premium sommerasugabe 2012
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CSC ist ein weltweit führendes Unternehmen für IT-gestützte Businesslösungen und Dienstleistungen. Mit großem
Know-how und fundierter Branchenkenntnis hilft CSC weltweit Kunden, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren,
Betriebsabläufe zu optimieren, erfolgreich mit Geschäftspartnern und Lieferanten zusammenzuarbeiten und
komplexe Herausforderungen zu meistern. Das präzise Verständnis der Bedürfnisse und Anforderungen unserer
Kunden ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Als herstellerunabhängiger Dienstleister
entwickelt CSC individuell maßgeschneiderte Lösungen. Industrieunternehmen und Institutionen der
ö$ entlichen Hand betrauen CSC seit über 50 Jahren mit ihren Geschäftsabläufen und Informationssystemen,
mit Systemintegration und Beratungsleistungen. Weltweit arbeiten rund 98.000 Mitarbeiter für CSC. Das
Unternehmen ist unter der Marke „CSC“ an der New Yorker Börse notiert.
CSC IN CENTRAL EUROPE
DeutschlandAbraham-Lincoln-Park 1
65189 Wiesbaden
+49.611.142.22222
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SchweizGrossmattstrasse 9
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CSC HEADQUARTERS
Amerika 3170 Fairview Park Drive
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Vereinigte Staaten von Amerika
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Europa,Naher Osten, AfrikaRoyal Pavilion
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Hampshire GU1 1PZ
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Australien 26 Talavera Road
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Asien 20 Anson Road
#11-01 Twenty Anson
Singapur 079912
+65.6221.9095
ÜBER CSC
DES WANDELS
2007-201 2
5 JAHRE
INHALT
NEUES VON CSC4 Cloud Computing Zwei Awards für CSC auf dem VMware Partner Exchange 2012 / Gesundheitswesen iSOFT und CSC starten Health Cloud
5 Verkehrssysteme Londoner Verkehrsbetriebe erweitern Outsourcing / Cybersecurity CSC „führend“ im Bereich Managed Security Services
6 Studie CSC untersucht Krisenprävention in Megastädten / Versicherungen Whitepaper zeigt Optionen für System-Aktualisierung auf / Mobile Business Studie: Verbesserungsspielraum in Österreichs Wirtschaft
7 Initiative D21 Studien zur digitalen Gesellschaft / Cybersecurity CSC erö$ net Cybersecurity Demonstration Center in Berlin
INTERVIEW24 David Moschella, Research Director des Leading Edge Forum von CSC
TRENDS26 Florence Puybareau: Was wird morgen sein?
PREMIUM Silver Top Com 2008 in der Kategorie „External Magazine“ SOMMER 2012, NR. 009 / CSC, COMMUNICATIONS & MARKETING: 10, place des Vosges, 92072
Paris-La Défense Cedex, www.csc.fr; HERAUSGEBER: CSC, Abraham-Lincoln-Park 1, 65189 Wiesbaden, Telefon: +49.611.142.22222, E-Mail: [email protected] CHEFREDAKTION:
Megan Shaw; LOKALREDAKTION: Ute Blauth, Grégory Cann, Stefania Di Cristofaro, Susana Garcia, Montserrat Martinez-Zacarias, Isabelle Wintmolders. BEITRÄGE IN DIESEM HEFT:
Catherine Aguer, Sonia Bejaoui, Coralie Bonnet, Camilla Brazzelli, Christophe Claes, Alain De Fooz, Jan Degraef, Jean-Baptiste Dupin, Marc Frisque, Frédérique Jacobs, Pierre Kalfon,
Jean-Marc Lehu, Kirt Mead, Jean-Pierre Montal, Clara Nauche, Renee Norris Davidson, Erik Oosthuizen, Benjamin Perat, Franck Personne, Francesca Petrucci,Frédéric Pichard, Arnaud
Rihiant, Frederico Rossi, Paula Rua, Doris Rupprecht, Dominique Thireau, Alessandro Valletti Borgnini. FOTOS: Initiative D21, Swissgenetics, Fraunhofer FOKUS. DRUCK: Drifosett
Printing s.a., Avenue du Four à Briques 3a, 1140, Brüssel, Belgien. GESTALTUNG: . Vom Autor gezeichnete Beiträge geben dessen persönliche Meinung wieder.
Nachdruck ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung nicht gestattet.
DOSSIER8 Wandel – die einzige Konstante In den letzten fünf Jahren hat sich das Umfeld für Behörden und Unternehmen schneller verändert als je zuvor. Sie müssen sich zunehmend die Frage stellen, ob ihre Geschäftsmodelle wirklich nachhaltig angelegt sind.
FALLSTUDIEN18 Praxisverbund radprax 14 Praxen. 7 Städte. 1 Radiologie-Informationssystem
20 Swissgenetics Maßgeschneiderte mobile Applikation für die Landwirtschaft
22 Coca-Cola Enterprises Modernste Lieferkette für einen Getränkeklassiker
EDITORIAL
DIE VERGANGENHEIT VERSTEHEN, UM ZUKUNFT ZU BEGREIFEN
ÜBER CSC MIT SEINEN MASSGESCHNEIDERTEN LÖSUNGEN UND SERVICES ZÄHLT CSC ZU DEN WELTWEIT FÜHRENDEN DIENSTLEISTUNGSUNTERNEHMEN IM BEREICH DER INFORMATIONSTECHNOLOGIE (IT). MIT HAUPTSITZ IN FALLS CHURCH, VIRGINIA, HAT CSC RUND 98.000 MITARBEITER UND ERWIRTSCHAFTETE IN DEN ZWÖLF MONATEN BIS ZUM 30. MÄRZ 2012 EINEN UMSATZ VON 15,9 MILLIARDEN US-DOLLAR. WEITERE INFORMATIONEN ÜBER CSC FINDEN SIE AUF DER DEUTSCHEN WEBSITE VON CSC UNTER WWW.CSC.COM/DE ODER UNTER WWW.CSC.COM.
GERHARD FERCHOPRÄSIDENT UND CEO
CENTRAL REGION
Schneller denn je treibt die Technologie den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel voran, gekennzeichnet durch zunehmende Mobilität und soziale Vernetzung. Der Beweis: Immer häufi ger verdrängen Tablet-PCs und Smartphones den PC ins Archiv der Geschichte.
Vor fünf Jahren in zunächst sechs europäischen Ländern ins Leben gerufen, hat unser Kundenmagazin Premium diese Entwicklung begleitet und kontinuierlich über die jeweils neuesten Erkenntnisse, Kunden-Erfahrungen, technologischen Neuerungen und gelernten Lektionen berichtet.
Für CSC waren diese vergangenen fünf Jahre geprägt von der leidenschaftlichen Neugier auf diese Trends und den Wunsch, diese für Sie zu entschlüsseln. Lassen Sie uns diese Jubiläums-Ausgabe daher zum Anlass für einen gemeinsamen Rückblick nehmen.
Aber mehr als das: Die Retrospektive soll das Fundament für fundierte Prognosen liefern. Wer die Zukunft begreifen will, muss die Vergangenheit verstehen. Die Krisen und Verwerfungen seit 2007 boten auch große Chancen für Unternehmen – nämlich ihre Strukturen und Aktivitäten auf solide Füße zu stellen.
Unsere Experten auf den verschiedensten Gebieten, darunter IT, Personalwesen, Einkauf, Finanzen und Kundenpfl ege versuchen, die zu erwartenden Muster der kommenden Jahre herauszuarbeiten, die unsere jährlichen Barometer zu diesen Themen ergeben. Die Saat der Jahre 2007 bis 2012 wird noch viele Jahre Früchte tragen...
Viel Spaß bei der Lektüre!
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CYBERSECURITY
CSC „FÜHREND“ IM BEREICH MANAGED SECURITY SERVICES
Das globale
Marktforschungsunternehmen
Forrester Research führt
CSC in seinem jüngsten Report
„The Forrester Wave™: Managed
Security Services: North America,
Q1 2012“ in der Kategorie
„Leader“ auf. Die Studie bewertete
führende Anbieter sogenannter
Managed Security Services (MSS)
anhand von 60 Kriterien, darunter
die derzeitige Angebotspalette,
die Strategien und jeweilige
Marktpräsenz.
