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111 Schriften zur Gesundheit In geheimer Mission MMS und die Medien - Kontraste diesen Ratgeber gelesen und verstanden hat, der weiß genau, dass das so gut wie ausgeschlossen ist; zumindest bei sachgerechter Anwendung. Zugegeben: Die liegt der bestellten Lieferung nicht bei, weil MMS/Chlordioxid nun mal kein anerkann- tes Medikament oder Heilmittel ist. Genau das aber ist die Crux daran, und deshalb auch gibt es diesen Ratgeber. Zugegebenermaßen macht es nicht unbedingt Spaß, MMS/Chlordioxid einzunehmen, doch wer die Hin- weise in diesem Ratgeber befolgt, hat damit sicherlich auch keine Probleme. Dass jener, der die Anwendung nicht so genau kennt, eventuell zu Beginn mit – rasch wieder abklingenden – Nebenwirkungen rechnen kann, liegt dann ja auch lediglich an fehlenden und ein- deutigen Anwendungshinweisen. Gerade hier möch- ten wir einen Beitrag zur sicherenAnwendung leisten. Wir – die IEW, der Verlag und der Autor – sind und bleiben völlig neutral und objektiv, haben keine Kon- takte zu Jim Humble oder zu Lieferanten und ver- kaufen auch kein MMS/Chlordioxid. Und mit den für diesen Ratgeber zu zahlenden Euro 3,75 kommen wir auch gerade mal so über die Runden, zumal wir sehr viele Exemplare ohnehin verschenken. Warum also sollten wir hier etwas beschönigen? Et- wa um Menschen in Gefahr zu bringen? Dazu kann es ja wohl überhaupt keinenAnlass geben. Wir haben nun mal positive Erfahrungen gemacht, wenden selbst und unsere Familien MMS/Chlordioxid aus Überzeugung an und können von etlichen Erfolgsge- schichten erzählen. Doch von so etwas wollte Kontraste nichts wissen, hat nicht einen einzigen positivenAnsatz gelten lassen. Wer das verstanden hat, der wird ja wohl einsehen, dass wenn wir keinerlei eigene finanziellen Interes- sen vertreten mit MMS/Chlordioxid, es nur einen Grund dafür geben kann, wenn wir uns dafür aus- sprechen: Nämlich sachlich und in voller Kenntnis der La e und Situation Verbraucher ewissenhaft zu g g informieren und aufzuklären. Genau das vermissen wir an kritischen Beiträgen zu MMS/Chlordioxid und auch beim TV-Beitrag von Kontraste. Kontraste ist nun mal auf der Suche nach Negativ- beispielen – ausschließlich – und geht, um aufzuzei- gen, wie gefährlich MMS/Chlordioxid angeblich ist, zuallererst einmal mit dem Zuschauer auf die Inten- sivstation der Berliner Tropenmedizin zu Niko R. »Dignose: Malaria tropica,« erzählt man. Er kam infiziert aus Afrika zurück und hat in fro- her Hoffnung MMS/Chlordioxid eingenommen. Den Abschuss aller Kritik leistete sich das TV- Magazin Kontraste des Rundfunks Berlin-Bran- denburg (RBB). Es wollte in der Kritik an MMS in nichts nachstehen und strahlte im Juni 2014 so- gar gleich zweimal hintereinander Beiträge zum brisanten Thema MMS aus. Schon die Anmoderation von Astrid Frohloff lässt erkennen, um was es geht: »Sanfte Medizin liegt voll im Trend, doch ein Mittel, das zur Zeit angepriesen wird und illegal kursiert, ist das Gegenteil von sanft: MMS, eine scharfe Chemikalie.« Da haben wir es wieder, es handelt sich also um ei- ne scharfe Chemikalie. Aber die kursiert nicht zur Zeit, sondern seit über 16 Jahren, und das weltweit. Zumindest unter dem Begriff MMS; ansonsten aber schon seit weit mehr als 100 Jahre. Dann werden Jim Humble und zwei Fläschchen MMS ins Bild gebracht und dazu erklärt: »Tausende vertrauen diesem Mann und seinen Wundermitteln, die angeblich gegen fast jede Krankheit helfen sollen.« Naja, das sind keine Wundermittel von Jim Hum- ble. Schon das ist falsch. Aus zweierlei Gründen. 1. MMS ist kein Wundermittel, weil die Wirkung nicht auf einem Wunder, sondern auf einer ganz gewöhnlichen chemischen Reaktion auf Krank- heitserreger im Wasser beruht und der menschli- che Organismus nun mal zum allergrößten Teil aus Wasser besteht. Ist eigentlich ganz simpel. Das Wunder war ja eigentlich nur, dass Jim Hum- ble die Bedeutung von Chlordioxid für den Men- schen entdeckte. 2. DiesesMittelwirdseitweitüber100JahreninderLe- bensmittelindustrie und der Wasserwirtschaft einge- setzt. Und zwar vollkommen ohne Jim Humbles Zu- tun. Also eigentlich nichts geheimnisvolles, auf das man Geheimagenten ansetzen müsste. Doch genau darüber werden die Zuschauer jetzt in Kenntnis ge- setzt, nämlich dass es schon geheimer Methoden be- darf, um dieser „sehr speziellen Szene“ endlich mal auf die Schliche zu kommen. Monatelang, verrät uns die Moderatorin, haben sich ihre Kollegen Caroline Walter und Christoph Rosen- thal verdeckt in dieser Alternativszene herumgetrie- ben und heimlich recherchiert. »Und was sie entdeckt haben, ist schockierend: Hier wird mit dem Leben von Schwerkranken gespielt.« Das ist eine kühne Behauptung, die jeglicher Grundlage entbehrt, denn nicht ein einziger Toter kann auf das Konto „MMS“ gebucht werden. Wer

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Schriften zur Gesundheit

In geheimer Mission

MMS und die Medien - Kontraste

diesen Ratgeber gelesen und verstanden hat, derweiß genau, dass das so gut wie ausgeschlossen ist;zumindest bei sachgerechterAnwendung.

Zugegeben: Die liegt der bestellten Lieferung nichtbei, weil MMS/Chlordioxid nun mal kein anerkann-tes Medikament oder Heilmittel ist.

Genau das aber ist die Crux daran, und deshalbauch gibt es diesen Ratgeber.

ZugegebenermaßenmachtesnichtunbedingtSpaß,MMS/Chlordioxid einzunehmen, doch wer die Hin-weise indiesemRatgeberbefolgt,hatdamit sicherlichauch keine Probleme. Dass jener, der dieAnwendungnicht so genau kennt, eventuell zu Beginn mit – raschwieder abklingenden – Nebenwirkungen rechnenkann,liegtdannjaauchlediglichanfehlendenundein-deutigen Anwendungshinweisen. Gerade hier möch-tenwireinenBeitragzursicherenAnwendungleisten.

Wir – die IEW, der Verlag und derAutor – sind undbleiben völlig neutral und objektiv, haben keine Kon-takte zu Jim Humble oder zu Lieferanten und ver-kaufen auch kein MMS/Chlordioxid. Und mit denfür diesen Ratgeber zu zahlenden Euro 3,75 kommenwir auch gerade mal so über die Runden, zumal wirsehr viele Exemplare ohnehin verschenken.

Warumalsosolltenwirhieretwasbeschönigen?Et-wa um Menschen in Gefahr zu bringen? Dazu kannes ja wohl überhaupt keinenAnlass geben.Wir habennun mal positive Erfahrungen gemacht, wendenselbst und unsere Familien MMS/Chlordioxid ausÜberzeugung an und können von etlichen Erfolgsge-schichtenerzählen.

Doch von so etwas wollte Kontraste nichts wissen,hatnichteineneinzigenpositivenAnsatzgeltenlassen.

Wer das verstanden hat, der wird ja wohl einsehen,dass wenn wir keinerlei eigene finanziellen Interes-sen vertreten mit MMS/Chlordioxid, es nur einenGrund dafür geben kann, wenn wir uns dafür aus-sprechen: Nämlich sachlich und in voller Kenntnisder La e und Situation Verbraucher ewissenhaft zug ginformieren und aufzuklären. Genau das vermissenwir an kritischen Beiträgen zu MMS/Chlordioxidund auch beimTV-Beitrag von Kontraste.

Kontraste ist nun mal auf der Suche nach Negativ-beispielen – ausschließlich – und geht, um aufzuzei-gen, wie gefährlich MMS/Chlordioxid angeblich ist,zuallererst einmal mit dem Zuschauer auf die Inten-sivstation der Berliner Tropenmedizin zu Niko R.»Dignose: Malaria tropica,« erzählt man.

Er kam infiziert aus Afrika zurück und hat in fro-her Hoffnung MMS/Chlordioxid eingenommen.

Den Abschuss aller Kritik leistete sich das TV-Magazin Kontraste des Rundfunks Berlin-Bran-denburg (RBB). Es wollte in der Kritik an MMSin nichts nachstehen und strahlte im Juni 2014 so-gar gleich zweimal hintereinander Beiträge zumbrisantenThema MMS aus.

Schon die Anmoderation von Astrid Frohloff lässterkennen, um was es geht: »Sanfte Medizin liegt vollim Trend, doch ein Mittel, das zur Zeit angepriesenwird und illegal kursiert, ist das Gegenteil von sanft:MMS, eine scharfe Chemikalie.«

Da haben wir es wieder, es handelt sich also um ei-ne scharfe Chemikalie. Aber die kursiert nicht zurZeit, sondern seit über 16 Jahren, und das weltweit.Zumindest unter dem Begriff MMS; ansonsten aberschon seit weit mehr als 100 Jahre.

Dann werden Jim Humble und zwei FläschchenMMS ins Bild gebracht und dazu erklärt: »Tausendevertrauen diesem Mann und seinen Wundermitteln,dieangeblichgegenfastjedeKrankheithelfensollen.«

Naja, das sind keine Wundermittel von Jim Hum-ble. Schon das ist falsch.Aus zweierlei Gründen.1. MMS ist kein Wundermittel, weil die Wirkung

nicht auf einem Wunder, sondern auf einer ganzgewöhnlichen chemischen Reaktion auf Krank-heitserreger im Wasser beruht und der menschli-che Organismus nun mal zum allergrößten TeilausWasser besteht. Ist eigentlich ganz simpel.Das Wunder war ja eigentlich nur, dass Jim Hum-ble die Bedeutung von Chlordioxid für den Men-schen entdeckte.

2. DiesesMittelwirdseitweitüber100JahreninderLe-bensmittelindustrie und derWasserwirtschaft einge-setzt.UndzwarvollkommenohneJimHumblesZu-tun.

Also eigentlich nichts geheimnisvolles, auf dasman Geheimagenten ansetzen müsste. Doch genaudarüber werden die Zuschauer jetzt in Kenntnis ge-setzt, nämlich dass es schon geheimer Methoden be-darf, um dieser „sehr speziellen Szene“ endlich malauf die Schliche zu kommen.

Monatelang,verrätunsdieModeratorin,habensichihre Kollegen Caroline Walter und Christoph Rosen-thal verdeckt in dieser Alternativszene herumgetrie-ben und heimlich recherchiert. »Und was sie entdeckthaben, ist schockierend:HierwirdmitdemLebenvonSchwerkrankengespielt.«

Das ist eine kühne Behauptung, die jeglicherGrundlage entbehrt, denn nicht ein einziger Toterkann auf das Konto „MMS“ gebucht werden. Wer

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nun gar kein gutes Licht auf die Glaubwürdigkeitdieses Beitrags.

»Und er ist nicht der einzige, der uns von dieser Er-fahrung berichtet,« heißt es weiter.

Na, dann doch mal her mit all den anderen. Aberdie werden uns nicht präsentiert, obwohl Kontrasteansonsten nichts auslässt, um den Zuschauer gegenMMS aufzuwiegeln und Negativbeispiele zu prä-sentieren.

Kontraste lässt denn doch eher verlautbaren, dassbeim Anmischen von MMS ein aggressives Desin-fektionsmittel entstünde. Diesmal also keine scharfeChemikalie, sondern ein aggressives Desinfektions-mittel, »und das soll man dann trinken.«

Ich gehe davon aus, dass man in der Redaktionvon Kontraste noch niemals MMS/Chlordioxid inder hier im Ratgeber empfohlenen Anleitung selbstangesetzt hat, sonst würde man solch einen Unsinnnicht von sich geben. Natürlich stammt diese Sicht-weise nicht von Kontraste selbst, sondern man hatsie den Äußerungen angeblicher Spezialisten ent-nommen.

Aber wenn man schon so viel Aufwand betreibtund angeblich monatelang in der Szene herumspio-niert, hätte man sich vielleicht nicht auch einmal dieMühe machen und MMS/Chlordioxid selbst anset-zen sollen? Ist schnell geschehen, und dann weißman wenigstens, wovon man spricht.

Szenenwechsel: Gesundheitskongress in Hanno-ver im April 2014. Jim Humble berichtet auf derBühne von den Tausenden von Fällen an Malaria Er-krankten mit 100 % Genesungserfolg. Klar, dassKontraste kein gutes Haar an ihm lässt und ihn alsQuacksalber abtut.

Um diese Aussage zu unterstützen, lässt man jetztDr. Andreas Stürer vom GiftinformationszentrumMainz zu Wort kommen, der berichtet, dass sich im-mer wieder MMS-Geschädigte melden und von star-ken Durchfällen und Übelkeit berichten. »Wir wür-den das aufgrund der Chemikalien, die hier demKörper zugeführt werden, als Verätzung bezeichnen.Das ist einfach eine Schädigung der Schleimhäute,gegen die sich der Körper wehrt.«

Auch er lässt völlig außer Acht, dass MMS/Chlor-dioxid niemals konzentriert, sondern lediglich einpaar wenige Tropfen mit Wasser stark verdünnt ein-genommen werden. Schon damit wird der jetzt fol-gende Test ad absurdum geführt.

Kontraste hat eine Bluse ins Visier genommen undMMS/Chlordioxid darauf geträufelt. Nach ein paarMinuten ist die Farbe weg geätzt. »Und trotzdem,«empört sich Kontraste, »boomt das Geschäft mit derHoffnung auf Heilung. Die Bücher finden reißendenAbsatz.«

Na klar, das Mittel wurde konzentriert und unver-dünnt auf die Bluse geträufelt. Was soll denn das für

Laut Kontraste »stand der junge Mann kurz vor ei-nem Nierenversagen; Schuld daran ist das alternati-ve Wundermittel MMS. Trotz Heilversprechen wirk-te es überhaupt nicht.«

Hier möchte ich doch einmal nachfragen, wer ihmdas denn versprochen haben soll? Und was soll dasheißen, er stand kurz vor einem Nierenversagen? Ha-ben die Nieren ihren Dienst eingestellt oder nicht?Was soll das bedeuten, kurz davor?

Die Ungereimtheiten – um nicht zu sagen Un-wahrheiten – fangen hier schon an, die Kontrasteden Zuschauern die nächsten 11 Minuten und 29 Se-kunden erzählt. Unglaublich, was uns da aufgetischtwird.

Laut Kontraste konnten die Ärzte Nikos Leben ge-rade noch retten.

Hört sich dramatisch an, und ist es sicherlich auch.Wenn das alles so stimmen würde. Doch daran ist ge-höriger Zweifel angesagt.

Vor der Kamera hört der Kranke selbst sich aller-dings überhaupt nicht so an, als sei er dem Tod gera-de noch einmal von der Schippe gesprungen. Erspricht eher recht munter davon, dass er MMS ver-traut und gar nicht mitbekommen hätte, wie brenzligseine Situation überhaupt war.

Das hat man ihm dann wohl mehr oder wenigererst einreden müssen. Denn wenn es tatsächlich sowäre, wie von Kontraste behauptet, hätte er ganz si-cher mehr Empörung über MMS an den Tag gelegt.Hat er aber nicht! Er klang eher ein wenig ent-täuscht.

Was natürlich sehr gut angehen kann ist und wasich oben schon ansprach, nämlich dass er nicht wuss-te, wie man MMS/Chlordioxid richtig einnimmt;kein Wunder.

Ach, noch etwas wird behauptet: Nico will nicht er-kannt werden, weil »die Anhänger von MMS ag-gressiv reagieren« würden.

Das schlägt dem Fass ja nun wirklich den Bodenaus. Das soll ja wohl nichts anderes andeuten als wä-ren diese Menschen alle aggressiv und würden Nicoauflauern und ihn drangsalieren.

Was für eine bösartige Unterstellung! Einfach ge-schmacklos und eine Verallgemeinerung, die manso nicht stehen lassen kann.

Und wer sind dieAnhänger von MMS denn über-haupt? Jene, die MMS benutzen? Die, die es verkau-fen? Oder die, die darüber Vorträge halten? Viel-leicht ja auch der Verlag für Gesundheit, der darübervöllig unabhängig und offen berichtet?

