schlussbroschüre lernfestival 2008

24
Lernfestival 2008

Upload: sveb

Post on 23-Mar-2016

225 views

Category:

Documents


7 download

DESCRIPTION

Lernfestival 2008 "Gut zu wissen!"

TRANSCRIPT

Page 1: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Lern

fest

ival

200

8

Page 2: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Vorwort 3

Gut zu Wissen - das Lernfestival-Motto 2008 4

Was ist ein Lernfestival? 6

Eröffnungsveranstaltung in Thun 7

Die Preisverleihung 8

Lernfestival in St.Gallen / Rheintal 9

Lernfest Kirche 11

Lernfestival 2008 12

Romandie / CIP 14

Ticino 15

Lernen in Aargauer Museen 16

Radiostationen und das Lernfestival 17

e-Inclusion 18

Impressionen / TdS 19

WAT Sargans 20

Evaluation 22

Herzlichen Dank 23

„Lebenslanges Lernen ist ein Muss. Deshalb werden unsere Lernenden heute von Anfang an auf stete Weiterbildung vorbereitet. Die Bildungspalette ist vielfältiger und offener geworden und erreicht so mehr Menschen. Mit dem Bildungsverfassungsartikel erhält Weiterbildung auf Bundesebene einen einheitlichen Rahmen und mehr Gewicht. So stellen wir sicher, dass auch die kommenden Generationen das wachsende Wissen bewältigen können.“

Ursula Renold, Direktorin BBT

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

2

Inha

ltsv

erze

ichn

is

Page 3: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Die Broschüre, die Sie im Moment in den Händen halten, widerspiegelt die gan-ze farbige Palette des Lernfestivals 2008.

Auf dem Schloss Thun konnten wir am 4. September unser 5-jähriges Jubiläum feiern, zusammen mit bildungspolitischen Persönlichkeiten. Gleichzeitig wurden die GewinnerInnen des Weiterbildungswettbewerbes geehrt. Schweizweit wur-de das Lernfestival vom 5. bis 14. September mit 1200 Events in 22 Kantonen durchgeführt. Ausgewählt wurden unter dem Slogan „gut zu wissen“ regionale oder gemeinderelevante Themen, so dass das LF sehr unterschiedlich ausfiel:

AG Gesundheit, MuseenBE Religion, Integration, ElternbildungBL ElternbildungFR JobrotationGR 24-Std-LernenJU WasserLU Lernmarkt, GleichstellungSG Energie, KMU und WB, Brauchtum und Lernen, Ausstellungen, Lernmärkte, 24-Std-Lernen, Elternbildung, SO World-Cafés, Netzwerkgründung WBVS Wein und Weiterbildung / TourismusTI Lesen und Schreiben, ElternbildungZH Integration, Bildungsmarkt, Verschiedenes

Sowie diverse Projekte zu IKT (e-Inclusion)

Der diesjährige Weltalphabetisierungstag wurde verstärkt mit dem Lernfestival ver-bunden. Eine Gruppe von Velofahrern war am 7.9. als „Botschafter des Wissens (Tour de sWiss – Tour des Wissens) von Zürich nach Sargans unterwegs und ver-teilte den Wettbewerb zum Weltalphabetisierungstag (Scrabble). Die Tour de sWiss wurde offiziell an der Schlussveranstaltung des LF Sargans als symbolische Brücke vom Lernfestival zum Weltalphabetisierungstag willkommen geheissen. Vor der Be-leuchtung des Schlosses Sargans und dem Place de Pestalozzi in Yverdon durch den Lichtkünstler, Gerry Hofstetter, wurde je ein Event zum Thema „Lesen und Schreiben“ durchgeführt.Durch das Lernfestival08 sind viele Netzwerke in der ganzen Schweiz gegründet worden und wir werden alles daran setzen, dass diese weiter bestehen und die Weiterbildung unterstützen.

Ich selbst durfte viele Veranstaltungen besuchen: es war ein überwältigendes Erleb-nis, das unvergesslich bleiben wird. Ich möchte hier allen Mitarbeitenden für ihren immensen Arbeitsaufwand und die kreative Vielfalt von ganzem Herzen danken. Ein grosser Dank gebührt auch allen Bundesämtern und Sponsoren, die eine solche aus-sergewöhnliche Kampagne möglich machen. Und noch ein Feedback von unseren ExpertInnen aus dem Ausland: sie waren alle restlos begeistert und beeindruckt.

3

Page 4: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

„Gut zu wissen!“ - das Lernfestival-Motto

Wissen hat in unserer Gesellschaft ei-nen hohen Stellenwert; von den Wis-senschaften und Wissenschaftern wer-den Lösungen zu den Problemen der heutigen Welt erwartet. Der Ausdruck „gut zu wissen“ wird im Alltag für die unterschiedlichsten In-formationen und Tipps gebraucht. Er kann spielerisch angegangen, indivi-duell oder gesellschaftlich verstanden werden und ermöglicht als Slogan für das Lernfestival eine Vielzahl von An-stössen und Zugängen.

Begriffe Google gibt zur Eingabe „gut zu wis-sen“ 1,7 Millionen Treffer und beginnt mit Gesundheits-, Reise- und Ernäh-rungstipps, Abfallentsorgungskalen-der, Hinweisen für unterschiedliche Zielgruppen. Eine präzise und allgemein anerkannte Definition gibt es zum Begriff „Wissen“ keine. Wissen ist abzugrenzen von Vermutungen, Meinungen, Glauben, Mythen, Vorurteilen und Irrtümern: Dem Wissen müssen verlässliche In-formationen zugrunde liegen, es muss mit Wahrnehmungen übereinstimmen. Gleichzeitig ist das Wissen mehr als eine Information, es erfordert wohl zusammenhängende, einander unter-stützende Informationen. Der Ausdruck

„gut zu wissen“ bezieht sich jedoch nicht auf Wissensgebiete oder Allge-meinbildung, sondern in der Regel auf den Besitz von wichtigen Informatio-nen, Anleitungen und Auskünften. Unsere Gesellschaft wird oft als Wis-sensgesellschaft bezeichnet. Die Be-zeichnung „Informationsgesellschaft“ bezieht sich auf technische und öko-nomische Entwicklungen, die Aspekte der Wissensgesellschaft sind breiter gestreut und werden einem komplexe-ren Gesellschaftsbild gerecht. Als Humankapital werden in der Volks-wirtschaftslehre die Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie das Wissen, das in Personen verkörpert ist, bezeich-net. Oft wird darauf hingewiesen, dass die Schweiz, die kaum über natürliche Ressourcen verfügt, auch wegen ihres „Humankapitals“, d.h. der guten Bil-dung, Forschung und des hohen Ar-beitseinsatzes der Bevölkerung zu den erfolgreichsten Ländern der Welt ge-hört. Gleichzeitig wird betont, dass die Schweiz ihren hohen Lebensstandard nur behalten wird, wenn sie dank Krea-tivität, Innovation und technischer Ent-wicklung international voraus ist. Auch der UNESCO-Report (2005) weist da-rauf hin, dass der Reichtum der Natio-nen mehr auf den Fähigkeiten, Wissen zu produzieren, auszutauschen und

umzuwandeln beruht, als auf den Bo-denschätzen oder Industrien.

