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SATZUNGS AT Z U N G U N D
„ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “
GEMEINSAMEERKLÄRUNG
DIE HANNS-SEIDEL-STIFTUNG…
ist ein eingetragener Verein (e.V.), der ausschließlich und unmit-
telbar gemeinnützige Zwecke verfolgt.
§2 DER SATZUNG DER
HANNS-SEIDEL-STIFTUNG E.V.
Zweck des Vereins ist
a) die Förderung der demokratischen und staatsbürgerlichen
Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage,
b) die Förderung der Erziehung,Volks- und Berufsbildung ein-
schließlich der Studentenhilfe, insbesondere durch Erschlie-
ßung des Zugangs zu einer wissenschaftlichen Ausbildung
für begabte und charakterlich geeignete Menschen,
c) die Förderung der Wissenschaft, insbesondere mittels Durch-
führung von wissenschaftlichen Untersuchungen,
d) die Förderung der internationalen Gesinnung und Völker-
verständigung sowie der europäischen Einigung, insbeson-
dere durch Einladung ausländischer Gruppen und Unter-
stützung von Auslandsreisen,
e) die Förderung kultureller Zwecke, insbesondere die Förde-
rung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerken sowie die
Förderung der Denkmalpflege,
f) die Förderung der Entwicklungshilfe.
(Im Internet finden Sie unter www.hss.de/1656.shtml den
vollständigen Text der Satzung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V.)
GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUR STAATLICHEN
FINANZIERUNG DER POLITISCHEN STIFTUNGEN
Mit der Wahrnehmung ihrer satzungsmäßigen Aufgaben wollen
die politischen Stiftungen zur Gestaltung der Zukunft unseres
Gemeinwesens beitragen. Ihre gesellschaftspolitische und de-
mokratische Bildungsarbeit, Information und Politikberatung
im In- und Ausland, die auf den Prinzipien der freiheitlich demo-
kratischen Grundordnung aufbauen und den Grundsätzen der
Solidarität, Subsidiarität und gegenseitigen Toleranz verpflich-
tet sind, haben insbesondere zum Ziel:
➧ durch Vermittlung politischer Bildung die Beschäftigung der
Bürger mit politischen Fragen anzuregen sowie ihr politi-
sches Engagement zu fördern und zu vertiefen;
➧ durch Wissenschaftsförderung, politische Forschung und Be-
ratung Grundlagen politischen Handelns zu erarbeiten so-
wie den Dialog und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft,
Politik, Staat und Wirtschaft zu vertiefen;
➧ die geschichtliche Entwicklung der Parteien sowie der poli-
tischen und sozialen Bewegungen zu erforschen;
➧ mit Stipendien und studienbegleitenden Programmen die
wissenschaftliche Aus- und Fortbildung begabter junger
Menschen zu fördern;
➧ durch Veranstaltungen, Stipendien und Pflege und Erhalt
von Kulturwerken Kunst und Kultur zu fördern;
➧ durch Informationen und internationale Begegnungen die
europäischen Einigungsbestrebungen zu unterstützen und
zur Völkerverständigung beizutragen;
➧ mit Programmen und Projekten entwicklungspolitische Hilfe
zu leisten und zum Aufbau demokratischer, freiheitlicher und
rechtsstaatlicher Strukturen, die den Menschen- und Bürger-
rechten verpflichtet sind, beizutragen.
Es gehört zum Selbstverständnis der Politischen Stiftungen, ihre
Ressourcen mit größtmöglichem Nutzen einzusetzen und dar-
über öffentlich Rechenschaft zu legen.Die Information der Öffent-
lichkeit über ihre Tätigkeit und die Verwendung ihrer Mittel ist
eine selbstgesetzte Verpflichtung der Politischen Stiftungen und
stärkt das öffentliche Vertrauen in ihre Arbeit. Auch aus die-
sem Grund sind die Politischen Stiftungen übereingekommen,
die Empfehlungen der vom Bundespräsidenten berufenen
Kommission unabhängiger Sachverständiger aufzugreifen, ohne
insoweit auf eine etwaige gesetzliche Regelung zu warten. In
dieser Gemeinsamen Erklärung stellen sie ihr Selbstverständnis
insbesondere im Hinblick auf die staatliche Finanzierung ihrer
Arbeit und die öffentliche Rechenschaftslegung dar.
Der gesamte Text der Gemeinsamen Erklärung ist unter
www.hss.de/1562.shtml zu finden.
S A T Z U N G U N D „ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “
Hanns-Seidel-Stiftung e.V. · Lazarettstr. 33 · 80636 MünchenTel.: (089) 12 58-0 · Fax: (089) 12 58-356Internet: www.hss.de · E-Mail: [email protected]
Eine LeistungsbilanzJahresbericht 2005
D I E H A N N S - S E I D E L - S T I F T U N G U N D I H R E A U S L A N D S B Ü R O S
V O R S TA N D U N D M I T G L I E D E R D E R H A N N S - S E I D E L - S T I F T U N G e.V.
VORSTAND
VorsitzenderZehetmair Dr. h.c. mult. HansStaatsminister a. D., Senator E. h.
Stellvertretende VorsitzendeGlück Alois, MdL Präsident des Bayerischen Landtags
Männle Prof. Ursula, MdLStaatsministerin a. D.
SchatzmeisterPiller Dr. Wolfgang
SchriftführerGlos Michael, MdBBundesminister für Wirtschaft undTechnologie
Weitere VorstandsmitgliederFerber Markus, MdEPVorsitzender der CSU-Gruppe imEuropäischen ParlamentHasselfeldt Gerda, MdB Vizepräsidentin des Deutschen BundestagesHuber Erwin, MdL Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur,Verkehr und TechnologieScharnagl WilfriedStoiber Dr. Edmund, MdL Bayerischer MinisterpräsidentVorsitzender der CSUTeltschik Prof. Dr. h.c. Horst President Boeing GermanyWaigel Dr. Theo Bundesminister a. D., RechtsanwaltWiesheu Dr. Otto, MdL Staatsminister a. D.
MITGLIEDER
Althammer Dr. WalterBayer Dr. h.c. AlfredStaatssekretär a. D.Böhm Johann, Landtagspräsident a. D.Böswald Dr. Alfred Altoberbürgermeister von DonauwörthBötsch Dr. Wolfgang Bundesminister a. D.Doering Prälat Dr. ValentinLeiter Katholisches Büro BayernFerber Markus, MdEPVorsitzender der CSU-Gruppe imEuropäischen ParlamentFriedrich Dr. Ingo, MdEP Vizepräsident des Europäischen ParlamentsGlos Michael, MdBBundesminister für Wirtschaft undTechnologieGlück Alois, MdLPräsident des Bayerischen LandtagsHasselfeldt Gerda, MdB Vizepräsidentin des Deutschen BundestagesHohlmeier Monika, MdL Staatsministerin a. D.Holzheid HildegundPräsidentin des BayerischenVerfassungsgerichtshofes a. D.Hort Sepp (bis 19. 5. 2005) †Huber Erwin, MdL Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur,Verkehr und TechnologieKreile Prof. Dr. Reinhold RechtsanwaltLengl Dr. h.c. Siegfried Staatssekretär a. D.Männle Prof. Ursula, MdLStaatsministerin a. D.Meitinger Prof. Dr.-Ing. Otto Altpräsident der TU München
Niebler Dr. Angelika, MdEP Parl. Geschäftsführerin der CSU-Gruppe im Europäischen ParlamentPiller Dr. WolfgangRiedl Dr. Erich,Parlamentarischer Staatssekretär a. D.Rieger PaulKirchenratSackmann Markus, MdL Scharnagl WilfriedSchmidhuber Peter M.Staatsminister a. D.Seidel Prof. Dr. ChristianSonnleitner Gerd,Präsident des Deutschen und desBayerischen BauernverbandesSpilker Dr. h.c. Karl-Heinz,RechtsanwaltSpranger Carl-DieterBundesminister a. D.Stamm Barbara, MdL Staatsministerin a. D.Vizepräsidentin des Bayerischen LandtagsSteinmann Prof. Dr. rer. nat. WulfStoiber Dr. Edmund, MdL Bayerischer Ministerpräsident,Vorsitzender der CSUTandler GeroldStaatsminister a. D.Teltschik Prof. Dr. h.c. Horst President Boeing GermanyWaigel Dr. Theo Bundesminister a. D., RechtsanwaltWarnke Dr. Jürgen Bundesminister a. D.Wiesheu Dr. Otto, MdL Staatsminister a. D.Zehetmair Dr. h.c. mult. Hans Staatsminister a. D., Senator E. h.Zimmermann Dr. Friedrich Bundesminister a. D., Rechtsanwalt
Stand: 31. Dezember 2005. Laufend aktualisierte Mitgliederliste im Internet: www.hss.de/1733.shtml
Hauptgeschäftsführer: Dr.Peter Witterauf
Zentrale
Verbindungsstelle
Projektbüro der Entwicklungszusammenarbeit
STAND: FEBRUAR 2006
Impressum
Herausgeber:Hanns-Seidel-Stiftung e.V.Referat Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitHubertus Klingsbögl (verantw.)
Konzeption und Redaktion:Isabel KüferTelefon: (089)1258-420Telefax: (089)1258-363Internet:www.hss.deE-Mail: [email protected]
Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier. Printed in Germany 2006.
Titelfotos: Bildungszentrum Kloster Banz, Seminar, Festakt 25 JahreProjektarbeit in China, Konferenzzentrum München, Tag der offenen Türin Wildbad Kreuth, Bildungszentrum Wildbad Kreuth.
Anm.: Alle im Inhalt erwähnten Personen tragen Titel und Funktions-bezeichnungen, die sie am Tag des Berichtsereignisses inne hatten.
Fotos:Christian Bergmüller, Volker Göbner, Hans W. Greiner,Armin Höller, Hubertus Klingsbögl, Isabel Küfer,Matthias J. Lange, Tanja Lehmair, Ludwig Mailinger,Thomas Plettenberg, Rolf Poss, Markus Russ, Bok-Suk Ziegler
Gestaltung:ADACON GmbH, München
Druck:Atwerb-Verlag KG
Dr. Hanns Seidel (1901–1961), der Namensgeber der Stiftung, gehörte
1945 zu den Mitbegründern der CSU, war Landesvorsitzender der Partei
(1955–1961), wurde 1946 erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt,
war Bayerischer Wirtschaftsminister (1947–1954) und Bayerischer Minister-
präsident (1957–1960).
Dr. Hanns Seidel
I N H A LT
I N H A L T 3
Zum Geleit 4
Jahresübersicht 2005 6
Bildungszentren 7
30 Jahre Bildungszentrum Wildbad Kreuth 8
Franz Josef Strauß-Preis 2005 10
Kultur in Bayern 12
Generationenstudie 2005 13
Zentrale Aufgaben 14
Verbindungsstelle Berlin 16
Akademie für Politik und Zeitgeschehen 17
Archiv für Christlich-Soziale Politik 26
Bildungswerk 29
Förderungswerk 35
Büro für Auswärtige Beziehungen 40
Büro für Verbindungsstellen Washington,
Brüssel, Moskau / Internationale Konferenzen 41
Institut für Internationale Begegnung
und Zusammenarbeit 51
Anhang 60
Bilanz 2004, Gewinn- und Verlustrechnung
Gesamtübersicht Haushalt 2006
Anschriften der Büros und Einrichtungen
Organisationsplan
Umschlag
Vorstand und Mitglieder der Hanns-Seidel-Stiftung
Weltkarte mit Projekten der Entwicklungszusammenarbeit
Gemeinsame Erklärung
ZUMZ U M G E L E I T
GELEITim Jahr 2005 war die Hanns-Seidel-Stiftung in besonderer
Weise gefordert. Immer wieder wurde spürbar, dass bei den
Menschen ein großer Bedarf an Vermittlung von politischem
Grundwissen besteht. In unseren Veranstaltungen fragen die
Menschen z.B. nach den Ursachen der großen Veränderungen,
vor denen Deutschland steht, sie wollen wissen, warum
Reformen notwendig sind und wie diese auszusehen haben,
sie fordern Entscheidungskriterien für ihr politisches Votum ein.
Im internationalen Bereich stand die Hanns-Seidel-Stiftung vor
schwierigen Aufgaben. In vielen unseren Projektländern war zu
registrieren, dass sich die Kluft zwischen Arm und Reich weitet
und hierdurch die sozialen Spannungen und Konflikte zuneh-
men. Maßnahmen für Demokratisierung, Friedenssicherung
und Entwicklung mussten viele Hindernisse überwinden.
Ein besonderer Höhepunkt unserer Arbeit war die Verleihung
des Franz Josef Strauß-Preises an den früheren Bundeskanzler
Dr. Helmut Kohl. Mit dieser Auszeichnung würdigte die Hanns-
Seidel-Stiftung die Verdienste eines Staatsmannes, der am
politischen Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden
und Freiheit stets konsequent festgehalten hat.
2005 war ein Jahr der Jubiläen: 60 Jahre Kriegsende, 60 Jahre
Gründung der CSU, 50 Jahre Bundeswehr und 15 Jahre
Deutsche Einheit waren wichtige historische Ereignisse, bei de-
nen wir Bilanz ziehen konnten und zugleich den Blick in die
Zukunft richteten. Die Gründung der Christlich-Sozialen Union
vor 60 Jahren bot den Anlass, 60 Jahre Parteigeschichte mit
dem Thema „Plakate“ in einer Ausstellung darzustellen. Die
ausgesuchten politischen Wahlplakate der Ausstellung vermit-
teln einen Eindruck von den großen Zeit- und Streitfragen, den
politischen Auseinandersetzungen der vergangenen 60 Jahre,
den geistigen Fundamenten und Zielvorstellungen der CSU.Dr. Peter Witterauf,Hauptgeschäftsführerder Hanns-Seidel-Stiftung
4 Z U M G E L E I T
Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair,Staatsminister a.D., Senator E.h.Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung
Sehr geehrte Damen und Herren,
Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair Dr. Peter Witterauf
Die Hanns-Seidel-Stiftung konnte 2005 das 30-jährige
Bestehen ihres Bildungszentrums Wildbad Kreuth feiern. In
diesen drei Jahrzehnten hat sich Wildbad Kreuth zu einem
Markenzeichen des politischen Meinungsaustausches und der
politischen Bildung entwickelt. Mehrere hunderttausend
Menschen haben in dieser Zeit unsere Seminare und
Veranstaltungen besucht. Wie groß das Interesse ist, zeigt der
Tag der offenen Tür mit über 3.000 Besuchern.
Zielsetzung der Akademie für Politik und Zeitgeschehen war es
auch im abgelaufenen Jahr wieder, ein Forum der politischen
Diskussion zu sein und Grundlagen für die politische Beratung
zu erarbeiten. Mit insgesamt 115 Tagungen wurden über
weiteren gesellschaftlichen Gruppen erreicht. Themen wie die
Zukunft der Parteienlandschaft, Perspektiven für Wachstum
und Beschäftigung, Menschenwürde in der Bioethik, der Islam
im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog waren dabei von
besonderer Bedeutung. Mit einem Projekt „Kinder philoso-
phieren“ wurde der Versuch gestartet, Werteerziehung bereits
in Kindergarten und Grundschule auf der Grundlage eines
christlich-humanistischen Menschenbildes zu fördern und zu
etablieren.
Mit unserer politischen Bildungsarbeit wollen wir Orientierung
im Wandel geben und verdeutlichen, auf welchen Werten und
Idealen unser Gemeinwesen beruht. Auf dieser Grundlage
führte das Bildungswerk im Jahr 2005 rund 1.500 Seminare
de zu politischem Engagement ermutigt und die erforderlichen
Kompetenzen wurden gestärkt.
Die Unterstützung und Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses war auch 2005 wieder die Aufgabe des
Förderungswerkes. 120 Seminare wurden durchgeführt, über
500 Stipendiaten befanden sich in der Förderung.
Mit ihren Auslandsprojekten konnte die Hanns-Seidel-Stiftung
wieder einen wichtigen Beitrag zum Dialog der Kulturen und
Religionen leisten, Bildungskompetenzen in die Dritte Welt
vermitteln und junge Demokratien festigen. In den derzeit
Zusammenarbeit haben sich weltweit rund 170.000 Teil-
nehmer in über 7.000 Veranstaltungen weitergebildet. Die
Entwicklungszusammenarbeit ist langfristig ausgerichtet:
In China beispielsweise konnten wir bei einem Festakt im
Oktober 2005 auf 25 Jahre gemeinsame Arbeit zurückblicken.
Wir danken herzlich den Mitgliedern unseren Vorstands sowie
den Mitgliedern der Hanns-Seidel-Stiftung für die vertrauens-
volle Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Ganz besonders
danken wir aber wieder allen Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeitern im In- und Ausland für ihr großes Engagement und
ihren Einsatz. Ohne ihre Hilfsbereitschaft und Flexibilität wäre
unsere erfolgreiche Arbeit nicht möglich gewesen.
Mit Blick auf das Jahr 2006 bitten wir wieder um Vertrauen und
Unterstützung. Für die inhaltliche Ausrichtung gelten unverän-
dert drei aktuelle Hauptleitlinien: Die Bedeutung von Wert-
orientierungen in unserer Zeit, das Verhältnis zwischen Staat
und Bürgern sowie das Spannungsfeld von Globalisierung und
Regionalisierung. In diesem Spektrum werden wir neue
Themen aufgreifen und innovative Lösungen erarbeiten. So
wird z.B. die Thematik „Ethik des Wissens“ ein wichtiger
Schwerpunkt sein. Generell wollen wir wieder dem gerecht
werden, was der frühere Bundespräsident Roman Herzog ein-
mal wie folgt formuliert hat: „Die politischen Stiftungen sind
Schulen demokratischen Denkens und Handelns, Übungsfelder
für Zivilcourage und Gemeinsinn. Sie sollen die ethischen
Grundlagen vermitteln, ohne die unser politisches System nicht
funktionieren kann“.
Z U M G E L E I T 5
11.500 Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft, Kultur und
91 Projekten des Instituts für Internationale Begegnung und
mit rund 54.000 Teilnehmern durch. In diesen Seminaren wur-
J A H R E S Ü B E R S I C H T 2 0 0 5
6 J A H R E S Ü B E R S I C H T 2 0 0 5
Das Bildungszentrum Wildbad Kreuth feierte 30-jähri-
ges Bestehen. Über 3.000 Interessierte waren beim Tag der
offenen Tür, Festredner war der CSU-Vorsitzende Dr. Edmund
Stoiber (S. 8).
Die Angebote unseres Bildungswerkes waren wieder sehr
gefragt.An den 1.512 Seminaren haben fast 54.000 Personen
teilgenommen (S. 29).
Das Büro für Verbindungsstellen und Int. Konferenzen
registrierte bei 43 Veranstaltungen fast 4.200 Teilnehmer aus
106 Staaten (S. 41).
Das Förderungswerk unterstützte 519 Stipendiaten und
führte 118 Veranstaltungen durch (S. 37).
Die Akademie für Politik und Zeitgeschehen zählte
über 11.500 Teilnehmer bei 115 Tagungen (S. 17).
Die Entwicklungszusammenarbeit des Instituts für
Internationale Begegnung und Zusammenarbeit
erreichte mit ihren Maßnahmen bei 91 Projekten in
57 Ländern 173.000 Menschen. Mit China feierte man bereits
25 Jahre Zusammenarbeit (S. 51).
JAHRESÜBERSICHT2005Herausragendes Ereignis war die Verleihung des „Franz
Josef Strauß-Preis“ an Altbundeskanzler Helmut Kohl
(S. 10).
D I E B I L D U N G S Z E N T R E N 7
BEISPIELE EXTERNER VERANSTALTUNGEN IN DEN BILDUNGSZENTRENKloster Banz Jahrestagung von Loewe Opta 21./22.1.05; 20. Symposium PhotovoltaischeSolarenergie 9.–11.3.05; Schwanenritterorden Jubiläumsveranstaltung 2.–5.6.05; Berufsver-band der Ärzte für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie Fachtagung 15.6.05; VerbandBayerischer Rechtspfleger Hauptverwaltungssitzung und Delegiertentagung 14.–16.7.05; ritour „Frankenaktivtag“ mit Frankentour,Bayerisches Fernsehen 11.8.05;Rotary Club Obermain„Foundation Tagung“ 19.11.05; Oberfränkische Kreiskämmerertagung 2005 des bayerischenStädtetags in Bad Staffelstein 30.11.05; Konferenzzentrum München 28.1.05 Siemens AGMitarbeiterveranstaltung; 5.2.05 Empfang Chinesisches Generalkonsulat; 12./13.5.05Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung Familie u. Frauen Jugend-ministerkonferenz; 27./28.6.05 Baader Wertpapierhandelsbank AG Hauptversammlung;7.9.05 Empfang des Generalkonsulates der Ukraine; 8./9.9.05 DB Magnetbahn GmbHTransrapid; 18.9.05 CSU-Landesleitung Wahlparty zur Bundestagswahl 8.11.05 DresdnerBank Kundenveranstaltung; 2.12.05 Empfang des rumänischen Generalkonsulates; 7.12.05Bayern Innovativ GmbH Gesundheit; Wildbad Kreuth 5.–7.1.05 Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag; 10.–13.1.05 Klausurtagung der CSU-Fraktion imBayerischen Landtag; 21./22.1.05 Hämotherapie-Symposium des Klinikums der LMU;21./23.2.05 Fachtagung Aqua des Staatsinstituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung;12.–16.6.05 Tagung des Max-Planck-Instituts 26.6.–16.7.05; 16. Oleg Kagan Musikfest9.10.05 Festakt „30 Jahre Bildungszentrum Wildbad Kreuth“ mit Tag der offenen Tür
Bildungszentrum Banz: Traditionsreiches Kloster beiBad Staffelstein
Wildbad Kreuth: Bildungszentrum am Tegernsee
Konferenzzentrum München: Treffpunkt für Konferenzen
BILDUNGSZENTREN
D I E B I L D U N G S Z E N T R E N
KLOSTER BANZ, WILDBAD KREUTH,
KONFERENZZENTRUM MÜNCHEN
Zur Erfüllung ihres Bildungsauftrages kann die Hanns-Seidel-Stiftung auf eigene
Bildungszentren zurückgreifen, die aber im Rahmen der Möglichkeiten auch von externen
Firmen und Institutionen genutzt werden können.
Das Konferenzzentrum München ist ideal für Tagungen verkehrsgünstig gelegen im Herzen der
Landeshauptstadt. Das Bildungszentrum Kloster Banz liegt hoch über dem Main im fränki-
schen Bad Staffelstein, während Wildbad Kreuth durch seine Abgeschiedenheit und Idylle in
den Alpen südlich des Tegernsees besticht. Das ehemalige Wildbad nahe Kreuth wurde von
der Hanns-Seidel-Stiftung 1975 umgebaut und konnte am 9. Oktober 2005 auf 30 Jahre
Bestehen zurückblicken (s. Bericht S.8/9).
Übersicht zu Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerzahlen in 2005:
Kloster Banz zählte 8.553 Besucher in der Petrefaktensammlung. An Führungen durch die
Bildungszentren Kloster Banz und Wildbad Kreuth haben ca. 8.100 Personen teilgenommen.
392 261 653 10.649 16.471 27.120
301 95 396 9.187 6.467 15.654
291 172 463 15.918 15.873 31.791
984 528 1.512 35.754 38.811 74.565
Kloster Banz
Wildbad Kreuth
KonferenzzentrumMünchen
Summe
Veranstaltungen Teilnehmerintern extern Summe intern extern Summe
2005
30 JAHRE3 0 J A H R E W I L D B A D K R E U T H
30 JAHRE
8
FESTAKT UND TAG DER OFFENEN TÜR
Die idyllische Lage von Wildbad Kreuth wusste auch schon
der europäische Hochadel in den vergangenen Jahr-
hunderten zu schätzen. König Max I. Josef betrieb das frühe-
re Wildbad im 19. Jahrhundert, Kaiser Franz von Österreich
und die Zaren Nikolaus I. und Alexander I. waren zu Gast.
Nach der Schließung des Kursanatoriums hat die Hanns-
Seidel-Stiftung das historische Gebäude gepachtet, saniert
und 1975 als Bildungszentrum feierlich eröffnet.
30 Jahre nach Eröffnung hat am 9. Oktober 2005 in Wildbad
Kreuth ein Festakt mit Rückblick auf drei Jahrzehnte politische
Bildung stattgefunden. Der Nachmittag gehörte der Öffent-
lichkeit, die nach 20 Jahren erstmals wieder bei einem Tag der
offenen Tür das historische Gebäude mit dem modernem
Innenleben besichtigen konnte. Bei bestem Herbstwetter ka-
men die politisch Interessierten in Scharen. Jung und alt, aus
nah und fern, über 3.000 Menschen haben sich für die Arbeit
der Hanns-Seidel-Stiftung interessiert. Die Fachabteilungen
stellten in Präsentationen ihre Angebote vor, erläuterten Inhalt
und Zielsetzung der Seminare oder reichten Publikationen und
Broschüren.
Vorangegangen war dem Tag der offenen Tür der Festakt
mit Gottesdienst, den Dekan Pfarrer Walter Waldschütz zele-
brierte. Der CSU-Vorsitzende und Ministerpräsident
Dr. Edmund Stoiber hielt den Festvortrag vor mehreren hun-
dert geladenen Gästen im Festsaal von Wildbad Kreuth.
Neben örtlichen Repräsentanten des öffentlichen Lebens wa-
ren CSU-Abgeordnete aus Land, Bund und Europa der
Einladung gefolgt, darunter Landtagspräsident Alois Glück,
der Parl. Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe Peter
Ramsauer und der Vorsitzende der CSU-Europagruppe
Markus Ferber. Ausländischer Staatsgast war der frühere phil-
ippinische Staatspräsident Fidel Ramos, der die internationale
Entwicklungszusammenarbeit der Stiftung würdigte.
3 0 J A H R E W I L D B A D K R E U T H
(v.l.n.r.): Landrat Norbert Kerkel, Hans Zehetmair, Karin und Edmund Stoiberund Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider
Über 3000 Interessierte informierten sich über die Arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung im In- und Ausland
Nach ihrem Rundgang stärkten sich die Gäste in der Molkehalle
WILDBAD3 0 J A H R E W I L D B A D K R E U T H
KREUTH
3 0 J A H R E W I L D B A D K R E U T H 9
Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair begrüßte die Gäste
Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung Dr. Hans Zehetmair
dankte in seiner Rede der anwesenden Königlichen Hoheit
Herzogin Elisabeth in Bayern für das großzügige Entgegen-
kommen des Hauses Wittelsbach, dass die Hanns-Seidel-
Stiftung eine Heimat in diesem repräsentativen Ambiente
finden durfte, das in idyllischer Landschaft eine kreative
Arbeitsatmosphäre ermöglicht. Als „Mekka des politischen
Meinungsaustausches und der politischen Bildung“ markierte
Festredner Dr. Edmund Stoiber das Wildbad Kreuth.