Der Untersuchung zufolge
nutzt „CSC seine große
Beratungserfahrung, um
Unternehmen aufzuzeigen, wie
sie von einer gemanagten
Lösung profi tieren können.
Darüber hinaus kann CSC den ROI
seiner Dienstleistungen anhand von
Kosten-Nutzen-Analysen belegen
und verfügt in Bezug auf Flexibilität
und Merkmale über eins der
besseren getesteten Portale“. Der
Report führt weiterhin die positive
Bewertung der gut geführten
Security Operation Centers und
der hohen Kundenorientierung
von CSC durch Kunden an.
„Bestandskunden und zukünftige
Kunden von CSC können sich
nun auf ein unabhängiges
Urteil stützen, sich für eine
Best-in-Class-Sicherheitslösung
entschieden zu haben“, so
Samuel S. Visner, Vice President
und Lead Cyber Executive bei CSC,
zu dieser Bewertung.
DER FORRESTER-REPORT STEHT ZUM KOSTENFREIEN DOWNLOAD BEREIT UNTER:
www.csc.com/cybersecurity/registrations/3606
KONTAKTUTE BLAUTH // [email protected]
VERKEHRSSYSTEME
LONDONER VERKEHRSBETRIEBE ERWEITERN OUTSOURCING
Mit einem neuen IT-Outsourcing-
Vertrag im Wert von über 26
Millionen Euro verlängert TFL
(Transport for London) die
bestehende Zusammenarbeit mit
CSC um weitere 27 Monate.
Im Rahmen dieses Abkommens
betraut das Verkehrsunternehmen
CSC mit der Fortsetzung einer
Reihe von IT-Dienstleistungen,
darunter Service Desk, Desktop
Support sowie die Bereitstellung
von Echtzeit-Passagierinformationen
in Londoner U-Bahnhöfen.
CSC ist weltweit für Reise- und
Verkehrsunternehmen tätig.
Mit branchenführender IT für
Verkehrssysteme zählt CSC
allein 28 europäische
Schienenverkehrsbetreiber
zu seinen Kunden.
Den jüngsten Abschluss mit den
Londoner Verkehrsbetrieben
kommentiert CSC UK President Liz
Benison mit den Worten: „Wir freuen
uns sehr, unsere
Geschäftsbeziehung mit TFL
auszuweiten. Wir arbeiten Hand
in Hand mit dem Kunden an einer
neuen IT-Strategie für dessen
unternehmenskritische Systeme
und Services. In die neuen Lösungen
und den damit verbundenen
Transformationsprozess werden
wir unsere geballte Kompetenz
und Expertise einfl ießen lassen.“
KONTAKT:DORIS RUPPRECHT // [email protected]
CLOUD COMPUTING
ZWEI AWARDS FÜR CSC AUF DEM VMWARE PARTNER EXCHANGE 2012
VMware, Weltmarktführer im
Bereich Virtualisierung und
Cloud-Infrastruktur, hat CSC bei
seinen Partner Network Awards
zum Partner des Jahres für
Systemintegration weltweit sowie
für die Regionen Nord- und
Lateinamerika und EMEA gewählt.
Gleichzeitig erhielt CSC die
Auszeichnung Partner des Jahres
für Cloud-Applikations-Plattformen
für den asiatisch-pazifi schen Raum
und Japan.
„Mit Stolz blicken wir auf
die Leistungen, die das
VMware-Partner-Netzwerk
im Jahr 2011 erbracht hat. Wir
gratulieren CSC zu den verdienten
Auszeichnungen“, so Doug Smith,
Vice President und Global Partner
Strategy and Operations bei
VMware. „Unsere Partner sind und
bleiben die Grundpfeiler unserer
Geschäftstätigkeit. Wir freuen
uns auf die Erfolge, die CSC im
kommenden Jahr erringen wird.“
„Eine so enge Partnerschaft wie die
unsere mit VMware hat zahlreiche
Aspekte“, erklärt Siki Giunta,
Vice President, Cloud Computing
and Hosting bei CSC. „Einer
davon ist es, dem Kunden immer
die beste Lösung anbieten zu
können. VMware und CSC hören
unseren Cloud-Kunden stets genau
zu. So lernen wir gemeinsam,
deren Bedürfnisse schnell zu
verstehen, und zwar nicht nur die
gegenwärtigen, sondern auch, in
welche Richtung sie sich vermutlich
entwickeln werden. CSC und
VMware sind gleichermaßen an
der erfolgreichen Modernisierung
der IT der fortschrittlichsten
Unternehmen der Welt beteiligt.“
KONTAKTJULIA JÜNGST // [email protected]
GESUNDHEITSWESEN
ISOFT UND CSC STARTEN HEALTH CLOUD „iSOFT as a Service“ heißt ein
neues Lösungsangebot der CSC
Healthcare Group. Dabei bündelt
CSC Infrastrukturbetrieb und
Applikationen und stellt diese in einer
Cloud-Umgebung, der Health Cloud,
bereit. Gesundheitsdienstleister haben
damit alternativ zu Anscha% ung,
Betrieb, Pfl ege und Ausbau von
IT-Anwendungen in Eigenregie
die Möglichkeit, verschiedene
Lösungen des im vergangenen
Jahr übernommenen Healthcare-IT-
Anbieters iSOFT, SAP-Backo& ce-
Anwendungen und weitere Dienste
„as a Service“ zu nutzen. CSC
stellt die benötigten Komponenten
in einem Rechenzentrum bereit und
rechnet die Outsourcing-Leistung –
abhängig von der tatsächlichen
Nutzung – monatlich ab. Dabei
ist die Health Cloud fl exibel nach
oben und unten skalierbar – wie
ein mit dem Bedarf mitwachsendes
Rechenzentrum.
Die Bündelung infrastruktureller
und personeller Ressourcen
für viele Krankenhäuser in einem
Rechenzentrum macht die IT
wesentlich kostene& zienter als für
die einzelne Klinik. „iSOFT as a
Service“ verbessert auch die Qualität
von Geschäftsabläufen. So müssen
sich IT-Kräfte beispielsweise
nicht länger mit infrastrukturnahen
Aufgaben befassen, sondern
können sich stattdessen auf
stärkere Kundenorientierung und
innovative Projekte konzentrieren –
beispielsweise auf ein e& zienteres
Terminmanagement mit Zuweisern
oder schnellere Abrechnung mit
Krankenkassen.
AKTUELLE BEITRÄGE VON CSC ZUM THEMA CLOUD UND HEALTHCARE-IT FINDEN SIE IM MEDICAL IT BLOG: www.medical-it-blog.de
KONTAKTHORST M. DREYER // [email protected]
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NEUES VON CSC
NEWS
INITIATIVE D21
STUDIEN ZUR DIGITALEN GESELLSCHAFT
Nicht erst seit Hurrikan Katrina
oder den Anschlägen von
Mumbai ist klar, wie gefährdet
die Bevölkerung in den zum
Teil äußerst fragilen Infrastrukturen
von Megastädten im Falle
von Naturkatastrophen
oder kriegsähnlichen
Auseinandersetzungen ist. Im
Auftrag der Bundeswehr führte
CSC über zweieinhalb Jahre – bis
August des vergangenen Jahres –
arbeitsteilig mit der Universität
zu Köln eine Studie zum
Thema „Geofaktoren und
zivile Krisenpräventionen in
Megastädten“ durch. Neben einer
Literaturrecherche organisierte CSC
dabei auch internationale Interviews
mit verschiedenen Experten
unterschiedlicher Organisationen,
während die Universität zu Köln
in Feldforschungen am Beispiel
von Mumbai (Indien) und Jakarta
(Indonesien) verschiedene Daten
erhob. Im Rahmen der empirischen
Datenerhebung untersuchte CSC
vor allem die Möglichkeiten einer
multilateralen Kooperation von UN,
örtlichen Institutionen, NGOs und
Streitkräften. Im Vordergrund
standen dabei die Herausforderung,
die richtige Hilfe in das Krisengebiet
zu bringen, die gesammelten
operativen Erfahrungen aus
verschiedenen Einsätzen sowie
die Hürden bei der Organisation
multilateraler Zusammenarbeit.
