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Bahn Praxis Zeitschrift für Elektrofachkräfte zur Förderung der Betriebssicherheit und der Arbeitssicherheit bei der DB AG 1/2005 997.0201 A01 Neuherausgabe des Anhangs 01 „Verantwortlichkeiten“ 954.91 06 Elektrische Energieanlagen, Mittelspannungsanlagen und -netze Grundlagen und Funktion der OLSP – Technische Einrichtungen Oberleitungen E E

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BahnP r a x i sZeitschrift für Elektrofachkräfte zur Förderung der Betriebssicherheit und der Arbeitssicherheit bei der DB AG

1/2005� 997.0201 A01 Neuherausgabe des Anhangs 01 „Verantwortlichkeiten“

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2 BahnPraxis E 1/2005

INHALT

Editorial

Impressum „BahnPraxis E“

Zeitschrift für Elektrofachkräfte zur Förderung derArbeitssicherheit und der Betriebssicherheit bei derDeutschen Bahn AG.

Herausgeber

Eisenbahn-Unfallkasse (EUK) – Gesetzliche Unfallversi-cherung – Körperschaft des öffentlichen Rechts, inZusammenarbeit mit der DB Energie GmbH und der DBNetz AG, alle mit Sitz in Frankfurt am Main.

Redaktion

Horst Schöberl (Chefredakteur), Heinrich Berle,Martin Herrmann, Marcus Ruch (Redakteure).

Anschrift

Redaktion BahnPraxis EDB Energie – D.EBZ 1Anlagenmanagement 16,7 Hz BahnstromPfarrer-Perabo-Platz 260326 Frankfurt am Main.

Erscheinungsweise und Bezugspreis

Erscheint in der Regel 3-mal im Jahr. Der Bezugspreisist für Mitglieder der EUK im Mitgliedsbeitrag enthalten.Die Beschäftigten erhalten die Zeitschrift kostenlos.Für externe Bezieher: Jahresabonnement e 7,50zuzüglich Versandkosten.

Verlag

Eisenbahn-Fachverlag GmbHPostfach 23 30, 55013 MainzTelefon: (0 61 31) 28 37 0Telefax: (0 61 31) 28 37 37ARCOR: (959) 15 58E-Mail: [email protected]

Druck und Gestaltung

Meister Druck, Werner-Heisenberg-Straße 7,34123 Kassel.

Unser Titelbild:

Die Fahrleitungsanlage im Bereich

Köln-Deutzerfeld.

Foto: DB AG/Hartmann.

Liebe Leserinnen und Leser!

Im Jahr 2005 will das Redaktionsteam Ihnen in zwei Ausgaben aktuelleThemen aus dem Bereich der Elektrotechnik näher bringen.

Das Ihnen vorliegende Heft geht auf geänderte Richtlinienlage im Bereich derRichtlinien 997 und 954 ein. Im Artikel zum Anhang 01 des Richtlinienmoduls

997 0201 „Oberleitungsanlagen; Verantwortung für die Rückleitungs- und

Neue Richtlinien/Technische Unterlagen

997.0201 A01 Neuherausgabe desAnhangs 01 „Verantwortlichkeiten“

Seite 3

Regelwerke

954.9106Elektrische Energieanlagen, Mittel-spannungsanlagen und -netze

Technische Mitteilungen1/2004 bis 3/2004

Seite 7

Arbeitssicherheit

Grundlagen und Funktion der OLSP– Technische Einrichtungen Oberlei-tung

Seite 9

Bahnerdungsmaßnahmen“ wird ein kurzerEinblick in die Hintergründe und wichtigstenÄnderungen gegeben. An dieser Stelle der

Hinweis, dass diese Ausführungen nur für elektri-fizierte Strecken gelten.

Die Schwerpunkte des zweiten Artikels liegen imBereich 50 Hz. Hier geht es um die Frage der

„Netzberechnungen bei 50-Hz-Mittelspannungs-netzen“ und deren praktische Nutzung sowie um

die „Schirmbehandlung von 50-Hz-Mittel-spannungskabeln“.

