sch rfere r eg eln f r maxstra áe...2020/08/01 · a ugs b ur ger immobilien un terne hmer h atte...
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Samstag, 1. August 2020
GERICHTSPROZESS / Ein bekannterAugsburger Immobilienunternehmerhatte nunÄrgermit der Justiz. DerGrund: Ermeldete Eigenbedarf anund vermietete dieWohnung danachweiter. SEITE 2
REGIO-SOMMERTOUREN / Mit derStaudenbahn zu den Sternen: Ein Aus-sichtsturmbei der GemeindeMarktWald erinnert an den Entdecker derSonnenflecken: AstronomChristophScheiner. SEITE 11
KOMMUNALPOLITIK / KeinePlanänderung: Der Augsburger Stadt-rat stimmt vor der Sommerpausemit38 gegen 22 Stimmen trotzexplodierender Kosten für die Fortset-zung der Theatersanierung. SEITE 14
Der nächste Schock. Hunderte Menschen demonstrieren gegen den geplanten Stellenabbaubei MAN Energy Solutions. 1800 Arbeitsplätze sind in der Schwebe. Ein erneuter Schock für den Stand-ort Augsburg.Wie es nunweitergeht, lesen Sie auf Seite 3. Foto: Patrick Bruckner
Schärfere Regelnfür Maxstraße
PARTYSZENE / Stadtrat verabschiedetMaßnahmenpaket für die Innenstadt.
Patrick Bruckner
Augsburg. Bis zu 800 Personenhaben sich in den vergangenenSamstagnächten um den Her-kulesbrunnen in der Augsbur-ger Maximilianstraße versam-melt und unter Missachtungder Corona-Regeln ausgelassengefeiert. Das berichtete AndreasSchaumaier, Leiter der Polizei-inspektion Mitte, am Donners-tag vor einer Woche dem Augs-burger Stadtrat. Um genau sol-che Szenarien künftig zu ver-meiden, hat das Gremium ein-stimmig ein Maßnahmenpaketbeschlossen, das vorerst bis En-de September gilt. CSU-Frakti-
onschef LeoDietz als Vorsitzen-der des Gaststättenverbandsverließ vor den Beratungen undder Abstimmung den Raum. Alsbetroffener Gastronom in derMaximilianstraße hatte er nichtabstimmendürfen.Das Feiern in der Maxstraße
gänzlich zu verbieten, sei lautOrdnungsreferent FrankPintsch keineswegs die Intenti-on der Stadt. Denn 95 Prozentder Leute würden sich an dieRegeln halten, angesichts derInfektionsgefahr müsste dieVerwaltung nun aber handeln.Das verabschiedete Maßnah-menpaket sieht den . . .
Fortsetzung auf Seite 2
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Seite 2 Samstag, 1. August 2020DIE SEITE 2
Am Herkulesbrunnen in der Maxstraße tummelten sich an den vergangenen Wochenenden hunderte Feiernde. Foto: mjt
Schärfere Regeln für MaxstraßePARTYSZENE / Stadtrat verabschiedet Maßnahmenpaket für die Innenstadt.
Fortsetzung von Seite 1
. . . Verkauf von Mitnahmege-tränken, sowohl alkoholischeals auch antialkoholische Ge-tränke, nur noch bis Mitter-nacht vor. Bislang war dies bis5 Uhrmöglich. Speisen sind da-von nicht betroffen. „Die städti-schen Gastronomen sind nichtbegeistert aber einverstanden“,erklärte Pintsch. Ihnen sei klar,dass es so wie bisher nicht wei-tergehen kann.Das neue Konzept für die
Maxstraße beinhaltet zudem,dass Lokale mit fester Außen-gastronomie am Freitag undSamstag bis 1 Uhr geöffnet ha-ben dürfen. Bislang war das Be-wirten der Außenfläche in derMaximilianstraße bis Mitter-nacht und in anderen Berei-chen bis 22 Uhr erlaubt. Durchdiese Regelung habe man für
das Geschehen in diesen Berei-chen mit den Wirten nun Ver-antwortliche, führte der Ord-nungsreferent aus. Bislangkonnte man für das Geschehennach 22 Uhr niemand zur Ver-antwortung ziehen. Zusätzlichwird die Maxstraße ab 20 Uhrfür den Durchgangsverkehr ge-sperrt undnur noch für Anwoh-ner befahrbar sein. „Damit wol-len wir das Motorendröhnenaus der Maxstraße verbannen“,sagte Pintsch und verwies aufdas regelmäßig stattfindendeSchaulaufen tiefergelegter Au-tos. An denHauptzufahrten Kit-zenmarkt und Milchberg wirddie Polizei kontrollieren, ankleineren Zufahrten wie der Ka-tharinengasse und Hallstraßeübernimmt dies der Ordnungs-dienst und ein privater Sicher-
heitsdienst. Die Ludwigstraßewird obendrein zwischen derEinmündung Theater-/Kaser-nenstraße und dem Parkhausgesperrt. Nach Ansicht des Ord-nungsreferenten sei es durch-aus nachvollziehbar, dass durchdie Einschränkungen und diegeschlossenen Diskothekenund Clubs die Unzufriedenheitsteigt. Dennoch müsse mannun einen Mittelweg zwischenFreiheit und den Auflagen desInfektionsschutzes finden.Wie Polizeivizepräsident
Markus Trebes im Stadtrat mit-teilte, sei die Polizei in den ver-gangenWochen verstärkt in derMaximilianstraße unterwegs,denn ab 21 Uhr würden sichMenschen rund umdenHerku-lesbrunnen treffen. Bis 23 Uhrwürden dort bereits bis zu 450
Personen feiern, gegen 1 Uhrerreichen die Ansammlungenmit etwa 800 Personen ihrenSpitzenwert, ehe sie sich gegen2 Uhrwieder auflösen.Alkoholbedingt wird die
Stimmung laut Schaumaier umcirca 1 Uhr zunehmend aggres-siv. Dem Leiter der Polizeiin-spektion Mitte komme es zu-dem so vor, als ob durch das Fil-men mit Smartphones gar poli-zeiliches Handeln provoziertwerde.Nun wollen sich die Stadtver-
waltung und die Polizei zusam-mensetzen und besprechen, obdie verabschiedeten Maßnah-men die gewünschte Wirkungzeigen. Wenn nicht, drohe lautPintsch ein Zapfenstreich be-reits ab 20 Uhr, wie es in Nürn-berg der Fall ist.
Vermieter wegen Betrugs belangtGERICHT / Augsburger Immobilienunternehmer meldete Eigenbedarf an und vermietete die Wohnung danach weiter.
Laura Türk
Augsburg. Ein bekannter Augs-burger Immobilienbesitzer hatam Montag nach einer Ver-handlung am AugsburgerAmtsgericht seinen Einspruchgegen einen Strafbefehl wegenBetrugs zurückgenommen undmuss nun eine Geldstrafe inHöhe von 24 000 Euro zahlen.Er hatte im vergangenen JahrEigenbedarf für eine Wohnungangemeldet. Letztlich war er je-doch nicht wie angekündigt indie Wohnung gezogen, sondernhatte sie zu einer höheren Kalt-mieteweitervermietet.Wohl nicht alle Mieter wären
den Weg ans Gericht gegangen.Die Psychologin, die in der be-treffenden Wohnung lebte, warbereits im Jahr 2018 gegen zweiMieterhöhungsschreiben desVermieters juristisch vorgegan-gen, „weil sie da juristisch bes-ser ist als ich es vielleicht wäre“,merkte Richter Dominik Wag-ner zu Beginn der Verhandlungan. Als die Mieterin von ihrenehemaligen Nachbarn nachdem Auszug erfuhr, dass Woh-nungsbesichtigungen durchge-führt wurden und in ihre frühe-re Wohnung schließlich nichtder Immobilienbesitzer einzog,sondern diese neu vermietetwurde, erstattete sie AnzeigewegenBetrugs.Er habe nicht die Absicht ge-
habt, die Mieterin aus der Woh-nung zu bekommen, sagte der
Angeklagte zunächst. Er habetatsächlich vorgehabt, in dieWohnung umzuziehen, aberhabe sich dann doch dagegenentschieden. Zu dem Zeitpunktsei die Wohnung bereits über-geben gewesen, weshalb er„keine Veranlassung“ mehr ge-sehen habe, die ehemaligeMie-terin zu informieren.Wann genau er diese Ent-
scheidung getroffen habe, hakteRichter Dominik Wagner nach.Die Wohnung war am 2. Sep-tember übergeben worden, be-reits am 4. September wurde siein einem Internetportal zurNeuvermietung angeboten. Ha-be er also am Eigenbedarf achtMonate lang festgehalten, unddann genau am 3. Septemberentschieden, nun doch nicht indieWohnung ziehen zuwollen?Der Angeklagte bestätigte dies.„Wenn Sie das objektiv sehen,könnte man das durchaus alskurios bezeichnen“, kommen-tierte das der Richter.Auch warum er sich gerade
die Wohnung der Psychologinausgesucht hatte, die gegen dieMieterhöhungen vorgegangenwar, wollte Richter Wagner ge-nauer wissen. Die Drei-Zim-mer-Wohnung entspreche wohlkaum dem Standard, den derImmobilienunternehmer ge-wohnt sei, hielt er dem Ange-klagten vor. „Also Sie wohnenin einem 200-QuadratmeterPenthouse und wollen unbe-dingt in eine 93-Quadratmeter-
Wohnung ziehen?“ Der Richterüberschätze seine Anforderungan eine Wohnung, meinte da-rauf der Angeklagte: „DieWohnanlage ist wirklich toll, ichhab sie ja selber gebaut“. In denWohnungen gebe es ein großesWohnzimmer mit offener Kü-che und einen schönen Balkon.Außerdem habe er in seiner ak-tuellen Wohnung auf keinenFall bleiben wollen. Die Miete-rin habe es schließlich getrof-fen, weil sie aufgrund ihres Vor-gehens gegen dieMieterhöhun-gen zu dem Zeitpunkt am we-nigsten Miete zahlte. „Es wardie günstigste Wohnung, undwir haben gesagt, der kündigenwir“, sagte der Angeklagte.Die Kündigung sei für sie „re-
lativ ungünstig“ gewesen, er-zählte die Mieterin vor Gericht.Denn sie habe zu diesem Zeit-punkt nur noch drei Jahre biszur Rente gehabt, und wäredann sowieso ausgezogen. Sielebte in der Wohnanlage seit2004. Zu Beginn stieg die Mietewie vertraglich geregelt jährlichum zwei Prozent an. Zwischen2008 und 2015 habe es dannkeine Erhöhung mehr gegeben,im Jahr 2015 stieg die Kaltmieteallerdings von rund 780 auf 830Euro pro Monat. Gegen zweiweitere Mieterhöhungen imJahr 2018 ging die Psychologinjuristisch vor.Der Vermieter habe ihr in ei-
nem persönlichen GesprächEnde April sehr glaubwürdig
verkauft, dass er selbst dieWohnung brauche, „und ichhabe ihm das auch geglaubt“,sagte sie. Die Wohnungssuchehabe sich aber schwierig gestal-tet. Die Kündigung erhielt dieMieterin im Dezember 2018.Spätestens am 1. Oktober desFolgejahres sollte sie die Woh-nung übergeben. Im Juli wurdesie schließlich fündig undschloss einen Aufhebungsver-trag mit dem Wohnungsbesit-zer, der die Übergabe auf den 2.September festlegte. Sie habedeswegen auch noch eineHand-OP, die eigentlich imHerbst stattfinden sollte, vor-verlegt, „weil ich mit der Handkeinen Umzug mehr leistenkonnte“.Der Immobilienunternehmer
zeigte sich vor Gericht zunächstselbstbewusst. „Ich hatte mitderMieterin kein Problem“, sag-te er. Außerdem habe er mitden Mieterhöhungen kaum zutun, das regelten seine Mitar-beiter. „Mir geht’s doch nichtum 200 Euro“, meinte er. „Mie-ter wehren sich ständig gegenMieterhöhungen.“ Sein Privatle-ben sei zu dieser Zeit sehr tur-bulent gewesen, meinte derVerteidiger des Angeklagten.„Dass man da die Pläne ändert,finde ich nachvollziehbar.“Die Verhandlung laufe nicht
gut für ihn, betonte aber letzt-lich die Staatsanwaltschaft. Sieempfahl dem Angeklagten, denEinspruch gegen den Strafbe-
fehl zurück zu nehmen, auch,um seiner Lebensgefährtin dieAussage vor Gericht zu erspa-ren. Nach einer Rücksprachemit seinem Verteidiger folgteder Angeklagte dieser Anre-gung. Die Verurteilung ist damitrechtskräftig und der Unterneh-mer muss eine Geldstrafe inHöhe von 80 Tagessätzen vonjeweils 300 Euro zahlen.
Ein bekannter Augsburger Immobi-lienunternehmer musste sich jetztvor Gericht verantworten.
Foto: skycinema / 123rf.com
Luisa Neubauerim Klimacamp
Augsburg. Als „Deutschlandsbekannteste Klimaaktivistin“gilt Luisa Neubauer bei den ju-gendlichen Aktivisten des Augs-burger Klimacamps. Sie ludendie 24-Jährige nun in ihr „Kli-macamp“, das seit 27 Tagen ne-ben dem Augsburger Rathaussteht. Sie übernachtete vonMontag auf Dienstag in demCamp.„Unsere Forderungen sind
klar formuliert, wissenschaft-lich begründet und das mini-mal nötige, damit mit einigerWahrscheinlichkeit die jungeGeneration eine lebenswerteZukunft hat. Wir werden nichtgehen, bis Augsburg einen Planvorlegt, um das Pariser Kli-maabkommen einzuhalten,und wir beklagen diesbezüglichdie absurde Ambitionslücke derStadtpolitik“, betonte amDiens-tag die 16-jährige Sarah Bauer,eine Teilnehmerin des Klima-camps.Die 24-jährige Luisa Neubau-
er ist Initiatorin der Klima-Be-wegung „Fridays For Future“ inDeutschland. (pm)
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Geänderter Takt inden Ferien
NAHVERKEHR / Straßenbahnen fahrenalle zehn Minuten.
Augsburg. In den Sommerferi-en fahren die Straßenbahnensowie die Ersatzbuslinie B3montags bis freitags untertagsim Zehn-Minuten-Takt. In denAbendstunden, an Samstagensowie sonn- und feiertags giltder reguläre Fahrplan. So teilendie Stadtwerke Augsburg mit.Busse verkehren ebenfalls nachnormalem Fahrplan. „Als Folgeder Corona-Krise mit Kurzar-beit, Homeoffice und einge-schränktem Schulbetrieb fah-ren derzeit noch immer weni-ger als die Hälfte der sonst übli-chen Fahrgäste mit Bus undTram“, heißt es von den Stadt-werken. Der zusätzliche ferien-bedingte Fahrgastrückgang liegtüblicherweise bei etwa 40 Pro-zent.Der Takt der Trams gilt auch
für die Ersatzbuslinie B3 zwi-schen Hauptbahnhof undHaunstetten West P&R. Bei Be-darf würden zusätzliche Fahr-zeuge eingesetzt. Auf der Li-nie 3 nach Haunstetten findenwährend der Ferien mehrereGleisbauarbeiten statt. So wirdan der Endhaltestelle Haunstet-
ten West P&R die künftige Ver-längerung Richtung Königs-brunn bereits vorbereitet. Dortwerden Weichen erneuert unddie Gleise Richtung Süden biszur Inninger Straße gelegt.Ebenfalls während der ge-
samten Ferienzeit werden imBereich der Rasengleise die indie Jahre gekommenen Unter-lagsplatten erneuert. Durch die-se Gummilager der Schienenwerden der Luftschall und dieErschütterungen reduziert unddie Straßenbahnen fahren ruhi-ger. Außerdem wird bis 21. Au-gust in der Salomon-Idler-Stra-ße im Univiertel die Gleisque-rung erneuert. Über eine Be-helfsstraße kann der Verkehrweiter fließen.Die Linie 3 von und nach
Stadtbergen wird in dieser Zeitam Königsplatz mit der Linie 6von und nach Friedberg Westverknüpft. Wegen Arbeiten imStraßenbereich müssen außer-dem die Buslinie 30 in der Pe-terhof Straße in Hochzoll unddie Linie 38 zwischen Inningenund Bergheim umgeleitet wer-den. (pm)
In den Sommerferien finden auf der Linie 3 mehrere Gleisbauarbeiten statt.Foto: Halil Ölmez
Samstag, 1. August 2020 Seite 3AUS DER REGION
Widerstand gegen den„absoluten Kahlschlag“
WIRTSCHAFT / Mitarbeiter von MAN Energy Solutions machten ihrem Ärgerüber den geplanten Stellenabbau Luft.
Patrick Bruckner
Augsburg. Mehrere HundertBeschäftigte von MAN, Premi-um Aerotec, SGL, Faurecia,Showa Denko, Kuka und Man-roland versammelten sich amDienstag um 5 vor 12 Uhr vordem Tor C an der Kreuzung Se-bastianstraße/Heinrich-von-Buz-Straße, um ein klares Zei-chen gegen den geplanten Stel-lenabbau bei MAN Energy So-lutions in Augsburg zu setzen.
In der vergangenen Wochehatte das VW-Tochterunterneh-men bekannt gegeben, dassrund 4000 der weltweit etwa14 000 Stellen abgebaut werdensollen. 3000 Arbeitsplätze inDeutschland sind von den Plä-nen betroffen, am AugsburgerStandort sind bis zu 1800 Stel-len in der Schwebe, was etwa 40Prozent der Beschäftigten in derFuggerstadt entspricht.Deshalb rief die IG Metall
nach der Ankündigung desmassiven Stellenabbaus ihreMitglieder zu einer Demonstra-tion auf. Die Uhrzeit habe sym-
bolischen Charakter, denn nochsei es laut IG Metall nicht zuspät, um die Augsburger Ar-beitsplätze zu retten.
