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Athletik-Training Fußball Schnelligkeit SPORTLEREI AKADEMIE
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Schnelligkeit & Wahrnehmung im Fußballsport
Lehrbrief zum Fernlehrgang der Athletik-Training Fußball A-Lizenz
Autoren:
Tom Geitner
Benedikt Menges
Florian Münch
Impressum:
SPORTLEREI AKADEMIE
Kistlerhofstr. 70, Gebäude 160
81379 München
Tel: 089 / 72630740
Fax: 089 / 72634068
Net: www.sportlerei-akademie.de
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Alle Rechte vorbehalten
Hinweis:
Um die Lesbarkeit des Textes zu vereinfachen, wurde auf das gemeinsame Verwenden
männlicher und weiblicher Bezeichnungen verzichtet. Wir danken allen Leserinnen für ihr
Verständnis.
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Bearbeitung des Lehrbriefes
So gehen Sie vor:
• Zunächst lesen Sie bitte das gesamte Kapitel durch!
• Bearbeiten Sie dann die einzelnen Abschnitte des Kapitels!
• Lesen Sie sie aufmerksam durch und versuchen Sie dabei, die Sachverhalte der einzelnen
Abschnitte zu erfassen und auf bereits vorhandenes Wissen oder Erfahrungen aus der Praxis
zu beziehen (die wichtigsten Informationen werden am Ende des Kapitels
zusammengefasst)!
• Nutzen Sie im Zweifel auch andere Nachschlagewerke (z. B. Bücher oder das Internet)!
• Mit den Aufgaben am Ende des Kapitels können Sie überprüfen, ob Sie das Kapitel
verstanden haben und in der Lage sind, das erarbeitete Wissen wiederzugeben. Die
Lösungen finden Sie im Anhang.
• Fachwörter und fremdartige Begriffe sind unterstrichen und im angehängten Glossar erklärt.
• Verweise auf bereits behandelte Themen und Inhalte sind mit Q (für Querverweis
gekennzeichnet)
• Zu den Übungen sind keine Lösungen angegeben, da zumeist individuelle Antworten
gefordert sind und die Übungen zur Vertiefung des Lernstoffes teilweise in den
Praxisseminaren gemeinsam bearbeitet werden.
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Lernziele dieses Lehrbriefes
Mit Durcharbeitung dieses Lehrbriefes sollen Sie…
• Den Begriff Schnelligkeitstraining inhaltlich verstanden haben und wissen welche
körperlichen Voraussetzungen für ein Schnelligkeitstraining notwendig sind.
• Die verschiedenen Arten der Schnelligkeit verstanden haben.
• Die Methoden des Schnelligkeitstrainings kennengelernt haben.
• Die verschiedenen Muskelfasertypen kennengelernt haben.
• Die Wahrnehmung und ihren Einfluss auf die fußballspezifische Schnelligkeit verstanden
haben.
• Übungen zur Wahrnehmung durchführen können.
• Die Datenverarbeitung und ihren Einfluss auf die fußballspezifische Schnelligkeit verstanden
haben.
• Die Reaktionsfähigkeit und ihren Einfluss auf die fußballspezifische Schnelligkeit verstanden
haben.
• Übungen zur Reaktionsfähigkeit durchführen können.
• Die athletische Schnelligkeit und ihren Einfluss auf die fußballspezifische Schnelligkeit
verstanden haben.
• Übungen zur athletischen Schnelligkeit durchführen können.
• Übungen zum Agility Training durchführen können.
• Den Begriff Ausdauertraining inhaltlich verstanden haben.
• Die Methoden des Ausdauertrainings kennengelernt haben.
• Übungen zum Ausdauertraining durchführen können.
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Inhalt
1 Schnelligkeitstraining Allgemein .............................................................................................................. 7
1.1 Bedeutung der Schnelligkeit .................................................................................................................. 7
1.2 Anatomisch-physiologische Grundlagen der Schnelligkeit .................................................................... 7
1.2.1 Muskulatur ........................................................................................................................................ 8
1.2.2 Fasertypen ......................................................................................................................................... 9
1.2.3 Kraft der Muskulatur ....................................................................................................................... 11
1.2.4 Nur kontrollierte Geschwindigkeit ergibt Sinn ................................................................................ 13
1.2.5 Biochemie der Muskulatur .............................................................................................................. 13
1.2.6 Neuromuskuläre Steuerungsprozesse ............................................................................................ 14
1.2.7 Aufwärmen und Erwärmungszustand der Muskulatur ................................................................... 14
1.3 Ermüdung und „Repeated Sprint Ability“ ............................................................................................ 15
1.3.1 Ermüdung ........................................................................................................................................ 15
1.3.2 Trainierbarkeit der Repeated Sprint Ability .................................................................................... 16
1.4 Arten der Schnelligkeit ........................................................................................................................ 17
1.5 Periodisierung des Schnelligkeitstrainings .......................................................................................... 18
1.6 Methoden des Schnelligkeitstrainings ................................................................................................. 19
1.6.1 Die Wiederholungsmethode ........................................................................................................... 19
1.6.2 Die Intensive Intervallmethode ....................................................................................................... 19
1.6.3 Die Spielmethode ............................................................................................................................ 19
1.6.4 Zusammenfassung von Kapitel 1 ..................................................................................................... 21
1.6.5 Lernkontrollfragen zu Kapitel 1 ....................................................................................................... 21
2 Wahrnehmung und Schnelligkeit im Fußball .......................................................................................... 22
2.1 Faktoren zur Verbesserung der Schnelligkeit ...................................................................................... 22
2.1.1 Zeitlicher Ablauf der Schnelligkeit ................................................................................................... 23
2.1.2 Erklärung aus der Sportartanalyse Fußball ..................................................................................... 23
2.2 Die Wahrnehmung .............................................................................................................................. 24
2.2.1 Das Auge .......................................................................................................................................... 24
2.2.2 Das Sehen ........................................................................................................................................ 25
2.2.3 Der Prozess des Sehens ................................................................................................................... 27
2.2.4 Fehlsichtigkeit ................................................................................................................................. 29
2.2.5 Wahrheit oder Wirklichkeit ............................................................................................................. 30
2.3 Die Datenverarbeitung ........................................................................................................................ 32
2.3.1 Einführung ....................................................................................................................................... 32
2.3.2 Das Gehirn ....................................................................................................................................... 32
2.3.3 Das Gehirn als Filter ........................................................................................................................ 37
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2.3.4 Training durch Bewegung................................................................................................................ 38
2.3.5 Die Bedeutung der Informationsverarbeitung für den Fußballspieler ............................................ 39
2.3.6 Beispielübungen zur Datenverarbeitung ........................................................................................ 40
2.4 Die Entscheidung ................................................................................................................................. 41
2.4.1 Einführung ....................................................................................................................................... 41
2.4.2 Kopf vs. Bauch ................................................................................................................................. 41
2.4.3 Zusammenarbeit von Großhirnrinde und limbischen System ........................................................ 42
2.4.4 Treffen von Entscheidungen im Fußball .......................................................................................... 43
2.5 Die Reaktion ........................................................................................................................................ 45
2.5.1 Einführung ....................................................................................................................................... 45
2.5.2 Exkurs in andere Sportarten ............................................................................................................ 46
2.5.3 Definition ......................................................................................................................................... 46
