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Unterhaltung
Seminar : Kommunikations- und Medienpsychologie
Dozent : Benjamin Lange
Referenten: Bettina Schattel, Diana Rust
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GliederungGliederung
1. Definition Unterhaltung
2. Unterhaltungsangebote
3. Theoretische Ansätze
4. TV Unterhaltung
„Der Mensch nimmt wahr, denkt, fühlt, ist aggressiv, kooperativ, liebt und ängstigt sich –aber er unterhält sich nicht.“
(Winterhoff – Spurk, S. 169)
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1. Begriffsdefinition
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1. Begriffsdefinition
� Medienanbieter: Unterhaltung ist das Gegenteil von Information
� Zuschauer definiert das Gegenteil der Unterhaltung als Langeweile
� Abgrenzung liegt also im Auge des Betrachters
2. Arten von Unterhaltung
� Unterhaltungsangebote– Fernsehen
– Hörfunk
– Zeitschriften
– Bücher
– Internet
– Computerspiele
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Fernsehen
� Unterhaltungsangebote im:– Öffentlich-rechtlichen: 35%
– Privaten: 52%
� Informationsangebot im:� Öffentlich-rechtlichen: 45%
� Privaten: 21%
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TV- SendungenRezipientenwirkung
� Verschiedene Studien, z.B. lösen Naturfilme nur eine geringe Aktiviertheit aus
� Action-Filme, Komödien und Game-Shows hingegen einen mittleren Grad
� Gewalttätige und furchterregende Filme einen hohen Grad
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FilmRezipientenwirkung
� Erleben von Spannung führt zu einer positiven Bewertung des Filmes
� Beliebtheit von Filmen beim Publikum hängt vor allem von der erlebten Aufregung ab
� Die Spannung lässt sich durch Bildkomposition, Farbe und vor allem mit Musik aufbauen
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Hörfunk
� Wortanteil: 25%
� Musikanteil: 75%
� Wortbeiträge sind nicht mir Informationsvermittlung gleichzusetzen-> humoristische Beiträge
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HörfunkRezipientenwirkung
� U-förmige Spannungskurve
� Starke Aufmerksamkeit – deutliches Nachlassen im Mittelteil – erneutes Ansteigen zum Schluss hin
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Zeitschriften
� In Deutschland ca. 21.000 Zeitschriften
� 16.000 Fachzeitschriften
� 5.500 Magazine und Zeitschriften– Boulevard und Unterhaltung (59 Titel)
– Frauenmagazine
– Erotik und Sex
– V.a. Frauenmagazine, Fernsehzeitschriften und aktuelle Magazine werden von der Hälfte der Deutschen mehrmals wöchentlich genutzt13
Bücher
� Jeder 4. Deutsche liest fast täglich in seiner Freizeit ein Buch
� Unterhaltende Genres: Romane, Krimis, humoristische Lektüre, Comics
� Frauen: eher belletristische Werke
� Männer: häufiger Sachbücher, Fachliteratur oder Nachschlagewerke
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Internet
� Rund 72 Millionen Websites (Stand: 2005)
� Zahlenangabe der unterhaltenden Sites ist nicht möglich
� Durchschnittliche Verweildauer in Internet am Tag: 123 Minuten
� Dient vor allem als Kommunikationstool, Informationstool und Shoppingcenter
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Computerspiel
� 60 Millionen Exemplare an Unterhaltungssoftware verkauft in 2004
� 30 Millionen Computerspiele
� 16 Millionen Exemplare an Informationssoftware
� Stark männlich geprägte Domäne
� 2/3 der Käufer und 4/5 der Nutzer sind männlich
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3. Theoretische Ansätze für Unterhaltung
1. Anthropologische Ansätze
2. Motivationale Ansätze
3. Emotionstheoretische Erklärungen
4. Integrative Ansätze
Fazit
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1. Anthropologische Ansätze
� Unterhaltung= Auseinandersetzen mit unterschiedlichen Themen z.B. Liebe, Gewalt, Erfolg, Sicherheit
� Evolutionstheoretisch gesehen: – Positive Emotionen: Erweiterer und Flexibilisierer– Negative Emotionen: Denk- und Handlungsrepertoire
� spieltheoretische Sicht: – Aktivität, die aus eigenem Antrieb kommend, zweckfrei
und außerhalb der Alltagsrealität existiert ⇒– „Als-ob“-Realität
� Realitätsbewältigung, Kompensation, Wunscherfüllung, Selbstverwirklichung
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2. Motivationale Ansätze
Uses-and-Gratifications:
� Rezipienten suchen in Medienangeboten:
– explizit Unterhaltung ⇒ Unterhaltungsgrad wurde nicht festgestellt
– Zeitvertreib, Entspannung, Eskapismus, Geselligkeit, soziale Interaktion, Anregung ⇒ Einstellen von gratifications (Freude, Befriedigung)
� erklärt nicht das Unterhaltungsphänomen
I have fallen head over heels in love with a
local television star. I´ve never met and I´ve
never seen him only on the TV screen and in a
play. For the last two months I´ve stopped
dating because all men seem childish by
comparison. Nothing interests me.
