©schottillion · 2015. 11. 9. · ©schottillion das magozin für jung & alt-schotten ausgabe...
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Rb.b.Verlagspostamt 1010 Wien, GZ 02Z031332 S
©Schottillion das magozin für jung & alt-schotten ausgabe siebzehn oktober 2006
koedukation eine bereicherung unseres schulischen lebens
Seit zwei Jahren sind wir nun koedukativ, zu den „Schotten44 kamen „SchottinnenErfahrungen wurden gemacht, Fragestellungen haben sich ergeben, auch zukünftige Aufgaben resultieren aus der gemeinsamen Erziehung von Mädchen und Buben.
Die Schülerinnen haben unser schulisches
Leben um einen wesentlichen gesellschaftli
chen Aspekt des Miteinander erweitert. Um ein
Miteinander, welches im Sinne eines gesell
schaftlichen Abbildes der Realität auch
Konflikte nicht scheut. Wir alle, Lehrerinnen
und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, wurden
und sind damit konfrontiert. So manche
Bedenken — insbesondere von Lehrerinnen und
Eltern - lösten sich in Luft auf, Berührungs
ängste wichen einem neuen Gemeinschafts
gefühl, welches Anlass bot, die eigene Rolle zu
überdenken oder eventuell sogar neu zu defi
nieren. Das Resultat dieser Neubestimmung
kann durchaus als Bereicherung jenes Pro
zesses bezeichnet werden, der nie enden sollte
und unser eigentliches Menschsein im Wesent
lichen ausmacht. Lernen, lebenslanges Lernen,
bedeutet nun auch soziales Lernen unter ähn
lichen geschlechtsspezifischen Bedingungen,
wie sie die jungen Menschen im gesellschaft
lichen Leben vorfinden. Für Lehrerinnen und
Lehrer ergaben sich neue, interessante Aspekte
des Lehrens und Lernens: Es hat sich gezeigt,
dass die Mädchen im Unterrichtsgeschehen
ihre sozialen und fachlichen Kompetenzen im
Regelfall unauffälliger einbringen als die Buben.
Es liegt an der Sensibilität der Lehrenden, auf
dieses Verhalten auch methodisch und didak
tisch zu reagieren. Es wäre aber auch zu
überlegen, inwiefern eigene Workshops zur
Geschlechterproblematik im Rahmen des
Unterrichts dazu beitragen könnten, den
koedukativen Erfahrungsprozess sinnvoll zu
begleiten und auf entstehende Problemfelder
angemessen zu reagieren.
Schulische Erziehung findet grundsätzlich
zwischen verschiedenen Spannungsfeldern
statt, die Koedukation stellt uns dabei mitunter
vor zusätzliche Fragen, sie wird das auch in
Zukunft tun, wenn die uns anvertrauten
jähre Jugendlichen in neue Lebensabschnitte ein
treten. Aber wir werden gemeinsam Antworten
darauf finden. Zum Wohle von uns allen.
Gerhard Kohlmaier, Klassenvorstund der 2b
inhalt
2 / 3 zwei j ä h r e koedukation
4 mithelfen!
5 europawoche im waldviertel
6/7 sportcamp 2(K)6
8 mit k.i.l.t. im ausland
9 who is steinhauer?
10 die abtwahl
I filmriss & lesezeichen
editorial endlich mädchen!
* f l | Endlich Mädchen, • - . 5 ^ - H endlich Koedukation,
Ml ->fl| dachte ich hocher-freut, als ich vor eini-
•; | | gen Jahren erfuhr, t dass auch hei den I wRtm Schotten Koedukation
eingeführt wird. Dass der Einführungstermin es mir ermöglichte, unsere Tochter in die erste, koedukativ geführte Klasse zu schicken, freute mich ganz besonders. Wie sind nun die Erfahrungen aus der Sicht der Eltern? Ich kann nur sagen: Es hat sich gelohnt! Es gibt nur wenige Probleme, unlösbare Probleme wurden mir überhaupt keine bekannt. Es ist viel-
' mehr so, wie von Seiten des Stiftes schon r im ersten Jahr der Koedukation festgestellt wurde: ,,Wie wenn die Mädchen immer schon da gewesen wären!"
Mädchen und Buben vermischen sich im Alltag zwar (noch?) nicht in dem Aus-maß, wie von uns Eltern vielleicht oft erwünscht, doch mag dies auch daran liegen, dass wir bisher nur Erfahrungen mit den ersten beiden Klassen haben. Insgesamt bin ich überzeugt davon, dass die Koedukation bei den Schotten ein voller Erfolg ist und zu einer derartigen Selbstverständlichkeit geworden ist, dass bereits die Aufforderung an mich, über die Erfahrungen zu schreiben, fast überraschend war. Ich glaube, dass sowohl Mädchen als auch Buben von der Koedukation bereits jetzt profitieren und in den kommenden Jahren erhöhte soziale Kompetenz, welche neben der reinen Wissensvermittlung so unglaublich wichtig ist, gewinnen werden. Was würde es unseren Kindern nützen, wenn sie zwar mit Wissen „vollgestopft" sind, aber nicht über die sozialen Fähigkeiten verfügten, um dieses auch in Gemeinschaft mit anderen (beiderlei Geschlechts) anzuwenden?! Kommunikation ohne überkommene Schranken wird immer wichtiger.
Dem Stift und dem Lehrkörper kann nur laut und deutlich DANKE gesagt werden, dass die Entscheidung Mädchen aufzunehmen getroffen und dann auch so selbstverständlich durchgeführt wurde!
Johannes Leon (MJ 77)
geschlechterkampf?! Schon zwei Jahre lang gehen Mädchen ins Schottengymnasium. Am Anfang schienen die Buben nicht damit klarzukommen.
Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen.
Im ersten Monat des neuen Schuljahres
schmückten wir unser Klassenzimmer mit
Postern und Plakaten. Die Mädchen durften
ihre Bilder auf der rechten Hälfte der Wand
aufhängen, und uns, den Buben, stand die linke
Hälfte zur Verfügung. Jeden Tag hängten wir
neue Poster auf. Doch eines Tages ereignete
sich Folgendes:
Beim Herumtollen in der Klasse riss ein Bub
ein Plakat der Mädchen von der Wand. Es war
unabsichtlich, jedoch tat es dem Jungen nicht
wirklich leid, was gerade geschehen war. Voller
Wut und Zorn rissen die Mädchen auch Poster
von der Wand der Buben. Am Ende der Pause
lagen alle Plakate des Klassenzimmers zerknüllt
oder zerfetzt auf dem Boden. So als wäre nichts
geschehen, gingen die Schüler zum Raum des
nächsten Gegenstandes. Doch unser Klassen
vorstand entdeckte die Unordnung und jeder
musste mithelfen, sie zu beseitigen.
