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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das komplette Material finden Sie hier: Schriftbilder und Bildschriften School-Scout.de

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Page 1: Schriftbilder und Bildschriften - School-Scout · Schriftbilder und Bilderschriften – eine Kunst- und Schreibwerkstatt Ein Beitrag von Svenja Gruden, Rhede Ob Keilzeichen in Ton,

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Schriftbilder und Bildschriften

School-Scout.de

Page 2: Schriftbilder und Bildschriften - School-Scout · Schriftbilder und Bilderschriften – eine Kunst- und Schreibwerkstatt Ein Beitrag von Svenja Gruden, Rhede Ob Keilzeichen in Ton,

70 RAAbits Grundschule Mai 2011

1 von 18Kunst · Beitrag 48� Kunst-�und�Schreibwerkstatt

Teil�II

Schriftbilder�und�Bilderschriften�–eine�Kunst-�und�Schreibwerkstatt

Ein Beitrag von Svenja Gruden, Rhede

Ob Keilzeichen in Ton, prunkvoll verzierte Initiale oder coole Graffiti – entdecken

Sie mit Ihren Schülern die Welt der Schrift. In der vorliegenden Kunst- und Schreib-werkstatt erhalten Ihre Schüler einen Ein-blick in die Geschichte vom Bildzeichen zur modernen Computerschrift, sie erproben verschiedene Schriften und gestalten mit Buchstaben Kunstwerke nach. Auf diese Weise erfahren sie die große Vielfalt der Formen und Verwendungsmöglichkeiten von Schrift.

Das�Wichtigste�auf�einen�Blick

Aufbau�der�Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit umfasst eine Sequenz mit folgenden Phasen:

Einstieg: Schrift hat viele Gesichter – Ent-wicklung, Formen und Verwendung von Schriften

Gestaltung: Kunst- und Schreibwerkstatt – Kennenlernen und Erproben von Schriften

Abschluss: Unsere Schriftbilder – Präsen-tation und Reflexion der Ergebnisse

Dauer: 5 bis 6 Unterrichtsstunden

Klassen:�3 und 4�

Lernbereiche: Grafik, Schrift und Schrei-ben

Kompetenzen: verschiedene Schriften, Schreibwerkzeuge und Materialien erproben; Entwicklung der Schrift nach-vollziehen; Schrift als bildnerisches Element in der Kunst kennenlernen; mit Schrift gestalten

Fachübergreifend: Sachunterricht (Geschichte der Schrift), Deutsch (Texte am Computer schreiben; eine Geschichte zu einem Bild schreiben)

Schrift hat viele Gesichter

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70 RAAbits Grundschule Mai 2011

2 von 18 Kunst-�und�Schreibwerkstatt� Kunst · Beitrag 48

Teil�II

Warum�dieses�Thema�wichtig�istIn dieser Unterrichtseinheit setzen sich die Schülerinnen und Schüler1 intensiv mit der Gestaltung von und mit Schrift auseinander. Sie lernen verschiedene Schriften kennen und erproben Schriftformen, Schreibwerkzeuge und Schreibmaterialien. Des Weiteren erhalten sie einen Einblick in die Entwicklung der Schrift und erfahren die Vielfalt ihrer Verwendungsmöglichkeiten – nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern auch als Gestaltungsmittel in der Kunst.