„Die politische Bildungsarbeit der Hanns-Seidel-Stiftung ist
bundesweit anerkannt und international hochgeschätzt“,
so der Ministerpräsident, der Stiftungsführung und
Mitarbeitern zu drei Jahrzehnten Erfolgsgeschichte im Namen
der Bayerischen Staatsregierung gratulierte.
Seit 1975 haben mehrere hunderttausend Teilnehmer Wildbad
Kreuth aufgesucht, um sich in Tausenden von Seminaren zu
unterschiedlichsten Themen weiter- und fortzubilden.Wildbad
Kreuth ist ein wichtiges Forum für politische und gesell-
schaftspolitische Diskussionen geworden. Viele Grundlagen
für die politische Beratung wurden im Rahmen von Tagungen
und Gesprächsrunden hier erarbeitet.
Anlässlich des Jubiläums ist eine Dokumentation mit
Presseartikeln „30 Jahre Hanns-Seidel-Stiftung in Wildbad
Kreuth 1975 - 2005“ erschienen. ◆
Festredner Dr. Edmund Stoiber
Wildbad Kreuth am „Tag der offenen Tür“
FRANZ JOSEF STRAUSSF R A N Z J O S E F S T R A U S S - P R E I S 2 0 0 5
FJS-PREIS FÜR HELMUT KOHL
Der Vorstand der Hanns-Seidel-Stiftung hatte Altbundes-
kanzler Dr. Helmut Kohl für den Franz Josef Strauß-Preis vor-
geschlagen. Die Verleihung fand am 30. September 2005 im
Rahmen eines Festaktes im prunkvollen Kaisersaal der
Münchner Residenz statt, der auch vom Bayerischen
Fernsehen live übertragen worden war. Zum sechsten Mal war
der Preis verliehen worden, um an das politische Lebenswerk
von Franz Josef Strauß zu erinnern.
Geschichtsbewusstsein haben die Veranstalter mit dem Termin
der Preisverleihung bewiesen. Wenige Tage vor dem
15. Jahrestag der Deutschen Einheit würdigte die Hanns-
Seidel-Stiftung einen Staatsmann „der am politischen Ziel der
Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit stets
konsequent festgehalten hat“, zitierte der Stiftungs-
vorsitzende Dr. Hans Zehetmair aus dem Urkundentext. Das
Ende der Teilung Deutschlands nach über vier Jahrzehnten ist
und bleibt das große politische Verdienst des Staatsmannes
Helmut Kohl, der deutsche und europäische Geschichte ent-
scheidend mitgeprägt hat.
Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, der den geehrten
Helmut Kohl als deutschen Patrioten und zugleich gebürtigen
Bayern (Anm.: 1930 in der bayer. Pfalz) willkommen hieß,
zollte ihm als „großen Architekten und Baumeister des
modernen Europas“ Respekt und Dank.
Diesem Urteil schloss sich der frühere Bundesfinanzminister
Dr. Theo Waigel in seiner Laudatio an: „Helmut Kohl ist nicht
nur 'Kanzler der Einheit', sondern er zählt auch zu den her-
ausragenden 'Architekten der europäischen Einigung'.“
Als sich die historisch wohl einmalige Chance zur
Wiedervereinigung Deutschlands ergab, „hat Helmut Kohl mit
Mut, Durchsetzungskraft und Augenmaß die Zügel in die Hand
genommen".Waigel, der in dieser entscheidenden Epoche für
die deutsche Geschichte ebenso CSU-Parteivorsitzender war,
10 F R A N Z J O S E F S T R A U S S - P R E I S 2 0 0 5
Preisträger Helmut Kohl präsentiert die gerade überreichte Urkunde
Laudator Theo Waigel, FJS-Preisträger 2003 Roman Herzog, FestrednerEdmund Stoiber und Preisträger Helmut Kohl, jeweils mit Begleitung
Unter den über 500 Gästen waren auch die CSU-Spitzenvertreter ausLand, Bund und Europa, bayerische Bischöfe und FJS-Preisträger 2001 Viktor Orbán (Mitte)
PREIS 2005
erläuterte auch Weg und Ziel der gemeinsamen
Regierungspolitik.
Sichtlich gerührt nahm der „Kanzler der Einheit“ den Preis
entgegen. Er sprach von einer „Großen Stunde“, von
Gemeinsamkeiten mit Franz Josef Strauß, den er für einen „der
ganz großen deutschen Nachkriegspolitiker“ hält, und von
einer großen Freude, die man ihm mit dieser Feierstunde
bereitet habe. „Ich bedanke mich bei der Jury, der Stiftung und
bei Ihnen, lieber Freund Hans Zehetmair, dass ich heute diesen
Preis entgegennehmen darf. Es ist für mich eine große Ehre
und eine Freude.“
Über 500 Repräsentanten des öffentlichen Lebens waren der
Einladung zur Preisverleihung gefolgt.
Die Redebeiträge der fast zweistündigen Preisverleihung sind
in einer Publikation dokumentiert, können aber auch im
Internet unter www.hss.de/7346.shtml gelesen oder her-
untergeladen werden. ◆
F R A N Z J O S E F S T R A U S S - P R E I S 2 0 0 5 11
DIE FJS-PREISTRÄGER
1996 Henry Kissinger
1998 José Maria Aznar
1999 George Bush sen.
2001 Viktor Orbán
2003 Roman Herzog
2005 Helmut Kohl
Der Kaisersaal der Residenz in München: Traditionell Veranstaltungsort fürdie FJS-Preisverleihung
In Erinnerung an den Politiker und Staatsmann
Dr. h. c. Franz Josef Strauß
verleiht die Hanns-Seidel-Stiftung
zum sechsten Mal den
Mit dieser Auszeichnung würdigt die Hanns-Seidel-Stiftung
die historischen und politischen Verdienste eines großen deutschen und europäischen
Staatsmannes, der am politischen Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands
in Frieden und Freiheit stets konsequent festgehalten hat.
Durch die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands vor 15 Jahren hat
Dr. Helmut Kohl die deutsche und europäische Geschichte entscheidend mitgeprägt
und die Teilung Deutschlands nach über vier Jahrzehnten beendet.
München, den 30. September 2005
Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair Dr. Edmund StoiberStaatsminister a.D. Bayerischer Ministerpräsident
Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union
Dr.Helmut Kohl
ZITATE AUS DEN REDEN
„Als sich im Herbst 1989 die historische einmalige Chanceeröffnete, haben Sie mit großem politischen Mut,
Geschick und Entschlossenheit das kleine Zeitfenster die-ser historischen Chance genutzt, um die Einheit
Deutschlands in Freiheit zu verwirklichen."Gastgeber Dr. Hans Zehetmair
„Ohne Helmut Kohl wäre die Wiedervereinigung nichtgelungen. Deshalb hat Helmut Kohl einen festen Platz in
den Herzen der Deutschen.“Festredner Dr. Edmund Stoiber
„Strauß und Kohl verband die Liebe und Leidenschaft zurdeutschen Nation und der notwendige europäische
Aspekt. ..... Beide empfanden das 'C' als Beweggrund ih-res politischen Engagements und wussten durch ihre
christliche Grundhaltung um die Grenzen der Politik unddas Vorläufige aller politischen Ideen.“
Laudator Dr. Theo Waigel
KULTURK U LT U R I N B AY E R N
IN BAYERN
12 K U L T U R I N B A Y E R N
TAG DER VOLKSMUSIK
Treuhänderisch verwaltet die Hanns-Seidel-Stiftung das Erbe von Maria und Max Wutz, die
testamentarisch bestimmt haben, ihr Vermögen zur Förderung der Volksmusik in Bayern einzu-
setzen. In Wildbad Kreuth (29.5.2005) und Kloster Banz (30.10.2005) konnten Sänger und
Volksmusikgruppen den Kulturpreis der Hanns-Seidel-Stiftung für „herausragende Leistungen
auf dem Gebiet der Bayerischen Volksmusik“ entgegennehmen.Ehrenpreise erhielten verdiente
Persönlichkeiten für ihr Engagement in der Förderung des Nachwuchses im Bereich Volksmusik.
Kulturpreise 2005*: Rosenheimer Tanzlmusi, Dietlhofer Sänger, Feichthof-Saitenmusi mit
Gitarrenduo Neumaier, Münchner Couplet-Duo, Nördlinger Musikanten, Blaskapelle Pfeffer,
Wolfersdorfer Sänger, Eschenbacher Madli, Veldensteiner Musikanten, Arzberger Kirchberg-
sänger, Gangolfskapelle Hollfeld, Zabelsteiner Saitenspiel; Ehrenpreise 2005*: Rita Butz,
Hahnbach; Kaspar Gerg, Grattersdorf; Josef Gottfried, Waakirchen; Willi Schneider, Waging
am See; Heinrich Löffler,Alesheim; Erwin Lipsky, Regnitzlosau; Erika Voltz, Dettelbach.
BANZER KULTURTAGE
Die Region Oberfranken hat eine reiche Kultur, die sich in der Vielfalt und Verbindung von
Traditionspflege und Aufbruch in die (nächste) Moderne entfaltet. Die Banzer Kulturtage haben
im Spannungsfeld von regionaler Herkunft und importierter Ergänzung der künstlerischen
Angebote ihres Programms ihr besonderes Profil und ihre Anziehungskraft erhalten.
Gegenstand einer Podiumsdiskussion waren Stand und Perspektiven sowie Möglichkeiten und
Hürden kultureller Profilierung. Ein detaillierter Tagungsbericht der Banzer Kulturtage vom
14.-16. Mai 2005 ist im Internet unter www.hss.de/6913.shtml nachzulesen.
SONGS AN EINEM SOMMERABEND
In den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelten sich die „Songs“ zum größten Musikfestival
Oberfrankens.Veranstalter ist neben dem Bayerischer Rundfunk und der Stadt Bad Staffelstein
auch die Hanns-Seidel-Stiftung, welche die Wiese vor Kloster Banz zur Verfügung stellt und vor
allem mit einem „Nachwuchsförderpreis für junge Songpoeten“ Musiker mit deutschsprachi-
gen Texten abseits vom „Mainstream“ kommerzieller Musik unterstützt und einem breiten
Publikum vorstellt. Die Gewinner des Nachwuchsförderpreis 2005 waren John Beton & the
five HoleBlocks, Kitty Hoff, Rainald Grebe, Christiane Weber & Timm Beckmann,
Maria Palatin. Der Bayerische Rundfunk garantiert den Nachwuchskünstlern, die im
Vorprogramm bekannter Musikgrößen auftreten, immer eine große Medienpräsenz. Die
Veranstaltung fand vom 7.-9. Juli 2005 statt. Ca. 8.000 Musikfans waren bei zwei Open-Air-
Konzerten auf der Klosterwiese von Banz. ◆
Dr. Hans Zehetmair im Gespräch mit Moderator und „Songs“-Gründer Ado Schlier
Preisträger John Beton & the five HoleBlocks
Kulturreferentin Anni Hörl, Landrat Walter Schneiderund Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witterauf mitden Eschenbacher Madli beim Tag der Volksmusik in Kloster Banz
Trio Amédée – international renommierte junge Musiker bei denBanzer Kulturtagen 2005 im Kaisersaal
* Auswahl durch den Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V.
GENERATIONEN-G E N E R AT I O N E N S T U D I E 2 0 0 5
STUDIE2005
WERTE UND EINSTELLUNGEN
DER DEUTSCHEN
Unter dem Titel „Generationenstudie“ lässt die Hanns-
Seidel-Stiftung seit vielen Jahren Trends und Entwick-
lungen in der Gesellschaft untersuchen, deren Ergebnisse veröf-
fentlicht werden und gleichzeitig in die Grundlagenforschung
der Stiftung einfließen. Dies ist ein Angebot zur Diskussion von
zentralen Problemfeldern und sozialen Entwicklungen in
Deutschland.
Für die Generationenstudie 2005 hat das Institut GMS bundes-
weit 2.508 Personen im Juni 2005 befragt. Die Ergebnisse hat
Institutsleiter Dr. Helmut Jung am 31. August 2005 in München
vorgestellt. Folgende drei Untersuchungsergebnisse lassen sich
kurz zusammenfassen: (1) Furcht oder Betroffenheit durch
Arbeitslosigkeit prägt fast die Hälfte der Bevölkerung, (2) die
anhaltend schlechte Stimmung fördert Wertewandel zu mehr
Bescheidenheit, (3) Wirtschaft und Sozialstaat sind nicht mehr
die Ankerpunkte deutschen Nationalstolzes.
Demnach hat sich die Einschätzung der Deutschen bezogen auf
die allgemeine wirtschaftliche Lage in den letzten Jahren dra-
matisch verschlechtert. Die Gegenwart beurteilen inzwischen
55% eindeutig und weitere 30% teilweise negativ. Bei der zu-
künftigen wirtschaftlichen Entwicklung rechnen 53% mit keiner
Veränderung der ohnehin schlechten Lage, eine Verbesserung
erwarten 23%, eine weitere Verschlechterung befürchten 22%
der Befragten. Das für die meisten Bundesbürger wichtigste po-
litische Thema der Arbeitslosigkeit (79%) löst massive
Bedrohungsgefühle aus.
Die im Verlauf der letzten Jahre immer schlechter gewordene
Stimmungslage ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft hatte
erhebliche Auswirkungen auf den Nationalstolz der Deutschen.
80% der Befragten sind wegen der schönen Landschaften,
wegen der Kunst, Kultur und Technologie (jeweils 78%) stolz
auf Deutschland. Weitere 75% nennen zudem die friedliche
Wiedervereinigung und 73% die sportlichen Erfolge
Deutschlands.
Auch der Wertewandel in der deutschen Bevölkerung steht unter Einfluss der allge-
mein negativen Stimmungslage. Die Menschen streben zwar weiterhin nach
Sicherheit und Geborgenheit, stellen neuerdings aber materielle Bedürfnisse wie
z.B. Streben nach Wohlstand und Besitz in den Hintergrund, während Religiosität
an Bedeutung gewann. ◆
Die Ergebnisse der Studie sind in einer Publikation ausführlich dokumentiert.
PDF-Datei zum Herunterladen: www.hss.de/7250.shtml
G E N E R A T I O N E N S T U D I E 2 0 0 5 13
Dr. Helmut Jung bei der Präsentation der Generationenstudie in München
Z E N T R A L E A U F G A B E N
AUFGABENDie Abteilung „Zentrale Aufgaben“ ist Dienstleister für alle
Fachabteilungen, Bildungszentren und Auslandsprojekte der
Hanns-Seidel-Stiftung. Der Aufgabenumfang im Jahr 2005
lässt sich aus nachfolgender Stichpunktaufzählung ersehen.
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT/-
PUBLIKATIONEN/INTERNET ( I /1)
– Publikation von Jahresbericht, Infobrief, Newsletter,
Publikationsverzeichnis
– Leitung der Internetredaktion und Fortentwicklung
von www.hss.de
– Pressebetreuung
– Betreuung der Fachreferate in Fragen der
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
JUSTITIAR, BAU, LIEGENSCHAFTEN ( I /2)
– juristische Beratung aller Geschäftsbereiche, Kontakt-
pflege zu Fachverbänden und Organisationen
– Baufachliche Begleitung der Bildungszentren Wildbad
Kreuth und Kloster Banz, des Konferenzzentrums
München und der Verbindungsstelle Berlin;
umfangreiche Bauunterhaltsmaßnahmen in allen
Liegenschaften der Stiftung
– Datenschutz, Ausbau des E-Dokumentenmanagements
– Controlling: Wirtschaftliche Begleitung der
Bildungszentren und des Konferenzzentrums München
PERSONAL, INTERNE ORGANISATION ( I /3)
Die Aufgaben des Personalreferats in 2005 waren u.a.:
– Personalmanagement, Beratung und Service
– Organisation der Personal-Schulung und Weiterbildung
– Personalentwicklung
– Gehaltsabrechnung, Urlaubs- und Fehlzeitenverwaltung
für den gesamten Inlandsbereich
– Ausbildungsleitung für Kaufmännische Berufe
– Steuerung von organisatorischen Abläufen für den
inneren Dienstbetrieb
– Koordination Praktikanten- und Werkstudenteneinsatz
(24 Praktikanten erhielten in der HSS-Zentrale Einblick in
die Arbeit der jeweiligen Referate und Abteilungen)
PERSONAL AUSLAND ( I /4)
– Personalgewinnung und -steuerung sowie Betreuung der
ins Ausland entsandten Mitarbeiter
– Gehalts- und Reisekostenabrechnung, Urlaubs- und
Fehlzeitenverwaltung der Auslandsmitarbeiter sowie Mit-
arbeit bei der Weiterentwicklung der entsprechenden
Software
– Mitarbeit bei der Überarbeitung und Weiterentwicklung des
Tarifwesens sowie Teilnehmer bei Tarifverhandlungen
– Ansprechpartner in allen steuer- und sozialversicherungs-
rechtlichen Fragen in Verbindung mit einer Auslands-
entsendung
14 Z E N T R A L E A U F G A B E N
Großbaustelle Banz: Der Innenhof, die „Visitenkarte“ des ehemaligen Klosters, wird saniert.Die historische Treppenanlage wurde komplett restauriert und der Innenhof gepflastert. DieGrünanlagen nebst Brunnenanlage im Herzen des Klosterhofes werden im Frühjahr 2006fertig gestellt
„Winter in Wildbad Kreuth“: 2005 wurde die Heizungsanlage komplett erneuert
ZENTRALE
HAUSHALT UND FINANZEN ( I /5)
– Haushaltsplanung, Mittelbeantragung, Überwachung
der Mittelverwendung
– Finanzmanagement und Controlling
– Buchhalterische Abwicklung aller Aktivitäten der Stiftung
– Versicherungen, Reisekosten, Kassenwesen,
Veranstaltungsabrechnungen, Stipendienberechnungen
– Verwaltung von Sondervermögen
KOMMUNIKATIONS- UND
INFORMATIONSTECHNIK ( I /6)
– Einrichtung eines neuen PC-Schulungsraums in
Kloster Banz
– Komplette EDV-Neuverkabelung in Kloster Banz
– Fertigstellung des neuen Personalverwaltungssystems
HiPIS
– Federführung bei Planung und Realisierung des
gemeinsamen Stipendiaten-Intranet aller
Förderungswerke durch das EDV-Referat der HSS
– Umstellung aller Server auf Netware 6.5
– Austausch eines Großteils der Server-Hardware
BESCHAFFUNG, TRANSPORT,
KOMMUNIKATIONSMITTEL ( I /7)
– Druck und Versand sämtlicher Programme und
Einladungen durch die eigene Hausdruckerei
– Beschaffung, Vergabe und Versand für alle Auslands-
projekte sowie die inländischen Bildungszentren
der Stiftung
– Organisation der Fahrdienste für Delegationen
– Planung und Einsatz neuer Kommunikationsmittel
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND INTERNET
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hanns-Seidel-
Stiftung ist im Referat I/1 gebündelt. Zum Aufgabenbereich
gehören zudem der Vertrieb von eigenen Publikationen und
die Koordinierung der verschiedenen Internetauftritte. Das
Referat ist für alle Abteilungen und Referate interner
Dienstleister in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit sowie für
Publikationsvorhaben. Die Organisation von „Sonderveran-
staltungen“ wie in 2005 z.B. „30 Jahre Bildungszentrum
15
Wildbad Kreuth“, die Franz Josef Strauß-Preisverleihung oder
die Volksmusiktage in Wildbad Kreuth und Kloster Banz ob-
lagen ebenfalls dem Referat.
Das Referat lädt Medienvertreter zu Tagungen ein und betreut
diese während der Veranstaltung. Zudem informiert die
Hanns-Seidel-Stiftung regelmäßig neben diesem Jahresbericht
mit dem Infobrief, dem Publikationsverzeichnis und dem
elektronischen Newsletter. Kontinuierlich werden die Inhalte
unseres Internetangebotes www.hss.de gepflegt, worin neben
Tagungsberichten und einer Seminardatenbank auch
Länderberichte aus unseren Projekten der Entwicklungs-
zusammenarbeit zu finden sind.
Der Internetauftritt wird konsequent ausgebaut und auf die
sich wandelnden Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnitten.
Außerdem wurde im Jahr 2005 die Projektplanung zu
www.franz-josef-strauss.de geleistet, der Homepage zu Leben
und Wirken des früheren Ministerpräsidenten und CSU-
Parteivorsitzenden. Weiteres Sonderprojekt war die Internet-
darstellung der Plakatausstellung „60 Jahre CSU plakativ“ als
Unterseiten von www.hss.de (s. auch Seite 27). Ein Infostand
der Hanns-Seidel-Stiftung mit Imagebroschüren und wissen-
schaftlichen Publikationen war im Jahresverlauf jeweils auf
Messen und Ausstellungen in München, Berlin, Hannover,
Nürnberg, Augsburg und Landshut präsent. ◆
Z E N T R A L E A U F G A B E N
MITARBEITER INLAND 213
davon München und Berlin 155
davon Kreuth und Banz 58
AUSZUBILDENDE 29
davon München 6
davon Kreuth und Banz 23
PERSONAL INLAND GESAMT 242
MITARBEITER AUSLAND 34
ORTSKRÄFTE* AUSLAND 384
Stichtag: 31.12.2005* Ortskräfte mit landesspezifischen Kenntnissen werden vor Ort in den
Projektländern rekrutiert oder arbeiten in den Verbindungsstellen inWashington, Brüssel oder Moskau
VERBINDUNGS-V E R B I N D U N G S S T E L L E B E R L I N
STELLE BERLINIm Rahmen einer grundlegenden Umstrukturierung der
Aktivitäten der Hanns-Seidel-Stiftung in Berlin wurde Ende
2005 das Haus der Stiftung in der Bruno-Möhring-Straße ver-
kauft. Im Jahr 2006 wird die Präsenz der Hanns-Seidel-
Stiftung von angemieteten Büroräumen in zentraler Lage aus
wahrgenommen. Anstelle von Seminaren werden seit 2005 in
der Bundeshauptstadt verstärkt Tagungen zu aktuellen gesell-
schaftspolitischen Themen von der Verbindungsstelle selbst
veranstaltet oder in Zusammenarbeit mit der Akademie für
Politik und Zeitgeschehen organisiert.
Der Leiter der Verbindungsstelle, Dr. Rainer Glagow, pflegt
die Kontakte zu den Institutionen und Organisationen der
Bundeshauptstadt Berlin, repräsentiert die Stiftung bei offi-
ziellen Anlässen oder steht als Referent oder Diskussionsleiter
bei Vortragsveranstaltungen und Seminaren zur Verfügung.
Tagungen der Hanns-Seidel-Stiftung im Jahr 2005
in Berlin waren:
27./28. Juni: Tagung in der Indischen Botschaft, Thema:
„Indiens neue Dynamik“
30. Juni: Vortragsveranstaltung in der Bayerischen
Vertretung, Thema: „Aktualität eines Konzeptes für eine
privilegierte Partnerschaft mit der Türkei“,
Referent: Karl Theodor Freiherr zu Guttenberg, MdB
6. Juli: Fördern und Fordern – für eine solidarische
Leistungsgesellschaft (Kooperation mit Konrad-Adenauer-
Stiftung, KAS)
10. Oktober: Podiumsdiskussion in der Bayerischen
Vertretung, Thema: „Soziale Marktwirtschaft – jetzt erst
recht!“
2. November: Podiumsdiskussion mit Buchvorstellung in
Zusammenarbeit mit dem Zentrum Moderner Orient in der
Landesvertretung des Freistaats Thüringen, Thema: „Der
Islam im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog“
22./23. November: Expertentagung in der Bayerischen
Vertretung, Thema: „Rumänien und Bulgarien vor den Toren
der EU“
5. Dezember: Vortragsveranstaltung in Zusammenarbeit
mit der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik, Sektion
Berlin-Brandenburg, in der Hessischen Landesvertretung,
Thema: „Glanz und Elend der Vereinten Nationen“,
Referent: Prof. Dr. Peter Opitz, Universität München
15. Dezember: Diskussionsveranstaltung in Kooperation
mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Thema: „Auf dem Weg
zu einem aufgeklärten Patriotismus“,
Referenten: Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler und
Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz.
Die Hanns-Seidel-Stiftung hatte sich beim „Gartenfest“ an-
lässlich „Vierzig Jahre diplomatische Beziehungen zwischen
Deutschland und Israel“, zu dem Bundespräsident Horst
Köhler geladen hatte, am 31. Mai mit einem Informations-
stand beteiligt. ◆
16 V E R B I N D U N G S S T E L L E B E R L I N
Moderator Dr. Peter Frey, Alois Glück, Dr. Annette Schavan, Prof. Bernhard Vogel,Dr. Peter Witterauf, Prof. Klaus-Werner Schatz bei „Fördern und Fordern“ am 6. Juli 2005 in Berlin
Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler, Moderator Dr. Wolfram Weimer,Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Schwarz
AKADEMIE FÜRA K A D E M I E F Ü R P O L I T I K
U N D Z E I T G E S C H E H E N
POLITIK UNDZEITGESCHEHEN
INDIEN
Das erste, international besetzte Symposium dieser neuen
Reihe fand am 27. /28. Juni in Berlin statt und war der „Neuen
Dynamik Indiens“ gewidmet. Indien, die größte Demokratie
der Welt, entwickelt an der Schwelle zum dritten Jahrtausend
neues außenpolitisches Selbstbewußtsein und will neben der
Volksrepublik China zur wichtigsten asiatischen Macht auf-
steigen. Es wird mittlerweile auch von den USA als strategi-
scher Partner anerkannt, sei es im weltweiten Kampf gegen
den Terrorismus, sei es in der Mitübernahme von Verantwor-
tung für eine friedliche Zukunft der Welt durch Mitgestaltung
der Nichtverbreitungs-Politik, gestützt durch eigene atomare
Aufrüstung. Gleichzeitig ist, durch fortschreitende Liberali-
sierung unterstützt, ein kontinuierliches Anwachsen der indi-
schen Wirtschaftskraft zu verzeichnen. Die indische Politik ist
sich aber auch bewusst, dass das Gewicht ihres Landes in der
Welt nur zunehmen kann, wenn sie mit Pakistan einen fairen
Ausgleich bezüglich des bislang ungelösten Kaschmir-
Problems finden.
