[sa|tü|r] findung - erfindung - kreativität

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2014 Findung - Erfindung - Kreativität Fachtagung: 23. - 24. Mai 2014 Eberhard Karls Universität Tübingen Seminar für Allgemeine Rhetorik rhetorikforum.

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Programm der Fachtagung am 23. und 24. Mai 2014 in Tübingen

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2014

Findung - Erfindung - KreativitätFachtagung: 23. - 24. Mai 2014

Eberhard Karls Universität Tübingen

Seminar fürAllgemeine Rhetorik rhetorikforum.

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theorie trifft praxis • praxis fragt theorie • vermutungen der theorie • berichte aus der praxis

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Findung - Erfindung - Kreativität

Fachtagung: 23. - 24. Mai 2014

Eberhard Karls Universität Tübingen

Organisation:

Prof. Dr. Joachim Knape undProf. Dr. Dietmar TillSeminar für Allgemeine Rhetorik

Jasmina GherairiPia Engel

Unterstützt durch:

UniversitätsbundTübingen e.V.

rhetorikforum.

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Was ist [sa|tü|r] ?

Die Rhetorikgespräche wurden 2004 unter dem Namen „Salzburger Rheto-rikgespräche“ vom Referatsbüro Rhetorik an der Paris-Lodron-Universität Salzburg ins Leben gerufen und fanden seither jährlich statt.

2008 wurden sie erstmals vom Seminar für Allgemeine Rhetorik und dem Verein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis e.V. an der Eberhard Karls Universität Tübingen unter dem Namen „Salzburg-Tübinger Rhetorikgespräche“ ausgerichtet und finden seitdem im jährlichen Orts-wechsel mit der Paris-Lodron-Universität Salzburg statt.

www.rhetorikgespraeche.at

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Inhalt

Was ist [sa|tü|r] ? 4

Allgemeine Informationen 6

Universität Tübingen 8

Tübinger Rhetorik: Erfolgreich reden seit 1496 9

Rhetorikforum 10

Abstracts der Vorträge 12

Referenten und Moderatoren 35

Für kreative Ergüsse 41

Buchhinweis 42

Persönlicher Plan 47

Lageplan der Räume 49

Impressum 50

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Allgemeine Informationen

VeranstalterRhetorikforum. Verein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis e.V.Seminar für Allgemeine Rhetorik, Eberhard Karls Universität Tübingen

VeranstaltungsorteTagungsortNeuphilologikum – BrechtbauEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 5072074 Tübingen

AbendvortragAuditorium MaximumNeue AulaGeschwister-Scholl-Platz72074 Tübingen

OrganisationProf. Dr. Joachim Knape und Prof. Dr. Dietmar TillJasmina GherairiPia Engel

FotografienKathrin SchellingFabian Wiedenbruch

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TagungsbüroRaum 036 / FoyerNeuphilologikum – BrechtbauWilhelmstraße 5072074 Tübingen

Registrierung und InformationenHier finden auch die Kaffee- und Snackpausen statt.

Bei dringenden Fragen während der Tagung0179 410 8666 (Pia Engel)0174 966 3231 (Kathrin Schelling)

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Universität Tübingen

Die Eberhard Karls Universität Tübingen gehört zu den ältesten Universi-täten Europas. Hier wurde während mehrerer Jahrhunderte Geistes- und Wissenschaftsgeschichte geschrieben. Die Geschichte der Universität be-ginnt 1477, als Graf Eberhard „im Bart“ von Württemberg die Universität Tübingen gründete. Tübingen ist eine Stadt der Forschung und Lehre. Auf die rund 86.000 Einwohner kommen gut 28.500 Studierende aus dem In- und Ausland. An den sieben Fakultäten der Universität lehren und forschen etwa 450 Professoren und mehr als 4.000 Wissenschaftler.

Die jüngste Etappe in der Entwicklung der Universität ist bestimmt durch den Erfolg im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder: Die Univer-sität Tübingen konnte sich mit einer Graduiertenschule, einem Exzellenz-cluster sowie ihrem Zukunftskonzept durchsetzen. Besondere Forschungs-schwerpunkte liegen in den Bereichen Sprache und Kognition, Integrative Neurowissenschaften, Medizinische Bildgebung, Translationale Immunolo-gie und Krebsforschung, Mikrobiologie, Bildung und Medien.

Feste Beziehungen pflegt die Universität zu mehr als 150 Bildungseinrich-tungen in 45 Ländern, vor allem in Nordamerika, Asien, Lateinamerika und allen europäischen Ländern. Etwa 12 Prozent der Studierenden der Univer-sität Tübingen kommen aus dem Ausland, und viele deutsche Studierende verbringen einen Teil ihres Studiums im Ausland.

International seit 1477 – so könnte man die Geschichte der Universität Tü-bingen zusammenfassen.

www.uni-tuebingen.de

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Tübinger Rhetorik: Erfolgreich reden seit 1496

Das Seminar für Allgemeine Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tü-bingen kann auf eine über 500-jährige Tradition zurückblicken: 1496 wur-de Heinrich Bebel als erster Professor für Beredsamkeit und Dichtkunst in Tübingen berufen. Wenn man heute von der Tübinger Rhetorik spricht, ist aber vor allem an die jüngere Institutsgeschichte zu denken, die 1967 mit der Gründung des Seminars für Allgemeine Rhetorik durch Walter Jens ih-ren Anfang nahm.

Das Institut hat sich seit den 1970er-Jahren zur führenden europäischen Forschungs- und Ausbildungsstelle für Rhetorik mit aktuell mehr als 500 Studierenden entwickelt. Die fundierte theoretische und realitätsnahe praktische Ausbildung der Studierenden ist in Tübingen in einem europa-weit einmaligen Modell über Theorie- und Praxisseminare eng miteinander verzahnt. In Lehre und Forschung wird das Phänomen Rhetorik in seiner ganzen historischen Tiefe und theoretischen Breite beleuchtet.

Wissenschaftlich hat das Tübinger Seminar für Allgemeine Rhetorik wich-tige Beiträge zum Wiederaufleben der Rhetorikforschung in Deutschland und Europa geleistet. So sind in Tübingen umfassende Werke zur Geschich-te der Rhetorik, zur literarischen Rhetorik, aber auch neue Theoriemodelle wie die Orator-Theorie entstanden.

www.rhetorik.uni-tuebingen.de

Seminar für Allgemeine Rhetorik

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RhetorikforumVerein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis e.V.

Die meisten Menschen kennen den Begriff Rhetorik, doch die wenigsten wissen, was Rhetorik ist. Das bei uns gebräuchliche Wort „Rhetorik“ ist viel-deutig. Es kann eine bestimmte kommunikative Praxis bezeichnen, aber auch die darauf bezogene Theorie sowie die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Fachgebiet Rhetorik beschäftigt. Die allgemein verbreiteten Unklarheiten beginnen damit, dass die einen rhetorische Praxis für erstre-benswertes Schönreden oder wünschenswerte kommunikative Cleverness halten, die anderen aber für eine hinterlistige Kunst, die nur auf egoisti-sche, trickreiche Manipulation der Menschen aus ist. Auf der einen Seite steht die Rhetorik als eine positive Möglichkeit, sich sozial zu entfalten, auf der anderen aber nur als eine sozial gefährliche Technik. Jenseits all die-ser unterschiedlichen Einschätzungen besteht aber Konsens darüber, dass das Thema Rhetorik in der modernen Kommunikationsgesellschaft neue, erstrangige Bedeutung gewinnt.

Der Verein zur Förderung der Rhetorik will sich mit all diesen Aspekten be-schäftigen, um den alten und zugleich hoch aktuellen Wissens- und Praxis-bereich Rhetorik auch außerhalb der rein akademischen Sphäre als Interes-sensgegenstand lebendig zu halten. Damit ist gemeint, dass die Freunde der Rhetorik nicht nur einfach Rhetorik praktizieren, wie es jederzeit alleror-ten geschieht, sondern die Rhetorik als eigenständiges Problem bedenken, erörtern und pflegen wollen. Darum haben Rhetoriktraining und Rhetori-kunterricht in allen Varianten ihren angestammten Platz im Rhetorikverein. Aus dem genannten Anliegen resultiert aber auch die ideelle Anbindung des Rhetorikvereins an das in Tübingen existierende, einzige europäische Universitätsinstitut zur Erforschung der Rhetorik in Geschichte und Gegen-wart.

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Das Rhetorikforum bietet Raum für Begegnungen und Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden des Faches Allgemeine Rhetorik sowie Be-rufstätigen der freien Wirtschaft.