2.5.4 Ablaufphasen von Reaktionen ........................................................................................................ 46
2.5.5 Arten der Reaktion .......................................................................................................................... 47
2.5.6 Einflusskomponenten auf die Reaktionsleistung ............................................................................ 48
2.6 Zusammenfassung von Kapitel 2 ......................................................................................................... 50
2.7 Lernkontrollfragen zu Kapitel 2 ........................................................................................................... 51
3 Bewegungsmuster im Sprint .................................................................................................................. 52
3.1 Der erste Schritt ................................................................................................................................... 52
3.1.1 Einführung ....................................................................................................................................... 52
3.1.2 Anzahl, Intensität und Länge der Sprints im Fußball ....................................................................... 52
3.1.3 Bewegungsbeschreibung „erster Schritt“ ....................................................................................... 53
3.1.4 Bewegungsmuster „erster Schritt“ ................................................................................................. 53
3.2 Übungen Wall Drills ............................................................................................................................. 55
3.3 Das Beschleunigen ............................................................................................................................... 58
3.3.1 Einführung ....................................................................................................................................... 58
3.3.2 Schnelligkeit in Abhängigkeit vom funktionierenden Bewegungsapparat ...................................... 58
3.3.3 Die Arbeit der oberen Extremität und des Rumpfes bei der Beschleunigung ................................ 67
3.3.4 Die Arbeit der Beine beim Beschleunigen ....................................................................................... 68
3.3.5 Der „Core“ als wichtiger Faktor für Schnelligkeit ............................................................................ 71
3.3.6 Bewegungsbeschreibung Sprinten .................................................................................................. 72
3.3.7 Biomechanische Determinanten des Sprints .................................................................................. 73
3.3.8 Einfluss der Kraft auf die Sprintleistung .......................................................................................... 73
3.3.9 Frequenz und Schrittlänge .............................................................................................................. 74
3.3.10 Übungen zum Beschleunigen...................................................................................................... 75
3.4 Zusammenfassung von Kapitel 3 ......................................................................................................... 80
3.5 Lernkontrollfragen zu Kapitel 3 ........................................................................................................... 80
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4 Agilität ................................................................................................................................................... 81
4.1.1 Die Entwicklung der Agilität im Leistungssport ............................................................................... 82
4.2 Steigerung der Agilität als leistungssteigernder Faktor ....................................................................... 83
4.3 Das Abbremsen.................................................................................................................................... 84
4.3.1 Einführung ....................................................................................................................................... 84
4.3.2 Bewegungsbeschreibung ................................................................................................................ 84
4.4 Der Richtungswechsel ......................................................................................................................... 85
4.4.1 Einführung ....................................................................................................................................... 85
4.4.2 Bewegungsbeschreibung ................................................................................................................ 86
4.5 Die Reaktionsschnelligkeit als Leistungsparameter ............................................................................. 88
4.5.1 Agility Ladder ................................................................................................................................... 90
4.6 Lernkontrollfragen zu Kapitel 4 ........................................................................................................... 94
5 Ausdauertraining ................................................................................................................................... 95
5.1 Einführung ........................................................................................................................................... 95
5.2 Vorteile des Ausdauertrainings ........................................................................................................... 95
5.3 Muskuläre Faktoren des Ausdauertrainings ........................................................................................ 96
5.4 Ausdauertestung mit Shuttle Run Test ................................................................................................ 96
5.4.1 Der große Vorteil des Shuttle-Run-Tests ......................................................................................... 96
5.4.2 Ablauf des Shuttle Run Tests ........................................................................................................... 97
5.5 Methoden des Ausdauertrainings ....................................................................................................... 99
5.5.1 Dauermethode ................................................................................................................................ 99
5.5.2 Intervallmethode ........................................................................................................................... 100
5.5.3 Wiederholungsmethode ............................................................................................................... 100
5.5.4 Spielmethode ................................................................................................................................ 101
5.6 Fußballspezifisches Ausdauertraining ............................................................................................... 101
5.7 Zusammenfassung von Kapitel 5 ....................................................................................................... 103
5.7.1 Lernkontrollfragen zu Kapitel 5 ..................................................................................................... 103
6 Lösungen zu den Lernkontrollfragen ................................................................................................... 104
6.1 Lösungen zu Kapitel 1 ........................................................................................................................ 104
6.2 Lösungen zu Kapitel 2 ........................................................................................................................ 104
6.3 Lösungen zu Kapitel 3. ....................................................................................................................... 105
6.4 Lösungen zu Kapitel 4 ........................................................................................................................ 106
6.5 Lösungen zu Kapitel 5 ........................................................................................................................ 106
7 Glossar ................................................................................................................................................. 107
8 Tabellen & Abildungsverzeichnis ......................................................................................................... 110
9 Literaturverzeichnis ............................................................................................................................. 112
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1.2.2 Fasertypen
Der menschliche Muskelapparat besteht aus drei Arten von Muskelfasern, die überall am Körper in Kombination
vorkommen. Zum einen gibt es die roten, langsam zuckenden Muskelfasern (slow twitch), die eine erhöhte
Ermüdungsresistenz vorweisen und somit überwiegend für langanhaltende oder stetig wiederkehrende
Belastungen herangezogen werden. Zum anderen existieren die weißen, schnell zuckenden Muskelfasern (fast
twitch) welche zwar schneller ermüden, dafür eine erhöhte Kontraktionsgeschwindigkeit aufweisen und somit
bei schnellen und schnellkräftigen Bewegungen notwendig sind. Diese Faserart gilt es beim
Geschwindigkeitstraining so zu trainieren, dass deren Rekrutierung und die Kraftentfaltung verbessert werden.
Der dritte Typ wird als Intermediär-Typ bezeichnet und stellt eine Art „Zwitter“ der beiden vorgenannten dar. Je
nach Anforderung kann dieser Fasertyp die Aufgaben der schnellen oder der langsam zuckenden Fasern
unterstützen.
Die roten Slow—Twitch-Fasern (ST-Fasern), reichlich besetzt mit aeroben Enzymen (für Glykogen- und
Fettstoffwechsel, Mitochondrien, Myoglobin und Triglyzeriden, sind eher als ermüdungsresistente Fasern zu
bezeichnen.).