„Wir schließen
betriebsbedingte
Kündigungen aus“
In einem Demonstrationszugmarschierten Hunderte Men-schen bis zumHochhaus an derMAN-Kreuzung und weiter indie Stadtbachstraße. Ihre Bot-schaft an die Vorstände desMutterkonzerns Volkswagenwar klar: „Wir werden nicht zu-lassen, dass die Kompetenz, diehiermühevoll aufgebaut wurde,mit Füßen getreten wird“, sagteMichael Leppek, Bevollmäch-tigter der IG Metall Augsburg.Denn wenn das Konzept derVorstände in Wolfsburg umge-setzt würde, würde der Augs-burger Standort mit bis zu 1800Stellenstreichungen zu einem„Handelshaus“ verkommen.„1800 Stellen abbauen ist mit
mir nicht zu machen, nie undnimmer“, kündigte Gesamtbe-
triebsratsvorsitzende WernerWiedemann an. Bereits amNachmittag sollten weitere Ge-spräche mit den Vorständenstattfinden. Leppek hofft, dassgemeinsam ein „tragfähiges,zukunftsfähiges Konzept“ ge-funden werden kann. „Wirschließen betriebsbedingteKündigungen aus“, stellte erklar.Durch die Corona-Pandemie
wurden die Schiffskreuzfahrteneingestellt und somit brachfolglich die Nachfrage nachMo-toren für Kreuzfahrtschiffe zu-sammen.MANwill daher bis 2023 Kos-
ten in Höhe von 450 MillionenEuro einsparen. „Das ist keinKonzept, das ist ein absoluterKahlschlag“, erklärte Wiede-mann.Volkswagen plant zudem,
MAN Energy Solutions zu ver-kaufen oder mit einem Partnerzusammen zu bringen. Leppekkonnte nicht glauben, dass dieFinanzen nun plötzlich so düs-ter aussehen und echauffiertesich über die Vorstandsriege
von Volkswagen: „Habt ihr ei-gentlich geglaubt, ihr könnt unsverarschen und verkaufen? Wirsind Augsburg, wir sind MANund wir gehören zur Familie.Wir sind der grüne DaumenvonVW.“
Denn MAN ist Partner desWasserstoffbündnis Bayern undwill gemeinsam mit weiterenAkteuren aus Politik, Wirtschaftund Wissenschaft die Entwick-lung von Wasserstofftechnolo-gien als wichtigen Energieträgerder Zukunft vorantreiben. Bay-erns Wirtschaftsminister Hu-bert Aiwanger hat daher bereitsdie Unterstützung des Ministe-riums für MAN angekündigt.Augsburgs Oberbürgermeiste-rin Eva Weber erklärte auf derDemonstration am Dienstagzwar, dass ihr bewusst gewesensei, dass MAN vor einer großenHerausforderung stünde, dieAnkündigung in der vergange-nen Woche bezeichnete sie al-lerdings als Schock. Für siesteht zweifelsfrei fest: „DieMAN ist nicht nur Geschichte,dieMAN ist auchZukunft.“
Tanzen im StadtzentrumKostenlose Kurse bis September
Augsburg. Mit einer Veranstal-tungsreihe, die noch bis 5. Sep-tember geht, soll am Kö-Parkam Augsburger Verkehrskno-tenpunkt Königsplatz Schwungin die Innenstadt kommen. DieStadtmarketing-Abteilung„Augsburg Marketing“ lädtTanzbegeisterte und Neuein-steiger erneut ein, in die Weltdes Swingtanzes einzutauchenund unterschiedliche Stile ken-nenzulernen.Mitten in der Augsburger In-
nenstadt gibt es nun wöchent-lich kostenlose Kurse für LindyHop, West Coast Swing oderBoogie Woogie. In den kom-menden Wochen bis Septem-ber finden entweder am Freitagoder am Samstag einstündigeKurse statt.Aufgrund der aktuellen Hy-
giene-Vorschriften sind diePlätze heuer beschränkt. Au-ßerdem ist eine Anmeldung nur
mit einem festen Tanzpartnermöglich. Bei Regen fallen dieKurse aus.Alle Termine und das Formu-
lar zur Anmeldung finden sichonline unter hepcatclub.com/augsburg/events/swing-tan-zen-am-koe. (pm)
DAS WETTER
SoT: 18°C
H: 26°C
6 h
70 %
MoT: 16°C
H: 21°C
2 h
80 %
DiT: 14°C
H: 22°C
7 h
60 %
T Tiefsttemperatur
H Höchsttemperatur
h Sonnenstunden
% Niederschlagswahrscheinlichkeit
Auch im vergangenen Sommer lernten tanzbegeisterte Neulinge bereits amKönigsplatz das Swingtanzen. Foto: Nina Hortig
Entlang der Sebastianstraße ging es zur MAN-Kreuzung: Hunderte Menschen demonstrierten am Dienstag gegen den geplanten Stellenabbau bei MANEnergy Solutions. Foto: Patrick Bruckner
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Seite 4 Samstag, 1. August 2020STADTTEILE
Hospizhelfer werdenAugsburg-Oberhausen. Hos-pizhelfer sind für schwerkrankeMenschen und ihre Angehöri-gen eine wichtige Stütze, ob zuHause, in Senioren-, Behinder-ten- und Pflegeeinrichtungenoder auf der Hospizstation.Hospizhelfer bringen Zeit mit,sie hören zu, sind Gesprächs-partner und leisten manchmalauch kleine praktische Hilfen.Es ist ein Dienst der Nächsten-liebe, um Menschen in denschweren Stunden des Lebenshilfreich zur Seite zu stehen.Durch Qualifizierungen werdenHospizhelfer intensiv vorberei-tet und auch weiterhin nach
Ende des Kurses bei ihrer Tätig-keit begleitet.Der nächste Hospizhelfer-
Kurs startet im Oktober. Es sindnoch letzte Plätze zu vergeben.Wer Interesse hat, kann sich imHospizbüro unter der Telefon-nummer 0821/26 16 50 mel-den, oder eine E-Mail schreibenan [email protected]. Nähere Informa-tionen zu den Voraussetzungenund zur Tätigkeit gibt es unterhttps://www.vinzenz-hospiz.de/mitmachen-helfen/hospizhelfer/. Veranstaltungsort ist das St.Vinzenz-Hospiz Augsburg, Zir-belstraße 23. (pm)
Hochzoll feiert den FriedenstagAugsburg-Hochzoll. Die großeFriedenstafel auf dem Augsbur-ger Rathausplatz fällt coronabe-dingt aus. Der Hochzoller Bür-gertreff Holzerbau und derMehrgenerationentreff wollenaber nicht ganz auf das Geden-ken zum Friedenstag verzich-ten. Deswegen gibt es amSamstag, 8. August, ab 13 UhrdieHochzoller Friedenstafel.Auf dem Parkplatz vor der
Heilig-Geist-Kirche wird ge-meinsam gegessen und getrun-
ken. Jeder ist aufgerufen, Spei-sen und Getränke mitzubrin-gen. Es gelten freilich alle aktu-ellen Hygienevorschriften. EineTeilnahme ist nur nach Anmel-dung beim Bürgertreff möglich,per E-Mail an: [email protected]. Bei Regenentfällt das Fest.Vor der Tafel gibt es in der
Heilig-Geist-Kirche um 12 Uhreinen ökumenischen Gottes-dienst zum Thema „Rituale“.(hb)
Märchenzelt am Abraxas
Märchen vom Frieden.Märchen vom Frieden erzählt Matthias Fi-
scher am Freitag, 7. August, um 20 Uhr im
Märchenzelt am Abraxas, Sommestraße
30. Bereits die griechischen Götter muss-
ten es einsehen: Streiten passiert, Versöh-
nung ist kniffelig. Auch japanische Samu-
rais, persische Könige und kurzsichtige
Gartenbesitzer stehen in diesen pfiffigen
Märchen vor der ewig gleichen Frage: Wie
wird es wieder gut? Diese Märchen sind ei-
ne kleine und feine Gebrauchsanleitung
zum Frieden schließen. Plätze können un-
ter maerchenzelt.de verbindlich gebucht
werden.
Die goldene Gans. Kinder
ab vier Jahren können dem Märchen von
der goldenen Gans, erzählt von Susanne
Steger, am Sonntag, 9. August, um
14.30 Uhr im Märchenzelt am Abraxas,
Sommestraße 30, lauschen. Der Dummling
hat ein gutes Herz und teilt von dem seini-
gen gerne, so wird das alte Männlein ihm
auch Glück bescheren. Er findet in den
Wurzeln eines Baumes doch tatsächlich ei-
ne goldene Gans! Aber wer sie be-
rührt…na, das wird lustig. Den Rest erfah-
ren die Kinder im Märchenzelt. Plätze kön-
nen unter maerchenzelt.de gebucht wer-
den. (oh)
Spicherer-Schule ist Geschichte. Auf demGelände der Spicherer-Schule in Pfersee entstehen 74Wohnungen. Dafür wird der-zeit die Schule, die fast 120 Jahre ein Teil von Pfersee-Nord war, abgerissen. Seit der Eröffnung des Westpark-Bildungshauses im Sheridan-Park 2011 wurde die Spicherer-Schule nicht mehr für schulische Zwecke genutzt, sondern diente übergangsweise als Kindertagesstätte, Un-terkunft für Flüchtlinge und Notschlafstelle für Obdachlose. DerWunsch aus dem Stadtteil, das Gebäude als Bildungsstätte zu erhalten, hatsich nicht durchgesetzt. Ende 2022 sollen dieWohnungen fertig sein. Foto: sza
www.stadtzeitung.de
Sanierung wird gefördertAugsburg-Pfersee. Die Sanie-rung und Erweiterung des Bür-gerhauses in Pfersee wird miteiner Million Euro aus dem In-vestitionspakt „Soziale Integra-tion im Quartier 2020“ vonBund und Freistaat Bayern ge-fördert. Das teilte der Augsbur-ger Landtagsabgeordnete Jo-
hannesHintersbergermit.Das Bürgerhaus Pfersee soll
zeitgemäß umgebaut werden.Es soll barrierefrei zugänglichgemacht werden und neue Ver-anstaltungsräume erhalten. DerAugsburger Stadtrat hatte dieszu Beginn des Jahres beschlos-sen. (pm)
Redaktionsschluss: Dienstag 12 Uhr
Menschzwischen20 u. 29Jahren
Laub-baum
Zauber-wort in„1001Nacht“
Knochen-leim,Gallert 1
fertig,bereit
Tanz aufHawaii
ugs.:wider-wärtigerMensch 5
Aufguss-getränk
Ein-schnittimGelände
Giftzwergbei „Wickie“Gebets-abschluss
Laden-,Schank-tisch,Tresen 3
KörperStaatim Hi-malaja
Behörde
Mit-teilung(ugs.Kurzw.)
dieGrüneInsel
Gestell,Ständer
ugs.:gemein,wider-wärtig
engl.:heiß
Flausch-teppich
Brauch,Sitte(lat.)
Selbst-zu-frieden-heit
Rundfunk-teilneh-merin
BehälterfürPaste
Renn-schlit-ten
Wohn-stätteb. Natur-völkern
Aktion,Handlung
Kurz-wort:Abonne-ment
kurz:Alpha-bet
griech.Vorsilbe:Leben(s)...
Verhält-niswort
guttrainiert,in Form
Be-wohnereinesErdteils
Vieh-hüter(poet.) 6
Fahr-zeug-teil
Hutrand
2
spa-nischeInsel 4
Gefäß,Tonne
türk.Wäh-rungs-einheit
einfacheProgram-mierspra-che (EDV)
halb-langeKleidung
Zart-,Fein-gefühl
sibi-rischesEichhörn-chenfell
Kurzwort:US-Ame-rikaner
Dresch-abfall
Satz zu-sammen-gehör.Dinge
®
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w.k
anzl
it.d
e
s1117-0076
Füllen Sie das Rastergitter mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei gilt es folgendes zu beachten: in jeder waa-gerechten Zeile und in jeder senkrechten Spalte darf jede Ziffer nur einmal vorkommen! Und auch in je-dem der neun umrahmten 3 x 3 Felder kommen die Ziffern von 1 bis 9 jeweils nur einmal vor.
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9 8 6 15 2 8
6 4 95 6 49 1 63 8 2
6 7 15 8 6
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b
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Gewinner aus KW 30:E. Krug, Tagmersheim
Teilnahmebedingungen: Die Marketing und Sales-Service Augsburg GmbH (kurz MSS-A GmbH) ist Veranstalter sämtlicher Gewinnspiele DENKSPORT AM WOCHENENDE. Teilnahme ab 18 Jahren. Die Teilnehmer müssen die Lösung, ih-ren Namen, ihre Anschrift sowie ihre Telefonnummer entsprechend den Anweisun-gen auf Band hinterlassen. Mitarbeiter der MSS-A GmbH sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklären sich die Teilnehmer ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen übertragenen Daten aus-schließlich für die Durchführung und Abwicklung des Gewinnspiels erhoben, ge-speichert und verarbeitet werden. Die Teilnehmer erklären sich ebenfalls damit ein-verstanden, im Gewinnfall sowohl Print als auch Online veröffentlicht zu werden. Bitte beachten Sie die Hinweise zum Datenschutz und die Informationspflichten nach Art. 13 DSGVO unter stadtzeitung.de/datenschutz.
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Lösung: Lösung: 321a b c
Lösungen der Vorwoche
Setzer (1-6)
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OSNOLA■
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AMO■
EFUAR■
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REG■
EEL■
FUH■
RACSO 7 3 5 9 8 6 2 1 4
8 4 1 5 7 2 3 9 69 2 6 1 4 3 5 7 85 7 2 8 9 4 1 6 33 1 8 2 6 5 7 4 94 6 9 3 1 7 8 5 22 9 3 6 5 1 4 8 76 5 4 7 3 8 9 2 11 8 7 4 2 9 6 3 5
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Samstag, 1. August 2020 Seite 5AUS DER REGION
Sieben Schafe gerissenDie Gemeinde warnt vor einem Wolf.
Hollenbach. Im HollenbacherOrtsteil Igenhausen ist wohl einWolf unterwegs. Wie Bürger-meister Xaver Ziegler am Mon-tag mitteilte, seien amWochen-ende zuvor sieben Schafe geris-sen worden. Ein weiteres Schafwurde verletzt. Die Behördeninstallierten daraufhin eineWildkamera – und tatsächlichtappte ein Tier in der Nacht aufSonntag in die Fotofalle; mut-maßlich einWolf.Es bestehe „ein Anfangsver-
dacht, dass es sich dabei um ei-nenWolf handelt“, schrieb Zieg-ler am Montagmorgen auf der
Homepage der Gemeinde. EinDNA-Test, der von den zustän-digen Behörden veranlasst wor-den sei, soll diesbezüglich Ge-wissheit bringen. (Das Ergebnisstand zum Redaktionsschlussnoch nicht fest.)Vertreter des Landesamtes
für Umwelt (LfU) wollen sichvor Ort ein Bild der Lage ma-chen. Nach Sichtung der Bilderder Wildkamera seien sich dieExperten vom LfU trotz dernoch ausstehenden Analyse derDNA-Probe inzwischen „ziem-lich sicher“, dass es sich um ei-nenWolf handle. (jaf)
Auf einer Weide im Kreis Aichach-Friedberg fielen mehrere Schafe wohl ei-nem Wolf zum Opfer (Symbolbild). Foto: Duncan Noakes / 123rf.com
Stadtsommer auf der FreilichtbühneKULTUR / Fünf Veranstaltungen finden vom 6. bis 17. August am Roten Tor statt
Augsburg. Der AugsburgerStadtsommer zieht vom 6. bis17. August auf die Freilichtbüh-ne ein. Möglich ist das, weil dasStaatstheater die Tage auf derFreilichtbühne am Roten Torwegen Corona nicht ausschöp-fen kann. An dem Projekt„Augsburger Stadtsommer goesFreilichtbühne“ sind die Teamsvom Festival der Kulturen, Mo-zartfest und Modular-Festivalsowie die Kantine undAugsbur-ger Bands beteiligt, die jeweilseigene Beiträge präsentieren.Den Auftakt macht das Festi-
val der Kulturen am Donners-tag, 6. August, mit einem spe-ziellen Programm im Rahmen
des Friedensfestes. Der Jazz-Pianist und Echo-PreisträgerTim Allhoff eröffnet den Abend,der unter dem Motto „crossingboarders with music“ steht. Mitdabei sind auch Karolina Cichaund das Streicherensemble derAugsburger Philharmoniker, diegemeinsam ergreifende Neo-folk-Melodien präsentieren. Ro-ckiger wird es am Dienstag, 11.August, wenn die Lokalmatado-ren von John Garner auf derFreilichtbühne auftreten. JohnGarner steht für authentischenFolk-Rock und Leidenschaft, fürdie das Trio weit über die Augs-burger Grenzen hinaus bekanntist. Die Berliner Elektro-Forma-
tion „Brandt Brauer Frick“ ver-wandelt die Freilichtbühne amFreitag, 14. August, in einengroßen Open Air Dancefloorund sprengt dabei mit ihrerSymbiose aus ganz analogenklassischen Klängen und elek-tronischen Beats überkomme-ne Genregrenzen der Musikkul-tur.Roy Bianco und die Abbrun-
zati Boys zeigen amMontag, 17.August, wie man aus dem Som-mer in der Stadt, frei nach demMotto „Dolce Vita“, den perfek-ten Italienurlaub macht. Für ei-ne Überraschung soll die Kanti-ne am Donnerstag, 13. August,sorgen. Was sich genau dahin-
ter verbirgt, wollten die Veran-stalter nicht verraten.Weitere Informationen und
Tickets finden sich im Internetunter der Adressewww.augsburg-city.de/freilichtbuehne. (pm)
Karolina Cicha tritt im August aufder Freilichtbühne auf.