Xing Gruppe: Rhetorikforumhttp://goo.gl/GmXiNO

www.fb.com/rhetorikforum

www.rhetorikforum.de

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Abstracts der Vorträgemit Kurzvitae (in alphabetischer Reihenfolge)

Karl-Heinz BrodbeckSprache, Idee, BildZu den Quellen der KreativitätFür das Verständnis kreativer Prozesse in den unterschiedlichsten Berei-chen menschlichen Denkens und Handelns lassen sich drei Quellen iden-tifizieren: (1) Die Ideenlehre Platons erklärt die Kreativität als Ideenschau. Das Neue ist existiert bereits präformiert und wird in einem Akt der Erleuch-tung, des „Einfalls“ geschaut. Bis zur Gestaltpsychologie lassen sich Einflüs-se dieses Gedankens erkennen. (2) Die zweite Quelle, durchaus nicht völlig von der platonischen Philosophie getrennt, erwächst aus der Vorstellung einer göttlichen creatio, an der die Menschen nur Anteil haben. Im Genie ist diese ursprünglich nur göttliche creatio schrittweise vermenschlicht wor-den. Psychologische und neurowissenschaftliche Modelle, die Kreativität als weitgehend angeborene Eigenschaft beschreiben, stehen in dieser Tra-dition. (3) Für die Erklärung kreativer Prozesse weit fruchtbarer erscheint eine aus der Rhetorik stammende Differenz. Cicero unterscheidet die ars inveniendi von einer ars iudicandi. Es gibt in dieser Tradition den Gedan-ken einer Kunst der Erfindung, die Neues hervorbringt und nachträglich einer Bewertung unterwirft. Dieses Denkmodell kehrt vielfach wieder, so bei allen evolutionären Erklärungsmodellen, die – in unterschiedlichen Be-griffen – Mutation und Selektion in natürlichen, neuronalen oder sozialen Prozessen unterscheiden. Der Vortrag entwickelt aus diesen Quellen einen operationalen Begriff der Kreativität und erläutert ihn an Beispielen aus der wissenschaftlichen Erkenntnis, an Kunst, Wirtschaft und Psychologie bzw. an Biologie und Neurowissenschaften. Gleichwohl wird sich zeigen, dass die Kreativität bei aller Erklärung von einem Geheimnis umgeben ist, das sich nicht restlos rational rekonstruieren lässt.

Kurzvita: Prof. em. Dr. Karl-Heinz Brodbeck. Studium der Elektrotechnik, Volkswirtschaftslehre, Philosophie und Betriebswirtschaftslehre. 1981 Pro-motion im Fach Volkswirtschaftslehre in München. 1991–1992 Geschäfts-

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führer der Gesellschaft für Medienmarketing in München, Dozent an der Hochschule für Politik und an der Bayerischen Akademie der Werbung. Arbeitsschwerpunkte sind Kreativitätsforschung, Philosophie und Theorie der Ökonomie, Wirtschaftsethik, Buddhismus. Von 1992–2014 Professor für Volkswirtschaftslehre, -politik, Betriebsstatistik und Kreativitätstechniken in Würzburg/Schweinfurt und Professor für Wirtschaftspolitik in München.

Frank DuerrDer erfolgreiche InnovatorKreativität und Rhetorik des Steve JobsVor Apple-Stores versammeln sich in regelmäßigen Abständen Hunderte von Menschen, um eines der neuen Geräte zu ergattern. Jung und Alt drängen sich an die Sicherheitsschranken und hoffen auf Einlass. Sie alle begehren das „dünnste, leichteste und schnellste iPhone aller Zeiten“. Lange bevor der Kauf des neuen Smartphones möglich ist, kursieren bereits Gerüchte, Fake-Bilder, In-terviews mit Insidern und Meinungsbilder von Interessierten, die die aktuellen Entwicklungen kommentieren. Der Hersteller mischt dabei kräftig mit: Er streut Gerüchte, dementiert oder zementiert sie. Das Neue hat seinen Reiz, das Neue begeistert. Schaut man sich einzelne Erfolgsbeispiele der wertvollsten Marke der Welt an und versucht zu verstehen, wie diese Ideen zu Produkten und im Anschluss daran zu Erfolgen werden, so sollte man die Person mit der kreativen und persuasiven Kompetenz in den Blick nehmen. „Stay hungry, stay foolish!“, so die Kernbotschaft des erfolgreichsten Pioniers des Computerzeitalters: Steve Jobs. Der 2011 verstorbene Visionär und Querdenker von Apple, Pixar und next wurde geliebt und gehasst für seine enthusiastische, arrogante und kreative Art, Unterhaltungselektronik zu revolutionieren und zu vermarkten. Dieser Vor-trag wird Steve Jobs als Paradebeispiel des erfolgreichen Innovators aufzeigen. Der erfolgreiche Innovator besitzt über seine fachlichen und sozio-kognitiven Fertigkeiten hinaus auch persuasive Kommunikationskompetenzen. Um die-se Fähigkeiten zu entwickeln, sind kognitive Flexibilität, eine hochassoziative Theory of Mind, die Entwicklung komplexer Kooperationskalküle und die an-schlussfähige Verkörperung von Weltanschauung notwendig. Damit wird die Rhetorik bzw. die Persuasion zu einer der grundlegenden und zugleich höchst anspruchsvollen sozialen Handlungen des Menschen.

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Kurzvita: Frank Duerr, M.A. Studium der Allgemeinen Rhetorik und Kunst-geschichte in Tübingen. Promotion über „Das überzeugende Neue“ bei Joachim Knape am Seminar für Allgemeine Rhetorik. Arbeitsschwerpunk-te sind: Ausstellungsrhetorik, strategische Kommunikation und Semiotik, Bild- und Medienrhetorik, Kreativität und Innovation als rhetorische Phä-nomene. Herausgeber und Autor kommunikationswissenschaftlicher und museologischer Publikationen: „Mind|Things – Kopf|Sache“ (2012), „Wie Schönes Wissen schafft“ (2013) und „Ausstellungen machen“ (2013). 2014 erscheint „Kognition | Kooperation | Persuasion. Überzeugungen in Gehirn und Gesellschaft“ und „Rhetorik des Aufmachers“. Geschäftsführer des Ge-staltungsbüros acameo, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftrag-ter der Universität Tübingen.

Norbert GutenbergLinguistische Rhetorik?Obwohl Spillner ein „Interesse der Linguistik auch Rhetorik“ (1977, S. 92) bekundet und Antos von „Ansätzen einer linguistischen Rhetorik“ (1981) spricht, kann man trotz einiger Auseinandersetzungen mit, Annäherungen an, Übernahmen aus rhetorischer Tradition von einer ‚linguistischen Rheto-rik‘ genau genommen nicht reden. Viele Arbeiten – obwohl mit genuin rhetorischen Fragen befasst – verwen-den nicht einmal den Terminus. Andere beziehen sich auf Teilaspekte des rhetorischen Systems, die sie aber verabsolutieren. Nur wenige versuchen eine Gesamtintegration von Rhetorik und Linguistik, viele haben ‚Rhetorik‘ nur als Titelterminus ohne inhaltlichen Bezug. In dem Sinne, dass es eine linguistische Pragmatik oder linguistische Stilis-tik als Teildisziplin oder Bindestrich-Linguistik gibt, existiert eine linguisti-sche Rhetorik nicht. Der Vortrag versucht, dies im Detail zu zeigen.

Kurzvita: Prof. Dr. Norbert Gutenberg. Studium der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung in Saarbrücken, Germanistik in Saarbrücken, Erlangen und Berlin, Theaterwissenschaft in Erlangen und Berlin, Erziehungswissenschaft in Berlin. Seit 1973 Sprecherzieher (DGSS). 1976 M.A., 1980 Promotion. 1986 Dipl. Supervisor, Privatdozent (Halle 1993, Saarbrücken 1996), apl. Professor

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(Saarbrücken 1999). Seit 1981 Leiter des Fachgebiets Sprechwissenschaft/Sprecherziehung an der Universität des Saarlandes.

Karin HerrmannIdee und Konzept als initiale und generative Momente des Schreibpro-zesses. Kognitiv orientierte Schreibforschung und Textgenese im DialogDer geplante Beitrag geht aus von der Frage nach der kognitiven Funkti-on von Literatur, insbesondere nach der kognitiven Dimension literarischer Schreibprozesse. Während das Interesse für den Zusammenhang von Li-teratur und Kognition im Rahmen der sog. cognitive poetics hauptsächlich rezeptionsorientiert perspektiviert ist, soll hier ein dezidiert produktionso-rientierter Ansatz verfolgt werden. Damit rückt die Frage nach dem künst-lerischen Schaffensprozess in den Fokus.Im literaturwissenschaftlichen Bereich liegt seit den 1970er-Jahren eine Fülle textgenetischer Forschungsbeiträge im Bereich der critique génétique sowie der Editionswissenschaft vor, die sich mit Fragen der Entstehung li-terarischer Texte bzw. mit Phänomenen literarischer Schreibprozesse be-schäftigen; Fragen nach kognitiven Aspekten des Schreibprozesses wer-den hier allenfalls am Rande behandelt. Ebenfalls seit den 1970er-Jahren hat sich im Bereich der writing studies in den USA ein psychologisch mo-tiviertes Interesse für Aspekte des Schreibprozesses entwickelt; dieses in-terdisziplinäre Forschungsfeld, das sich fast ausschließlich mit nicht-litera-rischen Schreibprozessen beschäftigt, involviert sowohl die Linguistik als auch die Psychologie sowie die Neurowissenschaften. Untersuchungsge-genstand sind die mentalen Prozesse, welche dem Schreibprozess sowie der Planungsphase zugrundeliegen. Inzwischen liegen zahlreiche Studien dieser kognitiv orientierten Schreibforschung vor; ihre Ergebnisse werden von der Literaturwissenschaft jedoch kaum zur Kenntnis genommen. Ein Dialog zwischen den zumeist empirischen Ansätzen der kognitiv orientier-ten Schreibforschung einerseits und dem hermeneutisch ausgerichteten Erkenntnisinteresse der Literaturwissenschaft andererseits ist weitgehend Desiderat. Genau hier setzt der geplante Beitrag an: Ziel ist es, zentrale Erkenntnisse, Theorien und Modelle der kognitiv orientierten Schreibfor-schung vorzustellen und auf Basis dieses Forschungsüberblicks potentielle

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Anknüpfungspunkte für literaturwissenschaftliche Fragestellungen aufzu-zeigen. Insbesondere die Phase der Ideengenerierung sowie der Arbeit am literarischen Konzept soll betrachtet werden. Phänomene der Textgenese sollen so zugleich in einen größeren Kontext gerückt und mit kreativen Pro-zessen im Bereich von Kunst, Design und Architektur in Beziehung gesetzt werden.

