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Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer, Vielen Dank, dass Sie unser Unterrichtsmaterial einsetzen möchten. Ihre Schüler können sich mit diesen Arbeitsblättern neue Fähigkeiten aneignen und werden angeregt, Nachforschungen anzustellen, zu debattieren und neue Informationen zu analysieren, die im Zusammenhang mit ethischen, sozialen, umwelttechnischen und kulturellen Aspekten stehen. All dies bezieht sich auf die Nutzung und Ausbeutung von Tieren in unserer heutigen Gesellschaft. Das Material bietet die Möglichkeit, die Themen, je nach Alter der Schüler und Schulform, unterschiedlich vertiefen zu können. Wir haben die Arbeitsblätter und Filmbeiträge mit unterschiedlichen Altersempfehlungen versehen, die Ihnen als Richtlinien dienen können. Sie kennen Ihre Schüler: Bitte entscheiden Sie selbst, was geeignet ist und bedenken Sie, dass das Filmmaterial, wenn auch real, schockierend auf Schüler wirken kann. Wir können aus Erfahrung sagen, dass Tierschutzthemen und spannende Schulstunden und Projekte daraus hervorgehen. Das Unterrichtsmaterial wurde von PETA in Zusammenarbeit mit Lehrern entwickelt. Auf der Schule/Eltern-Seite von www.PETAKids.de finden Sie die Arbeitsblätter zum Download und weiteres Unter- richtsmaterial. Neue Arbeitsblätter werden hier ebenfalls eingestellt. Sollten Sie Fragen haben oder möchten weiteres Infomaterial bestellen, wenden Sie sich bitte an: • Schriftlich: PETA Deutschland e.V., Friolzheimer Str. 3a, 70499 Stuttgart • Telefon: 0711 860 591-0 • E-Mail: [email protected]; [email protected] Wir hoffen, dass diese Arbeitsblätter Ihren Schülern neue Informationen bieten und ihnen neue Fähigkeiten und Kenntnisse zu den Themen eröffnen, die es ihnen ermöglichen, ein selbstbewusstes, informiertes und verant- wortungsbewusstes Leben zu führen. Viel Spaß und Erfolg dabei wünscht Ihnen Ihr Team von PETA Deutschland e.V. Schüler können mit diesen Arbeitsblättern lernen: • effektiv in Paaren oder Gruppen zusammenzuarbeiten • eigenständig Recherchen durchzuführen • sich eine Meinung zu verschiedenen Themen zu bilden • ihre Ansichten auf schlüssige Weise zum Ausdruck zu bringen • persönliche Entscheidungen innerhalb eines moralischen Rahmens zu treffen • gegensätzliche Ansichten zu hinterfragen und einzuschätzen • ihren eigenen Einfluss zu verstehen und ein mitfühlendes Leben zu führen Tierisch aktiv Unterrichtsmaterial - Kopiervorlagen Alter: 9-16 Jahre

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Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer,

Vielen Dank, dass Sie unser Unterrichtsmaterial einsetzen möchten. Ihre Schüler können sich mit diesen Arbeitsblättern neue Fähigkeiten aneignen und werden angeregt, Nachforschungen anzustellen, zu debattieren und neue Informationen zu analysieren, die im Zusammenhang mit ethischen, sozialen, umwelttechnischen und kulturellen Aspekten stehen. All dies bezieht sich auf die Nutzung und Ausbeutung von Tieren in unserer heutigen Gesellschaft.

Das Material bietet die Möglichkeit, die Themen, je nach Alter der Schüler und Schulform, unterschiedlich vertiefen zu können. Wir haben die Arbeitsblätter und Filmbeiträge mit unterschiedlichen Altersempfehlungen versehen, die Ihnen als Richtlinien dienen können. Sie kennen Ihre Schüler: Bitte entscheiden Sie selbst, was geeignet ist und bedenken Sie, dass das Filmmaterial, wenn auch real, schockierend auf Schüler wirken kann.

Wir können aus Erfahrung sagen, dass Tierschutzthemen und spannende Schulstunden und Projekte daraus hervorgehen. Das Unterrichtsmaterial wurde von PETA in Zusammenarbeit mit Lehrern entwickelt. Auf der Schule/Eltern-Seite von www.PETAKids.de finden Sie die Arbeitsblätter zum Download und weiteres Unter-richtsmaterial. Neue Arbeitsblätter werden hier ebenfalls eingestellt. Sollten Sie Fragen haben oder möchten weiteres Infomaterial bestellen, wenden Sie sich bitte an:• Schriftlich: PETA Deutschland e.V., Friolzheimer Str. 3a, 70499 Stuttgart• Telefon: 0711 860 591-0 • E-Mail: [email protected]; [email protected] Wir hoffen, dass diese Arbeitsblätter Ihren Schülern neue Informationen bieten und ihnen neue Fähigkeiten und Kenntnisse zu den Themen eröffnen, die es ihnen ermöglichen, ein selbstbewusstes, informiertes und verant-wortungsbewusstes Leben zu führen.

Viel Spaß und Erfolg dabei wünscht Ihnen

Ihr Team von PETA Deutschland e.V.

