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Das digitale Zeitalter
Eine Klangdatei hängt nicht mehr von einem bestimmten Tonträger und dem dazuge-hörigen Wiedergabegerät ab, sondern ist selbst Übertragungsmedium und ver-liert an Gegenständlichkeit: Sie kann auf verschiedenen Datenträgern aufgezeichnet und wiedergegeben werden (Festplatte, Flash-memory, CD-R, usw.). Das Hörerlebnis ist von Immaterialität, Mobilität und Grenzenlosigkeit geprägt und dies meist kostenlos.
1928, Vom Metalldrahtzum Magnetband
Der Deutsche Fritz Pfleumer (1881-1945) entwickelte 1928 einen praktischeren Tonträger als den Metalldraht: Das Phonoscript, ein mit magne-tischem Staub überzogener Papierstreifen. 1935 produzier-te die BASF das erste Kunststoff-Magnetband. Es folgten viele technische Neuentwicklungen, die von den empfindli-chen Spulen schliesslich zur Musikkassette führten.
Compact DiscSchallplatte
Die Welt der aufgezeichne-ten Klänge scheint sich mehr und mehr von den bekann-ten Übertragungsmedien zu entfernen und entwickelt sich vom Klangträger zu einem Kreislauf digitaler Klänge. Sogar das Hören selbst verän-dert sich: vom Schalltrichter des Grammophons zum heu-tigen individualisierten Hören mit Kopfhörer. Doch wenn wir vor dem Einschalten des Computers, um damit Musik zu hören, einen Blick in sein Inneres werfen, kann man die Hard Disk erkennen, eine flache, runde Scheibe.
1947- 49,Die Langspielplatte mit33 und 45 Umdrehungen
In den 50ger Jahren begann das Goldene Zeital ter der Schallplatte mit drei Neuerungen: die Mikrorille, eine hohe Klangtreue und die Stereofonie. 1947 wurde die Schellackplatte mit 78 t/min von der Langspielplatte mit 331/3 t/min abgelöst. 1949 kam ihre kleinere Schwester mit 45 t/min auf den Markt, die als Single die Hits der erfolgreich-sten Rock- und Popgruppen der Musikgeschichte verewigte.
1963, Die Musikkassette
An der Funkausstellung in Berlin 1963 stellte Philips die Compact Cassette vor, ein kleines Gehäuse mit zwei Spulen, die ein bespielba-res Band halten. Mit diesem Tonträger begann die Ära der Vielfachaufzeichnung, wobei sich erstmals die Problematik des Urheberrechts stellte. 1979 brachte Sony den ersten Walkman auf den Markt: damit konnte die eigene Musik übe-rallhin mitgenommen werden. Das Gerät sollte die Ikone einer ganzen Generation werden.
Die erste Compact Disc
The Visitors“, die erste veröffen-tlichte Musik-CD, wurde von der schwedischen Gruppe ABBA 1982 aufgenommen und war zugleich das letzte Album desumjubelten Quartetts.
1998, Der erste MP3-Player
Der erste MP3-Player auf dem Markt war der MPMan F10, 1998 von Saehan Information Systems vorgestellt. Dann machte der Rio PMP300 aufgrund einer Verletzung der Urheberrechte durch die im Gerät gespeicher-ten Lieder von sich reden. Der Gerichtsentscheid zugunsten des Rio bewirkte die zunehmende Verbreitung der MP3-Player für den privaten Gebrauch. 2001 wurde der erste iPod vorgestel-lt, mittlerweile der meistgekauf-te MP3-Player und Statussymbol der heutigen Zeit.
Schellack, Acetat, Metall, Vinyl und ...Schokolade!
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde bei der Schallplatten produktion mit einer Vielzahl von Materialien experimentiert: Wachs, Schelllack, Zement, Asphalt, Knochenmehl, Holz mit Wachsüberzug, ja selbst Schokolade wurde getestet! Inden vierziger Jahren setzte sich die Verwendung von Polyvinylchlorid (PVC) durch und es begann die Ära der Vinylschallplatte.
1982, Die Compact Disc
Philips, Sony und Polygram bringen die Compact Disc (CD-audio) auf den Markt, ein digitaler Date, problemlosen Nutzung und Klangreinheit die herkömmlichen analogen Tonträger sehr bald verdräng-te. Die ersten selbst bespiel-baren CDs (CD-R und CD-RW) machten es ab Mitte der neun-ziger Jahre jedem möglich, zu Hause selbst CDs zu brennen.
Die Schweizer Nationalphonothek ist das Tonarchiv der Schweiz. Hier wird das klingende Kulturgut unseres Landes archiviert. Die 1987 gegrün-dete Nationalphonothek sammelt und katalogisiert musikalische und gesprochene Klangdokumente, die einen Bezug zur Geschichte und Kultur der Schweiz haben. Dazu gehören Aufnahmen klas-sischer Musik, Rock-, Jazz- und Volks-musik, HörbücherErzählun-gen, Theaterstücke, Interviews, Tondokumente aus der Feldfor-schung und private Sammlungen.
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Musikkassetten Mp3 Wie sieht dieZukunft aus?
1898,Erste Aufzeichnungen mit Magnettechnik
Der dänische Erfinder Valdemar Poulsen (1869-1942) konstruierte im Alter von zwanzig Jahren das erste Magnetband-Aufzeichnungsgerät, das er "Telegraphon" nannte. Die Schallwellen wurden bei diesem Gerät in Spuren umgewandelt, die auf einem magnetisierten Metalldraht festgehalten werden konnten. Liess man den Draht erneut über einen Magneten laufen, wandelten sich die Spuren wieder in Klänge um.
