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Projektbericht
Zum Gesundheitsverständnis, Gesundheitsverhalten und arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen in der Werkstatt:
Eine qualitative Befragung von Beschäftigten der
Recklinghäuser Werkstätten gGmbH
mit freundlicher Unterstützung durch:
Recklinghäuser Werkstätten gGmbH der Diakonie Recklinghausen
Prüfgruppe für „Leichte Sprache“
der Theodor Fliedner Stiftung (Mülheim a. d. Ruhr)
im Rahmen des Seminars: Gesundheit und Gesundheitsförderung bei Menschen mit Behinderung im Setting der Behindertenhilfe Fachgebiet für Rehabilitationssoziologie Fakultät Rehabilitationswissenschaften Technische Universität Dortmund
Leitung:
Vertr.-Prof. Dr. Katharina Rathmann
Juli 2017 Bitte den Projektbericht wie folgt zitieren: Rathmann K, Finckh A, Gianmoena L, Heitplatz V, Kaspar J, Kohlhage S, Kowalczyk K, Liebert A, Nadobnik J, Rüster C, Sarkissian H, Frings S. (2017). Projektbericht zum Gesundheitsverständnis, Gesundheitsverhalten und arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen in der Werkstatt: Eine qualitative Befragung von Beschäftigten der Recklinghäuser Werkstätten gGmbH. Technische Universität Dortmund. Online verfügbar unter: https://www.fk-reha.tu-dortmund.de/Soziologie/cms/de/Lehrgebiet/Personen/Lehrstuhl/Rathmann.html.
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ..............................................................................................................................................3
2. Feldzugang und methodisches Vorgehen ............................................................................................4
3. Forschungsstand und Ergebnisse der Befragung .................................................................................6
3.1. Gesundheits- und Krankheitsverständnis von Beschäftigten der WfbM ......................................6
3.1.1. Forschungsstand .....................................................................................................................6
3.1.2. Ergebnisse ..............................................................................................................................7
3.1.3. Handlungsempfehlungen .......................................................................................................9
3.2. Gesundheits- und Risikoverhalten von Beschäftigten der WfbM .................................................9
3.2.1. Forschungsstand .....................................................................................................................9
3.2.2. Ergebnisse ............................................................................................................................ 10
3.2.3. Handlungsempfehlungen .................................................................................................... 12
3.3. Arbeitsbezogene Rahmenbedingungen und Gesundheitsförderung in der WfbM ................... 13
3.3.1. Forschungsstand .................................................................................................................. 13
3.3.2. Ergebnisse ............................................................................................................................ 14
3.3.3. Handlungsempfehlungen .................................................................................................... 17
4. Abschließendes Fazit und Danksagung ............................................................................................. 17
Literaturverzeichnis ............................................................................................................................... 18
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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1. Einleitung
Erst seit kurzem beschäftigen sich Forschungsarbeiten mit den Themen Gesundheit,
Gesundheitsverhalten und Gesundheitsförderung bei Menschen mit Behinderung (vgl. Allweiss,
Burtscher, & Perowanowitsch, 2015; Haveman & Stöppler, 2014). Daher liegen bislang nur wenige
Studien für diese Personengruppe in Deutschland vor, insbesondere wissen wir diesbezüglich wenig
für Beschäftigte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM). Im Rahmen eines
Projektseminars des Masterstudiengangs „Rehabilitationswissenschaften“ an der Fakultät
Rehabilitationswissenschaften der Technischen Universität Dortmund haben sich seit Oktober 2016
Studierende mit Themen des Gesundheitsverständnisses und des Gesundheitsverhaltens von
Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. geistiger Behinderung im Setting der Behindertenhilfe
beschäftigt. Das Ziel des Projektseminars war es erstmals die Gesundheitseinschätzung, das
Gesundheits- und Risikoverhalten von Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. geistiger Behinderung
sowie arbeitsbezogene Rahmenbedingungen in der WfbM, die mit der Gesundheit der Beschäftigten
in Zusammenhang stehen könnten, zu ermitteln.
Folgende Fragestellungen wurden im Rahmen des Forschungsvorhabens mittels eines qualitativen
Studiendesigns bearbeitet:
• Über welches Gesundheits- und Krankheitsverständnis verfügen die Beschäftigten der WfbM?
• Welche Gesundheits- und Risikoverhaltensweisen berichten Beschäftigte der WfbM?
• Wie nehmen Beschäftigte der WfbM die arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen und Angebote
der Gesundheitsförderung in der WfbM (u.a. Arbeitsumfeld, Angebote zur Verpflegung oder
Bewegung) wahr?
Erste Ergebnisse hinsichtlich des Gesundheitsverständnisses, des Gesundheits- und Risikoverhaltens
sowie arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen von Beschäftigten einer WfbM liegen in Form dieses
Projektberichts nun vor und können Implikationen für Forschung und Praxis geben.
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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2. Feldzugang und methodisches Vorgehen
Studiendesign: Da bislang wenig zum Gesundheitsverständnis sowie dem Gesundheits- und
Risikoverhalten als auch den arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen des Arbeitssettings von
Beschäftigten einer WfbM bekannt ist, wurde ein exploratives Vorgehen gewählt, um einen
möglichst offenen und umfassenden Zugang zu den oben genannten Themengebieten zu
ermöglichen.
Feldzugang: Exemplarisch für das Setting der Behindertenhilfe wurde der Zugang zu den
Beschäftigten in den Recklinghäuser Werkstätten für Menschen mit Behinderung gGmbH der
Diakonie Recklinghausen gewählt.
Stichprobe: Ein qualitativer Stichprobenplan wurde gewählt, um ein möglichst ausgewogenes
Geschlechterverhältnis zu erreichen. Darüber hinaus wurden die InterviewteilnehmerInnen aus zwei
Arbeitsbereichen der WfbM (jeweils neun Personen aus dem Arbeitsbereich „Metallverarbeitung“
und „Grafik“) paritätisch ausgewählt, um mögliche Unterschiede bezüglich der Arbeits- und
Rahmenbedingungen in den beiden Arbeitsbereichen aufdecken zu können. Die Anzahl von
insgesamt 20 Interviews erwies sich in bisherigen qualitativen Studien als ausreichend, da sich ab
circa 20 Interviews häufig eine Sättigung des Informationsgehaltes zeigte (vgl. Mason, 2010).
Erhebungsinstrument: Um die Themengebiete „Gesundheits- und Krankheitsverständnis von
Beschäftigten der WfbM“, „Gesundheits- und Risikoverhaltensweisen bei den Beschäftigten der
WfbM“ und „arbeitsbezogene Rahmenbedingungen und Gesundheitsförderung in der WfbM“ zu
erfassen, wurde ein standardisierter Leitfaden mit überwiegend offenen Fragestellungen für die
Interviews entwickelt, der mit Unterstützung einer Prüfgruppe der Eingliederungshilfe der Theodor
Fliedner Stiftung (Mülheim a. d. Ruhr) in Leichte Sprache übersetzt und einem Pretest unterzogen
wurde.
