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Prävention durch
Bewegung
Peter Bärtsch
Innere Medizin VII: Sportmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik, Universität Heidelberg
http://www.med.uni-heidelberg.de/med/med7
Level of Physical Activity or Fitness
Haskell WA, Med Sci Sports Exerc 1994, 26:649
Assoziation zwischen körperlicher Aktivität und KHK Mortalität
CH
D M
orta
lity
Odd
sR
atio
Kausalität ?
2
Korrelationen bedeuten nicht Kausalität
1. In Italien fährt ein Grossteil der Bevölkerung Fiat während nur wenige Volvo fahren
2. In Schweden fährt ein Grossteil der Bevölkerung Volvo während nur wenige Fiat fahren
3. Die Häufigkeit der koronaren Herzkrankheit ist in Italien deutlich geringer als in Schweden
4. Schlussfolgerung: Fiat fahren ist gesund, es schützt vor Herzinfarkt
Auswirkungen des Ausdauertrainings
• Senkung des Blutdruckes
• Verbesserung einer gestörten Gefäßfunktion
• Verbesserung des Insulinwirkung, wenn diese gestört ist
• Günstige Beeinflussung der Blutfettspiegel
• Gewichtsreduktion
• Änderung der Lebensgewohnheiten
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Training für Patienten mit hohem Blutdruck
• 46 Pat.mit hohem BD: - ohne Therapie >180/110 mmHg- keine regelmässige körperliche Aktivität - Medikamente (bis 3) dass BDdiast < 95 mmHg
• Training: - 16 Wochen Farradergometer- 3 x/Woche, 45 min bei 75 % der maximalen HF
• BD nach Training: Trainingsgruppe 138 ? 131 / 88 ? 83* mmHg Kontrollgruppe 139 ? 138 / 88 ? 90 mmHg
Kokkinos , New Engl J Med 333, 1995
Venöse Plasmaspiegel von Nitrite und Nitrate
Maeda, Life Sci 69, 1005-16 (2001)
• 8 Wochen Training auf dem Fahrradergometer
• 3-4 x pro Woche mit 80 % der
maximalen Herzfrequenz
• Max.O2-Verbrauch (VO2max):
38 ? 46 ml/min/kg
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Training bei Hypertonie: Anstieg der endothel-abhängigen Vasodilatation
• Training:12 Wochen, 5-7x pro Woche 30 min. rasches Gehen bei ca. 65 % der HF max (~ 50%VO2max)
• Effekte: - BD 152/96 ? 144*/92*- 25 % ? des durch NO vermittelten Blutfluss - Kontrollgruppe keine Änderung
Higashi, Circulation 100: 1194-1202 (1999)
Training bei koronarer Herzkrankheit
Hambrecht, N Engl J Med 342: 454-60 (2000)
? 19 Patienten mit KHK bei denen die NO-Freisetzung mit Acetyl-cholininfusion in Koronararterie getestet wurden
? Täglich 6 x 10 min. Training auf dem Fahrradergometer bei 80 % der maximalen HF (plus je 5 min. ein-und ausfahren)
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Training bei koronarer Herzkrankheit
Hambrecht, N Engl J Med 342: 454-60 (2000)
? 19 Patienten mit KHK bei denen die NO-Freisetzung mit Acetyl-cholininfusion in Koronararterie getestet wurden
? Täglich 6 x 10 min. Training auf dem Fahrradergometer bei 80 % der maximalen HF (plus je 5 min. ein-und ausfahren)
Auswirkungen des Ausdauertrainings
• Senkung des Blutdruckes
• Verbesserung einer gestörten Gefäßfunktion
• Verbesserung des Insulinwirkung, wenn diese gestört ist
• Günstige Beeinflussung der Blutfettspiegel
• Gewichtsreduktion
• Änderung der Lebensgewohnheiten
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Haskell WA, Med Sci Sports Exerc 1994, 26:649
Körperliche Aktivität und Gesundheit: Dosis-Wirkungsbeziehung
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
< 500 500 - 1999 2000 - 3499 > 3500
Gesamtaktivität
Mo
rtal
ität
sris
iko
kcal / Woche
Trend: p < 0,001
RR-Reduktion 21 %
(4-35%; p = 0,015)
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
< 5 5 - 13 > 15