Sind die in geheimen Bünden zusammengeschlos-sen?

Was für ein ausgemachter Unsinn. Wenn jemandaggressiv ist, dann ist es doch wohl eher Kontrasteund die Art der Berichterstattung; interessant aber,dass gerade die dies anderen unterstellen. Das wirft

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Kontraste: »Der Verkauf von MMS als Arzneimit-tel ist in Deutschland verboten. Trotzdem könnenwir es getarnt und als Desinfektionsmittel über dasInternet bestellen«.

Völlig falsch. Hier stimmt nur, dass Chlordioxidkein Arzneimittel ist. Es ist und bleibt ein Desinfek-tionsmittel, und das ist frei auf dem Markt erhältlich.

Da muss man nichts tarnen, es handelt sich um ei-ne schlichte Chemikalie, bzw. zwei Chemikalien –nämlich Natriumchlorit und eine schwache Säure –die gemischt dann das Chlordioxid ergeben. Da istüberhaupt nichts geheimnisvolles dran, denn sowird es seit ewigen Zeiten angewendet – in der Pa-pierproduktion ebenso wie in der Lebensmittelindu-strie.

Hätte man bei gewissenhafter Recherche draufkommen müssen ... wenn man es denn wollte.

Kontraste lässt sich über die spezielle MMS-The-rapie von Dr.Andreas Kalcker und Kerri Rivera aus.Letztere ist eine Kollegin von Kalcker, die in SachenAutismus zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt istwie er. Die beiden empfehlen rektale Einläufe bei au-tistischen Kindern.

Im Film wird der Bestseller von Dr. Andreas Kal-cker „Autismus heilen mit MMS“ gezeigt. »DasDuo verbreitet die These, Autismus sei eine Folgevon Impfschäden und Parasiten im Darm der Kin-der. In ihren Vorträgen zeigen sie die Bilder von an-geblichen Würmern, die nach den Einläufen aus denKindern herauskommen.«

Die Redakteure von Kontraste befragen auf demKongress undercover Mütter, die ihre Kinder nachden Anweisungen im Buch behandeln und ihnenChlordioxid verabreichen.

Als eine Mutter erzählt, dass es ihrem Zappelphi-lipp nach der Einnahme nicht gar so gut erginge, sieihm aber trotzdem MMS weiterhin geben werde,kommentiert Kontraste: »So traktieren Eltern ihreKinder. Monatelang.«

Klar, selbst die Aussage einer anderen und zufrie-denen Mutter wird zunichte gemacht, die begeistertvon ihrem Sohn berichtet. Der lief früher immergleich los und man musste hinter ihm her rennen,jetzt aber bleibt er neben ihr stehen, bis sie ihm dasZeichen gibt, losgehen zu dürfen.

Eigentlich doch ein phantastisches Ergebnis, sollteman meinen.Aber nein, der Kinderpsychologe Prof.Michael Schulte-Markwort vom Universitätsklini-kum Hamburg-Eppendorf äußert sich entsetzt:»Wenn ein Kind nach diesen Torturen aufmerksa-mer erscheint, dann ist es meiner Einschätzungnach die Folge einer Strafaktion. Anders kann einKind das gar nicht auffassen.«

Ein Kind? Oder ein Kind?autistischesNatürlich, weil nicht sein kann, was nicht sein

darf, kann – wenn ein autistisches Kind, das ansons-

eine absurde Beweiskraft für die Aggressivität vonMMS sein? Das ist ja wohl mehr als dürftig.

Die beiden Aufklärer von Kontraste sind underco-ver auf dem Kongress, geben sich unverfroren alsAnhänger des Wundermittels aus und haben ein per-sönliches Beratungsgespräch bei Jim Humble. Sieerzählen ihm, dass einer von beiden an Leukämie er-krankt sei und wollen wissen was nun zu tun sei. Na-türlich rät Jim Humble zu MMS, und auf die Frage,wie man denn wisse, dass es funktioniere, antworte-te er: Das trägt Kon-»Weil du dich besser fühlst.«traste mit einem polemischen Unterton vor.

Dann lassen sie sich noch über den gezahlten Preisfür die Beratung aus, geradezu so, als würden die bei-den Rechercheure von Kontraste ihre Arbeit völliguneigennützig, ehrenamtlich, selbstlos und ohne Be-zahlung ausüben; geradezu so als würde es anders-wo alles umsonst geben und nur im Zusammenhangmit MMS Leistungen zu bezahlen sein.

Neue Szene: Bühne mit Dr.Andreas Kalcker, »füh-render Kopf der deutschen MMS-Szene. Er lamen-tiert gern über die große Verschwörung gegenMMS«. Wozu er wohl auch Anlass hat, wie sichschon an der Berichterstattung von Kontraste ein-drucksvoll erkennen lässt.

Auch bei ihm haben sie »ein teures Beratungsge-spräch« gebucht; wahrscheinlich sind jetzt die Spe-sen völlig drauf gegangen.

Sie erzählen ihm eine rührende Geschichte, näm-lich dass ihr Vater Darmkrebs hätte und die Ärztedringend zur Operation raten. Er hingegen empfiehltihnen eine Hinhaltetaktik, um die OP hinauszuzö-gern. »Sagt zu den Ärzten, jaja nächstes Jahr. Dannnochmal eine Untersuchung machen lassen. Ichkann erfahrungsgemäß sagen, dass Darmkrebs sichsehr gut behandeln lässt mit MMS.«

Das glauben die beiden nicht so ganz und holensich eine Antwort vom Berliner DarmspezialistenDr. Uwe Peters: »Bei Darmkrebs keine Operation zumachen ist absolut fahrlässig.« Und natürlich:»MMS ist gefährlich, denn man behandelt mit einerSubstanz, für die es keinerlei wissenschaftlicheNachweise für die Wirksamkeit gibt. Wenn manMMS nimmt, statt sich operieren zu lassen, kannman unter Umständen an dieser Erkrankung ver-sterben.«

Kein Wort davon, dass auch eine Operation risiko-trächtig ist und Menschen daran versterben.

Aber wenn ein Patient unter der Hand einesArztesstirbt, ist das natürlich etwas völlig anderes. Klar.Das ist erlaubt und wird beiläufig als Kunstfehler ab-getan.

Als Kunstfehler! Geradezu so, als sei es für einenArzt eine Kunst, jemanden sterben zu lassen. Oderdass es nun mal ein unabwendbares Schicksal ist, un-ter einer künstlerischen Hand zu versterben.

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ten keinerleiAnsätze von Folgsamkeit trotz aller Er-ziehungsmaßnahmen erkennen lässt, den Anwei-sungen der Mutter aber plötzlich folgt – das nur aufdie Qual der Einnahme von MMS/Chlordioxid zu-rückzuführen sein.

Was für ein hanebüchener Unsinn – und das ausdem Munde eines angeblichen Spezialisten!

Entweder dieser Mann hat keine Ahnung davon,was Autismus wirklich ist – oder er redet absicht-lich so dumm daher, um ja nicht den Verdacht auf-kommen zu lassen, dass an den Therapiemethodenmit MMS/Chlordioxid etwas dran sein könnte.

Was für ein schwaches Bild für einen Wissen-schaftler!

Auch das zeigt einmal wieder, was so genannteFachleute alles anstellen, um der Pharmaindustriedas Wort zu reden. In diesem Falle kommt hinzu,dass er sicherlich auch seinen Kollegen Kinderärztezur Seite stehen will, die nämlich seit Jahren be-haupten,Autismus sei unheilbar.

Es wird ein Bild gezeigt, in dem von Dr. AndreasKalcker und Kerri Rivera als Würmer bezeichneteAusscheidungen zu sehen sind. Damit konfrontiertKontraste den Kinderpsychologen. Entsetzt meintdieser,dassesnichteineneinzigenHinweisdafürge-be, dass Parasiten die Ursache für Autismus seien.Vielmehr seien derartige Prozeduren nicht nur eineüberflüssige Behandlungsmaßnahme, sondern aucheine körperliche wie psychische Kindesmisshand-lung.

Nun möchte ich diesem Psychologen gerne zuge-stehen, dass er mehr oder weniger aus Unkenntnisdiese Behandlungsmaßnahme als körperliche undpsychische Kindesmisshandlungen einordnen darf,aber dass sich dieser Psychologe darüber hinausjetzt auch noch als Spezialist für Parasiten entpuppt,ist schon etwas aberwitzig.

Hat er schnell mal einen Blick in die einschlägigeFachliteratur geworfen, um Parasiten als UrsachefürAutismus völlig ausschließen zu können?

Dr. Störer vom Giftnotrufzentrum Mainz, dem dieBilder von den Ausscheidungen der Kinder eben-falls vorgelegt werden, glaubt darin gar die Folgeneiner ständigen Darmverätzung zu erkennen. »Was

man da sieht, sind keine Würmer, sondern abgelösteSchleimhäute; eine massive Schädigung des Dar-mes.«

Um diese Behauptung korrekt belegen zu können,müsste man Laborergebnisse vorliegen haben undkeine Bilder. Schon das ist ein eklatenter Verstoß ge-gen eine wissenschaftliche Beurteilung.

Darmspülungen sind übrigens keine neuzeitli-che Erfindung, sondern werden bereits seit Hun-derten von Jahren auf unterschiedlichste Art undWeise durchgeführt. Ich selbst war schon alsAssi-stent in einer Naturheilpraxis bei Einläufen nachder Methode der Colon-Hydro-Therapie zuge-gen.

Bei dieser Methode wird warmes Wasser mitwechselnden Temperaturen drucklos in den Dick-darm geleitet. Durch leichte Massage wird dieDarm-Peristaltik angeregt und das Wasser wiederausgeleitet. Dieser Vorgang wird mehrfach wieder-holt. Zur Beobachtung der Ausscheidungen wirddas ausgeleitete Wasser durch eine durchsichtigeRöhre geführt.

Was man dabei zu sehen bekommt ist manchmalsehr beachtlich. Da kommen neben Kot unter ande-rem lange Gebilde heraus, die ungefähr aussehenwie ein der Länge nach zerschnittener Fahrrad-schlauch. Und hier sind keine Chemikalien einge-setzt worden, sondern lediglich warmes Wasser.

Wahrscheinlich würde der eben erwähnte Spezia-list auch hier Ablösungen der Darmschleimhaut zuerkennen glauben, dabei sind es vielmehr im Laufeder Zeit entstandene Ablagerungen im Darm auf-grund falschen Ernährungsverhaltens. Nichts ande-res! Eine Ursache vielleicht fürAutismus?

Doch selbst wenn ich dies nicht ureigens so miter-lebt hätte, würde ich das Märchen von den abgelös-ten Schleimhäuten nicht geglaubt haben, dennMMS/Chlordioxid wird niemals so konzentriert –weder oral noch rektal – eingenommen, dass es Scha-den anrichten kann.

Nur jene allerdings, die keinen blassen Schimmerdavon haben, wie es eingenommen wird, könnenderartige Fantasien entwickeln. Und anderen als an-gebliche Tatsache unterjubeln.

Doch nicht genug mit der Kritik an MMS, jetzttun sich für Kontraste, bzw. die beiden Geheim-agenten in einer anderen Sache tiefe Abgründeauf; Schwarze Salbe. Denn wenn man schon dabeiist, geheimnisvollen Dingen auf den Grund zu ge-hen, kann es schließlich nicht schaden, noch einwenig tiefer in der Szene herumzustochern. Undgenau dies tun die beiden nun imAuftrag von Kon-traste.

Es geht um eine Schwarze Salbe. Um welche

Schwarze Salbe? Mir ist eine unter dem Begriff In-dian Herbs oder auch Indianische Salbe bekannt.

Aber von welcher Schwarzen Salbe Kontrastespricht, bleibt im Dunklen. Doch sie sei inDeutschland alsArznei oder Heilmittel ebenso we-nig zugelassen wie MMS, »hätte aber trotzdem vie-le Anwender,« konstatiert Kontraste.

Während der verdeckten Aufnahmen bei einemder Vorträge auf dem Kongress über Schwarze Sal-be, gerät die Heilpraktikerin Heike O. ins Visier

Schwarze Salbe: Ein Eigentor fürKontraste

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Nun ja, im Übermaß ist alles schädlich, selbstWasser; denn ein Zuviel führt unter anderem zu ei-ner Natriumunterversorgung, zu Herzkreislauf-problemen, weil das Herz eine größere Pumplei-stung zu verrichten hat. Auch die Nieren müssenviel leisten.

Auch übermäßige Kritik, wie sie von Kontrastegeäußert wird, kann sich schädigend auswirken,aber genau das ist ja auch beabsichtigt.

Kontraste zeigt noch einige erschreckende Bil-der, um dem Zuschauer auch ja für alle Zeiten dieLust an der Schwarzen Salbe zu nehmen.

Eine Patientin mit Brustkrebs wird mit einerschlimmen Hautverletzung gezeigt. In einem ande-ren Fall soll sie ein größeres Loch verursacht habenund sich hindurch bis ins Gehirn gefressen haben.

Durch die Schädeldecke hindurch? Kaum vor-stellbar.Aber nun, wer weiß?

Doch sei mir die Frage erlaubt: Was für eineSchwarze Salbe genau war das denn? Ist das wirk-lich alles auf die Salbe der Heilpraktikerin HeikeO. zurückzuführen?

Ehrlich gesagt muss das Ganze, so wie das allesim Film geschildert und gezeigt wird, schon sehrbedenklich, gruselig und gar bedrohlich auf denZuschauer wirken. Er gewinnt auf jeden Fall denEindruck, unbedingt seine Finger von dieserSchwarzen Salbe zu lassen, denn Kontraste legt jawieder einmal „eindeutige“ Belege für die enormeSchädlichkeit vor.

Genau wie jetzt in Bezug auf die Schwarze Sal-be, mag es jenen Zuschauern in Bezug aufMMS/Chlordioxid ergehen, wenn sie davon bis-her noch nie etwas gehört haben. Allerdings auchnur dann, wenn sie all den Unsinn glauben, den siein diesem Filmbeitrag zu sehen und zu hören be-kommen.

Und natürlich glauben sie ihn, schließlich kom-men die Informationen von einem hochgeachtetenMagazin derARD.

Doch genau das sollten Sie mal lieber nicht, lie-be Leser, denn was Kontraste da treibt, ist nur allzudurchsichtig. Das Ermittlungsduo hätte wirklichetwas mehr Engagement an den Tag legen sollen,denn dann hätte das TV-Magazin sich eine großePeinlichkeit erspart. Aber so läuft das nun mal mitder Kritik seitens Kontraste. Mit Schaum vor demMund ermittelt es sich nun mal nicht so gut; da wä-re ein kühler Kopf die bessere Variante.

In Bezug auf MMS/Chlordioxid weiß ich, dassdas alles Unfug ist und dass da kein Sterbenswört-chen von wahr ist, was hier erzählt wird. Denn mitMMS/Chlordioxid kenne ich mich bestens aus, damacht mir kein Wissenschaftler etwas vor; ichweiß, dass MMS/Chlordioxid nichts Schlimmesanrichten kann.

der geheimen Ermittler. Mit anwesend sei ein füh-render Kopf der MMS-Szene – wer dieser Kopfnun ist, bleibt ebenfalls im Dunklen; soll schließ-lich alles ein wenig geheimnisvoll wirken. Undvor allem einen Bezug zu MMS herstellen. Denndarum geht es schließlich.

Die Heilpraktikerin Heike zeigt den anwesendenZuhörern auf einer Leinwand Bilder einer Patien-tin mit Brustkrebs vor und nach der Anwendungder Salbe. Nach 27 Tagen sei der Tumor herausge-treten und die Heilpraktikerin meint, dass das sosauber kein Chirurg hinbekäme; man könne des-halb eine Operation vermeiden.

Die geheimen Ermittler lassen sich darüber aus,dass die Heilpraktikerin erklärt, die Salbe sei sogarein Diagnosewerkzeug, denn nach dem Aufbrin-gen reagiere die Salbe auf Krebs.

Das kann man so natürlich nicht stehen lassenund deshalb lässt Kontraste die Salbe im Laborvon Dr. Matthias Heuermann, Leiter des Landes-zentrums Gesundheit in Nordrhein-Westfalen, un-tersuchen. Auch diese Schwarze Salbe enthält na-türlich – wie könnte es anders sein – »eine aggres-sive Chemikalie, die zu Hautschäden führt: Zink-chlorid.«

Zinkchlorid? Was hat man diesem Herrn denn dauntergejubelt? Mir ist nicht bekannt, dass Zink-chlorid darin enthalten sein soll.

