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Schnell-Lese-TechnikenVersion 24.04.2008
1Schnell-Lese-Techniken
• Grundlagen des Lesens• „Echtes“ Schnell-Lesen (6- bis 25-fache
Geschwindigkeit)• Schnelles Normal-Lesen (doppelte
Geschwindigkeit)• Lesemanagement und planvolles Nichtlesen
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2Quellen (1)
u.a.•Brown, B. L., Inouye, D. K., Barrus, K. B., & Hansen, D. M. (1981). An Analysis of the Rapid Reading Controversy. In J. R. Edwards
(Ed.), The Social Psychology of Reading. Language and Literacy Monograph Series. Silver Spring: Institute of Modern Languages.•Carver, R.P. (1985). How good are some of the world's best readers? Reading Research Quarterly, 20, 389-419.•Carver, R.P. (1990). Reading rate: a review of research and theory. San Diego, California: Academic Press.•Cranney, G., Brown, B. L., Hansen, D. M. & Inouye D. K. (1982). Rate and reading dynamics reconsidered. Journal of Reading, 25(6),
526-533. •Fujimaki, Norio; Hayakawa, Tomoe; Munetsuna, Shinji; Sasaki Toyofumi (2004). Neural activation dependent on reading speed during
covert reading of novels. Neuroreport, 15(2), 239-243.•Homa, D. (1983). An assessment of two extraordinary speed-readers. Bulletin of the Psychonomic Society, 21, 123-126.• Just, M. A. & Carpenter, P. A. (1987). Speed reading. In M. A. Just & P. A. Carpenter, The psychology of reading and language
comprehension (pp. 425-452). Boston, MA: Allyn and Bacon. •Kurita, M. (2003). Change in the Intellectual and Physiological Functions of 160 Persons Who Studied in the Intermediate Class of
Kurita's Speed Reading Course. Journal of International Society of Life Information Science (ISLIS), 21(1), 290-292•Masson, M.E.J. (1985). Rapid reading processes and skills. Reading Research: Advances in Theory and Practice, 4, 183-230.•McLaughlin, G. (1969). Reading at impossible speeds. Journal of Reading, 1969, 12, 449-454, 502-510.•McNamara, D. S. (2001). Speed reading. In N. J. Smelser & P. B. Baltes (Eds.), International Encyclopedia of the Social & Behavioral
Sciences (pp. 14887-14890). Oxford: Elsevier Science.•O'Connor, N.; & Hermelin, B. (1994). Two autistic savant readers. Journal of autism and developmental disorders, 24(4), 501-515.•Rayner, K., & Pollatsek, A. (1989). The psychology of reading. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall.•Rayner, K. (1998). Eye movements in reading and information processing: 20 years of research. Psychological Bulletin, 124, 372-422.•Taylor, S. (1965). Eye movements in reading: Facts and fallacies. American Educational Research Journal, 1965, 2, 187-202.•Underwood, G. & Batt, V. (1996). Reading and Understanding. Oxford: Blackwell
ca. 50 wissenschaftliche Publikationen, vorwiegend aus dem Bereich „Experimentelle Psychologie“
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3Quellen (2)
• George Stancliffe– Manual „Speed Reading 4 Kids“, 3rd edition 2003– www.speedreading4kids.com
• Walter-Uwe und Rotraut Michelmann– Einzeltraining von P. Rösler bei Michelmann im Jahr
2005– Bücher: „Effizient und schneller lesen“, „Turbolesen“
• Evelyn Wood– untersuchte mehr als 50 „natural speed readers“
Erfahrungswissen von Personen, die „echte“ Schnell-Leser untersucht oder ausgebildet haben:
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4Säulen des Schnell-Lesens
Lesemanagementplanvolles Nichtlesen
schneller normal lesenz.B. 500 wpm statt 240 wpm
„echtes“ Schnell-Lesenz.B. 2400 wpm statt 240 wpm
weniger lesenschneller lesen (mehr wpm)
Es gibt Hinweise,dass dies kaum geht!
Quelle: Peter Rösler, 2007
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5Schnell-Lese-Techniken
• Grundlagen des LesensGrundlagen des Lesens• „Echtes“ Schnell-Lesen
(6- bis 25-facheGeschwindigkeit)
• Schnelles Normal-Lesen(doppelte Geschwindigkeit)
• Lesemanagement undplanvolles Nichtlesen
Grundlagen des Lesens
Quellen: wissenschaftliche Publikationen
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6Definitionen
wpm
Wpm(mit großem „W“)
Standard-Wort
Details siehe Notizansicht
words per minute / Wörter pro Minute
Standard-Wörter pro Minute
5 Buchstaben + 1 Leerzeichen
Carver, R.P. (1990). Reading rate: a review of research and theory. San Diego, California: Academic Press.
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7Die fünf Lesemodi nach Carver (1990)
Quellen siehe Notizansicht
138 WpmMemorizing (auswendig lernendes Lesen)
200 WpmLearning (lernendes Lesen)
300 WpmRauding *(normales Lesen)
450 WpmSkimming(überfliegendes Lesen)
600 WpmScanning(suchendes Lesen)
typische Lesegeschw. (von College-Studenten)
Lesemodus
* „… the rauding process is used about 90% of the total time that all readers spend reading.“
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8Am effizientesten liest man mit der eigenen „Rauding Rate“Rr
Quelle: Carver (1985)Details siehe Notizansicht
Vers
tänd
nis
Lesegeschwindigkeit
Person TEST-IQ hat bei 492 Wpm ihr normales Lesen („rauding“) ausgereizt und kann 79% der Verständnisfragen korrekt beantworten.