Foto: Rafal Masow
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2020
Steckbrief und ein kleiner RückblickLage: im Südosten von Augs-burg, durch Bahnlinie Augs-burg-Ingolstadt gegliedert in„Hochzoll-Nord“ und „Hoch-zoll-Süd“Eingemeindet ins StadtgebietAugsburg: 1913Fläche: 377HektarEinwohnerzahl: 20.323Postleitzahl: 86163Verkehrsanbindungen:• eigener Bahnhof mit Anbin-dung an München, Ulm, Ingol-stadt, AugsburgHauptbahnhof• A8RichtungMünchen• Bundesstraße 300 nachUlm• Kreisstraße AIC 25• breit ausgebautes Rad- undGehwegenetz, unter anderemzumKuhsee und Lech
• Straßenbahnlinie 6 in dieAugsburger Innenstadt• Buslinien 30, 31 und 29 inner-halb des Stadtteils
Historie
Der Ursprung geht auf einenBrückenschlag über den Lechim Jahr 980 zurück. Da der Lechdie Grenze zwischen Oberbay-ern und Schwaben ist und derBrückenbau sehr teuer war, wur-de Brückenzoll, der sogenannteHohe Zoll erhoben, von demderOrtsname Hochzoll abgeleitetwurde. Das heutige Gebiet ge-hörte bis 1818 zu Friedberg undwurde nach der Ausgliederungzunächst als Friedberger Au be-zeichnet. Erst 1905 durfte die al-te Bezeichnung Hochzoll wiederangenommenwerden.Quellen: www.augsburg.de
www.augsburgwiki.de
www.wikipedia.de
Hochzoll hat viele Einkaufsmöglichkeiten und gute Anbindungen zu bieten.
UNESCO-WelterbeKULTUR / Der Hochablass und das dazugehörige Wasserwerk zählen beide zu den 22 Objekten des
Augsbruger Wassersystems, die Teil des UNESCO-Kulturerbe sind.
Seit vergangenem Jahr ist Augs-burg Welt-Kulturerbe. Das Was-sersystem hier hat eine langeGeschichte und bis heute Be-deutung. Zwei der insgesamt 22Objekte des Wassersystems ste-hen in Hochzoll, der Hochab-lass und das dazugehörigeWas-serwerk.
Der Hochablass
Der Hochablass befindet sichöstlich des Stadtwalds und istseit über 650 Jahren ein wesent-licher Bestandteil der Augsbur-ger Wasserkraftnutzung. Andieser Stelle ist der UrsprungdermeistenKanäle.
Baugeschichte undBeschreibung
Das Stauwehr in Stahlbeton-konstruktion, das dazugehörigeGetriebehäuschen und der Glo-ckenturm im Lech befindensich zwischen Spickel-Herren-bach und Hochzoll an derOberländer Straße 168. Errich-tet wurde es 1911/1912. Modifi-ziert und saniert wurde derHochablass 1935, 1970, von1999 bis 2003 sowie erneut sa-niert im Jahr 2017. Die Architek-
ten der Anlage von 1912 warenEdward von Hummel, AlfredKunz, Otto Holzer sowie derBildhauer Josef Köpf.Die heutige Anlage mit Fuß-
gängersteg beinhaltet steinernePersonifikationen. Die Flößereiwird mit Flößerbeil und Seildargestellt, dies deutet auf diebis zum Ersten Weltkrieg be-deutsameLechflößerei hin.Das Gewerbe oder Industria
werden dargestellt mit einemTurbinenrad, dies deutet aufdie Rolle des Lechs als Kraft-quelle für die Fabriken hin.
Verwendung und Zweck
Das Stauwehr dient zur Ein-leitung von Flusswasser in dieLechkanäle. Die Wehre amHochablass sind seit 1346schriftlich belegt. Der Hochab-lass ist der Nachfolgebau desletzten hölzernen, durch „Jahr-hunderthochwasser“ 1910 zer-störtenWehrs. Das Areal hier ist
bereits seit dem18. Jahrhundertein beliebtes, städtisches Nah-erholungsgebiet, seine benach-barte Gaststätte wurde 1910zerstört.Heute befindet sich direkt ne-
ben dem Hochablass die„Schwarze Kiste“.Durch das 12 Meter lange
Wehr mit Doppelschütz fließenbis zu 55 Kubikmeter Wasser
pro Sekunde, es beinhaltet zu-dem eine separate Regulierungder Ober- und Unterströmungdurch Zweiteilung.Die Führung dieser Kanäle in
die Stadt Augsburg ermöglichtedie innovative Hebung vonQuellwasser durch das Brauch-wasser aus dem Lech und da-durch die kostenfreie, öffentli-che Trinkwasserversorgung derganzen Stadt. Die Kanäle wur-den zur Verteidigung genutzt(Stadtgraben), Kanäle führtendurch das Lechviertel und er-möglichten die intensive Nut-zung durch Mühlräder und da-durch das Aufblühen von Ge-werbe und Handel sowie denwirtschaftlicher Aufstieg derStadt. Außerdem wurden dieKanäle zur Abwasser- oder Ab-fallentsorgung genutzt.Der Hochablass ist ganzjährig
geöffnet und 24 Stunden begeh-bar. Zahlreiche Parkmöglichkei-ten gibt es amKuhsee. Hier hältauch die Buslinie 29 RichtungHochzoll-Süd. Von dort ist esnur ein kurzer Fußweg Rich-tungWesten zumLech.
Das Wasserwerk amHochablass
Mit der Inbetriebnahme desWasserwerks am Hochablassim Jahre 1879 begann in Augs-burg die moderne Wasserver-sorgung. Es ist das ersteWasser-werk, das Wassertürme durchDruckkessel ersetzte und soweltweit neue technische Stan-dards setzte. Dank dieses Was-serwerks wurden damals erst-malig die gesamten Haushalteder Stadt, samt Obergeschos-sen, mit hygienisch unbedenk-lichem Trinkwasser aus Grund-wasser des Stadtwaldes ver-sorgt. Heute kümmern sich dieStadtwerke Augsburg um denlaufenden Unterhalt und die
Nutzung. 320.000 Menschenwerden heute mit frischem na-turbelassenen Trinkwasser ver-sogt. Das Baudenkmal und dietechnische Ausstattung von1879 sind fast vollständig erhal-ten und teils noch immer funk-tionsfähig.Heute ist das Wasserwerk am
Hochablass vor allem ein Tech-nikmuseum und Trinkwasser-informationszentrum.Zudem kann man das Was-
serwerk jederzeit in einem3D-Rundgang besuchen, denLink finden Sie auf der Internet-seite der Stadtwerke Augsburg.Quelle:
www.wassersystem-augsburg.de
Der Hochablass ist ein wichtiger Bestandteil des Augsburger Wassersystems. Fotos: Jasmin Leib
Das Wasserwerk am Hochablass.
Das neue, attraktive Zentrum
in HochzollSTADTTEILLEBEN / Der neu gestaltete 12-Apostel-Platz im Süden des Stadtteils sowie ein neuer
Rewe-Supermarkt am Platz machen Hochzoll noch attraktiver.
Der Platz vor der Kirche ist vol-ler Leben. Zahlreiche Bäumeneben der Kirche sowie 12 neugepflanzte Bäume rund umdenPlatz bringen schönes Grün inden Stadtteil und spenden an-genehmen Schatten. Sitzbänkeund die Stühle und Tische vordemBäckercafé Schubert ladenzum Verweilen ein. Das Was-serspiel mit Fontänen ist nichtnur hübsch anzuschauen, son-
dern lädt Kinder bei sommerli-chen Temperaturen zum Spie-len und Planschen ein. Dankder Sanierung im vergangenenJahr ist der Platz nun sogar bar-rierefrei. Hier gibt es zudemviele Ladengeschäfte, unter an-derem einen Optiker, Lotto, ei-ne Apotheke und eine Reini-gung.Seit mehreren Jahren
wünschten sich die Anwohnerin Hochzoll-Süd mehr Ein-kaufsmöglichkeiten und vor al-lem solche, die besser erreich-bar sind. Diese Wünsche gehennun in Erfüllung mit dem neu-enRewe am12-Apostel-Platz.Bald soll ein Rewe-Super-
markt dort, wo vorher ein Ede-ka war, mit über 700 Quadrat-
metern Fläche eröffnen. In die-sem Supermarkt wird die Kun-den zudem eine Bedienungs-theke für Käse-, Wurst- undFeinkostwaren erwarten. Rund8.000 Artikel soll das gesamteSortiment umfassen.Der 12-Apostel-Platz ist gut
mit den örtlichen Buslinien err-reichbar. Außerdem befindensich Parkplätze und ein swa-Carsharing-Point direkt nebendemEinkaufszentrum.Im Dezember soll zudem der
Rewe, der gerade gegenüberdes Hochzoller Bahnhofs ge-baut wird, eröffnen. (oh)
Hier vor dem Hochzoller Bahnhofwird eine neue Einkaufsmöglich-keit, unter anderem ebenfalls miteinem Rossmann, gebaut.
Auf dem Wochenmarkt am Zwölf-Apostel-Platz gibt es viele lokale Lebens-mittel zu kaufen. Er findet immer mittwochs und freitags statt.
Hier am 12-Apostel-Platz gibt esauch außerhalb des Wochenmark-tes viele Einkaufsmöglichkeiten.
Der Kirchturm der katholischen Kir-che, die dem Platz seinen Namenverliehen hat.
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• Straßenbahnlinie 6 in dieAugsburger Innenstadt• Buslinien 30, 31 und 29 inner-halb des Stadtteils
Historie
Der Ursprung geht auf einenBrückenschlag über den Lechim Jahr 980 zurück. Da der Lechdie Grenze zwischen Oberbay-ern und Schwaben ist und derBrückenbau sehr teuer war, wur-de Brückenzoll, der sogenannteHohe Zoll erhoben, von demderOrtsname Hochzoll abgeleitetwurde. Das heutige Gebiet ge-hörte bis 1818 zu Friedberg undwurde nach der Ausgliederungzunächst als Friedberger Au be-zeichnet. Erst 1905 durfte die al-te Bezeichnung Hochzoll wiederangenommenwerden.Quellen: www.augsburg.de
www.augsburgwiki.de
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Hochzoll hat viele Einkaufsmöglichkeiten und gute Anbindungen zu bieten.
UNESCO-WelterbeKULTUR / Der Hochablass und das dazugehörige Wasserwerk zählen beide zu den 22 Objekten des
Augsbruger Wassersystems, die Teil des UNESCO-Kulturerbe sind.
Seit vergangenem Jahr ist Augs-burg Welt-Kulturerbe. Das Was-sersystem hier hat eine langeGeschichte und bis heute Be-deutung. Zwei der insgesamt 22Objekte des Wassersystems ste-hen in Hochzoll, der Hochab-lass und das dazugehörigeWas-serwerk.
Der Hochablass
Der Hochablass befindet sichöstlich des Stadtwalds und istseit über 650 Jahren ein wesent-licher Bestandteil der Augsbur-ger Wasserkraftnutzung. Andieser Stelle ist der UrsprungdermeistenKanäle.
Baugeschichte undBeschreibung
Das Stauwehr in Stahlbeton-konstruktion, das dazugehörigeGetriebehäuschen und der Glo-ckenturm im Lech befindensich zwischen Spickel-Herren-bach und Hochzoll an derOberländer Straße 168. Errich-tet wurde es 1911/1912. Modifi-ziert und saniert wurde derHochablass 1935, 1970, von1999 bis 2003 sowie erneut sa-niert im Jahr 2017. Die Architek-
ten der Anlage von 1912 warenEdward von Hummel, AlfredKunz, Otto Holzer sowie derBildhauer Josef Köpf.Die heutige Anlage mit Fuß-
gängersteg beinhaltet steinernePersonifikationen. Die Flößereiwird mit Flößerbeil und Seildargestellt, dies deutet auf diebis zum Ersten Weltkrieg be-deutsameLechflößerei hin.Das Gewerbe oder Industria
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Verwendung und Zweck
Das Stauwehr dient zur Ein-leitung von Flusswasser in dieLechkanäle. Die Wehre amHochablass sind seit 1346schriftlich belegt. Der Hochab-lass ist der Nachfolgebau desletzten hölzernen, durch „Jahr-hunderthochwasser“ 1910 zer-störtenWehrs. Das Areal hier ist
bereits seit dem18. Jahrhundertein beliebtes, städtisches Nah-erholungsgebiet, seine benach-barte Gaststätte wurde 1910zerstört.Heute befindet sich direkt ne-
ben dem Hochablass die„Schwarze Kiste“.Durch das 12 Meter lange
Wehr mit Doppelschütz fließenbis zu 55 Kubikmeter Wasser
pro Sekunde, es beinhaltet zu-dem eine separate Regulierungder Ober- und Unterströmungdurch Zweiteilung.Die Führung dieser Kanäle in
die Stadt Augsburg ermöglichtedie innovative Hebung vonQuellwasser durch das Brauch-wasser aus dem Lech und da-durch die kostenfreie, öffentli-che Trinkwasserversorgung derganzen Stadt. Die Kanäle wur-den zur Verteidigung genutzt(Stadtgraben), Kanäle führtendurch das Lechviertel und er-möglichten die intensive Nut-zung durch Mühlräder und da-durch das Aufblühen von Ge-werbe und Handel sowie denwirtschaftlicher Aufstieg derStadt. Außerdem wurden dieKanäle zur Abwasser- oder Ab-fallentsorgung genutzt.Der Hochablass ist ganzjährig
geöffnet und 24 Stunden begeh-bar. Zahlreiche Parkmöglichkei-ten gibt es amKuhsee. Hier hältauch die Buslinie 29 RichtungHochzoll-Süd. Von dort ist esnur ein kurzer Fußweg Rich-tungWesten zumLech.
Das Wasserwerk amHochablass
Mit der Inbetriebnahme desWasserwerks am Hochablassim Jahre 1879 begann in Augs-burg die moderne Wasserver-sorgung. Es ist das ersteWasser-werk, das Wassertürme durchDruckkessel ersetzte und soweltweit neue technische Stan-dards setzte. Dank dieses Was-serwerks wurden damals erst-malig die gesamten Haushalteder Stadt, samt Obergeschos-sen, mit hygienisch unbedenk-lichem Trinkwasser aus Grund-wasser des Stadtwaldes ver-sorgt. Heute kümmern sich dieStadtwerke Augsburg um denlaufenden Unterhalt und die
Nutzung. 320.000 Menschenwerden heute mit frischem na-turbelassenen Trinkwasser ver-sogt. Das Baudenkmal und dietechnische Ausstattung von1879 sind fast vollständig erhal-ten und teils noch immer funk-tionsfähig.Heute ist das Wasserwerk am
Hochablass vor allem ein Tech-nikmuseum und Trinkwasser-informationszentrum.Zudem kann man das Was-
serwerk jederzeit in einem3D-Rundgang besuchen, denLink finden Sie auf der Internet-seite der Stadtwerke Augsburg.Quelle:
www.wassersystem-augsburg.de
Der Hochablass ist ein wichtiger Bestandteil des Augsburger Wassersystems. Fotos: Jasmin Leib
Das Wasserwerk am Hochablass.
Das neue, attraktive Zentrum
in HochzollSTADTTEILLEBEN / Der neu gestaltete 12-Apostel-Platz im Süden des Stadtteils sowie ein neuer
Rewe-Supermarkt am Platz machen Hochzoll noch attraktiver.
Der Platz vor der Kirche ist vol-ler Leben. Zahlreiche Bäumeneben der Kirche sowie 12 neugepflanzte Bäume rund umdenPlatz bringen schönes Grün inden Stadtteil und spenden an-genehmen Schatten. Sitzbänkeund die Stühle und Tische vordemBäckercafé Schubert ladenzum Verweilen ein. Das Was-serspiel mit Fontänen ist nichtnur hübsch anzuschauen, son-
dern lädt Kinder bei sommerli-chen Temperaturen zum Spie-len und Planschen ein. Dankder Sanierung im vergangenenJahr ist der Platz nun sogar bar-rierefrei. Hier gibt es zudemviele Ladengeschäfte, unter an-derem einen Optiker, Lotto, ei-ne Apotheke und eine Reini-gung.Seit mehreren Jahren
wünschten sich die Anwohnerin Hochzoll-Süd mehr Ein-kaufsmöglichkeiten und vor al-lem solche, die besser erreich-bar sind. Diese Wünsche gehennun in Erfüllung mit dem neu-enRewe am12-Apostel-Platz.Bald soll ein Rewe-Super-
markt dort, wo vorher ein Ede-ka war, mit über 700 Quadrat-
metern Fläche eröffnen. In die-sem Supermarkt wird die Kun-den zudem eine Bedienungs-theke für Käse-, Wurst- undFeinkostwaren erwarten. Rund8.000 Artikel soll das gesamteSortiment umfassen.Der 12-Apostel-Platz ist gut
mit den örtlichen Buslinien err-reichbar. Außerdem befindensich Parkplätze und ein swa-Carsharing-Point direkt nebendemEinkaufszentrum.Im Dezember soll zudem der
Rewe, der gerade gegenüberdes Hochzoller Bahnhofs ge-baut wird, eröffnen. (oh)
Hier vor dem Hochzoller Bahnhofwird eine neue Einkaufsmöglich-keit, unter anderem ebenfalls miteinem Rossmann, gebaut.