km / Woche
Aktivität: Gehen - Laufen
Trend:p < 0,001
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
< 20 20 - 54 > 55Paffenbarger: NEJM 328: 538 (1993)
Treppen / Woche
Aktivität: TreppensteigenTrend: p < 0,001
Körperliche Aktivität und Mortalität
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Gewinn an Lebensjahren
Alter 1977 in Jahren45-54 55-64 65-74
Zunahme des Aktivitätsindex 0.43 0.37 0.252000 vs. ? 2000 kcal/Wo (A)
Beginn mit Sport 0.85 0.73 0.48(? 4.5 MET) (B)
Stop mit Zigarettenrauchen (C) 1.65 1.44 0.98
A und C 2.34 2.05 1.38
B und C 2.84 2.49 1.62
Paffenbarger, NEJM (1993) 328:538
Sport zur Prävention
• GesundheitssportGesamtaktivität (Arbeitsplatz, Haushalt, Garten, Sport) mitEnergieverbrauch von 300 kcal/Tag schon wirksam
• Fraktionierung möglich• Integration in den Alltag• Dosisabhängiger Effekt
• Ausdauertraining (minimale Anforderungen)• 65 - 70% der maximalen Herzfrequenz• 3 x pro Woche• 20 - 30 min kontinuierlich• Subjektives Empfinden: etwas anstrengend
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Schätzen der maximalen Herzfrequenz
• Formeln: - HF max = 220 - Alter - HF max = 210 – 0.65 x Alter (wenn > 50 Jahre) - interindividuelle Variabilität ± 10%
• Variabilität bei einer 20 jährigen Person :
HF 100% 90% 77.5% 65%
+ 10 % 180 162 140 117
Norm 200 180 155 130
- 10% 220 198 170 143
Herzkrankheiten mit erhöhtem Risiko für plötzlichen Herztod bei Belastung
• Koronare Herzkrankheit
• Aortenstenose
• Hypertrophe Kardiomyopathie
• Kongenitale Koronaranomalien
• Arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie
• Aortenruptur (Marfan)
• Myokarditis
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Ursachen des plötzlichen Herztodes im Sport
Maron et al., J Am Coll Cardiol 1986;7:204
Risiko des plötzlichen Herztodes bei Belastung
(nach Siscovick, NEJM 1984)
0
5
10
15
20
25
30
1 5 10 15 20 25
Durchschnitt
Ruhe
Sport/Training
Tod
esfä
lle p
ro 1
06R
isik
o-S
td.
gut trainiert (?140 min. Training/Woche)
sedentär, kein Training
Risiko des PHT bei intensiver körperlicher Belastung (>5 MET = 75 Watt)
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Plötzlicher Herztod durch intensive körperliche Belastung
Albert CM et al., NEJM 343:1355, 2000
0102030405060708090
100
RR
vs
gerin
ge o
der
kein
e B
elas
tung
CI:22-249
CI:10.2-35.1CI:4.5-26.2
p for trend<0.006
<1 x /Wo <1-4 x /Wo ?5 x /Wo
Frequenz der intensiven körperlichen Belastung
Kardiovaskuläres Screening: Fragen
• Verdacht auf Herzproblem, Herzgeräusch, Herzfehler geäußert?
• Brustschmerzen in Ruhe oder Belastung, Bewusstseinverlust oder Schwindel
• Familienanamnese: Plötzlicher Herztod < 50 Jahre?, frühe Manifestation der KHK (<60 Jahre), Marfan-Syndrom?
• Risikofaktoren: Blutdruck, Diabetes, Cholesterin, Nikotin,Übergewicht
• Persönliche Anamnese: Kokain, Anabolika, Sportuntauglichkeit, frühere Untersuchungen (EKG, Blutdruck, Auskultation)
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Zusammenfassung: Sport zur Prävention
• Je mehr - desto besser
• Größte Effekte initial
• Fraktionierung möglich
• Es ist nie zu spät
• Erhöhte Gefährdung der Anfänger durch Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod (Alter > 40 J.)
Unabhängige Prädiktoren der Gesamtmortalität
RR Männer RR FrauenGeringe Fitness (unterste 20 %)* 1.5 2.1Rauchen 1.7 2.0Cholesterin > 240 mg% 1.3 -Systol. BD > 140 mmHg 1.3 -Chronische Krankheit 1.6 -
25’341 Männer und 7’080 Frauen (Alter 20 – 88 Jahre) über 20 Jahre verfolgt, Todesfälle: 609 ? und 89 ?
