prof. dr. med. bernhard k. krämer nephrologie - transplantationszentrum
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1. Regensburger Nephrologie-Pflegetag Nephrologie - eine Herausforderung an die Pflege. Regensburg, 18. September 2001. Vorbereitung für die Nierentransplantation. Prof. Dr. med. Bernhard K. Krämer Nephrologie - Transplantationszentrum Klinikum der Universität Regensburg. - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
Prof. Dr. med. Bernhard K. Krämer
Nephrologie - Transplantationszentrum
Klinikum der Universität Regensburg
Regensburg, 18. September 2001
Vorbereitung für die Nierentransplantation
1. Regensburger Nephrologie-Pflegetag
Nephrologie - eine Herausforderung an die Pflege
Vorbereitung für die NierentransplantationWartelisteWarteliste undund Nierentransplantation Nierentransplantation
0500
1.0001.5002.0002.5003.0003.5004.0004.5005.0005.5006.0006.5007.0007.5008.0008.5009.0009.500
10.00010.50011.00011.50012.00012.500
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
Nierentransplantationen Warteliste
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
Warteliste 6.945 7.221 7.811 8.312 9.034 9.469 9.940 10.490 11.058 11.677 11.973
Nierentransplantationen 2.358 2.255 2.092 2.164 1.972 2.128 2.016 2.249 2.340 2.275 2.219
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Anteil der Lebendspende an der NierentransplantationAnteil der Lebendspende an der Nierentransplantation
58 56 58 78 83129
279343 380 346
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
2,6% 2,7% 2,7%4,0% 3,9%
6,4%
12,4%
14,7%16,7%
15,6%
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Transplantationsgesetz (TPG)
Am 1. 12. 1997 in Kraft getreten und regelt u.a.:
- Spende/Entnahme von Organen und Geweben.
- Organisatorische Voraussetzungen der Entnahme, Vermittlung und
Übertragung lebenswichtiger Organe.
- Vermittlung nach medizinischen Kriterien, um Gleichbehandlung zu
gewährleisten.
- Bestrafung des Organhandels.
- Aufklärung der Bevölkerung.
- „Erweiterte Zustimmungslösung“.
- Verpflichtung aller Krankenhäuser mögliche Spender zu melden.
Vorbereitung für die Nierentransplantation
DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation, Neu-Isenburg)
Die DSO ist verantwortlich für die gesamte Organisation der Organspende in Deutschland
Hierfür wurden in Deutschland 7 Organspenderegionen eingerichtet: Nordost, Nord, Bayern, Ost, Baden-Württemberg, Mitte, Nordrhein-Westfalen mit geschäftsführenden Ärzten
DSO meldet Spender an Eurotransplant
Laut TPG „Koordinierungsstelle“
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Eurotransplant (niederländische Stiftung [12.5.1969] für Organvermittlung für Deutschland, Österreich, Niederlande, Belgien, Luxemburg)
Eurotransplant ist die zentrale Sammelstelle für medizinische Daten von Patienten, die zur Transplantation angemeldet sind und ist verantwortlich für die Organisation der Vermittlung von Spenderorganen an einen Empfänger
Laut TPG „Vermittlungsstelle“
Vermittlung nach medizinischen Kriterien und nach Regeln, die dem Stand der medizinischen Wissenschaft entsprechen, insbesondere nach Dringlichkeit und Erfolgsaussicht
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Allokation von Nieren
• Blutgruppenkompatibilität• Grad der HLA-Übereinstimmung (40% Gewichtung, maximal 400
Punkte)• Mismatch-Wahrscheinlichkeit (10% Gewichtung)• Wartezeit (30% Gewichtung, 50 Punkte/Jahr Wartezeit)• Konservierungszeit = Ischämiezeit (20% Gewichtung) Spezialgruppen
•Hochimmunisierte Patienten (HIT-, AM-Programm)•High urgency Patienten (HU)•Kinder (Verdopplung der HLA-Punkte)•kombinierte Organtransplantationen (z.B. Niere-Pankreas)
Richtlinien zur Organtransplantation gemäß § 16 TPG, DÄB 97, 396-411, 2000
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Empfängerauswahl:
• Anmeldung des Prädialyse/Dialysepatienten durch den behandelnden Nephrologen zur Transplantationsevaluation beim Transplantationszentrum (Gesetzl. Verpflichtung)
• In der Regel persönliche Vorstellung des Patienten am Zentrum mit sämtlichen Vorunterlagen
• Entscheidung über Aufnahme auf Warteliste gemeinsam durch Nephrologen und Chirurgen
• Mitteilung der Entscheidung und des Status an nephrologisches Zentrum und an Patient
T = Transplantabel, NT = Nichttransplantabel HU = High Urgency
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Empfängerauswahl:
• terminale, dialysepflichtige Niereninsuffizienz•Hämodialysepatienten•CAPD-Patienten•präemptiv
• biologisches Alter 0-70 Jahre• ausreichende Compliance hinsichtlich Medikamenteneinnahme und sonstiger Mitarbeit• Sprachkenntnisse ?
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Empfängerauswahl:
• Kontraindikationen:• Lungenerkrankungen wie z.B. schwere COPD• Lebererkrankungen wie Leberzirrhose• Herzerkrankungen wie z.B. KHK, Herzklappenfehler
• unter Umständen kombinierte Transplantation erwägen!