Die weißen Fast-Twitch-Fasern glykolytischer Prägung (FTG-Fasern verfügen über mehr anaerobe Enzyme,
Phosphat- und Glykogenspeicher). Sie sind die schnell ermüdenden „Kurzleister“ für höhere Intensitäten. Die
Fast-Twitch-Fasern oxidativer Ausprägung (FTO-Fasern) nehmen enzymatisch eine Art Mittelstellung ein. Als
intermediärer Fasertyp weisen sie auch die stärksten Anpassungsreaktionen auf spezifische Belastungen auf.
Grundsätzlich aber kommt es bei allen drei Muskelfasertypen (je nach Belastungsgestaltung) zu einer
metabolischen Ausdifferenzierung in die aerobe oder anaerobe Richtung.
Tabelle 1 wesentliche Merkmale der einzelnen Muskelfasertypen (nach Badtke et al., 1995)
In Tabelle 1 und 2 werden die Eigenschaften der Fasern übersichtlich dargestellt.
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Tabelle 2 Fasertypen in Belastung (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE)
Natürlich reagieren die unterschiedlichen Fasertypen auch in verschiedener Weise mit Adaptionen auf
Trainingsbelastungen. Dies wird in Tabelle 3 zusammengefasst.
Tabelle 3 Training der Fasertypen (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE nach Weineck, 2010 und Weineck, 2010b)
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Abbildung 1 Rekrutierungsmuster der Fasern (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE)
In obiger Abbildung ist zusammenfassend die Faserrekrutierung in Abhängigkeit von der elektrischen Schwelle
zu sehen. Werden viele elektrische Impulse an die Muskulatur gesendet bzw. ist das elektrische Signal stark, so
werden vorwiegend Typ II-Fasern benutzt und die Kraft steigt. Sehr deutlich ist zu erkennen, dass es ein
fließender Verlauf ist und man nicht sagen kann, dass ab einer gewissen Schwelle nur noch Typ I oder Typ II
Fasern verwendet werden (Baechle, 2008).
Die Faserverteilung ist genetisch vorgegeben, wonach es also „geborene Sprinter“ und Langzeitausdauersportler
gibt. Durch Training kann allerdings sehr stark ein positiver Einfluss auf die Muskelfasern genommen werden und
so die Kraftentfaltung gesteigert werden; auch wenn nur wenige spezielle Fasern vorhanden sind.
Hinsichtlich der Muskelfasertypen werden „weiße“, dicke, schnellzuckende (FTG Fasern) von „roten“, dünnen,
langsamen (ST Fasern) und gemischten (FTO Fasern) unterschieden. Aus zahlreichen Untersuchungen geht
hervor, dass Ausdauersportler mehr Slow Twitch Fasern aufweisen als FT Fasern. Bei Sprintern und Springern ist
die Verteilung umgekehrt. Nach derzeitigem Wissensstand ist zum einen eine Dominanz des genetischen Faktors
bekannt. Sprinter verfügen über z. B. bis zu 80 % an FTG und FTO Fasern, zum anderen besteht Klarheit darüber,
dass sich sowohl die Ultrastruktur als auch die metabolische Kapazität jeder einzelnen Muskelfaser spezifisch
dem unterschiedlichen Training anpassen können.
1.2.3 Kraft der Muskulatur
Die unterschiedliche Leistungsfähigkeit im Schnelligkeitsbereich – dies gilt besonders für ihre Teilkomponente,
die Beschleunigungsphase – basiert auf einem verschiedenen Ausgangsniveau an Koordinations- und
Kraftvermögen. Eine Verbesserung der speziellen Kraft geht stets auch mit einer Erhöhung der
Bewegungsgeschwindigkeit einher. Die Zunahme des Muskelquerschnittes ermöglicht mehr Brückenbindungen
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2 Wahrnehmung und Schnelligkeit im Fußball
Nicht nur die rein körperliche Schnelligkeit, sondern auch die Schnelligkeit im Kopf sollte trainiert werden. Immer
mehr wird von „handlungsschnellen“ oder „reaktionsschnellen“ Spielern gesprochen, die einen Vorteil haben.
Im Endeffekt sind diese Spieler bei der Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen schneller im Kopf als
andere Spieler. Dadurch können sie auf unvorhergesehene Situationen schneller reagieren. Solche Aktionen
schließen logischerweise fast alle Aktionen im Fußball mit ein, denn es ist unvorhersehbar wie sich der Gegner
verhält. Allenfalls kann man aus der Beobachtung Schlüsse ziehen und antizipieren. Auch für das Ballverhalten
gelten gleiche Abläufe. Dieses schnelle Reagieren findet jedoch eher unterbewusst statt.
Durch ein gezieltes Training der Wahrnehmung und Umsetzung kann der Spieler einen enormen
Wettbewerbsvorteil erzielen. Es ist so möglich den berühmten „Schritt schneller“ zu sein oder „schneller
umzuschalten“. Koppelt man diese Fähigkeit noch mit der rein physischen Schnelligkeit (siehe Kapitel 1 Q) und
Kraft (siehe LB 1), so hat man einen Spieler mit enormen körperlichen wie mentalen Fähigkeiten.
Es sei darauf hingewiesen, dass Kapitel 2 einen besonderen Stellenwert im Lehrbrief hat, was sich am Tiefgang
und am Umfang erkennen lässt. Als Grund ist eindeutig ein besonderer Wert dieses Wissens zu sehen, da ein
Fokus auf Wahrnehmung momentan seltener anzutreffen ist. Sowohl im Amateur-, Halbprofi-, aber auch
Profibereich gibt es noch den vorherrschenden Fokus auf rein physische Schnelligkeit. Deshalb möchte die
SPORTLEREI AKADEMIE den angehenden Athletiktrainern durch die Behandlung der Wahrnehmung ein möglichst
hochwertiges Material an die Hand geben, das sich von vielen anderen Trainingsmethoden/Philosophien und
althergebrachten Meinungen unterscheidet.
Um die Wahrnehmung des Fußballspielers zu verstehen, muss ein Ausblick in die Anatomie des Auges, Gehirns
und der Funktionsweise der beteiligten Systeme gewagt werden. Dies soll im zweiten Kapitel erfolgen. Außerdem
werden beispielhafte Übungen vorgestellt anhand derer der Trainer mit seinem Wissen und den Erfahrungen der
Praxisphase ein wirksames Programm zur Betreuung seiner Mannschaft/Spieler kreieren kann.
2.1 Faktoren zur Verbesserung der Schnelligkeit
Wenn es um das Training der Schnelligkeit geht, fallen versierten Trainern sofort unzählige Begriffe ein.