Kurzvita: Prof. Dr. Karin Herrmann. Studium der Literaturwissenschaft, Lin-guistik, Theologie und Pädagogik in Aachen. Promotion: „Poetologie des Erinnerns. Ernst Meisters lyrisches Spätwerk“. 2006–2008 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ernst Meister-Arbeitsstelle, RWTH Aachen. 2008/09 Wis-senschaftliche Mitarbeiterin der Université Paul Verlaine, Metz (Frankreich). Arbeitsschwerpunkte sind Textprozesse, Editionswissenschaft, Lyrik des 20. Jahrhunderts, Intertextualität, kulturelles Gedächtnis, Literatur und Kogni-tion, Schreiben und Denken. Seit März 2009 Juniorprofessorin für Allgemei-ne Literaturwissenschaft / Analyse literarischer Konzepte an der RWTH Aa-chen; 2009–2012 Leitung des interdisziplinären Forschungsprojekts Brain/Concept/Writing.

Rainer Matthias Holm-HadullaBeratung und Psychotherapie als kreative PraxisNeue und brauchbare Ideen werden in Beratungen und Psychotherapien auf vie-len Wegen erschaffen. Derzeit werden am häufigsten verhaltensorientierte, kog-nitive, systemische und psychodynamische Methoden eingesetzt. Wissenschaft-liche Studien zeigen, dass jenseits dieser Methoden die Qualität der Beziehung zwischen den Gesprächsteilnehmern entscheidend für die Wirksamkeit von Be-ratung und Psychotherapie ist. Es wird anhand einer Fallgeschichte gezeigt, dass die persönliche Begegnung ein kreativer Prozess ist, der sowohl mit neurobiolo-gischen, psychologischen als auch kulturwissenschaftlichen Begriffen beschrie-ben werden kann. „Kohärenz“ erscheint als ein interdisziplinärer Schlüsselbegriff, der unterschiedliche Kreativitätskonzepte miteinander verbinden kann. In einer Dialektik von Kohärenz und Inkohärenz, Ordnung und Chaos, Struktur und Frei-heit entsteht persönliche Veränderung. Rhetorik und Hermeneutik können die schöpferische Begegnung in Beratung und Psychotherapie erhellen.

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Kurzvita: Prof. Dr. med. Rainer M. Holm-Hadulla. Studium der Medizin und Philosophie in Marburg, Rom und Heidelberg. 1979–1986 ärztliche, wis-senschaftliche und Lehrtätigkeit in Heidelberg. Facharzt für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Seit 1986 Leitung der Psychosozialen Beratungsstelle und Dozent bzw. Professor an der Universität Heidelberg. 2009 Berufung an das Internationale Kolleg Morphomata, Center for Ad-vanced Studies an der Universität zu Köln und 2010 an das Marsilius-Kolleg, Center for Advanced Studies an der Universität Heidelberg. 2011 Berufung als “Investigador Adjunto” an die Universidad Diego Portales, Santiago de Chile. Im gleichen Jahr Ernennung zum Gastprofessor an der Pop-Akade-mie Baden-Württemberg, Mannheim. Wissenschaftliche Schwerpunkte: Be-ratung, Psychotherapie, Kreativität.

Jan Niklas HoweKreativität und GenieIm Begriff der Kreativität fallen die Ansprüche der postfordistischen Wirt-schaftsordnung zusammen mit den Wünschen und Projektionen eines im weiteren Sinne künstlerischen Self-Fashioning. „Kreativität“ wird dabei je nach Kontext gegenläufig bestimmt: Es handelt sich entweder um eine Form außerordentlicher, schöpferischer Individualität oder um eine allge-mein verfügbare menschliche Ressource. Diese paradoxe Doppel-Zuschrei-bung interpretiere ich als Folge einer dialektischen Konzeption ästhetischer Produktion, deren zentrale Parameter bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts formuliert werden, und zwar im Spannungsfeld von aufklä-rerischer Anthropologie, Autonomieästhetik, Genie-Diskurs und gegenauf-klärerischer Kunstreligion.

Kurzvita: Jan Niklas Howe, M.A. Studium der Allgemeinen und Vergleichen-den Literaturwissenschaft, Neueren Deutschen Literatur, Philosophie und Englischen Philologie in Berlin. Promotion an der Friedrich-Schlegel-Gra-duiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien in Berlin zum Thema „Monstrosität. Literatur und Lebenswissenschaften im 19. Jahrhundert“. Seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin.

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Christian Julmi, Martin SommerhoffImprovisation als Motor schöpferischer Gruppenprozesse„Wenn wir gehen, sagt Oehler, kommt mit der Körperbewegung die Geis-tesbewegung. Gehen und Denken stehen in einem ununterbrochenen Ver-trauensverhältnis zueinander. Die Wissenschaft des Gehens und die Wissen-schaft des Denkens sind im Grunde genommen eine einzige Wissenschaft.“ (aus: Thomas Bernhard, ‚Gehen‘, 1969)Kreativitätstechniken unterstützen das effektive Durchlaufen des kreati-ven Prozesses als Person oder Gruppe. Dadurch soll die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende des kreativen Prozesses auch eine kreative – sprich: neue und nützliche – Idee steht, erhöht werden. Der kreative Prozess läuft einem klassischen Verständnis folgend so ab, dass man sich zunächst intensiv mit einem Problem auseinandersetzt (Präparation), um sich anschließend an-deren – in der Regeln entspannten – Dingen zuzuwenden (Inkubation). Aus dieser Loslösung heraus fällt einem dann plötzlich die zündende Idee ein (Erleuchtung), die im letzten Schritt hinsichtlich ihrer Neuheit und Nützlich-keit bewertet werden muss (Evaluation). Bei der Unterstützung eines sol-chen kreativen Prozesses durch eine Kreativitätstechnik stellt sich vor allem die Phase der Inkubation als problematisch heraus, da diese aufgrund ihres passiven und nicht-analytischen Charakters per Definition nicht geplant werden kann. Soll der kreative Prozess als Gruppe durchlaufen werden, wird diese Problematik noch verschärft, da sich die Inkubationsphasen der einzelnen Gruppenmitglieder kaum synchronisieren lassen.Von dieser Problematik ausgehend entwickelten der Philosoph Guido Rap-pe und der Kabarettist Martin Sommerhoff das „Rad der Kreativität“, in dem die passive Inkubationsphase durch eine aktive und gruppendynamische Improvisationsphase ersetzt wird. Das „Rad der Kreativität“ ist eine Kreati-vitätstechnik, die auf Erkenntnissen der Leib-Phänomenologie basiert und mit Improvisationstechniken aus dem Bewegungstheater arbeitet. Indem die Gruppenmitglieder improvisierte, teilweise aufeinander abgestimm-te körperliche Bewegungen durchführen (z. B. Gehen am Stock oder wie ein Betrunkener), werden aus dem Zusammenspiel von Körper und Geist neue Perspektiven angeregt und Denkblockaden abgebaut. Die Teilneh-mer streifen ihre gewohnten Rollenmuster ab und aktivieren gemeinsam

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ihren Spieltrieb. Auf diese Weise brechen die Gruppemitglieder aus ihren alltäglichen Situationen aus und schaffen eine gemeinsame, neue Grup-pensituation, die von einer kreativen Atmosphäre durchzogen wird. Am Ende dieser Improvisationsphase sind alle leiblich miteinander verbunden („connected“), wodurch die Ideenfindung im anschließenden, gruppendy-namischen Prozess der Inspiration aktiv unterstützt wird.Ziel des Vortrags ist es, das „Rad der Kreativität“ aus theoretischer und prak-tischer Sicht vorzustellen. Die Phase der Improvisation soll hierbei im Vor-dergrund stehen. Anhand von erprobten Beispielen aus der Praxis soll zu-dem aufgezeigt werden, wie diese konkret ausgestaltet werden kann.

Kurzvitae: Christian Julmi, Dipl.-Wi.-Ing. Studium des Wirtschaftsingenieurwesens und der Angewandten Kulturwissenschaften in Karlsruhe. Danach mehrjährige Tätigkeit als Unternehmensberater. Arbeitsschwerpunkte sind Kreativität und Intuition im Management, organisationale Atmosphären sowie Leib-phänomenologie. Seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation und Planung, an der FernUniversität in Hagen.

Martin Sommerhoff, Dipl.-Sportwiss. Studium der Sportwissenschaft in Köln. Seit mehr als 25 Jahren professioneller Kabarettist (‚Handlungsrei-sender in Sachen gesunder Menschenverstand’) und Liedermacher; im gesamten deutschsprachigen Raum mit eigenen, musikalischen Kaba-rett-Programmen unterwegs. Veröffentlichungen: 14 Kabarett-Programme, ein Buch mit Liedern, Gedichten und Aphorismen, eine LP und fünf CDs. Seit 2009 Lehrbeauftragter für Kreativitätsentwicklung an der Justus-Lie-big-Universität in Gießen.