Zwingt sie sich, noch schneller zu lesen, bricht das Textverständnis linear mit der Geschwindigkeitserhöhung ein.
Liest sie langsamer als mit 492 Wpm, erhöht sich zwar ihr Textverständnis, aber nur noch minimal.
Am effizientesten liest TEST-IQ also mit 492 Wpm, ihrer „Rauding Rate“.
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9600 Wpm als Obergrenze
• Die Rauding Rate ist individuell verschieden (u.a. abhängig von „cognitive speed”).
• Personen mit einer Rauding Rate über600 Wpm gibt es nicht (oder sind extrem selten).
Rauding Rate
Ca. 80% der College-Studenten lesen mit ihrer Rauding Rate, die anderen 20% lesen langsamer, als es ihre persönliche Rauding Rate zulassen würde.
Quelle: Carver (1990)Details siehe Notizansicht
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10Selbsttest: Wie schnell lesen Sie derzeit?
• Lesen Sie den Übungstextnormal schnell,
• genauso schnell oder langsam,– wie Sie berufliche Dokumente lesen,– so dass Sie das meiste vom Text verstehen.
Die Anweisungen zum Selbsttest sind so formuliert, dass die meisten Teilnehmer den Lesemodus "Rauding" (normales Lesen) durchführen werden, und weder ins Skimming (überfliegendes Lesen) noch ins Learning (lernendes Lesen) geraten werden.
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11
0
10
20
30
40
50
60
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750wpm
Anz
ahl N
ennu
ngen
Lesegeschwindigkeit beim Selbsttest: Ergebnisse
Mittelwert: 252 wpm (286 Wpm)
572 Testpersonen, vorwiegend Softwareentwickler, Übungstext: leicht bis mittelschwer, deutschsprachig, durchschnittliche Wortlänge 5,8 Buchstaben, daher 1 wpm = 1,134 Wpm
„Rauding“-Obergrenze lt. Carver: 529 wpm (600 Wpm)
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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12Das Auge bewegt sich nicht fließend über die Seite
• Das Auge macht abwechselnd Fixationen und Sakkaden
• „Fixation“: der Blick ist fest auf einen Fixationspunkt gerichtet– Dauer durchschnittlich 250 msec (bei geübten Lesern
durchschnittlich 200 – 250 msec)– nur während der Fixation wird Information aufgenommen
• „Sakkade“: Sprung von einem Fixationspunkt zum nächsten – Dauer durchschnittlich 30 msec
Abbildung aus Speed Reading, S. 46Quellen siehe Notizansicht
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13Beispiel mit Fixationsdauern
Figure 11.1 Length of eye fixations on words in a passage of text. Just & Carpenter (1987). The psychology of reading and language comprehension. Boston: Allyn and Bacon.
Regression (Sakkade rückwärts zu bereits gelesenem Wort) in Zeile 2
Regressionen machen etwa 10 - 15% aller Sakkaden aus (bei geübten Lesern)
Fixationsdauern in msec
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14Sprunglänge einer Sakkade
7
Sakkadenlänge in Buchstabenbreiten (durchschnittlich 7 - 9 bei geübten Lesern)
Der Leser steuert Fixationsdauern und Sakkadenlängen, um effizienter zu lesen.
4 7 6 9 9 8
Quellen siehe Notizansicht
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15Variable Fixationsdauern und Sakkadenlängen
Geübte Leser nutzen
• das Wissen über die Struktur der Sprache
• die Vorhersagbarkeit des folgenden Textes - aufgrund des Kontextes (bereits gelesener Text) und - aufgrund dessen, was vom folgenden Text schon
optisch erkennbar ist (parafoveale Information).
"underneath" wird eher am Wortende fixiert. (Weil es das einzige englische Wort dieser Länge ist, das mit "neath" endet.)
underneath
engagement "engagement" wird eher am Wortanfang fixiert. (Weil "ment" bei vielen Wörtern am Wortende vorkommt und dadurch redundant ist.)
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16Anatomie des Auges
Quellen siehe Notizansicht
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17Bereiche des Gesichtsfeldes
Sehkegel, in dem das foveale, parafoveale, nahperiphere und periphere Sehen dargestellt ist (die Winkel geben hier den Blickwinkel von einer Seite zur anderen an). Aus Solso (1994)
Die Übergänge sind in Wirklichkeit fließend, s. nächste Folie
Quellen siehe Notizansicht
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18Die Sehschärfe nimmt nach außen hin stark ab
Nasal TemporalFovea
Seh
schä
rfe [W
inke
lmin
uten
–1]
Quellen siehe Notizansicht
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19Sehschärfe und Wahrnehmungsspanne
Sehschärfe und Wahrnehmungsspanne aufgrund von tachistoskopischen Experimenten.Aus S. Taylor (1965) , s.a. Notizansicht der PowerPoint-Folie
Bei normalem Leseabstand entspricht 1° Blickwinkel ca. 3-4 Buchstabenbreiten
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20Beispiel mit simulierter Bildschärfe
Quelle: Hunzikerwww.learning-systems.ch/multimedia/vis_d02.htm
Acuity
fixation point
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21Experiment: Blickspanne ermitteln
Fixieren Sie ein kurzes Wort und bewegen Sie die Zeigefinger langsam nach außen.
