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Report Fairmas Hotel-Report Ausgabe Januar 2016 Performance-Analyse: Dezember 2015 in einigen wichtigen deutschen Destinationen Top-Thema: Das war 2015 - Das Jahr im Branchenüberblick

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Report

Fairmas Hotel-Report

Ausgabe Januar 2016

Performance-Analyse: Dezember 2015 in einigen wichtigen deutschen Destinationen Top-Thema: Das war 2015 - Das Jahr im Branchenüberblick

Page 2: Report€¦ · Messegeschäft von der Paperworld/Christmasworld. Zusätzlich haben sich die Karnevalstage um eine Wo-che nach vorne verschoben. In 2015 lag die Ambiente Messe direkt

Liebe Leserinnen, liebe Leser, 2015 war ein spannendes und hoch emotionales Jahr - was bleibt außer dem Eindruck einer turbulenten, erschütterten Welt? Das können wir nicht beantworten, wohl aber zeigen, was das Jahr der Branche brachte. Wir haben die sieben wichtigsten Des-tinationen des Landes im zwölfmonatigen Zeitraffer analysiert: Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn und München. Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer? Der Hotel-Report wirft einen analytischen Blick auf die Performance der Metropolen. Grundlage sind die detaillierten und belastbaren Daten aus der umfangreichsten Datenbank der Branche und na-türlich das Praxiswissen aus über zehn Jahren Markterfahrung. Vorab: 2015 war für die Branche erfolgreich. Die Details können Sie nachlesen.

Das Jahr verabschiedete sich durchwachsen. Während sich die Hoteliers in Berlin, Hamburg und Köln über einen starken De-zember freuen, müssen die restlichen Destinationen Rückgänge hinnehmen. Und auch der Ausblick auf die kommenden Monate bringt nur bedingt Grund zur Freude. Erfahren Sie mehr in unserem Hotel-Report, der ab sofort in neuem Design daherkommt und eine eigene Webseite spendiert bekam.

Wir wünschen Ihnen eine gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2016 und natürlich ein inspirierendes Lesen des Hotel-Report!

Ihre Redaktion des Fairmas Hotel-Report:

Nadine Kilian, Gabriele Kiessling, Melanie Schlüter

Report

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Report

Fairmas Hotel-Report

Performance-Analyse: Dezember 2015 in einigen wichtigen deutschen Destinationen Und ein Ausblick auf die kommenden drei Monate

© Fairmas 2015

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Hotelperformance & Trends

01|16

Report

Fairmas Hotel-Reportin Kooperation mit Solutions Dot WG

Occ: 67 %, ADR: 90 €, RevPar: 60 € Der Dezember schnitt deutlich besser ab als im Vorjahr und bestätigt damit den Ganzjahrestrend. Das ist ausschließlich auf die Rate zurückzuführen, denn die Belegung stieg leicht an (Occ: + 0,8 %, ADR: + 4 %, RevPar: + 5%). Silvester und die Adventswochenenden sind gut gelaufen, jedoch etwas schwächer als im Vorjahr. Wegen der günstigen Lage des Jahreswechsels ist aufgrund der Brückentage viel gutes Ge-schäft mit in den Januar geflossen. Das MICE-Geschäft lief im letzten Monat des Jahres besonders zufriedenstellend. Auch hier wurde der Trend allgemein bestätigt: Die Nachfrage war stark und die Preise stiegen in der Hauptstadt.

Occ: -1,7%; ADR: +1,6%; RevPar: -0,1%

Der Januar wird etwa auf Vorjahresniveau

erwartet. Zusammen mit der Silvester-

nacht konnte das Wochenende noch gut mit verkauft

werden, die Raten waren deutlich über dem Vorjahr.

Die Fashionweek ist sehr schwer einzuschätzen und

sehr kurzfristig, daher sind die Raten noch zurückhal-

tend. Die Grüne Woche spielt nur im Westen der Stadt

eine besondere Rolle. Nach der Weihnachtspause

kommen langsam wieder die Convention-Anfragen.

Occ: -3,4%; ADR: +4,6%; RevPar: +1,0%

Der Vorbuchungsstand für Februar ist

geringer in vielen Häusern geringer als

im vergangenen Jahr. Dabei sind die Voraussetzungen

nahezu identisch: Fasching, Fruit Logistica, Berlinale

– alles wie 2015. Im Augenblick fehlen vor allem noch

die Convention-Anfragen. Das individuelle Business

kommt eh kurzfristig. Die Bautec, die gemäß ihrem

Zweijahresrhythmus in diesem Jahr wieder stattfindet,

sollte eine Ratenerhöhung möglich machen.

Occ: -3,3%; ADR: -0,9%; RevPar: -4,1%

Negativ sind die Prognosen für den März.

Mehr Feiertage als letztes Jahr fallen in

den März und Ostern ist ohnehin kein Ratentreiber,

die Ferien ebenso wenig. Am Ostersamstag wird ein

Fußball-Länderspiel im Olympiastadion eventuell noch

für Ratensteigerungen sorgen. Der Vorbuchungsstand

zur ITB liegt noch hinter dem Vorjahr zurück. Außer-

dem fehlen zwei Kongresse, die im vergangenen Jahr

sehr gut für die Zahlen waren.

01 02 03

Dezember 2015 – Berlin gelingt der Jahresendspurt

Jahrestrend

+ 0,8%

+ 4,2%

+ 5,1%

Occ ADR RevPar

Occ: + 5,5 % ADR: - 4,9 %

RevPar: + 0,6 %

Occ: + 8,9 % ADR: + 0,4 %

RevPar: + 9,4 %

Occ: - 2,3 % ADR: + 0,9 %

RevPar: - 1,5 %

Occ: + 8,7 % ADR: + 5,8 %

RevPar: + 14,9 %

Occ: + 4,9 % ADR: - 2,8 %

RevPar: + 1,9 %

Occ: + 1,6 % ADR: + 3,4 %

RevPar: + 4,9 %

Occ: + 6,0 % ADR: - 3,8 %

RevPar: + 1,8 %

Occ: + 2,6 % ADR: - 6,5 %

RevPar: + 9,2 %

Occ: + 4,9 % ADR: + 27,4 %

RevPar: + 33,8 %

Occ: - 0,6 % ADR: + 6,2 %

RevPar: + 5,6 %

Occ: + 3,3 % ADR: + 5,4 %

RevPar: + 8,9 %

Occ: + 0,8 % ADR: + 4,2 %

RevPar: + 5,1 %

Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15

© Fairmas 2015

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Hotelperformance & Trends

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Fairmas Hotel-Reportin Kooperation mit Solutions Dot WG

Dezember 2015 – Dezember in Düsseldorf schwachOcc: 63 %, ADR: 87 €, RevPar: 55 €Für Düsseldorf lief der Dezember nicht gut – wenn auch nicht ganz so dramatisch wie ursprünglich prognostiziert. Der De-zember zeigte eine negative Performance in allen drei Kenn-zahlen: Die Rate ging um 0,7 Prozent zurück, die Belegung ließ um mehr als ein Prozent nach. Die Rate war aufgrund der fehlenden Valve World Expo, die nur im Zweijahrestur-nus stattfindet und im Dezember 2014 gute Zahlen brachte niedriger als im Vorjahr. In vielen Häusern konnte unter der Woche weniger Businessgeschäft als noch im Vorjahresmo-nat platziert werden. Der RevPar lag um zwei Prozent unter dem Vorjahreswert.

