programmheft 2014
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Das Programmheft zum 10. Bergzeitfahren Buchenegg OstwandTRANSCRIPT
10. Bergzeitfahren
Buchenegg Ostwand
Sonntag, 31. August 2014, 9.30 Uhr
Ab 16.00 Uhr«Nach dem Rennen ist vor dem Rennen»
Fest und Konzert mit Attwenger im El Lokal
PROGRAMM
* Bar * Beiz * Kombüse * immer Fest * * Uferpromenade * imaginärer Fischerpier * * Dampfschiff-Anlegestelle sowie SBB-Anschluss * * eigenes Parkhaus * unsterbliche Melodien der globalen Schiffsorchester * Synchron-schwimmballett der schönen Meerjungfrauen * * Velorennbahn der verliebten Jungs * * packende Zeilen * Seemannsgarn samt Anglerlatein und das ganze Theater samt Künste auf der letzten Insel an der schönsten tiefblauen Sihl ...
elLokalGessner-Allee118001Zürichwww.ellokal.ch
...immergeöffnet!
Editorial von Philippe
Surber
An die Strecke, fertig, los!
Es ist das härteste Bergzeitfahren der Welt. 150 in Zweckgemeinschaften organisierte RadsportheldInnen kämpfen sich seit 10 Jahren im Spätsommer zur Passhöhe Buchenegg hoch. Die L‘Alpe d‘Huez im kondensierten Format von Little Big City.
Am Start hinter dem Tierpark Langenberg tickt die grosse Digitaluhr. Alle 45 Sekunden startet eine Fahrerin oder ein Fahrer aus einer der fünfzehn zugelassenen Equipen.
Die Strecke ist kurz. Vier Haarnadelkurven und eine Steigung von bis zu 12% prägen ihren speziellen Charakter. 2.75 Kilometer und knapp 237 Höhenmeter gilt es hinter sich zu lassen.
Der Weltrekord an der Strecke liegt bei 08:52:09 und stammt aus dem Jahr 2011. Das anschliessende Fest mit Wurst und Bier vom Fass dauert Stunden, während das Rennen für die einzelnen Teilnehmenden nach höchstens
20 Minuten vorbei ist. Teams, die zu schnell werden, können schon mal vom OK mit dem Transport einer Wassermelone sanktioniert werden.
Am Ziel auf der Passhöhe gibt es Bier vom Paul und Pokale für die Besten in Team und Einzelwertung. Traditionell wird einer der begehrten Pokale an den Radsportgott vergeben. Das Publikum applaudiert und feiert Frauschaften mit Namen wie Ablenkungsmanöver und Mannschaften, die sich wie Cycling Dandys aufführen.
Das Publikum bist du! Die Buchenegg lädt zum Spaziergang. Erlebe echte ungelierte RadsportlerInnen mit und ohne Haare an den Beinen aus nächster Nähe. Sei das Feuer an der berühmten Flamme Rouge und erlebe das Leiden an der Ostwand hautnah!
Gloria al Ciclismo! Venceremos!Das Organisationskomitee
sec52 the cycling dandys bookstore
buchhandlung sec52, josefstrasse 52, 8005 zürich, www.sec52.ch
Buchenegg (786m ü.M.)
Distanz: 2,75 km237 HöhenmeterSteigung: Steil (< 12%)Gegründet 2005 von Oliver Schramm
Sonntag, 31. August 2014ProgrammAnreise mit der S4 ab Zürich HB bis zur Station WildparkHöfli, von wo aus der gut beschilderte Weg in wenigen Minuten zum Wildpark Langenberg führt. Gleich hinter dem Wildpark befindet sich der Start des Rennens.
Supporter werden dringend gebeten, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Velo anzureisen.
09:30 Start beim Tierpark Langenberg
Gestartet wird ab 09:30 im Abstand von 45 Sekunden. Die genauen Startzeiten der FahrerInnen können im internationalen Internet auf bergzeitfahren.ch
eingesehen werden.
12:30 Rangverkündigung auf der Passhöhe
Folgende Wertungen werden mit einem Pokal gewertet: – Beste drei Frauenteams, – Beste drei Männerteams, – schnellste 3 Fahrerinnen, – schnellste 3 Fahrer, – Fighting Spirit
16:16 Nach dem Rennen ist vor dem Rennen
Die Heldinnen des Berges treffen sich frisch geduscht zu Wurst & Brot und Bier vom Paul im El Lokal auf der letzten Insel an der tiefblauen Sihl!