Baldur KirchnerSpontane Kreativität und VersagensangstErfahrungen mit Führungskräften der Wirtschaft und Politik„Jetzt seien Sie doch mal ein bisschen spontaner!“ oder „Sie sind doch sonst immer so kreativ und nicht auf den Mund gefallen, warum haben Sie denn

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da nichts gesagt, als Ihr Kollege Sie angegriffen hat?“ oder „Die besten Ar-gumente fallen mir immer erst unter der Dusche oder abends im Bett ein...“Auch solche oder ähnliche Kommentare kennzeichnen die kommunikative Erlebniswelt vieler Zeitgenossen – nicht zuletzt zahlreicher Führungskräfte der Wirtschaft und Politik. Dort, wo spontane Einfälle, rasche kreative Im-pulse und assoziativ lebendige Reaktionen gefragt sind, warten die Zuhö-renden oftmals vergeblich auf eine schlagfertige und originelle Antwort. Sehr zum Ärger und zur eigenen Frustration desjenigen, für den seine sonst so gedanklich und sprachlich munter sprudelnde Quelle plötzlich ausge-trocknet erscheint.Nicht nur in den Seminarübungen, sondern ebenso im rhetorisch-dia-lektischen Alltag beobachten wir, dass viele Sprechende unter bestimm-ten kommunikativen Bedingungen Verhaltensweisen zeigen, die den ge-wünschten Glanz und die Souveränität in ihrem Auftreten erheblich trüben.Ist die Angst vor dem Versagen nicht doch die Ursache des tatsächlichen Versagens?Wie kommt es, dass die intrapsychische und mentale Phantasie plötzlich erstarrt, wenn sie in das Licht der Erwartungen tritt? Welche Gefühle be-drängen den Sprechenden, wenn er sich spontanen, eben unerwarteten Begegnungen ausgesetzt sieht? Welche Wege – vor allem psychische Pers-pektiven – bieten sich an, einem möglichen, gar öffentlich erlebten Dilem-ma, einer peinlichen Blockade zuvorzukommen?Folgende Überlegungen sollen zur Sprache kommen: - Exponiert-Sein und angstbesetzter Raum- Situative Einengung und Erwartungshaltung- Versagensangst, Angst vor Profilverlust, Angst vor Konflikten- Persönliche Souveränität und Spontaneität- Selbstvertrauen und Kreativität

Kurzvita: Prof. Dr. Baldur Kirchner. Studium der Philosophie, Theologie, Klassischen Philologie in Ost-Berlin und Tübingen. 1968 Promotion zum Dr. phil. in Tübingen. Arbeitsschwerpunkte sind Rhetorik, Dialektik, Ethik, Persönlichkeitsanalyse, psychoanalytische Weiterbildung in Zürich und Ulm. Seit 1972 Freier Dozent für Persönlichkeitsentwicklung. Publikationen

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(Auswahl): „Benedikt für Manager“; „Dialektik und Ethik“; „Der kontemplati-ve Weg“. Seit 2011 Honorarprofessor für Unternehmensethik und Persön-lichkeitsbildung in Neu-Ulm.

Joachim KnapeKurzvita: Prof. Dr. Joachim Knape. Studium der Germanistik, Politikwissen-schaft, Philosophie und kath. Theologie in Göttingen, Regensburg und Bamberg. 1982 Promotion im Fach Germanistik in Göttingen. 1988 Habili-tation im Fach Deutsche Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Bamberg. Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte und die Theorie der Rhetorik, Rhetorik und Semiotik, hier insbesondere die Bildtheorie, Medi-enrhetorik, Textrhetorik, Poetik und Ästhetik, Renaissanceforschung, ältere deutsche Sprache und Literatur. Seit 1991 Professor für Allgemeine Rheto-rik in Tübingen.

Nadia J. KochKreativ vor dem Geniebegriff: Alberti, Donatello, CyriacusWie haben wir uns kreative Prozesse in der Frühen Neuzeit vorzustellen, als das schöpferische Genie noch nicht erfunden war? An drei Fallbeispielen, die uns in norditalienische Werkstätten und auf genuesische Handelsschif-fe führen werden, möchte ich zeigen, wie das schöpferische Potenzial die-ser frühen Kreativen von einem Wettkampf mit der Antike beflügelt wird, der ihnen harte Arbeit an sich selbst abverlangt. Ein besonderer Fall ist der Überlebenskünstler Cyriacus von Ancona, der vom Schiff aus einen neuen Typus des forschenden Sammlers erfindet.Diese Versuche, das antike Exemplum schreibend oder bildhauernd zu übertrumpfen, stehen in deutlichem Kontrast zu den modernen Kreativi-tätskonzepten, die ja zumeist das Exemplum zurückweisen, um angeblich von einer creatio ex nihilo aus zu schaffen. Hieran könnte die Diskussion an-schließen, ob die modernen Kreativen mit dieser Aufgabe nicht allmählich überfordert sind, und ob es überhaupt ein produktives Schaffen ganz ohne Exempla geben kann.

Kurzvita: PD Dr. Nadia Koch. Studium der Klassischen Archäologie, Kunst-

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geschichte und Gräzistik in Hamburg, München und Bochum. 1995 Promo-tion im Fach Klassische Archäologie in Bochum. Seit 2008 Lektorin am Rek-toratsbüro (BdR) Rhetorik der Universität Salzburg. 2010 Habilitation und venia legendi für klassische Archäologie in Tübingen, seitdem Privatdozen-tin ebenda. Arbeitsschwerpunkte sind antike Malerei und Kunsttheorie, Wirkungsgeschichte der Antike, Künstlerbiographie, Bildrhetorik. Seit 2014 Senior Scientist am FB Altertumswissenschaften der Universität Salzburg.

Olaf KramerKreativität im VideospielComputerspiele entfalten eine virtuelle Realität auf partizipatorisch-räum-liche Art und Weise. Der Spieler ist Adressat und Akteur zugleich und kann durch seine Entscheidungen die virtuelle Realität des Spiels beeinflussen, weil digitale Daten in bestimmten Grenzen manipulierbar sind, kombinato-rische Effekte und den Einsatz von Zufallselementen erlauben. Der Vortrag geht der Frage nach, in welchem Maße der Spieler hierbei innovativ oder kreativ sein kann, und versucht zu klären, ob ein größerer Gestaltungsspiel-raum immersive Effekte befördert oder behindert.

Kurzvita: Dr. Olaf Kramer. Studium der Allgemeinen Rhetorik, Philosophie, Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und Psychologie in Tübingen, Frankfurt am Main (bei Jürgen Habermas) und Chapel Hill, North Carolina, USA (bei Lawrence Grossberg). 1999–2008 Wissenschaftlicher Angestellter am Seminar für Allgemeine Rhetorik. 2008 Promotion mit einer Arbeit zur Rhetorik bei Goethe. Seit 2008 Akademischer Rat a. Z. (Lehrstuhl Professor Knape). 2010–2011 Vertretung der Professur für Allgemeine Rhetorik. 2012 Leitung Forschungsstelle Präsentationskompetenz (selbst eingeworbenes Drittmittelprojekt mit vier wissenschaftlichen Mitarbeitern) sowie seit 2013 Mitglied der Leitungsrunde Jugend Präsentiert.

Markus LüpertzWerke entstehen. Findung – Erfindung – Kreativität„Diese Kreativität ist eine Randerscheinung der Demokratie. Wenn nun je-der kreativ wird, weil jeder entdeckt hat, dass durch Kreativität eine Selbst-

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verwirklichung stattfindet, dann haben wir einen riesigen Boom von Kre-ativität. Nur hat Kreativität mit bildender Kunst nun wirklich nichts zu tun. Sondern das ist, wie soll ich sagen, in der Demokratie ein Recht des Bürgers auf Selbstverwirklichung.“

Markus Lüpertz in Jürgs, Michael; Hecht, Axel: „Der Künstler ist das Beste, Schönste und

Großartigste, was die Gesellschaft hat“ Wenn Markus Lüpertz die soziale Funktion des

Genies erklärt, ist Demut geboten. Schließlich glaubt der Maler, selbst eines zu sein. In:

Süddeutsche Zeitung Magazin, 37, 2007, S. 2. http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/an-

zeigen/3496/2 (abgerufen am 04.05.14).

Kurzvita: Markus Lüpertz. 1956–1961 Studium an der Krefelder Werkkunst-schule und an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1961 als freischaffender Künstler tätig. 1970 Preis der Villa Romana mit einjährigem Aufenthalt in Florenz. Teilnahme an der Documenta 6 und 7. 1974–1986 Professor für Malerei an der Staatlichen Kunstakademie der Bildenden Künste Karlsru-he. 1983 Professur an der Sommerakademie in Salzburg. 1984 Aufenthalt in New York. 1988–2009 Rektor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Werke des Malers, Grafikers und Bildhauers sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen und Museen im In- und Ausland vertreten.