»Außerdem enthält die Salbe selbst einen krebs-erregenden Pflanzenstoff.«

Meint er damit den Spitzwegerich? Oder Bein-well (Wallwurz/Beinwurz)? Der Spitzwegerichdürfte wohl außer Verdacht stehen. In der Tat aberenthält Beinwell Pyrrolizidinalkaloide; das sind ineinigen Pflanzen natürlich enthaltene Stoffe, die –in hohen Dosen – toxisch sind. Man müsste schonsehr viel davon nehmen, um sich damit ernsthaftzu gefährden.

Das nämlich sind Stoffe, die so oder in ähnlicherForm auch in vielen Medikamenten enthaltensind; sie besitzen auf der einen Seite eine heilendeWirkung, sorgen auf der anderen Seite aber leiderauch für unerwünschte Nebenwirkungen. Das istdas Prinzip von Medikamenten.

Jedoch werden dort meist keine natürlichen Stof-fe aus Pflanzen verarbeitet, die – obwohl von derchemischen Struktur her „baugleich“ – auf denmenschlichen Körper völlig anders wirken als na-türliche. Diese Stoffe werden chemisch nachge-baut, sind also rein künstlich. Und gerade das sindinsbesondere jene, die Nebenwirkungen erzeu-gen, was auf die allermeisten Medikamente zu-trifft.

In der Salbe ist weiterhin enthalten: Aktivkohle,Heilerde, Lanolin, das Öl aus der Ringelblume,Teebaumöl, Kamillenöl.

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nachzukommen. Schließlich möchte man auch wei-terhin gerne die Anzeigen dieser finanzstarkenBranche ausstrahlen. Hier steht eindeutig das Geldim Vordergrund, nicht die Information!

Dabei kann es Kontraste überhaupt nicht ins Kon-zept passen, wenn ausgerechnet die „Stiftung Wa-rentest“ so etwas präsentiert, denn diese Stiftungdürfte doch wohl außerhalb jeglichen Verdachts ste-hen, mit Jim Humble oder der MMS-Szene ge-meinsame Sache zu machen.

Originalton von der Website des Test-Magazinsübernommen: »Mein Medikament: Schwarze Sal-be Lichtenstein N«

Hersteller dieser Salbe ist die Zentiva PharmaGmbH in Frankfurt am Main – Deutschland. DasUnternehmen gehört zum französischen KonzernSANOFI und ist mit über 33 Milliarden Euro Jah-resumsatz der viertgrößte Pharmakonzern welt-weit; also alles andere als ein unbedeutender Hin-terhof-Quack-Salben-Mischer.

Diese Salbe ist in jeder Apotheke zu haben, unddas ohne Rezept.

Klingt nicht gerade nach etwas Verbotenem, wiees uns die Moderatorin von Kontraste weismachenwill.

Ach ja, für die Damen und Herren von Kontrastenoch ein Hinweis: Solche Salben gibt es etliche aufdem deutschen Markt, man findet sie auch unterdem Begriff Zugsalbe. Sie hemmen Entzündun-gen, fördern die Durchblutung und lindernSchmerzen.

Es gibt auch Pflaster mit diesen Wirkstoffen, dienennen sich dann ganz einfach Zugpflaster.

Es gibt weitere Hersteller und Lieferanten sol-cher Salben, so beispielsweise die Ichthyol-Gesellschaft Cordes, Hermanni & Co. (GmbH &Co.) KG. Die stellt die Zugsalbe Ichtholan Spezial®

her.Unter anderem beschreibt der Hersteller die Sal-

be so: »Die Anwendung der „schwarzen Salbe“mit dem unverwechselbaren Geruch hat sich überJahrzehnte bei dieser Erkrankung bewährt.«

Diese Aussage ist hochaktuell, also nicht schonJahrzehnte alt, wo diese Salbe eventuell noch nichtverboten war.

Der Hersteller Tentan AG mit Sitz in derSchweiz, stellt die Leucen Zugsalbe her. Aussage:®

»Leucen Zugsalbe wirkt durch Aktivierung derBlutzirkulation und gleichzeitigem Erweichen derobersten Hautschicht. Der Eiter kann so aus derHaut „gezogen“ werden.«

Eine aktuelle Information dieses Unternehmens:»Zufriedene, gesunde Kunden sind uns wichtig. Da-rum sind wir auch immer daran interessiert weitereinnovative Produkte in unser Sortiment aufzuneh-men.«

Zur Schwarzen Salbe allerdings habe ich selbstnichts konkretes anzumerken, weil mir die Erfah-rung mit ihr fehlt.

Es ist nun mal ein heiliges Lebensprinzip von mir,nichts zu sagen über Dinge, über die ich nichts odernur sehr wenig weiß.

Das wünsche ich mir auch von all den Leuten undWissenschaftlern, die sich zum Thema MMS/Chlordioxid äußern. Und auch von den Moderato-ren und Redakteuren der Rundfunk- und Fernseh-anstalten. Die plappern meist nur nach, was man ih-nen erzählt, ohne sich selbst so richtig mit der Mate-rie auseinander gesetzt zu haben.

Nun hätte ich aber doch allzu gerne gewusst, wasman denn dem Labor für eine Schwarze Salbe zurUntersuchung vorgelegt hat. Ist das die SchwarzeSalbe nach der indianischen, also der natürlichenFormel? Oder hat man dem Labor etwas ganz ande-res zur Untersuchung vorgelegt? Möglicherweiseeine Schwarze Salbe eines Herstellers chemischerMedikamente?

Eine Schwarze Salbe per se gibt es gar nicht!Schwarze Salbe wird nämlich als medizinisches

Produkt von einigen Pharmaunternehmen herge-stellt und enthält meist andere, aus Rohöl gewonne-ne, Wirkstoffe. Eher selten, pflanzliche.

Zur Schwarzen Salbe gibt es einen Bericht der„ “ unter dem Titel „Selbstme-Stiftung Warentestdikation“.

Selbstmedikation? Wie denn das?Wörtlich heißt es da: »Schieferöl- und terpentin-

haltige Salben weichen die Haut über dem Abszessauf und bewirken, dass der Abszess rascher „reif“wird. Die Mittel sind zur unterstützenden Behand-lung geeignet.«

Geeignete Mittel? Wie das denn?Was hat uns Kontraste denn da erzählt? Die

Schwarze Salbe sei in Deutschland verboten! SagtKontraste. „Stiftung Warentest“ erklärt die Anwen-dung einer verbotenen Salbe so: »Sie tragen die Sal-be einmal täglich dick auf die Haut über dem Ab-szess auf und decken sie gut mit einem Verband ab.«

Und weiter heißt es noch: »Die dunklen Salbenkönnen Kleidung und Wäsche verfärben.«

Hallo Leute von Kontraste, hier ist von Verfärbendie Rede. Also aufgepasst, nicht dass ihr den Zu-schauern da wieder weiß machen wollt, die Salbewürde etwas heraus ätzen.

Denn genau das ist euer Stil, wie er sich durch allebeiden Sendungen hindurch zieht; über die zweiteSendung wird gleich noch berichtet. Der Beitragvon Kontraste ist eine einzigartige Sammlung vonHetzkapriolen – ohne nennenswerten Wahrheitsge-halt.

Aber darauf kommt es Kontraste ja auch gar nichtan, es geht darum, dem Auftrag der Pharmalobby

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Schriften zur Gesundheit

Das glaube ich aber gar nicht, denn auf einen ähnli-chen Beitrag des bayerischen Rundfunks hin jeden-falls hinterließen mehr als 100 Zuschauer ihrenschriftlichen Kommentar auf der Website des Sen-ders. Nahezu alle waren zufriedene Nutzer vonMMS/Chlordioxid. Die wenigen, die sich negativ äu-ßerten, hatten, wie unschwer zu erkennen war, nochnie etwas mit MMS/Chlordioxid zu tun gehabt. Diehaben ihre Beiträge anderswo abgeschrieben, anderenegative Beiträge waren manipuliert. ( ).Ab Seite 98

Die beidenAutoren Caroline Walter und ChristophRosenthal, seien der Sache erneut nachgegangen,hieß es »und stießen dabei auf weitere unglaublicheDetails.«

Die wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen,und tat es mir noch einmal an, auch diese Sendung an-zuschauen. Um es vorweg zu nehmen: Ich hätte dieZeit besser nutzen und ein gutes Buch lesen sollen.Doch nun war es bereits passiert.

Die weiteren unglaublichen Details ließen sehr,sehr lange auf sich warten, denn zunächst einmalwurde minutenlang nichts Neues berichtet. Im Gro-ßen und Ganzen wurden Teile des letzten Beitragseinfach wiederholt, um es auch ja in die Köpfe derZuschauer hinein zu hämmern.

Aus dem einen Malariapatienten, von dem beim er-sten Mal die Rede war, wurden in dieser Ausstrah-lung plötzlich . Warum auch nicht? Man»mehrere«

Ja, das Thema war Kontraste so wichtig, dass essichdiesesgleichindernächstenSendungdreiWo-chenspäternocheinmalzurBrustgenommenhat.

Offensichtlich hat die von derPharmalobby be-auftragte PR-Agentur noch einmal Druck ge-macht und dies mit Anzeigenwerbung der Phar-maindustrie im Vorabendprogramm schmack-haft gemacht. Siehe dazu .Seite 55

Die Moderatorin Astrid Frohloff eröffnet dennauch die Sendung mit den Worten: »Selten hat einBeitrag bei unseren Zuschauern derart Entsetzenausgelöst, wie der über das vermeintliche Wunder-heilmittel MMS. In der vergangenen Sendung hattenwir berichtet, wie Scharlatane in Deutschland dasWundermittel vertreiben, das angeblich gegen allemöglichen Krankheiten helfen soll, in Wirklichkeitaber eine ätzende Chemikalie ist.«

Nun ja, wenn das denn tatsächlich so wäre, hättedie Sendung von Kontraste ja wunschgemäß Wir-kung gezeigt. Sie erzählt, dass die Reaktionen der Zu-schauer einhellig waren: »Wie kann das angehen?Warum greifen die Behörden hier nicht ein?«

Gab es nicht auch Hunderte von Stimmen jener,die ihre eigenen positiven Erfahrungen vortrugen?Gab es wirklich nur Empörung?

Wer soll denn so etwas glauben? Sind die MMS-Anhänger nach der letzten Sendung plötzlich inStockstarre verharrt?

Kontrolle solcher gefährlichen Wundermittel zu-ständig« wäre.

Doch selbst wenn man die Behörde in Berlin aufetwas aufmerksam mache, meint sie, bliebe dieseschlichtweg tatenlos und hoffe nun, dass man dortjetzt endlich einmal aufwache.

Ich denke vielmehr, dass man dort immer wach-sam ist, aber vielleicht sich auch etwas intensivermit der Materie auseinandersetzt, zumindest er-kannt hat, dass MMS/Chlordioxid nun mal kein ille-gales Mittel ist, das auf dunklen Wegen zu den Men-schen gelangt, die selbst etwas für ihre Gesundheittun möchten. Aber man wird sich dort auch besserüber die Gesetzeslage auskennen. Deshalb fordertKontraste etwas, was nicht geht und dazu nochrechtens ist.

Das aber hätte Kontraste bei entsprechender Re-cherche selbst herausfinden können, statt dessenaber wird da lediglich polemisiert.

Ich könnte mit dieser Aufzählung noch beliebigfortfahren; es hört sich alles nicht nach einer verbo-tenen Schwarzen Salbe an.

Entweder, man ist bei Kontraste tatsächlich zueinfältig um sorgfältig recherchieren zu können –und das gleich über etliche Monate hinweg. Oderman betreibt absichtlich ein falsches Spiel, um nurja kein gutes Haar an Produkten zu lassen, die derPharmaindustrie nicht schmecken – so wie MMS.

Für Kontraste kann man nur hoffen, dass nicht ei-ner der Hersteller solcher Salben, die von dieser un-qualifizierten Berichterstattung und der Verun-glimpfung Wind bekommen, nicht zum Kadi ren-nen.

Nach 11 Minuten und 14 Sekunden kommt wie-der die Moderatorin zu Wort und beklagt sich bit-terlich darüber, dass man dieser Szene einfachnicht Herr werde, was auch kein Wunder sei, weilin jedem Bundesland »andere Behörden für die

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Drei Wochen später: Auf ein Neues!

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kann schließlich bei dieser Gelegenheit noch maleins drauflegen.

Fakt ist, es wurde der Sache nicht erneut nachge-gangen, vielmehr wollte man all das, was das letzteMal schon gesagt wurde, noch einmal mit Nach-druck wiederholen und hat diesmal noch all das nach-geschoben, was man – wahrscheinlich aus Zeitman-gel – das erste Mal nicht unterbringen konnte.

Auf diese Weise kommt jetzt auch einmal Prof.Stahlmann vom Institut für Toxikologie der Charitéin Berlin zu Wort, den man das erste Mal offenbarübergangen hatte. »MMS ist eine Chemikalie, keinArzneimittel,« meint dieser. Nicht wirklich etwasNeues. fährt dieser fort,»Weder die Wirksamkeit,«»noch die Verträglichkeit sind geprüft und nachge-wiesen. Man kann nur dringend davor warnen.«

Auch das war so neu nun auch wieder nicht, das al-les hat man doch schon all zu oft durchgekaut.Auchin der letzten Sendung. Warum also kommt dieserHerr Professor mit solchen lapidaren Erkenntnissennun doch zu Wort?

Etwa aus Mangel an wirklichen Spezialisten?Denn wohl nicht jeder, der von Kontraste angespro-chen wurde, hat Gefallen an negativen Aussagen zuMMS/ Chlordioxid gehabt – denn das war Voraus-setzung, wollte man etwas zum Thema beitragen;genau das war schließlich das gesuchte Qualitäts-merkmal.

Noch einmal lässt man sich über Jim Humble ausund auch über Dr. Andreas Kalcker und Kerri Rive-ra. Noch einmal werden Bilder von den Einläufengezeigt und die Ansicht der beiden »skrupellosenMMS-Vertreter« dazu vorgetragen.

Skrupellos? Fragt sich doch wohl, wer hier skru-pellos ist. Sind das nicht eher die, die die Zuschauermithilfe von Rundfunkanstalten nach Strich und Fa-den belügen? Und sind es nicht die Rundfunkan-stalten selbst auch, die das alles ungeprüft hinneh-men? Von Recherche, wie uns Zuschauern dies Ein-gangs weisgemacht wurde, kann ja wohl keine Re-de sein. Und wenn, dann von einer äußerst stümper-haften.

Kontraste erneut: »Was die als Würmer ausgeben,sind keine. Es ist vor allem abgelöste Darmschleim-haut, was auch etliche Experten bestätigen, so auchDr. Andreas Stürer vom GiftinformationszentrumMainz.«

Dr. Stürer? Stürer? Giftinformationszentrum?Kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Ich über-

lege und komme schließlich dahinter, dass der jadas letzte Mal schon zu Wort gekommen war. Dahat man offenbar noch einmal im Filmmaterial he-rum gestochert und etwas Feines heraus gefischt,schließlich musste man noch ein bisschen Materialfür die zweite Sendung zusammenkratzen. Viel Neu-es hatte man schließlich nicht.

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»Es kommt einfach zu einer Schädigung, zu einerReizung bis zur Verletzung der Darmschleimhautund das führt dann unter anderem zu einer chroni-schen Entzündungsreaktion und kann man im Prin-zip als Misshandlung des Kindes bezeichnen.«

Okay, dann ist das jetzt auch gesagt. Aber habenwir so etwas ähnliches nicht doch schon mal ge-hört? Ja, ich erinnere mich, das war der Kinderpsy-chologe, der hat auch von Misshandlungen gespro-chen. Richtig.

Na dann, wenn zwei solche Kapazitäten zu einund demselben Schluss kommen, dann muss da jawas dran sein. Zumindest sollen die Zuschauer dasglauben.

Ich bin zwar auch recht leichtgläubig, aber alleslasse ich mir nun doch nicht unterjubeln. Keiner derangeblichen Wissenschaftler hat jemals eine derAusscheidungen zu Gesicht bekommen, steuernaber – von Kontraste befragt – ihren Senf dazu bei.

Höchst beachtlich; kann aber aus wissenschaftli-cherSichtsoganzsichernichthingenommenwerden.

Ebenso wie die Bluse mit herausgeätzter Farbe,die dem Zuschauer eindrucksvoll demonstriertwird.Auch das kommt mir irgendwie bekannt vor.

Richtig, hatten wir ja auch schon gesehen. Alsonichts Neues. Auch über diesen stümperhaften Ver-such würde jeder seriöse Wissenschaftler die Händeüber dem Kopf zusammenschlagen. Aus welchemMaterial ist die Bluse? Mit was für einer Farbe wur-de sie eingefärbt? Aus welcher Konzentration be-stand das Chlordioxid, das man darüber schüttete?

