prolongiertes weaning - wesentliche...

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Dr. med. Thomas Barchfeld Medizinische Klinik I, Klinik am Park Lünen Medizinische Klinik II, Klinik für Pneumologie, Intensivmedizin und Schlafmedizin Knappschaftskrankenhaus Dortmund Klinikum Westfalen Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum [email protected] Prolongiertes Weaning - Wesentliche Strategien

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Dr. med. Thomas Barchfeld

Medizinische Klinik I, Klinik am Park Lünen

Medizinische Klinik II, Klinik für Pneumologie,

Intensivmedizin und Schlafmedizin

Knappschaftskrankenhaus Dortmund

Klinikum Westfalen

Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität

Bochum

[email protected]

Prolongiertes Weaning - Wesentliche Strategien

Definition der Weaningkategorien

Definition der Weaningkategorien

Parameter, die den Weaningprozess

beeinflussen

Alter

Pflege

Patient

Indikatorenim engeren Sinne

Komplikationen

Arzt

„Automatische Systeme“

Protokoll/Konzept

Physiotherapie

Grunderkrankung

WeaningerfolgWeaningversagen

BEATMUNGS-

KONZEPTE

Entlastungskonzepte während der Entwöhnung von der Beatmung

Entlastungskonzepte während der Entwöhnung von der Beatmung

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

Pressure Support Feuchte Nase

Pat mit erfolgreicher Entwöhnung

Pressure Support

Feuchte Nase

Dauer [Tagen]

p<0,04

316 Patienten im

prolongiertem Weaning

Beatmung>21d

155 161

NICHT INVASIVE

BEATMUNG

Westhoff M. et al. Pneumologie 2015; 69: 719 - 756

Schwieriges/prolongiertes Weaning und Postextubationsphase

Wichtige Fragen beim Wechsel des Beatmungszugangs

NIV-Fähigkeit im Weaningprozess

Verlaufsparameter Kriterium

PaO2/FiO2 >200

PEEP 5cm H2O

Glasgow Coma Scale ≥ 13

Hämodynamik stabil

F/Vt Ratio <105 Lit

Konventionelle Extubationskriterien

- Fehlende Spontanatmung, Schnappatmung

- Fixierte oder funktionelle Verlegung der Atemwege

- Gastrointestinale Blutung oder Ileus

Absolute Kontraindikationen für den Einsatz von NIV

Algorithmus der Dekanülierung

DMW, 2008, 133:1-5

N = 38 Zentren

Adjunktive Massnahmen

LIBERALES

VERSUS

RESTRIKTIVES

TRANSFUSIONSREGIME

TRICC Trial

•Ca 80% beatmet

•Meist nur wenige

Tage

•Akutpatienten

meist infektiöser

Genese

•Ausschluss

kardiochirurgischer

Patienten

•Keine Patienten

im prolongierten

Weaning

•EK´s waren nicht

leukozytendepletiert

Anämie und Sauerstoffgehalt

Ca 02- Wert zur Beurteilung der Sauerstoff-Organversorgung,

D.Köhler

Figure 1. Minute ventilation (VE), work of

breathing (WOB), and capillary PCO2

before and after transfusion in anemic

patients with chronic obstructive pulmonary

disease.

Copyright © 2013 Critical Care Medicine. Published by Lippincott Williams & Wilkins. 22

Blood transfusion and lung function in

chronically anemic patients with severe

chronic obstructive pulmonary disease

Schonhofer, Bernd; Wenzel, Markus;

Geibel, Martin; Kohler, Dieter

Critical Care Medicine. 26(11):1824-1828,

November 1998.

doi:

Hämoglobin und Atemarbeit

DELIR-

MANAGEMENT

Intensive care unit delirium is an independent predictor of longer hospital stay: a prospective analysis of 261 non-ventilated patients.Thomason et. al, Crit care 2005 Aug;9(4):R375-81.