Quantität und Qualität – Probleme mit dem Wissen Die Gesamtheit des menschlichen Wissens erhöht sich mit grosser Ge-schwindigkeit. Schätzungen gehen da-hin, dass es sich zurzeit alle 5 Jahre verdoppelt. Trotz dieses immensen Wissenszu-wachses, trotz aller Forschungen und anders als frühere Gelehrte hofften und für die Zukunft voraussagten, werden jedoch in keinem Fachbereich für den Menschen je alle Fragen gelöst und alle wissenschaftlichen Themen erle-digt werden: das menschliche Wissen wird immer unvollständig bleiben.Bereits im 5. vorchristlichen Jahrhun-dert soll Sokrates bekannt haben: „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Damit drückte er auch seine Skepsis ge-genüber der Erkenntnisfähigkeit des menschlichen Geistes aus und stellte sich in Gegensatz zu den Sophisten, die auf ihr Wissen stolz waren. Über die Grenzen des Wissens diskutieren auch heute Wissenschafter, hoch gebildete Experten, die erkennen, wie unendlich begrenzt im Grunde das Wissen der Menschheit ist und bleiben wird.

4

Page 5: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Freude am Wissen – Wissensdurst und lebenslanges LernenBei allen Menschen ist die Bereitschaft zu Lernen von Anfang an vorhanden, das Bedürfnis, Zusammenhänge zu erkennen, die Umwelt zu entdecken. Kinder brauchen zum Lernen keine Belohnung, sie haben eine zentrale, intrinsische Motivation und freuen sich über ihre zunehmende Kompetenz. Wenn Lernen dennoch für viele etwas Negatives ist, liegt dies an früheren Er-fahrungen, an Entmutigung oder Her-absetzung. Die Neugier wird dort unterdrückt, wo Menschen erlebt haben, dass ande-re mehr wissen, dass sie ausgelacht oder ausgegrenzt werden, weil sie bestimmte Dinge nicht wissen. Kleine Kinder fragen den ganzen Tag; grös-sere Kinder und Erwachsene trauen sich oft nicht, Fragen zu stellen, weil sie fürchten, als dumm zu gelten.

Lernen in jedem Lebensalter Das Gehirn ist durchaus für das le-benslange Lernen eingerichtet. Ob die intellektuellen Fähigkeiten im Alter abnehmen oder stabil bleiben, hängt auch davon ab, wie sie genutzt werden. In jedem Alter können die Fähigkeiten durch Training und durch geeignete Lernbedingungen gesteigert werden.

Wir lernen ein Leben lang, tun dies aber nicht immer gleich. Bei Kindern ist die Lerngeschwindigkeit gross, da-für können ältere Menschen auf ihren Erfahrungen aufbauen und daraus schlussfolgern. Weil ältere Menschen bereits sehr viel gelernt haben, kön-nen sie neue Inhalte besser mit bereits vorhandenem Wissen in Verbindung bringen, strukturieren, einordnen und verankern. Es ist deshalb von Vorteil, wenn Menschen verschiedenen Alters miteinander leben und arbeiten.

Lernpsychologie Lernen ist ein aktiver und meist assozi-ativer Vorgang: Das Gehirn sucht sich aus der Flut von Reizen jene heraus, die ihm bedeutsam erscheinen, vor al-lem jene, die mit früheren Erfahrungen zusammenhängen. Unser Aufnahmevermögen für neue Inhalte ist begrenzt. Was für uns be-deutsam ist und mit bereits vorhande-nem Wissen sinnvoll verknüpft werden kann, vergessen wir nicht. Die glei-chen Inhalte (beispielsweise Nach-richten der Tagesschau) werden von manchen Zuschauenden sofort wieder vergessen, weil es für sie zusammen-hangslose Einzelheiten sind. Andere aber, die die jeweiligen Hintergründe kennen, nehmen die Neuigkeiten auf

und behalten sie. Gute Lernstrategien bestehen darin, die Informationen zu strukturieren, ein Netz bereit zu stellen, in das neue Informationen eingeknüpft werden können, oder nach zusätzli-chen Anknüpfungspunkten zu suchen. Das Ausmass des Behaltens ist zudem von unserer Aufmerksamkeit abhängig, davon wie sehr wir uns dem Material zuwenden. Wichtig sind Interesse, po-sitive Grundstimmung sowie Gedächt-nisstrategien. Emotionen helfen beim Zurechtfinden in einer komplizierten und immer komplizierter werdenden Welt, Stress ist dagegen ungünstig für das Lernen und Behalten.

Gut zu wissen – was kann man, was soll man wissen?Zur Frage, was „man“ wissen muss bzw. was die Lernenden in Schule und Hochschule lernen sollen, gibt es sehr verschiedene Antworten. Die Begriffe Allgemeinbildung oder Allgemeinwis-sen bezeichnen jenes Wissen, das ein Mensch zur Orientierung in seiner Le-benswelt haben sollte. Wenn möglich ein Leben lang. Wichtig ist auch, dass sich jedermann auf das lebenslange Lernen vorbereitet und lernt, neugierig zu bleiben.

Text: Regula Schräder

5

En savoir plusGood to knowBuono a sapersiBun da savairIyi bilmek içinEs bueno saberDobro je znatiXорошо знатьÉ bom saberMirë të dihet

Page 6: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr ist passé. Längst setzt unsere Gesell-schaft auf flexible Weiterbildungssysteme mit offenen Ein- und Umsteigetüren für alle. Darum habe ich für den Weiterbildungsartikel in der Bundesverfassung gekämpft und fordere jetzt die zügige Umsetzung durch ein griffiges Weiterbildungsgesetz.“

Vreni Müller HemmiPräsidentin Forum Weiterbildung Schweiz

Das Lernfestival ist eine Sensibilisierungs- und Öffentlich-keitskampagne für die Weiterbildung, mit dem Ziel:

• Personen allen Alters und Herkunft untereinander zu vernetzen, gemeinsames Lernen zu fördern;• Institutionen aus allen Bildungsbranchen zur Zusam- menarbeit aufzufordern und Konkurrenzdenken abzu- bauen;• Kantone / Regionen / zu motivieren, sich zu Interessen- gruppen zusammen zu schliessen und ihren Standort durch gemeinsame Aktionen zum Lernen / zur Weiter- bildung aufzuwerten.