Quelle: Zach Davis, PoweReading, S. 44, ISBN 3980953610
Wie viele Wörter bzw. Buchstaben können Sie noch lesen, ohne den Blick vom zentralen Wort abzuwenden?
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22Wortidentifikationsspanne
besonders scharf. Da aber die Rede für
7 - 8 Buchstabenbreiten
Wörter können nur innerhalb der sogenannten Wortidentifikationsspanne erkannt werden, die sichvom Fixationspunkt aus ca. 7 - 8 Buchstabenbreitenin Leserichtung erstreckt.
Quellen siehe Notizansicht
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23
besonders scharf. Da aber die Rede für
”The priest brought much ammunition” (1)
11 - 17Buchstabenbreiten
Werden bei jeder Fixation die zentralen 11 – 17 Buchstaben durch trickreiche Versuchsanordnungen maskiert, erkennen die Leser fast nichts mehr und müssen raten.
"The pretty bracelet attracted much attention" was read as"The priest brought much ammunition“ and
"The banner waved above the stone monument" as"The banker watched the snow mountain."
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24”The priest brought much ammunition” (2)
… ohne die zentralen 11 – 17 Buchstaben …
Die Leser konnten höchstens kurze Funktionswörter wie the, and, und a erkennen, insbesondere am Anfang oder am Ende der Zeile sowie Informationen über Anfangsbuchstaben (manchmal auch Endbuchstaben) von Wörtern, Buchstabenformen und Wortlängen erhalten und aus der verfügbaren Information versuchen, sinnvolle Sätze zu konstruieren (“Raten”).
Der “zum Raten noch nützliche” Bereich ist die sogenannte Wahrnehmungsspanne.
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25Wahrnehmungsspanne
besonders scharf. Da aber die Rede für
14 - 153 - 4 Buchstabenbreiten
Das Gebiet, aus dem während einer Fixation sinnvolle Informationen gewonnen werden können, heißt Wahrnehmungsspanne und erstreckt sich vom Fixationspunkt aus ca. 3 - 4 Buchstabenbreiten nach links und bis ca. 14 - 15 Buchstabenbreiten nach rechts.
Wortidentifikationsspanne
ca. 5° des Blickwinkels
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26Lesefähigkeit nach Altersstufen
Figure 5.5 The development of eye movements from Grade 1 of schooling through to college levelSource: Buswell, 1922
Nach Stancliffe das Lebensalter, in dem das Schnell-Lesen-Lernen am leichtesten fällt .„8 to 12 year olds (about 3rd to 6th grades).“
Quellen siehe Notizansicht
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27Lesefähigkeit nach Altersstufen (Details)
...
Quellen siehe Notizansicht
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28Frage: warum unsymmetrisch?
besonders scharf. Da aber die Rede
Genauso: warum werden die Zeilen oberhalb und unterhalb der Fixation nicht wahrgenommen, obwohl die Sehschärfe nach oben und unten kaum schneller abfällt als nach links oder rechts?
Warum liegen Wortidentifikations-spanne und Wahrnehmungs- spanne nicht symmetrischum den Fixationspunkt …
... obwohl die Sehschärfe nach links und rechts symmetrisch abnimmt?
Quelle: Peter Rösler, 2008Details siehe Notizansicht
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29Vermutung: eine aktive Leistung des Gehirns …
Ein Teil der Informationen, welche die Augen über die Sehnerven zur Verfügung stellen, werden offensichtlich vom Gehirn ausgeblendet.
Hunziker (2006): "Aufmerksamkeit kann auch bedeuten, dass man irrelevante Informationen unterdrückt. Nach Sperling et al. (2005) können Leseschwache schlechter bedeutungslose Informationen (Hintergrundrauschen) aus ihrer Wahrnehmung herausfiltern, wodurch sich ihre Wahrnehmung verlangsamt oder verfälscht. Beim Lesen besteht das visuelle Hintergrundrauschen aus den Textzeilen oberhalb und unterhalb des Fixationspunktes. … Gute Leser haben gelernt, ihre visuelle Aufmerksamkeit zu bündeln ..."
Quelle: Peter Rösler, 2008Details siehe Notizansicht
Für die aktuelle Fixation ist folgendes bedeutungslos: die Wörter links von der Fixation und die Zeilen oberhalb der Fixation (weil der Leser sie schon kennt) und die Zeilen unterhalb der Fixation (weil es noch zu viele Fixationen dauert, bis sie aktuell werden). Nur der Bereich rechts der Fixation ist wichtig, u.a. damit die Sakkadenlänge zum nächsten Fixationspunkt gesteuert werden kann.
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30… die beim Schnell-Lesen unerwünscht ist
Zum "echten" Schnell-Lesen gehört dazu, dass man die Bündelung der Aufmerksamkeit ("Tunnelblick"?) weglässt, also ganze "Blickkreise" wahrnimmt.
Quelle: Peter Rösler, 2008Details siehe Notizansicht
8 to 12 years
Vielleicht können Kinder zwischen8 und 12 Jahren das Schnell-Lesen deswegen besonders leicht lernen, weil sie den (für das normale Lesen sinnvollen) "Tunnelblick" noch nicht richtig verinnerlicht haben und ihn deshalb leichter weglassen können.