RUSSLAND
„Russland unter Putin – Konsolidierung oder Krise?“ lautete
der Titel einer deutsch-russischen Expertenkonferenz, die am
14./15. Juli in Wildbad Kreuth stattfand. Im Mittelpunkt der
zum Teil kontrovers geführten Gespräche standen vor allem
EXPERTENGESPRÄCHE, FACHTAGUNGEN,
PUBLIKATIONEN
Insgesamt führte die Akademie 115 Veranstaltungen
(Expertentagungen, Werkstattgespräche und Roundtables)
mit insgesamt 11.662 Teilnehmern durch.
Zu den bekannten Veranstaltungsreihen Forum XXI und
Werte XXI kam die Reihe Gestaltende Mächte der Weltpolitik
hinzu, deren Konzeption und inhaltlichen Ausführungen unten
näher beschrieben sind.
Die Tagungen fanden im Konferenzzentrum München, in den
Bildungszentren Wildbad Kreuth und Kloster Banz sowie in
Berlin, Würzburg, Erlangen, Regensburg, Nürnberg, Freising,
Otzenhausen, Balatonfüred (Ungarn), Waidhofen/Thaya
(Österreich) und London (Großbritannien) statt.
Die POLITISCHEN STUDIEN erschienen als sechs zweimonat-
lich erscheinende Periodika. Weitere Schriftenreihen der
Akademie waren: zwei Ausgaben der „Argumente und
Materialien zum Zeitgeschehen“, vier Ausgaben von „aktuel-
le analysen“ und eine Ausgabe „Berichte & Studien“. Das
Buch „Der Islam – Im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog“
ist in Kooperation mit einem Verlag in den Buchhandel ge-
kommen (s. auch Seite 25).
Unter dem Titel „Gestaltende Mächte der Weltpolitik“ begann
die Akademie für Politik und Zeitgeschehen eine neue Reihe
von Expertengesprächen, in denen die innere Entwicklung und
die Außenbeziehungen ausgewählter weltpolitisch bedeuten-
der Staaten analysiert und perspektivisch diskutiert werden,
um diese Länder als einzelne Bausteine in ein „Mosaik der
Weltpolitik“ einordnen zu können.
A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 17
Akademie für Politik und Zeitgeschehen
Dr. Gunther Schmid, Dr. Vladislav Belov, Alexander Rahr,Prof. Dr. Werner Gumpel
TAGUNGENTA G U N G E N U N D T H E M E N D E R A K A D E M I E
UND THEMENDER AKADEMIE
Themen wie das eventuelle Potenzial für eine der „Revolution
in Orange“ vergleichbaren Umwälzung im Inneren Russlands
sowie die Perspektiven für die russischen Parteien und die
Amtsnachfolge angesichts der Duma- bzw. Präsidentschafts-
wahlen im Jahre 2007 bzw. 2008. Durchaus ambivalent waren
auch die Ergebnisse der Diskussionen hinsichtlich der Frage
nach der zukünftigen Rolle Russlands im Rahmen der transat-
lantischen Beziehungen und hinsichtlich der Beeinflussung
innereuropäischer Kohärenz durch Russland.
USA
Die dritte Tagung der im Jahr 2005 initiierten Reihe fand am
1./2. Dezember in Wildbad Kreuth statt und war unter dem
Titel „Die bedrängte Weltmacht“ den Vereinigten Staaten von
Amerika gewidmet. Obwohl zwischen den US-amerikanischen
und den deutschen Teilnehmern des Roundtable-Gespräches
insbesondere hinsichtlich des Anti-Terrorkrieges der USA und
der Sicherheitsstrategie der Bush-Administration keine voll-
ständige Einigung erzielt wurde, kamen beide Seiten doch zu-
mindest dahingehend überein, dass nach der transatlanti-
schen Krise des Jahres 2003 Europa und die USA wieder en-
ger zusammenrückten und allmählich zu einer konstruktiven
Partnerschaft zurückfänden. Insbesondere mit der neuen
deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel verbindet sich die
Erwartung, dass das Verhältnis zwischen Washington und
Berlin eine spürbare Verbesserung erfahren wird.
Die Reihe „Gestaltende Mächte der Weltpolitik“ wird im Jahr
2006 mit weiteren ausgewählten Länderanalysen fortgeführt.
MEHR BASISDEMOKRATIE DURCH
BÜRGER- UND VOLKSENTSCHEIDE
Bei zwei Expertentagungen hat die Hanns-Seidel-Stiftung in
Kooperation mit dem Verein „Mehr Demokratie e.V“ den
Bestand und die Zukunft von plebiszitären Elementen in
Bayern und Deutschland diskutiert. „Aktive Bürgergesell-
schaft durch bundesweite Volksentscheide?“ (20. Juni 2005)
war Thema, um mit ausgewählten Experten die wesentlichen
politischen, rechtlichen und ökonomischen Aspekte der
Einführung eines Volksentscheides auf Bundesebene zu dis-
kutieren, wobei auch Erfahrungen aus dem Ausland vorgetra-
gen wurden. Seit einigen Jahren zeigt sich, dass wachsende
Teile der Bevölkerung davon überzeugt sind, dass Deutschland
vor großen Herausforderungen steht. Die Einsicht, dass die
Problemlagen in vielen ökonomischen und sozialen Bereichen
enorm sind, ist gewachsen. Daher stand auch der Begriff
der aktiven Bürgergesellschaft im Zentrum der Diskussion. Die
aktive Bürgergesellschaft ist insgesamt aufgerufen, für das
Gemeinwesen mehr Verantwortung zu übernehmen. Dazu
muss sie aber auch die Möglichkeit haben, an den
Entscheidungen über wichtige Fragen mitwirken zu können.
Was auf Bundesebene noch „Zukunftsmusik“ ist, ist in der
Bayerischen Verfassung als Volksentscheid bereits Jahrzehnte
verankert. Auf kommunaler Ebene blickte man am 5. Oktober
2005 in Bayern auf 10 Jahre Bürgerentscheide in Kommunen
zurück.
Anlässlich der Einführung des kommunalen Bürger-
entscheides durch eine Volksabstimmung in Bayern im Jahr
1995 führte die Hanns-Seidel-Stiftung eine gemeinsame
Jubiläumsveranstaltung mit dem Verein „Mehr Demokratie
e.V.“ durch, der diese Volksabstimmung damals initiiert hatte.
Hochrangiger Redner war der Bayerische Staatsminister des
18 A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N
Prof. Dr. Herbert Dittgen, Prof. Dr. Tilman Mayer, Dr. Oliver Hidalgo,Dr. Reinhard C. Meier-Walser
Dr. Gerhard Hirscher, Roman Huber, Gerald Häfner, Alois Glück,PD Dr. Otmar Jung, Dr. Uwe Kranenpohl
Innern, Dr. Günther Beckstein, der in seiner Bilanz durchaus
positive Worte für die Bürgerentscheide fand. Podiumsteil-
nehmer waren die Protagonisten der Initiative aus den 90er
Jahren, darunter Gerald Häfner, heute Vorstandssprecher von
„Mehr Demokratie e.V.“ (früher MdB von Bündnis 90 /Die
Grünen), Dr. Klaus Hahnzog (früher MdL der SPD und
Vorsitzender des Rechtsausschusses) und Thomas Mayer, der
Hauptorganisator des erfolgreichen Volksbegehrens.
Hatte man vor dem Wahltag die Argumente zwischen
Staatsregierung und „Mehr Demokratie“ mit scharfen Worten
ausgetauscht, so war das Podium eindeutiges Zeichen dafür,
dass sich die Gegensätze und politischen Frontlinien von vor
zehn Jahren deutlich abgeschwächt haben. Einig war sich die
Runde in der Einschätzung, dass heute andere Rahmen-
bedingungen bestehen als noch in den 60er oder 70er Jahren.
Angesichts der ökonomischen, gesellschaftlichen und politi-
schen Herausforderungen sollte verstärkt darüber nachge-
dacht werden, direktdemokratische Elemente auch über die
Länderebene hinaus konkret zu prüfen. Die Erfahrungen in an-
deren europäischen Staaten haben gezeigt, dass Volksent-
scheide in der Gesellschaft für breite Diskussionsprozesse sor-
gen. Sind diese auch in Deutschland ein geeignetes Mittel, für
eine größere Akzeptanz schwieriger politischer Ent-
scheidungen zu sorgen? Diese Frage sollte auch vor dem
Hintergrund beantwortet werden, inwieweit es notwendig ist,
die Bürger bei den notwendigen Entscheidungen auf allen
Ebenen sinnvoll einzubeziehen, um die Akzeptanz unseres
demokratischen Systems zu erhalten.
LINKE PARTEIEN IM WAHLJAHR 2005
Der linke Rand des Parteienspektrums war im Sommer 2005
in Bewegung gekommen. Die erst am Jahresanfang gegrün-
dete „Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“
(WASG), erzielte bei der Landtagswahl in Nordrhein-
Westfalen am 22. Mai aus dem Stand 2,2% der abgegebenen
Stimmen. Nach Bekanntwerden der Neuwahlen begannen
große Anstrengungen, um bei der Bundestagswahl im Herbst
antreten zu können.
Im Rahmen der Expertentagung „Die Linkspartei. PDS und
WASG – Struktur, Programmatik und Wählerschaft“ am
29. August 2005 in München referierten die Politik-
wissenschaftler Dr. Patrick Moreau und Dr. Viola Neu über die
Linkspartei. Die Wahlaussichten dieser neuen Partei wurden
dabei aus dem Blickwinkel der Demoskopie ebenso beschrie-
ben wie die internen Probleme, die eine weitere Partei links
von der SPD haben wird, sowie die Konsequenzen, die dieser
Prozess für die Situation der PDS mit sich bringt.
Laut Dr. Moreau erkannte die WASG, dass ein Bündnis mit der
PDS strategisch die aussichtsreichste Lösung wäre. Die PDS
war organisatorisch und finanziell der geeignetste Partner für
diese neue linke Westpartei, die im Osten Deutschlands keine
Chance hätte. Umgekehrt bot sich für die PDS die Perspektive,
mit der WASG das Standbein im Westen zu bekommen, das sie
selbst nie hatte aufbauen können.
PERSPEKTIVEN FÜR WACHSTUM UND
BESCHÄFTIGUNG
Prof. Dr. Wolfgang Wiegard, Mitglied des Sachverständigen-
rates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Ent-
wicklung, legte in seinem Vortrag am 12.April 2005
im Konferenzzentrum München dar, warum
Deutschland beim Wachstum regelmä-
ßig hinter den anderen europäischen
Ländern zurückbleibt und erläuterte
einige aus Sicht des Sachver-
ständigenrates wesentliche Bau-
steine einer auf Wachstum und
Beschäftigung ausgerichteten Politik.
Dabei orientierte er sich nicht nur an den
Ergebnissen des Jahresgutachtens 2004/05
des Sachverständigenrates, sondern ging auch
auf aktuelle wirtschaftspolitische Fragen ein.
Kennzeichnend für Deutschland ist laut Professor Wiegard das
niedrige Potentialwachstum in Höhe von 1% bis 1,2% im
Vergleich zu 2,3% im EU-Durchschnitt. Er führt dies im we-
sentlichen auf drei Ursachen zurück:
Belastungen durch die Wiedervereinigung, Verlust des
Realzinsvorteils durch die Einführung des EURO und rigide
Arbeitsmärkte.
A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 19
Prof. Dr. Wolfgang Wiegard
20 A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N
TAGUNGENTA G U N G E N U N D T H E M E N D E R A K A D E M I E
UND THEMENDER AKADEMIEErforderlich ist laut Wiegard deshalb die Einführung eines
Niedriglohnsektors,bei dem den Beschäftigten ein Mindestein-
kommen – ggf. mit Hilfe staatlicher Zuschüsse – gesichert ist.
Hierzu sei es allerdings erforderlich, die Lohnersatzleistungen
weiter abzusenken und die Hinzuverdienstmöglichkeiten zu
verbessern. Ein weitere entscheidende Maßnahme im Hinblick
auf mehr Wachstum und Beschäftigung sieht Professor
Wiegard in der Reform der Unternehmensbesteuerung. Dies
sei der wichtigste Punkt bei einer künftigen Steuerreform.
Im übrigen sprach sich Wiegard vehement für eine Föderalis-
musreform aus: Für mehr Wettbewerbsföderalismus anstelle
des kooperativen Föderalismus plädierte Wiegard ebenso wie
für einen einheitlichen Termin aller Landtagswahlen.
REGIONALE WIRTSCHAFTSKREISLÄUFE
In den einzelnen Regionen Bayerns existieren Initiativen zur
Etablierung und Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Bei
einer Arbeitstagung in Wildbad Kreuth (16. /17. November
2005) beleuchtete man die Bedingungen für den Erfolg dieser
Kreisläufe und ihren gesellschaftspolitischen Wert.
Ziel der Tagung war es, regionale Wirtschaftskreisläufe in
Bayern hinsichtlich ihres Beitrags zur Wirtschaftsentwicklung
und ihrer gesellschaftspolitischen Dimension zu betrachten
sowie weitere Potentiale und die dafür notwendigen Rahmen-
bedingungen und Strukturen auszumachen.
Praktiker von Regionalinitiativen aus al-
len bayerischen Regierungsbezir-
ken,Wissenschaftler und Vertreter
der bayerischen Staatsminis-
terien, der Kommunen und ihrer
Spitzenverbände waren hierzu zu
einer zweitägigen Arbeitstagung
unter der Leitung von Landtags-
präsident Alois Glück zusammen
gekommen.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass
gerade auf regionaler Ebene der ökologische und gesell-
schaftliche Zusatznutzen von unter Nachhaltigkeitskriterien
hergestellten Produkten vermittelt werden kann und diese da-
mit trotz des etwas höheren Preises im Vergleich zu „globa-
len“ Produkten konkurrenzfähig sein können. Dies belegt
auch der Erfolg zahlreicher vorgestellter Regionalinitiativen.
Dennoch bedarf es weiterer Werte- und Bewusstseinsbildung
in der Bevölkerung, damit noch mehr Konsumenten bereit
sind, die Mehrkosten einer „besseren Alternative“ zu tragen
und hierdurch im Rahmen einer aktiven und solidarischen
Bürgergesellschaft Verantwortung für ihr Lebensumfeld in der
Region zu übernehmen. In Arbeitsgruppen wurden erste
Schritte für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für
regionale Wirtschaftskreisläufe erarbeitet.
„KINDER PHILOSOPHIEREN“ –
PHILOSOPHISCH FUNDIERTE
WERTEBILDUNG
Das Ziel des Projekts „Kinder philosophieren“ ist die
Förderung und Etablierung der Wertebildung bereits in
Kindergarten und Grundschule auf der Grundlage eines christ-
lich-humanistischen Menschenbildes. Das Projekt entwickelt
u.a. philosophische Module und Materialien für die pädago-
gische Praxis und versucht mit öffentlichkeitswirksamen
Veranstaltungen sowie mit internationalen und interdiszipli-
nären Fachtagungen größere Aufmerksamkeit für diese
bildungs- und gesellschaftspolitische Thematik zu erzielen.
Das von Roswitha Wiesheu und Prof. Dr. Karlfriedrich Herb
initiierte Projekt wurde 2005 auf wissenschaftlicher
Grundlage gestartet.
Alois Glück
Roswitha Wiesheu mit Schauspielern des Kinderlehrfilms „Der Zauberring“
Indem die Philosophie bereits in jungen Jahren das Interesse
der Kinder an den elementaren Fragen des menschlichen
Lebens weckt, werden die Kinder in ihrer Neugier bestätigt
und zum Nachdenken, Lesen und Kommunizieren angeregt.
Nicht erst in der Welt der Erwachsenen, sondern früher schon,
in Grundschulen und Kindergärten, treffen unterschiedliche
Kulturen und Religionen aufeinander. Philosophische Diskus-
sionen berühren religiöse Themen auf eine Weise, die
Verständigung zwischen Kulturen und Offenheit gegenüber
Andersdenkenden zur Folge haben kann. Eine solche, durch
Philosophie inspirierte Entstehung und Bewusstwerdung von
Werten steht ebenso im Dienste des demokratischen
Gemeinwesens wie sie auch positive Konsequenzen für den
Wirtschaftsstandort Deutschland bietet. Es wachsen
Menschen heran, die neben Fachwissen auch über soziale
Kompetenzen verfügen, kritisch und konstruktiv denken, ver-
antwortlich handeln und ein sicheres Urteilsvermögen in ethi-
schen Fragen besitzen.
INNOVATIONEN OHNE NACHWUCHS
Deutschland – das Land der Ingenieure und Techniker – muss
den zunehmenden Verlust des Interesses junger Menschen an
der Forschung als Alarmzeichen verstehen! Auf der Veran-
staltung „Innovationen ohne Nachwuchs“, die zum Einstein-
jahr am 17. Oktober im Deutschen Museum stattfand, wurden
Beispiele mangelnden Interesses genannt und diskutiert.
„Innovationen“, so in seiner Einführung Prof. Siegfried Höfling
von der Hanns-Seidel-Stiftung, „sind immer auch eine soziale
Schöpfung der Technologie“. Das größte Defizit, so Prof.
Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums,
bestehe „in der Umsetzung“ von technischem Wissen. Das
Deutsche Museum setze auf Interaktion mit jugendlichen
Besuchern: „Hands-On!“-Demonstrationen und Computer-
simulationen hätten daher auch im Einsteinjahr eine große
Rolle gespielt, um Einsteins Entdeckungen „experimentell und
anschaulich erfahrbar werden zu lassen“.
A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 21
Projektstruktur
Zusammen mit der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft
(vbw) trägt die Hanns-Seidel-Stiftung (Projektleitung) die
Finanzierung des auf drei Jahre angelegten Projekts. Ein
Arbeitskreis, an dem die thematisch beteiligten Ministerien
und Fortbildungseinrichtungen teilnehmen, begleitet die
Fortschritte des Projekts beratend und dient der
Abstimmung von Interessen der beteiligten Institutionen.
Die philosophisch-inhaltliche Arbeit wird von einem
Projekt-Team der Uni Regensburg geleistet.
Lehrfilm „Der Zauberring“
Aus der Projektarbeit entstand zuletzt ein Lehrfilm mit dem
Titel „Der Zauberring“ der am 24. Oktober 2005 bei einer
Tagung in München der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Der Filminhalt beruht auf der Erzählung Platons „Der Ring
des Gyges“. Der Mythos vom unsichtbar machenden
Zauberring, der angeblich beweist, dass nur die Angst vor
Bestrafung die Menschen zum guten Handeln motiviert, ist
einer der zentralen Problemstellungen der Philosophie. Der
Film will zu verstehen geben, dass Gerechtigkeit,
Verantwortung und Gemeinschaftsgefühl auch dann nicht
aufhören zu existieren, wenn ein Zauberring davor bewah-
ren kann, erwischt zu werden.
Dr. Uwe Pfenning, Prof. Dieter Frey, Hans-Hubert Holzamer, Dr. ThomasGoppel, Prof. Dr.-Ing. Josef A. Nossek, Prof. Dr.Wolfgang Heckl
22 A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N
TAGUNGENTA G U N G E N U N D T H E M E N D E R A K A D E M I E
UND THEMENDER AKADEMIEVorschläge, den Nachwuchs in Deutschland, der grundsätzlich
eine positive Einstellung zum technischen Fortschritt hat, zu
ermuntern und zu befähigen, standen im Mittelpunkt der
Podiumsdiskussion, in der Bayerns Wissenschaftsminister Dr.
Thomas Goppel, besonders gefordert war.Auch aus dem Kreis
der etwa 150 Teilnehmer kamen viel Anregungen. Neben
Goppel und Heckl waren Prof. Dr. Dieter Frey vom Department
für Psychologie der LMU München, Prof. Josef A. Nossek von
der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU
München und Uwe Pfenning vom Lehrstuhl für Umwelt- und
Techniksoziologie der Universität Ulm auf dem Podium. Neben
Problemen, den besseren Zugang der Jugend zu den
Innovationen und ihren Trägern zu managen, wiesen alle
Diskutanten auf die Bedeutung der Politik hin, die mit ent-
sprechenden Rahmenbedingungen kurzfristig handeln muss.
Der Wissenschaftsminister versprach, sich an der Umsetzung
der Vorschläge konstruktiv zu beteiligen.
INTERNATIONALE SICHERHEITSPOLITIK
Die Internationale Sicherheitspolitik war Gegenstand von drei
Expertentagungen, die im März, Juli und Oktober 2005 in
Wildbad Kreuth stattgefunden haben. Internationale
Sicherheitsexperten diskutierten Erkenntnisse und entwickel-
ten Strategien.
„Die finanziellen Grundlagen des Islamistischen
Terrorismus“ (17./18.3.2005) Diese in Zusammenarbeit
mit dem „Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland“
durchgeführte Tagung markierte einen weiteren Schwerpunkt
in der seit Jahren geführten wissenschaftlichen Auseinander-
setzung mit dem Internationalen Terrorismus. Die Ergebnisse
haben u.a. ihren Niederschlag in der Publikation Berichte &
Studien 86 „Islamistischer Terrorismus - Bestandsaufnahme
und Bekämpfungsmöglichkeiten“ gefunden.
Download der PDF-Datei unter www.hss.de/1673.shtml
„Lösungsmodelle für das Kosovo“ (6.–8.7.2005)
Dieses Tagungsprojekt wurde im Vorfeld des in 2006 anste-
henden Beginns der Verhandlungen über den zukünftigen
Status des Kosovo konzipiert. Besonders hervorgehoben wer-
den darf, dass es erstmals gelungen ist, neben internationalen
Experten, auch Vertreter maximal divergierender politischer
Positionen der Serben und der Kosovoalbaner an einem Tisch
zu einem Meinungsaustausch zusammenzubringen.
„Ist das Russland-Konzept des Westens gescheitert?“
(18./19.10.2005) Schwerpunktmäßig wurde die Frage
diskutiert, ob Russland den Weg zur Demokratie eingeschla-
gen hat, ob die Gefahr des Regresses in ein diktatorisches
Regime besteht oder ob sich in Russland etwas Neues ent-
wickelt, dessen begriffliche Bestimmung erst noch erarbeitet
werden müsste. Hinsichtlich der Frage, welchen Weg Russland
nehmen wird, kristallisierten sich unter den Experten im we-
sentlichen drei Denkschulen heraus, die auf den ersten Blick
nur schwer miteinander in Einklang zu bringen sind.
In Thesen zusammengefasst lassen sich diese Positionen wie
folgt wiedergeben:
1. Russland befindet sich grundsätzlich auf dem Weg zu einer
offenen Gesellschaft im westlichen Sinn, die unbestreitbar
autoritären Züge der gegenwärtigen Ordnung sind auf-
grund der besonderen Ausgangssituation Russlands kaum
verzichtbar und nur als Mittel zum (letztendlich demokrati-
schen) Zweck anzusehen.
2. Das Wirken der autoritären Staatsmacht birgt die große
Gefahr, dass der Demokratisierungsprozess ausgetrocknet
wird und etwas Neues entstehen wird, dass weder mit dem
System der Vergangenheit, noch mit Demokratie im west-
lichen Sinn etwas zu tun haben wird.
3. Russland und seine Führung sind in einem Maß fremdbe-
stimmt, das es verhindert, dass das Land politisch seine ei-
gene Identität entwickelt, eine Identität, die nur an einem
Europäischen historisch-politisch-kulturellen Kontext ihr
Lebenselement haben kann.
Die intensiven und streckenweise sehr kontroversen
Diskussionen näherten sich letztendlich doch einer gemeinsa-
men Position insofern an, als die Realisierung einer offenen
Gesellschaft nicht grundsätzlich ausgeschlossen wurde, son-
dern allenfalls hinsichtlich der zeitlichen Perspektive
Meinungsverschiedenheiten stehen blieben.
MENSCHENWÜRDE IN DER BIOETHIK –
DAS LEBENSENDE
Nach dem Verständnis unserer Verfassung bedeutet
Menschenwürde, dass jedem Menschen ein grundsätzlicher
Subjektstatus und grundsätzliche Gleichheit zukommen.
Dennoch zeigen sich gerade bei Konfliktfällen am Lebensende
wie in einem Brennpunkt die Unklarheiten, die mit dem Prinzip
der Menschenwürde verbunden sind. Dies zeigte sich nicht zu-
letzt an der seit März 2005 geführten internationalen Debatte
über den Fall der Wachkoma-Patientin Terri Schiavo oder an
der auch hierzulande intensiv diskutierten Frage nach der
Reichweite von Patientenverfügungen.
Mit dem Leiter des Ethikzentrums der Universität Jena, Prof.
Dr. Dr. Nikolaus Knoepffler, konnte die Akademie für Politik
und Zeitgeschehen einen interdisziplinär ausgewiesenen und
profilierten Experten für Bioethik gewinnen, der am 28. Juli
2005 in einem Vortrag der Veranstaltungsreihe Werte XXI, ein-
geleitet und flankiert von Landtagspräsident Alois Glück so-
wie dem Leiter des Palliativmedizinischen Zentrums am
Klinikum Großhadern, Prof. Dr. Gian Domenico Borasio, die mit
diesem Thema verbundenen Problemstellungen aufzeigte so-
wie erste Lösungsansätze und konkrete Anforderungen an die
Politik formulierte.
BRENNPUNKT ZUWANDERUNG –
HERAUSFORDERUNG INTEGRATION
Rund 12 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund le-
ben in Deutschland und jährlich kommen etwa 200.000 aus
unterschiedlichen Kulturen hinzu. Nach den USA hatte
Deutschland damit in den letzten Jahrzehnten die zweitgröß-
te Zuwanderung weltweit zu verzeichnen. Auch wenn die
Verhältnisse in Frankreich anders sind als hierzulande, fordern
die gewalttätigen Unruhen in den französischen Banlieues
vom Oktober und November 2005 auch Deutschland zu neu-
em Nachdenken über Zuwanderung und Integration heraus.
Entwickeln sich doch auch in unseren Städten Problemviertel
mit extrem hohem Ausländeranteil, in denen die Gefahr der
Ausbildung sogenannter Parallelgesellschaften wächst, in
welchen sich Zuwanderer abschotten oder radikalisieren.