Ralph MüllerMetaphern und Meta-Eigentlichkeit. Was sagen Korpora über krea-tiven Metapherngebrauch in politischen Reden?Anhand von einem größeren Textkorpus von politischen Reden konnte gezeigt werden, dass in deutschsprachigen politischen Reden Uneigent-lichkeit nicht nur zurückhaltend, sondern auch meistens als solche explizit markiert verwendet wird (vgl. Müller 2012). Für die Kreativitätsforschung scheint ein solcher Befund zunächst wenig ergiebig zu sein: Korpora kön-nen nur unter günstigen Umständen das Kreative sichtbar machen (vgl. z.B. Carter 1999 zu Alltagsgesprächen). Und selbst dann lassen sich schwerlich alle kognitiven und sozialen Dimensionen des Hervorbringens und des Umgangs mit innovativer Kreativität an Texten nachweisen (vgl. z.B. Csiks-zentmihalyi 1996). Vielmehr erfasst der Vergleich von sehr vielen Texten vor allem das nicht-innovativ Wiederkehrende am sprachlichen Material. Diese

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Feststellung lässt sich aber auch positiv wenden: Korpora zeigen zumin-dest Genre-Konventionen auf. Die somit beobachteten Sprachschablonen können benutzt werden, um ein Urteil über kreativeren Sprachgebrauch zu begründen. So weist die eingangs erwähnte Beobachtung, dass eigentliche und unei-gentliche Rede typischerweise in politischen Reden differenziert wird, dar-auf hin, dass es auch rhetorische Verfahrensweisen gibt, die dieses Prinzip unterlaufen. Eine solche rhetorische Verfahrensweise wird hier als „Meta-Ei-gentlichkeit“ vorgestellt: Meta-Eigentlichkeit verwischt die sonst übliche klare Trennung von eigentlicher und uneigentlicher Rede und unterwan-dert gleichzeitig die übliche Richtung der metaphorischen Übertragungen von Konkretem zu Abstraktem. In diesem Vortrag soll das Kreativitätspo-tenzial meta-eigentlicher Verfahren untersucht werden. So kann Meta-Ei-gentlichkeit in semantischer Hinsicht nicht nur eine All-Vergleichbarkeit suggerieren, sie kann gleichzeitig zu neuen Analogien inspirieren. Gleich-zeitig soll auch die Frage der kreativen Angemessenheit anhand von kor-pus-basierten Analysen von Genre-Konventionen diskutiert werden.

Kurzvita: Prof. Dr. Ralph Müller. Studium der Germanistik und Geschichte in Freiburg (Schweiz) und Hamburg. 2003 Promotion. 2009 Habilitation und venia legendi für germanistische Literaturwissenschaft. Arbeitsschwer-punkte sind Rhetorik der Metapher, Kognitive Poetik, Narratologie, Kor-pusstilistik sowie Schweizer Literatur. Seit 2010 assoziierter Professor für germanistische Literaturwissenschaft und ihre Didaktik an der an der zwei-sprachigen Universität Freiburg / Université de Fribourg (Schweiz).

Jörg RiedelMit der Topik zur ArbeitgebermarkeMittelständische Unternehmen leiden besonders unter dem Mangel an Fachkräften. Bei der Suche nach dem passenden qualifizierten Personal geht es für Mittelständler auch darum, eigene Stärken wirkungsvoll zu kommunizieren. Dabei ist die Entwicklung und Pflege der Arbeitgeber-marke (sog. Employer Branding) hilfreich. Denn die Arbeitgebermarke zeigt allen Interessierten, warum es sich lohnt zu kommen und zu bleiben. Will

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ein Unternehmen eine Arbeitgebermarke aufbauen, ist es wichtig auf die vielfältigen Stimmen im Inneren zu horchen: Was zeichnet die Unterneh-menskultur aus? Wie lässt sich daraus die Identität als Arbeitgeber stär-ken? Wie die Topik dabei hilft, von den ganz unterschiedlichen Stimmen zu Argumenten zu kommen, ist Thema des Vortrags. Die Topik kann hier als kreatives Verfahren gesehen werden um die vorhandenen Meinungen zu ordnen und daraus authentische Aussagen zu bilden. Mit diesen Aussagen erhält das Unternehmen die Möglichkeit, seine Einzigartigkeit als Arbeitge-ber darzustellen, um so das passende Personal zu finden.

Kurzvita: Jörg Riedel, Dipl.-Päd., Betriebswirt. Von Bremen aus für Unter-nehmen zum Thema Corporate Communications tätig. Redenschreiber für Führungskräfte in Wirtschaft und Politik, Inhaber der Rederei Bremen und Teil des Netzwerks ‚Identitätsfinder – integriertes Management von Identi-tät und Image‘.

Christian RoppeltFace-Work als kreativer Ansatz der situativen ImagesteuerungRhetorische Planungs- und Produktionsprozesse zeichneten sich schon im-mer durch kreative Momente aus. Dennoch lässt sich der Begriff der Kreati-vität im klassisch-rhetorischen Theoriegebäude kaum finden.Ziel dieses Vortrages wird sein, im Sinne eines strategischen Imagema-nagements die Modelle und Heuristiken der Höflichkeitstheorie als kreati-ve Prozesse in analytische und produktionstheoretische Persuasionskalküle einzuordnen und anhand von Beispielen zu veranschaulichen. Vom aristo-telischen Ethos ausgehend, werden die Ansätze der politeness theory und die Konzepte der Kreativitätsforschung betrachtet.

Kurzvita: Christian Roppelt, M.A. Studium der Allgemeinen Rhetorik, Philo-sophie und Volkswirtschaftslehre in Tübingen. Seit 2013 Promotion zu dem Thema Verhandlungsrhetorik. Arbeitsschwerpunkte sind Argumentation, Verhandlung, Rede/Präsentation und Konfliktlösung. Gründer und Gesell-schafter der Werbeagentur acameo und der Kommunikationsberatung at-tentum-consulting.

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Hagen Schick›Wir machen das mit den Fähnchen.‹Kreativität im Spiel von Angebot und NachfrageKreativität ist eine wichtige Triebfeder künstlerischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns. Als menschliches Potential und weiche Res-source lässt sie sich ohne Weiteres unter marktlichen Gesichtspunkten be-trachten, und zwar unabhängig davon, ob man nun einen verfahrens- oder objektorientierten Kreativitätsbegriff favorisiert (Kreativität als Spiel vs. Krea-tivität als Eigenschaft). Aus einer solchen Perspektive kommend, beleuchtet der Beitrag angebots- und nachfrageorientierte Denkweisen und Strategien im Umgang mit Kreativität auf dem Feld des Marketings. Konzepte wie Norm und Kontingenz, Zwang und Freiheit, Innovation und Widerstand, Ordnung und Unordnung, Planung und Zufall spielen dabei eine zentrale Rolle.

Kurzvita: Hagen Schick, M.A. Studium der Allgemeinen Rhetorik, Germanistik und Romanistik in Tübingen. Nach beruflichen Stationen in Werbung, Kultur-management und Wissenschaft seit 1998 Betreiber eines eigenen Büros für Management- und Unternehmenskommunikation. Diesem Themengebiet gilt auch als Lehrbeauftragter am Seminar für Allgemeine Rhetorik sein be-sonderes Interesse.

Thomas Carl SchirrenGedankenverfertigung vor dem leeren BlattRhetorische Strategien der VertextungIn der modernen Schreibforschung herrscht das Paradigma der Problemlö-sung. Es geht darum, einen Ausgangstext in einen Zieltext zu transformieren. Dieses Verfahren ist rhetoriktheoretisch zu prüfen und zu evaluieren.

Kurzvita: Prof. Dr. Thomas Carl Schirren. Studium der Klassischen Philologie und Philosophie in Göttingen und München. 1996 Promotion. 2004 Habili-tation in Tübingen (venia legendi für Klassische Philologie). Arbeitsschwer-punkte sind Antike Philosophie, Rhetorik, Rezeption der Antike. Seit 2007 Professor für Gräzistik an der Paris-Lodron-Universität Salzburg und Leiter des Rektoratsbüros (BdR) für Rhetorik.

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Tobias SchmohlKreativität als Grundbegriff einer rhetorischen Handlungstheorie?Der Vortrag setzt sich mit der aktuellen handlungstheoretischen Kreativi-tätsforschung im Anschluss an den amerikanischen Pragmatismus ausein-ander, in der Kreativität im Sinne eines situativen Problemlösens als konsti-tutives Moment jedes Handelns angesehen wird:„Jede Situation enthält [...] einen Horizont von Möglichkeiten, der in der Krise des Handelns neu erschlossen werden muß. Es werden Hypothesen aufgestellt: Vermutungen über neue Brücken zwischen Handlungsimpul-sen und Situationsgegebenheiten.“ (Joas 1996, S. 196).Im Gegensatz dazu modelliert die rhetorische Tradition kreatives Handeln aufgrund einer Unterscheidung in zwei grundsätzliche Handlungstypen: „(1) Handeln in Routinesituationen, d.h. Situationen, für die ein stra-tegisches Handlungsrepertoire zur Verfügung steht (das in der Regel in den Arbeitsstadien der intellectio und der inventio entworfen bzw. auf den spe-zifischen Fall ‚zugeschnitten‘ wurde) und (2) Handeln unter hohen Kontingenzbedingungen, d.h. Situationen, in denen ‚Handlungsroutinen an der Widerständigkeit der Welt abprallen‘“ (Joas 1996, S. 190) und der vorab strategisch festgelegte Handlungsplan aufgrund nicht-intendierter Widerstände adaptiert werden muss, um kom-munikative Handlungsmacht zurückzugewinnen oder zu sichern. Zur Lö-sung solcher Situationen ist eine spontane Anpassung der Strategie noch im Prozess des Handelns notwendig.Ziel des Vortrags ist es, spontane situative Adaptationen des ursprüngli-chen Handlungsplans im Sinne des zweiten Handlungstyps unter Rückgriff auf eine pragmatische Handlungstheorie (vgl. bspw. Dewey 1917) und die moderne Rhetoriktheorie Tübinger Prägung als eine kreative Leistung in einem integrativen Sinn zu modellieren, sodass beide Theoriestränge kon-zeptionell miteinander verbunden werden. Situatives rhetorisches Prob-lemlösungshandeln wird dann als eine aktiv an den auftretenden Kontin-genzen ausgerichtete kreative Leistung beschrieben, mit der auf situative Widerstandsfaktoren reagiert wird.