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31Schnell-Lese-Techniken
• Grundlagen des Lesens• „„Echtes“ Schnell-LesenEchtes“ Schnell-Lesen
(6- bis 25-fache(6- bis 25-facheGeschwindigkeit)Geschwindigkeit)
• Schnelles Normal-Lesen(doppelte Geschwindigkeit)
• Lesemanagement undplanvolles Nichtlesen
„Echtes“ Schnell-Lesen
Quellen: Erfahrungswissen und spekulative Erklärungsversuche,
wenige wiss. Publikationen
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32„Echtes“ Schnell-Lesen
• Erreichbare Erreichbare LesegeschwindigkeitenLesegeschwindigkeiten
• Augenbewegungen und Erklärungsversuche
• Fingerschwünge• Anmerkungen zum Lernen
von „echtem“ Schnell-Lesen• Wissenschaftliche
Publikationen
Erreichbare Lese-
geschwindig-keiten
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33Bandbreite genauen Schnell-Lesens (1)
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000
wpm
Stancliffe: „Most adults aren't much good over 2,000 or 3,000 wpm.“
Bandbreite genauen Schnell-Lesens(1500 – 6000 wpm, geschätzt aufgrund der derzeit bekannten Daten, P. Rösler, 2007)
Stancliffe: „… common to have students achieve reading rates of between 1,500 and 5,000 wpm.“Wood: mehr als 50 von Evelyn Wood untersuchte „natural speed readers“Michelmann: von Michelmann ausgebildete „echte“ Schnell-Leser
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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34Bandbreite genauen Schnell-Lesens (2)
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000
wpm
Bandbreite genauen Schnell-Lesens
Die Häufigkeitsverteilung bei den Schnell-Lesern ist nicht bekannt. Nach Stancliffe dürfte der „Berggipfel“ bei ca. 2.000 – 3.000 wpm liegen.
Kurvenverlauf reine Spekulation
Wer das „echte" Schnell-Lesen lernen will, sollte davon ausgehen, im Erfolgsfall „nur“ mit 2.000 oder 3.000 wpm genau lesen zu können, nicht aber etwa mit 6.000 oder 10.000 wpm.
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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35„Echtes“ Schnell-Lesen
• Erreichbare Lesegeschwindigkeiten
• Augenbewegungen und Augenbewegungen und ErklärungsversucheErklärungsversuche
• Fingerschwünge• Anmerkungen zum Lernen
von „echtem“ Schnell-Lesen• Wissenschaftliche
Publikationen
Augen-bewegungen, Erklärungs-versuche
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36Augenbewegungen beim Schnell-Lesen (1)
Start
Start 25 Fixationen beimSchnell-Lesen mit 2.400 wpm
(Position und Abfolge der Fixationen ist aus Selbst-beobachtungen von Schnell-Lesern abgeleitet. Hier ist eine idealisierte Fixationsfolge dargestellt.)
25 Fixationen beim normalen Lesen mit 240 wpm
(Position und Abfolge der Fixationen ist konsistent mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen, es sind aber keine Regressionen dargestellt.)
Hinweis: Folie ist nur animiert verständlich, nicht als AusdruckQuellen siehe Notizansicht
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37Augenbewegungen beim Schnell-Lesen (2)
Die Augen bewegen sich im „Slalom“ über die Seite.
Laut Selbstauskunft von Schnell-Lesern wurden fast alle Wörter auf der Seite erkannt und der Text verstanden!
Quellen siehe Notizansicht
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38Erklärungsversuch
Schnell-Leser erkennen laut Selbstauskunft pro Fixation mehrere Wörter aus mehreren Zeilen, nämlich alle Wörter aus einem bestimmten Blickkreis.
Um eine Lesegeschwindigkeit von 2400 wpm erklären zu können, müssen die Blickkreise einen Radius von ca. 9 Buchstaben- breiten haben (wie hier im Bild) .
Um 6000 wpm erklären zu können, muss man einen Radius von ca. 14-15 Buchstabenbreiten annehmen.
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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39Reicht die Sehschärfe aus? (1)
2400 wpm, Radius ca. 9 Buchstabenbreiten
Wortidentifikationsspanne,7 - 8 Buchstabenbreiten in Leserichtung
Annahme: Schnell-Leser nutzen die Sehschärfe des Auges vom Fixationspunkt gerechnet nicht nur in Leserichtung, sondern auch nach links, oben und unten bis zum Limit aus.
Lesegeschwindigkeiten von 2400 wpm sind mit der Wortidentifikationsspanne von 7 - 8 Buchstabenbreiten noch einigermaßen gut erklärbar.
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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40Reicht die Sehschärfe aus? (2)
6000 wpm, Radius ca. 14 - 15 Buchstabenbreiten
Wahrnehmungsspanne,14 - 15 Buchstabenbreiten in Leserichtung
Lesegeschwindigkeiten von 6000 wpm sind mit der Wortidentifikationsspanne von 7 - 8 Buchstabenbreiten nicht mehr gut erklärbar.
Offenbar gelingt es einigen Schnell-Lesern, auch die Wörter innerhalb der Wahrnehmungsspanne von 14 - 15 Buchstabenbreiten genau genug zu erkennen. (Ein Erklärungsversuch folgt in den nächsten 3 Folien.)
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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41„Mosaik-Erkennungs-Effekt“ (1)
Was ist das?Das rechte Ohr von … … Abraham Lincoln!
Zu unscharf,
unmöglich zu erkennen.
Genauso unscharf!
Aber viele unscharfe Informationen stützten
sich gegenseitig.
Dieser Effekt wirdin der Literatur
„Lincoln illusion“ genannt.