• Zyklische Schnelligkeit
• Azyklische Schnelligkeit
• Reaktionsschnelligkeit
• Aktionsschnelligkeit
• Handlungsschnelligkeit
Aus dem Kraftbereich sind dies u. a.:
• Startkraft
• Explosivkraft
• Reaktivkraft
• Schnellkraft
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Wenn es aber darum geht, z. B. die Reaktionsschnelligkeit isoliert zu trainieren, dann fällt vielen der altbekannte
Sprint auf ein vom Trainer gegebenes Signal ein. Doch mit diesem Sprint wird nicht nur die Reaktion trainiert,
sondern auch die Start-, Explosiv- und Schnellkraft, sowie die zyklische Schnelligkeit und evtl. deren Ausdauer.
Hat ein Spieler Schwächen in der Reaktion, kann er diese Eigenschaft nicht einzeln trainieren, sondern übt immer
viele andere Eigenschaften mit. Bei einem effektiven Technikerwerbstraining übt man aber auch nicht
Zweikampf, Ballmitnahme, Passen, Tempodribbling und Torschuss in einer Übung, da dies zu viele Elemente auf
einmal sind und damit die Effektivität sinkt
2.1.1 Zeitlicher Ablauf der Schnelligkeit
• Wahrnehmung
• Datenverarbeitung
• Entscheidung
• Reaktion
• Loslaufen
• Beschleunigen
• Richtungswechsel
2.1.2 Erklärung aus der Sportartanalyse Fußball
Die Individual- und Teamleistungsfähigkeit im Fußball hängt neben technischen, taktischen und mentalen
Einflussgrößen, vor allem von konditionell-physischen Faktoren ab. Im Hinblick auf die konditionell- physischen
Anforderungen, besteht Fußball primär aus explosiv-schnellen und schnellkräftigen Aktionen (Sprints, Sprünge,
Schüsse und Zweikampfsituationen).
Die Anforderungen an einen Fußballspieler sehen daher wie folgt aus:
• Ca. 1.000 – 1.400 Kurzzeitaktionen die sich alle vier bis sechs Sekunden ändern
• Variable Bewegungsaktionen mit intermittierender Belastungscharakteristik
• Ca. 10 – 12km Gesamtlaufleistung während des 90-minütigen Spiels
• Ca. 0,5 bis 11 % der Gesamtlaufleistung sind Sprints
• Geringe Steigerung der Gesamtwegstrecke in den letzten 20 Jahren
• Anstieg des Anteils mit hohen Geschwindigkeiten (> 15 km/h) von ca. 12 % auf 24 – 28 %
• Laufstrecken über 20 Meter bei hoher Intensität spielen eine untergeordnete Rolle
• Ca. 90 % aller Tore werden innerhalb des Strafraums erzielt.
• D. h. Tore werden überwiegend in „Ballungsräumen“ erzielt, in denen höchster Gegner- und Zeitdruck
herrscht
Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass im Schnelligkeitstraining für Fußball mehr Komponenten berücksichtigt
werden müssen als die typischen Kraft- und Ausdauerelemente. Je höher das Leistungsvermögen einzelner
Spieler ist, desto mehr spielen Kleinigkeiten bei der Entscheidung eines Zweikampf- oder Kopfballduells, eine
tragende Rolle. Es ist davon auszugehen, dass bei zwei technisch und athletisch gleichstarken Spielern derjenige
die Situation für sich entscheidet, der diese schneller wahrgenommen, verarbeitet und in eine physische
Bewegung umgesetzt hat.
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2.2 Die Wahrnehmung
Das Auge beeinflusst 90 % der menschlichen Wahrnehmung. Umgekehrt macht das, was der Mensch sieht aber
nur 10 % dessen aus, was er wahrnimmt. Er sieht das, was er aufgrund seiner Wahrnehmung glaubt zu sehen.
Für die meisten Menschen ist es so selbstverständlich sehen zu können, dass sie sich darüber keine Gedanken
machen. Wenn jemand das Sehen beschreiben soll, dann stellt er sich das Auge als Linse eines Projektors vor,
von der aus das Bild irgendwie in das Bewusstsein projiziert wird.
Tatsächlich existiert das Bild der Welt, so wie es auf einem Foto zu sehen ist, nur bis auf die Netzhaut. Danach
geht es in ein Feuerwerk von elektrischen Impulsen über. Nur diese Nervenimpulse kann das Gehirn verarbeiten.
2.2.1 Das Auge
Einführung
Das Auge ist eines der faszinierendsten Organe des Menschen. Mit über 60 Mio. Nervenfasern direkt mit dem
Gehirn verbunden, leisten unsere Augen fast unermüdlich Präzisionsarbeit: Ständig in Bewegung stellen sie sich
nahezu verzugslos auf alles scharf, was zu sehen ist. Zudem ist das Auge das einzige Sinnesorgan, das man gezielt
ein- und ausschalten kann.
Anatomie des Auges
Abbildung 4 Das Auge (Quelle: SOV, 2002)
1. Glaskörper, corpus vitreum 2. Aderhaut, chorioidea, 3. Netzhaut, retina, 4. Netzhautgrube, fovea, 5.
Sehnerv, nervus opticus, 6. Lederhaut, sklera, 7. Hornhaut, cornea, 8. Regenbogenhaut, iris, 9. Pupille, pupilla,
10. Augenlinse, lens cristallina, 11. Kammerwasser, humor aqueus, 12. Ziliarkörper, corpus cilare
Der rundliche Augapfel besteht aus dem Glaskörper, einer transparenten, gallertartigen Masse. Dieser wird von
der Lederhaut umschlossen, die vorne in die uhrglasförmige, lichtdurchlässige Hornhaut übergeht. Unter der
Lederhaut liegt die gefäßreiche Aderhaut, welche das Auge mit Nährstoffen versorgt. Vorne geht die Aderhaut
in die Regenbogenhaut über, in deren Mitte das "Guckloch", die Pupille, liegt. Hinter der Iris sitzt die Augenlinse,
welche das durch die Pupille einfallende Licht durch den Glaskörper auf die dahinterliegende Netzhaut abbildet,
welche die Sehzellen (Stäbchen und Zapfen) enthält. Direkt gegenüber der Pupille liegt die Netzhautgrube mit
dem Bereich des schärfsten Sehens. Geschützt wird diese von einer Zellschicht, die "gelber Fleck" genannt wird.
Nasal davon, dort, wo der Sehnerv in die Netzhaut eintritt, verfügt diese über keine Sehzellen und ist daher
lichtunempfindlich ("Blinder Fleck"). Der Bereich zwischen Linse und Hornhaut wird Augenkammer (eingeteilt in
vordere und hintere Augenkammer) genannt. Sie ist mit dem Kammerwasser gefüllt, das diese Augenpartie
versorgt.
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3 Bewegungsmuster im Sprint
Nachdem nun sowohl die allgemeinen Komponenten der Schnelligkeit (siehe Kapitel 1 Q) und die
wahrnehmungsbasierte Schnelligkeit (siehe Kapitel 2 Q) behandelt wurden, soll nun genauer auf die Lauf- und
Sprintbewegung eingegangen werden.