1 Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Was�Sie�zu�diesem�Thema�wissen�solltenVom�Bildzeichen�zum�Bildschirm�–�die�Entwicklung�der�SchriftDie Unterrichtseinheit thematisieren natürlich nicht alle, aber einige der wichtigsten Sta-tionen in der Entwicklung der Schrift.Die älteste bekannteste Schrift ist die Keilschrift. Diese entstand etwa 3.000 vor Christus in Babylonien, wo zu der damaligen Zeit die Sumerer lebten. Zunächst war die Schrift der Sumerer noch eine Bildschrift, mit der Zeit entwickelten sich aus den Bildern Zeichen. Charakteristisch für diese Schrift sind die keilförmigen Zeichen, die mit einem Griffel aus Rohr in weichen Ton gedrückt wurden. Die beschrifteten Tontafeln trockneten an der Luft oder wurden, wenn sie sehr wichtig waren, durch Brennen haltbar gemacht.Etwa zur gleichen Zeit entwickelten sich in Ägypten die Hieroglyphen. Der Begriff Hieroglyphen bedeutet „heilige Ritzzeichen“, sie galten als von Gott gesandt. Die Bildzeichen der alten Ägypter wurden in Steine geritzt oder auf Papyrus geschrieben. Papyrus wurde aus einer Sumpfpflanze hergestellt und ist der Vorgänger für das heutige Papier. Man schrieb mit Tinte und einer Feder, die ebenfalls aus einer Rohrpflanze hergestellt wurde. Kalligrafie bedeutet „die Kunst des schönen Schreibens“. Diese war vor allem im Mittel-alter von großer Bedeutung, da Mönche in dieser Zeit Bücher durch Abschreiben kopier-ten. Zum Schreiben verwendeten sie Tusche und eine gespitzte Vogelfeder, meist eine Gänsefeder. Als Schreibunterlage wurde Pergament verwendet. Typisch für diese Zeit ist die prunkvolle Verzierung der beschrifteten Buchseiten, insbesondere der Initialen, für die farbige Tinte und sogar Goldstaub verwendet wurden. Mittelalterliche Initialen zeigen oft Muster mit Blumen und Blättern, umschlossen aber häufig auch einzelne Figuren oder ganze Szenen mit Figuren.In der heutigen Zeit wird, selbst im privaten Bereich, immer weniger mit der Hand geschrie-ben und immer häufiger mit dem Computer. Schreibprogramme wie Word bieten eine Vielzahl von unterschiedlichen Schriftarten, Schriftgrößen, Schriftschnitten, Farben und Effekten, die je nach Verwendungszweck ausgewählt werden.

Geheime�Zeichen�und�geheimnisvolle�Villa�–�Schrift�in�der�KunstDie Unterrichtseinheit behandelt zwei Beispiele für die Verwendung von Schrift in der Kunst: das Bild „Zeichenreihen“ (1931) von Wassily Kandinsky und „Villa R“ (1919) von Paul Klee.Kandinskys Werk zeigt in grafischer Darstellungsweise vier Reihen einfacher Zeichen.Diese erinnern an eine geheimnisvolle Schrift oder an eine verschlüsselte Botschaft. Des-halb ist dieses Bild besonders geeignet, das Thema „Geheimschriften“ anzuschließen. Es lädt ein, Zeichen zu deuten und selbst schriftähnliche Zeichen zu erfinden.Klees Bild setzt sich hauptsächlich zusammen aus geometrischen Formen, die sich zu einem Gebäude formieren, sowie einem großen „R“. Auffallend ist auch ein roter Weg, der durch das ganze Bild läuft. Dunkle, eher kalte Farben prägen den Hintergrund wär-mere, bunte Farben den Vordergrund. Das Gebäude wird durch seine Farbgebung in Weiß und Blau hervorgehoben. „Kunst“, so sagte Klee, „gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Das gilt auch für dieses Werk, in dem der Künstler Reales und Surreales verbindet. Die Motive, die Darstellungsweise und nicht zuletzt der Titel verleihen dem Bild etwas Geheimnisvolles, das anregt zum Fantasieren, Fabulieren und Gestalten.

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3 von 18Kunst · Beitrag 48� Kunst-�und�Schreibwerkstatt

Teil�II

Wie�Sie�das�Thema�vermitteln�können– Durch das Betrachten von unterschiedlichen Schriften werden sich die Schüler der

Vielfalt der Gestaltungsformen und Verwendungszwecke von Schrift bewusst.

– Bei der Arbeit in der Werkstatt erhalten die Schüler Einblick in die geschichtliche Ent-wicklung der Schrift. Dabei üben sie das sinnverstehende Lesen kurzer Informations-texte, erweitern ihr Sachwissen und vertiefen dieses Wissen, indem sie es handelnd nachvollziehen.

– Die Schüler lernen in der Werkstatt unterschiedliche Schreibwerkzeuge und -materia-lien kennen. Bei deren Erprobung werden das ästhetische Empfinden und die feinmo-torischen Fähigkeiten der Schüler gefördert.