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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42„Mosaik-Erkennungs-Effekt“ (2)
Es ist nicht sicher, dass das Abraham Lincoln ist! (Es kann auch ein anonymer Hamburger Seemann sein.)
Aber 99% der so aussehenden Abbildungen sollen tatsächlich Abraham Lincoln darstellen.
Wer also in diesem Bild Abraham Lincoln errät, tut dies mit nur geringer Fehlerquote.
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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43„Mosaik-Erkennungs-Effekt“ beim Schnell-Lesen?
Vermutung: auch beim Schnell-Lesen gibt es eine Art „Mosaik-Erkennungs-EffektMosaik-Erkennungs-Effekt“, so dass nicht nur die Worte innerhalb der Wortidentifikationsspanne (7-8 Buchstabenbreiten) erkannt werden, sondern auch die Worte innerhalb der Wahrnehmungsspanne (14-15 Buchstabenbreiten) mit hoher Trefferquote richtig erschlossen werden.
Schnell-Leser erschliessen demnach (mit geringer Fehler- quote), dass es z.B. "The pretty bracelet attracted much attention" und nicht "The priest brought much ammunition“ heißt. Vgl. Folie ”The priest brought much ammunition”
Quelle: Peter Rösler, 2007Details siehe Notizansicht
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44„Echtes“ Schnell-Lesen
• Erreichbare Lesegeschwindigkeiten
• Augenbewegungen und Erklärungsversuche
• FingerschwüngeFingerschwünge• Anmerkungen zum Lernen
von „echtem“ Schnell-Lesen• Wissenschaftliche
Publikationen
Finger-schwünge
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45Der „Schwingfinger“
• Manche Schnell-Leser (u.a. Michelmann) steuern mit dem so genannten „Schwingfinger“ die nötigen Augenbewegungen.
• Einige andere Schnell-Leser (u.a. Stancliffe) und vermutlich die meisten„natural speed readers“steuern die Augen-bewegungen ohne„Schwingfinger“.
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Quellen siehe Notizansicht
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46„Slalom“ und „Schleife“ (1)
• Von den vielen denkbaren und von Evelyn Wood vorgegebenen Bewegungsabläufen sind nach Michelmann nur zwei nötig: „Slalom“ und „Schleife“.
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47„Slalom“ und „Schleife“ (2)
• Mit dem „Slalom“ liest man von ca. 1500 bis ca. 6000 wpm.Genaues Schnell-Lesen ist nur mit dem „Slalom“ möglich.
• Mit der „Schleife“ liest man von ca. 6000 bis weit über 10.000 wpm.
Die „Schleife“ könnte man auch „überfliegendes Schnell-Lesen“ nennen
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48Schwingfinger führt die Augen
• Der Schwingfinger führt die Augen so, dass die Fixationen exakt entlang der Slalomlinie gesetztwerden können.
Speed Reading, S. 72
• Kurzexperiment:ohne eine Führung werden die Fixationen ungenau gesetzt.
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49„Echtes“ Schnell-Lesen
• Erreichbare Lesegeschwindigkeiten
• Augenbewegungen und Erklärungsversuche
• Fingerschwünge• Anmerkungen zum Lernen Anmerkungen zum Lernen
von „echtem“ Schnell-Lesenvon „echtem“ Schnell-Lesen• Wissenschaftliche
Publikationen
Lernen von "echtem"
Schnell-Lesen
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50Schnell-Lesen lernen dauert sehr lange!
• Das „echte“ Schnell-Lesen kann man in ca. einem halben Jahr erlernen (3 Monate erlernen, 3 Monate begleitete Anwendung). Dieser Zeitraum ist lt. Michelmann erfahrungsgemäß nötig, bis die Konditionierung erreicht ist.
• Der kürzeste Lernprozess: Prof. Dr. med. Paulini aus Limburg benötigte nur 5½ Wochen zum Erlernen.
• Jüngeren fällt das Schnell-Lesen-Lernen im Allgemeinen leichter als Älteren.
Stancliffe: „… children … did much better than the adults did. Especially kids between 8 and 12 years of age.“
Quellen siehe Notizansicht
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51Lernprozess von P.Rösler bei Michelmann
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52Was ein Schnell-Leser alles lernen muss
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53Übung: Suchworttechnik
• Der Finger schwingt in 0,75 bis 1 sec. hin, in 0,75 bis 1 sec. zurück.
• Mit jedem Hinschwung werden 3-4 Zeilen mitgenommen, mit dem Rückschwung weitere 3-4 Zeilen.
• Sprechen Sie das gesuchte Wort ständig lautlos mit.
• Der Finger hält automatisch beim gesuchten Wort an.
Quellen: Turbolesen S. 41/44,Effizient und schneller lesen S. 147 ff.
die „kleine Schwester“ des Schnell-Lesens
Erfolgsquote: s. Notizansicht der Folie
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54„Echtes“ Schnell-Lesen
• Erreichbare Lesegeschwindigkeiten
• Augenbewegungen und Erklärungsversuche
• Fingerschwünge• Anmerkungen zum Lernen
von „echtem“ Schnell-Lesen• Wissenschaftliche Wissenschaftliche
PublikationenPublikationen
Wissen-schaftliche
Publikationen
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55Nur 4 relevante Publikationen?
• Ca. 50 wissenschaftliche Publikationen zu Schnell-Lesen haben wir bis jetzt (März 2008) gesichtet.
• Wir nehmen an, dass es insgesamt wahrscheinlich maximal 100 Publikationen gibt.