Zu den von der Studie bestätigten
Herausforderungen, denen sich die
Bundeswehr in diesem
Zusammenhang in Zukunft zu
stellen haben wird, gehören neben
einem veränderten Selbstverständnis
auch eine verstärkte bereichs-
und kulturübergreifende Ausbildung
und die Intensivierung der
Zusammenarbeit mit zivilen
Hilfsorganisationen. Die Studie zeigte
allerdings vor allem auf, welche
unverzichtbaren Ressourcen ein
militärischer Apparat zur Krisenhilfe
in Megastädten beisteuern kann.
KONTAKTISABEL UTERMARK // [email protected]
STUDIE
CSC UNTERSUCHT KRISENPRÄVENTION IN MEGASTÄDTEN
L aut eGovernment MONITOR
2011 der Initiative D21 nutzen
die Bürger in Deutschland die
E-Government-Angebote des
Staates weniger als zum Beispiel
in Großbritannien, Österreich
oder Schweden. Den Onlinern fehlt
es insbesondere an äquivalenten
Transaktionsangeboten. Wichtige
Voraussetzungen zur Nutzung
dieser Angebote sind allgemein
Sicherheit, Zuverlässigkeit,
Verständlichkeit und Aktualität
der E-Government-Angebote.
In einer zweiten Studie, „Digitale
Gesellschaft 2011“, hat die Initiative
D21 herausgefunden, dass sich
erst 38 Prozent der deutschen
Wohnbevölkerung sicher und
souverän im Internet bewegen –
trotz aller Euphorie um die digitalen
Medien und ihre Möglichkeiten.
Die Initiative D21 ist ein
gemeinnütziger Verein, der
von Mitgliedern aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Institutionen
getragen wird. Sie stellt sich
seit 1999 der Herausforderung,
die Gesellschaft auf dem Weg
in die digitale Gesellschaft zu
begleiten. Als Partner der Politik
trägt sie mit gemeinnützigen
Projekten dazu bei, hier die
richtigen Weichen zu stellen,
Meilensteine zu setzen und
zielgruppenspezifi sch aufzuklären.
Auch CSC engagiert sich seit
vielen Jahren in der Initiative D21
und ist über Dr. Alfred Zapp,
Mitglied der Geschäftsleitung
und Director Public Sector,
in seiner Funktion als
D21-Vizepräsident vertreten.
BEIDE STUDIEN FINDEN SIE UNTER www.initiatived21.de/publikationen
MEHR ÜBER DIE INITIATIVE D21 GIBT ES UNTER www.initiatived21.de.
KONTAKTDR. PHILIPP MÜLLER // [email protected]
MOBILE BUSINESS
STUDIE: VERBESSERUNGS SPIELRAUM IN ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT
Nur wenige Länder der
Welt haben ein besseres
Telekommunikationsangebot
als Österreich. Dennoch nutzt
einer Mobility-Studie von CSC
in Österreich zufolge nur ein
Teil der Wirtschaft die Vorteile
mobilen Arbeitens – trotz
hervorragender Breitband-
Infrastruktur und günstigsten
Tarifen. Ein Drittel der Unternehmen
gestattet überhaupt keinen
mobilen Zugri% auf
Unternehmensdaten und
-anwendungen. Sie begründen
dies mit mangelndem Vertrauen
in die Sicherheit (32 Prozent)
und zu geringem Wissen über
die Möglichkeiten (21 Prozent).
Vor allem grassiert die Angst
vor Datenmissbrauch; andere
Unternehmen befürchten
Probleme mit Spam oder Viren.
Dabei würde mehr als die Hälfte
der befragten Mitarbeiter den
Anteil mobiler Arbeit gern
ausweiten. 16 Prozent befürchten
gar sinkende Attraktivität des
Unternehmens als Arbeitgeber.
Als weitere mögliche
Wettbewerbsnachteile benennt
die Studie eingeschränkte
Flexibilität beim Kundenkontakt
(37 Prozent) und schlechteren
Kundenservice (27 Prozent).
Dass eine geeignete
Mobilitätsstrategie Geschäftserfolg
und Wettbewerbsfähigkeit
erhöhen kann, zeigt das Beispiel
von Wien Energie: Die periodische
Überprüfung des gesamten
Wiener Gasnetzes einschließlich
Abwicklung und Dokumentation
erfolgt mit Unterstützung durch
CSC. Dazu Christoph Götze,
Head of Manufacturing bei CSC
in Österreich: „Die Strategie kann
nicht sein, einfach nur möglichst
viele Personen mit mobilen
Geräten auszustatten. Gefragt
ist eine ganzheitliche Sicht
auf das Unternehmen und seine
Prozesse.“
KONTAKTCAROLIN TREICHL // [email protected]
VERSICHERUNGEN
WHITEPAPER ZEIGT OPTIONEN FÜR SYSTEM-AKTUALISIERUNG AUF
Versicherungsunternehmen aller
Größen haben mit alternden,
komplexen und wartungsintensiven
Systemen zu kämpfen, die obendrein
keine ausreichende Flexibilität für
neue Geschäftsmodelle bieten.
Dass IT-Budgets in der gegenwärtigen
Wirtschaftslage eher stagnierend
bis rückläufi g sind und Organisationen
immer mehr Mittel für die
Instandhaltung ihrer vorhandenen
Systeme aufbringen müssen,
verschärft die Situation zusätzlich.
Die meisten Versicherer stehen einer
Modernisierung o% en gegenüber.
Leider, aber wenig überraschend,
haben die meisten Software-Anbieter
keine andere Lösung, als neue
Software anzubieten. Die vielfach
versprochene Standardlösung für
eine Modernisierung des
Applikationsportfolios ist jedoch
nicht in Sicht. Und kaum ein Anbieter
sagt o% en, dass ein Systemwechsel
nur eine von vielen Möglichkeiten ist.
Das CSC-Whitepaper „10 Things
Most Vendors Won’t Tell You About
Modernisation“ zeigt die Fülle der
Optionen auf, die eine Versicherung in
Betracht ziehen sollte, bevor sie eine
Entscheidung über System-Upgrade,
-Austausch oder -Integration tri% t.
Der Report stellt alle bekannten
Möglichkeiten allgemein verständlich
dar. Er behandelt die besonders
kritischen Bereiche, beschreibt
den Transformationsprozess
und untersucht Best Practices, die
die IT-Verantwortlichen einzeln
oder in Kombination bei ihren
Modernisierungsinitiativen zum
Einsatz bringen können.
KONTAKTDORIS RUPPRECHT // [email protected]
CYBERSECURITY
CSC ERÖFFNET CYBERSECURITY DEMONSTRATION CENTER IN BERLIN
Gemeinsam mit den Partnern
Fraunhofer FOKUS, HP, EMC/
RSA, McAfee und Sourcefi re
zeigt CSC im weltweit ersten
Cybersecurity Demonstration
Center (CDC), wie Angri$ e auf
Unternehmenssysteme verlaufen
und wie Organisationen diese
frühzeitig erkennen können.
„Wir müssen die Motivation von
Cyberangri$ en verstehen“, erklärt
Carlos Solari, Global Vice President
Cyber Security Technology and
Services bei CSC. „Unternehmen
müssen Informationen rund um
die Uhr sammeln und analysieren,
um tatsächlich Sicherheit für
eine Organisation garantieren
zu können.“ Das CDC bildet
die IT eines Unternehmens sowie
ein Security Operation Center
von CSC nach, das rund um die
Uhr Angri$ e und Schwachstellen
identifi ziert. Realitätsnahe
Simulationen sowohl von internen
Angri$ en als auch Attacken über
das Internet verdeutlichen, wie
in solchen Szenarien zu reagieren
ist. Darüber hinaus können
sich Unternehmen hier auch
über Angebote im Bereich
„Cybersecurity as a Service“
informieren.
Das CDC befi ndet sich im Berliner
eGov-Labor von Fraunhofer
FOKUS. Die Demonstrationen
lassen sich aber auch über das
Internet verfolgen. Interessierte
Unternehmen und Medienvertreter
sind jederzeit herzlich eingeladen
und können sich unter
www.csc.com/de/cyberdemocenter
für einen Besuch registrieren.
