residentenkurier 10

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Jahrgang 1, Ausgabe 10 September 2009 Inhaltsverzeichnis Dr, Fuchs, Sozialreferent der Deutschen Botschaft, gibt Informationen zum Wohnsitz in Spanien 2 Glühlampen ade 5 Schweingrippe 6 Ausflug: Olvera und die Via Verde de la Sierra 8 Nationalfest in Gibraltar 12 San Roque 14 Hotel la Solana 15 Wein-Spezial, Teil 2 16 Garten im Herbst Hotel Playa Senator, Cadiz Buchtipp: Aquarelle über Sevilla Gemälde 7,50m hoch Glosse G. Hefele Rezept Achtung Prepaid-Karten Sprachkurs Auswanderserie: Jenseits von Andalusien: Telefonica-Erlebnisse 17 18 20 21 22 23 24 25 26 27 Besuchen Sie unsere Webseite: www.residentenkurier.com oder schreiben Sie uns: [email protected] Wir haben auch wieder viele Ratgeberseiten zusammengestellt und würden uns sehr über feedback freuen. Wer gerne selbst etwas berichten möchte, auch über andere Regionen, kann dies jederzeit tun. Herzlichst Beatrice Hohler Herausgeberin/Editora Der Sommer war heiß, für manche zu heiß, und das nicht nur in Spanien, sondern zum Teil auch in Deutschland. Hier wird auch der Herbst heiß, denn es geht um die Bundestagswahl im September, an der sich auch die Residenten im Ausland beteiligen können. Man darf gespannt sein, bei wie vielen Wahlversprechen sich die Politiker mal wieder „versprochen“ haben. Wir versprechen sicher nicht zu viel, wenn wir sie in dieser Ausgabe einladen zu ein paar schönen Ausflüge im Herbst. Ob zu einer Wander-, Rad– oder Reittour entlang der Via Verde im Gebirge von Cadiz, oder zum Nationalfest von Gibraltar, oder nach San Roque. Es gibt überall etwas Neues zu entdecken. Da es im August keine Ausgabe gab, stellen wir diesmal ein paar Ausflugsziele ausführlicher vor. Gerade im Herbst, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, und vor allem nicht mehr so übervoll, ist es besonders schön, etwas mehr von unserer neuen Heimat kennenzulernen. Wir hoffen, damit auch bei allen, die nicht in der Region wohnen, Interesse zu wecken, sich diese Gegend im Süden Spaniens einmal anzuschauen. Herzlich Willkommen! Bienvenido!

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Die September Ausgabe des Residentenkuriers, 2009

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Page 1: Residentenkurier 10

J a hr g a ng 1 , A usg a be 1 0 S e pt e mbe r 2 0 0 9

Inhaltsverzeichnis

Dr, Fuchs, Sozialreferent der Deutschen Botschaft, gibt Informationen zum Wohnsitz in Spanien

2

Glühlampen ade 5

Schweingrippe 6

Ausflug: Olvera und die Via Verde de la Sierra

8

Nationalfest in Gibraltar 12

San Roque 14

Hotel la Solana 15

Wein-Spezial, Teil 2 16

Garten im Herbst

Hotel Playa Senator, Cadiz

Buchtipp: Aquarelle über Sevilla

Gemälde 7,50m hoch

Glosse G. Hefele

Rezept

Achtung Prepaid-Karten

Sprachkurs

Auswanderserie:

Jenseits von Andalusien:

Telefonica-Erlebnisse

17

18

20

21

22

23

24

25

26

27

Besuchen Sie unsere Webseite:

www.residentenkurier.com

oder schreiben Sie uns: [email protected]

Wir haben auch wieder v i e l e R a t ge be r s e i t en zusammengestell t und würden uns sehr über feedback freuen. Wer gerne selbst etwas berichten möchte, auch über andere Regionen, kann dies jederzeit tun.

Herzlichst

Beatrice Hohler

Herausgeberin/Editora

Der Sommer war heiß, für manche zu heiß, und das nicht nur in Spanien, sondern zum Teil auch in Deutschland. Hier wird auch der Herbst heiß, denn e s g e h t u m d i e B u n d e s t a g s w a h l i m September, an der sich auch die Residenten im Ausland beteiligen können. Man darf gespannt sein, bei wie vielen Wahlversprechen sich die Politiker mal wieder „versprochen“ haben.

Wir versprechen sicher nicht zu viel, wenn wir sie in dieser Ausgabe einladen zu ein paar schönen Ausflüge im Herbst. Ob zu einer Wander-, Rad– oder

Reittour entlang der Via Verde im Gebirge von C a d i z , o d e r z u m Nationalfest von Gibraltar, oder nach San Roque. Es gibt überall etwas Neues zu entdecken. Da es im August keine Ausgabe gab, stellen wir diesmal ein paar Ausflugsziele ausführlicher vor. Gerade im Herbst, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, und vor allem nicht mehr so übervoll, ist es besonders schön, etwas mehr von unserer neuen Heimat kennenzulernen. Wir hoffen, damit auch bei allen, die nicht in der Region wohnen, Interesse zu wecken, sich diese Gegend im Süden Spaniens einmal anzuschauen.

He r z l i c h Wi l l ko m me n !

Bienven ido !

Page 2: Residentenkurier 10

Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt in Spanien:

Frage: Wann habe ich meinen Wohnsitz

oder gewöhnlichen Aufenthalt in Spanien?

Antwort: Im Bereich der Sozialversicherung kommt es nicht auf den gemeldeten Wohnsitz, sondern auf den gewöhnlichen Aufenthaltsort an. Der befindet sich dort, wo Sie Ihren Lebensmittelpunkt haben. Es kommt also auf den Einzelfall und seine besonderen Umstände an. Eine klare Definition, insbesondere hinsichtlich des Zeitraumes, gibt es nicht.

Wenn Sie in Deutschland ab- und in Spanien angemeldet sind, wird in der Regel davon auszugehen sein, dass Ihr gewöhnlicher Aufenthalt in Spanien ist. Auch wenn Sie in Spanien nicht gemeldet sind, kann Ihr gewöhnlicher Aufenthalt dort begründet sein. Überwiegt beispielsweise die in Spanien verbrachte Zeit des Jahres oder besteht in Deutschland keine eigene Wohnung, sondern Sie haben dort vielleicht nur ein Zimmer bei Ihren Kindern, wird in der Regel von einem gewöhnlichen Aufenthalt in Spanien auszugehen sein.

Im Steuerrecht kommt es in Zweifelsfällen ebenfalls darauf an, wo der gewöhnliche Aufenthalt ist. Für die Besteuerung von Arbeitseinkommen gilt bei einem Aufenthalt von mehr als 183 Tagen im Jahr in der Regel s p a n i s c h e s S t e u e r r e c h t . D i e Rentenbesteuerung richtet sich aber im Zweifel ebenfalls nach dem gewöhnlichen Aufenthalt.

Die Verpflichtung, sich in das EU-Ausländer-Register eintragen zu lassen, besteht bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten in Spanien. Über Ihren gewöhnlichen Aufenthalt sagt diese Registrierung nichts aus. Sie ist aber ein starkes Indiz dafür. Das gilt auch hinsichtlich der Anmeldung bei der Gemeinde (empadronamiento).

Frage: Soll ich mich offiziell als

Dauerresident in Spanien melden?

Antwort: Als deutscher Resident nehmen Sie in Spanien das europäische Recht der Freizügigkeit wahr. Die Respektierung der damit zusammenhängenden Rechts-vorschriften sollte selbstverständlich sein. Abgesehen davon, dass Sie gesetzlich nach spanischem Recht verpflichtet sind, sich nach drei Monaten registrieren zu lassen, liegt das auch in Ihrem eigenen Interesse. Viele spanische Vergünstigungen sind daran geknüpft, dass Sie Ihren Wohnsitz im Land nachweisen können (z.B. Zuzahlungsfreiheit bei Medikamenten, Fahrpreisermäßigungen, kommunales Wahlrecht). Außerdem helfen Sie damit auch den spanischen Gemeinden, von der Zentralregierung und der Region die nötigen Finanzmittel zum Aufbau notwendiger Hilfsstrukturen zu erhalten.

Frage: Wie melde ich mich an?

Antwort: Hierzu müssen Sie sich zunächst an das Rathaus (ayuntamiento) Ihres Wohnortes in Spanien wenden. Für die Anmeldung (empadronamiento) benötigen Sie in der Regel einen Reisepass und einen Nachweis über die Wohnung (Mietvertrag oder Nachweis von Grundeigentum). Einen Nebenwohnsitz in Spanien können Sie nicht anmelden, aber ggf. einen Zweitwohnsitz in Deutschland beibehalten. In Deutschland melden Sie sich entsprechend in der Gemeinde Ihres letzten Wohnsitzes ab.

Darüber hinaus müssen Sie sich in das staatliche Register der EU-Ausländer eintragen lassen, wenn Sie länger als drei Monate in Spanien wohnen. Dazu gehen Sie in Ihr zuständiges spanisches Ausländeramt (Oficina de Extranjeros oder Policía de Extranjeros).

Frage: Was ist mit der „Tarjeta de

Residencia“?

I n t e r v i e w S e i t e 2

Fragen zum Wohnsitz in Spanien

Dr. Fuchs, Sozialreferent der Deutschen Botschaft gibt Auskunft

Deutsche Botschaft Madrid

Telefon: +34 91 557 90 00

Telefax: +34 91 319 75 08

www.madrid.diplo.

Hilfe für Deutsche,

Rentenangelegenheiten

Tel.: 91 557 90 67

Dr. Rainer Fuchs

Sozialreferent der Deutschen Botschaft

Dr. Fuchs, Sozialreferent der Deutschen Botschaft in Madrid, gibt in diesem Monat

Auskünfte über den Wohnsitz in Spanien, welche Vor– und &achteile dies mit sich bringt,

und warum es wichtig ist, in Spanien gemeldet zu sein (Empadronamiento).

Page 3: Residentenkurier 10

„Leider gibt es die praktische tarjeta de residencia nicht mehr“

Antwort: Die „Residencia“ war die EU-Aufenthaltsgenehmigung für Residenten, die das Ausländeramt erteilt. Nach europäischen Rechtsvorschriften (RL 2004/38/EG) darf eine solche Genehmigung nicht mehr gefordert werden. An ihre Stelle ist daher jetzt die Registrierung getreten, die mit einem DIN A 4-Blatt bestätigt wird, das Sie ständig mitführen sollten. Bereits ausgestellte tarjetas de residencia gelten aber weiter.

Leider gibt es die praktische Karte nicht mehr, weil sie von der EU-Kommisssion als Diskriminierung von EU-Bürgern betrachtet wurde. Viele deutsche Meldeämter stellen aber einen deutschen Personalausweis auch mit einem ausländischem Wohnsitz aus. Fragen Sie ggf. bei dem Amt des letzten Wohnsitzes nach.

Frage: Habe ich $achteile, wenn ich mich

ordnungsgemäß in Spanien anmelde?

Antwort: Wenn Sie Ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Anmeldung entsprechen, finden bestimmte spanische und europäische Bestimmungen auf Sie Anwendung. Von daher kann nicht von Nachteilen gesprochen werden. Die Veränderungen, die die Anmeldung mit sich bringt, liegen darin begründet, dass Ihr gewöhnlicher Aufenthalt nicht in Deutschland, sondern im EU-Ausland ist.

Frage: Was sind die Folgen, wenn ich

meinen gewöhnlichen Aufenthalt nach

Spanien verlege?