– Durch das Betrachten von Kunstwerken lernen die Schüler Schrift nicht nur als Kom-munikationsmittel, sondern auch als Gestaltungsmittel kennen. Beim Nachgestalten setzen sie Schrift bewusst als bildnerisches Element ein.

Welche�weiteren�Medien�sie�nutzen�könnenKirsten�Schönfelder:�Kunst mit Feder, Tinte und Papier. BVK, Buch Verlag Kempen GmbH. Kempen 2007.Das Buch enthält Informationen und Gestaltungsanregungen zu verschiedenen Schreib-materialien und Schreibwerkzeugen.CD-ROM� „Schrift“. Zu beziehen über [email protected] (regulär: 8,50 Euro, Aktions-preis bis 15.6.2011: 6,00 Euro)Die CD-ROM wurde von Schülern für Schüler entwickelt und enthält Informationen, Rät-sel, Spiele und Gestaltungsideen rund um die Schrift. Vom Kultusministerium empfohlen, mit dem digita 2005 (Bildungssoftwarepreis) ausgezeichnet.

VerlaufsübersichtDie Schüler erhalten Einblick in die Entwicklung der Schrift, lernen unterschiedliche Schriftformen und deren Einsatz in ausgewählten Kunstwerken kennen.

Material Verlauf Checkliste

M 1

M 2M 3

M 4

M 5

M 6M 7

M 8

Einstieg: Präsentation unterschiedlicher Schriften. Austausch über Entwicklung, Formen und Verwen-dungszwecke von Schrift. (UG) Gestaltung: Arbeiten in einer Kunst- und Schreib-werkstatt oder mit einzelnen Materialien (EA):– Kennenlernen und Nachgestalten der Keilschrift.– Kennenlernen und Nachgestalten von Hiero-

glyphen.– Kennenlernen mittelalterlicher Schönschrift und

Gestalten einer Initiale.– Kennenlernen und Anwenden unterschiedlicher

Computerschriften.– Schablonengraffiti in Spritztechnik.– Deuten und Erfinden einer Geheimschrift nach

Kandinskys Bild „Zeichenreihen“.– Bildgestaltung nach Paul Klees Bild „Villa R“.Abschluss:�Präsentieren und Reflektieren von Arbeits-ergebnissen. Erneuter Austausch über Schrift. (UG)

Folie, OHP

Materialien für die Gestaltungsaufga-ben vgl. Material- übersicht

Schülerarbeiten

Dauer:�ca.�5 bis 6 Unterrichtsstunden�

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4 von 18 Kunst-�und�Schreibwerkstatt� Kunst · Beitrag 48

Teil�II

Wie�Sie�die�Materialien�kombinieren�könnenDie Unterrichtseinheit ist so angelegt, dass Sie eine Lernwerkstatt zum Thema „Schrift“ durchführen können, die sowohl historische als auch gestalterische Aspekte umfasst. Um alle Stationen dieser Werkstatt zu bearbeiten, bietet sich ein Projekt(-tag) an. Alternativ können Sie natürlich auch einzelne Materialien und Gestaltungsaufgaben herausgreifen.