KONTAKTDR. PHILIPP MÜLLER // [email protected] Götze
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NEUES VON CSC
ANALYSE
SIE HABEN „BRING YOUR OWN DEVICE“ REALISIERT. ANLASS FÜR SIEGESFEIERN UND FREUDENTÄNZE?
Um es auf den Punkt zu bringen: Nein. Es gab ja in der Fachpresse zahlreiche Berichte über kleine und große Unternehmen, die BYOD-Initiativen gestartet haben. Allerdings haben die sich sämtlich isoliert mit BYOD auseinandergesetzt, ohne den Trend zur Konsumerisierung der letzten zwölf Jahre zu berücksichtigen. Sicher ist es nützlich, dass Mitarbeiter jetzt selbst entscheiden, womit sie arbeiten und ihr eigenes Equipment mitbringen. Aber viel wichtiger ist doch, was sie damit anders machen, um für Unternehmen produktiver und profi tabler zu sein: Die Prozesse sind viel interessanter als das Werkzeug! Worauf also müssen wir achten, wenn wir BYOD einführen wollen?
Letzten Oktober, nach der LEF Study Tour 2011, haben wir uns zusammengesetzt und über den neuen Typus des „doppelt qualifi zierten Mitarbeiters“ nachgedacht, der nicht nur ein Experte für sein Fachgebiet ist, sondern sich auch zunehmend mit der Technologie auskennt, die er dafür braucht. Tatsächlich waren wir alle einer Meinung,
dass das noch besser werden muss. Aber wenn man genau darüber nachdenkt, heißt besser nicht, dass jetzt alle Programmiersprachen wie C# oder Objective C lernen müssen. Vielmehr müssen sie mit Plattformen wie Salesforce umgehen, Techniken wie Sprachsteuerung einsetzen und sich gezielter aus unstrukturierten großen Datenmengen die richtigen Informationen verscha% en können.
Das bedeutet im Kern, dass die Verantwortung des Einzelnen für die Auswertung und Weitergabe von Informationen wächst. Dabei verändert sich die Rolle der IT vom Zulieferer zum Coach einer neuen, autonomen Macher-Generation. Gleichzeitig haben manche IT-Abteilungen bereits begonnen, nur noch ihre allerwichtigsten Server mit Firewalls zu schützen, aber die, die die Belegschaft behindern, niederzureißen – und das im Interesse der Sicherheit!
Derartige Veränderungen in der Netzwerk-Architektur wirken sich auch unmittelbar auf die Organisationsstruktur aus. Wer „draußen“ im ö% entlichen Internet unterwegs ist, kann sich viel schneller mit Kollegen aus anderen Unternehmen für gemeinsame Projekte kurzschließen. Das ist etwas völlig anderes als bisher, wo es ungeheuer aufwendig war, externen Partnern Zugang zum eigenen geschützten Intranet zu verscha% en. Außerdem stehen „draußen“ SaaS-Dienste zur Verfügung – auf Zuruf, nach Bedarf, für jedermann und obendrein billig. Mit einer Firmenkreditkarte lässt sich unglaublich viel bewegen. Aber welche Regeln wollen wir für das Leben „draußen“ aufstellen? Und wie können wir sicherstellen, dass diese die neu gewonnene Freiheit nicht gleich wieder zunichtemachen?
„Do it yourself“, die neue Freiheit und die Abscha% ung der alten Sicherheitsmechanismen stellen die traditionelle Entscheidungsgewalt der IT grundlegend in Frage, und dieser Herausforderung müssen wir uns stellen. Da kommt noch eine Menge Arbeit auf uns zu. Und angesichts der fortschreitenden Konsumerisierung ist da kein Ende in Sicht.
WEITERE INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER:
2006/2007/2012/2013/2014
FÜNF JAHREDES WANDELS
der Zeit zu halten – sei es in Bezug auf
Strategieentwicklung, Kundenpflege
oder Lieferketten-Management.
Innovationen als Geschenk der KriseDer CIO muss sich darauf konzentrieren,
dass neu eingeführte Technologien das
Wachstum des Unternehmens unterstüt-
zen. Mehr denn je erkennt man, dass
Innovationen der Schlüssel zum Erfolg ist.
Die Wirtschaft muss den weltweiten
Druck auf die Preise als Anreiz begreifen,
neue Produktionstechniken einzuführen.
Schon 2010 erklärten 90 Prozent der im
CIO-Barometer befragten IT-Leiter, Inno-
vationen spielen in ihrem Geschäftsmo-
dell eine mindestens ebenso wichtige
Rolle wie Kostensenkungen. Echten Vor-
reitern gelingt es, ihr Unternehmen nicht
nur sicher durch die Krise zu steuern,
sondern auch noch einen Wettbewerbs-
vorteil daraus zu ziehen. Konkret
bedeutet das natürlich, dass der Inno-
vationsansatz der IT gleichermaßen visi-
onär wie pragmatisch sein muss. Das ist
jedoch kein Hexenwerk. Alles, was man
braucht, ist eine partnerschaftliche Orga-
nisation mit einem Regelwerk für die Ent-
scheidungsfindung, das kreative und
rationale Talente gleichermaßen einbe-
zieht. Das moderne Unternehmen
erkennt seinen wahren Reichtum in der
Vielfalt der Kompetenzen, Qualifi katio-
nen, Altersstufen, Geschlechter und eth-
nischen Herkunft.
Die unmittelbaren HerausforderungenCIOs konzentrieren sich vielfach auf Pro-
jekte, die eine Steigerung der operativen
E; zienz versprechen, wie Infrastruktur-
Verschlankungen, Betriebskonsolidierun-
gen, Server-Virtualisierung und die
Industrialisierung von IT-Prozessen. Es
gilt, diese Initiativen angesichts der
beschleunigten Konsumerisierung der IT
und des gewaltigen Datenaufkommens
voranzutreiben, das Social Media und Mil-
lionen ständiger Internet-Nutzer täglich
generieren. Die IT-Abteilung muss mit
Tools für die Zusammenarbeit die Brücke
zwischen Privatleben und Arbeitsumge-
bung schlagen und neue Arbeitsmetho-
den mit höherer Wertschöpfung
ermöglichen. Das Informationssystem
eines Unternehmens hat sich an moderne
Nutzungsmuster anzupassen: Soziale
Netzwerke und Instant Messaging müs-
sen über den Arbeitsplatz zugänglich
sein, und die Plattformen der Zusammen-
arbeit müssen ebenso attraktiv und
benutzerfreundlich werden wie die, die
die Menschen von zu Hause kennen.
is etwa 2008 war die Entwicklung
in den IT-Abteilungen von einer
langen Phase der Kostensen-
kung und Prozessoptimierung
gekennzeichnet. In den Augen
der Geschäftsleitungen war
dies die Hauptaufgabe der IT,
wobei diese im Ruf eines Kos-
tenzentrums mit schwer
messbarer Wertschöpfung
stand. Angesichts der neuen
Herausforderungen im
Zusammenhang mit den letz-
ten Wirtschafts- und Finanzkri-
sen veränderte sich die Rolle: Die IT
steht nun vor der Aufgabe, die Informati-
onssysteme fl exibler, reaktionsfähiger und
zukunftssicherer zu machen, um immer
e; zientere Services zu den geringstmög-
lichen Kosten zu bieten.
Von der Technologie zum ManagementModerne Managements verlangen mehr
Agilität von ihrer IT – sie soll den Weg
zum digitalen Unternehmen weisen. Es
geht nicht mehr so sehr um die Entwick-
lung von Infrastruktur und Architektur,
sondern zunehmend um strategische
Beiträge. Die IT muss enger mit den ope-
rativen Einheiten des Unternehmens
zusammenarbeiten, um deren Wandel zu
unterstützen. Der CIO entwickelt sich
dabei weg vom Techniker und hin zum
Manager – sein technologisches Know-
how ist nicht länger seine Kernkompe-
tenz. Natürlich muss er weiterhin über
ein solides IT-Wissen verfügen, aber dazu
kommt nun auch ein fundamentales Ver-
ständnis des Geschäfts. Er muss die Nut-
zeranforderungen und Veränderungen in
den Arbeitsprozessen erkennen und vor-
ausahnen, um sein Unternehmen am Puls
SCHNELLER REAGIEREN IN DER CLOUDCloud Computing führt dazu, dass Unternehmen nicht mehr IT-Produkte, sondern Dienstleistungen einkaufen, wodurch aus Fixkosten variable werden. Es beschleunigt sich die Verfügbarkeit; Prozesse vereinfachen sich und der Automatisierungsgrad steigt. All das senkt die Kosten der Informationsverarbeitung. Darüber hinaus setzen neue Pay-per-Use- und On-Demand-Zahlungssysteme Kapital für andere strategisch wichtige Investitionen frei. Das Unternehmen hat jederzeit genau die Speicher- und Rechenkapazitäten zur Verfügung, die es braucht – höhere Innovationskraft, kürzere Time-to-Market und verbesserte Responsivität gegenüber dem Kunden sind die Folge.