Antwort: Die wichtigsten Konsequenzen hier noch einmal zusammengefasst:

Ihre Rentenansprüche werden vom Wohnsitzwechsel grundsätzlich nicht berührt (über Ausnahmen reden wir beim Thema Rente). Sie können sich Ihre Rente wahlweise auf ein deutsches oder spanisches Konto überweisen lassen.

Sie können bei einem Deutschlandbesuch weiterhin uneingeschränkte ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen (keine

Beschränkung auf sofort notwendige Maßnahmen.)

Sie können alle Leistungen des spanischen nationalen Gesundheitsdienstes wie ein Spanier beanspruchen.

Sie können die Leistungen der neuen staatlichen spanischen Pflegeversicherung in Anspruch nehmen (abklären, wenn aus Deutschland Pflegegeld bezogen wird!)

Achtung: Sie unterliegen nicht mehr der deutschen, sondern der spanischen Rentenbesteuerung.

Achtung: Ihre deutsche gesetzliche Krankenversicherung der Rentner ist nicht mehr verpflichtet, auf Privatrechnungen spanischer Ärzte einen entsprechenden Kostenanteil zu zahlen.

Bundestagswahl

Am 27. September ist es soweit: es darf wieder gewählt werden. Dies gilt auch für Residenten, die außerhalb der Bundesrepublik leben.

Grundsätzlich gilt: wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat, darf überall auf der Welt seine Stimme abgeben.

Wie man im Einzelnen vorgehen sollte, erfahren Sie auf der webseite des Bundeswahlleiters:

http://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen/BTW_BUND_09/auslandsdeutsche/index.htm

Die im Ausland lebenden Deutschen müssen jeweils persönlich mit eigenem Antragsformular die Eintragung in das Wählerverzeichnis beantragen und den Antrag mit ihrer eidesstattlichen Versicherung, wahlberechtigt zu sein, an die Gemeinde, in der sie vor dem Fortzug aus der Bundesrepublik Deutschland zuletzt gemeldet waren, senden. Die Anträge müssen auf dem Formular spätestens am 21. Tag vor dem Wahltag, d.h. spätestens am 6. September

2009, bei der zuständigen Stelle in Deutschland eingehen. Die ausgefüllten Antragsvordrucke sollten deshalb möglichst frühzeitig zurückgeschickt werden.

Hier noch eine nützliche Seite:

http://www.meinestimme09.de/unterstuetzung

S e i t e 3 R a t g e b e r

Impressionen aus bayerischen Wahlkabinen

Page 4: Residentenkurier 10

U n t e r n e h m e r i n A n d a l u s i e n

Hilfreiche Unternehmertage in Almeria, Sevilla, Huelva, Cordoba—von turismo andaluz

P á g i n a 4

In den Provinzen Cádiz und Malaga waren sie ein großer Erfolg: Unternehmertage speziell für den Tourismussektor. Am 10. September ist Almeria Austragungsort, später folgen noch Sevilla, Huelva und Córdoba. Ausführliches Programm sowie Annmeldemöglichkeit findet man unter: http://jornadasaceleracionempresarial.turismoandaluz.com/

Page 5: Residentenkurier 10

S e i t e 5 R a t g e b e r

Glühlampenverbot in der EU läuft im September an

Ab September beginnt die erste Phase des Glühlampenverbotes: statt der herkömmlichen Glühbirnen sollen europaweit nur noch Energiesparlampen zum Einsatz kommen. Experten halten diese Aktion für sinnlos, teuer und gefährlich. Bürger wollen sich nichts vorschreiben lassen und reagieren mit Hamsterkäufen. In Spanien erhält jeder Haushalt im Rahmen des Plan E mit der Stromrechnung 2 Gutscheine für kostenlose Energiesparlampen, einzulösen in Postämtern.

Seit Jahren werden wir dazu erzogen, Energie zu sparen, wo immer möglich. Viele setzen dabei schon lange auf die Energiesparlampen, die zwar in der Anschaffung teurer sind, langfristig aber Kosten reduzieren, und vor allem: angeblich CO2 einsparen.

Genau daran scheiden sich nun die Geister. Was die einen als umweltfreundlich propagieren, wird von anderen Experten als sinnlos, teuer, ja sogar gesund-heitsgefährdend angesehen. Ausschlaggebend ist dabei offensichtlich der Blauanteil im Licht, ein „Wachmacher“, der sich negativ auf viele Körperfunktionen auswirken kann.

Viele Experten sehen das Verbot als blinden Aktionis-mus, der von einer Regulie-rungswut zeugt, die der Klimapolitik kaum hilft. Dies hat mit dem Emissions-handel zu tun. Wenn künftig durch die Energiesparlampen weniger Strom nachgefragt wird, benötigen die Strom-erzeuger weniger von diesen Verschmutzungsrechten . Diese werden dann aber von anderen Firmen abgekauft, so dass unter dem Strich europaweit keine Tonne CO2 e in gesp a r t w i rd , d ie Emissionen bleiben gleich hoch. Unter volkswirt-schaftlichen Gesichtspunkten ist das ganze Verbot daher sinnlos.

Doch die EU ist stolz auf ihr Gesetz, mit dem sie nach 130 Jahren die herkömmliche Glühbirne verbietet. Ab 1. September müssen zunächst alle matten Birnen sowie die klaren 100-Watt-Birnen aus den Verkaufsregalen ver-bannt werden, im September 2010 die klaren 75-Watt-Birnen, ein Jahr darauf dann auch die 60-Watt-Leuchten. Im September 2012 müssen die verbliebenen 40- und 25-Watt-Birnen vom Markt genommen sein.

Ob sich der Austausch einer alten Glühbirne lohnt, hängt davon ab, wo und wie lange sie brennt. Lampen in Nebenräumen und Schränken werden oft nur wenig eingeschaltet und haben meist geringe Wattzahlen. Im Wohnzimmer brennt dagegen oft jeden Tag mehrere Stunden ein stärkeres Licht. Eine Energiesparlampe mit 20 bis 23 Watt erzeugt die gleiche Helligkeit wie eine 100-Watt-Glühbirne. Der Austausch bringt bei fünf Stunden Brenndauer am Tag in fünf Jahren rund 140 Euro Ersparnis.

Eine Energiesparlampe braucht im Vergleich zur herkömmlichen Glühbirne wesentlich weniger Leistung.

Man rechnet in etwa um: 25 Watt : 5 bis 7 Watt 40 Watt : 7 bis 9 Watt 60 Watt : 11 bis 16 Watt 75 Watt : 15 bis 20 Watt 100 Watt : 20 bis 23 Watt

In der Regel passen Energiesparlampen in alle herkömmlichen Fassungen. Mittlerweile sind sie auch in Tropfen-, Kerzen– oder Glühbirnenform erhältlich.

Bei dem jetztigen Verbot wurde offensichtlich nicht die gesamte Energiebilanz berücksichtigt. So brauchten Energiesparlampen bei der Erzeugung wesentlich mehr Energie. Das größte Problem stellt momentan aber die Entsorgung dar. Da diese L a m p e n Q u e c k s i l b e r enthalten, dürfen sie nicht in den Hausmüll gelangen, sondern müssen extra entsorgt werden. Dafür sind die Kommunen zuständig. Jährlich fallen etwa 120 Millionen solcher Lampen für die Entsorgung an,. Davon werden jedoch bisher nur ein Drittel erfaßt und ordnungsgemäß entsorgt. Die Deutsche Umwelt Hilfe (DHU) fordert von Handel und Kommunen ein funktio-nierendes und verbraucher-freundliches Sammelsystem.

Energiesparlampen bei der

Post? In Spanien findet bereits seit Monaten eine Aktion statt, bei der nach und nach alle Haushalte (zur Zeit Andalusien) 2 Gutscheine für Energiesparlampen bekom-men, die man auf dem jeweiligen Postamt einlösen kann. Insgesamt werden so fast 22 Millionen Energie-sparlampen gratis verteiltlt.

Page 6: Residentenkurier 10

R a t g e b e r P á g i n a 6

Dieser Ratgeber soll Ihnen helfen, mit richtigem Verhalten Ihr persönliches Ansteckungs-risiko möglichst gering zu halten.

Wenn demnächst ein Impfstoff gegen A/H1N1 zur Verfügung steht, sollten Sie sich in jedem Fall impfen lassen. Das ersetzt aber nicht umsichtiges Verhal-ten, denn Sie können trotzdem erkranken, wenn das Virus sich verändert und somit kein Impfschutz mehr gegeben ist.

Mit wenigen Maßnahmen können Sie das eigene Infektionsrisiko minimieren und wenn Sie sich schon angesteckt haben, Ihre Famili-enangehörigen und andere vor Ansteckung bewahren.

Für die Ansteckung mit Grippeviren, auch denen der „Schweinegrippe A/H1N1“ Ist hauptsächlich die Tröpfchen-übertragung verantwortlich. Das Virus kann aber auch über Schleimhäute in den Körper gelangen, wenn Sie Gegen-stände anfassen, auf denen das Virus ist und mit den Händen Augen, Mund oder Nase berühren.

Überall wo Menschen zusammenkommen, ist im Prinzip die Möglichkeit gegeben, dass Viren übertragen werden. Dies gilt insbesondere dort, wo kranke Menschen aufeinandertreffen, wie bei-spielsweise in Arztpraxen, Krankenhäusern und Kliniken.

Da das Virus auch 20 Minuten und mehr auf Gegenständen überlebt, zum Beispiel auf Aufzugsknöpfen, die gerade angenies t wurden oder Geldscheinen, ist es für Sie besonders wichtig, Verhal-tensregeln einzuhalten.

Ihrer Gesundheit zuliebe

Die Schweinegrippe und

Ihre Symptome

P lö t z l i c h b e g in n en d e s Krankheitsgefühl, Fieber ≥ 38 °C oder Schüttelfrost, Schnupfen oder verstopfte Nase, Halsschmerzen, Husten oder Atemnot, Muskel-, G l i e d e r - u n d / o d e r Kopfschmerzen. Bei mehr als 25% der Infektionen treten Durchfälle und Erbrechen auf.

Wie verhalte ich mich, wenn

ich krank bin und die

Symptome habe?

Arztbesuch

Gehen Sie nicht von sich aus z u m A r z t o d e r i n s Krankenhaus. Rufen Sie zunächst den Arzt oder das Krankenhaus an, um dort entscheiden zu lassen, ob ggf. ein Hausbesuch stattfindet.

Familienangehörige

Familienangehörige schützen Sie durch eigenes umsichtiges Verhalten. Benutzen Sie Einmaltaschentücher, die Sie sofor t nach Gebrauch entsorgen. Vermeiden Sie es, in die Handfläche zu niesen oder zu husten, nehmen Sie die Armbeuge.

Verzichten Sie auf engen Kontakt, Händeschütteln, Küßchen etc. Verwenden Sie eigene Handtücher und ein antivirales Desinfektions-mittel, mit dem Sie alles abwischen, was Sie benutzt oder angefasst haben.

Ihre Familienangehörigen sollten während Ihrer Pflege einen Mundschutz tragen und nach jedem Kontakt mit Ihnen die Hände gründlich waschen.

Alle gemeinsam genutzten Gegenstände sollten nach Gebrauch gründlich gereinigt werden. Dazu gehören auch, unter anderem Türklinken.