Wie kann Integration nachhaltig gelingen? Welche
Maßnahmen müssen ergriffen werden? Und was genau ver-
stehen wir überhaupt unter Integration? Rede und Antwort
auf diese zentralen Zukunftsfragen unserer Gesellschaft stan-
den in der Akademie für Politik und Zeitgeschehen zwei eben-
so prominente wie fachlich versierte Köpfe im Rahmen eines
Streitgesprächs am 17. November 2005: der Bayerische
Innenminister Dr. Günther Beckstein und der Abgeordnete des
Europäischen Parlaments Cem Özdemir. Moderiert wurde die
angeregte Diskussion in dem mit 580 Zuhörern
bis zum letzten Platz gefüllten Konferenzzentrum von Pfarrer
Dr. Thomas Schwartz. Der Ereigniskanal phoenix hat das
Streitgespräch zeitversetzt bundesweit ausgestrahlt. ◆
A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 23
Prof. Dr. Dr. Nikolaus Knoepffler und Landtagspräsident Alois Glück
Cem Özdemir, Pfarrer Dr. Thomas Schwartz, Dr. Günther Beckstein,Dr. Peter Witterauf
24 B E G E G N U N G & D I A L O G
BEGEGNUNGB E G E G N U N G & D I A L O G
& DIALOGKooperationveranstaltung mit der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik „50 Jahre Deutschland in der NATO – DeutscheSicherheitspolitik im Spannungsfeld von ESVP und NATO“:(v.l.n.r.) Prof. Dr. Joachim Krause, Markus Ferber,Dr. Reinhard C. Meier-Walser, Dr. Klaus Olshausen, Dr. Klaus Rose
Dr. Theo Waigel, als ehemaliger Bundesfinanzminister und Vorsitzender derCSU maßgeblich am Prozess der Einleitung und Umsetzung der deutschenEinheit beteiligt, sprach zu „15 Jahre Deutsche Einheit – Politische undwirtschaftliche Perspektiven des wiedervereinigten Deutschland“
„50 Jahre Bundeswehr - Welche Armee brauchen wir heute“ warThema einer Kooperationsveranstaltung mit der Gesellschaft für Wehr-und Sicherheitspolitik: Dr. Reinhard C. Meier-Walser; Oberst i.G.Walter Schweizer; Prof. Dr.-Ing. Reiner K. Huber; Christian Schmidt,MdB; Klaus Naumann, General a.D.; Dipl.-Biol. Sascha Lange; Hans-Rüdiger Roeske, Oberst a.D.
Referent zum Thema„Glanz und Elend einer
Weltorganisation – 60 Jahre Vereinte
Nationen“, Prof. Dr. phil.Peter J. Opitz
Prof. Dr. Norbert Walter,Chefvolkswirt der Deut-schen Bank Gruppe,sprach zum Thema„Globalisierung undBeschäftigung – Wandert die Arbeit aus?“(l.)
„Scheitert Europa? Frankreich vor dem EU-Verfassungsreferendum“war Thema des Vortrags von Prof. Dr. Henri Ménudier, Vorsitzender derGesellschaft für übernationale Zusammenarbeit
Diskutierten zum Thema „Frauen in der Türkei – zwischen rechtlicher Gleichstellung und patriarchalischer Tradition“: (v.l.n.r.) Dr. Hans-Peter Raddatz, Dr. Angelika Niebler,Dr. Rainer Glagow, Serap Cileli
Gewinner des Nachwuchsförderpreises für politische Publizistik 2004/05: Bernd Schilcher,Sebastian Wolf, Valériane König, Maximilian Opitz mit Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair (M.)
Bundesverfassungs-richter ProfessorDr. Dr. Udo Di Fabio(m.), umrahmt vonLandtagspräsidentAlois Glück (l.) undStiftungsvorsitzendenDr. h.c. mult. HansZehetmair, referiertezu „SozialeGerechtigkeit undVerfassung“
PUBLIKATIONENP U B L I K AT I O N E N D E R A K A D E M I E
DER AKADEMIE
25A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N
POLITISCHE STUDIEN 2005
IM ÜBERBLICK
NUMMERNHEFTE:
➧ Nr. 399: Schwerpunktthema:
Die Auswirkungen der demografischen
Entwicklung auf die Kommunen in Bayern
➧ Nr. 400: Schwerpunktthema: Nachhaltige
Umweltpolitik
➧ Nr. 401: Schwerpunktthema:
Frauen in der Türkei – Zwischen rechtlicher
Gleichstellung und patriarchalischer
Tradition
➧ Nr. 402: Schwerpunktthema:
Nachwuchsförderpreis Politische Publizistik
„Wie viele Gegensätze verträgt Europa?
Geistige Grundlagen und ausgewogene
Steuerungen der Erweiterung und
Vertiefung der EU“
➧ Nr. 403: 60 Jahre CSU
➧ Nr. 404: Bologna-Prozess:
Generalisten versus Spezialisten
THEMENAUSWAHL AUS DEN
PUBLIKATIONSREIHEN DER AKADEMIE
ARGUMENTE UND MATERIALIEN ZUM
ZEITGESCHEHEN:
➧ Die Universalität der Menschenrechte
➧ Reformfähigkeit und Reformstau – ein europäischer
Vergleich
AKTUELLE ANALYSEN
➧ Reformzwänge bei den geheimen Nachrichtendiensten?
Überlegungen angesichts neuer Bedrohungen
➧ „Eine andere Welt ist möglich“: Identitäten und
Strategien der globalisierungskritischen Bewegung
➧ Krise und Ende des Europäischen Stabilitäts- und
Wachstumspaktes
➧ Bedeutungswandel der Arbeit – Versuch einer
historischen Rekonstruktion
BERICHTE & STUDIEN
➧ Islamistischer Terrorismus – Bestandsaufnahme
und Bekämpfungsmöglichkeiten
WEITERE NEUERSCHEINUNGEN:
➧ Hans Zehetmair (Hrsg.): Der Islam – Im Spannungsfeld
von Konflikt und Dialog
➧ Hans Zehetmair (Hrsg.): Bilanz eines erfüllten Lebens –
Alfons Goppel zum 100. Geburtstag
Lieferbare Publikationen finden Sie im „Warenkorb“
unseres Internetangebotes:
www.hss.de/publikationen
Ein vierteljährlich erscheinendes Publikationsverzeichnis
kann angefordert werden unter: Hanns-Seidel-Stiftung,
Referat I/1, Lazarettstr. 33, 80636 München
oder per E-Mail unter: [email protected]
ARCHIVA R C H I V, B I B L I O T H E K
U N D D O K U M E N TAT I O N
BIBLIOTHEKDOKUMENTATIONMit drei Veranstaltungen wurde 2005 an das Kriegsende
vor 60 Jahren und an den demokratischen Neubeginn
erinnert: Prof. Otto Meitinger hielt am 22. April einen Vortrag
über „die Münchner Residenz: Geschichte, Zerstörung,
Wiederaufbau“. Am 2. Mai wurde in Anwesenheit zahlreicher
Gäste aus Südtirol in einer festlichen Veranstaltung die
Ausstellung „Rückehr ins Leben“ über die Befreiung
nach Südtirol verschleppter SS-Geiseln eröffnet (Bild s. S. 28)
sowie am 11. Oktober eine Plakatausstellung anlässlich des
60-jährigen Bestehens der CSU vorgestellt.
ARCHIV
Das Archiv für Christlich-Soziale
Politik (ACSP) der Hanns-Seidel-
Stiftung übernahm im Jahr 2005 etwa
110 laufende Meter Akten sowie um-
fangreiches Sammlungsgut (Plakate,
Flugblätter, Filme, Fotos und Publikationen). Bedeutende
Aktenabgaben erhielt das ACSP u.a. von den ehemaligen
Kabinettsmitgliedern Hans Maurer und Philipp Held. In einem
eigenen umfangreichen Projekt wurden die Internetauftritte
der CSU, ihrer Fraktionen und Arbeitsgemeinschaften, der
Mandatsträger sowie die Sonderseiten zur Bundestagswahl
2005 gesichert.
Am 5. September erfolgte anlässlich des 90. Geburtstags von
Franz Josef Strauß der Start für www.franz-josef-strauss.de.
Der Internetauftritt informiert ausführlich über Leben und
Wirken von Franz Josef Strauß.
BIBLIOTHEK
Die Politisch-Historische Fachbibliothek verzeichnete
2005 etwa 400 Neuzugänge und verwaltete 180
Zeitschriften. Für Recherchen steht den Nutzern das Portal
Gateway Bayern unter der Internetadresse http://bvba2.bib-
bvb.de/V/ sowie die „Allegro“-Datenbank für die interne
Benutzung zur Verfügung.
INFORMATIONS- UND
DOKUMENTATIONSSTELLE
Die Informations- und Dokumentationsstelle (IuD)
bearbeitete etwa 1.300 Ausleihen und Anfragen vor Ort. Über
7.500 Medien gelangten per Umlauf in die Referate.
Umfangreiche Recherchen wurden zu aktuellen Themen der
Innen- und Außenpolitik durchgeführt und die Entwicklung in
der deutschen Parteienlandschaft beobachtet und dokumen-
tiert. Zum 30-jährigen Jubiläum des Bildungszentrums
Wildbad Kreuth der Hanns-Seidel-Stiftung wurde im August
eine umfangreiche Pressedokumentation veröffentlicht.
26 A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N
Bei der Präsentation des neuen Webauftritts www.franz-josef-strauss.de (v.l.n.r.): Dr. HansZehetmair, Monika Hohlmeier, Daniela Raab und Dr. Franz Georg Strauß
AUSSTELLUNG CSU PLAKATIV
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der CSU
erarbeitete das Archiv für Christlich-Soziale
Politik aus seinen umfangreichen Beständen
die Plakatausstellung „CSU plakativ – 60 Jahre
gestaltete Politik“. Plakate als zeitgeschichtli-
che Zeugnisse dokumentieren die graphische
und künstlerische Entwicklung dieses
Mediums, beleuchten mit ihren Aussagen und
Slogans aber auch historische Ereignisse eben-
so wie die Denkweisen, Einstellungen, politi-
schen Vorstellungen und Ziele ihrer
Entstehungszeit. Die Ausstellung wurde
am 11. Oktober 2005 im Konferenz-
zentrum München eröffnet und war seit-
dem als Wanderausstellung in vielen bay-
erischen Städten.
Die Ausstellung wurde zum ersten Mal
auch als virtuelle Ausstellung gestaltet.
Sie kann unter www.hss. de/7334.shtml
im Internet besichtigt werden.
Zur Plakatausstellung erschien ein um-
fangreicher Katalog. Er begleitet die
gleichnamige Ausstellung und dokumen-
tiert 60 Jahre gestaltete Politik der CSU.
Ausgewählt wurden die zentralen
Stationen und die wichtigsten politischen
Themen der Parteigeschichte, die nicht nur für
die CSU selbst, sondern weit darüber hinaus
auch für die Geschicke Bayerns und
Deutschlands prägend waren. Der Begleitband
ist mit einer Reihe von Daten, Statistiken und
Übersichten sowie einer bebilderten
Chronologie zur Geschichte der CSU 1945 bis
2005 angereichert. ◆
A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 27
Dr. Hans Zehetmair und CSU-Generalsekretär Dr. Markus Söderbei der Ausstellungseröffnung mit dem Austellungskatalog
28 B E G E G N U N G & D I A L O G
BEGEGNUNGB E G E G N U N G & D I A L O G
& DIALOG
Dr. Peter Witterauf; Bgm. Alfred Mutschlechner; Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair; Prof. Dr. Dr.h.c. Horst Möller; Dr. Caroline Heiss, Hans-Günter Richardi; Bgm. Johann Passler bei derAusstellungseröffnung „Rückkehr ins Leben“ im Konferenzzentrum München
Podiumsdiskussion und Buchvorstellung „Der Islam – Im Spannungs-feld von Konflikt und Dialog“: Dr. Sonja Hegasy, Wolfgang GünterLerch, Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, Dr. Stefan Luft,Dr. Rainer Glagow
„Innovation ohne deutschen Nachwuchs? Wie kann für ein Ingenieurstudium motiviertwerden?“ waren Fragen der Kooperationsveranstaltung mit dem „Verband derElektrotechnik“ (VDE)
„Plädoyer für ein Miteinander der Generationen. 52. PädagogischeFerienwoche im Kloster Niederaltaich“ H.H. Abt Dr. Marianus Bieber;Helmuth Stock; Bernd Sibler, MdL; Kurt Neudert, Ltd. RSchD; Monika Weinl,stv. Regierungspräsidentin; Ingrid Zehetmair; Fritz Doering, KEG Vors.Niederbayern; Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair; Bernd Buckenleib, KEGLandesvorsitzender
Der Messestand der Hanns-Seidel-Stiftung auf der „Heimat und Brauchtum“in Landshut
„Das Bild des Offiziers der Bundeswehr heute“ war Thema einer Kooperations-veranstaltung mit der Clausewitz-Gesellschaft e.V. und der Gesellschaft fürWehr- und Sicherheitspolitik e.V.
BILDUNGS-B I L D U N G S W E R K
WERKZUR ARBEIT DES BILDUNGSWERKS
Das Bildungswerk führt Seminare zur politischen Bildung auf
christlicher Wertgrundlage durch. Jede Demokratie ist sub-
stanziell auf die aktive Mitwirkung demokratisch gesinnter
Mitbürger/innen angewiesen. Deshalb wollen wir die
Teilnehmer/innen zu diesem so bedeutsamen Engagement
ermutigen und die erforderlichen Kompetenzen vermitteln.
Sachorientierte Informationen, Gelegenheiten zu Diskussion
und Erfahrungsaustausch, und die vertiefte Auseinander-
setzung mit den Inhalten dienen diesem Anliegen in besonde-
rer Weise.
Die Seminare führen wir in den Bildungszentren Kloster Banz
und Wildbad Kreuth durch.Weitere Veranstaltungen finden im
Konferenzzentrum München und in den Regionen Bayerns
statt.
➧ Mobiles Leben Mobilfunk – Mobile
Kommunikation – Mobile Information
➧ Medien und Nationalsozialismus
Massenverführung durch Propaganda
➧ Medien, Naturwissenschaft und Technik in
Bayern – eine historische Betrachtung
➧ Reformen im Gesundheitssektor
➧ Die wirtschafts- und sozialpolitischen
Programme der Parteien im Vergleich
➧ Fortschritt und Beharrung –
Grundgedanken zur Geschichte der
Parteien
➧ Zeitgeschichte – Wider die historische
Gleichgültigkeit
➧ Kommunalpolitisches Seminar –
Persönliche Arbeitsorganisation,
Selbstmanagement
➧ Forstverwaltungsreform und Holzmarkt –
eine Zwischenbilanz und ein Ausblick
➧ Personalräte – Grundseminar
➧ Seminar für Bewährungshelfer,
Sozialarbeiter, Vollzugsbedienstete und
Polizeibeamte
➧ Geschichte und Bedeutung des Wassers in
Religion, Recht und Politik
➧ Netzwerkarbeit und Mentorensysteme
➧ Seminar zur Seniorenpolitik – Forum der
älteren Generation
➧ Versammlungspraxis im Verein
➧ Informationsseminar zur Jugendführung
➧ Deutschland und die Globalisierung
➧ Wertorientierung und Werterziehung
➧ Europa und der Islam
➧ Rhetorik
➧ Herausforderungen und Risiken deutscher
und internationaler Sicherheitspolitik zu
Beginn des 21. Jahrhunderts
➧ Märkte und Mächte – Rohstoffe im geo-
politischen Umfeld
➧ Auftrags- und Strukturwandel der
Bundeswehr
➧ Internationaler Terrorismus – eine
Herausforderung für die innere Sicherheit
Deutschlands
➧ Grundlagen der Ethik
➧ Der Würde des Menschen gerecht werden
– Grundwerte und -pflichten
Beispiele für Seminarthemen 2005:
B I L D U N G S W E R K 29
Bildungswerk Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair,Staatsminister a.D.,
Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung
„Mit unserer politischenBildungsarbeit wollen wirOrientierung im Wandelgeben und verdeutlichen,auf welchen Werten undIdealen unser Gemein-wesen beruht.“
2005 arbeitete das Bildungswerk u. a. mit folgenden Kooperationspartnern zusammen:
Gemeinschaftsaktion Sicher zur Schule – Sicher nach Hause; Fachoberschule für Sozialwesen und Gestaltung; Universität Würzburg; Kolpingwerk
Landesverband Bayern; Kath. Universität Eichstätt – Ingolstadt; Universität Passau; Friedrich-Schiller Universität Jena; Fachhochschule Würzburg
– Schweinfurt; Universität Bayreuth; Anbietergemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof; Arbeitskreis Kommunalverwaltung im Landkreis
Deggendorf; Christlicher Gewerkschaftsbund Deutschlands; Landgericht Coburg; Internationale Police Association (IPA), Netzwerk Mütter- und
Familienzentren in Bayern e.V.; Die Deutsche St. Jakobs-Gesellschaft; Arbeitskreis der Seniorengruppe des Zentrums für Umwelt und Kultur
Benediktbeuern; Staatliches Schulamt Ebersberg; Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V.; Bayerische Akademie für Erwachsenenbildung im
Sport e. V.; Fachoberschule Bad Neustadt an der Saale; Arbeitsgemeinschaft der Schulleiter der staatlichen Berufsschulen in Oberbayern;
Förderverein für Kultur und Forschung Bogen – Oberalteich e.V.; Gefechtssimulationszentrum des Heeres; Division Spezielle Operationen;
Regierung von Oberbayern; Clausewitz-Gesellschaft e.V.; Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V.; Streitkräfteamt; Hochschule für Politik
München; Junioren des Handwerks – LV Bayern; Allgäu – Schwäbischer Musikbund; Kath. Bildungswerk Straubing – Bogen; Donum Vitae;
Fachhochschule Deggendorf; Deutsche Vereinigung für politische Wissenschaft; Deutsch-Koreanische Gesellschaft e.V.; Bayerischer Hotel- und
Gaststättenverband e.V.; Kath. Landjugend Sontheim/Unterallgäu; Betriebswirte des Handwerks e.V.
STATISTISCHERB I L D U N G S W E R K
S TAT I S T I S C H E R V E R G L E I C H 2 0 0 3 – 2 0 0 5
VERGLEICH
ZAHL DER SEMINARE 2003 2004 2005
gesamt 1.443 1.706 1.512
regional in Bayern** 898 1.116 904
in Wildbad Kreuth 234 276 259
in Kloster Banz 311 314 349
ZAHL DER TEILNEHMER 2003 2004 2005
gesamt 54.024* 61.107* 53.683*
regional in Bayern** 41.915 47.838 40.565
in Wildbad Kreuth 5.016 6.107 5.448
in Kloster Banz 7.093 7.162 7.670
* Nicht bei allen Seminaren werden Teilnehmerlisten geführt. Die tatsächliche Teilnehmerzahl dürfteum 5 bis 10% über der Zahl der erfassten Teilnehmer liegen, also bei bis zu 57.000 Teilnehmern.
** Die Zahlen 2003 und 2004 beinhalten Seminare zur politischen Bildung in Berlin und in denneuen Ländern
2003 2004 2005
2003 2004 2005
Entwicklung der Seminarzahl
Entwicklung der Teilnehmerzahl
30 B I L D U N G S W E R K
In den letzten Jahren verzeichnet die Statistik des Bildungswerkes zunehmend
junge Teilnehmer und eine steigende Tendenz bei Frauen:
45% waren im Jahr 2005 weiblich
SEMINAREB I L D U N G S W E R K
S E M I N A R E 2 0 0 5 I M Ü B E R B L I C K
IM ÜBERBLICK
B I L D U N G S W E R K 31
Über 900 Dozenten/innen und rund 450 Seminarleiter/in-
nen kamen bei den insgesamt 1.512 Seminaren des
Bildungswerks im Jahr 2005 zum Einsatz. 349 Seminare wur-
den im Bildungszentrum Kloster Banz und 259 in Wildbad
Kreuth durchgeführt.
In den bayerischen Regionen fanden 904 Seminare statt.
Das Bildungswerk der Hanns-Seidel-Stiftung kooperiert zur
Durchführung der Seminare in den bayerischen Regionen
mit Regionalbeauftragten in den Regierungsbezirken.
TAGUNG FÜR SEMINARLEITER UND DOZENTEN
DES BILDUNGSWERKS
am 18./19 März 2005 in Kloster Banz.
Joachim Herrmann, Vorsitzender der CSU-Fraktion im
Bayerischen Landtag, referierte zum Thema: „Bayern 2005:
Klare Werte – klarer Kurs“. Der Vorsitzende der Hanns-
Seidel-Stiftung, Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, sprach über
„Profil und Leitthemen der Hanns-Seidel-Stiftung“.
Jutta Röhrlein, Referatsleiterin; Karl Heinz Keil, Referatsleiter; Dr. Bok-SukZiegler, Referatsleiterin; Helmuth Stock, Leiter des Bildungswerks; Dr. h.c.mult. Hans Zehetmair, Vorsitzender; Artur Kolbe, Referatsleiter; Dr. PeterWitterauf, Hauptgeschäftsführer; Dr. Birgit Strobl, Referatsleiterin; Stefanievon Winning, Referatsleiterin
Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witterauf; Joachim Herrmann,Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag; Helmuth Stock,Leiter des Bildungswerks
Arbeitsatmosphäre im Großen Saal von Kloster Banz
SEMINARANGEBOTES E M I N A R A N G E B O T E – E I N E A U S W A H L
EINE AUSWAHL
32 B I L D U N G S W E R K
Zum Auftakt der Messe „Heimat und Brauchtum“ in Landshut
führte das Bildungswerk am 4. Mai 2005 ein Symposium zum
Thema „Nähe und Weitblick – Regionale Identität in
Zeiten von Wandel und Globalisierung“ durch.
In Kloster Banz fand in der Zeit vom 14.–16. Januar 2005
ein Familienseminar statt. Im Mittelpunkt standen u. a. die
aktuelle Situation junger Familien und die familienpolitischen
Rahmenbedingungen.
In Kooperation mit dem „Netzwerk Mütter- und
Familienzentren in Bayern e.V.“ führte das Bildungswerk am
26. Oktober 2005 eine Fachtagung im Konferenzzentrum in
München zum Thema „Elternkompetenz“ durch.
Der Beginn der neuen Veranstaltungsreihe „Frauenbilder –
Eine Zeitzeugin berichtet“ war am 28. September 2005.
Die Ehrenvorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit München-Augsburg-Regensburg e.V., Henny
Seidemann, schilderte ihr bewegtes und bedrohtes Leben
sowie ihr Engagement für die Versöhnung von Christen und
Juden.
Talkrunde zum Thema „Erziehung“: Dr. Susanne Mayer, Zeit-Redakteurin undBuchautorin; Dr. Klaus Neumann, Landesvorstand Deutscher Kinderschutz-bund; Sybille Giel, Leiterin der Redaktion Familie des Bayerischen Rundfunks;Roswitha Wiesheu, „Kinder philosophieren“; Anja Preuster, MütterzentrumTraunstein und Vorstand Netzwerk
Altabt Dr. Odilo Lechner OSB, Dr. Karin Dengler-Schreiber, Historikerin undStadtheimatpflegerin von Bamberg; Martin Wölzmüller, Geschäftsführer desBayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V.; Prof. Dr. ReinhardHeydenreuter, Archivdirektor am Bayerischen Hauptstaatsarchiv, KU Eichstätt-Ingolstadt; Dr. Maximilian Seefelder, Bezirksheimatpfleger Niederbayern
Seminar für Schülerzeitungsredakteure im Januar 2005 in Wildbad Kreuth Teilnehmer des Familienseminars in Kloster Banz
(v. l. n. r.) Prof.Ursula Männle,stv. Vorsitzende derHanns-Seidel-Stiftung; HennySeidemann; Dr.Bok-Suk Ziegler,Referatsleiterin
B I L D U N G S W E R K 33
Am 17. Februar 2005 führte das
Bildungswerk in Zusammenarbeit
mit „Science LAB“ in München eine
Konferenz zum Thema „Basis Bildung –
Grundlagen muss man früher schaffen“ durch. Christa
Stewens, Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium
für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, nahm an der
Vorstellung der Ergebnisse im Plenum teil (s. Bild).
Ein Ethik-Grundseminar fand
vom 4. – 6. März 2005 in
Kloster Banz statt.
Dr. Max Klopfer, Dozent
für Ethikunterricht an
der Universität Augs-
burg und Preisträger
„Max-Weber-Preis für
Wirtschaftsethik“ referier-
te u.a. über Grundfragen der
Wirtschafts- und Unternehmensethik.
Ein Kooperationsseminar mit der Clausewitz-Gesellschaft e.V.
zum Thema „Die deutsche Marine im Transformations-
prozess von NATO und Bundeswehr“ wurde am 14. März
2005 im Konferenzzentrum München durchgeführt.
Ein Kommunalpolitisches Spezial-
seminar zum Thema „Städtebau-
liche Verträge“ fand am 17. Juni
2005 im Konferenzzentrum Mün-
chen statt. Dozent war Dr. Franz
Dirnberger, vom Bayerischer
Gemeindetag.
„Deutschland vor großen Herausforderungen“ – zu
diesem Thema sprach der Vorsitzende der Hanns-Seidel-
Stiftung, Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, am 15. Juli 2005 im
Konferenzzentrum München vor Seminarleiter/innen und
Dozenten/innen des Bildungswerks.
Lutz Feldt, Vizeadmiral, Inspekteur der Marine; HauptgeschäftsführerDr. Peter Witterauf; General a.D. Klaus Naumann, ehem.Generalinspekteur der Bundeswehr; Edgar Trost, Generalleutnant a.D.,Vorsitzender der Clausewitz-Gesellschaft, Regionalkreis Bayern
StaatsministerinChrista Stewens
Dr. Max Klopfer
Am 21. Juli 2005 referierte Prof.
Dr. Peter Kunzmann über:
„Wertungen und Bewer-
tungen: Ethische Aspekte der
Gentechnik“.
„Die Macht der
Werbung – Wirt-
schafts- versus Politik-
werbung“ war das
Thema einer Vortragsver-
anstaltung am 15. Sep-
tember 2005 im Konfe-
renzzentrum München.
Im Bild der Referent des Abends, Dr. jur. Herbert Lackner.