Befragte: Aufgrund von zwei krankheitsbedingten Ausfällen, konnten am Befragungstag insgesamt
18 Interviews realisiert werden. Die jeweils ca. 20-minütigen Interviews wurden unter Zustimmung
der Befragten auditiv aufgezeichnet, verschriftlicht und mit einem Zahlencode anonymisiert. Das
Interviewmaterial unterliegt den gesetzlichen Vorgaben des Datenschutzes. Die qualitativen
Interviews wurden mit fünf Frauen und 13 Männern durchgeführt. Die Befragten waren zwischen 19
und 63 Jahre alt.
Inhalte der Leitfaden gestützten Interviews:
Gesundheitsverständnis: Im Rahmen der Interviews wurden mehrere Aspekte des
Gesundheitsverständnisses beleuchtet. Zu Beginn wurden die Beschäftigten auf ihre jeweilig
vorliegenden subjektiven Konzepte für das „gesund sein“ befragt. Im weiteren Verlauf erfolgten
Beurteilungen seitens der Befragten zu verschiedenen Aussagen wie „Gesund sein bedeutet, nicht
krank zu sein“, oder „Gesund sein, bedeutet sich wohlzufühlen“ und „gute Ernährung ist wichtig
fürs gesund sein“. Zudem wurden subjektive Einschätzungen zu guter Ernährung erhoben.
Weiterhin erfolgte eine Einschätzung des subjektiv empfundenen Gesundheitszustandes der
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Befragten und Fragestellungen, in denen die Befragten Aspekte benennen sollten, die sie als
gesundheitsförderlich bzw. gesundheitsabträglich empfinden.
Gesundheits- und Risikoverhalten: Es wurden Themen der Ernährung/Getränke, Bewegung,
Suchtfaktoren, Stress/Ärger und Hygiene bzw. Ansteckungsgefahr in den Interviews erfragt, um
das Wissen der Befragten über Gesundheits- und Risikoverhalten zu erfassen.
Arbeitsbezogene Rahmenbedingungen und Gesundheitsförderung in der WfbM. Die
arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen in der WfbM wurden durch folgende Themenbereiche
erhoben: Werkstatt (-Atmosphäre), wie bspw. Zusammenarbeit, Arbeitsmenge und Bezahlung,
sowie Essens- und Sportangebot in der Werkstatt (z.B. Einkaufsorte, Sportangebote,
Gesundheitsinformationen sowie Veränderungswünsche). Zudem wurden Wünsche nach
Angeboten zum Gesundheitslernen in der Werkstatt erfragt.
Auswertungsmethode: Aufgrund des standardisierten Erhebungsinstrumentes und des explorativen
Vorgehens wurden die Interviews mit der zusammenfassenden qualitativen Inhaltsanalyse nach
Mayring (vgl. Mayring, 2010) in Anlehnung an Schreier (vgl. Schreier, 2014) ausgewertet. Bei dieser
Art der qualitativen Inhaltsanalyse wird „das Material zunächst paraphrasiert und dann sukzessive
und regelgeleitet auf das Wesentliche reduziert und über mehrere Aussagen hinweg
zusammengefasst“ (vgl. ebd.). Ziel dieses Vorgehens ist es, den Informationsgehalt, der sich bezüglich
der drei vorformulierten Fragestellungen im Interviewmaterial befindet, zu extrahieren. Die
geschlossenen Fragestellungen im Erhebungsinstrument wurden mit der summarischen qualitativen
Inhaltsanalyse (vgl. ebd.) ausgewertet, um zudem auch Häufigkeiten der Antwortmöglichkeiten zu
erfassen.
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3. Forschungsstand und Ergebnisse der Befragung
3.1. Gesundheits- und Krankheitsverständnis von Beschäftigten der WfbM
3.1.1. Forschungsstand
Ausgangslage des Projektes „Gesundheit und Gesundheitsförderung bei Menschen mit Behinderung
im Setting der Behindertenhilfe“ bildet der Bedarf eines flächendeckenden und bedarfsorientierten
medizinischen Versorgungsangebotes, welches derzeit nicht lückenlos besteht (vgl.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2013). Bislang wird dem Bereich „Gesundheit“ nur wenig
Beachtung in behindertenpädagogischen Konzepten geschenkt (vgl. Sandforth & Hasseler, 2014).
Auch der Teilhabebericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, welcher die
gesundheitsfördernden Rahmenbedingungen im Setting der Behindertenhilfe ermittelt und etabliert
verdeutlicht die mangelhafte Datenlage im Themenfeld Gesundheit und Behinderung (vgl.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2013). Zugleich sind Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung in diesem Kontext von Bedeutung, da Menschen mit Behinderung ein höheres
Gesundheitsrisiko aufweisen als Menschen ohne Behinderung, was sich explizit auch für die
Subgruppe von Menschen mit Lernschwierigkeiten bestätigen lässt (vgl. Bremer-Rinderer & Weber,
2015). Zudem schätzen Menschen mit Behinderung ihren körperlichen und psychischen
Gesundheitszustand negativer ein als Menschen ohne Behinderung (vgl. Bundesministerium für
Arbeit und Soziales, 2013, 2016). Dem entgegen stehen die krankheitsbedingten Ausfälle und
Einschränkungen beim Bestehen von temporären Erkrankungen im Jahresverlauf, da sich Menschen
mit Behinderung tendenziell weniger arbeitsunfähig erklärt werden als Menschen ohne Behinderung,
unabhängig vom Geschlecht (vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2016). Bei der
fokussierten Untersuchung der Gruppe von Menschen mit Lernschwierigkeiten ergab die Sichtung
der Literatur hinsichtlich des Themenbereichs Gesundheit noch große Lücken. Diesbezüglich wird im
Teilhabebericht von 2013 (vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2013) darauf verwiesen,
dass jene Personengruppe sowie Menschen, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe leben und
arbeiten, aufgrund des erschwerten Zugangs oder Befragbarkeit keine Erwähnung finden.
Auch der zweite Teilhabebericht von 2016 (vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2016)
stellt die erhöhten gesundheitlichen Belastungen in Verbindung mit einer bestehenden Behinderung
heraus und greift die Gruppe der Menschen mit Lernschwierigkeiten und ihre gesundheitliche
Situation zumindest partiell auf. Des Weiteren weisen Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw.