Auf dem Wochenmarkt am Zwölf-Apostel-Platz gibt es viele lokale Lebens-mittel zu kaufen. Er findet immer mittwochs und freitags statt.
Hier am 12-Apostel-Platz gibt esauch außerhalb des Wochenmark-tes viele Einkaufsmöglichkeiten.
Der Kirchturm der katholischen Kir-che, die dem Platz seinen Namenverliehen hat.
Leben in HOCHZOLL
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verhindern, dür-fen Antibiotika nureingesetzt werden,wenn sie wirklich not-wendig sind.Nicht jede infektiöse Krank-
heit muss mit einem Antibioti-kumbehandelt werden, bei Vi-rusinfektionen zum Beispielwirken dieseMedikamente garnicht. Tierhalter sollten dahernicht nach Antibiotika fragen,wenn Ihr Tierarzt diese nichtfür erforderlich hält. Falls Anti-biotika nötig sind, halten Siesich unbedingt an die verord-nete Zahl von Gaben und dieangegebene Dosierung, auchwenn es Ihrem Tier schonnach wenigen Anwendungenbesser geht. Das dient der voll-
ständigenHeilung und verhin-dert, dass eventuell überle-bende Bakterien Resistenzenbilden. Behandeln Sie Ihr Tierauch keinesfalls eigenmächtig.Verwenden Sie keine Antibio-
tika, die einem anderenTier (oder gar einem
Menschen) oderfür eine andereKrankheit ver-schriebenwurden. Sol-che Medika-mente kön-nen kontami-niert, abgelau-fen, unwirksam
und imschlimmsten Fall
gefährlich sein.Die beste Alternative
zu jeder Medikamenten-gabeist, Mensch und Tier möglichstgesund zu halten. Dafür kön-nen wir Menschen viel tun,denn durch unsere Händewerden Keime – harmlose wiegefährliche – am häufigstenverbreitet. Darum sollte manmöglichst oft und nach jedemStreicheln von Tieren gründ-lich mit Seife und warmemWasser dieHändewaschen.Mit Fragen oder Bedenken
zu Antibiotikaresistenzen beiKlein- und Haustieren könnenSie sich jederzeit an IhrenTierarzt wenden.
Die Tierärztin rät
Tauben rausaus dem Tunnel
GESETZ / Tierschutzverein und Stadt entfernenTauben aus dem Tunnel der Nagahama-Allee
Augsburg. „Als erstes sahenwirmehrere tot gefahrene Tauben,zwei noch ganz frisch“, erinnertsich Andrea Strauß betroffen.Die Tierpflegerin leitet das Tau-benprojekt des Tierschutzver-eins Augsburg und Umgebung.Gemeinsam mit ihrer KolleginJoana Müller begann sie amMorgen des 28. Juli mit demersten Abschnitt der Aktion„Tunnelräumung Nagahama-Allee“. Dabei entfernten die bei-den Fachleute erwachsene Tau-ben, Jungtiere und Gelege überdem rechten Fahrstreifen. Mit-telstreifen und linke Fahrspursollen im Laufe der nächstenWochen folgen.Angefordert hatte die tier-
kompetente Hilfe die StadtAugsburg. Autofahrer hattensich immer wieder beschwertüber die Verkehrsgefährdungdurch Tauben in dem rund 200m langen Tunnel der Nagaha-ma-Allee zwischen FriedbergerStraße und Zufahrt zur City Ga-lerie.„Angesichts der Baulichkei-
ten ist das kein Wunder“, bestä-tigt Strauß die Situation vor Ort.„Über der Fahrbahn verlaufenin ca. 4 Meter Höhe seitlich of-fene Kabelschächte – für Tau-ben geradezu eine Einladungzum Nisten.“ Am Vortag derTunnelräumung hatten Mitar-
beiter des Tiefbauamts über derfür die Aktion gesperrten Spur52 Nester gekennzeichnet. Da-raus entnahmen Strauß undMüller acht Eier sowie 34 Kü-ken und Jungtauben im Altervon zwei Tagen bis zwei Wo-chen.Mit der gemeinsamen Aktion
setzen Tierschutzverein undStadt das Tierschutzgesetz um.Es regelt „die Verantwortungdes Menschen für das Tier alsMitgeschöpf“, insbesondere,„dessen Leben und Wohlbefin-den zu schützen“. Geht es dabeium Tauben in der Stadt, soStrauß, wäre mit durchdachtemBauen schon viel gewonnen.„Nischen, Simse, Absätze undandere Nistgelegenheiten fürTauben sollten möglichst ver-mieden werden.“ Das gilt auchfür An- undAufbautenwie etwaPhotovoltaik-Anlagen. Solltensich an einem unpassenden Ortdoch Tauben niederlassen wol-len, tut rasches Handeln not,damit sich die standorttreuenTiere nicht dauerhaft ansiedeln.Netze zur Taubenvergrämungsollten Profi-Unternehmenspannen. Die Verwendung vonGiften und Gels kommt ausTierschutzgründen nicht infra-ge. Wichtig ist auch, wild leben-de Taubennicht zu füttern.Damit die Aktion im Tunnel
der Nagahama-Allee nachhalti-gen Erfolg zeigt, ist nach dertierschutzgerechten Entfernungder Tauben die Stadt gefragt.„Optimal wäre in der Nähe desTunnels ein betreuter Tauben-schlag nach dem AugsburgerModell“, regt Strauß an. „Mitdieser tier- und menschen-freundlichen Lösung haben wirsehr gute Erfahrungen ge-macht.“
TierschutzvereinAugsburgundUmgebung e.V.,
Holzbachstr. 4c,86152 Augsburg,
Telefon 0821 / 455 290-0,www.tierschutz-augsburg.de
Tierschutzverein und Tiefbauamt arbeiten gut zusammen – Tierpflegerin Jobeim Beginn der Taubenaktion im Tunnel Foto: TierSV
Nestersatz für einige der jungen„Tunnel-Tauben“. Foto: TierSV
Mr. Brösel. Für dieBengalkatzewer-den Besitzer gesucht, die sich mit derRasseundHaltungauskennen.
Aysha. Die vierjährige BichonFrisé-Mischlingshündin ist ver-schmust und mag Kinder.
Lussie und Kukie. Die beidenChihuahuas sind sehr menschenbe-zogen, verschmust und anhänglich.
Diese Herzensbrecher warten im Tierheim in derHolzbachstraße 4c in Augsburg auf ein neues und
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im Tierheim vorbei.Alles rund um den Tierschutzverein gibt es unter:
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Moritz machtpreis-werte Mode
JUGENDKULTURPREIS / Tierschutzverein verleihtElfjährigem Sonderpreis für Faire Mode
Augsburg-Land. Sieben jungePreisträgerinnen und Preisträ-ger nahmen amMontag, den 27Juli, imGroßen Sitzungssaal desLandratsamts den 9. Jugendkul-turpreis des Landkreises Augs-burg entgehen. Eigentlich sie-ben plus eins, denn ein Sonder-preis ging an Moritz Zoch ausBatzenhofen für seine Einzelar-beit „Faire Mode“. Die mit 150Euro dotierte Auszeichnungübergab Sabina Gaßner, Ge-schäftsführerin des Tierschutz-vereins Augsburg und Umge-bung e.V. Mit seinen elf Jahrenhatte Moritz außer Konkurrenzan demWettbewerb teilgenom-men, der für Kinder und Ju-gendliche imAlter von zwölf bis18 Jahren ausgeschrieben wird.
Das Motto dieses Jahr lautete„Prostest – Wofür lohnt es sichzu kämpfen?“. Moritz hatte dieRechte vonKindern im Sinn, alser begann, aus Second Hand-Kleidung seine ganz eigeneMo-de zu kreieren. Bei der Umset-zung konnte er auf die Hilfe sei-ner Mutter zählen, die stylishenErgebnisse überzeugen von derJacke bis zu den Schuhen. In ih-rer Laudatio für den jüngstenPreisträger hob Gaßner beson-ders hervor, dass bei der Her-stellung der individuellen Stü-cke „kein frisches Wasser ver-braucht, keine weiteren Gifteverwendet und keinem Lebe-wesen weiteres Leid zugefügtwurde. […] Wir meinen, das istschon einen Preis wert.“
Jugendkulturpreisträger Moritz Zoch (links) freut sich über die Anerken-nung für seine Faire Mode, den Sonderpreis verlieh Sabina Gaßner (rechts).
Foto: Julia Pietsch/Landratsamt Augsburg
Luzi. Die fünfjährige, kastrierteKätzin wartet auf ein neues Zuhau-se mit Freigang ohne Zweitkatze.
Minko und Tinko. Gefunden wurden die beiden am Plattenberg in Gerst-hofen. Beide sind sehr zutraulich, große Schnurrer und wahre Schmuse-kätzchen. Wir schätzen sie auf circa neun Wochen.
„Katze Lilly aus Schwabeggschläft tief und fest“ schreibt unsihre Besitzerin Claudia Berkmil-
ler. Haben auch Sie eine Samtpfote, die Sie zeigenwollen? Dann stel-len Sie Ihre Katzenschnappschüsse auf www.stadtzeitung.de einoder schicken Sie uns die Fotos per E-Mail an [email protected]. Eine Auswahl veröffentlichenwir in unserer Zeitung.
Foto: Claudia Berkmiller
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Lieb gewonnene Rituale und Traditionen#FRIEDENTEILEN / Beim Augsburger Hohen Friedensfest am 8. August gibt es viele Friedenspicknicks, statt nur einer großen Tafel auf dem Rathausplatz.
Der 8. August, an dem Augs-burg jedes Jahr seit 1650 dasHohe Friedensfest feiert, ist ver-mutlich weltweit der einzigeFeiertag, der sich dem Gedan-ken der Toleranz und des Frie-denswidmet.Ursprünglich feierten die
Augsburger Protestant*innenan dem Tag das Ende ihrer Un-terdrückung während des Drei-ßigjährigen Kriegs. Heute istdas Friedensfest ein auf dieStadt Augsburg beschränktergesetzlicher Feiertag und Augs-burg bezeichnet sich als Frie-densstadt.
Toleranz undFriedfertigkeit
Seit einigen Jahren treffensich am 8. August über 1500Menschen auf dem AugsburgerRathausplatz, um an weiß ge-deckten Tischen das mitge-brachte Essen mit bekanntenund (noch) fremden Menschenzu teilen. Das Ritual der Frie-denstafel ist vielen eine lieb ge-wordene Tradition und ein star-kes Symbol. Es versinnbildlicht,dass in der Stadt des Religions-friedens Menschen unter-schiedlichster Religion, Her-kunft und Weltanschauungfriedlich zusammenleben. Sel-ten war es in letzter Zeit wichti-ger, sich bewusst und aktiv zurToleranz und Friedfertigkeit,zum Zusammenleben auf Au-genhöhe und dem friedlichenAushandeln von Konflikten zubekennen.
Leider sind die große Frie-denstafel und auch die kleine-ren Friedenstafeln in den Stadt-teilen Corona bedingt in die-sem Sommer nicht möglich.Aber die Pandemie kann Augs-burgs charmantes Bekenntniszur Vielfalt dennoch nicht auf-halten.Gemäß dem Motto „Auf die
Decke. Fertig. Los!“ lädt dieStadt Augsburg dazu ein, amAugsburger Hohen Friedensfestkleinere, pandemiekonformeFriedenspicknicks abzuhalten.Ob im Park, am See, am Fluss-ufer, auf dem Balkon, Zuhause,im Garten: Wo auch immer esmöglich ist können sie den ein-zigartigen Stadtfeiertag am
8. August feiern: Einfach imkleinen Kreis ein weißes Tisch-tuch ausbreiten und eine Mini-Friedenstafel abhalten – natür-lich unter Einhaltung der Hy-gieneregeln.Wenn die Augsburgerinnen
undAugsburger beim Friedens-picknick nicht nur das Essen,sondern auch Eindrücke davonin den sozialen Medien teilen,werden diese an einer „SocialWall“ unterwww.augsburg.de/friedenteilenzur ersten digitalen Friedens-
tafel: einfach Bilder auf Instag-ram und Twitter mit #frieden-teilen posten oder auf Face-book @friedensstadt.augsburgtaggen
Mitmachen: So kommen diegebackenen Friedenstaubenzum Picknick. Die gebackenenFriedenstauben (Bild) als sym-bolische Geste der Stadt warenin den letzten Jahren immerTeil der Friedenstafel – undauch bei den Friedenspicknickssollen sie nicht fehlen:Wer bis zum 6. August an
[email protected], zu dem oder der flat-tert das leckere Gebäck per Las-tenrad direkt nach Hause. DieFahrten sind auf das StadtgebietAugsburg begrenzt, je eher mansich meldet, desto höher sinddie Chancen, dass es klappt.Die Tauben können außer-
dem an folgenden festen Stand-orten kostenlos abgeholt wer-den – solange der Vorrat reicht:• Pfersee: Filiale Vollwertbä-ckerei Schneider, Kirchberg-straße 2, 6 bis 13Uhr
• Oberhausen: Helmut – HallerPlatz, 10 bis 14Uhr
• Jakobervorstadt: St. Jakob amBrunnen, 10 bis 14Uhr
Eckdaten
...zu den Veranstaltungenzum Augsburger Hohen Frie-densfest (8. August):• Freitag, 7. August, 19 UhrMultireligiöses Friedensgebet(Sommerbühne imAnnahof)
Veranstaltungen amSamstag, 8. August
• 10 Uhr Ökumenischer Fest-gottesdienst (Basilika St. Ul-rich undAfra)
• 10 UhrÖkumenischer Famili-engottesdienst (Evangelisch-Luth. Pfarrkirche HeiligKreuz)
• 11.30 Uhr Bekanntgabe Frie-denspreisträger*in 2020(Livestreamunter:
www.augsburg.de)• 13 Uhr Friedensgrüße Ober-bürgermeisterin Eva Weberund Runder Tisch der Reli-gionen (Sommerbühne imAnnahof). Es spielt das UliFiedler Trio feat. Robert Vogg
• 12-17UhrVerteilung der Frie-denswecken an Kinder (imStadtgebiet), Veranstalter:Amt für Kinder, Jugend undFamilie
• 14-17 Uhr: Vielfalt der Gesell-schaft – Vielfalt der Rituale/Gespräch (Freiwilligen-Zen-trumAugsburg), Veranstalter:Freiwilligen-Zentrum Augs-burg
• 15-17.30 Uhr: Abschied(er-)leben. Eine Ritualwerk-statt zu Bestatten und Erin-
nern (Protestantischer Fried-hof Augsburg). [email protected] oder per Telefon0163 / 85015 97, Veranstalter:Sarah Baum und MarleneLippok
• 15.15-17.17 Uhr Stadt-Bege-hung/Stadt-Begegnung/Per-formance (Stadtgebiet), Ver-anstalter: Salon Irmgard
Bitte beachten: Für das Frie-densgebet und die Friedensgrü-ße werden Tickets benötigt,kostenfrei erhältlich in der Bür-gerinfo oder unter www.som-merbühne-annahof/events.Für den Gottesdienst in HeiligKreuz ist eine telefonische An-meldung im Pfarramt erforder-lich (0821 / 518553). (pm/sos)Das gesamte Programm so-
wie das Programmheft undwei-tere Informationen finden Sieunter:www.friedensstadt-augsburg.de
Die leckeren Friedenstauben flattern zu all denjenigen im Stadtgebiet nachHause, die noch bis zum 6. August an friedensstadt@augsburg. de schrei-ben. Sie können aber auch abgeholt werden. Foto: Chris Menkel
8. August: Hohes Friedensfest in AugsburgDie Geschäfte haben geschlossen – das Umland freut sich auf Ihren Besuch und Einkauf
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Seite 10 Samstag, 1. August 2020AUS DER REGION
Sa., 1. August
TheaterKonzert am Roten Tor, „Auf goldenen Flü-
geln“, 21 Uhr – Augsburg, Rotes Tor
Konzerte/PartysAntun Opic, Folk, Balkan, Blues, Klezmer und
Pop, 20 Uhr – Augsburg, Sommerbühne im
Annahof, Tickets unter www.reservix.de
So., 2. August
Kinder/JugendlicheDer Froschkönig, die Bremer Stadtmusikan-
ten, Märchen f. Ki. ab 3 J., 14.30 Uhr – Augs-
burg, Märchenzelt am Abraxas, Sommestr. 30,
Tickets: maerchenzelt.de
Di., 4. August
SonstigesRituale prägen das Leben, 20 Uhr – Augs-
burg, Sommerbühne im Annahof, (bei Regen
im Augustanasaal); Im Austausch von Bischof
Bertram Meier aus Augsburg und Abbé Felix
Quédraogo aus Burkina Faso soll es um einen
Vergleich von Ritualen in zwei unterschiedli-
chen kirchlichen Traditionen gehen. Tickets:
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Blickpunkt Auge, Beratungsmobil, Rat und
Hilfe bei Sehverlust, 10-15 Uhr – Aichach, am
Tandelmarkt
Mi., 5. August
Konzerte/PartysStill in Progress, 20 Uhr – Augsburg, Som-
merbühne im Annahof; Still in Progress ist eine
Augsburger Rock, Soul und Funk-Band, Ti-
ckets: www.reservix.de
SonstigesBlickpunkt Auge, Beratungsmobil, Rat und
Hilfe bei Sehverlust, 10-15 Uhr – Neusäß, vor
dem Eingang der Stadtverwaltung, Haupt-
straße 28
Do., 6. August
Konzerte/Partys
Karolina Cicha, Tim Allhoff u.a., Festival d.