18:18 Laudatio und FilmLaudatios & Ehrenpreisverleihungen durch das Organisationskomitee (OK). Erstaufführung des Films zum 10. Bergzeitfahren
19:19 Attwenger spielen auf
Markus Binder: Schlagzeug H.P. Falkner: Harmonika beide singen
rrr«Hätte Lance Armstrong mit Weinen vomrr
rrrFelsenkeller gedopt, wäre er heuterr
rrrnoch siebenfacher Tour de France Sieger»!rr
FELSENKELLER – wo der wahre Radfreund den geilen Stoff bezieht.
Die Buobn AttwengerDas GrooveSlangPunkDuo Attwenger spielt flux live Rock n Roll & Swing, Turbopolka & Speedlandler, Synthie & Geschichten, Brass & Kantri, Dschakkabum und gelegentlich auch langsam.
In den fluxsongs geht es um menschliche Aggregatzustände: um sich schüttelnde Gehirne, um das sich schön tun, um verzerrte Stimmen, einen alten Ghettoblaster, den Mief, um eine Kugel, die sich um sich selbst dreht, um die Show, um das, was fehlt, um das sich verirren, um das sich fressn, um aktuelle Gstanzln, Proberaumgespräche, den dürren Teufel, darum, ob das
Internet geht, um das, was einem alles egal sein kann, ums durchdrehen und letztlich darum, dass wir das alles nicht gegen uns interpretieren müssen.
Nicht vorrangig wird Dialekt hier als Transporter von Inhalten verstanden, sondern als Terrain fluxierender Bedeutungen. Stichwort: Verbalisierung des Sounds, Rhythmisierung des Denkens. Und falls jemand einen Begriff für diese Sprache braucht, dann: Verspielte Sprache, herrschaftsfreie Sprache.
Sonntag, 31. August 201419.19 Uhr, El Lokal
von Philippe
Surber
Der Sauhund wird 10 Jahre alt
Doch blenden wir zurück: 28 Fahrer starteten 2005 in vier Mannschaften zum 1. internationallegalen Bergzeitfahren Buchenegg Ostwand. Sie trugen Namen wie Chettehünd Zurigo, Züri 3, Flachpass/Gate 49 und Jamarossi.
«Edle Teilnehmer mit garantiert sauberen Blutwerten aus fünf Nationen aus einer Stadt messen sich am Berg mit Gegner, Uhr und vor allem mit sich selbst. Schau genau hin, Lance (Armstong)! Unser Vertrauen hattest du eh nie», liest es sich in der Ausschreibung
Ferdi Küblers Streckenrekord liegt bei 11 Minuten. «Wir starteten aber anders als die Fahrer heute jeweils im Zentrum von Adliswil. Ich habe meistens gewonnen», sagt der Strassenweltmeister von 1951.
Seinem im Team der Chainsuckers gestarteten Enkel riet Ferdi Kübler 2011 gegenüber dem TagesAnzeiger einfach schneller zu fahren als er selbst: «Dann gewinnt er sicher». Küblers Zeit reichte dann allerdings nicht zur Erfüllung der Prophezeiung.
Q
/www.bucheneggostwand.ch
9. Bergzeitfahren
Buchenegg
Ostwand 2013Sonntag, 1. Sepgtember 2013, 9.30 Uhr
10. Bergzeitfahren
Buchenegg Ostwand
Sonntag, 31. August 2014, 9.30 Uhr
«Nach dem Rennen ist vor dem Rennen»Ab 16.00 Uhr
Fest und Konzert mit Attwenger (AT) im El Lokal
stehenden Vorjahressieger von Traktor Ostwand mit Reto Wälchli. Ein unsägliches Wettrüsten nahm damit seinen Anfang. In der Teamwertung feierten die Velokuriere Carcrashers bei ihrem ersten Auftritt einen souveränen Sieg mit einer neuen Bestzeit. Sie sollte Folgen haben.
2010 findet als das «Jahr der Melonen» Eingang in die Geschichtsbücher. Im Kampf gegen die Wettbewerbsverfälschung ahndete das OK grossmäulige oder zu schnelle Teams bis dahin mit Kniesockentragepflicht oder Strafabzügen. Nach ihrem souveränen Vorjahressieg wurden die Carcrashers zum WassermelonenTransport verdonnert. Auch wenn die Sanktion im 2011 wieder aufgehoben wurde, hat sich das Team nie mehr ganz davon erholt und kämpft seither um den Anschluss an die Spitze.