Occ: -3,1%; ADR: +1,9%; RevPar: -1,3%

Der Januar zeigt in Düsseldorf bislang

insgesamt eine rückläufige Tendenz, wenn

auch nicht mehr ganz so negativ wie in der Vergan-

genheit prognostiziert. Die Vorbuchungssituation zu

den Messen ist deutlich schlechter als im vergangenen

Jahr. Hier bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend

tatsächlich noch bestätigt oder lediglich die Buchun-

gen für Corporate oder auch MICE-Geschäft immer

kurzfristiger getätigt werden.

Occ: -1,6%; ADR: +1,8%; RevPar: +0,2%

Der Februar hingegen zeigt sich optimis-

tischer, was vor allem auf die positive

Entwicklung der Rate zurückzuführen ist.In diesem

Jahr findet parallel zur EuroCIS die METAV-Messe statt

(Zweijahresturnus), die für zusätzliche Umsätze sorgt

und Grund für die positive Entwicklung in der Rate ist.

Durch das Schaltjahr steht der Hotellerie 1 Tag mehr

Umsatzpotential zur Verfügung. Ansonsten ist der

Februar ähnlich, wie in 2015.

Occ: -10,5%, ADR: -3,4%, RevPar: -13,6%

Der März wiederum zeigt einen extremen

Rückgang in allen 3 Kennzahlen. Neben

der Prowein und der Beauty, welche im jährlichen

Rhythmus stattfinden, fehlt 2016 die IDS Messe in Köln,

welche im letzten Jahr erheblichen Over-Flow nach

Düsseldorf generierte. Zusätzlich finden die Osterferien

in diesem Jahr ausschließlich im März statt und fallen

somit eine ganze Woche mehr in den Monat, als das

2015 der Fall war.

01 02 03

Occ: + 2,6 % ADR: - 0,1 %

RevPar: + 2,6 %

Occ: + 8,1 % ADR: + 2,8 %

RevPar: + 11,1 %

Occ: - 12,7 % ADR: - 38,0 %

RevPar: - 45,9 %

Occ: - 4,5 % ADR: + 4,1 %

RevPar: - 0,6 %

Occ: - 2,5 % ADR: + 2,7 %

RevPar: + 0,3 %

Occ: + 3,5 % ADR: + 5,8 %

RevPar: + 9,3 %

Occ: - 10,0 % ADR: - 25,2 %

RevPar: - 32,6 %

Occ: + 0,2 % ADR: - 21,5 %

RevPar: - 21,5 %

Occ: + 8,2 % ADR: + 31,1 %

RevPar: + 41,9 %

Occ: + 2,8 % ADR: + 6,8 %

RevPar: + 9,9 %

Occ: + 2,7 % ADR: + 15,2 %

RevPar: + 18,3 %

Occ: - 1,3 % ADR: - 0,7 %

RevPar: - 2,0 %

Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15

- 1,3 %

- 0,7 %

- 2,0 %

Occ ADR RevPar

Jahrestrend© Fairmas 2015

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Hotelperformance & Trends

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Fairmas Hotel-Reportin Kooperation mit Solutions Dot WG

Dezember 2015 – Leichte Verluste in Frankfurt OCC: 56 %, ADR: 92 €, RevPar: 51 €Der Dezember zeigte in der Mainmetropole eine insgesamt negative Entwicklung. Trotz dreiprozentiger Ratensteigerung ließ der RevPar im Vorjahresvergleich um 0,4 Prozent nach. Die Belegungssituation war deutlich schwächer als im letzten Jahr. Die Belegung lag um vier Prozent unter dem Vorjahres-wert. Der Dezember war von einer guten Nachfrage im Ta-gungs- und Bankett-Bereich geprägt, daher auch die positive Ratenentwicklung. Allerdings konnten die Hoteliers aufgrund der Feiertagslage im Dezember effektiv nur zweieinhalb Busi-nesswochen verkaufen.

Occ: + 0,7 %, ADR: + 6,2 %, RevPar: + 6,9 %

Wachstum in Frankfurt im Januar in

allen 3 Kennzahlen. Der Januar hat einen

Messetag mehr von der Paperworld/ Christmasworld

als im letzten Jahr. Hoteliers gehen davon aus, dass

zum Jahresanfang eine grundsätzliche Ratenerhöhung

in allen Bereichen vorgesehen ist – mehr Tagungs- und

Veranstaltungsgeschäft wird erwartet. Ab der dritten

Kalenderwoche wird zusätzliches Corporate-Geschäft

erwartet, da dann in allen Bundesländern die Ferien

beendet sind.

Occ: - 5,1 %, ADR: + 0,8 %, RevPar: - 4,3 %

Der Februar zeigt sich weniger positiv.

Zum einen gibt es einen Tag weniger

Messegeschäft von der Paperworld/Christmasworld.

Zusätzlich haben sich die Karnevalstage um eine Wo-

che nach vorne verschoben. In 2015 lag die Ambiente

Messe direkt auf den Karnevalstagen, die ansonsten

mit günstigem Geschäft zu füllen sind. In 2016 ist

daher an diesen Tagen kein großes Corporate – oder

Veranstaltungsgeschäft zu erwarten.

Occ: - 2,7 %, ADR: + 3,0 %, RevPar: + 0,2 %

Der März zeigt sich mit einem leichten

RevPar-Zuwachs etwas freundlicher. In

diesem Jahr findet wieder die Light & Building Messe

statt, die ein ähnliches Ratenniveau, wie die ISH Messe

in 2015 aufweist. Doch es gibt nur zwei Geschäfts-

wochen, die mit Corporate- und Tagungsgeschäft zu

verkaufen sind, da die Osterferien in 2016 eine Woche

früher beginnen als in 2015. In 2015 gab es dagegen

drei Geschäftswochen.

01 02 03

Occ: - 3,3 % ADR: - 2,8 %

RevPar: - 5,8 %

Occ: + 3,0 % ADR: + 3,6 %

RevPar: + 6,7 %

Occ: - 5,3 % ADR: + 4,3 %

RevPar: - 1,1 %

Occ: - 0,6 % ADR: + 5,8 %

RevPar: + 5,3 %

Occ: + 3,9 % ADR: + 11,1 %

RevPar: + 15,5 %

Occ: + 0,0 % ADR: + 0,1 %

RevPar: + 0,0 %

Occ: + 2,1 % ADR: + 2,6 %

RevPar: + 4,8 %

Occ: + 4,8 % ADR: - 0,6 %

RevPar: + 4,4 %

Occ: + 13,5 % ADR: + 31,0 %

RevPar: + 48,9 %

Occ: + 2,4 % ADR: + 4,5 %

RevPar: + 6,9 %

Occ: - 0,1 % ADR: + 3,0 %

RevPar: + 3,1 %

Occ: - 3,6 % ADR: + 3,3 %

RevPar: - 0,4 %

Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15

- 3,6 %

+ 3,3 %

- 0,4 %

Occ ADR RevPar

Jahrestrend© Fairmas 2015

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Hotelperformance & Trends

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Fairmas Hotel-Reportin Kooperation mit Solutions Dot WG

Dezember 2015 – Hamburg startet stark ins neue Jahr OCC: 72 %, ADR: 108 €, RevPar: 77 €Der Dezember zeigte sich für die Hansestadt freundlich. Es wurde auch hier, wie in vielen anderen Städten, ein verstärk-tes MICE- und Leisure-Geschäft registriert. Im vergangenen Jahr fiel der 24. Dezember auf einen Donnerstag (im Jahr da-vor auf einen Mittwoch), wodurch ein zusätzlicher Geschäfts-tag entstand, welcher sich positiv auf die Rate auswirkte. So ging zwar die Belegung um 0,6 Prozent zurück, die Rate konnte jedoch um vier Prozent gesteigert werden. Somit lag der RevPar um drei Prozent über dem Vorjahreswert.