Das Lernfestival ist DAS Instrument, das am Thema «Lernen / Weiterbildung», Politik, Bildungs- und Arbeitswelt, sowie alle Personen miteinander verbindet. In einem Lernfestival

wird Lernen / Weiterbildung positiv besetzt. Lebenslanges Lernen oder Lebensbegleitendes Lernen wird spielerisch umgesetzt. Während 10 Tagen kann Bildung «erlebt» wer-den. Es werden Anreize geschaffen, dass jeder Mann und jede Frau zwanglos Neues ausprobieren kann. Der Fokus liegt auf dem aktiven Lernen, d.h. das positive Lernerlebnis steht im Vordergrund, Lernen und sich Weiterbilden macht Freude und bringt Erfolg.

Lernfestivals oder Adult Learner’s Weeks werden seit 1996 in der ganzen Welt durchgeführt. China feierte die Lern-festival-Eröffnung mit 100‘000 Personen, im Februar 2007 konnte Irland als 43. Lernfestival-Mitglied begrüsst werden.Die UNESCO hat das Patronat weltweit übernommen. Das Patronat in der Schweiz wird druch das Forum Weiterbil-dung wahrgenommen.

Was ist ein Lernfestival?

6

Page 7: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Eröffnungsveranstaltung in Thun

Es lebe die WeiterbildungDie Vergabe von Weiterbildungspreisen und bil-dungspolitische Bekenntnisse standen im Zent-rum der Eröffnungsveranstaltung. So sprachen sich BBT-Vizedirektor Serge Imboden und EDK-Präsidentin Isabelle Chassot dezidiert für geziel-te Anreize und Massnahmen für Personen ohne nachobligatorische Bildung, für ältere Erwerbsper-sonen und Wiedereinsteigende aus. Voraussetzung für die mögliche Ausrichtung von Unterstützungsbeiträgen seien einheitliche Quali-tätsstandards.

ZurückhaltungDer Staatssekretär für Bildung und Forschung Mauro Dell’Ambrogio wartete mit Zahlen auf: 86 Prozent der Personen, die sich beruflich weiterbil-den, würden vom Arbeitgeber in irgendeiner Form unterstützt. Bei der staatlichen Förderung plä-dierte er für Zurückhaltung. Doch begreift auch er die Tatsache, dass ein Grossteil der Bevölkerung nicht an Weiterbildung interessiert zu sein scheint, als politische Herausforderung.

Lernanreize schaffen „Berufliche Bildung und ständige Weiterbildung ist die einzige Strategie, um als Hochpreis- und Hochlohnland zu bestehen“, argumentierte Rudolf Strahm, Präsident des Schweizerischen Verban-des für Weiterbildung SVEB. Hier setze das Lernfestival ein, das mit privatwirt-schaftlichen und ideellen Initiativen Lernanreize schaffe. „Das Lernfestival macht nicht nur gesell-schaftspolitisch Sinn, es bringt auch wirtschaftpoli-tischen Nutzen.“

„Das Lernfestival macht nicht nur gesellschaftspo-litisch Sinn, es bringt auch wirt-schaftpolitischen Nutzen.“

Rudolf Strahm,Präsident SVEB

7

Page 8: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Die Preisverleihung

Bewegende Biografien - Innovative ProjekteWährend dem Lernfestival wird ein Weiterbildungs-Wettbewerb lanciert. Nahezu 100 Bewerbungen wurden eingereicht. Nicht das Glück war gefragt, sondern Erfah-rungen, Erlebnisse und innovative Projekte. Teilnehmen konnten alle, die eine interessante und aussergewöhnli-che Geschichte zur eigenen Bildung oder Weiterbildung zu erzählen hatten.

KategorienDie Biografien (Kategorie 1) zeigen, dass Lernlaufbahnen nicht immer auf direktem Weg zum Ziel führen, sondern öfter mal einen Haken schlagen. In der Kategorie 2 geht es um innovative, nicht alltägliche Projekte, die Menschen das Lernen, die Weiterbildung oder die Eingliederung in die Gesellschaft erleichtern.

Die Wettbewerbsjury hat fünf Preise an innovative Weiterbildungsprojekte ver-liehen und weitere sechs Preise an Personen, die dank unermüdlicher Weiter-bildung berufliche Hürden überwanden. Der bildungspolitische An-erkennungspreis, der vom SVEB-Vorstand vergeben wurde, ging an das Migros Kulturprozent für sein „visi-onäres, konsequentes und langfristiges Engagement“.

Die PreisträgerInnenKategorie Weiterbildungsbiografien:Brankica Kupresak, Winterthur (ZH)Vreny Boesch, Diessenhofen (TG)Daniela A. Caviglia, Thunstetten (BE)Hanim Kurdas-Kurt, Chur (GR)René Mark, Chur (GR)Geanina Fibbioli, Arzo (TI)

Kategorie Weiterbildungsprojekte:Lilly Kahler, Zürich (ZH)Marie-Claire Rey-Baeriswil, Givisiez (FR)Elsbeth Caspar, Biel (BE)Michelangelo Penticorbo, Bottmingen (BL)Pepita Vera Conforti und Paola Maeusli-Pellegata, Agno (TI)

8

„Die markanteste Auswirkung der Globalisierung ist bei uns der wirtschaftliche Strukturwandel: Bisherige Berufe und Branchen verschwinden, neue Berufe und Branchen werden geschaffen. Die arbeitenden Menschen werden im Laufe ihres Lebens ständig und stärker dem Berufswandel ausgesetzt als früher. Deshalb ist die Weiterbildung die wirksamste Strategie, um den Struktur-wandel ökonomisch zu bewältigen und sozial abzufedern.“

Rudolf StrahmPräsident SVEBalt Nationalrat, ehem. Preisüberwacher

Page 9: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

9

Im Kanton St.Gallen fand ein einzigartiges Fest der Lernfes-te statt, an dem über 11‘000 Interessierte teilnahmen. Wie im Jahr 2005 zeichnete sich auch dieses Mal der St.Galler Ver-band für Weiterbildung SVW als Veranstalter verantwortlich. Die breite Bevölkerung wurde an sechs Orten (mit von der Partie waren Rapperswil-Jona, Rheintal-Heerburgg, Sar-gans, Wattwil, Wil und Werdenberg) zu über 450 Work-shops, Schnupperkursen, Vorträgen und Ausstellungen zum Staunen, Experimentieren und Diskutieren eingeladen; zu den einzelnen Festen gehören natürlich auch Musik und feines Essen.