Mit Traktor Ostwand fuhr drei Jahre lang nur ein Frauenteam den Berg hinauf. 2011 war alles anders. Mit dem Ablenkungsmanöver und den Chainsisters begann die Feminisierung des Anlasses. Die frenetisch applaudierenden Radsportfans am Streckenrand, die unerreichte Vollkommenheit der Trophäen und das immense Prestige des Bergzeitfahrens haben die Chainsisters dazu verführt, am härtesten und berüchtigsten Eintagesrennen der Welt zu starten. Sie gewannen es auf Anhieb. Vermutlich als Gegenreaktion wurde im
zur ersten Austragung. Es war trocken, neblig und 18 Grad Celcius an jenem 4. September 2005 an der Ostwand. Ideale Bedingungen.
Unter garstigen Vorzeichen fand die zweite Austragung am 27. August 2006 statt. Es regnete seit Tagen, der Asphalt war durchnässt bei 14 Grad. Gewonnen wurde das Rennen wie schon in der ersten Austragung von den Chettehünd Zurigo.
2007 vollendeten die Chettehünd den Hattrick. Es sollte ihr bisher letzter Sieg an der Ostwand sein. Der Niedergang der einstigen Dominatoren begann mit dem Abgang von Oliver Schramm. Der Begründer der Classique gründete mit den Cycling Dandys ein neues Zweiradsyndikat. Von dem Schock konnten sich die Chettehünd nie mehr ganz erholen. Mit drei weiteren Bronzemedaillen setzten sie sich trotzdem an die Spitze des Medaillenspiegels (siehe Seite 34).
2008 wurde der Männerbund an der Ostwand durch die erstmalige Teilnahme eines Frauenteams geknackt. Das Team Traktor Ostwand fuhr an jenem 7. September einen lupenreinen Doppelsieg nach Hause.
2009 fiel an der fünften Austragung erstmals die Schallgrenze von 10 Minuten. Dafür verantwortlich waren die unter notorischem Dopingverdacht
selben Jahr auch der bisherige Rekord in der Einzelwertung der Männer aufgestellt. Reto Wälchlis Zeit von 08:52.09 bleibt bis heute die unangefochtene Bestzeit.
2012 meldete sich mit Züri 3 ein Team aus den Pioniertagen zurück. Nach drei Bronzenen und einer Silbermedaille fuhren die Wiediker erstmals einen Sieg nach Hause und widerlegten kurzzeitig die Theorie vom unendlichen Wettrüsten der Beschleunigung am Berg (siehe Essay des Captains Reto Klink auf Seite 32).
Kurzzeitig deshalb, weil die immense Leistungsdichte 2013 ihren Lauf nahm. Gleich zwei Fahrer der Chainsuckers kamen unter 10 Minuten ins Ziel und trugen so zum zweiten Gesamtsieg der Adliswiler bei. Bei den Frauen dominierte wie schon im Vorjahr das Ablenkungsmanöver.
Das Ablenkungsmanöver hat deshalb zum Jubiläum 2014 den dritten Hattrick in der Geschichte des Bergzeitfahrens in der Hand. Bloss: Gewinnen wollen heuer alle. Einen dritten Stern haben aber auch andere Teams in ihre Strategie geschrieben. Traktor Ostwand und die Chainsuckers würden gerne mit den Chettehünd gleichziehen. Gewinnt am Ende ein lachender Dritter? Oder ist Mitmachen vielleicht doch wichtiger als gewinnen?Am 31. August 2014 um 12:30 Uhr
werden wir schläuer sein. Das OK bedankt sich bei den langjährigen Sponsoren:
Blumenhaus Wiedikon, Bier Paul (Zürich), Velojournal. Move On (Adliswil), Lerch Cycle (Gattikon),
Wheel House (Zürich), Felsenkeller (Zug), Südhang (Zürich, Viadukt), Sec 52 (Zürich)
und Reto Oeschger (Fotografie, Zürich)
★ ★ AblenkungsmanöverDreimal haben wir washäschwasgisch an der Wand mit aufregendem Lenkertouch und betörend rundem Tritt abgelenkt. Zweimal sind wir sinnenfreudig im Adrenalinhoch aufs’ Siegerpodest stolziert — freudvoll gackernd. Immer wieder gerne nehmen wir die Herausforderung an: am Berg, im Sattel sinnlich vom Schwitzen, Keuchen, indenLenkerBeissen, gar vom innerlich Fluchen abzulenken und auf den Sieg zu manövrieren. Denn oben erliegen wir dem Genuss, tauchen ab im Spass bis renntagsdarauf uns nur noch die knackigen Ablenkungsmanöverfüdlibacken bleiben... Capitaine, April 2014
KaderMadeleine Aminoff (1980), Evtixia Bibassis (1971) Andrea Kucera (1982), Anette Michel (1978) Florentina Pfleger (1985), Irene Rüesch (1972) Janina Sakobielski (1968), Claudia Schmauder (1969) Melanie Zgraggen (1970)
KaderLudovic Varone (1977), Damian Fopp (1988) Ken Gubler (1972), Roland Herzog (1967) Christian Baer (1974), Andreas Velotto (1961) Andi Wyss (1970), Thomas Hofstetter (1978) Christopher Latkoczy (1969), Lea Fluri (1979) Ettore Bruni (2000), Sebastian Marbacher, Serge Humbert
Arigato VelottoDas Team arigatovelotto entstammt keiner Bieridee. Es wurde während einer Kaffeepause von Baer und Andi Wyss seriös besprochen und initialisiert. Andi Wyss (16 Minuten auf den Hogger) übernahm das Amt des Teamkapitäns. Zusammen mit Freunden wurde dem ersten Rennen entgegengefiebert. Das Genderübergreifende und altersdurchmischte Team besteht aus ein paar ehemaligen Veloblitzern, je einem Graphiker und Designer, einem Maschinenbauer, ein paar Velomechanikern, mehreren Bürogummis, einem möchte gernBauern und und und. 2014 geht das arigatovelotto Team hoffnungsvoll mit der neuen Teamkapitänin Lea Fluri (12 Minuten und ein paar Zerquetschte) zum dritten Mal an den Start. Vielleicht schaffen wir es sogar mit neuem Tenue und passenden Velomützen auf den Berg!