Occ: + 1,7 %, ADR: + 2,6 %, RevPar: + 4,3 %

Der Start ins neue Jahr wird in Hamburg

positiv erwartet. Der RevPar soll um

vier Prozent zulegen. Silvester lag im vergangenen

Jahr so arbeitnehmerfreundlich, dass viele Touristen

ein verlängertes Wochenende in Anspruch nehmen

konnten. Darüber hinaus ist im Januar nicht viel los

in der Hansestadt. Lediglich ein paar kleinere Messen

finden in den Hallen der Hamburger Messe statt und

generieren gegebenenfalls etwas mehr Nachfrage.

Occ: + 0,6 %, ADR: + 3,4 %, RevPar: + 4,0 %

Weiteres Wachstum erwarten die Hoteli-

ers auch für den Monat Februar. Bereits

jetzt registrieren Hoteliers eine starke Nachfrage im

Segment MICE. Hanse Golf, Hamburger Motorradta-

ge, das Online Marketing Rockstars Festival 2016 und

einige Veranstaltungen mehr bringen verstärkte Nach-

frage. Hoteliers hoffen auf zusätzliches Umsatzpotenti-

al bedingt durch das Schaltjahr, denn der Februar hat

in diesem Jahr 29 Tage.

Occ: - 2,9 %, ADR: + 1,3 %, RevPar: - 1,6 %

Der Trend im März ist negativ im Ver-

gleich zum letzten Jahr. Die Verschiebung

der Osterferien in diesem Jahr am letzten Märzwochen-

ende (2015 Anfang April) und eine schwache Prognose

zur Internorga lassen die Erwartungen hinter dem

Vorjahr zurückbleiben. Insgesamt gibt es in diesem

Jahr im März deutlich weniger Veranstaltungstage. Ein

medizinischer Kongress in der Monatsmitte kann noch

zusätzliche Nachfrage generieren.

01 02 03

Occ: + 4,0 % ADR: + 1,4 %

RevPar: + 5,3 %

Occ: + 2,1 % ADR: + 4,6 %

RevPar: + 6,7 %

Occ: - 1,9 % ADR: + 1,9 %

RevPar: - 0,1 %

Occ: + 3,3 % ADR: + 5,0 %

RevPar: + 8,5 %

Occ: - 1,2 % ADR: - 9,5 %

RevPar: - 10,6 %

Occ: - 0,9 % ADR: + 2,1 %

RevPar: + 1,3 %

Occ: + 4,7 % ADR: + 2,5 %

RevPar: + 7,6 %

Occ: + 0,1 % ADR: + 6,0 %

RevPar: + 6,2 %

Occ: + 1,9 % ADR: + 4,0 %

RevPar: + 6,0 %

Occ: - 5,1 % ADR: + 0,4 %

RevPar: - 4,9 %

Occ: - 2,6 % ADR: + 2,5 %

RevPar: - 0,1 %

Occ: - 0,6 % ADR: + 3,8 %

RevPar: + 3,2 %

Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15

- 0,6 %

+ 3,8 %+ 3,2 %

Occ ADR RevPar

Jahrestrend© Fairmas 2015

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Hotelperformance & Trends

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Fairmas Hotel-Reportin Kooperation mit Solutions Dot WG

Dezember 2015 – RevPar-Plus für Köln/BonnOCC: 67 %, ADR: 93 €, RevPar: 62 €Der Dezember war schwierig zu prognostizieren. Das Ad-ventsgeschäft mit den Weihnachtsmarktwochenenden war zwar entsprechend kurzfristig, aber trotz milden Wetters sehr gut. Silvester ist traditionell stark und mit der Lage der Wo-chenenden und Feiertage in diesem Jahr extrem arbeitneh-merfreundlich. Dennoch ging die Belegung um zwei Prozent zurück. Die Rate konnte um vier Prozent deutlich gesteigert werden. Im vergangenen Jahr war auch das Wochenende vor Heiligabend noch sehr hochpreisig. Der RevPar nahm um knapp drei Prozent zu.

Occ: - 0,5 %; ADR: + 1,3 %; RevPar: + 0,8 %

In den ersten zwei Januar-Wochen gibt es

kaum Nachfrage. Das erste Wochenende

im Januar konnte zusammen mit Silvester noch sehr

gut verkauft werden. Ratenstark ist die IMM Cologne.

Doch diese findet in diesem Jahr ohne die Living Kit-

chen statt (Zweijahresrhythmus) und ist damit deutlich

weniger nachgefragt. Doch auch der erste Tag der

Süßwarenmesse ISM Cologne fällt noch in den Januar

und wird der Performance sehr zuträglich sein.

Occ: - 1,2 %; ADR: + 3,1 %; RevPar: + 1,9 %

Bis auf die paar Tage der ISM Cologne ist die

Nachfrage im Februar in Köln/Bonn generell

sehr verhalten. Höhere Raten lassen sich vor allem über

die Karnevalstage verkaufen. Hinzu kommt, dass das

Ende der ISM fast fließend in den Karneval übergeht. So

geht keine halbe Businesswoche verloren wie im vergan-

genen Jahr. In der Zeit vom 16. bis zum 20. Januar findet

die Didacta statt, die abwechselnd in Köln, Stuttgart und

Hannover zu Gast ist.

Occ: -1 3,3 %; ADR: - 20,8 %; RevPar: - 31,3 %

Im vergangenen Jahr fanden mit der IDS und

der Anuga im März zwei sehr starke Messen

statt. In diesem Jahr gibt es lediglich die Eisenwarenmesse,

die nicht ansatzweise so stark nachgefragt ist wie die

beiden anderen Messen und auch nicht so hohe Raten

bringt. Außerdem liegen die Osterferien fast komplett im

März und bringen eine schwierige Nachfragesituation

und Ratenstruktur mit sich. Wegen des frühen Osterter-

mins wird wohl die Reiselust verhaltener ausfallen.

01 02 03

Occ: + 2,4 % ADR: - 2,4 %

RevPar: - 0,2 %

Occ: + 6,9 % ADR: + 28,8 %

RevPar: + 37,4 %

Occ: - 3,0 % ADR: + 7,5 %

RevPar: + 4,2 %

Occ: - 0,3 % ADR: + 3,7 %

RevPar: + 3,4 %

Occ: - 3,7 % ADR: - 6,8 %

RevPar: - 10,4 %

Occ: + 1,6 % ADR: + 4,8 %

RevPar: + 6,4 %

Occ: + 6,5 % ADR: + 8,0 %

RevPar: + 14,9 %

Occ: + 6,9 % ADR: + 6,7 %

RevPar: + 13,9 %

Occ: + 10,7 % ADR: + 11,3 %

RevPar: + 23,3 %

Occ: + 4,3 % ADR: + 10,2 %

RevPar: + 15,0 %

Occ: + 8,5 % ADR: + 30,3 %

RevPar: + 41,3 %

Occ: - 1,9 % ADR: + 4,4 %

RevPar: + 2,5 %

Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15

- 1,9 %

+ 4,4 %

+ 2,5 %

Occ ADR RevPar

Jahrestrend© Fairmas 2015

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Hotelperformance & Trends

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Fairmas Hotel-Reportin Kooperation mit Solutions Dot WG

Dezember 2015 – München muss Verluste hinnehmenOCC: 69 %, ADR: 115 €, RevPar: 79 €Die Belegung ging um 5 Prozent zurück, die Rate stieg um zwei Prozent. Der RevPar nahm um drei Prozent ab. Wegen der Feiertagslage standen nur zweieinhalb Businesswochen zur Verfügung. Auch die Gruppenbuchungslage blieb deut-lich hinter dem Vorjahr zurück. Traditionell gut liefen die Ad-ventswochenenden. Insgesamt ließ sich wegen des rückläu-figen Stop-Over-Geschäfts zu Weihnachten und Silvester in vielen Häusern ein Buchungsrückgang registrieren. Die gro-ße Nachfrage Corporate Transient Segment führte zu einem deutlichen Ratenanstieg.