Hinweise�zu�den�Materialien�(M�1�bis�M�8)�Planen Sie eine Lernwerkstatt, so verteilen Sie vorab die einzelnen Stationen der Werk-statt übersichtlich im Klassenraum und legen Sie die benötigten Materialien aus. Am besten richten Sie Gruppenarbeitstische ein, damit mehrere Schüler auch gleichzeitig arbeiten und Materialien teilen können.Einstieg:� Präsentieren Sie die Folie aus M� 1. Dabei können Sie durch Auswählen bzw. Abdecken der einzelnen Bilder die Schwerpunkte des anschließenden Unterrichtsgesprä-ches bestimmen. Sie können z. B. das Augenmerk erst einmal auf die Geschichte der Schrift lenken, auf die Verwendung von Schrift in der Kunst, auf unterschriftliche Schrift-typen usw. Die Bilder auf der Folie eignen sich auch, um ein offenes Gespräch anzuregen, in dem die Schüler darüber sprechen, was sie über Schrift bereits wissen, wo sie ihnen in welcher Form begegnet usw.Kündigen Sie dann die Arbeit in der Lernwerkstatt zur Schrift oder die ausgewählte(n) Gestaltungsaufgabe(n) an. Stellen Sie diese anhand der entsprechenden Materialien kurz vor.In der Schreib- und Kunstwerkstatt lassen Sie die Schüler möglichst selbstständig arbei-ten, beraten Sie einzelne Schüler lediglich bei eventuellen Schwierigkeiten.M�2: An dieser Station lesen die Schüler zunächst den kurzen Text über die Keilschrift und fertigen anschließend Tafeln aus Ton an, in die sie Keilzeichen ritzen oder drücken. Als Griffel eignen sich dünne Kanthölzer, die deutliche Linien und Keile erzeugen, mög-lich sind aber auch dünne Rund- oder Schaschlikstäbe. Eine Keilform können die Schüler nachahmen, indem sie am Ende der Striche mit der Spitze des Holzstabs Dreiecke einrit-zen.M� 3:� Anhand des Materials M 3 setzen sich die Kinder mit Hieroglyphen auseinander. Auch hier gibt es einen kurzen Sachtext zur Entstehung dieser Schrift und eine Gestal-tungsaufgabe. Aus der angebotenen Liste der Schriftzeichen wählen die Kinder passende Hieroglyphen aus und setzen sie zu ihrem Namen zusammen. Dabei arbeiten sie wenn möglich mit einer Holzrohrfeder und Tinte, alternativ auch mit einer Schreibfeder aus Stahl.Tipps:� Die Rohrfeder können Sie oder die Schüler aus Schilfrohr, einfacher noch aus einem dünnen Bambusstab, selbst herstellen: Den Stiel bzw. Stab schräg abschneiden, die Spitze einschneiden und die Kanten evtl. mit Schleifpapier glätten. Als Schreibpapier eignet sich Umweltschutzpapier oder handgeschöpftes Papier, da es am ehesten an den von den Ägyptern verwendeten Papyrus erinnert.M�4:�Hier ahmen die Schüler mit einer Vogelfeder und Tinte die Kalligrafie im Mittelal-ter nach. Sie schreiben einen Spruch in Schönschrift und gestalten im Anschluss den Anfangsbuchstaben ihres Namens als prunkvolle Initiale. Legen Sie an dieser Station zusätzlich Bilder oder Bücher mit mittelalterlichen Schriften und Schmuckinitialen aus, an denen sich die Kinder orientieren können.Mit einer Vogelfeder und Tinte schön zu schreiben, ist nicht ganz einfach. Lassen Sie es die Schüler auf jeden Fall ausprobieren, bieten Sie aber auch eine Schreibfeder aus Stahl als Alternative an. Um die Initiale zu schreiben, eignet sich alternativ auch ein feiner schwarzer Filzstift, für die Verzierung können die Kinder statt farbiger Tinte auch Bunt- oder Filzstifte verwenden. Den Buchstaben sowie die Verzierungen sollten die Kinder zunächst mit einem Bleistift vorzeichnen.Tipp:�Mit Gold- oder Silberstiften lassen sich schöne Akzente setzen, die die Vergoldung der mittelalterlichen Initialen nachahmen.

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5 von 18Kunst · Beitrag 48� Kunst-�und�Schreibwerkstatt

Teil�II

M� 5� thematisiert das Schreiben mit dem Computer. Die Schüler lernen verschiedene Schriftarten, Schriftgrößen und Schriftschnitte kennen und werden durch eine Zuord-nungsaufgabe sensibilisiert für den Zusammenhang zwischen Form der Schrift und Inhalt des Geschriebenen. Schließlich experimentieren sie selbst mit unterschiedlichen Schriften, indem sie eine Glückwunschkarte oder eine Einladung gestalten. Hierbei ist es evtl. sinnvoll, dass die Kinder zu zweit am Computer arbeiten, um sich gegenseitig beim Umgang mit dem Schreibprogramm zu unterstützen.

Tipp:�Stellen Sie den Kindern stärkeres und/oder farbiges Papier zur Verfügung, auf das sie ihre Glückwünsche oder Einladungen drucken können.