Kulturen, 20 Uhr – Augsburg, Freilichtbühne
am Roten Tor, Einlass 19 Uhr, Tickets:
www.reservix.de
SonstigesIch will an den Altar, Jung. Katholisch.
Weiblich. Interreligiöser Frauendialog, 20 Uhr
– Augsburg, Sommerbühne im Annahof, Ti-
ckets: www.reservix.de
Fr., 7. August
SonstigesMärchen vom Frieden, 20 Uhr – Augsburg,
Märchenzelt am Abraxas, Sommestr. 30, Ti-
ckets: maerchenzelt.de
Multireligiöses Friedensgebet, 19 Uhr
– Augsburg, Sommerbühne im Annahof, Ti-
ckets: www.reservix.de
Messeflimmern Augsburg 2020, 20.30
Uhr – Augsburg, Parkplatz Messezentrum, Am
Messezentrum, Tickets: www.eventim.de
Sa. , 8. August
Konzerte/PartysEs war die Nachtigall, Liebeslieder um
1600, 20 Uhr – Augsburg, Sommerbühne im
Annahof, Tickets: www.reservix.de
Märkte/FlohmärkteKunst-Flohmarkt, 10-18 Uhr – Schwab-
münchen, Kunsthaus-Garten, Bahnhofstr. 7
SonstigesAugsburger Hohes Friedensfest, Frie-
densgrüße, 13 Uhr – Augsburg, Sommerbüh-
ne im Annahof, Tickets: www.reservix.de
Messeflimmern Augsburg 2020, 20.30
Uhr – Augsburg, Parkplatz Messezentrum, Am
Messezentrum, Tickets: www.eventim.de
Stadtführung, zur Landesausstellung, 14-
15.30 Uhr – Friedberg, Treffp. an d. Brücke
zum Schloss, Schlossstraße 21. Anmeldung er-
forderlich, Telefon 0821/60 02-611
Alle Angaben auf sämtlichen Veranstal-
tungsseiten ohne Gewähr!
Änderungen vorbehalten!
Veranstaltungen
Die Kneippanlage ist wieder geöffnetERHOLUNG / Auf dem Gelände gelten die Corona-Regelungen.
Königsbrunn. Die Kneippanla-ge samt Kräutergarten und Bar-fußpfad ist wieder geöffnet. Dasteilte die Stadt Königsbrunnmit. Die Anlage in der UnterenKreuzstraße im Sport- und Frei-zeitpark West wäre normaler-weise bereits ab Anfang Maiwieder zugänglich gewesen,musste aber dieses Jahr wegender Corona-Pandemie längergeschlossen bleiben.Auf dem gesamten Gelände
und auch im Kneipp-Beckengelten nun die Corona-Rege-lungen, also ein Mindestab-stand von eineinhalbMetern zuanderen Personen und Mas-
kenpflicht. Prinzipiell sind dortPicknicken, Grillen und Fuß-ballspielen verboten. Kleinkin-der dürfen nicht in das Wasser-tretbecken, das nur für Kneipp-Anwendungen, nicht aber zumSchwimmen genutzt werdendarf. Für den haushaltsüblichenEigenbedarf ist das Pflücken ei-nes Sträußchens im Kräutergar-ten erlaubt.Die Anlage ist täglich von 6
bis 22 Uhr geöffnet, nur don-nerstagvormittags muss sie we-gen Reinigungsarbeiten bis cir-ca 13 Uhr geschlossen bleiben.Die Einhaltung der Vorgabenwird regelmäßig von Mitarbei-
tern des Ord-nungsamtesund durch ei-nen Sicher-heitsdienstüberprüft.Falls sich he-rausstellt,dass auf demGelände dieRegelungenumfassendmissachtetwerden, mussdie Anlagewieder ge-schlossenwerden. (pm)
Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs haben das ge-samte Gelände der Kneippanlage wieder auf Vorder-mann gebracht, bevor es nun – mit Corona-Regelun-gen – geöffnet wurde. Foto: Anke Maresch
Elvis Presley gilt mit einer Milliarde verkaufter Tonträger alsder erfolgreichste Solokünstler aller Zeiten. Das Musical, das selbst-verständlich seinen Namen trägt, lässt die Legende wiederauferste-hen. „Elvis – Das Musical“ ist eine Biographie über den „King ofRock’n’Roll“ gespickt mit all seinen großen Hits. Die Show tourt2021 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Am Montag, 29.März 2021, wird das Musical im Kongress am Park in Augsburg zusehen sein. Tickets gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen so-wie im Internet unter www.cofo.de. Foto: Andreas Friese / cofo
Samstag, 1. August 2020 Seite 11AUS DER REGION
Mit der Staudenbahn
zu den SternenREGIO-SOMMERTOUREN / Ein Aussichtsturm erinnert an den Entdecker der Sonnenflecken: Genie Christoph Scheiner.
Dr. Heinz Münzenrieder
Augsburg. Das in der Erho-lungslandschaft „Stauden“ ge-legene Markt Wald ist der Ge-burtsort eines der größten As-tronomen des 17. Jahrhunderts,neben Galileo Galilei und Jo-hannes Fabricius.Doch damit nicht genug:
Christoph Scheiner – der Bau-ernbub aus den „Stauden“– wirkte nicht nur als Professorder Astronomie, sondern wurdeauch Lehrstuhlinhaber fürTheologie, Mathematik und fürdie Hebräische Sprache. Mehrgeht nicht! Ein Genie war er, derimmer bescheiden gebliebeneMarkt Walder, der in Augsburgdem Jesuitenorden beitrat, deran den Universitäten Ingolstadtund Innsbruck lehrte und derlange Zeit in Rom wirkte. Be-sonders bekannt wurde erdurch die Entdeckung der Son-nenflecken im Jahr 1611. Diesgelang mit einem von ihm ent-wickelten Fernrohr vom Turmder Ingolstädter Heilig-Kreuz-Kirche aus.Und jetzt kommt der Natur-
parkverein Augsburg – Westli-che Wälder, der auch die Stau-denlandschaft „grünordne-risch“ betreut, ins Spiel.
Aussichtsturm zu Ehren
des Sonnenforschers
1987/88 ließ dieser nördlichvon Markt Wald zu Ehren des
Herrn Sonnenforschers einenrespektablen hölzernen Aus-
sichtsturm errichten, um denTurmbesteiger gleichsam näher
an die Himmelswelt des Chris-toph Scheiner heranzuführen.Und auch die Aussicht auf diehügelige Staudenlandschaftundmanchmal sogar bis zur Al-penkette kann man genießen.Markt Wald hat aber weit mehrzu bieten: Es gibt auch noch dasden Ort prägende Fugger-schloss, im Kern immerhinschon seit 1525 bestehend undneuerdings von Leopold GrafFugger-Babenhausen behutsamrestauriert. 2015 gab es dafürLob: den Denkmalspreis desBezirks Schwaben. Recht origi-nell ist es schon. An den Turm-abschlüssen prangen gusseiser-ne Geweihe. Klar, hier amtierteeinmal das hohe Fugger’scheOberförstereiamt. Das Schloss– öffentlich nicht zugänglich– und der Scheinerturmkönnenin einer knapp zweistündigenund circa fünf Kilometer langenRundwanderung leicht erkun-det werden.
Brechts erste
große Liebe
Von der Mitte Markt Waldsausgehend, gelangt man auf ei-nemNebensträßchen zumWei-ler Bürgle. Von hier aus führtein beschilderter Wirtschafts-weg zum Turm. Über einenWiesenweg geht es dann nachOberneufnach. Ein Neben-sträßchen (Richtung Bürgle)und ein davon abzweigenderWirtschaftsweg führen zurück.
Und dann hat das beschaulicheMarktWald noch eine besonde-re Beziehung: Bert Brechts erstegroße Liebe – Paula Banholzer,von BB „Bi“ genannt – wurde1901 hier geboren. Der gemein-same Sohn Frank kam im Zwei-ten Weltkrieg in Russland umsLeben.
Fahrt mit der
Staudenbahn
Zu einem besonderen Erleb-nis kann auch die Fahrt mit derehrwürdigen Staudenbahn vonAugsburg aus nach Markt Waldwerden. Die sie umgebende hü-gelig-grüne Landschaft charak-terisiert ein wenig die schwäbi-sche Seele. Und dann grüßtschon das Allgäu, na ja das Un-terallgäu.
Info
■Anfahrt: Markt Wald gehörtzum Landkreis Unterallgäu undist über die St. 2015 (Augsburg– Bad Wörishofen) zu errei-chen. Vor Ettringen zweigt dieKreisstraße MN 9 nach MarktWald ab. Im Sommer (Fahrplanwegen Corona derzeit nochnicht festgesetzt) verkehrt anSamstagen, Sonntagen, Feierta-gen und bei besonderen Anläs-sen die Staudenbahn vomHauptbahnhof Augsburg aus.Fahrplan: www.stauden-bahn.de. Auskunft: Telefon08 21/588 64 40. Der BahnhofMarkt Wald befindet sich im
Ortsteil Anhofen. Von dort ausnoch ein gut 15-minütiger Fuß-marsch rauf nachMarktWald.■Einkehr: Gasthof Zott/Adler
in Mittelneufnach, Telefon0 82 62/960 30.■Allgemein: Auskünfte bei
der Marktgemeinde MarktWald, Telefon 0 82 62/96 92 50.Das Wirken von ChristophScheiner wird dargestellt unterwww.marktwald.de/christoph-scheiner/.
Erinnert an einen berühmten Astronomen: der Christoph-Scheiner-Turm inMarkt Wald. Foto: Heinz Münzenrieder Autor Heinz Münzenrieder, vormali-
ger Augsburger Stadtdirektor undVorsitzender der AWO Schwaben.
Foto: privat
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Hitzeschutz in WohnräumenWOHNKLIMA / Ein außen angebrachter Sonnenschutz kann Ihre Wohnräume besonders wirksam vor
Hitze und Sonne schützen. Auch Bepflanzungen und Ventilatoren können hier helfen.
Lüften ist am effektivsten, jekühler es draußen ist – beson-ders in den Nacht- und Mor-genstunden. Mit einem Ther-mometer, welches die Außen-und Innentemperatur misst,lässt sich dies objektivmessen.
Über die Fenster dringt einGroßteil der Wärme in den In-nenraum ein. Die Anbringungeines Sonnenschutzes ist des-halb wichtig. Rollläden und Au-ßenjalousien sind besonderswirksam, weil sie von außen an-gebracht werden und dadurchviel Wärme abhalten. Mietermüssen vor Anbringung vonaußen den Vermieter um Er-laubnis fragen. Fördermittelgibt es bei der KfW. Sonnen-schutzfolien und Sonnen-schutzverglasungen bietenebenfalls einen wirksamen Hit-zeschutz, verdunkeln allerdingsdauerhaft die Räume. Zur Nothilft ein weißes Tuch, das vonaußen vor das Fenster gehängtwird.
Langfristig Energie
sparen
Klimageräte verbrauchensehr viel Strom. Wer ein Klima-gerät benutzenwill, sollte daher
ein Gerät mit einer möglichsthohen Energieeffizienzklasse(am besten A+++) wählen. Festeingebaute Splitgeräte sind er-heblich energieeffizienter alsmobile Monoblockgeräte. Beider Auswahl sollte auch auf denGeräuschpegel des Klimagerätsgeachtet werden. Vor der An-schaffung eines Klimagerätssollte zunächst ein simpler Ven-tilator ausprobiert werden. Erist in Anschaffung und Betrieberheblich preiswerter als einKlimagerät. Ventilatoren sen-ken zwar nicht die Raumtempe-ratur, aber sie sorgen für einegefühlte Kühlung.
Bepflanzungen sorgen für ei-ne natürliche Verschattung aufWänden und Dächern und tra-gen dadurch unddurchWasser-verdunstung zur Kühlung bei.Eine gute Dämmung des Dachsund der Außenwände sorgt imSommer für angenehme Innen-temperaturen und spart imWinter Heizkosten ein. Dach-überstände und Terrassendä-cher verringern eine direkteSonneneinstrahlung insHaus.
Unabhängige Beratung
„Die Energieberater der Ver-braucherzentrale beraten Ver-
braucher individuell und vor al-lem unabhängig zu geeignetenHitzeschutzmaßnahmen“, er-läutert Stefan Materne, Experteder Energieberatung der Ver-braucherzentrale. Verbrauchererhalten außerdem Informatio-
nen zu den Themen Haustech-nik, Sanierung und dem Haus-bau. Die Beratung findet per-sönlich, telefonisch oder onlinestatt. Informationen gibt es aufwww.verbraucherzentrale-energieberatung.de. (akz-o)
Die Anbringung eines Sonnenschutzes trägt zu einem angenehmereinWohnklima im Sommer bei. Foto: fotoak80/stock.adobe.com/Verbraucher-zentrale Bundesverband e.V./akz-o
Terrassen ohne TropenholzBODENBELAG / Teak, Mahagoni oder doch Eiche?
Für mehr als 35 Millionen Gar-tenbesitzer wird die Terrasse imSommer zum Wohnzimmer imGrünen. Wer sie umweltfreund-lich bauen will, setzt auf heimi-scheHölzer.Teak, Mahagoni oder doch
lieber Eiche? Wer Wert aufNachhaltigkeit legt, sollte beimBau einer Terrasse auf tropischeHölzer verzichten. Eiche istdank ihrer Widerstandsfähig-keit bestens für den Außenbe-reich geeignet und kommtmeist aus Deutschland undÖsterreich. Sie ist wie die Robi-nie teurer, aber eine ideale Al-ternative zu hochpreisigen Tro-penholzarten. „Achten Sie aufdas PEFC-Siegel“, empfiehlt RalfPalm von der BHWBausparkas-se. „Daran sind zertifizierte eu-ropäische Hölzer aus nachhalti-ger Forstwirtschaft zu erken-nen.“
Heimische Robinie
Auch Robinie ist sehr hoch-wertig und übertrifft in Härteund Dauerhaftigkeit alle ande-ren heimischen Holzarten. Pil-ze und Schädlinge haben beiihr in den ersten 15 Jahren we-nig Chancen. Nachteil: Robinieist oft schlecht verfügbar.
Lärche und Douglasie
Unbehandelte Terrassendie-len aus Lärche und Douglasie
sind eine kostengünstige Alter-native. Das Holz bringt es aufeine Lebensdauer von fünf bisacht Jahren. Sibirische Lärcheist dauerhafter als ihr europäi-sches Pendant, aber kommtnicht immer aus nachhaltigerProduktion. „Das Forstwirt-schaftssiegel FSC gibt Auf-schluss, obman sie ruhigenGe-wissens verarbeiten kann“, soPalm.
Alternative: Holz-
Kunststoff-Dielen
Wer im Baumarkt stöbert,entdeckt dort häufig Angebotefür WPC-Dielen aus Holz-Kunststoff-Gemisch. Diese sindaber nur dann umweltfreund-lich, wenn der Kunststoff recy-celt ist. Die Hauptbestandteiledieser Dielen sind Wiesengras,Bambus oder Altpapier. (wwp/bhw)
Nachhaltiges Terrassenholz erkenntman am Siegel. Foto: MOCOPI-NUS/BHW Bausparkasse
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Samstag, 1. August 2020 Seite 13AUS DER REGION
„Ostrava-Bande“ vor GerichtPROZESS / Mögliche Mitglieder einer Diebesbande schlugen in der Region mehrmals zu.
Laura Türk
Augsburg. Ist das Paar, dass andiesem Tag auf der Anklage-bank des Amtsgerichts Augs-burg Platz nehmen musste, Teileiner tschechischen Diebes-bande? Zumindest die Staats-anwaltschaft glaubt, dass die22-Jährige und der 28-Jährige,die ein gemeinsames Kind ha-ben, zur sogenannten „Ostrava-Bande“ gehören. Teilweise ge-meinsam, teilweise getrenntsollen sie laut Anklage im Jahr2019 für vier Diebstähle und ei-nen versuchten Wohnungsein-bruch in Deutschland verant-wortlich sein, unter anderemauch inDillingen undAichach.Die Staatsanwaltschaft geht
davon aus, dass die Ostrava-Bande zwischen 50 und 250Mitglieder haben könnte. Vorallem sei die Bande für Ta-schendiebstähle bekannt, er-zählte vor Gericht ein Polizist.