geistigen Behinderungen (MmgB) im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung ein vergleichbares
Verständnis von Gesundheit und Gesundheitskonzepten auf. So differenziert sich das
Gesundheitsverständnis von Menschen mit Lernschwierigkeiten in physische Komponenten wie
gesunde Ernährung, körperliche Fitness und die Abwesenheit von Schermerz einerseits und umfasst
andererseits auf psychosozialer Ebene auch den Umgang mit als negativ empfundenen Bemerkungen
sowie sozialen Netzwerken (beispielsweise die Familie oder den Freundeskreis) (vgl. Haveman
& Stöppler, 2014). Demgegenüber zeigen sich in der Literatur widersprüchliche Aussagen in Bezug auf
gesundheitliche Risikofaktoren. Nach Havemann und Stöppler (2016) sei der Konsum von legalisierten
Drogen wie Alkohol oder Tabakwaren bei Menschen mit Behinderungen seltener als bei Menschen
ohne Behinderung, während der Teilhabebericht von 2013 (vgl. Bundesministerium für Arbeit und
Soziales, 2013) diesbezüglich gegenläufige Ergebnisse präsentiert. Bei Menschen mit Behinderung
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steht, neben bereits genannten Aspekten, insbesondere auch die Ernährung in engem
Zusammenhang mit dem subjektiven Gesundheitsempfinden. Da MmgB überproportional häufig von
Über- bzw. Untergewicht betroffen sind, wird in diesem Kontext verstärkt auf eine
zielgruppenspezifische Informationsvermittlung gesetzt (vgl. Brehmer-Rinderer & Weber, 2013;
Haveman & Stöppler, 2014). Auch Petrauschke (vgl. Petrauschke, 2016) betrachtet die Ernährung als
eine integrale Komponente der Gesundheit. Vor diesem Hintergrund ist das durchgeführte
Forschungsprojekt innovativ und nimmt Bezug zur gegenwärtigen politischen und rechtlichen
Situation, die etwa in Artikel 25 der UN-Behindertenrechtskonvention zum Ausdruck kommt, in
welchem rechtsverbindlich die Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Gesundheitssektor
eingefordert wird.
3.1.2. Ergebnisse
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass bei fast allen befragten Personen ein Konzept von
Gesundheit vorliegt. Lediglich eine Person gibt an, nichts über Gesundheit zu wissen. Mehr als die
Hälfte der Befragten stimmte der im Leitfaden formulierten Aussage zu, dass „Gesundheit die
Abwesenheit von Krankheit“ bedeutet. Die von den Befragten genannten Aspekte von Gesundheit
umfassten darüber hinaus Hygiene, psychosoziale Faktoren und Sport sowie eine gesunde Ernährung
(z.B. „Was ist das gesund sein? Sport machen, gesund ernähren.“). Die Mehrheit der Befragten
bestätigte die Annahme, dass gutes Essen und Trinken wichtig für die Gesundheit sei. Knapp zwei
Drittel äußerten die Wichtigkeit sportlicher Aktivität und Bewegung für die eigene Gesundheit.
Aspekte, die der Gesundheit abträglich sind, umfassen neben ernährungsrelevanten Faktoren das
Rauchen und negative Einflüsse durch Stress (z.B. „Stress kann zu Burnout führen.“). Im Hinblick auf
die Selbsteinschätzung des eigenen Gesundheitszustandes zeigte sich, dass etwa zwei Drittel der
Befragten ihren Gesundheitszustand die meiste Zeit über als „gut“ einschätzten.
In Bezug auf gesunde Ernährung schätzten zwei Drittel der Befragten Obst und Gemüse als wichtige
Bestandteile gesunder Ernährung ein, ohne dabei spezifische Aussagen, etwa zu konkreten Sorten, zu
machen. Einige Personen bewerteten darüber hinaus den Verzehr von Fleisch, insbesondere von
Geflügel, als gesundheitsförderlich (z.B. „Obst und Gemüse ist das Wichtigste und hat die meisten
Vitamine (…)“, „Und am besten Geflügelfleisch“). Zwei Drittel der Befragten hielt Wasser für ein
gesundes Getränk, einige Personen führten Fruchtsäfte und Saftschorlen sowie Limonade als gesunde
Getränke an. Ernährungsrelevante Aspekte, die als negativ für die Gesundheit eingeschätzt wurden,
sind der Verzehr zuckerhaltiger Speisen, Fastfood, alkoholische Getränke und Kaffee (z.B. „Kaffee ist
auch wieder nicht so gesund. Zieht den Körper, glaub ich, auch wieder die Feuchtigkeit und dann
Wasser so gesehen.“; „Wenn man jetzt jeden Tag sich ´ne Tüte Chips reinpfeift, literweise Cola trinkt
und zehn Schachteln Zigaretten raucht.“).
Zudem wurde die Relevanz psychosozialer Faktoren deutlich: Hier ließ sich die Kontaktpflege mit
FreundInnen während der Pausenzeiten identifizieren, die tendenziell positiv im Zusammenhang mit
dem Gesundsein bewertet wurde (z.B. „Sms schreiben“). Konflikte mit Mitbeschäftigten wurden
dagegen häufig als belastend empfunden.
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Tabelle 1: Zusammenfassung der Zitate und inhaltliche Interpretation zum Bereich „Gesundheits- und Krankheitsverständnis von Beschäftigten der WfbM
Themenbereich und Zusammenfassung Exemplarisch ausgewählte Zitate der Befragten
Bei fast allen Befragten besteht ein, wenn auch, laienhaftes Wissen über Gesundheit.
„Also gesund ist man halt, wenn man keine Krankheiten hat. Also zum Beispiel, also wie z.B. Grippe, Masern oder Herzprobleme, sag ich mal.“
„Also wenn man einen Herzinfarkt hat, ist man auch krank. Oder Schlaganfall.“
„Gesünder als jetzt sein ... und nicht krank.“
Genannte Einflussfaktoren auf Gesundheit: Hygiene, Sport, gesunde Ernährung, Rauchen, Stress
„Richtig gesund leben und auch so für die Haut, vielleicht, wollt ihr auch wissen? […] Okay! So Körperpflege!“
„Sport machen, wie gesagt. Gucken, dass man sich keine Krankheiten einfängt. Die sind ja im Moment, gerade auch, auch wieder so im Umkreis. Aber das geht ja so schnell. Deswegen eigentlich frühzeitig immer auf die Hände waschen, desinfizieren.“
„Trinken ja, da muss man schon viel! Essen nicht so unbedingt!“
„Stress kann Burnout auslösen.“ 5 von 18 Befragten geben an, dass Rauchen
schlecht für die Gesundheit sei
Die Mehrheit der Befragten schätzt eigene Gesundheit als „gut“ ein.
12 von 18 Personen bewerten den eigenen Gesundheitszustand als „gut“
Als gesunde Lebensmittel wurden genannt: Obst, Gemüse, Fleisch, Wasser, Säfte und Limonaden.
„Ja so Obst und Gemüse auch […] Ja Multivitaminsaft. Wasser auch.“
„Ja, wie gesagt gesundes Essen, aber manchmal auch so in Fleischprodukte oder Fischprodukte. […] Nicht nur Vitamine, sondern Magnesium ist auch gut für den Körper. Und die besteht viel teils in Fisch.“
„Ach Cola, Fanta.“
Als ungesunde Lebensmittel werden genannt: zuckerhaltiger Speisen, Fastfood, alkoholische Getränke und Kaffee.
„Wenn einer Alkohol trinkt.“ „Etwas Gemüse. Auf jeden Fall keinen
Hamburger jetzt.“ „Wenig Kaffee trinken.“ „[…] Aber, so ich sag mal Pommes-Currywurst
kann man jetzt nicht als gesund betrachten, ist aber lecker (lacht).“
Diskrepanz zwischen Gesundheitsverständnis und tatsächlichem Gesundheitsverhalten.