M� 6:� Graffiti stehen im Mittelpunkt des Materials M 6. In Anlehnung an das auch von Sprayern praktizierte Schablonengraffiti erstellen die Schüler in Spritztechnik einen Rah-men im Graffiti-Stil. In den Rahmen können sie anschließend z. B. ihren Namen hinein-schreiben, ebenfalls im Graffiti-Stil. Kennen Ihre Schüler die Spritztechnik noch nicht, sollten Sie sie vorab demonstrieren und die Kinder den Umgang mit Sieb und Farbe ausprobieren lassen, bevor sie das Schablonengraffito gestalten.

Die Schüler verwenden für ihr Graffito ein Spritzsieb (am besten 3 mm Maschenweite) und eine ausrangierte Zahnbürste oder einen dicken Borstenpinsel. (Je weicher die Bürste oder der Pinsel ist, desto feiner wird der Farbauftrag.) Nachdem sie den Arbeitsplatz abgedeckt und ihre Kleidung geschützt haben, befestigen sie die ausgeschnittene Scha-blone aus M 6 auf dem Papier. Sie halten das Sieb in ca. 10 bis 20 cm Abstand waage-recht zur Unterlage und streichen die Farbe durch das Sieb. Wichtig ist dabei die richtige Konsistenz der Farbe. Ist sie zu trocken, löst sie sich nicht von der Bürste bzw. dem Pinsel. Ist sie zu flüssig, tropft sie durchs Sieb.

Tipps:

– Der Graffiti-Rahmen lässt sich variieren, indem die Schüler die Vorlage aus M 6 entwe-der als Positiv- oder Negativ-Form ausschneiden. Außerdem können sie die Vorlage entweder nur an der inneren Linie ausschneiden (ergibt einen breiten, formatfüllenden Rahmen), oder an beiden Linien (ergibt einen schmaleren Rahmen).

– Regen Sie die Schüler an, zusätzlich zu den angebotenen, selbst Schablonen aufzuzeich-nen und auszuschneiden. Sehr gut lassen sich auch Schablonenbuchstaben einsetzen.

– Einen deckenden Farbauftrag erhalten die Schüler, indem sie mehrmals an derselben Stelle sprühen, einen lasierenden, indem sie nur einmal ganz wenig Farbe aufspritzen.

– Besondere Effekte erzielt man, wenn man nach dem ersten getrockneten Farbauftrag die Schablone ein wenig verschiebt und noch einmal, evtl. mit einer anderen Farbe darübersprüht.

– Beim Schreiben der Namen erhalten die Schüler durch kantige Formen und markante Umrandungen Buchstaben, die Graffiti ähneln.

M�7:�Am Beispiel eines Werkes von Wassily Kandinsky erfahren die Schüler hier, dass Schrift auch in der Kunst eine Rolle spielt. Die „Zeichenreihen“ des Künstlers regen die Kinder sowohl zu einer Deutung von fiktiven Zeichen an als auch dazu, selbst eine Geheimschrift zu erfinden. Für ihre eigene Schrift entwerfen sie zu jedem Buchstaben des Alphabets ein Zeichen und halten diese in einer Tabelle fest. Mithilfe dieser Tabelle oder auch einer Drehscheibe, auf die sie die Schriftzeichen übertragen, können sie anschlie-ßend Geheimbotschaften verfassen bzw. entschlüsseln.

M�8:�An dieser Station lernen die Schüler mit „Villa R“ von Paul Klee ein weiteres Kunst-werk kennen, in dem Schrift als Bildelement eingesetzt wurde. Das Bild regt zum Fabulie-ren und Nachgestalten an. Die Schüler erzählen oder schreiben eine Geschichte dazu und erstellen anschließend ein eigenes Bild, in das sie nach Klees Vorbild einen oder mehrere Buchstaben integrieren. Hierfür eignen sich verschiedene Techniken:

– Die Schüler malen die in M 8 angebotene Skizze nach Klees Bild weiter. Sie müssen es allerdings nicht unbedingt nach-, sondern können es auch umgestalten. Zum Malen eignen sich Wachsmalstifte oder Deckfarben.

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Teil�II

– Sie malen und/oder collagieren ein Bild mit Buchstaben nach eigenen Vorstellungen ganz ohne Vorgabe.