Jetzt aber kommt in der Tat etwas Neues, doch ha-ben die beiden Undercoveragenten mitnichten et-was neu recherchiert, um die von der Moderatorinangekündigten »weiteren unglaublichen Details«vorzutragen. Denn das was jetzt zu sehen ist, sind be-reits vor Wochen verdeckt aufgenommene Szenenin Hannover.

Unglaublich sind denn auch nicht die „neuen“ De-tails, sondern das, was uns Kontraste weiter an Mär-chen auftischt.

An dieser Schilderung wird überaus gut erkenn-bar, wie mit gefälschten Nachrichten Stimmung ge-macht wird. Und nur darauf kommt es Kontraste indiesem Falle an, denn wirkliche Fakten kann man of-fenbar nicht vortragen.

Unter Beschuss nehmen sie einen weiteren Ak-teur, nämlich Ali Erhan, »der zum harten Kern derSzene gehört.« Sie filmen ihn verdeckt anlässlich ei-nes von ihm ausgerichteten Workshops zu MMS/Chlordioxid.

Sie lassen sich über ihn aus, wie der von MMSschwärmt, und zitieren ihn wörtlich: »Wir wissen,dass es wirkt und dass es nebenwirkungsfrei ist.Jetzt wird euch langsam klar, was für ein Potenzialin MMS und Chlordioxid drin ist und warum die so

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tion. Gesundheitlich. Was da gemacht wird istScharlatanerie und es ist im höchsten Maße un-ethisch.«

Weiß dieser angebliche Experte wirklich, wovoner spricht? Hat er ein einziges geschädigtes Kindausgemacht?

Genau darum geht es ja, nämlich weil es den Kin-dern schlecht geht und man ihnen helfen will. Darü-ber hätte sich dieser Michael Pietsch erst einmal in-formieren sollen, bevor ihm der Schreck in die Glie-der fährt. Glaubt der denn tatsächlich, da fährt je-mand nachAfrika um Kinder zu schädigen? Was istdas denn für eine unglaubliche Unterstellung?

Er weiß nichts, rein gar nichts, macht aber großden Mund auf. Keiner wurde geschädigt. Ganz imGegenteil. 143 an Malaria erkrankte Personen wur-den ihre Krankheit noch am selben Tag los, elf ei-nen Tag später, nachdem man ihnen erneut eine Por-tion MMS/Chlordioxid verabreicht hatte.

Woher wohl wusste man, dass sie nachbehandeltwerden mussten? Gab es da vielleicht doch so etwaswie eine medizinische Kontrolle?

Ja, die gab es und macht deutlich, dass der ge-sundheitliche Zustand der Personen festgestellt wur-de, denn warum sonst wohl hätte man diese elf Per-sonen noch einmal mit MMS/Chlordioxid nachver-sorgt?

ZurAufklärung kommt nun ein Klaas Proesmans.Er war es, der das ganze Projekt letztendlichüber seine Organisation realisierte.

Inzwischen allerdings distanziert er sich von die-sem Video, es erzähle nicht die ganze Wahrheit, sagter, und »widerspricht vehement der Behauptung,154 Malaria Kranke seien durch MMS geheilt wor-den.« »Es gibtSchriftlich lässt er Kontraste wissen:keinen Beleg, dass die Menschen geheilt waren. Siehaben nur keine Symptome an diesem einen Taggezeigt. Weitere Untersuchungen wären nötig gewe-sen. Doch die habe es vor Ort nicht gegeben.«

Zwar gut erklärt, aber nicht gut genug. Glatt gelo-gen, denn von welchen Symptomen spricht er?

Die Probanden hatten keine Schmerzen mehr?Kein Fieber? Der Blutzuckerspiegel ist wieder ge-stiegen? Keine Müdigkeit? Bessere Sauerstoffver-sorgung des Organismus‘? Keine Durchfälle mehr?Keine Lungenödeme? Die Nieren funktionierten

Oder hat man etwa vergessen zu notieren, dass essogar Medikamente von Pharmaherstellern gibt, dieChlordioxid enthalten. (Ab )Seite 27

Was allerdings Krebs und andere Krankheiten an-geht, stimmt es allerdings, dass es keine Studiengibt oder vielleicht doch? Kontraste scheint da–mehr drüber zu wissen als andere, denn es sagt es je-denfalls. Das können Sie gleich auf der nächsten Sei-te erfahren.

Kontraste hat Ali Erhahn angeschrieben, doch aufkonkrete Fragen hätte er nicht geantwortet. Behaup-tet Kontraste. Statt dessen verweise er »auf ein Wer-bevideo, das die Erfolge mit MMS belegen soll,«heißt es.

Es geht dabei um einen Feldversuch in Uganda,bei dem 154 Malariaerkrankte teilgenommen habenund mit MMS/Chlordioxid geheilt worden sind.Mehr dazu von uns auf .Seite 162

Allerdings liegen dem Verlag für Gesundheit ande-re Informationen vor, nämlich dass sehrAli Erhanwohl geantwortet hat. Also auch hier die glatte Un-wahrheit seitens Kontraste. Scheint dort irgendwiezur Routine geworden zu sein.

Kontraste zu dem „Werbevideo“, das in Wirklich-keit eine Dokumentation eines Film-Teams ist: »Un-seren Recherchen nach wurden die Gesundheitsbe-hörden in Uganda getäuscht. Ebenso wie das dorti-ge Rote Kreuz. Man hätte ihnen weisgemacht, dassder Feldversuch ein Projekt zur Wasserreinigungsei. Dass es in Wirklichkeit um einen Versuch anMenschen geht, mit Chlordioxid in einer hohen Do-sis, darüber kein Wort. Selbst Schwangeren und Kin-dern wurde die Chemikalie verabreicht. Gerade un-terernährte Kinder können von dieser Dosis schwe-re Durchfälle bekommen, das kann sogar tödlich en-den erklärt uns der Malariaexperte ProfessorPietsch.«

Durchfall eventuell, aber tödlich kann es über-haupt nicht sein.

Michael Pietsch von der UniversitätsmedizinMainz kommt jetzt direkt zu Wort: »Ich erschrecke.Weil ich davon ausgehe, dass den Kindern nichtwirklich geholfen wird, sondern dass sie noch ge-schädigt werden. Diese Kinder leben ja schon unterschwierigen Bedingungen und haben durch ihre Un-terernährung eine ganz, ganz problematische Situa-

DerBeweis derWirksamkeit ... abernicht durch Kontraste

Es gäbe keine Studien, wird erneut wehklagt, im-mer wieder reitet man darauf herum. Warum? Wohlweil an der Sache selbst – objektiv gesehen – nichtskritisiert werden kann.

Die hätten bei Kontraste die Informationen besserstudieren sollen, die man ihnen vorweg in die Handgedrückt hat. Ist in diesem Falle alles wohl ein biss-chen unglücklich gelaufen.

dagegen schießen: super billig, super breitbandig.Das ersetzt eine halbe Apotheke.«

Dann beklagen die beiden Geheimagenten, dassAli Erhan nicht eine einzige Studie über die Wir-kung von MMS bei Krebs oder anderen schwerenKrankheiten nennt und statt dessen von angeblichenMalariaheilungen spricht. Ali: »Der Erreger ist imBlut und dann ist er mit MMS auch weg.«

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der Wasserbeschaffung behilflich ist, unter anderemdurch Techniken zur Entsalzung von Meerwasser.Und weil es um eine Wasser-Desinfektion ging, nureben im Körper von lebenden Menschen, war ervon der Sache sogleich angetan, als er davon hörte.

Nun muss man aber wissen, wer hinter dem WRCsteht: Das Rote Kreuz!

Dämmert es dem Leser vielleicht jetzt, was dahin-ter steckt?

Die ganze Wahrheit können Sie auf den Seiten162 und 163 dieses Ratgebers detailliert nachlesen.Aber Kontraste hat davon keine Ahnung und ver-kauft den Zuschauern blanke Unwahrheiten! Kon-traste ist diesem feinen Herrn auf den Leim gegan-gen. Wie auch anderen Leuten, die man zu Wort hatkommen lassen.

Jetzt nimmt Kontraste »den MMS-Verfechter LeoKoehof« ins Visier, ein Verleger von MMS-Büchern, der an diesem Versuch teilgenommen hatund berichtet, einArzt hätte die Heilungen bestätigt.Klaas Proesmans sagt nun dazu schriftlich: »Es warnie ein Arzt an diesem Versuch beteiligt.«

Kann so nicht wahr sein, denn es waren mehrereLaborärzte zugegen. Das zeigen auch die von KlaasProesmans selbst in Auftrag gegebenen Filmauf-nahmen. Dieser Film allerdings erblickte zunächstaufgrund der Intervention des Roten Kreuzes nichtdas Licht der Öffentlichkeit.

Aber irgendwie bekam besagter Leo Koehof denFilm in die Hände und veröffentlichte ihn, zum Leid-wesen von Klaas Proesmans, der fortan jedem mit ju-ristischen Schritten droht, der diesen Film zeigt oderauch behauptet, er, Klaas Proesmans, hätte an demVersuch teilgenommen. Hier: www.goo.gl/6zxLim

Dieser Film kursiert allerdings nach wie vor in derÖffentlichkeit, ohne jegliche Konsequenzen; denndie scheut Klaas Proesmans – aus gutem Grund.

Eine juristische Verfolgung würde nicht nur kei-nen Erfolg bringen, am Ende hätte er ein gerichtli-ches Urteil in der Hand, das seine Teilnahme andem Feldversuch in Uganda bestätigt. Die Beweisesind denn doch zu erdrückend; sein Lügengebäudewürde einstürzen ... und das auch noch höchstrich-terlich bestätigt.

Diesem Scharlatan Proesmans (hier trifft der Be-griff einmal wirklich zu) hat Kontraste Glauben ge-schenkt. Unglaublich eigentlich.

Kontraste berichtet noch über einen weiteren Feld-versuch an 200 Waisenkindern in der Region, »oh-ne die Behörden darüber zu informieren,« empörtman sich.

Stimmt, die Behörden erfuhren vom Rotary Clubdavon, denn der wollte dieses Projekt von Leo Koe-hof finanziell unterstützen und fragte an, wasdortdenn MMS überhaupt sei.

Als der Club dann aber erfuhr, dass es sich um ein

auch wieder einwandfrei? Auch die Schweiß-, Hit-ze- und Froststadien waren überwunden?

Diese schlimmen Symptome bei Malariapa-tienten waren also allesamt verschwunden –aber nur für einen Tag? Was für ein grandioserBlödsinn!

Aber egal, Kontraste glaubt so etwas gerne. Dennman war da ja heilfroh, wieder jemanden gefundenzu haben, der alles ad absurdum führt, was sichauch nur ansatzweise pro MMS anhören könnte.

Wir haben recherchiert und kamen zu ganz ande-ren Ergebnissen – klar, wir haben auch einen völliganderen Ansatz als Kontraste. Wir möchten neutralinformieren, nicht polemisieren oder aufhetzen.

Unsere Recherchen ergaben, dass sehr wohl Un-tersuchungen stattfanden, zunächst mit MalariaSchnelltests, dann unterstützt durch gründliche La-borbefunde. Dabei wurden einzelne Zellen gezähltund dokumentiert.

Aber ist denn überhaupt nichts Wahres dran anKlaas Proesmans Geschichte?

Nein, so gut wie gar nichts; eine glatte Lüge diesesHerrn, die einmal mehr zeigt, wie Kontraste man-chen Informanten schlichtweg auf den Leim geht.Dabei hätten die Redakteure von Kontraste diesleicht selbst überprüfen können, hätten sie es dennwirklich gewollt und gewissenhaft ermittelt. Aberman ist da eher blind und glücklich über jede Infor-mation, mit der man gegen MMS/Chlordioxid unddamit in Zusammenhang stehende Personen schie-ßen kann.

Die Wahrheit ist, es waren drei Filmteams vorOrt, eines davon von Klaas Proesmans höchst-selbst beauftragt, ihn bei seinerArbeit inAfrika zubegleiten.

Er wollte sich nämlich damit als ehrenvoller Hel-fer in der Not selbst in Szene und für alle Zeit einDenkmal setzen. Das Rote Kreuz allerdings pfiffihn später zurück. Seitdem behauptet er sogar, niean dem Versuch beteiligt gewesen zu sein, auch dasRote Kreuz nicht, und die Menschen die man dortsehe – in der Kleidung des Roten Kreuzes! – seienallesamt nur Zuschauer gewesen.

Demnach wäre dann ja wohl auch er selbst als Zu-schauer im Roten Kreuz-Dress nur rein zufällig mitins Bild geraten, weil er gerade durchAfrika schlen-derte und in dieser Gegend vorbeikam.

Was für eine grandiose Geschichte!Der wahre Hintergrund: Das Rote Kreuz hatte

von der Pharmaindustrie eins auf den Deckel be-kommen und deshalb jegliche Teilnahme anleugnetdiesem Feldversuch. Das Water Reference Center(WRC), dessen Geschäftsführer Klaas Proesmansbis heute ist, hatte diesen Feldversuch organisiertund finanziert. WCR ist eine gemeinnützige Orga-nisation, die Menschen in Entwicklungsländern bei

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sundheitlichen Problemen mit MMS/Chlordioxidsehr gut helfen kann, wird all den Unsinn nicht glau-ben, den Kontraste den Zuschauern zu vermittelnversucht. Da ist nichts dran ... keine Spur!

Manche dieser „Experten“ argumentieren sicher-lich ehrlich aus einer tatsächlichen Besorgnis he-raus, das möchte ich gerne unterstellen. Dann aberhätten die sich erst einmal schlau machen sollen.An-dere streuen ganz bewusst falsche Informationen.Das ist die schlimmere Sorte.

Es handelt sich bei Leuten wie Leo Koehof um al-les andere als um Personen, die sich mit MMS/Chlordioxid eine goldene Nase verdienen wollen.Das ist mit einem Produkt zum Preis von Euro 15für etwa ein halbes Jahr wohl auch kaum möglich.

Genau dies weiß auch die Pharmalobby, die fürdie Arzneimittelhersteller die Fäden zieht. Die hatein finanzielles Polster ohne Ende und beste Verbin-dungen, die sie vortrefflich zu nutzen weiß. Geld öff-net die Türen und beeinflusst Meinungen. Volks-tümlich wird so etwas als Korruption bezeichnet.

Die spürt, dass MMS inzwischen für sie zu einerechten Konkurrenz geworden ist, weil immer mehrMenschen den wahren Nutzen erkennen. Die ver-sucht nun unter Einflussnahme über PR-AgenturenStimmung gegen MMS/Chlordioxid zu machen.

Das machen die so gut, dass selbst renommierteTV-Magazine – zu denen ich auch Kontraste zähle,zumindest bis jetzt – auf diese Masche leider he-reinfallen. Und man setzt sie unter Druck mit demEntzug der Schaltung vonAnzeigen für den Sender.

Ein anderer Sender, der ebenfalls über MMS/Chlordioxid berichtete und den wir kontaktiert ha-ben, teilt uns – ohne dass wir auch nur den gering-sten Verdacht in dieser Richtung geäußert hätten –mit, dass sie nicht im Auftrag der Pharmaindustriegehandelt hätten.

Das sagt doch wohl schon alles.Das ist das, was hinter all dem steckt, was wir hier

erleben.Als der Verlag bei Kontraste anfragt, ob man dort

vielleicht einmal an objektiven Informationen inter-essiert sei, winkt man ab: Man habe sich sehr inten-siv bei »vielen Experten – von Chemikern bis Toxi-kologen – über MMS beziehungsweise Chlordioxidinformiert«.

nicht behördlich genehmigtes Heilmittel handelnsolle, zog der seine Hilfszusage zurück. Nichtsdes-totrotz aber fand das Projekt erfolgreich statt, nunaber auf eigene Kosten von Leo Koehof.

Dazu bedurfte es eines Tricks, nämlich die öffent-liche Ankündigung der Rücknahme der Veranstal-tung. Das genügte schon, um einige Tage späterdann doch noch das Projekt – das auf Initiative ei-nes dort lebenden jungen urückzufüh-Europäers zren ist, der das Elend der kranken Menschen tagtäg-lich mit ansehen musste – erfolgreich abschließenzu können. Siehe dazu . Gegenwärtig hältSeite 164sich erneut in Afrika auf um Hilfe zuLeo Koehofleisten.

Intelligente Menschen fragen sich nun sicherlichnicht mehr, was ihn veranlasst, sich mit MMS/Chlordioxid derart intensiv auseinander zu setzen,auf eigene Kosten Natriumchlorit und Säure kauft,nach Afrika und den armen Menschen dortreisthilft, gesund zu werden.