Für BKU Nutzer wird auf eine zwischenzeitlichnutzbare Lotus-Notes-Datenbank hingewiesen,

die sich speziell mit Fragen aus dem Bereich 50 Hz beschäftigt.

Der nachfolgende Beitrag zur OLSP rundet dieses Thema ab.

Ihr „BahnPraxis E“-Redaktionsteam

www.euk-info.de

Die Ausgaben von „BahnPraxis E“ finden Sie alspdf-Dateien auch im Internet.

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BahnPraxis E 1/2005 3

BahnPraxis Spezial

Verschiedene Punkte des An-hangs 01 des Richtlinienmo-duls 997.0201 waren aufgrundzahlreicher Strukturänderungennicht mehr zutreffend und durchdie Weiterentwicklung der Tech-nik nicht mehr aktuell.

Regelungen zur Rückstrom-führung bei Oberbauarbei-tenDas Richtlinienmodul 824.0105,auf das in der Tabelle verwiesenwurde, gab es in 2004 nochnicht. Die DS 820 03 war nochin Kraft, einzelne Punkte warenim Modul 824.0101 aufgenom-men. Hinweis: Seit dem01.02.2005 gibt es auch dasneue Modul 824.0105.

Zusammenhänge mit derGleisfreimeldungDer Verweis unter den Punkten10 bis 18 auf die Modulreihe819.xxxx führte zu keiner Er-kenntnis, da die vorhandenenModule der Richtlinie 819 Fra-gen der Gleisfreimeldung nichtbehandeln. Hier musste eineEinigung zwischen der Signal-technik und der Elektrotechnikgefunden werden. Die Belangeder Gleisfreimeldung werdenzukünftig in der Modulreihe819.11xx geregelt. Die Modul-reihe 819.11xx ist in Erarbei-tung. Das Modul 819.1101(Grundsätze) wird demnächsterscheinen. Dann gibt es auchvon Seiten der Signaltechnikeindeutige Regelungen für die-sen Bereich.

Die Erdung induktionsgeschütz-ter Kabel ist im Modul 819.0805geregelt und konnte daher ausder Tabelle heraus genommenwerden.

Struktur der DB AGInsbesondere gab die alte Ta-belle nicht die derzeitige Orga-nisationsstruktur der DB wie-der.

So ist für den Potenzialausgleichauf Bahnsteigen das entspre-chende Eisenbahninfrastruktur-unternehmen, meistens die DBStation & Service AG als Anla-genbetreiber, verantwortlich.Gleiches gilt für Hallen, die elek-trifizierte Gleise haben. Der

Punkt 7 der alten Tabelle konn-te daher gestrichen werden. Dieneue Formulierung orientiertsich stark an den rechtlichenGegebenheiten. Sie wurde ge-wählt, um den Richtlinientextnicht immer den sich ändern-den Strukturen nachführen zumüssen.

Planung und Errichtung desPotenzialausgleichs werdennicht mehr von der DB Netz AGdurchgeführt. Sie sind auf denVertragswegen, mit den planen-den und/oder errichtenden Fir-men zu vereinbaren. Diese Spal-ten konnten also entfallen. Umden Sachverhalt noch einmalunmissverständlich klar zu stel-len, wurde der Absatz (3) imAnhang 01 neu eingefügt.

Da im Ausschreibungstext fürBaumaßnahmen der Auftrag-nehmer auf die Richtlinien derDB AG verpflichtet wird, isthiermit klar geregelt, dass erüber die Fachkompetenz verfü-gen muss oder sich diese ein-kaufen muss.

Um bei der Inspektion zu ver-meiden, dass Mitarbeiter derElektrotechnik und der Signal-technik gleichzeitig die gleichenLeitungen inspizieren, wurdevereinbart, wer für welche Lei-tungen verantwortlich ist. Wei-ter wurde festgelegt, unter wel-chen Voraussetzungen und fürwelche Leitungen er den ande-ren Bereich beauftragen kann,diese Inspektion wahrzuneh-men.

Gleiches wurde für den Bereichder Instandsetzung geregelt.Hier wurde verstärkt der Be-reich Fahrbahn mit einbezogen.Dadurch soll erreicht werden,dass z.B. bei Gleisumbautendie Wiederinbetriebnahme deselektrotechnischen Teiles sach-gerecht vorbereitet wird.