Landtagspräsident Alois Glück, stv. Vorsitzender der Hanns-
Seidel-Stiftung, referierte am 12. Oktober 2005 über
„Wertevermittlung in der Politik“. Die Veranstaltung
wurde in Kooperation mit der Clausewitz-Gesellschaft e.V. und
der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. durch-
geführt.
Ein Wochenseminar für die Beschäftigten im Öffentlichen
Dienst fand vom 12.–17. Juni 2005 in Kloster Banz statt. U.a.
referierten Oberregierungsrat Franz-Josef Speckbacher,
Bayerisches Staatsministerium der Finanzen (s. Bild), über
„Aktuelle Entwicklungen im Öffentlichen Dienst-
recht“ und der stv. Personalratsvorsitzende beim Bayerischen
Landeskriminalamt, Rainer Winkler, über „Grundzüge des
Tarifrechtes im Öffentlichen Dienst“. ◆
34 B I L D U N G S W E R K
Hauptreferent bei der Abendveranstaltung am 22. September 2005
war Prof. (apl.) Dr. Ferdinand Rohrhirsch. Er sprach zur Thematik
„Total mobil und voll vernetzt: die Online-Existenz
zwischen Kontaktausdehnung und Selbstverlust?“.
In Kooperation mit dem Landesverband katholischer
Tageseinrichtungen für Kinder e. V. führte das
Bildungswerk am 21. November 2005 im
Konferenzzentrum München eine Fachtagung
zum Thema „Den Wandel gestalten!“
durch. Im Mittelpunkt der Vorträge, Diskus-
sionen und Fachforen standen konkrete
Schritte der Umsetzung des Bayerischen
Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes.
FÖRDERUNGS-F Ö R D E R U N G S W E R K
WERKALTSTIPENDIATEN
➧ Die Zahl der deutschen Altstipendiaten der Hanns-Seidel-
Stiftung betrug zum Jahresende 2005 insgesamt 1.868.
➧ Der „Club der Altstipen-
diaten“ (CdAS), der seit 1992
besteht, hatte zum 31.
Dezember 2005 bereits 1.061
Mitglieder. Zwischenzeitlich
gibt es bundesweit vierzehn
Regionalgruppen des CdAS,
der sich unter www.cdas.org
auch mit einer eigenen
Homepage präsentiert.
JOURNALISTISCHE NACHWUCHS-
FÖRDERUNG UND STIPENDIATEN-
PROGRAMM JOURNALISMUS
➧ Im Jahr 2005 wurden 63 Seminare im Bereich
Medienpolitik und Journalistische Nachwuchs-
förderung mit insgesamt ca. 1.200 Teilnehmern
durchgeführt, davon 31 Medienpraxisseminare
(Hörfunk, Fernsehen, Zeitung etc.)
➧ Mit einem Schwerpunktprogramm „Journalismus
für Stipendiaten“ (JFS) bereitete die Hanns-Seidel-
Stiftung 2005 insgesamt 72 journalistisch talen-
tierte Stipendiaten auf eine eventuelle Berufsaus-
übung im Medienbereich vor.
STIPENDIATENPROGRAMME
➧ Im Jahr 2005 wurden rund 55 Veranstaltungen der
Studienförderung Inland (Universitäts-, Fachhochschul-,
Promotionsförderung) im Rahmen der ideellen Förderung
bzw. Stipendiatenbetreuung durchgeführt.
➧ Gemeinsame Fachforumsveranstaltungen werden für deut-
sche und ausländische Stipendiaten sowie für Altstipen-
diaten in den Bereichen Geistes- und Naturwissenschaften,
Jura, Medizin, Ingenieurwissenschaften und Medien ange-
boten.
➧ Inzwischen gibt es an 28 Universitäten und 20 Fachhoch-
schulen Stipendiatengruppen der Hanns-Seidel-Stiftung.
Informationen rund um die Stipendiatenprogramme finden Sie
in unserem Internetangebot unter www.hss.de/studienfoerde-
rung.shtml.
F Ö R D E R U N G S W E R K 35
Förderungswerk
Anm.: Die Nennung von Stipendiaten, Journalisten etc. bezieht sich auf Personen beiderlei Geschlechts.
36 F Ö R D E R U N G S W E R K
STUDIEN-S T U D I E N F Ö R D E R U N GI M Ü B E R B L I C K
FÖRDERUNGIM UBERBLICK
STUDIENFÖRDERUNG – INLAND 2002 2003 2004 2005
UNIVERSITÄTSFÖRDERUNG 151 149 142 123
FACHHOCHSCHULFÖRDERUNG 66 65 68 87
PROMOTIONSFÖRDERUNG 125 124 126 139
JOURNALISTISCHES FÖRDERPROGRAMM FÜR STIPENDIATEN (JFS) 83 78 77 72
STUDIENFÖRDERUNGSUMME INLAND 425 416 413 421
STUDIENFÖRDERUNG AUSLAND 103 107 103 98
Stand jeweils 31. Dezember
Ziel der Studienförderung der Hanns-Seidel-Stiftung ist
es, zur Erziehung und Bildung eines charakterlich und wissen-
schaftlich qualifizierten Akademikernachwuchses beizutra-
gen. Hochbegabte und gleichzeitig gesellschaftspolitisch
engagierte Studenten und Promovenden werden ideell und
finanziell gefördert, damit sie kritisch und konstruktiv an der
Ausgestaltung unseres demokratischen Rechts- und Sozial-
staates mitwirken können.
STUDIENFÖRDERUNG – GESAMT 528 523 516 519
F Ö R D E R U N G S W E R K 37
STIPENDIATEN UNDV E R A N S TA LT U N G E N V O N S T I P E N D I AT E N U N D A LT S T I P E N D I AT E N
ALTSTIPENDIATENVERNETZUNG DER ALT- UND
AUSLANDSSTIPENDIATENARBEIT
Bereits seit Ende der 80er Jahre führt das Förderungswerk
der Hanns-Seidel-Stiftung in vielfältiger Weise Maß-
nahmen (Seminare, Tagungen, Studienfahrten etc.) für ihre
deutschen Altstipendiaten wie auch für ihre ehemaligen
Auslandsstipendiaten durch. Im Jahre 2005 wurden die
Bemühungen erfolgreich fortgesetzt, die Altstipendiatenarbeit
beider Bereiche zu koordinieren. Das Ziel dabei ist, bestehen-
de Kontakte zu ausländischen Altstipendiaten zu erweitern,
neue Kontakte herzustellen, den internationalen Meinungs-
austausch zu fördern und künftig gemeinsame Projekte durch-
zuführen. Dabei werden alle Aktivitäten mit dem „Club der
(deutschen) Altstipendiaten“ (CdAS) und mit den bereits in
mehreren Staaten existierenden nationalen Vereinigungen
von Ex-Stipendiaten abgestimmt. Mehrere gemeinsame
FACHFOREN VON STIPENDIATEN UND ALTSTIPENDIATEN 2005
Wildbad Kreuth ➧ Fachforum „JURA“ Thema: „Internationales Privatrecht im europäischen Kontext“
Frankfurt /Main ➧ Fachforum „WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN“ Thema: „Pecunia non olet – Geld und Moral im 21. Jahrhundert“
Wildbad Kreuth ➧ Fachforum „MEDIZIN“ Thema: „Medizinische und ethische Gesichtspunkte zum Konfliktfeld der Organtransplantation“
Wildbad Kreuth ➧ Fachforum „GEISTESWISSENSCHAFTEN“ Thema: „Warum Geisteswissenschaften? – Standpunkt und Ausblick“
Lindau/Mainau ➧ Fachforum „AGRAR / BIOLOGIE / CHEMIE (ABC)“ im Rahmen der 55. Internationalen Nobelpreisträger-Tagung
Wildbad Kreuth ➧ Fachforum „MEDIEN“ Thema: „Ethik und Medien“
Kloster Banz ➧ Fachforum „PHYSIK/INGENIEURWISSENSCHAFTEN“ Thema: „Von der Mikrotechnologie zur Nanotechnologie“
Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Dr. h.c. mult. HansZehetmair, beim bildungspolitischen Kamingespräch in Wildbad Kreuthmit den Beiratsmitgliedern der HSS- und KAS- Altstipendiaten-vereinigungen
Dialog der Kulturen: Die Jahrestagung für Auslandsstipendiaten bietet viele Möglichkeiten zum „interkulturellen“ Meinungsaustausch
Veranstaltungen boten die Gelegenheit, über die weitere
Zusammenarbeit zwischen deutschen Altstipendiaten und
Auslandsstipendiaten zu sprechen.
So ist z.B. an die verstärkte Durchführung gemeinsamer
Veranstaltungen im In- und Ausland gedacht.Weiterhin sollen
Auslandsstipendiaten vermehrt in Veranstaltungen von
Regionalgruppen der deutschen Altstipendiaten einbezogen
werden.
Besondere Höhepunkte der Altstipendiatenarbeit sind neben
der Jahrestagung vor allem die Frühjahrsakademie und die
Herbstakademie.Themen dieser beiden Fachtagungen im Jahr
2005:
➧ „Konservativ, christlich, wertorientiert – eine politische Basis
für die Zukunft?“
➧ „Die demographische Herausforderung“
ALTSTIPENDIATENA U S L A N D S S T I P E N D I AT E N -F Ö R D E R U N G
FÖRDERUNGSeit Beginn der Studienförderung Ausland im Jahr
1981 wurden insgesamt 1.363 ausländische Stipen-
diaten aus 71 Ländern gefördert. Derzeit befinden sich 98
Stipendiaten aus 29 Ländern in der Studienförderung.
Im Jahr 2005 wurden vom Förderungswerk zahlreiche
Betreuungsmaßnahmen für Auslandsstipendiaten durch-
geführt. Diese Tagungen und Seminare werden meist in
Zusammenarbeit mit den deutschen Stipendiaten und
Altstipendiaten veranstaltet.
Im Rahmen der Nachbetreuung wurden 2005 mehrere
Nachkontaktkonferenzen mit Auslandsstipendiaten durchge-
führt, so u. a. in Bukarest (Rumänien), Budapest und Pécs
(Ungarn), Lemberg (Ukraine), Warschau (Polen), Hanoi
(Vietnam), Manila (Philippinen), Bangkok (Thailand),
Ulanbator (Mongolei) und Peking (VR China). Das erfolgreiche
Konzept möglichst umfangreicher und vielseitiger
Betreuungsmaßnahmen, insbesondere der Nachbetreuung
soll, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, auch künftig
fortgesetzt werden.
Den Abschlussabend der Jahrestagung für ausländische
Stipendiaten, an dem im Bildungszentrum Wildbad Kreuth
mehr als 100 Stipendiaten aus 31 Ländern teilnahmen, ge-
stalteten die Stipendiaten mit Folklorevorführungen selbst.
F Ö R D E R U N G S W E R K38
Nachkontaktkonferenz mit den Gründungsmitgliedern der Altstipendiatenvereinigung in der VR China
Afrika 7
West-, Mittel-,Osteuropa 33
Asien 43
Summe: 98 Auslandsstipendiaten
Latein-amerika 15
AUSLANDSSTIPENDIATEN NACH REGIONEN(Stand: 31.12.2005)
20 Auslandsstipendiaten aus 13 Ländern besuchten imBildungszentrum Kloster Banz ein Seminar zur Geschichte, Politik
und Wirtschaftsentwicklung Oberfrankens
MEDIENPOLITIKM E D I E N P O L I T I KP R O M O T I O N S K O L L E G
PROMOTIONSKOLLEGJOURNALISTISCHE
NACHWUCHSFÖRDERUNG
Auch im Jahr 2005 bot das Förderungswerk wieder eine
Vielzahl von Veranstaltungen für Redakteure von Schüler- und
Jugendzeitschriften, für Studierende mit dem Berufsziel
Journalismus, für Volontäre und Nachwuchsjournalisten aus
allen Medienbereichen an. Auf den Praxisbezug der Seminare
wird hierbei besonderer Wert gelegt, und so wurde dem jour-
nalistischen Nachwuchs auch wieder die Gelegenheit gebo-
ten, über den Aus- und Fortbildungskanal (afk) eigene Radio-
und Fernsehproduktionen vorzustellen.
MEDIEN- UND INFORMATIONSTECHNIK
Regelmäßig führt das Förderungswerk der Hanns-Seidel-
Stiftung Seminare und Tagungen zu aktuellen Themen der
Medienpolitik durch. Dabei geht es sowohl um technische
Entwicklungen im Medienbereich und ihre praktischen
Konsequenzen für die sich herausbildende Wissens- und
Informationsgesellschaft wie auch um Fragen des journalisti-
schen Ethos und des Umgangs mit Medienmacht. Darüber
hinaus wird Journalisten aller Medienbereiche Gelegenheit
zum Erfahrungsaustausch auch mit ausländischen Kollegen
geboten.
MEDIENENTWICKLUNG IN MITTEL- UND
OSTEUROPA
In Zusammenarbeit mit dem Institut für internationale
Begegnung und Zusammenarbeit (IBZ) der Hanns-Seidel-
Stiftung führt das Förderungswerk eine Reihe von
Medienseminaren und Medientagungen in verschiedenen
Staaten Mittel- und Osteuropas durch. Im Mittelpunkt dieser
Seminare und Tagungen stehen v. a. die Themen:
- Aus- und Weiterbildung der Journalisten
- Aufgabe der Medien in einem demokratischen Staat
- Medienrecht
PROMOTIONSKOLLEG
Seit 2001 veranstaltet die Hanns-Seidel-Stiftung neben der in-
dividuellen Graduiertenförderung auch mehrere Promotions-
kollegs. Die Promotionskollegs zeichnen sich ganz besonders
durch Internationalität und Interdisziplinarität aus. Folgende
Promotionskollegs wurden vom Förderungswerk im Jahr 2005
durchgeführt:
Promotionskolleg Politikwissenschaft:
„Politischer Extremismus und Parteien“, Partner: TU Chemnitz
Europäisches Promotionskolleg Politikwissenschaft:
„Europa und die EU-Osterweiterung“, Partner: Universität
Erlangen-Nürnberg
F Ö R D E R U N G S W E R K 39
Die Stipendiaten des Promotionskollegs „Europa und die EU-Osterweiterung“ mit ihren wissenschaftlichen Themen:
Name Studiengang Ort Thema
BARTZ, Sabine Politikwissenschaft Bonn „Migration im Rahmen der EU-Osterweiterung“DIMITROVA, Rossitsa Jura Köln „Handlungsfähigkeit der EU im Rahmen der GASP“FIDERMUC-MALER, Politikwissenschaft Giessen „Kroatische Europapolitik“Zrinka KatarinaHEINDRICHS, Sebastian Politikwissenschaft Bonn „Großbritannien und die EU-Osterweiterung“KELTSCH, Thomas Verkehrswissenschaft Dresden „Verkehrswirtschaftliche und –politische Auswirkungen der EU-Erweiterung“KÜNZEL, Ulrich Politikwissenschaft Erlangen „Die EU-Integration als Katalysator zur Lösung innerstaatlicher Konflikte“POPESCU, Alina VWL München „Übertragungsmöglichkeiten europäischer organisatorischer Regelungen auf die
Gestaltung der Eingliederungshilfe in Rumänien“SCHASER, Petra Politikwissenschaft Passau „Innere Sicherheit im Prozess der EU-Osterweiterung“SCHUBERT-PANECKA, Jura Rostock „Europäisierung des internationalenZivilprozessrechts – Lugano-ÜbereinkommenKatarzyna und EuGVO in Polen“TENBÜCKEN, Marc Verwaltungs- Konstanz „Regulatory Reform in the Enlarged European Union: Privatization, Liberalization and
wissenschaften Reregulation in Network Infrastructures“THALACKER, Patrick Politikwissenschaft Tübingen „Die EU-Sozialpolitik und die Osterweiterung“VYSOTSKAYA, Alena Politikwissenschaft Erlangen „Auswirkungen der Osterweiterung der EU für Russland und Belarus“
BÜRO FÜRB Ü R O F Ü R A U S W Ä R T I G E B E Z I E H U N G E N
AUSWÄRTIGEBEZIE-
HUNGENDas Büro für Auswärtige Beziehungen der Hanns-Seidel-
Stiftung, dessen Hauptaufgaben die Kontaktpflege und
der Informationsaustausch mit ausländischen Gästen und
Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind, ver-
zeichnete vor den vorgezogenen Bundestagswahlen im
September 2005 und während der schwierigen Phase der
Bildung der Regierungskoalition auffallend viele Anfragen
nach Informationsgesprächen aus aller Welt, vorrangig aus
dem europäischen Ausland.
Vertreter ausländischer Regierungen und in Deutschland oder
Bayern neu akkreditierte Diplomaten wurden ebenso in der
Münchner Zentrale empfangen wie Vorsitzende oder
Generalsekretäre befreundeter Parteien, deren Arbeit von
denselben Grundwerten geleitet werden, die auch die Arbeit
der Hanns-Seidel-Stiftung prägen: Demokratie, Freiheit und
Rechtsstaatlichkeit.Afghanistan und Australien standen dabei
ebenso auf der Liste der Herkunftsländer ausländischer Gäste
wie auch die Nachbarländer Österreich und die Niederlande
oder Südtirol.
Diplomaten, Politiker und Stiftungsvertreter aus dem Ausland
nutzten bei ihren Besuchen in der bayerischen Landes-
hauptstadt die Gelegenheit, sich zumeist in Gesprächen mit
der Stiftungsführung Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair oder
Dr. Peter Witterauf über aktuelle Herausforderungen unserer
Zeit und deren Reflexion in der Arbeit der Hanns-Seidel-
Stiftung auszutauschen. Darüber hinaus vermittelte das Büro
für Auswärtige Beziehungen Kontakte zu Mitgliedern der
Bayerischen Staatsregierung, des Bayerischen Landtags, des
Deutschen Bundestags und zu bayerischen Abgeordneten des
Europäischen Parlaments.
Im internationalen Austausch über aktuelle politische
Entwicklungen dominierte neben der Wahl zum Deutschen
Bundestag ein weiteres wichtiges Thema: die Krise, die im
Nachgang der beiden gescheiterten EU-Verfassungs-
referenden in Frankreich und den Niederlanden die Euro-
päische Union erfasst und die zu einer intensiveren Aus-
einandersetzung mit Problemen der EU zwingt. Im Dialog mit
betroffenen Partnern, etwa aus den Niederlanden oder aus
dem Beitrittskandidatenland Rumänien, wurden Probleme
wie die zunehmend als überstürzt empfundene EU-
Erweiterung oder die steigende Bürokratie und die damit ein-
hergehende Entfremdung der Bürger vom hohen Wert der eu-
ropäischen Einigung vertieft. Hier machte die Hanns-Seidel-
Stiftung auch regen Gebrauch von den Netzwerken der
Europäischen Volkspartei (EVP) und der EVP-ED-Fraktion im
Europäischen Parlament. In das „European Ideas Network“
(EIN), einer Kooperation europäischer Stiftungen der bürger-
lichen Mitte, brachte sich die Hanns-Seidel-Stiftung durch die
Moderation einer „Task Force“ zum Thema „Education and
Human Capital“ ein. ◆
40 B Ü R O F Ü R A U S W Ä R T I G E B E Z I E H U N G E N
(v.l.n.r.) Claudia Nothaft, Dr. Peter Witterauf, S.E. Leonidas Markides, Botschafter derRepublik Zypern, Dr. Susanne Luther
Pamela J. Fayle, Australische Botschafterin in der BundesrepublikDeutschland, der Schweiz und Liechtenstein, mit Dr. Peter Witterauf
Marja van Bijsterveldt-Vliegenthart, Vorsitzende der niederländischenCDA (m.), Dr. Susanne Luther und Dr. Peter Witterauf
BÜRO FÜRB Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N
W A S H I N G T O N , B R Ü S S E L , M O S K A U / I N T E R N AT I O N A L E K O N F E R E N Z E N
VERBINDUNGSSTELLENINTERNATIONALE
KONFERENZENAufgabe des Büro für Verbindungsstellen Washington,
Brüssel, Moskau / Internationale Konferenzen ist es, im
Sinne der Satzung der Hanns-Seidel-Stiftung durch internatio-
nale Gesprächsprogramme und Konferenzen die Völker-
verständigung und den europäischen Einigungsprozess zu
fördern.
B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 41
Büro für Verbindungs-stellen/ InternationaleKonferenzen
INTERNATIONALE KONFERENZEN
Deutsch-Israelische bzw. Deutsch-Palästinensische
Fachtagung in Jerusalem und Ramallah
Im Mai 2005 jährte sich die Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und
Israel zum vierzigsten Mal. Die Hanns-Seidel-Stiftung nahm
dieses Datum zum Anlass, um in Zusammenarbeit mit der
CSU-Landesgruppe Anfang März in Jerusalem eine Deutsch-
Israelische Fachtagung durchzuführen, die vom damaligen
Parlamentarischen Geschäftsführer und heutigen Vorsitzen-
den Dr. Peter Ramsauer geleitet wurde. Im Mittelpunkt der
Gespräche mit zahlreichen hochrangigen Politikern und
Abgeordneten Israels und der Palästinensischen Gebiete
stand der Friedensprozess im Nahen Osten.
Die Fachtagung wurde mit einem Referat von Gideon Ezra,
Minister für Innere Sicherheit, eröffnet, an das sich State-
ments der Bundestagsabgeordneten und jetzigen Staats-
sekretäre Christian Schmidt und Dr. Gerd Müller an-
schlossen.
Gideon Ezra wies in seinem Referat darauf hin, dass Israel
nach wie vor durch den Terrorismus existenziell bedroht sei,
und bat um Verständnis für Maßnahmen wie z.B. den Bau des
Sperrzauns, der für Israels Sicherheit
unerlässlich sei.
Sowohl der Präsident des israelischen
Parlaments, Reuven Rivlin, als auch der
damalige israelische Vize- und spätere
amtierende Premierminister Ehud
Olmert ließen es sich nicht nehmen, die
deutsche Delegation zu einer je einstün-
digen Unterredung zu empfangen, in deren Mittelpunkt das
Pro und Contra des israelischen Rückzugs aus dem Gaza-
Streifen stand. Ferner wurde über die Weiterentwicklung des
Friedensprozesses im Nahen Osten diskutiert. In der palästi-
nensischen Verwaltungshauptstadt Ramallah traf die Gruppe
mit dem Leiter der palästinensischen Verhandlungs-
delegation mit
Israel, Minister
a.D. Dr. Saeb
Ereiqat, sowie
mit der christ-
lichen PLO-
Abgeordneten
Dr. Hanan
Ashrawi zu
Gesprächen zusammen.
Beide verurteilten entschieden den Terrorismus und sprachen
sich für Verhandlungen über den israelischen Abzug aus dem
Westjordanland und damit für eine Zwei-Staaten-Lösung aus.
Zum Abschluss der Gespräche in Ramallah erhielten die Abge-
ordneten vom palästinenschen Wirtschaftsminister, Maher
Masri, und dem Minister für Planung, Dr. Ghassan Khatib,
Informationen aus erster Hand über die äußerst angespannte
Wirtschaftslage im Westjordanland. (Fortsetzung Seite 43)
Dr. Rudolf Sussmann, Gideon Ezra, Dr. Peter Ramsauer
Stefan Müller, Dr. Peter Ramsauer, EhudOlmert
Dr. Saeb Ereiqat, Dr. Peter Ramsauer,Dr. Hans-Peter Friedrich
42 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N
• in Jerusalem und Ramallah
Deutsch-Israelische bzw. Deutsch-Palästinen-
sische Fachtagung
• in München, Brüssel und Berlin
Deutsch-Amerikanische Fachtagung mit US-
Staff Aides
• in München und Berlin
Gesprächsprogramm mit Diskussionsveran-
staltungen für russische Parlamentarier
• in München und Brüssel
Fachtagung für angehende Führungskräfte aus
Politik und Verwaltung der Russischen Föderation
• in Jaroslawl und Moskau
Fachtagung zu den Anforderungen an eine
moderne Sozialpolitik
• in Moskau
- Fachtagung zum Thema „Selbstverständnis
und Rolle der politischen Parteien im deutsch-
russischen Vergleich“
- Fachtagung zum Thema „Perspektiven der
deutsch-russischen Partnerschaft“ mit Haupt-
geschäftsführer Dr. Peter Witterauf
- Gesprächsprogramm zu den deutsch- bzw.
europäisch-russischen Beziehungen mit den
Bundestagsabgeordneten Dr. Christian Ruck,
Stephan Mayer und Stefan Müller
- Deutsch-Russische Fachtagung zu jugend-
politischen Fragen
• in Brüssel (s. Seite 44)
• in San Francisco
Diskussionsveranstaltung der Hanns-Seidel-
Stiftung und des American Council on Germany
mit Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten
Dr. Edmund Stoiber zur Weiterentwicklung der
transatlantischen Beziehungen
• in Milwaukee
Referat von Prof. Ursula Männle, Staats-
ministerin a.D. und stv.Vorsitzende der Hanns-
Seidel-Stiftung, auf der Jahrestagung der
„German Studies Association“ sowie
Gesprächsprogramm mit politischen Multi-
plikatoren vor Ort
• in Washington
Fachtagungen, Vortrags- und Diskussions-
veranstaltungen zu Fragen der deutsch-amerika-
nischen Beziehungen und der transatlantischen
Kooperation sowie zu aktuellen Problemen der
Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik.
