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Qualitätsstandard „Schmerz“im APH Muri-Gümligen
Margrit Kroplewski / Peter Bieri
Qualitätsbeauftragte / Direktor
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Vorbemerkungen
• Deutsche Sprache (Ogi-Schriftdeutsch)• Q- Audit 2002 - Eine Arbeit des Fachzirkels Pflege (APH 2003),
Leitung Margrit Kroplewski, Qualitätsbeauftragte APH• Es fehlen Bemerkungen zu:
• Wie entsteht Schmerz? Was ist die physiologische Bedeutung von Schmerzen? Welche physiologischen Mechanismen liegen Schmerzen zugrunde?
• Erlebnisqualitäten von Schmerzen• Unterscheidung akute und chronische Schmerzen• Definition Pflegestandard• Arten von Pflegestandards• Qualitätskriterien (Struktur / Prozess / Ergebnis)
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Qualitätsmanagement im APH
Verwaltungsrat Direktor
Steuergruppe Qualität
Bereich Pflege und Betreuung
Bereich Finanz- und Supportprozesse
Bereich Hotellerie und Gastronomie
Fachzirkel ErnährungFachzirkel Pflege und
Betreuung (Pflegeexpertin / Fachpersonal)
Fachzirkel HygieneFachzirkel
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
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Definition Pflegestandard
• „Ein Standard beschreibt ein allgemein zu erreichendes Leistungsniveau, welches durch ein oder mehrere Kriterien umschrieben wird“ nach WHO 1987
• „Pflegestandards legen fest, was die Pflegepersonen in einer konkreten Situation generell leisten sollen und wie diese Leistung auszusehen hat“ nach Stösser 1994
• Qualitätsstandards nach Baartmans/Geng 2000 orientieren sich an folgender Definition: (Dean-Baar 1993)
• � „Standards sind massgebende Aussagen, welche mit den Werten der Berufsgruppe übereinstimmen und das Niveau oder die Leistung beschreiben, mit denen die Dienstleistung beurteilt werden kann“.
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Arten von Pflegestandards
• Richtlinien
• Handlungsanweisungen
• Einfache Standards mit Ziel und Massnahmen
• Standards mit Ziel und Qualitätskriterien
���� Qualitätsstandards nach Baartmans/Geng 2000
• Problembeschreibung
• Ziel (und Interventionsschwerpunkte)
• Struktur-, Prozess-, und Ergebniskriterien (nach Donabedian)
• Messinstrument
• Basierend auf (Forschungs)literatur
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Qualitätskriterien nach Donabedian 1968
• Strukturkriterien sagen aus, was vorhanden sein muss, um einen Standard zu erreichen, z.B. Personal, Infrastruktur, Dokumentationssysteme, Finanzen
• Prozesskriterien beschreiben, was gemacht werden muss, um einen Standard zu erreichen, d.h. auf welche Art und Weise Handlungen und Leistungen erbracht werden.
• Ergebniskriterien beschreiben in einer überprüfbaren Form die Wirkung der geleisteten Pflege, was erwartet und wünschbar ist.
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Grundlagen der Schmerzbehandlung
Multidimensionales Schmerzassessment:mit geeigneten Instrumenten
Evaluation:Überprüfung der Wirksamkeit
Schmerzmanagement:medikamentöse (WHO Modell) und
komplementäre TherapienHaben Sie Schmerzen?
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Schmerzzustände
• Bei Heimbewohnern handelt es sich meistens um chronische Schmerzen (mehr als 3 Monate)
• Häufige Schmerzsyndrome
• Muskulo-skelettale Schmerzen
• Rheumatische Schmerzen
• Neurogene Schmerzen
• Psychogene Schmerzen z.B. im Zusammenhang mit Depression
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Chronische Schmerzen in Zahlen
• Chronische Schmerzen in Zahlen
• Schmerzen – häufigster Grund für Arztbesuche
• Situation in Schweiz
– 750‘000 Patienten mit chronischen Schmerzen
– 140‘000 opioidpflichtig
– 55‘000 Schmerzpatienten benötigten starke Opioide
– Nur 3,6% dieser Patienten erhielten die notwendige Opioidtherapie
– Quelle: Janssen-Cilag
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Definition von Schmerz
Schmerz ist
• Ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebsschädigung verknüpft ist (ISAP 1979)
• Das, was die Schmerz empfindende Person zu einem Zeitpunkt verspürt (McCaffery 1968)
• Schmerz ist das, was die betroffene Person äussert (Definition APH Muri-Gümligen)
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Einsatz des Standards Schmerz
Grundsatz:
• Einsatz des Standards bei den ersten Anzeichen einer Schmerzproblematik
RAI- Kriterien:
• Einstufung in J2 a Häufigkeit 2
• und J2 b. Intensität 2 und 3
Beobachtungskriterien:
• Verbale und nonverbale Zeichen
• Bei Demenzkranken spezielles Erfassungsinstrument