Schüler können mit diesen Arbeitsblättern lernen: • effektiv in Paaren oder Gruppen zusammenzuarbeiten

• eigenständig Recherchen durchzuführen

• sich eine Meinung zu verschiedenen Themen zu bilden

• ihre Ansichten auf schlüssige Weise zum Ausdruck zu bringen

• persönliche Entscheidungen innerhalb eines moralischen Rahmens zu treffen

• gegensätzliche Ansichten zu hinterfragen und einzuschätzen

• ihren eigenen Einfluss zu verstehen und ein mitfühlendes Leben zu führen

Tierisch aktivUnterrichtsmaterial - Kopiervorlagen

Alter: 9-16 Jahre

Tierisch Aktiv! Copyright: PETA Deutschland e.V., Friolzheimer Str. 3a, 70499 Stuttgart

Inhaltsangabe:

Arbeitsblatt 1: Zoos - Gefängnisse oder Paradies?

Die Schüler sollen für sich erkennen, was fair und was unfair ist, was sie als richtig und als falsch empfinden.

Sie können die Fragen der Schüler vorlesen und diskutieren lassen.

Arbeitsblatt 2: Die Tiere und wir

Die Schüler sollen Diskussionen mit einer anderen Person und mit der ganzen Klasse führen.

Arbeitsblatt 3: Wenn ich das wäre, würde ich …

Die Schüler sollen sich über ihre eigenen Entscheidungen bewusst werden und den Unterschied zwischen richtig und falsch

erkennen. Schreiben Sie jeden möglichen von den Schülern genannten Ausgang an die Tafel. Fragen Sie jeden Schüler,

warum seine Entscheidung richtig war und warum andere Möglichkeiten nicht gut gewesen wären. Dann entscheidet die

ganze Klasse, wie die Situation am besten verlaufen wäre.

Arbeitsblatt 4: Unseren Freunden helfen

Die Schüler sollen lernen, dass auch andere Lebewesen eigene Bedürfnisse haben.

Arbeitsblatt 5: Jagd und Angeln

Die Schüler sollen über ihre Meinungen schreiben, sie erläutern und ihre Ansichten zu Themen zum Ausdruck bringen,

die sie selbst und die Gesellschaft beeinflussen.

Arbeitsblatt 6: Sollten Elefanten in Gefangenschaft gehalten werden?

Die Schüler recherchieren, diskutieren und debattieren über bestimmte Themen, Probleme und Veranstaltungen.

Arbeitsblatt 7: Faszinierende Elefanten

Das Ziel ist es, Kinder über Elefanten und die Unterschiede eines Lebens in der Wildnis bzw. in Gefangenschaft aufzuklären

und Einfühlungsvermögen für andere Lebewesen zu vermitteln.

Arbeitsblatt 8: Ist Unterhaltung auf Kosten von Tieren heute noch zeitgemäß oder ein Auslaufmodell?

Tiere in der Film- und Fernsehindustrie und Wildtiere im Zirkus sollen ‚hinter den Kulissen’ betrachtet werden.

Schüler sollen die Möglichkeit haben, sich kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen und Argumente der verschiedenen

Interessengruppen zu sammeln.

Arbeitsblatt 9: Druck als Hilfsmittel

Die Schüler sollen die Bedeutung von freiwilliger Arbeit und gemeinnützigen Organisationen kennenlernen und dass diese

etwas bewegen können. Für einige Klassenstufen wird es zu schwierig sein, sich selbstständig an die Organisationen zu

wenden. Lassen Sie die Schüler zwei bis drei Organisationen aussuchen und unterstützen Sie die Schüler bei der

Kontaktaufnahme mit den Organisationen. Sie können die Inhalte und Ziele der Vereine besprechen. Anschließend können

die Schüler einen Aufsatz verfassen.

Altersempfehlung für die Arbeitsblätter 1 bis 9:9 bis 14 Jahre

Tierisch Aktiv! Copyright: PETA Deutschland e.V., Friolzheimer Str. 3a, 70499 Stuttgart

FrageBogen:

Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit, den Fragebogen auszufüllen und ihn an PETA

zurückzuschicken. Damit helfen Sie uns, weiteres Lehrmaterial zu erarbeiten.

Name des Lehrers:

Name der Schule:

Adresse der Schule:

Unterrichtete Altersklassen:

Anzahl der unterrichteten Schüler:

Haben Sie mit Ihren Schülern schon einmal Unterrichtsmaterial zum Thema Tierschutz benutzt? Ja / Nein

Welche? Wie sehen Sie PETAs Unterlagen im Vergleich?

An welchen Arbeitsblättern oder Ideen haben Ihre Schüler besonders gut gearbeitet?

Welche Blätter oder Themen würden Sie ändern? Inwiefern?

Einige Menschen sind der Ansicht, dass das Recht der Tiere auf ein leidfreies Leben genauso wichtig ist wie das des Menschen.

Wie viele Ihrer Schüler (bitte nennen Sie Zahlen) ...

stimmen absolut damit überein , stimmen teilweise überein , stimmen absolut nicht überein oder

haben dazu keine Meinung ?

Wie viele Ihrer Schüler halten es …

• für akzeptabel, dass Wildtiere im Zirkus auftreten? Inakzeptabel?

• für akzeptabel, Tiere in Zoos auszustellen? Inakzeptabel?

• für akzeptabel, Jagd auf Tiere zu machen? Inakzeptabel?

• für akzeptabel, Tiere zur Nahrungsproduktion zu töten? Inakzeptabel?