Die Bandenmitglieder entwen-deten demnach häufig dieHandtasche oder den Geldbeu-tel ihrer Opfer und versuchtendaraufhin, mit der gestohlenenEC-KarteGeld abzuheben.Zumindest einer der Fälle,
die den Angeklagten zur Lastgelegt werden, lief so ab. Zu-nächst Unbekannte klauten ineinem Kaufland-Markt in Hei-denheim an der Brenz denGeldbeutel einer etwa 70-jähri-gen Kundin. Sie hatte ihreHandtasche während des Ein-kaufs im Wagen verstaut undbemerkte erst an der Kasse denfehlenden Geldbeutel, in demsich neben ihrer eigenen auchdie EC-Karte ihrer Tochter be-fand, mit der sie gemeinsameinkaufte. Die Videokamera ei-ner nahegelegenen Bankfilialezeichnete die kurz darauf getä-tigten Abhebeversuche einerweiblichen und einer männli-chen Person auf. Mit einer derbeiden Karten waren die Diebeerfolgreich und hoben 500 Euroab. Beide Angeklagten strittenab, für diese Tat verantwortlichzu sein. Insgesamt ist die22-Jährige in vier Fällen, ihrPartner in zwei Fällen wegenschweren Bandendiebstahls be-ziehungsweise versuchtenschweren Bandendiebstahlsangeklagt. Zwei der Tatenräumte die Angeklagte ein, ei-
nen Diebstahl in einem Rewe-Markt in Dillingen Ende Juli2019, wo sie mit einer bislangunbekannten Frau die Handta-sche einer älteren Kundin stahl,und einen weiteren Vorfall ineiner Rewe-Filiale in Pößneckin Thüringen. Dort wurdenzwei Männer und zwei Frauendabei erwischt, wie sie mit ge-klauten Waren im Wert vonrund 200 Euro den Supermarktverlassen wollten. Der Ange-klagte gab lediglich diese Tat zu.Laut Staatsanwaltschaft soll
die 22-Jährige noch an zweiweiteren Fällen beteiligt gewe-sen sein. Ebenfalls in Dillingenklauten drei Frauen, rund einenMonat nach dem Diebstahl imdortigen Rewe-Markt, 20 Som-merkleider vom Ständer einerModegeschäfts. Und zuletztwird die Angeklagte auch miteinem versuchten Wohnungs-einbruch in Aichach in Zusam-menhang gebracht, der nur we-nige Tage nach dem Kleider-Diebstahl passierte.Da die Wohnungsbesitzerin
und ihre Schwester anwesendwaren, konnte der Einbruch da-mals vereitelt werden. Als Zeu-gin vor Gericht konnte dieSchwester der Geschädigtenzwar Ähnlichkeiten zwischender Angeklagten und einer derEinbrecherinnen erkennen,eindeutig identifizieren konnte
sie die 22-Jährige allerdingsnicht.Den Zusammenhang mit der
Ostrava-Bande stellten laut denPolizeibeamten der verschiede-nen Tatorte Ermittler aus Mün-chen her, die sich bereits seitmehreren Jahren mit verschie-denenDiebesbanden beschäfti-gen und die Bilder der beidenAngeklagten erkannten. Zumin-dest der 28-Jährige bestritt vorGericht jegliche Verbindung zuBandenkriminalität. „Da weißer nichts, von einer Ostrava-Bande“, erklärte sein Verteidi-ger. Die 22-Jährige wollte keineAngaben zuMittäternmachen.Da mehrere Zeugen nicht vor
Gericht erschienen, unter an-derem ein Beamter, der die Ver-bindung zur Ostrava-Bande ge-nauer erläutern sollte, wurdedas Urteil nun bis Septembervertagt, wenn der fehlende Zeu-ge und auch einer der Münch-ner Ermittler aussagen sollen.Die Verteidigung hatte ange-
boten, auch ohne die fehlendenZeugen mit der Verhandlungfortfahren zu wollen, wenn derVorwurf des bandenmäßigenDiebstahls fallengelassen wer-de.Die Staatsanwaltschaft ließ
sich darauf allerdings nicht ein.Ihr sei es wichtig, dass die Mit-gliedschaft in der Ostrava-Ban-de Teil desUrteils sei.
Wie das Gefängnis eineneue Mauer bekommt
ERWEITERUNG / Die Justizvollzugsanstalt Niederschönenfeld wird vergrößert.Die Bauarbeiten des Staatlichen Bauamts Augsburg sind in vollem Gange.
Rain am Lech. Die Justizvoll-zugsanstalt (JVA) Niederschö-nenfeld wächst. Auf der grünenWiese vor der Anstalt baut dasStaatliche Bauamt Augsburg amöstlichen Ortsrand von Nieder-schönenfeld derzeit eine Tor-wache, ein Multifunktionsge-bäude mit Wertstoffsammel-stelle sowie ein Außenlager.Jetzt wurde die neue 490 Meterlange, 6,80 Meter hohe und 25Zentimeter starke Gefängnis-mauer errichtet, die die Erwei-terung umschließt. DieGesamt-kosten für den ersten Bauab-schnitt mit den genanntenMaßnahmen betragen einerPressemitteilung zufolge 20,5Millionen Euro.
Zehn Tonnen schwereFertigteile
Für den Aufbau der Stahlbe-tonfertigteile der neuen Um-wehrungsmauer rückte extraein Spezialkran an. Dieser hobdie zehn Tonnen schweren Teil-stücke jeweils an zwei Ösenempor, drehte sie in der Luftund setzte sie dann stehendpassgenau in die amBoden vor-bereiteten Köcherfundamente.Anschließend fixierten Arbeiterdie Mauerstückemit Holzkeilenund betonierten sie ein. „DieEinzelteile der Mauer greifendank eines Nut- und Federsys-tems perfekt ineinander, wasverhindert, dass jemand an denNahtstellen unerlaubt Dingevon außen nach innen schiebt“,erklärt das Staatliche BauamtAugsburg.Durch die Verwendung der
vorgefertigten Mauerteile habedie Mauer innerhalb wenigerTage vollendet werden können.Innerhalb der Umwehrungs-mauer entsteht ein fünf Meterbreiter Sicherheitsstreifen, ge-schützt durch einen Stahldraht-zaun mit Berührungs- und Be-wegungsmeldern sowie Video-
überwachung. Der nördlicheund östliche Teil der Anstalts-mauer, die die bestehendenGe-bäude der JVA umschließen,werden schrittweise zurückge-baut. Ein kleines Stück bleibtaus Denkmalschutzgründen er-halten undwird auf das Höhen-niveau der neuen Mauer aufge-stockt.Auf dem Erweiterungsgelän-
de innerhalb der Mauer errich-tet das Staatliche Bauamt Augs-burg derzeit östlich von den be-stehenden JVA-Gebäude einknapp 500 Quadratmeter gro-ßes Multifunktionsgebäude mitWertstoffsammelstelle. Dort la-gern die Abfallcontainer derJVA, außerdem verfügt das Ge-bäude über Waschplätze fürFahrzeuge und Container sowieeinen Garagen- und Lagertrakt.Ebenfalls dort untergebrachtsind zukünftig das Hofkom-mando, ein Hundeführerbürosowie Aufenthaltsräume für In-sassen der JVA.Das Multifunktionsgebäude
wird voraussichtlich im Herbstvollendet. Die neue Torwache,an der das Bauamt Augsburgparallel dazu baut, verfügt übereine Nutzfläche von circa 700Quadratmeter und ist eineKombination aus Fahrzeug-
schleuse für den Lieferverkehrund Eingangsbereich für Perso-nal- und Besucherverkehr.Nach der voraussichtlichen Fer-tigstellung im Sommer 2021 sollsie zunächst als Fahrzeug-schleuse für anliefernde Fahr-zeuge dienen. Nach Beendi-gung der weiteren geplantenBauabschnitte wird der Haupt-eingang der JVA in die Torwa-che verlegt, der komplette Be-sucher- und Personalverkehrwird dann über sie verlaufen,und nicht länger innerhalb desOrtesNiederschönenfeld.Dann bekommt die Haftan-
stalt auch eine eigene Linksab-biegerspur auf der Staatsstraße2047, über die Lieferfahrzeuge,Personal und Besucher die JVAerreichen können.In unmittelbarer Nähe zur
Fahrzeugschleuse ist zudem einAußenlager geplant. Es dientdazu, Materialien, Produktions-erzeugnisse und Fahrzeuge derArbeitsbetriebe der JVA zu la-gern.
Strafvollzugsanstaltseit 1880
Die JVA Niederschönenfeldwurde 1880 als erste Jugend-strafvollzugsanstalt für männli-
che Jugendliche zwischen zwölfund 18 Jahren gegründet. Seit1990 verbüßen junge Männervon 18 bis 26 Jahren ihre Haft-strafe. Die Haftanstalt befindetsich in einer ehemaligen Zister-zienserinnenabtei und wirdnun schrittweise erweitert undmodernisiert. (pm)
Die Baustelle in der JVA Niederschönenfeld. Fotos: Staatliches Bauamt Augsburg
Ein Kran platzierte die einzelnenBauteile der neuen Gefängnismau-er.
Hospizhelfer werdenAugsburg. Hospizhelfer sindfür schwerkranke Menschenund ihre Angehörigen einewichtige Stütze, ob zu Hause, inSenioren-, Behinderten- undPflegeeinrichtungen oder aufder Hospizstation. Hospizhelferbringen Zeit mit, sie hören zu,sind Gesprächspartner undleisten manchmal auch kleinepraktische Hilfen. Es ist einDienst der Nächstenliebe, umMenschen in den schwerenStunden des Lebens hilfreichzur Seite zu stehen. Durch Qua-lifizierungen werden Hospiz-helfer intensiv vorbereitet undauch weiterhin nach Ende des
Kurses bei ihrer Tätigkeit be-gleitet.Der nächste Hospizhelfer-
Kurs startet im Oktober. Es sindnoch letzte Plätze zu vergeben.Wer Interesse hat, kann sich imHospizbüro unter der Telefon-nummer 0821/26 16 50 mel-den, oder eine E-Mail schreibenan [email protected]. Nähere Informa-tionen zu den Voraussetzungenund zur Tätigkeit gibt es unterhttps://www.vinzenz-hospiz.de/mitmachen-helfen/hospizhelfer/. Veranstaltungsort ist das St.Vinzenz-Hospiz Augsburg, Zir-belstraße 23. (pm)
Veranstaltungen in St. AnnaAugsburg-Stadt. Es ist Sommerin der Stadt – auch in Zeitenvon Corona. Die Türen der St.Anna-Kirche in Augsburg, ImAnnahof 2, sind geöffnet. ImRahmen der Veranstaltungsrei-he „Sommer in Anna“ lädt dieKirchengemeinde ein zu „St.-Anna-Nacht“, einer abendli-chen Entdeckungsreise.Die Nacht ist nicht allein zum
Schlafen da – sommerlich leich-
te Impulse, Musik und Überra-schungen erwarten die Besu-cher am:■Mittwoch, 12. August, 21.30
bis 22.30 Uhr mit „Schlaflos inSt. Anna“, Rainer Timmermannan der Orgel, Pfarrerin BettinaBöhmer-Lamey,■Mittwoch, 26. August, 21.30
bis 22.30 Uhr mit „Abendzau-ber“, Christian Barthen (Orgel),Pfarrer ThomasHegner. (pm)
Bitte unterstützen Sie den:Förderverein Wärmestube SKM-Augsburg e.V.Klinkertorstr. 12 86152 AugsburgTel. 0821/45045830IBAN DE71 7205 0000 0000 0375 15BIC AUGSDE77XXX Stadtsparkasse Augsburgwww.waermestube-augsburg.deMail: [email protected]
Ihre Nummern für den Notfall
Polizei: 110Feuerwehr/Rettungsdienst: 112Gehörlosennotruf (FAX): 112Behindertenfahrdienst: 19719GiftnotrufMünchen: 089 192 40
Corona-NotfallnummernCorona-Verdacht: 116 117 (Hausarzt/zuständigeGesundheitsamt)Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen: 0800 116 016Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222Elterntelefon: 0800 111 0 550„Nummer gegenKummer“ für Kinder und Jugendliche: 116 111
Apotheken inAugsburgNotdienstapotheke in derNähe: www.aponet.de
ÄrztlicheNotdiensteÄrztlicher Bereitschaftsdienst: 01805 191 21 2Kinder-Notfallpraxis Vincentinum: 0821 151 51 0KVB-Bereitschaftspraxis amVincentinum: 0821 151 51 0NotaufnahmeBezirkskrankenhaus Augsburg: 0821 4803 – 122NotaufnahmeZentralklinikumAugsburg: 0821 400 24 75Notruf für Allergiker: 0821 400-7450
ZahnärztlicherNotdienstwww.zahnarzt-notdienst.de
Tierarzt inAugsburgGroßtierpraxis: 08238 96180Kleintierpraxis: 08238 961814
Beratung inAugsburgAugsburger Aids-Hilfe: 259 26 90AnonymeAlkoholiker: 192 95Anonyme Spieler – GA: 998 64 34Drogenberatungsstelle: 343 90 0Augsburger Anwaltverein: 0172 822 85 58Baby-Klappe Südseite der Kinderklinik amZKA, Stenglinstraße 2Kinder- und Jugendsorgentelefon: 0800 111 03 33
SonstigeMobiler psychiatrischerKrisendienst: 0897295960TelefonseelsorgederKirchenevangelisch: 08001110111katholisch: 08001110222
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Seite 14 Samstag, 1. August 2020AUS DER REGION
Zehn neue BraungurteSPORT / Königsbrunner Polizei-Judoka stellten sich in Lindau einer zentralen
Gürtelprüfung des Judobezirks Schwaben.
Königsbrunn. Die Königsbrun-ner Polizei-Judoka sind immerwieder für einHighlight gut undmachen auch in der Corona-Krise das Beste daraus. Gleichelf Judoka konnten sich in Lind-au einer zentralen Gürtelprü-fung des Judobezirks Schwabenstellen und durften nach einerschweißtreibenden Veranstal-tung freudig und stolz ihre Gür-telfarben tauschen. Zehn Judo-ka dürfen nun mit dem brau-nen Gürtel den 1. Kyu-Gradund ein Judoka mit dem blauenGürtel den 2. Kyu-Grad tragen.Die Brunnenstädter Judoka
aus der Leistungsgruppe vonRegina Daxbacher und aus derErwachsenengruppe waren be-reits für die im März geplantePrüfung bestens von ihren Trai-nern vorbereitet gewesen. Lei-der haben die Corona-Schutz-maßnahmen den Polizei-Judo-ka einige Tage vor der Prüfungeinen Strich durch die Planunggemacht, das Ziel wurde abernie aus den Augen verloren. DieJudoverantwortlichen des Poli-zeisportvereines Königsbrunnhaben sofort auf die ersten er-laubten Öffnungsschritte rea-giert und mit verschiedenenTrainingsangeboten im Freiendie Judomitglieder bei Launeaber auch in Form gehalten.Die Prüflinge konnten wiedersehr schnell ihre alte Form er-langen und sich guten Gewis-sens auf den Weg an den Bo-denseemachen.Die Prüfung wurde vom TSV
Lindau unter Leitung von Man-fried Steiert bestens organisiertund natürlich auf das Hygiene-konzept abgestimmt. Dies sahman unter anderem auch da-ran, dass für jede Kleingruppeeine eigene Tatami (Judomatte)aufgelegt wurde und die klei-nen Trainingsgruppen bei derPrüfung unter sich blieben.Das Prüfungsgremium be-
stand aus dem Bezirksvorsit-zenden Manfried Steiert, 3.Dan, und Johannes Daxbacher,6. Dan. Der schwäbische Prü-fungsbeauftragte Walter Vit wareigens aus Augsburg angereist.Er freute sich über diese „histo-risch erste Braungurtprüfung“in der Corona-Zeit und bestä-
tigte allen Teilnehmern ein sehrhohesNiveau.„Wir freuen uns sehr, dass wir
wieder zehn Braungurte ausbil-den und aufbauen konnten. Esist ganz besonders, dass wir da-bei fünf junge Nachwuchsjudo-ka aus der Leistungsgruppe vonRegina Daxbacher haben unddie weiteren fünf Judoka sindengagierte Spät- beziehungs-weise Wiedereinsteiger, die sichin etwas gesetzterem Alter wie-der unserem Judo verschriebenhaben. Das ist ein sehr großerErfolg“, so Judovorstand Johan-nesDaxbacher.
vonLeserReporterPolizei SVKönigsbrunn
Zu sehen sind (von links) Albert Mann, Lorenz Zerle (stehend), AlexanderRagulin und Prüfungspartner Paul Leitermeier (sitzend), Felix Müller (ste-hend), Dennis Abröll (sitzend), Walter Vit, Manfried Steiert (sitzend), Jo-hannes Daxbacher (stehend), Waldemar Laux, Reiner Schmid (stehend),Anastasios Zepidis (sitzend), Marco Huber, Dr. Norbert Fuchs – Prüfungzum blauen Gürtel (stehend), Claudia Kirchberger (sitzend).
Foto: Manfried Steiert
Dieses spezielle „Wasserrad“ hat unser LeserReporter Roman VanNieuwenhuyse in der Augsburger Altstadt fotografiert. Haben auchSie Bilder, die Sie veröffentlichen wollen? Registrieren Sie sich als Le-
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Theatersanierung wird fortgesetztKOMMUNALPOLITIK / Augsburger Stadtrat stimmt mit 38 gegen 22 Stimmen trotz steigender Kosten für die Weiterführung der Maßnahmen.