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Schmerzstandard - Ziele
• Schmerzlinderung oder –freiheit
• Optimale individuelle Schmerztherapie
• Verbesserung der Lebensqualität
• Verbesserung der funktionellen Fähigkeiten
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Einfluss des Schmerzes auf die Betroffenen
• Körperlich
• Übelkeit
• Appetitlosigkeit
• Kraftlosigkeit
• Verspannungen
• Schlafdefizit
• Emotional+ psycho-sozial
• Leiden
• Motivationsverlust
• Stimmungsschwankungen
• Depression
• Angst
• Persönlichkeitsveränderung
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Schmerzerfassung und Instrumente
Quantitativ-Objektives
(beobachtbar)
• Dolometer
• Schmerzprotokoll
• Puls, Blutdruck
• Atmung
• Schweiss
Qualitativ-Subjektives
(beobachtbar)
• Verbale Äusserungen• Mimik, Gestik, Verhalten• Nervosität• Aggressivität• Schonhaltung
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Einsatz der richtigen Instrumente
• VAS und NRS (numerische Skala)
• Vitalzeichen
• Schmerzprotokoll
• Verlaufsprotokoll
• ECPA Instrument (Morello et al)
(Echelle comportementale de la douleur
pour personnes agées)
• Bei allen Heimbewohnern (HB) mit vermuteten Schmerzen
• Bei HB mit klaren Schmerz-äusserungen verbal, nonverbal
• Zur Kontrolle der Wirksamkeit der Schmerztherapie
• Bei Demenzkranken und nicht kommunikationsfähigen HB
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Schmerzmanagement
1. Medikamentöse Therapie nach WHO
• by the mouth (per os)
• by the clock (nach der Uhr)
• by the ladder (nach Stufen)
2. Zusammenarbeit Pflegende und Arzt
3. Pflegerisches Schmerzmanagement
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WHO-Stufenschema der Schmerztherapie
Mod. Nach: WHO 1996
Analgetika Beispiel
Starkes Opioid+/- nicht – opioid Analgetikum
+/- Adjuvanz
Schwaches Opioid+/- nicht – opioid Analgetikum
+/- Adjuvanz
nicht - opioid Analgetikum+/- Adjuvanz
Fentanyl -TTS, Morphinin retard. Form, Buprenorphin
Tramadol, Dihydrocodein,Tilidin (+ Naloxon)
Metamizol, Diclofenac,Acetylsalicylsäure, Ibuprofen
(III)
(II)
(I)
Schmerz
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Umgang mit Reserve-MedikationZusammenarbeit mit dem Arzt
• Jede Heimbewohnerin mit einer möglichen Schmerzproblematik hat eine verordnete medikamentöse Schmerzreserve
• Die Reservemedikamente (RM) sollen bei Bedarf grosszügig eingesetzt werden
• Beispiel: Die RM ½ - 1 Stunde vor einer schmerzhaften Intervention wie Verbandwechsel, Mobilisation u.a. verabreichen
• Bei drei Schmerzdurchbrüchen pro Tag muss die Basismedikation erhöht werden
• Co-Analgetika einsetzen: Antidepressiva, Neuroleptika, Muskelrelaxantien, Kortikosteroide
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Pflegerisches Schmerzmanagement
• Frühzeitige Erfassung der Schmerzproblematik
• Einsatz der richtigen Instrumente
• Lückenlose Dokumentation in der Pflegeplanung
• Einholen einer wirksamen Verordnung
• Überprüfung der Schmerzreserve
• rechtzeitiger Einsatz der Schmerzreserve ½ - 1 Stunde vor der Intervention
• Lindern der Begleiterscheinungen von Schmerzen oder Nebenwirkungen der Medikation: Übelkeit, Obstipation u.a.
• Einsatz komplementärer Massnahmen: Basale Stimulation, Aromatherapie, Wickel, Massagen
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Evaluation der Wirksamkeit
• Dazu muss eine aktuelle Schmerzeinschätzung und Verlaufskontrolle vorliegen
• Die Schmerztherapie ist dann wirksam, wenn der Bewohner schmerzfrei ist
• Schmerzmittelbedingte Nebenwirkungen werden verhindert oder gelindert
• Die angewandten Massnahmen wirken sich positiv auf die Lebensqualität der Bewohner aus
• Die Wirksamkeit der Interventionen wird regelmässig überprüft und dokumentiert � in der individuellen Pflegeplanung
• Verantwortung: Stationsleitung / Pflegeexpertin und Mitglieder Qualitätszirkel
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Einführung eines Standards
• Erste Version zur Vernehmlassung an ausgewählte Pflegefachpersonen und Ärzte verschicken
• Information aller Beteiligten in der Praxis zu Zweck und Handhabung des Standards
• Probephase in der Pflegepraxis von ca. 4 Monaten
• Auswertung der Erfahrungen und der Wirksamkeit
• Standard anpassen und definitive Version in Kraft setzen
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
�Der Schmerzstandard kann unter Angabe der E-Mail Adresse oder mit frankiertem Rückantwortcouvert bestellt werden bei:
� Peter Bieri, Worbstrasse 296, 3073 CH - Gümligen� [email protected]� www.nussbaumallee.ch