Dies führte zu dem Ergebnis,dass der Anlagenverantwortli-che Aufgaben an bestimmte,geschulte Mitarbeiter des eige-nen Instandhaltungsbereichesübertragen kann. Das im An-hang 01 angegebene Modul zurFunktionsausbildung für Mitar-

Neue Richtlinien/Technische Unterlagen

997.0201 A01Neuheraus-gabe des

Anhangs 01„Verantwort-lichkeiten“

Wolfgang Hunger, DB Netz AG, Dresden undChristian Budde, DB Energie GmbH, Frankfurt am Main

Der Anhang 01 des Richtlinienmoduls 997 0201„Oberleitungsanlagen; Verantwortung für die

Rückleitungs- und Bahnerdungsmaßnahmen“ wurdeüberarbeitet und am 1.7.04 in Kraft gesetzt. Dieser

Artikel soll einen kurzen Einblick in die Hintergründe undwichtigsten Änderungen geben.

Bitte beachten Sie dabei, dass diese Ausführungen nurauf elektrifizierten Strecken gelten.

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4 BahnPraxis E 1/2005

BahnPraxis Spezial

Abildung 1:Ebs 15.01.24

Blatt 1.

Abbildung 2:Ebs 15.01.24

Blatt 2.

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BahnPraxis Spezial

beiter ist überarbeitet und denneuen Technologien angepasstworden. Es handelt sich um dieFunktionsausbildung 046.2707für Arbeiten an „Bahnrückstrom-führungen und Bahnerdungs-anlagen“ für Mitarbeiter, die In-standhaltungs- und Instandset-zungsarbeiten an Gleisanlagenauf elektrifizierten Stecken vonWechselstrombahnen durch-führen.

Aufgabenschwerpunkte bei derAusbildung sind:� Verlegen von Mast- und

Bauwerkserden einschließ-lich des Anschlusses an derSchiene mittels Schienen-kontaktsystemen,

� Verlegen von Rückstromlei-tungen (ausgenommen Be-triebserden) im Bereich vonGleisen und Weichen ein-schl. der vorgenannten An-schlusstechnik an derSchiene,

� Durchführung von Sichtprü-fungen an den Heizstäbender Weichenheizung,

� Funktion der Weichenheiz-

stäbe in der Heizperiodeprüfen.

So ist es möglich, neue effizien-tere Arbeitsabläufe in der In-spektion und vor allem der In-standsetzung zu schaffen.

Grundsätzlich liegen alle Lei-tungen und Verbinder in derVerantwortung der Elektrotech-nik. Ausgenommen sind hier dieVerbinder, die signaltechnischeAufgaben haben. So werdenLängsverbinder meistens vonder Signaltechnik benötigt, umz.B. in Weichen einen definier-ten Leitwert zwischen den da-mit verbundenen Teilen derWeiche zu haben.

Die Spannungsdurchschlagsi-cherungen liegen ebenfalls imVerantwortungsbereich der Sig-naltechnik, da sie bis auf weni-ge Ausnahmen „Schienenver-binder“ bei einschieniger Isola-tion darstellen. Auch FTGS-Ver-binder und Gleisdrosseln sinddaher der Signaltechnik zuge-ordnet worden. Bei den Dros-

Abbildung 3,links:

Ebs 15.01.24Blatt 3.

Abbildung 4,unten:

Ebs 15.01.34.

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BahnPraxis Spezial

seln wurde aus dem gleichenGrund eine Unterscheidungzwischen der Einsatzart ge-macht. So sind die Drosseln,die auch der Ein- oder Ausspei-sung signaltechnischer Informa-tionen dienen (Gleisdrosseln)der Signaltechnik zugeordnet.Drosseln, die ausschließlich derErdung von Bauteilen dienen(Erdungsdrosseln), z.B. eineSchallschutzwand im Rissbe-reich der Oberleitung, liegen inder Verantwortung der Elektro-technik.

