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Bild 1: Google-Link kopieren 70 Anwendungen 5/2010 nahme: man steuert eine bestimmte Adresse an). Routenpunkte setzt man auch nicht gerade vor Kreuzungen oder Abzweigungen, weil das Navi auf diese Weise beim Erreichen des Routenpunkts zum Rechnen ge- zwungen wird, anstatt den richtigen Weg über die Abzweigung zu zeigen. Setzt man einen Routenpunkt auf einen Autobahnabschnitt, zoomt man ganz nah heran, damit der Punkt nicht versehentlich auf die falsche Fahrbahnseite gesetzt wird. Ist dies dennoch passiert, braucht man sich über ein seltsames, umwegreiches Routing nicht zu wundern. Ärger verursacht auch ein Routenpunkt, der versehentlich in einen Tunnel gesetzt wird. Auf Grund der fehlenden Satellitensignale wertet das Naviga- tionsprogramm den Routenpunkt als nicht angefahren und jagt den Fahrer nach Verlassen des Tunnels auf Umwegen sofort wieder in den Tunnel zurück. Dann bleibt einem nichts anderes übrig als anzuhalten, um im Navi manuell den »verpaßten Routenpunkt« als angefahren anzuk- licken beziehungsweise sich zum nächsten Routenpunkt navigieren zu lassen. Ist die gewünschte Route am PC ausgefeilt, kann alles ausgedruckt weise wird hier am Beispiel von Na- vigon 43xx und Navigon 63xx erklärt, auf beiden läuft das Betriebssystem MN7_NAVIGON_PNA. Routenpunkte Am einfachsten ist es, in Google zuerst den Startpunkt und den Zielpunkt, anschließend die Zwischenpunkte zu setzen und die Route eventuell neu berechnen zu lassen, um zu sehen, ob der Verlauf auch den eigenen Vorstellungen entspricht. Zweckmä- ßigerweise sollen Routenpunkte auch nicht in einen Ort, sondern immer auf einen geraden Streckenabschnitt dahinter gesetzt werden, weil man sonst zu einer Straße im Ort geführt wird, zu der man gar nicht will (Aus- S o ziemlich auf jedem PNA- und PDA-Navigationssystem können Routen im voraus geplant werden. Wer nur von Punkt A nach Punkt B fahren will, kann die Routenplanung getrost dem Navi überlassen. Besitzt man ein Gerät von Navigon, gibt man das Ziel ein und kann anschließend sogar aus drei unterschiedlichen Routenvorschlägen wählen. Plant man eine Urlaubsrundreise oder möchte man die Kundenadressen des nächsten Tages möglichst rationell und verkehrsgünstig miteinander verbinden, wird das unter Umständen aber recht kompliziert und unüber- sichtlich. Wesentlich einfacher und übersichtlicher ist diese Planung auf dem Computer beispielsweise mit Google Maps. Die beste Vorgehens- Routenplanung mit Google VON F RANZ B ÖHM Die meisten Navigationssysteme beherrschen keine Routenplanung mit mehreren bestimmten Anfahrpunkten. Deshalb lohnt es sich, auf dem PC Google für sich rechnen zu lassen und die Route auf das Navi zu übertragen.

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Bild 1: Google-Link kopieren

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A n w e n d u n g e n

5/2010

nahme: man steuert eine bestimmte Adresse an). Routenpunkte setzt man auch nicht gerade vor Kreuzungen oder Abzweigungen, weil das Navi auf diese Weise beim Erreichen des Routenpunkts zum Rechnen ge-zwungen wird, anstatt den richtigen Weg über die Abzweigung zu zeigen. Setzt man einen Routenpunkt auf einen Autobahnabschnitt, zoomt man ganz nah heran, damit der Punkt nicht versehentlich auf die falsche Fahrbahnseite gesetzt wird. Ist dies dennoch passiert, braucht man sich über ein seltsames, umwegreiches Routing nicht zu wundern. Ärger verursacht auch ein Routenpunkt, der versehentlich in einen Tunnel gesetzt wird. Auf Grund der fehlenden Satellitensignale wertet das Naviga-tionsprogramm den Routenpunkt als nicht angefahren und jagt den Fahrer nach Verlassen des Tunnels auf Umwegen sofort wieder in den Tunnel zurück. Dann bleibt einem nichts anderes übrig als anzuhalten, um im Navi manuell den »verpaßten Routenpunkt« als angefahren anzuk-licken beziehungsweise sich zum nächsten Routenpunkt navigieren zu lassen. Ist die gewünschte Route am PC ausgefeilt, kann alles ausgedruckt

weise wird hier am Beispiel von Na-vigon 43xx und Navigon 63xx erklärt, auf beiden läuft das Betriebssystem MN7_NAVIGON_PNA.