BIG DATA – BEDROHUNG ODER CHANCE?Die Big-Data-Revolution geht einher mit einem schwindelerregenden Konsumzuwachs in der Informationstechnologie, ausgelöst durch Millionen Nutzer von Social Media und Internet. Das Marktforschungsinstitut IDC hat für 2011 ein Datenaufkommen von 1,8 Zettabyte ermittelt; das entspricht 1.800 Milliarden Gigabytes. Man geht von einer jährlichen Steigerung von 47 Prozent aus, was einer Datenmenge von sieben Zettabyte im Jahr 2014 entspricht. Anderen Analysen zufolge wird das digitale Universum des Jahres 2020 44 Mal größer sein als das von 2009. Dieser exponentielle Datenzuwachs stellt unsere von allgegenwärtiger Interaktion abhängige globalisierte Welt vor gewaltige Herausforderungen. Die herkömmlichen relationalen Datenbanken reichen längst nicht mehr aus. Neue Technologien wie Virtualisierung und Cloud Computing, egal ob als Private, Public oder Hybrid-Modell, werden vor allem bei Großunternehmen zunehmend populärer, die auf schnelle Skalierbarkeit ihrer Rechen- und Speicherkapazitäten angewiesen sind.
DAS VIRTUELLE BÜROKostensenkungen, Energieeinsparungen, die Produktivität des Einzelnen sowie Sicherheitserwägungen haben zur Migration zahlreicher herkömmlicher Computer-Arbeitsplätze in ein neues IT-Modell geführt, das auf „leichte“ Rechner mit zentral bereitgestellten Applikationen und Rechenkapazitäten setzt. Das virtuelle Büro spart nicht nur bares Geld bei Support und Wartung, Anscha% ung und Lizensierung sowie Stromverbrauch, es steigert auch die Produktivität, indem es den Erwartungen der Generation Y an die eigene Arbeitsumgebung entspricht, in der Firmen- und eigene Geräte gleichermaßen zum Einsatz kommen.
„GRÜNE“ IT – EINE ZUKUNFTSVISION?Der unaufhaltsame technologische Fortschritt und die damit verbundene sinkende Halbwertzeit von Geräten macht „grüne“ IT zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit im Unternehmen. IT verursacht 2 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes, das entspricht dem Wert der zivilen Luftfahrt. Hinzu kommt, dass e& ziente IT einen positiven Beitrag zur Senkung der anderen 98 Prozent leisten kann, etwa bei den Lieferketten, in Logistik, Transport, Bauwesen und so fort. Angesichts immer größerer Belastungen unserer Umwelt könnten ökologische Erwägungen schon bald die Prioritätenliste des Einkaufs anführen – egal in welcher Produktkategorie. Und während die Senkung des Energieverbrauchs schon lange im Fokus der Verfechter einer grünen IT steht, erhält der elektronische Abfall noch lange nicht die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt.
FOKUS
Schon 2010 erklärten 90 Prozent der im CIO-Barometer befragten IT-Leiter, Innovationen spielen in ihrem Geschäftsmodell eine mindestens ebenso wichtige Rolle wie Kostensenkungen.
INFORMATIONSTECHNOLOGIE
INNOVATION ALS WACHSTUMSTREIBER Die IT gewinnt zunehmend strategischen Einfl uss darauf, wie Unternehmen produzieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Ihr fällt die Rolle zu, die Innovationsfähigkeit des Unternehmens so zu steuern, dass dieses die Chancen der Krise nutzt und wieder auf Wachstumskurs gehen kann.
Doug Neal, Research-Spezialist des Leading Edge Forum, über die bestimmenden Technologien der letzten fünf Jahre und die Zukunft der IT.
TWITTER: @lefep YOUTUBE: LEFResearchhttp://www.lef.csc.com/projects/104
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DOSSIER
PRAXISVERBUND RADPRAX 14 PRAXEN. 7 STÄDTE. 1 RADIOLOGIE-INFORMATIONSSYSTEM
SCHON FÜR EINZELPRAXEN IST DIE INSTALLATION EINES NEUEN IT-SYSTEMS IMMER MIT ANSPANNUNG
VERBUNDEN. FÜR RADPRAX, DEN VERBUND MEHRERER MEDIZINISCHER VERSORGUNGSZENTREN (MVZ) UND
PRAXEN FÜR RADIOLOGIE, NUKLEARMEDIZIN UND STRAHLENTHERAPIE, WAR DIE UMSTELLUNG BESONDERS
SPANNEND. DENN RADPRAX VERNETZT 14 STANDORTE IN SIEBEN STÄDTEN NORDRHEIN-WESTFALENS.
DABEI MÜSSEN GROSSE DATENMENGEN ZWISCHEN DEN EINZELNEN STANDORTEN VERSCHOBEN WERDEN.
Ein neues Radiologie-Informationssystem
(RIS) war unter anderem notwendig, weil
der alte Anbieter nicht ausreichend
Möglichkeiten bot, die Prozesse
betriebswirtschaftlich auszuwerten. „Wir
wollen schnell und möglichst genau wissen:
Was kostet eine Untersuchung und wo
zahlen wir drauf“, berichtet Dr. Heiner
Ste$ ens, Geschäftsführer von radprax.
„Ich habe zwar über 20 Jahre praktische
Erfahrung, aber eine statistische
Auswertung ist immer genauer als alle
Erfahrungswerte.“ Solche Analysen waren
mit dem alten RIS jedoch nicht möglich.
Außerdem gab es keinen Master-Patient-
Index, die eindeutige, individuelle
Patienten-ID. Hinzu kam, dass das alte
RIS ein Produkt für den Kliniksektor war.
Eine Abrechnungssoftware für den
niedergelassenen Bereich musste über
ein Zweitsystem angeschlossen werden –
mit allen Problemen, die Schnittstellen
mit sich bringen. „Das war einer der
entscheidenden Punkte bei der Auswahl
der neuen Software“, sagt Dr. Ste$ ens.
„So wenig Schnittstellen wie möglich.
Die kosten 50.000 bis 100.000 Euro
und funktionieren letztendlich doch nie
einwandfrei.“
IN FÜNF MONATEN VON NULL AUF HUNDERTSeit Juli 2011 setzt radprax auf das RIS
von iSOFT. Denn das inzwischen zur CSC
Healthcare Group gehörende Unternehmen
hat Erfahrung sowohl im klinischen als auch
auch fi nanziell, etwa durch sinkende Kosten
bei den Leitungen. „Wir haben ein eigenes
redundantes Glasfasernetz“, erklärt
Dr. Ste$ ens, „dafür zahlen wir jährlich
200.000 Euro Leitungskosten.“ 80 Prozent
des Tra; c fi nden allerdings inhouse
statt, nämlich bei der Übertragung
der Patientenbilder vom Röntgengerät
ins benachbarte Arztzimmer.
Durch intelligente Algorithmen lassen sich
die Daten auch lokal verschieben. Weniger
Tra; c über das Netz spart entweder
Kosten oder erö$ net neue Möglichkeiten –
beispielsweise Heimarbeitsplätze. Vier
Mitarbeiterinnen von radprax nutzen dies
bereits. Durch das vorhandene PACS
von VISUS und dessen moderner Struktur
können sie vom heimischen Computer
aus Patientendaten, etwa Röntgenbilder,
einsehen, Befunde schreiben und
Arztbriefe erstellen. „Wir sitzen hier in der
wunderschönen Metropole Wuppertal“,
sagt Dr. Ste$ ens mit einem Augenzwinkern,
„trotzdem wollen manche Mitarbeiter
lieber in Köln oder Düsseldorf wohnen.