S c hw e in eg r ip p e b re i t e t s i c h ra sa n t a us

Hier e in Ra t geber , vom Verb r auch ersc hu tz Span ien

Einkäufe

Sie sind alleinstehend. Wenn Sie nicht ausreichend Nahrungs-mittel und Getränke zu Hause haben, bitten Sie Bekannte oder Verwandte, die notwendigen Einkäufe für Sie zu erledigen.

Versorgung von Haustieren

Geben Sie Ihre Haustiere für den Genesungszeitraum ca. 10-14 Tage in Pflege. Ist das nicht möglich, bitten Sie Verwandte oder Bekannte, die Tiere auszuführen.

Kontakte

Bei allen Kontakten gilt im wesentlichen das gleiche wie für Familienangehörige

Im Urlaub

Erkranken Sie im Urlaub, etwa im Ausland, sollten Sie in jedem Fall ärztliche Hilfe anfordern. Auskunft, wer zuständig ist, erhalten Sie an Hotelrezep-tionen. Sie erfahren auch die Adressen/Telefonnummern in örtlichen Zeitungen. Im Ausland können Sie auch das nächste deutsche Konsulat anrufen und sich beraten lassen.

Treten Sie auf keinen Fall ohne ärztliche Genehmigung die Rückreise an. Ist bei Ihnen die Erkrankung festgestellt und Sie reisen trotzdem und stecken zum Beispiel im Flugzeug jemanden an, kann Ihnen Schadenersatz und ein Strafverfahren wegen vorsätz-l icher Körperverle tzung drohen.

Fotos: dpa

Page 7: Residentenkurier 10

R a t g e b e r

Falsche Hysterie?

Dient die Impfung im Rahmen der Schweinegrippe lediglich einem gigantischen Menschenversuch? Die Stimmen der Kritiker mehren sich, ja selbst Hinweise auf einen Zusam-menhang von Donald Rumsfeld im Aufsichtsrat von Tamiflu wollen nicht verstummen. Ist diese ganze Pandemie mit ihrer Impfung eine Marketing-Strategie?

Unter dem Vorwand der Bekämpfung der »Pandemie« empfiehlt die sogenannte »Weltgesundheitsorgan-isation« (WHO) den Einsatz von nicht ausreichend getesteten Impfstoffen – mit anschließender »Auswertung der Ergebnisse«. Laut Gerhard Wisnewski wurde die Imfempfehlung von der sogenannten SAGE-Gruppe herausgegeben (Strategic Advisory Group of Experts on Immunization). Die »Strategische Beratergruppe von Immunisie-rungsexperten« berät gemeinsam mit der Pharamaindustrie über weltweite Impfkampagnen. Niemand kann beispielsweise SAGE-Mitglieder daran hindern, direkt oder indirekt Aktien jener Hersteller zu besitzen, deren Impfstoffe und Grippemittel sie der gesamten Menschheit aufs Auge bzw. in den Arm drücken wollen. So wurden durch die von dem WHO-SAGE-Komitee geschürte Schweine-grippen-Hysterie exakt die Aktien-kurse jener Unternehmen »geimpft«, die in der SAGE Beobachterstatus haben. Papiere von Novartis und GlaxoSmithKl ine waren vor »Ausbruch« der Schweinegrippe im Keller. Seit März 2009 aber »breitet sich das Schweinegrippevirus beeindruckend schnell aus«, und seither steigen auch beeindruckend schnell die Kurse dieser Pharma-firmen.

Imfpstoffe werden derzeit für alle Länder gebraucht, also für 6,75 Milliarden Bewohner! Ist die für jedermann offensichtlich harmlose »Schweinegrippe« die größte und bisher aggressivste Marketingkam-pagne für Impfstoffe und fragwürdige Grippemittel, die dieser Planet jemals gesehen hat? Das »Marketing« könnte sogar so weit gehen, das Produkt den »Konsumenten« im Rahmen einer Zwangsimpfung aufzuzwingen. Ein Traum für jeden Hersteller. Eventuelle Impfschäden sieht man leider erst im Nachhinein.

Was kann ich machen, um mich

zu schützen

Tröpfcheninfektion und

Schleimhäute Die Tröpfcheninfektion ist eine Infektion, die über die Atemwege übertragen wird. Zum Beispiel niesen oder husten in unmittelbarer Nähe (bis zu 4m). Allerdings kann das Virus auch über Schleim-häute in den Körper gelangen. Da das Virus geraume Zeit auf Gegenständen überlebt, können Sie sich anstecken, wenn Sie einen Aufzugknopf betätigen, der kontaminiert ist, sich in Bus oder Bahn festhalten, wo gerade geniest oder gehustet wurde und der Virus auf Ihrer Hand in Auge, Mund - oder Nase gelangt. Was Sie nicht tun sollten Unterlassen Sie das Hände-schütteln und das Begrüßungs-küßchen auf die Wangen. Auch wenn das in vielen Ländern üblich ist, wird in der derzeitigen Situation jeder für die Distanz Verständnis haben. Bus und Bahn Viele sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Vermeiden Sie soweit wie möglich Haltegriffe, Halte-stangen etc. Benutzen Sie bei längeren Fahrten antivirale Desinfektionsmittel. Berühren Sie nicht Ihre Gesichtspartien mit den Händen, bevor Sie sich vorher gründlich die Hände gewaschen haben. Flughafen, im Flugzeug Halten Sie auf Flughäfen Abstand zu Reisenden. Auch beim Einchecken ist ein S i c h e r h e i t s a b s t a n d v o n mindestens 2 Metern sinnvoll. Sie kommen trotzdem mit. Benutzen Sie beim Flug antivirale Desinfektionsmittel. Berühren Sie nicht Ihre Gesichtspart ien mit den Händen, bevor Sie sich

gründlich die Hände gewaschen haben. Stellen Sie bei einem M i t r e i s e n d e n g r i p p a l e Erscheinungen fest, verstän-digen Sie das Bordpersonal. Veranstaltungen Meiden Sie Massenveran-staltungen. Dort im Gedränge ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Verzichten Sie auf Discos zum Abfeiern im Urlaub. Einkäufe

Ändern Sie vorübergehend Ihr Einkaufsverhalten. Kaufen Sie zum Beispiel einmal die Woche für fünf Tage ein statt jeden Tag. S o r e d u z i e r e n S i e d i e Ansteckungsgefahr dort um ein Fünffaches. Hygiene, allgemein Händereinigen, besonders nach Kontakt mit erkrankten oder möglicherweise erkrankten Personen, aber auch nach der Benutzung öffentlicher Ver-kehrsmittel, öffentlicher Toiletten etc. Händedesinfektion mit antiviralen Desinfektionsmitteln. Sie erhalten diese Mittel und die Beratung dazu in der Apotheke. Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche von Erkrankten nicht mitbenutzen. Alle Kontaktstellen zum Beispie l : Türgr i ffe, W a s c h b e c k e n , e t c . m i t desinfizierenden Einmaltüchern abwischen.

Hygiene für unterwegs Desinfizierende Einmaltücher verwenden und regelmäßig die Hände reinigen. Vermeiden Sie vor der Reinigung oder dem intensiven Händewaschen den Gesichtskontakt mit Ihren Händen.

Vorsorge für den Ernstfall Vorräte Falls Sie erkranken, wird Ihr Arzt und die Gesundheits-behörde Sie bitten, bis zur Gesundung das Haus nicht mehr zu verlassen. Es empfiehlt sich also, für den Eventualfall Vorräte im Haus zu haben. Decken Sie sich für 14 Tage mit L e b e n s m i t t e l n u n d Getränken ein. Hygienematerial In jedem Haushalt gehören zur Vorsorge antivirale D e s i n f e k t i o n s m i t t e l , d e s i n f i z i e r e n d e Einmaltücher, Einmalhand-schuhe und Gesichtsmasken. Ansprechpartner Ihr Hausarzt, Ihre Apotheke, auf Reisen die örtlichen Ärzte, Krankenhäuser, das zuständige Konsulat. Wo kann ich mich

informieren

Presse

Verfolgen Sie die Tages-presse regelmäßig und halten Sie sich über die E n t w i c k l u n g d e r Schweinegrippe auf dem Laufenden. Andere Veröffentlichungen I m I n t e r n e t : http://www.vsspanien.de/vs-meldung.html Die Seite wird, sowie neue Zahlen der Gesundheits-behörden vorliegen, meist täglich aktualisiert. Sie enthält weiterführende Links, über die Sie sich international, länderspe-zifisch, über den Stand der Infektionsrate informieren können.

Page 8: Residentenkurier 10

R u t a s d e A n d a l u c i a

Häuser, wunderbar mit Blumen geschmückt, bietet. Neben der Kirche ist das Museum „la frontera y los Castillos“ im Haus „La Casa de la Cilla“. Hier kann man sehr gut geschichtlich nachvollziehen, wie sich das Reich Al-Andalus vom 8. bis 15. Jahrhundert entwickelt hat, und man bekommt einen Eindruck vom damaligen bäuerlichen Leben. Von der Lage und dem Inhalt her kann man dieses Museum als einzigartig in ganz Anda-lusien bezeichnen. In der unteren Altstadt am Fuße des Hügels erstrahlt das barrio “de la Villa” in dem

M itten im Gebirge von Cadiz thront auf einem Hügel

die Stadt Olvera, mit einem Ambiente aus arabischem und andalusischem Mittel-alter. Durch die Grenzlage zu den Provinzen Malaga und Sevilla nennt man Olvera auch „la Puerta Verde de Cadiz“, das „grüne Tor“ zur Provinz Cadiz. Ein bezauberndes weißes Dorf mit arabischem Ursprung. Hoch oben thront eine alte Burg. Sie wurde Ende des XII. Jahrhunderts errichtet und gehörte damals zum Königreich Granadas. 1327 wurde sie von Alfonso XI erobert. Während der

französischen Belagerung war sie Sitz der Truppen von Napoleon, bis sich diese 1812 zurückgezogen haben. 1877 wurde Olvera zur Stadt erhoben und bekam 1983 den Zusatz „historisch künst-lerischer Komplex“, der denkmalgeschützt ist. Besonders interessant ist die Kirche „Iglesia de Nuestra Señora de la Encarnación”, Ende des 18. Jahrhunderts gebaut, mit 2 Glocken-türmen. Sowohl die Burg als auch die Kirche stehen an privilegierten Plätzen, die einen herrlichen Ausblick auf dieses Weiße Dorf voller enger Gassen, weißer

P á g i n a 8

Olvera und die VIA VERDE de la Sierra

Natur erleben mit der frischen Luft des Gebirges

Text und Fotos:

Ana Sanín G

Ingenious Studio S.L.

[email protected]

Teléfon: 0034/ 956 130 654

Page 9: Residentenkurier 10

wirtschaftlich beleben. Wäh-rend der Diktatur von Primo de Riviera, im Jahre 1926, wurde der Gleisbau beschlossen. Die Bahnstrecke wurde aber niemals fertiggestellt. Aus dieser aufgelassenen Trasse wurde die Via Verde de la

Sierra. Die Strecke hat 30 Tunnel und vier Viadukte, einer davon beim Fels „Zaframagón”, in dem man ein Vogelobservatorium findet. Hier kann man neben Adlern und Falken vor allem Gänsegeier beobachten.