Es wird sowohl der erste Schritt im Bewegungsmuster analysiert, wie auch die Bedeutung des Rumpfes, der Arme
und der Beine beim Beschleunigen vorgestellt. Außerdem wird die Bedeutung der Kraft auf die Schnelligkeit
verdeutlicht und die Biomechanik des Sprints in Betracht gezogen.
3.1 Der erste Schritt
3.1.1 Einführung
Je nach Position des Spielers zu seinem Gegenspieler, je nach Aktion, auf die er reagieren muss bzw. auf die er
startet, untergliedert sich der „erste Schritt“ in verschiedene Startbewegungen. Grundvoraussetzung für einen
schnellen ersten Schritt ist ein tiefer Schwerpunkt zu Bewegungsbeginn. Der erste Schritt sollte immer auch mit
dem richtigen Bein in die richtige Richtung gemacht werden. Je nach Typ Sprinter kann der erste Schritt
raumgreifend gemacht werden.
3.1.2 Anzahl, Intensität und Länge der Sprints im Fußball
Die Spielfeldgröße und das taktische Verhalten im Raum stellen die Basis für die Länge der Sprintdistanzen im
Fußball dar. Analysen zeigen, dass 96% der Sprints in einem Fußballspiel Distanzen von bis zu 30 m aufweisen.
Dabei sind 49% der Sprintdistanzen zehn Meter und kürzer. Aus dieser Verteilung der Sprintdistanzen kann
abgeleitet werden, dass sowohl das Sprintantrittsverhalten als auch die maximale Sprintgeschwindigkeit wichtige
Ausprägungen der Sprintleistungsfähigkeit im Fußball sind.
In der Premier League absolvieren die Spieler im Durchschnitt 183 Läufe mit hoher Intensität, wovon im Mittel
84,6 Sprints unter zwei Sekunden und drei Sprints mit einer Dauer von über sechs Sekunden waren. In der
Summe absolviert jeder Feldspieler über 100 Sprints mit einer Gesamtstrecke von über 1000 Metern. Bezogen
auf die Dauer der durchschnittlichen Sprintzeiten zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den
unterschiedlichen Spielpositionen. Jedoch hatten Mittelfeldspieler kürzere Erholungszeiten zwischen den Sprints
als Stürmer oder Abwehrspieler. Dabei richten sich 48,7% aller zielgerichteten Laufwege direkt nach vorne, 7%
direkt nach hinten. Annähernd 9% zielen nach lateral rechts oder links und weitere 10% nach diagonal rechts
oder links vorne.
Es lässt sich also zusammenfassen:
• 60 % der Sprints werden aus der Laufbewegung absolviert
• Bei ca. 75 % der Sprintaktionen kommt es zur Bedrängnis durch Gegner
• Die Gesamtleistung bei Anzahl und Strecke der Sprints steigt mit der Spielklasse
• In der ersten Halbzeit sind die Sprintleistungen etwa 5 % größer als in der zweiten Halbzeit
Die Summe aus Drehungen, Richtungswechseln, Sprints und intensiven Läufen ergibt die Anzahl der ersten
Schritte:
• 183 Läufe mit hoher Intensität
• 904 Drehungen
• 50 schnelle Richtungswechsel
Ein Fußballer macht während eines Spiels im Durchschnitt über 1100 „Erste Schritte“.
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3.1.3 Bewegungsbeschreibung „erster Schritt“
Bisher gibt es kaum einen Athletiktrainer im Fußball, der sich dem Thema „erster Schritt“ intensiv gewidmet hat.
Für viele ist es ein nicht zu beachtender Bewegungsablauf, der selbstverständlich zum Loslaufen dazu gehört.
Befragt man Fußballspieler, wie ihnen beigebracht wird loszulaufen, werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit
sagen, dass sie viele kleine Schritte beim Loslaufen machen sollen. Diese Aussage ist zum einen weder
vollkommen falsch, noch ist sie wirklich richtig.
Es gilt dabei ganz individuell von Spieler zu Spieler zu unterscheiden. Ein gutes Beispiel kommt aus der
Leichtathletik. Einer der weltbesten Starter der Sprinterszene ist der ehemalige Weltmeister Asafa Powell
(9,74sec). Auch wenn ein Fußballer nie aus der Startposition eines 100 m Läufers starten wird, so gilt es sich
trotzdem in einem idealen Technikbild an den schnellsten Menschen zu orientieren. Betrachtet man seine
Starttechnik so fällt besonders sein enorm großer explosiver erster Schritt auf. Die gesamte Bewegung ist auf
eine möglichst große horizontale Beschleunigung ausgelegt. Dabei spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle.
Zum einen kann er anders als ein Fußballspieler aus einer tiefen Position starten. Dadurch gelingt es ihm, den
Oberkörper weit nach vorne zu richten. Dies unterstützt er zusätzlich durch ein „Nachuntenneigen“ des Kopfes.
Ein übergroßer und explosiver Armschwung in der Startphase unterstützt das Abdrücken der Beine aus dem
Startblock. Beobachtet man den Moment, indem Powell den Startblock verlässt, erkennt man eine komplette
Körperstreckung vom Sprunggelenk bis zum Kopf. Mit dem ersten Schritt beschleunigt er auf 10,5 km/h. Diese
enorme Beschleunigung erreicht er aufgrund zweier Faktoren. Zum einen eine sehr lange Bodenkontaktzeit von
0,19sec während der ersten Stützphase und zum zweiten durch einen übermäßig ausgebildeten M. Iliopsoas. Der
sogenannte Sprintermuskel ermöglicht Powell ein äußerst schnelles Vor- und Zurückschwingen der Beine.
Dadurch kompensiert er die lange erste Bodenkontaktzeit.
Diese physischen Gegebenheiten sprechen für einen langen ersten Schritt. Im Vergleich dazu steht der japanische
Sprinter Nobuharu Asahara (10,02sec). Während seines ersten Schrittes beschleunigt er während einer
Bodenkontaktzeit von 0,16sec auf 9,4 km/h. Beim Betrachten des MRT Bildes seines M.Iliopsoas fällt der große
Unterschied im Muskelquerschnitt im Vergleich zum Jamaikaner auf. Daher ist der Japaner ein Sprinter, der
aufgrund „mangelnder“ Kraft mehr Schritte in der gleichen Zeit machen muss wie Asafa Powell. Dennoch reicht
dies allein nicht als entscheidender Vorteil. Näheres dazu im Kapitel „Frequenz und Schrittlänge“ 3.2.9 Q.