Auch nur halb so intelligente Menschen müssteneigentlich verstehen, dass er mit MMS/Chlordioxidkeinerlei finanzielle Interessen verbindet, wie Kriti-ker es ihm und anderen häufig vorwerfen. Auchmüssten selbst diese verstehen, dass er das niemalsmacht, um Menschen irgendeiner gesundheitlichenGefahr auszusetzen.

Es ist unglaublich, was Kontraste solchen hilfsbe-reiten Menschen an Unredlichkeit unterstellt. Dabeisollten die ihn lieber mal dabei begleiten und be-richten.

Er kennt sich mit der Materie bestens aus undweiß, dass MMS/Chlordioxid, richtige Anwendungvorausgesetzt, keinen Schaden verursachen kann.

Es wäre ja auch ein gefundenes Fressen für diePharmalobby, wäre auch nur einem einzigen dieserMenschen inAfrika etwas passiert. Ist es aber nicht,denn Sie können sicher sein, Kontraste hätte dies er-fahren, genüsslich ausgeschlachtet und den Zu-schauern unter die Nase gerieben.

Doch davon nicht ein Wort, in keiner der beidenAusstrahlungen! Und trotzdem lässt Kontraste ei-nen nach dem anderen der so genannten Expertenwiederkäuen, dass die Einnahme ja so hoch gefähr-lich sei.

Wer verstanden hat, dass man Menschen mit ge-

von der MMS-Szene rund um Jim Humble propa-giert und genau damit werden Patienten gefährdet.Falls es in anderen harmloseren Gebieten – wieWunddesinfektion oder ähnlichem eingesetzt wird– rein äußerlich, dann ist das eine Sache, die mangetrennt diskutieren könnte. Uns ging es aber dar-um, zu zeigen, welche gefährlichen Heilverspre-chen geäußert werden – ohne jegliche Belege. Sie

Erst als wir noch einmal nachhakten und unserUnverständnis darüber zum Ausdruck brachten,dass man beiKontrastean echten Informationen of-fenbar kein Interesse zeige, kam eine Antwort, inder es unter anderemhieß:

»Unser Punkt ist: Es hilft nicht beinachweislichschweren Erkrankungen wie Krebs, Malaria, Aidsund Autismus oder ADHS. Aber genau das wird

Kontraste: Es gibt Studien!

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jetzt die Absurdität dieser Argumentation und wieeine Berichterstattung darüber geführt wird.

Genau das ist der Stil. Es wird nicht argumen-tiert, es werden jede Menge Gründe aus dem Hutgezaubert, um MMS/Chlordioxid madig zu ma-chen und negative Emotionen zu wecken. Nur dar-um ging es auch in den Kontraste-Sendungen.

Es ist nicht Sache eines öffentlich-rechtlichenSenders, derart einseitig und subjektiv Stellung zubeziehen. Das ist nicht nur schlechte Pressearbeit,das widerspricht auch eklatant den Richtlinien derSender, die nämlich dieAufgabe haben die Öffent-lichkeit allumfassend und objektiv zu informieren.Genau das ist im „Staatsvertrag für Rundfunk undTelemedien“ (Früher: „Rundfunkstaatsvertrag“)zwingend vorgegeben.

Das ist hier nicht geschehen und ein schwerwie-gender Verstoß, dem im öffentlichen Interessenachgegangen werden muss. Der Verlag für Ge-sundheit wird nun überprüfen, inwieweit hier ver-traglich verbindliche Vereinbarungen verletzt wor-den sind.

Dieser Beitrag von Kontraste verstößt nicht nurinhaltlich gegen das Gebot einer objektiven Be-richterstattung, er verletzt darüber hinaus das Ge-bot der journalistischen Fairness.

Sicherlich, so mancher bei Kontraste mag wohlin gutem Glauben gehandelt haben. Der aber ge-nügt bei weitem nicht, wenn man unter dem An-spruch auf Aufklärung eine breite Öffentlichkeitmit Informationen versorgt.

Was Kontraste hier abgeliefert hat, war ein ge-bündelter Strauß an Falschinformationen und ei-nem öffentlich-rechtlichen Sender einfach nichtwürdig.

Auf jeden Fall sehe ich von nun an alles mit ganzanderen Augen, was das TV-Magazin Kontrasteauf die Monitore in die Wohnstuben schickt.

Kontraste hat mir ganz schön dieAugen geöffnet.

können mir aber gerne Ihre Berichte von Erfolgenschicken, dann kann ich mich damit beschäftigen.«

Diese Antwort hielten wir zunächst für einendurchaus positiven Ansatz, doch beim nochmali-gen Hinschauen fiel auf, das MMS/Chlordioxidden Worten Kontrastes nach bei schweren Erkran-kungen .nachweislich nicht helfen soll

Da frage ich mich nun aber doch, wo denn dieseNachweise plötzlich herkommen, dass es„nachweislich“ nicht hilft. Wird nicht gerade dasimmer – auch in den Kontraste Sendungen – be-tont, dass es keinerlei Studien für die Wirksamkeitgäbe?

Und nun plötzlich gibt es welche, allerdings sol-che, die die belegen sollen?Unwirksamkeit

Wie grotesk ist das denn bitteschön!? Ich den-ke, das macht ja nun wirklich mehr als deutlich,welches Spiel hier getrieben wird und wie durch-trieben Kontraste vorgeht.

Außerdem geht es doch nicht nur um Krankhei-ten wie Krebs, Malaria, Aids, Autismus oderADHS, die Menschheit wird doch wohl von sehrviel mehr Krankheiten heimgesucht.

Soll dies im Umkehrschluss heißen, dass wennMMS/Chlordioxid bei diesen Krankheiten tat-sächlich nicht helfen sollte, es sich dann auch nichtlohne, es für andere Erkrankungen einzusetzen?

Vor allem aber auch: Warum hat Kontraste dasso nicht vorgetragen?

Wenn man einräumt, dass es in einigen Fällendurchaus einen Nutzen haben könnte, hätte mandas ebenso erwähnen müssen, wollte man auch nuransatzweise Objektivität erkennen lassen. Doch da-von ist Kontraste meilenweit entfernt und manmuss sich ernsthaft fragen, weshalb?

Klar, Kontraste wollte ja auch gezielt über die Ge-fährlichkeit berichten – die es aber gar nicht gibt.

Jeder, der mit einem halbwegs gesunden Men-schenverstand ausgestattet ist, erkennt spätestens

Thema herzieht, ist des Guten dann doch zu viel.Hier hat man nicht recherchiert, hier wurden krampf-haft Argumente zusammengetragen, eindeutig nurzum Zweck, MMS in Misskredit zu bringen.

Die Frage muss man stellen: Hat die Redaktionvon Kontraste die angeblichen Recherchen unge-prüft so übernommen oder wahr es das Anliegen derRedaktion selbst, möglichst viele negative Punkte zufinden und darüber zu berichten? Hat man unter die-ser Prämisse die beiden Redakteuren mit der Recher-che beauftragt?

Doch wie auch immer, diese ganze Berichterstat-tung stinkt gewaltig zum Himmel. Doch warum?Wer oder was steckt dahinter? Das eigentlich ist derKernpunkt dieser ganzenAngelegenheit.

Die beiden Redakteure Caroline Walter undChristoph Rosenthal haben angeblich monatelangrecherchiert. Ich frage mich was die so lange ge-macht haben?

Recherchiert haben sie mitnichten. Ansonsten wä-ren sie unweigerlich zu anderen Resultaten gelangt,was MMS/Chlordioxid und die Schwarze Salbe an-geht. Wenn sie wirklich seriös an die Sache herange-gangen wären, hätten sie zumindest ein paar positiveFälle auch mit angeführt, aber nein, sie wussten nurNegatives zu berichten.

Natürlich finde ich es gut, wenn man Aufklärungbetreibt, das ist sicherlich unter anderem auch Auf-gabe solcher TV-Magazine wie Kontraste.Aber dassman derart unqualifiziert und unsachlich über ein

SeriöserJournalismus?

MMS und die Medien - Kontraste

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ten zu lassen?Wein-, Salz-, Zitronen-, Essigsäure?Denn das wäre die Konsequenz, wenn man unbe-

dingt MMS/Chlordioxid verhindern möchte. Aberda kämen noch weitaus mehr Säuren in Betracht,denn zur Herstellung benötigt man irgend eine Säu-re, egal welche. Auch simple Zitronen müssten ver-boten werden, denn auch mit deren Saft kann manNatriumchlorit aktivieren und damit Chlordioxidherstellen.

Was für ein Armutszeugnis für die Redaktion vonKontraste; man kann es drehen und wenden, aberdümmer geht’s nimmer.

Auf jeden Fall ist das alles andere als seriöserJournalismus! Das ist grober ! UndDilettantismusdas ineineröffentlich-rechtlichenSendeanstalt.

Diese beiden Beiträge von Kontraste werden ganzsicher nicht in die Geschichte sauberen Journalis-mus‛ eingehen. Dafür muss man schon mehr liefern.

Warum behauptet man seitens Kontraste, dass inUganda die Behörden getäuscht wurden, dabei wa-ren die und das Rote Kreuz bestens informiert; sieselbst haben den Ort und dieTeilnehmer, wo der Feld-versuch durchgeführt werden sollte, ausgesucht. Istalles fein säuberlich in mehreren Filmen dokumen-tiert. Haben sich die beiden „Journalisten“ denn auchnur einen einzigen davon angeschaut? Wohl ehernicht.

Ich stelle mir die Frage, ob die Forderung nach ei-nem Verbot von MMS der Intelligenz der Moderato-rinAstridFrohloff entsprungen istoderobdieRedak-tion das der armen Frau in den Mund gelegt hat. DenneinerealistischeForderungistdasallemalnicht.

Im Jahr werden knapp 500 Tonnen Natriumchloritproduziert, weil es gebraucht wird – natürlich nichtnur zur Herstellung von MMS/Chlordioxid.

Fordert Kontraste auch, sämtliche Säuren verbie-

Schriften zur Gesundheit MMS und die Medien - Kontraste

weiter geht und viele Behörden tatenlos zuse-hen.«

Stimmt, der Wahnsinn geht weiter: Eher aberdoch wohl in der Berichterstattung von Kontraste.Erneut wird allzu deutlich, dass die Redaktionüberhaupt nicht weiß, worüber sie berichtet undworum es wirklich geht. Es stimmt ja – und in die-sem Punkt muss ich es Kontraste hoch anrechnen,darüber zu berichten – dass es bei der Einnahmevon MMS/Chlordioxid zu Problemen kommenkann. Doch genau nämlich ist das Problem,dasnicht die Chemikalie als solche. Beim richtigenAnsetzen passiert rein gar nichts Unvorhergesehe-nes und Schlimmes.

Dass man sich seitens Kontraste nicht wirklichernsthaft mit der Materie auseinander gesetzt hat,zeigt der erneute Vorwurf, die Behörden sähen ta-tenlos zu. Das liegt ganz einfach daran – und da-rauf hätte man bei Kontraste eigentlich längst kom-men müssen – dass es sich um ein Wasserreini-gungsmittel handelt.

Ein Wasserreinigungsmittel ist allerdings etwasvöllig anderes als ein Bäderreiniger. Letzterer Be-griff wurde ja auch nur polemisch gewählt, um ei-ne negative Stimmung gegen MMS/Chlordioxidzu entfachen. Seriös ist das auf jeden Fall nicht.

Ich wiederhole es noch einmal an dieser Stelle:Das Problem ist nicht MMS/Chlordioxid, das Pro-blem ist das Nichtwissen über dasAnsetzen der ge-

MMSliegtKontrastesoschwerimMagen,waswohl daran liegen mag, dass man dort keinenblassen Schimmer hat, was MMS wirklich ist.Abermanberichtettrotzdemerneutdarüber.

Am 16. April 2015 jedenfalls stand es erneut aufder Tagesordnung des TV-Magazins. »Können Siesich vorstellen ein Desinfektionsmittel zu trinken,mit dem man Bäder säubert?« Mit diesen Worteneröffnet die ModeratorinAstrid Frohloff ihren drit-ten Beitrag zum Thema MMS. Bereits im Juni2014 berichtete das TV-Magazin Kontraste gleichzwei Mal darüber, mit unglaublichen Behauptun-gen ... so auch dieses Mal.

»Nun ja,« fährt sie fort, ohne wirklich zu wissen,worüber sie spricht, »es gibt Scharlatane, diesolch scharfes Zeug tatsächlich als Alternativme-dizin anpreisen.« Sie mokiert sich darüber, dass estrotzdem Tausende von Anhängern in Deutsch-landgäbe.

Stimmt, auch ich bin einer jener. Und lebe noch,obwohl ich dann und wann diesen „Bäderreiniger“trinke. Auch meine Familie, die dieses „Zeug“ so-gar häufiger einnimmt als ich. Mancher verdanktMMS/Chlordioxid sogar seine Gesundheit!

Sie erwähnt, dass sie sich bereits im letzten Jahrin die Quacksalberszene eingeschleust hätten.(Siehe unsere Beiträge ab ) »Doch unse-Seite 111re Autoren Caroline Walter und Christoph Ro-senthal mussten feststellen, dass der Wahnsinn

Kontraste kann es nicht lassen

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trinkfertigen Lösung herbeigeführt wurde, son-dern mit einem Konzentrat, so wie man es niemalsanwendet. Schon das zeigt, wie die Redaktion vonKontraste vorgeht.

Man mokiert sich darüber, dass man es trotzdemzur Heilung trinken soll.

»Diese Ratschläge gibt auch er: Ali Erhan, füh-render Kopf der MMS-Szene. Auf der Veranstal-tung in Bayern wirbt er offen für das Mittel, es wir-ke breitbandig und sei ganz harmlos in den Neben-wirkungen. Deshalb werde es vom System be-kämpft.«

Stimmt! Dieser Aussage können wir uns von derInteressengemeinschaft für Ernährung & Wohlbe-finden vollinhaltlich anschließen.

Jene, die darüber reden oder berichten, ohne sichjemals ernsthaft mit der Materie auseinanderge-setzt, noch selbst ausprobiert haben, handelnhöchst unseriös und nehmen jenen die Chance, diesich im Grunde gerne näher damit beschäftigenmöchten, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen.

Angstmache allerdings ist kontraproduktiv undganz im Sinne weiter Kreise der Pharmaindustrie.

Kontraste ist verwundert, dass Ali Erhan inDeutschland weiter auftritt. »Denn im vergange-nen Jahr überführte Kontraste ihn, wie er MMS il-legal in seinen Workshops verkaufte und falscheHeilversprechen machte.« Von Überführen kannüberhaupt keine Rede sein, denn zu überführengab es nichts. Und falsch an seinen Aussagen warauch nichts.

Sicherlich, es war vielleicht nicht klug vonAli Er-han, MMS/Chlordioxid in einem Workshop zu ver-kaufen, wo er doch hätte damit rechnen können,dass man so etwas auf der Gesundheitsmesse kri-tisch von Gegnern beäugt, obwohl es in einer inter-nen Veranstaltung nicht einmal verboten ist. Rich-tig ist allerdings das Verbot des Verkaufs im Zu-sammenhang mit der Darstellung von Heilaus-sichten in einer öffentlichen Veranstaltung. Daswar bei diesem Workshop aber nicht der Fall undwürdeAli Erhan sicherlich auch niemals tun.

Kontraste nimmt sich nun die Behörde vor, dieden Verkauf damals als Straftat bewertet hatte; dasGewerbeaufsichtsamt in Hannover. Dort sagt UweLicht-Klagge: »Herr Erhan hat sich dem Verfah-ren dadurch entzogen, dass er Deutschland verlas-sen und durch seinen Anwalt erklärt hat, dass er inDeutschland nicht mehr gewerblich tätig wird.Weil wir keinen Wohnsitz mehr in Deutschland ha-ben, können wir verwaltungstechnisch auch zu-nächst nicht weiter gegen ihn vorgehen.«

Kontraste: »Die Behörde hat Ali Erhan davon-kommen lassen. Eine Strafanzeige wurde bis heutenicht gestellt.«

UnsererKenntnisnachkanndassonichtstimmen,

brauchsfertigen Lösung, bzw. deren Einnahme,weil keine genaueAnleitung den Produkten beige-legt werden darf. So will es das Gesetz.

Sie, liebe Leserin, lieber Leser, haben dieses Pro-blem ja nicht, weil Sie diesen Ratgeber in Händenhalten und darüber genau informiert sind.

Doch zurück zum Beitrag.Kontraste berichtet über einen Kongress in Re-

gen, Bayern. »Hier veranstalten Verschwörungs-theoretiker einen Kongress zum Thema Gesund-heit. Medien werden sofort hinausgeworfen. Aberein Teilnehmer spielt uns diese Aufnahme zu«.