J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 9

Via Verde de la Sierra:

Olvera ist eine Station der berühmten Via Verde, die als landschaftlich besonders reizvoll gilt. Man kann die 36 km von Olvera bis zum Ort Puerto Serrano zu Fuß, mit dem Rad oder auch zu Pferd zurücklegen. Es ist eine einmalig schöne Route. Ursprünglich sollte hier eine Eisenbahn l in ie gebaut werden, die Jerez mit Almargen verbunden hätte. Man wollte die Region damit

typischen andalusischen Stil, ein Labyrinth aus Gassen, in denen man sich leicht verlaufen kann, aber mit Hilfe der netten Bewohner immer wieder weiter findet. Die Hauptstraße, Calle Llana, steigt steil den Hügel an und stellt jedes Jahr in der Semana S an t a e in e b es o n d er e Herausforderung für die Träger der Statuen dar. Olivenproduktion

Die Landschaft rings um Olvera ist von Olivenbäumen gesäumt. Olvera ist das Zentrum für Olivenöl, berühmt für seine Reinheit, “El Aceite de Oliva Virgen Extra”, das dafür mit dem Siegel “Sello de Calidad de la Sierra de Cádiz” aus-gezeichnet wurde. Dieses andalusische Gold sollte man in den verschiedenen Gastro-nomiebetrieben verkosten. Hier werden wunderbare Tapas gezaubert, die den Geschmack nach Tradition mit dem Aroma der famili-ären bodegas vereinen, ein Gemisch aus Most und Sympathie.

S e i t e 9

Page 10: Residentenkurier 10

R u t a s d e A n d a l u c i a

ob Wandern, Reiten,

Pferdeshows, Gastronomie

und Wein oder die

Besichtigung weiterer weißer

Dörfer, Routen voller Sonne,

Farben und Duft, vor allem

aber voll von Kultur, in einer

äußerst reizvollen

Landschaft.

Ingenious Studio S.L.

[email protected]

Teléfono: 956 130 654 Móvil: 647 69 53 29

Der ehemalige Bahnhof wurde renoviert und bietet nun Unterkunftsmöglich-keiten. Hier kan man Fahrräder buchen und sich auf die ehemalige Schienen-trasse begeben.

Zwischen Olvera und Algodonales kommt man durch das Gebirge Sierra de Lijar, mit einem Berg von 1051 m Höhe. Er ist besonders bei Gleitschirm- und Drachenfliegern beliebt. Sie genießen den Flug über diese herrliche Landschaft voller Sonnenblumen und Olivenhaine. So haben sich hier entsprechende Flug-schulen etabliert, um den Gästen dieses Vergnügen bieten zu können.

Olvera liegt an einem wichtigen Drehkreuz zu den wichtigsten Hauptstädten Andalusiens: 105 km bis Sevilla, 110 km nach Malaga, 130 km von Cadiz

entfernt und 145 km von Cordoba, 160 km nach Granada. Von hier aus kann man die verschiedensten Touren und Ausflüge machen. Ausländer wissen diesen wunderbaren Ort und s e i n e s y m p a t h i s c h e n Bewohner sehr zu schätzen.

Wir laden Sie ein, diesen

Flecken im Süden Spaniens

zu entdecken und kennen zu

lernen. Wir kümmern uns um

Unterkunft und helfen Ihnen

für verschiedenste Routen:

P á g i n a 1 0

Olvera: Ausflug entlang der ehemaligen Bahntrasse, heute VIA VERDE

Page 11: Residentenkurier 10
Page 12: Residentenkurier 10

K u l t u r u n d B r a u c h t u m

Gibraltar ist immer ein attraktives Ausflugsziel. Für alle, die gerne feiern, britischen Humor und fish & chips lieben, ist ein Besuch zur National Week ideal (1. b. 7. Sept.). Wer sich dagegen die Stadt in Ruhe ansehen will, und nicht stundenlang in Staus und Menschenmassen versinken möchte, der sollte gerade diese Zeit meiden.

Gibraltar ist ein von Affen bewohnter Kalkfesen an der südlichen Küste von Spanien, um den sich 29.000 Einwoh-ner auf 6 km² drängen. Als Relikt alter Zeiten ist es seit 1713 bis heute eine britische Kronkolonie. Gibraltar ist das einzige der 14 britischen Überseegebiete, das Mitglied der Europäischen Union ist. Es ist für das Vereinigte König-reich sowohl wirtschaftlich wie auch militärisch von Bedeutung. Die Royal Air Force unterhält einen Luft-waffenstützpunkt, der Teil des internationalen Flughafens ist. Gibraltar ist zudem Flotten-stützpunkt der Royal Navy und dient der Versorgung britischer und US-amerikani-scher Flottenverbände im Mittelmeer und Nordatlantik. Insgesamt sind etwa 1.500 britische Soldaten in Gibraltar stationiert. Gibraltar ist der einzige Ort in Europa, wo Berberaffen freilebend vor-kommen. Deswegen nennt man Gibraltar auch den "Affenfelsen".

Die Affen sind eine der Hauptat t rak t ionen von Gibraltar. Achtung: Man sollte keine Lebensmittel mit sich führen, die für die Affen sichtbar sind, sie stürzen sich auf alles! Es ist strikt verboten, die Affen zu füttern (Strafe: £500 )

Der Legende nach hat Winston Churchill in den 1940er Jahren angeordnet, dass immer mindestens 24

Affen auf dem Felsen leben sollen, da damals der Bestand der Affen gefährdert war, obwohl seit 1913 ein Korporal der britischen Armee für die Fütterung der Tiere zuständig ist. Im 21. Jahrhundert leben ungefähr 150 Berberaffen auf Gibraltar. Diese Affen sind zu einem Sinnbild für die britische Herrschaft in diesem Gebiet geworden.

Wie die Affen nach Gibraltar kamen ist ungeklärt. Eine These besagt, dass die Affen durch die St. Michael's Cave, einer Tropfsteinhöhle, von Afrika nach Europa gekom-men, andere Vermutungen gehen von der Ansiedlung durch Mauren oder sogar Römer aus. Allerdings waren Berberaffen früher auch in Süd- und Mitteleuropa heimisch, die Affen von Gibraltar könnten also durchaus von europäischen Vorfahren abstammen

Gibraltar: >ationalfest vom 1. bis 7. September

Im September ist Gibraltar ein ganz besonderer Anziehungspunkt, dann wird dort nämlich das

&ationalfest gefeiert. Eine Woche lang Trubel und Heiterkeit, Konzerte, Ausstellungen, alles

„very british“. Hier wird der ganze &ationalstolz zur Schau getragen. Bereits in 2 Referenden

haben sich die Einwohner Gibraltars dafür ausgesprochen, auf jeden Fall britisch bleiben zu

wollen, was den Spaniern nach wie vor ein Dorn im Auge ist. Eine alte Legende besagt:

„solange es auf Gibraltar Berberaffen gibt, bleibt Gibraltar britisch.“ Daher werden auf dem

sogenannten Affenfelsen die Tiere bestens gehegt und gepflegt. Die possierlichen Tiere sind vor

allem bei Touristen sehr beliebt.

S e i t e 1 2

Page 13: Residentenkurier 10

einkaufen, sondern auch besonders gut Geld anlegen oder Firmen gründen. Die Wirtschaft wird jedoch maßgeblich vom Tourismus bestimmt. Zum National-feiertag (10. Sept.) werden die Häuser mit der Flagge Gibraltars geschmückt und mit rot-weißen Luftballons verziert. Für jeden Bürger wird ein Ballon „in die Luft entlassen“. Eine Woche lang wird ausgiebig gefeiert, mit vielen Konzerten an ver-schiedenen Orten, vor allem auch in der St. Michaels Grotte. Hier das Programm.

Text: Beatrice Hohler

Fotos: Gibraltar Tourist Board, +350 20045000, mail: [email protected]

S e i t e 1 3 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 9

Einreise:

Für Bürger der EU und der Schweiz genügt mittlerweile ein Personalausweis bzw. Kinderausweis. Reisepass ist NICHT MEHR erforderlich.

Die Amstsprache ist englisch, man kommt aber auch gut mit Spanisch, Portugiesisch oder Italienisch durch.

Währung: 1 Gibraltar Pound = 100 Pence. Währungskürzel: Gib£, GIP (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 50, 20, 10 und 5 Gib£, Münzen im Wert von 5, 2, 1 Gib£ und 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Pence. 1 Gib£ entspricht dem britischen Pfund Sterling. Britische Banknoten werden anerkannt; Gibraltar-Banknoten haben jedoch in Großbritannien keine Gültigkeit.

Geldwechsel: Besuchern wird empfohlen, vor der Abreise alles nicht ausgegebene Geld zu wechseln.

Kreditkarten: Alle internationalen Kreditkarten werden akzeptiert.

Reiseschecks : Alle internationalen Reiseschecks werden akzeptiert.

Öffnungszeiten der Banken:

Mo-Fr 09.00-15.30 Uhr.

Verkehr: es wird empfohlen, das Auto in la Linea (Spanien) stehen zu lassen und zu Fuß über die Grenze zu gehen. Gleich nach der Grenze warten dann Minibusse und Taxis auf die Touristen.

In Gibraltar selbst zu parken ist sehr schwierig. Vor allem aber die Ausreise kann zu einer Tortur werden, vor allem wenn man in den Feierabendverkehr kommt, wenn die Menschen nach der Arbeit zurück aufs spanische Festland fahren. Dann steht man schon mal 2 Stunden im Stau.

Gibraltar Flughafen:

Es ist faszinierend und weltweit einmalig: die 4-spurige Straße von der Grenze zum Stadtzentrum wird von der Landebahn des Flughafens durchquert, so dass die Straße kurzfristig gesperrt wird, wenn gerade ein Flieger startet oder landet.

Viele Sehenswürdigkeiten findet man auf dem Felsen, den man mit dem eigenen Auto erklimmen kann, mit Taxis und dem Fahrer als Führer, oder mit der Seilbahn. Die Aussicht vom Gipfel ist einzigartig. Man kann entlang der Befestigungsanlagen wandeln oder die Anlagen im Felsen besichtigen.

Tunnelsystem

Während der Belagerungen des Felsens von 1779 - 83 wurde im Felsen ein ausgeklügeltes Tunnelsystem zur Verteidigung und für den Aufenthalt der Menschen mit Schießpulver in den Berg gehauen. Durch die ehema-ligen Schießluken für Kano-nen hat man heute einen fantastischen Panoramablick. Im Weltkrieg wurde dies zu einer Festung im Felsen ausgebaut. Heute kann man die Tunnel besichtigen. In einigen Räumen sind militäri-sche Szenen nachgestellt, untermalt mit entsprechenden Klängen.

Ein Muss ist die Besichtigung der Tropfsteinhöhle St. Michael Cave. Hier gibt es viele prähistorische Funde und Informationen über die H ö h l e n b e w o h n e r . D i e Stalaktiten und Stalakmiten sind malerisch angeleuchtet. D i e H ö h l e h a t e i n e ausgezeichnete Akustik. Man sollte sich die Zeit nehmen, und ein wenig klassischer Musik lauschen, oder gar bei einem Konzert mit Orchester magische Momente genießen.