Routenpunkte

Am einfachsten ist es, in Google zuerst den Startpunkt und den Zielpunkt, anschließend die Zwischenpunkte zu setzen und die Route eventuell neu berechnen zu lassen, um zu sehen, ob der Verlauf auch den eigenen Vorstellungen entspricht. Zweckmä-ßigerweise sollen Routenpunkte auch nicht in einen Ort, sondern immer auf einen geraden Streckenabschnitt dahinter gesetzt werden, weil man sonst zu einer Straße im Ort geführt wird, zu der man gar nicht will (Aus-

So ziemlich auf jedem PNA- und PDA-Navigationssystem können

Routen im voraus geplant werden. Wer nur von Punkt A nach Punkt B fahren will, kann die Routenplanung getrost dem Navi überlassen. Besitzt man ein Gerät von Navigon, gibt man das Ziel ein und kann anschließend sogar aus drei unterschiedlichen Routenvorschlägen wählen. Plant man eine Urlaubsrundreise oder möchte man die Kundenadressen des nächsten Tages möglichst rationell und verkehrsgünstig miteinander verbinden, wird das unter Umständen aber recht kompliziert und unüber-sichtlich. Wesentlich einfacher und übersichtlicher ist diese Planung auf dem Computer beispielsweise mit Google Maps. Die beste Vorgehens-

Routenplanung mit GoogleVON FRANZ BÖHM

Die meisten Navigationssysteme beherrschen keine Routenplanung mit mehreren bestimmten Anfahrpunkten. Deshalb lohnt es sich, auf dem PC Google für sich rechnen zu lassen und die Route auf das Navi zu übertragen.

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Bild 2: Der RouteConverter

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Die so gesicherte Textdatei muß nun in das navi-eigene Dateiformat, hier zum Beispiel in .freshroute von Navigon oder in ein anderes beliebiges Formats konvertiert werden. Zum Konvertieren sollte man den RouteConverter (von http://www.routeconverter.de, ein Java-Programm, verfügbar für Windows, MacOS und Linux) aus dem Internet herunterladen. Er ist kostenlos und ideal, um Routen, Tracks und Wegepunkte zu bearbeiten

Route.txt. Das Ergebnis ist in etwa folgender Text:

http://maps.google.de/maps?f=d&source=s_d&saddr=Sulzbacher+Stra%C3%9Fe+13,+92224 +Amberg&daddr=K%C3%BCmmersbrucker+Stra%C3%9Fe+10,+92224+Amberg+to:Talweg+1,+92224+Amberg+to:Annastr.+3,+92284+Poppenricht+to:Sulzbacher+Stra%C3%9Fe+13,+92224+Amberg&hl=de&geocode=&mra=ls&sll=51.261915,3.603516&sspn=14.177329,17.094727&ie=UTF8&ll=49.456855,11.889095&spn=0.05847,0.154324&z=13

und am nächsten Tag die Route ab-gefahren werden oder man arbeitet die eingegebenen Adressen ab. Als Besitzer eines Navigationsgeräts liegt der Gedanke natürlich nahe, die Route möglichst unkompliziert darauf zu übertragen und sich von Punkt zu Punkt navigieren zu lassen. Hier jedoch beginnen die Schwierigkeiten, denn jedes Navigrationsprogramm besitzt sein eigenes Dateiformat. So kann dasjenige von Google nicht ohne weiteres von einem Navi gelesen werden, sondern muß erst konvertiert werden. Um eine in Google-Maps geplante Route auf Navigon zu übertragen, muß zuerst die neue Reiseroute ko-piert und als Route.txt abgespeichert werden. Das geht so:Zuerst klickt man auf die Schaltflä-che Link auf der rechten Seite des Google-Fensters (Bild 1) und kopiert den Inhalt der Linkadresse in die Zwischenablage des PC. Die kopierte Linkadresse speichert man anschlie-ßend als txt-Datei, beispielsweise als