Das ist eindeutig eine strafbare Handlung, dieKonsequenzen nach sich ziehen kann.

Ich gehe zwar davon aus, dass es jemand von derKontraste-Redaktion war, der hier filmte, dochwie auch immer: Ich kenne das von ganz anderenVeranstaltungen, etwa pharmazeutischen Herstel-lern, dass weder Fotografiert noch gefilmt werdendarf aufgrund von Persönlichkeits- und Verwer-tungsrechten. Das ist völlig normal. Außerdemkann jeder Veranstalter entscheiden, ob er Pressezulassen möchte oder nicht ... nicht nur bei einerVeranstaltung über MMS/Chlordioxid.

Kontraste berichtet während die Bilder abge-spielt werden: »Zwischen Esoterikbüchern wirdein Mittel angeboten, dessen Verkauf in Deutsch-land verboten ist; MMS nach Jim Humble.«

Ein an sich als seriös geltendes TV-Magazin ver-breitet diese absolute Falschmeldung! MMS/Chlordioxid ist nicht verboten, weil es nun malnichts zu verbieten gibt. Das müsste bei Kontrastedoch endlich einmal angekommen sein. Aber manhat sich derart auf MMS eingeschossen, dass jedevernünftige Berichterstattung außen vor bleibt.

Chlordioxid gibt es seit mehr als 100 Jahre undbesteht aus zwei einzelnen Komponenten. Manmüsste demnach Natriumchlorit, Salzsäure undsämtliche Zitronen auf dieser Welt verbieten. Glau-ben die von Kontraste im Ernst daran, dass so et-was je möglich wäre?

Da würde sich die Lebensmittel- und Zellstoffin-dustrie aber ganz schön bedanken, schließlichkommt diese Chemikalie nicht nur bei der Papier-herstellung zum Einsatz, sondern auch bei der Her-stellung von Mehl und zur Haltbarmachung vonFisch und ähnlichem. Die im Zusammenhang mitdem geplanten Handelsabkommen mit den USA(TTIP) oft erwähnten Chlorhähnchen haben mitChlor nichts zu tun, sondern werden mit Chlordi-oxid besprüht, was völlig harmlos ist.

Die „zugespielten“ Aufnahmen scheinen nichtviel herzugeben, gezeigt werden 10 Sekunden langein paar Bilder der Räumlichkeiten. Kontrasteaber zeigt im Anschluss erneut einen ausgebleich-ten Fleck auf einer Bluse, der aber nicht mit einer

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aufAutismus und die empfohlenen Einläufe gegenWürmer und Parasiten.

Neu aber ist, dass Patienten angeblich mit ihrenAusscheidungen mittels Darmspülung zum Insti-tut für Tropenmedizin der Charité in Berlin gehen,um diese untersuchen zu lassen.

Klingt das glaubhaft? Wir müssen uns das wirk-lich einmal bildlich vorstellen: Da steht jemand miteiner Schale an der Rezeption des Hospitals: »Ichhabe hier ein paar Hinterlassenschaften von Aus-scheidungen. Könnte Herr Dr. Sebastian Dieck-mann sich das vielleicht einmal anschauen?«

Jetzt schlägt Kontraste ein weiteres Mal scharfzu, indem es Andreas Kalcker auf die Probe zustellen gedenkt; man schickt ihm ein Foto einesvon einem Schollenfilet abgeschnitten StückFisch zu und behauptet: »Wir haben dieses Dingbei einem MMS-Einlauf bei unserem Sohn he-rausgeholt und ob er wisse, um welchen Wurm essich handelt.«

Dessen prompteAntwort: »Das ist Rope, der Seil-wurm.« »Autismus ist heilbar. Das ist Fakt.«Und:

Kontraste: »Aber es war eben nur ein Schollenfi-let, das ist wirklich Fakt.«

Das freilich ist schon eine äußerst merkwürdige-Vorgehensweise von Kontraste, jemand anderenmadig zu machen; äußerst dreist. Ein Foto kannman sehr schön manipulieren – so wie hier ge-schehen. Eine korrekte und wirklich zuverlässigeBestimmung liefert nur eine Laboruntersuchung,niemals ein Foto! Weiß man das bei Kontrastenicht?

Kontraste hat natürlich weiter recherchiert undsei dabei auf den Heilpraktiker Rainer T. gestoßen,»ein glühender Anhänger von Kalcker.« Kontrasteschickt eine „Test-Patientin” zu Rainer Taufershö-fer, deren Kind angeblich unter Autismus leidet.Der Heilpraktiker erzählt, dass er seiner Tochterauch Chlordioxid gegeben habe und ihr übel ge-worden sei. Kontraste: »Trotzdem rät er, das wäreeine ganz tolle Sache, bei Ihrem Sohn das anzu-wenden.«

Schließlich zeigt er der Mutter, wie sie MMSselbst herstellen könne. »Mit einem abenteuerli-chen Versuchsaufbau, bei dem giftige Gase entwei-chen können,« so Kontraste.

Einmal abgesehen davon, ob wirklich giftige Ga-se entweichen, stellt Kontraste sich damit selbstein Bein. Ansonsten mokiert man sich nämlichdort darüber, dass das Geschäft mit MMS/Chlor-dioxid aus reiner Profitgier betrieben werde (im Ge-gensatz zur Pharmaindustrie, die ihre medizini-schen Präparate völlig selbstlos und zum reinenSelbstkostenpreis unter die kranken Menschenbringt).

Tja, da kann ja wohl etwas nicht ganz stimmen,

denn Ali Erhan hat seinen Wohnsitz schon vor sei-nem Auftritt im Ausland gehabt, kann sich also garnichteinerAnzeigedurchWegzugentzogenhaben.

Kontraste fragt Uwe Licht-Klagge, warumnichts passiert sei. Der windet sich und erklärt, essei ja etwas passiert, man hätte ein Verfahrendurchgeführt, so weit es eben möglich war.

Klar, der gute Mann vom Gewerbeaufsichtsamtweiß natürlich, dass es nun mal nicht möglich ist,behördlicherseits etwas gegen MMS/Chlordioxidoder Menschen zu unternehmen, die darüber be-richten und fühlt sich durch die Fragen von Kon-traste sichtlich unwohl und unter Druck gesetzt.

Kontraste sollte sich wirklich einmal ernsthaftmit den tatsächlichen Gegebenheiten auseinander-setzen, anstatt immer wieder ein nicht durchsetz-bares Verbot zu fordern. Deutschland ist nun malweitestgehend ein Rechtsstaat, da können Behör-den nicht einfach nach gut Dünken handeln – auchwenn Kontraste dies, aufgrund von Unwissenheit,gerne hätte.

Besser als ein Verbot wäre allemal eine Aufklä-rung über die richtige Einnahme von MMS/ Chlor-dioxid. Wie anderswo schon gesagt, ist das nicht soeinfach aufgrund der bestehenden Gesetzeslage.MMS/Chlordioxid nun aber ständig aufs neue an-zugreifen ist auch keine Lösung und ist auch allesandere als seriös.

Noch einmal wird der Fall des jungen Mannes an-gesprochen, der mit Malaria aus Afrika zurück-kam. Neu ist diesmal, dass die Mutter den Fall vor-trägt. Sie erzählt, dass sie darüber in der MMS/Chlordioxid Facebook-Gruppe berichtete, man siedort aber beschimpfte und zuletzt aus der Gruppehinausgeworfen hätte.

Ihre Kritik hat meine volle Sympathie, denn dashabe ich auch schon beobachtet. Es ist absolut keinguter Stil, kritische Menschen zu beschimpfen undmundtot zu machen. Mein Anspruch ist klar defi-niert: Man setzt sich mit Kritikern höflich ausei-nander. Eine solche Höflichkeit ist allerdings vonbeiden Seiten gefordert.

Unklarheiten müssen geklärt werden unter zivili-sierten Menschen. Kritiker sollte man ernst neh-men und entsprechend aufklären. Das ist allemalbesser als sie hinaus zu werfen. Man könnte zumBeispiel auf diesen Ratgeber zum Thema hinwei-sen. Darin befinden sich sämtliche Informationen.Sollten selbst dann noch Fragen offen stehen, soll-te man sie klären. Daran hat die IEW ein Interesse,weshalb man sie gerne ansprechen darf.

Wieder werden alte Aufzeichnungen und Vor-würfe gegen »den selbst ernannten MMS-For-scher« Andreas Kalcker vorgeführt, dessen An-hänger ihm . Nichts Neues also.»blind vertrauen«Auch nicht neu die Vorwürfe gegen ihn in Bezug

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»Die Eltern beschweren sich bei der Spezialkli-nik Neukirchen, doch die Klinikleitung redet dieMMS-Gabe herunter, auch uns gegenüber.« Eshandle sich ja nur um eine homöopathische Dosis.

Das will Kontraste nun aber doch genau wissenund lässt einen alten Bekannten, nämlich den Toxi-kologen Dr. Guido Kaiser von der Universitätsme-dizin Göttingen, zu Wort kommen.

Der hat schon einmal sein Unwissen zu MMS/Chlordioxid demonstriert, nämlich in einer Sen-dung des Magazins Visite des NDR imApril 2014.

Offenbar werden solche zweifelhaften Wissen-schaftler wie ein Staffelholz weitergereicht, weil esdavon nicht allzu viel geben mag. Das ist ein gutesZeichen und lässt hoffen.

Dieser Herr Doktor also hat MMS angeblichnach Angabe der Klinik angemischt und soll nunfeststellen, ob es sich tatsächlich um eine homöo-pathische Dosis handelt.

»Wir sehen hier schon deutlich die gelbe Farbe,«lässt er uns freundlicherweise an seinen Beobach-tungen teilhaben. »Das heißt der Stoff ist in einer re-lativ hohen Konzentration drin, wir können auchden Chlorgeruch deutlich wahrnehmen, das würdeich nicht als homöopathische Dosis bezeichnen;das würde ich keinem Kind in den Darm verabrei-chen wollen. Da haben wir die empfindliche Darm-schleimhaut, das würde mit großer Wahrschein-lichkeit Schäden anrichten.«

Falsch hieran ist, dass das Gemisch ein Konzen-trat sein soll, was es mit einem Tropfen auf 250 mlWasser gar nicht sein kann. Vielleicht hätte er dochlieber bei seinen Leisten bleiben und weiterhinBrandopfer betreuen sollen. Aber ob dieser dort ander richtigen Stelle ist?

So weit ich persönlich MMS/Chlordioxid einge-setzt habe, ist es weder bei mir noch bei anderenPersonen sogar mit weitaus mehr Tropfen jemalszu irgendwelchen Problemen gekommen – ganzim Gegenteil.

Ich denke, dass ich mit MMS/Chlordioxid dieweitaus größeren Erfahrungen gesammelt habe alsdieser feine Herr Doktor, dessen Aufgabengebietdie Behandlung akuter Brandrauchvergiftungenist. Und trotzdem glaubt er, sich zu MMS/Chlor-dioxid äußern zu müssen. Ein wahrer Tausendsas-sa also?

Und falls dieser jetzt meinen sollte, es ginge demVerlag für Gesundheit oder mir nur ums Geschäft,so muss ich ihn leider insoweit enttäuschen, weilweder der Verlag für Gesundheit, noch ich mitMMS/Chlordioxid einen Handel betreiben; höch-stens verschenke ich mal die eine oder andere Pac-kung – dabei aber entstehen allerhöchstens Kosten,Gewinne aber bringt mir das gewiss nicht ein.

Aber auch die IEW, für die ich die Informationen

denn hier wird der „Patientin“ eine Lösung emp-fohlen, die preislich noch sehr viel günstiger alsder Kauf zweier Flaschen ohnehin schon ist, näm-lich im Cent-Bereich. Dabei ist schon der Kauf-preis für die beiden Flaschen mit rund EUR 15 füretwa mehr alsein halbes Jahr gering.

Doch Kontraste weiter: »Ein Heilpraktiker, der,unbemerkt von den Behörden, Patienten in Gefahrbringt.«

Wo genau liegt hier denn die Gefahr? Schon wie-der erschallt der Ruf von Kontraste nach den Be-hörden, ohneAnhaltspunkte dafür, ob hier wirklichjemand überhaupt in Gefahr gebracht wird.

Die Gefahr besteht doch höchstens für die Her-steller von pharmazeutischen Produkten, weil dieso günstig nichts wirklich Wirkungsvolles liefernkönnen – und vor allem wollen – und Umsatzein-brüche befürchten. Das schließlich ist doch derwahre Hintergrund der ganzenAktion.

In einem weiteren Fall kommt ein Elternpaar zuWort, das ihre Tochter in eine Klinik für alternativeHeilmethoden gebracht hatte. Kontraste: »Dort ge-riet man an eine Ärztin, die einen Therapieplan mitMMS-Einläufen nach Jim Humble erstellte. WasMMS ist, erklärte sie nicht.«

Die Mutter: »Man erzählte uns, es seien MMS-Tropfen, die helfen gegen Parasiten, obwohl niewelche nachgewiesen waren. Das war uns schonmerkwürdig vorgekommen. Aber es wurde uns ge-sagt, die würden sich verstecken.«

DieseAussage muss ich doch sehr in Zweifel zie-hen, denn noch nie während meiner Ausbildungund auch während meiner jahrzehntelangen Tätig-keit und den vielen Gesprächen mit Ärzten undHeilpraktikern, habe ich jemals jemanden sagenhören, Parasiten würden sich verstecken. Das istvölliger Unsinn, das erzählt keinArzt. Insofern fra-ge ich mich, wer diese Eltern „geimpft“ hat.

Richtig vielmehr ist, dass es durchaus Parasitengibt, die nicht leicht nachweisbar sind – etwa Bor-relien, die unter anderem für die Entstehung desRückfallfiebers verantwortlich sind – und nach de-nen gezielt gesucht oder sehr genau die Symptomebeobachtet werden müssen.

Kontraste empört sich: »Das als Arzneimittel ver-botene Chlordioxid, hat die Klinik den Eltern so-gar mitgegeben. Zufällig sieht die Mutter im Fern-sehen unseren damaligen Kontrastebericht undbricht die Therapie bei der Tochter sofort ab.«

Dies nun kann Kontraste aber wirklich als Erfolgfür sich verbuchen. Doch hat sie dem armen Mäd-chen damit wirklich einen Gefallen getan? Gibt esnicht eine große Anzahl von Berichten, in denenvon Autismus betroffenen Kindern geholfen wer-den konnte? Hier sollte Kontraste einmal anfangenzu recherchieren.

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dass eine Behörde sich gegen alle Gesetze stelltund blind zugreift?

Kontraste würde über so etwas doch sofort einenscharfen TV-Bericht senden.

Kontraste berichtet, das auch das Bundesinstitutfür Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)mit der Situation unzufrieden sei, da die Verfol-gung der Quacksalber nun mal Aufgabe der Län-der sei. Der Präsident Prof. Karl Broich: »Der Fö-deralismus hat seine Vorteile, aber bei solchen Din-gen, wo konkret Patientensicherheit in Gefahr ist,würden wir uns schon manchmal wünschen, da sel-ber auch stärker tätig werden zu können.«

Auch er hat natürlich keine genauen Kenntnissevon MMS/Chlordioxid, weiß nur das, was manihm einseitig zugetragen hat.

Der Forderung des Professors kann sich Kon-traste natürlich nur anschließen. Die Moderatorinzum Schluss: »Dass es eine zentrale Zuständigkeitgibt, dafür muss jetzt die Politik sorgen, damit dieMachenschaften der Quacksalber endlich konse-quent verfolgt werden.«

Nun ja, wenn Polemik denn weiter hilft? Mehraber hat Kontraste auch nicht zu bieten.

Es gibt da allerdings andere, wirkliche Missstän-de, dessen Kontraste sich besser annehmen sollte.Kontraste berichtete gerade zweimal überAntibio-tika, und zwar imAugust und September 2009. Ichhabe aber nichts davon gehört, dass man sich sei-tens Kontraste jemals gegen die Verabreichungvon Antibiotika oder gar Reserveantibiotika imTierfutter ausgesprochen hätte. Genau dort aberfangen die ganzen Probleme doch an!

Weshalb hier ein solche offensichtliche Zurück-haltung? Weil es sich um Produkte der Pharmain-dustrie handelt? Will man deren unsaubere Ge-schäfte nicht stören, weil die für viel Geld Anzei-gen in den Funkhäusern schaltet?

Das ist schlimm für die Betroffenen, denn Men-schen mit Infektionskrankheiten kann nicht gehol-fen werden, weil Medikamente aufgrund von Re-sistenzen nicht mehr wirken. Deshalb sterben all-jährlich etwa 15.000 in Deutschland; sogar weit-aus mehr schätzt man, weil oft eine falsche Todes-ursache diagnostiziert und angegeben wird.