„Aber dazu gehöre ich nicht, ich trinke viel Kaffee.“
Insgesamt zeigte sich, dass bei den Befragten (laienhafte) Vorstellungen zu Gesundheit sowie
gesundheitsförderlichen und -abträglichen Verhaltensweisen vorliegen. Es lässt sich zudem
festhalten, dass das Gesundheitsverständnis bei den befragten Personen sehr heterogen ausfiel.
Weiterhin lagen inhaltliche Überschneidungen in den Antworten der Beschäftigten vor, insbesondere
hinsichtlich der Aspekte Ernährung, Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit und Alkoholkonsum
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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als tendenziell schädigend für die eigene Gesundheit. Das Wissen über Ernährung fiel am breitesten
gefächert in den Interviews aus. Fraglich bleibt jedoch, erstens, auf welcher Grundlage sich die
Einschätzungen der Befragten ergeben und ob die Personen wissen, warum bestimmte Lebensmittel
gesund sind. Zudem bleibt unklar, inwieweit die Befragten möglicherweise die Einschätzung gesunder
Nahrung mit ihren persönlichen Präferenzen vermischt haben. Es ließen sich auch Diskrepanzen
zwischen dem geschilderten Verständnis von gesunder Nahrung und dem eigenen
Ernährungsverhalten ausmachen, insbesondere in Bezug auf den häufig berichteten Konsum von
Kaffee und den von einigen Personen berichteten Verzehr alkoholischer Getränke. Schließlich wurde
deutlich, dass Befragte neben Aspekten wie Ernährung und Sport auch psychosozialen Faktoren eine
für die Zufriedenheit und das Wohlbefinden wichtige Rolle zuweisen.
3.1.3. Handlungsempfehlungen
Bezüglich möglicher Handlungsempfehlungen im Themenbereich Gesundheitsverständnis für die
Zielgruppe der Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. geistiger Behinderung sind die Präferenzen
dieses Personenkreises von wesentlichem Interesse, um daran orientierte Bildungsangebote zu
konzipieren. Praktische Implikationen für die WfbM ergeben sich u.a. im Rahmen einer Etablierung
oder Optimierung ernährungsrelevanter Beratungs- und Schulungsangebote, um beispielsweise eine
Sensibilisierung für gesundes Ernährungsverhalten zu erreichen. Dies kann als Beitrag zur
Entwicklung, Erhaltung, Verbesserung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Erwerbsfähigkeit
sowie zur Entwicklung der Persönlichkeit gesehen werden und deckt damit die Kernanforderungen an
eine WfbM ab. Eine solche Maßnahme wäre auch im Sinne des §39 SGB IX, welcher „Leistungen in
Werkstätten für behinderte Menschen“ festlegt. Unter Heranziehung der Aussagen Betroffener kann
die Praxis weiter dazu beitragen, Sport- und Bildungsangebote zum Thema Gesundheit in einer für
die Zielgruppe angepassten, potenziell attraktiven Form anzubieten. Ein o.g. Informationsangebot
würde die Grundlage für selbstbestimmte Entscheidungen schaffen, sowie in Folge dessen, den
Gesundheitszustand von Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. geistigen Behinderungen
verbessern.
3.2. Gesundheits- und Risikoverhalten von Beschäftigten der WfbM
3.2.1. Forschungsstand
Als Gesundheitsverhalten werden alle Verhaltensweisen eines Menschen verstanden, die die
Wahrscheinlichkeit erhöhen, Krankheit zu vermeiden oder die Gesundheit zu erhalten. Der
Gegenbegriff Risikoverhalten hingegen beschreibt alle Verhaltensweisen, die die Wahrscheinlichkeit
erhöhen, eine spezifische Krankheit zu entwickeln (vgl. Faltermeier, 2015). Menschen mit geistiger
Behinderung (MmgB) oder Mehrfachbehinderungen weisen ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko
für das Auftreten von zusätzlichen Krankheiten oder gesundheitlichen Störungen auf, welche die
Lebensdauer und die Lebensqualität einschränken können (vgl. Bundesverband evangelische
Behindertenhilfe e.V., 2001).
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Als Hauptrisikofaktoren für die Gesundheit lassen sich Alkohol- und Tabakkonsum sowie Übergewicht
bzw. Adipositas herausstellen (vgl. Weltgesundheitsorganisation Regionalbüro für Europa, 2015). Der
Alkoholkonsum von MmgB ist bislang kaum erforscht worden (vgl. Haveman & Stöppler, 2014;
Kretschmann-Weelink, 2007). Es lassen sich nur wenige Studien finden, die sich mit diesem Thema
auseinandersetzen. Aus dem bisherigen Forschungsstand lässt sich lediglich die Aussage ableiten,
dass Alkohol bei MmgB ein wichtiges Thema darstellt, welches nicht vernachlässigt werden sollte.
Zum Risikofaktor Übergewicht bei MmgB existieren in Deutschland bislang kaum Studien. Lediglich
aus den Ergebnissen ausländischer Studien kann die Tendenz abgelesen werden, dass MmB bzw.
MmgB häufiger zu Übergewicht neigen als die Allgemeinbevölkerung. Dabei muss jedoch
berücksichtigt werden, dass bestimmte Medikamente, die viele MmgB einnehmen, zu einer
Gewichtszunahme führen können. Zusätzlich begünstigen bestimmte Krankheitssymptome die
Gewichtszunahme (vgl. Haveman & Stöppler, 2014). Allerdings – so zeigen Studien – verfügen MmgB
über ein hohes Verständnis hinsichtlich verschiedener Gesundheitsthemen, so dass das Übergewicht
nicht auf mangelndes Wissen zurückgeführt werden kann (vgl. Bremer-Rinderer & Weber, 2015).
Der Tabakkonsum zählt ebenfalls zu den Hauptrisiken von Gesundheit. Auch hier sind keine Studien
zu MmB bzw. MmgB in Deutschland vorhanden. Nach Havemann und Stöppler (vgl. Haveman
& Stöppler, 2014) kann jedoch davon ausgegangen werden, dass der Schweregrad der Behinderung
mit dem Tabakkonsum zusammenhängt. Menschen mit schwerer Behinderung konsumieren kaum
Tabak, während hingegen Menschen mit leichten Behinderungen häufiger Tabak konsumieren. Im
Durchschnitt zur Allgemeinbevölkerung ist der Konsum jedoch als sehr gering anzusehen (vgl. ebd.).
Der Mangel an Sport und körperlicher Bewegung kann zu gesundheitlichen Beschwerden, wie
Übergewicht oder Adipositas, führen. Hier liegen einige Studien vor, die aufzeigen, dass MmB bzw.
MmgB im Verhältnis zur Allgemeinbevölkerung signifikant seltener Sport treiben bzw. sich seltener
bewegen (vgl. ebd.). Insgesamt verdeutlicht der Stand der Forschung zum Gesundheits- und
Risikoverhalten von insbesondere MmgB noch Forschungsbedarf.
3.2.2. Ergebnisse
Die Ergebnisse zum Gesundheits- und Risikoverhalten umfassen folgende Kategorien:
Ernährung/Getränke, Bewegung, Suchtfaktoren, Stress/Ärger und Hygiene bzw. Ansteckungsgefahr.