Nicht nur im Durst sind alle gleich.
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★ CarcrashersDas legendäre Carcrashers Team, welches sich ausschliesslich aus Fahrern vom Veloblitz zusammensetzt (ausgenommen die eine oder andere Wildcard), bewältigt den Aufstieg mit viel Stahl oder Alu und Dreck am Velo. Nach den erfolgreichen ersten Jahren wurden wir durch die Pflicht je noch eine Melone zu transportieren etwas zurückgeworfen. Im Jahr 2012 (wieder ohne Melonen) hat es wieder für den 3. Platz in der Teamwertung gerreicht und im Jahr 2013 für den zweiten Platz. Deshalb sind wir natürlich dieses Jahr heiss auf den Sieg!
KaderReto Hefel (1989), Tobias Schär (1981) Sascha Kieslinger (1976), Aaron Stutz (1976) Tim Keller (1993), Dominik Grolimund (1991) Christian Schutter (1985), Daniel Indermaur (1983) Lukas Hänsli (1989), Daniel Eberhard (1981) Gian Bisanz (1989), Simon Durscher (1987) Reto Moser (1978)
★ ChainsistersDie Fahrerinnen des mixed Teams Chainsuckers, massgeblich am Premierenerfolg von 2010 beteiligt, gründeten 2011 eine equipe féminin und schlugen gleich zu – und wie! Schon bei ihrer ersten Teilnahme fuhren sie die Ostwand platt und nahmen den Pokal fürs schnellste Damenteam entgegen. Ob sich die seither herausgefahrenen Erfolge – regelmässige Podestplätze in der Team und in der Einzelwertung – auch bei der Jubiläumsaustragung wiederholen lassen? Mit neuer Kapitänin und arg ausgedünntem Kader werden die Chainsisters kämpfen, bis sich die Speichen biegen. Und oben dem Berg so oder so ein Lächeln zeigen.
KaderSusanne Bauert (1966), Martina Etter (1981) Patricia Sailer (1987), Nicole Hottinger (1967) Svenja Bögeholz (1981), Christa Hess (1978)
★ ★
KaderChristophe Beil (1964), Massimo Curnis (1961) Roger Manser (1961), Stephan Etter (1981) Christian Sailer (1980), Andrea Brunold (1958) Marti Welti (1979), Ken Kübler, Kay Sauerzapfe (1975) Gegor Künzli
ChainsuckersDas 2010 gegründete Team aus dem Sihltal, tief unten im Schatten der Ostwand, stand bei allen bisherigen vier Teilnahmen auf dem Podest, zwei Mal schon ganz zuoberst. Clublokal ist das Velogeschäft des team mechanics, wo man sich zum Collé kleben, Musik hören, Bier oder Espresso trinken und gelegentlich auch für gemütliche Ausfahrten trifft. Die ergrauten pédaleurs werden auch bei der 10. Austragung des Radsportmonuments ihre dünnen Reifen tief in die frisch asphaltierte Strecke fräsen und hoch oben im Ziel die Arme triumphierend gen Himmel strecken: den Sieg über die Wand und über sich selbst kann einem nichts und niemand nehmen. Vive le cyclisme!