Aber in diesen zwei Jahren wurden schließlich
viele Freundschaften geschlossen und nun gibt
es kaum noch, im Gegensatz zum ersten Jahr,
einen „Geschlechterkampf".
Daniel Roden (3a)
mädchen und buben im selben klassenzimmer
Im ersten Jahr konnten die Buben die Mädchen nicht leiden, da sie ihre Schule besetzten. Alle sagten, dass Mädchen bevorzugt würden.
Aber Mädchen hatten es auch nicht leicht. Die
Mädchen waren in der Minderzahl, darum
waren die Klassensprecher z.B. immer Buben.
Während des Jahres wurde es nicht besser. Nur
ein kleiner Fehltritt und alle lachten uns aus.
Doch zwischendurch geschahen kleine Wunder
und wir arbeiteten zusammen.
U ber die Sommerferien vergaßen wir den Streit,
aber das hielt nicht gerade lange an. Wir haben
zwar nicht viele Worte mit einander geredet,
aber wir haben uns wenigstens nicht mehr
gestritten, nur zwischendurch ein bisschen. Im
Unterricht gab es natürlich immer diese Aus
reden mit den Hausaufgaben und in diesem
Fall ließ keiner die Chance aus, den anderen
bloßzustellen oder über den anderen zu lachen,
wenn er was falsch machte.
Jetzt können wir uns ganz gut vertragen. Wir
reden nicht mehr so wenig miteinander, aber
auch nicht so viel. Außerdem haben die Buben
den Mädchen beigebracht, dass Fußball nicht
blöd ist. Ich möchte bemerken, dass wir uns
nicht so gut vertragen, dass wir zueinander nach
Hause gehen, aber wir machen Fortschritte.
Ksenija Terzic (3a)
contra koedukation Seit September 2004 gibt es nun Mädchen am Schottengymnasium. Damals verlor Wien seine letzte Bubenschule.
Ich finde es sehr schade, dass hier eine sehr lang bestehende Tradition verloren
ging. Wir Schüler wurden auch nicht in diese Willensbildung des Schulgremiums
einbezogen, was ich sehr unklug fand, da die meisten Schüler das
Schottengymnasium bewusst als reine Bubenschule gewählt haben. An der
Stimmung in den Pausen und auf den Gängen hat sich nicht wirklich viel ver
ändert, außer dass man jetzt mehr bunte Mode sieht und mehr Gelächter hört.
Ob sich etwas Grundlegendes am Unterricht verändert hat, kann ich aus meiner
Sicht nicht gut beurteilen, da ich zu den Schülern gehöre, die keine Mädchen in
der Klasse haben. Ich kann an dieser Stelle nur anbringen, dass sich laut einer
Studie 70% aller Buben im Alter von 12 bis 16 von Mädchen im Unterricht ab
gelenkt fühlen und sich das auf deren Leistungen auswirkt.
Aber Koedukation hat natürlich auch einige Vorteile: Außere Schranken werden
durch Koedukation abgebaut. In der koedukativen Arbeit wird auch ein Abbau
von Vorurteilen, die auf Unwissenheit
übereinander basieren, erleichtert.
Die Schüler werden auch angeregt un
abhängig von ihrem Geschlecht
Interesse füreinander zu haben. Dass
nun aber auch viele Alt-Schotten ihre
Töchter in eine der besten Schulen
geben können, finde ich sehr gut.
Außerdem bekamen wir wegen der
Umstellung endlich unseren, mit
großer Freude erwarteten, neuen Turnsaal. Dass das Schottengymnasium aber
durch die Aufnahme der Mädchen an seinem altehrwürdigen Flair einiges
eingebüßt hat, steht zweifellos außer Frage.
Markus-Peter Ramsauer (5b)
p r o koedukation Lange bevor es Mädchen am Schottengymnasium gab, hörte man immer wieder Schüler klagen, wie sehr ihnen das andere Geschlecht fehle und was andere, koedukativ geführte Schulen nicht für Vorteile hätten.
Als dann endlich die Mitteilung kursierte, dass
Mädchen aufgenommen werden sollten, waren die
Meinungen plötzlich massiv gespalten — erstaunlicher
weise nicht nur auf Seiten der Lehrer, sondern auch
auf Seiten der Schüler. Man versuchte beispielsweise
sogar, mit fragwürdigen Unterschriftensammlungen
die Einführung der Koedukation zu verhindern.
Interessanterweise engagierten sich dabei unter an
derem Schüler, die noch vor dem ersten Erscheinen
der Mädchen bereits maturiert haben würden. Jeder
von ihnen hatte sicherlich seine inneren Beweg
gründe für solches Verhalten - vielleicht lag es bei
manchen nur an ihrem Bedauern, selbst in keinem
koedukativen System unterrichtet worden zu sein.
Mittlerweile gibt es die Koedukation an unserer
Schule seit drei Jahren. Die acht gemischten Klassen
gehören längst zum normalen Schulalltag. Die
Meinungen zu diesem Thema werden im Hintergrund
vermutlich noch einige Zeit gespalten sein, auch
wenn glücklicherweise keine auffallenden
Diskussionen mehr darüber geführt werden. Die
Einführung der Koedukation war für die Schule ohne
Zweifel eine Bereicherung. Einerseits sind die
Zeiten, in denen man sich um die Schülerzahlen am
Schottengymnasium Sorgen machen musste, vermut
lich endgültig vorbei; andererseits sollte man auch
über die Frage des Niveaus nicht mehr diskutieren,
sondern in den letzten Jahresberichten einen Blick
auf die Zahl der Sternchen in den gemischten
Klassen werfen. Außerdem sind die Mädchen einfach
nett, und ich beneide jene Kollegen ein wenig, die
im Gegensatz zu mir noch einige Jahre mit ihnen
gemeinsam verbringen können.
Johannes Hochgatterer (8a)
Impressum Erscheinungsort: Wien P.b.b. Verlagspostamt: 1010 Wien DVR: 0224995 Zulassungsnummer: GZ02Z031332S Name des Mediums: Schottillion. Das Magazin für Jung- und Alt-Schotten.