Delir

lateinisch delirare:aus der Spur geraten

• Bewusstsein

• Kognition

• Psychomotorik

• Schlaf-Wach- Rhythmus

• Affektivität

Delir

• Längere Krankenhausverweildauer

• Höhere Krankenhausmortalität

• Post ICU Kognitives Defizit

• Häufig auf Intensivstationen

• Häufig übersehen

Klinisches Erscheinungsbild

Hyperaktives Delir

• Agitation

• Teils aggressives

Verhalten

• Angst

• Halluzinationen

• Vegetative

Begleitsymptome

• Verschobener Tag-Nacht-

Rhythmus

Hypoaktives Delir

• Verminderter Antrieb

• Liegt ruhig im Bett

• Kann dadurch oft

verkannt

werden

• Wenig spontane Aktivität

• Risikofaktor für

ICUaW

• „Strong Evidence“

• Alter

• Demenz

• Hypertonus

• Notfall (Chirurgischer Eingriff oder Trauma)

• APACHE II

• Beatmung

• Metabolische Azidose

• Koma

• „Moderate Evidence“

• Multi Organversagen

Risikofaktoren

Irene J.Zaal et al.

Delir – DexmedetomidinePrävention; Therapie

• Keine Empfehlung für die Gabe von Dexmedetomidine, um ein Delir bei erwachsenen ICU Patienten zu verhindern.(„no compelling evidence regarding its effectiviness in thesepatients“) (C)

• ICU Delirium ohne Bezug zu Alkohol oder Benzodiazepinen kann durch kontinuierliche Gabe von Dexmedetomidine in der Dauer verkürzt werden.(B)

• Bei beatmeten erwachsenen Patienten mit einem erhöhtem Risiko für ein Delir, kann die Gabe von Dexmedetomidine statt der Gabe von Benzodiazepinen mit einer niedrigeren Prävalenz für ein Delir assoziiert sein(B)

Delir Therapie• Therapie mit Haldol verkürzt nicht die Dauer des

Delirs.

• Niedrig potente Neuroleptika können die

Delir Dauer verkürzen. (C)

• Keine Anwendung von Neuroleptika bei Patienten

von Torsade de pointes Arrhtythmien.

• ICU Delirium ohne Bezug zu Alkohol oder

Benzodiazepinen.

kann durch kontinuierliche Gabe von

Dexmedetomidine in der Dauer verkürzt werden.

(B)

Modif:

Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin, S 3 LL

AWMF 2010

Delir Therapie

Tägliche Sedierungsunterbrechung

Oder flache Sedierung

Analgesie vor Sedierung als

Behandlungskonzept

Schmerzerhebungskalen

Keine Empfehlung für einen speziellen

Beatmungsmodus

KÖRPERPOSITION

UND

FRÜHMOBILISATION

INHALATIONSTHERAPIE

Abhängige Faktoren

für eine erfolgreiche Inhalation

• Medikament abhängig

Dosis

Partikelgrösse

Dauer der Aktion

Dhand, Respir Care 2005

Abhängige Faktoren

für eine erfolgreiche Inhalation

• Device abhängig

Vernebler:

Typ des Verneblers

Füllungsvolumen

Gas Fluss

Cycling:

Inspiration vs Kontinuierlich

Verneblerzeit

Position im System

Dhand, Respir Care 2005

Abhängige Faktoren

für eine erfolgreiche Inhalation

• Ventilator abhängigBeatmungsmodusTidalvolumenAtemfrequenzInspirationskurveAtemzug-Trigger Mechanismus

• Beatmungssystem abhängig(Circuit)

Tubus GrösseFeuchtigkeit der Atemwegsgase

Dhand, Respir Care 2005

Abhängige Faktoren

für eine erfolgreiche Inhalation

• Patienten abhängig

Schwere der Atemwegsobstruktion

Dynamsiche Überblähung

Mechanismus der Bronchialobstruktion

Patienten-Ventilator Synchronität

Dhand, Respir Care 2005

Take home message

Weaningkonzept bei COPD

• Adaptiert an Spontanatmung kontrollierte

Beatmung

• Optimale medikamentöse und inhalative Therapie

• Bronchoskopie

• Physiotherapie und Krankengymnastik

• Ausgleich einer Anämie

• NIV

• Delirmanagement