3.1.4 Bewegungsmuster „erster Schritt“
Wie weiter oben bereits beschrieben, kommt ein Fußballspieler nie in die gleiche Startposition, wie ein
Leichtathlet. Trotzdem gelingt ein effektiver erster Schritt nur dann, wenn der Körperschwerpunkt vor dem
Bewegungsbeginn abgesengt wurde. Gleichzeitig nehmen Armschwung, Körperstreckung und Kniehub Einfluss
auf die Schrittlänge. Somit startet ein Fußballspieler aus einer ähnlichen Startposition, wie es der 100 m Sprinter
tut. Im Vergleich zum Leichtathlet, der ein rein lineares Loslaufen trainiert, kommen beim Fußballspieler jedoch
weitere Bewegungsrichtungen vor, die folgendermaßen gewichtet werden können:
1. 1. Schritt nach vorne (ca. 49 %)
2. 1. Schritt diagonal nach vorne (ca. 10 %)
3. 1. Schritt zur Seite (ca. 9 %)
4. 1. Schritt direkt nach hinten (ca. 7 %)
Übungen zum ersten Schritt
Walldrills
Um Wall Drills trainieren zu können, benötigt man nicht viel Equipment. Um die richtige Technik zu erlernen
reicht Anfangs ein sogenanntes Stützelement. Dies kann eine Wand, Zaun oder aber auch ein Trainingspartner
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Abbildung 31 Training mit der Vipr (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE)
3.3.3 Die Arbeit der oberen Extremität und des Rumpfes bei der Beschleunigung
Die Armarbeit ist ein sehr wichtiger Faktor bei der Sprintbewegung, da sie als Gegenbewegung zu den Beinen
stattfindet und somit für die Stabilität der Bewegung verantwortlich ist. Die Arme sorgen weiterhin dafür, dass
die Haltung während der Laufbewegung aufrechterhalten wird, da sie sehr großen Einfluss auf die Bewegung des
Schwerpunktes haben. Vor allem beim Start der Sprintbewegung wird ein großer Teil der Bewegungsenergie
durch die Arme entwickelt, bis der gesamte Bewegungsapparat in Schwung gekommen ist. Hier ist die Frequenz
der Armarbeit im rhythmischen Einklang mit den Beinen ein essenzieller Faktor für die Entwicklung einer hohen
Endgeschwindigkeit.
Eine aggressive Armarbeit ist ein Muss beim Sprint, wobei der ganze Arm als Einheit arbeiten muss. Dabei sollte
der Ellenbogen um ca. 90 Grad gebeugt sein. Die Hände bleiben mehr oder weniger entspannt, wobei die
Armbewegung so weit geht, dass die Hände bis auf Nasenhöhe nach vorne-oben gebracht werden und beim
Durchschwung bis knapp hinter das Gesäß schwingen.
Abbildung 32 Armarbeit zur Beschleunigung (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE)
Entscheidend dabei ist, dass die Armbewegung geradlinig ist und nicht seitlich ausgewichen wird. Sobald die
Ellenbogen nach außen genommen werden, verändert sich die Oberkörperhaltung und es geht Energie verloren.
Die gesamte Armbewegung resultiert aus der Schulter heraus, wobei die Bewegung im Ellenbogengelenk so
gering wie möglich gehalten wird. Die Hände können während des Sprints geschlossen oder leicht geöffnet sein,
sollten aber überwiegend entspannt gehalten werden. Der Daumen zeigt während der Bewegung geradlinig nach
vorne oder oben und gibt die Richtung der Bewegung vor. Die Handgelenke sind nach Möglichkeit fest und
gerade, da Veränderungen in diesem Bereich sowohl Einfluss auf die Haltung, die Richtung und die Energie der
Bewegung haben.
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Abbildung 33 Armarbeit als Schwungkomponente für die Schnelligkeit (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE)
Die Arme dienen als Schwungelemente und beeinflussen die Laufrichtung. Je schneller die Arbeit der Arme und
je stabiler die obere Extremität in der Bewegung ist, desto höher kann die Endgeschwindigkeit werden. Für eine
effiziente Armarbeit sind ein funktionierender Schultergürtel und eine gut ausgeprägte Armmuskulatur
notwendig. Daher muss im Athletiktraining besonders der Bereich der Schulterbeweglichkeit aber auch der
Bereich der Schulterstabilisierung berücksichtigt werden. Hierfür eignen sich dynamische Schwungbewegungen
aus den Armen heraus und Stützübungen. Kombinierte Stützbewegungen führen gleichzeitig zu einer
Verbesserung der Kraft und der Beweglichkeit.
Auch die Hals- und Nackenmuskulatur muss im Training gefordert werden, damit es nicht während des Sprints
zur Ermüdung und somit zu einer Verspannung in diesem Bereich kommt. Für die Ausbildung der oberen
Extremitäten müssen die Muskelgruppen der Schulter, die der Brust und die der oberen Rückenmuskulatur
trainiert werden.
3.3.4 Die Arbeit der Beine beim Beschleunigen
Die Beine leisten ohne Frage die Hauptarbeit bei der Sprintbewegung und tragen den Spieler über die geforderte
Distanz. Im Bereich der Beine gibt es einige leistungsentscheidende Faktoren, wie das optimale Zusammenspiel
von Beweglichkeit, Kraft und Koordination in allen Gelenken. An den unteren Extremitäten finden sich vom
Boden beginnend das Sprunggelenk, dann das Kniegelenk und schließlich das Hüftgelenk, welche allesamt
harmonisch zusammenarbeiten müssen um eine runde und flüssige Laufbewegung realisieren zu können. Die
Beinmuskulatur steht in einer gegenseitigen Abhängigkeit, wobei jede Muskelkette großen Einfluss auf alle
benachbarten Muskelketten hat. Beispielweise können abgeschwächte Außenrotatoren im Hüftgelenk eine
übermäßige Pronation des Sprunggelenkes verursachen.
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Abbildung 34 Spirallinie (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE)
Beim Athletiktraining der Beine sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jede Art von komplexen
Bewegungsabläufen mit Schwerpunkt auf die Beinmuskulatur funktioniert zur Verbesserung der
Kraftentwicklung. Es können Kniebeugen, Ausfallschritte, Sprünge und Wechselsprünge als Basisbewegungen für
Übungen dienen. Sobald diese Bewegungen perfekt ausgeführt werden, sind selbstverständlich auch alle
möglichen Kombinationen aus den voran genannten Beispielen machbar.
Wie in Abbildung 49 zu sehen ist, muss bei den meisten Schritt- und Gangbewegungen die gesamte rückwärtige
Kette der Muskeln aktiv mitarbeiten. Vor allem bei Ausfallschrittbewegungen wird diese Muskelverkettung stark
beansprucht und somit gezielt in Bewegung trainiert. Es muss dringend vermieden werden, einzelnen Muskeln
die Aufgabe zur Beschleunigung zuzugestehen. Komplexe Bewegungen (und da gehört das Laufen dazu) laufen
immer in Muskelketten und Muskelschlingen ab, die ihre Leistungsfähigkeit gezielt durch intermuskuläre
Koordination und komplexe Bewegungsmuster verbessern. Hat man diesen Zusammenhang verstanden, dann
wird es einfacher, sinnvolle Übungen auszusuchen und zu kombinieren um den Sportler schneller und agiler zu
machen.