Die Höhepunkte in den einzelnen Regionen:

Rapperswil-Jona 5./6. SeptemberEs wurde ein 24-Stunden-Non-Stop-Event organisiert. Zu jeder Stunde – auch nachts – konnten die Besucherinnen und Besucher an den verschiedensten Workshops, Ex-kursionen, Vorträgen und Führungen zu Kultur, Sprachen, Geschichte, Gesellschaft, Informatik, Technik und Naturwis-senschaften usw. teilnehmen.

Sargans 5. – 8. September In Sargans startete das Lernfestival am Freitagabend mit ei-ner Zaubershow. Besondere Highlights des Wochenendes waren die Ausstellung «Handwerkstradition und Brauchtum der Region», das Buch mit prämierten Texten von über 1‘900 Einsendungen von SchülerInnen oder der Montag, an dem Sargans zum Etappenort der «Tour de sWiss» wurde; eine Tour zum Thema Weiterbildung und Illettrismus. Das Schloss Sargans wurde vom Künstler Gerry Hofstetter beleuchtet.

Werdenberg 21. August und 5./6. September Mittels Vorträgen und Diskussionen wurden die Verantwort-lichen in Gewerbe und Industrie für Themen wie «KMU und die Rolle der Weiterbildung», «Innerbetriebliche Weiterbil-dung», «Chancen und Risiken berufsorientierter Weiterbil-dung» sowie «Weiterbildung von bildungsfernen Menschen» sensibilisiert und informiert. Gestartet wurde am 21. August mit Referaten von Stefan Kölliker, Markus Weil (Uni Zürich), Bernhard Grämiger (SVEB Zürich), Franz Marty (VR-Präsi-dent Raiffeisen/Silberfuchsnetz Goldau) und Daniela Merz, GL Stiftung für Arbeit St.Gallen.

Lernfestival 2008 Kanton St.Gallen -über 11 000 Besucher an 450 Events

Page 10: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Rheintal-Heerbrugg 12./13. September Im Rheintal, im OMR-Zentrum, wurden die BesucherInnen mit über 150 Veranstaltungen (Workshops, Schnupper-lektionen, Vorträgen und ungezwungenen Austauschrun-den) überrascht. Zudem bestand am „Marktplatz“ die Möglichkeit, sich unverbindlich über die verschiedensten Weiterbildungsangebote zu informieren. Ein buntes Rah-menprogramm mit Musik, Führungen, Unterhaltung und Verpflegung machten das Lernfestival zu einem ausserge-wöhnlichen Ereignis.

Wattwil 12./13. September Das Lernfestival in Wattwil war gleichzeitig der Startevent zum „energietal toggenburg“ und Beginn der „energieaka-demie toggenburg“. Viele Anlässe griffen deshalb das The-ma Energie auf, z.B. wurde ein grosser Eisblock von einem Kubikmeter mit regionalem Dämmstoff und vorfabrizierten Holzelementen eingepackt. Gefragt war wie viel davon am 12. September noch übrig ist. Am Samstag wurde der An-lass offiziell von Bundesrätin Doris Leuthard eröffnet.

Wil 12./13. SeptemberIn Wil fand das Lernfestival mehrheitlich in der Kantons-schule statt. Über 90 Angebote wurden präsentiert, Vorträ-ge, Lektionen und Workshops zu den Themen Mensch & Umwelt, Individuum & Gemeinschaft, Kultur & Geschichte, Sprachen, Naturwissenschaft & Technik sowie praktisches Alltagswissen.Insgesamt waren eine Bundesrätin und vier Regierungsrä-te des Kantons in die Festivals involviert.

10

Page 11: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

11

Auf dem schönen Gelände des Gwatt-Zentrums am Thu-nersee konnte einen ganzen Sonntag lang kirchliches En-gagement mit Herzen, Mund und Händen erlebt werden.

Das Lernfest Kirche, das im Rahmen des gesamtschweizeri-schen Lernfestivals „Gut zu wissen“ stattfand, bot dazu eine attraktive Gelegenheit:

• Lernen weckt Neugierde, macht Freude, ist kreativ, lädt ein zum Mitmachen und Ausprobieren.

• Lernen verbindet Men schen aus allen Vier-Generatio-nen, aus Stadt und Land, aus unterschiedlichen Kultu-ren und Religionen.

Am Lernfest Kirche konnte in 20 spannenden Ateliers und Werkstätten etwas Heiliges und Alltägliches erfahren und gespürt werden: beim Chorsingen, Musizieren oder beim Spielen lernen für jung und alt. Im Beduinenzelt wurden die Besucher vom Geist der biblischen Geschichten gepackt, in einer Balloninstallation am Thunersee stiegen bunte Bildungsträume in den Himmel. Man lernte die Idee eines Tauschnetzes kennen und erfahren; was eine zukunftsfähi-ge Freiwilligenarbeit ausmacht. Anhand eines Postenlaufes erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Entstehung der Wochenzeitschrift „Le-ben & Glauben“, der Naturpark Thunersee-Hohgant wurde als Instrument für eine nachhaltige Regionalentwicklung vorgestellt, im Atelier „Streit – heilige Alltäglichkeit?“ such-te man gemeinsam nach Antworten auf die Fragen: Wozu streiten? Ist Streit nötig? Wann bringt streiten etwas? In der Werkstatt Lupe setzte man sich mit verborgener und ver-

steckter Gewalt auseinander. Für den kleinen und grossen Hunger standen zahlreiche kulinarische Angebote zur Ver-fügung und die Blue Cocktail Bar lud zum Verweilen ein. Zum feierlichen Abschluss des Lernfestes konnte sich die Gäste von einem Gospelchor verzaubern lassen.

Foto: Reto Wiederkehr

Lernfest KircheHeilige Alltäglicheit

Page 12: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

12

Lernfestival 2008 -Überwältigende VielfaltLernfestival-Allee an der HFGS Aarau

Mit der 1. Lernfestival-Allee 2008 be-teiligte sich die Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales Aarau an der nationalen Aktion «Lernfestival - gut zu wissen». Vom 4. bis 14. September 2008 wur-den in den Räumlichkeiten der Schule acht kostenfreie Weiterbildungen von zahlreichen Personen besucht. Für Teilnehmende wurde in den Work-shops die nicht enden wollenden Möglichkeiten von Lernen erfahrbar. Rückmeldungen zufolge war es für Besucherinnen und Besucher ein spannendes Finden neuer Erkennt-nisse. Für die Veranstalterin, die Höhere Fachschule Gesundheit und Sozia-les, an der künftige Pflegefachfrauen oder Pflegefachmänner ausgebildet werden, ist es gut zu wissen, nicht nur

gute Eindrücke und Werkzeuge ver-mittelt, sondern mit dem Besuch an der Schule auch einige „Klischees“ in der Öffentlichkeit korrigiert zu haben.