Occ: + 1,2 %; ADR: - 13,1 %; RevPar: - 12,0 %

Zwar findet im Januar 2016 die ISPO statt.

Diese ist jedoch wesentlich schwächer als

die BAU in 2015, die nur alle zwei Jahre und damit erst

2017 wieder stattfindet. Durch die geringere Nachfrage

müssen die Raten im Januar deutlich gesenkt werden.

Leisure-Geschäft in der ersten Januarwoche kann die

Belegung deutlich ankurbeln, die Raten sind jedoch eher

gering. Durch die Feiertagslage wird in der ersten Woche

ohnehin nur wenig Corporate-Geschäft zu platzieren sein.

Occ: - 5,5 %; ADR: - 6,3 %; RevPar: - 11,4 %

Ebenso schwach wird der Februar erwartet.

Es sind keine Messen oder Events geplant.

Bisher gibt es auch keine Anzeigen für starkes Meeting-

Geschäft. Doch ab der zweiten Januar-Woche steigt die

allgemeine Nachfrage auch für den Februar wieder. Der

Februar 2015 war besonders von der ISPO Messe beein-

flusst, welche in diesem Jahr im Januar stattfindet. Damit

bleibt Februar 2016 ohne signifikante Demand Driver.

Occ: + 2,2 %; ADR: + 11,9 %; RevPar: + 14,4 %

Der März dagegen wird ein starker Monat.

Der EAU Congress und die FAF-Messe, die

im Dreijahresrhythmus abwechselnd in Köln und Mün-

chen stattfindet werden einen sehr positiven Einfluss auf

Belegung die Durchschnittsrate haben. Hinzu kommen

ein Fußball-Länderspiel und ein Champions-League-Spiel.

Der März 2015 musste völlig ohne Events auskommen.

Zudem fällt das Osterwochenende in den März, was zwar

keine Rate bringt, aber doch sehr gute Belegung.

01 02 03

Occ: + 4,5 % ADR: + 12,0 %

RevPar: + 16,9 %

Occ: + 4,0 % ADR: + 1,7 %

RevPar: + 5,7 %

Occ: - 3,2 % ADR: - 4,1 %

RevPar: - 7,2 %

Occ: + 0,9 % ADR: + 6,9 %

RevPar: + 7,8 %

Occ: - 2,1 % ADR: - 1,1 %

RevPar: - 3,1 %

Occ: - 1,0 % ADR: - 6,8 %

RevPar: - 7,9 %

Occ: + 6,8 % ADR: + 11,6 %

RevPar: + 19,3 %

Occ: - 1,2 % ADR: + 4,0 %

RevPar: + 2,9 %

Occ: + 4,6 % ADR: + 1,8 %

RevPar: + 6,5 %

Occ: + 0,1 % ADR: + 7,9 %

RevPar: + 8,0 %

Occ: - 1,3 % ADR: + 4,5 %

RevPar: + 3,0 %

Occ: - 5,2 % ADR: + 1,9 %

RevPar: - 1,3 %

Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15

- 5,2 %

+ 1,9 %

- 3,3 %

Occ ADR RevPar

Jahrestrend© Fairmas 2015

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Fairmas Hotel-Report

Top-Thema: Das war 2015 - Das Jahr im Branchenüberblick

© Fairmas 2015

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Report

11

Das war 2015 – Das Jahr im Branchenüberblick Wir sind es immer noch – Reiseweltmeister. Allein privat reisten wir Deutschen laut BTW Tourismusindex im Jahr 2015 mehr als 1,67 Mrd. Tage, 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Jeder Deutsche – vom Säugling bis zum Senior – war damit durchschnittlich 20,6 Tage unterwegs. Hinzu kommen geschäftliche Termine, Messen, Meetings, Kongresse. Am liebsten sind wir im eigenen Land unterwegs. Das sorgt für eine allseitige Zufriedenheit bei den Hoteliers? Wir setzen hier bewusst ein Fragezeichen, denn erst die Zahlen der Branche können das objektiv bestätigen – oder eben auch nicht. Wir haben die sieben wichtigsten Desti-nationen des Landes im zwölfmonatigen Zeitraffer analysiert: Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn und München. Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer? Welche Ereignisse sorgten für volle Häuser? Hat Pegida Auswirkungen auf den Standort Dresden? Wie entwickelte sich das Sorgenkind Rate in der Hauptstadt? Grundlage der Fairmas-Analyse sind die Daten der Fairmas Gesellschaft für Marktanalysen mbH. Die im Text verwendeten Prozentangaben beziehen sich auf die Vergleichszahlen des Jahres 2014.

Berlin

Steigende Touristenzahlen machten die Hoteliers nicht rundum glücklich, blieben doch die Raten in den vergan-genen Jahren unter denen der international vergleichbaren Metropolen. Hinzu kamen starke Auslastungsschwankun-gen. Das bestätigte gleich der Januar, der mit einem starken Leisure-Geschäft, der Grünen Woche, den Modeevents Pa-norama und Fashion Week punktete. Dennoch trug die Rate ein Minus vor der Zahl (- 4,9 %). Auch im Februar dümpelte das Sorgenkind Rate (- 3,8 %) vor sich hin. Mit dem Frühling ging es endlich aufwärts. Die ITB Anfang März setzte mit ei-ner längeren Aufenthaltsdauer als in den Vorjahren ein ers-tes positives Signal, dem dann zwei gut gebuchte nationale Kongresse folgten, die einen positiven Einfluss auf Belegung und Rate hatten. Da Ostern 2015 auf Anfang April fiel, war der März ein kompletter Corporate-Geschäftsmonat mit ei-ner Nachfrage, die selbst Branchenkenner überraschte. In Zahlen hieß das: Occ: + 8,9 %, ADR: + 0,4 %, RevPar: + 9,4 %. Für die guten April-Ergebnisse sorgten insbesondere die

3,2%

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Nachfrage im Gruppenbereich rund um die Osterzeit, ein hochpreisiges Business- und Convention-Geschäft sowie zwei Medizinkongresse (Kongress der Deutschen Diabe-tesgesellschaft und Europas wichtigste Fachmesse für Ge-sundheits-IT, conhIT). Die Rate kletterte um 6,5 %. Der Trend legte im Mai aufgrund der fehlenden ILA (2-Jahresturnus) sowie der Feier- und Brückentage um den Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt und Pfingsten, die den Businessmonat zerstückelten, eine Verschnaufpause ein (- 2,3 %), um dann im Juni kräftig Gas zu geben. Wann haben die Berliner Hote-liers je die Rate um 27,4 % klettern sehen? Ursachen waren das vollständig ausverkaufte Champions-League-Finale, der Hauptstadtkongress, der EAN-Kongress und der Besuch der Queen. Die vier Businesswochen waren so kurz vor den Sommerferien (Mitte Juli beginnend) sehr gut nachge-fragt. Schon mit einer beginnenden Routine nahm dann die Branche das RevPar-Plus von fast 15% im Juli zur Kenntnis, hauptsächlich bedingt durch zwei Business-Wochen, die