Einkaufsparadies

Gibraltars Geschichte ist überall gegenwärtig. Wer jedoch eher zum Einkaufen nach Gibraltar kommt, wird auch begeistert sein. Nur einen Katzensprung vom beschaulichen Andalusien entfernt, ist man mitten in einer britischen Metropole. Quer durch das Zentrum zieht sich die Mainstreet, mit einem besonders reichhaltigen Angebot an Juwelierläden, Elektronikgeräten, Parfums, Kosmetikartikeln und natür-lich jeder Menge Souvenirs. Dazwischen viele nette b r i t i sche Pubs , Bars , Restaurants, und natürlich eine große Auswahl an Banken. Denn in Gibraltar kann man nicht nur zollfrei

Gibraltar: >ationalfest vom 1. bis 7. September

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A u s f l u g P á g i n a 1 4

Vo r d e n To ren G i b ra l ta rs : Sa n Ro q u e

“ Gas t ronomie -Mara thon” , Anfang Sep t ember

Gastronomie-Marathon

Am 4. und 5. September kann man in und um San Roque in Bars und Restaurants regional-typische Tapas genießen. Ins-gesamt beteiligen sich 39 Lo-kalitäten. In jedem erhält man einen Stempel. Es spielt keine Rolle, ob man zum Frühstück, Mittagessen, merienda oder Abendessen geht. Wer mindes-tens 5 Stempel vorweisen kann, nimmt an einer Verlo-sung teil und kann attraktive Preise gewinnen.

Info: Tel 0034/ 956 694 005

Als Gibraltar von den Engländern eingenommen wurde, flohen etwa 5000 spanische Bewohner und siedelten sich 1704 hier an. Sie retteten viele Kunstwerke und Figuren, die jetzt in den Museen und Kirchen von San Roque zu besichtigen sind. 1706 machte König Phillip V von Spanien San Roque zur ofiziellen Stadt “Gibraltar im Exil.” Ein wichtiges Monument ist der Palacio de los Gobernadores, von dessen Turm aus man einen wunderbaren Blick

über die Stadt bis nach Gi-braltar hat. Daneben ist die Parroquia Santa Maria La Coronada, im toskanischen Stil aus dem 15. Jahrhundert. Sie wurde 1735 über der ehemaligen Ermita errichtet. Gleich daneben ist der Hauptplatz, Plaza de las Ar-mas, mit dem Rathaus und netten Lokalen. Beeindruk-kend ist auch die Plaza de Toros, in der sich ein Stier-museum befindet. Die Arena wurde 1805 errichtet und zählt zu den ältesten in ganz Andalusien.

Wenn zur &ational Week Gi-

braltar ausgebucht ist, ist es

auch sehr reizvoll, in dem na-

hegelegenen, netten Städtchen

San Roque zu bleiben und es

zu besichtigen. Das Touris-

musbüro bietet dazu kostenlos

geführte Touren an (Dauer ca.

2 Stunden,), so dass man

schnell das Wesentliche des

Ortes gesehen hat. Das histo-

rische Zentrum ist typisch an-

dalusisch mit hübschen Patios.

Text. Beatrice Hohler

Fotos: Tino Hohler

Tourismusbüro San Roque:

Plaza de Andalucía, s/n.

Tel. 0034/ 956 694 005

http://www.sanroque.es/turismo/informacion

Page 15: Residentenkurier 10

I dy l l i s ch es L and h a us La So la na

Ein Haus mi t beson derem Cha rme , z um W ohl füh len

Wer nicht in Gibraltar direkt übernachten möchte, sondern etwas Abgeschiedenes mit

absoluter Ruhe sucht, dem können wir das Landherrenhaus La Solana del Alquimista bei San

Roque empfehlen. Obwohl man nur einen Katzensprung von der quirligen Costa del Sol und

Gibraltar entfernt ist, findet man hier wohltuende &atur, himmlische Ruhe, und einen

ausgezeichneten Service, direkt vom Besitzer, dem sympathischen Josef Dobrounig. Er hat vor

ein paar Jahren dieses Juwel entdeckt und in ein heimeliges Hotel verwandelt (B&B).

Länd l icher Tour i smus boomt. Wer dem Massentou-rismus in den Tourismus-zentren und den Betten-burgen der Costa del Sol entfliehen möchte, der findet in ganz Andalusien ein breites Angebot an Hacien-das, Cortijos oder alten Landherrenhäusern, im typisch andalusischen Stil. Hier zählt vor allem Ruhe, Erholung und Authenizität.

Ein ganz besonderes Schmuckstück ist das Hotel Casa Señorial la Solana del Alquimista, am Rande von San Roque. Auf einer Finca mit 17.000 ha, umgeben von Wäldern und Gärten, kann man hier in Ruhe die Atmosphäre des 18. Jahr-hunderts genießen, mit modernem Komfort. Das Haus wurde zuletzt 2008 renoviert. Man hat bewußt die Kapazität auf 11 Doppelzimmer und 3 Suites beschränkt, um Intimität zu gewährleisten. „Manchmal ko m mt e i n e G ru p p e befreundeter Paare, die das gesamte Haus buchen und es genießen, einfach unter sich zu sein und ein paar erholsame Tage zu verbrin-gen“ verrät uns der Besitzer. Der Österreicher lebt schon lange im sonnigen Süden Spaniens. Mit diesem Haus und dem Umbau in ein Gästehaus hatte er den richtigen Riecher. „Die Lage ist hier optimal. Man ist sehr nah am Mittelmeer und Atlantik, am quirligen Leben

der Costa del Sol, Europas besten Golfplätzen wie z. B. Valderrama, Alcaidesa oder San Roque Club. Unser Haus ist der ideale Ausgangspunkt für Routen ins Gebirge, z.B. nach Castellar oder Jimena. Gibraltar liegt quasi vor der Haustüre, ebenso wie Algeciras und Tarifa mit der Möglichkeit, einen Abstecher nach Marokko oder Tanger zu machen.“

Jedes der Zimmer ist individuell dekoriert, mit edlen Antiquitäten und dem

Hauch von prachtvollen Zeiten. Bei den meisten B a d e z i m m e rn ko n n t e n kunstvolle Kacheln im Originalzustand erhalten werden. In einem Bad wurde irgendwann einmal die Decke liebevoll mit vielen Muscheln verziert, ein wahres Kunst-werk. Im Haus vermischen sich Kunst und Tradition auf angenehme Weise. WiFI ist kostenlos in der Cafeteria.

http://www.hotel-lasolana.es/

Tel: 0034/ 607 940 301

J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 9 P á g i n a 1 5

Fotos: Roland Beysel

Oben: Blumenpatio

Mitte: Badezimmerdecke, mit Muscheln aufwändig verziert

Unten: Badezimmer mit alten Fliesen

Page 16: Residentenkurier 10

W e i n - S p e z i a l

Die traditionellen Weine aus der Region um Jerez sind weltweit etwas ganz

Besonderes. Sherryweine werden nach einem speziellen System gelagert und reifen

anders als andere Weine. Mehr dazu in diesem 2. Teil (Text: Beatrice Hohler)

Die besonderen Weine aus der Gegend um Jerez

Ernte und Reifung

Kreidestrichen auf jedes Faß.

Die Jungweine weisen einen Alkoholgehalt von 10 bis 12 Vol.% auf. Weine, die sich für Finos und manzanilla eignen, werden mit hoch-prozentigem Weingeist gemischt, um einen Alkohol-gehalt von ca. 15 Vol% zu erhalten.

Biologische Reifung

Mit den kalten Wintertagen bildet sich in den Fässern ein Bodensatz aus abgestorbenen Zellen der Hefepilze. Der Wein ist dadurch sauber und bildet an der Oberfläche die „Blume“, eine Hefeschicht, die als Flor bezeichnet wird.

Weinlese

Ende August, Anfang September, wenn die Trauben leicht braun werden, sind sie weich und süß für die Ernte. Rund 20 Tage lang werden sie von Hand gelesen. Daraus wird dann der Most gepresst, wobei man nach Traubenart unterscheidet. Die Palomino-Traube, die für den fino und Manzanilla verwendet wird, wird nur sanft gepresst. Der Most dieser ersten Pressung, auch „YEMA“ genannt, kommt in große Tanks zur Fermentation, wobei sich der Zucker nach und nach in A l k o h o l v e r w a n d e l t . Allgemein sagt man: an „San Andres (30.11.), el mosto vino es“. Ende November hat man also einen jungen, weißen, sehr t rockenen Wein , de r obendrauf eine Florschicht hat (Hefeblume). Diese Schicht schützt den Wein vor der Oxidation.

Die Trauben Moscatel und Pedro Jimenez haben wesentlich mehr Zucker. Um daraus süße Weine zu machen, werden die Trauben nach der Ernte zunächst auf Matten in der Sonne getrocknet, damit die Feuchtigkeit verdampft, bis sie ihr unnachahmliches Rosinenaroma bekommen.

Schließlich werden alle Trauben in den Keltereien sanft gepresst. 100 kg Trauben ergeben dabei ca. 70 Liter sogenannten Most-vorlauf, der die Grundlage für den Sherry bildet.

Gärprozess

In zwei verschiedenen Abläufen wird der Sherry gegär t : zunächs t d ie s t ü r m i s c h e G ä r u n g . Innerhalb weniger Tage werden dabei rund 90% des Zuckergehaltes in Alkohol verwandelt. Besonders in den ersten 36 Stunden ist diese Gärung sehr heftig und erhitzt den Wein. Aus diesem G r u n d e d u r c h z i e h e n Schläuche die Tanks, um mit kühlem Wasser die Tempera-tur in den Mosttanks konstant zwischen 22 und 24 Grad Celsius zu halten.

Anschließend beginnt die ruhige Gärung, während der die Weine verschiedene Merkmale ausbilden. Diese sind ausschlaggebend für die Klassifizierung der Weine. Meist dauert die 2. Gärung bis Ende November.

Bei den süßen Weinen wird dieser Fermentierungs-prozess zu einem bestimmten Zeitpunkt bewußt unter-brochen, damit nicht sämtlicher Zucker in Alkohol umgewandelt wird.

Die Jungweine werden aus den Tanks in Fässer abgefüllt. Traditionell kommt amerikanische, teils auch französische Eiche zum Einsatz. Die Weinprüfer sind wahre Meister ihres Faches. Dank jahrzehntelanger Erfahrung, einer guten Nase und einer entscheidenden Portion Intuition bestimmen sie Fass für Fass, was aus diesem Wein einmal werden soll. Entsprechend malen sie ihre Klassifizierung mit

P á g i n a 1 6

Page 17: Residentenkurier 10

Bodegas

Die Bodegas sind sehr hohe, imposante Gebäude und werden auch „Kathedralen des Weines“ genannt. Damit der biologische Reifungs-prozess gelingt, müssen die Bodegas gut durchlüftet sein. Dunkelheit und Stil le begünstigen den Flor. Einige Bodegas beschallen die Fässer mit angenehmer Musik, für ein besonderes Aroma..

Meist sind die Bodegas von Nordwest nach Südost ausgerichtet, um ein Mini-mum an Sonnenstunden zu haben, dafür ein Maximum an Feuchtigkeit. Die Fenster sind hoch über dem Boden, damit die Sonne die Fässer nicht erreichen kann. Die Fensteröffnungen werden mit Jalousien oder Espartogras-matten abgedeckt. So kann zwar der Wind vom Meer durchdringen, aber nicht das Licht. Mauern und Böden gewährleisten auch eine hohe Luftfeuchtigkeit . Im Sommer werden die Böden aus Sand und Kalk regelmäßig gewässert, damit die Räume angenehm kühl bleiben.

Bei den finos bleibt diese Flor-Schicht während des gesamten Reifungsprozesses konstant, um jeglichen Kontakt mit Sauerstoff zu vermeiden. Daher nennt man den Prozess die „biologische Reifung“.

Oxdative Reifung

Jungweine, die eher für die lieblicheren Weine geeignet sind, werden mit Weingeist bis zu einem Gehalt von 16, 17, in wenigen Fällen sogar bis 18 Vol% gemischt. Damit geht die Florschicht kaputt, die Weine oxidieren und werden dunkler (wie bei einem angeschnittenen Apfel, den man liegen läßt). Ganz gleich wie dunkel die Weine werden, es bleiben doch immer Weißweine.