– Die Kinder zeichnen eine Buchstaben-Bildergeschichte mit Bleistift und feinem Filzstift und gestalten sie ggf. mit Bunt- oder Filzstiften farbig aus.

Abschluss: Am Ende präsentieren die Schüler im Sitzkreis die Arbeitsergebnisse, die ihnen besonders gut gelungen sind, und begründen ihre Einschätzung. Sie können auch von eventuellen Schwierigkeiten berichten und ggf. Verbesserungsvorschläge austauschen.

Thematisieren Sie in diesem Gespräch auch noch einmal die unterschiedlichen Formen und Verwendungsmöglichkeiten von Schrift, die die Schüler in dieser Unterrichtseinheit kennengelernt haben.

MaterialübersichtM 1 Schriftbilder – Bildschriften (Farbfolie)M 2 Bilder und Zeichen in Ton – schreiben in Keilschrift (Arbeitsblatt/Anleitung)M 3 Bilderschrift der Ägypter – schreiben mit Hieroglyphen (Arbeitsblatt/Anleitung)M 4 Mit Feder und Tinte – schön schreiben wie im Mittelalter (Arbeitsblatt/Anleitung)M 5 Getippt, geschrieben, gestaltet – Computerschriften (Arbeitsblatt/Anleitung)M 6 Sprühen und schreiben – Graffiti in Spritztechnik (Arbeitsblatt/Anleitung)M 7 Rätselhafte Bildzeichen – Geheimschrift nach Kandinsky (Arbeitsblatt/Anleitung)M 8 Geheimnisvolles Buchstabenbild nach Paul Klee (Arbeitsblatt/Anleitung)

Welches�zusätzliche�Material�Sie�benötigen– Für das Erproben der Keilschrift: Ton, evtl. Teigrolle, Holzstäbe (am besten dünne Kant-

hölzer oder auch dünne Rund- oder Schaschlikstäbe)

– Für das Erproben der Hieroglyphen: Papier (am besten Umweltpapier oder handge-schöpftes Papier), Rohrfeder, Tusche oder schwarze Tinte. (Wenn Sie oder die Schüler eine Rohrfeder selbst herstellen wollen: ein Stück Schilfrohr oder ein dünner Bambus-stab aus dem Bau- oder Gartenmarkt, scharfes Messer, ggf. Schleifpapier.)

– Für die Kalligrafie: Zeichenpapier (DIN-A5- oder DIN-A4-Format), Feder (Vogelfeder oder Schreibfeder aus Stahl), Tusche oder schwarze Tinte. (Schreibfedern, z. B. Rohrfedern, Vogelfedern und Stahlfedern, sowie Tusche oder Tinte können Sie im Fachhandel oder übers Internet beziehen.)

– Für das Gestalten der Initiale: Zeichenpapier (DIN-A5-Format), Bleistift, Feder, schwarze und farbige Tinte, alternativ auch Bunt- oder Filzstifte, evtl. Gold- oder Silberstifte.

– Für die Computerschrift: Computer, Drucker, Papier (ggf. auch farbig).

– Für die Graffiti in Spritztechnik: Zeitungspapier, altes Hemd, Malerkittel o. Ä. Unterlage aus Pappe, Schmierpapier zum Ausprobieren der Spritztechnik, Zeichenpapier (DIN-A4-Format), Steck- oder Pinnnadeln, Schere, Spritzsieb (am besten 3 mm Maschenweite), ausrangierte Zahnbürste oder dicker Borstenpinsel, Deckfarben mit Zubehör.

– Für die Geheimschrift nach Kandinsky: Bleistift oder feiner Filzstift, Schere, Musterbeu-telklammer, ggf. Pappe.

– Für die Bildgestaltung nach Klee: Zeichenpapier (DIN-A3- oder DIN-A4-Format), Blei-stifte, Bunt- oder Wachsmalstifte oder Deckfarben oder/und buntes Papier, Scheren und Klebstoff, ggf. Zeitschriften, Prospekte u. Ä. zum Ausschneiden von Buchstaben; Blei-, Filz- oder Buntstifte für die Bildergeschichte.

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