rezeptfreie schlankheitsmittel: umsatz- und absatzrückgang in 2016
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Die Übergewichtsraten in der Bevölkerung steigen stetig an, während gleichzeitig ein
Schlankheitsideal vorherrscht, dem viele Menschen nicht entsprechen. Übergewicht ist mit
einem hohen Risiko für Folgeerkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
oder Diabetes) verbunden. Daneben ist eine Gewichtsabnahme vielfach auch ästhetisch
motiviert. Die Einnahme von Schlankheitsmitteln fällt manchem Konsumenten sicherlich leichter
als die Umstellung von Ernährungsgewohnheiten und mehr Bewegung.
Im letzten Jahr gaben Verbraucher rund 150 Millionen Euro für diätunterstützende
Arznei- und Gesundheitsmittel aus – 11 % weniger als im Jahr zuvor. Gleichzeitig
wurden 9 % weniger Packungen abgegeben (gut 16 Millionen Stück). Der Blick auf die
Entwicklung in einzelnen Vertriebskanälen zeigt, dass die Nachfrage nach Schlankheitsmitteln in
der Vor-Ort-Apotheke im letzten Jahr deutlich gesunken ist (Menge -25 %; Wert -23 %).
Quelle:
IMS OTC® Report, IMS® GesundheitsMittelStudie (GMS) Mass Market, (GMS) Apotheke
* OTC = over the counter = rezeptfrei; als „Übrige“ Vertriebskanäle zusammengefasst sind Discounter, Verbrauchermärkte
und Traditioneller Lebensmitteleinzelhandel (LEH)
** Für die Vertriebskanäle Drogeriemärkte, Apotheken Offizin, Verbrauchermärkte, Apotheken Versandhandel, Discounter
und Traditioneller Lebensmitteleinzelhandel (LEH)
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Schlankheitsmittel mit Umsatz- und Absatzverlust in 2016 – Vertriebskanal
Drogeriemärkte verbucht Umsatzzuwachs
26,2%
43,5%
19,8%
10,6%
Übrige*Apotheke VersandhandelApotheke OffizinDrogeriemärkte
OTC*-Umsatz in 2016:
146,6 Mio. Euro zum effektiven
Verkaufspreis (-10,7 %)
OTC*-Absatz in 2016:
16,4 Mio. Packungen (-9,2 %)
+/-% Packungen 2016
gegenüber Vorjahr
+/-% Umsatz
(effektiver Verkaufspreis)
2016 gegenüber Vorjahr
Jahreszeitliche Schwankungen in der Nachfrage nach Schlankheitsmitteln
(+/-% Absatz in Packungen)**
-10,6
-5,8-7,1
-12,8
-16,2
-10,9
3,32,3
3,04,4
-1,4
1,8
Qrt IVQrt IIIQrt IIQrt IQrt IVQrt IIIQrt IIQrt IQrt IVQrt IIIQrt IIQrt I
Jahr 2014 Jahr 2015 Jahr 2016
+/-
% g
gü
.Vj.
(Ab
satz
in P
acku
ng
en
)
-1,6%
Apotheke Versandhandel -7,1%
Apotheke Offizin
Drogeriemärkte
-24,9%
Gesamt -9,2%
+1,6%
-23,2%
-8,1%
-10,7%
20,2%
17,7%
52,8%9,3%
Schlankheitsmittel beinhalten hier zum einen frei verkäufliche „Fertig-
und Austauschmahlzeiten“, zu denen Produkte wie z.B. Almased und Yokobe
gehören. Zum anderen sind weitere Produkte zur Gewichtsabnahme
zugeordnet wie z.B. die apothekenpflichtigen Mittel Formoline L112, XLS
Medical Fettburner, Orlistat Hexal oder auch Yokebe Plus Stoffwechsel aktiv Kapseln.
Die Nachfrage nach Schlankheitsmitteln war 2014 und 2015 noch saisonal unterschiedlich,
während sich im Jahr 2016 in allen betrachteten Quartalen Rückgänge zeigen.
113 112 111 110 109 108 107 106 105 104 103 102 101 100 99
Rezeptfreie Schlankheitsmittel
Auf die Offizin-Apotheken entfällt mit 44 % der höchste Um-
satzanteil im Jahr 2016, gefolgt von Drogeriemärkten (26 %) und
Versandhandelsapotheken (20 %). Nach Menge entfällt der Löwenanteil mit 53 % nach wie vor
auf Drogeriemärkte. Diese Marktentwicklung hat damit zu tun, dass vormals apotheken-
exklusive Produkte inzwischen zunehmend über Drogeriemärkte
verkauft werden. Da der Verbraucher mit Drogeriemärkten i.d.R. günstigere Preise
verbindet als mit Apotheken, dürfte dies mit ein Grund für dieses Kaufverhalten sein.
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