Patrick Bruckner
Augsburg. Trotz der kürzlichbekannt gewordenen Kosten-steigerung wird mit der Sanie-rung des Augsburger Staats-theaters fortgefahren. Die Ar-beiten am Großen Haus sowieein neuer Erweiterungsbau(Bauteil II), in dem die Werk-stätten, Verwaltung, Probesäleund eine zweite Spielstätte be-heimatet sein sollen, werdenAugsburg statt ursprünglich 186Millionen Euro nun bis zu 321Millionen Euro kosten. Geradeder Bauteil II wirdmit 30Millio-nen Euro deutlich teurer, mitden Stimmen der schwarz-grü-nen Regierung aber umgesetzt.38 zu 22 Stimmen lautete dasErgebnis der Abstimmung.Laut Finanzreferent Roland
Barth sicherte der Freistaat Bay-ern auch für die teurere Sanie-rung seine Unterstützung zu. 75Prozent der förderfähigen Kos-ten würden somit übernom-men,was etwa 50 bis 55 Prozentder Nettosumme entsprechenwürde. Nach derzeitigem Pla-nungsstand seien laut Barth dieKosten relativ verlässlich, sodass man seitens Stadtverwal-tung mit jährlichen Belastun-gen in Höhe von 6,5 MillionenEuro rechne, wenn von Ge-samtkosten in Höhe von 300Millionen Euro ausgegangenwerde.Zu Beginn der etwa vierstün-
digen Debatte im Stadtratsprach Staatsintendant AndréBücker in einer emotionalenRede von einem „Zukunftspro-jekt für die nächsten 100 Jahre,dem man sich nun stellenmuss.“ Zudem müsse sich einTheater im Herzen der Stadtbefinden.Kritik durfte Bücker sich von
Bruno Marcon (Augsburg inBürgerhand) anhören. NachAnsicht vonMarcon präsentiereder Intendant ein Theaterkon-
zept des 19. Jahrhunderts. Statteines zentralen Ortes bräuchtees viele dezentrale Standorte,wie beispielsweise die Stadthal-le. Bücker verwies Marcon aufdie neu gegründete Digitalspar-te und die Möglichkeit, Theatermittels VR-Brille von Zuhauseaus sehen zu können. „Wenndas nicht Theater des 21. Jahr-hunderts ist, weiß ich auchnicht“, so Bücker.Wie ein Großteil der Opposi-
tion sprach sich auch die SPDfür ein Moratorium aus. „Wasuns fehlt, ist eine belastbare Al-ternative“, sagte Dirk Wurm. Essei nie ernsthaft in Betracht ge-
zogen worden, ob das Theaternicht mit einer zweiten Spiel-stätte am Gaswerk bleiben kön-ne. Dadurch könnten Kostenam Standort in der Innenstadtgespart werden.Aus Sicht von Baureferent
GerdMerkle würde einMorato-rium im Hinblick auf die stei-gendenBaupreise zwischen sie-ben und 14 Millionen Euro kos-ten. Außerdem komme einedauerhafte Spielstätte am Gas-werk nicht in Frage, denn dieMiete würde in einigen Jahrendie Baukostenübersteigen.Verena von Mutius-Bartholy
(Grünen-Fraktionsvorsitzende)
sagte, dass es populistisch sei,wenn man sich als Oppositionnun von den gestiegenen Bau-kosten überrascht zeigt. Dennes sei laut Mutius-Bartholy im-mer klar gewesen, dass es teu-rer werde.Regina Stuber-Schneider
(Freie Wähler) erinnerte daran,dass ihr ehemaliger Stadtrats-kollege Volker Schafitel, derselbst Architekt ist, bei den da-maligen Planungen darauf auf-merksam gemacht habe, dassdie Kosten, mit denen die Stadtrechne, unrealistisch seien.„Wir haben ein Worst-Case-Szenario gefordert und sind ab-
gebügelt worden mit den Wor-ten: ’Die Kosten stehen fest undwir haben einen Puffer von 20Millionen eingeplant’“, sagteStuber-Schneider.Klare Worte an alle, die sich
für ein Moratorium ausspre-chen, fand Raphael Brandmiller(Generation Aux), der sich mitden Grünen in einer Fraktions-gemeinschaft befindet: „Waswollen Sie eigentlich? Sie habenkeine Alternative oder kultur-politische Vision, die Augsburgbraucht. Sie wollen sich in eineDenkhöhle zurückziehen undwarten, bis der Geistesblitz aufSie herabkommt.“ Er habe den
Anschein, dass die Diskussionüber das Staatstheater vor allemvon „alten weißen Männern“geführt werde, die „mal wichti-ger waren, als sie es heute sind“und ein letztes Gefecht auf Kos-ten der kulturpolitischen Visionaustragen würden. „Das findeich falsch und schäbig“, sagteBrandmiller.Eine erneute Berechnung der
Sanierungskosten mit einer an-deren Methode, die eine ge-nauere Kostenprognose bringe,forderte Lars Vollmar (FDP)und gab zu bedenken: „Wir ha-ben hier heute die Entschei-dung, ob das Augsburger Thea-ter in einem Atemzug mit demBerliner Flughafen oder derHamburger Elbphilharmoniegenannt wird.“ Die derzeitigePrognose würde die Honorarefür Architekten, die sich lautVollmar noch um 30 bis 40 Pro-zent erhöhen könnten, nichtmit einbeziehen. Zuvor hatteein externes Unternehmen dieErgebnisse ihrer Überprüfungder städtischen Kosten- undTerminplanung vorgestellt.Demnach seien die Zahlen derStadt für eine Abstimmung ge-eignet.
Leo Dietz , Fraktionsvorsit-zender der CSU, könne nur denKopf schütteln, „wenn hier eh-renamtliche Stadträte Fachleutefordern, die die Kosten kontrol-lieren und nun wieder Fachleu-te fordern, die die Fachleutekontrollieren.“ Seiner Meinungnach werde das immer so wei-ter gehen, denn irgendwer seiimmer unzufrieden. „Wir fin-den die Kostensteigerung nichtschön, aber man muss denMenschen im Staatstheater ei-ne ordentliche Wirkungsstättebieten“, erklärte Dietz. Im Som-mer 2026 sollen die Maßnah-men am Großen Haus sowieder Neubau fertiggestellt sein,der Spielbetrieb soll im Herbst2027 aufgenommenwerden.
Nach wie vor eine große Baustelle: Im Saal des Großen Hauses sollen erst im Jahr 2027 wieder Theaterstücke aufgeführt werden. Foto: Laura Türk
Samstag, 1. August 2020 · Seite 15
Homeoffice für Mitarbeiter: Schutz vor Hackern und Co.TECHNIK / In einem rasanten Tempo haben sich zahlreiche Firmen auf Homeoffice eingestellt. Trotz der Eile sind die elektronischen Viren nicht vergessen werden
Hackerangriffe, Datenklau undVerschlüsselungstrojaner gibtes weiterhin. Mehr noch: Ha-cker nutzen es aus, dass Mitar-beiter teils mit Eigengeräten imFirmennetzwerk arbeiten.Durch die heimische Umge-bung ist vieles nachlässiger, Si-cherheitsstandards wurden zu-gunsten einer schnellen Netz-anbindung heruntergefahren.
Oft nicht versichert
Erstaunlich ist, dass 87 Pro-zent aller kleinen und mittel-ständischen Unternehmen kei-ne Cyber-Police abgeschlossenhaben, die sie gegen die Folgenvon Cyber-Attacken absichert(Quelle: KMU-Studie 2020 derGothaer Versicherung). DieStudie zeigt: Je größer die Un-
ternehmen, desto eher besitzensie eine Cyber-Police.So verfügen Unternehmen
mit bis zu zehn Mitarbeiternnur zu sieben Prozent über eineentsprechende Versicherung,bei denUnternehmen zwischen200 und 500 Mitarbeitern sindes 24 Prozent.
Kleinbetriebe
auch gefährdet
Experten warnen: „Auch beikleinen Firmen – sei es der Fri-seurmeister, die Medienagenturoder der Gas- und Wasserin-stallateur – können zum Bei-spiel Anhänge von Phishing-E-Mails große Schäden anrich-ten, kann Schadsoftware Kun-dendaten verschlüsseln oder
den Betrieb zum Erliegen brin-gen. Die Kosten für die Daten-wiederherstellung, für denHardwareaustausch und für dieprofessionelle Unterstützungvon IT-Experten können in dieZehntausende Euro gehen“, soder Experte.
Gute Cyber-Versicherung
unterstützt
Cyber-Policen bieten mehrals nur die reine Versicherungs-leistung. So wird oft eine24-Stunden-Hotline angeboten,im Vorfeld unterstützt der Ver-sicherer mit Maßnahmen zurSteigerung des Risikobewusst-seins imUnternehmenodermitSchwachstellenscans, um Si-cherheitslücken aufzuzeigen.
Im Falle des Falles steht er sei-nen Kunden schnell und mitmultiprofessioneller Expertisezur Seite. Weiter kümmert ersich um die finanzielle Abfede-rung im Ernstfall und bietetRechtsschutz und Unterstüt-zung durch spezialisierteDienstleister. Oft wird auch einnotwendiger Hardware-Aus-tausch abgedeckt.
Eine gute Cyber-Police über-nimmt zudem die Mehrkostendurch den bei einemHackeran-griff verursachten Betriebsaus-fall sowie entstandene Sach-schäden an Fertigungserzeug-nissen. Die Kosten für eine sol-che Police halten sich in Gren-zen – besonders im Verhältniszum möglichen Totalscha-den. (akz-o)
Wenn Mitarbeiter zuhause mit Eigengeräten arbeiten, freuen sich die Ha-cker. Darum ist ein Virenschutz sehr wichtig. Foto: mavoimages/stock.ado-be.com/Gothaer AG/akz-o
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Samstag, 1. August 2020 · Seite 17
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Seite 18 · Samstag, 1. August 2020
Gründe für einen KellerHAUSBAU / Ein Keller bietet nicht nur Stauraum.
Wer ein Eigenheim baut, musseinige grundlegende Entschei-dungen treffen. Eine davon be-trifft den Keller. Um Kosten zusenken, verzichten viele auf dasSouterrain – was später nichtmehr korrigiert werden kannund oft bereut wird. Denn mo-derne Keller können heute alsvollwertiger Wohnraum genutztwerden. Und es gibt weitere be-denkenswerte Aspekte: Fehltdie Kellerfläche, muss ein Aus-gleich geschaffen werden, dennHeizung, Fahrräder, Werkbankund viele andere Dinge wollenja schließlich irgenwo unterge-bracht werden. Und wer denKeller einspart, muss die Kos-ten für Ersatzflächen gegen-rechnen. Selbst wenn der Kellernur als Abstellraum genutztwird, bietet er eine Ausbaure-serve, die viel Spielraum lässt– beispielsweise, wenn sichNachwuchs ankündigt oder einHomeoffice eingerichtet wird.Bei hohen Grundstückskostenzählt jeder Quadratmeter. Werunterirdische Lagerflächenschafft, hat oberirdisch mehrPlatz. Ein Keller erhöht denWiederverkaufswert des Hausesund macht sich oft dadurchschon bezahlt. Wird der zusätz-liche Platz nicht mehr benötigt,lässt sich ein gut ausgebautesSouterrain separat vermieten.Damit das alles funktioniert,müssen die Kelleraußenwändegut gedämmt und vor Feuchtig-keit geschützt werden. Darüberhinaus empfiehlt es sich, in ei-nigen Regionen Deutschlands
auch eine Radonsperre einzu-bauen. Die Kosten sind verhält-nismäßig gering und die Keller-räume dann sicher vor demEindringen natürlicher Gasegeschützt. Vor allem in ehema-ligen Bergbaugebieten kann ex-plosives Methan oder radioakti-ves Radon aus dem Erdreichströmen. In der freien Natur istdas unproblematisch – gefähr-lich wird es, wenn sich die Gaseim Keller oder im Geäudeinne-ren sammeln. Um die Gase ausden Räumen fernzuhalten, wirdauf der Bodenplatte und aufdenGrundmauern eine speziel-le Bauwerksabdichtung wieDelta-Thene verlegt, die gleich-zeitig auch den Keller vorFeuchtigkeit schützt. WeitereInformationen zum Schutz vonKellerräumen gibt es online un-ter www.doerken.de. (txn)
Eine an den Grundmauer verlegteBauwerksabdichtung schützt denKeller nicht nur vor Feuchtigkeit,sondern hält auch schädliche Gasewie Methan oder Radon fern. Foto:Dörken/txn
Der Weg zum EigenheimRATGEBER / Bei einem so wichtigen Schritt, wie der Hausbau/-kauf, sollte man sich Zeit nehmen.
Die eigenen vier Wände stehennach wie vor ganz oben auf derWunschliste der Deutschen.Doch die Verwirklichung diesesTraums erfordert eine einge-hende Analyse der finanziellenUmstände sowie eine fundierteBeratung.
Viel Zeit für Beratung
und Planung
Rund 30 Netto-Beratungs-stunden werden allein schonfür den Immobilienerwerb be-nötigt. Hinzu kommen zahlrei-che Gespräche für die Finanzie-rung. Da der Zeitaufwand unddie Kosten für den Hauskauf ofthöher als geplant ausfallen, ra-ten Wohneigentümer rückbli-ckend zu einer noch gründli-cheren Planung.Mit demWeg zur eigenen Im-
mobilie beschäftigt sich die ak-tuelle Studie „Eigenheimerwerbin Deutschland – 500 Immobi-lienbesitzer berichten“, die dasMarktforschungsinstitut psy-chonomics AG im Auftrag derAllianz durchgeführt hat. Dierepräsentativen Studienergeb-nisse spiegeln die Erfahrungenvon Wohneigentümern wider,die ihre Immobilie in den letz-ten fünf Jahren gekauft oder ge-baut haben. So unterschätzendie Kunden ihren Beratungsbe-darf sowie den damit verbunde-nen Zeitaufwand und fühlensich überfordert. „Um unsereKunden von der Planung bis
zum Kauf ihrer Immobilierundum und maßgeschneidertbetreuen zu können, hat die Al-lianz (Allianz Lebensversiche-rungs-AG, Allianz Versiche-rungs-AG, Dresdner Bank AGund Allianz Dresdner BausparAG) ihre gemeinsamen Aktivi-täten verstärkt. Den Bedürfnis-sen nach einer effizienterenUnterstützung können wir mit-tels der neuen Allianz-Software„Beratungsassistent Bauen&Wohnen“ gerecht werden“, er-läutert Peter Haueisen, DirektorHypotheken/Darlehen der Alli-anz Lebensversicherungs-AG.
Wichtige finanzielle
Entscheidung
Für eine Mehrheit von 96Prozent war der Kauf ihrer Im-mobilie die bisher weitrei-chendste finanzielle Entschei-dung in ihrem Leben. Mehr alsdie Hälfte bezeichnete denBankberater dabei als wichtigs-ten Ansprechpartner. Finanziertwird überwiegend durch Hypo-thekendarlehen und Bauspar-darlehen. Wie die Studie ergab,halten 92 Prozent die Absiche-rung der finanziellen Risikenfür sinnvoll, aber nur zwei Drit-tel der Eigenheimbesitzer ge-hen mittels einer Versicherunggegen Tod, Berufsunfähigkeitoder Arbeitslosigkeit auf Num-mer Sicher. Das beliebteste Ab-sicherungsinstrument ist dieLebensversicherung. Für einen
Großteil der Wohneigentümerwar die Beratung die zentraleSchnittstelle zwischen der Pla-nung und Realisierung des Im-mobilienkaufs.Laut Allianz-Studie wurden
auf dem Weg zum Eigenheimim Durchschnitt drei bis vierverschiedene Stellen kontak-tiert und zum Teil mehr als 30Netto-Stunden in Beratungsge-sprächen verbracht. Für diemeisten Befragten bedeutetedies eine zu große zeitliche Be-lastung. Doch 88 Prozent beur-teilen ihren Hauptansprech-partner als gut, sehr gut oderausgezeichnet. Fazit der heuti-gen Immobilienbesitzer: „Ohneprofessionelle Beratung tapptman in viele Fallen“.Im Rückblick bezeichnen 90
Prozent der befragten Erwerber
die Finanzierung als wichtigstesThema, sogar bedeutender alsdie Planung und Suche nach ei-nem geeigneten Objekt. Dennbei fast der Hälfte der Wohnei-gentümer sind zusätzliche Kos-ten angefallen, die vorher nichtbedacht wurden. Darüber hi-naus war jedem Dritten derzeitliche und organisatorischeAufwand im Nachhinein zuumfangreich. Zukünftigen Im-mobilienerwerbern raten dieEigenheimbesitzer zu einer so-liden Planung, einer fundiertenBeratung sowie einer gesicher-ten Finanzierung. „UmfassendeBeratung nutzen und nicht dieAugen vor den möglichen Risi-ken verschließen“, fasst PeterHaueisen die Meinung der 500befragten Wohneigentümer zu-sammen. (mso)
Solide finanzielle Planung und eine fundierte Beratung erleichtert vieles.Foto: mast3r-stock.adobe.com
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Samstag, 1. August 2020 · Seite 19
Schönheitskur fürden Caravan
AB IN DEN URLAUB / Die Sommerferien sind eingeläutet, der Urlaub steht bevor. Lesen Sie hier vierTipps für den Urlaub mit dem Reisemobil.
Individuelle Anreise undräumliche Distanz zu anderen:Urlaub mit dem Wohnmobil istin Zeiten von Corona gefragterdenn je. Vor der Reise sollte dasFahrzeug gründlich gereinigtund unter die Lupe genommenwerden. Mindestens zwei Wo-chen vor dem Start ist dies ide-al, denn so bleibt bei Bedarfausreichend Zeit, einen Terminin derWerkstatt zu vereinbaren.Ein gepflegtes Fahrzeug zahltsich imÜbrigen auch bei einemWeiterverkauf aus. Hier sindvier wichtige Tipps vor demStart in denUrlaub.