Für das Ernährungsverhalten wird durch die Interviews deutlich, dass die Beschäftigten ein
zumindest laienhaftes Wissen über gesundes Essen haben. So gaben 11 von 18 Beschäftigten an,
dass Obst, Gemüse oder Salat zu gesundem Essen zählt. Jedoch entsprach das berichtete tatsächliche
Verhalten nicht dem Wissen der Beschäftigten, so dass in diesem Zusammenhang eine Diskrepanz
zwischen dem Wissen über gesundes Essen und dem tatsächlich gezeigten Ernährungsverhalten
vorzuliegen scheint. Auf die Frage, was für die einzelnen Personen unter gutem Essen zu verstehen
sei, gaben einige an, „dass es gut schmecken müsse“ oder „dass ab und zu mal ein Döner gut sei“.
Diese Aussagen deuten darauf hin, dass trotz eines grundständigen Wissensschatzes über gesunde
Ernährung bei den Beschäftigten noch Aufklärungsbedarf besteht.
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Hinsichtlich des Themas Getränke verfügten die Beschäftigten über ein grundlegendes Wissen in
Bezug auf gesunde Getränke. 15 von 18 Befragten nannten Getränke wie Wasser, Säfte, Apfelschorle
oder Tee als gesund. Zudem nannten die Beschäftigten in der Werkstatt Recklinghausen „Kaffee“
oder „Wasser“ als Hauptgetränke zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfes. Zwei der Befragten gaben
an, dass sie viel Kaffee konsumierten, sich jedoch der Tatsache bewusst seien, dass dies nicht gut für
ihre Gesundheit sei.
Die Ergebnisse zum Thema Bewegung macht deutlich, dass die Beschäftigten vielfältigen Bewegungs-
und Sportangeboten nachgehen. So wurden Sportarten wie Fußball, Fitnessstudio, Zumba tanzen,
Hockey, Gymnastik, reiten, Joggen, Schwimmen und Fahrrad fahren genannt. Die meisten Befragten
gingen diesen Aktivitäten zwischen ein- und mehrmals wöchentlich nach. Vier Beschäftigte der
Werkstatt Recklinghausen gaben an, keinen Sport bzw. keinen Sport mehr zu machen. Gründe
hierfür seien das Alter, körperliche Einschränkungen, fehlende Motivation, die Kosten oder auch die
Aussage: „Sport ist Mord“.
Zum Thema Suchtfaktoren verdeutlicht das Interviewmaterial, dass die Beschäftigten einen
verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol und Zigaretten aufzeigen. „Alkohol ist, ist eigentlich
auch nicht gerade gut, weil ich weiß das selber, weil hinterher ist man dann klar bei Verstand und so
... ich mein, gewiss ich trinke zwar auch mal Bier, wenn jetzt zum Beispiel jetzt, wo die Karnevalszeit
ist, ich bin ja selbst im Karnevalsverein, aber da passe ich schon auf und trinke zwischen dem Bier ja
auch mal eine Cola“. Zudem gaben 15 der 18 Befragten an, dass Rauchen und/oder Alkohol schädlich
für die Gesundheit sei. Drei Personen bekannten sich zum Rauchen, obwohl sie nicht danach gefragt
wurden. Sie berichteten jedoch, dass sie sich der Tatsache bewusst seien, dass der Tabakkonsum
nicht gut für ihre Gesundheit ist.
In Hinblick auf Stressempfinden äußerten 12 Befragte, dass sie keinem Stress auf der Arbeit
ausgesetzt seien. Drei der Befragten waren sich darüber bewusst, dass Stress als Risikofaktor für die
Gesundheit angesehen werden kann. Zudem konnten verschiedene Stressarten voneinander
unterschieden werden. So zum Beispiel der Stress aufgrund eines zu hohen Arbeitspensums oder
dem Ärger mit ArbeitskollegInnen. Auch wenn nicht alle Befragten angaben, Stress auf der Arbeit zu
haben, schien es dennoch ein wiederkehrendes Thema zu sein. Kenntnisse über
Stressbewältigungsstrategien scheinen jedoch nicht vorhanden zu sein. Vielmehr wurde der Stress
hingenommen, ohne diesen zu reflektieren oder aktiv etwas dagegen zu unternehmen.
Die Ergebnisse zum Thema Ärger verdeutlichen, dass der Großteil der Beschäftigten gelegentlich
geringen bis mittleren Ärger in Bezug auf die GruppenleiterInnen oder die ArbeitskollegInnen erlebt.
Bei den meisten Anlässen, die von den Beschäftigten berichtet wurden, handelte es sich hierbei um
harmlose Streitereien oder Meinungsverschiedenheiten, die die Arbeitsatmosphäre nicht nachhaltig
belasteten. Einige der Befragten gaben allerdings an, dass ihre Auseinandersetzungen mit
ArbeitskollegInnen über ein normales Maß hinausgingen. Eine Person beklagte sich beispielsweise
über tätliche Angriffe: „Ach, ähm, einer will immer hauen, einmal treten und das ist nicht so gut“. Bei
einer anderen Person wirkt sich der Ärger auf die Psyche aus: „[…] Und ich werde auch manchmal
unter Druck gesetzt, weil ich in der Werkstatt nicht so funktioniere, wie die Leute das wollen“.
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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Zur Hygiene/Ansteckungsgefahr haben sich lediglich zwei Beschäftigte geäußert. Ein/eine Befragte/r
nannte das frühzeitige und regelmäßige Waschen der Hände sowie das Desinfizieren als Maßnahme
zur Erhaltung der Gesundheit und zur Krankheitsverhütung. Er/sie gab weiterhin an, dass er/sie
diesem Gesundheitsverhalten nicht oft genug nachgehe. Zudem wurde das Händeschütteln von
Personen, die ihre Hände eventuell nicht gereinigt haben, als Risiko für Krankheiten genannt.
Tabelle 2: Zusammenfassung der Zitate zum Bereich „Gesundheits- und Risikoverhaltensweisen der Beschäftigten der WfbM
Themenbereich und Zusammenfassung Exemplarisch ausgewählte Zitate der Befragten
Beschäftigte gehen vielfältigen Bewegungs- und Sportangeboten nach.
Genannte Sportarten: Fußball, Fitnessstudio, Zumba tanzen, Hockey, Gymnastik, Reiten, Joggen, Schwimmen, Fahrrad fahren.
Gründe gegen Sport: Alter, körperliche Einschränkungen, fehlende Motivation, Kosten.
„Habe mal Hockey gespielt, bin aber nicht mehr der Jüngste.“
„Habe früher Sport gemacht, heute nicht mehr, weil ich keine Lust habe.“
„Sport ist Mord.“ „Laufen mit dem Rollator, unterwegs sein und die
Natur genießen.“ „Schwimmen mache ich so einmal im Monat, weil
der Eintritt so teuer ist.“
Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol und Zigaretten.
„Alkohol ist, ist eigentlich auch nicht gerade gut, weil ich weiß das selber, weil hinterher ist man dann klar bei Verstand und so ... ich bin gewiss ich trinke zwar auch mal Bier, wenn jetzt zum Beispiel jetzt wo die Karnevalszeit ist, ich bin ja selbst im Karnevalsverein, aber da passe ich schon auf und trinke zwischen dem Bier ja auch mal eine Cola.“
„Ab und zu mal ein Gläschen oder so.“ „Alkohol ist schlecht.“
Stress wird zwar als Risikofaktor gesehen, jedoch nicht aktiv bewältigt (ggf. keine Stressbewältigungsstrategien).
