rahmenplan für die ausbildung zum „staatlich anerkannten ... · 3 1 vorwort der vorliegende...
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Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Mecklenburg-Vorpommern
Rahmenplan für die Ausbildung zum
„Staatlich anerkannten Erzieher“
Stand: Juni 2009
2
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort 3
2 Struktur und Grundsätze der Ausbildung 4
Module 4
Unterricht 4
Ablauf der Ausbildung 5
Fachpraktikum 6
Schlüsselthema 6
praktische Ausbildung 7
3 Stundentafel 8
4 Ziele und Inhalte der Ausbildung in den Modulen 9
4.1 Modul 1: Erziehen – mein Beruf 9
4.1.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 9
4.1.2 Ziele und Inhalte des Moduls 9
4.1.3 Schlüsselthema 9
4.1.4 Rahmenpläne für den Unterricht 11
4.2 Modul 2: Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter 20
4.2.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 20
4.2.2 Ziele und Inhalte des Moduls 20
4.2.3 Schlüsselthema 21
4.2.4 Rahmenpläne für den Unterricht 21
4.2.5 Rahmenplan für das Fachpraktikum Planung 28
4.2.6 Rahmenplan für die praktische Ausbildung 28
4.3 Modul 3: Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter 30
4.3.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 30
4.3.2 Ziele und Inhalte des Moduls 30
4.3.3 Schlüsselthema 30
4.3.4 Rahmenpläne für den Unterricht 31
4.3.5 Rahmenplan für die praktische Ausbildung 37
4.4 Modul 4: Erziehen im Jugendalter 39
4.4.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 39
4.4.2 Ziele und Inhalte des Moduls 39
4.4.3 Schlüsselthema 39
4.4.4 Rahmenpläne für den Unterricht 40
4.4.5 Rahmenplan für das Fachpraktikum Steuerung von Erziehungsprozessen 46
4.4.6 Rahmenplan für die praktische Ausbildung 46
4.5 Modul 5: Spezialisierung Kindertagesbetreuung oder Jugendarbeit 48
4.5.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 48
4.5.2 Ziele und Inhalte des Moduls 48
4.5.3 Themen für die Spezialisierung 48
4.5.4 Schlüsselthema 50
4.5.5 Rahmenpläne für den Unterricht 51
4.5.6 Rahmenplan für die Fachpraktika Gesundheit bzw. Kunst 60
4.5.7 Rahmenplan für die praktische Ausbildung 61
Anhang:
Rahmenpläne für die Fächer
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1 Vorwort
Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht
auf einen Modellversuch zur Weiterentwicklung der Ausbildung von Erzieherinnen und Er-
ziehern zurück.1
Der Rahmenplan berücksichtigt den Fachschulcharakter der Ausbildung, indem vorliegende
Berufsausbildungen und Berufserfahrungen aufgegriffen und hohe Ansprüche an die geistige
und praktische Tätigkeit realisiert werden. Dazu gehört insbesondere, vielfältige Möglichkei-
ten für selbstgesteuertes Lernen zu schaffen.
Der Rahmenplan orientiert sich an Qualifikationen, die für die künftigen Erzieher besonders
bedeutsam sind: das Auffinden und Ausfüllen der eigenen Rolle als Erzieher, die Fähigkeit
zur erzieherischen Arbeit im Kleinkind- und Vorschulalter, im jüngeren und mittleren Schul-
alter sowie im Jugendalter.
Darüber hinaus erwerben die Fachschüler erweiterte Kenntnisse und Fähigkeiten in den Be-
reichen Kindertagesbetreuung oder Jugendarbeit. Diese Spezialisierung am Ende der Ausbil-
dung soll auch den Übergang in die Berufstätigkeit vorbereiten.
Den zu entwickelnden Qualifikationen entsprechend erfolgt die Ausbildung in fünf Modulen:
Modul 1: Erziehen - mein Beruf
Modul 2: Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter
Modul 3: Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter
Modul 4: Erziehen im Jugendalter
Modul 5: Spezialisierung Kindertagesbetreuung oder Spezialisierung Jugendarbeit
Im Rahmenplan wird das Ziel verfolgt, die Ausbildung der künftigen Erzieher eng mit der
sozialpädagogischen Praxis zu verknüpfen. In allen Modulen und in allen Ausbildungsformen
sollen die sich wandelnden konkreten Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen auf-
gegriffen und erlebbar gemacht werden. Den Schülern werden die Bedingungen planvollen
erzieherischen Handelns in verschiedenen Arbeitsfeldern bewusst, und sie eignen sich die
dafür notwendigen fachlichen, methodischen und individuellen Voraussetzungen an. Das gilt
für den Fachunterricht ebenso wie für die speziellen Inhalten gewidmeten Fachpraktika. Das
gilt in besonderer Weise für die Ausbildung in Schlüsselthemen und für die von qualifizierten
Praktikantenanleitern geführte und durch Lehrkräfte der Fachschule begleitete praktische
Ausbildung.
Eine eng abgestimmte Zusammenarbeit mit Praxisausbildungsstätten im Umfeld der Fach-
schule ist unerlässlich. Die Praxisausbildungsstätten sollen zum Lernort der Fachschüler wer-
den und Mitverantwortung in der Ausbildung übernehmen. In den Praxisbegegnungen sollen
die Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen zu Lernsituationen der Fachschüler
werden. Die Schüler arbeiten zunehmend selbstbestimmt und entwickeln ihr sozialpädagogi-
sches Handeln unter den Bedingungen unterschiedlicher sozialpädagogischer Einrichtungen
und Konzepte.
Die Hinwendung zu konkreten Praxissituationen und die Betonung des selbstbestimmten Ler-
nens können bei Schülern einer Klasse, in parallelen Gruppen bzw. unterschiedlichen Jahr-
gängen und auch in den Schulen des Landes zu differenzierten Lernwegen führen.
Die im vorliegenden Plan vorgeschlagenen Inhalte, Abläufe und Organisationsformen stellen
deshalb einen Rahmen dar, der im Hinblick auf die konkreten Bedingungen in Schule und
Praxis spezifisch auszufüllen ist.
1 BLK-Modellversuch: Weiterentwicklung der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern unter besonderer
Berücksichtigung von Reformbestrebungen und fachlichen Entwicklungen in der Praxis.
4
2 Struktur und Grundsätze der Ausbildung
Die fünf Module des Rahmenplans sind relativ geschlossene Ausbildungseinheiten, die sich
jeweils spezifischen Qualifikationsanforderungen des Erziehers zuwenden und für die im Ab-
schnitt 4 des vorliegenden Rahmenplanes jeweils übergreifende Ziele und Aufgaben formu-
liert sind. Die Arbeit in den Schlüsselthemen, Unterrichtsfächern, Fachpraktika und in der
praktischen Ausbildung ist auf die Ziele und Aufgaben des jeweiligen Moduls gerichtet. Die
entsprechenden Abschnitte des Rahmenplanes sind deshalb auch nach Modulen geordnet.2 In
die Ausbildung in den Modulen 2, 3, 4 und 5 werden Praxisausbildungsstätten der Vorschul-
erziehung, sozialpädagogische Einrichtungen für das jüngere und mittlere Schulalter bzw. für
das Jugendalter einbezogen. Für die Praxisbegegnung während der Arbeit im Schlüsselthema
des Moduls 1 können unterschiedliche Einrichtungen genutzt werden. Das Modul 5 bietet am
Ende der Ausbildung Gelegenheit zur Spezialisierung und bildet möglichst eine Brücke zur
Berufstätigkeit bilden. Die Module sollen in der Regel nacheinander behandelt werden. Ein
steigendes Niveau der Anforderungen ist zu sichern. Für die einzelnen Module sind folgende
Zeiträume vorgesehen (Angaben in Wochen):
Modul Unt
erri
cht
Fach
prak
tik
um
Schl
üsse
lthe
ma
prak
t. A
usb.
Sum
me
1 Erziehen - mein Beruf 7 0 3 0 10
2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter 13 1 5 11 30
3 Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter 8 0 5 7 20
4 Erziehen im Jugendalter 17 1 5 7 30
5 Spezialisierung (Kindertagesbetreuung/Jugendarbeit) 10 1 4 15 30
Summe 55 3 22 40 120
Der Ablauf der gesamten Ausbildung3 muss den jeweiligen schulischen Bedingungen ange-
passt werden.
Der Unterricht gibt Raum für systematische Lernprozesse, sichert einen Übungsanteil, be-
rücksichtigt die Leistungsmöglichkeiten der Schüler und vermittelt sowohl fachspezifische als
auch fachübergreifende Qualfikationen. Im Unterricht sollen Techniken der geistigen Arbeit
und allgemeine Problemlösungsmethoden angeeignet sowie moderne Informations- und
Kommunikationstechniken genutzt werden. Die verwendeten Unterrichtsmethoden sollen auf
einen zunehmend selbständigen Wissens- und Könnenserwerb gerichtet sein und lebenslanges
Lernen vorbereiten.
2 Unabhängig davon sind aus Gründen der Übersichtlichkeit und der Fachsystematik die Rahmenpläne für den
Unterricht auch nach Fächern geordnet in einem Anhang dargestellt. 3 siehe Seite 5
5
Ablauf der Ausbildung (Veränderungen sind in jedem Schuljahr möglich)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
U U U U U S S S U U U U U U U U U U U U U F S S S S S P P P P P P P P P P P U U
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
U U U U U U U U S S S S S P P P P P P P U U U U U U U F U U U U U S S S S S U U
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
P P P P P P P U U U U U U U U U U U U U F S S S S P P P P P P P P P P P P P P P
1. Schuljahr
1 Erziehen - mein Beruf 2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter - 2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter
4 Erziehen im Jugendalter 5 Spezialisierung 5 Erziehen und Management
2. Schuljahr
3 Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter 4 Erziehen im Jugendalter
3. Schuljahr
U Unterricht
F Fachpraktikum
S Schlüsselthema
P praktische Ausbildung
Im Zusammenwirken mit den anderen Ausbildungsformen innerhalb der Module hat der Un-
terricht
die durch konkrete Praxissituationen geprägte Arbeit in den Schlüsselthemen und Praktika
vorzubereiten, zu begleiten und auszuwerten sowie
Impulse aus der Arbeit in den Schlüsselthemen und Praktika aufzugreifen und die stoffli-
che Basis entsprechend zu erweitern bzw. zu modifizieren.
In einem so geöffneten Unterricht arbeiten die Lehrer abgestimmt zusammen, übernehmen
zunehmend die Rolle von Beratern für Schüler und Praxispartner. Gleichzeitig bereichern sie
ihren Unterricht durch Erfahrungen aus den verschiedenen Formen der Begegnung mit der
Praxis.
Die Vorbereitung der Fachschüler auf die Arbeit mit dem Rahmenplan für die zielgerichtete
Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule4 wird in allen relevan-
ten Fächern berücksichtigt.
Die Fachpraktika bieten die Möglichkeit, einen besonders bedeutsamen fachlichen Inhalt über
einen längeren Zeitraum (in der Regel eine Woche) intensiv zu bearbeiten. Während der
Fachpraktika wird die gesamte Arbeitszeit der Schüler den Anforderungen des gewählten In-
haltes entsprechend genutzt. Unterricht wird nicht erteilt. Inhalte von Fachpraktika sind z. B.
die vertiefte Auseinandersetzung
- mit der Planung bildender und erzieherischer Prozesse,
- mit dem Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertagesein-
richtungen auf die Schule,
- mit Fragen und Problemen der Erziehung zur gesunden Lebensweise bzw.
- mit künstlerischer Tätigkeit und ihrer Nutzung im Erziehungsprozess.
Im Schlüsselthema werden die Lerninhalte der fünf Module durch eine theoriegeleitete inten-
sive Praxisbegegnung exemplarisch aufgeschlossen.
Die Ausbildung in Schlüsselthemen ist während des Modellversuchs bewusst als Verbindungsstelle
zwischen Unterricht und Praktikum entwickelt worden. Der Begriff „Schlüsselthema“ zielt auf die in
den Modulen zu entwickelnden Schlüsselqualifikationen für die erzieherische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Schlüsselthemen umfassen in der Regel einen Zeitraum von fünf Wochen. Während der Arbeit im
Schlüsselthema findet kein Unterricht statt. Der Lernort befindet sich überwiegend außerhalb der Schule
(Lernortkooperation). Nach intensiver Vorbereitung durch den Unterricht analysieren die Schüler Le-
benssituationen von Kindern und Jugendlichen, ziehen Schlüsse für die erzieherische Arbeit und üben
sich erstmals in der Gestaltung erzieherischer Prozesse unter Beachtung der Konzepte der Praxiseinrich-
tungen. Die Schüler werden dabei intensiv beraten und betreut.
Unterschiede zur Arbeit im Praktikum sind vor allem folgende:
Die Schüler realisieren eine thematisch eingegrenzte, aber doch komplexe sozialpädagogische Ar-
beit.
Die Schüler arbeiten in Kleingruppen.
Die Schüler beraten ihre Arbeitsschritte mit den Erziehern der Praxisausbildungsstätte und mit Leh-
rern der Fachschule. Sie erhalten insgesamt umfangreichere und tiefgründigere Unterstützung als
im Praktikum.
Die Schüler können sich bei Bedarf aus der Praxisausbildungsstätte zurückziehen – z. B. um Beo-
bachtungsergebnisse aufzubereiten, Fachliteratur zu studieren, sich mit anderen Schülern oder Leh-
rern zu beraten.
Die Schüler nutzen die im Schlüsselthema zur Verfügung stehende Zeit zur intensiven Reflexion
mit Erziehern der Praxisausbildungsstätte und mit Lehrern. In der Regel werden die Ergebnisse der
Arbeit in den Kleingruppen vor allen Schülern der Klasse, eventuell auch vor weiteren Interessen-
ten dargestellt und verteidigt.
4 Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule.
Herausgegeben vom Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern, 2. Auflage, Schwerin, Juni 2005.
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Durch die gemeinsame Betreuung von Schule und Praxisausbildungsstätte werden gesellschaftliche Er-
wartungen an die erzieherische Tätigkeit und Maßstäbe ihrer Bewertung eindrucksvoll und in einer rea-len Situation vermittelt. Die Schüler werden durch die Schlüsselthemenarbeit intensiv auf die höheren
Anforderungen im Praktikum vorbereitet.
Besonderheiten der Arbeit in den Schlüsselthemen der Module 1 und 5 werden in den entsprechenden
Abschnitten des Rahmenplanes erläutert.
Die Formulierung des Schlüsselthemas sollte aus den jeweiligen Praxissituationen abgeleitet
werden. Die folgenden Formulierungen können dazu Anregung geben:
Schlüsselthema im Modul 1: Mein Beruf als Erzieher
Schlüsselthema im Modul 2: Spielen und Lernen im Kleinkind- und Vorschulalter
Schlüsselthema im Modul 3: Das Kind im jüngeren und mittleren Schulalter – seine Welt
erkennen, erfahren und mitgestalten
Schlüsselthema im Modul 4: K(l)eine Angst vor Jugendlichen
Schlüsselthema im Modul 5: Mein Berufsfeld suchen, finden und gestalten
Die Arbeit im Schlüsselthema erfordert eine langfristige Abstimmung und Koordinierung
zwischen Schülern, Lehrern und Praxisausbildungsstätten. Für jedes Schlüsselthema sollte ein
verantwortlicher Themenleiter langfristig tätig sein. Mit ihm gemeinsam gestalten Vertreter
der Schüler, die Lehrer und die Praxisausbildungsstätten die unmittelbare Arbeit. Der The-
menleiter sollte darüber hinaus das Zusammenwirken aller Ausbildungsformen im Modul
begleiten und Impulse für die Weiterentwicklung geben.
Die praktische Ausbildung dient innerhalb des jeweiligen Moduls der Befähigung zur Reali-
sierung komplexer sozialpädagogischer Aufgaben in unterschiedlichen Arbeitsfeldern und
Altersstufen. Dabei soll ein enger und differenzierter Bezug zu den Lebenssituationen der
Kinder bzw. Jugendlichen und zu ihrem Lebensumfeld hergestellt werden.
In der praktischen Ausbildung werden bereits im Unterricht bzw. in den Schlüsselthemen er-
worbene Fähigkeiten in komplexen Zusammenhängen vertieft und erweitert.
Dazu gehören u. a.
die analytische Tätigkeit,
die zielgerichtete kurz- und mittelfristige Planung sozialpädagogischer Tätigkeiten,
die einfühlsame, situationsangemessene, ideenreiche Gestaltung und Führung der Kinder
und Jugendlichen,
die kritische und impulsgebende Reflexion,
die Fähigkeit zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeit ebenso wie die Fähig-
keit zur Teamarbeit.
In allen Formen der Ausbildung erwerben die Schüler Kompetenzen für die Übernahme von
Verantwortung gegenüber der natürlichen und sozialen Umwelt und gegenüber den nachfol-
genden Generationen.
Das bedeutet,
Wissen weltoffen und neue Perspektiven aufgreifend zu vermitteln,
vorausschauendes Denken und Handeln im Sinne der Zukunftsvorsorge anzuregen,
im Bewusstsein globaler Zusammenhänge gemeinsam zu planen und zu handeln,
persönliche Lebenspläne und Projekte zu entwerfen und zu gestalten,
interdisziplinär Erkenntnisse zu gewinnen und umzusetzen.
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3 Studentafel
Schuljahr 1. 2. 3. Wochen
Unterricht 20 22 13 55
Fachpraktikum 1 1 1 3
Schlüsselthema 8 10 4 22
Praktische Ausbildung 11 7 22 40
120
Unterricht 1 2 3 Gesamtstunden
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich
Deutsch 2 2 2 110
Sozialkunde 2 2 2 110
Religion oder Philosophie 1 1 1 55
Fremdsprache 2 2 2 110
Summe Fachrichtungsübergreifender LB 7 7 7 385
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns
Pädagogik 3 2 3 143
Psychologie/Soziologie 3 3 3 165
Rechtskunde 1 1 1 55
Gesundheitserziehung 1 2 2 90
Spielerziehung 2 2 1 97
Methodik sozialpädagogischen Handelns 2 3 3 145
Summe LB Grundlagen 12 13 13 695
Fachrichtrungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Handelns
Literatur und Sprache 3 2 2 130
Musik und Instrumental 3 3 3 165
Kunst und Gestalten 2 2 3 123
Elementare mathematische Grundlagen 2 1 0 62
Informationsverarbeitung 1 2 1 77
Natur und Umwelt 2 2 2 110
Sport und Bewegung 2 2 2 110
Summe LB ausgewählte Inhalte 15 14 13 777
Summe fachrichtungsbezogener LB 27 27 26 1472
Summe Unterricht 34 34 33 1857
Fachpraktikum 1. 2. 3. Gesamtstunden
Planung 32 32
Steuerung von Erziehzungsprozessen 32 32
Gesundheit/Kunst 32 32
Summe Fachpraktikum 32 32 32 96
Schlüsselthema 1. 2. 3. Gesamtstunden
Modul 1 31 93
Modul 2 32 160
Modul 3 31 155
Modul 4 31 155
Modul 5 31 124
Summe Schlüsselthema 687
Summe Unterricht+Fachpraktikum+Schlüsselthema 2640
Praktische Ausbildung 1. 2. 3. Summe
440 280 880 1600
Teilungsstunden 1. 2. 3. Summe
100 110 110 320
9
4 Ziele und Inhalte der Ausbildung in den Modulen
4.1 Modul 1: Erziehen – mein Beruf
4.1.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung
1. Schuljahr, 1. Halbjahr
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1 Erziehen – mein Beruf
U U U U U S S S U U
Das erste Modul umfasst einen Zeitraum von 10 Wochen. Es schließt Unterricht und das
Schlüsselthema (Mein Beruf als Erzieher) ein.
4.1.2 Ziele und Inhalte des Moduls
Die Schüler erwerben auf der Grundlage vorliegender beruflicher Qualifikationen Grund- und
Orientierungswissen in allen Bereichen der beginnenden Fachschulausbildung und entwickeln
die Bereitschaft zur Weiterführung des systematischen Wissens- und Könnenserwerbs. Sie
stabilisieren ihre Berufsmotivation.
Die Schüler erfassen die Inhalte der Fächer und stellen zunehmend selbstständig Beziehungen
zur Entwicklung ihrer pädagogischen und methodischen Kompetenz her. Sie entwickeln Inte-
resse für pädagogische, politische und weltanschauliche Auffassungen und setzen sich damit
kritisch auseinander.
Die Schüler erkennen, dass die Kommunikation in ihrem künftigen Beruf eine besonders
wichtige Funktion hat. Sie erlernen Regeln der Kommunikation und bemühen sich um deren
Einhaltung in allen Ausbildungsphasen.
Die Schüler entwickeln Interesse an der Auseinandersetzung mit sich selbst und erleben
Fremdheit als Entwicklungschance. Sie erkennen ihre eigenen Stärken und Schwächen in Be-
zug auf ihre künftige Rolle als Erzieher.
Sie entwickeln die Bereitschaft und Fähigkeit des Feed-back-Nehmens und Feed-back-
Gebens in der Gruppe und erkennen deren Bedeutung für die Beziehungsgestaltung im Rah-
men der sozialen Interaktion.
4.1.3 Schlüsselthema
Das Schlüsselthema „Mein Beruf als Erzieher“ wird in Klassen gestaltet, die in der Regel
noch keine ausgeprägten sozialen Strukturen aufweisen. Die Schüler besitzen unterschiedliche
Kenntnisse über das Berufsbild eines Erziehers und sind in Prozessen der Selbstreflexion oft
ungeübt. In diesem Schlüsselthema ist der Schüler Subjekt und Erkenntnisobjekt zugleich.
Dieses Wechselverhältnis verlangt einen hohen Grad an Eigeninitiative. Darüber hinaus ist es
erforderlich, ein vertrauensvolles Verhältnis innerhalb der Gruppe und zu betreuenden Be-
zugspersonen aufzubauen.
Durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen individueller Arbeit und Gruppenintegration
kann gegenseitige Akzeptanz geschaffen werden. Auf Grund der unterschiedlichen Lebensbi-
ographien, Lebensräume und der unterschiedlichen Erfahrungen ergeben sich viele unter-
schiedliche Handlungsmöglichkeiten. Die Zielsetzung für das Schlüsselthema ist daher erst
nach einer Beobachtungs- und Orientierungsphase möglich.
In diesem Schlüsselthema stoßen die Schüler in der Reflexion nicht selten auch auf konflikt-
reiche und leidvolle Lebensabschnitte, so dass unter Umständen eine „Nachsorge“ erforder-
lich werden kann. Mit den Aussagen von Schülern, aber auch mit den sehr individuell ge-
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kennzeichneten Ergebnissen unterschiedlicher Art müssen Lehrer und Schüler empfindsam
und vertrauensvoll umgehen.