Buchenegg Hospiz, 2005
★ ★ ★ ChettehündDie Chettehünd entstanden 2004 als Oliver Schramm (The Bundestrainer) und Martin Müller (Herr Martin) mit Chlöis Frei eine frühnachmittäglichen Apero an der Bar des El Lokal zu sich nahmen. Die Geburtsstunde eines grossen Radsportteams. Jack Hoesli und Claudio vervollständigten das Team. Die restlichen streunenden Hunde wurden in verschiedenen Bars zusammengetrieben, mit 4 Avernas und 5 Weizenbier soweit gefügig gemacht, dass man sie auf ein Velo setzen und den Berg hinauf zu hetzen konnte! Aufgrund der Aufnahmekriterien wurden die ersten Trikots mit einem blauen Kreuz versehen. Unsere Parole: «De Godi Schmutz de Sauhund» (Beat Breu). Immer in unseren Herzen und mit uns am Berg ist Wanja Vassalli der 2011, viel zu früh von uns gegangen ist und für immer einer von uns sein wird. Chlöis Frei Capitain Chettehünd Zurigo
KaderMarkus Unterfinger (1963), Gianluca Sani (1965) Lorenzo Sani (1969), Frank Hagedorn (1968) Jack Hösli, Chlöis Frei (1965), Christoph Müller (1971) Mark Weibel (1966), Roland Taennler (1967) Robin Dreja (1989), Adrian Schulthess (1976) Christian Senti (1976), Ruedi Vögeli, Urs Dudli Lucien Sadkowski (1972)
Cycling DandysDie Retter des Radsports, des Rock‘n‘Roll und des hohen geschriebenen Wortes.Die «Cycling Dandys Zurich», ein Syndikat aus gemeinhin bekannten subtilen Gross und Paraintellektuellen und facettenreichen Frohnaturen, dis iratis natus. Schönschwätzer, Künstler, Schlaumeier, Beaus, Schöntrinker, Rocker und Roller, Schriftsteller, Kegel und Boxweltmeister und, natürlich, Radsportgrössen. Einzig seriöse Radsportgruppe weltweit mit eigenem HochglanzMagazin (www.dandymagazine.ch), verstärkt durch vier bezaubernde Radsportperlen, ungekrönte Königinnen der Ostwand, pedalende Kronen der Schöpfung. Varium et mutabile semper femina.Möge unsere flamboyante Zeitverschwendung die entsprechende Würdigung erfahren.
KaderOliver Schramm (1961), Felix Traber (1961) Martin Müller (1966), Ron Lux (1979), Benjamin Lange (1977) Christoph Hochstrasser (1962), Katja Jucker (1975) Enrica Morizzo (1979), Ellen Pflug (1982) Barbara Krummenacher (1979)
Administrative Dienstleistungen
Wir unterstützen sauberen Radsport!
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Radsportgemeinschaft DynamoJaja Ventoux und Gianni d’Huez haben 2001 am den Monumenten der grossen Tour ihre gemeinsame Liebe zum Radsport entdeckt. Da war es nur logisch, dass die beiden für das einzig und wahre Bergzeitfahren an der Buchenegg ein Team stellten. Bei der ersten Teilnahme 2006 konnte das Team nicht klassiert werden, da wegen technischer Defekte nur vier Dynamos das Ziel erreichten. In den folgenden Jahren waren es vor allem die Frauen der Radsportgemeinschaft, die mit Podestplätzen glänzten. Das war noch in der Zeit, als Stadtvelos mit Einkaufskörbchen am Start gesichtet wurden. Bei den letzten Austragungen hielt sich der Erfolg in überschaubaren Grenzen. Aber die Freude der Teammitglieder an diesem Anlass ist ungebrochen, vor allem wenn sie im Ziel sind und das Leiden hinter sich haben.
KaderMarkus Largiadür (1963), Claudia Vetter (1969) Christoph Thut (1965), Jens Klinkenberg (1961) Marc Scherrer (1953), Jörg Seebach (1964) Werner Müller (1960)
Rostige Speichen? Verklebte Kabelzüge? Beine die nicht mehr rund treten? Zuviel Gegenwind im Leben? Ist generell die Luft draussen?
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KaderBeat Zbinden (1950), Alexander Kresovic (1964) Martin Born (1947), Kurt Zweiacker (1945) Peter Spring (1942), Ursula Sax (1957) Trix Roth (1969), Kurt Iten (1951) Marcel Schibli (1949), Franziska Greuter (1986)
RostfreiGanz so rostfrei wie sie vorgeben, sind sie in Wirklichkeit nicht – die Alten dieser noch jungen Mannschaft. Von den wackeren Gesellen, die 2012 erstmals an den Start gingen, war ein Jahr später nur noch einer in der Lage, die Strapazen ein weiteres Mal auf sich zu nehmen. Dank einer eiligst durchgeführten Zwangsrekrutierung in diversen Altersheimen blieb die Mannschaft am Leben. Eine Verstärkung mit drei schnellen Frauen gab dem Team ein neues Gesicht und den alten Herren zusätzlichen Schub. 2013 erhielt Rostfrei den Ehrenpreis für die «Mannschaft mit der grössten Menge an Lebenserfahrung», wie Chlois Frei es damals so charmant formulierte. GruftiPokal nennen wir ihn intern, diesen tollen Pokal mit dem schönen alten CampagnoloLaufrad. Sollten wir jemals ein zweites solches Rad gewinnen, bauen wir uns damit einen TeamRollator, den weltweit ersten mit 28ZollRädern.