Kurzvita: Tobias Schmohl , M.A. 2006–2010 Studium der Allgemeinen Rhe-

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torik in Tübingen. Seit 2011 Promotion im Bereich der organisationalen Kommunikation (Entwicklung eines integrativen theoretischen Bezugsrah-mens rhetorischer Steuerungsprozesse in komplexen Interaktionssettings). Daneben Leitung eines überfachlichen Schlüsselqualifikations-Angebots im Bereich Virtuelle Rhetorik (seit 2010) sowie Anstellungen am Deutschen Seminar der Universität Tübingen und in der „Schreibwerkstatt für wissen-schaftliches Schreiben“ der Universität Stuttgart (seit 2012).

Verena Schulzdocere und movereZum Verhältnis von Argument und Affekt in der antiken RhetorikArgument und Affekt, Logos und Pathos, docere und movere – die argumen-tative und die emotionale Beeinflussung des Zuhörers werden meist als ge-gensätzliche Wirkmechanismen und getrennt voneinander betrachtet. Ziel dieses Papers ist es dagegen, das Zusammenspiel beider persuasiver Ele-mente in der antiken Rhetorik zu untersuchen. Wie reflektiert die Rhetorik das Verhältnis von Argumentation und Emotion? Welche Arten des Verhält-nisses gibt es? Zur Beantwortung dieser Fragen soll die rhetorische Theorie zu den Wirkungsfunktionen der Rede (docere, movere, delectare) beleuchtet werden, wobei Gorgias, Platon und Aristoteles sowie Cicero und Quintili-an im Vordergrund stehen. Schließlich sollen diese Überlegungen in einem praktischen Beispiel zusammengeführt werden. Anhand von Ciceros Rede Pro Milone, die schon in der Antike als sein Meisterstück galt, soll analysiert werden, wie die verschiedenen rhetorischen Wirkmechnismen in einem konkreten Text zusammenspielen. So soll sich auch zeigen, wie sich mit Be-zug auf die argumentative und emotionale Wirkung der Rede Theorie und Praxis zueinander verhalten.

Kurzvita: Dr. Verena Schulz. Studium der Allgemeinen Rhetorik, Lateinischen Philologie und Älteren deutschen Sprache und Literatur in Heidelberg und Tübingen (Magister 2008) sowie von Classics: Greek and Latin Languages and Literature in Oxford (Master 2007). Promotion in Lateinischer und Grie-chischer Philologie in München zum Thema „Die Stimme in der antiken Rhetorik“ (Abschluss 2012). Seit 2012 Postdoktorandin an der Graduierten-

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schule „Distant Worlds“ der LMU München; Habilitationsprojekt zur Dekon-struktion von Herrscherrepräsentation in der römischen Historiographie und Biographie.

Pierre SmolarskiVersuch einer Topik des DesignsFür Designer gehört das Finden von neuen Lösungen und guten Ideen für überzeugendes Design zum täglich Brot. Unter dem Verdikt eines mithin emphatischen Selbstverständnisses als ‚kreativ’ stehen Gestalter allerdings oftmals in einem zwiespältigen Verhältnis zu einer methodischen Fin-dungslehre. Auf der einen Seite wird die eigene Kreativität betont, die an-geblich nur eine eigene sei, wenn nicht nur die gefundenen Resultate neu sind, sondern auch die Findungswege, was eine methodische Anleitung als unkreativ erscheinen lässt; auf der anderen Seite stellen Techniken der Ide-en- und konkret der Bild-, Text- und Motivfindung sowohl den Gegenstand der Vermittlung an Designhochschulen dar als auch den Gegenstand gern benutzter Ratgeberliteratur. Dabei würde ein Kreativitätsbegriff, der neben der ars inveniendi auch die ars iudicandi und das aptum miteinbezöge, es Gestaltern erlauben, ihr kreatives Potential nicht durch methodische Anlei-tungen zur Ideenfindung gefährdet zu sehen. In diesem Sinne sind die Kre-ativitätstechniken der Ratgeberliteratur eben keine Anleitungen zur Krea-tivität. Fest steht, dass Bücher wie „Universal Prinicples of Design“ (Lidwell/Holden/Butler 2003) oder Mario Prickens „Kribbeln im Kopf“ (Pricken 2003) hohe Auflagezahlen erreichen, weite Verbreitung finden und – insbesonde-re von Studenten des Kommunikationsdesigns – gern und oft benutzt werden.Das Anliegen des Vortrages wird es sein, zu fragen, wie die in diesen Bü-chern gegebenen Kreativitätstechniken in das rhetorische Theoriegebäude zu integrieren sind. Während Pricken unter Kreativitätstechniken vor allem Bildfindungsstrategien versteht, deren Ziel hauptsächlich im attentum pa-rare liegt und sich dabei klassischer rhetorischer Figuren bedient, werden bei Lidwell et al. Interfaces des Produktdesigns unter wahrnehmungs- und gestaltpsychologischer Perspektive besprochen, die einen Affordanzcha-rakter (Gibson 1986, Norman 2013, Krippendorff 2013) haben sollen und dem rhetorischen Ziel des movere verpflichtet sind. Eine dritte Form des De-

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signhandbuchs – obgleich ungleich komplexer – stellt der Versuch dar, eine Pattern-Language zu entwickeln, wie er vor allem von Christopher Alexan-der (Alexander 1977) vorangetrieben wurde. Allen diesen Formen ist zwei-erlei gemeinsam: Zum einen stammen sie direkt aus der Designpraxis und verstehen sich zum anderen übereinstimmend als Findungsstrategien, um angemessene Lösungen für komplexe, – und, wie zu zeigen sein wird – rhe-torische Probleme im Sinne einer ars inveniendi zu entwickeln und im Sinne einer ars iudicandi zu evaluieren. Es ist die These des Vortrages, dass sich diese drei Varianten als unterschiedliche Konzepte einer Topik des Designs verstehen lassen. Das Ziel einer Einbettung der, vor allem aus der Praxis des Gestaltens heraus entwickelte Techniken in das Theoriegebäude der Rheto-rik ist dann vor allem darin gegeben, der Gefahr zu widerstehen, den Blick des Gestalters auf (vermeintlich) kreative Techniken engzuführen auf eine mitunter kontextlose Rezeptkunst, sondern stattdessen an die Leitfragen der Rhetorik zu binden. Demnach wird, nach einem Versuch der Einbettung dieses Praxiswissens in eine Topik des Designs, die Frage gestellt werden: Wie findet der Gestalter der Situation und dem Gegenstand angemesse-ne Lösungen für Designprobleme, die den Betrachter/Nutzer einladen, sich mit ihnen zu identifizieren?

Kurzvita: Pierre Smolarski, M.A. Studium der Philosophie, Mathematik, Al-ten Geschichte und Kunstgeschichte in Jena. Masterarbeit zur Rhetorik des Graffiti. 2011–2012 Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie an der FSU Jena. Seit 2011 Promotionsstudent an der Universität Essen-Duisburg im Forschungsprogramm ARUS (Advanced Research in Urban Systems). Ar-beitstitel: „Rhetorik der Collage – Orientierungsprobleme in der Großstadt“. Seit 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am FB Gestaltung an der FH Biele-feld im Bereich „Informations- und Schreibkompetenz“.

Thomas SusankaWissen kreativ präsentierenDas Vermögen, Wissen anregend, abwechslungsreich und unterhaltsam zu präsentieren, hat in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Insbesondere gilt das für die Naturwissenschaften, wie man an zahlreichen

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Science Slams und Präsentationsevents wie den TED-Talks (Technology, Entertainment, Design-Talks) beobachten kann. Redner sind hier auch auf-gefordert, neue und unkonventionelle Wege zu finden, Präsentationen zu halten. Kreativität scheint gefordert zu sein, doch viele dieser augenschein-lich innovativen Präsentationstechniken sind nicht selten ein gekonnter Re-mix an rhetorischen Techniken. Bei dem am Seminar für Allgemeine Rhetorik angesiedelten Projekt Jugend präsentiert werden Schülerinnen und Schülern im Präsentieren ausgebil-det. Der Vortrag geht der Frage nach, inwiefern Kreativität notwendiger Be-standteil von Präsentationskompetenz ist.