Die Arbeit der Schüler in diesem Schlüsselthema wird nicht mit Zensuren bewertet.
Ziele der Arbeit im Schlüsselthema
Die Schüler nehmen ihre Stärken und Schwächen bewusst wahr und akzeptieren sie.
Die Schüler artikulieren und reflektieren ihre Erfahrungen, Gefühle und Bedürfnisse.
Die Schüler erkennen Identitätsentwicklung als einen lebenslangen und durch die Umwelt
in differenzierter Weise beeinflussten Prozess.
Die Schüler erkennen die Notwendigkeit kontinuierlicher Selbstreflexion.
Die Schüler kennen die Arbeitsweise mit Portfolios als eine Möglichkeit der individuellen
Dokumentation von Lernprozessen.
Die Schüler präzisieren ihre Vorstellungen vom Beruf des Erziehers und sammeln zur
Vervollkommnung ihrer Berufsmotivation praktische Erfahrungen.
Die Schüler erwerben Erfahrungen in der Arbeitsweise der Freiarbeit und entwickeln die
Bereitschaft, ihre Ergebnisse öffentlich darzustellen.
Inhalte der Arbeit im Schlüsselthema
Die Inhalte ergeben sich im Prozess der Arbeit auf der Grundlage der differenzierten Lebens-
läufe, Lebenserfahrungen, Lebenslinien und dem unterschiedlichen Entwicklungsstand der
Entwicklung des Selbstbildes.
Inhalte können sein:
genaues Reflektieren über den bisherigen Lebensweg
Auseinandersetzen mit dem unverwechselbaren ICH, vor allem ein Bewusstwerden der
eigenen Stärken,
zielgerichtetes Erweitern der Kenntnisse und Erfahrungen über den Beruf des Erziehers in
unterschiedlichen sozialen Situationen.
Hinweise zur Gestaltung/Organisation
Vorbereitungsphase
Einstimmung der Schüler auf das Thema und Erläuterungen zu speziellen Anforderungen
jeder Kleingruppe wird ein Lehrer als Ansprechpartner zugeteilt
Auswertungsphase
schriftliche und mündliche Reflexion der Ergebnisse
mündliche Präsentation der Ergebnisse vor der gesamten Klasse, den Praxispartnern und
anderen Gästen
Ergebnisse der Gruppen stehen allen Schülern, Lehrern, Praxispartnern u. a. zur Nachnut-
zung zur Verfügung
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4.1.4 Rahmenpläne für den Unterricht
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich
Deutsch
Die Schüler beherrschen die deutsche Hochsprache in Wort und Schrift und äußern sich in
unterschiedlichen Gesprächs- und Schreibsituationen verständlich, gegliedert und geordnet
sowie dem Kommunikationspartner und der Sache angemessen. Die Schüler nutzen Techni-
ken der geistigen Arbeit, die sie in der Ausbildung und in ihrer beruflichen Tätigkeit benöti-
gen (Informationsbeschaffung, Informationssicherung und Informationsverarbeitung).
Die Schüler sprechen frei mit Stichwortzettel.
Kommunikationsprozess, Faktoren, innere und äußere Bedingungen
Kommunikationsverhalten, Analyse eigenen Sprachverhaltens, Nutzung von Informations-
quellen und Verarbeitung von Informationen (Zitieren)
Freie Rede mit Stichwortzettel
(Referate halten, Elternversammlungen/Elternveranstaltungen planen)
Sozialkunde
Die Schüler kennen verschiedene Gruppenbegriffe, aannaallyyssiieerreenn uunndd bbeeuurrtteeiilleenn ddiiee BBeeddeeuuttuunngg
ssoozziiaalleerr GGrruuppppeenn uunndd ssoozziiaalleerr RRoolllleenn iimm KKoonntteexxtt ddeerr ggeesseellllsscchhaaffttlliicchheenn BBeeddiinngguunnggeenn..
Sie beschreiben und bewerten Formen von Rollenkonflikten aus eigener und fremder Erfah-
rung und diskutieren institutionelle und individuelle Spielräume der Wahrnehmung und Aus-
übung von Rollen in der Gesellschaft. Die Schüler erklären und bewerten soziale Strukturen
in ihrer gesellschaftlichen Bedingtheit, ssooddaassss sie ein Problembewusstsein für soziale Frage-
stellungen entwickeln.
Sie erkennen und analysieren soziale Problemlagen (z. B. bei gesellschaftlichen Randgrup-
pen), die auch das Aufgabenfeld des Erziehers konstituieren, und schätzen das Angebot für
betroffene Bürger und die Lösung ihrer Probleme ein.
der Einzelne im sozialen Spannungsfeld der Gesellschaft
ddeerr EEiinnzzeellnnee iinn uunntteerrsscchhiieeddlliicchheenn ssoozziiaalleenn GGrruuppppeenn
der Einzelne im Verhältnis zu Randgruppen der Gesellschaft
Umgang mit gesellschaftlichen und individuellen Konflikten
Evangelische Religion
Im Fach Religion ist eine in sich abgeschlossene spezifische Zuordnung der zu vermittelnden
Inhalte und Ziele auf die verschiedenen Module nur bedingt möglich.
Die Schüler setzen sich kritisch mit unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Religion“
auseinander und reflektieren auf ihre eigenen bisherigen Erfahrungen und gegebenenfalls ihre
eigene religiöse Sozialisation. Sie erkennen den Einfluß der Religion auf das kulturelle Leben
der jeweiligen Gesellschaft in Geschichte und Gegenwart, z. B. in der Musik, Kunst, Archi-
tektur, zeitgenössische Medien, zentrale Begriffe wie Menschenwürde. Am Beispiel des Kir-
chenjahres erwerben die Schüler erste Kenntnisse über zentrale Inhalte des christlichen Glau-
bens in ökumenischer Weite. Die Schüler entwickeln ein Verständnis für konfessionelle Un-
terschiede. Am Beispiel der Diskussion um Sonntagsarbeit üben die Schüler erste theologi-
sche Argumentationen.
Reflexion auf bisherige eigene Erfahrungen/eigene religiöse Sozialisation
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„Religion“: Definitionen, Wahrheitsanspruch, Religion als Begegnung mit dem „Heili-
gen“ (Rudolf Otto): heilige Zeiten, heilige Orte, heilige Schriften etc.
Unterscheidung der Begriffe Religion/Theologie/Konfession
Religion und Gesellschaft
der wöchentliche Feiertag und das Kirchenjahr/lineares und zyklisches Zeitverständnis
Philosophie
Die Schüler erfassen das Wesen des Philosophierens. Sie erkennen, dass Philosophieren ein
individueller Prozess ist, der auf der Basis der alltäglichen Erfahrungen mit dem Staunen und
Zweifeln beginnt. Sie lernen verschiedene Regeln und Methoden des Philosophierens kennen
und üben deren Einhaltung an unterschiedlichen Fragestellungen. Dabei entwickeln sie die
Bereitschaft zum vernunftgetragenen Austausch von Argumenten (Dialogbereitschaft).
Sie lernen die historischen Anfänge der Philosophie kennen, unterschiedliche Bereiche sowie
Grund- und Sinnfragen.
Sie entwickeln die Einsicht, dass Philosophieren ohne das Hinterfragen der eigenen Position
nicht möglich ist. Sie lernen die Sinnerfassung und Deutung einfacher philosophischer Texte.
Sinn und Bedeutung des Philosophierens
Jaspers, Bochenski, Russel, Popper u. a.
vom Mythos zum Logos
Regeln nach I. Kant
der sokratische Dialog
individuelle Fragestellungen: Sinn des Lebens, Glücksauffassungen
Selbsterkenntnis als lebenslanger Prozess
Fremdsprache
Die Schüler erkennen, dass eine Sprachkompetenz, die es ihnen ermöglicht, im heutigen
grenzenlosen Europa und in der zunehmenden Globalisierung der Welt alltags- und berufs-
spezifische Situationen in der Fremdsprache zu meistern, zwangsläufig zum Berufsbild eines
Erziehers gehören. Dabei entwickeln sie ihre landeskundlichen Kenntnisse weiter.
Die Schüler entwickeln Grundfähigkeiten und -fertigkeiten, die im Bereich der Realschule
erworben wurden, im Bereich der so genannten „basic skills“ Lesen, Hören, Sprechen und
Schreiben weiter.
Beim Lesen aktivieren sie die Fertigkeiten des intensiven, extensiven und detailerfassenden
Lesens sowie des Umgangs mit dem Wörterbuch.
Beim Hören konzentrieren sie sich auf das Verstehen von Alltagsgesprächen und Gesprächen
mit berufsspezifischem Inhalt (normales Sprechtempo) und nutzen die aufgenommenen In-
formationen für weitere Sprechintentionen (Auskünfte erfragen und erteilen sowie Darlegung
von Sachverhalten).
Beim Schreiben erweitern und festigen sie die Fähigkeit, Texte orthographisch, grammatisch
und idiomatisch richtig zu bearbeiten und üben sich in der Anwendung des relevanten engli-
schen Wortschatzes und der typischen Redemittel.
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Beim Sprechen wird die Fähigkeit der aktiven Teilnahme an allgemeinen oder berufsspezifi-
schen Gesprächen auf der Grundlage gehörter oder gelesener Informationen weiter ausge-
prägt. Dabei festigen die Schüler den situationsgerechten Einsatz von typischen Redemitteln
sowie die Fähigkeit, Gespräche sach- und situationsgerecht zu eröffnen, fortzusetzen und ab-
zuschließen sowie auf Äußerungen des Gesprächspartners angemessen zu reagieren. Sie nut-
zen die lexikalisch treffende Wortwahl sowie den richtigen Gebrauch der entsprechenden
grammatischen Strukturen.
Personal identification
family, family tree, family relationship
introducing oneself and other people
life stories of different people
temperament, character
home area, home county
Jobs
different jobs, different types of care work
studying at college of further education
courses, time table, plans for the future
practical work, experiences in different fields
of work
applying for a job in care work
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns
Pädagogik
Die Schüler eignen sich den Gegenstand der Pädagogik an und setzen sich aktiv damit ausei-
nander. Sie erfassen die sozialen Dimensionen des Erzieherberufes, werden sensibel gegen-
über den verantwortungsvollen Aufgaben und dem Verhalten eines Erziehers, sie reflektieren
ihre eigenen Positionen und begründen diese.
Die Schüler erwerben Kenntnisse zum Wesen und Sinn der Erziehung, zur Erziehungsbedürf-
tigkeit und Erziehbarkeit eines Menschen sowie zu Bedingungen der Erziehung. Sie leiten
daraus Anforderungen an ihre praktische Tätigkeit ab. Erworbene Kenntnisse zu Erziehungs-
zielen, zum Verhältnis von Erzieher und zu Erziehenden, zu Erziehungsstilen und Erzie-
hungsmitteln wenden die Schüler bewusst an.
Die Schüler entwickeln Verständnis für die Vielfalt erzieherischen Geschehens sowie für die
Notwendigkeit und Möglichkeit der Erziehung und erkennen, dass erzieherisches Handeln
ziel- und situationsbezogen unter Beachtung individueller Besonderheiten erfolgen muss.
Pädagogik als Wissenschaft
Wesen und Sinn der Erziehung (Erziehungsbedürftigkeit und Erziehbarkeit, Möglichkeiten
und Grenzen der Erziehung)
Bedingung der Erziehung und ihr Zusammenwirken (soziokulturelle, natürliche, individu-
elle Bedingungen des Erziehers und des zu Erziehenden)
Grundlagen und Aufgaben der Erziehung
Erziehung als Prozess sozialer Interaktion und Kommunikation
Erziehung als Prozess der Sozialisation, Personalisation und Enkulturation unter Beach-
tung des biologisch-psychologischen Aspektes
Erziehung als zielgerichteter Prozess, als beabsichtigte Lernhilfe
Begriff Erziehungsziel (Funktion und Wandel, unterschiedlicher Allgemeinheitsgrad, Be-
gründung von Erziehungszielen, Mündigkeit und ihre Kompetenzbereiche)
14
Psychologie/Soziologie
Die Schüler erwerben Basiskenntnisse über das Erleben und Verhalten des Menschen als Ge-
genstand der Psychologie. Sie entwickeln das Bestreben, die Ursachen, Bedingungen und
Folgen regelmäßig auftretender sozialer Phänomene zu hinterfragen und wissenschaftliche
Methoden anzuwenden.
Sie reflektieren auf der Basis ihrer Kenntnisse über den Prozess der Informationsaufnahme,
über ihr eigenes Erleben und Verhalten. Sie ziehen nach gründlicher Selbstbeobachtung
Schlussfolgerungen für ihre persönlichen Lernziele.
die Bedeutung psychologischer Grundkenntnisse für den Beruf
Anwendung ausgewählter psychologischer und soziologischer Methoden
planmäßige Beobachtung von einzelnen Kindern und Kindergruppen
die besondere Bedeutung der kindlichen Entwicklung der Wahrnehmung und ihre Förde-
rung im Erziehungsprozess
Fremd- und Selbstwahrnehmung in ihrer Bedeutung für die Verhaltenssteuerung speziell
für die berufliche Tätigkeit
Rechtskunde
Im Fach Rechtskunde ist eine in sich abgeschlossene spezifische Zuordnung der zu vermit-
telnden Inhalte und Ziele auf die verschiedenen Module nur teilweise möglich.
Die Schüler erwerben Kenntnisse über die Grundlagen des Rechts. Sie verstehen, was Recht
in einem Rechtsstaat bedeutet, welche Funktionen es hat und auf welche Weise die Rechts-
normen auf einen konkreten Sachverhalt angewendet werden.
Sie kennen den Aufbau und die Bedeutung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und kön-
nen grundlegende Begriffe des BGB, Buch 1 interpretieren und folgerichtig anwenden.
Probleme der Rechtsstaatlichkeit in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung
Begriffserklärung und Funktionen des Rechts
Einteilung des Rechts
Gerichtsbarkeiten
Einführung in das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), Aufbau und Bedeutung
Grundlegende Begriffe aus dem Allgemeinen Teil des BGB (Buch 1)
Gesundheitserziehung
Die Schüler präzisieren ihre Vorstellungen vom Beruf des Erziehers, indem sie ihre Verant-
wortung für die eigene Gesundheit und die der Kinder und Jugendlichen definieren. Sie ent-
wickeln die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Gesundheitsverhalten
und erkennen ihre Stärken und Schwächen in Bezug auf ihre zukünftige Rolle bei der gesund-
heitsfördernden Einwirkung auf Kinder und Jugendliche. Sie erkennen die Bedeutung der
Gesundheitserziehung im Hinblick auf die Umsetzung der 10 Gesundheitsziele der Kinder-
gesundheitskonferenz. Sie nutzen ihre Kenntnisse aus der beruflichen Erstausbildung und
erweitern ihr Wissen über die körperliche Entwicklung der Heranwachsenden (0 - 6 Jahre).
Auseinandersetzung mit Begriffsinhalten und ihre Bedeutsamkeit im Rahmen der Gesund-
heitsförderung (Gesundheitserziehung, Gesundheit, Krankheit, Behinderung, Prävention)
Überblick über die 10 Gesundheitsziele der Kindergesundheitskonferenz
Überblick über die körperliche Entwicklung von Kindern im Altersbereich 0 - 6 Jahre,
Möglichkeiten der Gesundheitskontrolle und Früherkennung (Vorsorgeuntersuchungen)
Besonderheiten der Entwicklung des kindlichen Nervensystems
15
Spielerziehung
Die Schüler erkennen und erleben das Spiel als eine Form der Auseinandersetzung mit sich
selbst und der Umwelt. Sie besitzen eigene Spielfähigkeit und reflektieren darüber. Die Schü-
ler erwerben Grundkenntnisse über Auffassungen zum Spiel sowie über die Bedeutung des
Spiels für die Entwicklung des Menschen und leiten daraus Anforderungen an die Arbeit des
Erziehers zur entwicklungsfördernden Gestaltung des Lebens mit Kindern ab.
Die Schüler kennen unterschiedliche Spielarten/Spielformen und ihre Spezifik – insbesondere
für den Elementarbereich.
Grundannahmen zum Spiel
Spielbegriffe
Merkmale/Momente des Spiels
Zusammenhang von Spielen - Lernen - Arbeiten
Spieltheorien
Spiel in der Entwicklung des Menschen
Spielentwicklung und Spielformen im Überblick
Bedeutung des Spiels für die ganzheitliche Bildung und Erziehung (Funktionen von Spiel)
Spielarten und ihre Spezifik – insbesondere im Elementarbereich
Kennenlernspiele
Regelspiele: Kreisspiele (Tanzspiele), Fingerspiele und Reime, Kimspiele u. a.
Methodik sozialpädagogischen Handelns
Die Schüler erwerben Kenntnisse über Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen und Arbeitsorganisa-
tion in familienergänzenden sozialpädagogischen Einrichtungen.
Sie lernen die Spezifik unterschiedlicher Planungsansätze in den o. g. Einrichtungen, insbe-
sondere im Kindergarten kennen und leiten Schlussfolgerungen für die didaktische Planung
und das sozialpädagogische Handeln ab. Die Schüler eignen sich Grundfähigkeiten des Erzie-
hers theoretisch an.
Arbeitsfelder des Erziehers – familienergänzende Einrichtungen, z. B. Kindertagesstätte
mit Kinderkrippe, Kindergarten, Hort, integrative Einrichtungen, Kinderbetreuung, Vor-
schule
Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen, Arbeitsorganisation, Tagesgestaltung
Anforderungen an den Erzieher
Planungsansätze in der Arbeit familienergänzender Einrichtungen
situationsorientierter Planungsansatz
lebensorientierter Planungsansatz - Abgrenzung zur Anlasspädagogik
funktionsorientierter Planungsansatz unter Beachtung des „Rahmenplanes für die zielge-
richtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule“ in Meck-
lenburg-Vorpommern
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-
delns
Literatur und Sprache
Die Schüler erhalten Kenntnis von dem weiten Begriff Kinder- und Jugendliteratur und vom
Anliegen der Literacy-Erziehung. Sie setzen sich mit der eigenen Mediensozialisation ausei-
nander. Sie lernen verschiedene Arten von Bilderbüchern kennen und beurteilen.
Die Schüler erfassen traditionelle und neue Texte, die Bedeutung der Bilderbücher in ihren
16
verschiedenen Erscheinungsformen, Besonderheiten und Wirkungsmöglichkeiten als Orien-
tierungsfaktor im Sozialisationsprozess der Vorschulkinder.
Sie erwerben Kenntnisse über anatomisch-physiologische Grundlagen der Sprache und wer-
den sich ihrer Verantwortung als sprachliches Vorbild bewusst.
An ausgewählten Kinderbüchern üben sie das Vorlesen, Erzählen, Interpretieren und Spielen.
Kinder- Jugendliteratur, Literacy
Bilderbuch, Beurteilungskriterien für Bilderbücher
Gestaltung des Rezeptionsprozesses (Erstrezeption, vertiefende Rezeption)
Anatomisch-physiologische Grundlagen der Sprache: Artikulationsorgane, Atmung, Pho-
nation, Artikulation
Sprachentwicklung und Störungen in der Sprachentwicklung
Bewusstmachen des korrekten Artikulierens von Lauten und Lautverbindungen in Ver-
bindung mit dem Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kinder-
tageseinrichtungen auf die Schule
sprecherische Gestaltungsmittel, sinnerfassendes Lesen, erzählendes Lesen
Musik und Instrumental
Die Schüler erleben die Wirkung von Musik auf sich selbst, erwerben Kenntnisse über die
Bedeutung der Musik in der sozialpädagogischen Arbeit und über grundlegende Bereiche der
Musikerziehung.
Die Schüler eigenen sich Grundkenntnisse über metrisch-rhythmische Zusammenhänge und
über Grundlagen des Singens an.
Die Schüler entwickeln ein kontinuierliches Übeverhalten, um anwendungsbereite gesangli-
che und instrumentale Fähigkeiten (Gitarre oder Keyboard) auszubilden. Im Zentrum der ge-
sanglichen und instrumentalen Übungen stehen Lieder für das Vorschulalter. In allen Modu-
len werden musikalische (und instrumentale) Aufgaben in den Praktikumsaufträgen ausge-
wiesen.
Die Schüler lernen Rhythmik als ganzheitlich orientierte pädagogische Methode (nach Ja-
ques-Dalcroze) kennen. Sie erfassen die fachlichen Grundlagen und die der Rhythmik inne-
wohnenden Potentiale zur Sinnesschulung, zur sensomotorische Ausdrucksgestaltung sowie
zum Raum-, Zeit-, Kraft- und Formempfinden.
Methodik der Musikerziehung
Musik und Mensch (Wirkung von Musik auf den psychischen und physischen Bereich der
Persönlichkeit, Bedingungen für die Wirksamkeit von Musik)
Musikerziehung in der Sozialpädagogik (Ziele der Musikerziehung in den sozialpädagogi-
schen Arbeitsfeldern)
Bereiche musikerzieherischer Tätigkeit und ihre Wechselwirkung
Analyse, Planung und Reflexion musikerzieherischer Prozesse
Orff-Instrumentarium
Rhythmik: Begriff, Merkmale, Entwicklung
Musikalische Grundausbildung
Grundschlag, Metrum, Takt, Tempo, Rhythmus, Noten- und Pausenwerte, Punktierungen
Gesang
Physiologische Funktionen und Stimmtechniken beim Singen
Erarbeitung des Lierepertoires, Entwicklung der ausdrucksvollen Liedgestaltung
Instrumental
Gitarre
Liedbegleitung auf der Gitarre in den Tonarten D-Dur, A-Dur, a-Moll, e-Moll
unterschiedliche Anschlagsarten
17
Keyboard
grundlegende Funktionen des Keyboards
Melodiespiel und Liedbegleitungen
Kunst und Gestalten
Die Schüler erleben den Prozess künstlerischen Schaffens in Auseinandersetzung mit Themen
und Inhalten der gesellschaftlichen und natürlichen Umwelt und erkennen Intensität, Ausdau-
er, künstlerische Fähigkeiten und Fertigkeiten als wichtige Voraussetzungen für ein erfolgrei-
ches künstlerisches Tun.
Die Schüler lernen vielfältige grafische und malerische Materialien und Techniken kennen
und begreifen den Zusammenhang von gestalterischer Aussageabsicht und der sich daraus
ergebenden zielgerichteten Auswahl materieller und technischer Mittel. Sie setzen sich mit
dem Leben und Schaffen von Künstlern auseinander.