• für akzeptabel, Angelsport zu betreiben? Inakzeptabel?

• für akzeptabel, aus Tierprodukten Modeartikel herzustellen? Inakzeptabel?

• für akzeptabel, in Versuchen an Tieren zu experimentieren? Inakzeptabel?

• für akzeptabel, Tiere für Unterhaltungszwecke wie Stierkampf zu nutzen? Inakzeptabel?

Hätten Sie gerne noch mehr Unterrichtsmaterialien zum Thema Tierschutz? Ja / Nein

Tierisch Aktiv! Copyright: PETA Deutschland e.V., Friolzheimer Str. 3a, 70499 Stuttgart

Arbeitsblatt 10: Schlagzeilen

Die Schüler sollen feststellen, wie Medien Informationen präsentieren.

Arbeitsblatt 11: Walfang, ein globales Thema

Die Schüler sollen mehr über die Welt als „globale Gemeinde“ und die politischen, wirtschaftlichen, umwelttechnischen

und sozialen Auswirkungen hieraus lernen.

Arbeitsblatt 12: Eine Frage der Kultur

Die Schüler sollen über verschiedene politische, spirituelle, moralische, soziale und kulturelle Themen, Probleme und

Vorkommnisse nachdenken, indem sie Informationen und deren Quellen (einschließlich Internetquellen) analysieren.

Arbeitsblatt 13: Was ist der Unterschied?

Die Schüler sollen befähigt werden, schriftlich und mündlich eine persönliche Meinung über Probleme, Themen und

Vorkommnisse auszudrücken. Als Lehrer werden Sie die Diskussion leiten müssen.

Arbeitsblatt 14: Helfen wir den Tieren!

Die Schüler sollen über Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Schule diskutieren, sich für etwas entscheiden und

daran mitarbeiten.

Arbeitsblatt 15: Der Einfluss des Einzelnen

Die Schüler sollen mehr über Möglichkeiten von Einzelpersonen und Freiwilligengruppen erfahren, soziale Veränderungen

auf lokaler, nationaler, europaweiter und internationaler Ebene zu erreichen.

Arbeitsblatt 16: Ist Fleisch Mord?

Die Schüler sollen mehr darüber erfahren, wie wichtig eine freie Presse ist und welche Rolle die Presse in der Gesellschaft

zur Verbreitung von Informationen und zur Meinungsbildung spielt.

Arbeitsblatt 17: Nachhaltige Entwicklung, Klima und Welthunger

Die Schüler sollen mehr über die Probleme und Herausforderungen der globalen Abhängigkeit und Verantwortung erfahren,

einschließlich nachhaltiger Entwicklungen.

Arbeitsblatt 18: Tierversuche - Tierquälerei oder Wissenschaft?

Die Schüler sollen sich über verschiedene politische, spirituelle, moralische, soziale und kulturelle Themen, Probleme

und Vorkommnisse informieren, indem sie Fakten und deren Quellen (einschließlich Internetquellen) analysieren und den

möglichen Gebrauch und Missbrauch von Statistiken aufzeigen.

Arbeitsblatt 19: Gewalt gegen Schwächere

Vermitteln Sie Ihren Schülern, dass Tierquälerei ernst genommen werden muss, damit deutlich wird, dass Gewalt gegen

jedes fühlende Lebewesen - ob Mensch oder Tier - nicht akzeptabel ist. Nehmen Sie die Aussagen von Kindern ernst,

wenn diese von solchen Fällen berichten. Kinder sollten erfahren, an wen sie sich wenden können, wenn sie Zeuge von

Gewalttaten gegen Tiere werden. Die Diskussion sollte vom Lehrer geleitet werden.

Inhaltsangabe: Altersempfehlung für die Arbeitsblätter 10 bis 19: ab 14 Jahre

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Inhaltsangabe der DVD

Bitte schauen Sie sich als Lehrer die Filmbeiträge alleine an, bevor Sie sie im Unterricht einsetzen. Entscheiden Sie

bitte selbst, welches Filmmaterial für Ihre Schüler geeignet ist. Sie haben natürlich auch die Möglichkeit, nur einzelne

Ausschnitte zu zeigen. Die Altersempfehlungen sind Richtlinien, die jedoch keine offizielle Altersfreigabe beanspruchen.

Bedenken Sie bitte, dass das Filmmaterial, wenn auch real, schockierend wirken kann.

Auf PETAtv.de und PETA.de/Downloads können Sie weiteres Filmmaterial finden.

DVD

Zoohandel - Die Ware Tier (22:28)

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Werbespot: Der Transport (mit Thomas D) (00:31)

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Die Tiere im Circus Krone (04:16)

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Elefanten im Circus Krone (04:29)

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Das traurige Leben von Tieren in Zoogefangenschaft (02:01)

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Bären in den Berliner Zoos (09:57)

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Tierversuche 1-2-3 (03:15)

Altersempfehlung: ab 15/16 Jahren

Glass Walls - Wände aus Glas, Sir Paul McCartney für PETA (13:04)

Altersempfehlung: ab 16 Jahren

Das Geschäft mit dem Tod Teil1 (07:18)

Altersempfehlung: ab 15/16 Jahren

Stolen Fur (00:30)

Altersempfehlung: ab 15/16 Jahren

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Man kann tolle Ausflüge in Zoos machen. Sie ziehen jährlich hunderttau-

sende Besucher an und die meisten von ihnen haben dort viel Spaß.