• Unter den 50 gesichteten Publikationen scheint es nur 4 Publikationen zu geben, in denen "echte" Schnell-Leser untersucht wurden:•Brown, B. L., Inouye, D. K., Barrus, K. B., & Hansen, D. M. (1981). An Analysis of the Rapid Reading Controversy. In J. R.
Edwards (Ed.), The Social Psychology of Reading. Language and Literacy Monograph Series. Silver Spring: Institute of Modern Languages.
•Carver, R.P. (1985). How good are some of the world's best readers? Reading Research Quarterly, 20, 389-419.•Cranney, G., Brown, B. L., Hansen, D. M. & Inouye D. K. (1982). Rate and reading dynamics reconsidered. Journal of
Reading, 25(6), 526-533. •McLaughlin, G. (1969). Reading at impossible speeds. Journal of Reading, 1969, 12, 449-454, 502-510.
(Wegen unterschiedlichem Schriftsystem wurden japanische Schnell-Leser nicht betrachtet.)
Quelle: Peter Rösler, 2008Details s. Notizansicht
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56Weniger als 10 „echte“ Schnell-Leser untersucht
• Brown (1981)5 echte Schnell-Leser (5 "Skilled Rapid Readers")
• Carver (1985)1 echter Schnell-Leser ("SPEED-3,700")
• Cranney (1982)Cranney (1982) beschreibt dieselben Experimente und Testpersonen wie Brown (1981)
• McLaughlin (1969)1 echter Schnell-Leser ("Miss L")Der Verständnisgrad von "Miss L" wurde aber nicht quantifiziert. Testperson "Subject J" war möglicherweise auch ein echter Schnell-Leser, konnte aber wegen seiner Lesetechnik (mit Fingerschwung) nicht getestet werden.
Quelle: Peter Rösler, 2008
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575 "Skilled Rapid Readers" aus Brown (1981) …
Quellen siehe Notizansicht
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58… liegen über Carver's 600 Wpm Obergrenze
Quellen siehe Notizansicht
5 "Skilled Rapid Readers" aus Brown (1981)
Weitere Beispiele "echter" Schnell-Leser: (nur anekdotische Evidenz & Daten nur geschätzt, P.Rösler 2008)Kim Peek, 2.000 - 2.500 wpm, "98% retention"Romilly Cocking, 1.500 - 1.800 wpm, 70-80% VerständnisPeter Rösler, 1.800 wpm, 50% Verständnis
Carv
er's
600
Wpm
Obe
rgre
nze
Carver's Obergrenze gilt für "echte" Schnell-Leser nur dann, wenn sie "ausnahmsweise" normal lesen ("rauding"). Z.B. beträgt die Rauding Rate vonRomilly Cocking ca. 500-600 wpm und von Peter Rösler ca. 450 wpm (bei >= 80% Verständnis).
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59Schnell-Lese-Techniken
• Grundlagen des Lesens• "Echtes" Schnell-Lesen
(6- bis 25-facheGeschwindigkeit)
• Schnelles Normal-LesenSchnelles Normal-Lesen(doppelte Geschwindigkeit)(doppelte Geschwindigkeit)
• Lesemanagement undplanvolles Nichtlesen
Schnelles Normal-Lesen
Quellen: Erfahrungswissen und wissenschaftliche Publikationen
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60Schnelles Normal-Lesen
• 600 Wpm als Obergrenze600 Wpm als Obergrenze• Ist Verdopplung innerhalb
dieser Grenze möglich?(z.B. von 240 wpm auf 500 wpm)
• Empfehlungen
Obergrenze600 Wpm
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61Wie schon erwähnt: 600 Wpm sind Obergrenze
• Der "Knick", ab dem das Verständnis linear einbricht, liegt bei College-Studenten typischerweise bei ca.300 Wpm,
• bei sehr guten Lesern spätestens bei 600 Wpm.
Quelle: Carver (1990)Details siehe Notizansicht
Kann man den "Knick" (d.h. die persönliche Rauding Rate Rr) wenigstens etwas in Richtung 600 Wpm verschieben, z.B. durch ein Schnell-Lese-Seminar?
Rauding Rate
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62Schnelles Normal-Lesen
• 600 Wpm als Obergrenze• Ist Verdopplung innerhalb Ist Verdopplung innerhalb
dieser Grenze möglich? dieser Grenze möglich? (z.B. von 240 wpm auf(z.B. von 240 wpm auf 500 wpm) 500 wpm)
• Empfehlungen
Verdopplung möglich?
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Lesegeschwindigkeit Effective Reading Rate
Kurs-beginn
Kurs-ende
2 Mon.später
10 Mon.später
3 Mon.später
Kursteilnehmer Rösler, 27./28.06.2002
Eigene Erfahrung: Verdopplung erlebt …
Ergebnis eines 2-Tages-Seminars, das nach dem Buch „Speed Reading" von Tony Buzan durchgeführt wurde:
2 Monate nach Kursendewar meine effektive Lese- geschwindigkeit doppelt so hoch wie vorher.
Die verdoppelte Geschwindig-keit und die Techniken des Lesemanagements/gezielten Nichtlesens reichten aus, dass sich bei mir keine „Leseberge“ mehr anhäuften.