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Modeevents Bread&Butter, Panorama und Fashion Week, die auch für Overflow in die Hotels außerhalb der City sorg-ten sowie die die MACCABI Games, die jüdischen olympi-schen Spiele. Der August war der erwartete

Leisure-Monat, zu Freude aller ein starker (RevPar: + 5,6 %). Dem Erfolgsmonat September fehlte 2015 die Innotrans, die im Zweijahresrhythmus stattfindet. Ausgleich schufen die Messen IFA, HAI und CMS, das Berlin-Marathon-Wochenen-de, ein gutes Businessgruppen- und Tagungsgeschäft sowie die vielen kleineren Veranstaltungen in der Stadt (Occ: 4,9 % gesteigert, ADR: - 2,8 %, RevPar: + 1,9 %). Auch der Oktober bescherte sonnige Zahlen, für die viele Feierlichkeiten zum Jubiläum der Deutschen Einheit genauso sorgten wie die beiden Licht-Festivals, kurzfristige Buchungen im Corpo-rate- und Leisure-Bereich sowie ein gutes Tagungsgeschäft (Occ: + 3,3 %; ADR: + 5,4 %; RevPar: + 8,9 %). Die beiden letz-ten Monate des Jahres bestätigten die gute Entwicklung der hauptstädtischen Hotellerie: Alle Kennzahlen präsentierten ein Plus vor dem Wert. Viele Gäste kamen an den Advents-wochenenden und zu Silvester, das MICE-Geschäft lief im letzten Monat des Jahres besonders zufriedenstellend. Ein gutes Jahr 2015: starke Nachfrage und die Preise stiegen!

Dresden

Touristik-Fachleute wiesen frühzeitig darauf hin, dass Pegida-Aufmärsche und fremdenfeindliche Parolen das Image der Elbmetropole über die Ländergrenzen hinaus schädigen würden. Eine Antwort unabhängig von politi-schen Wertungen geben die Zahlen. Während der Januar für die Dresdner Hoteliers durch ein starkes Leisure-Ge-schäft gute Ergebnisse brachte (Occ: + 7,8 %, ADR + 4,8 %, RevPar: + 13 %), mussten sie sich im Februar starken Ein-bußen sowohl im Corporate- als auch im Leisure-Geschäft

stellen. Zugleich spürte die Stadt, dass der schwache Ru-bel die russischen Gäste ausbleiben ließ (Occ: - 9 %, ADR:

- 2,4 %, RevPar: - 11 %). Der März verlief beinahe durch-schnittlich, wobei einige Häuser ein schwindendes Geschäft, besonders im Leisure-Segment, konstatierten. Das glich ein gutes Corporate-Geschäft weitestgehend aus. Frühlings-gefühle ließ der April in Dresden nicht aufkommen, das Leisure-Geschäft zu Ostern blieb unter den Prognosen. Die geringe Zahl der Meeting- und Gruppenbuchungen und auch fehlendes Corporate-Geschäft machten den Dresdner Hoteliers das Leben schwer. Einige wenige Kongresse und Tagungen liefen sehr gut, konnten den allgemeinen Nega-tivtrend allerdings nicht ausgleichen. So ging die Belegung um 7 % zurück, die Rate hingegen konnte um 3,8 % zulegen (RevPar: - 3,5 %). Die Feiertagswochenenden um den 1. Mai, Christi Himmelfahrt und Pfingsten brachten im Mai endlich bessere Performance-Zahlen. Dazu kamen der G7-Gipfel der Finanzminister in der Stadt, der kurzfristig lukrativen Pick-up brachte, sowie ein ausverkauftes Konzert von ACDC. Die Belegung stieg um 1,1 %, die Rate um 2,8 %, was einen RevPar-Anstieg von 3,8 % mit sich brachte. Als kompletter Business-Monat brachte der Juni eine erfreulich steigende Business- und Meeting-Nachfrage, die erfahrungsgemäß zu höheren Raten als im Leisure- und Gruppenbereich führt. Diese positive Entwicklung setzte der Juli – ein Monat mit einem vollen Veranstaltungskalender – fort. Mehrere Festi-vals und Konzerte sorgten für gut ausgelastete Hotels. Der August war den Städtetouristen wohl zu heiß, die sinkende Belegung (-4,5 %) konnte auch ein internationaler Technik-kongress nicht ausgleichen. Signale setzte der September mit extremen Rückgängen im Gruppengeschäft und vielen Stornierungen. Zum Glück für die Hoteliers waren einige Kongresse und Tagungen wie der Medizinische Fachkon-gress, die Herbstkonferenz der Gesellschaft für Arbeitswis-senschaft und die Interspeech besser gebucht als erwar-tet, sodass alle Kennzahlen anstiegen (Occ: + 2,5 %, ADR: + 1,6 %, RevPar: + 4,2 %). Eher durchschnittlich lief der Okto-

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ber (RevPar: + 0,4 %), bevor die beiden letzten Monate des Jahres sich zur Talfahrt entwickelten. Selbst die Nachfrage an den Adventswochenenden – 2014 ein „Bringer“ – blieb unter den Erwartungen und Prognosen (Occ: Nov. - 5,7 %, Dez. - 3,3 %). Kurz gesagt: Dresden hatte ein durchwachse-nes Jahr, wobei die Hoteliers der Versuchung widerstanden, via Rate zu agieren.

Düsseldorf

Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt zeigt häu-fig schwankende Jahresbilanzen, vor allem bestimmt vom Messekalender der Metropole. Nach einem mäßigen Januar mit einer stagnierenden Rate und einem RevPar von +2,6 % zeigte der Februar mit einem RevPar von -32,6 % Kellerwer-te, vor allem beeinflusst von einer extrem negativen Ent-wicklung in der Rate (- 25,2 %). Es fehlte vor allem die Euro-shop Messe (3-Jahresturnus). Ein Übriges tat der Karneval, der vollständig in den Februar fiel. Da konnte der März nur besser werden, was er auch tat! Vier volle Businesswochen ließen die Belegung um 8,1 % deutlich ansteigen, hinzu kam das Overflow-Geschäft der IDS in Köln, die von Jahr zu Jahr stärker werdende Messe ProWein, die Beauty-Messe und die Top Hair. Gerade erholt, wanderten die Zahlen im April mit einem RevPar-Rückgang von 21,5% erneut in den Keller, vor allem bedingt durch die hohen Einbußen in der Rate von 21,5 %. Dies war vor allem dem Wegfall der A-Messe Wire & Tube (2-Jahresrythmus) geschuldet. Und nun wie-der aufwärts? Leider nicht, denn auch im Wonnemonat ging die Belegung um 12,7 % zurück. Die Rate nahm sogar um dramatische 38 % ab. Die vielen Feiertage im Mai und das damit verbundene deutlich geringere Corporate- und MICE-Geschäft sowie weniger Messen als 2014 verhinderten das erhoffte hochpreisige Geschäft, sodass die Düsseldorfer Hotellerie einen RevPar-Rückgang von 45,9 % hinnehmen