Das SRK und das Lernfestival -Gut zu wissen . . . Was Kinder wirk-lich brauchen

Das Schweizerische Rote Kreuz the-matisierte Familie und Erziehung am Lernfestival in Bern. Man wollte zei-gen, wie verschiedene Organisatio-nen / Institutionen im Bereich Erzie-hung arbeiten und was sie anbieten.

Solothurn

An der Veranstaltung „Was kommt auf den Bildungsbereich zu?“ wurden die Themen Sozialhilfe, Integration, 5. IV Revision und Validierung von Bil-dungsleistungen dargestellt.

Page 13: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Bülach

Türken und Schweizer sollen sich bes-ser kennen lernen, so das Ziel einer Veranstaltung in der Stadthalle Bülach. Mit Musik, Essen und Aufklärung hat die Türkische Gemeinschaft das Ver-ständnis gefördet. «Ziel war es, die schweizerische und die türkische Kul-tur einander näherzubringen», erklärte Kahraman Tunaboylu, Präsident der Türkischen Gemeinschaft.

Türkisches Essen und Musik

Eine erste Podiumsrunde war ferner dem Thema «Lernen und Integration» gewidmet. «Das fängt an beim Erwerb der deutschen Sprache und reicht bis zum Erlernen gewisser Spielregeln im Umgang miteinander», erklärt Tu-naboylu die Bedeutung des Lernens für eine erfolgreiche Integration. Auch ausserhalb der Podien bot das Festi-val diverse Möglichkeiten zum Ken-

nenlernen der türkischen Kultur: am Abend fand eine Einführung in die philosophischen Aspekte des Islams statt, tanzende Derwische folgten im Anschluss; an Ständen wurden Bü-cher, Broschüren und handwerkliche Gegenstände angeboten und zum Schluss waren alle Besucher zu ei-nem türkischen Nachtessen mit Musik eingeladen.

Das World-Café beschäftigte sich auch mit den Themenfeldern Kultur und Kulturaustausch.

13

Page 14: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

14

Romandie

La FSEA, organisme faîtier de la formation continue, a éga-lement organisé des manifestations. Plus spécifiquement, en Suisse romande, le Festival de la Formation 2008 s’est clos par la manifestation de la plantation, au siège de la FSEA à Nyon, de l’arbre du savoir des cantons romands: des parte-naires de presque toutes les régions étaient présents et sont venus ainsi manifester leur soutien au Festival. La présidente de la Conférence romande de la formation continue, Mme Géraldine Savary, marraine du petit arbre, a relevé la symbolique ainsi mise en scène: encore jeune et frêle, l’arbuste nécessite les soins attentifs de tous en prévision d’un développement harmonieux; l’un des premi-ers fruits que nous en espérons pourrait – devrait – être la prochaine loi fédérale sur la formation continue. Ensemble, nous aurons de meilleures chances d’obtenir qu’elle répon-de à nos attentes, notamment de rendre la formation conti-nue accessible à tous.Plus tôt dans le déroulement du Festival, le réseau Forma-tion de base des adultes de la FSEA romande a réuni près d’une cinquantaine d’acteurs concernés par la thématique de la formation des adultes socialement défavorisés. Le réseau a ainsi pu présenter le fruit du travail réalisé pendant 2 ans par les partenaires européens du projet Pro-Skills – preuve, s’il en était besoin, que la formation de base des adultes dits

peu ou pas qualifiés est une préoccupation bien au-delà de nos seules frontières. Le succès de cette journée a démon-tré, une nouvelle fois, les enjeux de la formation de base des adultes, ses difficultés spécifiques – notamment en termes de reconnaissance et de financement – et les perspecti-ves intéressantes d’un rapprochement entre les acteurs du monde social et du monde de la formation.

„La formation continue est fondamentale et ne devrait pas être réservée aux pays riches. C‘est pour-quoi, dans ses pays partenaires, la DDC soutient l‘accès de toutes et tous (en particulier des plus vulnérables) à l‘éducation de base et aux compétences utiles pour le développement des individus et l‘amélioration de leurs conditions de vie. Cet accès doit être possible tout au long de la vie et par différentes modalités d‘apprentissage (formelles et non formelles). Sans cela, la réalisation du droit à l‘éducation et la réduction de la pauvreté resteront des utopies“.

Martin Dahinden, DirecteurDépartement fédéral des affaires étrangères

Direction du développement et de la coopération - DDC

Page 15: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

15

Il Festival 2008 nella Svizzera italiana non si è concentrato su un unico tema, ma su diversi aspetti della formazione su tutto l‘arco della vita: dalle competenze di base, come leggere e scrivere, fino all‘apprendimento e alla comunica-zione intergenerazionale.Nella Svizzera italiana il programma prevedeva diversi ap-puntamenti organizzati in collaborazione con enti e associ-azioni attivi sul territorio: la celebrazione del Literacy Day con l‘Associazione Leggere & Scrivere e l‘Associazione Lo-gopedisti della Svizzera italiana (ALOSI), la presentazione dei risultati del progetto europeo – di tipo Socrates – The Memory Line nel quadro dell‘annuale Summer School or-ganizzata dall’Istituto Universitario Federale per la Forma-zione Professionale (IUFFP), la manifestazione Famiglia e formazione continua con la Conferenza cantonale dei geni-tori, il Gruppo 20 novembre sui diritti dei bambini, i Servizi della formazione continua e i Corsi per adulti della Divisio-ne della formazione professionale (DFP) del Dipartimento dell‘educazione, della cultura e dello sport (DECS).L’obiettivo era sensibilizzare alla formazione continua per tutti proponendo manifestazioni accessibili a tutta la po-polazione. I target di riferimento sono stati due, la popo-lazione non abituata a recarsi nei luoghi della formazione e a fare formazione tout court e gli addetti ai lavori. Nello

specifico nella Svizzera italiana sono stati proposti: a Bel-linzona degli ateliers di scrittura abbinati a una serata di lettura pubblica; a Lugano una conferenza dal titolo “Over 50 ferrivecchi o ferri del mestiere?” seguita dalla riflessi-one su questa problematica di grande attualità e da un analisi delle possibili soluzioni.Nell’ambito dell’annuale Summer school organizzata dal-lo IUFFP a Locarno è stato proposto un ciclo di confe-renze e ateliers aventi come tema la memoria spezzata. In quest’occasione la FSEA/CFC ha presentato i risultati del progetto europeo di tipo Socrates The Memory Line che aveva come obiettivo favorire la comunicazione inter-generazionale e il superamento del digital divide. Grazie a un workshop, al quale hanno partecipato alcuni partner che hanno preso parte al progetto, è stato possibile ri-percorrere le fasi del progetto e discutere sulle modalità didattiche e sui risultati.La settimana si è conclusa a Castelgrande di Bellinzona con la giornata dedicata alle famiglie e formazione conti-nua. Nel corso di questa giornata è stato possibile conos-cere da vicino le proposte formative per gli adulti e il nuo-vo modulo formativo “formazione in contesti genitoriali.”