„Stress ist schlecht für die Gesundheit, man sollte Ruhe haben.“
„Stress ist schlecht. Ist eine Krankheit für´s Gesundsein … ist ´ne Krankheit. Weil da kriegt man sonst zu hohen Blutdruck.“
3.2.3. Handlungsempfehlungen
Eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) ist in erster Linie für die berufliche (Aus-)
Bildung ihrer ArbeitnehmerInnen zuständig. Demnach fällt die Förderung von
Gesundheitsbewusstsein oder Themen zu gesunder und ungesunder Ernährung nicht in den
Aufgabenbereich der WfbM. Die folgenden Handlungsempfehlungen können demnach als reine
Empfehlungen, nicht aber als Pflicht zur Umsetzung interpretiert werden.
Als eine Empfehlung kann das Eingehen von örtlichen Kooperationen angesehen werden, sofern dies
bisher nicht passiert ist. Ein/e InterviewteilnehmerIn berichtete, dass sie nur einmal im Monat
schwimmen gehe, weil dies sonst zu teuer sei. Möglich wären Kooperationen mit ortsansässigen
Schwimmbädern. Gegebenenfalls ließen sich vergünstigte Konditionen für die Beschäftigten der
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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WfbM aushandeln, welche es den Beschäftigten ermöglichen, häufiger das Schwimmbad zu
besuchen. Ähnliches könnte für ortsnahe Sportvereine gelten.
Neben den Kooperationen könnte die Werkstatt ebenfalls einen Beitrag zur Verbesserung des
Gesundheitsverständnisses von Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. geistiger Behinderung
beitragen. Die Ergebnisse zeigen nämlich auf, dass die Beschäftigten mehr über das Thema
„Gesundheit“ lernen möchten. Einige nennen konkrete Vorschläge, wie z.B. „gesundes Abnehmen“
oder „gesund kochen“. Es könnte sich daher anbieten, Workshops zu diesen Themen zu anzubieten
und die Beschäftigten aktiv in die Gestaltung eines Workshops einzubeziehen. Ebenso hat sich in den
Interviews gezeigt, dass viele Beschäftigte scheinbar nicht über die Folgen von verschiedenen
Risikoverhaltensweisen (z.B. Rauchen, Alkoholkonsum) aufgeklärt sind. Diese Themen könnten in
Kursen/Workshops behandelt werden.
Die genannten Workshops sowie der Abschluss örtlicher Kooperationen bedeuten sowohl für die
WfbM als auch die Beschäftigten zusätzlichen (zeitlichen) Aufwand. Als eine weniger zeitaufwändige
Maßnahme könnten sich kurze Bewegungsinterventionen während der Pausen in den Arbeitsprozess
einbauen lassen. In den längeren Pausen, aber auch in den kurzen 5-Minuten-Pausen, könnten kurze
Dehn- oder Gymnastikübungen durchgeführt werden. Die Übungen sollten dabei der Zielgruppe
angepasst werden.
Einige der Befragten gaben des Weiteren an, ab und zu Konflikte mit ArbeitskollegInnen zu haben.
Solche Konflikte können zu physischen Stress führen und somit als Risikofaktor für die Gesundheit
angesehen werden. Hier bieten sich Maßnahmen zu Themen wie „Konfliktmanagement“ oder
„Konfliktaufklärungen“ an. Dies könnte in kleineren Gesprächsrunden stattfinden, sowie z.B. in Form
von Rollenspielen oder Workshops.
Zuletzt gaben einige der Befragten an, dass das vorhandene Sportangebot der Werkstatt nicht ihren
Vorstellungen, Wünschen oder ihrer Behinderung entspräche. Hier wäre es ratsam, das Sportangebot
an die Bedürfnisse der Beschäftigten anzupassen. Eventuell wäre es sinnvoll, noch einmal eine
gezielte Bedürfnis- und Interessensabfrage bei den Beschäftigten vorzunehmen, um Wünsche und
Bedarfe der Beschäftigten zu ermitteln.
3.3. Arbeitsbezogene Rahmenbedingungen und Gesundheitsförderung in der WfbM
3.3.1. Forschungsstand
Bislang wird dem Bereich Gesundheit und Gesundheitsförderung von Menschen mit geistigen
Behinderung bzw. Lernschwierigkeiten nur wenig Beachtung in behindertenpädagogischen
Konzepten geschenkt (vgl. Sandforth & Hasseler, 2014). Es liegen kaum Untersuchungen vor, welche
beispielsweise die Rahmenbedingungen des Arbeitssettings im Kontext der Behindertenhilfe sowie
Gesundheitsförderung im Setting der WfbM bei Menschen mit geistiger Behinderung bzw.
Lernschwierigkeiten erforschen. Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sind von Bedeutung, da
Menschen mit Behinderung ein höheres Gesundheitsrisiko aufweisen, als Menschen ohne
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
14
Behinderung (vgl. ebd.). Auch der erste Teilhabebericht des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales (BMAS) betonte bereits, dass gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen im Setting der
Behindertenhilfe erarbeitet und etabliert werden sollten (vgl. Bundesministerium für Arbeit und
Soziales, 2013).
Gesundheitsförderung im Arbeitssetting spielt auch in der WfbM eine Rolle. Die betriebliche
Gesundheitsförderung ist als ein Konzept der „systemische[n] Interventionen in privaten und
öffentlichen Betrieben, durch die gesundheitsrelevante Belastungen gesenkt und Ressourcen
vermehrt werden sollen“ zu verstehen (vgl. Rosenbrock & Hartung, 2015). Gesundheitsbezogene
Aspekte werden partizipativ behandelt, so dass die Beschäftigten die Lebenswelt im Betrieb
eigenständig ressourcenorientiert mitgestalten können (vgl. ebd.). Die Umsetzung der betrieblichen
Gesundheitsförderung führt im Arbeitssetting zu geringeren Belastungen, bietet mehr Transparenz,
fördert die Kommunikation untereinander und erhöht die Unterstützung sowie das wertschätzende
Miteinander bei der Arbeit (vgl. ebd.).
Auf Basis bestehender Studien zum Thema Gesundheitsförderung bei Menschen mit Behinderung
lassen sich nur zwei relevante Forschungsarbeiten in Deutschland nennen, welche im Folgenden kurz
zusammengefasst werden. Es handelt sich dabei zum einen um die Interventionsstudie „Betriebliche
Gesundheitsförderung für psychisch erkrankte Beschäftigte – Interventionsstudie in einer
Behindertenwerkstatt“ – und zum anderen um das auf dem Setting-Ansatz basierende Projekt
„GESUND! Menschen mit Lernschwierigkeiten und Gesundheitsförderung“. Die erstgenannte Studie
basiert auf einer Evaluation eines Gruppentrainings zur Förderung individueller
Gesundheitskompetenzen und Arbeitsfähigkeiten von chronisch psychisch erkrankten
MitarbeiterInnen einer WfbM (vgl. Latocha & Wieland, n. d.). Diese Maßnahme soll die betroffene
Personengruppe bestmöglich unterstützen, um das Erkrankungsrisiko zu minimieren (vgl. ebd.). Das
Projekt „GESUND! Menschen mit Lernschwierigkeiten und Gesundheitsförderung“ setzt auf einen
partizipativen Ansatz und beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, inwieweit Konzepte zum
Thema Gesundheitsförderung bei Menschen mit Lernschwierigkeiten gemeinsam mit der
betroffenen Personengruppe gestaltet werden können (vgl. Allweiss, Burtscher, & Perowanowitsch,
2016).