Medieninhaber (Eigentümer, Herausgeber, Verleger): Alt-Schotten Vereinigung ehemaliger Schottengymnasiasten, 1010 Wien, Freyung 6/2, Telefon & Fax 5 3 3 5 9 5 1 Sekretariatszeiten: Montag und
Freitag 16 bis 18 Uhr. Redaktion: Mag. Rudolf Mitlöhner, Dr. Edgar Weiland; siehe Seite 6. Hersteller: Ogilvy & Mather GmbH, Bachofengasse 8 , 1190 Wien. Druck: Robitschek&Co Ges.m.b.H.,
Schlossgasse 10-12, 1050 Wien. Gemäß § 2 5 Mediengesetz geben wir bekannt, dass die Zeitung „Schottillion" Mitteilungen über Veranstaltungen der Vereinigung sowie Nachrichten über das
Schottenstift, das Gymnasium und Mitglieder der Vereinigung vermitteln soll. Die grundlegende Richtung entspricht der Fortsetzung der Tradition der Schule und der Vereinigung.
m n i
aktion mithelfen
make a wish
A/s ich vor etwa zwei Jahren mit dem Unterrichtspraktikum am Schottengymnasium begonnen hatte, wagte ich nicht davon zu träumen, dass ich auch
jetzt - zwei Jah re später — noch in den alt-ehrwürdigen Gemäuern dieser Schule unterrichten darf. Inzwischen habe ich das Vergnügen, Klassenvorstand einer fleißigen zweiten Klasse zu sein, und durfte im vergangenen Schuljahr viele Kleinprojekte und auch ein größeres mit ihnen erleben.
Die Idee dieses Sozialprojektes war es, die integrative Schule Hernais (auch „Blaue Schule^genannt) durch ein Benefizkonzert
finanziell zu unterstützen. Ich hatte anfänglich Bedenken, ob Zehnjährige die Probleme behinderter Kinder ihres Alters verstehen und mit dieser für sie fremden Welt umgehen können. Aber diese Bedenken wurden innerhalb kürzester Zeit zerstreut: Ich war erstaunt und erfreut über die Offenheit unserer Schülerinnen und ihre Begeisterung, diesen Kindern helfen zu können.
Ich hatte das Gefühl, dass sie aus diesem Projekt einiges für das Leben mitgenommen haben: Umgang mit behinderten Kindern, Erkennen von Schwierigkeiten für Betroffene, Verständnis und Hilfe in solchen und ähnlichen Situationen sowie die langfristige Vermeidung von Konflikten in zwischenmenschlichen Beziehungen, die oft auf Unverständnis, Unwissenheit und Vorurteilen basieren.
Das Projekt mitHELFEN, das nun schon seit zwei Jahren für die dritten und sechsten Klassen organisiert wurde, ist eine tolle Initiative, unseren Schülerinnen soziale Kompetenz zu vermitteln und sie sensibel zu machen für die Probleme unserer Mitmenschen.
Wenn ich mir etwas wünschen könnte, so wäre dies im Sinne dieses Projekts. Eltern, Schüler, Kolleginnen, die sich neben dem alltäglichen Unterricht in der Schule auch mit den alltäglichen Problemen unserer Gesellschaft ernsthaft beschäftigen und dies in den Unterricht einfließen lassen. Iris Ostermann
schule einmal anders! Im Zuge des Sozialprojektes mit Helfen durfte ich, gemeinsam mit 16 anderen Schülern, im Pflegeheim St. Barbara pflegebedürftige Menschen betreuen und ihren oft tristen Alltag kennen lernen.
Die tägliche Arbeit begann um 9 Uhr früh auf
den jeweiligen Stationen, die von j e zwei
Praktikanten besucht wurden, und bestand
meist darin, den Frühstückstisch zu bereiten
und gegebenen Falls auch Bedürftige zu füttern.
Bis zum Mittagessen wurde dann meist disku
tiert. Unzählige Fragen wurden gestellt, etliche
Gespräche entstanden. Nach einer halbstündi
gen Mittagspause stand auf meiner Station ein
ganz besonderes Highlight auf dem Programm.
Gemeinsam mit 4 Mitschülern durfte ich jeden
Tag mit einem Keyboard, diversen Rhythmus
instrumenten und einem Fagott die Ohren der
anwesenden Senioren mit musikalischen
Ueckerbissen verwöhnen. Den krönenden
Abschluss bot am letzten Tag des Projekts die
stimmungsvolle Premiere des Liedes „Es gibt
Reis!", zu dessen Klängen sämtliche fix ange
stellten Pfleger sowie die Oberschwester und
sogar die Hausleiterin begeistert die Hüften
schwingen ließen. Eben Schule einmal anders!
David Krammer (7b)
sozialprojekt ITI hans-radl-schule
the l fen „Vincenz, du musst aufpassen! Wenn der Timi etwas will, dann bewegt er seinen Kopf7"
Mit diesen Worten wurde mir von einer Lehrerin
ein Kind vorgestellt. In der Hans-Radl-Schule
im 18. Wiener Gemeindebezirk werden Behin
derte, soweit es ihre geistige oder körperliche
Behinderung erlaubt, mit nicht behinderten
Jugendlichen gemeinsam in einer Volks- und
Hauptschule unterrichtet. Für schwerstbehin-
derte Kinder werden die Schulstunden in eige
nen Klassen gehalten.
Da ich aufgrund meiner Schnupperstunden
beim Malteser Hospitaldienst dachte, ein wenig
Erfahrung im Umgang mit behinderten
Menschen zu haben, entschloss ich mich fü r
eine dieser Klassen. Ich wurde vollkommen
überwältigt. Die Kinder waren zum größten Teil
blind, konnten nicht sprechen und wurden
durch Magensonden ernährt. Nach dem ersten
Eindruck wollte ich sogar die Klasse wechseln,
aber mit der Zeit bereute ich meine Ent
scheidung keine Sekunde mehr. Als ich Timi,
ein 12jähriges im Rollstuhl sitzendes Kind,
fütterte, mit ihm spielte, spazieren ging und
dabei seinen fröhlichen Gesichtsausdruck sah,
wurde mir bewusst, wie gut es meine Freunde
und ich bis jetzt im Leben hatten und wie wenig
wir dieses kostbare Gut schätzen. Für diese
wichtige Erfahrung möchte ich P. Christoph
danken, ohne den das Projekt nicht zu Stande
gekommen wäre.
Vincenz Waldstein-Wartenberg (7a)
Wir suchen talentierte j u n g e Jur i s t innen l ind Jur i s ten mit Teamgeist, Sprachgefühl und Allgemein
bildung, unternehmerischem Denken, Kreativität und Interesse an strategischem Lösen komplexer
Fragestellungen. Auslandserfahrung und große LU freuen uns.
Unsere Kanzlei arbeitet gemeinsam mit unseren in- und ausländischen Mandanten auf unterschiedlichsten
Rechtsgebieten zusammen (www.mahlerlaw.at). Daneben bieten wir auch Studentinnen und Studenten die Mög
lichkeit, bei flexibler Arbeitszeit als Sollizitator erste Erfahrungen in einem rechtsberatenden Beruf zu sammeln.