Aus diesem Zusammenhang ergibt sich aber auch die Tatsache, dass die Verkettungen jeweils nur genauso stark
sind wie ihr schwächstes Glied. Sollte in einem oder mehreren Muskeln ein Defizit, eine Verspannung oder
Immobilität vorliegen, leidet darunter die Performance der gesamten Muskelkette. Demnach müssen nicht nur
kräftigende Elemente, sondern vor allem auch mobilisierende und regenerierende Einheiten eingeplant werden.
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Abbildung 35 Rückwärtige Muskelkette (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE)
Bei der Beinarbeit ist ebenfalls wieder die Beweglichkeit entscheidend für die Leistungsentwicklung des
Sportlers. Vor allem im Bereich der Schrittlänge aber auch der Beinhubbewegung, kann aus einer mangelnden
Beweglichkeit sehr schnell eine falsche Haltung und schlechte Laufleistung resultieren. Bei der Beinstreckung ist
eine ausreichende Hüftstreckung notwendig um dem Sprintschritt nach hinten eine ausreichende Länge zu
geben. Gleichzeitig ist aber auch eine ausreichende Hüftbeugefähigkeit notwendig um das Bein ausreichend
hochheben zu können um den Schritt nach vorne möglichst effizient zu gestalten.
Im Kniegelenk und im Sprunggelenk ist die Stabilität von entscheidender Bedeutung, da diese beiden Gelenke
für die Geradlinigkeit der Laufbewegung verantwortlich sind und sehr hohen Belastungen standhalten müssen.
Wohingegen im Sprunggelenk die Flexibilität im Vordergrund steht. Je größer die Beweglichkeit im Sprunggelenk
des Spielers ist, desto mehr Kraft kann er auf den Untergrund übertragen. Daher muss an der Flexibilität und
Stabilität aller beteiligten Gelenke gearbeitet werden.
Während des Sprints sollten die Füße permanent in einer Dorsalflexion (nach oben ziehen des Fußes) sein und
diese nur im Moment der Bodenberührung verlassen. Bei Bodenberührung ist das gesamte Gewicht auf den
Fußballen, direkt unterhalb des Läufers und nicht auf der Ferse. Nach Verlassen des Bodens beschreibt der Fuß
eine Bogenbewegung nach oben in Richtung zum Gesäß. In diesem Moment kommt das Knie nach oben und der
Oberschenkel ist nahezu parallel zum Boden. Dabei ist das Knie um ca. 90 Grad gebeugt. Danach wird das Bein
aggressiv nach vorne unten, unter das Kniegelenk gestreckt, bis wieder Bodenkontakt vorhanden ist. Diese
Bewegung wird zyklisch mit beiden Beinen im Wechsel wiederholt.
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4 Agilität
Nun hat der Leser schon einen Überblick über Schnelligkeit (Kapitel 1 Q), Wahrnehmung (Kapitel 2 Q), den
konkreten Sprint (Kapitel 3 Q) und den damit verbundenen Themenkomplexen erhalten. Dies allein würde schon
reichen, um einen Spieler schneller zu machen. Noch fußballnäher ist sogar ist aber die Agilität. Diese Fähigkeit
wird im Folgenden vertieft. Es wird geklärt was Agilität ist, wie sie sich zusammensetzt und wie man sie trainieren
kann.
Nähert man sich dem Begriff „agil“ aus dem Lateinischen, so findet man in der Übersetzung des Wortes „agere“
tun, machen handeln. Darin liegt auch gleichzeitig das Problem. In dem Wort Agilität liegt ein extrem großer
Interpretationsspielraum. Die Interpretationen reichen von Beweglichkeit, Beinarbeit, Koordination über
schnelle Beine, Wendigkeit bis hin zu Loslaufen oder schnellen Drehbewegungen. Laut Duden bezeichnet die
Reaktion das „Wirkung zeigen auf einen bestimmten Reiz“ – also eine Verhaltensänderung aufgrund eines
Ereignisses (Dudenredaktion, 2013).
Bei jeglicher Art von Startvorgang, bei dem auf ein akustisches oder visuelles Signal geachtet und reagiert werden
muss, profitiert der Sportler von einer guten Reaktionszeit und der Fähigkeit, auf jenes Signal zweckmäßig und
effizient zu reagieren.
Unter der Reaktionszeit versteht man die Zeitspanne, die zwischen einem Reaktionsanlass und der darauf
ausgerichteten Handlung liegt.
Viele Reaktionsleistungen beruhen auf der Fähigkeit der Antizipation, nämlich genau dann, wenn man bereits
weiß, dass es einen gewissen Reaktionsanlass geben wird und sich auch schon im Klaren darüber ist, wie man
darauf reagieren kann und wird. Diese Handlungsantizipation hängt wiederum von der Bewegungsfähigkeit ab,
also davon, wie gut der Bewegungsapparat darin ist, in kürzest möglicher Zeit möglichst hohe Leistungen zu
erbringen. Dabei ist eine gut ausgeprägte intermuskuläre Koordination von Vorteil, da dadurch sehr viel
Muskelmasse zweckmäßig und zielgerichtet eingesetzt werden kann. Demnach darf man Agilität nicht mit reiner
Beinarbeit verwechseln. Zwar tragen die unteren Extremitäten den Körper, doch ist der gesamte
Bewegungsapparat an agilen Bewegungen beteiligt. Ähnlich der körperlichen Belastung beim Sprung, ist für
reaktive und agile Bewegungsmuster ein synergistisches Zusammenarbeiten des gesamten Körpers notwendig.
Eine verbesserte Agilität lässt die Bewegungen des Sportlers geschmeidiger wirken und verleiht ihm die Fähigkeit
auch unbekannte Situationen besser zu meistern. Man kann also sagen, dass es sich bei der Agilität um die
Bewegungskomponente im Zusammenhang mit der Reaktionsgeschwindigkeit handelt. Betrachtet man den
Begriff Agilität näher, so wird er oft in Assoziation mit Flinkheit und Wendigkeit gesehen. Dies gibt ihm eine
zeitliche Abhängigkeit, was so viel bedeutet wie, dass derjenige, der er schafft, den gleichen Bewegungsablauf in
kürzerer Zeit zu meistern, als wendiger, flinker oder agiler angesehen wird. Also spielt auch hier der Faktor
Muskelfaserrekrutierung und die intermuskuläre Koordination eine übergeordnete Rolle.