* FahrradergometertestBlair, JAMA 276:205-10, 1996
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Bewegungsmangel ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Morbidität und Mortalität
In allen Lebenslagen ist es ein Vorteil
über eine gute Fitness zu verfügen, das
heißt eine gut Ausdauerleistungsfähigheit
und genügend gut trainiert Muskulatur zu
haben
Informationen zu den praktischen Übungen
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- Umlegen des Gurtes für Längeneinstellung
- Längeneinstellung an Schnalle
- Gurt um den Bauch legen
- Einhängen des Bandes
- Befeuchten der Elektroden
- Gurt Positionieren
Der Gurt sollte straff sitzen, damit er unter Belastung (schwitzen) nicht rutscht.
Anlegen des Brustgurtes mit Elektroden und Sender
Spinning-Rad
VorbauhöheSattelposition
Sattelhöhe
Widerstand
Prinzip EinstellungLösen: Schraubbolzen aufdrehen
Schraubbolzen herausziehen Einstell.: Position einstellenSichern: Schraubbolzen einrasten
Schraubbolzen festdrehen
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Gruppeneinteilung Hfmax
Rosskopf bisYi
Mohr bisQuentel
GoncalvesPrado bisKucharzik
Beck bis Glaz-Sandberg
Name
Gruppe 4Gruppe 3Gruppe 2Gruppe 1
Gruppe 1 und 2 beginnen mit dem Arbeitsplatz „Hfmax Messung“
Gruppe 3 und 4 beginnen mit dem Arbeitsplatz „Kraft und Koordination“
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Resultate der prakt. Übungen
Hfm a x Varianz (day)
0
1
2
3
4
20151050-5-10-15-20
Abweichung vom Normwert [Schläge/min]
Per
son
en [
An
zah
l]
Hfmax des Moduls 2
Mittelwert: 0,6 (n= 31)
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Hfmax des aller bisherigen Module
Hfmax Varianz (all)
0
1
2
3
4
5
6
7
20151050-5-10-15-20
Abweichung vom Normwert [Schläge/min]
Per
son
en [A
nza
hl]
Mittelwert: -1,2 (n= 76)
% HF max vs %VO2 max (18-34 J)
0
100
0 100% VO2 max
% H
F m
ax
87
67
50 80
HF der gut Trainiertenund der Frauen +2 % ?
Swain MSSE 26;112;1994
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Herzfrequenz vs. VO2 vor und nach Training
Alle Probanden (n = 653)
? Einfluss des Alters
Skinner, MSSE 35:1908–13, 2003
?
?
Herzfrequenz vs. VO2 vor und nach Training
wenig trainiert(14 - 24 ml O2/kg/min)
Skinner, MSSE 35:1908–13, 2003
? trainiert(36 - 57 ml O2/kg/min)
?
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Trainingsbereiche in % der maximalen Herzfrequenz
Laufen Rad
90 - 95% Tempo/Entwicklungsbereich 85 - 90%
85 - 90% intensiv/GA2 80 - 85%
75 - 80% extensiv/GA1 65 - 75%
65 - 70% regenerativ 55 - 60%
Bestimmung der maximalen Herzfrequenz:- Maximallauf über 1 - 2 km nach 10 min Einlaufen- Maximalfahrt über 2 - 3 km nach 20 min Einfahren
Maximale Herzfrequenz beim Laufen 5 – 10 Schläge/min. höher !
Richtwerte für Trainigszeit
Laufen (min.) Rad (min.)20 – 30 Tempo/Entwicklungsbereich 40 - 6030 - 45 intensiv/GA2 60 – 9045 - 60 extensiv/GA1 90 – 120
30 regenerativ 40
1. Gesundheitssport:
3-5 mal/Woche 30 min extensiver Bereich (70 – 75 % HFmax)
2. Grundlagenausdauertraining im Leistungssport:
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Training: Organisation
Trainingsart Leistungssportler Freizeitsportler
Tempo-DL 1x/Woche -Entwicklung
intensiver DL 1 -2x/Woche 1x/WocheGA2
extensiver DL 2x/Woche 2x/WocheGA1
regeneratives 1x/Woche 0-1x/WocheTraining