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung.
[email protected] Frau Viktoria Kastelic-Gruber
m a h l e r l a w * R e c h t s a n w ä l t e
schulevents
euroDawoche in groß sieeharts
Diese Fragestellungen waren der
Ausgangspunkt für Überlegungen,
die schlussendlich maßgeblich
dazu beigetragen haben, für
Schülerinnen Europawochen anzu
bieten. Das sind mehrtägige
Workshops mit dem Schwerpunkt
Europa, die von sachkundigen
Betreuern in Groß Siegharts (Waldviertel)
angeboten werden. Um jedoch die intensive
Beschäftigung mit Europa und mit der
Europäischen Union im Besonderen unterhalt
samer zu machen, werden diese Tage durch
Betriebsbesuche und Ausflüge in die nähere
und weitere Umgebung ergänzt.
In unserem Fall war ein Besuch in der tschechi
schen Stadt Krumau sicherlich ein Höhepunkt
für die Schülerinnen und Schüler der 2B und
der 3B Klasse. Andere Ausflüge führten in die
Blockheide, zur Ruine Kollmitz und in eine alte
Schmiede im Nachbarort.
Wir hatten uns dazu entschieden, dieses
Angebot in Anspruch zu nehmen, weil wir der
Ansicht sind, dass die europäische Idee sicher
lich ein wichtiger Faktor im Leben der heutigen
Schülerinnen ist und zunehmend sein wird. Je
früher die Jugendlichen mit der politischen
Ordnung Europas, den Traditionen und den
Strukturen vertraut gemacht werden, desto eher
werden sie Impulse, die sie in den Massen
medien und im Unterricht bekommen, für sich
fruchtbar machen können.
Wer jetzt glaubt, diese Veranstaltung galt einem
unkritischen Einstimmen auf die Vorzüge der
Was stellt sich ein Jugendlicher unter dem Begriff Europa vor? Was verbindet er/sie mit diesem Wort, das uns heute überall in die Augen springt und das für viele zu einem Reizwort geworden ist?
Europäischen Union und ihrer Institutionen,
liegt jedoch falsch. Kritikfähigkeit kann - so
glauben wir—erst einsetzen und wachsen, wenn
ein gewisses Maß an Vorwissen verfügbar ist,
wenn Oberflächlichkeit und Vorurteile gegen
über tatsächlichem Wissen zurücktreten.
Unter diesem Blickwinkel hatten diese Tage im
Waldviertel den Sinn, das Thema Europa in
einer für Jugendliche geeigneten Form auf
zubereiten und sie dafür zu sensibilisieren.
Nach dem Motto: Was Hänschen nicht lernt,. . .
Georg Hellmayr
linz-exkursion der siebenten klassen Im Rahmen des Chemieunterrichtes ist die zweitägige Exkursion nach Linz bereits Tradition. Schon unser von vielen Anekdoten umwobener Pater Leander hatte damit begonnen, den Schülern die chemische Großindustrie auch in direkter Anschauung näherzubringen.
So fuhren wir am Montag der letzten Schul
woche mit dem Autobus nach Linz. Die
Werksführungen der VOEST wurden in den
letzten Jahrzehnten immer wieder verbessert.
Unter Einsatz modernster Technik (Funkkopf
hörer, Video im Bus, Beamer etc.) werden die
wichtigsten Stationen des Werkes präsentiert.
Leider fallen dabei einige eindrucksvolle
Anlagen wie etwa Stahlwerk, Gesenkschmiede
oder Kokerei dem Umweltschutz zum Opfer:
Durch Einhausungen und Absauganlagen ist
praktisch nichts mehr zu sehen.
Nach einer Stärkung fuhren wir danach zur
Stiftsbrauerei Schlägl. Dort genossen wir eine
Führung durch Braumeister Wagner, der
eigentlich bereits im wohlverdienten Ruhe
stand ist, aber sich extra für uns Zeit genommen
hatte. Natürlich wurde das Produkt auch orga
noleptisch ausgiebig untersucht.
Unser Quartier im „Haagerhof" in Aigen ließ
mit guten Zimmern, hervorragender Küche,
herrlicher Umgebung, Schwimmhalle und Sauna
eigentlich keine Wünsche offen.
Der nächste Tag begann im Chemiepark Linz
mit einer Führung durch den modernen Betrieb
der Nycomed-Pharma mit Produktion, Analytik
und Ampullenfertigung.
Am Rückweg wurde Mauthausen besucht, was
bei allen einen tiefen Eindruck hinterließ.
Diese Exkursion stellt sicher eine Bereicherung
für den Schulalltag dar.
Alfred Moser
6
7
Z?/m zweiten Mal gab es für unsere Schüler der Un terstufe das zweiwöchige Sportevent in Griechenland. Spiel & Spaß, Natur & Kultur, Ijind & Leute — alles im Zeichen von Sport & Bewegung.
Das Epirus-Sportcamp gilt,
unter dem Gesichtspunkt
eines Sportmanagers und
Videoproduzenten, als geni
aler Prototyp einer medial
unterstützen Kulturreise mit
sportlichem Schwerpunkt
und Eventcharakter.
Wahrscheinlich die fortschrittlichste
Schulreise ever!
Christoph Tilley (MJ 03)
(Tennis, Kameramann, Videoproduktion)
'A
Heuer wurde das Sportangebot unserer Schule zum zweiten Mal von
einem Sportcamp in Griechenland ergänzt. Sport einmal anders - unter
griechischer Sonne, mit den Herausforderungen der griechischen
Organisation, . . . Wieder etwas Neues versucht - mit allen Chancen
und Gefahren. Das Verschieben der Grenzen ist nicht nur für die
Sportler eine Herausforderung, sondern auch für die Organisatoren.
In der Basisarbeit auf Bewährtes setzen und sich trotzdem weiterent
wickeln - das wäre mein Wunsch für die Zukunft an unsrer Schule!