Da sich die Erdungsverbinder,mit Ausnahme der vorgenann-ten Verbinder mit signaltechni-schen Aufgaben in der Verant-wortung des Bereiches Elek-trotechnik befinden, ist nun auchklar geregelt, dass die Verbin-der, wie im Modul 997.0205Kapitel 3 (1) gefordert, im Schot-ter dem Ebs-Zeichnungswerkentsprechend verlegt werden.

Weitere Einzelheiten sind in denRegelzeichnungen Ebs15.01.24 Blatt 1 bis 3 und Ebs15.01.34 festgeschrieben (Ab-bildungen 1 bis 4).

Eine Vorschrift der Signaltech-nik, die besagt, dass die Kabelsichtbar auf dem Schotter ver-legt werden müssen, gibt esnicht. Das ungeschützte Verle-gen von Kabeln auf dem Schot-ter, mit der Begründung, dieErdverbindungen werden vordem Einsatz von Oberbauma-schinen von der Schiene ge-trennt, um sie nicht zu beschä-digen, kann nicht nachvollzo-gen werden. Beim Einsatz vonOberbaumaschinen bestehtvom Grundsatz her keine For-derung die Oberleitungsanlage(OLA) abzuschalten. Damit dür-fen auch die Bahnerdungen(Schutzerden) bei eingeschal-teter OLA nicht von der Schienegetrennt werden. �

Tabelle 1,oben:

Alte TabelleZuständigkei-

ten.

Tabelle 2,rechts:

Neue TabelleVerantwort-lichkeiten.

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BahnPraxis Spezial

Die TM 1/2004 „Netzberech-nungen bei 50-Hz-Mittelspan-nungsnetzen“ wurde veröffent-licht, um die Verfahrensweisebei Netzberechnungen allge-mein bekannt zu geben. BeiD.EBZ 2 wurde zur Netzberech-nung die Software ELEKTRAbeschafft, mit der alle Elemente(Sammelschienen, Kabel,Transformatoren etc) von Mit-telspannungsnetzen der DBEnergie datentechnisch erfasstund Mittelspannungsnetze beiD.EBZ 2 berechnet werden. DieBerechnungsergebnisse sindvon grundlegender Bedeutungz.B. zur Beurteilung von Bau-maßnahmen im Netz und fürschutztechnische Berechnun-gen bzw. Betrachtungen (z.B.Selektivität). Aufgrund der Men-ge der aufzunehmenden Datenwird davon ausgegangen, dasserst 2008 bis 2010 alle Netzeerfasst sein werden.

Die TM 2/2004 „Schirmbe-handlung von 50-Hz-Mittel-spannungskabeln“ beinhaltetAussagen zur Ausführung derErdungsanlage, im Speziellenzur Schirmbehandlung von Mit-telspannungskabeln der DB E-nergie und des Versorgungs-netzbetreibers (VNB). Bisherwaren die Metallschirme vonMittelspannungskabeln der DBEnergie und alt der DB Netz AGeinseitig aufzulegen. Dies ver-hindert generell die Rückstrom-führung, ist aber nachteilig fürdie Netzschutztechnik und stehtder Ausführung innerhalb einesglobalen Erdungssystems (Po-tenzialausgleich) entgegen. Beider Erdschlusserfassung istbeispielsweise im Falle der ein-seitigen Bahnerdung keineRichtungserfassung des Erd-schlussstromes möglich.

In vielen Netzen wird eine beid-seitige Schirmerdung vollzogenund bis jetzt sind keine nachtei-ligen Erfahrungen bekannt. ZurSchirmbehandlung von Mittel-spannungskabeln des VNB inÜbergabestationen sei hier er-wähnt, dass mit dem VNB dazuimmer eine Abstimmung undeine schriftliche Festlegung er-forderlich sind. In der Vergan-genheit hat sich gezeigt, dass

die Vielzahl der VNB dieser The-matik mit zwei grundlegendunterschiedlichen Meinungen(Zusammenschluss mit Bahn-erde oder strikte Potenzialtren-nung) gegenüber stehen. DieZulassung beider Möglichkei-ten der Schirmerdung war Zieldieser TM.