Kurzvita: Thomas Susanka, M.A. Studium der Allgemeinen Rhetorik und Amerikanistik in Tübingen und Amherst, MA. Promotion zum Thema Foto-grafie und Rhetorik. Arbeitet als freier Fotograf und Konzepter für Erklär-filme bei der Simpleshow GmbH. Seit 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Präsentationskompetenz am Seminar für Allge-meine Rhetorik.

Dietmar TillErnst Robert Curtius‘ Topos-Begriff Zur Literaturgeschichte des Nicht-KreativenDie von Ernst Robert Curtius in seinem epochalen Werk ‚Europäische Lite-ratur und lateinisches Mittelalter‘ (1948) formulierte Einsicht lautet, dass Dichter nicht immer ‚kreativ‘ sind. Im Gegenteil: Vielfach greifen sie auf Formen, Motive, Stoffe, Elemente – in Curtius’ Bezeichnung: Topoi – der Literaturgeschichte zurück. Mit dieser Beobachtung wendet sich Curtius nachdrücklich gegen zeitgenössische Vorstellungen eines emphatischen Dichterbegriffs (Stichworte „Genie“, „Erlebnis“, „Ausdruck“) etc.Der Vortrag möchte Curtius’ (mindestens) drei Toposbegriffe in ‚Europäi-sche Literatur und lateinisches Mittelalter‘ rekonstruieren und wird dabei auch auf Curtius‘ bislang kaum beachtete Quellen eingehen.

Kurzvita: Prof. Dr. phil. Dietmar Till. Studium der Allgemeinen Rhetorik, Ger-manistik, und Philosophie. Promotion in Tübingen, Habilitation in Göttin-

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gen (venia legendi für Germanistik und Komparatistik). Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Tübingen und Regensburg. Projektleiter am Cluster ‚Languages of Emotion‘ der Freien Universität Berlin. Gastprofes-sor an der University of Washington, Seattle (2006), Visiting Scholar an der University of Illinois, Urbana-Champaign (2011). Arbeitsschwerpunkte sind: Rhetorikgeschichte seit der Antike; Theoriegeschichte von Ästhetik und Po-etik; Frühe Neuzeit; Propagandaforschung. Publikationen (Auswahl): Trans-formationen der Rhetorik (2004); Das doppelte Erhabene (2006); Rhetorik und Poetik. In: Thomas Anz (Hg.): Handbuch Literaturwissenschaft (2007); Friedrich Justus Riedel: Theorie der schönen Künste und Wissenschaften. Jena 1767 (Reprint, Hg., 2010); Kommunikation der Aufklärung. Über Popu-larphilosophie und Rhetorik. In: Frauke Berndt, Daniel Fulda (Hgg.): Die Sa-chen der Aufklärung (2012); »Deutschland ist jetzt ein Leichenfeld, bald wird es ein Paradies seyn.« Die Rhetorik der Revolution im Hessischen Landbo-ten. In: Georg Büchner Jahrbuch 12 (2012). Seit Wintersemester 2011/2012 Professor für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen.

Florian ZejewskiKreatives Ethos: Sind die Kreativen kreativ?In seinem Buch „The Creative Class – Revisited“ (2011-2012) zeigt Richard Florida, dass heutzutage jeder irgendwie kreativ ist. So ist ‚kreativ‘ die häu-figste Selbstbeschreibung auf Karrierenetzwerken wie Xing, und Florida fast in seinem Buch „The Creative Class“ auch Manager, Professoren und viele weitere Berufsgruppen als ‚kreative Klasse‘ auf. Dies führt zu der Fra-ge, wo Kreativität anfängt und wo sie aufhört, oder anders formuliert: Sind die Kreativen kreativ? Dass man Selbst- und Fremdbeschreibungen nicht so einfach glauben kann, zeigen die diversen Arbeiten von Niklas Luhmann, Andre Kieserling, Stefan Kühl und Nils Brunsson (Luhmann,1980, 1981, 1989, 1995; Kieserling, 2004; Kühl, 2000, 2002a, 2002b; Brunsson, 1989). Auf der anderen Seite ist seit den Anfängen der Rhetorik klar, dass es so etwas wie die Wahrheit höchstens als regulative Idee gibt, da wir keinen Zugang zu den ‚Dingen an sich‘ (Kant, 1999) besitzen.Also geht es bei Kreativität um Inszenierungs- und Zuschreibungsprozesse, die eine Person über Gruppenprozesse konstruieren und ihr Kreativität at-

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testieren (Neidhardt, 1979, 1983, 1998). Dabei muss sich der Kreative einer ‚Imitation Plus‘ (Kühl, 2002b) bedienen, die darin besteht, sich an einen kre-ativen Diskurs anzuschließen und kreative Semantiken weiterzuentwickeln, da man einerseits zeigen muss, dass man genauso kreativ wie die Kreativen und andererseits noch etwas kreativer ist, um als kreativ zu erscheinen. So geht es neben dem Kopieren kreativen Handelns auch um dessen Verbes-serung, und zwar zur gleichen Zeit, um so als Kreativer zu erscheinen.Ein kreatives Ethos zu besitzen, ist in zweierlei Hinsicht zentral: Einerseits wollen sich viele Organisationen und Personen als kreativ darstellen, wobei ihnen Rhetoriker helfen können; andererseits ist es für Rhetoriker zentral, sich als kreativ darzustellen, um so Kunden zu gewinnen und an sich zu binden.

Kurzvita: Florian Zejewski, B.A. Studium der Allgemeinen Rhetorik und Po-litikwissenschaft in Tübingen, Hong Kong und Bielefeld. Steht kurz vor der Abgabe seiner Masterarbeit im Bereich Politische Kommunikation an der Universität Bielefeld.

Guido ZurstiegeKreativität, die verkauftKreativität ist einer von drei Leitwerten, anhand derer sich die Professio-nalisierung der Werbung seit dem 19. Jahrhundert vollzogen hat. Agen-turen stellen ihren Kunden, den Werbetreibenden, Kreativität in Aussicht und markieren damit im Feld kommunikativer Dienstleister ihren Zustän-digkeitsbereich. Die zunehmende Orientierung der Werbung am Leitwert der Kreativität war Ausdruck einer aus Sicht der Werbetreibenden des 19. Jahrhunderts als krisenhaft wahrgenommenen Entwicklung, einer „kom-munikationsökologischen Krise“. Bis heute reagiert die Werbung auf solche Krisen, wie sie im Zuge der Einführung des Kabelfernsehens seit Ende der 1970er-Jahre und der digitalen Medien seit Ende der 1990er-Jahre erneut aufgetreten sind, mit „kreativen“ Angeboten, mit Informations- und Unter-haltungsgeschenken aller Art. Kreativität ist daher bis heute einer der zent-ralen Leitwerte der Werbung, der umso stärker aufgerufen wird, je mehr die jeweils als „klassisch“ empfundene Werbung in die Krise gerät.

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Kurzvita: Prof. Dr. Guido Zurstiege. Studium der Kommunikationswissen-schaft, Anglistik und Wirtschaftspolitik in Münster. 1997 Promotion über die Darstellung von Männern in Anzeigenwerbung. 2004 Habilitation. Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Arbeitsschwerpunkte sind Empirische Medienforschung, Werbung und Unternehmenskommunikation, Medienkultur, Medien- und Kommunikationstheorie sowie Rezeptions- und Wirkungsforschung. Zahl-reiche Monographien, Sammelbände und Aufsätze (Rowohlt Verlag, UTB, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Herbert von Halem Verlag) erschienen zu Themen der Medien- und Kommunikationswissenschaft, Konsumsozio-logie und Medienkulturwissenschaft. Seit 2009 Professor für Medienwis-senschaft in Tübingen.

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Referenten und Moderatoren(in alphabetischer Reihenfolge)

Brodbeck, Karl-Heinz Prof. em. Dr.Osterseestraße 7 D – 82194 Grö[email protected]

Duerr, Frankacameo – Agentur für Kommunikation und GestaltungMetzgergasse 15D – 72070 Tü[email protected]

Gutenberg, Norbert Prof. Dr. Sprechwissenschaft und SprecherziehungUniversität des SaarlandesGeb. C.5.2, Zimmer [email protected]

Herrmann, Karin Prof. Dr.Juniorprofessorin für Allgemeine LiteraturwissenschaftAnalyse literarischer Konzepte RWTH Aachen UniversityTheaterplatz 14 D – 52062 Aachen [email protected]

Holm-Hadulla, Rainer Matthias Prof. Dr. med. Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Gartenstr. 2 (Universitäts-Altklinikum)D – 69115 [email protected]

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Howe, Jan NiklasPeter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende LiteraturwissenschaftFreie Universität BerlinHabelschwerdter Allee 45D – 14195 [email protected]

Julmi, ChristianFernUniversität in HagenFakultät für WirtschaftswissenschaftLehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Organisation und PlanungD – 58084 [email protected]

Kalivoda, Gregor Dr.Seminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

Kirchner, Baldur Prof. Dr.Kirchner Seminare GbRTannenweg 4D – 89358 Kammeltal-Ettenbeuren

Knape, Joachim Prof. Dr. Seminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

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Koch, Nadia J. PD Dr.Fachbereich Altertumswissenschaften / Klassische RhetorikResidenzplatz 1/IA – 5020 [email protected]

Kramer, Olaf Dr.Seminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

Müller, Ralph Prof. Dr. Germanistische Literaturwissenschaft und ihre DidaktikUniversität Freiburg / SchweizAv. de l’Europe 20CH – 1700 [email protected]