Es ist nicht falsch, wenn man in den Zoo geht, um Spaß zu haben.

Arbeitsblatt 1:

Wildtiere gehören in die Wildnis, nicht in Gefangenschaft. Oftmals er-

halten sie Futter, das sie normalerweise nie essen würden und sind ihr

Leben lang eingesperrt. Ihr gesamtes Leben ist traurig und unnatürlich.

Im Zoo kann man viel über Wildtiere lernen. Man sieht sie, liest

Informationen über sie und manchmal kann man sie sogar anfassen

oder füttern.

Zoos bringen uns nicht viel über Tiere bei. Die Tiere zeigen uns kein

Verhalten, wie sie es in Freiheit zeigen würden. Es ist einfach nicht das

Gleiche, als würde man sie dort beobachten, wo sie wirklich hingehören.

Zoos züchten Tiere auch. So sterben gefährdete Tierarten nicht aus.

Diese Arbeit ist wichtig zum Erhalt von Tierarten.

Die Mehrheit der Tiere in Zoos ist nicht gefährdet. Artenschutz hört sich

natürlich wichtig an, aber in Gefangenschaft gezüchtete Tiere werden in

der Regel niemals wieder ausgewildert.

Viele Forscher lernen im Zoo mehr über diese Tierarten. Deshalb sind

Zoos eine wichtige Grundlage wissenschaftlicher Forschung.

Im Zoo studieren Wissenschaftler lediglich Tiere in Gefangenschaft, keine

wild lebenden Tiere. Gefangen gehaltene Tiere leiden unter mehr Krank-

heiten als ihre in freier Wildbahn lebenden Schwestern und Brüder, da die

Haltungsformen Stress verursachen und unnatürlich sind.

Im Zoo geht es den Tieren gut. Sie bekommen genügend Futter und

man kümmert sich um sie, wenn sie krank werden. Sie haben einen

Unterschlupf und bequeme Unterkünfte.

Zoos: Gefängnis

oder Paradies?

Lest euch die folgenden Aussagen durch. Was meint ihr?

Welchen Aussagen würdet ihr zustimmen? Kreuzt sie an!

Seite 1

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Die Menschen mögen vielleicht Spaß im Zoo haben, die Tiere aber nicht. Sie

werden in Gefangenschaft gehalten, als wären sie im Gefängnis, obwohl sie

nichts Unrechtes getan haben. Wildtiere brauchen ihre Freiheit.

Tiere sind in Zoos sicherer. Dort kann sie niemand erschießen.

Wenn sie krank werden, ist ein Tierarzt zur Stelle, und verhungern

oder verdursten können sie auch nicht.

Bekommt ein Tier im Zoo Babys, werden ihm diese später oft weggenommen

und an andere Zoos, Tierhändler, Schlachthöfe oder Zirkusse verkauft oder sie

werden sogar getötet. Viele Tiere sterben auch an Stress.

Tiere in Zoos sind nicht sicher.

Die Tiere im Zoo sind glücklich. Würde es ihnen schlecht gehen,

würden sie nicht mehr essen, sich fortpflanzen oder spielen.

Wenn man sich die Tiere in Zoos einmal genauer ansieht, stellt man

viele Anzeichen fest, die darauf schließen lassen, dass sie unglücklich

sind. Dazu gehören: Lecken und Kauen an den Käfigstangen, stän-

diges Hin- und Hergehen, unnatürliches Verdrehen des Halses, mit

dem Kopf zu wippen und erst auf einem, dann auf dem anderen Bein

zu stehen. Ständiges „Sich-im-Kreis-Drehen“, wiederholtes Beißen

in den eigenen Schwanz, Knabbern an den Beinen oder mit dem

Kopf anzuschlagen, sodass es zu einer Art Selbstverletzung kommt.

• Ist es notwendig, dass Tiere in Zoos gehalten werden?

• Wie würdest du dich fühlen, wenn du niemals deine Wohnung verlassen könntest?

• Welche Tierarten leiden deiner Meinung nach am meisten unter der Gefangenschaft?

• Kann es überhaupt ideale Zoos geben?

• Sollten Zoos Auslaufmodelle sein und nach und nach schließen?

• Können Tiere in Zoos artgerecht gehalten werden? Was ist artgerecht?

ZUR DISKUSSION

Arbeitsblatt 1:Seite 2

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Arbeitsblatt 2:

Die Tiere und Wir

Kannst du jemanden in deiner Klasse finden, der …

1. schon mal in einem Tierheim war?

2. fünf Wildvögel erkennt?

3. keine Tiere isst, also Vegetarier ist?

4. keine Tiere und keine tierischen Produkte isst, also Veganer ist?

5. Angst vor einem Tier hat?

6. schon einmal einen Fuchs gesehen hat?

7. erst kürzlich ein Tier zum Tierarzt gebracht hat?

8. mit einem Tier besonders befreundet ist?

9. gegen die Jagd auf Tiere ist?

10. einen anderen Menschen davon abgehalten hat, ein Tier schlecht zu behandeln?

11. Vogelfutter oder ein Vogelhaus im Garten hat?

12. vor kurzem eine traurige Geschichte über Tiere gehört hat, denen weh getan wurde?

13. schon einmal einen Hund gestreichelt hat?

