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Page 1: Rundum vernetzt - Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken … · 2017-03-06 · Rundum vernetzt – Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken Impulse und Methoden zur Binnendifferenzierung

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Rundum vernetzt - Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken(Realschule)

School-Scout.de

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Rundum vernetzt – Selbstdarstellung in sozialen NetzwerkenImpulse und Methoden zur Binnendifferenzierung bei der text -gebundenen Erörterung

Nach einer Idee von Anja Fandel, Kiel

27 RAAbits Realschule Deutsch Dezember 2012

Selbstdarstellung in sozialen NetzwerkenSchreiben – Texte verfassen • Beitrag 19 1 von 30II

Soziale Netzwerke im Internet erfreuen sichgroßer Beliebtheit. Heute trifft man sich online,pflegt Kontakte, tauscht sich aus und vernetztsich über die Internetplattformen. Bei den be-liebten Anbietern schülerVZ oder Facebookhaben viele Schüler inzwischen eigene Profile,laden Bilder hoch, tauschen private Informa-tionen aus. Ob Ihre Schüler wissen, wasgenau sie eigentlich nutzen?

Ihre Schüler reflektieren anhand dieses aktuel-len Themas über den Gebrauch eines ihnenvertrauten Mediums und machen sich dessenWirkungsweise bewusst. In leistungsdifferen-zierten Aufgaben erschließen sie Sachtexteund setzen sich aspektorientiert und kritischmit einem Text auseinander, um eine zu-sammenhängende, klar strukturierte textge-bundene Erörterung zu verfassen.

Klasse: 9/10

Dauer: 6 Stunden

Bereich: Sachtexte aspektorientiert erschließen, Texte kritisch betrach-ten, eine zusammenhängende,klar strukturierte textgebundeneErörterung verfassen, die eigeneMediennutzung reflektieren

Freunde hat man heute immer dabei: Dank mobiler Geräte wie Tablet-Computer oder Smartphone hat manjederzeit und überall Zugriff auf „sein“ Netzwerk.

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Rund um die Reihe

Warum behandeln „wir“ das Thema?

Facebook, Twitter, schülerVZ – jeden Tag verbringen Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 16 Jahrenetwa 2 Stunden im Internet. Rund 75 % von ihnen laden in den sozialen Netzwerken Fotos hoch, kom-mentieren Statusmeldungen ihrer Freunde oder teilen private Videos mit der Internetgemeinde. In der Re-gel beginnt der Einstieg in die virtuellen Welten mit dem Anlegen eines persönlichen Nutzerprofils – einerdigitalen Identität. Problematisch ist dabei die Gratwanderung zwischen möglichst authentischer Darstel-lung des eigenen „Ich“ und dem Schutz der eigenen Privatsphäre. Cybermobbing und Datenklau werdenvon vielen Jugendlichen unterschätzt – eine gefährliche Sorglosigkeit.

Online sein gehört für Kinder und Jugendliche heute zum Alltag – um sie zu kompetenten und verantwor-tungsvollen Netzwerkern heranwachsen zu lassen, ist es deshalb besonders notwendig, ihnen einen be-wussten und kritischen Umgang mit der Medienwelt nahezubringen und sowohl Chancen als auch Risi-ken beim Nutzen sozialer Netzwerke zu thematisieren. Hierzu gehört, dass die Schülerinnen und Schülersoziale Netzwerke kennen und kritisch betrachten. Die textgebundene Erörterung bietet die Möglichkeit,sich kontrovers und aspektorientiert mit der Thematik auseinanderzusetzen. Anhand dieses Themas ana-lysieren die Schüler die Darstellung von Identität im Internet, setzen sich kritisch mit den persönlichen An-gaben in Profilen auseinander und reflektieren, welche Informationen in einem Netzwerk weitergegebenwerden. * Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Was müssen Sie zum Thema wissen?

Soziale Netzwerke

Soziale Netzwerke sind Internetplattformen, auf denen man sich online mit anderen treffen, Kontaktepflegen, sich austauschen und vernetzten kann. Sie gehören zum sogenannten Web 2.0, also zum Mit-mach-Internet. Sie funktionieren wie gigantische, interaktive Freundschaftsbücher. Als Nutzer legt manein Profil mit Namen, Foto und persönlichen Angaben (wie z. B. Alter, Hobbys und Beziehungsstatus) anund vernetzt sich darüber mit Freunden. Indem man dieses Profil präsentiert, Statusmeldungen veröffent-licht, Fotos hochlädt und weitere Inhalte „teilt“, produziert man den „user generated content“ (nutzerge-nerierten Inhalt), von dem die sozialen Netzwerke leben.