Den Schülern ist bewusst, dass die Kenntnis der Entwicklung der Gestaltungsfähigkeit im
Elementar-, Schulkind- und Jugendbereich und die eigene bildkünstlerische Befähigung wich-
tige Voraussetzungen für die erfolgreiche Führung bildkünstlerischer Prozesse sind. Die
Schüler üben sich im Erstellen von Zielstellungen und im Entwickeln vielfältiger Möglichkei-
ten der didaktisch-methodischen Gestaltung bildkünstlerischer Schaffensprozesse im Vor-
schul-, Hort- und Freizeitbereich. Grundlage der Arbeit im Vorschulbereich ist der „Rahmen-
plan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die
Schule“.
Erproben und Erkennen der Wirkung vielfältiger grafischer Gestaltungsmittel und Ge-
setzmäßigkeiten
Erproben und Erkennen der Wirkung verschiedener Drucktechniken
Umgestalten, Erfinden, Experimentieren mit grafischen Mitteln und Materialien
Erproben und Erkennen der Wirkung vielfältigen Gestaltens mit Papier (Collage)
Erproben und Erkennen der Wirkung von Gesetzmäßigkeiten zur Gestaltung von Schauta-
feln, Plakaten, Präsentationen
Betrachten und Reflektieren grafischer Kunstwerke
Entwicklung der Darstellungs- und Gestaltungsweisen von Kindern und Jugendlichen
Planung und Gestaltung grafischer und druckgrafischer Angebote im Kindergarten-, Hort-
und Freizeitbereich
Elementare mathematische Grundlagen
Im Fach Elementare mathematische Grundlagen ist eine in sich abgeschlossene spezifische
Zuordnung der zu vermittelnden Inhalte und Ziele auf die verschiedenen Module nur teilweise
möglich.
Die Schüler erkennen die Mathematik als kulturelle Errungenschaft. Sie erleben diese Wis-
senschaft in ihrem täglichen Kontext.
Die Schüler erwerben Grundkenntnisse zur Förderung mathematischer Aktivitäten in sozial-
pädagogischen Arbeitsfeldern.
Sie gelangen zu der Erkenntnis, dass entdeckendes Lernen und selbstständiges Experimentie-
ren die besten Formen für die Entwicklung mathematischer Denkstrukturen der Kinder dar-
stellen.
neurobiologische Grundlagen des mathematischen Denkens
18
Bedeutung der Wahrnehmung für den Erwerb mathematischer Fähigkeiten: visuell-
motorische Koordination, Figur-Grund-Differenzierung, Form- und Mengenkonstanz,
räumliche Beziehungen
Informationsverarbeitung
Die Schüler wenden vorhandene Grundkenntnisse zum Einsatz des Computers an. Sie
vervollkommnen ihre Fähigkeiten im Umgang mit Computern in Netzwerken und sind in der
Lage, verschiedene Speichermedien zu benutzen. Sie vertiefen ihre Kenntnisse bei der
Nutzung verschiedener Bildverarbeitungstechniken.
Nutzung des Computers in einem Netzwerk (Netzwerkerkennung, Datensicherung auf
dem Server, Erkennen und Verwenden der Ordnerhierarchie)
Benutzung von Druckern im Netzwerk (Schnellverbindung mit dem Drucker, Wechsel auf
einen anderen Drucker, Druckerbedienung)
Verwendung verschiedener Speichermedien (Disketten, CD-RW, DVD, USB-Stick) und
Speichern von Daten im Netzwerk
Multimediale Bildbearbeitung (Bildretusche, Bildmontage, Fotobearbeitung, Arbeit mit
Ebenen und Masken)
Einsatz eines Scanners
Natur und Umwelt
Die Schüler sind sich ihrer Vorbildwirkung bei der nachhaltigen Entwicklung der Umwelt
bewusst. Sie besitzen Grundkenntnisse in der Umweltbildung und –erziehung in sozialpäda-
gogischen Arbeitsfeldern.
Die Schüler verfügen über Kenntnisse und Methoden, um das Interesse der Kinder und Ju-
gendlichen an der Umwelt herauszubilden. Sie fördern und gestalten eine enge Beziehung zur
unmittelbaren Lebensumwelt und das aktive verantwortungsvolle Handeln der Kinder und
Jugendlichen.
Die Schüler entwerfen und erproben Vorhaben zur lokalen Umsetzung des Natur- und Um-
weltschutzes.
Umweltbildung – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung
Idee der Nachhaltigkeit (Agenda 21)
Begriffe (Bildung für Nachhaltigkeit, Umweltbildung, Gestaltungskompetenz)
Umweltbildung und –erziehung in der sozialpädagogischen Praxis
Ziele und Inhalte (allgemein, in Verbindung mit dem Rahmenplan M-V)
umweltpädagogische Prinzipien
methodische Grundformen, Vermittlungstechniken
Formen der Natur- und Umwelterkundung mit Kindern und Jugendlichen und deren inhalt-
lich-methodische Gestaltung
ausgewählte Tätigkeiten (Beobachten, Betrachten, Ordnen, Sammeln, Untersuchen, Expe-
rimentieren, Vergleichen)
Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Umwelt im Spiel (Naturerlebnisspiele, Umwelt-
spiele, Spiele selbst erdacht)
Projekte, Natur im jahreszeitlichen Verlauf
Sport und Bewegung
Die Schüler besitzen Kenntnisse über die Bedeutung und Möglichkeiten der Bewegung zur
ganzheitlichen Unterstützung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
19
Sie erwerben Fähigkeiten zur Einschätzung der Bedürfnisse und können vielseitige und um-
fangreiche Angebote für Kinder und Jugendliche planen und durchführen.
Bewegung wird als wesentlicher Bestandteil zur Erhaltung der eigenen Gesundheit, Leis-
tungsfähigkeit und für den Ausbau von Kompetenzen im Arbeitsfeld des Erziehers vervoll-
kommnet.
Die Schüler erwerben einen Überblick über die Aufgaben, die Sport-, Bewegungs- und Wahr-
nehmungsförderung für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu erfüllen haben. Sie
erfahren in der sportpraktischen Ausbildung verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, um in
den Phasen der motorischen Entwicklung entsprechende Angebote gestalten zu können.
Bedeutung und Inhalte der Bewegung für die ganzheitliche Entwicklung, Förderung und
Gesunderhaltung
Faktoren, die zum Bewegungsmangel führen
motorische Entwicklung, Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Verbin-
dung mit ausgewählten Fördermöglichkeiten
20
4.2 Modul 2: Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter
4.2.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung
1. Schuljahr, 1. Halbjahr
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter
U U U U U U U U U U
1. Schuljahr, 2. Halbjahr
21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalt er
U F S S S S S P P P P P P P P P P P U U
Das zweite Modul umfasst einen Zeitraum von 30 Wochen. Es schließt die Elemente Unter-
richt, Fachpraktikum (Planung), Schlüsselthema (Spielen und Lernen im Kleinkind- und Vor-
schulalter) und Praktikum ein.
4.2.2 Ziele und Inhalte des Moduls
Die Schüler entwickeln ein Grundverständnis über Zielrichtungen pädagogischen Handelns
im Vorschulbereich. Sie lernen Erziehungsstile, Erziehungsmittel und Erziehungskonzepte für
diesen Bereich kennen, verstehen und werten. Die Schüler erwerben Kenntnisse über Arbeits-
felder und über Entwicklungsbesonderheiten der Kinder. Sie erfassen Anforderungen an die
Arbeit des Erziehers zur entwicklungsfördernden Gestaltung des Lebens mit der Kindergrup-
pe.
Sie erkennen die besondere Rolle des Spiels der Kinder. Sie üben das Beobachten, Analysie-
ren, Planen sozialpädagogischer Tätigkeiten, das Begleiten des Spiels und die Gestaltung mit-
telfristiger Spielvorhaben.
Die Schüler erwerben grundlegendes Wissen und Können sowie die methodische Kompetenz
für die Gestaltung künstlerischer, musikalischer, literarischer, sportlicher und naturwissen-
schaftlicher Tätigkeiten und nutzen diese bei der spielerischen Auseinandersetzung der Kin-
der mit der Umwelt.
Die Schüler übertragen ihre Erfahrungen auf die Breite der Tätigkeiten. Sie können in Ab-
sprache mit dem Praktikantenanleiter die Kindergruppe über einen längeren Tagesabschnitt
selbstständig leiten.
Ein wichtiger Aspekt der Arbeit in diesem Modul ist die gezielte Vorbereitung auf die Umset-
zung der Inhalte des Rahmenplanes für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kin-
dertageseinrichtungen auf die Schule.5
Die Schüler erleben die Notwendigkeit einer regelmäßigen Reflexion. Sie entwickeln die
Bereitschaft und die Fähigkeit, sich eigenständig Klarheit über offene Fragen zu verschaffen
und sich selbstständig in diesem Sinne Wissen anzueignen.
5 Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule.
Herausgegeben vom Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern. 2. Auflage, Schwerin, Juni 2005.
21
4.2.3 Schlüsselthema
Ziele der Arbeit im Schlüsselthema
Die Schüler wenden ihr theoretisches Wissen über das Spiel der Kinder im Elementarbe-
reich an einem konkreten Beispiel in einer Kindergruppe an.
Die Schüler erstellen erstmalig eine Situationsanalyse – insbesondere zum Spiel der Kin-
der.
Die Schüler finden mit Hilfe der Erzieherin der Gruppe eine relevante Spielsituation, stel-
len entsprechende Bezüge zum Rahmenplan her und leiten daraus ein angemessenes mit-
telfristiges Spielvorhaben (mit Zielen und Inhalten) ab. Das Spielvorhaben gestalten die
Schüler gemeinsam mit den Kindern und berücksichtigen deren Ideen.
Die Schüler begleiten das freie Spiel der Kinder und erfahren ihre eigene Wirkung auf das
Spielverhalten der Kinder.
Die Schüler erkennen Bedürfnisse und Wünsche der Kinder – insbesondere bezogen auf
ihr Spiel – und reagieren entwicklungsgerecht.
Inhalte der Arbeit im Schlüsselthema
Vertrautmachen mit den Bedingungen der Einrichtung
Anfertigen einer Situationsanalyse (insbesondere zum Spiel der Kinder) am konkreten
Beispiel
Erarbeiten mittelfristiger und kurzfristiger Planungen (Ziele, dazugehörige Inhalte und
Methoden)
Planen und Begleiten des freien und gelenkten Spiels
Gestalten unterschiedlicher Tätigkeiten mit Kindern
Reflektieren über die Ergebnisse, Spielvorhaben im Zusammenhang von Analyse, Pla-
nung und Durchführung in Bezug zum Rahmenplan
Präsentieren und Diskutieren der Ergebnisse
Kooperieren mit den Schlüsselthemenpartnern, der Erzieherin und dem betreuenden Leh-
rer
4.2.4 Rahmenpläne für den Unterricht
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich
Deutsch
Die Schüler verbessern ihre Sprachentwicklung, indem sie rhetorische Mittel erkennen und
deren Wirkung bestimmen können. Sie gewinnen einen Einblick in die Grundlagen der Spra-
che sowie in das Wesen und den Ablauf der sprachlichen Verständigung und lernen so, ihre
Sprache in verschiedenen Kommunikationssituationen bewusster einzusetzen.
Privater und öffentlicher Schriftverkehr
Bewerbungsschreiben
Briefe an Betriebe, Behörden, Institutionen und Vereine
Normen des öffentlichen Schriftverkehrs (DIN-Normen)
Sozialkunde
Die Schüler verstehen, dass sich politische Identität aus der Orientierung des einzelnen Bür-
gers gegenüber dem politischen System, in dem er lebt, entwickelt. Sie unterscheiden und
beurteilen „Partizipationskultur“ und „Untertanenkultur“ als äußeren Ausdruck dieser polit i-
22
schen Identitäten. Die Schüler prüfen und bewerten die eigene politische Rolle, erkennen und
schätzen Möglichkeiten der aktiven Wahrnehmung dieser Rolle ein.
der „mündige Bürger“ – Schlagwort oder Realität?
politische Mitwirkung als Bürger in der Gesellschaft – Möglichkeiten und Grenzen der
Teilnahme an politischen Entscheidungen durch Bürgerinitiativen, Demonstrationen
Formen und Möglichkeiten der politischen Einflussnahme der Bürger im Wahlkampf und
bei Wahlen
Organisations- und Wahlmüdigkeit als Tendenz in der Gesellschaft
Evangelische Religion
Die Schüler lernen die Bibel als heilige Schrift zweier Religionen kennen: das Alte Testament
als Hebräische Bibel und AT und NT als Heilige Schriften des Christentums und setzen sich
mit der Frage nach der Relevanz des AT für das Christentum auseinander. Sie kennen den
Aufbau des AT und NT und können die Entstehung der Schriften in den jeweiligen histori-
schen Kontext einordnen. Anhand ausgewählter Erzählungen des AT lernen die Schüler die
bedeutendsten Personen des AT als Verheißungsträger kennen und setzen sich zugleich aus-
einander mit den grundlegenden Glaubensthemen - der bleibenden Erwählung (Abraham), der
Befreiung (Exodustradition), der Gerechtigkeit und des Friedens (prophetische Traditionen,
besonders die Messiasverheißungen).
Sie erfahren den Dekalog als Ausdruck gestalteter Freiheit. Die Schüler entwickeln ein Ver-
ständnis für die Heilige Schrift als bekenntnishaftem Ausdruck von Gotteserfahrung
(Theorelationalität), beispielhaft an den Psalmen. Sie setzen sich mit den verschiedenen Got-
tesbildern des AT auseinander und reflektieren im Kontext des alttestamentlichen Bilderver-
botes Symbole als Sprache des Glaubens (Tillich). Die Schüler finden durch verschiedene
Methoden der Bibelauslegung einen eigenen Zugang zur Bibel und lernen zugleich andere
Zugehensweisen zu achten. Sie vertiefen ihre Kompetenz, eigene Ansichten mit theologischen
Argumenten zu stützen. Die Schüler erwerben Kenntnisse über das Judentum als Weltreligi-
on.
Der Aufbau der Heiligen Schrift: die Bibel als „Bibliothek“
Die Entstehung der Heiligen Schrift im historischen Kontext – Geschichte Israels
Ausgewählte Texte: die Vätergeschichten, Exodus, Dekalog, Königsgeschichten von Da-
vid und Salomo, ausgewählte Psalmen (z.b. 23, 30, 103, 104), prophetische Texte (Aus-
züge aus Amos, die Messiasverheißungen des Jesaja)
Gottesbilder: die Selbstoffenbarung Gottes Ex, Elia am Horeb, der Schöpfergott, Gott als
König, als Vater und Mutter u.a.
Symbole als Sprache des Glaubens
Unterschiedliche Zugänge zu biblischen Texten: z. B. historisch-kritisch, tiefenpsycholo-
gisch, sozialgeschichtlich, feministisch, wörtlich
Das AT als hebräische Bibel – Dialog Judentum/Christentum
Judentum
Philosophie
(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)
Die Schüler üben an Beispielen die Auseinandersetzung mit berufsbezogenen ethischen Fra-
gestellungen. Sie vertreten ihren begründeten Standpunkt und beziehen dabei die Aussagen
ausgewählter Philosophen ein. Sie erarbeiten selbstständig Grundkenntnisse über die Begriffe
Ethik und Moral, Handlungsbereiche der Ethik, deren Aufgaben und Bedeutung für die Arbeit
des Erziehers.
23
Berufsethik nach Sokrates, moderne Fragen einer Berufsethik des Erziehers
Gesinnungs- und Verantwortungsethik nach Weber, formale Ethik nach Kant
ausgewählte Fragen der Sozialethik wie z. B. Gerechtigkeit, Macht, Verantwortung
moderne Werte wie z. B. Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Freundlichkeit
Beispiele des Erzieherverhaltens aus dem Schlüsselthema und aus dem Praktikum
Fremdsprache
(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)
Recreation and entertainment
free time activities, likes and dislikes, hobbies
and interests, sports, travelling
free time activities in different kinds of care work
a daily report about a nursery school – write a diary
nursery school and kindergarten abroad
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns
Pädagogik
(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)
Erziehung als zielgerichteter Prozess
Erziehungsstile
Merkmale
Auswirkung auf die Persönlichkeitsentwicklung des zu Erziehenden
Konzepte nach Lewin und Tausch-Tausch
Verhältnis von Autorität und Erziehung
Erziehungsmaßnahmen/Erziehungsmittel
Begriff
Gruppen von Erziehungsmitteln/Erziehungsmaßnahmen
Einsatz und Wirkung auf den zu Erziehenden
Probleme der Handhabung
Zusammenhang von Erziehungszielen, Erzieherverhalten, Erziehungsmitteln/-maßnahmen
und Bedingungen
Erziehungsverständnis und Erziehungskonzepte im historischen Wandel
Kindheit und Jugend in Vergangenheit und Gegenwart
Konzepte von z. B. Fröbel, Steiner, Montessori, Freinet
Psychologie/Soziologie
Die Schüler verstehen die Komplexität der kognitiven Prozesse und der psychischen Kräfte
des Menschen und entwickeln erste Ideen zur Förderung.
Sie hinterfragen die Wechselwirkung von gesellschaftlichen Faktoren und Entwicklung der
psychischen Kräfte (z. B. Motive, Bedürfnisse, Emotionen). Sie erkennen entwicklungstypi-
sche Merkmale und den Entwicklungsverlauf beim Klein- und Vorschulkind.
Grundlegender Entwicklungsverlauf und Entwicklungsaufgaben im Kleinkind- und Vor-
schulalter, Ableitung von Fördermaßnahmen
psychische Kräfte in ihrem grundlegenden Entwicklungsverlauf (Emotionen, Bedürfnisse,
Motive)
Überblick über Gedächtnisprozesse und ihre Nutzung in der Anleitung von Lernprozessen
24
Überblick über ausgewählte Kenntnisse zum Denkprozess als Grundlage für die Entwick-
lung von Denkfertigkeiten und Denkstrukturen
Rechtskunde
Die Schüler erwerben Kenntnisse über das elterliche Sorgerecht und die Verantwortung des
Staates. Sie besitzen fundiertes Wissen über die rechtliche Stellung von Kindern ehelicher
und nicht ehelicher Gemeinschaften. Sie haben Kenntnisse über die Möglichkeit der Ein-
schränkung bzw. Ersetzung der elterlichen Sorge.
Die Schüler kennen ihre Verpflichtungen und Aufgaben bei der Ausübung der Aufsichts-
pflicht über die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen.
Die Schüler erwerben Wissen über die Bedeutung und die Leistungen des Kinder- und Ju-
gendhilfegesetzes (KJHG) und des Kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsgesetzes
(KICK).
ausgewählte Inhalte des BGB (Buch 4, Familienrecht)
elterliche Sorge, Ruhen der elterlichen Sorge, Vormundschaft, Pflegschaft, Adoption, Un-
terhaltsrecht
die Aufsichtspflicht als Teil der elterlichen Sorge und als Teil des Arbeitsbereiches des
Erziehers
Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG), Kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsge-
setzes (KICK)
Gesundheitserziehung
Die Schüler setzen sich mit ihrer Verantwortung bei häufig auftretenden Infektionskrankhei-
ten auseinander. Sie erwerben Wissen zu den Schutzvorrichtungen des menschlichen Orga-
nismus zur Infektionsabwehr und können gesundheitsförderndes Verhalten ableiten. Sie er-
langen Kenntnisse über wichtige Inhalte des Infektionsschutzgesetzes und können Maßnah-
men des Erziehers zur Einhaltung dieser Richtlinien erschließen. Die Fachschüler sind in der
Lage, aus diesem Wissens- und Erfahrungsreservoire Verhaltensmöglichkeiten für den Um-
gang mit kranken und genesenden Kindern abzuleiten. Sie erkennen unspezifische Zeichen
einer Erkrankung und können erste Pflegemaßnahmen einleiten. Sie entwickeln unter dem
Aspekt der Haupttätigkeit Spiel Ideen für das Einüben eines gesundheitsfördernden Verhal-
tens unter Beachtung der Forderungen des Rahmenplanes. Dabei richten sie die Aufmerksam-
keit insbesondere auf die Stärkung des Immunsystems.
Entwicklung gesundheitsfördernder Fertigkeiten und Gewohnheiten
Schutzvorrichtungen des menschlichen Organismus zur Infektionsabwehr (Resistenz und
Immunität)
Impfkalender der STIKO
Infektion und ihre Quellen, Übertragungswege und Eintrittspforten einschließlich Maß-
nahmen zur Unterbrechung der Infektionskette in Kinder- und Jugendeinrichtungen
Regeln für den Umgang mit kranken und genesenden Kindern
Krankheitszeichen und Pflegemaßnahmen, z. B. Fieber, Erbrechen, Durchfall
Spielerziehung
(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)
Spielarten und ihre Spezifik – insbesondere für den Elementarbereich, zum Beispiel:
darstellende Spiele: Rollenspiel, Handpuppenspiel, Stegreifspiel
Spielweisen: freies Spiel, gelenktes/strukturiertes Spiel
Spielplanung: Spieler, Regel, Raum, Zeit, Material
25
Spielbegleitung: Beobachten, Präsent sein, Anspielen, Mitspielen, Strukturieren, Schaffen
neuer oder veränderter Spielbedingungen
Spielanalyse, Planungs- und Reflexionsebenen
Methodik sozialpädagogischen Handelns
(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)
didaktische Planung in der sozialpädagogischen Arbeit: kurzfristige, mittelfristige, lang-
fristige Planung, individuelle Erziehungsplanung, offene, geschlossene Planung
geplantes und spontanes Handeln des Erziehers
Grundfähigkeiten des Erziehers: Beobachten, Beschreiben, Analysieren, Planen, Gestal-
ten, Reflektieren, Kooperieren
Vorbereitung der praktischen Ausbildung
Fachrichtungsbezogener Lernbereich - ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-
delns
Literatur und Sprache
Die Schüler erwerben theoretische Kenntnisse über Märchen, sie lernen Bewertungskriterien
kennen und erkennen die erzieherische Bedeutung der Märchen. Sie üben sich in der Darbie-
tung von Märchen. Sie erfassen Märchen als Mittel des Spracherwerbs. Fähigkeiten des dar-
stellenden Spiels werden bei den Schülern durch Märchenspiele und andere kreative Formen
entwickelt und ausgeprägt.
Volksmärchen
Herkunft der Volksmärchen
Hauptgruppen der Volksmärchen
Merkmale der Volksmärchen
erzieherische Bedeutung der Märchen
Vermittlungsmethoden
medialer Umgang mit Märchen
Märchen und Märchenspiele
Die sprecherzieherische Ausbildung wird fortgesetzt (vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls).
Musik und Instrumental
Die Schüler erwerben Grundkenntnisse über die Analyse und Planung der musikerzieheri-
schen Arbeit und über den Bereich des Singens. Erste Erfahrungen in der musikerzieherischen
Tätigkeit tragen zur Festigung der Berufsmotivation bei. Die Schüler eignen sich Grund-
kenntnisse zur tonal-melodischen Zusammenhängen an. Sie entwickeln ein gesangliches und
instrumentales Liedrepertoire für den Vorschulbereich.