Team OstblockVelofahren, der Osten, die Berge – alles Leidenschaften der drei Gründer des Ostblockteams. Was liegt da näher, als bei der Ostwand Buchenegg mitzumachen? Auf einer kalten, weil verschneiten Fahrt auf den Stelvio reifte der Entschluss. Mann und Frau, Jung und Alt, sportlich ambitioniert und Geniesser sollten im Team sein, verbunden durch einen gemeinsamen Nenner: die Leidenschaft für das Velo. Sie bewarben sich um einen Startplatz und wurden auf Anhieb zugelassen. So erschien das Team Ostblock hochmotiviert und mit frisch gedruckten Leibchen letztes Jahr am Start und genoss die velobegeisterte Atmosphäre. Die Teilnahme war ein voller Erfolg: Alle kamen oben an. Eine Frau verpasste gar nur knapp das Treppchen. Dieses Jahr ist Ostblock wieder dabei, in etwas anderer Besetzung doch mit gleichem Spirit: Drei Frauen und sieben Männer mit Jahrgang 1952 bis 1986 treten an. Und wer weiss: Vielleicht schafft es dieses Jahr eine der Frauen aufs Podest.
KaderJan Fehr (1973), Bettina Mäschli (1973), Andreas Hekler (1977), Martin Hensel (1980), Matthias Kolb, Annette Bauman (1982), Anna Kaelin (1986), André Seidenberg, Reto Steiger (1981), Peter Föhn (1981)
★ ★ ★
KaderAnna Suter (1973), Burkart Alexandra (1982) Carmen Rusch (1978), Patricia Demarmels (1974) Barbara Spirig (1973), Simona Cattaneo (1977) Heike Toussaint (1985), Susanne Fuchs (1989) Miriam Otte (1980), Adriana Giovanoli (1967)
Traktor Ostwand DamenAls Damenpioniere standen die Traktoristinnen 2008 bis 2010 jeweils einsam und allein auf dem Podest. Kaum erwuchs ihnen weibliche Konkurrenz, gings dann leider etwas abwärts. Versuche, mittels Materialwechsel die alte Dominanz wieder herzustellen, wurden gestoppt: Auch Lokomotiven brauchen halt ziemlich viel Dampf, um die Ostwand zu erklimmen. So nehmen wir dieses Jahr wieder den Traktor. Kratzen den Rost, schmieren die Kurbel und freuen uns auf Ablenkungsmanöver und Kettenverschwesterungen – auf welcher Stufe des Treppchens auch immer!
★ ★ Traktor Ostwand HerrenDer Phönix steigt aus der Asche: «Traktor Ostwand» ist nach einem kurzen Umweg über «Lokomotive Madruns» wieder in alter Schönheit am Start. Das Team formierte sich zum 10jährigen Jubiläum mit erfahrenen Berghasen und strammen Wädlis. Mit zwei offiziellen Ausfahrten im Vorfeld wird auch auf Trainingsseite nicht gegeizt. Den Berg werden wir besiegen, ganz wie dies Muhammad so schön zu sagen pflegte: «Float like a butterfly, sting like a bee.»
KaderMartin Sturzenegger (1973), Timo Bezjak (1975), Marco De Filippis, Simon Villiger, Michael Lenz (1987), Christoph Hämmann (1972), Simon Wyss, Moritz Wolf (1973),
KaderMirja Lagerström (1980), Roger Winkler (1980) Thomas Ernst (1980), Nicolas Vollenweider (1988) Ruedi Pfister (1973), Mark Lagerström (1977)
Velo ZürichDas VeloZürichTeam kann auf drei erfolgreiche Teilnahmen zurück blicken und freut sich auf die Vierte. Die MitstreiterInnen haben teils mit speziellen Fahrrädern auf sich aufmerksam gemacht. So bei der ersten Teilnahme geschehen. Die steile Ostwand wurde mit einem Transportvelo inklusive «Göttichind» bezwungen. Das Training verläuft nach Plan, damit unsere Waden bei der zehnten Austragung «parat» sind, um unsere Räder auf den Gipfel zu drücken. Wir freuen uns und hoffen auf eine hohe Anzahl von Zuschauern, welche die TeilnehmerInnen auf ein noch höheres Niveau pushen. Rad Ahoi!