musste. Noch so ein Negativ-Rekord-Monat? Im Gegenteil: Der Juni verlief in Düsseldorf wie in vielen anderen Destina-tionen extrem positiv, vor allem bei der Rate (ADR: + 31,1 %).Vor allem die A-Messe GIFA (alle 4 Jahre) und der Döak-Kongress erzeugten ein sehr hohes Ratenniveau. Der Juli dümpelte im Mittelmaß (Occ: - 4,5%, RevPar: - 0,6 %), bevor der August zeigte, dass es mit einer RevPar-Steigerung von 9,9 % auch deutlich besser geht. Die Sommerferien ende-ten 2015 bereits Mitte August, sodass die letzten zwei Wo-chen mehr Corporate-Geschäft ermöglichten. Obwohl eher wenig optimistisch prognostiziert, brachte der September dank Expopharm und FIP-Kongress eine Ratensteigerung von mehr als 2,7 %. Starkes Wachstum verzeichnete der Oktober mit einem zweistelligen Anstieg von 18,3 % in der Gesamtperformance. Ursache waren die letzten zwei Mes-setage der Expopharm, die alle zwei Jahre stattfindende A+A Messe sowie der „Mitnahme-Effekt“ der Anuga in Köln. Auch der November stand auf Wachstumskurs mit einem Ratenanstieg von 9,3 %. Für den sorgten die COMPAMED/MEDICA (laut Messe-Ranking in der AHGZ die ertragreichs-te Messe in Deutschland) sowie ein starkes Corporate- und MICE Geschäft. Auch die Verlegung des Klitschko Kampfes von Hamburg nach Düsseldorf wirkte sich positiv aus. Da schmerzte eine negative Performance in allen 3 Kennzah-len (Occ: - 1,3 %, ADR: - 0,7 %, RevPar: -2 %) nicht ganz so. Die Hoteliers der Rheinmetropole sind durch die Talsohle eines schwierigen Jahres gekommen und hoffen auf ein gu-tes 2016 – der Messekalender spricht dafür!

Frankfurt

Auch die Branchenzahlen der Mainmetropole werden im Wesentlichen vom Messegeschehen bestimmt. Anfang De-zember 2015 meldete Messe Frankfurt mit rund 645 Milli-onen Euro einen neuen Umsatzrekord. Widerspiegelt sich

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das auch in der Hotelperformance? Der Januar bestätigte das erst einmal nicht, denn er bewegte sich unter dem Vor-jahresniveau (Occ: - 3,3 %, ADR: - 2,8 %). Doch schon der Februar legte den Schalter um, die letzten Messetage der Paperworld und die Messe Ambiente sorgten für eine Ver-besserung in der Rate und der Belegung um jeweils 2,6 %. Im März war es vor allem die alle zwei Jahre stattfindende ISH-Messe, die die Gesamtperformance positiv beeinfluss-te. Trotz starker Musikmesse konnte das Fehlen der Light & Building 2015 Einbußen in der Rate (ADR: - 0,6 %) im April nicht verhindern. Das Ostergeschäft verlief besonders zu-friedenstellend, was sich auch in der positiven Belegung widerspiegelte und zu einem positiven Gesamtergebnis führte (RevPar: + 4,4 %). Die kalendarischen Gegebenheiten des Mai hatten wie fast überall auch in Frankfurt negative Einflüsse auf das Corporate-Geschäft. Die Belegung ging um 5,3 % zurück. Allerdings fand nach zwei Jahren Pause die Techtextil/Techprocess-Messe statt, die für einen Ra-tenanstieg von 4,3 % sorgte. Der RevPar blieb dennoch um 1,1 % unter dem Vorjahresniveau. Der Juni in Frank-furt zeigte sich sehr positiv in allen drei Kennzahlen (Occ: + 13,5 %, ADR: + 31 %, RevPar: + 48,9 %). Wichtigster „Brin-ger“ war die Leitmesse Achema, die alle drei Jahre stattfin-det. Die zweite Monatshälfte war vor allem geprägt durch einen zusätzlichen individuellen Pick-up insbesondere aus dem Corporate Bereich. Mit einer starken Nachfrage im Tagungs- und Geschäftsbereich sowie stabilen Buchun-gen im Gruppengeschäft offerierten die Sommermonate Juli und August sonnige Zahlen, kein Schatten von wegen Sommerpause. Ende August registrierten die Hoteliers die ersten Aufbauarbeiten für die IAA Pkw im September, die der Hauptgrund für einen Anstieg von insgesamt 15,5 % im RevPar war, zurückzuführen auf die positive Entwicklung in der Rate (+ 11,1 %). Das nennt man Kontinuität, denn auch der Oktober zeigte Wachstum in Frankfurt (Occ: - 0,1 %, ADR: + 3 %, RevPar: + 3,1 %), hauptsächlich begründet durch eine besonders hohe Nachfrage im Gruppen- und

Bankettbereich sowie die Buchmesse. Der November sta-gnierte, und der Dezember schwächelte mit einem RevPar-Rückgang von 0,4% trotz Steigerung in der Rate von 3,3% etwas. Insgesamt ist das Finanzzentrum Frankfurt als inter-national renommierter Kongress– und Messestandort ein Musterschüler in Sachen Stabilität.

Hamburg

Hamburg gehört zu den Destinationen, die sich seit Jahren auf einem stabilen Wachstumskurs befinden. Konnte die Hansestadt auch 2015 diesen Erfolgskurs halten? Schon der Januar zeigte sich insgesamt positiv, vor allem in der Be-legung mit einem Anstieg von 4%. Viele Hoteliers registrier-ten bereits Anfang des Jahres eine sehr gute Vorbuchungs-lage zu Veranstaltungen sowie eine deutlich steigende Nachfrage im Segment MICE. Ein Mix aus Individualgeschäft, Business-Groups sowie vielen kleineren Events und Kon-gressen bescherte den Hamburger Hoteliers Wachstum, vor allem bedingt durch den Anstieg der Belegung um 4,7 %, was zu einer RevPar-Steigerung um 7,6 % führte. Der März hielt, was die Prognosen versprachen, schließlich gilt die sehr starke nationale INTERNORGA als sichere Bank für volle Häuser. Hinzu kamen ein internationaler Pharma-Kongress sowie insgesamt mehr Veranstaltungstage als im Vorjahr – die Rate stieg um 4,6 %. Der April setzte die positive Entwicklung fort (Occ: + 0,1 %, ADR: + 6 %, RevPar: + 6,2 %), die starke internationale Messe International Air-craft Interior sowie der alljährliche Haspa Marathon brach-ten starke Raten, allerdings blieben viele Leisure-Reisende bei schlechtem Osterwetter lieber zu Hause, was zu einem Belegungsrückgang führte. Im Mai generierte der Hafen-geburtstag erneut eine hohe Nachfrage genauso wie der Röntgenkongress, der hauptsächlich für die Ratensteige-rung von 1,9 % verantwortlich war. Die Sommermonate

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Juni und Juli verliefen positiv in allen drei Kennzahlen (Juni: Occ: + 1,9 %, ADR: + 4 %, RevPar: + 6 %; Juli: Occ: + 3,3 %, ADR: + 5 %, RevPar: + 8,5 %) Der Internationale Hafenkon-gress IAPH sorgte für zusätzliche Buchungen in der ersten Juniwoche. Gleichzeitig gab es gutes MICE-Geschäft und eine besonders hohe Nachfrage im Segment Leisure durch späte Anfragen. Erstmals ein Minus vor dem Wert zeigte im August der RevPar (- 4,9 %). Ein Ausrutscher aufgrund eines Rückgangs im Corporate-Geschäft, bedingt durch die Verschiebung der Ferien? Jedenfalls keine Eintagsfliege, denn der September zeigte eine insgesamt sehr schlechte Entwicklung (RevPar – 10,6 %), vor allem bedingt durch die negative Rate (ADR: - 9,5 %). Die turnusmäßig alle zwei Jah-re stattfindende hochpreisige SMM-Messe und die Messe

„WindEnergy“ hatten ein 0-Jahr und hinterließen ein Minus, das der Oktober trotz EANM-Kongress der Nuklearmedizin und dem World Publishing Expo-Kongress nicht ausbügeln konnte (Occ: - 2,6 %, ADR: + 2,5 %, RevPar: + 0,1 %). Solide die Kennzahlen im November und Dezember, wobei sich im Weihnachtsmonat die Rate (ADR: + 3,8%) freundlich zeigte, was den RevPar positiv beeinflusste. Es wurde auch hier – wie in vielen anderen Städten – ein verstärktes MICE- und Leisure Geschäft registriert.