Ticino

Das Leben jedes Einzelnen ist von stetiger Veränderung geprägt, auf die es sich, immer offen für Neues und wissbegierig, einzulassen gilt. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen meine ich darum, dass das Sprichwort „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ besser lautet: „Weniger von der Schule als vielmehr vom Leben lernen wir.“

Mauro Dell‘AmbrogioStaatssekretär für Bildung und Forschung (SBF)

Page 16: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

16

Unheimlich spannenddas Lernfestival in den Aargauer MuseenIm Rahmen des Lernfestivals machten 11 Aargauer Mu-seen den Lernort Museum bekannt. Namhafte Persönlich-keiten aus der Wirtschaft, der Politik und dem öffentlichen Leben stellten während vier Tagen ihre Lernerfahrungen vor und sprachen über ihre Leidenschaften. Das vielseitige Programm umfasste 22 Veranstaltungen, richtete sich an Erwachsene und war gratis.

Aus dem Programm:

Naturama Aarau: Nationalrätin Pascale Bruderer zeigte unter anderem, was Glühwürmchen in Gebärdensprache heisst. Kommunikation in Worten und Gebärden für gehör-lose und hörende Menschen.

Aargauer Kunsthaus, Aarau: Nationalrat Urs Hofmann zeigte seine Begeisterung für die Teekultur anhand einiger Werke aus dem Aargauer Kunsthaus. Bei einer Tasse Tee im Anschluss wurde diese Passion gleich ausprobiert.

Naturama Aarau: Trudi Huonder klärte Neuzuzügerinnen, Neuzuzüger und Alteingesessene über den Aargau auf. Denn, wer Chrüzester und Sulz mit währschaftem Essen assoziierte, erhielt von der Präsidentin der Aargauer Volks-hochschule eine Einführung in eigenwillige Aargauer Orts-bezeichnungen und in die Geografie des Kantons, dies machte sie an Objekten des Naturama fest.

Freiämter Strohmuseum Wohlen: Hans Gloor, Amateur-filmer aus Schinznach, zeigte zwei Dokumentarfilme aus den 90er-Jahren. Sie hiessen «Bijouterie aus Stroh» (in

Benzenschwil gefilmt) und «Der Strohhutmacher» (Porträt von Hans Isler, Wohlen).

Kindermuseum Baden: Roger Kaysel, Bildersammler und Museumsleiter, veranstaltete eine kulturgeschichtliche Reise zum Thema «Bilder, Lernbilder, Schulwandbilder».

Folgende Museen haben sich am Lernfestival beteiligt:Stadtmuseum im Schlössli, Aarau; Museum Langmatt, Baden; Museum Aargau, Schloss Lenzburg, Lenzburg; Museum Burghalde, Lenzburg; Geschirr- und Kut-schenmuseum, Mellingen; Historisches Museum Olten, Olten; Schloss Hallwyl, Seengen.

Page 17: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

17

klipp & klangLernen und Bildung waren schon immer wichtig für Kanal K. Anlässlich und in Zusammenarbeit mit dem 5. schweiz-weiten Lernfestival hat sich Kanal K die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dieses Thema noch mehr in den Vor-dergrund zu stellen – und dies On-Air wie auch Off-Air. Der September 2008 wurde bei Kanal K tatsächlich zum Monat des Festivals von Lernen und Bildung. Sehen konnte man es bereits auf dem Monatsprogramm (Auflage 10‘000), das die Bildung in Fi-guren illustriert und auf der Homepage von Kanal K, welche die hauseigenen September-Projekte in Verbindung mit Lernfestival in voller Länge vorstellt.Das Highlight des On-Air-Programms war das Projekt «Tägliches Sprachen-lernen». An 30 Tagen des Monats wurden den HörerInnen insgesamt 30 Sprachen nähergebracht. Stündlich ab 6 Uhr lernte man in kleinen Sprachkur-sen, wie man z.B. «Hallo» auf arabisch oder «Ich liebe dich» auf rumänisch sagt. Um 17.54 Uhr wurde jeweils eine Tageszusammenfassung auf der Spra-che des Tages ausgestrahlt. In den Live-Sendungen an Freitagen und Samstagen wurde zusätzlich mit einem Quiz zu den gelernten Sätzen des Tages das Wissen der HörerInnen getestet.

RaBeMit diversen Aktivitäten hat sich Radio RaBe am Lernfestival08 beteiligt. Das Thema Weiterbildung ist wichtig und passte zum Radio als Bildungsraum, da RaBe einen sehr niederschwelligen

Zugang zum Radiojournalismus bietet. Das Lernfestival bot die Gelegenheit, das Radio als Bildungsraum zu prä-sentieren. Dies vorallem durch den Tag der offenen Studiotür, aber auch durch Spezialsendungen, in denen Themen wie «Lernen durch Freiwilligenarbeit» angesprochen wurden. Zusätzlich wurden in einer Senderei-he verschiedene (Weiter-) Bildungsin-stitutionen vorgestellt, sowie weitere Themen rund um Bildung und Lernen thematisiert.Weiter konnte dank der Finanzierung von Kursen via e-Inclusion (siehe e-Inclusion) zusammen mit klipp & klang radiokurse einen Weiterbildungskurs angeboten werden: Internetrecherche für SeniorInnen. Durch die Beteiligung am Lernfestival konnten wichtige neue Kontakte ge-knüpft oder bestehende intensiviert wer-den, etwa mit Institutionen wie Benevol, Pro Senectute oder dem SVEB. Aus-serdem wurde der Austausch unter den freien Radios viel intensiver gestaltet.

Lernfestival 2008 -Das Lernfestival und die Radiostationen

Achtung: Rahmen ist NUR Platzhalter, Logo MUSS ausgeschnitten werden

Wenn du das lesen kannst, ist der Grafiker dieses Inserats eine Flasche!