Das einzige was man dazu von Kontraste hört:»In Deutschland werden seit Jahrzehnten Antibio-tika in großem Stil verordnet – oft ohne Not. Sokonnte der Keim immer resistenter werden undsich vor allem in Kliniken dramatisch ausbreiten.«

Die Rede ist hier von Methicillin-resistenter Sta-phylococcus aureus (MRSA); das sind resistenteKeime, für die es keinerlei Gegenmittel aus den La-boratorien der Pharmahersteller mehr gibt – Men-schen, die davon betroffen sind, sind unausweich-lich dem Tode geweiht.

herausgebe, handelt nicht mit MMS, sie berichtetlediglich darüber, weil es ihr um die Menschengeht und aufklären will.

Und wie sieht es in diesem Falle bei dem HerrnDoktor aus? Ist es eventuell mehr als nur Sympa-thie, was ihn mit der Pharmalobby verbindet?

Eines aber steht mit Sicherheit fest: Der feineHerr Doktor hat keinen blassen Schimmer, an-sonsten nämlich hätte er sich dasAnsetzen erspart.Man kann von vorn herein schon einschätzen, dassein einziger Tropfen Chlordioxid auf 250 ml nie-mals starken Geruch entwickelt.

Das zeigt wieder einmal, wie unseriös gegen al-les vorgegangen wird, das mit MMS/Chlordioxidzu tun hat; und sei es noch so dümmlich. Vor allemmuss Kontraste ja die Sendezeit füllen.

Die Eltern des Mädchens wenden sich an dieAOK, die die Therapie bezahlt hat. Die aber kannkeinen Behandlungsfehler erkennen. Die Muttervoller Empörung: »Ich finde es einfach fahrlässigvon der Krankenkasse, dass die das so hinnimmt,bis irgendwann mal ein Kind zu Schaden kommt.«

Ist denn jemand – bei sachgerechter Anwendung– mit MMS/Chlordioxid jemals zu Schaden ge-kommen? Ganz sicher nicht, denn dann hätten wires von Kontraste ganz bestimmt schon erfahren,denn auf so etwas lauert man doch geradezu. Dochselbst das hat Kontraste bisher wohlweislich nichtbehauptet. Gut für die sichere Anwendung vonMMS/Chlordioxid bei richtigem Ansatz. Pechaber für Kontraste, denn das wäre doch mal eineecht sensationelle Meldung. Und stellen Sie sichbitte vor, es sei schon mal auch nur ein einzigerMensch dadurch zu Schaden gekommen – waswürde dann wohl passieren!

Schon daran wird mehr als deutlich, dass hinterall den Vorwürfen und Schreckeszenarien rein garnichts steckt.Alles reine Panikmache.

Offenbar hat die Krankenkasse andere Erfahrun-gen mit Chlordioxid als die Mutter des Mädchens,denn sie beurteilt die Klinik übrigens als äußerstkompetent und zuverlässig.

Kontraste: »Die gefährliche MMS-Szene machtskrupellos weiter. Demnächst veranstaltet sie inder Stadthalle von Kassel einen großen Kongress.Die lokalen Ämter schaffen es nicht, das zu verhin-dern. Überforderung vor Ort und ein Wirrwarrvon Zuständigkeiten.«

Ich denke, Kontraste ist sicherlich ganz froh,dass wir alle in einem relativ freien Staat leben, dassichert Kontraste auch die freie Berichterstattung;auch wenn sie noch so falsch, tendenziös undschlecht recherchiert ist.

Wenn etwas aber nicht im Sinn von Kontrasteläuft, wird den Behörden Überforderung oder Wirr-warr vorgeworfen. Ja erwartet Kontraste etwa,

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dort Chlordioxy-Lösung CDS und wird sogar in-travenös appliziert.

Dies deckt sich auch mit meinem Kenntnisstandund straft alle Behauptungen von Kontraste lügen,es handle sich um eine ätzende Chemikalie, um ei-nen Bäderreiniger.

Auf dem Webauftritt der US Armee erfährt manvon Forschern der millitärischen Forschungsstät-te, »dass es keine Pathogene gibt, die gegen Chlor-dioxid resistent sind.«

Hat Kontraste wohl irgendwie verschlafen.Wenn es seriös vorgegangen wäre. Wenn nicht,war es Absicht. Unterschlagung zum Nutzen derPharmawirtschaft.

Wir von der Interessengemeinschaft für Ernäh-rung & Wohlbefinden wollen nicht einmal aus-schließen, dass nicht auch auf die Berichte vonKontraste die erwähnten Medienagenturen Ein-fluss genommen haben, wie anders soll man sichansonsten eine derart dilettantische Berichterstat-tung erklären?

Wir unterstellen aber wohlwollend, dass Kon-traste aufgrund der der Redaktion vorgelegten In-formationen in gutem Glauben gehandelt hat. Alldas aber sollte Kontraste nicht davon abhalten, se-riöse Informationen einzuholen, bevor man be-richtet.

Bei so manchem Wissenschaftler ist Kontrasteda allerdings an der völlig falschen Adresse, weildie Universitäten längst von der Pharmaindustrieunterlaufen sind.

Wirklich objektive Informationen darf man danicht erwarten, denn es geht dabei um sehr vielGeld . Bei Geld hört die Freundschaft auf, heißt es*

so schön, doch nicht nur das, ganz offenbar auchdie objektive Berichterstattung.

Kontraste hat auch im dritten Bericht zum The-ma MMS/Chlordioxid nichts wirklich Neues ge-bracht, hat alte Kritikpunkte wieder aufgewärmtund ist sich und dem unseriösen Journalismusdurchaus treu geblieben.

Weshalb setzt Kontraste sich nicht so vehementfür ein Verbot von Antibiotika in der Massentier-haltung ein, wie für MMS? Was könnte dahinterstecken?

Wir berichten auf über Medienagentu-Seite 55ren, die imAuftrag vonArzneimittelherstellern aufMedien einwirken, um ihre Produkte zu pushen.Dabei wird nicht einmal vor Falschmeldungen undManipulation halt gemacht, ja, da werden sogarauf Wikipedia eingestellte Beiträge anderer rigo-ros gefälscht.

Wenn Kontraste sich einmal wirklich ernsthaftmit den Möglichkeiten von MMS/Chlordioxid aus-einandergesetzt hätte, anstatt immer nur voller Po-lemik und Aggression darüber herzuziehen, wäreman dort schon längst dahinter gekommen, es imFalle von MRSA einmal damit zu probieren, dennMMS/Chlordioxid wirkt nun mal antibakteriellund kann aufgrund der völlig anderen Wirkungs-weise – nämlich Oxidation – nun mal keine Resis-tenzen fördern.

Dazu könnte die Redaktion von Kontraste die of-fenbar guten Beziehungen zur Wissenschaft posi-tiv nutzen; allerdings müsste die sich dann wohl an-dere Gesprächspartner aussuchen als die, mit de-nen sie bis jetzt zu tun hatte.

Sie könnte auch einmal wirklich auf Recherchegehen und beispielsweise dies erfahren: »Chlordi-oxid ist ein breit angelegtes Biozid, welches Spo-ren, Bakterien, Viren und Pilze abtötet. Bisher wur-den kein Erreger gefunden, welche sich gegenClO als beständig erwiesen. Es ist effektiv ver-2

wendet worden, um Bakteriensporen, die vielschwieriger zu töten sind als Viren, wie z.B. Ebo-la.«

Dies stand nicht in der Bild-Zeitung, sondern ent-stammt einem Bericht einer großen Universitäts-klinik in den USA. Dort wird Chlordioxid in eineretwas abgewandelten Form, nämlich als CDS –wie Sie dies an anderer Stelle in diesem Ratgebernachlesen können – angewendet. Man nennt es

Schriften zur Gesundheit MMS und die Medien - Kontraste

*Wir unterstellen Kontraste nicht, für die unseriöse Berichter-stattung über MMS Geld erhalten zu haben, trotzdem aber wirt-schaftlichen Interessen folgt. Wir gehen davon aus, dass man sei-tens bestimmter Medienagenturen womöglich deutlich gemachthat, dass die ARD ganz schöne Einnahmen durch die Werbung aufsSpiel setzen könnte, wenn sie nicht entsprechend über MMS be-richtet. Wir fragen uns nur: Wäre da seriöser Journalismus nichtweitaus angebrachter?

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Punkt 5 verpflichtet die Anstalt zu wahrheitsge-treuer und sachlicher Berichterstattung.

Im Rundfunkstaatsvertrag heißt es in der siebtenNovellierung zum 1. 4. 2004 im neuen Paragra-phen 11: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk habebei Erfüllung seines Auftrags die Grundsätze derObjektivität und Unparteilichkeit der Berichter-stattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewo-genheit der Angebote und Programme zu berück-sichtigen.

Auf dem Webauftritt der ARD werden dieGrundsätze vorgestellt. Diese regeln:

1) die Verpflichtung auf die verfassungsmäßigeOrdnung der Bundesrepublik, 2) die Achtung derMenschenwürde, 3) die Aufforderung, für Frieden,Freiheit und Völkerverständigung einzutreten, 4)die Pflicht, das gesellschaftliche Meinungsspek-trum möglichst umfassend und fair widerzuspie-geln, 5) die Verpflichtung zu wahrheitsgetreuerund sachlicher Berichterstattung sowie zur saube-ren Trennung von Nachrichten und Kommentarenund schließlich 6) das Recht zur Kritik wie dasRecht kritisierter Personen oder Institutionen, ihreGegenposition darzulegen.

Ich erinnere an Punkt 2a, in dem es heißt: »DieWürde des Menschen ist zu achten und zu schüt-zen. Die Persönlichkeitsrechte anderer sind zu ach-ten.«

Diesen Grundsatz tritt Kontraste geradezu mitFüßen, indem es Menschen, die einfach nur ande-rer Ansicht sind oder andere Erfahrungen mitMMS/Chlordioxid gemacht haben, herablassendals Quacksalber und Scharlatane beschimpft.

Wo bleibt da bitte die Würde bzw. das Persön-lichkeitsrecht des Heilpraktikers Rainer Tauferts-höfer?

Auch wurde er als „glühenderAnhänger” vonAn-dreas Kalcker bezeichnet, was grundsätzlich janicht einmal etwas verwerfliches wäre, aber so wiedie ModeratorinAstrid Frohloff es vortrug, hörte essich geradezu wie ein ganz schlimmes Verbrechenan.

Das alles hat überhaupt nichts mit Journalismuszu tun, schon gar nicht mit einer objektiven Be-richterstattung.

Was haben die Grundsätze des ARD denn über-haupt noch für eine Bedeutung, wenn die Redakti-on von Kontraste derart scharf Menschen angreift,die nicht ihrer Meinung sind?

Der Verlag für Gesundheit hatte Gelegenheit im

Kontraste hat in seiner Sendung vom 16.April2015 alle Grundsätze sorgfältigen Journalis-mus’außer acht gelassen und zudem gegen eineReihe der Grundsätze des Ersten deutschenFernsehens verstoßen, indem es Men-(ARD)schen diffamierte und als Scharlatane und ge-fährliche Quacksalber an den Pranger stellte.

Zunächst möchte ich Ihnen erst einmal dieGrundsätze der ARD in der Fassung vom 17. Sep-tember 2013 vorstellen.

Unter Punkt 2a heißt es: Die Würde des Men-schen ist zu achten und zu schützen. Die Persön-lichkeitsrechte anderer sind zu achten.

Punkt 2e besagt: Auf die Trennung von Werbungund Programm ist besonders zu achten. Hierfürgelten in Ergänzung der gesetzlichen Vorschriftendie ARD-Richtlinien zur Trennung von Werbungund Programm.

In Punkt 3 heißt es: Die ARD hat bei der Erfül-lung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivi-tät und Unparteilichkeit der Berichterstattung, dieMeinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit derProgramme und Angebote zu berücksichtigen.

Der Punkt 3b besagt: Im Programm vertreteneMeinungen sind nicht die Meinungen der Rund-funkanstalten, sondern Meinungsäußerungen derAutoren und Befragten; sie müssen als solche er-kennbar sein. Kommentare sind von der Bericht-erstattung deutlich zu trennen und unter Nennungdes Verfassers als solche zu kennzeichnen. In Be-richten und in Beiträgen, in denen sowohl berich-tet als auch gewertet wird, dürfen keine Tatbestän-de unterdrückt werden, die zur Urteilsbildung nö-tig sind. Alle Beiträge haben den Grundsätzenjournalistischer Sorgfalt und Fairness und ihrerGesamtheit der Vielfalt der Meinungen zu ent-sprechen. Berichterstattung und Informations-sendungen haben den anerkannten journalisti-schen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtuellerElemente, zu entsprechen. Sie müssen unabhän-gig und sachlich sein. Zur journalistischen Sorg-falt gehört, dass Tatsachenbehauptungen über-prüft werden; Vermutungen sind als solche zukennzeichnen. Sind für eine kritisch analytischeSendung Tatsachenbehauptungen vorgesehen, diesich gegen eine Person oder Institution richten, sogehört es zur sorgfältigen Vorbereitung der Sen-dung, die Betroffenen soweit erforderlich und mög-lich zu hören und deren Auffassung nicht außerAcht zu lassen.

Schriften zur Gesundheit MMS und die Medien - Kontraste

Nachspiel

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für den Selbstgebrauch herstellt. Das ist eine glatteLüge von Kontraste. Auch das in der Sendung ge-zeigte Gerät benutzt er nicht, vielmehr ein völliganderes, bei dem zum Schluss gar kein Gas austre-ten kann.

Auch dies ist ein sicheres Anzeichen dafür, dassdie Redaktion nicht den leisesten Schimmer davonhat, wie eine solche Apparatur überhaupt funktio-niert.

Muss sie freilich auch nicht, doch dann sollte siesich dazu auch nicht äußern.

Angeblich sei das Gespräch im Fernsehbeitragaus dem Gedächtnisprotokoll nachgesprochen.Wer soll das denn glauben? Richtig vielmehr dürf-te sein, dass die Journalistin das Gespräch aufge-zeichnet hat, logisch, denn sie hat ja auch mit einerverdeckten Kamera – gesetzwidrig – alles gefilmt.Da hat sie dann ja auch den Ton mit aufgenommen– logisch.

Interessant: Als Rainer Taufertshöfer schon vorder Sendung Kontraste untersagte, die verbotener-weise gemachten Aufnahmen zu auszustrahlen,kümmerte sich Kontraste einen Dreck darum.

Ali Erhan und Rainer Taufertshöfer stellten nachder Sendung ein Video bei YouTube ins Netz, inwelchem sie einige Dinge gerade rückten. Sie zeig-ten dabeiAusschnitte des Filmbeitrags und blende-ten danach ihre eigenen Kommentare ein. DiesesVideo wurde schon am übernächsten Tag aufgrundvon Urheberrechtsansprüchen auf Betreiben derARD gelöscht.

Unglaublich, offenbar glaubt Kontraste, dasRecht für sich alleine inAnspruch nehmen zu kön-nen, so wie wir es beispielsweise mit Empörungvon der Presse in Russland her wahrnehmen. Kon-traste ist da keinen Deut besser, zumindest was dieBerichterstattung über MMS/Chlordioxid angeht.

Was Kontraste hier betreibt, ist glatter Rechts-bruch. Weder ist es zulässig Gespräche ohne Ein-verständnis aufzuzeichnen, noch sind Videoauf-nahmen ohne Zustimmung erlaubt. Selbst die Poli-zei – will sie gedeckt ermitteln und möchte zur Be-weisunterstützung Aufnahmen machen – benötigtdafür eine höchstrichterliche Genehmigung.

Die Journalisten von Kontraste glauben offen-bar, sich jedes Recht herausnehmen und mehrRechte für sich in Anspruch nehmen zu dürfen, alses selbst staatlichen Behörden zusteht.

Und so etwas von einer öffentlich-rechtlichenRundfunkanstalt!

Im Beitrag zog Kontraste auch über die Spezial-klinik Neukirchen in ungewohnt scharfer Formher und verdrehte hanebüchen die Tatsachen. Sowurde behauptet, der Leiter der Klinik, Dr. Iones-cu, wäre zu einem Interview nicht bereit. Richtigvielmehr ist, dass dieser zu jenem Zeitpunkt gar

Nachhinein mit dem Heilpraktiker Rainer Tau-fertshöfer zu sprechen. Da hörte sich Vieles aller-dings völlig anders an. Und ehrlich gesagt, wirglauben eher dem Heilpraktiker als Kontraste,denn Kontraste hat jeden Anspruch auf Glaubwür-digkeit verspielt.