1888,Erfindung des Grammophons durch Berliner
Emile Berliner (1851-1929), ein Amerikaner mit deutschen Wurzeln, erfand das Grammophon, das sich nach und nach gegen das Modell von Edison durchsetzen sollte. Er ersetzte die Walze durch eine flache Metallscheibe, auf dieeine Schicht Wachs aufgetragen wurde. Durch die Schwingungen der Membran in Bewegung versetzt, ritzte eine Nadel Rillen in diese Wachsschicht.
EinleitungSeit wann zeichnet der Mensch die Klänge um sich herum auf, bewahrt sie auf, reproduziert sie? Heutzutage, im Zeitalter der Massenkommunikation,ist die Tonwiedergabe ein längst selbstverständlicher Vorgang. Aber die Kunst der Aufzeichnung und Wiedergabe von Klängen wurde erst vor 150 Jahren erlernt. Von Edisons Phonograph bis zum MP3-Player löste eine Innovation die nächste ab: Experimente, Weiterentwicklungen, Perfektionierungen. Diese Broschüre stellt die Geschichte der Tonträger chronologisch dar und verknüpft sie mit anderen geschichtsträchtigen Erfindungen und historischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts.
Vordenker...1532-1564Rabelais schreibt „Gargantua und Pantagruel“. Im 4. Buch erwähnt er im Eis eingeschlossene Töne und Geräusche, die bei der Schmelze wieder vernehmbar sein würden.
1623-1627Franscis Bacon schreibt „Nova Atlantis“, in dem von utopischen Musikinstrumenten und aussergewöhnlichen Maschinen die Rede ist, die Töne auf ungewöhnliche Weise in weite Fernen transportieren.
1675Posthum wird Cyrano de Bergeracs „Voyage dans la lune & Histoire comique des Etats et Empires du Soleil“ veröffentlicht, ein utopischer Roman über ein sprechendes Buch und eine Maschine, die Klänge reproduziert.
"Eine Maschine, die den Klang und die Artikulation unserer Worte reproduzieren könnte, wäre zweifelsohne eine bedeutende Erfindung. Ich halte das nicht für unmöglich."Leonhard Euler, Schweizer Mathematiker, 1761
Detail aus dem „Haus des Salomon“.Francis Bacon, „Nova Atlantis“, 1627.
Phonoautograph Phonograph TelegraphonGrammophonKlangerinnerungenGeschichte der
Tonträger – Aufzeichnung und Wiedergabe
1856, Die Spur der Stimmvibrationen
Der Franzose Edouard-Léon Scott de Martinville (1817-1879) versuchte, die Vibration der Stimme „sichtbar“ zu machen. Er benutzte eine hauchdünne Membran, auf der eine biegsame Spitze angebracht war, die auf einer Walze aufsetzte. Die Stimme versetzte die Membran in Schwingung, und die daran befe-stigte Spitze zeichnete eine Spur auf die mit Russ geschwärzten Walze. Scott de Martinville konnte so die Schwingungen aufzeichnen, sie jedoch noch nicht reproduzieren.
Was ist das überhaupt?
Eine mit einem Stanniolblatt bezo-gene Walze, auf der eine Stahlspitze Spuren einritzt. Diese Spitze ist mit einer elastischen Membran ver-bunden, die sich am unteren Ende eines Schalltrichters befindet: schon hat man einen Phonographen, das erste Gerät für die Aufzeichnung und Wiedergabe von Klängen. Der Phonograph war der Vorläufer des Schallplattenspielers.
1860-2008,Die erste Klangaufzeichnung
2008 fanden die Wissenschaftler Patrick Feaster und David Giovannoni in Par is d ie „Phonoautogramme“ einiger Aufnahmen von Scott de Martinville. Mit einer auf digitaler Darstellung beruhenden Technik konnten so die vor 148 Jahren aufgezeichnet Töne erneut erklingen. Es handelt sich dabei um die Aufnahme einer Stimme, die das Lied „Au clair de la lune“ aus dem 18. Jahrundert singt.
1877,Ein Dichter und ein Erfinder
Der französische Dichter Charles Cros (1842-1888) und der ame-rikanische Erfinder Thomas-Alva Edison (1847-1931) stel-lten unabhängig voneinander das Konzept eines Phonographen vor. Ab April 1877 war Cros in der Lage, sein „Paléophone“ zu bauen, fand für die Umsetzung seiner Ideen jedoch keine Unterstützung. Im Dezember desselben Jahres meldete Edison seinen Phonographen zum Patent an. John Kruesi, ein Uhrmacher mit Schweizer Wurzeln, baute den Apparat.
1900,Das Telegraphon und der Kaiser
Mit grossem Erfolg wurde der Apparat auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 vorgestellt. Der österreichische Kaiser Franz Josef liess aus diesem Anlass seine Glückwunschrede auf-zeichnen. Vierzig Jahre später wurde der ursprüngliche Draht durch ein Kunststoffband ersetzt.
1898,Beginn der industriellen Produktion
1898 nahm die Deutsche Grammophon die Produktion auf, und binnen weniger Jahre setzten sich Platten und Zylinder auf dem Markt durch. Die zwei Systeme bestanden über mehrere Jahre hinweg parallel, hatten jedoch sehr unter-schiedliche Anwendungsbereiche: Während Schallplatten für die Musikwiedergabe genutzt wurden, fanden Zylinder vornehmlich in Diktiergeräten Verwendung.
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Paris 2008.