Methodik des Musikerziehung
Analyse, Planung und Reflexion musikerzieherischer Prozesse
Musikerziehung im Bereich Singen:
Ziele und Aufgaben des Singens, Liedauswahl, Liedanalyse
Liedeinführung, Lieddarbietung, Liederarbeitung, Anstimmen, Vermittlungshilfen, grund-
legende und ergänzende Liedgestaltung,
Entwicklung der Kinderstimme, Ausbildung gesanglicher Fähigkeiten und Fertigkeiten,
Erkennen und Beheben sängerischer Fehlleistungen
Aufgaben des Rahmenplanes zu den Erfahrungsfeldern Singen, Sprechen, Stimmbildung;
Bewegen und Tanzen; Spielen mit Instrumenten und Materialien; Musikhören
26
musikalisch-rhythmische Bewegung (ganz- und teilkörperlich)
elementare Aufgaben des Musikhörens, methodische Gestaltung
Singen/Musik im Tagesablauf (Morgenkreis, Spiel und Musik, Beschäftigung/Angebot)
Rhythmik: Ziele und Bedeutung, Arbeitsweise der Rhythmik
rhythmische Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Materialwahrnehmung,
Sprachgestaltung, Bewegungsgestaltung, Tanz u. a.
Musikalische Grundausbildung
Fachbezeichnungen für Dynamik, Tempo und Artikulation
Grundbilder 2, 3 und 4; Taktieren mit voll- und auftaktigem Beginn
Bezeichnung der absoluten Tonhöhe, Violinschlüssel
Gesang
Erarbeitung des Lierepertoires, Entwicklung einer ausdrucksvollen Liedgestaltung
Instrumental
Gitarre
Liedbegleitung in den Tonarten G-Dur, E-Dur
unterschiedliche Anschlagsarten
Keyboard
Melodiespiel und Liedbegleitungen
elementares Liedspiel
Kunst und Gestalten
(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)
Kennenlernen und Anwenden der Farbenlehre: Funktion und Wirkung von Farbe, Unter-
scheidungsmerkmale, Primärfarben und ihre Mischungen im Farbkreis (Farbbeziehungen)
Erproben und Erkennen der Wirkung verschiedener malerischer Gestaltungsmittel, Mate-
rialien und Techniken des Farbauftrags
Erleben, Erkennen und Anwenden von Ausdrucksmitteln in der Malerei
Betrachten und Reflektieren von grafischen Kunstwerken
Erschließen und Verstehen von Bildsymbolen
Methoden der Betrachtung von bildender Kunst
Gestalten und Umgestalten von Naturmaterialien zu Materialbildern, Reliefs, Objekten
Planung und Gestaltung bildkünstlerischer Angebote im Kindergarten-, Hort- und Frei-
zeitbereich
Elementare mathematische Grundlagen
(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)
Die Schüler beherrschen die mathematisch-methodischen Prinzipien und gestalten kurzfristi-
ge, mittelfristige und langfristige Planungen zu elementaren mathematischen Inhalten. Die
Angebote sollen die Neugier, logisches Denkvermögen, Kreativität und die Freude an ma-
thematischen Objekten und Aktivitäten wecken.
Dabei tragen sie durch ihre positive Einstellung zu mathematischen Sachverhalten und natur-
wissenschaftlichen Fragestellungen ganz bewusst dazu bei, die Entdeckerfreude der Kinder zu
erhalten und so Misserfolgen vorzubeugen.
Die Empfehlungen zur inhaltlichen Ausgestaltung des Bildungs- und Erziehungsbereiches
elementares mathematisches Denken laut Rahmenplan Mecklenburg-Vorpommern für die
Vorschule werden exemplarisch erarbeitet und im Schlüsselthema oder Fachpraktikum evalu-
iert.
Erfahrungsfeld: Arbeit mit Mengen – die Idee der Beziehung zwischen Teil und Ganzem
27
Erfahrungsfeld: Wahrnehmen von Objekten, Lagebeziehungen und Prozessen – die Idee
der räumlichen Strukturierung
Erfahrungsfeld: Umgang mit ebenen und räumlichen Objekten – die Idee der Form
Erfahrungsfeld: Umgang mit Größen – die Idee des Messens
Informationsverarbeitung
Die Schüler erweitern ihre Fähigkeiten im Umgang mit der Textverarbeitung und Textforma-
tierung. Sie sind in der Lage, Dateien nach Vorgaben zu erstellen und zu bearbeiten und dabei
Inhalte des Internets einzubeziehen und zu nutzen.
Erstellen und Formatieren von Textdokumenten zu unterschiedlichsten Aufgabenstellun-
gen (u. a. Geschäftsbrief, Einladungen, Rechtschreibprüfung, Silbentrennung, Synonyme)
Gliederungen erstellen (Gliederung einer Fach- oder Hausarbeit nach Vorgaben)
Nutzung von Tabellen und Bildern in der Textverarbeitung (Gestaltung verschiedener Ta-
bellenformate, Rechnen mit Formeln in Tabellen, Bearbeitung von Bildern in der Textver-
arbeitung)
Speichern und Drucken von Texten
Nutzung des Internets als Informationsquelle unter Verwendung von Suchmaschinen und
sicherer Umgang mit verschiedenen Recherchetechniken
Natur und Umwelt
(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)
Formen der Natur- und Umwelterkundung mit Kindern und Jugendlichen und deren inhalt-
lich-methodische Gestaltung, Gestalten der Lebens- und Erfahrungsräumen von Kindern und
Jugendlichen – z. B.:
Gestaltungsmöglichkeiten der Außen- bzw. Freiflächen sozialpädagogischer Arbeitsfelder
Anlegen von Biotopen wie Kräuterspirale, Trockenmauer, Teich, Wiese
Bachpatenschaft
Grünes Klassenzimmer
Kompostierung
Müllentsorgung, Mülltrennung, Müllvermeidung
Verminderung von Lärmbelästigung
Sport und Bewegung
Die Schüler erwerben theoretisches und praktisches Wissen und Können zur ganzheitlichen
Persönlichkeitsentwicklung durch Bewegung sowie der Bewegungsbeurteilung.
Organisationsformen, Übungsbezeichnungen im Sport
Anwendung methodischer Konzepte unter Berücksichtigung der Fähigkeitsentwicklung
und Phasen des motorischen Lernens
Gestaltungsmöglichkeiten von Bewegungsangeboten in Theorie und Praxis (Gymnastik,
Bewegungsgeschichten, Bewegungslieder, Bewegungsverse für Hände, Füße und den
ganzen Körper, Bewegungsparcours, Spiele, Bewegungsangebote mit Alltagsmaterialien)
Bewegungsbeurteilung der Basiskompetenzen im MOT 4-6 und Entwicklung eigener An-
gebote zur Bewegungsbeurteilung anhand ausgewählter Bewegungsauffälligkeiten z. B.
Gleichgewichtsmangel
28
4.2.5 Rahmenplan für das Fachpraktikum Planung
Ziele
Die Schüler wenden ihre Kenntnisse zu den Grundfähigkeiten Beschreiben – Analysieren
– Planen an und üben an einem Beispiel die Einheit von Analyse, mittelfristiger und kurz-
fristiger Planung.
Sie erhalten anhand eines Fallbeispiels Informationen über eine Kindertagesstätte sowie
eine Kindergartengruppe und analysieren diese nach vorgegebenen Kriterien. Ihre Ergeb-
nisse stellen sie schriftlich dar.
Sie erstellen eine Situationsanalyse – insbesondere zum Spiel der Kinder – und erarbeiten
auf dieser Grundlage eine mittelfristige Planung für ungefähr vier Wochen.
Sie fertigen unter Anleitung mindestens eine kurzfristige Planung für ein Angebot und für
das Freispiel an.
Die Schüler besitzen Kenntnisse zu Entwicklungsbesonderheiten im Elementarbereich
und üben, wie der Entwicklungsstand von Kindern in unterschiedlichen Bereichen festge-
halten werden kann.
Jeder Schüler verfügt über ein schriftliches Beispiel, das die Beziehungen von Analyse,
Planung (mittelfristig und kurzfristig) sowie Entwicklungsbesonderheiten deutlich macht.
Inhalte
Arbeitsfeldbeschreibung
Situationsanalyse
Aufbereiten der relevanten Situation (Kernaussagen)
Zielformulierungen (Themenfindung, mittelfristige Planung, Materialsammlung)
Planungsmuster (kurzfristige Planungen - Angebot und Freispiel)
Austausch der Materialien und Diskussion
Entwicklungsbesonderheiten des Kindes vom 3. bis 6. Lebensjahr erfassen und dokumen-
tieren
4.2.6 Rahmenplan für die praktische Ausbildung
Kindertagesstätten im Bereich Kindergarten, Altersbereich 3 bis 6 Jahre
Ziele
Die Schüler lernen die Struktur und Arbeitsweise einer Kindertagesstätte kennen. Sie erfahren
die Ziele der Arbeit in der Gruppe und machen sich mit dem Erziehungsziel der Ausbilderin
vertraut. Die Schüler fertigen eine Bedingungsanalyse zur Einrichtung und zu einer Gruppe
an und leiten daraus Ziele und Aufgaben in Abstimmung mit der Ausbilderin für ihre Arbeit
in der Gruppe ab. Die Schüler planen, gestalten und reflektieren täglich eine ausgewählte so-
zialpädagogische Tätigkeit von kurzer Dauer. Sie üben sich in der Gestaltung unterschiedli-
cher Tagesabschnitte. Sie fertigen eine Situationsanalyse insbesondere zum Spiel der Kinder
an, leiten daraus Schlussfolgerungen für ein mittelfristiges Spielvorhaben ab und setzen dieses
um. In der Vorschulgruppe erarbeiten die Schüler nach Vorgabe der Anleiterin ein mittelfris-
tiges Spielvorhaben auf der Grundlage des „Rahmenplanes für die zielgerichtete Vorbereitung
der Kinder in Kindertagesstätten auf die Schule“. Die Schüler wenden ihr theoretisches Wis-
sen an und nutzen ihre ersten Erfahrungen aus der Schlüsselthemenarbeit.
29
Aufgabenstellung6
1 Analysieren, Planen
Orientieren Sie sich in der ersten Woche in der Einrichtung und in der Gruppe.
Machen Sie sich mit dem Konzept der Einrichtung bekannt und lassen Sie sich erklären,
welche Anforderungen sich daraus für Ihre Tätigkeit ergeben.
Beobachten Sie die Kinder im Prozess ihrer Tätigkeit. Beachten Sie dabei die körperliche
Entwicklung, die Entwicklung der Sprache, der Wahrnehmung, die Art der Äußerung von
Gefühlen und Wünschen, das soziale Zusammenleben der Kinder, das Verhalten der
Kinder bei verschiedenen Tätigkeitsangeboten u. a.
Beobachten Sie die Kinder beim Spielen, fertigen Sie eine Situationsanalyse unter
besonderer Beachtung des Spiel an und leiten Sie daraus Aufgaben für die Begleitung des
freien und gelenkten Spiels der Kinder ab.
Erfragen Sie, welche Ziele Ihre Ausbilderin für die Entwicklung der Kinder gestellt hat
und wie diese realisiert werden sollen.
Überlegen Sie mit Ihrer Ausbilderin, wie Sie die Arbeit in der Gruppe unterstützen können.
Legen Sie fest, welche Tätigkeiten/Angebote Sie selbständig durchführen.
2 Gestalten
Ordnen Sie sich mit Ihrem Beitrag in die Arbeitsweise Ihrer Gruppe ein und gestalten Sie das
Leben gemeinsam mit den Kindern. Beachten Sie dabei folgende Aufgaben:
Erkennen Sie die Regeln und Normen des Zusammenlebens in der Gruppe und helfen Sie
bei ihrer Durchsetzung.
Üben Sie sich im Erkennen besonderer Erziehungssituationen, um auf darauf angemessen
reagieren zu können.
Begleiten Sie das Spiel der Kinder unter Beachtung Ihrer Aufgabenstellung.
Seien Sie den Kindern Spielpartner. Regen Sie die Kinder zu Spielen an: Rollenspiele,
Gesellschaftsspiele, mathematische Spiele, Sportspiele, Spiele zur Förderung der Sprache,
Spiele zur Förderung des sozialen Verhaltens u. a.
Übernehmen Sie in den ersten zwei Wochen Teilaufgaben bei Tätigkeitsangeboten.
Gestalten Sie danach wöchentlich 3 Tätigkeitsangebote selbstständig.
Gestalten Sie mit den Kindern ein mittelfristiges Spielvorhaben.
Üben Sie sich im Erkennen und Schaffen von Situationen innerhalb des Tagesablaufes, die
geeignet sind, individuell, mit kleinen Gruppen oder mit der ganzen Gruppe geeignete
Aktivitäten aus verschiedenen methodischen Bereichen anzubieten.
Gestalten Sie ab der 4. Praktikumswoche wöchentlich drei mit Ihrer Ausbilderin
abgesprochene Tätigkeitsangebote auf der Grundlage Ihrer mittelfristigen Planung.
Führen Sie die Gruppe bei allen pflegerischen Aufgaben selbstständig.
3 Reflektieren
Denken Sie über Ihre Wirkung und die Wirkung Ihres sozialpädagogischen Tuns auf die
Kinder nach. Finden Sie gemeinsam mit Ihrer Ausbilderin Ursachen für diese Wirkung.
Leiten Sie Konsequenzen für Ihre weitere Tätigkeit ab.
6 Die Aufgaben für die praktische Ausbildung sind als persönlicher Auftrag formuliert.
30
4.3 Modul 3: Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter
4.3.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung
2. Schuljahr, 1. Halbjahr
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
3 Erziehen im jüngeren und mit t leren Schulalter
U U U U U U U U S S S S S P P P P P P P
Das dritte Modul umfasst 20 Wochen. Es beinhaltet Unterricht, Schlüsselthema (Das Kind im
jüngeren und mittleren Schulalter – seine Welt erkennen, erfahren und mitgestalten) und prak-
tische Ausbildung.
4.3.2 Ziele und Inhalte des Moduls
Im Modul 3 erfassen die Schüler pädagogische Situationen von Kindern im Alter von 6 bis 10
Jahren in einem höheren Maße selbstständig, bewusst und komplex. Sie werden befähigt, sich
auf Problemfelder dieser Altersgruppe einzustellen.
Mit ihrer Kommunikations- und Methodenkompetenz begleiten sie die Lernprozesse der Kin-
der und fördern die Ausbildung des eigenverantwortlichen Lernens.
Die in dieser Altersstufe bedeutsame soziale und gegebenenfalls interkulturelle Integration
der Kinder wird aufmerksam unterstützt. Gruppendynamische Prozesse werden bewusst be-
achtet und berücksichtigt. Gezielt werden die methodischen Kompetenzen zur Entwicklung
der individuellen interessengebundenen Freizeitgestaltung der Kinder erweitert.
Die Schüler begründen ihr pädagogisches Vorgehen unter flexibler Nutzung der in verschie-
denen Unterrichtsfächern erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.
In ihrer erzieherischen Tätigkeit verknüpfen sie zunehmend Fach- und Methodenkenntnisse
mit persönlichen Qualitäten. Die so entstehenden Handlungsschemata sollen allgemeine Stra-
tegien für die individuelle Lösung pädagogischer Aufgaben sein.
Die Schüler nehmen an der Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit teil und gestalten diese mit.
4.3.3 Schlüsselthema
Im Schlüsselthema werden für die Schüler die neuen Anforderungen an die Analyse pädago-
gischer Situationen und an die erzieherische Tätigkeit erlebbar. Sie erkunden ihre neue Rolle
als Begleiter dieser Altersstufe in der interessengeleiteten Freizeitgestaltung und in der Haus-
aufgabengestaltung. Die mit den Kindern gemeinsam entwickelten Themen können sehr viel-
fältig sein und gegebenenfalls weit über das Arbeitsfeld Hort hinausführen.
Die Schüler finden und formulieren ihre persönlichen Ziele für diesen Lernabschnitt. Sie
streben bewusst die Umsetzung dieser Ziele an und üben sich in einer kritischen Reflexion.
Die Schüler nehmen Lebenssituationen der Kinder in diesem Altersbereich sensibel wahr,
um die Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle, Interessen der Kinder zu erfassen.
Die Schüler finden gemeinsam ein für die Kinder relevantes Thema und setzen es ideen-
reich und selbstbestimmt um.
Die Schüler erweitern ihr Wissen durch die theoretische Fundierung des gefundenen The-
mas oder anderer offener Fragen. Sie stellen die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung
schriftlich dar.
Die Schüler profilieren ihre Kompetenzen im Umgang mit der Methode Gruppenarbeit und
verbessern ihre Teamfähigkeit.
31
4.3.4 Rahmenpläne für den Unterricht
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich
Deutsch
Die Schüler üben sich in der Anwendung wichtiger Gebrauchs- und Darstellungsformen. Sie
lernen dabei, Schreiben in Inhalt und Form normgerecht und angemessen zu verfassen. Or-
thographie- und Stilübungen befähigen die Schüler, Kindern bei der Anfertigung von Haus-
aufgaben im Fach Deutsch zu helfen. Sie vertiefen ihre Fähigkeiten im Lesen und Interpretie-
ren literarischer Texte.
Beschreiben und Berichten (Gegenstände, Personen, Vorgänge und Abläufe)
Inhaltsangaben
Protokolle
Textsorten unterscheiden (literarische Texte und Genre; Sachtexte: Nachricht, Kommen-
tar, politische Reden, Werbetexte u. a.)
Aspekte der Analyse literarischer Texte
Interpretation von literarischen Texten
Sozialkunde
Die Schüler erkennen die Bedeutung der Massenmedien für die Lebensgestaltung des Men-
schen in einer Informationsgesellschaft. Sie diskutieren die These über die Medien als „vierte
Gewalt“ im Staat und suchen Beispiele für die Einflussmöglichkeiten in aktuellen Veröffent-
lichungen. Sie betrachten ihren eigenen Medienkonsum sowie den von Kindern und Jugendli-
chen kritisch. Sie analysieren die Inhalte und erkennen Manipulationstechniken verschiedener
Massenmedien (z. B. Fernsehprogramme, Zeitungen) und schlussfolgern, dass eine frühzeit i-
ge Befähigung für einen effektiven Umgang und die gezielte Nutzung der Medien erforderlich
sind.
Möglichkeiten der Meinungsbildung in einer pluralistischen Gesellschaft
Funktionen der Massenmedien – Unterschiede zwischen privatem und öffentlich-
rechtlichem Rundfunk in Deutschland
Medien als „vierte Gewalt“ im Staat
Manipulationstechniken in Massenmedien – Umgang mit Medien
Evangelische Religion
(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 2)
Die Schüler lernen das Leben Jesu kennen und können es mit den christlichen Festen in Ver-
bindung bringen. Sie verstehen den Unterschied zwischen dem historischen Jesus und dem
verkündigten Christus der Evangelien. Sie können die Aussagen der Evangelien im Kontext
der alttestamentlichen Verheißungen deuten. Sie lernen die Botschaft Jesu vom Reich-Gottes
kennen und erkennen in der Berpredigt die Erfüllung und das Überschreiten des mosaischen
Gesetzes. Sie lernen das Vaterunser als zentrales Gebet der Christenheit kennen und erwerben
einen Zugang zum Gebet als einem Ausdruck christlicher Spiritualität. Sie erarbeiten sich
verschiedene Zugänge zu den Wundergeschichten. Sie verstehen den Prozeß Jesu in seinen
historischen, politischen und religiösen Hintergründen und können den Kreuzestod in seiner
Heilsbedeutung erfassen.
Die Schüler erfassen die Auferstehung als das zentrale Ereignis des christlichen Glaubens und
setzen es zu anderen Vorstellungen, z. B. Reinkarnation in Beziehung.
Das Leben Jesu: der historische Jesus – der verkündigte Christus
32
Bergpredigt
Jesu Haltung zu den Kindern
Reich – Gottes – Gleichnisse, Gleichnis vom verlorenen Sohn
Die Zeichen: verschiedene Deutungen der Wundergeschichten
Prozess und Kreuzestod
Auferstehung
Auferstehung oder Reinkarnation?
Philosophie
Die Schüler erwerben Kenntnisse über die moralische Entwicklung des Kindes und Jugendli-
chen. Sie erstreiten diskursiv verschiedene angemessene Hilfen durch den Erzieher zur Unter-
stützung der Gewissensbildung und zum Aufbau von Wertesystemen von Kindern und Ju-
gendlichen. Sie wenden dabei unterschiedliche Kenntnisse von verschiedenen Kind- und
Menschenbildern aus der Pädagogik und Psychologie an.
Stufen der Moralentwicklung nach Kohlberg
Begriffe: Gewissen, Gewissensbildung
Menschenbilder: nach A. Gehlen, der Mensch als Schöpfungswesen Gottes, der als
Mensch als Maschine u. a.
Kindbilder der modernen Gesellschaft
Fremdsprache
Media
kinds of media, their importance, consumer habits, favourite kind of media, importance of
computers in modern society and in care work (computer games etc.)
children and TV
Environmental problems and pollution
different environmental problems today, danger of environmental pollution, actions for
the environment
outdoor activities and outdoor play areas
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns
Pädagogik
Die Schüler setzen sich mit dem Gegenstand und der historischen Entwicklung der Sozialpä-
dagogik auseinander. Sie erkennen die Funktionen und Aufgaben der Sozialpädagogik in ver-
schiedenen Arbeitsfeldern und im Zusammenhang mit dem KJHG. Sie eignen sich Kenntnisse
zu klassischen Methoden der Sozialpädagogik an und nutzen sie in ihrer Arbeit. Sie reflektie-
ren Probleme sozialpädagogischer Arbeit in gesamtgesellschaftlichen und in persönlichen
Erfahrungszusammenhängen.
Die Schüler verinnerlichen aktuelle Grundsätze der Sozialpädagogik – z. B. Prävention, All-
tags- und Lebensweltorientierung – und erleben sie beim gemeinsamen verantwortungsvollen
Handeln.
Begriff Sozialpädagogik
Gegenstand und historische Entwicklung der Sozialpädagogik
Funktionen und Aufgabenbereiche
sozialpädagogische Arbeitsfelder
33
Psychologie/Soziologie
Auf der Basis erster Praxiserfahrungen diskutieren die Schüler grundlegende Gesetzmäßigkei-
ten der Entwicklung und fundieren ihre Erfahrungen theoretisch. Die Schüler kennen unter-
schiedliche Entwicklungsmerkmale des jüngeren Schulkindes. Sie schlagen detaillierte för-
dernde Impulse vor, diskutieren sie kritisch aus der Sicht verschiedener Arbeitsfelder, aus der
Sicht der Zugehörigkeit zu sozialen Schichten und weiterer äußerer und innerer Entwick-
lungsfaktoren.