Rainer Worff
(Sportliche Gesamtleitung)
redaktionsteam schottillion Herausgeber: Mag. Rudolf Mitlöhner (MJ 83) Redaktion: CR Dr. Edgar Weiland (MJ 89), DI Peter Krall (MJ 72), Prof. Thomas Skrivanek, Prof. Martin Sehöffberger (Koordination und Redaktion Schule),
Clemens-Johannes Haag, (Personalia, MJ Ol), Johannes Hochgatterer (Redaktion, 8b), Maximilian Alexander Trofaier (Termine, MJ Ol) Autoren dieser Ausgabe: Hans G. Drapela (MJ 61), Günter Egger (MJ 61),
Oliver-Christoph Günther (MJ 02), Prof. Georg Hellmayr, Johannes Hochgatterer (8a), Prof. Gerhard Kohlmaier, David Krammer (7b), Johannes Leon (MJ 77), Prof. Alfred Moser, Prof. Iris Ostermann, Markus-
Peter Ramsauer (5b), Elisabeth Reinisch, Daniel Roden (3a), Alexander Satek (5b), Ksenija Terzic (3a), Christoph Tilley (MJ 03), Vincenz Waldstein-Wartenberg (7a), Prof. Rainer Worff, Rafael Zhong (2c)
Fotografen «lieser Ausgabe: Prof. P. Christoph Merth (MJ 78), Prof. Martin Sehöffberger, Schottengymnasium Archiv, Prof. Georg Hellmayr, Prof. Thomas Skrivanek
HJLMJh
DIE ABWEHR HATTE KEINE
CHANCE SEGEN UNSERE
STUERMER
7
dokumentation & weblog
Die tägliche online-Berichterstattung wurde heuer um einige attraktive features erweitert: Die Blog-Feuilletons von Elisa Tilley, der Griechisch-Sprachcorn&L ypn Christoph Hanak und ein kleines „Sport-Lazarett'" ergänzten das wie im Vorjahr publizierte Epirus-Comic« &
REVANCHE FUER'S
VORJAHR.' Die vier Tagesausflüge ins Landesinnere - Yikos-Schlucht bei
Ioannina, Rodia-See im Golf von Ambrakia, Insel Lefkada, Acheron-
Fluss - ergänzten das reiche Sportprogramm um schöne Erlebnisse
in der freien Natur mit interessanten Begegnungen mit Mensch und
Tier. Zwei Fußball-Länderspiele Hellas-Österreich mit gleichaltrigen
Griechen passten ganz zur aktuellen WM-Stimmung.
All das wurde genauso wie die fast täglichen Rutschpartien in der
Pool-Anlage und die Wellen- und Sandspiele am Meer in vielen
Bildern und auf einer Video-DVD festgehalten.
Am 12.9.2006 konnte man im Festsaal des Schottengymnasiums ein
unterhaltsames flashback dieses Sommerevents miterleben.
Murtin Sehöfjberger (Projektleitung und Reiseorgnnisution)
AUCH DIE 1
SIECHEN HABEN EINE STARKE
LEISTUNG GEZEIGT/ .
EIN VERDIENTER 12:H SIES!
TOLL ©EKAEMPFT VON DEN
OESTERREICHERN;,
eXocTe!
e X a T e !
HAU REIN/
8
polen 2006 weiter geht's mit k. .t. im ausland
Die im Sommer 2003 geborene Idee, Alt-Schotten im Rahmen von K.I.L.T. Auslandspraktika anzubieten, wurde heuer wieder erfolgreich fortgesetzt.
personalia w i r gratulieren
Dipl.-Ing. Georg Czerny ME, MJ 96, zur Vermählung mit Sophie Kremslehner
Mag. Dr. Albreclit Frischenschlager, MJ 90, zur Geburt seines Sohnes Parsa
Dr. Mag. Mathias Heikenwälder, MJ 94„ zur Verleihung des „EMPIRIS award 2006"
Stephan Hieke, MJ 99, zur Geburt seines Sohnes Benedict
Dipl.-Ing. Dr. Peter Klein, MJ 87, zur Geburt seiner Tochter Caroline Victoria
DDr. Clemens Klug, MJ 90, zur Habilitation an der Medizinischen Universität Wien
Mag. Severin Moritzer, MJ 90, zur Vermählung mit Theresa Fischer
Dr. Maximilian Obauer, MJ 73, zur Sponsion zum Magister der Philosophie
Mag. Bernliard Ral>erger LL.M., M.Sc., MJ 91, zur Geburt seiner Tochter Sophie Verena Marie
Mag. Franz T. Schwarz LL.M., M.C.I., MJ 91, zur Vermählung mit Eva Helberger
Mag. Rupert Weiiimann, MJ 90, zur Geburt seines Sohnes Johannes Karl Nikolaus
w i r t rauern u m
Alfred Catharin, MJ 37, verstorben am 28. Mai 2006
Florian Stockert (MJ 78), Managing Director
von Mondi Packaging Paper Sales GmbH und
Vorstandsmitglied von Mondi Packaging Paper
Swiecie S.A., organisierte dieses Jahr ein
Praktikum in Swiecie (Nordpolen). Mir -
Oliver-Christoph Günther (MJ 02) - wurde als
Erstem die Chance ermöglicht, diesen Sommer
im Zuge eines fünfwöchigen Aufenthalts einen
globalen Industriekonzern kennen zu lernen.
Mondi Packaging Paper Swiecie S.A. beschäf
tigt 850 Personen und ist in der Papier
produktion tätig. Die Beschäftigten zeichneten
sich durch ihr Arbeitsengagement, ihre
Englischkenntnisse und vor allem durch die
große Gastfreundschaft aus. Tätig war ich im
Sales Department, in dessen Arbeitsprozess ich
sofort eingebunden wurde. So konnte ich Ein
drücke von den Abläufen eines multinationalen
Konzerns gewinnen.
Bedingt durch die Fußball-Weltmeisterschaft
im Nachbarland Deutschland, kam ich auch
außerberuflich mit meinen Arbeitskollegen sofort
in Kontakt... An den Wochenenden konnte ich
die nahe gelegenen Städte Chelmno, Danzig,
Sopot und Toruri sowie die Ostseeküste erkunden.
Ich hoffe, dass noch vielen anderen Alt-Schotten
diese Art der Förderung geboten werden kann
und dass Auslandspraktika ein noch wichtigerer
Bestandteil von K.I.L.T. werden. Besonders
möchte ich mich bei Florian Stockert
bedanken, der mir nach dem Praktikum in
Portugal bei Novartis Pharma SA im Sommer
2004, organisiert durch Alexander Triebnigg
(MJ 78), nun einen so interessanten Aufenthalt
ermöglicht und dabei keine Mühen gescheut hat.
Oliver-Christoph Günther (MJ 02)
Walther Schwarz, MJ 37, verstorben am 22. Juni 2006
vorstandsausflug pulkau und ein wm-fußball
Unter der hervor
ragenden kunsthis
torischen Führung
von Frau Dr. Krall
hat der Vorstand
der Alt-Schotten
am 11. Juni 2006 einen Familienausflug nach
Pulkau und Schöngrabern unternommen.