Interessanterweise ist die Agilität primär eine neuronale Fähigkeit (Graham, 2014). So dürfe ein Sportler nicht
nur die Kraft entwickeln um agiler zu werden, sondern müsse auch komplexe sportartnahe Agilitätsübungen
durchführen. Eine sehr interessante Studie zum Thema „Agilität und kognitive Leistungsfähigkeit“ der US Air
Force durch Lennemann et al. (2013) mit 41 Teilnehmern konnte nicht nur zu erwartende Verbesserungen in der
Agiliät, sondern auch in der kürzeren Verarbeitungszeit auf akustische Signale, verbesserte Gedächtnisleistung
und visuelle Wachsamkeit feststellen. Außerdem wurde die VO2max deutlich gesteigert. In der Studie wurde
normales Training mit Agilitätstraining verglichen.
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Abbildung 45 Training mit Reaction-Belt (Quelle: SPORTLEREI AKADEMIE)
Eine gute Agilität bzw. die Fähigkeit sich zweckmäßig, unter Anwendung korrekter Technik auch in unerwarteten
Situationen zu bewegen wertet die Leistungsfähigkeit des Athleten stark auf. Im Fußball besitzt die Agilität
beispielsweise bei folgenden Situationen eine herausragende Bedeutung:
Angriff - mit Ball auf den Verteidiger reagieren und zweckmäßig
handeln
Verteidigung - schnellstmöglich auf die Bewegung des Angreifers
reagieren und handeln können
4.1.1 Die Entwicklung der Agilität im Leistungssport
Wie bereits erwähnt sind das Leistungsniveau und die Körperlichkeit im Leistungssport in den letzten Jahren
deutlich gestiegen. Viele Sportarten sind in ihren Bewegungen schneller und athletischer geworden. So auch der
Fußball (siehe LB 1 Q) Je besser sich der Fußballer also bewegen kann, desto besser wird er auf seinem
Leistungsniveau zurechtkommen. Die Agilität ist ein entscheidender Faktor um mit dem eigenen Körper
zielgerichtet und zweckmäßig arbeiten zu können, aber gleichzeitig auch dazu in der Lage zu sein, Verletzungen
durch Reaktionsanlässe zu vermeiden und auf unerwartete Situationen mit Körperbewegungen zu reagieren.
Wie Liebenson (2014) unter Bezug auf Cronin und Hansen klarstellt, findet in den meisten Sportarten nie ein
Erreichen der Maximalgeschwindigkeit statt. Vielmehr ist der Antritt und die Fähigkeit die Richtung zu wechseln
(entspricht dann etwa Agilität) entscheidend. Außerdem stellen Sheppard und Buck (2006) unter Berufung auf
zahlreiche Quellen (Baker, Buttifant, Tsitskarsis, Young) fest, dass die Agilität nicht stark mit der maximalen
Geschwindigkeit verbunden ist. Gleiches fanden Brughelli et al. (2008) heraus. Sie fanden ebenfalls keinen
Zusammenhang mit der Geschwindigkeit und anderen Kraftwerten. Dennoch kommen auch sie zu dem Schluss,
dass ein Agilitätstraining vor allem mit seitlichen und vertikalen Sprüngen und hoher Sportartspezifität
erfolgreich ist. Dies würde auch die Resultate von Spiteri und Kollegen (2014) unterstützen, die zwischen Agilität
und exzentrischer Maximalkraft einen hohen Zusammenhang herstellen konnten. Diese Form der Kraft wird beim
Aufkommen auf den Boden stark gefordert. Young et al. (2002) unterstützt diese Befunde indem er keinen
beziehungsweise keinen einheitlichen Zusammenhang zwischen konzentrischer Beinkraft und der
Geschwindigkeit von Richtungswechseln im Sprint feststellt, jedoch schnelleren Versuchspersonen durchaus
auch höhere Reaktivkräfte beim Drop Jump bescheinigt. Dies spricht somit auch für die Bedeutung der
exzentrischen Maximalkraft.
Das gilt auch für den Fußball. Liebenson führt weiter aus, dass Mark Verstegen einer der ersten Trainer war, der
vom reinen Training der Maximalgeschwindigkeit abkam und großen Wert auf Richtungswechsel legte.
Verstegen wurde nicht umsonst durch seine Arbeit mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft berühmt.
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4.2 Steigerung der Agilität als leistungssteigernder Faktor
Aufgabe des Trainers ist es, das Bewegungsbewusstsein des Spielers dahingehend zu verbessern, dass dieser
komplexe Bewegungsmuster bewältigen kann und auch in unerwarteten Situationen in der Lage ist zu reagieren
und somit Verletzungen zu vermeiden.
Der Fußballer, der sich seiner Bewegungen bewusst ist und diese auch unter Stress (Gegner, Zeitdruck) abrufen
kann, wird einen entscheidenden Leistungsvorteil gegenüber den Kontrahenten haben, die dazu nicht in der Lage
sind. Die Verbesserung der Bewegung, in Abhängigkeit der Bewegungsgeschwindigkeit, stellt einen nicht zu
unterschätzenden Erfolgsfaktor dar. Je besser der aktive Bewegungsapparat des Sportlers ausgebildet ist und je
optimaler er diesen auch einsetzen kann, desto eher wird er in der Lage sein auch schwierige Techniken und
Anforderungen seiner Sportart zu bewältigen. Vor allem, wenn rhythmische oder fließende Bewegungen
gefordert sind, ist eine verbesserte Agilität von Vorteil.
Um die Agilität nachhaltig zu verbessern, müssen komplexe Bewegungsaufgaben in das Training integriert
werden um möglichst viel vom aktiven Bewegungsapparat zu fordern und zu schulen. Die Arbeit mit
Hindernissen, Gegnern und unerwarteten Situation wirkt sich leistungssteigernd auf die Agilität und das
Bewegungsbewusstsein des Sportlers aus. Aus einer über zwei Jahre durchgeführten Studie an
Nachwuchsfußballern geht hervor, dass begleitendes Krafttraining die Fähigkeit zum Richtungswechsel deutlich
erhöhen kann. Die deutsche Forschergruppe um Keiner (2014) führte über zwei Jahre Krafttraining mit
jugendlichen Fußballern in klassischer Blockperiodisierung mit Kraft-/Hypertrophie- und Kraftausdauertraining
durch.
Übungen zur Agilität:
Diamond
Abbildung 46 Übung Diamond (Quelle: Sportlerei Akademie)
Beim Diamond befindet sich der Start und das Ziel mittig eines Vierecks (ca. 15 x 15 m). Von dem Starthütchen
aus wird digonal vowärts zum ersten aussen stehnden Hütchen gesprintet und wieder zurück zur Mitte. Der
gleiche Ablauf direkt mit den drei anderen aussen stehenden Hütchen.