Sie erkennen die Notwendigkeit der Herausbildung des Selbstwertgefühls der Kinder im Zu-
sammenhang mit theoretischen Ansätzen (Persönlichkeitstheorien, Bindungstheorien). Sie
erwerben Kenntnisse über den Grundprozess der Kommunikation und wenden Regeln einer
erfolgreichen Gesprächsführung zur Gestaltung einer vertrauensvollen Beziehung zum Kom-
munikationspartner an.
Kenntnisse über grundlegende Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung, Entwicklungsverläu-
fe, Entwicklungsfaktoren in ihrer Wechselwirkung
Anwendung der Kenntnisse zu den Entwicklungsmerkmalen des jüngeren Schulkindes im
kognitiven und sozial-emotionalen Bereich und in der altersgemäßen Begleitung in allen
Arbeitsfeldern
Lernstrategien und Anforderungen an die Begleitung des Lernens bei Schülern, Methoden
zur Entwicklung und Stabilisierung des Selbstwertgefühls - z. B. bei Kindern mit emotio-
nalen Belastungen und Krisen.
Grundprozess und Axiome der Kommunikation, „Aktives Zuhören“ und Besonderheiten
der Kommunikation mit Kindern, Bedeutung der Körpersprache im Kommunikationspro-
zess, pädagogisch-therapeutische Gesprächsführung mit Kindern sowie Beratungsgesprä-
che mit Eltern
Der Bereich Entwicklungspsychologie sollte im zweiten Jahr in zwei Wochenstunden umfas-
sen. Der Unterrichtsgegenstand Kommunikation sollte in einer Stunde in der Woche vermit-
telt werden. Diese Gleichzeitigkeit trägt der kontinuierlichen und systematischen Fähigkeits-
entwicklung der Schüler im Bereich der Kommunikation Rechnung.
Rechtskunde
Die Schüler erlangen Grundkenntnisse über das allgemeine Strafrecht, insbesondere das Ju-
gendstrafrecht. Sie wissen, dass das Jugendstrafrecht ein Erziehungsstrafrecht ist. Sie unter-
stützen die Erziehungsarbeit der Eltern zur Vermeidung rechtswidriger Handlungen durch
Jugendliche.
Einführung in das Strafrecht, Begriffserklärung, Bedeutung
Voraussetzung für eine Strafe
Besonderheiten des Jugendstrafrechts, Sanktionsmöglichkeiten, Jugendgerichtshelfer,
Bewährungshelfer, Erziehungsregister, Bundeszentralregister
Gesundheitserziehung
Die Schüler erfassen den Zusammenhang zwischen der körperlichen und psychischen Ent-
wicklung des Kindes im jüngeren und mittleren Schulalter. Sie leiten Konsequenzen für ein
berufsbezogenes gesundheitsförderndes Verhalten des Erziehers ab. Sie nutzen ihre vorhan-
denen Kenntnisse zu Bau und Funktion des Bewegungsapparates und erweitern diese um die
Besonderheiten im Alter von 0 – 12 Jahren. Sie kennen wichtige Schädigungen des Bewe-
gungssystems sowie deren gesundheitliche Folgen, sie entwickeln kreative Ideen zur altersge-
rechten Prävention. Die Schüler beugen Verletzungen und Unfällen im Kindes- und Jugendal-
ter vor und können dafür ihr Wissen aus dem Kurs zur Ersten Hilfe anwenden.
34
Die Schüler können Grundkenntnisse aus der Ernährungslehre anwenden und die Zusammen-
setzung einer gesunden Ernährung erklären. Sie beschreiben Folgen einer Fehlernährung und
setzen sich dazu mit aktuellen Gesundheitsberichten auseinander. Die Schüler entwickeln
kreative Ideen und methodische Varianten zur Herausbildung eines gesunden Ernährungsver-
haltens.
Entwicklung des Stütz- und Bewegungsapparates
häufige Schäden des Stütz- und Bewegungsapparates und deren Folgen für die Gesundheit,
vorbeugender Maßnahmen
Verletzungen und Unfälle im Alter von 0 - 12 Jahren, Möglichkeiten der Prävention bzw.
situationsadäquates Verhalten in problembesetzten Situationen
Fragen einer gesunden Ernährung, Gesundheitsrisiken und Folgen einer Fehlernährung
Spielerziehung
Die Schüler besitzen Kenntnisse über Fähigkeitsbereiche eines Spielleiters, erleben sich be-
wusst in dieser Rolle und reflektieren diesbezüglich ihre Stärken und Schwächen.
Die Schüler kennen unterschiedliche Spielarten/Spielformen und ihre Spezifik – insbesondere
für das jüngere und mittlere Schulkind sowie für Jugendliche – und erproben diese in sozial-
pädagogischen Arbeitsfeldern.
Die Schüler begleiten und planen Spielaktivitäten mit festen Gruppen und Zufallsgruppen in
verschiedenen Altersstufen.
der Erzieher als Spielleiter - Fähigkeitsbereiche des Spielleiters (vitaler, pädagogischer,
sozialer, didaktisch-methodischer Bereich)
Spielarten und ihre Spezifik - insbesondere für das jüngere und mittlere Schulkind, z. B.:
Denkspiele (Tangram, Streichholzspiele, Würfelspiele), Geschicklichkeitsspiele (Hand-
klappspiele, Hopse, Gummitwist, Fadenspiele, Murmeln), Darstellende Spiele (Pantomi-
me, Schattenspiel), Quiz- und Ratespiele, Bewegungsspiele (Rallye, Geländespiel), Com-
puterspiele
Spielketten mit festen Gruppen
Methodik sozialpädagogischen Handelns
Die Schüler erwerben Kenntnisse über Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen und Arbeitsorganisa-
tion im sozialpädagogischen Arbeitsfeld Hort. Sie eignen sich Wissen über die Arbeit mit
Kinder- und Jugendgruppen an und erkennen Besonderheiten der Arbeit mit offenen und ge-
schlossenen Gruppen.
Arbeitsfeld Hort (Ziele, Aufgaben, Arbeitsorganisation, Arbeitsweisen)
Sozialpädagogische Gruppenarbeit (Merkmale der Gruppe, Phasen der Gruppenbildung,
Gruppendynamik, Prinzipien der Gruppenarbeit)
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-
delns
Literatur und Sprache
Die Schüler setzen sich mit den Möglichkeiten der Rezeption lyrischer Texte in der sozialpä-
dagogischen Arbeit mit Kindern auseinander.
Die Schüler eignen sich schwerpunktmäßig Kenntnisse über erzählende Literatur an, die für
Kinder im Erstlesealter zur Verfügung steht. Sie lesen sowohl phantastische als auch realist i-
sche Kinderliteratur in Form von Erzählungen und Romanen und bereiten diese didaktisch-
methodisch auf. Sie erarbeiten verschiedene Darstellungsformen und erproben ihre Umset-
35
zung in der Praxis. Dabei werden auch Beispiele medialer Umsetzung von Kinderbüchern
berücksichtigt.
Lyrik für Kinder
Sprechen von Gedichten und Reimen
Planung eines literarisch-musikalischen Programms zur Gestaltung von Höhepunkten
Erwerb eines individuellen Repertoires an lyrischen Texten für Kinder von 0 – 10 Jahren
das realistische und das phantastische Kinderbuch
Auseinandersetzung mit Beispielen medialer Umsetzung von Kinderbüchern
Musik und Instrumental
Die Schüler erwerben die Voraussetzungen zur Gestaltung einer sinnvollen Freizeit und zur
Förderung von Interessen von Kindern im jüngeren und mittleren Schulalter mit musikali-
schen Inhalten. Sie erweitern ihre Fähigkeiten und Kenntnisse, besonders im Bereich des Mu-
sikhörens und erweitern ihre Kenntnisse im Hinblick auf grundlegende harmonische Zusam-
menhänge. Ausgewählte Musikbeispiele bereiten sie für die Arbeit mit Kindern im jüngeren
und mittleren Schulalter auf und erproben ihre Angebote. Lieder für das jüngere und mittlere
Schulalter stehen im Zentrum des Gesangs und des Instrumentalspiels.
Methodik des Musikerziehung
Musikerziehung im Bereich Musikhören, Kriterien der Werkauswahl
Anlage von Höraufgaben, Musiklesestreifen
Umsetzen von Musik in Bewegung
Musik und Entspannung
Möglichkeiten der Rhythmik als Hilfe für das schulische Lernen
Rhythmik im Hort
Musikalische Grundausbildung
Vorzeichen
Struktur der Dur- und Molltonleiter, Intervalle
Quintenzirkel, Pentatonik
Gesang
Erarbeitung eines Lierepertoires, Entwicklung einer ausdrucksvollen Liedgestaltung
Zweistimmigkeit
Instrumental
Gitarre
Liedbegleitungen mit den Kadenz G-Dur (erweitert), a-Moll und e-Moll
Schlagtechnik
Tanzbegleitung, Improvisation zur musikalisch-rhythmischen Bewegung
Übungen zur Barré-Technik
Keyboard
Melodiespiel und Liedbegleitungen
Vorspiele
Festigung des Liedspiels
Kunst und Gestalten
Die Schüler vervollkommnen ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im bildnerischen
Bereich durch das Erkunden und Erproben plastischer Materialien und Techniken. Sie eignen
sich Verfahrenskenntnisse zur Arbeit mit plastischen Materialien an.
Sie erleben das plastische Gestalten von Gegenstand, Tier und Mensch als eine Aussagemög-
lichkeit, bei der künstlerische Gesetzmäßigkeiten bewusst und schöpferisch angewendet wer-
36
den. Sie erkennen den Zusammenhang von Material, Form und Zweck bei der Gestaltung von
Gefäßen.
Sie erweitern und vertiefen ihre Fähigkeiten, künstlerische Bildungs– und Erziehungsprozesse
zu planen und so zu gestalten, dass die schöpferischen Kräfte der Kinder und Jugendlichen
geweckt und zur Entfaltung geführt werden.
Sie erleben, wie sie durch die Erweiterung, Festigung und Vertiefung ihres Fachwissens und
Könnens sowie durch ihre gewachsene pädagogisch-methodischen Handlungskompetenzen
Kindern und Jugendlichen bei der sinnvollen Gestaltung ihrer Freizeit Anregung und Unter-
stützung geben können.
Die Schüler setzen sich intensiv mit Werken der bildenden Kunst auseinander. Sie nutzen
Angebote der Region, Kunst original zu erleben und für ihre sozialpädagogische Arbeit zu
nutzen.
Gestaltungsprinzipien und –mittel bildhauerischer Arbeit
Betrachten und Reflektieren von Skulpturen, Plastiken und Objekten hinsichtlich plasti-
scher Grundprinzipien
Erproben und Erkennen der Wirkung verschiedener Verfahrenstechniken plastischen Ge-
staltens
Erkennen und Erproben des Zusammenhangs von Inhalt, Form und Funktion in einem
Kunstwerk
Reflektieren eigener Gestaltungsweisen
Elementare mathematische Grundlagen
Die Schüler setzen sich selbstständig mit mathematischen Lehrplaninhalten zunächst der 1.
und 2. Klasse auseinander und bieten Hausaufgabenhilfe an. Sie fördern gezielt Kinder mit
Migrationshintergrund.
Übergang von der Vorschule zum Wissenserwerb in der 1. Klasse
Unterstützende Spiele: z. B. Würfelspiele, Kartenspiele, Domino, Rechenmandalas,
Cuisenaire-Stäbe, Lernspiele mit Selbstkontrolle, Sudoku, Kakuro, Origami
Die Schüler wenden mit den Kindern der Hortgruppe mathematische Kenntnisse praxisnah
an.
Feststellen des Mengenbedarfs, gemeinsames Einkaufen, Umgang mit Geld
Zeitmanagament für verschiedene Aktivitäten
Anwenden von Tabellen und Übersichten zur Darstellung von Spielergebnissen oder
sportlichen Leistungen
Informationsverarbeitung
Die Schüler können Daten erfassen und mit Formeln berechnen sowie auf unterschiedliche
Weise grafisch darstellen. Sie sind in der Lage, Tabellen als Datenbank und für den Serien-
druck zu nutzen sowie Statistiken und Informationen aus dem Internet zu verarbeiten.
Erstellung und Gestaltung von Tabellen als Grundlage zur Datenberechnung
Arbeit mit dem Formeleditor (Summenbildung, Maximum, Minimum, Durchschnitt, Pro-
zentrechnung)
Bearbeitung von Statistiken, Anfertigung von Diagrammen
Nutzung von Tabellen zur Erstellung einer einfachen Datenbank und für den Seriendruck
Natur und Umwelt
Die Schüler verfügen über Kenntnisse und Methoden, um das Interesse der Kinder und Ju-
gendlichen an der Umwelt herauszubilden. Sie fördern und gestalten eine enge Beziehung zur
37
unmittelbaren Lebensumwelt und entwickeln ein aktives, verantwortungsvolles Handeln der
Kinder und Jugendlichen.
Beziehung des Menschen zu Pflanzen und Tieren seiner Umgebung
Pflanzen
Artenkenntnisse über Pflanzengruppen
Pflanzenbestimmungen (Heilpflanzen, Giftpflanzen)
gesetzliche Bestimmungen zum Pflanzenschutz
Lebensbedingungen/Lebensbereiche der Pflanzen
Erhaltung, Pflege, Vermehrung von Pflanzen
Tiere
Artenkenntnisse, Tierklassen
gesetzliche Bestimmungen zur Tierhaltung
Lebensbedingungen/Lebensbereiche der Tiere
Haltung, Pflege, Nutzung von Tieren
Gefahrenquellen bei Naturerkundungen zur Pflanzen- und Tierenwelt
Sport und Bewegung
Die Schüler erlernen unterschiedliche Verfahren und Testmöglichkeiten zur Bewegungsbeur-
teilung. An ausgewählten Beispielen (ADS/ADHS) wenden Sie psychomotorische Bewe-
gungskonzepte an. Sie sind vertraut mit der Planung und Durchführung von Sportangeboten.
Sie berücksichtigung dabei die spezifischen Erfahrungen der Kinder bei der Entwicklung von
Körper-, Sach- und Sozialkompetenzen.
ADHS, psychomotorische Bewegungskonzepte
Planung und Durchführung von Bewegungsangeboten unter Berücksichtigung verschie-
denster Zielformulierungen und Altersgruppen
4.3.5 Rahmenplan für die praktische Ausbildung
Kindertagesstätten im Bereich Hort, Schulklub, Altersbereich 6 bis 10 Jahre
Ziele
Die Schüler lernen die Struktur und die Arbeitsweisen von Einrichtungen mit Kindern im
jüngeren und mittleren Schulalter kennen. Auf der Grundlage der Bedingungsanalyse wählen
sie eine spezifische sozialpädagogische Situation aus, fertigen eine Situationsanalyse an und
leiten daraus Ziele und Inhalte für die mittelfristige Planung und Gestaltung ab. Sie erkennen
und gestalten gruppendynamische Prozesse. Sie regen die Kinder zum Spielen an, unterbrei-
ten Freizeitangebote, geben Unterstützung bei der Anfertigung der Hausaufgaben u. a.
Sie gestalten ein mittelfristiges Freizeitvorhaben. Sie gewinnen Einblicke in die didaktische
und methodische Arbeit der Lehrer im Unterricht und geben Hausaufgabenhilfen. Die Schüler
reflektieren über ihre Wirkung und die Wirkung ihrer Tätigkeit auf Kinder und Mitarbeiter
der Einrichtung, Eltern u. a.
Aufgabenstellung
1 Analysieren und Planen
Machen Sie sich in den ersten Tagen mit dem Konzept der Arbeit in der Einrichtung
bekannt.
Erfassen Sie den Entwicklungsstand der Kinder in der Gruppe.
Informieren Sie sich über aktuelle Erziehungsziele der Ausbilderin zur Entwicklung der
Kinder in der Gruppe.
38
Fertigen Sie eine Bedingungsanalyse unter Beachtung der Tätigkeitsbereiche in der ersten
Woche schriftlich an und ergänzen Sie diese im Verlauf der praktischen Ausbildung.
Leiten Sie daraus gemeinsam mit der Ausbilderin Ziele und Aufgaben für die
sozialpädagogische Arbeit in der Gruppe ab.
Wählen Sie aus der Bedingungsanalyse eine relevante Situation aus und leiten Sie daraus
ein mittelfristiges Vorhaben mit den Kindern ab.
Planen Sie dieses Vorhaben mit den Kindern.
Hospitieren Sie im Unterricht der Kinder der Hortgruppe.
2 Gestalten
Üben Sie mit Beginn der 2. Woche zunehmend selbständig die gruppenspezifischen
Prozesse zu führen.
Unterstützen Sie - ausgehend von der Bedingungsanalyse - die Kinder bei der Anfertigung
der Hausaufgaben und unterbreiten Sie notwendige Lernhilfen. Bieten Sie leistungsstarken
und leistungsschwachen Schülern spezifische Förderung an.
Fördern und entwickeln Sie die Freizeitinteressen der Kinder, indem Sie unterschiedliche
Tätigkeitsangebote unterbreiten, verschiedene Formen und Methoden wählen und
differenziert mit allen, mit einzelnen Gruppen oder einzelnen Kindern arbeiten.
Schaffen Sie Möglichkeiten für das Spiel in den verschiedenen Altersstufen. Seien Sie den
Kindern Spielpartner und helfen Sie ihnen, interessante und entwicklungsfördernde Spiele
zu finden.
Gestalten Sie mit den Kindern ein mittelfristiges Freizeitvorhaben (z. B. Projekt, Fest,
Wettstreit).
Nehmen Sie an Mitarbeiterberatungen teil und beteiligen Sie sich an der Zusammenarbeit
mit den Eltern.
3 Reflektieren
Denken Sie täglich über Ihre Wirkung auf die Kinder und die Wirkung Ihres Tuns mit den
Kindern nach. Begründen Sie Ihr pädagogisches Vorgehen und leiten Sie Konsequenzen
für die weitere Arbeit ab.
Führen Sie Nachweis über Ihre Tätigkeit in der praktischen Ausbildung in Form eines
Hefters (Bedingungsanalyse, Planungen).
39
4.4 Modul 4: Erziehen im Jugendalter
4.4.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung
2. Schuljahr, 2. Halbjahr
21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
4 Erziehen im Jugendalt er
U U U U U U U F U U U U U S S S S S U U
3. Schuljahr, 1. Halbjahr
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
4 Erziehen im Jugendalt er
P P P P P P P U U U
Das 4. Modul umfasst 30 Wochen. Es beinhaltet Unterricht, ein Fachpraktikum, das Schlüs-
selthema (K[l]eine Angst vor Jugendlichen) sowie ein Praktikum.
4.4.2 Ziele und Inhalte des Moduls
Die Schüler nutzen die in den vorangegangenen Schlüsselthemen erworbenen Fähigkeiten des
Analysierens zum selbstständigen Erschließen der Arbeitsfelder. Sie vernetzen erworbene
Kenntnisse, vor allem zum Jugendalter, um die Differenziertheit in diesen Arbeitsfeldern zu
verstehen und zu bewältigen. Die Schüler erwerben Kenntnisse über aktuelle gesellschaftliche
Probleme und sehen diese im Zusammenhang mit spezifischen Problemen ihres zukünftigen
Berufsfeldes. Sie erproben sich in der Erziehung von fast Gleichaltrigen und lernen ihre eige-
ne Wirkung einzuschätzen. Die Schüler setzen ihre Kommunikationsfähigkeiten zielgerichtet
zur selbstständigen Konfliktregelung in der Praxis ein. Teamfähigkeiten werden genutzt und
weiter gefördert. Die Schüler wenden bereits erworbene Methoden gemäß der Differenzierung
der Arbeitsfelder an. Zur Dokumentation ihrer Arbeitsergebnisse und der Herstellung von
Materialien im unmittelbaren Arbeitsprozess mit Jugendlichen wenden sie Informationstech-
niken selbstständig an. Die Schüler lernen Methoden der Beratung, z. B. der Suchtprävention
und der Gewaltprävention kennen.
4.4.3 Schlüsselthema
Die Schüler lernen in diesem Schlüsselthema die Vielfalt der Arbeitsfelder in der offenen Ju-
gendarbeit kennen oder sind in speziellen Arbeitsfeldern tätig. Sie erreichen bei einer effekt i-
ven Umsetzung ihrer Projekte eine große Öffentlichkeitswirksamkeit, z. B. bei Projekten der
Sucht- oder Kriminalitätsprävention mit Jugendlichen des Umfeldes. Sie entwickeln an Hand
dieses Themas eine größere Risikobereitschaft und Flexibilität bei der Bewältigung von Kon-
flikten in der Praxis und erproben zielgerichtet ihre erworbenen kommunikativen Grundfä-
higkeiten.
Ziele
Die Schüler beschäftigen sich im Rahmen des Themas mit aktuellen Problemen der Jugendar-
beit. Sie diskutieren Probleme der Arbeit in dieser Altersstufe mit Praxispartnern und leiten
daraus Ideen für konkrete Projekte ab. Ausgangspunkt sind Situationsanalysen zur Bedürfnis-
lage der Jugendlichen in ihrer Beziehung zum jeweiligen Umfeld.
Die Schüler gestalten mit Praxispartnern Projekte oder bereiten solche vor. Die Schüler wen-
den ihre theoretischen Kenntnisse über die Spezifik des Jugendalters in der Praxis an. Sie
40
entwickeln die Teamfähigkeit und die Fähigkeit zum Selbstmanagement weiter und setzen
dabei bewusst in anderen Schlüsselthemen erworbene Methoden ein.
Inhalte
Der Inhalt ergibt sich aus der Situationsanalyse in einem spezifischen Arbeitsfeld der
Jugendarbeit. Von den Bedürfnissen der Jugendlichen ausgehend, leiten die Schüler Aufgaben
für ihre eigene Tätigkeit ab. Diese Aufgaben können auch in Arbeitsfeldern gefunden werden,
die sich gesellschaftlichen Problemgruppen zuwenden (z. B. straffällig gewordene Jugendli-
che).
4.4.4 Rahmenpläne für den Unterricht
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich
Deutsch
Die Schüler entwickeln durch Übungen in sprachlichen Darstellungsformen (Argumentation,
Gespräch, Erörterung, Rede u. a.) ihre Sozial- und Handlungskompetenz aus. Das befähigt
sie, in unterschiedlichen Berufsfeldern problemorientierte Kommunikationssituationen erfolg-
reich zu meistern.