KONFERENZEN, FACHTAGUNGEN, DISKUSSIONSVERANSTALTUNGEN UND GESPRÄCHSPROGRAMME
➧ Diskussion über die Weiterentwicklung der Europäischen
Union mit u.a. folgenden Themen: Finanzielle Vorausschau
2007 – 2013, der Europäische Verfassungsvertrag, die
Lissabon-Agenda – Perspektiven für Wachstum und
Beschäftigung, Steuerwettbewerb in Europa
➧ Weiterentwicklung der gemeinsamen europäischen Außen-
und Sicherheitspolitik
➧ Vertiefung und Erweiterung des deutsch-amerikanischen
Dialogs und der transatlantischen Kooperation
➧ Unterstützung von Parteiendemokratie, Parlamentarismus
und Sozialer Marktwirtschaft in der Russischen Föderation,
Ausbau der deutsch-russischen Kooperation
➧ Herstellung von Kontakten und Aufbau von Netzwerken
junger deutscher Politiker und angehender Führungskräfte
mit amerikanischen und russischen Kollegen
➧ Vertiefung und Ausbau der deutsch-israelischen
Beziehungen, Pflege von Kontakten zu führenden
Vertretern der Palästinensischen Autonomiegebiete
ÜBERBLICK UND BESONDERE SCHWERPUNKTE
Büro gesamt 43 1.608 2.586 4.194 106
Zentrale Maßnahmen 4 19 126 145 29
Verbindungsstelle Washington 6 100 334 434 10
Verbindungsstelle Brüssel 26 1.400 1.930 3.330 101
Verbindungsstelle Moskau 7 89 196 285 4
Veranstaltungen Anzahl Anzahl Teilnehmer Anzahl2005 Veranstaltungen Deutschland Andere Länder Gesamt Länder
STATISTIK DES BÜROS FÜR VERBINDUNGSSTELLEN / INTERNATIONALE KONFERENZEN
In Zusammenarbeit mit den drei Verbindungsstellen in Washington, Brüssel und Moskau wurden im Jahre 2005 insgesamt
43 Veranstaltungen im In- und Ausland mit 4.194 Teilnehmern aus 106 Ländern durchgeführt.
INFORMATIONS-I N F O R M AT I O N S B E S U C H E
FA C H TA G U N G E NK O N F E R E N Z E N
BESUCHE(Fortsetzung von Seite 41)
An die Unterredung mit dem Oberhaupt der islamischen
Glaubensbehörde auf dem Tempelberg in Jerusalem,
E. Adnan Husseini, schloss sich der Besuch der Al Aqsa
Moschee an. Ein Besuch der überkonfessionellen christlichen
Grabeskirche schloss die Informationstagung ab.
VERBINDUNGSSTELLE WASHINGTON DC
Als Vermittler von Gesprächskontakten zwischen hochrangi-
gen Politikern aus Deutschland und den USA kam der
Verbindungsstelle Washington gerade vor dem Hintergrund
der im Jahre 2005 noch bestehenden transatlantischen
Spannungen eine herausgehobene Bedeutung zu.
Die vorgezogene Bundestagswahl führte in Washington zu
einem erhöhten Interesse an den politischen Entwicklungen in
Deutschland, dem der Verbindungsstellenleiter Ulf Gartzke
durch zahlreiche Informationsgespräche im US-Senat und
Repräsentantenhaus Rechnung trug.
Im Vordergrund der Arbeit des Verbindungsstellenleiters stand
ferner die Pflege eines kontinuierlichen Meinungs- und
Informationsaustauschs mit führenden Repräsentanten der
amerikanischen Regierung, des US-Kongresses, multilateralen
Organisationen (z.B. Weltbank, IWF), Think Tanks, Univer-
sitäten sowie Vertretern der Wirtschaft und der Medien.
Darüber hinaus erstellte die Verbindungsstelle regelmäßig
Hintergrundanalysen zu wichtigen Themen der amerikani-
schen Innen- und Außenpolitik.
Anfang März organisierte die Verbindungsstelle anlässlich des
Besuchs des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund
Stoiber in San Francisco gemeinsam mit dem American
Council on Germany eine Vortragsveranstaltung zum Thema
„Die transatlantischen Beziehungen in einer globalen
Wirtschaft: Anmerkungen aus der Mitte Europas“, an der
zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft teilnahmen.
Die 20. Deutsch-Amerikanische Fachtagung für Staff Aides
(Hanns-Seidel-Memorial-Fellowship Program) gab im vergan-
genen Jahr wiederum engen politischen Beratern von ein-
flussreichen Senatoren und Kongressabgeordneten die
Gelegenheit, mit hochrangigen politischen Gesprächspartnern
in München, Brüssel und Berlin zusammenzutreffen. Im
Rahmen ihres Europaaufenthaltes traf die US-Delegation in
München u.a. mit dem Vorsitzenden der CSU-Landtags-
fraktion, Joachim Herrmann, dem Leiter der Bayerischen
Staatskanzlei, Staatsminister Erwin Huber, sowie CSU-
Generalsekretär Dr. Markus Söder zu politischen Unter-
redungen zusammen. In Brüssel und Berlin standen u.a.
Gespräche mit dem Ständigen Vertreter Deutschlands im
NATO-Militärausschuss, Gen. Lt. Dr. Klaus Olshausen, dem
amtierenden US-NATO Botschafter John M. Koenig sowie
dem amtieren-
den US-Bot-
schafter in Deut-
schland John A.
Cloud auf dem
Programm.
B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 43
Dr. Gerd Müller (l.), E. Adnan Husseini
CSU-Parlamentarier vor dem Felsendom
Die amerikanische Delegation beim Leiter der BayerischenStaatskanzlei, Staatsminister Erwin Huber
...FACH-
44 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N
TAGUNGENTom Coburn (Republikaner aus Oklahoma) sowie dem bis
vor kurzem jüngsten Mitglied des US-Kongresses, Adam
Putnam (Republikaner aus Florida), standen die Aus-
wirkungen der Bundestagswahlen 2005 auf die transatlanti-
schen Beziehungen.
Ferner kam Freiherr Karl-Theodor zu
Guttenberg, Obmann der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion im Auswärtigen
Ausschuss des Deutschen Bundestages,
mehrfach zu politischen Konsultationen
nach Washington.
VERBINDUNGSSTELLE BRÜSSEL
Mit ihrer Verbindungsstelle Brüssel trägt die Hanns-Seidel-
Stiftung seit nunmehr fast 20 Jahren der herausgehobenen
Bedeutung Brüssels als Zentrum der europäischen Politik
Rechnung. Sie fungiert als Bindeglied der HSS-Zentrale zu den
Institutionen der Europäischen Union, den EU-Mitglieds-
staaten und der Nordatlantischen Allianz.
Die Teilnahme von hochrangigen Entscheidungsträgern an
den Konferenzen der Verbindungsstelle Brüssel unterstrich im
Jahre 2005 erneut ihre wichtige Funktion als Ort der euro-
päischen Begegnung und des Meinungsaustausches.
Die Verbindungsstelle Brüssel, die von Markus Russ geleitet
wird, betreute im Jahre 2005 insgesamt 3.330 Teilnehmer aus
101 Ländern. Die großen Herausforderungen, die die Euro-
päische Union im Jahre 2005 zu bewältigen hatte, spiegelten
sich auch in der Auswahl der behandelten Themen wider:
AUSWAHL VON SEMINAREN UND
KONFERENZEN IN BRÜSSEL
EUROPAPOLITISCHER DIALOG:
➧ „Die Lissabon Agenda – Erfolge nur mit dem Mittelstand“
➧ „Finanzielle Vorausschau 2007 – 2013: Investition in
Europas Zukunft“
➧ Gesprächsrunde mit jungen Mitgliedern des Bayerischen
Landtages, des Deutschen Bundestages und der CSU-
Europagruppe im Europäischen Parlament zur
Ende Juli hielten sich Christian Schmidt, Ver-
teidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im
Deutschen Bundestag, sowie der Vorsitzende der
Internationalen Kommission der CSU, Staatsminister a.D.
Reinhold Bocklet, zu politischen Konsultationen in
Washington auf. Im Mittelpunkt der Gespräche mit mehreren
Senatoren und Kongressabgeordneten, darunter u.a.
Senator Richard C. Shelby, Chairman des Banking,
Housing and Urban Affairs Committees, Senator James
Inhofe, Congressman John M. Spratt, Mitglied des Armed
Services und Budget Committees, Congressman Gil
Gutknecht, Vorsitzender der Congressional Study Group on
Germany, standen die außen- und sicherheitspolitischen
Implikationen eines Regierungswechsels in Berlin. Darüber
hinaus sprachen beide Politiker auf einer von der Hanns-
Seidel-Stiftung zusammen mit dem Hudson Institute organi-
sierten Diskussionsveranstaltung.
Auf der Jahrestagung 2005 der renommierten
German Studies Association in Milwaukee wurde
die Hanns-Seidel-Stiftung von ihrer stv.
Vorsitzenden Prof. Ursula Männle vertreten, die
dort im Rahmen einer Podiums- und
Fernsehdiskussion die jüngste Bundestagswahl in
Deutschland analysierte.
Mitte November reiste eine Delegation junger CSU-Politiker,
darunter Dorothee Mantel, Dr. Bernd Weiß, Melanie
Huml, Martin Sailer, sowie die stv. JU-Bundesvorsitzende
Dr. Nadine Pallas zu politischen Gesprächen nach
Washington. Im Mittelpunkt der Unterredungen mit u.a.
dem republikanischen Senator Jon Kyl (Arizona), Senator
Senator Richard C. Shelbyund Christian Schmidt
Reinhold Bocklet mitCongressman John M. Spratt
Stv. Vorsitzende Prof. Ursula Männle
Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg
„Ratifizierung des Verfassungsvertrages und zur Zukunft
der EU“
➧ „Horizons2020 – Was kommt nach Lissabon?
Perspektiven für Wachstum und Beschäftigung“
➧ „Die Zukunft der Transatlantischen Beziehungen: Chancen
für den Wandel“
➧ „Reproduktionsmedizin und Stammzellenforschung in
Deutschland im Spannungsfeld von Ethik und medizini-
schem Fortschritt“
➧ „Steuerwettbewerb in Europa – Chance auf mehr
Wachstum, Beschäftigung, Wohlstand?“
➧ „EU-Russia Relations: Moving forwards or backwards“
➧ „Der Weg zu besseren Kinderbetreuungssystemen in
Europa“
➧ „Perspektiven der Europäischen Verteidigungspolitik“
➧ „Regionen in Europa und die Lissabon-Agenda: Das
Potenzial der Vielfalt nutzen“
➧ „Die Rückbesinnung auf Werte und Ethik vor dem
Hintergrund aktueller geistesgeschichtlicher
Entwicklungen“
➧ „Die Prioritäten der österreichischen EU-Rats-
präsidentschaft“
➧ „Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und
Terrorismus: Standpunkte und Strategien der EU“
➧ „Die Ergebnisse des Europäischen Rates vom 15. /16.
Dezember 2005 – Bewertung aus deutscher Sicht“
ENTWICKLUNGSPOLITISCHER DIALOG:
➧ Roundtable-Diskussion mit dem Sprecher des
Philippinischen Repräsentantenhauses José de Venecia, Jr.
➧ „Kroatiens Mitgliedschaft in der EU – zu beiderseitigem
Nutzen“ mit der kroatischen Außenministerin, Kolinda
Grabar-Kitarovic
➧ „Governance – Made in Africa“
➧ Informationsbesuch des Bildungsministers der chinesischen
Provinz Hubei im Rahmen einer Delegationsreise der
Brautechnischen Akademie Wuhan
➧ Gesprächsprogramm des ehemaligen philippinischen
Staatspräsidenten Fidel Valdez Ramos mit Vortrags-
veranstaltung zum Thema: „Europe is where the future
is being shaped“
B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 45
... KONFE-RENZEN
Alexander Radwan
WEITERE VERANSTALTUNGEN:
➧ Vier Einführungsseminare für Teilnehmer der
Internationalen Parlaments-Praktika des Deutschen
Bundestages
➧ Pressefrühstück mit dem ungarischen Ministerpräsidenten
a.D. Viktor Orbán
➧ 2. Brüsseler Gespräch zur Sicherheitspolitik in
Zusammenarbeit mit EUROMIL
Auf einer am 3. März 2005
von der Verbindungsstelle
Brüssel der Hanns-Seidel-
Stiftung gemeinsam mit der
Konrad-Adenauer-Stiftung
organisierten Abendveran-
staltung zeigte der Sprecher
des Philippinischen Reprä-
sentantenhauses, José de
Venecia, Jr., neue Perspektiven zukünftiger Zusammenarbeit
zwischen der EU und den asiatischen Staaten auf.
„Die Lissabon-Agenda – Erfolge nur mit dem Mittelstand“
war Thema einer hochrangig besetzten Fachkonferenz am
15. März 2005, an der u.a. die EU-Kommissare Ján Figel und
Vladimir Spidla sowie der Generaldirektor der EU-
Kommission für Regionalpolitik, Graham
Meadows, und Alexander Radwan,
MdEP, teilnahmen.Angesichts der Bedeutung
des Mittelstandes als Wachstumsmotor der
europäischen Wirtschaft, lag der Schwer-
punkt der Diskussion auf
den Möglichkeiten der
EU, die Entwicklung des
Arbeitsplätze sichernden
Mittelstandes gezielt zu
fördern.
Kommissar Vladimir Spidla
José de Venecia, Jr.
Mit ihrem Vorschlagspaket für den EU-Finanzrahmen 2007 – 2013
beabsichtigte die EU-Kommission, das künftige EU-Budget zu Be-
ginn des Jahres 2005 festzulegen. In einer Diskussionsveranstaltung
am 24. Mai 2005 unterzog der Vorsitzende der CSU-Europagruppe
im Europäischen Parlament, Markus Ferber, die Vorschläge der
EU-Kommission einer ebenso konstruktiven wie kritischen
Würdigung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexander
Hagelüken, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung.
„Wie werden wir in Zukunft leben, lernen und arbeiten?“ Diese
und andere Fragen wurden im Rahmen einer gemeinsam von der
Verbindungsstelle Brüssel und der Siemens AG unter dem Titel:
„Horizons 2020 – Was kommt nach Lissabon?“ am 2. Juni 2005
in Brüssel durchgeführten Veranstaltung erörtert. An dieser
Fachtagung nahmen als Referenten u.a. teil: Prof. Dr. Edward G.
Krubasik, Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG und Dr.
Joachim Wuermeling, Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt
und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments.
46 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N
Alexander Hagelüken (l.), Markus Ferber
Dr. Joachim Wuermeling, Dr. Joachim Scharioth, Jérôme Vignon, Prof. Dr. Edward G. Krubasik,Carlos Tavares, Gert-Jan Koopman
...FACH-TAGUNGEN
Am 14. Juni 2005 führte
die Hanns-Seidel-Stif-
tung mit Staatssekre-
tärin Emilia Müller,
Bayerisches Staats-
ministerium für Umwelt,
Gesundheit und Ver-
braucherschutz, sowie
den Europaabgeord-
neten Dr.Angelika Niebler und Dr. Peter Liese eine
Fachkonferenz zum Thema: „Reproduktionsmedizin
und Stammzellenforschung in Deutschland im
Spannungsfeld von Ethik
und medizinischem Fort-
schritt“ durch, an der auch
der EU-Kommissar für
Wissenschaft und For-
schung, Janez Potoc̆nik,
teilnahm.
Die Hanns-Seidel-Stiftung
gab der Außenministerin Kroatiens, Kolinda Grabar-
Kitarovic, die Gelegenheit, am 5. Juli 2005 vor zahl-
reichen Vertretern europäischer Institutionen, der
Wirtschaft und der Diplomatie zum Thema „Kroatiens
Mitgliedschaft in der EU – Nützlich für beide Seiten“ zu
sprechen. Die kroatische Außenministerin legte in ihren
Ausführungen dar, dass es im beiderseitigen Interesse
liege, die gegenwärtige Dynamik des kroatischen EU-
Beitrittsprozesses aufrechtzuerhalten.
Dr. Angelika Niebler
Kolinda Grabar-Kitarovic
Staatssekretärin Emilia Müller
... KONFE-RENZENAm 12. Juli 2005 fand ein ganztägiges entwicklungspoliti-
sches Seminar zum Thema: „Governance – Made in Afrika“
statt. Auf vier Panels diskutierten hochrangige europäische
Experten, Botschafter afrikanischer Länder und Auslands-
mitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung über die großen
Probleme – wie z.B. ethnische Konflikte, Hunger,
Bildungsmangel – mit denen dieser Kontinent derzeit kon-
frontiert ist.
Der durch die drastischen Steuersenkungen einiger neuer EU-
Mitgliedstaaten entstandene Steuerwettbewerb zwingt insbe-
sondere klassische EU-Mitgliedsländer dazu, ihrerseits ihr
Steuersystem zu reformieren. Die Hanns-Seidel-Stiftung, der
Europäische Steuerzahler-Bund und der Europäische Wirt-
schaftssenat luden deshalb am 13. Juli 2005 hochrangige
Referenten, darunter u.a. EP-Vizepräsident Dr. Ingo
Friedrich, EU-Kommissar Laszlo Kovács und Prof. Dr.
Friedmann, Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats
und ehem. Präsident des Europäischen Rechnungshofes, ein,
um mit ihnen über das Thema: „Steuerwettbewerb in Europa
– Chance auf mehr Wachstum, Beschäftigung und
Wohlstand?“ zu diskutieren.
„Der Weg zu besseren Kinderbetreuungssystemen in Europa“
war Thema einer Diskussionsveranstaltung am 15. November
2005. Als Vorreiter eines bedarfsgerechten Ausbaus der
Kinderbetreuung über alle Altersgruppen hinweg gelten
Frankreich und Belgien, wo bereits Anfang der 70er Jahre mit
der Schaffung eines breiten Angebots der Kinderbetreuung
begonnen wurde. Ausgehend von den dort gemachten
Erfahrungen diskutierten Christa Stewens, Bayerische
Staatsministerin für Arbeit, Sozialordnung, Familie und Frauen;
Luisella Pavan-Woolfe, Europäische Kommission, GD
Beschäftigung; Katrien Verhegge, Beraterin im Kabinett
Inge Vervotte, Ministerin für Wohlfahrt, Volksgesundheit und
Familie der Region Flandern, sowie Nathalie Nikitenko,
Ständige Vertretung Frankreichs bei der EU, über neue Mo-
delle der Kinderbetreuung in Europa. Moderiert wurde diese
Veranstaltung von der Journalistin Petra Pinzler („Die Zeit“).
Ein Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm 2005 war die in
Kooperation mit der Robert-Schumann-Stiftung, der New
Defence Agenda und Friends of Europe am 21. November
B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 47
Javier Solana, Michèle Alliot-Marie, John Reid, Markus Ferber
Prof. Dr. Friedmann, Kommissar Laszlo Kovács, Dr. Ingo Friedrich
Dr. Rainer Gepperth, Hanns-Seidel-Stiftung; Stefano Manservisi,Generaldirektor DG Development; John Palmer, European Policy Centre
TAGUNGENdurchgeführte Podiumsdiskussion zum Thema „Perspektiven
der europäischen Verteidigungspolitik“, auf der die französi-
sche Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie, der bri-
tische Verteidigungsminister John Reid, der Generalsekretär
des Rates und Hoher Vertreter für die Gemeinsame Außen-
und Sicherheitspolitik der EU, Dr. Javier Solana, sowie
Markus Ferber die künftige Ausgestaltung der europäischen
Sicherheitspolitik erörterten.
Auf einer Diskussionsveranstaltung am 8. Dezember 2005
umriss Dr. Hans Winkler, Staatssekretär im Bundes-
ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Republik
Österreich, unter der Moderation von Christian Henkes
(Europa-Korrespondent Studio Brüssel, Deutsche Welle TV)
im Gespräch mit Dr. Joachim Wuermeling die „Prioritäten
der österreichischen Ratspräsidentschaft“. Dr. Hans Winkler
hob in seinen Ausführungen hervor, dass es vorrangig darum
gehen müsse, durch strikte Anwendung der EU-Prinzipien
„Bürgernähe und Subsidiarität“ verlorengegangenes Ver-
trauen der Bürger zurückzugewinnen.
VERBINDUNGSSTELLE MOSKAU
Das Büro für Verbindungsstellen führte vom 29. Mai – 3. Juni
2005 für acht Abgeordnete der Russischen Staatsduma und
zwei Präsidenten von russischen Regionalparlamenten eine
Informationsreise mit Stationen in München, Berlin
und Potsdam durch. In München trafen die russischen
Parlamentarier u.a. zu Gesprächen mit Finanzminister Prof.
Dr. Kurt Faltlhauser, Wirtschaftsstaatssekretär Hans
Spitzner sowie dem Vorsitzenden der CSU-Fraktion im
Bayerischen Landtag, Joachim Herrmann, zusammen. Bei
einer Konferenz mit Politikern und Russlandexperten, die vom
Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung, Dr. h.c. mult. Hans
Zehetmair, mit einem Grundsatzreferat eröffnet wurde,
stand das Thema „Parlamentarismus und Parteiendemokratie
in Deutschland und Russland“ auf der Tagesordnung.
Der Informationsbesuch fand am 2. / 3. Juni seine Fortsetzung
in Berlin und Potsdam, wo u.a. Unterredungen mit dem
Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundes-
tag, Michael Glos, dem Verteidigungspolitischen Sprecher
der CDU/CSU-Fraktion, Christian Schmidt, und der Justiz-
ministerin von Brandenburg, Beate Blechinger, stattfanden.
Vom 11. – 13. Juli hielt sich der Hauptgeschäftsführer der
Hanns-Seidel-Stiftung, Dr. Peter Witterauf, in Begleitung
48 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N
Ludwig Mailinger, Alexandra Buratajewa, Dr. Peter Witterauf,Wladimir Platonow und Swetlana Selwina
Die russischen Parlamentarier im Deutschen Bundestag mit Christian Schmidtund Michael Glos (5.+ 6. v. l.)
Dr. Joachim Wuermeling, Christian Henkes, Dr. Hans Winkler
...FACH-
des Leiters des Büros für Verbindungsstellen, Ludwig
Mailinger, zu Gesprächen mit hochrangigen russischen
Politikern in Moskau auf. Nach einem Briefing durch den am-
tierenden deutschen Botschafter in Moskau, Andreas von
Mettenheim, und einem Meinungsaustausch in der
Europaabteilung des russischen Außenministeriums wurde
Dr. Witterauf in der Russischen Staatsduma vom
Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Konstantin
Kosatschow, zu einer Unterredung über die Rolle der Hanns-
Seidel-Stiftung bei der Festigung und Vertiefung der deutsch-
russischen Beziehungen empfangen. Dem schlossen sich ein
Gedankenaustausch mit dem Präsidenten der Moskauer
Stadtduma, Wladimir Platonow, und ein Gespräch mit der
Vorsitzenden der Jugendorganisation von „Einiges Russland“,
Alexandra Buratajewa, über „Russlands post-sowjetische
Generation“ an.
Dr. Peter Witterauf referierte ferner vor über 50 hochrangi-
gen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zum
Thema „Europa und Russland – Partner für Frieden und
Freiheit“. Im Anschluss daran erläuterte der stv. Vorsitzende
der Mehrheitsfraktion „Einiges Russland“ in der Staatsduma,
Waleri Bogomolow, die Erwartungen seines Landes an
Deutschland nach der Bundestagswahl 2005. Ferner stattete
Dr. Witterauf dem Europa-Institut der Russischen Akademie
der Wissenschaften einen Besuch ab, um mit leitenden
B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 49
Dr. Peter Witterauf und Ludwig Mailinger mit Konstantin Kosatschow (Mitte)
... KONFE-RENZEN
Professoren über die Perspektiven der europäisch-russischen
Zusammenarbeit zu diskutieren. Ein Gespräch mit der stv.
Generaldirektorin der Tretjakow-Galerie rundete das umfang-
reiche, vom Leiter der Verbindungsstelle Moskau, Christian
Forstner organisierte Arbeitsprogramm ab.
Vom 9. – 14. Oktober 2005 absolvierten 18 junge Führungs-
kräfte von Parlamenten und anderen gesellschaftlich relevan-
ten Institutionen Russlands auf Einladung der Hanns-Seidel-
Stiftung ein umfangreiches politisches Gesprächsprogramm,
das sie mit hochrangigen Vertretern von Politik und Wirtschaft
in München sowie von EU und NATO in Brüssel zusammen-
führte.
Nach einer Besichtigung des Bildungszentrums Wildbad
Kreuth im Rahmen des „Tag der offenen Tür“ am 9. Oktober
Staatsminister Eberhard Sinner und Delegationsleiterin Alexandra Buratajewa
Diskussionsrunde im Europaparlament: Klaus-Heiner Lehne,Vizepräsident Dr. Ingo Friedrich, Alexandra Buratajewa undManfred Weber
50 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N
TAGUNGEN...FACH-
Arbeitsgruppe Jugend der CSU-Fraktion im Bayerischen
Landtag, die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die
Jugendpolitik der Russischen Föderation und die politische
Situation in Russland zu informieren. ◆
2005 führten die russischen Gäste in München u.a. Gespräche
mit Staatsminister Eberhard Sinner in der Bayerischen
Staatskanzlei und mit CSU-Generalsekretär Dr. Markus
Söder. Höhepunkte der Informationsreise waren im Europa-
parlament in Brüssel die Diskussionsrunde mit Europaabge-
ordneten über die Strategische Partnerschaft EU-Russland
sowie der Besuch des NATO-Hauptquartiers.
Das Büro für Verbindungsstellen organisierte vom 15. – 17.
November für die Bundestagsabgeordneten Dr. Christian
Ruck, Entwicklungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-
Fraktion, Stefan Müller, Mitglied des Finanzausschusses,
sowie Stephan Mayer, Mitglied des Innenausschusses des
Deutschen Bundestages, einen Arbeitsbesuch in Moskau.
Diskutiert wurde mit hochrangigen russischen Politikern und
Wissenschaftlern über Fragen der bilateralen Zusammen-
arbeit. In der Russischen Staatsduma trafen die Abgeordneten
u.a. mit dem Vizepräsidenten des Parlaments, Dr. Sergej
Baburin, und dem Vorsitzenden des Auswärtigen
Ausschusses, Konstantin Kosatschow, zu Unterredungen
zusammen.
Im Rahmen einer Fachtagung zu jugendpolitischen Fragen, die
vom 4. – 6. Dezember 2005 in Moskau stattfand, erhielten
junge Politiker, darunter der stv. JU-Landesvorsitzende
Guntram Dopfer sowie Petra Guttenberger, Mitglied der
Die russische Delegation im NATO-Hauptquartier
Die Delegation nach dem Gespräch mit dem Duma-AbgeordnetenGeneralmajor Nikolaj Besborodow (o.) und der Vorsitzenden des„Komitees der russischen Soldatenmütter“, Walentina Melnikowa (u.)