14. zu Hause den Müll trennt?

15. Seife und Shampoo benutzt, das nicht an Tieren getestet wurde?

16. es für falsch hält, Tieren zu schaden (auch Insekten)?

17. schon einmal ein ungewöhnliches Tier in freier Wildbahn gesehen hat?

18. schon einmal mit einer Katze geschmust hat?

Eigene Punkte:

19.

20.

21.

Gibt es einen Punkt, den niemand mit JA beantworten konnte?

Konnte jemand alle Punkte mit JA beantworten?

Hat jemand etwas über einen Klassenkameraden erfahren, das ihn überrascht hat?

Gibt es einen besonders großen Tierfreund?

Warum könnte man Angst vor einem Tier haben?

Warum ist es gut, Wildvögel im Winter zu füttern?

Warum sollte man keinem Tier Schaden zufügen?

Am besten suchst du dir einen Mitschüler, den du noch nicht so gut kennst, und befragst ihn. Du kannst dir auch noch

eigene Fragen ausdenken. Jeder Mitschüler in deiner Klasse sollte befragt werden.

Wenn die Befragung zu Ende ist, können die Diskussionsfragen mit der ganzen Klasse besprochen werden.

Die Tiere und Wir Die Tiere und Wir

Kannst du jemanden in deiner Klasse finden, der …

ZUR DISKUSSION

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Arbeitsblatt 3:

Wenn ich das wäre, würde ich…

Hier befindest du dich in drei verschiedenen Situationen. Lese sie dir sorgfältig durch

und schreibe auf, was du tun würdest. Denke darüber nach, was du sonst noch hättest

tun können. Warum hast du es nicht getan?

Beim Einkaufen fällt dir eine kleine Stoffmaus auf, die deiner Katze bestimmt sehr gut gefallen würde. Du willst sie gerade

kaufen, da liest du, dass sie aus echtem Fell ist. Du weißt. dass die Produktion von Pelz viel Stress und Schmerzen bei Tieren

verursacht und dass sie oft grausam getötet werden. Du möchtest deiner Katze aber gerne ein Spielzeug kaufen.

Was machst du?

Ich würde …

weil …

Ich würde nicht …

weil …

Du bist mit deinen Freunden unterwegs. Jemand schlägt vor, dass es lustig wäre, die vielen Käfer, die ihr seht,

zu zertreten. Du magst deine Freunde und willst sie nicht verärgern. Jemand sagt zu dir: „Los, tritt drauf!“

Was machst du?

Ich würde …

weil …

Ich würde nicht …

weil …

Situation 1

Situation 2

Seite 1

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Du gehst mit deinem Hund im Park spazieren. Du siehst, wie ein Jugendlicher einen Schwan mit Steinen bewirft, der ver-

sucht, seine Babys zu beschützen. Die Schwäne schlagen mit den Flügeln, fauchen und sind offensichtlich nicht glücklich.

Was tust du?

Ich würde …

weil …

Ich würde nicht …

weil …

Situation 3

Arbeitsblatt 3:Seite 2

Arbeitsblatt 4:

Unseren Freunden helfen

Suche dir aus der unten stehenden Liste einen tierischen Mitbewohner aus und informiere dich

im Internet und in der Bücherei, was dieses Tier braucht, um glücklich und gesund zu sein.

In Tierheimen warten unzählige ausgesetzte und ungewollte Tiere – besonders Hunde

und Katzen – auf ein neues Zuhause. Es ist wichtig, dass sich tierliebe Menschen um

sie kümmern; genauso wichtig ist es jedoch, dass sie genau wissen, was diese Tiere

brauchen, um ein glückliches und gesundes Leben zu führen – sonst schaden sie

ihnen womöglich. Kleintiere haben ebenso viele Bedürfnisse wie größere Tiere

und man muss genau wissen, was auf einen zukommt, bevor man sich entschei-

det, ein Tier bei sich aufzunehmen. So sind Mäuse, Ratten und Chinchillas bei-

spielsweise nachtaktiv und könnten dich die ganze Nacht lang wach halten!

Kaninchen sind nicht zum Kuscheln, da sie Fluchttiere und ängstlich sind! Man-

che Tiere sind Herdentiere und brauchen einen Artgenossen - und andere

Tiere, wie Reptilien, geben gar keine guten tierischen Mitbewohner ab.

• Ratte

• Hund

• Katze

• Meerschweinchen

• Goldfisch

• Chinchilla

• Frettchen

• Pferd

• Hamster

• Maus

• Schildkröte

• Wellensittich

• Kaninchen

• usw.

Wenn du mit einem tierischen Mitbewohner zusammenlebst,

dann beobachte genau, was das Tier normalerweise den ganzen

Tag tut. Putzt es sich, trinkt es, ist es aufgeregt, schläft oder

spielt es? Oder möchte es vielleicht deine Aufmerksamkeit und

viel Bewegung? Was tut das Tier sonst noch? Gibt es Situatio-

nen, in denen du meinst, sagen zu können, was das Tier denkt?

Entwerfe ein Plakat, um deiner Klasse zu zeigen, wie dein Be-

gleiter seinen Tag verbringt, und beschreiben, was er seiner Mei-

nung nach denkt.