Obwohl es 2015 keine großen internationalen Messen gab, bestätigte die Hansestadt erneut ihre Stabilität, der Damp-fer hielt verlässlich Kurs auf Wachstum. Hierfür stehen zwei wesentliche Ursachen: zum einen ein verlässliches Leisure- und ein starkes MICE-Geschäft über alle zwölf Monate und zum anderen herrscht unter den Hoteliers offenbar Einig-keit, die Ratenspirale nicht nach unten drehen.

Köln/Bonn

Vergleichbar mit Düsseldorf ist die Performance der Met-ropolenregion Köln/Bonn stark abhängig von den Messe-

zyklen und Veranstaltungen. Der Markt unterliegt immer wieder Schwankungen. Auch 2015? Das Jahr startete ver-halten, die Belegung stieg um 2,4 %, die Rate ging um 2,4 % zurück, der RevPar ging damit um -0,2% leicht zurück. Die ersten beiden Januarwochen sind hier stets eher schwach auf der Brust, sodass viele Hotels versuchten, Leisure-Gäs-te mit niedrigen Raten zu einem Besuch anzuregen. Das Fehlen der weltgrößten Süßwarenmesse ISM – diesmal im Februar – machte sich bemerkbar. Die hochpreisige inter-nationale Einrichtungsmesse imm Cologne war in vielen Häusern bereits im Voraus ausverkauft. Stark präsentier-te sich der Februar in Köln/Bonn. Es gab eine Belegungs-steigerung um 6,5 %, die Rate stieg um 8 % und damit der RevPar um 14,9 %. Größter Treiber dessen war die ISM. Auch der Karneval sowie die Business- und (an den Wo-chenenden) Leisure-Nachfrage waren ebenfalls sehr gut. So sollte es weitergehen. Und es ging. Hohe Ratensteige-rungen (+ 28,8 %) brachte der März. Auch die Belegung legte um 6,9 % deutlich zu (RevPar: + 37,4 %). Dafür sorgte vor allem die sehr hochpreisige internationale Leitmesse des Dental Business, die nur alle drei Jahre stattfindet. Die ebenfalls ratenstarke Anuga Foodtec, die auch einen 3-Jah-resturnus hat, kam hinzu. Zwei volle Businesswochen mit einer sehr starken Nachfrage machten den Monat komplett. Branchenprofis waren sich unschlüssig, was der April bringt. Die Anfragen für die FIBO-Messe kamen erst sehr spät, da-für aber stärker und hochpreisiger als im vergangenen Jahr. Die Belegung stieg um 6,9 %, die Rate um 6,7 %, der Rev-Par um 13,9 %. Positiv-durchwachsen der Mai, in dem tur-nusmäßig nach zwei Jahren die interzum-Messe stattfand. Kurzfristige Buchungen gab es zum Handball-Champions-League-Finale. Die Feier- und Brückentage brachten leider nicht das erwartete Leisure-Geschäft in die Stadt, auch die Wandermesse FESPA blieb hinter den Erwartungen zu-rück. Insgesamt ging die Belegung um 3 % zurück, die Rate konnte aber um stolze 7,5 % gesteigert werden. Der RevPar legte um 4,2 % zu. Für zweistellige Wachstumszahlen im Juni sorgten die ANGA COM und die VICTAM (zusammen

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mit der FIAAP und grapas), das Overflow-Geschäft der GIFA in Düsseldorf sowie die Konzerte von Helene Fischer und ACDC. Alles in allem stieg die Belegung um 10,7 % und die Rate um 11,3 % (RevPar: + 23,3 %). Nicht ganz so hoch, aber weiterhin positiv präsentierte sich der Juli, der gleich drei hochpreisige Wochenenden in Köln hatte: den Christopher Street Day, die Veranstaltung Kölner Lichter und das Amphi Festival. Messen (insbesondere die gamescom) und Sport-veranstaltungen hatten sehr positive Auswirkungen auf Be-legung und Rate im August. Die Rate stieg um 10,2 %, die Belegung konnte um 4,3 % zulegen (RevPar: + 15 %). Nach acht Wachstumsmonaten bestätigte der September die Ne-gativprognose. Die Photokina- Messe findet nur in geraden Jahren statt, das konnten auch die Kind & Jugend Messe sowie die dmexco, die hervorragend lief, nicht wettmachen. Hinzu kam ein eher schlechtes Corporate-Geschäft. Alles in allem gab es einen Rückgang in der Belegung um 3,7 %. Die Rate nahm sogar um 6,8 % ab. Das brachte einen RevPar-Rückgang um 10,4 %. Der Oktober führte zurück in den Wachstumsmodus, angetrieben von der anuga, die schon Monate vorher ausgebucht war. Hinzu kamen das Messe-doppel Aquanale/FSB, das sich wegen der guten Nachfrage zu besseren Raten verkaufte. Der Köln-Marathon und die beiden U2 Konzerte taten ein Übriges. Die Hoteliers freu-ten sich über eine Belegungssteigerung von 8,5 %. Die Rate konnte sogar um sehr stolze 30,3 % ansteigen. Damit legte der RevPar um beachtliche 41,3 % zu. Mit guten Zahlen ver-abschiedete sich das Jahr.

Köln/Bonn erlebte ein starkes Jahr mit rekordverdächtigen Wachstumszahlen, für die ein starkes Messejahr sorgte.

München

Unumstritten ist München nach wie vor der attraktivste Hotelmarkt Deutschlands. Die Bayernmetropole freu-

te sich in den vergangenen Jahren über stetig steigende Gästezahlen und eine damit verbundene hohe Nachfrage. Auch 2015? Schon der Januar setzte ein erstes Ausrufezei-chen (Occ: + 4,5 %, ADR: + 12 %, RevPar: + 16,9 %). Haupt-verantwortlich für diese positive Entwicklung war die im Zweijahresrhythmus stattfindende BAU-Messe, die stets starke Raten bringt. Die guten Schnee-Bedingungen sorg-ten für anhaltend gute Buchungen, denn viele Gäste leg-ten auf dem Weg in den Skiurlaub einen Zwischenstopp in München ein. Auch im Februar standen die Zeichen auf Zuwachs (Occ: + 6,8 %, ADR: + 11,6 %, RevPar: + 19,3 %): Hauptverantwortlich hierfür waren die ISPO-Messe und die Münchener Sicherheitskonferenz. Auch die Corporate-Nachfrage und das allgemeine Meeting-Geschäft waren stark. Hinzu kam noch ein gutes Wochenend-Geschäft, ins-besondere zum Valentinstag aber auch zu den Spielen des FC Bayern. Erfolgsverwöhnt ging es weiter, der März über-traf die Prognosen. Eine hohe Nachfrage in allen Segmen-ten, ein starkes Geschäftsreiseaufkommens und ein gutes Tagungsgeschäft wirkten sich positiv auf Belegung und Rate aus. Das schlechte Oster-Wetter sowie ein magerer Messe-kalender mussten drei volle Businesswochen im April aus-bügeln: Die Belegung ging um 1 % zurück, die Rate legte um 4 % zu (RevPar: + 2,9 %). Im Mai fehlte die IFAT, die alle zwei Jahre stattfindet. Die transport logistic konnte das fehlende ratenstarke Geschäft nicht ausgleichen. Die Menge an Fei-ertagen drückte zudem auf die Raten, zusätzlich verstärkt vom Füll-Geschäft, insbesondere aus dem Individual- und Gruppensegment, aber auch Wholesale-Geschäft. Die Bele-gung und die Rate waren um 4,1 % rückläufig, der RevPar nahm damit um knapp 7,2 % ab. Für gute Juni-Zahlen sorg-ten zwei sehr starke Messen (Intersolar Europe und Laser World of Photonics). Der G7-Gipfel in Schloss Elmau brach-te nur einzelnen Häusern etwas. Der Juli zeigte ein Plus in allen drei Kennzahlen (Occ: 0,9 %, ADR: 6,9 %, RevPar: 7,8 %). Das frühe Ende des Ramadan im letzten Monatsd-rittel brachte vor allem verstärkt arabische Gäste und damit sehr gute Raten in den höheren Kategorien. Das wirkte bis