Im Moskauer Büro der Hanns-Seidel-Stiftung: Stefan Müller,Anna Klein, Dr. Christian Ruck, Stephan Mayer und Armin Höller
SCHWERPUNKTE DER ENTWICKLUNGS-
POLITISCHEN ZUSAMMENARBEIT
➧ Maßnahmen der gesellschaftspolitischen
und berufsorientierten Erwachsenenbildung
(NEPAD)
➧ Berufliche Bildung und Managementtraining
Vor allem versuchen wir Frauen für unsere Bildungs-
und Fortbildungsangebote zu gewinnen
➧ Unterstützung beim Aufbau von Organisations-
strukturen
wie Verbänden, Innungen oder Genossenschaften
➧ Verwaltungsförderung und Unterstützung bei der
Bildung staatlicher Institutionen,
vor allem beim Aufbau bürger- und leistungsorientierter
Verwaltungen und durch Beratung im Bereich Recht und
Verwaltung
➧ Beratung von Regierungen, Parteien
etc. bei politischen, wirtschaftlichen und gesellschaft-
lichen Reformen
➧ Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung
und Verbesserung der Infrastruktur
IBZINST ITUT FÜR INTERNAT IONALE BEGEGNUNG U N D Z U S A M M E N A R B E I T
I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T 51
IBZInstitut für Internationale Begegnungund Zusammenarbeit
Alle Projektländer sind
in der Weltkarte auf der
Rückumschlagseite eingezeichnet und
unter www.hss.de/1578.shtml detailliert beschrieben.
AUSWAHL ENTWICKLUNGS-
POLITISCHER PROJEKTE:
INDIEN
Managementtraining und Institutionenförderung;
Aus- und Fortbildung von Unternehmerinnen;
Förderung des nationalen und internationalen Dialogs
KIRGISTAN
Aus- und Fortbildung gewählter Vertreter und ernannter
Fachkräfte aus Städten und kommunalen Verwaltungen,
Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung
KENIA
Stärkung der Zivilgesellschaft und der politischen Kultur
WESTAFRIKA (REGIONALPROJEKT)
Förderung der Zivilgesellschaft zur Stärkung der
Eigenverantwortung (NEPAD)
CHILE
Bildungsarbeit für politische Führungskräfte
und kommunale Entscheidungsträger
SÜDKOREA
Beratung beim Umweltschutz im Grenzlandbereich,
Förderung von Frauen in der Politik, Unterstützung
der Aussöhnung von Nord- und Südkorea
SERBIEN
Aufbau demokratischer Grundstrukturen,
Krisenprävention und Konfliktminimierung
CHINA
Regionalprojekt „Bildungstransfer
in strukturschwache Regionen“
ÜBERBLICKI B Z Ü B E R B L I C K 2 0 0 5
2005
52 I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T
PROJEKTE 2005
Anzahl, einschl. regionen-
übergreifender Projekte
und Projektmaßnahmen* 91
Zahl der Projektländer 57
SEMINARE WELTWEIT 2005
Anzahl der Seminare 7.600
Anzahl der Teilnehmer 173.000
REGIONALE VERTEILUNG
DER PROJEKTE in Prozent 2005
Mittel-, Ost- und Südosteuropa 23
Asien/China 36
Nordafrika, Naher Osten 14
Afrika südlich der Sahara 15
Lateinamerika 11
Brüssel /EU 1
REGIONALE MITTEL-
VERTEILUNG in Prozent 2005
Mittel-, Ost- und Südosteuropa 29
Asien/China 28
Nordafrika, Naher Osten 12
Afrika südlich der Sahara 18
Lateinamerika 12
Brüssel /EU 1
30,0
27,5
25,0
22,5
20,0
17,51995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
FINANZIELLE ENTWICKLUNG 1995–2005 in Mio. Euro
ANZAHL DER PROJEKTE 1995–2005
80
75
90
95
85
70
65
60
55
50
451995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
* Inklusive Auswärtiges Amt, Europäische Union,
Freistaat Bayern und sonstige Geber
PROJEKTE DERP R O J E K T E D E R E N T W I C K L U N G S -Z U S A M M E N A R B E I T
ENTWICLUNGSZUSAMMEN-
ABEIT
2 5 J A H R EZ U S A M M E N A R B E I TM I T C H I N A„Bildungsarbeit war das Herzstück des weiten Spektrums
unserer Partnerschaft“, so Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair in
seinem Festvortrag. 25 Jahre vertrauensvoller Zusammen-
arbeit der Stiftung und der Volksrepublik China wurden bei
einem Festakt am 18. November 2005 in Peking gefeiert, der
unter der Schirmherrschaft des chinesischen Bildungs-
ministeriums stattfand.
Von Anfang an begleitete Dr. Rainer Gepperth, stv.
Hauptgeschäftsführer der HSS und Leiter des IBZ, diese guten
und partnerschaftlichen Verbindungen und die stets konstruk-
tive Zusammenarbeit. China wurde zu einem bedeutenden
Schwerpunkt der Projektarbeit mit nunmehr dreizehn Stand-
orten. Im Wesentlichen beziehen sich die Projektaktivitäten,
erläutert Jürgen Wilke, Leiter des Chinareferats, auf
Gesellschaft, Bildung, Kultur, Wirtschaft und Soziales, aber
auch auf die Förderung von strukturschwachen Regionen.
Die Stiftung unterstützt die chinesische Regierung bei
deren Bemühungen, das Bildungssystem umfassend zu
reformieren.
Alle unsere Maßnahmen bieten wir in enger Abstimmung mit
unseren Partnern an, vor allem mit staatlichen chinesischen
Regierungsorganisationen, wie dem Ministry of Education, der
Hochschule des Zentral-Komitees der kommunistischen Partei
(Parteihochschule), des allchinesischen Frauenverbandes, des
Bauministeriums und des Ministeriums für Länderentwicklung
in Beijng.
Hilfe zur Selbsthilfe ist auch hier unser Grundsatz. Daher set-
zen wir auf die Qualifikation chinesischer Experten und
Multiplikatoren: Die gemeinsame Erarbeitung von Strategien
und Konzepten, sehr anspruchsvolle Pilotprojekte und ein
Partnernetzwerk führten zu gemeinsamen Erfolgen.
Die Vizeministerin des Bildungsministeriums, Prof. Dr.Wu Qidi,
sprach in ihrer Rede über die chinesische Bildungspolitik im
21. Jahrhundert. Sie dankte der Stiftung für die Unterstützung
bei den Reformen der beruflichen Bildung und Grundbildung
in China.
Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair hielt einen Festvortrag zum
Thema „Bildung im Spannungsfeld zwischen Kulturen,
Gesellschaften und globalen Anforderungen“. Er wies auf die
schnellen gesellschaftlichen Veränderungen hin, die Lern-
fähigkeit erforderten.
Der Vizepräsident der Gesellschaft des chinesischen Volkes für
Freundschaft mit dem Ausland, Chen Yongchang, und der
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Volker
Stanzel, überbrachten Grußworte.
Im Rahmen des Festaktes wurde vereinbart, die
Zusammenarbeit weiterzuführen. Kooperationsvereinbarung-
en mit Bildungskommissionen der Provinzen Gansu, Qinghai,
Ningxia und Xinjiang wurden unterschrieben. Mit dem ältes-
I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T 53
Verlängerung der Rahmenvereinbarung zwischen dem Ministry of Education und der Hanns-Seidel-Stiftung: Botschafter Dr. Volker Stanzel, Dr. Rainer Gepperth,Vizeministerin Prof. Dr. Wu Qidi, Dr. Hans Zehetmair
Begleiteten die Kooperation von Anfang an:Prof. Dr. Wu Xiufang und Dr. Rainer Gepperth
PROJEKTEP R O J E K T E
PROJEKTEten Partner der Hanns-Seidel-Stiftung, der Gesellschaft des
chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland, wird
die Kooperation ebenfalls fortgesetzt.
Eingeladen waren Repräsentanten chinesischer und deutscher
Institutionen aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik,
ehemalige Stipendiaten der Stiftung, Projektleiter und
Projektpartner.
VISIONEN FÜR LATEINAMERIKA
Die Hanns-Seidel-Stiftung begann 2005 zusammen mit
Partnerorganisationen in Lateinamerika mit einer Reihe von
Veranstaltungen, die nach den unterschiedlichen Visionen von
Lateinamerika fragen. Diese Seminare sollen zu einem ständi-
gen Forum werden, das politischen Parteien, Interessen-
gruppen und Vertretern der Zivilgesellschaft die Möglichkeit
gibt, ihre Sicht der Probleme des Kontinents und Meinungen
zu ihrer Bewältigung auszutauschen. So soll eine gemeinsame
Basis an Werten geschaffen werden, nach denen eine demo-
kratische und humane Gesellschaft strukturiert ist. Staatliche
Institutionen werden auf ihre Funktionsfähigkeit hin befragt.
Diskussionen werden geführt, wie soziale Gerechtigkeit in ei-
ner marktwirtschaftlichen Ordnung entstehen kann. Ziel die-
ses Dialoges ist, den verantwortlichen Politikern Handlungs-
linien aufzuzeigen, die Demokratie und Wohlstand für alle
ermöglichen.
Eine erste Veranstaltung „Visiones de Latinoamérica“ fand am
1./2. Juli 2005 in der peruanischen Hauptstadt Lima statt. Zu
den Teilnehmern, die Lourdes Flores Nano als Vorsitzende der
Christlichen Volkspartei Perus (PPC) und Jorge Quiroga als
Vorsitzender der Union Lateinamerikanischer Parteien begrü-
ßen konnten, gehörten Kardinal Juan Luis Cipriani, der exil-
kubanische Kolumnist Carlos Alberto Montaner, der Präsident
des lateinamerikanischen Unternehmerverbandes Dr. Marcel
Granier, der Vorsitzende der konservativen Partei Kolumbiens
Dr. Carlos Holguín und die ehemaligen Staatspräsidenten Dr.
Armando Calderón Sol (El Salvador) und Dr. Luis Alberto
Lacalle (Uruguay). Ein Diskussionspunkt war auch die Frage,
wie erfolgreiche Politik, z.B. gelungene Entwicklungs-
anstrengungen lateinamerikanischer Gemeinden oder die
Tätigkeit politikberatender Organisationen, verbreitet werden
kann.
Unter dem Titel „Armut, Populismus und demokratische
Stabilität“ hatte zudem im Juni 2005 ein vorbereitendes
Seminar in Bogotá stattgefunden. An ihm nahm auch Dr. Peter
Witterauf, Hauptgeschäftsführer der Hanns-Seidel-Stiftung,
teil. Die Teilnehmer diskutierten die Situation im nördlichen
Andenraum und hatten zum Abschluss Gelegenheit, ihre
Folgerungen mit dem kolumbianischen Staatspräsidenten
Dr. Alvaro Uribe zu erörtern.
EUROEGIONEN IN MITTEL- , OST- UND
SÜDOSTEUROPA
Im Rahmen der entwicklungs- und transformationspolitischen
Projektarbeit in Mittel-, Ost- und Südosteuropa gewinnt die
Unterstützung interregionaler Kooperationsansätze immer
größere Bedeutung.Auch im Jahr 2005 war die Hanns-Seidel-
Stiftung u.a. über ihre Projektbüros in Belgrad, Budapest,
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Staatspräsident Dr. Alvaro Uribe (2.v.r.) im Gespräch mit Dr. Peter Witterauf
Dr. Dietmar Ehm (Referatsleiter Lateinamerika der Hanns-Seidel-Stiftung), Dr. Armando Calderón Sol (ehem. Staatspräsident von ElSalvador), Lourdes Flores Nano (Vorsitzende der PPC und Präsident-schaftskandidatin in Peru) und der chilenische Senator Juan AntonioColoma (Vizepräsident der UPLA)
Bukarest oder Sofia an der Durchführung von grenzüber-
schreitenden Dialogforen und an der Etablierung von so
genannten „Euroregionen“ beteiligt.
Eine besonders erfolgreiche Komponente interregionaler und
internationaler Kooperationsformen stellt hierbei die „Pécser
Initiative“ dar, benannt nach der südungarischen Stadt Pécs,
dem Tagungsort der ersten Konferenz dieser Symposienreihe.
Die Hanns-Seidel-Stiftung führt in Pécs seit 1993 ein Projekt
der dualen Berufsbildung durch.
Als nützliches Beratungsinstrument europäischer Zusammen-
arbeit wird der Konferenzreihe „Pécser Initiative“ mittlerwei-
le wachsende Bedeutung beigemessen. Die dritte Konferenz
war im November 2005 in Budapest. Kooperationspartner ist
das ungarische Institut für Weltwirtschaft.
Das besondere Merkmal der „Pécser Initiative“ besteht darin,
dass Vertreter der EU-Staaten Deutschland, Österreich und
Ungarn zu Beratungen mit Repräsentanten der Beitritts-
kandidaten Rumänien, Bulgarien und Kroatien zusammen-
treffen. In den Kooperationsprozess involviert sind auch die
Staaten Serbien-Montenegro, Mazedonien und Bosnien-
Herzegowina.Themen der Budapester Konferenz waren einer-
seits die Krise der Europäischen Union nach Ablehnung der
gemeinsamen Verfassung und die Zukunft des Erweiterungs-
prozesses, andererseits die bisher erreichten Fortschritte der
neu hinzugekommenen Beitrittsländer. Dabei warf man einen
Blick auf die Umsetzung der notwendigen Reformschritte in
jenen Ländern, die den Status des Beitrittsanwärters haben
oder anstreben.
Alle Referate und Diskussionen zeugten vom länderübergrei-
fenden gemeinsamen Bemühen, auf dem Gebiet der
Wirtschaft, der Kommunalpolitik und der Kultur Ansätze zu
interregionalen Kooperationen zu finden beziehungsweise zu
unterstützen. Besondere Aufmerksamkeit hatten dabei zwei
Euroregionen: die Karpaten-Region (Polen, Rumänien, Ungarn
und die Slowakei) und die Euroregion Donau-Drau-Save
(Kroatien, Ungarn, Serbien und Bosnien). Fokussiert werden
Grenzgebiete, in denen in der Regel verschiedene Ethnien zu-
sammen leben, darunter auch solche, die in der jüngsten
Vergangenheit miteinander verfeindet waren. Infrastruktur-
programme, Städteförderung und andere Projekte, durch die
alle Beteiligten Vorteile haben, sollen das Verständnis und den
Kooperationssinn fördern. Gerade Ungarn als neues EU-
Mitglied kann hierbei die Möglichkeit nutzen, seine
Erfahrungen im Transformationsprozess mit den Nachbarn zu
teilen.
KONGOLESISCHE BAUERN
ERHALTEN AUFBAU- UND
EXISTENZHILFE
Das größte gemeinsame Projekt der
Hanns-Seidel-Stiftung und der Euro-
päischen Union (EU) ist in der
Demokratischen Republik Kongo. Seit
Beginn der Siedlungsmaßnahmen
1995 konnten in Mampu bereits 250
Familien auf je 25
ha großen Par-
zellen angesiedelt
werden. Insge-
samt sollen ca.
500 Familien dort
leben.
Das Projekt befin-
det sich bereits in
der dritten Phase,
die EU hat für drei Jahre Finanzmittel zur Verfügung gestellt.
Das Zentrum des Projektes befindet sich ca. 25 km nordöstlich
von Mbankana – ebenfalls ein sehr erfolgreiches ehemaliges
Landwirtschaftsprojekt der Hanns-Seidel-Stiftung – 150 km
östlich der Hauptstadt Kinshasa. Das Projekt in Mampu ist ein
ehemaliges Aufforstungsprojekt, etwa 7.000 ha Land wurden
mit Akazien bepflanzt. Es wurde von der EU im Jahr 1985
initiiert und wird seit 1993 von der Hanns-Seidel-Stiftung
betreut.
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Siedlerhausmit Zisterne
Hanns-Seidel-Stiftungs-Auslandsmitarbeiter Hans-Friedrich vonSolemacher (l.) und Referatsleiter für Mittel-, Ost- und SüdosteuropaDr. Klaus Fiesinger
Die Hanns-Seidel-
Stiftung vergab
zunächst Par-
zellen an Siedler-
familien und
unterstützte sie
beim Aufbau einer Existenz mit landwirtschaftlichen
Schulungsmaßnahmen.
In den Ansiedlungen wird eine so genannte „Agroforst-
wirtschaft“ betrieben: Die Siedler beginnen auf Teilen der
Fläche in den ihnen zugewiesenen Waldparzellen mit der
Rodung der Akazien. Diese werden zu Holzkohle verarbeitet,
die verkauft wird und damit den Siedlern ein kleines
Einkommen ermöglicht. Holzkohle ist das wichtigste
Brennmaterial für die einheimische Bevölkerung. Die
Holzkohle aus unserem Projekt stammt aus Plantagenanbau.
Sie ist umweltschonend und ökologisch vertretbar.
Auf den gerodeten Flächen werden in Wechselfelderwirtschaft
Mais, Maniok und Akazienschösslinge angebaut. Dies ermög-
licht der Siedlerfamilie ein sicheres Einkommen auf eigenem
Grund und Boden. Zusätzlich wird die Existenz der Familien
auch durch verschiedene Programme gestärkt, etwa durch
Beratung bei Bienen- und Fischzucht oder bei der Ochsen-
dressur. Die notwendige Wasserversorgung eines jeden
Siedlers ist durch eine Zisterne sicher gestellt. Über die Dach-
rinnen der kleinen Siedlerhäuser wird das Regenwasser auf-
gefangen.
Im Zentrum des Projektes Mampu befinden sich der Sitz die-
ser Siedlergemeinschaft für Bau und Verwaltung, eine Schule
und ein Markt. Maßnahmen der Hanns-Seidel-Stiftung unter-
stützen die Siedler auch bei der Gründung von Vereinen und
kleinen Interessenvereinigungen. Dabei nimmt die Schulung
des Demokratieverständnisses und die staatsbürgerliche
Information einen wichtigen Platz ein. Insgesamt können der-
zeit rund 6.000 Menschen die Möglichkeiten und Chancen
dieses Projektes nutzen.
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PROJEKTEP R O J E K T E
PROJEKTEGärtnerei zur Aufzucht vonAkazienschösslingen
Tondachziegelherstellung in Eigenregie
LEHRER FÜR ACEH
Die tragische Tsunami-Katastrophe in Südasien zum
Jahreswechsel 2004/2005 hat auf der ganzen Welt eine bisher
nie da gewesene Hilfsbereitschaft ausgelöst. Immens war das
internationale Angebot an Hilfsmaßnahmen. Indonesische
und internationale Nicht-Regierungsorganisationen haben
sich an den Maßnahmen vor Ort beteiligt, darunter auch die
Hanns-Seidel-Stiftung, die nach einem lokalen Partner suchte,
der nicht nur über das nötige Wissen, sondern auch über freie
Kapazitäten verfügte, um sinnvoll und bedarfsgerecht beruf-
liche Aus- und Weiterbildung im Tsunami-Gebiet anzubieten.
Die Hanns-Seidel-Stiftung kann dabei auf ihre langen und gu-
ten Erfahrungen im Bereich der Berufsbildung wie etwa in der
Volksrepublik China oder auf den Philippinen zurückgreifen.
Dieser Erfahrungsschatz wird nun insbesondere für Aceh ge-
nutzt, um praktische handwerkliche Fertigkeiten zu vermitteln.
Handwerkliche Kompetenz unterstützt den Wiederaufbau der
Provinz. Durch den Tsunami kamen viele Berufschullehrer ums
Leben, ein Großteil der Schulen wurde zerstört, der Bedarf an
gut ausgebildeten Lehrern ist groß.
Schließlich konnte „Pengurus Besar Nahdlatul Ulama“(PBNU)
als Partner gewonnen werden. Dies ist die größte islamische
Organisation in Indonesien. Sie steht für einen toleranten und
weltoffenen Islam und ist am Dialog der Religionen beteiligt.
Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Ausbildung von möglichst
vielen Berufsschullehrern im Tsunami-Gebiet in möglichst kur-
zer Zeit.
In einem festlichen Akt wurde noch am 13. Dezember 2005
eine Vereinbarung mit der PBNU unterzeichnet. Mit Mitteln
Berufsschullehrer/innen bei der Fortbildung in Indonesien
der Hanns-Seidel-Stiftung werden demnach 180 Lehrer in den
Fachbereichen Mechanik, Schreinerei, Tischlerei, Elektrik so-
wie in Mathematik, Naturwissenschaften und Englisch fortge-
bildet.
Sowohl die PBNU wie auch die Hanns-Seidel-Stiftung ver-
sprechen sich von diesem Projekt, dass es den Lehrermangel
zumindest mildert. Unterzeichnet wurde diese Kooperations-
vereinbarung für die Hanns-Seidel-Stiftung von ihrem
Repräsentanten für Indonesien, Christian J. Hegemer, und auf
indonesischer Seite vom PBNU-Präsidenten Hasyim Muzadi.
Anwesend bei der Unterzeichnung des Vertrags waren auch
weitere PBNU-Vorstandsmitglieder, Vertreter des indonesi-
schen Erziehungsministeriums, der Deutschen Botschaft und
der Medien.
Begonnen hat die Arbeit mit Vorbereitungstreffen von Trainern
und Koordinatoren der Maßnahmen noch im Dezember 2005
und soll bis März 2006 abgeschlossen sein. Die Kurse sind
abgestimmt auf die Fähigkeiten von Lehrern und Schülern.
Als Trainer werden die ausgebildeten Teilnehmer weitere
Generationen von Berufsschullehrern in Aceh und Nord-
Sumatra schulen und dabei pädagogisches Wissen vermitteln.
Damit soll sich die berufliche Zukunft der Bevölkerung in die-
sen so arg vom Schicksal betroffenen Provinzen verbessern.
REGIONALPROJEKT FÜR JORDANIEN,
SYRIEN UND LIBANON
Das Regionalprojekt in den Ländern Jordanien, Syrien und
Libanon fördert die gesellschaftspolitische und berufliche
Erwachsenenbildung in den Sektoren Umwelt, Tourismus und
Bildung zur Armutsminderung benachteiligter Bevölkerungs-
gruppen. Bereits seit 1998 ist die Hanns-Seidel-Stiftung dort
auf diesem Gebiet tätig.
Mit den Maßnahmen soll der Selbsthilfewille gestärkt sowie
die Eigenverantwortlichkeit und Eigeninitiative der Ziel-
gruppen, insbesondere im ländlichen Raum, gesteigert wer-
den. Die Förderung von Frauen stellt ebenfalls einen
Schwerpunkt dar. Bei der Durchführung wird sehr eng
mit lokalen Partnerorganisationen (s.Kasten S.58) zusammen-
gearbeitet.
Es wird länderübergreifend die Kooperation der Projektpartner
gefördert, um Grundwerte von Toleranz und Demokratie zu
vermitteln und die Dialogbereitschaft zu erhöhen. Damit soll
auch der Friedensprozess in der Region unterstützt werden.
Verantwortlicher Auslandsmitarbeiter für das Projekt war bis
Mitte 2005 Helmut Hornig. Zuerst von Jerusalem aus, wo er
mehrere Jahre ein hochgeschätzter Projektleiter für Israel und
Palästina war, hat er Stück für Stück in Jordanien Aufbauarbeit
geleistet und es ermöglicht, dass die Länder Syrien und
Libanon in die Arbeit eingebunden werden konnten. Nach sei-
nem Umzug nach Jordanien hat er diese Aufgabe von Amman
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Eröffnungsveranstaltung in Banda Aceh, bei der im Beisein u.a. desGouverneurs, des NU-Chefs und eines Vertreters der DeutschenBotschaft der Startschuss für das erste Training gegeben wurde
Fortbildung im Zelt: Der ehemalige Projektleiter Helmut Hornig (vorne)bei einem Kurs des jordanischen Sozialministeriums zur Stärkung vonManagementqualifikationen im Naturschutzgebiet Dana
Indonesiens Präsident Dr. H. SusiloBambang Yudhoyono mitDr. h.c. mult. Hans Zehetmair
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Besuch einer Genossenschaftsdelegation von den Philippinen in Bayern
Der Vizegouverneur der Provinz Shandong, Wang Junmin (r.),zu Besuch in Bayern
Prof. Ursula Männle zu Besuch eines Gemeinschaftsprojekts der Hanns-Seidel-Stiftung und des „Allchinesischen Frauenverbandes“ in der Volksrepublik China.Ziel der Zusammenarbeit ist die Förderung der Frau in Familie und Gesellschaft.
PROJEKTEP R O J E K T E
PROJEKTEaus als Regionalbeauftragter weitergeführt und im letzten
Jahr das Projekt an seinen Nachfolger Peter Hartmann über-
geben.
Ab Februar 2006 sollen nun die Aktivitäten im Norden
Jordaniens ausgeweitet werden. Das neue, von der
Europäischen Union teilfinanzierte, Projekt „Small Business
Development for Nature Conservation“ hat zum Ziel, ein über-
tragbares Modell des nachhaltigen Ressourcenmanagements
zu schaffen. Gleichzeitig soll das Projekt einen Beitrag zur
Armutsbekämpfung und zum Schutz der Artenvielfalt in der
Waldregion Ajloun leisten.
Dabei soll das Tourismuspotential des Naturschutzgebietes
Ajloun bei der Schaffung alternativer Einkommensquellen für
landwirtschaftliche Gemeinden genutzt werden. Zielgruppe
des Projekts sind die Mitglieder armer Haushalte, besonders
Frauen, die in den Prozess der Entwicklung umweltfreund-
licher Produkte und Angebote wie z.B. hochwertiger
Naturkosmetik und ländlicher Unterkunftsmöglichkeiten, ein-
bezogen werden und eine entsprechende praktische
Ausbildung in zu errichtenden Produktionsstätten erhalten.
Außerdem wird das Projekt von einer maßgeschneiderten
Marketingstrategie zur Sicherung des Markterfolgs der
Produkte sowie von einer öffentlichen Kampagne zur
Steigerung des Umweltschutzbewusstseins der Bevölkerung
Ajlouns begleitet. ◆
Unsere Projektpartner
Jordanien: Sozialministerium, Royal Society for the
Conservation of Nature, Jordan Applied
University/Hospitality and Tourism Faculty
Syrien: Umweltministerium, Bildungszentren Deir Mar
Musa und Al Ard, Syrian Society for the Conservation of
Wildlife
Libanon: Umweltministerium,Association for Forest
Development and Conservation, Women's Association of
Deir Al Ahmar
Mongolische Verwaltungsrichterinnen zu Gast in München
BEGEGNUNGB E G E G N U N G & D I A L O G
& DIALOG
B E G E G N U N G & D I A L O G 59
Projektvisite in Afrika - Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witterauf bereiste dieLänder Ghana, Burkina Faso, Benin und Togo, um die dortigen Projekte zu besuchen.
Unter der Gesprächsleitung von Cornelia Bolesch (Süddeutsche Zeitung) diskutierten am 23. November der Vorsitzende der JU-Bayern, Manfred Weber,MdEP (l.); Eddy Hartog (r.), Referatsleiter in der Generaldirektion für Regional-politik der Europäischen Kommission sowie Gerhard Stahl, Generalsekretärdes Ausschusses der Regionen, über das Thema: „Regionen in Europa und dieLissabon-Agenda: Das Potenzial der Vielfalt nutzen“.