Quelle: Peter Rösler, 2003Details siehe Notizansicht
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Lesegeschwindigkeit Effective Reading Rate
Kurs-beginn
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2 Mon.später
10 Mon.später
3 Mon.später
Kursteilnehmer Rösler, 27./28.06.2002
… aber Nebenwirkungen
Im Buch „Speed Reading“ steht zudem nichts über Lesestörungen, die man sich einhandeln kann, wenn man dauerhaft über eine gewisse Grenze „hinausübt“. Bei über 600 (?) Wpm werden Übungen gefährlich (genaue Daten gibt es nicht). Im Jahr 2003 übte ich vermutlich schon an dieser Grenze, denn mein Lesegefühl wurde manchmal etwas unsicher. Evtl. haben sich damit erste Anfänge einer Lesestörung gezeigt. (Zum Glück bekam ich Kontakt zum Ehepaar Michelmann und habe die Übungen rechtzeitig abgesetzt.)
Das Buch „Speed Reading“ enthält wohl leider auch potentiell schädliche Übungs- techniken. Die Übungen hatten Nebenwirkungen, die noch Monate andauerten: beim Lesen fühlte ich mich oft etwas gehetzt. Ich konnte kaum lesen ohne mir innerlich zu sagen „lies schneller, lies schneller“.
Quelle: Peter Rösler, 2003Details siehe Notizansicht
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65Weiteres Beispiel: Evaluation von Schnell-Lese-Kursen
• Ein seit Jahrzehnten tätiger Seminaranbieter hat weltweit über 3 Mio. Teilnehmer trainiert.
• Nach Angaben des Seminaranbieters haben in Deutschland von 2002 bis 2006 über 3.000 Teilnehmer ihre Leseeffizienz im Durchschnitt um denFaktor 2,7 gesteigert.
• Acht englischsprachige Schnell-Lese-Kurse an der Freien Universität Berlin vom Dezember 2001 bis Juli 2002 (insgesamt 87 Teilnehmer) wurden evaluiert.
Quelle: Homepage des Seminaranbieters, s.a. Notizansicht
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66Ergebnis der 87 Teilnehmer …
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Lesegeschwindigkeit Effective Reading Rate
Kursbeginn Kursende
Die 87 Teilnehmer verbesserten Lese-geschwindigkeit und Effective Reading Rate um Faktor 2 bis 3!
Viele andere Seminaranbieter berichten ebenso von 2 bis 3-fachen Verbesserungen.
Quellen siehe Notizansicht
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67… und Nachtest 2 bis 9 Monate später
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Kursbeginn Kursende 2-9 Mon. später
Lesegeschwindigkeit Effective Reading Rate13 Teilnehmer nahmen an einem Nachtest 2 bis 9 Monate später teil.
Lesegeschwindigkeit und Effective Reading Rate lagen wieder nahe bei den Werten vom Kursbeginn!
Der Kurs hatte also anscheinend keinen dauerhaften positiven Effekt auf diese Werte.
Quellen siehe Notizansicht
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Kleiner positiver Effekt denkbar …
Immerhin waren die 13 Teilnehmer bei zwei deutschsprachigen Lesetests etwas besser als 18 Vergleichspersonen.
Da der direkte Vergleich mit dem Kursbeginn fehlt (es gab dort keine deutschsprachigen Lesetests) und andere Einzelheiten des Versuchsdesigns nicht den strengen Standards von Carver (1990, S. 371-380) genügen, bleibt unklar, ob und was genau der Kurs langfristig verändert hat.
Lesegeschwindigkeit Effective Reading Rate
13 Teilnehmer 18 Vergleichspersonen
deutschsprachige Lesetests 2-9 Monate später
Quellen siehe Notizansicht
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69… aber Effekt evtl. auch anders erklärbar
Carver (1990) sagt:
Carver (1990) zu einem ähnlichen Beispiel:
Zugestanden, eine13%-Variation in Lese-geschwindigkeiten ist ganz normal (siehe Carver, 1983).
Es sei auch zugestanden, dass 6 Wochen Lesepraxis mit täglichen 1 oder 2 Extrastunden die Rauding Rate von diesen Personen tatsächlich um 10-20% erhöhte.
Es sei auch zugestanden, dass zusätzliches konzentrieren auf “etwas schneller sein” vermutlich die Geschwindigkeit um 10-20% ohne Verständnisverlust erhöhen kann.…
• Es ist nicht besonders schwierig, Studenten dazu zu bringen, schneller zu lesen, wenn sie nach dem Lesen Fragen gestellt bekommen, die selbst mit den schnelleren Skimming-Geschwindigkeiten einfach zu beantworten sind.
• Aber es gibt keine Hinweise, dass mit solchen Trainings die persönliche Rauding Rate, Rr, verbessert werden kann.
Quellen siehe Notizansicht
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70Es bleiben Zweifel am Nutzen solcher Trainings
Auch Fachleute mit Erfahrungswissen warnen vor ungeeigneten Methoden: (Michelmann, 1998)
P. Rösler, 2007:
Meine jetzige Meinung zum Thema „kann man sich von 240 wpm auf 500 wpm verdoppeln“:
Seit 2002 habe ich das aufgrund eigener Erfahrungen (s. Folie „Verdopplung erlebt“) ganz selbstverständlich für möglich gehalten. Jetzt kommen mir immer mehr Zweifel, ob das geht und ob die Bemühungen, das zu schaffen, über- haupt Sinn machen.
• … Wer an dieser Lesegrenze liest, sollte nicht versuchen, sie zu überschreiten. Denn wer sich dann antreiben läßt, … sei es durch Metronom, Finger oder Diagonallesen, dem läßt sein Blick-Netz keinen Spielraum mehr. … sonst reißt das Blicke-Netz.