„Weiterbildung ist der Motor für die persönliche und berufliche Entwicklung. Wer sich nicht aktiv bemüht auf dem neuesten Stand des Wissens zu sein, vergibt seine Chancen für die persönliche und berufliche Entwicklung. Darum ist Weiterbildung so wichtig, wo immer sich Gelegenheit bietet: im Beruf, in der Familie, in Vereinen, in speziellen Angeboten, in den Medien und überall dort, wo Menschen Wissen und Erfahrung weitergeben können.“

Robert GallikerPräsident der SKW (schweiz. Koordinationsstelle für WB) Leiter Koordinationsbereich Sekundarstufe II und Berufsbildung in der EDK

Page 18: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

18

Weiterbildung erlebbar gemachtDas Lernfestival wollte also einmal mehr alle Personengruppen anspre-chen, Weiterbildung erlebbar machen und einen Zugang zum Lernen ohne Hemmschwellen anbieten. Dank der Unterstützung durch das BAKOM (Bundesamt für Kommuni-kation) konnte das intergenerationel-le Lernen zusätzlich gefördert wer-den: Durch das Projekt e-Inclusion (digitale Integration; Kompetenzen im Bereich der IKT) wurden gezielt SeniorInnen, ältere Arbeitnehmende, bildungsferne Personen, Menschen mit Behinderungen, Erwerbslose und MigrantInnen angesprochen. Sie wurden eingeladen, am Lernen vor Ort / vor der Haustüre teilzuneh-men und sich z.B. mit Handys, Com-puterprogrammen etc. auseinander zu setzen. Das Lernfestival schuf eine ideale Grundlage, um die Zielgruppe von e-Inclusion anzusprechen und im Festival zu integrieren.

Hausfrauen und SeniorInnen„Wir spechen Leute ab 40 an“, sagt die Initiantin der CompiSternli, die Heilpädagogin Rahel Tschopp, „Men-

schen, die den Einstieg in die Compu-terwelt verpasst haben“. Hausfrauen, Seniorinnen und Senioren, die kei-nen regulären Computerkurs belegen möchten.Das CompiSternli sitzt neben der älteren Person und führt sie Schritt für Schritt in die Welt des Compu-ters ein: in die Textverarbeitung, ins Mailprogramm und ins Internet. Die Kommunikation funktioniert. „Die Un-beschwertheit der Kinder senkt die Hemmschwelle bei den Kursteilneh-menden“, weiss Rahel Tschopp. Und was motiviert die Kinder, ihre Freizeit für Computerkurse einzuset-zen? „Sie melden sich, weil es lässig ist, weil sie gerne Lehrer oder Lehre-rin spielen oder weil sie den Compu-ter besser kennenlernen wollen.“ Bevor es losgeht, werden die Kinder 30 Lektionen lang am Computer ge-schult. Learning bei doing steht im Vordergrund. Sie lernen jene Techni-ken zu kennen, die sie gerade benö-tigen, und sie üben, ihr Wissen wei-terzugeben. Damit machen sie einen grossen Schritt in Sachen Sozialkom-petenz.

e-Inclusion

«Die teilnehmenden Perso-nen waren begeistert, die Kin-der hätten am liebsten einen nächsten Kurs angeboten. [...] Das Rezept „Verbindung und gegenseitiges Verständ-nis durch generationenüber-greifendes Lernen“ schlug ein wie eine Bombe».

Rahel TschoppCompiSternli

IKT bedeutet Informations- und Kommunikationstechno-logien. Der Fokus liegt dabei auf Personengruppen, wel-che heute noch mehrheitlich von den Vorteilen der Infor-mationsgesellschaft ausge-schlossen sind und von ei-nem kompetenten Umgang mit IKT besonders profitieren würden: Seniorinnen und Se-nioren, Menschen mit Behin-derung oder mit Migrations-hintergrund.

e

e

e

e

e

e

e

eLernfestival08

Page 19: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

19

«Wie macht man Bildung sichtbar? », das fragte sich Ruth Jermann, nationale Projektleiterin des Lernfesti-vals 08. Als Kind hatte sie intensiv die Tour des Suisse verfolgt, fasziniert vom Rad-Tross und von den vielen Leuten, die am Strassenrand mitgefiebert hatten.Und weil sie stets für Wortspiele zu haben ist, wurde aus der guten alten Tour de Suisse flugs die «Tour des Wissens» nach Sargans, wo Lichtkünstler Gerry Hofstetter zum Weltalphabetisierungstag das Schloss beleuchtete. Seine Lichtkunstprojektionen rückten den Nachhol-bedarf im Lesen, Schreiben und Rechnen ins Licht, der 800‘000 Erwachsene in der Schweiz an der beruf-lichen und persönlichen Entfaltung hindert.

Der GegenwindDie Botschafterinnen und Botschafter des Wissens starteten am Sonntag, 7. September 2008 um 10 Uhr morgens vor dem Zürcher Opernhaus und kamen um 16 Uhr mit tropfnassem Schuhwerk in Sargans an. Ihren Spass hatten sie trotzdem, wie Bea Haupt aus Winterthur berichtet. Sie trat mit Mann Geri und Toch-ter Priska Haupt in die Pedale. Während entlang dem Zürichsee bei starken Nieder-schlägen und regem Verkehr Konzentration gefragt war, fiel das Velofahren in der ländlichen Obersee-Region leichter, zumal auch der Regen nachgelassen hatte. Froh um den Windschatten ihrer Kollegen war die Fünfzigjährige in der Linth-Ebene, wo der Gruppe heftiger Gegenwind entgegenschlug.

Die PfützeNoch fuhren sie fast alle trockenen Fusses und waren mächtig stolz auf ihre wasserfesten Schuhe. Bis sie kurz vor dem Walensee auf eine 40 Zentimeter tiefe Riesenpfütze stiessen. Das füllte auch die dichtesten Schuhe. Eine spontane Einladung zu einer heissen Bouillon wärmte die Fahrerinnen und Fahrer wieder auf.

Der ApplausDas Ziel Sargans erreichte die Velogruppe sechs Stunden nach dem Start in Zürich und wurde mit grossem Applaus begrüsst.

Lernfestival 2008 -Tour des Wissens

Die Tour de sWiss als Brückenbauer vom Lernfestival zum Weltalpha-

betisierungstag (WAT).

Page 20: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

20

Wofür steht der Weltalphabetisierungstag?

Die UNESCO hat den 8. September zum International Liter-acy Day ausgerufen, mit dem Ziel, auf die grosse Bedeutung aufmerksam zu machen, die Lese- und Schreibfähigkeit für Individuen und die Gesellschaft hat. Der Weltalphabetisie-rungstag feiert einerseits Erfolge: Vier Milliarden Menschen auf der Welt können lesen und schreiben. Andererseits macht er darauf aufmerksam, dass noch nicht alle an die-sem Erfolg teilhaben: Ein Fünftel der erwachsenen Weltbevölkerung sind An-alphabeten. Das sind über 860 Millionen Menschen. 2008

stand der Weltal-phabetisierungs-tag unter dem Motto „Literacy is the best remedy“. Auf der ganzen Welt fanden am 8. September unter-schiedliche Aktio-

nen und Veranstaltungen statt, welche die breite Öffentlich-keit auf das Problem des Illettrismus und Analphabetismus aufmerksam machten.

Der Tag wurde gleichzeitig als Plattform genutzt, um mög-liche Lösungsansätze für die Problematik zu präsentieren und Forderungen an Politik und Wirtschaft zur effektiven Bekämpfung des Illettrismus zu stellen.