Im Rahmen seines Europaaufenthaltes besuchte der ehemaligePräsident der Philippinen, Fidel V. Ramos, am 5. /6. Oktober 2005Brüssel und referierte dort auf einer von der Hanns-Seidel-Stiftungorganisierten Abendveranstaltung im Europäischen Parlament zumThema „Europe is where the Future is being shaped“. Die nach ihmbenannte Stiftung „Ramos Peace and Development Foundation“ istschwerpunktmäßig im Bereich der Konfliktprävention, Postkonflikt-Stabilisierung und Demokratisierung tätig und stellt einen der wichtig-sten Kooperationspartner der Hanns-Seidel-Stiftung sowie der EU inAsien dar.
Viktor Orbán und Dr. Jürgen Schüler in der Verbindungsstelle Brüssel.Auf Einladung der Verbindungsstelle Brüssel der Hanns-Seidel-Stiftungfand am 16. Juni 2005 ein Pressefrühstück mit dem Vorsitzenden derFidesz Magyar Polgári Párt und ehemaligen ungarischen Minister-präsidenten Viktor Orbán statt. Themenschwerpunkte waren dieSteuerreform und die Reform des öffentlichen Dienstes in Ungarn sowie ein Rückblick auf ein Jahr EU-Mitgliedschaft Ungarns.
Im Rahmen eines Arbeitsbesuches in Brüssel überreichte HauptgeschäftsführerDr. Peter Witterauf dem EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung,Kultur und Mehrsprachigkeit, Ján Figel (l.), am 21. September 2005 ein Portraitvon Dr. Hanns Seidel, dem Namensgeber der Stiftung.
60 A N H A N G
B I L A N ZZ U M 31. 12. 2004
Gemäß der Empfehlung der vom Bundespräsidenten berufenenen Kommission unabhängiger Sachverständiger vom17. Februar 1993 wird der Jahresabschluss 2004 nebst ergänzenden Angaben im Bundesanzeiger veröffentlicht.
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE 119.620,67 216.765,31
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und Bauten einschl. der Bauten
auf fremden Grundstücken 32.979.863,38 36.432.215,07
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 992.069,86 873.705,38
33.971.933,24 37.305.920,45
III. FINANZANLAGEN 1.376.219,12 1.354.950,56
35.467.773,03 38.877.636,32
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. VORRÄTE 87.747,09 117.834,98
II. FORDERUNGEN
1. Öffentliche Zuwendungen 326.548,47 750.836,41
2. Vorauszahlungen 743.756,91 747.404,66
3. Lieferungen und Leistungen 32.823,47 59.961,02
4. Sonstige 162.221,19 189.075,61
1.265.350,04 1.747.277,70
III. FLÜSSIGE MITTEL 5.158.392,68 3.960.659,80
6.511.489,81 5.825.772,48
41.979.262,84 44.703.408,80
TREUHANDVERMÖGEN 18.624.018,01 21.641.927,45
AKTIVA [€] Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]
A N H A N G 61
A. VEREINSKAPITAL 595.096,53 328.784,81
B. RÜCKLAGE FÜR NUTZUNGSGEBUNDENE
MITTEL 2.309.371,29 2.831.833,62
C. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN
FÜR ANLAGEVERMÖGEN 31.394.513,13 34.147.769,85
D. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellugen 37.601,04 0,00
2. Sonstige Rückstellungen 387.822,97 287.822,97
425.424,01 287.822,97
E. VERBINDLICHKEITEN
1. Kreditinstitute 125.332,93 145.400,11
2. Lieferungen und Leistungen 685.305,17 807.124,45
3. Öffentliche Zuwendungen 4.618.626,24 4.128.841,74
4. Sonstige 449.374,42 670.880,69
5.878.638,76 5.752.246,99
davon durch Grundpfandrechte gesichert 262.336,56
davon mit einer Restlaufzeit
bis zu einem Jahr 5.494.179,58
davon aus Steuern 154.257,93
F. ZWECKVERMÖGEN NACHLASS WUTZ 1.376.219,12 1.354.950,56
41.979.262,84 44.703.408,80
TREUHANDVERBINDLICHKEITEN 18.624.018,01 21.641.927,45
PASSIVA [€] Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]
62 A N H A N G
G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N GF Ü R D E N Z E I T R A U M V O M 01. 01. – 31. 12. 2004
1. Zuwendungen und Zuschüsse
Zuwendungen des Bundes 35.152.038,36 35.594.066,51
Zuwendungen des Landes Bayern 1.566.513,95 1.478.934,27
Sonstige Zuwendungsgeber 660.339,09 218.581,44
37.378.891,40 37.291.582,22
2. Spenden 33.725,00 21.478,40
3. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens
aus Zuwendungen für Anlagevermögen 3.361.156,17 2.266.416,97
4. Teilnehmergebühren 930.124,75 935.960,50
5. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den
Bildungszentren 1.958.742,28 2.089.838,26
6. Sonstige Einnahmen 1.809.836,19 1.757.178,11
7. Entnahme aus dem Vereinskapital 0,00 28.843,76
8. Entnahme aus Rücklagen 524.568,12 171.774,86
Gesamt 45.997.043,91 44.563.073,08
1. Projektausgaben
Förderung von Stipendiaten 3.538.561,50 3.584.519,51
Tagungen und Seminare 2.838.023,07 2.690.945,02
Öffentlichkeitsarbeit/Publikationen 623.534,96 836.034,14
Auslandsverbindungsstellen 767.508,74 768.604,00
Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) 18.660.634,42 17.953.542,11
26.428.262,69 25.833.644,78
2. Personalausgaben (Inland) 11.928.474,59 11.782.200,69
3. Abschreibungen 1.448.380,40 1.597.191,91
4. Zuführung zum Sonderposten aus
Zuwendungen für Anlagevermögen 607.899,45 631.706,75
5. Zuführung zur Rücklage für nutzungs-
gebundene Mittel 2.105,79 0,00
6. Sächliche Verwaltungsausgaben
Geschäftsbedarf 1.124.535,55 1.306.249,25
Bewirtschaftung und Unterhaltung von
Grundstücken und Gebäuden 1.324.635,78 1.470.394,97
Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben
(einschl. Betriebskosten für Bildungszentren) 2.704.573,51 1.799.308,67
5.153.744,84 4.575.952,89
7. Übrige Ausgaben 161.864,43 142.376,06
8. Zuführung zum Vereinskapital 266.311,72 0,00
Gesamt 45.997.043,91 44.563.073,08
I . ERTRÄGE [€] Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]
I I . AUFWENDUNGEN [€] Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]
A N H A N G 63
B E S T Ä T I G U N G S V E R M E R KD E S A B S C H L U S S P R Ü F E R S
W ir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der
Buchführung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München,
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004
geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahres-
abschlusses liegen in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter
Einbeziehung der Buchführung abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festge-
stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-
prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die
sich auf die Darstellung des Jahresabschlusses wesentlich aus-
wirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
rechtliche Umfeld der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München,
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs-
legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss über-
wiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung
umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrund-
sätze sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahres-
abschlusses.Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
München, den 30. Juni 2005
SüdTreu Süddeutsche Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Marquard ppa. Sommer
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Im Sinne der Empfehlungen der vom Bundespräsidenten be-
rufenden Kommission unabhängiger Sachverständiger vom
17. Februar 1993 veröffentlichen wir in Ergänzung des vor-
stehenden Jahresabschlusses noch folgende Daten für das
Geschäftsjahr 2004:
Zahl und Art der Führungspositionen, die mit Mitglie-
dern des Deutschen Bundestages, der Landtage und
der Bundes- oder Landesregierungen oder des Partei-
vorstands besetzt waren (Stand per 31.12. 2004):
Der Vorstand der Stiftung zählt 13 Mitglieder.
Davon sind
➧ 5 ohne o.g. Führungsfunktionen,
➧ 2 Mitglieder im Deutschen Bundestag
(1 zugleich Mitglied im Parteivorstand),
➧ 5 Mitglieder im Bayerischen Landtag
(zugleich Mitglied im Parteivorstand und
3 davon zugleich Mitglied der Landesregierung)
➧ 1 Mitglied im Parteivorstand
Stand Stand31.12.2003 31.12.2004
Mitarbeiter der Zentrale München 157 161
Mitarbeiter in den Bildungs-zentren und Außenbüros in Deutschland 87 89
Auslandsmitarbeiter 34 36
insgesamt: 278 286
Zahl der Personalstellen im Vergleich zum Vorjahr
64 A N H A N G
G E S A M T Ü B E R S I C H T D E R I M H AU S H A LT 2 0 0 6Z U E R WA R T E N D E N E I N N A H M E N
U N D VO R AU S S I C H T L I C H E N AU S G A B E N
1. Zuwendungen und Zuschüsse
Zuwendungen des Bundes 35.757.000 36.076.000
Zuwendungen des Landes Bayern 1.176.000 1.435.000
Sonstige Zuwendungsgeber2 1.408.000 2.204.000
2. Spenden 55.000 117.000
3. Teilnehmergebühren 870.000 890.000
4. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den Bildungszentren1 1.760.000 1.805.000
5. Sonstige Einnahmen 863.000 598.000
Gesamt 41.889.000 43.125.000
1 ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2006 T€ 2.720/2005 T€ 2.800)2 ohne Zuwendung der Stiftung I.u.W. Tausend für Veranstaltungen (2006 T€ 605/2005 T€ 605)
1.Projektausgaben
Förderung von Stipendiaten 3.482.000 3.586.000
Tagungen und Seminare 1 2 1.818.000 2.135.000
Öffentlichkeitsarbeit / Publikationen 681.000 567.000
Auslandsverbindungsstellen 726.000 698.000
Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) 18.053.000 19.215.000
2. Personalausgaben (Inland) 12.200.000 12.110.000
3. Sächliche Verwaltungsausgaben
Geschäftsbedarf 1.134.000 1.146.000
Bewirtschaftung und Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden 2.062.000 2.184.000
Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben (einschl. Betriebskosten
für Bildungszentren) 1.034.000 1.077.000
4. Übrige Ausgaben 128.000 148.000
5. Ausgaben für Investitionen 571.000 259.000
Gesamt 41.889.000 43.125.000
1 ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2006 T€ 2.720/2005 T€ 2.800)2 ohne Zuwendung der Stiftung I.u.W. Tausend für Veranstaltungen (2006 T€ 605/2005 T€ 605)
I . EINNAHMEN 2006 (Plan) [€] 2005 (Soll) [€]
I I .AUSGABEN 2006 (Plan) [€] 2005 (Soll) [€]
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66 A N H A N G
Projektbüros der Entwicklungszusammenarbeit
Die Büros sind dem Institut für internationale Begegnung und Zusammenarbeit (IBZ) angegliedert. Die Projektsteuerung erfolgtüber das zuständige Referat in der Zentrale in München. Eine geographische Übersicht zu den Projektbüros befindet sich auf derUmschlagseite am Ende des Jahresberichts. Die Auflistung zeigt Projektland, Sitz des Projektbüros, Ansprechpartner vor Ort mitE-Mail mit Stand 1. 2. 2006.
Zentrale
Hanns-Seidel-StiftungLazarettstr. 3380636 MünchenTel. 089/1258-0Fax 089/[email protected]
Bildungszentren
Hanns-Seidel-StiftungBildungszentrum Kloster Banz96231 Bad StaffelsteinTel. 09573/3370Fax 09573/[email protected]: Michael Möslein
Hanns-Seidel-StiftungBildungszentrum Wildbad Kreuth83708 Wildbad KreuthTel. 08029/170Fax 08029/[email protected]: Martin Reising
Konferenzzentrum
Hanns-Seidel-StiftungKonferenzzentrum MünchenLazarettstr. 3380636 MünchenTel. 089/1258-401Fax 089/[email protected]: Antje Scheerke
Verbindungsstellen
Hanns-Seidel-StiftungVerbindungsstelle BerlinTel. 030/7224013Fax 030/[email protected]: Dr. Rainer Glagow
Washington OfficeHanns-Seidel-Stiftung214 Massachusetts Ave., NE, Suite 355Washington, DC [email protected]: Ulf Gartzke
Hanns-Seidel-StiftungVerbindungsstelle BrüsselRésidence Palace, 3ème étage155 Rue de la LoiB-1040 [email protected]: Markus Russ
Hanns-Seidel-StiftungVerbindungsstelle MoskauRUS-121069 [email protected]: Christian Forstner
Grundsatzreferat V/1 (EU-Projektbüro)
BelgienBrüsselMarkus Russ/N. [email protected]
Referat V/2 (Nordafrika,Naher/Mittlerer Osten,Südasien)
IndienNeu DelhiDr. Volker [email protected]
ÄgyptenKairoWolfgang [email protected]
IsraelJerusalemDr. Rudolf [email protected]
MarokkoRabatDr. Jürgen [email protected]
TunesienTunisDr. Jürgen [email protected]
PakistanIslamabadDr. Andreas [email protected]
AfghanistanKabulDr. Andreas [email protected]
JordanienAmmanPeter [email protected]
PalästinaJeninDr. Rudolf [email protected]
Referat V/3 (Afrika)
Demokratische RepublikKongoKinshasaNico den [email protected]
ElfenbeinküsteAbidjanElmar [email protected]
Burkina FasoOuagadougouElmar [email protected]
GhanaAccraElmar [email protected]
TogoLoméElmar [email protected]
BeninCotonouElmar [email protected]
Kenia/UgandaNairobiDr. Wolf [email protected]
NamibiaWindhoekWolfgang [email protected]
SüdafrikaJohannesburgGerd [email protected]
TansaniaDar es SalaamKlaus [email protected]
Referat V/4(Lateinamerika)
ArgentinienBuenos AiresHartwig [email protected]
BolivienLa PazAriel [email protected]
ChileSantiago de ChileHartwig [email protected]
EcuadorQuitoArmin [email protected]
KolumbienBogotáHerbert [email protected]
PeruLimaDr. Georg [email protected]
Venezuela/KubaCaracasHerbert [email protected]
El SalvadorSan SalvadorIngrid Schlaffke de [email protected]
Referat V/5 (Asien)
SingapurSingapurKarl Peter Schö[email protected]
IndonesienJakartaChristian [email protected]
PhilippinenManilaPaul Schä[email protected]
SüdkoreaSeoulDr. Bernhard [email protected]
Referat V/6(China/Mongolei)
China
BeijingUlla [email protected]
ShanghaiManfred [email protected]
ShanghaiRoland [email protected]
HangzhouXu [email protected]
PingduSimon [email protected]
WuhanXu [email protected]
NanjingCarlito Schrö[email protected]
WeifangAlbrecht [email protected]
QingzhouAlbrecht [email protected]
ShiyanAlbrecht [email protected]
Mongolei
UlaanbaatarProf. Dr. [email protected]
Referat V/7 (Mittel-,Ost- und Südosteuropa)
UkraineKiewSergej [email protected]
Tschechische RepublikPragJindrich [email protected]
Slowakische RepublikBratislavaHans-Friedrich [email protected]
AlbanienTiranaDr. Wolfgang Glä[email protected]
RumänienBukarestDr. Jürgen [email protected]
Ungarn
BudapestHans-Friedrich [email protected]
PécsJoachim [email protected]
BulgarienSofiaDr. Wolfgang Glä[email protected]
KroatienZagrebHans-Friedrich [email protected]
SerbienBelgradDr. Klaus Fiesinger (komm.)[email protected]
67A N H A N G 67
Sie sind an weiteren Informationen aus der Arbeit
der Hanns-Seidel-Stiftung interessiert?
Das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sendet Ihnen
gerne ein Publikationsverzeichnis zu, verschickt viermal pro
Jahr den Infobrief oder jährlich diesen Jahresbericht. Alle
Informationen finden Sie auch in unserem Internetangebot
www.hss.de, wo Sie den „newsletter“ abonnieren können.
Weitere Informationen über das Seminarangebot von
Bildungswerk und Förderungswerk finden Sie in unseren
Jahresprogrammen.
Für Fragen wenden Sie sich bitte an:
Hanns-Seidel-Stiftung
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lazarettstraße 33
80636 München
Tel. 0 89/12 58-2 53
Fax 0 89/12 58-3 63
E-Mail [email protected]
68 I N E I G E N E R S A C H E
Mit großer Trauer mussten wir 2005 Abschied nehmen:
Am 19. Mai 2005 verstarb Sepp Hort. Er war seit 1970 Mitgliedder Hanns-Seidel-Stiftung, Schatzmeister, Schriftführer und stv.Vorsitzender (1986 –1994). Die Hanns-Seidel-Stiftung hat mit ihmeinen verlässlichen Freund und wichtigen Ratgeber verloren, der sich bis zuletzt für die Zielsetzungen der Stiftung in hohem Maßeengagierte.
Am 31. August 2005 verstarb Dr. Gisela Schmirber, seit 1981Referentin für Kultur- und Bildungspolitik in der Akademie fürPolitik und Zeitgeschehen, seit 1991 als stv. Abteilungsleiterin.
Prof. Dr. Dieter Blumenwitz verstarb am 2. April 2005. Er war seit 1983 als Vertrauensdozent für das Förderungswerk tätig.
Wir werden den Verstorbenen ein bleibendes Andenken bewahren.
SATZUNGS AT Z U N G U N D
„ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “
GEMEINSAMEERKLÄRUNG
DIE HANNS-SEIDEL-STIFTUNG…
ist ein eingetragener Verein (e.V.), der ausschließlich und unmit-
telbar gemeinnützige Zwecke verfolgt.
§2 DER SATZUNG DER
HANNS-SEIDEL-STIFTUNG E.V.
Zweck des Vereins ist
a) die Förderung der demokratischen und staatsbürgerlichen
Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage,
b) die Förderung der Erziehung,Volks- und Berufsbildung ein-
schließlich der Studentenhilfe, insbesondere durch Erschlie-
ßung des Zugangs zu einer wissenschaftlichen Ausbildung
für begabte und charakterlich geeignete Menschen,
c) die Förderung der Wissenschaft, insbesondere mittels Durch-
führung von wissenschaftlichen Untersuchungen,
d) die Förderung der internationalen Gesinnung und Völker-
verständigung sowie der europäischen Einigung, insbeson-
dere durch Einladung ausländischer Gruppen und Unter-
stützung von Auslandsreisen,
e) die Förderung kultureller Zwecke, insbesondere die Förde-
rung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerken sowie die
Förderung der Denkmalpflege,
f) die Förderung der Entwicklungshilfe.
(Im Internet finden Sie unter www.hss.de/1656.shtml den
vollständigen Text der Satzung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V.)
GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUR STAATLICHEN
FINANZIERUNG DER POLITISCHEN STIFTUNGEN
Mit der Wahrnehmung ihrer satzungsmäßigen Aufgaben wollen
die politischen Stiftungen zur Gestaltung der Zukunft unseres
Gemeinwesens beitragen. Ihre gesellschaftspolitische und de-
mokratische Bildungsarbeit, Information und Politikberatung
im In- und Ausland, die auf den Prinzipien der freiheitlich demo-
kratischen Grundordnung aufbauen und den Grundsätzen der
Solidarität, Subsidiarität und gegenseitigen Toleranz verpflich-
tet sind, haben insbesondere zum Ziel:
➧ durch Vermittlung politischer Bildung die Beschäftigung der
Bürger mit politischen Fragen anzuregen sowie ihr politi-
sches Engagement zu fördern und zu vertiefen;
➧ durch Wissenschaftsförderung, politische Forschung und Be-
ratung Grundlagen politischen Handelns zu erarbeiten so-
wie den Dialog und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft,
Politik, Staat und Wirtschaft zu vertiefen;
➧ die geschichtliche Entwicklung der Parteien sowie der poli-
tischen und sozialen Bewegungen zu erforschen;
➧ mit Stipendien und studienbegleitenden Programmen die
wissenschaftliche Aus- und Fortbildung begabter junger
Menschen zu fördern;
➧ durch Veranstaltungen, Stipendien und Pflege und Erhalt
von Kulturwerken Kunst und Kultur zu fördern;
➧ durch Informationen und internationale Begegnungen die
europäischen Einigungsbestrebungen zu unterstützen und
zur Völkerverständigung beizutragen;
➧ mit Programmen und Projekten entwicklungspolitische Hilfe
zu leisten und zum Aufbau demokratischer, freiheitlicher und
rechtsstaatlicher Strukturen, die den Menschen- und Bürger-
rechten verpflichtet sind, beizutragen.
Es gehört zum Selbstverständnis der Politischen Stiftungen, ihre
Ressourcen mit größtmöglichem Nutzen einzusetzen und dar-
über öffentlich Rechenschaft zu legen.Die Information der Öffent-
lichkeit über ihre Tätigkeit und die Verwendung ihrer Mittel ist
eine selbstgesetzte Verpflichtung der Politischen Stiftungen und
stärkt das öffentliche Vertrauen in ihre Arbeit. Auch aus die-
sem Grund sind die Politischen Stiftungen übereingekommen,
die Empfehlungen der vom Bundespräsidenten berufenen
Kommission unabhängiger Sachverständiger aufzugreifen, ohne
insoweit auf eine etwaige gesetzliche Regelung zu warten. In
dieser Gemeinsamen Erklärung stellen sie ihr Selbstverständnis
insbesondere im Hinblick auf die staatliche Finanzierung ihrer
Arbeit und die öffentliche Rechenschaftslegung dar.
Der gesamte Text der Gemeinsamen Erklärung ist unter
www.hss.de/1562.shtml zu finden.
S A T Z U N G U N D „ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “
Hanns-Seidel-Stiftung e.V. · Lazarettstr. 33 · 80636 MünchenTel.: (089) 12 58-0 · Fax: (089) 12 58-356Internet: www.hss.de · E-Mail: [email protected]
Eine LeistungsbilanzJahresbericht 2005
SATZUNGS AT Z U N G U N D
„ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “
GEMEINSAMEERKLÄRUNG
DIE HANNS-SEIDEL-STIFTUNG…
ist ein eingetragener Verein (e.V.), der ausschließlich und unmit-
telbar gemeinnützige Zwecke verfolgt.
§2 DER SATZUNG DER
HANNS-SEIDEL-STIFTUNG E.V.
Zweck des Vereins ist
a) die Förderung der demokratischen und staatsbürgerlichen
Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage,
b) die Förderung der Erziehung,Volks- und Berufsbildung ein-
schließlich der Studentenhilfe, insbesondere durch Erschlie-
ßung des Zugangs zu einer wissenschaftlichen Ausbildung
für begabte und charakterlich geeignete Menschen,
c) die Förderung der Wissenschaft, insbesondere mittels Durch-
führung von wissenschaftlichen Untersuchungen,
d) die Förderung der internationalen Gesinnung und Völker-
verständigung sowie der europäischen Einigung, insbeson-
dere durch Einladung ausländischer Gruppen und Unter-
stützung von Auslandsreisen,
e) die Förderung kultureller Zwecke, insbesondere die Förde-
rung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerken sowie die
Förderung der Denkmalpflege,
f) die Förderung der Entwicklungshilfe.
(Im Internet finden Sie unter www.hss.de/1656.shtml den
vollständigen Text der Satzung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V.)
GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUR STAATLICHEN
FINANZIERUNG DER POLITISCHEN STIFTUNGEN
Mit der Wahrnehmung ihrer satzungsmäßigen Aufgaben wollen
die politischen Stiftungen zur Gestaltung der Zukunft unseres
Gemeinwesens beitragen. Ihre gesellschaftspolitische und de-
mokratische Bildungsarbeit, Information und Politikberatung
im In- und Ausland, die auf den Prinzipien der freiheitlich demo-
kratischen Grundordnung aufbauen und den Grundsätzen der
Solidarität, Subsidiarität und gegenseitigen Toleranz verpflich-
tet sind, haben insbesondere zum Ziel:
➧ durch Vermittlung politischer Bildung die Beschäftigung der
Bürger mit politischen Fragen anzuregen sowie ihr politi-
sches Engagement zu fördern und zu vertiefen;
➧ durch Wissenschaftsförderung, politische Forschung und Be-
ratung Grundlagen politischen Handelns zu erarbeiten so-
wie den Dialog und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft,
Politik, Staat und Wirtschaft zu vertiefen;
➧ die geschichtliche Entwicklung der Parteien sowie der poli-
tischen und sozialen Bewegungen zu erforschen;
➧ mit Stipendien und studienbegleitenden Programmen die
wissenschaftliche Aus- und Fortbildung begabter junger
Menschen zu fördern;
➧ durch Veranstaltungen, Stipendien und Pflege und Erhalt
von Kulturwerken Kunst und Kultur zu fördern;
➧ durch Informationen und internationale Begegnungen die
europäischen Einigungsbestrebungen zu unterstützen und
zur Völkerverständigung beizutragen;
➧ mit Programmen und Projekten entwicklungspolitische Hilfe
zu leisten und zum Aufbau demokratischer, freiheitlicher und
rechtsstaatlicher Strukturen, die den Menschen- und Bürger-
rechten verpflichtet sind, beizutragen.
Es gehört zum Selbstverständnis der Politischen Stiftungen, ihre
Ressourcen mit größtmöglichem Nutzen einzusetzen und dar-
über öffentlich Rechenschaft zu legen.Die Information der Öffent-
lichkeit über ihre Tätigkeit und die Verwendung ihrer Mittel ist
eine selbstgesetzte Verpflichtung der Politischen Stiftungen und
stärkt das öffentliche Vertrauen in ihre Arbeit. Auch aus die-
sem Grund sind die Politischen Stiftungen übereingekommen,
die Empfehlungen der vom Bundespräsidenten berufenen
Kommission unabhängiger Sachverständiger aufzugreifen, ohne
insoweit auf eine etwaige gesetzliche Regelung zu warten. In
dieser Gemeinsamen Erklärung stellen sie ihr Selbstverständnis
insbesondere im Hinblick auf die staatliche Finanzierung ihrer
Arbeit und die öffentliche Rechenschaftslegung dar.
Der gesamte Text der Gemeinsamen Erklärung ist unter
www.hss.de/1562.shtml zu finden.
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Hanns-Seidel-Stiftung e.V. · Lazarettstr. 33 · 80636 MünchenTel.: (089) 12 58-0 · Fax: (089) 12 58-356Internet: www.hss.de · E-Mail: [email protected]
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