3.3.2. Ergebnisse
Die arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen in der WfbM wurden durch folgende Themenbereiche
erhoben: Werkstatt (-Atmosphäre), wie bspw. Zusammenarbeit, Arbeitsmenge und Bezahlung, sowie
Essens- und Sportangebot in der Werkstatt (z.B. Einkaufsorte, Sportangebote,
Gesundheitsinformationen sowie Veränderungswünsche). Zudem wurden Veränderungswünsche
sowie Wünsche nach Angeboten zur Gesundheitsbildung in der Werkstatt erhoben. Die Ergebnisse
werden anhand dieser Bereiche im Folgenden erläutert.
Hinsichtlich der Werkstattatmosphäre wurde deutlich, dass diese überwiegend als sehr positiv
empfunden wird. Insgesamt ist festzustellen, dass die Mehrheit der Beschäftigten gerne in der
Werkstatt arbeitet. So werden MitarbeiterInnen, KollegInnen und GruppenleiterInnen als „gut“
bewertet. Auch die Arbeitszeit, die Pausen sowie der Weg zur Arbeit werden vorwiegend als
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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angenehm wahrgenommen. Die positive Arbeitsatmosphäre ergibt sich unter anderem aus dem
freundschaftlichen Verhältnis zwischen den Beschäftigten. So geben nur fünf von 18 Befragten an,
keine Freunde in der Werkstatt zu haben. Hierbei ist zu erwähnen, dass bei den Beschäftigten
verschiedene Definitionen von Freundschaft vorliegen. „Ja, was heißt jetzt Freunde. Also privat
treffen wir uns nicht. (…) gute Arbeitskollegen, aber halt Arbeitskollegen.“
Bezüglich des Themenbereiches Zusammenarbeit wird deutlich, dass meist aus Situationen während
der Arbeit ergibt. Die meisten Befragten geben an, manchmal Ärger in der Werkstatt zu haben, der
sich vornehmlich auf kleinere alltägliche Meinungsverschiedenheiten bezieht und sich in der Regel
auflösen lässt. Hinsichtlich der Arbeitsmenge wird eine hohe Auftragslage von dem Großteil der
Befragten positiv bewertet und überwiegend nicht als negativer Stress empfunden. „Wenig zu tun“
bedeutet für die Befragten dagegen eher Langeweile, was als negativ beschrieben wird. Mit der
Bezahlung sind knapp über die Hälfte der Befragten zufrieden. Einige bewerten das Gehalt als
mittelmäßig und drei der Befragten geben an, die Bezahlung sehr schlecht zu finden und damit
unzufrieden zu sein.
Lediglich drei Personen äußerten im Rahmen der Befragung Wünsche hinsichtlich der Erweiterung
ihres Wissens über das „gesund sein“. So bestand der Wunsch nach Informationen über gesundes
bzw. frisches Essen sowie Strategien zur Gewichtsreduktion.
Die Bewertung des Essenangebots in der Werkstatt fällt sehr unterschiedlich aus. Die Möglichkeit in
der Kantine zu Mittag zu essen wird jedoch von beinahe allen Befragten wahrgenommen. Die
Auswahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Gerichten werden als positiv angesehen. An dieser
Stelle ist anzumerken, dass sich mehr als die Hälfte der Interviewten einen zusätzlichen Ort
wünschen, an dem sie Lebensmittel und Getränke erwerben können. Dabei nennen fünf Befragte
konkret einen Kiosk. Ebenfalls wird von einem Befragten ein Automat, an dem Getränke und
Süßigkeiten erworben werden können, vorgeschlagen. Hinsichtlich der Sportangebote in der
Werkstatt zeigte sich, dass der Großteil der Befragten Kenntnis über solche Angebote hat. Davon
nennt die Hälfte der Befragten spezifische Angebote in der WfbM. Hier werden jedoch keine
einheitlichen Angaben zu bestehenden Angeboten gemacht. Vereinzelt werden Fußball, Nordic
Walking, Gymnastik und Drachenbootfahren genannt. Insgesamt besteht jedoch kein einheitliches
Wissen über mögliche sportliche Aktivitäten im Setting der Werkstatt. Bezüglich der Vermittlung von
Gesundheitsinformationen geben fast alle Befragten an, in der Werkstatt nichts über Gesundheit zu
lernen. Die Hälfte der Befragten wünscht sich dies jedoch und merkt an, dass entsprechende Kurse
oder Vorträge wünschenswert seien. Die verbale Vermittlung (in Form von Kursen oder Vorträgen)
scheint am ehesten gewünscht zu sein. Bezüglich der Veränderungswünsche in der WfbM gibt der
Großteil der Befragten an, die Beschäftigungsmöglichkeiten in den Pausen auszubauen, zum Beispiel
durch die Bereitstellung eines zusätzlichen Kickers oder Flippers.
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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Tabelle 3: Zusammenfassung der Zitate und inhaltliche Interpretation zum Bereich arbeitsbezogene
Rahmenbedingungen und Gesundheitsförderung in der WfbM
Themenbereich und Zusammenfassung Exemplarisch ausgewählte Zitate der Befragten
Werkstatt(-Atmosphäre): wird überwiegend positiv bewertet.
„Und da ist richtig schön Fabrikatmosphäre und ich wollte da auch schon lange hin […].“
Ärger: Stress resultiert aus Ärger während der Arbeit, vornehmlich kleinere alltägliche Meinungsverschiedenheiten, die sich i.d.R. klären lassen.
„Gibt s auch mal Streit und dann geht man hin und tut sich vertragen und dann ist wieder alles gut.“
Arbeitsmenge: Hohe Auftragslage wird vom Großteil der Befragten positiv bewertet; wenig zu tun bedeutet Langeweile, was negativ wahrgenommen wurde.
„Ja dann geht die Zeit schnell um. Das ist dann wieder gut.“
Bezahlung: Wird von der Mehrheit der Befragten als zufriedenstellend empfunden; einige waren jedoch auch unzufrieden.
„Die Löhne sind ja nicht so, als wenn du draußen arbeitest, ne?“
Essensangebot in der Werkstatt: Wird von den meisten genutzt; Abwechslung wird positiv empfunden; Wunsch nach Alternative zur Kantine (z.B. Kiosk; Snackautomaten).
„Es [das Essen] ist manchmal kalt und das abgepackte Essen ist ja auch nicht so gut.“
Sportangebote: Kenntnis über Angebote, jedoch uneinheitliche Angaben.