Bis der Wein jedoch als Sherry genossen werden kann, reift er mindestens 3 Jahre in den Bodegas.

„Solera y criadera“

Der Reifungsprozess von Sherry gelingt nach einer w e l t w e i t e i n z i ga r t i g e n Methode: mit dem System der solera y criadera. Dazu werden die Fässer in 3 bis 4 Reihen übereinander gelagert. In der untersten Reihe, der solera, befinden sich die ältesten Weine. Die Reihe der Fässer unmittelbar darüber ist die 1. criadera, mit einem etwas jüngeren Wein. Darüber kommt in der 2. criadera noch jüngerer Wein, der jedes Jahr zum Teil mit dem frischen Wein aufgefüllt wird.

Um Sherry in Flaschen abzufüllen, wird jeweils aus der untersten Reihe, der solera, etwas Wein abgelassen (maximal 40%), und mit dem Wein der darüberliegenden Reihe wieder neu gefüllt. Entsprechend werden die Fässer der ersten Reihe mit etwas Wein aus der 2. Reihe aufgefüllt. Das Reifungs-system ist daher dynamisch, wobei stets gereifte Weine mit jüngeren vermischt werden. Auf diese Weise nehmen die Jungweine nach und nach die guten Eigenschaften der alten Weine an, die älteren Weine werden etwas aufgefrischt, und die Florschicht bekommt neue Nahrung. Dadurch gelingt es auch, dass ein Sherry immer konstant gleich schmeckt, und man keine Jahrgangsweine hat. Die solera gilt dabei als die „Seele“ einer Bodega, denn der Wein, der darin lagert, hat noch Spuren vom Wein seit der Gründung einer Bodega. Ein Sherry, den wir heute trinken, schmeckt noch genauso wie der, den die Vorfahren, Reisenden und Schriftsteller vor vielen Jahrzehnten genossen und beschrieben haben.

Consejo Regulador

Avd. Alvaro Domecq, 2

11402 Jerez

Tel: 0034/ 956 33 20 50

www.sherry.org

Samstag vormittag Weinproben verschiedener Sherry-Produzenten. Anmeldung erforderlich.

Reifungsprozesse im Fass nach weltweit einmaligem System

Text: Beatrice Hohler

Fotos: Consejo Regulador und

Beatrice Hohler

Fortsetzung folgt

S e i t e 1 7 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 9

Page 18: Residentenkurier 10

R a t g e b e r

De r G ar t e n i m H e r bs t

Viveros Hermanos Olmedo , J e rez

Im Herbst blüht noch mal alles im Garten so richtig auf. Es ist die Zeit der Ernte und vor allem

in Deutschland auch die Zeit zur Vorbereitung des Gartens für den Winter. Die Sommerhitze ist

vorbei. Das sanfte Licht des Septembers läßt unter anderem Dahlien und japanische Anemonen

erstrahlen. &achts fällt Tau. Die Bäume sind voller Früchte, nun kann geerntet werden.

In den Gartencentern findet der ambitionierte Gärtner alles, was er nun braucht. In Jerez bietet

ein Gartencenter nicht nur ausgezeichnete Pflanzen und Ratschläge an, sondern speziell für

Leser des Residentenkuriers auch 10 % Rabatt.

Nun kann man sich auch Gedanken für das Frühjahr machen und Blumenzwiebeln setzen, wie Schneeglöckchen, Krokusse, Tulpen, Anemonen, Narzissen. Um sie vor Wühlmäusen zu schützen, pflanzt man sie am besten in Drahtgitterkörben. Ferner kann man jetzt gut den Rasen neue einsäen und neue Beete anlegen. Ende des Monats werden Gehölze gepflanzt.

Gartencenter Hnos.Olmedo, Jerez

Carretera Arcos de la Frontera, km 1,5 (siehe google-map:

http://maps.google.de/maps/ms?ie=UTF8&hl=de&msa=0&ll=36.702799,-6.083465&spn=0.071842,0.115185&z=13&msid=116184809648231014103.00046db46a58ad503035e )

Tel/Fax: 956 311 881

Exklusiv: Leser des RESIDENTENKURIER erhalten 10 % Rabatt. Einfach diese Seite ausdrucken und mitnehmen, oder auf den Kurier (deutsche online-Zeitung) hinweisen.

Der Herbst ist die ideale Zeit für die Vorbereitung auf den Winter, und man legt den Grundstein für die nächste Gartensaison im Frühjahr. Jetzt kann man beispiels-weise gut Rettich, Feldsalat oder auch Knoblauch pflanzen. Man sollte ihn nicht nur im Kräutergarten pflanzen, sondern auch zwischen Rosen oder im Erdbeerbeet. Jetzt ist auch ein guter Moment für lechuga und Spinat oder auch junge Möhren. In Spanien werden die Jungpflanzen am besten mit t rockenen Piniennadeln abgedeckt.

Solange es noch heiß ist, sollte man reife Tomaten, Paprika, Gurken und Kürbisse ernten. Anfang September reifen auch Zwiebeln und Knoblauch,

Knollen, die man zum Trocknen aus der Erde holen sollte. Das gleiche gilt für aromatische Kräuter, wie Melisse, Minze, Dill.

Geerntet werden jetzt auch Pflaumen, Äpfel und Birnen.

Vor allem Beerensträucher und S tauden müssen zurückgeschnitten werden, ebenso wie Hecken. Das fallende Laub kann zum Abdecken und Düngen genutzt werden.

P á g i n a 1 8

Gartencenter Hermanos Olmedo, Jerez (carr. de Arcos, km 1,5, Nähe AB Sevilla)

reichhaltige Auswahl an Pflanzen in allen Variationen, für innen und außen

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Page 19: Residentenkurier 10

Entspannung pur in Cadiz

J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 9

Eintauchen und sich wohlfühlen: es ist eine Wohltat, die man sich immer wieder mal gönnen

sollte. Mitten in Cadiz lockt eine einzigartige Badelandschaft zu einer Kurzerholung: schon

nach 2 Stunden fühlt man sich wie neugeboren. Dazu muss man nicht Hotelgast sein. Das Spa

im Hotel Senator steht vor allem auch Residenten zur Verfügung, mit sehr interessanten

Angeboten. Verwöhnen sie sich doch mal selbst. Wir haben es getestet: wunderbar!!

Oder man nutzt den Aufenthalt im Wasser in Verbindung mit einem Mittag- oder Abendessen in einem der schönen Restau-rants des Hotels.

In Cadiz übernachten

Das Hotel selbst hat einen wunderbaren andalusischen Innenhof, perfekten Service und freien Wireless-Lanzugang im ganzen Haus. Es liegt mitten in der historischen Alstadt, so dass man die Stadt einfach zu Fuß

beischtigen kann. Sicher haben auch Residenten oder ihre Gäste zu bestimmten Gelegenheiten Lust, Cadiz ausgiebig zu erkunden, das Nachtleben oder Theater zu genießen. Wer sich eine Übernachtung im Hotel gönnt, kann auch den einzig-artigen Pool auf der Dachter-rasse nutzen, mit wunderbarem Ausblick auf die Stadt und das Meer. Vielleicht beim nächsten Geburtstag/ Hochzeitstag?

Hat es Sie nicht auch schon manchmal genervt: man besichtigt eine Stadt, oder geht einkaufen, und dann ist ab 14:00h alles zu, und ist erst wieder ab 17. oder gar 18 Uhr geöffnet. Was macht man in dieser Zeit? Hier ein optimaler Vorschlag:

Gehen Sie doch einfach mal in Cadiz in ein SPA, zur Abkühlung und Entspannung. Im Hotel Playa Senator wartet eine großzügige Badeland-schaft, eingebettet wie in eine Grotte, mit speziellen Angeboten für Residenten auf: ab 20 € können sie die verschiedenen Becken durchprobieren, mit unter-schiedlichen Temperaturen,

mit Massagedüsen, Unter-wasser-Massageliegen, Spru-delbecken, Kneippbecken, sich unter Wasserfälle und –Fontänen stellen, oder auch im großen Schwimmbecken ein paar Runden drehen. Anschließend noch ein Saunagang gefällig? Zwei finnische und eine Dampf-sauna sind beim Aufenthalt im Spa Acguaplaya im Hotel Senator mit dabei. Man braucht lediglich Badeklei-dung, eventuell Badeschuhe. Handtücher werden gestellt.

Das Beste ist jedoch: für nur 1 € mehr bekommt man zuzüglich zum Badespaß im Hotel ein Frühstück, eine Tapa, oder eine Merienda.

P á g i n a 1 9

Text. B. Hohler

Fotos. Hotel Spa Senator, Cadiz

Page 20: Residentenkurier 10

Die Künstlerin Lisel Oppel (1897—1960) verbrachte das Frühjahr 1957 in Sevilla und war

tief beeindruckt von der Lebenslust und Frömmigkeit, mit der die Sevillanos die Semana Santa

und die anschließende Feria de Abril feiern. Sie hat diese Eindrücke in Aquarellen

festgehalten. Der Donat-Verlag hat gerade ein Buch mit einer Auswahl dieser einzigartigen

Aquarelle herausgegeben. Im Herbst ist eine Buchvorstellung in Sevilla vorgesehen.

B u c h t i p p

Lebenslust und Alegria in Sevilla

Donat-Verlag veröffentlicht eine einmalige Aquarell-Sammlung

schaft und Inbrunst werden. Die Sevillanos drücken Ihre Gefühle und ihren Stolz mit Tanz und Musik aus. Dabei sprühen sie vor Lebenslust, doch immer mit Anmut und Grazie. Dieses fröhliche Treiben hat Lisel Oppel in ihren Aquarellen einge-fangen. Es ist ihr gelungen, die typische spanische Lebensfreude mit ihrer typischen Malerei und Ausdrucksweise zu kombi-nieren.

Die Sammlung „Sevilla-Aquarelle von den Frühlings-feierlichkeiten 1957“ sind online im Donat-Verlag zu bestellen (oder für Resi-denten vor Ort auch direkt beim Residentenkurier). Ein Vertrieb über den Leseladen L i b r e s s o i s t e b e n s o vorgesehen.

Lisel Oppel war eine leidenschaftliche Malerin, die in ihrem Leben weit gereist ist und überall Eindrücke gesammelt hat. Sie gehört zu der 2. Maler-Generation der berühmten Künstlerkolonie Worps-werde. Im Gegensatz zu anderen Künstlern aus dieser Gruppe hat sie sich immer vehement dagegen gewehrt, den Nationalsozialisten im Dritten Reich die Hand zu reichen. Sie weigerte sich, in die Reichskulturkammer einzutreten. Daraufhin erhielt sie keine Bezugsscheine mehr für Malutensilien. Da sie sich sehr um einen französischen Zwangsar-beiter gekümmert hatte, wurde sie am Ende des 2. Weltkrieges zu einem Jahr Zwangsarbeit und Gefäng-nisaufenthalt verurteilt. Doch sie war eine eigenständige, selbstbewußte Frau, die sich nicht unterkriegen ließ. Für sie war ihre künstlerische Tätigkeit stets oberstes Ziel. Dafür setzte sie sich schon einmal über bürgerliche Konventionen hinweg.