Soziale Netzwerke bieten somit verlockend viel Raum für aktive Selbstdarstellung im Internet – gleichzeitigöffnen sie jedoch Tür und Tor für den Missbrauch privater Daten. Schließlich wimmeln die Nutzerprofile nurso von privaten Angaben, die viele User veröffentlichen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.Was schadet es schon, wenn ich meine E-Mail-Adresse, meine privaten Vorlieben oder meinen Bezie-hungsstatus im Netz veröffentliche? Viele Jugendliche geben so völlig sorglos sensible Daten preis. Wasviele nicht bedenken: Das Internet vergisst nicht! Denn andere Nutzer können die Daten vervielfältigen(zum Beispiel, indem sie diese auf dem eigenen Profil teilen) oder auf dem Rechner speichern. Und auch ex-terne Suchmaschinen scannen unaufhörlich das Netz nach personenbezogenen Daten. Daten und Bilder,die einmal ins Netz gestellt wurden, entziehen sich somit still und leise der Kontrolle des Verursachers. Undsie werden nie wieder vollständig gelöscht – selbst dann nicht, wenn der Nutzer seine Mitgliedschaft aufder Plattform beendet. Dass diese persönlichen Informationen durchaus Schaden anrichten können, be-merkt man häufig erst zu spät. Zum Beispiel, wenn der Personalchef des favorisierten Ausbildungsbetriebesbei seiner Internetrecherche auf die wenig schmeichelhaften Fotos einer feucht-fröhlichen Partynacht stößt.

Viele Lehrkräfte sind aus diesem Grund beunruhigt und treten sozialen Netzwerken mit großer Skepsisgegenüber. Um die Schüler aber vor den Risiken zu bewahren, denen sie sich im social web aussetzen,sind strikte Verbote keine Lösung. Stattdessen gilt es, die Jugendlichen aufzuklären, ihre Urteilskompetenzzu stärken und mit ihnen in einen Dialog über ihre eigene Netzwerk-Nutzung zu treten. Dazu gehörtauch, sich als Lehrkraft selbst mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wenn nämlich die Schüler besserfür die Risiken sozialer Netzwerke gerüstet und für den verantwortungsvollen Umgang mit ihren Datensensibilisiert werden sollen, dann führt kein Weg daran vorbei, dass auch Sie als Lehrkraft ein Gefühl fürdiese Medien entwickeln. Lehrkräfte müssen wissen, wie soziale Netzwerke funktionieren. Nur dann kön-nen sie ihren Schülern einen vernünftigen Umgang damit beibringen.

27 RAAbits Realschule Deutsch Dezember 2012

Schreiben – Texte verfassen • Beitrag 192 von 30 Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken II

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Die textgebundene Erörterung

Die textgebundene Erörterung (oder auch Texterörterung) gehört zu den klassischen Aufsatzformen desDeutschunterrichts. Am Ende der Sekundarstufe I müssen die Schüler das argumentierende Schreiben aufder Grundlage eines Sachtextes beherrschen. Im Deutschunterricht wird diese Fähigkeit systematisch trai-niert. Die textgebundene Erörterung steht dabei am Ende eines kumulativen Aufbaus der Kompetenzen,die für das argumentierende Schreiben erforderlich sind. Die komplexe Anforderung lässt sich in „Teil-kompetenzen“ zerlegen, die verschiedene in den Bildungsstandards beschriebene Leistungserwartungenaus fast allen Lernbereichen des Deutschunterrichts umfassen: Die Erschließung des Sachtextes ist die Vor-aussetzung für die angemessene Auseinandersetzung mit den im Text vertretenen Positionen und der Ar-gumentation des Autors, die in einem eigenen argumentierenden Text dargelegt werden soll und mit ei-ner eigenen Stellungnahme abschließt (vgl. M 7).

Heterogenität in Lerngruppen

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Lernwege differenziert gestaltet werden müssen, um die unterschied-lichsten Schülerpersönlichkeiten optimal zu fordern und zu fördern. Denn erstens gibt es unterschiedlicheLerntypen, zweitens haben Vorkenntnisse und Interessen einen ganz entscheidenden Einfluss auf den Er-folg schulischen Lernens und drittens wird mit einer optimalen Passung zwischen Herausforderungen undFähigkeiten der größte Lernerfolg erzielt.

In heterogenen Lerngruppen unterscheiden sich die Schüler in vielfältiger Hinsicht, und zwar nach ihrempersönlichen Erfahrungshintergrund, nach ihrer Fähigkeit, bestimmte Arbeitstechniken anzuwenden,nach ihren allgemeinen Fähigkeiten, nach ihren Kenntnissen, nach unterschiedlichen Lerntypen, nach ih-rer Motivation, nach ihrem Arbeits- und Lerntempo, nach ihrer Arbeitshaltung und nach ihrer Persönlich-keit. Angesichts dieser Vielfalt ist ein persönliches, individuelles Reagieren auf die Schüler gefordert. Vordiesem Hintergrund greift eine pauschale Unterscheidung in leistungsstarke und leistungsschwache Schü-ler als Grundlage von Differenzierung häufig zu kurz. Bei jedem Lerngegenstand müssen unterschiedli-che Voraussetzungen, Begabungen, Lernstände und Interessen der Lernenden berücksichtigt werden, umoptimale Lernangebote machen zu können.