Riedel, Jörgrederei.bremen / identitätsfinderKirchweg 202 D – 28199 [email protected]

Robling, Franz-Hubert Dr. habil.Seminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität Tübingen Wilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

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Roppelt, Christian acameo – Agentur für Kommunikation und GestaltungMetzgergasse 15D – 72070 Tü[email protected]

Schick, HagenSeminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

Schirren, Thomas C. Prof. Dr. AltertumswissenschaftenKlassische PhilologieParis-Lodron-Universität Salzburg Residenzplatz 1/IA – 5020 [email protected]

Schmohl, TobiasSeminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

Schulz, Verena Dr.LMU MünchenGraduiertenschule „Distant Worlds“Geschwister-Scholl-Platz 1D – 80539 Mü[email protected]

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Smolarski, PierreFH Bielefeld, FB GestaltungLampingstraße 333607 [email protected]

Sommerhoff, MartinKriemhildstr. 2D – 50354 Hü[email protected]

Susanka, ThomasSeminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

Till, Dietmar Prof. Dr.Seminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

Ulrich, Anne Dr.Seminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

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Zejewski, FlorianMommsenstraße 14D – 41470 [email protected]

Zinsmaier, Thomas Dr.Seminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

Zurstiege, Guido Prof. Dr. Institut für MedienwissenschaftArbeitsbereich für Empirische MedienforschungEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 50D – 72074 Tü[email protected]

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Für kreative Ergüsse

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BuchhinweisJoachim Knape, Achim Litschko (Hrsg.):KreativitätKommunikation – Wissenschaft – KünsteBerlin 2013 (= neue rhetorik 6).

Inhalt:Kreativität und die Natur der DingeJoachim Knape: KreativitätGünter Küppers: Kreativität als Prozess in Natur und moderner KochkulturAxel Hoff: Dogmen und Kreativität in der Naturwissenschaft

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Kreativität in der rhetorischen TheorieTobias Schmohl: Kreativität im Fokus der RhetorikPhilipp Erchinger: Handlung, Identifikation und Ermöglichung von Differenz.

Zur Kreativität der Rhetorik in literaturwissenschaftlicher PerspektiveStefanie Luppold: Kreative Kalküle. Kreativität und Persuasion aus textrhetorischer SichtLisa Überall: „Bitte...zähme mich!“ – Überlegungen zum kreativen Umgang mit Emotionen in der RhetorikJoachim Knape: Kreativität der spontanen Findung. Inventivik im rhetorischen Stegreif heute, bei Alkidamas und Heinrich von Kleist

Kreativität in der rhetorischen PraxisAchim Litschko: Nachdenken über Kreativität in der WerbungKlaus Steinke: Nachgeben, siegen oder gewinnen? Der kreative Funke in Verhandlungen und VerhandlungsführungsausbildungFrank Duerr: Mind|Things – Kopf|Sache. Studierende erarbeiten ein Ausstellungskonzept

Kreativität und künstlerische PraxisSven Bohse: Kreativität in der FilmbrancheMark Krause: Kreativer Zufall und malerische Komposition. Anmerkungen zur Live-Malerei am Beispiel „Kommen und Gehen“Matthias Ockert, Gespräch über Kreativität und moderneJoachim Knape, MusikkompositionHagen Schick:

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Freitag, 23.05.2014

ab 10:30 Registrierung

12:00 Begrüßung durch Joachim Knape, 1. Vorsitzender Rhetorikforum e.V.

Raum 027

12:15 Rainer M. Holm-Hadulla

Beratung und Psychotherapie als kreative Praxis

Raum 027

Sektion 1

Rhetorik und Kreativität

Pro & Contra

(Moderation: Dietmar Till)

Sektion 2

Kreativität und Digitalisierung

(Moderation: Anne Ulrich)

Raum 027 Raum 030

13:15 Tobias Schmohl

Kreativität als Grundbegriff einer

rhetorischen Handlungstheorie?

Olaf Kramer

Kreativität im Videospiel

14:00 Ralph Müller

Metaphern und Meta-Eigentlichkeit

Was sagen Korpora über kreativen

Methapherngebrauch in politischen

Reden?

Thomas Susanka

Wissen kreativ präsentieren

14:45 -

15:15 3 0 m i n ü t i g e K a f f e e p a u s e

15:15 Karl-Heinz Brodbeck

Sprache, Idee, Bild

Zu den Quellen der Kreativität

Raum 027

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Sektion 3

Kreatives

Selbstkonzept in der

Wirtschaft

(Moderation: Franz-

Hubert Robling)

Sektion 4

Das (Nicht)-Kreative

im historischen

Überblick

(Moderation: Thomas

Zinsmaier)

Sektion 5

Kreativitätstechniken

in Theorie und Praxis

(Moderation: Gregor

Kalivoda)

Raum 027 Raum 030 Raum 031

16:15 Florian Zejewski

Kreatives Ethos: Sind

die Kreativen kreativ?

Nadia J. Koch

Kreativ vor dem

Geniebegriff: Alberti,

Donatello, Cyriacus

Christian Julmi,

Martin Sommerhoff

Improvisation als Motor

schöpferischer

Gruppenprozesse

17:00 Jörg Riedel

Mit der Topik zur

Arbeitgebermarke

Dietmar Till

Ernst Robert Curtius‘

Topos-Begriff. Zur

Literaturgeschichte des

Nicht-Kreativen

Karin Herrmann

Idee und Konzept als

initiale und

generative Momente

des Schreibprozesses.

Kognitiv orientierte

Schreibforschung und

Textgenese im Dialog

17:45 Christian Roppelt

Face-Work als kreativer

Ansatz der situativen

Imagesteuerung

Jan Niklas Howe

Kreativität und Genie

Pierre Smolarski

Versuch einer Topik des

Designs

18:30 -

19:154 5 m i n ü t i g e P a u s e

19:15 -

20:15

Markus Lüpertz

Werke entstehen. Findung - Erfindung - Kreativität

Auditorium Maximum, Neue Aula (Achtung! Ortswechsel)

ab 20:30 Buffet im kleinen Senat, Neue Aula

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46

Samstag, 24.05.2014

09:30 Baldur Kirchner

Spontane Kreativität und Versagensangst

Erfahrungen mit Führungskräften der Wirtschaft und Politik

Raum 027

10:30 -

10:451 5 m i n ü t i g e K a f f e e p a u s e

10:45 Guido Zurstiege

Kreativität, die verkauft

Raum 027

Sektion 6

Unternehmerische Kreativität und

Innovation in der Wirtschaft

(Moderation: Joachim Knape)

Sektion 7

"Off Topic"

Beiträge zur Allgemeinen Rhetorik

(Moderation: Olaf Kramer)

Raum 027 Raum 031

11:45 Frank Duerr

Der erfolgreiche Innovator

Kreativität und Rhetorik des Steve

Jobs

Norbert Gutenberg

Linguistische Rhetorik?

12:30 Hagen Schick

„Wir machen das mit den Fähnchen.“

Kreativität im Spiel von Angebot

und Nachfrage

Verena Schulz

docere und movere

Zum Vehältnis von Argument und

Affekt in der antiken Rhetorik

13:15 -

13:453 0 m i n ü t i g e K a f f e e p a u s e m i t S n a c k

13:45 Thomas C. Schirren

Gedankenverfertigung vor dem leeren Blatt

Rhetorische Strategien der Vertextung

Raum 027

14:45 -

15:45

Abschlussdiskussion

Raum 027

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47

Persönlicher Plan

Freitag

12:15 Plenarvortrag (Raum 027)

13:15

14:00

14:45 30 minütige Kaffeepause (Raum 036)

15:15 Plenarvortrag (Raum 027)

16:15

17:00

17:45

18:30 45 minütige Pause zur freien Verfügung

19:15 Abendvortrag (Ortswechsel: Audimax, Neue Aula)

ab 20:30 Buffet (kleiner Senat, Neue Aula)

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48

Samstag

9:30 Plenarvortrag (Raum 027)

10:30 15 minütige Kaffeepause (Raum 036)

10:45 Plenarvortrag (Raum 027)

11:45

12:30

13:15 30 minütige Kaffeepause mit Snack (Raum 036)

13:45 Plenarvortrag (Raum 027)

14:45 Abschlussdiskussion (Raum 027)

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Lageplan der Räume

031 030

029

036

027

Haupteingang

Raum 027: Plenarvorträge / SektionsraumRaum 029: GarderobeRaum 030: SektionsraumRaum 031: SektionsraumRaum 036: Kaffee- und Snackbuffet, Tagungsbüro

Neuphilologikum - Brechtbau, Wilhelmstraße 50, 72074 Tübingen

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Impressum

HerausgeberProf. Dr. Joachim Knape und Prof. Dr. Dietmar TillRhetorikforum. Verein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis e.V. Seminar für Allgemeine RhetorikEberhard Karls Universität TübingenWilhelmstraße 5072074 Tübingen

RedaktionProf. Dr. Dietmar TillPia EngelFabian Strauch

ProgrammheftGrafik Umschlag Michael Friz DIE KAVALLERIE GmbH WerbeagenturInnenteil Fabian Wiedenbruch Student der Medienwissenschaft, Tübingen

©Tübingen 2014

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Wir danken herzlich für die Unterstützung:

Universitätsbund Tübingen e.V.