Mit Heimarbeitsplätzen scha$ en wir
entsprechende Möglichkeiten und bleiben
als Arbeitgeber attraktiv.“
KONTAKTHORST M. DREYER // [email protected]
im ambulanten Sektor. Allerdings, meint
iSOFT-Projektmanager Jörg Steiner, waren
die Anforderungen von radprax auch für
iSOFT eine echte Herausforderung. „Das
ist mit Sicherheit das komplexeste System,
das wir je umgesetzt haben“, sagt Steiner.
„Wir haben zwar noch größere
Installationen, aber da ist unser System
gemeinsam mit den Kunden Stück für
Stück gewachsen.“ Bei radprax kommen
mehrere Herausforderungen zusammen:
zum einen die vielen Standorte, zum
anderen ist der Praxisverbund sehr eng
vernetzt – mit Kliniken, MVZ und
Praxisgemeinschaften. Hinzu kommt, dass
die Abrechnung auch noch über eine
privatärztliche Verrechnungsstelle läuft.
„Da sind eine Reihe von Faktoren zu
berücksichtigen. Und das bei einem relativ
engen Zeitplan. Wir mussten in fünf
Monaten von null auf hundert.“
UMSTELLUNG FAST BEI NORMALBETRIEBIm Januar 2011 hatte sich radprax für
die Lösung von iSOFT entschieden,
am 1. Juli erfolgte die Umstellung auf
das neue System. „Bei der zeitlich engen
Planung war ich überrascht, dass der
Betrieb eigentlich voll weitergelaufen ist“,
sagt radprax-Geschäftsführer Dr. Ste$ ens.
Lediglich vier Standorte mussten für
einen Tag schließen. Ansonsten lief der
Normalbetrieb. An ein oder zwei Ecken
gab es bei der Umstellung natürlich
kleinere Probleme, die ließen sich aber
jeweils schnell beheben.
Mittlerweile ist das iSOFT-System voll im
Einsatz und in allen Bereichen erprobt.
Begeistert sind vor allem die Mitarbeiter
in der IT. „Bei dem alten System hat sich
niemand mehr an die Updates getraut,
weil das System durch diverse
Anpassungen so unübersichtlich geworden
war“, sagt IT-Leiter Marek Stefanides.
„Jetzt sind wir nicht mehr vom Hersteller
abhängig.“ Ste$ en Rodewyk,
verantwortlicher Mitarbeiter für die RIS-
Pfl ege, meint: „Ich bin wohl der größte
Profi teur der Umstellung, denn ich kann
jetzt alles von einer Stelle aus pfl egen. Das
System bildet unsere komplexe Struktur
sehr gut ab. Es steckt eine klare Logik
dahinter.“ Auch am Patienten-Empfang
sind die Mitarbeiter zufrieden. „Es geht
jetzt viel schneller und einfacher“, sagt
Claudia Loeken von der Annahme, „gerade
bei Anrufen von Zuweisern habe ich jetzt
die Informationen viel schneller vorliegen.“
NOCH FLEXIBLER WERDENNachdem sich das System im
Echtbetrieb bewährt hat, will man nun
die Optimierungspotenziale angehen,
so zum Beispiel in der Terminvergabe,
meint Frau Loeken vom Empfang.
Damit befasst sich das CSC-Team bereits.
„Die komplexen Strukturen von radprax
setzen eine sehr hohe Flexibilität auch bei
der Terminvergabe voraus“, sagt
Projektmanager Steiner. „Wir arbeiten jetzt
daran, noch variabler zu werden.“ Darüber
hinaus ist schon jetzt ein Folgeprojekt
in Planung, mit dem Zweck, zusammen
mit radprax funktionale und am Workfl ow
orientierte Erweiterungen im System
vorzunehmen und damit der rasch
fortschreitenden Digitalisierung und
Vernetzung in der Radiologie gerecht
zu werden.
ALS ARBEITGEBER ATTRAKTIV BLEIBENAls Nächstes geht es darum, die
Abrechnung zu zentralisieren. Und
große Arztpraxen aus dem Einzugsgebiet
will radprax digital an den eigenen
Unternehmensverbund anbinden.
Außerdem will der Praxisverbund nun
die Erträge der Umstellung einfahren –
14 Standorte in NRW
45 Fachärzte
Über
250 Mitarbeiter
2011 mehr als
300.000 Patientenuntersuchungen und -behandlungen
FALLSTUDIE FAKTEN
RADPRAXDie radprax-Gruppe hat ihren Stammsitz
in Wuppertal-Elberfeld. 1952 wurde als
Vorgänger von radprax eine Einzelpraxis
als erste eigenständige Röntgenpraxis
in Wuppertal erö% net. Mittlerweile
ist die radprax-Gruppe ein Verbund
von Medizinischen Versorgungszentren
(MVZ) und Praxen für Radiologie,
Nuklearmedizin und Strahlentherapie,
der insgesamt 45 Fachärzte
(Radiologen, Nuklearmediziner und
Strahlentherapeuten) und 250 hoch
qualifi zierte medizinisch-technische
Mitarbeiter an 14 Standorten
in Wuppertal, Solingen, Hilden,
Düsseldorf, Münster, Arnsberg
und Meschede beschäftigt.
radprax führt jährlich rund
300.000 Patientenuntersuchungen
und -behandlungen durch. Die radprax-
Gruppe zählt zu den modernsten
radiologischen, strahlentherapeutischen
und nuklearmedizinischen Praxen
in Deutschland und betreut sowohl
ambulante Patienten als auch
radiologische Abteilungen von
Krankenhäusern.
FOKUS
„Ich habe über 20 Jahre praktische Erfahrung. Bei der zeitlich engen Planung war ich überrascht, dass
der Betrieb voll weitergelaufen ist.“ DR. HEINER STEFFENS, GESCHÄFTSFÜHRER, RADPRAX
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SWISSGENETICS MASSGESCHNEIDERTE MOBILE APPLIKATION FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT
DIE ROMANTISCHE VORSTELLUNG, DASS „DIE KUH ZUM BULLEN GEBRACHT“ WIRD, IST EIN BILD DER VERGANGENHEIT.
SELBST IN DEN ENTLEGENSTEN ALPENTÄLERN DER SCHWEIZ IST LÄNGST MODERNSTE TECHNIK IN DIE RINDERZUCHT
EINGEZOGEN. RUND 400 BESAMER IM AUSSENDIENST BESCHÄFTIGT SWISSGENETICS, UM BIS ZU 4.000 KÜHE
TÄGLICH ZU BESAMEN. DIE DAZU ERFORDERLICHEN INFORMATIONEN FLIESSEN ÜBER EIN MOBILES DATENSYSTEM,
DAS CSC FÜR DEN SCHWEIZERISCHEN MARKTFÜHRER FÜR RINDERSAMEN ENTWICKELT HAT.
Swissgenetics ist ein nationaler und
international tätiger Dienstleister für die
Landwirtschaft, der sich auf die Produktion
von Rindersamen und die künstliche
Besamung von Kühen spezialisiert hat.
Mit rund 670 Stieren der verschiedensten
Zuchtrassen erzeugt das Unternehmen
jährlich über 4,17 Millionen Samendosen;
allein in der Schweiz führen die 400
Besamer im Außendienst über 891.000
Besamungen durch. Dazu müssen diese
natürlich nicht nur von unterwegs auf
tagesaktuelle Daten zugreifen können.
Auch das Berichtswesen wird durch ein
mobiles Kommunikationssystem mit
der Zentrale signifi kant erleichtert und
beschleunigt. Ein zehn Jahre altes, ebenfalls
von CSC entwickeltes System war den
heutigen Anforderungen nicht mehr
gewachsen. Swissgenetics entschied
sich für eine neue Web-Applikation mit
modernen Handheld-Geräten, mit denen
die Mitarbeiter über das Mobilfunknetz
der Swisscom kommunizieren können.
Die Herausforderung bestand dabei
einerseits in der Migration des gesamten
Datenbestands, andererseits in der
lückenlosen Verfügbarkeit während
des Transformationsprozesses.