Wenn kein Tier bei dir lebt, dann frage doch einen Freund, deine

Verwandten oder Nachbarn, ob du ihren Begleiter beobachten

darfst.Wenn du alle Fakten beisammen hast,

entwirf ein Flugblatt, das du Menschen

geben könntest, die einem Tier ein

Zuhause schenken möchten.

EIN TIER BEOBACHTEn

ENTWiRF EIN FLUGBLATT

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Arbeitsblatt 5:

Jagd und AngelnDiskussion teil 1

Tausende von Menschen gehen jährlich zu ihrem Vergnügen angeln. Von

einem Flussufer, einem Pier oder einem Boot werfen sie einen Haken mit

einem Köder aus und warten, bis ein Fisch anbeißt. Der Haken spießt sich

durch dessen überaus schmerzempfindlichen Mund und mit der Angel zieht

man ihn daran aus dem Wasser.

Angler sagen, dass Angeln eine entspannende Möglichkeit ist, die Natur zu

genießen. Sie sagen, dass sie sich nicht sicher sind, ob Fische wirklich Schmerz

empfinden können, dass sie die Tiere aber vorsichtig behandeln und sie

schnell zurück ins Wasser werfen. Die Fische, die zu Hause gegessen werden

sollen, werden umgehend getötet.

Die Praxis des „Wiederzurückwerfens“ des Fisches nennt man Catch & Re-

lease. Dies ist laut Tierschutzgesetz in Deutschland zwar verboten, aber

trotzdem weit verbreitet. Der Fisch kann durch einen Schock sterben.

Er stirbt langsam und qualvoll oder wird von anderen Fischen getötet.

Diskussion teil 2

Seite 1

Die Jagd war früher eine beliebte Freizeitbeschäftigung und den Adligen vorbehalten.

In Deutschland werden jedes Jahr etwa fünf Millionen Wildtiere und etwa 350.000 Katzen und Hunde durch Jäger

erschossen. Die Jagd ist auch heute noch für viele ein Sport. Bewaffnete Jäger durchstreifen Wälder oder sitzen

auf Hochsitzen, um die Tiere zu erschießen.

Tierschutzorganisationen meinen, dass die Jagd grausam, unnötig und ein blutiges Hobby ist. Futterplätze werden

für das Wild oft in Sichtweite der Hochsitze geschaffen. Mit Getreide oder Mais wird das Wild angelockt und

angefüttert, damit es sich vermehrt. Fasane werden gezüchtet und oft vor der Jagd ausgesetzt. Tierschutzorgani-

sationen meinen, wir sollten Wildtiere schützen und sie nicht jagen.

Jäger meinen, die Jagd sei Tradition und solle weitergeführt werden. Sie sagen, einige Wildtiere seien Schädlinge

und müssten getötet werden. Ihrer Meinung nach ist die Jagd nicht grausam, sondern sinnvoll.

Was meinst du? Ist Jagen nötig? Ist der Jagdsport grausam? Findest du es richtig, dass sich viele Tierschutz–

organisationen dafür einsetzen, dass die Jagd verboten wird?

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Arbeitsblatt 5:

Tierrechtler sagen, Angeln sei nichts anderes

als eine Jagd unter Wasser.

Was meinen sie damit? Würdest du dem

zustimmen?

Seite 2

Tierschutzorganisationen sagen, es sei wissenschaftlich bewiesen, dass Fische Schmerz empfinden können und

dass es ihnen wehtut, an einem Haken aufgespießt zu werden. Sie sagen, es sei das Gleiche, als würden wir in

einen leckeren Apfel beißen und plötzlich unter Wasser gezogen werden, wo wir nicht atmen können.

Was meinst du? Ist Angeln grausam? Wie fändest du es, wenn man einen Hund mit einem Leckerli anlocken

würde, in dem ein Haken versteckt ist? Sollte das Angeln verboten werden?

Tierrechtler sagen, Angeln sei nichts anderes

Was meinen sie damit? Würdest du dem

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Arbeitsblatt 6:

Elefanten sind die größten Landtiere der Erde …

Sollten Elefanten in

Gefangenschaft gehalten

werden? Es gibt zwei Arten von Elefanten: den Afrikanischen Elefanten und den kleineren Asiatischen Elefanten. Afrikanische

Elefanten leben in 36 afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Asiatische Elefanten leben in 13 asiatischen Ländern. Es ist

allseits bekannt, dass Elefanten extrem intelligente Tiere sind, die zusammen in Familiengruppen leben. Elefantenmütter küm-

mern sich sehr gut um ihre Babys und geben ihr Wissen und ihre Erfahrung an sie weiter. Ein Elefant vergisst wirklich niemals.

Wenn ein Elefant stirbt, trauern die Tiere, die ihm nahestanden, um ihn.

In Ländern wie Myanmar müssen Elefanten in der Holzfällerindustrie arbeiten. Die Firma Burma Timber Enterprises

beispielsweise nutzt 2.700 Elefanten. Oft gibt man ihnen Medikamente und trainiert sie mit grausamen Methoden,

damit sie in den Wäldern arbeiten. Sie können dort besonders gut eingesetzt werden, da sie auch in Bereichen

arbeiten, die schwere Maschinen nicht erreichen können. Einige Menschen finden es traurig, dass Elefanten dabei

helfen müssen, die Wälder abzuholzen, da sie eingesetzt werden, um einen Lebensraum zu zerstören, den sie und

andere Tiere so dringend bräuchten.