Spektakuläre Lichtkunst von Gerry Hofstetter inSargans und Yverdon-les-Bains

Am Weltalphabetisierungstag 2008 hat Gerry Hofstetter das Schloss Sargans und die Gebäude am Place Pestalozzi in Yverdon-les-Bains mit der Botschaft zum Weltalphabetisie-rungstag beleuchtet. An beiden Orten fanden Begleitevents statt. Ziel der beiden Aktionen war es, die Öffentlichkeit auf Illettrismus aufmerksam, sie über Hintergründe sowie über aktuelle Trends und Ereignisse in der Alphabetisierung zu informieren und ein Zeichen im Kampf für Lesen und Sch-

reiben für alle zu setzen. Zusätzlich wurde ein Scrabble-Wettbewerb lanciert. Der Gewinner des Wettbewerbs wurde an den jeweiligen Anläs-sen an die Fassaden projiziert.

Lernfestival 2008 -WAT - Weltalphabetisierungstag 2008

„Der Erfolg jeder Weiterbildung hängt in hohem Mass von persönlicher Motivation und Eigenleis-tung ab. Gefragt ist aber auch die vermehrte Unterstützung durch die Öffentliche Hand: dem Prin-zip der gleich langen Spiesse zwischen beruflicher und rein schulischer Bildung muss in der Praxis zum Durchbruch verholfen werden.“

Hans-Ulrich Bigler, DirektorSchweizerischer Gewerbeverband / sgv

Page 21: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Sargans

Scrabble

Yverdon

21

Page 22: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Lernfestival 2008 -Evaluation

Bevor das Lernfestival seine Tore endgültig schloss, nutz-ten Drahtzieher, Koordinatorinnen und Organisatoren die Gelegenheit zum Rück- und Ausblick: Was waren die High-lights, wann wird ein Event zum Publikumsmagnet, hat die Organisation geklappt, was sagen die Medien usw. usw.?Externe Evaluatoren haben im Auftrag der Festivalleitung nachgefragt: Welche Bilanz ziehen Koordinatoren und Veranstalter, Jurymitglieder, Medien, TeilnehmerInnen?

Hier einige Resultate in Kürze:

Die TeilnehmerInnenDie Befragung des Publikums an ausgewählten Veran-staltungen zeigt: Über 90 % der Teilnehmenden waren mit ihrem Festivalbesuch zufrieden oder sehr zufrieden. Altersmässig dominierte im Publikum das „Mittelalter“ (40-50-Jährige), je nach Veranstaltung strömten aber auch Jugendliche, Senioren und Leute jeden Alters in Kursräu-me und Festivalzelte. Die Mehrheit der BesucherInnen steckt voller Lernlust: 98 von 100 BesucherInnen stehen hinter Aussagen wie „Man lernt nie aus“ oder „Lernen ist spannend“. Im Gegensatz dazu stimmen nicht einmal 5 von 100 Festivalbesuche-rInnen der Aussage zu: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Die Idee des Lebenslangen Lernens ist also in den Köpfen angekommen.

Die MedienMit total 757 Berichten hat das Lernfestival 08 seinen Vor-gänger medienmässig klar überflügelt: Gegenüber dem Festival 05 beträgt die Zunahme fast ein Viertel (144 Be-richte oder 23%). Der Löwenanteil der Medienbeiträge entfällt auf die Printmedien, aber auch Fernsehen und

Radio waren im Jahr 2008 stärker vertreten als bei allen bisherigen Festivals (34 Beiträge). Stark zugenommen hat ausserdem die Präsenz des Lernfestivals auf Homepages und in elektronischen Newsletters.Insgesamt berichteten die Medien in 22 Kantonen über das Lernfestival. Am meisten interessiert waren sie an re-gionalen Veranstaltungen: 70% der Berichte nahmen auf Veranstaltungen Bezug. Bei den übrigen standen spezi-fische Themen – zum Beispiel der Wettbewerb oder bil-dungspolitische Fragen - im Zentrum.

Die Projektentwicklung Die regionalen KoordinatorInnen wurden nach Projekten-de zu einem Evaluationsworkshop geladen. Sie trafen sich zum gemeinsamen Rückblick und kreierten gleich erste Ideen für die nächste Ausgabe: Nach dem Festival ist vor dem Festival!Wie die Diskussionen zeigten, sind die KoordinatorInnen mit dem Erreichten zufrieden bis sehr zufrieden. Zwar waren die Besucherzahlen nicht ganz so hoch wie erhofft (der Wettergott zeigte sein grimmigstes Gesicht), aber die meisten KoordinatorInnen werten Qualität höher als Quan-tität und betrachteten ihre Ziele aus dieser Optik trotzdem als erreicht.

Das Fazit der Evaluatoren: Die grössten Stärken des Fes-tivals sind seine kreative Vielfalt und die regionale Ver-netzung. Sein grösstes Kapital sind die Personen, die mit ihrem beherzten Engagement in 22 Kantonen für ein er-folgreiches Festival 08 sorgten. Gut zu wissen, dass es sie gibt - und dass sie weitermachen wollen!

Text: Irena Sgier

22

Page 23: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

An dieser Stelle möchte sich das SVEB-Team sich bei allen Sponsoren, MitarbeiterInnen und freiwilligen Helferinnen herzlich bedanken für die Unterstützung. Ohne Ihre Hilfe wäre eine Durchführung des Lernfestivals schlicht unmöglich. Ein Dank geht auch an die Mitglieder des Forums, die das Lernfestival gegen aussen und in ihren Verbänden / Institutionen vertreten, Geld gesprochen haben oder öffentlich aufgetreten sind. Ein starker Händedruck auch allen Koordinatorinnen und Koordinatoren, Regionalverantwortlichen, Kursleiterinnen und Kursleitern, die mit Schwung und Elan eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine gestellt haben.

-Herzlichen Dank

Sponsoren Lernfestival 2008

23

Medienpartner Lernfestival 2008

Interkantonale Konferenz für Weiterbildung IKW

Page 24: Schlussbroschüre Lernfestival 2008

Impressum

Herausgeber:Schweizerischer Verband für Weiterbildung SVEBOerlikonerstrasse 388057 Zürich

www.alice.ch / www.lernfestival.ch

Layout und Umschlaggestaltung: Manuel Spadin, SVEBFotos: Claude Merazzi, Margherita Fraschini Pecorari, Ruth Jermann, Daniela Harlinghausen, Jasmin Buschor, Jolanda Spirig, Manuel Spadin, Sam Thomas

Texte:Sofern nicht gekennzeichnet, stammen alle Texte von Jolanda Spirig, Ruth Jermann und Manuel Spadin

Druck:Cavelti AG, Druck und Media, 9201 Gossau

Copyright:© SVEB 2009