IM EINKLANG MIT DER NATURSchnelle Datenübermittlung ist für
einen Landwirtschaftszulieferer wie
Swissgenetics nicht nur eine Frage der
Wettbewerbsfähigkeit, sondern essenziell
für das gesamte Geschäftsmodell:
Der Besamer muss pünktlich zur Stelle
sein, wenn die Kuh brunstig ist. Die Natur
lässt nicht mit sich darüber verhandeln,
wann die Dienstleistung zu erbringen ist.
Ein Datenbestand von 32.000 Kunden,
zwei Millionen Kühen und einem Sortiment
von 12.000 Artikeln erfordert ein
leistungsfähiges System. Schon vor
Einsatz. Ein gemeinsames Geschäftslogik-
Modul verbindet Mobile, Web und
Backo; ce, wobei jede der drei Plattformen
auf einer eigenen 3-Tier-Architektur basiert.
Microsoft Internet Information Server dient
als Applikationsserver; die Handheld-Geräte
greifen via XML-Webservice und das
Mobilfunknetz der Swisscom darauf zu.
Das Gesamtkonzept musste zunächst
die Verifi kation durch einen Prototypen
bestehen; anschließend erfolgte die
Erstellung von Bedienkonzepten und
Applikations-Frameworks sowie die
dreiphasige Software-Entwicklung.
Damit einher gingen die Planung und
Entwicklung von Service-Schnittstellen
für Dritte und die Integration der Lösung
in die bestehende Systemlandschaft.
Auf die sukzessive Produktivsetzung
der einzelnen Plattformen folgte schließlich
die Implementierung des Data Warehouse
und der Aufbau der Support-Organisation
für Wartung und Weiterentwicklung.
DOPPELT BIS DREIMAL SCHNELLERDas neue System beschleunigt die
verschiedenen Dienstleistungsprozesse
von Swissgenetics ungemein: „Dank der
schnellen mobilen Datenübermittlung sind
die Lieferscheine heute einen Tag früher in
der Buchhaltung“, beschreibt Markus Zogg,
Standardplattformen zu ersetzen waren.
Eine wichtige Anforderung des Kunden war
dabei naturgemäß die Aufrechterhaltung
der Business-Continuity – während der
gesamten Migration, welche sich über
rund zwei Jahre erstreckte, musste das
ganze System produktiv einsetzbar bleiben.
Das Team musste den umfangreichen
Datenbestand so migrieren, dass er für
die neuen wie die verbleibenden alten
Systemkomponenten gleichermaßen
nutzbar war. Benutzer- und
Wartungsfreundlichkeit gehörten ebenso
zur Wunschliste des Kunden wie hohe
Zukunftsfähigkeit in Bezug auf
Erweiterungen und die Anbindung an
Drittsysteme. Schließlich stand noch die
Einrichtung eines Data Warehouse zur
Bereitstellung tagesaktueller Kennzahlen
auf dem Programm.
LÖSUNG AUF BASIS VON MICROSOFT .NETDas Team erstellte zunächst ein
durchgängiges Bedienungskonzept zur
schnellen Datenerfassung auf Handheld-
Geräten; gleichzeitig entstand für die
Backo; ce-Anwendungen eine grafi sche
Benutzeroberfl äche analog zu MS O; ce
2010. Zur Dokumentenerstellung kommen
MS Reporting Services und MS O; ce zum
Bereichsleiter Support und Mitglied der
Geschäftsleitung von Swissgenetics,
die Vorteile. „Gleichzeitig haben wir mit
der mobilen Datenlösung die Durchlaufzeit
der Verkaufsregistrierung halbiert.“
Der Prozess zur Lieferscheinerstellung
dauert statt im Schnitt 36 jetzt nur noch
zwölf Stunden, der Fakturierungsprozess
hat sich um die Hälfte auf jetzt nur noch
fünf bis acht Tage nach letztem Verkauf
verkürzt. Die Aktualisierung der Kunden-
und Kuhdaten auf dem Handheld-Gerät
fi ndet bei der Auftragserfassung in Echtzeit
statt – früher ging das nur einmal täglich
nachts im Batchverfahren. Ebenfalls in
Echtzeit erfolgt die Aktualisierung der
Handheld-Daten, sobald das Gerät online
geht. Die auf dem Gerät erfassten Daten
werden stündlich zur Weiterverarbeitung
an die Zentrale übermittelt, im Vergleich
zu früher einmal am Tag. Die Mitarbeiter
schätzen es, dass sie die Tagesaktivitäten
nicht mehr in Papierform an das Backo; ce
berichten müssen; sie können diese nun
ebenfalls elektronisch erfassen. Nicht
nur die Zeitersparnis, auch der Wegfall
des Postversandes von Formularen trägt
zur Kostensenkung bei.
KONTAKTSTEPHAN KREIS // [email protected]
„Mit der mobilen Datenlösung haben wir die Durchlaufzeit der Verkaufsregistrierung halbiert. Und unsere rund 400 Besamer im Außendienst profi tieren unterwegs und bei den Kunden von der verbesserten Aktualität und Qualität der Daten. Das Projektergebnis und die Zusammenarbeit mit CSC waren hervorragend, was primär auf der idealen Kombination von Business-, IT- und Sozialkompetenz der Mitarbeiter beruhte.“ MARKUS ZOGG, BEREICHSLEITER SUPPORT UND MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG VON SWISSGENETICS
1960 ALS SCHWEIZERISCHER VERBAND FÜR KÜNSTLICHE BESAMUNG GEGRÜNDET, ist
Swissgenetics heute an fünf Standorten in der
Schweiz vertreten. Das führende Produktions- und
Dienstleistungsunternehmen in der Rindviehzucht
produziert weit über vier Millionen Samendosen pro
Jahr, wovon über 500.000 in den Export gelangen.
80 Prozent der verkauften Samendosen entstammt
dem eigenen Stierbestand des Unternehmens;
dieser belief sich 2011 auf 660 Stiere, davon
194 eingesetzte Prüfstiere. Das Unternehmen
achtet streng darauf, die hohe Qualität der
Produkte und Dienstleistungen mit einem
umfassenden Gesamtmanagement sicherzustellen.
FOKUS
FAKTEN
400 Besamer im Außendienst
4.000 Besamungen täglich
32.000 Kunden
53,8 Millionen CHF Umsatz (2011)
Implementierung der neuen Lösung
arbeitete der Außendienst zur Erfassung
und Registrierung der Verkäufe mit
mobilen Handheld-Geräten. Die Daten
auf diesen Geräten ließen sich jedoch
nur über Nacht per Festnetzanschluss
aktualisieren, mit dem Nachteil, dass
zum Übermittlungszeitpunkt oft noch
nicht bekannt war, welche Informationen
am Folgetag benötigt wurden.
Aufwendige Papierprozesse schränkten
die E; zienz zusätzlich ein.
UMFANGREICHE PROJEKTSPEZIFIKATIONFür die neue Lösung schlug CSC
ein dreistufi ges Vorgehen vor, in dem
die einzelnen Plattformen Web, Mobile,
Backo; ce und Datenbank nacheinander
durch Neuentwicklungen und
Die 400 Besamer im Außendienst von Swissgenetics können mit den modernen Handheld-Geräten von unterwegs auf tagesaktuelle Daten zugreifen.
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20 21
FALLSTUDIE
David Moschella ist Research Director des
Leading Edge Forum von CSC, einem weltweiten
Forschungsrat, der neue Denkrichtungen
erkundet und „Next Practice“-Pläne für
die wesentlichen Herausforderungen
an der Schnittstelle zwischen Business,
IT und Management erarbeitet.
In dieser Position leitet er eine Reihe
strategischer Forschungsinitiativen, mit dem
Ziel, CIOs und IT-Leiter zu einem besseren
Verständnis der stetig größer werdenden
Schnittmenge zwischen operativem Geschäft
und IT zu verhelfen. David Moschellas
Forschungsschwerpunkte liegen auf den Themen
Globalisierung, industrielle Umstrukturierung,
Umwelt-Strategien und der Koevolution von
Business und IT. Seine jüngste Publikation
trägt den Titel „The Next Generation of Digital
Game-Changers“.