Weltweit werden Elefanten in Zoos gehalten. Einige Zoos sind „besser“ als

andere, doch sie alle können den Tieren kein normales, natürliches Leben

bieten. Manche dieser beeindruckenden Tiere werden alleine in leeren

Betonkäfigen gehalten, während Menschen sie betrachten, mit dem

Finger auf sie zeigen und lachen. Einige bekommen niemals einen

anderen Elefanten zu Gesicht und können gar keine Freundschaften

aufbauen. Manche Tiere werden fast verrückt. Für die meisten von

ihnen ist ihr Leben deprimierend und voller Stress. Tierpfleger in

Zoos berichteten bereits von vielen Fällen, in denen in Gefan-

genschaft lebende Elefanten am „Plötzlicher-Tod-Syndrom“

oder am „Gebrochenes-Herz-Syndrom“ starben, als sie von

ihren Freunden getrennt wurden oder alleine in ein neues

Gehege kamen.

... zur arbeit genutzt:

Aber nicht alle elefanten leben in der wildnis.

Tausende werden an ketten gehalten und ...

... angestarrt:

Seite 1

Gefangenschaft gehalten Gefangenschaft gehalten Gefangenschaft gehalten

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Einige Elefanten leben in Zirkussen, wo sie gezwungen werden, Tricks vorzuführen. Menschen, die den Zauber

der Vorführung erleben, sehen jedoch nur selten das Leid und die Qualen, die Elefanten ertragen müssen. Wenn

die Tiere gerade nicht auftreten, sind sie eingesperrt oder am Bein angekettet. Den Großteil ihres Lebens verbrin-

gen diese intelligenten Tiere, die normalerweise große Gebiete durchstreifen, oft alleine, unfähig, sich zu bewe-

gen, gelangweilt und frustriert. Um die Elefanten zu trainieren, werden sie von den Trainern oftmals angeschrien,

geschlagen und ausgepeitscht.

• Wie lebt ein Elefant in der Wildnis?

• Leben Elefanten in Gruppen oder alleine?

• Durchstreifen sie große Gebiete oder bleiben sie lieber an einem Ort?

• Was essen Elefanten?

• Wie alt können sie werden?

• Was machen Elefanten gerne?

• Welchen Gefahren sind sie in der Wildnis ausgesetzt?

• Was tun Elefanten mit den Knochen ihrer toten Angehörigen?

• Wie lange bleiben die Babys bei ihren Müttern?

• Wie lange trägt eine Elefantenmutter ihr Baby aus?

• Stelle dir vor, du wärst ein Elefant im Zirkus oder im Zoo. Hast du dort alles, was du

brauchst? Vermisst du irgendetwas?

Erstelle eine Liste all der Dinge, die du vermissen würdest, wenn du in einem Zirkus

oder Zoo gehalten würdest.

Hier findest du viele nützliche Informationen über Elefanten:

• ELEFANTE-SCHUTZ EUROPA e.V.

... ausgelacht:

SAMMLE DIE FOLGENDEN INFORMATIONEN

In touristischen Gebieten in Ländern wie Indien und Thailand, aber selbst in einigen Zirkussen in Deutschland,

können Menschen bezahlen, um auf einem Elefanten zu reiten. Die Tiere werden verkleidet, oftmals mit einem

Elefantenhaken geschlagen, wenn sie sich „nicht benehmen“, und herumgeführt. Wenn sie gerade nicht

arbeiten, sind sie meist am Bein angekettet, häufig ganz alleine, und können noch nicht einmal zwei Schritte

gehen. Sie können niemals das weite Land durchstreifen oder die Gesellschaft anderer Elefanten genießen.

... zum reiten genutzt:

Arbeitsblatt 6:Seite 2

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AufgabeTeilt euch in Gruppen zu drei oder vier Schülern auf und sucht euch einen Themenblock aus.

Jede Gruppe diskutiert untereinander über das jeweilige Themengebiet. Versucht, euch dabei in die

Elefanten hineinzuversetzen: zunächst aus Sicht frei lebender Elefanten, anschließend aus Sicht der Elefanten

in Gefangenschaft.

Themenblöcke: Mütter

Freunde

Nahrung

Spielen

Schlafen

Laufen

Sterben

Gesundheit

Lernen

Familie

Wasser

Feinde

Wandern

Trauern

Kommunikation

Jede Gruppe darf der Klasse präsentieren, wie ihrer Vorstellung nach frei lebende und

gefangen gehaltene Elefanten die Begriffe ihres Themenblocks erleben.

Faszinierende Elefanten

Arbeitsblatt 7:

Es gibt heute noch zwei Arten von Elefanten: den Afrika-

nischen Elefanten - das derzeit größte an Land lebende

Tier – und den etwas kleineren Asiatischen Elefanten.

Wie schon ihre Namen vermuten lassen, leben

Elefanten in freier Wildbahn in den Steppen Afrikas

oder in den asiatischen Wäldern. Neben ihrer

enormen Größe – ein neugeborener Elefant

wiegt bereits so viel wie ein ausgewachsener

Mensch – ist der Rüssel wohl ihr

erstaunlichstes körperliches Merkmal.

Der Elefantenrüssel besteht aus keinerlei

Knochen, jedoch aus 100.000 Muskeln

und ist sensibel genug, um ein Samen-

korn aufzulesen, aber auch stark

genug, um einen Baum

umzustürzen.