Die TM 3/2004 „Einsatz vomKompaktstationen und Stan-dardtypen mit Normdatenum-fang“ beinhaltet modifizierteAussagen zu den Anlagenklas-sen im Mittelsspannungsnetz.Diese Aussagen, die bisher imAnhang 1 zu finden waren, wur-den vorgezogen unter Abschnitt3 „Grundsätze zum Planen undErrichten“. Zu den Anlagenklas-sen (Abbildung 1) wurde eineTabelle eingeführt, die darstellt,welche Transformatorstationenunter die drei AnlagenklassenA, B und C fallen.

Hervorzuheben ist hier, dass esfür die Anlagenklassen B und Cnur je einen Stationstyp mit be-stimmten Komponenten gibt.Daher wurden hierfür konkreteLastenhefte erarbeitet. Für dieAnlagenklasse A gibt es mehre-re Ausführungsmöglichkeiten,die ebenfalls in der Tabelle dar-gestellt sind. Grundlage für dieAuswahl der Hauptschaltgerä-te in den Kabelfeldern der Sta-tionsklasse A ist das allgemeineSchutzkonzept für 50-Hz-Mit-telspannungsnetze der DB E-nergie.

Nun einige Hinweise zu den mitdieser TM eingeführten Stan-dardunterlagen (Abbildung 2).

1. Lastenheft Klasse B, Stand23.09.2004.2. Lastenheft Klasse C, Stand23.09.2004.3. Lastenheft 60V-DC-Anlage,Stand 23.09.2004.4. Standardtypenkatalog V2.0.

Für die drei Anlagenklassenbesteht übergeordnet der Stan-dardtypenkatalog, in dem dieeinzelnen Module einer Trans-formatorstation beschriebensind. Module sind die einzelnenFelder der Mittel- und Nieder-spannungsschaltanlage, der

Regelwerke

954.9106ElektrischeEnergiean-

lagen, Mittel-spannungs-anlagen und

-netzeTechnische Mitteilungen

1/2004 bis 3/2004

Kommentiert von Eric Schoof, DB Energie GmbH,D.EBZ 2

Im Heft 2/2003 wurde die Technische Unterlage (TU)954.9106 „Mittelspannungsanlagen und -netze, gültig ab01.08.2003, erläutert. Seit der Veröffentlichung wurdenund werden umfangreiche Erfahrungen – hinsichtlich

Ausführung der Anlagentechnik und Interpretation – mitder TU gemacht. Daher unterliegt die TU ständig der

Fortschreibung.

Vor der Neuausgabe der TU wurden im Jahre 2004 dieTechnischen Mitteilungen 1/2004 bis 3/20004, verfügbarin der Lotus-Notes-Datenbank „50-Hz-EnergieanlagenDB Energie“, herausgegeben. Zu diesen TechnischenMitteilungen (TM) gibt es nun in diesem Beitrag einige

Erläuterungen.

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BahnPraxis Spezial

Transformator, die Hilfsspan-nungsanlage und der Baukör-per. In diesen Modulen wurdeauch der Meldungsumfang fürdie leittechnische Anbindunghinterlegt. Zur detaillierten Be-schreibung des Modultyps GSL076 F (Hilfsspannungsanlage60V DC) wurde ein weiteresseparates Lastenheft verfasst.Dieser Modultyp wird für dieMittelspannungsanlagen derKlasse A mit Netzschutz benö-tigt, die Einrichtungen der Netz-schutztechnik (Feldgeräte),Schalterantriebe und Stations-leittechnik erhalten. Aufgrundder bereits am Bietermarkt er-hältlichen Komplettlösungen(Abbildung 3) für die Hilfsspan-nungsanlagen 24V DC – not-wendig für Mittelspannungsan-lagen der Klasse A ohne Netz-

schutz und Klasse B – wurdekein separates Lastenheft ver-fasst.

Wer sich eingehender mit derStandardisierung beschäftigenmöchte oder muss, sollte sichunbedingt die mit dieser TMeingeführten Unterlagen (Las-tenhefte und Standardtypenka-talog) besorgen. Die Unterla-gen sind zum Herunterladen ineiner Lotus-Notes-Datenbank„50-Hz-Energieanlagen DB E-nergie“ bereitgestellt. Die Be-kanntgabe der eingerichtetenDatenbank und die Schritte zurEinrichtung erfolgten in den„Geschäftlichen Mitteilungen“ 6/2005.