Das zweite Buch des Autors und Kolumnisten
erschien 2003 unter dem Titel „Customer-Driven
IT, How Users Are Shaping Technology Industry
Growth“ bei Harvard Business School Press und
gab eine Einschätzung, wie sich die Verschiebung
von einer vom Anbieter gesteuerten hin zu
einer am Verbraucher orientierten IT-Umgebung
auswirkt. In seinem 1997 erschienenen Buch
„Waves of Power“ hatte er zuvor den globalen
Wettbewerb unter IT-Anbietern untersucht.
Darüber hinaus hat er rund 200 Kolumnen
für das führende Branchenmagazin
„Computerworld“ geschrieben.
David Moschella blickt ferner auf eine 15-jährige
Laufbahn bei der International Data Corporation
zurück, wo er als Sprecher im Bereich Globale
IT-Branchentrends verantwortlich für die
weltweiten Technologie-, Branchen- und
Marktprognosen war.
ALS GLOBAL RESEARCH DIRECTOR DES LEADING EDGE FORUM VERFOLGT DAVID MOSCHELLA DIE VERÄNDERUNG DER IT-LANDSCHAFT MIT GRÖSSTER AUFMERKSAMKEIT. IN SEINEM AKTUELLEN BUCH „THE NEXT GENERATION OF DIGITAL GAME-CHANGERS“ IDENTIFIZIERT ER 30 TREIBER ZUKÜNFTIGEN WANDELS UND UNTERSUCHT, WIE DIE IT VON UNTERNEHMEN DIESE HERAUSFORDERUNGEN AM BESTEN ANTIZIPIEREN UND MEISTERN KANN.
David Moschella, Global Research Director des Leading Edge Forum
„AUFREGENDE ZEITEN FÜR IT-LEUTE“
KURZBIOGRAFIE
IHRE PUBLIKATION SAGT EINE „INTENSIVE TECHNOLOGIE-ZUKUNFT“ VORAUS – WELCHES WERDEN DIE WICHTIGSTEN TECHNOLOGIEN DIESER VERÄNDERUNG SEIN?DAVID MOSCHELLA: In vielerlei Hinsicht
werden vor allem die Kerntechnologien den
Wandel vorantreiben – in ihrer Kombination
werden Rechenleistung, Software und
Netzwerke immer leistungsfähiger. Das wird
dazu führen, dass immer mehr ehemals
physische Komponenten virtuell werden.
WIE DEFINIEREN SIE EINEN DIGITALEN „GAME-CHANGER“?D. M.: Eine Veränderung der Spielregeln
fi ndet immer dort statt, wo sich
Management-Praktiken ändern. „Bring
your own technology“ ist ein derartiger
Paradigmenwechsel, denn in Zukunft
kann die IT alle Ressourcen, die sie bisher
auf die Bereitstellung von Arbeitsplätzen
verwendet hat, anders einsetzen.
„Game-Changer“ sind alle Phänomene,
die Wendepunkte in unseren Denkansätzen
markieren und neue Management-
Spielregeln defi nieren.
VIELE DER NEUEN TECHNOLOGIEN SIND EIGENTLICH FÜR DEN ENDVERBRAUCHER GEDACHT – WAS BEDEUTET DAS FÜR DIE IT UND DIE GESCHÄFTSPROZESSE VON UNTERNEHMEN?D. M.: Zunächst einmal sind viele der
von uns untersuchten 30 „Game-Changer“
keine Endverbraucher-Technologien;
vielmehr existiert hier ein Mix aus Top-
down- und Bottom-up-Entwicklungen.
Aber um Ihre Frage zu beantworten –
auch die Mitarbeiter und Kunden
von Unternehmen sind letzten Endes
Verbraucher; hier ist also gar keine
echte Trennung vorhanden. So gibt es
beispielsweise eine große Nachfrage
und damit bessere Verdienstmöglichkeiten
für Mitarbeiter, die Endverbraucher-
Technologie im Interesse des
Unternehmens einsetzen können und
so ihre geschäftliche und technologische
Kompetenz zu steigern wissen. So
gesehen sind Endverbraucher-Technologien
und professionelle Produktivität immer
untrennbarer miteinander verknüpft.
Ähnlich ist es mit den Social Media:
Noch bewirken sie zwar keine wirklich
fundamentale Veränderung im
Geschäftsleben. Aber „User-generated
Content“ – die Meinungen, Ideen
und Erfahrungen der Verbraucher –
gewinnt zusehends an Einfl uss
auf Kaufentscheidungen und
Problemlösungsstrategien in zahlreichen
Branchen – oftmals mehr als die
herkömmlichen Marketing-Aktivitäten.
WAS SIND IHRER ANSICHT NACH DIE WICHTIGSTEN KOMMENDEN „GAME-CHANGER“?D. M.: Standort-Bewusstsein ist die
nächste Tür, die die Branche aufstoßen
muss. Genauso wichtig wird die nächste
Generation von Nutzerschnittstellen mit
Sprach- und visueller Steuerung sein.
Weitere Veränderungen sind im Bereich
der informationellen Selbstbestimmung
zu erwarten: Die Verbraucher werden
sich die Kontrolle über ihre persönlichen
Daten zurückerobern.
Ich muss jedoch darauf hinweisen, dass sich
viele der beschriebenen „Game-Changer“
noch in einem sehr frühen Stadium
befi nden. Oftmals dauert es mehr als
ein Jahrzehnt, bis sich eine Technologie
voll durchsetzt. Tablet-PCs und Handhelds
gibt es ja auch schon seit etlichen Jahren,
genau wie viele Social Media – nur waren
diese bis jetzt nicht gut genug.
NICHT ALLE „GAME-CHANGER“ SIND POSITIV ZU BEWERTEN – WO LIEGEN DIE RISIKEN?D. M.: Wir tre$ en zwar keine konkreten
Vorhersagen, aber natürlich muss die IT das
Unternehmen durch die Klippen möglicher
Technologie-Risiken steuern, von denen
wir zehn identifi zieren. Es ist zum Beispiel
noch zu früh zu sagen, ob extensive Handy-
Nutzung nicht möglicherweise doch
gesundheitsschädigend ist – falls sich
das herausstellt, wird das gravierende
Auswirkungen auch auf das Geschäftsleben
haben. Am anderen Ende des Spektrums
bedeutet die Konsumerisierung der IT, dass
IT nicht mehr nur ein Werkzeug ist. IT wird
zunehmend zum Medium und damit zum
Gegenstand von Mode, Freizeitgestaltung
und Unterhaltung. Das bedeutet aber, dass
sich der Verbraucher in Zukunft genauso
gut dagegen entscheiden könnte.
WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN DIE POTENZIALE DER JÜNGSTEN TECHNOLOGIEWELLE AUSSCHÖPFEN?D. M.: Die Wirtschaft ist es gewohnt,
Wellen der Veränderung zu reiten und
für sich zu nutzen. In unserer derzeitigen
hoch innovativen Phase kommt es vor
allem darauf an, den Horizont nach Zeichen
möglicher Veränderung abzusuchen – vor
allem im Bereich der Verbrauchermärkte.
Insbesondere müssen sich die CIOs damit
abfi nden, dass sie nicht mehr allein über die
Technologie im Unternehmen entscheiden.
Die IT ist kein Kindermädchen mehr – sie
muss die Funktion des Coaches und
Koordinators übernehmen und sich von
der Elternrolle trennen.
Die gute Nachricht ist, dass gerade jetzt
eine sehr aufregende Zeit für ITler ist.
Denken Sie nur einmal daran, dass Apple
inzwischen das wertvollste Unternehmen
der Welt ist, oder schauen Sie sich
den herausragenden Erfolg von Google,
Amazon oder Facebook an. Dies ist
eindeutig mit die beste Zeit, die unsere
Branche je hatte. Leider fühlt sich das
aber innerhalb vieler IT-Abteilungen anders
an. Deshalb müssen CIOs darauf dringen,
dass sich ihre Unternehmen den Kräften
des Wandels stellen. Sie müssen heraus
aus dem Backo; ce und sich mehr
um die eigentliche Explosion kümmern,
die draußen stattfi ndet, statt um
die Verkabelung des Unternehmens.
MEHR DAZU ERFAHREN SIE UNTER:http://lef.csc.com/publications/946
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