Lisel Oppel studierte von 1914 bis 1918 an den Kunstgewerbeschulen in Bremen und München. Seit 1919 ließ sie sich dauerhaft in Worpswerde nieder. Doch sie ist immer gerne in den Süden gereist, nach Italien, Marokko, Spanien, Ägypten und in die Schweiz. In den 50er Jahren war sie besonders kreativ und malte Portraits, Landschaften, Dorf szenen und ihre

berühmten Schützenfest– und Laternenkinderbilder.

Bei ihrem Besuch 1957 in Sevilla erlebte sie die spanische Lebensfreude, mit der selbst tiefreligiöse Anlässe wie die Karwoche zu einem Fest voller Leiden-

S e i t e 2 0

Donat-Verlag

„Sevilla - Aquarelle von den Frühjahrsfeierlichkeiten 1957“

Aquarelle von der Worpswerderer Künstlerin Lisel Oppel

Preis: 18 €

www.donat-verlag.de/

Bestellung:

http://www.donat-verlag.de/buch-detail.php?buchid=232&katid=27

Page 21: Residentenkurier 10

Mit viel Disziplin und Ehrgeiz arbeitet sie sich Stück für Stück voran.

Anfang Oktober ist es soweit: dann wird dieses Meisterwerk die Wand im Innenhof des Institutes für Technologie in Sevilla zieren. Residenten-kurier wird berichten.

J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 9

Ein Kunstwerk der beonderen ART: Mural, 7,50m hoch

Etliche Radiergummi haben sich dabei in Krümel aufgelöst, bis Uta mit dem Ergebnis zufrieden war. Dann hat sie sich ihre Farbpalette zusammengestellt und alles nach Wunsch gemischt. Mich überrascht immer wieder die einzigartige Brillianz ihrer Farben.

Bar ECHATE PA 'YA' Tel: 956.87.57.01 movil: 660 723 378

Seit 1958: gemütliche Bar mit

schönem Ambiente, im Herzen von

El Puerto de Santa Maria

Tapas und Portionen

Geöffnet: täglich (außer Montag)

Von 11.00 bis 18.00 h und

ab 19.30 h bis Sperrstunde

Wo? Riviera del Marisco, 11500 El Puerto de Santa Maria (Parken am großen Hauptparkplatz des Hafens)

Ihr Atelier, das hat Uta für dieses Kunstwerk in eine Halle einer ehemaligen Bodega verlegt. „Es war niocht einfach, einen geeigneten Raum zu finden“. Auch diese Halle ist nicht groß genug, so dass Uta ihr Gemälde in 3 Teile und Leinwände unterteilt hat. „Die mußten eigens ange-fertigt werden, und auch das gesamte Gestell für die Leinwände habe ich mir selbst gebastelt“. In der Halle passen nur zwei Leinwände übereinander. Um in dieser luftigen Höhe überhaupt arbeiten zu können, hat sich Uta einen G a b e l s t ap l e r b e so rg t . Zunächst mußte sie die Zeichnung im richtigen Maßstab auf die Leinwand übertragen. Lineal und Zirkel hat sie sich dafür selbst gebastelt bzw. eine Metall-latte zu Hilfe genommen.

S e i t e 2 1

Es wird ein Meisterwerk: die Künstlerin Uta Geub in Sanlucar arbeitet seit Monaten an einem besonderen Gemälde: es wir 7,50m hoch und 3m breit. „ das ist ja 3x so hoch wie ein Stockwerk, also höher als so manches Haus“ dachte ich mir und wollte wissen, wie man so etwas überhaupt bewältigen kann. Wir haben der Künstlerin in ihrem „Atelier“ besucht.

Page 22: Residentenkurier 10

Wetteraussichten

wird auf seinem Weg vom A t l a n t i k ü b e r La n d aufgeheizt und der Levante b r i n g t v o m n a h e n Mittelmeer die frische Brise.

Aber allen Bewohnern an b e i d e n K ü s t e n i s t gemeinsam, dass wir immer zu Freiluft-Sommer-Parties einladen können und nie eine Regen-Zelt-Variante in der Hinterhand haben müssen -ätsch! Und was sind wir doch für Wetter-Snobs geworden, denn so müssen wir den nördlichen Freunden vorkommen, da wir dann doch sehnsüchtig auf den e r s t e n g r o ß e n Septemberregen warten, der den grauen Staub von den Bäumen wäscht, der uns wieder kräftig durchatmen lässt. Wie verwöhnt aber auch unsere deutschen Pferde geworden sind, die einst bei 12 Grad „lauem“ Mairegen unbeeindruckt den ganzen Tag auf der Wiese fraßen, sieht man daran, dass sie sich dann bei diesem wirklich milden Regen sofort in den Stall flüchten!

Ausserdem wird es nicht mehr lange dauern und Gärtner Miguel kommt bei 20 Grad Morgen-Temperatur an und schleudert mir dann ins Gesicht: „Que frio!“

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Wer die CD kaufen möchte, um sich an wunderbaren Geschichten über den andalusischen Gärtner zu erheitern, wendet sich direkt an:

Dr. Gabriele Hefele Tel. 952 89 3054 Fax 952 89 3156 [email protected] www.BioRanch.com

W a s w i r v o n d e n A n d a l u s i e r n l e r n e n k ö n n e n

Land vor sich fand, um sich auf seinem Weg nach Sevilla aufzuwärmen. Dafür aber ist Waschtag angesagt, weil man ungefähr drei Trommeln draussen an der Wäscheleine trocken kriegt.

Hängt aber ein Schleier über Meer und Küste, dann ist Poniente angesagt, dann wird es einerseits 10 Grad „kühler“ (!), hat immer diese herrlich leichte Brise vom M e e r , j e d o c h e i n e Luftfeuchtigkeit von 85 % aufwärts, für mich oft gefühlte 120 %, wenn das überhaupt möglich wäre. An diesem Tag lässt man das Waschen lieber sein: Die Wäschestücke fühlen sich auch nach 12 Stunden an der Leine immer noch klamm an.

Mit Gärtner Miguel

diskutieren wir immer

heftig, welcher Wind der

bessere sei: Seiner Meinung nach arbeitet es sich leichter bei Poniente, auch wenn man dreimal am Tag das T-Shirt wechseln muss. Ich bin großer Anhänger des Levante: Ich fühle mich dann nicht so matt, kann besser durchatmen, denn es gibt n i c h t s o ‚ s c h w e r e ’ , wasserangereicherte Luft. K l a r , a b z w e i U h r nachmittags geht im Freien bis eigentlich 21.00 Uhr nichts mehr, deshalb hier die sinnvolle Erfindung der Siesta ! Sogar unsere Pferde galoppieren an Levante-Tagen mittags von der Weide in den kühleren Stall und wagen sich erst ab 19.00 Uhr wieder hinaus.

An der Costa del Sol ist die W i r k u n g n a t ü r l i c h umgekehrt: Der Poniente

Zur Zeit können wir hier an

unseren anda lus ischen

Küsten mal wieder so richtig

der Schadenfreude frönen,

die ja bekanntlich die

schönste Freude sein soll,

wenn wir das Wetter im

übrigen Europa, besonders in

der alten Heimat, mit

unsrigem hier vergleichen !

Was s in d w ir doch

klimamäßig priviligiert, das

sollten wir uns vor Augen

halten, meint Gabriele

Hefele.

Wir kennen doch alle die Anrufe frustrierter Bewohner nördlich der Alpen, deren Sommer sich dieses Jahr mal w i e d e r a u f n u r v i e r zusammenhängende Tage konzentriert: „Was habt Ihr denn gerade für Wetter ?“ Eine völlig überflüssige Frage in diesen Monaten für unsereins, denn Sonne haben wir sowieso, Regen gibt es nicht – bis auf e i n z e l n e s c h m i e r i g e Riesentropfen für zwei Minuten - zwischen Ende Mai und Ende September; die Gretchenfrage am Morgen heisst allenfalls: Haben wir heute Levante oder Poniente ? Also den Ostwind aus der Richtung, in der die Sonne “se leva“ = aufgeht oder aus der Gegenrichtung, dem Westen, wo sie „se pone“ = sich zum Schlafen niederlegt.

Haben wir ersteres, Levante,

dann schwinge ich mich

munter aus dem Bett, denn er bringt kühle Luft früh und abends, wird aber über mittag für 40 Grad und das Gefühl sorgen, man halte sich einen Haarfön auf Stufe zwei ans Ohr ! Kein Wunder, da er vom Mittelmeer kommt und ausreichend Zeit und trockenes

S e i t e 2 2

Page 23: Residentenkurier 10

Zubereitung:

Pfanne oder Topf erhitzen, 1 EL Öl reingeben, 1 Teelöffel Zucker dazu, Zwiebelringe glasig dünsten. Papirka ein feine Streifen schneiden und dazugebenalles gut anbraten. Die Hühnerbrust in Würfel schneiden, in die Mitte der Pfanne geben, e twas anbraten.

Nach etwa 5 - 6 Minuten fein gewürfelte Tomaten dazu geben und ca. 5 min. braten lassen. Püree und Lorbeer-blatt dazu und auf niediger Flamme zugedeckt etwa 15 - 20 min. ziehen lassen. (al gusto, bißfest oder gar).

5 min. vor dem Servieren die rohen (oder gekochten, oder aufgetauten) geschälten gambas hinzufügen. Nicht vorher, damit sie saftig bleiben und nicht zu trocken werden, sind sehr schnell gar! Alles kurz aufkochen, 5 min. ziehen lassen, und dann servieren, entweder mit Nudeln, Reis oder Weißbrot.

In Deutschland könnte man, wenn es keine frischen G a rn e l e n g i b t , au ch Eis me e rga rne l en oder gefrorene Gambas kaufen. (Sie werden aufgetaut genauso wie die rohen in die Panne gegeben.)

Heute verrät Roland Beysel die Zubereitung für das Lieblingsgericht deutscher Touristen

im Hotel Barrosa Garden: Hähnchen „al tigre“, wobei mit „tigre“ eine bestimmte Art von

Garnelen bezeichnet werden. Eine interessante Kombination.

R e z e p t

Haben Sie Interesse an einem

Privat-Kochkurs mit Roland

Beysel (max. 4 Personen), dann

melden Sie sich bitte:

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Studen tenmenu : Hü hnerb rus t m i t Co la - soße

Roland Beysel

Zutaten für 4 Personen

● 500 g Langostinos (roh), man kann auch bereits geschälte nehmen, dann genügen 250 g

● 500 g Hühnerbrust

● 2 Paprika rot, 2 grün

● 4 Tomaten

● 3 Knoblauchzehen

● 1 mittelgroße Zwiebel

● Tomatenpüree(250 ml)

● Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt

● 1 TL Zucker

Leichtes Sommergericht: Hähnchen „al Tigre“

S e i t e 2 3

Gutschein für den Besuch des Zoo und Botanischen Gartens in Jerez, 2 x 1 , von 2 Personen zahlt nur einer Eintritt

Sie können den Gutschein auch direkt bei den Branchen-clicks anklicken und ausdrucken

Page 24: Residentenkurier 10

S e r v i c e S e i t e 2 4

Achtung bei prepaidkarten: unbedingt registrieren, sonst verliert man eventuell die Telefonnummer, unwiederbringlich

Im wesentlichen als Ergebnis der Terroranschläge in Nordamerika vom September 2001 müssen Mobilfunk-kunden weltweit ihre Anschlüsse registrieren lassen, auch wenn es sich um eine Prepaid-/Vorkasse-SIM-Karte handelt. Dabei werden neben der Rufnummer und der SIM-Nummer der Name und die Anschrift des Anschlussinhabers erfasst. Auch ausländische Kunden, die im Besuchsland über keinen Wohnsitz verfügen, können unter Angabe ihres Heimatwohnsitzes eine Prepaidkarte registrieren.