Fazit

An den bereits veröffentlichtenUnterlagen lässt sich erkennen,dass neben der Fortschreibungder Technischen Unterlage954.9106, eine vertiefte Be-schreibung der 50-Hz-Mittel-spannungsanlagentechnikstattfindet. Diese tiefere Be-schreibung ist notwendig, ummit einer standardisierten Anla-gentechnik einen möglichst ein-fachen Netzbetrieb realisierenzu können. Des Weiteren greiftdie Standardisierung auch beider Instandhaltung der Anlagen.So werden sich bei Neuanlagendie Instandhaltungsaufträgevom Inhalt her bei ähnlichenAnlagen sicherlich angleichen.

Die vorgenannten Ausführun-gen sollten die bereits heraus-gegebenen Technischen Mittei-lungen verständlicher gemachthaben. Gern werden auch Hin-weise aus der direkten Anla-genpraxis (Betrieb und Instand-haltung) entgegen genommen,um diese bei der Fortschrei-bung der Unterlagen einfließenzu lassen. �

Abbildung 1:Übersicht der

Anlagenklassen imDB-Energie-Netz.

Abbildung 3:Integrierte 24V-DC-Versorgung

(inklusive Fernwirkunterstation undModem für leittechnische Anbindung)

in Kompaktschaltanlage.

Abbildung 2: Übersicht der eingeführten Standardunterlagen.

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BahnPraxis Aktuell

Grundlagenund Funktionder OLSP –Technische

EinrichtungenOberleitung

Horst Schöberl, Frankfurt am Main

Die Oberleitungsanlage ist so zu gestalten, dasssämtliche Schaltgruppen eines Eisenbahntunnels,

einschließlich der Voreinschnitte spannungslosgeschaltet werden können.

Wesentliche Komponenten der Oberleitung– die in Zusammenwirken mit den Steuereinrichtungen –

die automatische Notfallerdung ermöglichen sind:� elektrischer Schalterfernantrieb,

� Erdungstrenner,� Warnschild,

� Spannungswandler,� Kabelanlage.

ElektrischerSchalter-fernantrieb

Der Schalterfernantrieb ist überdas Schaltergestänge mit demErdungstrenner verbunden.Angesteuert wird er durch dieOLSP-Unterstation. Die Stel-lungsmeldung des Schalterfern-antriebes wird zusätzlich zurEinlaufüberwachung (realisiertdurch einen Positionsschalteram Erdungstrenner) an dieOLSP-Unterstation gegeben.Durch Schließen des Erdungs-trenners erfolgt die Notfaller-dung.

Erdungstrenner

Der Erdungstrenner ist kurz-schlussfest auszuführen underfüllt im geschlossenen Zu-stand die Anforderung an eineörtliche Bahnerdung. Er ist inGrundstellung geöffnet und wirdzum Erden der Anlage geschlos-sen. Das Schließen und Öffnender Kontaktmesser wird voneinem am Erdungstrenner be-festigten Positionsschalter er-fasst. Er meldet die Stellungdes Erdungstrenners an dieOLSP-Unterstation. In derOLSP Anlage ist der Erdungs-trenner einmal je Oberleitung/Gleis vorgesehen.

Warnschild

Das drehbare Warnschild „Ar-beitsgrenze für Rettungsmann-schaft“ ist für jeden Standorteines Erdungstrenners, der amRande des durch ein OLSP-System notfallgeerdeten Berei-ches liegt, je einmal vorzuse-hen.

Es wird oberhalb des Schalter-fernantriebes am Mast oder ander Trogwand angebracht undmit dem Schaltergestänge me-chanisch verbunden. Bei geöff-netem Erdungstrenner zeigt diebeschriftete Seite des Schildesnach oben. Beim Schließen des

Erdungstrenners dreht sich dasSchild und ist für die Rettungs-kräfte sichtbar.