Er spürte gleich, sagt er, dass mit der „Patientin“etwas nicht ganz in Ordnung sei, aus mehrerenGründen.

Sie sei sehr verhaltensauffällig und unsicher ge-wesen. So hatte sie angeblich eineAnreise von dreiStunden hinter sich, doch als sie zum vereinbartenTermin das Sprechzimmer betrat, hatte sie esplötzlich sehr eilig, müsse »bald wieder abreisen.«

An einer gründlichen Untersuchung, woher denndie Leiden ihres angeblichen Sohnes kämen, zeigtesie kein Interesse. Schon das alleine ist sehr merk-würdig, denn gerade aus diesem Grund doch su-chen Menschen einen Heilpraktiker auf und bezah-len – sofern sie nicht privatversichert sind – gerneauch ein paar Euro dafür.

Weder bei der Anmeldung, noch in der Praxisselbst nannte sie Rainer Taufertshöfer ihre Kon-taktdaten, sie parkte ihr Fahrzeug auch nicht auf ei-nem der freien Patientenparkplätze vor dem Haus,denn man hätte womöglich durch das Autokenn-zeichen Rückschlüsse ziehen können; zumindestim Nachhinein.

Auch waren deren Fragen recht merkwürdig.Unter anderem fragte sie ihn, woher er denn das

MMS beziehe, worauf er erklärte, dass er es fürden eigenen Gebrauch selbst herstelle, allerdingsin einer anderenArt, nämlich als CDS .

In diesem Zusammenhang machte er aber auchdeutlich, dass wenn er von MMS spreche, er im-mer das Chlordioxid meine.

So handhabt es übrigens auch der Verlag für Ge-sundheit, denn wir sprechen immer von MMS/Chlordioxid.

Noch einmal zur Verdeutlichung, weil die Re-daktion von Kontraste das offensichtlich immernoch nicht so recht verstanden zu haben scheint(denn sie fordert ja immer das Verbot von MMS –einfältiger geht es wirklich nicht!) und auch die„Patientin“ danach fragte: MMS, also das Chlordi-oxid, gibt es als chemisches Produkt nicht. DieGrundsubstanz ist Natriumschlori , die kann dertHeilpraktiker Rainer Taufertshöfer natürlich nichtselbst herstellen. Erst gemeinsam mit einer Säurewird aus Natriumchlorit Chlordioxid und so fürden praktischen Gebrauch verwendbar.

Ihr Verhalten und die seltsamen Fragen kamenRainer Taufertshöfer dann doch etwas verdächtigvor, worauf er ohnehin eher vorsichtig wurde.Schon gar nicht zeigte er der „Patientin“ – wie Kon-traste behauptet – wie er das MMS/Chlordioxid

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diesen alten Beitrag sahen, sprach der Vater beimVerlassen der Klinik ausdrücklich seinen Dank fürdie erfolgreiche Behandlung aus. Nachdrücklichbedankte er sich für das deutlich verbesserteAllge-meinbefinden sowie der wieder gut funktionieren-de Darmtätigkeit seiner Tochter.

Nun muss man aber auch wissen, um was für ei-ne Klinik es sich hier handelt. Die SpezialklinikNeukirchen ist seit 28 Jahren über jeden Verdachterhaben, sich der Scharlatanerie oder zweifelhaf-ter Therapiemethoden zu bedienen. Vielmehr hatsie unter Leitung von Dr. John Ionescu mehr als35.000 Patienten erfolgreich behandelt und mehrals 220 beachtenswerte Fachartikel mit demSchwerpunkt Medizin veröffentlicht.

Die Klinik dokumentiert peinlichst genau jedenneuen Therapieschritt. Das macht sie aus eigenemAnspruch, hat gleichzeitig aber auch immer Be-handlungsbelege für die Krankenkasse parat.

Genau deshalb auch ist sie immer ein anerkann-ter Partner aller deutschen Krankenkassen. Im vor-liegenden Falle bestätigt der medizinische Dienstder Krankenkasse in einer speziellenAnalyse, dassdie Behandlung sach- und fachgerecht stattgefun-den habe und dem Kind kein Schaden zugefügtwurde. Das hat die Kasse schriftlich bestätigt; dasSchreiben liegt dem Verlag für Gesundheit vor.

Der Leiter der Klinik, Dr. Ionescu, kommt seitmehr als 15 Jahren als anerkannter Dozent und Pro-fessor an drei Universitäten in Europa zu Wort. DieKlinik verfügt über einen ausgezeichneten Rufund ist für ihre alternativen und integrativen Heil-methoden und Erfolge geradezu als vorbildhaft be-kannt.

Auch hier das gleiche Bild wie schon im Falleder Naturheilpraxis Rainer Taufertshöfer: Kon-traste veranstaltet aufgrund unzureichenderKenntnisse und unprofessioneller Recherche undzudem völlig aus der Luft gegriffener VorwürfeRufmord gegen rechtschaffene Menschen oder In-stitutionen und versucht diese zu kriminalisieren.

Kontraste setzt sich selbstherrlich über Gesetzeund gebotene Fairness hinweg und stellt verleum-derische Behauptungen auf, verunglimpft Perso-nen, deren Anliegen es überhaupt nur ist, andereMenschen bei der Rückerlangung ihrer Gesund-heit zu unterstützen. Sie unterstellt denen auchnoch, dass es ihnen ausschließlich um ihren finan-ziellen Vorteil ginge.

Das ist schon ausgesprochen keck, denn es ist ge-nau umgekehrt. Die ARD befürchtet den Einbruchvon Werbeeinnahmen und lässt sich von der Phar-maindustrie via so genannter Medienagenturen(siehe Seite 55 dieses Ratgebers) erpressen mitdem Argument, Hersteller rezeptfreier Medika-mente würden ihre Werbeaufträge zurückziehen,

nicht vor Ort, sondern sich im Osterurlaub imAus-land befand.

Von dort aus beauftragte er den leitenden Arztund Rechtsberater des Hauses der Kontraste Re-daktion eine sachliche und ausführliche Stellung-nahme zukommen zu lassen. Dies geschah dannam 10. April 2015, wurde aber später im Beitragvon Kontraste so gut wie nicht berücksichtigt.

Somit hat es den Anschein, dass Kontraste sichüber alle Gepflogenheiten eines sauberen Journa-lismus‛ selbstherrlich hinwegsetzt.

Im Beitrag von Kontraste kamen die Eltern einesMädchens zu Wort, dessen Erkrankung als thera-pierezistent galt, vor allem die Mutter zeigte sichauf das Äußerste empört, über die Behandlung inder Klinik.

Ein Gespräch des Verlag für Gesundheit mit demLeiter der Klinik, Universitäts-Dozent Dr. John Io-nescu, brachte allerdings etwas völlig anderes zuTage und straft der Worte der Mutter Lüge.

In diesem Falle wurde das im April 2014 statio-när aufgenommene Mädchen in den letzten 10 Ta-gen des Aufenthaltes von der zuständigen Ärztinmit MMS behandelt.

In diesem Zusammenhang legt der Klinikleiterwert auf den Hinweis, dass die MMS/Chlordioxid-Behandlung kein Teil des integrativen Thearpie-konzeptes der Klinik sei und imAlleingang der zu-ständigen Ärztin erfolgte.

Dies wurde der Kontraste Redaktion vor der Sen-dung, nämlich am 10. Mai 2015 so auch mitgeteilt.Kein Wort davon im Fernsehbeitrag.

Mit Zustimmung des Vaters erhielt das Mädchenzwei Einläufe mit MMS/Chlordioxid in homöopa-thischer Verdünnung, und zwar ein Tropfen auf250 ml Wasser. Das entspricht einer homöopathi-schen Dosis von D3 bis D4.

Schon kurz danach fühlte sich das Mädchen, dasunter anderem an einem Darmverschluss litt, deut-lich wohler, der 10 Tage lang ausgebliebene Stuhl-gang setzte wieder ein bei einer Besserung des Ge-samtzustandes.

Die Eltern führten die Behandlung zwei Wochenlang zuhause fort und das Mädchen legte sogar wie-der Gewicht zu.

Doch dann passieret es: Irgend jemand machtedie Eltern auf die Ausstrahlung des Kontrastebei-trags vom 5. Juni 2014 aufmerksam, was vor allemdie Mutter derart in Panik versetzte, dass sie sichan Kontraste wandte.

Sie ließ nun kein gutes Haar mehr an der Be-handlung der Spezialklinik, ja sie hätte gar Angst,es könnte ihrem Kind etwas schlimmes passiertsein und beschuldigten die Klinik, ihr Kind in Ge-fahr gebracht zu haben.

Doch man sollte eines wissen: Bevor die Eltern

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den Dreck zieht, dass der Zuschauer dann doch lie-ber zu (rezeptfreien) Medikamenten greift. Das be-trachten wir als werbliche Unterstützung.

Haben Sie nach Lektüre dieser Seiten den Ein-druck gewinnen können, dass Kontraste dieGrundsätze der Objektivität und Unparteilichkeitder Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowiedie Ausgewogenheit (3) gewahrt hatte?

Hatten Sie den Eindruck beim Sehen des Kon-traste Beitrags, dass die vorgetragenen Äußerun-gen nicht die Meinung derdurch die ModeratorinRundfunkanstalt die journa-(3b) war? Oder dasslistische Sorgfalt und Fairness und ihrer Gesamt-heit der Vielfalt der Meinungen (3b) entsprach?Und dass der Bericht unabhängig und sachlich(3b) war und (3b) beachtetjournalistische Sorgfaltwurde? Haben Sie mitbekommen, dass Tatsachen-behauptungen überprüft und Vermutungen als sol-che gekennzeichnet (3b) wurden?

Hatten Sie den Eindruck, dass hier eine sorgfälti-ge Vorbereitung der Sendung (3b), stattgefundenhatte und die Betroffenen soweit erforderlich undmöglich gehört deren Auffassung nicht au-(3b) undßer Acht (3b) gelassen wurde?

Hatten Sie etwas von wahrheitsgetreuer undsachlicher Berichterstattung wahrnehmen kön-nen? (5)

Oder stach Ihnen beim Betrachten des KontrasteBeitrags vielleicht besonders der Paragraph 11 desRundfunkstaatsvertrags ins Auge, der den öffent-lich-rechtlichen Rundfunk bei Erfüllung seines Auf-trags verpflichtet, die Grundsätze der Objektivitätund Unparteilichkeit der Berichterstattung, dieMeinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit derAngebote und Programme zu wahren?

Wir vom Verlag für Gesundheit jedenfalls habenvon all dem nichts mitbekommen.

Um es noch einmal deutlich zu sagen: Der Verlagfür Gesundheit ist völlig neutral, vertritt keinerleiInteressen irgendwelcher Lobbyistengruppen. Dasheißt, dass wir völlig uneigennützig berichten undargumentieren können. Deshalb auch können wirArgumente pro und kontra MMS objektiv gegenei-nander abwägen und wertfrei darüber berichten. Da-von kann man sich in diesem Ratgeber überzeugen.

Kann Kontraste das für sich auch in Anspruchnehmen?

Abschließend stellt sich für den Verlag für Ge-sundheit die Frage: Was treibt die Hersteller vonArzneimitteln dazu, derart via zwielichtiger Me-dienagenturen auf Medien einzuwirken? Sehendie etwa durch massiven Einsatz von MMS/Chlor-dioxid ihre Pfründe künftig in Gefahr?

Wir fragen uns aber auch, ob die Hersteller vonMedikamenten langsam in Panik geraten, wenn siesich nur mit solchen Methoden, wie die zweifel-

wenn nicht entsprechend über MMS/Chlordioxidberichtet werde.

Dabei dürften die sich hüten, das wirklich zu tun,schließlich möchten die auch weiterhin ihre Pro-dukte verkaufen. Gerade das Geschäft mit nichtre-zeptpflichtigen Arzneimitteln ist eine der größtenEinnahmequellen, auf das kein Hersteller verzich-ten wird. Nicht von ungefähr hat der Chemie- undPharmagigant Bayer AG in Leverkusen Mitte2014 die Sparte „Rezeptfreie Medikamente“ vomKonkurrenten Merck & Co. übernommen und da-für 14 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt.

Das zum Einen.Zum Andern aber ist es öffentlich-rechtlichen

Sendern gar nicht gestattet, derlei Überlegungenbei der Gestaltung ihres Programms anzustellen,schon gar nicht wenn es um finanzielle Belangegeht. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstal-ten sind angehalten, objektiv und frei zu berichten.

Diesen Aspekt hat Kontraste deutlich vernach-lässigt.

Der Verlag für Gesundheit prüft bereits Maßnah-men, dem Einhalt zu gebieten. Eine der Lösungenist eine Beschwerde sowohl bei der Aufsicht desRBB wie auch beim Deutschen Presserat. Wir undunsere Leser und Mitglieder fühlen uns falsch undsubjektiv informiert. Wir können die betroffenenPersonen nur ermuntern, ebenfalls Beschwerdeeinzulegen.

Wir gehen davon aus, dass das Ganze auch ein ju-ristisches Nachspiel haben wird, und zwar zivil-wie auch strafrechtlich.

Auf Urheberrechte kann sich nämlich nicht nurKontraste berufen, auch die von ihr verunglimpf-ten Personen haben ein Recht auf Bild und Ton.Das wäre der zivilrechtliche Aspekt. Der straf-rechtliche wäre, dass verbotenerweise Filmauf-nahmen mit verdeckter Kamera erfolgten.

Pikant in diesem Zusammenhang ist zudem, dassgerade Heilpraktiker- und Arztpraxen einen ganzbesonderen Schutz genießen und hier schon garnicht gefilmt werden darf.

Wir vom Verlag für Gesundheit sind empört übereine derartige Vorgehensweise eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders.

Erinnern Sie sich noch an die Grundsätze, die ichIhnen eingangs vorstellte?

Wie Kontraste die Würde des Menschen wahrt(2a), konnten Sie jetzt nachvollziehen; nämlichgar nicht.

Was die (2e) angeht, so ist KontrasteWerbunghier eindeutig im Interesse der Pharmaindustrie un-terwegs, indem es ein zwar nicht als Medikamentoder Heilmittel zugelassenes Produkt – das abereindeutig und belegbar tatsächlich eine Hilfe beiso manchem Krankheitsbild verschafft – derart in

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deren Erfolge auf Basis von Chlordioxid erst ein-mal weitläufig herumgesprochen hat, möchten vie-le Menschen es natürlich für sich selbst und ihre Fa-milien auch anwenden.

MMS ist nun mal nicht patentierbar und kann des-halb nicht alsAlleinstellungsmerkmal eines Medi-kaments herhalten; daran können Manager, Inves-toren und Aktionäre nun mal nichts mehr verdie-nen. Da müssen alle Register gezogen werden.Rechtzeitig.

Kontraste sei Dank!

hafte Berichterstattung über MMS durch Kontras-te, glauben wehren zu können.

Freilich, MMS/Chlordioxid ist derzeit überhauptkeine Konkurrenz für die alt eingesessenen Phar-makonzerne, aber man ahnt dort bereits, dasswenn man nicht rechtzeitig auf der Hut ist undMMS nicht mit allen Mitteln – und seien sie nochso unseriös und an den Haaren herangezogen – dif-famiert, dass es eines Tages zu spät sein könnte.

Klar: Wenn sich die enorme Bandbreite der Be-handlung und Überwindung von Krankheiten und

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könnte auf einenAustausch vonAnsichten hinaus-laufen. Doch sehr gefehlt, denn es ging es weiterim Text, nämlich dass »der Beitrag über das „Ge-fährliche Wundermittel MMS” das Ergebnis einerintensiven Recherche und« – jetzt halten Sie sichbitte fest – »weder auf Anregung noch durch Un-terstützung der Pharmaindustrie entstanden sei.«

Interessant ist diese Auskunft insofern, dass wirin unserer eMail nicht einmal ansatzweise anklin-gen ließen, als würden wir auch nur im entferntes-ten diesen Verdacht hegen.

Was wir uns nach dieser Antwort allerdingsdachten, können Sie sich sicherlich gut vorstellen.

Wir berichteten ab von einem kriti-Seite 106schen Beitrag des TV-Magazins Visite zum ThemaMMS/Chlordioxid.

Dazu eine interessanteAnmerkung.Wie üblich, teilten wir der Redaktion von Visite

mit, dass wir über den Sendebeitrag berichten wer-den und boten an, Visite den Bericht vorzulegen,um eventuell Stellung dazu beziehen zu können.

So etwas tun wir generell aus Gründen der Fair-ness.

Zur Antwort bekamen wir, dass Anmerkungenund Kritik erwünscht und sogar wichtig wären.

Das hörte sich ja gut an und freute uns, denn dies

Nachspiel zwei