• … besonders bei sehr raschen Lesern kann es also passieren, daß diese ihre Lesegrenze sprengen und dann über Lesestörungen klagen.
Quellen siehe Notizansicht
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71Schnelles Normal-Lesen
• 600 Wpm als Obergrenze• Ist Verdopplung innerhalb
dieser Grenze möglich?(z.B. von 240 wpm auf 500 wpm)
• EmpfehlungenEmpfehlungen
Empfeh-lungen
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72Geeignete Leseumgebung
Michelmann:
• Bei Tageslicht (optimal sind1000 Lux) lesen Sie doppeltbis dreifach schneller als beiKerzenschein!
• Der gesamte Raum mussgut ausgeleuchtet sein(sonst gehen viele Fixierungen durch„Sicherungsblicke“ in dunkle Ecken verloren)
pixelio.de
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73Viel lesen macht schnell …
Michelmann:
• Die beste Methode, im konventionellen Bereich das Lesetempo zu steigern: regelmäßig sehr viel lesen.
• Ganz gelassen, also ohne jede Hast, viel Text genießen – das ist der beste Turbolader für Ihr Lesen.
Quellen siehe Notizansicht
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74… zumindest manche Leser
Carver (1990):
• Die ca. 80% der College-Studenten, die schon so schnell lesen wie es ihre Rauding Rate erlaubt, können praktisch nichts mehr tun (außer weiterhin mit ausreichend Lesepraxis den Level halten).
• Die anderen 20%, die üblicherweise „lernend lesen“, also langsamer lesen als es ihre Rauding Rate erlaubt, können vermutlich durch viel Lesen von leichter Lektüre ihre Lesegeschwindigkeit Richtung Rauding Rate erhöhen.
Rauding Rate
“lernend lesen”:weil man entweder insgesamt sehr wenig liest, oder weil man hauptsächlich relativ schwere Lektüre liest und sich damit das lernende Lesen angewöhnt hat.
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75Offene Frage
„Aber wie weiß ich, ob ich zu den 20% gehöre, die ihre Rauding Rate noch nicht ausnutzen?“
0
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40
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750wpm
Anz
ahl N
ennu
ngen
(Bessere Antwort folgt, sobald geklärt ist, mit welchen Tests Carver die Rauding Rate experimentell bestimmt und ob diese Tests schon ins Deutsche übertragen wurden.)
Vermutung: wer im Selbsttest von Folien 7-8 einen Wert bis 180 wpm erzielt hat (also zu den 20% Langsameren gehört), hat die persönliche Rauding Rate wohl noch nicht ausgeschöpft.
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76Schnell-Lese-Techniken
• Grundlagen des Lesens• "Echtes" Schnell-Lesen
(6- bis 25-facheGeschwindigkeit)
• Schnelles Normal-Lesen(doppelte Geschwindigkeit)
• Lesemanagement undLesemanagement undplanvolles Nichtlesenplanvolles Nichtlesen
Lese-management
Quellen: Erfahrungswissen
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77Lesemanagement und planvolles Nichtlesen
• Schneller Lesen (gerechnet in wpm) ist nur einer von zwei Wegen, Zeit beimLesen zu sparen.
• Der andere Weg bestehtdarin, weniger zu lesen!D.h. die zu lesendenBücher/Kapitel/Absätze/Sätze werden gezieltausgewählt(„Lesemanagement“).
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78Beispiel: wie liest man ein Buch?
• Eben nicht einmal von vorne bis hinten.
• Je nach Lese-Lehrer werden mehrereDurchsichtszyklen vorgeschlagen,die zunehmend gründlicher werden.– z.B. beginnend mit „Blättern im Sekundentakt“– und erst zuletzt ein genaues Wort-für-Wort-Lesen.
• Der Leser entscheidet abhängig vom Gelesenen, ob sich der nächste Durchsichtszyklus überhaupt lohnt.
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79Ausnutzen von Redundanz und Struktur
• Lesemanagement fällt am leichtesten, wenn die Texte redundant und/oder gut strukturiert sind.
• Das ist bei vielen Sachbüchern der Fall.(Überschriften, Einleitungskapitel, „Management Summary“ etc.)
• Bei Unterhaltungsliteratur (Romanen, Krimis etc.) fehlt oft die Redundanz oder es ist nicht leicht ersichtlich, wo sie sitzt. (Wer beispielsweise bei einem Krimi einen Schlüsselsatz überliest, versteht die Zusammenhänge nicht mehr.)
• Romane und Krimis will man abersowieso mit Genuss (also langsam)lesen.
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80Sie können sofort loslegen!
• Im Gegensatz zum „echten“ Schnell-Lesen (dauert lange zum Erlernen)
und zum schnellen Normal-Lesen(unklar, ob und bei wem das überhaupt geht)
ist Lesemanagement und planvolles Nichtlesen sofort einsetzbar(und bringt auch sofort viel Zeitersparnis).
Animation ein/aus: Esc [Alt c s Alt+o Return] Shift+F5 81
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77
56 58
7
Gru
ndla
gen
echt
es S
chne
ll-Le
sen
Nor
mal
-Les
en
29
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82Es folgen Reserve-Folien für die Diskussion
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83Causal Model for Reading Achievement
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84Eigene Einschätzung liegt nicht weit daneben
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85Wernicke wird umgangen
Source:http://www-karc.nict.go.jp/w131104/english/gaiyo/gai000005.html