• chron. Infektion wie Osteomyelitis, HIV (?)
• schwere AVK (Beckengefäße)• Malignome (teilweise Einhalten von 2-5 Jahre Wartezeit nach kurativer OP erforderlich)• ausgeprägte Adipositas
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Spenderauswahl:
• postmortale Organspende bei eingetretenem Hirntod•orientierende Einschätzung der Nierenfunktion mit Aufnahme- und letztes SCrea, Diurese letzte h/24 h, Proteinurie, Nierensonographie, „Necro-Kidney-Report“ mit ggf. anatomischen Besonderheiten•Ausschluß Malignom, früheres Malignom•Ausschluß von florider Infektion wie HIV, aktive HBV oder HCV-Infektion, nicht beherrschte Sepsis
• biologisches Alter 0 - > 85 Jahre
Vorbereitung für die Nierentransplantation Spenderauswahl:• Lebendspende durch Verwandte/Nichtverwandte
• Blutgruppenkompatibilität• negatives Crossmatch• exakte Einschätzung und Seitenverteilung der Nierenfunktion mit
Kreatininclearance, Proteinurie, Nierenszintigraphie, Nierensono-graphie, Nierenangiographie zur Frage anatomischer Besonderheiten
• Ausschluß Malignom, früheres Malignom• Ausschluß von Infektionen wie HIV, HBV oder HCV-Infektion• biologisches Alter 18 - ~ 70 Jahre• Ausschluß relevanter Vorerkrankungen wie langjähriger Diabetes
mellitus, schlecht eingestellter Hypertonie, von Erkrankungen, die das OP-Risiko unvertretbar erhöhen: Lungen-, Lebererkrankungen, KHK
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Spender/Empfängerauswahl:
• Lebendspende durch Verwandte/Nichtverwandte• Spender und Empfänger werden durch Psychotherapeuten hinsichtlich psychosozialer Probleme evaluiert• Lebendspendekommission zusammengesetzt aus je 1 Psychotherapeut, 1 Jurist und 1 Arzt entscheidet über Zulässigkeit der Lebendspende
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Organangebot für Nierentransplantation
• Nach Überprüfung der Eignung des Spenderorgans wird
der behandelnde Nephrologe über das Organangebot
informiert. Eventuell bestehende akute Kontraindikationen
wie Pneumonie, Peritonitis werden mitgeteilt• Danach Information des Patienten über Organangebot/
Ausschluß akuter Kontraindikationen• Patient wird in die Notaufnahme einbestellt zur
präoperativen Vorbereitung
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Behandlung vor Nierentransplantation
• Routinelabor des Empfängers: u.a. Blutbild, CRP, Gerinnung
• präoperative Routinediagnostik• EKG• Röntgen-Thorax• ggf. Abdomensonographie, Echokardiographie etc.
• körperliche Untersuchung: u.a. Status Iliacalgefäße, Infektion?
• erneute Überprüfung der Blutgruppe • Abrufen des Cross-Match-Ergebnisses (Dauer ~ 3h) vor
Transplantation
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Immunsuppression vor Nierentransplantation
• Sofort beim Eintreffen in der Notaufnahme Gabe von 250 mg
Solu-Decortin H i.v., um bei OP-Beginn ein Wirkungsmaximum
zu haben• Orale Gabe von ~ 0,1 mg/kg KG Tacrolimus (PrografR) oder ~ 2
mg/kg KG Cyclosporin A (SandimmunR optoral)• Ggf. zusätzlich orale Gabe von ~ 2 mg/kg KG Azathioprin
(ImurekR) oder 1 g Mycophenolat Mofetil (CellCeptR) = „Triple-
Therapie“. Alternativ ggf. Sirolimus = Rapamycin• Falls erforderlich Gabe von ATG/ALG oder Basiliximab zur
Verstärkung der Immunsuppression = „Quadruple-Therapie“
Corticosteroid
Calcineurininhibitor
Antimetabolit
Antikörper
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Begleitmedikation vor Nierentransplantation
• Beginn mit perioperativer Antibiotikaprophylaxe
mit 0,75 g Cefuroxim i.v. und 0,5 g Metronidazol
i.v.• Ulcusprophylaxe mit 20 mg Pantozol • „Mundsoor“Prophylaxe mit AmphoMoronal-
Lutschtabletten• Ggf. medikamentöse Blutdrucksenkung• Bereitstellen von 2 CMV-negativen Ery-Sedimenten
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Behandlung vor Nierentransplantation
• Information der diensthabenden Chirurgen und Anästhesisten• Resoniumeinlauf (50 g) präoperativ, ggf. Resonium bzw. CPS-
Pulver zusätzlich • ggf. präoperative Dialysebehandlung (K+?)• ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da Dialysepatienten
paradoxerweise häufig intravaskuläre Flüssigkeitsdefizite haben• Bei CAPD-Patienten Entleerung der Bauchhöhle präoperativ• Rasur Abdomen/Schambehaarung/Oberschenkel
Vorbereitung für die Nierentransplantation
Versorgung der Spenderniere
• Entgegennahme des Organs in Styroportransportbox• Identität des Organs (ET-Nummer) überprüfen und mit
dem Empfänger abgleichen (Matchliste)• Falls erforderlich Eis nachfüllen, um Kühlung
aufrechtzuerhalten• Niere sicher verwahren und mit dem Patienten bzw.
Operateur in OP geben