Gemeinsam - zu diesem Zeitpunkt den WM-
Fußball noch unter dem Arm - haben wir die
Kirche und den Karner von Pulkau besichtigt.
Mit viel geschichtlichem Hintergrundwissen
ausgestattet fuhren wir dann nach
Schöngrabern weiter und konnten
dort dank der professionellen Orga
nisation die romanische Fassaden
architektur und -plastik im Detail
kennenlernen. Hier kam der Fuß
ball bereits zum Einsatz und schien
so manchen Kulturinteressierten
auf andere Gedanken zu bringen.
Doch erst beim Heurigen in
Stammersdorf durften die so ab
gelenkten Altschotten den WM-
Spielstand erfahren.
Elisabeth Reinisch
alt-schotten
who is who der alt-schotten Es muss ein grusliger Schulweg gewesen sein, einige Monate nach Kriegsende, vorbei an Bombentrichtern und Ruinen. Die Schule war zwar unversehrt, doch seit der Schließung im Jahre 1938 durch die Nazis war Steinbauers Klasse die erste im wiedereröffneten Haus. Dennoch sagt er heute: „Das Schottengymnasium gehört zu den wirklich wichtigen Stationen meines Lebens
Und dieses Leben hatte viele
bemerkenswerte Stationen!
Nach dem Studium der Philo
sophie, Psychologie und ver
gleichenden Sprachwissen
schaften an den Unis Wien und
Freiburg im Breisgau war
Heribert Steinbauer in der
Bundesrepublik Deutschland
in der Metallindustrie tätig.
Nach Wien zurückgekehrt, wo
er nach der Heirat mit einem „US-Girl" (die ge
meinsame Tochter lebt in Los Angeles) Frau
und Kind ernähren musste, heuerte er bei der
OVP-Bundesparteileitung als Leiter der
Dokumentation an.
Bei einer Gegenveranstaltung zur „Jahrhundert
feier" der Professoren lernte er Gerd Bacher
kennen, und dieser berief Steinbauer kurz
danach zum ersten Generalsekretär in der
Geschichte des ORF. Nach neun Jahren beim
ORF wurde er in den Nationalrat gewählt, dem
er insgesamt 20 Jahre angehörte. Gut zwei
Drittel dieser Zeit war die OVP in Opposition:
„Ein hartes Brot, aber auch ein kreatives Brot!"
urteilt er rückblickend und betont die Verant
wortlichkeit der Politiker für die Menschen, die
leider oft bei Machthabern in Vergessenheit
gerät: „An die Hebel der Macht gelangt, glauben
viele an die eigene Allmächtigkeit!"
Leiter der Abteilung Politik der OVP-Bundes-
parteileitung, Mediensprecher der OVP, Leiter
des Büros von Mock, Wahlkampfleiter bei den
Nationalratswahlen 1975, 1983 sowie 1986,
und Wahlkampfleiter bei den Bundespräsi
dentenwahlen 1974 und 1986 waren weitere
Highlights der Karriere Heribert Steinbauers,
dessen „Markenzeichen" sein Gruß
„Happiness!" ist. Seine politische Karriere ließ
er nach seinem Abschied aus dem Nationalrat
1994 als Bezirksvorsteher-Stellvertreter in
Wien-Neubau ausklingen.
Doch geschäftlich gab der Unentwegte noch
einmal Gas - er ging unter die Verleger. Seine
„Edition Steinbauer", ein kleiner, aber feiner
Buchverlag, bietet ein überaus ansehnliches
Programm von Politik über gesellschaftskritische
Werke bis zu Musikliteratur. So ist er weit genug
weg von einem beschaulichen Pensionärs
dasein, das er sich als Angehöriger des
Maturajahrgangs 1953 gewiss schon verdient
hätte. Ad multos annos, lieber Heribert, und
„ H a p p i n e s s ! " Hans G. Drapela (MJ 61)
editorial
das musikkolleg-schotten mit günter egger Ich lade alle Freunde und Bekannten herzlich ein, in Werke der klassischen Musikliteratur etwas genauer
hineinzuhören und kurz etwas über Entstehung, Komponisten und Umfeld der Musik zu erfahren. Unter
dem Motto (in Abwandlung eines Goethe-Wortes) „Was ich nicht weiß, das höre ich nicht!". Das Nächste
Treffen findet am 24. Oktober 2006 statt und widmet sich Mozarts „Die Entführung aus dem Serail" unter
dem Blickpunkt „Eine Menge Noten! Aber keine zuviel!".
Das Musikkolleg findet zu den angegebenen Terminen (siehe Terminübersicht, S. 12) jeweils um 14.30
Uhr und 18.30 Uhr im Musikzimmer des Schottengymnasiums statt.
Auf Ihr / Euer Kommen freut sich Günter Egger (MJ 61)
Als Anfang 2003 das Kapitel des Schottenstifts die bereits seit langem erwartete Entscheidung fällte, ab dem Schuljahr 2004/05 am Schottengymnasium auch Mädchen zu unterrichten, löste dies sehr unterschied
liche Reaktionen aus. Freudige Aufbruchstimmung stand dem Unverständnis gegenüber, wie man überhaupt auf den Gedanken kommen konnte, mit der liebgewordenen Tradition der reinen Bubenschule zu brechen. Seither hat sich vieles zum Positiven geändert, nicht nur in baulicher Hinsicht. Außer Diskussion steht auch, dass es ohne diesen Schritt nicht zum starken Anstieg der Anmeldungen gekommen wäre, der es problemlos ermöglicht, die ersten Klassen zu füllen, und das nach einer Auswahl aus rund der doppelten Zahl an Aspirantinnen und Aspiranten! Zu diesen positiven Effekten zählt auch der frische Wind, der jetzt bei allen möglichen öffen tlichen Veranstaltungen der Schule, wie etwa Schülerkonzerten, durch die unverändert ehrwürdigen, aber eben nicht verstaubten Hallen weht!
Ich erinnere mich sehr gut an die „Tage der offenen Türen" bis 2002, während derer wir um Schüler warben, und vergleiche sie mit denen danach, an denen wir uns voll auf die Vermittlung dessen konzentrieren können, was wir mit unseren K.I.L.T.-Aktivitäten erreichen wollen. und in Gesprächen mit den Eltern künftiger Schülerinnen und Schüler wertvolles Feedback und neue Ideen erhalten. Diese Möglichkeit, uns verstärkt mit der Zukunft unserer Jugend und damit unserer Vereinigung zu beschäftigen statt vorrangig mit der Lösung von Problemen, ist aus meiner Sicht einer der positivsten Effekte der Einführung der Koedukation am Schottengymnasium.