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Bild 4: Die Route im Navi

Bild 3: Die Route ist auf das Navi über-tragen

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Windows kaum erspart, weil diese überwiegend unter Windows CE be-trieben werden. Wurde das Navi nach dem Anschließen vom PC erkannt, genügt ein Doppelklick auf die Datei .freshroute, um den Installationsvorgang zu beginnen. Nach einem weiteren Klick auf Weiter und auf OK befindet sich die Route beim nächsten Start auf dem Navigationsgerät (Bild 3).

Zeit- und Entfernungs-messung

Wird das Navi vom Computer getrennt, muß es neu gestartet werden. Ein Klick im Display auf Optionen | Routen und Tracks | Gespeicherte Routen und Tracks öffnet die Seite mit allen gespeicher-ten und übertragenen Routen. Nach Wahl der gewünschten Route und Tippen auf Route laden beginnt die Berechnung der Route, sie erscheint anschließend im Display. Angezeigt werden alle Routenpunkte zusammen mit den jeweiligen Entfer-nungen und Fahrzeiten entsprechend dem gewählten Fahrprofil. Ein letzter Druck auf die Start-Schaltfläche beginnt die Navigation zum ersten Routenpunkt.

Routenpunkt. Neue Routenpunkte können bequem mit der Maus posi-tioniert werden. Der Kartenausschnitt kann dazu wie in Google mit dem Schieberegler beliebig vergrößert werden. Der neue Routenverlauf wird sofort angezeigt, die zuge-hörigen Koordinaten werden vom Programm automatisch hinzugefügt. Ein Doppelklick auf den Punktnamen öffnet den Schreibmodus, so daß der Routenpunkt richtig beschriftet werden kann. Steht die Route endgültig fest, kann sie in das navi-eigene Dateiformat um-gewandelt werden. Dazu wählt man rechts unten im Listenfeld Speichern als: das Dateiformat des Navis. Ein weiterer Klick auf die Schaltfläche mit der Diskette rechts daneben speichert die Route im gewünschten Format am gewählten Speicherplatz.Überträgt man die Route auf das Navi, bleibt einem der Umweg über

und anschließend in das gewünschte Dateiformat zu konvertieren. Mit dem Programm können bis zu 48 Positionen in Navigon-Mobile-Navigator-7-Dateien (freshroute) einbezogen werden, bei mehr Positionen wird die Aufteilung in mehrere Dateien angeboten.Das Programmfenster ist in zwei Ab-schnitte unterteilt; im linken befindet sich Google-Maps, in dem auch ohne Google explizit zu öffnen, Routen geplant und aufgezeichnet werden können, rechts sind die geladene oder aufgezeichnete Route und die Schalt-flächen zur Verwaltung der Route zu sehen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, daß sich viele Menüpunkte nur über das Kontextmenü erreichen lassen. Die rechte Maustaste sollte man aus diesem Grund nie vergessen!Die in Google geplante Route kann nun eingefügt werden. Ein Klick auf die oberste Schaltfläche auf der rechten Seite öffnet ein Auswahlmenü für das Laden der gespeicherten Textdatei. Danach werden in der darunterliegen-den Beschreibung alle übernommenen Routenpunkte eingetragen und der Routenverlauf in der Karte des linken Fensters angezeigt. Jetzt ist die beste Gelegenheit, die Route noch einmal zu überprüfen. Bei Bedarf können weitere Routenpunkte hinzugefügt, fehlerhafte Punkte korrigiert oder auch die Reihenfolge geändert und umgegliedert werden. Die notwendigen Schaltflächen für die Gliederung und Reihung der Routenpunkte sind an am rechten Fensterrand angebracht. Zusätzliche Routenpunkte erhält man über den Kontextmenü-Befehl Einfügen; Löschen entfernt einen zuvor markierten

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