Spannungs-wandler

Der Spannungswandler stellteinen Messwert zur Verfügung,der über die Analogwerterfas-sung der OLSP-Unterstationerfasst wird. Ob die Spannungs-freiheit der Oberleitungsanlagegegeben ist, kann dem Bedien-tableau der OLSP entnommenwerden. Je Erdungstrenner istein Spannungswandler notwen-dig.

Abbildung 1:OLSP der Fa. Siemens mit allen technischen

Einrichtungen Oberleitung.

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BahnPraxis Aktuell

Abbildung 2, oben:Einbindung der technischen Einrichtungen Oberleitung in das System Oberleitung.

Abbildung 3, oben rechts:Schalterfernantrieb – Gestänge – Erdungstrenner.

Abbildung 4, unten:Hauptbestandteile des elektrischen Schalterantriebes SICAT 8 WL 6200-2A.

Abbildung 5, unten rechts:Schaltbild für den elektrischen Schalterfernantrieb.

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BahnPraxis Aktuell

Kabelanlage

Folgende Kabel sind zu verle-gen:

� Datenübertragungsleitungzwischen den OLSP-Zen-tralen und den OLSP-Un-terstationen,

� Netzversorgungskabel,� Kabel zu den Erdungstren-

nern, Spannungswandlern,Meldekontakten der Lei-tungsschutzschalter undPositionsschalter amSchaltmesser,

� Kabel zur HPAS/Schienen-erde,

� bei abgesetzten Bedienta-bleaus das Kabel zur OLSP-Unterstation.

Für die Übertragung der Datensind von der OLSP-Zentrale zuden Unterstationen im TunnelKabel unterschiedlicher Längenzu verlegen. Die Verlegung er-folgt in Rohrtrassen und Leer-

rohren. Hierfür werden aus-schließlich halogenfreie Kabelverwendet. Die Kabel zu denErdungstrennern werden inLeerrohren und Kabeltrögenverlegt.

Literaturquellen für die tech-nischen Einrichtung Oberlei-tungVon der Firma Siemens wurdeeine Betriebsanleitung für dieOLSP der Neubaustrecke Köln– Rhein/Main erarbeitet und derDB Netz AG (N.VT sowie NLWest) zur Verfügung gestellt.Dies kann für Zwecke der In-standhaltung kopiert werden.Aus dieser Literaturquelle wur-den auch alle Abbildungen ent-nommen.

In dieser Betriebsanleitung sinddie eingesetzten Betriebsmittelumfassend beschrieben. Wei-terhin sind Maßzeichnungensowie Schalt- und Klemmen-pläne hinterlegt.

Abbildung 6:Beispiel für den Anschluss

des elektrischenSchalterfernantriebes an

Trennschalter.

Abbildung 7, rechts:Detailbild 1 Positionsschalter am Erdungstrenner SICAT 8WL 6127-1A.

Abbildung 8, unten:Detailbild 2 Positionsschalter.

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BahnPraxis Aktuell

EMV Gutachtenzur OLSP

In der Vergangenheit wurde inFachkreisen immer wieder ein-mal die Frage von ungewolltenEin- oder Auslaufen der Er-dungstrenner diskutiert. Hierzuliegt jetzt ein Gutachten der DE-Consult (EMV-Gutachten 498/2004/HTS) vor. In diesem Gut-achten wird festgestellt, dassdie Beeinflussungsquellen 15-kV Bahnstromsystem bzw. Blitz-einschlag zu keinem ungewoll-ten Ein- oder Auslaufen führen.

Ob auf der Basis dieses Gut-achtens ein Verzicht auf die hän-dische Erdung durch die Feuer-wehren bei grünem oder gelbblinkendem Kennmelder mög-lich wird, stand zum Zeitpunktder Erstellung des Artikels nochnicht fest.

Regelwerk zurbzw. für die OLSP

Die Arbeiten für das Regelwerksind nahezu abgeschlossen. Aufeine Beschreibung in der Bahn-Praxis E wird verzichtet, weildas Regelwerk für sich selbstspricht. �

Abbildung 9, oben:Trennschalter mit Erdkontakt SICAT

8WL 6127-1 und 8WL6127-1E.

Abbildung 10, rechts:Warnschild.