VelorutionDas Team Velorution ist seit 2008 an diesem ehrwürdigen Anlass dabei. Jahr für Jahr kämpfen sich diese HeldInnen der Ostwand Richtung Podestplatz vor. Kein Mittel ist ihnen dabei zu schade. Nur das gentechnisch beste Material, vor nehmlich gestählte Alltagscracks und aus der Mediensportbranche, ist gut genug. Leider fährt jedes Jahr wieder einer der jungen Wilden, oder trainierte Radamazonen vorne rein und unterbieten den letztjährigen Rekord. Hart ist das Radlerleben – aber mitmachen ist alles. Und macht Spass!
KaderPete Mijnssen (1954), Fabian Baumann (1981), Bernhard Schneider, Ivo Mijnssen (1982), Peter Laager, Simon Joller, Emil Bischofberger, Dres Balmer (1949), Romy Zimmermann, Pia Schüpbach
★ Züri 3Zu einer Zeit, als sich an der Weststrasse dicke Laster gegen Süden zwängten, einige wenige Locals am Idaplatz Bierdosen öffneten und Familienwohnungen noch zahlbar waren, wurde auf einer Dachterrasse Züri 3 gegründet. 10 Jahre später zeugen im ganzen Quartier Ehrentafeln vom Erfolg des Teams. Schwarzweisse TShirts statt Shaqiri und Messi, das Bergzeitfahren als Quartiernationalfeiertag. Eine Verpflichtung, über das eigene Limit zu gehen, für das eine gemeinsame Ziel: das Podest.
KaderReto Klink (1964), Thomas Marthaler (1961) Matthias Brupacher, Oliver Gosteli (1973) Heiko Hofmann (1972), Flurin Bertschinger (1981) Jan Hosmann (1979), Felix Schindler (1972) Giuliano Krättle (1986), Audun Lien (1977)
Essay von Reto Klink
ihrer Geschwindigkeit aus den Fugen geraten liessen. Vielmehr eine Handvoll Männer (hier sei ein Hinweis auf die Umkehr der Geschichte gestattet, zur Zeit Wilhelm II war gerade die Manneskraft grundlegend in Frage gestellt), die sich am Start freundschaftlich die Hand reichten. Um danach in kurzen Intervallen und auf sich alleine gestellt die steile Wand zu bewältigen. Zufällig Anwesende werden sich wie anno dazumal die Frage gestellt haben: Wo führt das alles hin?
Eine unverbindliche Antwort bringt ein Blick in das Archiv bzw. in die Ranglisten vergangener Jahre: Waren bei der ersten Austragung für Platz eins noch 67 Minuten gefordert (gemessen werden seit jeher laut Reglement die besten fünf Zeiten der akkreditierten zehn Fahrer – auch dies eine Umkeh
Von der Beschleunigung
Die Menschheit sei zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Geschwindigkeit in nie gekannter Weise überrollt worden. In keiner anderen Zeitepoche, so berichten Historiker, wurde das Leben dermassen beschleunigt wie in den ersten Jahren nach der Jahrhundertwende. Mit allen Vor und Nachteilen.
Bekanntermassen setzt Geschichtsschreibung erstens eine gewisse Unabhängigkeit und zweitens gebührend zeitlichen Abstand voraus. Gerade letzteres ist im Rückblick auf «10 Jahre Buchenegg Ostwand» noch nicht gegeben. Trotzdem sei hier auf Gemeinsamkeiten zwischen zwei wegweisenden Epochen hingewiesen.
Zwar waren es keine Dynamos, Dampfmaschinen und Oceanriesen, welche 2005 die Strasse oberhalb Adliswil mit
rung der in den 1910er Jahren in weiten Kreisen vorherrschenden darwinistischen Gesinnung), so wird zehn Jahre später die Siegermannschaft um die 50 Minuten für die Streck ausweisen müssen.
Zeitepochen sind verbunden mit Persönlichkeiten. Henry Lartigue mit den ersten Fotografien kolossal schneller Autos (einer damals unglaublichen Darstellung von Geschwindigkeit, welche nur durch Ernst Machs Abbildung einer abgefeuerten Gewehrkugel übertroffen wurde) und in der Neuzeit Pioniere wie Oliver Schramm mit dem alles entscheidenden Blick auf die letzte radsportliche Herausforderung.