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in den August. Zusätzlich bescherte der Audi-Cup in der ersten Augustwoche hochpreisige Nachfrage. Die Rate stieg im Vorjahresvergleich um 7,9 % an, der Belegungsanstieg um 0,1 % war kaum wahrnehmbar. Der RevPar lag um 8 % über dem des Vorjahresmonats. Nach so vielen Erfolgs-monaten fiel der September deutlich weniger rosig aus, bedingt durch das Fehlen der Backmesse IBA (2-jahrestur-nus) und einer ersten ernüchternden Bilanz zum Oktober-fest. Anders als erwartet ging die Belegung zurück (-2,1 %). Die Rate verschlechterte sich um 1,1 %, RevPar -3,1 %. Die guten Prognosen für den Oktober bestätigten sich. Das Oktoberfest nahm noch einmal Fahrt auf, hinzu kamen die EXPO Real und die ceramitec-Messe, die sich überraschend gut entwickelte. Die Münchner Hotellerie musste einen

Belegungsrückgang um 1,3 % hinnehmen. Die Rate jedoch stieg um 4,5 % an (RevPar: + 3 %). Für deutliche Rückgänge im November (Occ: - 1 %, ADR - 6,8 %, RevPar - 7,9 %) waren die Herbstferien verantwortlich, unter denen das ratenstar-ke Business- und MICE-Geschäft litt. Zudem fehlte die sehr hochpreisige electronica. Der Dezember blieb knapp hinter Vorjahresniveau.

Als renommierter Messe– und Kongressstandort sowie geschätzte Städtereisedestination bestätigte die bayrische Landeshauptstadt 2015 ihre Stabilität, auch wenn Schwan-kungen in einzelnen Monaten einen durchweg ersten Ta-bellenplatz verdarben.

FazitDer Jahresrückblick 2015 bestätigt erneut Stabilität und Wachstum der Branche. Steigende Gästeankünfte und Übernach-tungszahlen im sicheren und beliebten Reiseland Deutschland mit verlässlichen Standards in allen Bereichen auch in einem Jahr, das eine schwierige politische Weltlage kennzeichnete.

Wer sind nun die Gewinner und Verlierer? Auf dem obersten Treppchen steht die Metropolenregion Köln/Bonn, deren Jahres-RevPar-Anstieg stolze 12,2 % beträgt. Auch in den einzelnen Monaten schrieben die Hoteliers hier Rekorde: im März + 37,4 % und im Oktober + 41,3 %. Wichtigster Zulieferer für dieses Ergebnis ist die Koelnmesse. Der Verlierer ist gerade mal 35 Kilo-meter entfernt: Düsseldorf beendete das Jahr 2015 mit einem RevPar von - 3,2 %. Auch hier spielt das Messegeschehen die Hauptrolle. Hatte die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt 2014 28 Leitmessetage, waren es 2015 gerade mal vier. Augen zu und durch: 2016 verspricht, ein besseres Messejahr zu werden.

Zu den positiven Überraschungen des Jahres gehört Berlin mit einem RevPar-Anstieg von 7,7 %. Endlich bewegte sich auch die Rate nach oben. Eine Entwicklung, die 2016 fortgesetzt werden sollte. Auch Dresden konnte trotz widriger Umstände das Preis-niveau nach oben schrauben, was hauptsächlich gelungenen Marketing-Aktionen im Sommer zu danken ist. Mit verlässlicher Stabilität bewältigten die Hoteliers in Frankfurt (RevPar: +7,3%), Hamburg und München 2015.

Ein Blick auf 2016 – das Jahr begann zwischen Hamburg und München gut. Zwei Faktoren bleiben unplanbar: Am Wetter kann auch der tüchtigste Hotelier und die klügste Strategie nichts ändern, und die politische Weltlage.

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Deutschland 1,6% 2,9% 4,5%Deutschland 3* Hotels 0,8% 6,0% 6,8%Deutschland 4* Hotels 1,4% 3,3% 4,6%Deutschland 5* Hotels 1,8% 2,9% 4,8%

Berlin 3,2% 4,1% 7,7%Bremen -1,7% 1,6% 0,0%Darmstadt 3,6% 1,7% 5,2%Dortmund 7,4% 0,7% 8,3%Dresden -0,2% 2,0% 1,7%Düsseldorf -0,3% -2,9% -3,2%Essen/Bochum 2,0% -3,5% -1,6%Frankfurt 1,5% 5,9% 7,3%Hamburg 0,0% 1,5% 1,6%Hannover 4,1% -2,1% 2,0%Heidelberg 4,4% 4,1% 8,8%Köln/Bonn 3,0% 9,0% 12,2%Leipzig -0,4% 2,2% 1,8%Mainz 1,4% 0,5% 1,9%München 0,1% 2,4% 2,7%Münster 0,3% 5,6% 5,8%Nürnberg -0,8% -2,1% -3,0%Rostock/Umgebung 0,4% 7,1% 7,3%Stuttgart 0,0% 4,8% 4,8%Wiesbaden/Mainz 2,4% 1,5% 3,9%

Datenstand: 08.01.2016

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Die Herausgeber des Fairmas Hotel-Report Fairmas Gesellschaft für Marktanalysen mbH, Sachsendamm 6, 10829 Berlin, Deutschland Solutions Dot WG GmbH, Kranzer Strasse 6-7, 14199 Berlin, Deutschland

Die Fairmas Gesellschaft für Marktanalysen mbH ist spezialisiert auf die Entwicklung von Planungs- und Controlling Software für die Hotellerie. Das Unternehmen bietet seinem internationalen Kunden-kreis eine Hotel Benchmarking Plattform sowie diverse Software Anwendungen für die Bereiche Bud-getierung, Forecasting, Controlling, Management Reporting und Optimierung von Arbeitsprozessen.

Als strategische Unternehmensberatung erarbeitet Solutions Dot WG individuelle und maßgeschnei-derte Strategien und Lösungen für Unternehmen der Hotellerie, Gastronomie und Tourismusbranche und unterstützt bei der Umsetzung von Konzepten. Solutions übernimmt auch die eigenverantwort-liche Projektrealisierung, ist im Bereich Support Management und Interimsmanagement tätig und daneben auch im Sektor Total Quality Management (TQM) aktiv.

Ihre Ansprechpartner in der Redaktion des Fairmas Hotel-Report: Nadine Kilian, Marketing & Communications Manager Fairmas Gesellschaft für Marktanalysen mbH E-Mail: [email protected]

Gabriele Kiessling, Consultant und Project Management Solutions Dot WG GmbH E-Mail: [email protected]

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