Argumentation, Gespräch und Redegestaltung
Argumenationsstrategien
Aufbau einer Argumentation, Führen und Anleiten von Argumentationsgruppen
Problemerörterung
textbezogene Erörterung
themenbezogene Erörterung
Pro-Kontra-Diskussion
redestilistische Mittel
Aufbau einer Rede
Sprech-Denk-Vorgang (rhetorischer Fünfsatz)
Sozialkunde
Die Schüler erkennen und diskutieren - ausgehend von ihrer eigenen Erfahrungswelt - Mög-
lichkeiten und Probleme der Europäischen Union auf politischer, ökonomischer und sozialer
Ebene. Sie erschließen selbstständig Informationen, um die Möglichkeiten der Ausbildung,
Arbeit und Lebensgestaltung von Jugendlichen in der EU zu beurteilen. Die Schüler erkennen
die Motive für die europäische Integration, den Zusammenhang von Integration und staatli-
cher Souveränität - z. B. auf wirtschaftlichem Gebiet. Sie stellen den Aufbau und die Struktur
der EU dar, erkennen Unterschiede zum politischen System in der BRD und ziehen Schluss-
folgerungen für eine notwendige Verbesserungen der demokratischen Einflussnahme in der
Union.
die Idee der Europäischen Einigung – Geschichte der EU
der Stand der politisch-institutionellen Integration in der EU – demokratische Strukturen
in der EU, deren Defizite und Möglichkeiten der Entwicklung
die Formen der Zusammenarbeit in der EU (Binnenmarkt, Vertrag von Maastricht,
EWWU)
Leben und Arbeiten im vereinten Europa, Lernen und Studieren in der EU
41
Evangelische Religion
(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 3)
Die Schüler verstehen das Pfingstereignis als Urdatum der jungen christlichen Gemeinde. Sie
erfassen die Bedeutung des Paulus. Sie lernen Taufe und Abendmahl als Sakramente des
christlichen Glaubens kennen und erwerben ein Verständnis für die konfessionellen Unter-
schiede. Die Schüler kennen das Leben Martin Luthers und können ihn in die Diskussionen
seiner Zeit einordnen. Sie setzen sich mit den Begriffen der „evangelischen Freiheit“ und
„Priestertum aller Gläubigen“ auseinander. Sie verstehen die reformatorische Lehre von der
Rechtfertigung als befreiender Kraft, die dem Einzelnen einen neuen Anfang ermöglicht in
der Zusage, angenommen und wertgeschätzt zu sein.
Sie setzen sich mit Bonhoeffer und der Geschichte der Bekennenden Kirche auseinander. Sie
begreifen, dass Kirche in einem fortwährenden Entwicklungsprozeß steht (ecclesia semper
reformanda), das Religion aber auch zur negativen Beeinflussung und Unterdrückung miß-
braucht werden kann. Die Schüler machen sich die Gefahr durch Sekten und okkulte Prakti-
ken bewußt.
Pfingsten, die Wirkung des heiligen Geistes
Paulus: Leben und Bedeutung
Leben aus dem Geiste: die Anfänge der christlichen Gemeinde, Taufe und Abendmahl
Martin Luther und die Reformation: Vorreformatoren,z.B. Waldenser, Hussiten, Wicliff
Rechtfertigungslehre, Priestertum aller Gläubigen, evangelische Freiheit (Halloween oder
Reformationstag?)
Die Kirche in Entwicklung: Bonhoeffer und die Bekennende Kirche, Schuld und Versa-
gen, Barmen
Sekten und Okkultismus
Philosophie
(vgl. Zielstellungen des 3. Moduls)
Die Schüler erlernen und üben grundlegende methodische Vorgehensweisen des Philosophie-
rens mit Kindern und Jugendlichen. Sie sind in der Lage, zu einem aktuellen Thema selbst-
ständig eine altersgemäße Gesprächsrunde zu konzipieren und durchzuführen. Sie vervoll-
kommnen ihre Fragetechnik und entwickeln Sensibilität für interessante Zugänge bzw. Anläs-
se des Philosophierens.
philosophische Denkbewegung
Grundregeln - z. B. Philosophieren als pädagogische Haltung, Prinzipien (Kopf, Herz und
Hand)
Fragetechniken, Gruppengespräche, Diskussionen, Statements, Pro/Kontra-Diskussionen
Bearbeitung unterschiedlicher Fragen und Probleme aus dem Schlüsselthema und aus der
praktischen Ausbildung
Arbeit an ausgewählten Fachtexten der Anthropologie (Mensch und Technik, Rolle der
Freizeit, Mensch als utopienbildendes Wesen), je nach Lernbedürfnissen der Klasse
Fremdsprache
(vgl. Zielstellung 1. Modul)
The British – a people of different nations
living together of different nations, different ways of life
problems of immigrants, comparison with Germany, problems in care work with people
from other countries
42
History now and then
traditions, historical buildings, monuments etc., events in the past and today, everyday
situations in Great Britain
holidays around the year
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns
Pädagogik
(Weiterführung des lehrgebietsbezogenen Themas Sozialpädagogik aus Modul 3)
Klassische Methoden
aktuelle Grundsätze (z. B. Prävention, Lebenswelt- und Situationsbezogenheit, Alltagsori-
entierung, Integration und Partizipation)
Probleme der sozialpädagogischen Arbeit
Psychologie/Soziologie
Die Schüler kennen Entwicklungsaufgaben im Jugendalter und die Schwierigkeiten bei deren
Bewältigung. Sie diskutieren und bewerten Möglichkeiten der Unterstützung der Jugendli-
chen. Die Schüler nutzen und erweitern ihre kommunikativen Fähigkeiten bei der Gesprächs-
führung mit Jugendlichen und reflektieren über ihren eigenen Kommunikationsstil. Sie erken-
nen mögliche Kommunikationsstörungen und finden Lösungsansätze.
Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
Entwicklungsmerkmale im kognitiven und sozial-emotionalen Bereich
Wechselwirkung zwischen körperlicher und psychischer Entwicklung
Bewältigungsstrategien für Entwicklungsaufgaben und fördernde Impulse des Erziehers
Moderation von Konfliktgesprächen (Schwerpunkt Deeskalation)
ausgewählte Beispiele für Kommunikationsstörungen
effektive Gesprächsführung (Zusammenfassung)
Rechtskunde
Die Schüler erwerben Grundkenntnisse zum Jugendschutzgesetz und zum Arbeitsrecht. Sie
sind befähigt, ihr Wissen in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern umzusetzen. Sie erkennen,
dass der gesetzliche Jugendschutz eine Ergänzung zum erzieherischen Jugendschutz ist. Die
Schüler kennen ausgewählte arbeitsrechtliche Grundlagen.
Bedeutung und Schwerpunkte des Jugendschutzgesetzes
Einführung in das Arbeitsrecht, Arbeitsverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz, Bundesur-
laubsgesetz, Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, Kündigungen
Gesundheitserziehung
Die Schüler erkennen häufig auftretende Gesundheitsprobleme und ausgewählte chronische
Erkrankungen im Jugendalter. Sie sind in der Lage, erworbenes Wissen zu vernetzen und
wirksame Präventivmaßnahmen abzuleiten. Dazu nutzen sie die Methoden der Beratung. Die
Schüler beziehen zur Bewältigung fiktiver und realer Situationen Kenntnisse aus unterschied-
lichen Fächern ein, um Schlussfolgerungen für ein situationsangemessenes und einfühlsames
Erzieherverhalten im Umgang mit betroffenen Jugendlichen abzuleiten.
körperliche Entwicklung im Jugendalter
ausgewählte Süchte und Erkrankungen im Jugendalter einschließlich Prävention (z. B.
Akne, sexuell übertragbare Erkrankungen, Essstörungen, Drogenabhängigkeit)
43
Regeln zur Betreuung von chronisch kranken Jugendlichen
Spielerziehung
(Fortsetzung der Zielsetzung von Modul 3)
Spielarten und ihre Spezifik – insbesondere für Jugendliche, zum Beispiel:
darstellende Spiele: problemorientiertes Rollenspiel, spontanes dialogisches Rollenspiel
(Stegreifspiel), Scharaden
Interaktionsspiele
Bewegungsspiele: Rallye, Geländespiel
Computerspiele
Spielvorhaben mit festen Gruppen und Zufallsgruppen
Methodik sozialpädagogischen Handelns
Die Schüler erwerben Kenntnisse über die Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen und die Arbeitsor-
ganisation familienersetzender Einrichtungen, Freizeiteinrichtungen sowie Einrichtungen der
gesundheitlichen Förderung und erkennen besondere Anforderungen an die Tätigkeit des Er-
ziehers. Sie lernen Planungsansätze der offenen Kinder- und Jugendarbeit kennen und setzen
sich mit ihrer Anwendbarkeit in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern auseinander. Sie reflek-
tieren theoriebezogen ihre Erfahrungen aus dem Praktikum.
Die Schüler kennen Möglichkeiten der Arbeit mit Mitarbeitern in der Einrichtung, mit Fach-
kräften in anderen Einrichtungen und im Gemeinwesen sowie mit Eltern.
Arbeitsfelder des Erziehers (familienersetzende Einrichtungen, Einrichtungen der offenen
Jugendarbeit, Einrichtungen der gesundheitlichen Förderung), Ziele, Aufgaben, Arbeits-
weisen, Arbeitsorganisation
Anforderungen an den Erzieher, die sich aus der Spezifik des Arbeitsfeldes ergeben
Planungsansätze in der offenen Kinder- und Jugendarbeit (z. B. freizeitorient, spielpäda-
gogisch, erlebnispädagogisch, produktorientiert, problemorientiert)
Planungsansätze in der Entwicklung der Heimerziehung (z. B. familienorientiert, thera-
peutisch, gruppenbezogen, alltagspädagogisch)
Teamarbeit (Ziele, Formen, Voraussetzungen, Probleme)
Öffentlichkeitsarbeit (Notwendigkeit, Voraussetzungen, Formen)
Elternarbeit (Notwendigkeit, Ziele, Aufgaben, Formen, Inhalte)
Vor- und Nachbereitung der praktischen Ausbildung
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-
delns
Literatur und Sprache
Die Schüler werden befähigt Comics, Jugendbücher und Abenteuerbücher in Verbindung mit
anderen Medien zu analysieren und zu bewerten. Sie lernen dabei die Analysetechniken, die
Beurteilungskriterien sowie didaktisch-methodische Vorgehensweisen für die Rezeption ju-
gendspezifischer Medien anzuwenden. Kommunikativen Techniken und ihre Wirkungen ste-
hen im Vordergrund.
Comics
Jugendbuch
Abenteuerbuch
Möglichkeiten der Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit bei Jugendlichen
44
Musik und Instrumental
Die Schüler setzen sich mit den Besonderheiten des Musikhörens im Jugendalter auseinander.
Sie eigen sich grundlegendes Wissen und Können zum Musizieren und zum Umsetzen von
Musik in Bewegung, Spiel, Bild und Sprache an. Sie sind in der Lage, Musik in elementarer
Form zur Entspannung zu nutzen. Die Schüler verstehen grundlegende harmonische Abläufe
in der Musik und nutzen ihre Kenntnisse bei der Erarbeitung eines Liedrepertoires für das
Jugendalter.
Methodik der Musikerziehung
Besonderheiten des Musikhörens im Jugendalter
Musizieren
Ziele und Systematik des Musizierens, Auswahl des Musiziergutes
Methodische Möglichkeiten des Musizierens und der Klanggestaltung - Latin-Percussion,
Schlagzeug, Körperinstrumente, Geräusch
Umsetzen von Musik in Bewegung, Spiel, Bild, Sprache
Grundkenntnisse im Bereich der musikalisch-rhythmischen Bewegung (Tanzformen,
Schrittarten, Handfassungen, Formen im Raum, Bewegungswechsel u. a.)
Musik und Entspannung
Musikalische Grundausbildung
Anstimmen
Kadenz
Transponieren
Grundkenntnisse zu metrisch-rhythmischen Zusammenhängen beim Musizieren mit Ju-
gendlichen
Gesang
Erarbeitung des Lierepertoires, Entwicklung der ausdrucksvollen Liedgestaltung
Instrumental
Gitarre
erweiterte Kadenz C-Dur
differenziertes Begleitspiel, Schlagtechnik
Keyboard
Melodiespiel und Liedbegleitungen
ausgewählte Tonleitern und Kadenzen
Liedspiel und einfache Spielstücke
Kunst und Gestalten
(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 3)
Erproben und Erfahren der Wirkung des Gestaltens von Gegenstand, Tier und Figur mit
verschiedenen plastischen Massen
Erproben und Erkennen der Wirkung dreidimensionalen Gestaltens aus Papier, Pappe und
Papiermasché
Methoden plastischen Gestaltens im Kinder- und Jugendalter
Methoden der Betrachtung von Skulpturen, Plastiken und Objekten mit Kindern und Ju-
gendlichen
Planung von Angeboten zum plastischen Gestalten im Freizeitbereich
Erleben von Kunst im Original - der künstlerische Rezeptionsprozess (Museumspädago-
gik)
45
Elementare mathematische Grundlagen
Sie gewinnen Einblicke in die mathematische Kenntnisvermittlung der 3. und 4. Klasse. Die
Schüler unterstützen die Anfertigung von Hausaufgaben. Sie nutzen dabei bewusst die didak-
tisch-methodischen Kompetenzen, um Kindern mit Lernschwächen auf mathematischem Ge-
biet zu helfen.
Die Schüler verfügen über Kenntnisse zu den möglichen Ursachen und Folgen einer
Dyskalkulie (Rechenschwäche). Sie kennen Institutionen, die eine eventuelle Entwicklungs-
störung bei den Kindern diagnostizieren und weitere Hilfe anbieten.
Knobelaufgaben
Konstruktionsspiele
Quiz
Sodoku
interaktive Lernsoftware
Informationsverarbeitung
Die Schüler vervollkommnen ihre Fähigkeiten bei der Nutzung des Internets. Sie werden be-
fähigt, die vielfältigen Möglichkeiten des Computers als multimediale Einheit zu erkennen
und seine Einsatzmöglichkeiten in der Praxis im Umgang mit Kindern und Jugendlichen an-
zuwenden. Sie sind in der Lage, mögliche Gefahren für Kinder und Jugendliche zu erkennen
und abzuwenden.
Internetnutzung für Kinder (Kinderseiten, Kindersuchmaschinen, Gefahren der Nutzung,
Sperrung und Filterung von Internetseiten)
Benutzung von Foren, Chats und You Tube (Verhaltenskodex, Gefahren)
legale und illegale Downloads (Musikdownloads)
Kenntnisse über Autoren- und Persönlichkeitsrechte im Internet
Natur und Umwelt
Die Schüler erschließen ökologische Zusammenhänge, stellen gesellschaftliche Bezüge her
und vertiefen sachkompetent eigene Standpunkte, Einstellungen sowie Verhaltensweisen zum
umweltbewussten Handeln.
(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 1)
Die Schüler sind sich bewusst, dass sie bei der Gestaltung der Umwelt, eine unverzichtbare
und nachhaltige Rolle als Vorbild bei der Umweltbildung und –erziehung der Kinder und Ju-
gendlichen einnehmen.
(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 1)
Die Schüler verfügen über Kenntnisse und Methoden, um das Interesse der Kinder und Ju-
gendlichen an der Umwelt herauszubilden. Sie fördern eine enge Beziehung zur unmittelbaren
Lebensumwelt und deren aktives und verantwortungsvolles Handeln.
Umwelt als Lebens- und Handlungsraum – Einflussnahme des Menschen auf Ökosysteme,
Einsicht in globale Probleme
Ökosysteme
Wald
Wiese
See
globale Probleme
Belastung von Luft, Wasser, Boden
46
Abfall und Recycling
Entwicklung der Weltbevölkerung
Rohstoffe und Bewirtschaftung von Land und Meeren
Erscheinungsformen der Belastung/Zerstörung
Ursachen/Folgen der Belastung/Zerstörung
Maßnahmen zur Minderung/Vermeidung von Belastung/Zerstörung der Umwelt in der
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Entwicklung von Projektideen für die sozialpädagogische Tägigkeit
Sport und Bewegung
Die Schüler erkennen die Bedeutung der Trendsportarten zur Befriedigung jugendlicher Frei-
zeitinteressen und eignen sich Kenntnisse zur Vermittlung an ausgewählten Beispielen an
(Fitness, Walken, Skaten, Trampolinspringen).
Sie werden mit dem Regelwerk wichtiger Sportspiele vertraut gemacht und können Turniere
und Sportfeste gestalten.
Fitness (Stationsbetrieb für Krafttraining, Aerobic)
Nutzung des Trampolins
Planung und Durchführung von Turnieren an selbstgewählten Beispielen (Volleyball,
Fußball, Tischtennis)
4.4.5 Rahmenplan für das Fachpraktikum Steuerung von Erziehungsprozessen
Die Schüler systematisieren vorbereitend auf das Schlüsselthema ihre Kenntnisse über die
Begleitung und Steuerung von Erziehungs- und Bildungsprozessen. Sie wenden zwei ver-
schiedene Planungsstrategien an.
Die Schüler planen im Rahmen der Arbeit mit dem Bildungsplan die systematische Fä-
higkeitsentwicklung und erkennen Möglichkeiten der Erfassung von Lernfortschritten
(funktionsorientierter Ansatz, Prozessdiaggnostik).
Die Schüler planen situationsorientiert die verschiedenen Möglichkeiten der Steuerung
von Lernprozessen in der Freizeit - ausgehend von Themen oder von aktuellen Situationen
(projektorientierter, situationsorientierter Ansatz).
Sie gehen exemplarisch vor und wenden die bisher erworbenen Kenntnisse fächerübergrei-
fend an. Sie bereiten sich dadurch aktiv auf die Arbeit im Spezialisierungsbereich vor.
4.4.6 Rahmenplan für die praktische Ausbildung
Freizeiteinrichtungen, Kinder- und Jugendwohngruppen, Kureinrichtungen, Tagesgruppen,
Behinderteneinrichtungen, Altersbereich 10 - 18 Jahre
Ziele
Die Schüler lernen die Struktur und Arbeitsweise von Einrichtungen mit älteren Kindern und
Jugendlichen kennen. Auf der Grundlage einer Bedingungsanalyse wählen sie eine spezifi-
sche sozialpädagogische Situation aus, fertigen eine Situationsanalyse an und leiten daraus
Inhalte für eine mittelfristige Planung ab und üben sich in deren Gestaltung.
Sie erkennen gruppendynamische Prozesse und leiten Maßnahmen zur Entwicklung der
Gruppe ab. Sie beachten und unterstützen die Umsetzung der Erziehungshilfeplanung für ein-
zelne Kinder/Jugendliche. Sie unterbreiten und gestalten Freizeitangebote, geben Unterstüt-
zung bei der Anfertigung der Hausaufgaben und bieten den Kindern/Jugendlichen notwendige
Lebenshilfe an.
47
Die Schüler reflektieren über ihre Wirkung und die Wirkung ihrer Tätigkeit auf Kinder und
Jugendliche, Mitarbeiter der Einrichtung, Eltern u. a.
Aufgabenstellung
1 Analysieren und Planen
Machen Sie sich in den ersten Tagen mit dem Konzept der Arbeit in der Einrichtung
bekannt.
Erfassen Sie den Entwicklungsstand der Kinder/Jugendlichen in der Gruppe.
Informieren Sie sich über aktuelle Erziehungsziele des Ausbilders zur Entwicklung der
Kinder/Jugendlichen in der Gruppe.
Fertigen Sie die Bedingungsanalyse in der ersten Woche schriftlich an und ergänzen Sie
diese im Verlauf der praktischen Ausbildung.
Leiten Sie daraus gemeinsam mit demAusbilder Ziele und Aufgaben für die
sozialpädagogische Arbeit in der Gruppe ab.
Wählen Sie aus der Bedingungsanalyse eine Situation aus und leiten Sie daraus ein
mittelfristiges Vorhaben mit den Kindern/Jugendlichen ab.
Planen Sie dieses Vorhaben mit den Kindern/Jugendlichen.
2 Gestalten
Üben Sie mit Beginn der 2. Woche zunehmend selbstständig die gruppenspezifischen
Prozesse zu führen.
Gehen sie von der Bedingungsanalyse aus. Unterstützen Sie die Kinder/Jugendlichen bei
der Gestaltung der Freizeit, der Anfertigung von Hausaufgaben und bei der Bewältigung
hauswirtschaftlicher und pflegerischer Tätigkeiten. Bieten Sie Lebenshilfen und Lernhilfen
an.
Stehen Sie den Kindern/Jugendlichen als Gesprächspartner zur Verfügung.
Fördern Sie die Entwicklung von Freizeitinteressen der Kinder/Jugendlichen.
Schaffen Sie mit den Kindern/Jugendlichen Möglichkeiten der Geselligkeit und
Entspannung.
Nehmen Sie an Mitarbeiterberatungen teil. Unterstützen Sie die Zusammenarbeit mit den
Eltern, dem Jugendamt, dem Träger u. a.
Integrieren Sie sich in die Arbeit der Einrichtung.
3 Reflektieren
Denken Sie täglich über Ihre Wirkung in der Interaktion zwischen Erzieher und
Kindern/Jugendlichen nach. Begründen Sie gegenüber Ihrem Ausbilder Ihr pädagogisches
Vorgehen und leiten Sie Konsequenzen für die weitere Arbeit ab.
Führen Sie Nachweis über Ihre Tätigkeit in der praktischen Ausbildung in Form eines
Hefters (Bedingungsanalyse, Planungen).
48
4.5 Modul 5: Spezialisierung Kindertagesbetreuung oder Spezialisierung
Jugendarbeit
4.5.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung
3. Schuljahr, 1. Halbjahr
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
5 Spezialis ierung
U U U U U U U U U U
3. Schuljahr, 2. Halbjahr
21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40
5 Kindertagesbetreuung oder Jugendarbeit
F S S S S P P P P P P P P P P P P P P P
Das 5. Modul umfasst 30 Wochen. Es beinhaltet die Spezialisierung, die sowohl durch den
Unterricht, das Schlüsselthema „Mein Berufsfeld suchen, finden und gestalten“, ein Fach-
praktikum und die praktische Ausbildung getragen wird.
4.5.2 Ziele und Inhalte des Moduls
Die Schüler wenden ihre Kenntnisse und Fähigkeiten integrativ und fachübergreifend auf un-
terschiedliche Berufsfelder des Erziehers an. Sie erweitern gezielt ihre pädagogische und me-
thodische Handlungskompetenz in den Spezialisierungsrichtungen
Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit.
Die Schüler treffen vor Beginn des Moduls 5 eine Entscheidung über die jeweils angebotenen
Spezialisierungsrichtungen. Sie reflektieren selbständig über Fragen, Probleme und Wissens-
gebiete, die sie in der Spezialisierung vertiefen und erweitern wollen. Das Modul 5 beinhaltet
neben der Spezialisierung die Erweiterung von Kenntnissen und Fähigkeiten im sozialen Ma-
nagement.