In Spanien müssen bis zum 08. >ovember 2009 alle Prepaidkarten registriert sein. Wer dies bis zum Stichtag 08. November nicht erledigt hat, verliert seinen Anschluss und u. U. auch seine

Rufnummer. Die SIM-Karte wird in diesem Fall vom Netzbetreiber abgeschaltet, dies ist eine gesetzliche Anforderung.

Inhaber einer spanischen Mobilfunk-SIM-Karte sollten sich demnach rechtzeitig mit ihrem Netzbetreiber (Movistar, Vodafone, Orange, Yoigo) oder Telefondiskonter (Bsp. Simyo, Más, Lebara, u. v. m.) in Verbindung setzen, um die Karte anzumelden. Die Registrierung muss persönlich in einem Telefonladen vor Ort vorgenommen werden. Als Identitätsnachweise werden der Ausländerausweis Tarjeta de Residencia (wer noch eine hat!), der ausländische Pass oder – bei Unionsbürgern – das nationale Ausweisdoku-ment (Bsp. Personalausweis) akzeptiert. Ein Führerschein i s t n ich t aus re ichend.

Kunden, die ihre spanische Prepaidkarte nach dem 09. November 2007 erwarben, haben die Abschaltung ihres Ansch lusses n ich t zu befürchten: seit diesem Termin müssen Kunden ohnehin bereits bei der Ausgabe der SIM-Karte registriert werden.

In allen Fällen empfiehlt sich eine telefonische Rücksprache beim Kundendienst der eigenen Mobilfunkfirma, um sicher zu klären, ob die Registrierungsdaten dort auch korrekt eingepflegt wurden.

Dr. Zacharias Freydell

Anmerkung der Redaktion:

Bitte weisen Sie Freunde und

Bekannte auf den Termin hin,

damit sie ihre &ummer nicht

verlieren.

Haben Sie ein spanisches Mobiltelefon mit Prepaidkarte? Dann bekommen sie sicher eine SMS, dass sie sich in ihrem Telefonladen melden sollen, und zwar bis zum 8. November. Was es damit auf sich hat, erklärt unser Leser Dr. Zacharias Freydell. Besten Dank.

Bitte beachten Sie auch unsere Hinweise im blog (Suche: links oben: prepaid)

Page 25: Residentenkurier 10

P á g i n a 2 5

Viele Leser schätzen diese Seite mittlerweile sehr und sind treue fans von Super-spanisch.de geworden. Dort finden Sie Vokalbetrainer, Tandem-partner, Sprachreisen oder können per email täglich in etwa 5 min. neue Wörter und Ausdrücke üben. Hier wieder das beliebte Kreuzworträtsel

S p r a c h k u r s

Sprachkurs, in Zusammenarbeit mit http://www.super-spanisch.de/

Auflösung des Rätsels vom Juli

Ideal sind auch Sprachreisen, selbst für Residenten, die ihre Spanischkenntnisse auffrischen wollen,und gleichzeitig etwas Neues von Spanien kennen lernen wollen.

http://www.lsw-sprachreisen.de/spanisch_lernen.html

Page 26: Residentenkurier 10

Teil 6

(wer einen Teil verpaßt hat, findet alle vorherigen Kuriere im Archiv)

Ein kleines Auto mit deutscher Nummer hielt vor unserem Hotel, ein Herr mit Sombrero „Art Cordobes“, dunklem Haar und Schnauzer bewegt sich auf den Hoteleingang zu. Er kommt zur Hotelbar, wo ich meiner Arbeit nachgehe. Er fragt mich in gebrochenem spanisch: Por favor, donde está la recepción? Ich beschrieb ihm den Weg und er buchte ein Doppelzimmer für –geplante - 3 Nächte.

Es war ein deutsches Paar auf Hochzeitsreise, und aus den 3 Tagen wurden rasch 3 Wochen. Mit der Zeit lernten wir uns besser kennen und sie erzählten, dass sie von der Mosel kämen, aus Bernkastel–Kues, einem romantischen Städtchen mit mittelalterlichen Häusern, gelegen an der Weingegend Mittelmosel, zwischen Trier und Koblenz. Sie erzählten von dem kleinen eigenen Lokal und ihren Plänen, es zu vergrößern. Und bei einer dieser Gelegenheiten fragten sie mich, ob ich nicht mit ihnen kommen wolle –nach Deutschland- um bei ihnen zu arbeiten. Sie kämen im nächsten Herbst wieder und dann würden sie mich mitnehmen. Ich stimmte zu, mit dem Gedanken, “ wer weiß, ob ich sie je wieder sehe und ob das alles so stimmt“.

In der folgenden Zeit waren wir in meiner Freizeit immer gemeinsam unterwegs und ich zeigte ihnen alles Sehens- und wissenswerte dieser Gegend. Da eh kaum andere Gäste im Hotel waren, hatte ich viel Zeit, um mich um sie zu kümmern. n dieser Zeit entwickelte

sich eine kleine Freundschaft zwischen uns. Aber der Abreisetag kam näher und alle Hotelangestellten standen mit weißen Tüchern am Hoteleingang und winkten ihnen zum Abschied zu. Sie aber riefen, wir kommen nächsten Herbst wieder und dann nehmen wir euch euren „Andaluz“ weg. Hasta 1961!!!!

Kurz vor Weihnachten bekam ich einen Brief aus Deutschland, mit guten Wünschen zu Weihnachten und einem 20 Mark Schein. Die Weihnachtskarte war für alle Mitarbeiter des Hotels, aber MIR hatten sie geschrieben und ich war sehr stolz darauf. Wir konnten leider nicht alles verstehen, es war in Teilen Spanisch ( aus dem Wörterbuch) und englisch geschrieben, aber wir haben uns alle sehr gefreut. Wir verstanden, dass sie gut wieder angekommen waren, und dass die 20 DM für mich waren, davon sollte ich mir ein Lexikon in deutscher Sprache kaufen und eifrig lernen. An meinem ersten freien Tag danach fahre ich mit dem Bus nach Alicante, gehe auf die Bank, tausche das Geld in Peseten und kaufe mir ein deutsches Wörterbuch. In jeder freien Minute habe ich reingeguckt und gelernt., so bekam ich meinen neuen Spitznamen: EL ALEMÁN

Schnell wurde es Frühling, Ostern kam und mit ihm die Gäste. Der Sommer stand vor der Tür und ich hatte wieder alle Hände voll zu tun und keine Zeit mehr, an Deutschland zu denken oder die Sprache zu lernen.

Fortsetzung folgt

P á g i n a 2 6 S e r i e A u s w a n d e r n

JE>SEITS VO> A>DALUSIE>

Der Junge von der Hühnerfarm

Page 27: Residentenkurier 10

P á g i n a 2 7 S e r i e A u s w a n d e r n

Hallo Residenten und alle anderen

>euspanier

Im Juni 2009 ging ich in einen Telefonshop in Conil de la Front. (Movistar), um mich wegen eines Festnetzanschlusses zu informieren. Ich kam gerade richtig, denn es gab ein Angebot: „Festnetzanschluss mit DSL, kostenlose Installation“. Die Auskunft der beratenden Mitarbeiterin vor Ort: es gibt keine Probleme und in den nächsten Tagen kommt jemand vorbei.

Nach 3 Wochen begab ich mich wieder in den Telefonshop und fragte bescheiden nach, ob man mich vergessen hätte. Die Auskunft diesmal: leider ist die Genehmigung aus der Verwaltung der Stadt Chiclana noch nicht eingegangen. Die Genehmigung ist aber beantragt und wird ca. 3 Monate dauern.

Also wie gewohnt man geht in die Warteschleife.

Im Mai 2009 – also etwas länger als drei Monate – begab ich mich wieder nach Conil in den Telefonshop, um nachzufragen, was mein Telefonanschluss denn so machen würde, da er ja noch immer nicht eingerichtet wurde.

Die freundliche Dame telefonierte sofort, und nach geraumer Zeit teilte sie mir mit, dass in den nächsten Tagen jemand vorbei käme.

Anfang Juni, also nach ca. 2 Wochen kam ein netter Mitarbeiter der Fa. Abentel bei mir vorbei. Ein Freudensprung, als der Mitarbeiter mir nach seiner Besichtigung mitteilte, dass es keine Probleme mit dem Anschluss gäbe, nur das DSL sei etwas flach (er meinte langsam). Es käme in den nächsten 5 Tagen jemand vorbei, und die Angelegenheit werde erledigt.

Da kein Mitarbeiter in den 5 Tagen vorbeikam, erkundigte ich mich telefonisch wieder einmal, ob ich vergessen wurde. Am anderen Ende der Leitung hieß es, dass ich für den 1. Juli terminiert bin.

Am 27.Juni 2009 rief ich abermals an, um mir den Termin bestätigen zu lassen. Die Dame am Telefon war etwas ungehalten und sagte mir in deutlichen Worten: „wenn wir sagen, sie haben am 1. Juli einen Termin eingetragen, dann steht der Termin, und wir sind selbstverständlich vor Ort“. Ich habe mich leicht entschuldigt wegen meiner Nachfrage und blieb natürlich am 1. Juli zu Hause, um den netten Herrn der Telfongesellschaft in Empfang zu nehmen.

Da wie üblich in Spanien niemand erschien, rief ich natürlich am 2. Juli erneut an und fragte bescheiden nach, ob ich die Jahreszahl 2009 oder später nicht richtig verstanden hätte. Die Dame teilte mir nun unverblümt mit, dass es keine Möglichkeit eines Telefonanschlusses für mich gibt.

Die Wartezeit in Spanien für diese Auskunft dauert 1 Jahr und 1 Monat.

Telefonleitungen gehen an meinem Haus in ca, 150 Meter vorbei. Einen Abzweig zu legen ist vermutlich nicht möglich und die Telefonica braucht ja auch keine Kunden.

Ich telefoniere also weiter mit dem Handy und bin in Erwartung, dass die Telefonica endlich verkauft wird und die neue Firma vielleicht kundenfreundlicher wird.

Mit erwartungsvollen Grüßen

Brigitte und Edgar

Von Residenten für Residenten:

Erfahrungen mit telefonica

Ein Telefonanschluss sollte im 21. Jahrhundert in einem europäischen Land wie Spanien eigentlich kein Problem sein. Doch gerade in der Gegend um Chiclana hat man öfter den Eindruck, man sei näher an Afrika als an Europa. Hier die leidvollen Erfahrungen unserer Leser Brigtte und Edgar. Wir ermutigen ausdrücklich alle, die ihre Erfahrungen anderen Residenten mitteilen mögen, uns zu schreiben, egal zu welchem Thema.

Vielleicht liegt es an dem „Knick“ im Turm der Telefonica in Barcelona???

Telefonica in Madrid

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D i e l e t z t e S e i t e S e i t e 2 8

Kunde zu seinem Anlageberater: „Ich möchte mein Geld in Steuern anlegen, ich habe gehört, dass sie steigen sollen.“

Übrigens: Windeln und Politiker sollten regelmäßig gewechselt werden. (Aus dem gleichen Grund.)

Was ist der Unterschied zwichen Politikern und einem Telefonhörer?

Den Telefonhörer kann man aufhängen, wenn man sich verwählt hat.

Warum dürfen in der Öffentlich-keit keine Langnese-Fahnen mehr aufgehängt werden?

Die haben bei der vorigen Kom-munalwahl 30%gekriegt...