Natürlich tauchen auch besorgte Fragen auf wie: „Werden wir noch dieselben Alt-Schotten sein können, wenn 2012 erstmals Mädchen maturieren?" Die Antwort ist einfach: Naturgemäß nicht dieselben, aber weiterhin eine auf stabilen Werten und einer lebendigen Tradition aufbauende Gemeinschaft, die offen für die Welt ist und diese, soweit es in ihrer Kraft steht, positiv mitgestaltet. Verantwortungsvolle, lebensfrohe Erneuerung auf dem Fundament einer lebendigen Tradition ist unsere Aufgabe, nicht das Einzementieren äußerer Formen. In diesem Sinn war der Beginn der Koedukation an unserer Schule kein Bruch mit einer liebgewordenen Tradition sondern ein hilf reicher Anstoß zu Neuem.
Peter Krall ( MJ 72)
10
die abtwahl -P. Johannes Jung OSB
Geboren 1952, matu
rierte Peter Jung
1970 am Schotten
gymnasium. Nach
dem Studium der
Deutschen Philologie und Geschichte
wurde er 1975/76 Lehrer bei den
„Schotten". 1981 trat Jung als Frater
Johannes ins Schottenstift ein, nach dem
Noviziat schloß er ein Theologiestudium
an. 1988 wurde er zum Prior des Stiftes
berufen, 2004 übernahm er die Leitung der
Schule. Am 12. Juni 2006 wählte der
Konvent P. Johannes auf drei Jahre zum
Administrator des Schottenstiftes.
Edgar Weiland (MJ 89)
Vor 2 5 Jahren bist d u ins Schottenstift
eingetreten; n u n stehst d u als
Administrator für drei Jahre a n d e r
Spitze d e s Konvents und bist gleichzeitig
Direktor d e s Gymnasiums. Wenn d u d e n
B o g e n ü b e r diese 2 5 Jahre spaimst - wie
siehst d u de ine jetzigen Aufgaben und
Funktionen?
P. Johannes: Wenn ich diesen Bogen spanne,
denke ich zunächst, dass ich natürlich nicht ins
Kloster gegangen bin, um Abt oder Direktor zu
Schottenball9 13. Jänner 2007, Palais Auersperg
Der alljährlich Auftakt und zugleich eigentliche Höhepunkt der
| Ballsaison 2007, der Alt-Schottenball, findet dieses Jahr am
13. Jänner 2007 statt. Der Ball ist über die Jahre ein fixer
Bestandteil des Vereinslebens der Alt-Schotten und Möglichkeit
zu einem Wiedersehen mit den alten Schulkameraden und
Lehrern geworden. Willkommen sind vor allem aber auch
Freunde der Alt-Schotten und des Schottengymnasiums, die
I einen fröhlichen ausgelassenen Ball im charmanten Palais
Auersperg mitfeiern. Der \lt-Schotten Vorstand und das Ballkomitee freuen sich
Puch zahlreich auf dem nächsten Ball begrüßen zu können!
Hei Anfragen/Reservierung an [email protected]
verbum bonum werden. Nun aber nehmen Dinge wie z. B. die
Finanzen, mit denen ich früher zum Glück
nichts zu tun hatte, einen gewaltigen
Stellenwert in meinem Zeitbudget ein. Wichtig
ist dabei, dass man nie vergisst, weswegen man
eigentlich hier im Haus ist: Gottsuche,
Gottesdienst und Feier der Liturgie.
Was hat e s z u bedeuten, dass d e r
Konvent ke inen Abt, sondern „nur"
e inen Administrator — also e inen
interimistischen Leiter - bestellt hat?
P. Johannes: Das mag damit zu tun haben, dass
Abt Heinrich eine sehr prägende Gestalt war
und man nun auf eine Nachdenkzeit setzt.
Manche Persönlichkeiten in der Kirchen
geschichte, die als Ubergangsgestalten galten
— mit denen ich mich aber nicht vergleichen
will - sind dann allerdings sehr prägend
geworden, etwa Johannes XXIII
Willst d u e in „Konzil" emberufen?
P. Johannes: Nein, deswegen sage ich ja , ich
will mich damit nicht vergleichen...
In welcher Weise möchtest d u in diesen
drei Jahren e igene Akzente setzen?
P. Johannes: Wir sind personell aufgrund einer
Reihe von Todesfällen älterer Mitbrüder in den
letzten Jahren in einer schwierigen Situation.
Es geht also darum, jungen Menschen ein
Leben im Kloster als eine mögliche Option für
ihr eigenes Leben nahe zu bringen. Wir müssen
unsere Aufgaben durchforsten — was lässt sich
mit den vorhandenen personellen Ressourcen
bewerkstelligen, was nicht mehr. Dabei ist es
wichtig, dass das, was unter Abt Heinrich ge
wachsen ist — unsere Philosophie als „Kloster
in der Stadt", die Pflege der Liturgie — fort
gesetzt werden kann.
Möchtest d u bestimmte Dinge anders
gewichten, andere Prioritäten setzen?
P. Johannes: Ich bin ein Mann des Klosters, ich
habe - im Unterschied zu vielen Mitbrüdern —
die meiste Zeit meines Klosterlebens im Haus,
nicht auf Pfarren oder sonst wo außerhalb, ver
bracht. Das heißt, mir ist d ie Stärkung der
Gemeinschaft im Haus, die Förderung des
Miteinanders sicher ein besonderes Anliegen.
Was nicht heißt, dass sich nicht Abt Heinrich
darum auch bemüht hätte. Dass das nicht immer
ganz einfach ist, steht auf einem anderen Blatt.
Hast d u als Administrator e inen e igenen
Wahlspruch?
P. Johannes: Nein, ich habe keinen. Aber als
ich Direktor geworden bin, habe ich gesagt, ich
möchte „Verbum bonum" - ein gutes Wort für
jeden zur Verfügung haben. An das versuche
ich mich zu halten.
Das Gespräch führte Rudolf Mitlöhner (MJ 83)
buch film & games
film riss — das leben der anderen Es ist mit Sicherheit sinnvoll und notwendig, sich auch im Film mit der Geschichte der jüngeren Vergangenheit zu beschäftigen. Vorzugsweise wurde das bisher für die Zeit des Nationalsozialismus getan.
Zuletzt beschäftigte sich der deutsche
Regisseur Oliver Hirschbiegel direkt mit der
Person Adolf Hitlers und schilderte dessen
letzte Tage detailliert in seinem Film „Der
Untergang". Die noch näher liegende
Geschichte, etwa jene des geteilten
Deutschland, wurde kaum bearbeitet. Bis vor
kurzem gab es darüber nur einen wirklich be
deutenden Film, nämlich „Good Bye, Lenin!"
von Wolfgang Becker (2003). Jetzt läuft
„Das Leben der Anderen" in den Kinos.