Die Schüler erwerben Einsichten in die Führung von sozialen Einrichtungen ihres Spezialisie-
rungsbereiches sowie in die Arbeitsweise von Ämtern und verschiedenen Trägern. Dadurch
erkennen sie Zusammenhänge in der sozialen Marktwirtschaft und deren Folgen für die Er-
ziehungsarbeit. Sie gestalten gemeinsam mit den Erziehern aktiv die pädagogische Arbeit
unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Einrichtung. Sie
gewinnen gesellschaftliche Partner, vor allem Eltern, aber auch Vereine und verschiedene
Träger und gestalten mit ihnen kooperative Beziehungen. Dafür nutzen sie verschiedene Me-
dien und üben sich in der selbstbewussten öffentlichen Darstellung ihrer Berufsrolle.
Die Schüler spüren sensibel Lebens-und Praxissituationen auf und führen Sozialraumanalysen
durch. Sie leiten daraus Konsequenzen für die Gestaltung von speziellen Erziehungsfragen ab.
Die Schüler bereiten sich umfassend und aktiv auf den Beginn ihrer persönlichen Berufstätig-
keit vor.
4.5.3 Themen für die Spezialisierung
Die Themen der Spezialisierung sind übergeordnete und von der Altersstufe relativ unabhän-
gige Aspekte der Erziehung. Sie qualifizieren die Sicht auf die Erziehung in der jeweiligen
Altersstufe und stellen diese teilweise auf eine neue Grundlage. Die Themen werden im zur
Verfügung stehenden Unterricht, im Schlüsselthema und während des Abschlusspraktikums
49
realisiert. Die Zielstellungen und Inhalte der Rahmenlehrpläne für den Unterricht geben zu-
gleich eine Orientierung für die fachliche Arbeit in allen Ausbildungsformen. Eine Koopera-
tion zwischen den beteiligten Fächern ist erwünscht.
Themen für die Spezialisierungsrichtungen Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit
Gesundheitsprophylaxe
Unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsprophylaxe finden vor allem die ganzheitliche Ent-
wicklung und Förderung eines Gesundheitsbewusstseins im Sinne einer umfassenden gesun-
den Lebensweise sowie das entsprechende Einüben gesundheitsfördernder Handlungen wie
Zahnpflege, gesunde Ernährung, Anwendungen zur Stärkung des Immunsystems, Entspan-
nungsverfahren für Kinder, Jugendliche und Familien Beachtung. Diese sind zugleich eine
Möglichkeit, familienergänzend und -unterstützend einen möglichen finanziellen Nachteil
von betroffenen Familien auszugleichen und die Stärkung der Resilienz zu fördern. Dabei
beteiligen sich die Schüler in der Spezialisierung an der Erarbeitung und Erprobung von kon-
kreten Erziehungskonzepten mit gesundheitsprophylaktischen Zielstellungen. Die Zusam-
menarbeit mit den örtlichen Krankenkassen im Sinne der fachlichen Kooperation (Ernäh-
rungsberatung, Rückenschule, Unfallverhütung, Stressmanagement u. a.) wird erschlossen.
Beteiligte Fächer können sein: Gesundheitserziehung, Psychologie/Soziologie, Kunst und
Gestalten, Sport und Bewegung, Englisch.
Multikulturelle Erziehung
Die Schüler lernen Hintergründe und Bedingungen des Lebens unterschiedlicher kultureller
Traditionen und Lebensweisen kennen. Sie entwickeln Toleranz und Verständnis für diese
Verschiedenheit und erfassen die Ursachen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Sie leisten integrative Erziehung mit Hilfe verschiedener Methoden und stärken das Selbst-
bewusstsein Benachteiligter. Sie erarbeiten Möglichkeiten zum Nachteilsausgleich und zur
Förderung auf sprachlichem Gebiet. Die Schüler arbeiten aktiv mit Eltern zusammen. Sie nut-
zen die Stärken ausländischer Jugendlicher bewusst um diese an der offenen Jugendarbeit zu
beteiligen.
Beteiligte Fächer können sein: Sozialkunde, Religion, Rechtskunde, Englisch, Psycholo-
gie/Soziologie, Spielerziehung, Methodik des sozialpädagogischen Handelns, Literatur und
Sprache, Musik und Instrumental, Kunst und Gestalten.
Themen für die Spezialisierungsrichtung Kindertagesbetreuung
Elternarbeit
Die Elternarbeit gewinnt in der Kindertagesbetreuung durch die stark differenzierte Eltern-
schaft eine zunehmende Bedeutung. Die Schüler erkunden die Lebenssituation von Familien
und die Herkunft und Bedürfnisse der Eltern. Auf dieser Grundlage erproben sie die Gestal-
tung von verschiedenen Formen der Elternarbeit und gestalten diese mit.
Sie informieren sich aktiv über den aktuellen Stand der Elternbildung in ihrer Region und
können Eltern auf deren Wunsch entsprechend beraten.
Die Schüler üben sich in der Beratung von Eltern zu verschiedenen Erziehungsfragen und
zeigen dabei Respekt, Empathie und Konfliktfähigkeit. Die Schüler motivieren die Eltern zur
Elternmitarbeit. Sie gestalten aktiv eine Form der Elternarbeit und werten diese aus.
Beteiligte Fächer können sein: Sozialkunde, Psychologie/Soziologie, Rechtskunde, Spieler-
ziehung, Methodik des sozialpädagogischen Handelns, Literatur und Sprache, Informations-
verarbeitung, Sport und Bewegung.
50
Sprachförderung
Die Schüler setzen sich aktiv mit Sprachförderung auseinander. Sie nutzen ihre ersten Erfah-
rungen aus der Arbeit mit dem Rahmenplan zur zielgerichteten Vorbereitung auf die Schule.
Sie richten dabei ihre Aufmerksamkeit sowohl auf die Vorschulerziehung als auch auf die
schulische Arbeit. Sie gestalten Spiele zur Sprachförderung und beteiligen sich an den Aufga-
ben des Erziehers beim Spracherwerb. Sie arbeiten fächerübergreifend bei Problemen des
Spracherwerbs und deren Begleitung (LRS). Die Schüler erwerben einen Überblick über Di-
agnose- und Förderprogramme. Sie nutzen Formen der Elternarbeit zur gemeinsam gestalte-
ten Sprachförderung. Die Schüler gestalten die Zusammenarbeit mit sprachtherapeutischen
Einrichtungen der Region.
Beteiligte Fächer können sein: Philosophie, Englisch, Psychologie/Soziologie, Literatur und
Sprache.
Themen für die Spezialisierungsrichtung Jugendarbeit
Moderation von Gruppengesprächen
Die Schüler gestalten in der Region unterschiedliche Veranstaltungen mit größeren Gruppen
von Teilnehmern unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen inhaltlichen Aufgaben.
Sie beziehen die Teilnehmer aktiv in die Gestaltung ein und nutzen Methoden wie Brainstor-
ming, Podiumsdiskussion, Wettstreit, Zukunftswerkstatt u. ä. Sie erlernen wertfreie Techni-
ken, um die Interessen aller Beteiligten zu erfassen und aufrecht zu erhalten. Sie arbeiten er-
gebnisorientiert und sachorientiert im Team und motivieren alle Teilnehmer zur kreativen
Mitarbeit. Die Schüler üben den Umgang mit Widerständen und verbalen Aggressionen.
Beteiligte Fächer können sein: Deutsch, Psychologie/Soziologie, Spielerziehung, Literatur
und Sprache, Sport und Bewegung.
Visualisierungs- und Präsentationstechniken
Die Schüler nutzen verschiedene Medien und Techniken, um ihre erzieherischen Vorhaben
und ihre Einrichtungen darzustellen, zu präsentieren und wirkungsvoll öffentlich zu vertreten.
Sie üben sich in der Werbung für gesellschaftlich wichtige Projekte auf den Gebieten des
Sports, der Kultur und der Bildung in ihrer Region. Sie kennen unterschiedliche Präsentati-
onssoftware und nutzen sie kompetent.
Beteiligte Fächer können sein: Informationsverarbeitung, Kunst und Gestalten, Psycholo-
gie/Soziologie, Englisch.
4.5.4 Schlüsselthema
Die Schüler vertiefen gezielt die erzieherische Arbeit in einem Arbeitsfeld der Spezialisie-
rung. Dabei sind die unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten und Inhalte durch den Cha-
rakter des Arbeitsfeldes geprägt.
In der Spezialisierungsrichtung Kindertagesbetreuung ist durch die jeweilige Institution,
deren sozio-kuturelles Umfeld, deren Konzeption und deren Elternschaft ein relativ vorge-
prägter Handlungsrahmen gegeben. Die Schüler gestalten unter Beachtung dieser Bedingun-
gen die Erziehungsarbeit nach den Erwartungen und Wünschen der Eltern und Familien. Sie
entwickeln eine vertiefende, differenzierte Sicht auf die Familie und auf die Entwicklung der
Kinder. Sie gestalten in der Gruppe die individuelle Förderung der Kinder, indem sie sie sorg-
fältig beobachten, den Entwicklungsstand dokumentieren und mit den Eltern gemeinsam die
Entwicklung unterstützen. Sie fördern die gesunde Entwicklung der Kinder, gestalten eine
altersgerechte und intensive Sprachförderung. Dabei treten sie sicher auf. Sie integrieren Kin-
der aus verschiedenen Kulturen in die Gruppe.
Im Rahmen des sozialen Managements nehmen die Schüler an Führungsaufgaben der Ein-
richtung teil. Sie gestalten Formen der Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit, nehmen Teil an der
51
wirtschaftlich effektiven Gestaltung der Erziehung, erkunden die notwendigen Bestimmungen
für eine Betriebserlaubnis u. ä.
In der Spezialisierungsrichtung Jugendarbeit führen die Schüler Sozialraumanalysen durch,
um auf spezielle Fragen der Erziehung einzuwirken. Sie erfassen neben der sozialen Zusam-
mensetzung des Umfelds auch Wünsche und die Jugendlichen interessierende Fragen. Mit
verschiedenen Methoden recherchieren sie soziale Besonderheiten und die Angebote dieser
Region, um im Arbeitsfeld darauf Einfluss nehmen zu können. Sie erarbeiten und gestalten
gemeinsam mit den Jugendlichen Projekte auf der Basis der Sozialraumanalyse. Die Integra-
tion von ausländischen Jugendlichen oder von Jugendlichen anderer Randgruppen erfolgt
durch Formen der offenen Jugendarbeit.
Im Rahmen des sozialen Managements erarbeiten sie zudem Konzepte, planen Projekte, stel-
len Finanzierungspläne auf und erkunden Möglichkeiten des Sponsorings für ihre Vorhaben.
Sie beteiligen sich aktiv an der Gestaltung von öffentlichen Veranstaltungen der Region. Sie
stellen ihre Erziehungsarbeit mit Hilfe verschiedener Medien öffentlich vor. Dabei treten sie
sicher auf.
4.5.5 Rahmenpläne für den Unterricht
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich
Deutsch (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)
Die Schüler sind befähigt, Texte zu analysieren und zu interpretieren. Sie kennen die sprachli-
chen Mittel und sind in der Lage, die eigene Meinung sprachlich angemessen in der Gruppe
zu äußern. Die Schüler planen und leiten die Gruppengespräche selbstständig.
Gruppengespräche vorbereiten, Argumentationen planen
Textanalyse
Interpretation von Texten
Stilmittel
Sozialkunde (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)
Die Schüler diskutieren die Grundzüge der marktwirtschaftlichen Ordnung und erkennen Un-
terschiede zwischen „freier" und „sozialer" Marktwirtschaft. Sie unterscheiden verschiedene
Eigentumsformen und machen sich auf der Grundlage dieser Kenntnisse mit Besonderheiten
privater Einrichtungen im Bereich der Sozialpädagogik vertraut. Sie benennen Probleme der
Marktwirtschaft unter dem Aspekt der Globalisierung und diskutieren Auswirkungen auf die
Menschen und auf ihre eigenen Berufsvorstellungen. Sie analysieren und beurteilen Ursa-
chen, Erscheinungen und gesellschaftliche Auswirkungen der Massenarbeitslosigkeit, dis-
kutieren den Strukturwandel der Arbeit unter der These der „Dienstleistungsgesel lschaft“
und schlussfolgern Möglichkeiten für das eigene Berufsleben.
Wirtschaftsordnung und –politik
Grundprobleme marktwirtschaftlicher Ordnung
Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft
Probleme der heutigen marktwirtschaftlich orientierten Industriegesellschaft
Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit
52
Evangelische Religion (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)
(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 4)
Die Schüler reflektieren und vertiefen das Gottes- und Menschenbild des Alten und Neuen
Testamentes und verstehen es als Grundlage christlicher Ethik. Am Beispiel der Schöpfungs-
geschichten verstehen sie den Begriff der Gottebenbildlichkeit und den Schöpfungsauftrag als
Auftrag zur Statthalterschaft des Menschen, d. h. im Segen Gottes als Zeichen inmitten der
guten Schöpfung auftreten. Sie setzen sich mit der daraus resultierenden umfassenden Schöp-
fungsverantwortung auseinander. Sie diskutieren neuere Ansätze einer Umweltethik. Die
Schüler erweitern ihre allgemeinethische diskursive Kompetenz, indem sie verschiedene Mo-
delle ethischer Argumentation unterscheiden, miteinander vergleichen und eine eigene Posit i-
on formulieren können. Sie haben Kenntnisse über die Entwicklung des moralischen Be-
wusstseins. Sie erfassen das Besondere christlicher Ethik im Rückgriff auf den Dekalog und
die Bergpredigt und können es auf verschiedene Streitfragen anwenden. Sie setzen sich mit
dem Programm eines „Weltethos“ auseinander und den Möglichkeiten eines friedvollen und
gerechten Zusammenlebens in einer globalen Welt. Als weitere Weltreligionen beschäftigen
sie sich mit dem Islam und dem Buddhismus.
Menschenbilder des AT und NT
Gottebenbildlichkeit und Schöpfungsauftrag
Neuere Ansätze in der Umweltethik, z.B. Klimawandel, Naturschutz, Tierschutz
Modelle ethischer Argumentation: Pflichtenethik (Kant), Utilitarismus, Gesinnungsethik,
Verantwortungsethik, Situationsethik
Entwicklung moralischen Bewußtseins (Piaget / Kohlberg)
Christliche Ethik: Dekalog, Bergpredigt
Beispiele angewandter Ethik (je nach Interesse der Lerngruppe): Sterbebegleitung vs.
Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch, Umgang mit Behinderten, Arbeit und Arbeitslo-
sigkeit, Arbeit und Freizeit
Weltethos: z. B. Küng, Habermas
Islam und Buddhismus
Philosophie (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)
Die Schüler setzen sich an aktuellen und praxisbezogenen Beispielen mit der Kardinaltugend
Gerechtigkeit auseinander. Sie erwerben Kenntnisse über Menschen- und Kindbilder unter
kulturell- und religionsgeschichtlichem Aspekt.
Die Schüler üben sich in der kritischen Betrachtung von Sekten und okkulten Phänomenen.
ausgewählte Religionen und Sekten, deren Entstehung, Ziele, Wertvorstellungen und Le-
bensweisen, kritische Betrachtung
weltanschauliche Auseinandersetzung mit religiösen, sektenbezogenen bzw. okkulten
Phänomenen
Die Schüler analysieren und bewerten philosophische Fachtexte. Sie begründen ihre Bewer-
tung und entwickeln Ideen für die Einbeziehung von Erkenntnissen aus den Fachtexten in den
Erziehungsprozess. Sie erwerben die Fähigkeit der öffentlichen, sachbezogenen Diskussion
auf der Grundlage unterschiedlicher Methoden des Philosophierens.
Rückgriff auf Modul 1 – Sokratischer Dialog
Rückgriff auf Modul 2 – Sokratischer Eid der Lehrer und Erzieher
Diskursethik (Habermas)
„Haben oder Sein“ (E. Fromm), „Zarathustra“ (F. Nietzsche)
„Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ (R. Popper)
aktuelle Aspekte der Umweltethik
klassenbezogene Auswahl weiterer Literatur und Quellen
53
Fremdsprache (Kindertagesbetreuung)
Caring for people – safety first
going on an outing
planning outdoor activities
integrating children with special needs
Interkulturelle Erziehung
European countries and working abroad
speaking English when changing places
Sprachliche Förderung
toys and games of British children
playing outdoors and indoors
Fremdsprache (Jugendarbeit)
Interkulturelle Erziehung
discussing latest news
giving points of view
describe situations
Visualisierung und Präsentationstechniken
communicate with the help of English language
the internet as a means of international contacts
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns
Pädagogik (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)
Die Schüler erwerben Kenntnisse zum Gegenstand und zu den Aufgaben der
Sonderpädagogik sowie zu Behinderungsarten, deren Erscheinungsbildern und zu mögli-
chen Ursachen von Behinderungen. Mit Hilfe ausgewählter Fallbeispiele erfassen die
Schüler die Sozialisation und Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen und
die Notwendigkeit spezifischer Kompetenzen des Erziehers. Sie vervollkommnen ihre
soziale Sensibilität, erkennen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchti-
gungen.
Sonderpädagogik
Gegenstand, Aufgabenbereich und spezifische Arbeitsfelder
Behinderungsarten
Eigenart, Eigenwert und Besonderheiten der Sozialisation von beeinträchtigten Kindern
und Jugendlichen
Psychologogie/Soziologie (Kindertagesbetreuung)
Die Schüler lernen ausgewählte theoretische Erklärungsmodelle für das Entstehen psycho-
sozialer Störungen kennen und wenden diese Kenntnisse auf ausgewählte Störungen an.
Sie verschaffen sich einen Überblick über alterstypische Störungen, deren Symptome,
mögliche Ursachen, Erklärungen sowie über Möglichkeiten der erzieherischen Einfluss-
nahme. Sie kennen Institutionen, die weiterführende Hilfen anbieten. Sie üben sich darin,
sprachlich konkret von diesen Institutionen sachbezogen Hilfe zu holen.
54
Erklärungsmodelle nach Auswahl des Lehrers, z. B. bio-psycho-soziale Erklärungsmodel-
le, lerntheoretische Ansätze
ausgewählte psycho-soziale Störungen wie z. B. Entwicklungsstörungen der Sprachent-
wicklung und Wahrnehmung, ADHS, Aggressivität
Möglichkeiten der Einflussnahme des Erziehers und Überblick über professionelle Ein-
richtungen zur Hilfe
Möglichkeiten der Nutzung von Trainingsprogrammen mit unterschiedlichem Inhalt z .B.
zur Stabilisierung des Sozialverhaltens unter Beachtung der kulturellen Prägung
Psychologie/Soziologie (Jugendarbeit)
Die Schüler lernen ausgewählte theoretische Erklärungsmodelle für das Entstehen psycho-
sozialer Störungen im Jugendalter kennen und wenden die Kenntnisse auf ausgewählte
Störungen an. Die Schüler erfassen kritische Lebenssituationen, die z. B. durch mangelnde
interkulturelle Kompetenz, Vorurteilsbildung oder fehlendes Stressmanagement entstanden
sind. Sie verschaffen sich einen Überblick über Symptome, Ursachen, Erklärungen sowie
über Möglichkeiten der erzieherischen Einflussnahme - z. B. individuelle Förderpläne. Sie
kennen Institutionen, die weiterführende Hilfen anbieten, und bitten diese sachbezogen
und sprachlich konkret um Hilfe.
Erklärungsmodelle nach Auswahl des Lehrers, z. B. bio-psycho-soziale Erklärungsmodel-
le, lerntheoretische Ansätze
ausgewählte psycho-soziale Störungen wie z. B. ADHS, Aggressivität, Lern- und Leis-
tungsprobleme, Schulverweigerung, Depressionen und Suizidgefährdung
Möglichkeiten der Einflussnahme des Erziehers und Überblick über professionelle Ein-
richtungen zur Hilfe
Konzepte zur Ausbildung interkultureller Kompetenz und zum Abbau von Vorurteilen
sowie von Stressmanagement
Selbstwirksamkeitstraining - z. B. Moderation in Konfliktsituationen
Rechtskunde (Kindertagesbetreuung)
Die Schüler erwerben Grundkenntnisse des Deutschen Ausländerrechts. Sie können die be-
troffenen Familien durch ihr Wissen besser im Integrationsprozess unterstützen.
Deutsches Ausländerrecht
Arbeit mit den Familien, Anspruch auf Sozialleistungen
Die Schüler besitzen Grundkenntnisse über das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und wenden
sie in der Zusammenarbeit mit Eltern zur vorbeugenden Aufklärung an.
Betäubungsmittelgesetz (BtMG)
Aufklärungsarbeit mit den Eltern, Wirkungsweise von Stoffen, vor allem im Hinblick auf
das Hervorrufen einer Abhängigkeit
strafrechtliche Folgen
Rechtskunde (Jugendarbeit)
Die Schüler besitzen Grundkenntnisse über das Deutsche Ausländerrecht. Die erworbenen
Sachkenntnisse aus der Aufenthalts- und Beschäftigungsverordnung nutzen die Fachschüler,
um ausländischen Personen bei der Einbürgerung Hilfe und Unterstützung geben zu können.
Deutsches Ausländerrecht
Aufenthaltsverordnung
Beschäftigungsverordnung
55
Gesundheitserziehung (Kindertagesbetreuung)
Die Schüler lernen, einen gesunden Tagesablauf unter Beachtung der Besonderheiten e i-
nes chronisch kranken oder beeinträchtigten Kindes zu strukturieren. Sie erkennen die
Bedeutung der tertiären Gesundheitserziehung und können mit betroffenen Kindern
gesundheitsfördernd umgehen. Sie intensivieren die Zusammenarbeit mit den Eltern und
nehmen deren Sorgen und Unsicherheiten ernst. Die Schüler sind offen für den Austausch
mit Eltern, erkennen und schätzen sie als Kooperationspartner. Sie beobachten Verände-
rungen im Gesundheitszustand chronisch kranker oder beeinträchtigter Kinder und sind in
der Lage, in Notfallsituationen eine fachgerechte erste Hilfe zu leisten. Die Fachschüler
entwickeln kreative Ideen und methodische Varianten, um Vorschulkinder über das Prob-
lem Krankheit oder Behinderung aufzuklären.
Gesundheitsförderung für chronisch kranke oder beeinträchtigte Kinder - z. B. bei Dia-
betes mellitus, Asthma bronchiale, Allergien, Epilepsien
Erkennen von Notfallsituationen und Maßnahmen der ersten Hilfe
Methoden und Medien für die Aufklärungsarbeit im Vorschulalter
Gesundheitserziehung (Jugendarbeit)
Die Schüler können erworbenes Wissen und Können autonom, kompetent und situations-
entsprechend anwenden und richtige Schlüsse für ihre erzieherische Tätigkeit im Jugendalter
ableiten. Sie entwickeln durch die Vernetzung ihres Wissens und Könnens sowohl aus der
beruflichen Erstausbildung als auch aus der Fachschulausbildung komplexe Vorstellungen
über die Schaffung geeigneter Präventionsmaßnahmen im Jugendalter. Die Schüler unterstüt-
zen Jugendliche bei der Entwicklung von gesundheitsfördernden Kompetenzen und nutzen
dazu geeignete Methoden und Medien. Sie erwerben Basiswissen zu typischen Erkrankungen
im Jugendalter und können mit Betroffenen gesundheitsfördernd umgehen und professionelle
Hilfen und Therapien vermitteln.