1. Schnellcheck
durchführen
Im Schnellcheck die Laufzeitder TÜV-Plakette sowie Reifen-druck und Profiltiefe prüfen.Gegebenenfalls die Radmutternnachziehen, Bremsen checkenund Lichtanlage testen. Das Re-serverad und die Antischlinger-kupplung prüfen. „Für kleinereReparaturen im Urlaub sollteimmer eine Werkzeugkiste da-bei sein“, rät Tobias Fahrbachvon Berner Deutschland, einemGroßhändler für Verbrauchs-materialien, Werkzeuge, Zube-
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2. Außenreinigung
Auf dem SB-Waschplatz dengröbsten Schmutz mit einerHochdruckwaschlanze vonoben nach unten entfernen.„Am besten Abstand zu Fens-tern, Lüftungsschlitzen, Türund Reifen halten, um eineÜberschwemmung im Wagen-inneren zu vermeiden“, so Fahr-bach. Zum Schluss könne man
mit einem Mikrofasertuchnachpolieren, die Felgen bringeein Spezialreiniger zum Glän-zen. Wenn die Außenhaut sau-ber ist, werden undichte Stellenund Risse sichtbar. „KleinereMacken sind schnell mit einemPolitur-Set behoben. Bei größe-ren Reparaturen hilft der Profiweiter. Gummidichtungen anFenstern und Türen freuen sichüber eine Behandlung mit Sili-konspray, da sie mit der Zeitsonst spröde werden und ge-tauscht werden müssen“, rätFahrbach. Lkw-Waschanlagen
seien im Übrigen auf robusteBrummis ausgelegt und dahernicht zu empfehlen.
3. Innenreinigung
Teppiche und Polster gründ-lich absaugen und bei hartnä-ckigen Verschmutzungen mitPolsterreiniger einsprühen.Kurz einwirken lassen und da-nach mit einemMikrofasertuchnachwischen. Dann das Fahr-zeug feucht durchwischen undalle Schränke, Oberflächen,Lüftungsschlitze und Frontenmit einem feuchten Mikrofaser-tuch abreiben. Eine Desinfekti-on befreit nicht nur die Frisch-wasseranlage, sondern auchden Wohnwagen von Bakterienund Viren. Die Matratzengründlich lüften und Gardinenbeim Feinwaschprogrammdurchlaufen lassen.
4. Beladung prüfen
In Deutschland sindmaximalfünf Prozent Überladung zuläs-sig. Ab 20 Prozent droht neben95 Euro Bußgeld ein Punkt inFlensburg. In anderen Ländernkann es deutlich teurer werden.Kommt es mit Überladung zueinem Unfall, gibt es Ärger mitder Versicherung. (djd)
Urlaub mit dem Wohnmobil ist heuer gefragter denn je. Vor der Reise solltedas Fahrzeug gründlich gereinigt und unter die Lupe genommen werden.
Foto: djd/Albert Berner/Grigory Bruev – stock.adobe.com
Pannenfrei in den UrlaubVORSORGE / Fahrzeugcheck vor langen Fahrten
Deutschland neu entdecken, sodürfte für viele Familien das Ur-laubsmotto 2020 lauten. Ferienim eigenen Land stehen hochim Kurs, nicht nur aus Gründender Sicherheit. Die einfachsteund bequemste Weise, um ansgewünschte Ziel zu gelangen,ist dabei das Auto. Gut jederzweite Deutsche nutzt das eige-ne Fahrzeug für die Anreise inden Urlaub, so der ADAC-Rei-se-Monitor. Die Vorfreude aufdie schönsten Wochen des Jah-res ist groß – schnell jedochkann die Stimmung kippen,wenn unterwegs ein Defekt füreinen unfreiwilligen Zwischen-stopp sorgt. Gerade vor länge-ren Fahrtstrecken empfiehlt essich daher, etwas Zeit in einengründlichen Check des Autoszu investieren, ob in Eigenregieoder durch den Fachmann.
Batteriepower
Der Boxenstopp vor dem Ur-laubsstart ist nicht nur für Au-tos sinnvoll, sondern erst rechtfür Wohnmobile. Sie stehen oftüber viele Monate im Jahr still,was zu Problemen etwa an derBatterie führen kann. Der Ener-giespender unter der Motor-haube gilt als häufigste Pannen-ursache unterwegs. „Obwohldie Batterie eine so wichtigeRolle bei Defekten spielt, ma-chen sich nur die wenigstenAutofahrer Gedanken über denZustand des Akkus. Meist wirderst getauscht, wenn die alteBatterie leer ist“, sagt der Bosch-Experte Martin Körner. Zahlrei-
che Batterien sind ohnehinschon etwas schwach. Kommendann auf der Urlaubsfahrt wei-tere Verbraucher im Fahrzeughinzu, reicht der Saft nichtmehr – es kommt zu einer soge-nannten Tiefenentladung. AlsErste Hilfe ist daher auf langenFahrten ein Ladegerät hilfreich.Die Batterielader C3 oder C7von Bosch beispielsweise sindleicht und kompakt sowie uni-versell für alle gängigen Batte-rien einsetzbar. Auch für Ver-sorgungsbatterien in Wohnwa-gen oder Booten lassen sie sichnutzen.
Gute Sicht und
angenehmes Klima
Nebender Batterie sollten vordem Urlaubsstart insbesondereBremsen, Reifen, Motoröl, Wi-scherblätter und die Klimaanla-ge überprüft werden. Ist derVerbandskasten noch komplettgefüllt? Sind Warnwesten undErsatzsicherungen vorhanden?Stark gefordert ist bei sommer-lichen Temperaturen und auflangen Strecken auch die Kli-maanlage im Fahrzeug. Daherempfiehlt es sich, den Innen-raumfilter einmal im Jahr oderalle 15.000 Kilometer zu wech-seln. Für gute Sicht sorgen fri-sche Wischerblätter sowie eineintakte Beleuchtung. Tipp: ImHandschuhfach eine Ersatz-lampen-Box deponieren. Sokann der Fahrer bei einem De-fekt unterwegs schnell wiederfür gutes Licht sorgen. (djd)
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Seite 20 Samstag, 1. August 2020AUGSBURG
Gleisbau für die Linie 3 hat begonnenNAHVERKEHR / Schienenverbindung zwischen Augsburg und Königsbrunn rückt einen Schritt näher.
Ute Blauert und Laura Türk
Augsburg. Es soll nicht mehrallzu lange dauern, bis auf derVerlängerung der Straßenbahn-linie 3 von Augsburg nach Kö-nigsbrunn Züge rollen: AmDienstag haben die StadtwerkeAugsburgmit der Verlegung derGleise auf der 4,6 Kilometerlangen Verlängerungsstreckezwischen der Augsburger Hal-testelle Haunstetten West undder neuen Haltestelle Königs-brunn Zentrum begonnen. Imkommenden Jahr soll, wenn al-les nach Plan läuft, die ersteStraßenbahn zwischen den bei-den Nachbarstädten fahren– allerdings vorerst nur zu Test-zwecken.Die Stadtwerke Augsburg in-
formierten zum offiziellen Bau-beginn vor Ort in Königsbrunnüber den Ablauf der nun fol-gendenHauptarbeiten. Die vor-bereitenden Arbeiten liefen be-reits seit Oktober. Während derSchulferien wird vorerst derZentrale Omnibusbahnhof inKönigsbrunn umgebaut, an
dem die Linie 3 künftig haltensoll. Auch im Augsburger Stadt-teil Haunstetten haben die Ar-beiten begonnen.Am Treffpunkt in Königs-
brunn konnteman anfangs seineigenes Wort kaum verstehen,denn ein schweres Fahrzeugmit Walze und Rüttelplatte wargerade dabei, den Untergrunddes Gleisbetts zu verdichten.Als das Fahrzeug stand, zeigtesich der Königsbrunner Bürger-meister Franz Feigl erleichtertdarüber, dass kurz zuvor dernotwendige Grundstückskauffür den Bau einer Lärmschutz-wand entlang der Tramtrasseüber die Bühne gegangen war.Auch die Bürger stünden hinterdem Projekt, war Walter Casaz-za, Geschäftsführer der Stadt-werke Augsburg, sich sicher.„Wir versuchen, die Anliegerrechtzeitig über Bauarbeiten zuinformieren und jeweils nur sokurz wie möglich einzuschrän-ken. Die Bürger danken es unsmit sehr wenigen Beschwerdenund positivem Feedback.“ Ca-sazza äußerte sich zufrieden
über den bisherigen Verlauf derArbeiten: „Der Bauzeitplan undauch der Kostenplan wurdeneingehalten und trotz Coronakann es zügig weitergehen. Mo-mentan wird das Planum her-gestellt, die ebene Schicht unterdemGleisbett. Darüber wird ei-ne Frostschutzschicht aufge-bracht, dann das Gleisbett unddieGleise.“Man habe für das Projekt
durchaus einen „sportlichenZeitplan“, sagte BauoberleiterLars Horn. „Aber wir werdendas schaffen“. Bislang gehenauch die Stadtwerke davon aus,dass es trotz der Corona-Krisenicht zu Verzögerungen bei denPlanungen kommen wird. Inden kommenden Monaten ste-hen laut GesamtprojektleiterMartin Müller von den Stadt-werken Gleis-, Tief- und Stra-ßenbauarbeiten an, danachkommen die Maßnahmen zumSchallschutz. Im Jahr 2021 sol-len die Haltestellen fertigge-stellt sein und mit dem Land-schaftsbau begonnen werden.Alle Arbeiten sollen im August
2021 abgeschlossen sein, dannfolgen bis Dezember Testfahr-ten und das Fahrpersonal wirdauf der Strecke geschult, dennnach der Inbetriebnahme sollalles reibungslos funktionieren.
52 Millionen Euro
Kosten
Die Straßenbahnen werdenkünftig im 15-Minuten-Taktfahren und endlich den lang-jährigen Wunsch der Königs-brunner nach einer Schienen-verbindung mit Augsburg erfül-len. „Ab dem bundesweitenFahrplanwechsel Mitte Dezem-ber 2022 wird die Tram 3 nachKönigsbrunn fahren“, versprachMüller.Die Stadtwerke rechnen für
das Bauprojekt insgesamt mitKosten von 52 Millionen Euro,rund 80 Prozent der Kostenübernehmen der Bund und derFreistaat. Nach der Inbetrieb-nahme werden sich die StadtKönigsbrunn und der LandkreisAugsburg an den Betriebskos-ten beteiligen.
Augsburger Straßen werden nachder Puppenkiste benannt
NAMEN / Bald wird es in Lechhauseneine „Jim-Knopf-Straße“ und einen „Lukasweg“ geben.
Augsburg. In Lechhausen ent-steht westlich der Wernhüter-straße zwischen der SiedlungLorenzerwiesen und der St.-An-ton-Siedlung in den nächstenJahren ein neues Wohngebiet.Die neuen Straßen undWege indiesem Bereich werden nachFiguren und Orten aus den Ge-schichten der berühmten Augs-burger Puppenkiste benannt.So hat es der Stadtrat nun be-schlossen.Die drei Erschließungsstra-
ßen erhalten die Namen „Jim-Knopf-Straße“, „Lummerland-straße“ und „Urmelstraße“. Diesieben Wohnwege heißen „Ap-felsternweg“, „Emmaweg“, „Lö-
weweg“, „Lukasweg“, „Mikesch-weg“, „Muminweg“ und „Nepo-mukweg“.Wie Wilfried Matzke, Leiter
des zuständigen Geodatenam-tes ausführt, passe das Thema„Augsburger Puppenkiste“ her-vorragend zu dem geplanten,familienfreundlichen Wohnge-biet. „Viele Erwachsene sindmitden Geschichten von Jim Knopfund Co. groß geworden undauch bei deren Kindern undEnkelkindern sind die Figurennoch immer sehr beliebt.“Während der „Rose-Oehmi-
chen-Weg“ im Reese-Park undder „Walter-Oehmichen-Weg“im Ulrichsviertel bereits die
Gründer des beliebten Mario-nettentheaters ehren, ist dieAugsburger Puppenkiste imkünftigen Wohngebiet in Lech-hausen für weitere zehn Stra-ßen und Wege Namensgeberin.„Wir fühlen uns sehr geehrt“.freut sich PuppenkistenchefKlausMarschall.
„Wirklich
augsburgerisch“
Die Augsburger Puppenkistefeierte im Jahr 1948 Bühnen-Premiere.1953 wurde die erste Verfil-
mung im Fernsehen gezeigt.2004 wurde die Puppenkiste
mit der Goldenen Kamera aus-gezeichnet, einem der bedeu-tendsten Film- und Fernseh-preiseDeutschlands.Das von Hermann Amann
komponierte Lummerland-Lied„Eine Insel mit zwei Bergen“dient dem FC Augsburg als Tor-hymne.„Die Puppenkiste war einer
der ersten Botschafter der StadtAugsburg“, sagt Oberbürger-meisterin Eva Weber und freutsich: „Das wird ein charmantesGebiet, das wirklich augsburge-risch ist.“ In Augsburg gibt esderzeit rund 90 Straßennamen-Themen mit mindestens dreiStraßen. (pm)
Straßen und Wege werden nach der Augsburger Puppenkiste benannt. Das hat der Stadtrat nun beschlossen. Fotomontage: Janina Funk
Perspektive, Haltungund Mut
KULTUR / In drei Kategorien hat das MedienforumAugsburg den Medienpreis verliehen.
Augsburg. Das MedienforumAugsburg blieb seinem Zwei-jahres-Rhythmus treu und hatzum sechsten Mal die Augsbur-ger Medienpreise verliehen.„Wir haben bis zum Schluss ge-kämpft, doch leider hat Coronader glamourösen Gala einenStrich durch die Rechnung ge-macht“, sagte Projektleiter undVorstand Gerhard Ruff und er-gänzte: „Wir sind aber glücklichund haben sehr viel Herzblutinvestiert, den Gewinnern eineangemessene Verleihung zubieten.“In einer Videobotschaft mel-
dete sich auch Ministerpräsi-dent Markus Söder, der selbstgelernter Journalist ist, zuWort:„Ich mag und schätze Augsburgsehr. Deswegen fördern wir dieStadt mit vielen Maßnahmen.Wir bauen sie weiter aus zu ei-nem ganz großen Forschungs-zentrum und werden auch ver-suchen, Arbeitsplätze, die der-zeit gefährdet sind, nicht nur zuhalten, sondern mit neuemSchwung und neuer Dynamikzu versehen. Wir brauchen vorallem seriöse Medien, die nichtnur Meinungen transportieren,sondern selbst reflektieren, Ein-schätzungen geben und damitden Menschen einen breiterenEntscheidungsspielraum ver-mitteln.“Jedes Gewinnerteam erhielt
neben der gläsernen Medien-preis-Skulptur ein Preisgeld inHöhe von 1000 Euro.
„Nie wieder“
Die fünfteilige BR-Reportage„#wasserlebt“, inszeniert vonAnna Klein, Julia Pösl, BeateMangold und Johannes Hofe-lich gewann den Preis in derKategorie „Perspektive“ undzeigt die Augsburger Wasser-welt als Kulturerbe. „Ein Ele-ment ist für unsMenschen, Tie-re und Pflanzen lebenswichtig.Es bildet das Fundament fürWohlstand, Freude am Leben,Entspannung der Seele undverändert manchmal den Laufder Geschichte: das Wasser“,kündigte Laudator AndreasRenner die Sieger an.Der Medienpreis in der Kate-
gorie „Haltung“ ging an Micha-el Kalb. Mit seinem Projekt„Zeitzeugen“ hat sich der Fil-memacher aus Dinkelscherbenaufgemacht, im GroßraumAugsburg Erinnerungen an dieZeit des Nationalsozialismusunddes ZweitenWeltkriegs auf-zuzeichnen. Entstanden istnach 37 Interviews die 85-mi-
nütige Dokumentation „Dieletzten Zeitzeugen“, die er mitseinem Partner und RegisseurTimian Hopf umgesetzt hat.„Geschaffen haben die beidenein digitales Gedächtnis für dieRegion Augsburg. Sie erinnernan die zerstörerischen Folgenvon Nationalismus und Hass– einWarnzeichen für die heuti-gen Generationen. Sie lassenihre Zeitzeugen aber auch diekleinen, menschlichen Ge-schichten aus dieser dunklenZeit erzählen. Michael Kalbzeigt mit diesem AugsburgerProjekt in beeindruckenderWeise Mut und Haltung. Und erführt uns zu einer Perspektive,die auch den Letzten verstehenlässt: Nie wieder!“, beschriebLaudator JürgenMarks das Pro-jekt.Die irrsinnige Geschwindig-
keit, mit der sich Nachrichtenim Internetzeitalter verbreiten,hat einen großen Einfluss da-rauf, wie sich heutzutage Mei-nungen bilden. Der Wahrheits-Begriff wird zurechtdefiniert,Fakten werden nur allzu schnellzu Fake-News, und real ist dannnur noch das, was möglichstviele Klicks generiert.Das Augsburger Team vom
Blog „Volksverpetzer“ um Tho-mas Laschyk stellt sich täglichdieser schier unlösbaren Aufga-be, zu einer ausgewogenerenMeinungsbildung beizutragenund die Ausbreitung von Ver-schwörungstheorien, FakeNews und populistischen My-then einzudämmen. Deshalbhat die Jury den AugsburgerMedienpreis in der Kategorie„Mut“ an das Team des „Volks-verpetzers“ verliehen. „Es warsicherlich mutig, in Augsburgeine neue Konferenz für digitaleInnovationen und Zukunfts-trends etablieren zu wollen. Ei-ne Konferenz nicht nur fürAugsburger und das Umland,sondernmit bundesweitemAn-spruch. Der Mut wurde be-lohnt, denn das Rocketeer Fes-tival 2019 war ein voller Erfolgund lockte aus dem Stand he-raus 700 Rocketeers in unseregeliebte Fuggerstadt“, kündigteLaudator Marcus Tandler dieGewinner des Sonderpreises,Jan Sekulla, Martin Hoffmannund Daniel Kempfden, an. Essei ein „einzigartiges Format“geschaffen worden, das weltbe-kannte inspirierende Unterneh-merpersönlichkeiten mit Grün-dern, die noch ganz am Anfangihrer Reise stehen, zusammen-gebracht hat. (pm)
Die Preisverleihung des Augsburger Medienpreises fand im Kongress amPark statt. Foto: Medienforum