Binnendifferenzierung bei der textgebundenen Erörterung

Unabhängig von der jeweiligen Unterrichtsorganisation ist die Diagnose eine wesentliche Voraussetzungfür gelingende und zielführende Differenzierung. Schülerprodukte, Ergebnisse von Tests und Klassenar-beiten oder Kompetenzraster können Aufschluss über individuelle Stärken und Schwächen geben, an de-nen im Anschluss gezielt gearbeitet wird. Damit dies gelingt, muss die Lehrkraft sich und der Lerngruppebei jedem Unterrichtsinhalt verdeutlichen, welche Teilkompetenzen gefordert sind, um eine komplexe An-forderung zu bewältigen. Dieses Prinzip lässt sich am Beispiel des argumentierenden Schreibens in einertextgebundenen Erörterung verdeutlichen.

Fünf Phasen differenzierenden Unterrichtens – Diagnose und Differenzierung verknüpfen

Durch die Komplexität der Anforderung und die zentrale Bedeutung dieser Schreibform ist die textgebun-dene Erörterung dazu geeignet, das Prinzip der Verknüpfung von Diagnose und Differenzierung deutlichzu machen. Die nachfolgend aufgeführten Unterrichtsphasen lassen sich auch auf den differenzierendenUmgang mit anderen Unterrichtsinhalten übertragen:

27 RAAbits Realschule Deutsch Dezember 2012

Selbstdarstellung in sozialen NetzwerkenSchreiben – Texte verfassen • Beitrag 19 3 von 30II

1. Einführung Die Anforderungen an die Schreibform werden gemeinsam erarbeitet.

2. Diagnose Die Schüler verfassen eine eigene Texterörterung, die zur Diagnose des individuel-len Förderbedarfs genutzt wird (Hilfsmittel: Kompetenzraster, Diagnosebogen).

3. Differenzie-rung

Die Teilkompetenzen werden individuell durch unterschiedliches Übungsmaterialtrainiert.

4. Lernerfolgs-kontrolle

Die Schüler verfassen eine vollständige Texterörterung und erkennen ihren Lernfort-schritt.

5. ggf. Leistungs-messung

Es folgt eine eigene Textproduktion mit anschließender Bewertung anhand eineskompetenzorientierten Korrekturbogens.

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Materialübersicht

1. Stunde: Rundum vernetzt – die Welt der sozialen Netzwerke kritisch betrachten

M 1 (Fo) Soziale Netzwerke – das Beispiel Facebook

M 2 (Bd) Rundum vernetzt – die Welt der sozialen Netzwerke

M 3 (Ab) Die Welt der sozialen Netzwerke – Arbeitsblattmit Lernhilfe zur Differenzierung

2./3. Stunde: Einen Sachtext erschließen

M 4 (Tx) „Der entblößte Mensch“ – einen Sachtext verstehen

M 5 (Ab) „Der entblößte Mensch“ – einen Textinhalt erarbeitenmit Lernhilfen zur Differenzierung

4./5. Stunde: Eine textgebundene Erörterung verfassen

M 6 (Tx) „Wir Facebook-Schauspieler“ – einen Text erörternmit Lernhilfen zur Differenzierung

M 7 (Ab) Wie verfasse ich eine textgebundene Erörterung?

6. Stunde: Eine textgebundene Erörterung bewerten und überarbeiten

M 8 (Ab) Bewertungsbogen „Textgebundene Erörterung“

Abkürzungen: Ab = Arbeitsblatt; Bd = Bild; Fo = Folie; Tx = Text.

Wie können Sie die Stunden kombinieren?

– Der Einstieg ins Thema soziale Netzwerke (M 1) lässt sich separat auch in anderen Zu-sammenhängen nutzen, z. B. in einer Unterrichtseinheit zum Thema Medien oder alsDiskussionsgrundlage zum mündlichen Argumentieren.

– Das Methodenblatt (M 7) und der Bewertungsbogen (M 8) sind unabhängig vom ak-tuellen Kontext bei der Erarbeitung und Evaluation von Texterörterungen auch zu ande-ren Themen und Texten einsetzbar.

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Selbstdarstellung in sozialen NetzwerkenSchreiben – Texte verfassen • Beitrag 19 7 von 30II

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