In diesem Film geht es um die Einschrän
kungen, die die Menschen der DDR durch den
Staatsicherheitsdienst (kurz: die Stasi) erfahren.
Der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler, grandios
dargestellt von Ulrich Mühe, erhält den
wipe
An Bord transportieren sie verschiedene
Waffen, mit denen dem Gegner Lebenspunkte
abgezogen werden können.
Das Spiel kann in mehreren Sprachen, z.B.
Deutsch, Englisch und Französisch, und ver
schiedenen „Modi" gespielt werden:
• Einzelspielermodus: Turnier, Freispiel,
Zone u.v.m.
• Mehrspielermodus: ermöglicht kabelloses
Spielen unter Freunden.
• Demos: Trailer von „Medi Evil" und eine
Kurzversion von „Fired Up".
Besonders nützlich sind die downloads auf
www.yourpsp.com. Dort könnt ihr euch andere
Schiffe und Musik herunterladen. Tipp: Ihr
könnt euch die Musik unter „Optionen"
anhören und sie als Hintergrundmusik während
des Spiels laufen lassen.
Auftrag, den beliebten Dramatiker Georg
Dreyman (Sebastian Koch), der mit seiner
Freundin, der Schauspielerin Christa-Maria
Sieland (Martina Gedeck) zusammenlebt, zu
überwachen. Tagtäglich hört Wiesler ihn ab, ist
dabei Ohrenzeuge der intimsten Konversatio
nen und Handlungen. Als Dreyman beschließt,
für die Wochenzeitung „Der Spiegel" einen
kritischen Text über die Verhältnisse in der
DDR zu verfassen, gerät Wiesler in einen in
neren Konflikt. Er entscheidet sich, die
Information seinen Auftraggebern nicht mit
zuteilen, sondern für sich zu behalten, und setzt
sich damit bewusst der Gefahr aus, selbst Opfer
der Stasi zu werden. Das tragische Ende ist
unvermeidlich.
out pure gamezone
Florian Henckel von Donnersmarcks Regie
debüt, zu dem er selbst das Drehbuch verfasste,
ist inhaltlich äußerst präzise und wirkt dank
genauer Recherchen über die Zeit um 1984
sehr wahrheitsgetreu und glaubhaft. Besonders
die nüchterne und zugleich düstere Atmosphäre
seiner Inszenierung überzeugt nachdrücklich.
Am Ende versteht man als Betrachter die
Epoche der DDR als eine Zeit, die von
Unsicherheit und Bedrohung gekennzeichnet
war und in den Menschen, die in ihr lebten,
schwerwiegende Nachwirkungen hinterließ.
Johannes Hochgatterer (8b)
Wipe Out Pure ist ein spannendes Rennspiel
für die PSP (Play Station Portable). Dabei geht
es um autoähnliche Fahrzeuge, so genannte
„Schiffe", die in einem bestimmten Abstand
über dem Boden schweben können.
ichen: bartimäus In den Ferien habe ich eine fesselnde Fantasy
Geschichte von Jonathan Stroud gelesen:
Bartimäus. Es gibt 3 Bände, ich habe mit
Band 1, „Das Amulett von Samarkand"
begonnen.
Die Geschichte erzählt von Nathanael, einem
hochbegabten jungen Zaubererlehrling. Sein
Meister sieht in ihm aber keinen Funken
Begabung und behandelt ihn schlecht. Auch
Zauberer aus dem Umfeld von Nathanaels
Meister verachten ihn. Als Nathanael sich
für eine Demütigung am Zauberer Simon
Lovelance zu rächen versucht, versagt seine
Zauberkunst tatsächlich wegen mangelnder
Erfahrung. Zusätzlich wird Nathanael von
Lovelance verprügelt. Seither lässt Nathanael
der Gedanke an Rache nicht mehr los. Er
beschwört den mächtigen Dschinn Bartimäus
und lässt ihn Simon Lovelances „Amulett von
Samarkand" stehlen. Dann läuft aber alles
aus dem Ruder, denn Lovelance will mit Hilfe
des Amuletts die Regierung stürzen...
Wie alles ausgeht, erfahrt ihr nach 340 Seiten
voller Magie und Action.
Alexander Satek (5b)
Rafael Zhong (2c)
• • •
1 2 termine 2006 • r
I •
m C
• H M H H H M M H I
oktober november dezember 6.-20.10. Frankreich-Sprachaustausch
der 7. Klassen
14.-28.10. Russland-Sprachaustausch der 7. Klassen
14.-23. 10. Griechenlandreise der 7. Klassen
[ 15.-28. 10. Intensivsprachwochen der 6. Klassen ö in Canterbury 1 5
16.-20. 10. „English in Action" für die 3. Klassen
r23.-25. 10. 1.Klassen Projekttage in Plankenstein (NÖ)
24.10. Rom-Projekt der 8. Klassen (bis 31.10.)
24.10. 14.30 und 18.30 Uhr: W. A. Mozart „Die Entführung als dem Serail" Querschnitt „Eine Menge Noten!" „Aber keine zu viel!"
374.11. Autonom freie Tage
9.11. 19.00 Uhr: Besuch der Ausstellung „Bernini, Tizian, Giorgione" im Kunsthistorischen Museum
15.11. Hl. Leopold, schulfrei
18.11. 10.00 Uhr: Berufsberatung am Schottengymnasium 1
5.12. 6.45 Uhr: Rorate-Messe in der Johanneskapelle
5.12. 19.00 Uhr im Festsaal Informationsabend zur Sprachwahl Russisch/Griechisch/Französisch
7.12. Benefizkonzert mit Friedrich Dolezal, MJ 65, zugunsten KILT |
9.12. Schulfrei
19.12. 06.45 Uhr: Rorate-Messe in der J ohanneskapelle
22.12. 9 .00 Uhr: Weihnachtsgottesdienst f ü r die 1.-3. Klassen I
23.12. Weihnachtsferien (bis 7.1.2007)
25.12. 0 .00 Uhr: Christmette in der Schottenkirche
^ Termine Alt-Schotten I M u s i k k o l l e g - Workshops fü r al le Musikbegeisterten unter de r Leitung von Günter Egger (MJ 61), im Musikzimmer des Gymnasiums
Die Produktion des Schottillions wird gesponsert von:
Deloitte. 5 Gassauen-Fleissner R E C H T S A N W Ä L T E I A T T O R N E Y S A T L A W
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
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