„Ja, Stuhlgymnastik aber nur. Oder auch Nordic-Walking. Aber das ist nur für die Läufer.“
„Das weiß ich jetzt gar nicht.“ (Auf die Frage des Interviewers, ob es Sportangebote in der WfbM gäbe.)
Gesundheitsinformationen: Fast alle Befragten geben an, nichts in der Werkstatt über Gesundheit zu lernen; die Hälfte der Befragten wünscht sich diesbezüglich verbale Angebote (Vorträge, Kurse).
„Naja, wir hatten mal, das ist aber schon lange her, es gab mal ´ne Fortbildung "Gesunde Ernährung". Ich weiß aber nicht, ob die noch angeboten wird. Sowas ist natürlich ´ne Sache, das könnte dann ja auch mal vielleicht in dem Falle aus der Traufe geholt werden.“
Veränderungswünsche: Ausbau der Beschäftigungsmöglichkeiten in den Pausen (z.B. zusätzlicher Kicker).
Wunsch nach Informationen über gesundes bzw. frisches Essen sowie Strategien zur Gewichtsreduktion.
„Ja vielleicht, das man vielleicht noch hier in den Pausen vielleicht noch mehr machen könnte, für die meisten anderen Leute. Weil wir haben ja nur zwei Kickertische und der ist eigentlich meistens immer belegt und da gucken die meisten anderen Leute immer zu. Und vielleicht würden die ja auch gerne mal vielleicht irgendwie was anderes machen oder so.“
„Ja, wie man am gesündesten abnehmen könnte.“
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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3.3.3. Handlungsempfehlungen
Aus den Ergebnissen der Befragung lassen sich Handlungsempfehlungen für die Forschung und die
WfbM ableiten. Hinsichtlich weiterer Forschungsarbeiten ist es möglich, die Befragung der WfbM mit
einer weiteren, ggf. größeren Gruppe von Beschäftigten der WfbM zu wiederholen, um die
Ergebnisse und Tendenzen der Befragung zu überprüfen. Es könnten konkrete Wünsche zu (Sport-)
Angeboten in der WfbM durch eine Befragung der Beschäftigten ermittelt werden.
Für die Praxis ergeben sich potenzielle Handlungsoptionen innerhalb der WfbM. Dort ist es ratsam
Angebote transparenter zu gestalten und ein breites Angebot zu etablieren. So könnten z.B.
Aushänge oder mündliche Aufklärungen über bestehende oder neue (Sport-) Angebote stattfinden.
Außerdem könnte dem Wunsch der Beschäftigten nach Vorträgen oder Kursen zum Thema
„Gesundheit“ nachgegangen werden, ggf. durch die Unterstützung professioneller Fachkräfte, wie
z.B. durch eine/einen ErnährungsberaterIn.
4. Abschließendes Fazit und Danksagung
Insbesondere die beiden Teilhabeberichte der Bundesregierung über die Lebenslage von Menschen
mit Beeinträchtigungen (vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2016) haben eindringlich
gezeigt, dass wenig Wissen zur Gesundheitssituation von Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw.
geistiger Behinderung vorhanden ist, da diese in nationalen und repräsentativen Untersuchungen
kaum vorhanden sind und bislang mit standardisierten Befragungen nicht erreicht werden. Daher
sind Einzelstudien notwendig, um Informationen zur Gesundheitssituation von Menschen mit
Lernschwierigkeiten bzw. geistiger Behinderung zu erhalten. Ziel des Projektes war es daher, Material
zum Gesundheitsverständnis, dem Gesundheits- und Risikoverhalten sowie zu Rahmenbedingungen
in Settings der Behindertenhilfe, wie der WfbM, von Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw.
geistiger Behinderung zu erheben. Langfristig ist weiterhin wünschenswert, diese vulnerable Gruppe
der Menschen mit Lernschwierigkeiten bzw. geistiger Behinderung in den Gesundheitsstrategien und
nationalen Gesundheitszielen der Bundesrepublik zu berücksichtigen (vgl. Burtscher, 2015).
Danksagung
Unser besonderer Dank gilt den Recklinghäuser Werkstätten gGmbH der Diakonie Recklinghausen,
die den Kontakt mit den Beschäftigten herstellten und die Räumlichkeiten der WfbM in
Recklinghausen für die Durchführung der Interviews zur Verfügung stellten. Weiterhin danken wir
der Theodor-Fliedner-Stiftung in Mülheim a.d. Ruhr, die mit der Prüfgruppe für „Leichte Sprache“
unser Erhebungsinstrument (Leitfaden) in Leichte Sprache übersetzten und prüften.
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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Literaturverzeichnis Allweiss, T., Burtscher, R., & Perowanowitsch, M. (2015). Gesundheit und Arbeit an der Lichtenberger Werkstatt für Behinderte gGmbH. Ergebnisbericht. Allweiss, T., Burtscher, R., & Perowanowitsch, M. (2016). Partizipative Gesundheitsforschung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten – Das Projekt GESUND! Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, 85 (3), 257–259. Bremer-Rinderer, B., & Weber, G. (2015). Gesundheitsförderung von Menschen mit intellektueller Behinderung: Stand der Forschung und aktuelle Problembereiche. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 21(3), 144-156). Bundesministerium für Arbeit und Soziales. (2013). Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen. Teilhabe – Beeinträchtigung – Behinderung. Bonn. Bundesministerium für Arbeit und Soziales. (2016). Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigung. Bonn. Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (2001). Gesundheit und Behinderung: "Expertise zu bedarfsgerechten gesundheitsbezogenen Leistungen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung als notwendiger Beitrag zur Verbesserung ihrer Lebensqualität und zur Förderung ihrer Partizipationschancen". Reutlingen. Burtscher, R. (2015). Partizipative Gesundheitsförderung mit Menschen mit Behinderung. impu!se. Für Gesundheitsförderung. (87), 5–6. Faltermeier, T. (2015). Gesundheitsverhalten, Krankheitsverhalten, Gesundheitshandeln. Haveman, M., & Stöppler, R. (2014). Gesundheit und Krankheit bei Menschen mit geistiger Behinderung. Stuttgart: Kohlhammer. Kretschmann-Weelink, M. (2007). Projektdokumentation zum Modellprojekt „Menschen mit geistiger Behinderung und einer Alkoholproblematik“. Münster: Industrie-Service-Druck. Latocha, K., & Wieland, R. Betriebliche Gesundheitsförderung für psychisch erkrankte Beschäftigte – Interventionsstudie in einer Behindertenwerkstatt, pp. 793–796. Mason, M. (2010). Sample Size and Saturation in PhD Studies Using Qualitative Interviews [63 paragraphs]. Forum Qualitative Sozialforschung. (11 (3)). Mayring, P. (2010). Qualitative Inhaltsanalyse (11th ed.). Weinheim: Beltz. Petrauschke, M. (2016). Gesundheitsförderung mit Menschen mit Behinderung in Werkstätten für behinderte Menschen (Bachelorarbeit). Katholische Hochschule für Sozialwesen, Berlin. Rosenbrock, R., & Hartung, S. (2015). Gesundheitsförderung und Betrieb.
Projektbericht: Befragung der Beschäftigten einer WfbM
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