Gesundheitsförderung unter Beachtung typischer Erkrankungen im Jugendalter - z. B.
Essstörungen, Suchterkrankungen, chronische Erkrankungen
Erkennen von Warnsignalen, Notfallsituationen und Maßnahmen der ersten Hilfe
Methoden und Medien für die Gesundheitsförderung im Jugendalter
Spielerziehung (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)
Die Schüler besitzen ein breites Repertoire an Spielen für den Altersbereich in sozialpädago-
gischen Arbeitsfeldern und setzen Spiele gezielt als Personalisations-, Sozialisations- und
Enkulturationshilfe ein. Unter Beachtung der Situation von Kindern und der aktuellen Be-
dingungen der sozialpädagogischen Praxis planen die Schüler umfassende Spielvorhaben
und führen diese durch.
Spiel als Personalisations-, Sozialisations- und Enkulturationshilfe
Planung von umfassenden Spielvorhaben (u. a. Feste und Feiern) mit Gruppen und Zu-
fallsgruppen entsprechend des Alters unter z. B. Beachtung interkultureller Besonderhe i-
ten
Rahmenbedingungen für das Spiel
Spielmaterial (z. B.: Erarbeitung eines Elternbriefes zu pädagogisch wertvollem Spie l-
zeug)
Spielplatz (Geräte und Gestaltungsmöglichkeiten, Spielplatz für Jugendliche – Me-
thode Zukunftswerkstatt)
Spielräume (Multifunktionalität, Offenheit, Rückzugsmöglichkeiten)
56
Spielzeiten
Methodik sozialpädagogischen Handelns (Kindertagesbetreuung)
Die Schüler üben ausgewählte Formen und Methoden der Elternarbeit. Sie kennen aktuelle
Formen des Elterntrainings im Überblick, um sie Eltern empfehlen zu können. Die Schüler
entwickeln Kompetenzen zur Integration von Kindern mit Migrantenhintergrund und zur
Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz gegenüber Kindern mit Migrantenhintergrund. Die
Schüler erkunden die multikulturelle Zusammensetzung ihrer Praktikumsgruppe und leiten
Konsequenzen für ihre Tätigkeit ab.
Formen der Elternarbeit wie Elternbildung, Elterngespräch, Elternmitarbeit
Ziele, Inhalte, Adressaten von Trainingsprogrammen wie Rendsburger Elterntraining,
Triple P, Starke Eltern – Starke Kinder (Bezug Psychologie diagnostische Verfahren)
Leitungstätigkeit und Qualitätsmanagement
Kompetenzen wie Kenntnisse, kulturelle Neugier, Mehrperspektivität, Empathie, Respekt,
Konfliktfähigkeit
Erkundungen in der Praktikumseinrichtung (Ausländeranteil, Herkunft der Eltern)
Methodik sozialpädagogischen Handelns (Jugendarbeit)
Die Schüler kennen Prinzipien und Arbeitsweisen in der offenen Jugendarbeit und in der Zu-
sammenarbeit mit anderen Fachbereichen. Sie erweitern und systematisieren ihre Methoden-
kenntnis im Bereich der offenen Jugendarbeit.
Die Schüler erweitern ihre Kompetenzen für die multikulturelle Erziehung (differenzierte
Kenntnisse, kulturelle Neugier, Mehrperspektivität, Empathie, Respekt, Konfliktfähigkeit)
und setzen sich zu diesen Anforderung in Beziehung. Sie erkunden im Umfeld ihrer Prakti-
kumseinrichtung die multikulturelle Vielfalt im Jugendbereich und leitet Aufgaben für ihre
praktische Tätigkeit ab.
Prinzipien der Jugendarbeit (Freiwilligkeit, Beziehungsarbeit, Sozialraumorientiertheit)
geschlechtsspezifische Arbeit, cliquenorientierte Arbeit
Leitungstätigkeit, Qualitätsmanagement, Finanzierung
Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit, Mitarbeit in Gremien
besondere Formen der Arbeit mit Jugendlichen wie Brainstorming, Disput, Podiumsge-
spräch, Gruppengespräch
Sozialraumanalyse zum multikulturellen Umfeld (Ausländeranteil, Herkunft der Eltern,
Wünsche der Jugendlichen für die gemeinsame Freizeitgestaltung u. a.)
Fachrichtungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-
delns
Literatur und Sprache (Kindertagesbetreuung)
Auf der Grundlage erster Erfahrungen in der Arbeit mit dem Rahmenplan für die zielgerichte-
te Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule setzen sich die
Schüler auf einer höheren Stufe mit der sprachlichen Förderung auseinander. Dabei ist die
Aufmerksamkeit sowohl auf die Arbeit in der Vorschulerziehung als auch auf die schulische
Arbeit gerichtet.
Spracherwerb im Elementarbereich
Funktionen der Sprache Deutsch im Elementarbereich
Modelle des Spracherwerbs
Verlauf des Schriftspracherwerbs
57
Aufgaben des Erziehers beim Spracherwerb
Spiele zur Sprachförderung (Wortschatz und zusammenhängende Rede)
Elternarbeit zur Sprachförderung
Probleme beim Schriftspracherwerb, z. B. LRS (in Zusammenarbeit mit Fragen der Son-
derpädagogik)
Diagnose- und Förderprogramme
Literatur und Sprache (Jugendarbeit)
Die Schüler erwerben grundlegende Kenntnisse über die Elemente des literarischen Lebens in
der Gesellschaft. Sie erfahren Wirkungsmechanismen von Literatur, Theater und anderen
künstlerischen Medien im Zusammenspiel von Wirtschaft, Kultur, Kunst und Sozialem. Sie
üben sich in der Anwendung von Methoden der Literaturvermittlung in allen sozialpädagogi-
schen Arbeitsfeldern.
Möglichkeiten der Beteiligung am literarischen Leben der Region
Planung, Durchführung von Buchlesungen, Autorenlesungen, Filmdiskussionen am Bei-
spiel von Werken, die sich mit spezifischen Problemen von Jugendlichen (z. B. Suchter-
krankungen, Essstörungen, Integrationsproblemen) auseinandersetzen
Methoden der Literaturvermittlung in den sozialpädagogischen Arbeitsfeldern
Erschließen von Projektausschreibungen zur Bereicherung des literarischen Lebens
Musik und Instrumental (Kindertagesbetreuung)
Die Schüler erweitern ihre musikmethodische Befähigung für den Bereich der musikalischen
Früherziehung, vernetzen unterschiedliche Bereiche der Musikerziehung und nutzen Musik
als Bestandteil des Lebens der Kinder. Sie festigen ihr musizierpraktisches Können für den
Bereich der Kindertagesbetreuung und erweitern ihr entsprechendes Repertoire.
Methodik des Musikerziehung
Bildungsanspruch der Vorschulkinder, rhythmische Erziehung
Musikerziehung und Musikleben in der Region
Rhythmik in der Kindertagesstätte
Musikalische Grundausbildung
Sätze für das Orff-Instrumentarium
Formen in der Musik
Gesang
Erweiterung des Liedrepertoires
elementare stimmpflegerische, stimmbildnerische und gesangspädagogische Aufgaben
des Erziehers
Instrumental
Gitarre
Barré-Technik
erweiterte Kadenzen D-Dur, A-Dur, E-Dur, Kadenzen d-Moll und g-Moll
Sicherheit im Anstimmen von Liedern mithilfe der Gitarre
Keyboard
Erweiterung des Liedrepertoires für das Keyboard
Literaturspiel
Musik und Instrumental (Jugendarbeit)
58
Die Schüler erweitern ihre musikmethodische Befähigung für den Bereich der Jugendarbeit.
Sie festigen ihr musizierpraktisches Können für diesen Arbeitsbereich und erweitern ihr ent-
sprechendes Repertoire.
Methodik des Musikerziehung
ausgewählte Möglichkeiten der Musikerziehung im Jugendalter
interkulturelle Aspekte der Musikerziehung, Einbeziehung von Originalinterpretationen
Musikerziehung und Musikleben in der Region
Lieder und Tänze aus aller Welt
Musikalische Grundausbildung
Formen in der Musik
Computersoftware für den Bereich der Musikerziehung
Gesang
Erweiterung des Liedrepertoires
Besonderheiten der Ausdrucksgestaltung
elementare gesangpädagogische Aufgaben
Instrumental
Gitarre
Barré-Technik
erweiterte Kadenzen D-Dur, A-Dur, E-Dur, Kadenzen d-Moll und g-Moll
Sicherheit im Anstimmen von Liedern mithilfe der Gitarre
moderne Anschlagstechniken aus der Rock-Musik
Keyboard
Erweiterung des Liedrepertoires für das Keyboard
Literaturspiel
Kunst und Gestalten (Kindertagesbetreuung)
Die Schüler eignen sich Wissen und Können zur Gestaltung wirkungsvoller Schautafeln, Pla-
kate, Flyer, Ausstellungen, Präsentationen und Homepages an. Sie üben sich in der Schriftge-
staltung, einer aussagekräftigen Ordnung von Bild und Text auf einer Fläche und der Auswahl
geeigneter bildkünstlerischer Mittel.
Die Schüler reagieren auf die kulturelle und soziale Differenzierung in der Gesellschaft, in-
dem sie bildkünstlerisch die Wirkung von Gleichheit und Unterschiedlichkeit in verschiede-
nen Bereichen der ästhetischen Praxis erproben.
Unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsprophylaxe machen sich die Schüler mit Entspan-
nungsverfahren vertraut. Die Schüler setzen sich mit Problemen der gestalteten Umwelt –
insbesondere der Raumgestaltung auseinander. Sie erkennen, dass der Gestaltung von Räu-
men eine Analyse der jeweiligen Bedürfnislage der Nutzer vorausgeht, um ein „Wohlfühlen“
in gestalteten Räumen zu erreichen. Sie eignen sich Kenntnisse zu den Gestaltungsgrundsät-
zen an und erproben sie exemplarisch.
Erproben und Erkennen der Wirkung von Schriftgestaltung im Umgang mit klassischen
Alphabeten und kreative Schriftgestaltung mit vielfältigen Materialien und Mitteln unter
Einbeziehung dekorativer Ordnungsprinzipien
Erproben und Erkennen der Wirkung von Gesetzmäßigkeiten zur Gestaltung von Plaka-
ten
Erproben und Erkennen der Wirkung von Gesetzmäßigkeiten zur Gestaltung von Schau-
tafeln, Plakaten, Flyern, Ausstellungen, Präsentationen, Homepages
die Wirkung von Gleichheit und Unterschiedlichkeit (Spannung durch Gegensatz) mit viel-
fältigen Techniken erproben (Zeichnung, Malerei, Collage, Skulptur und Plastik, Fotografie,
Video u. a.)
59
Kennenlernen und Erproben von Entspannungsverfahren und dabei ein Gespür für den
Körper und seine Bedürfnisse entwickeln,
Fortsetzungsgeschichten, Fantasiereisen und Musik als Anlässe für kreatives Gestalten
erkennen und erproben
Erproben und Erkennen der Wirkung von Farbe im Raum, von zweckgebundener Möb-
lierung und von dekorativer Gestaltung eines Raumes.
Kunst und Gestalten (Jugendarbeit)
Die Schüler eignen sich Wissen und Können zur Gestaltung wirkungsvoller Schautafeln, Pla-
kate, Flyer, Ausstellungen, Präsentationen und Homepages an. Sie üben sich in der Schriftge-
staltung, der aussagekräftigen Ordnung von Bild und Text auf einer Fläche und der Auswahl
geeigneter bildkünstlerischer Mittel.
Die Schüler machen sich mit Aspekten der Fremdheit vertraut, um auf die kulturelle und sozi-
ale Differenzierung in der Gesellschaft zu reagieren. Sie erproben Kreativität und Reflexions-
vermögen an und in vielfältigen Bereichen der ästhetischen Praxis.
Unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsprophylaxe eignen sich die Schüler Kenntnisse über
Entspannungsverfahren zur Ich-Stärkung an.
Die Schüler setzen sich mit Problemen der gestalteten Umwelt – insbesondere der Raumge-
staltung auseinander. Sie erkennen, dass der Gestaltung von Räumen eine Analyse der jewei-
ligen Bedürfnislage der Bewohner vorausgeht, um ein „Wohlfühlen“ in neu gestalteten Räu-
men zu erreichen. Sie eignen sich Kenntnisse zu den Gestaltungsgrundsätzen der Raumgestal-
tung an und erproben sie exemplarisch.
Erproben und Erkennen der Wirkung von Schriftgestaltung im Umgang mit klassischen
Alphabeten und kreative Schriftgestaltung mit vielfältigen Materialien und Mitteln unter
Einbeziehung dekorativer Ordnungsprinzipien
Erproben und Erkennen der Wirkung von Gesetzmäßigkeiten zur Gestaltung von Schauta-
feln, Plakaten, Flyern, Ausstellungen, Präsentationen, Homepages
Fremde sehen – als Perspektive des Menschen, der mit fremden Menschen, Kulturen, Si-
tuationen konfrontiert wird
Erproben der Auseinandersetzung mit und in Malerei, Zeichnung, Collage, Skulptur und
Plastik, Fotografie und Video
Musik und Liedtexte als Anlässe für kreatives Gestalten erkennen und erproben,
Entspannungsverfahren kennen lernen und erproben und dabei ein Gespür für den Körper
und seine Bedürfnisse entwickeln
Erproben und Erkennen der Wirkung von Farbe im Raum, von zweckgebundener Möblie-
rung und von dekorativer Gestaltung eines Raumes
Informationsverarbeitung (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)
Die Schüler lernen unterschiedliche Spiel- und Förderprogramme kennen und beurteilen diese
nach ihrer Eignung für die tägliche Arbeit. Sie sind fähig, Kinder und Jugendliche beim Um-
gang mit dem Internet und dem Computer als multimediale Kommunikationsquelle zu unter-
stützen
Übungs- und Förderprogramme für Kinder (Software-Lernhilfen, Basteln, Onlinespiele,
Hausaufgabenhilfe, Vokabeltrainer)
Internetseiten für Erzieher (Weiterbildung, Onlinehilfe zur Erziehung, Bastel- und
Spieletipps)
Nutzung von Computerspielen und deren Gefahren (Arten wie Simulationen, Action, Ego-
Shooter, Jump and Run, Adventure, Rollenspiele, Brett- und Kartenspiele)
60
Natur und Umwelt (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)
Die Schüler erfassen Fragen und Probleme des Natur- und Umweltschutzes tiefgrün-
dig, sensibel und handlungsorientiert. Sie erschließen Möglichkeiten und besitzen
Fähigkeiten in der Organisation umwelterzieherischer Vorhaben in der Zusammenar-
beit mit Natur- und Umweltschutzverbänden. Sie vertiefen ihre Fähigkeit in der Pla-
nung und Gestaltung umfangreicher Projekte zum Natur- und Umweltschutz für
unteschiedliche Altersbereiche.
Natur- und Landschaftsschutz
Übersicht über die Naturschutzverwaltung in der BRD
Gesetzliche Grundlagen des Natur- und Landschaftsschutzes
umweltpolitische Leitprinzipien (Vorsorgeprinzip, Verursacherprinzip, Kooperati-
onsprinzip, Gemeinlastprinzip) und dazugehörige Instrumente des Naturschutzes
Tätigkeit von Natur- und Umweltschutzverbänden
Ziele und Aufgaben ausgewählter Verbände
Zusammenarbeit mit Verbänden bei der Planung und Gestaltung von Projekten zum
Natur- und Umweltschutz
Auseinandersetzen mit ausgeschriebenen Wettbewerben
Sport und Bewegung (Kindertagesbetreuung)
Die Schüler vernetzen ihre Kenntnisse, um einen gesunden Tagesablauf für Kinder zu struktu-
rieren und entsprechende Angebote zur Aktivierung und Entspannung umzusetzen zu können.
Sie nutzen die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Vereinen und gestalten Projekte, die auf
die Bewegungsförderung der Kinder ausgerichtet sind.
Projekte des Landessportbundes und des Landesturnvereins
Aufbau einer Entspannungstreppe (Rahmenbedingungen, Wahrnehmungsspiele, kindge-
mäße Massage mit Medien wie Igelball und Körperkontakt, kindgemäße Massagen mit
autogenen Anteilen, Phantasiereisen)
Sport und Bewegung (Jugendarbeit)
Die Schüler vernetzen ihre Kenntnisse, um ein gesundes Alltagsverhalten für Jugendliche zu
strukturieren und entsprechende Angebote zur Aktivierung, Entspannung und Erhaltung oder
Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit umzusetzen zu können.
Aufbau von Trainingsplänen unter Berücksichtigung ausgewählter Trendsportarten (z. B.
Walken, Jogging, Fitness)
Entspannung durch körperorientierte Konzepte, z. B. Yoga
Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden, Krankenkassen und Nutzung verschiede-
ner Projekte zur Gesundheitsförderung
4.5.6 Rahmenpläne für die Fachpraktika Gesundheit bzw. Kunst
Fachpraktikum Gesundheit Kindertagesbetreuung
Die Schüler nutzen ihre Kenntnisse zur Gestaltung eines gesunden Tagesablaufes und wenden
diese in ausgewählten pädagogischen Situationen exemplarisch an. Sie beachten dabei die
Besonderheiten chronisch kranker und beeinträchtigter Kinder.
Die Schüler entwickeln Methoden und Medien zur Herausbildung gesundheitsfördernder
Handlungen wie Zahnpflege, gesunde Ernährung, Anwendungen zur Stärkung des Immunsys-
tems oder Entspannungsverfahren. Sie nutzen dabei die Zusammenarbeit mit den örtlichen
Krankenkassen im Sinne einer fachlichen Kooperation.
61
Die Schüler erwerben pflegerische Kompetenzen, die sie auf die Besonderheiten bei der Be-
treuung von Säuglingen und Kleinkindern vorbereiten. Sie erkennen die Notwendigkei der
eigenen Berufshygiene und entwickeln Möglichkeiten zu deren Umsetzung.
Gestaltung eines gesunden Tagesablaufes für Kinder und Jugendliche
Gestaltung von gesundheitsfördernden Handlungen (Zahnpflege, gesunde Ernährung,
Anwendungen zur Stärkung des Immunsystems, Entspannungsverfahren u.a.)
Pflege von Säuglingen und Kleinkindern
Themen der Berufshygiene wie Rückenschule, Unfallverhütung, Stressmanagement
Fachpraktikum Kunst
Die Schüler vertiefen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in vielfältigen künstlerisch-
kreativen Bereichen. Sie erleben, erkennen und wenden Ausdrucks- und Gestaltungsmittel
selbstständig an. Sie setzen sich intensiv mit Werken bildender oder angewandter Kunst aus-
einander. Sie nutzen dabei Angebote der Region, Kunst original zu erleben und mit Künstlern
zu arbeiten.
Ausstellungen, Sonderausstellungen und museumspädagogische Angebote zu künstle-
risch-praktischer Tätigkeit nutzen.
Mit Künstlern der Region zu unterschiedlichsten Themen, in multiplen Techniken und
projektbezogenen Formen arbeiten (Holzbildhauerei, Metallgestaltung, Grafik, Malerei,
Druckerwerkstatt, Keramik, Porzellan, Textilgestaltung, Handweberei, Glasbläserei u. a.).
Künstlerisch-praktische Arbeit mit musikästhetischen Bereichen verbinden.
4.5.7 Rahmenplan für die praktische Ausbildung
Arbeitsfelder der jeweiligen Spezialisierungsrichtung
Ziele
Die Schüler erstellen selbstständig die Bedingungsanalyse der gewählten Einrichtung und
Gruppe. Sie leiten daraus die Inhalte für die mittelfristigen und kurzfristigen Planungen ab
und realisieren selbstständig die sozialpädagogische Arbeit mit der Gruppe. Sie nehmen alle
Verpflichtungen eines Mitarbeiters der Einrichtung wahr und bringen sich aktiv in die Arbeit
ein. In der praktischen Prüfung weist der Schüler nach, dass er selbstständig eine relevante
sozialpädagogische Situation erkennen, analysieren, davon Ziele und Inhalte für die mittelfris-
tige Arbeit ableiten, diese umsetzen und reflektieren kann. Er erbringt den Nachweis, dass er
ganzheitlich ausgebildete berufliche Handlungskompetenzen besitzt (vgl. Zielstellung des
Schlüsselthemas).
Aufgabenstellung
Die praktische Ausbildung in Ihrer sozialpädagogischen Einrichtung verläuft in drei Phasen:
Erste Phase: Analysieren und Planen (Einführungsphase)
Erarbeiten Sie eine Bedingungsanalyse für Ihre Tätigkeit und beginnen Sie mit der
schriftlichen Fixierung!
Leiten Sie auf der Grundlage der Situationsanalyse mit Ihrem Ausbilder mittelfristige Ziele
und Aufgaben für die sozialpädagogische Arbeit in der Gruppe ab!
Erstellen Sie die notwendigen mittelfristigen und kurzfristigen Planungen. Beachten Sie
dabei die Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen!
Realisieren Sie in dieser Phase erste zielgerichtete sozialpädagogische Tätigkeiten mit den
Kindern und Jugendlichen!
Zweite Phase: Gestalten der sozialpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen (Er-
probungsphase)
62
Realisieren Sie zunehmend selbstständig alle erforderlichen Aufgaben zur Betreuung und
Erziehung der Kinder/Jugendlichen der Gruppe!
Nutzen Sie Ihre Erfahrungen aus der bisherigen praktischen Ausbildung und der
Schlüsselthemenarbeit!
Machen Sie sich mit der Team-, Öffentlichkeits- und Elternarbeit in der Einrichtung
vertraut!
Dritte Phase: Integration in das Arbeitsteam
Beenden Sie die Bedingungsanalyse, Aktualisieren Sie die Planungsdokumente!
Arbeiten Sie selbstständig mit der Kinder- bzw. Jugendgruppe!
Realisieren Sie die Ihnen übertragenen Aufgaben innerhalb der Team-, Öffentlichkeits-
und Elternarbeit!
Prüfung
Die Prüfung umfasst typische sozialpädagogischer Tätigkeiten in der Gruppenarbeit im
Umfang von zwei Zeitstunden. Grundlagen sind die Bedingungsanalyse, die mittelfristige
Planung und die kurzfristige Planung für den Prüfungszeitraum. Die Prüfung schließt mit der
Reflexion und der Bewertung ab.