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Page 1: Reihe über die Bedeutung der Orgel erö · PDF fileLouis Lewandowski war ab 1866 Di ... Jehan Alain oder Fernand Halphen bekannt machte. Vielleicht mögen Namen wie Her

Reihe über die Bedeutung der Orgel eröffnet Mit einem ungewöhnlichen Konzert b~gann die 3. Biennale "Musik & Kultur in der Synagoge"

Von Antje Grajetzky

In der Bochumer Synagoge steht kei­ne Orgel. Der Gesang im jüdischen Gottesdienst wurde und wird tradi­tionell nicht von der Orgel begleitet. Erst im 19. Jahrhundert gab es eine Reformbewegung, mit der die Orgel­musik Einzug in die Synagogen hielt. Louis Lewandowski war ab 1866 Di­rigent der Neuen Synagoge an der Oranienburger Straße in Berlin und gilt als Begründer der deutsch- jüdi­schen Synagogalmusik. Mit seinem "Festpräludium op. 37 Nr. 1" wurde

am Donnerstagnachmittag die "Biennale Musik & Kul­tur der Synagoge" in der Christuskirche eröffnet.

In Anwesenheit von Bun­destagspräsident Norbert Lammert sprach Manfred Keller als künstlerischer Lei- Dr. Manfred Kel-

spiel für Letzteres ist sicher­lich das "Kol Nidre" von Max Bruch. Das "Kol Ni­dre" ist ein jüdisches Gebet, das am Abend vor dem Ver­söhnungstag, demJom Kip­pur, gesprochen wird. Max Bruch komponierte aus der Melodie sein Werk für Cello ter die Begrüßung, Thema- ler.

tisch widmet sich die 3. Biennale "Musik & Kultur der Syna­goge" der Bedeutung der Orgel im Jüdischen Gottesdienst und der Be­arbeitung synagogaler Musik für den KonzertsaaL Prominentestes Bei-

FOTO: ARCHIV

und Orchester. Eine Be­arbeitung für Klavier und Viola war in der Christuskirche zu hören. Der Bratschist Semjon Kalinowsky und der Organist Torsten Laux gestalt~­ten das Konzert, das mit Werken von

Joseph Sulzer, Friedrich Gernsheim, Jehan Alain oder Fernand Halphen bekannt machte.

Vielleicht mögen Namen wie Her­man Berlinski und Ernest Bloch et­was bekannter sein. Auffallend an der Musik waren die langen melodi­schen Linien, die durch den warmen Bratschenklang schön zur Geltung kamen. Der Organist Thorsten Laux präsentierte auch eigene ,Komposi­tionen. Das waren vor allem von Psalmen aus der Bibel inspirierte Stücke, die erstaunlich leicht und bisweilen fast jazzig klangen.