(Aussage einer 23-Jährigen auf die Frage in wie weit Emotionen durch Medien ausgelöst werden können)
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Mood-Management:
� Gründe für Auswahl von Medienangeboten
� Medieninhalte:
– positive Stimmungen hervorrufen oder verlängern
– negative Stimmungen abbauen
� Positive Valenz des Erlebens als Ziel der Rezeption
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3. Emotionstheoretische Erklärungen
� Mood-Management fragt nach dem „Warum“von Medienentscheidungen
� bei emotionstheoretischen Erklärungen zielt man auf das „Wie“
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Appraisal-Ansatz
� Emotionen werden durch subjektive Bewertungen von Reizkonstellationen ausgelöst
� d.h. Entstehung positiver Emotionen durch allgemeine Erregung hervorgerufen durch neue Botschaften
� Medieninhalt irrelevant
Metaemotionen
� negative Emotionen (z.B. Trauer) werden auf einer höheren (Meta-) Ebene als positiv erlebt und bewertet
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Affective Disposition
� Abhängig von Empathiefähigkeit
� Sympathie bzw. Antipathie, Schicksal der Sympathiefigur bzw. Antipathiefigur sind verantwortlich für Spannungserleben und Unterhaltungserleben
� Sieg des Helden ⇒ Freude und Unterhaltung ist geglückt
� kein Happyend⇒ kein großes Unterhaltungserleben
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Unterhaltung als Spannungserleben
� Spannung = Ungewissheit über weiteren Verlauf der Geschichte
� Spiel mit Ungewissheit des Rezipienten
� unterhaltsam, wenn sich Betrachter dieses Zustandes bewusst ist und ein Happyend erwarten kann ⇒ wichtig, dass Happyend auch gefährdet ist
� Rezipient kennt ähnliche/gleiche Abfolgen
� „so tun als ob“
„Sensation seeking“Sensationslust
� Persönlichkeitsmerkmal, welches nach komplexen, abwechslungsreichen und vor allem neuen Eindrücken sucht
� Untergruppen:– Thrill and adventure seeking
– Experience seeking
– Disinhibition seeking
– Boredom susceptibility
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� 2/3 der Verhaltenstendenzen sind vererbt
� Nur 1/3 ist durch die Umwelt geprägt
� Männer sind stärker an Abwechslung interessiert als Frauen, sowie jüngere eher als ältere
� Höhepunkt liegt zwischen 20 und 25 Jahren
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Flow und Immersion
� FLOW: lustbetonte Gefühl des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit
� IMMERSION: mehr oder weniger vollständige Eintauchen in eine andere fiktive Welt
� Unterhaltung als Spielhandlung und psychologischen Prozesse
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4. Integrative Ansätze
Triadisch-dynamische Unterhaltungstheorie
(TDU)
� Transaktionen und Dynamik � 2 Prämissen:
– Unterhaltung ist ein tendenziell positives Erleben.
– Unterhaltung ist selbstbestimmt, kann also nicht gefordert oder erzwungen werden.
� Unterhaltung in Abhängigkeit von:– Merkmale d. Person, Medienangebots,
situativen u. gesellschaftl. Kontextes ⇒„triadisches Fitting“
� „fitting control“� auf höherer Ebene (Makroebene) eine
insgesamt positive Emotion (Makroemotion) � Beschreibung der Qualität des
Unterhaltungserleben bleibt bei TDU offen
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5. TV Unterhaltung
� TV-Nutzung wird auf hohem Niveau stabil bleiben
� Zuschauer entwickeln Programm Präferenzen
� Neue unterhaltungsorientierte Formen werden hinzukommen
� Auch unterhaltungsferne Sendekonzepte, wie z.B. Nachrichten
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Medienphänomen “Bauer sucht Frau“
� Befriedigt die Sehnsucht nach einfachen Strukturen
� Einfache, ehrliche Lebensformen
� Den Bauern wird unterstellt, dass sie es ehrlich meinen
� Neugier auf Gruppen denen man im Alltag immer seltener begegnet
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