Wobei hier der Vergleich zwischen den beiden Epochen enden muss: An der Buchenegg ist die Idee eine umfassen
de, Frauen mit eingeschlossen. Vor gut hundert Jahren hingegen mussten Betha von Suttner (sie erhielt als erste Frau den Nobelpreis) und Leonora Coher (sie unternahm als Suffragette im Namen des Feminismus einen Angriff auf sie Kronjuwelen der Königin) für ihre Rechte kämpfen.
Was wird sein? Stürmen an der Buchenegg in Zukunft ganz nach der Voraussage der Futuristen «maschinenartige Wesen» gegen die Siebenminutengrenze? Mag sein. Dazu eine andere Sichtweise aus den 1920er Jahren von Virginia Woolf: «Ich sehne mich, das muss ich zugeben, nach der alten Würdigkeit und sogar Faulheit meiner Vorfahren, die, anstatt wie Wahnsinnige durch die Luft zu wirbeln, ruhig im Schatten mit einem Buch träumen».
Ohne GewährWie Schopenhauer schon sagte: «Während einer nur Zahlen und Zeichen im Kopf hat, kann er nicht dem Kausalzusammenhang auf die Spur kommen.»
Frank Steinkühler dachte bei «Statistik» an den Jäger, der bei einem Hasen das erste Mal knapp links daneben schoss, und beim zweiten Mal knapp rechts vorbei. Im statistischen Durchschnitt gäbe das einen toten Hasen.
Deshalb beenden wir dieses Heft mit ein paar statistischen Angaben und dem Zitat welches Tom Simpson nie gesagt hat: «Setzt mich wieder auf mein Rad.»
Medaillenspiegel 2005–2013
Rang Radsport-Team Gold Silber Bronze Gesamt
1 Chettehünd 3 3 62 Züri 3 1 1 4 63 Traktor Ostwand Damen 3 3 64 Chainsuckers 2 2 45 Traktor Ostwand Herren 2 1 36 Carcrashers 1 1 1 37 Ablenkungsmanöver 2 1 38 Chainsisters 1 2 39 Gate 49 2 2
10 Los Dendros 1 1 211 Jama Rossi 1 1
IMPRESSUMVerein Bergzeitfahren Buchenegg Ostwand, Zürich. [email protected]. Redaktion: Philippe Surber, Reto Klink, Chlois Frei. Gestaltung: Moritz Wolf. Die Fotos stammen von Reto Oeschger, Patrik Gutenberg, Reto Klink und Philippe Surber. www.bergzeitfahren.ch
Gesamtwertung Teams (Durchschnitt) Männer 2005–2013
Rang Radsport-Team Zeit
1 Chainsuckers 55.662 Carcrashers 59.323 Chettehünd 60.554 Traktor Ostwand Herren 60.585 Arigato Velotto 62.326 JamaRossi 62.387 Los Dendros 62.548 Züri 3 63.299 Velorution 63.43
10 Ostblock 64.4111 Gate 49 66.9312 AARRG 67.5813 Velo Zürich 69.9814 Züri West 71.4815 Rostfrei 71.4816 2 Rad Birrer 72.4817 Cycling Dandys Zürich 73.2618 Radsportgemeinschaft Dynamo 82.5419 WINGS 82.97
Gesamtwertung Teams (Durchschnitt) Damen 2005–2013
Rang Radsport-Team Zeit
1 Chainsisters 74.102 Ablenkungsmanöver 74.593 Traktor Ostwand Damen 82.68
Bestzeiten Einzelwertung 2005-2013
Rang Männer Team Zeit Frauen Team Zeit
1 Reto Wälchli Traktor Ostwand 08:52.09 Anette Michel Carcrashers 11:35.30
2 Mark Lagerström Velo Zürich 09:21.91 Andrea Kucera Ablenkungsm. 11:56.06
3 Martin Welti Chainsuckers 09:30.89 Martina Eberhart Chainsuckers 12:26.69
4 Philipp Amhof 2RadBirrer 09:44.00 Martina Etter Chainsisters 12:34.88
5 Marco de Philippis Traktor Ostwand 09:46.12 Lea Flury Arigato Velotto 12:41.63
6 Felix Schindler Züri 3 10:00.92 Janina Sakobielsky Ablenkungsm. 13:00.54
7 Robin Dreja Chettehünd 10:02.08 Bettina Maeschli Team Ostblock 13:12.87
8 Frank Hagedorn Chettehünd 10:02.67 Melissa Martin Los Dendros 13:18.64
9 Martin Brunner Carcrashers 10:03.22 Verena Bults Rostfrei 13:30.59
10 Ken Kübler Chainsuckers 10:08.74 Nicole Hottinger Chainsisters 13:55.66
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