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Elefanten sind sehr soziale Lebewesen und entwickeln starke Familienbeziehungen. In freier Wildbahn leben Elefanten in

familiären Gruppen, den „Herden“ zusammen, die vom ältesten Weibchen, der „Leitkuh“ geführt werden.

Sie weiß, wo sich die besten Weideplätze und Wasserstellen für ihre Gemeinschaft befinden. Elefanten haben so gut wie keine

natürlichen Feinde, jedoch schützen sie ihre Kälber vehement vor potenziellen Angreifern.

Sie helfen einander in Schwierigkeiten und teilen sich die Arbeit bei der Aufsicht über die Babyelefanten. Sie sorgen sich auch

um kranke oder verletzte Familienmitglieder. Beim Tod eines Elefanten trauert seine Herde um ihn und bleibt lange Zeit an

seiner Seite. Auch Jahre später kehren sie noch zu ihrem verstorbenen Verwandten zurück und berühren dessen Knochen.

Viele der in Gefangenschaft gehaltenen Elefanten wurden ihren Familien in freier Wildbahn bereits im Babyalter entrissen. In

Gefangenschaft werden befreundete Elefanten voneinander getrennt, wenn sie in verschiedene Zoos oder Zirkusse verkauft

werden. In Zirkussen sind sie, wenn sie nicht gerade auftreten, meist angekettet, so zusammen dass sie sich nicht frei bewegen und

einander berühren können. Den Großteil ihres Lebens verbringen sie in engen Transportern. Ihre Nahrung besteht meist

nur aus Heu oder Getreide, obwohl sie sich in freier Wildbahn von frischen Gräsern, Blattwerk, Früchten, Baumrinde und

Wasserpflanzen ernähren. Sie werden häufig durch Schläge und Stiche mit einem Elefantenhaken – einem Stab mit einem

spitzen Metallende - gezwungen, Kunststücke zu erlernen. Peitschen und Ketten werden ebenfalls zur Dressur

verwendet, und manchmal müssen die Elefanten trotz Krankheit oder Verletzung etwas vorführen. In freier Wildbahn können die

sanften Riesen 70 Jahre alt werden, wohingegen ihre Artgenossen in Gefangenschaft viel früher sterben. Grund dafür sind häufig

Fußerkrankungen, verursacht durch stundenlanges Stehen auf harten Bodenbelägen, was den Elefanten große Schmerzen und

Verletzungen zufügt.

Elefanten sind sehr empfindliche und intelligente Lebewesen.

Sie kommunizieren untereinander mittels Gesten, Berüh-

rungen und Geräuschen, die durch Trompeten, Quietschen,

Knurren und einen tiefen, für den Menschen nicht hörbaren

„Ultraschall“ erzeugt werden.

Veganer, dass heißt sie essen keine Tiere und auch keine Produkte,

die von Tieren stammen.. Sie halten sich durch eine geschickte Auswahl

an Pflanzen und Mineralien gesund. Sie nutzen Blätter und Schlamm, um

ihre Körpertemperatur kühl zu halten und die überraschend dünne Haut

vor Sonnenbrand zu schützen. Frei lebende Elefanten lieben es, zu baden und

weite Strecken zu laufen. So wandern sie täglich bis zu 30 Kilometer, um sich in

Bewegung zu halten und um die Nahrung zu finden, die sie gerne mögen und auch

brauchen.

Arbeitsblatt 7:Seite 2

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Arbeitsblatt 8

1. Gewalttaten an Tieren erlangen aus juristischer Sicht immer mehr Aufmerksamkeit.

Dr. Christoph Paulus, Aggressionsforscher an der Universität Saarland, schätzt die Zahl

der extremen Gewalttäter, die im Vorfeld Tiere misshandelt haben, auf etwa 80-90 %.

Dr. Alexandra Stupperich, forensische Wissenschaftlerin am Klinikum Regensburg:

„Wer in seiner Jugend Tiere quält, hat ein stark erhöhtes Risiko, später diese Art von

Gewalt auch an Menschen auszuüben.“

Wie denkst du darüber? Kannst du dir vorstellen, dass Zusammenhänge bestehen?

An einem Abend im November 2006 hielten sich drei jugendliche Freunde in einem Lokal auf, in dem sie

alkoholische Getränke zu sich nahmen. Später saßen sie an einer Skater-Anlage zusammen und begegneten

einer Katze, die sich verschmust zeigte und streicheln ließ. Ein Jugendlicher packte sie, drehte einen Metall-

mülleimer um und sperrte die Katze darunter ein. Die drei Jugendlichen besuchten nochmals ein nahe

gelegenes Lokal. Nachdem sie wieder an der Skater-Anlage waren, überlegten sie, was sie mit der Katze

tun sollten. Sie machten sich auf den Weg zu einer Tankstelle und kauften sich Benzin. Sie gossen das Benzin

über die Katze in dem Mülleimer und zündeten den Mülleimer an. Als der Mülleimer in Flammen aufging,

rannten sie weg. Am nächsten Morgen entdeckten Spaziergänger den Mülleimer mit der Katze darunter,

deren Fell vollkommen abgebrannt war. Die Katze lebte zu dieser Zeit noch und musste von der hinzugeru-

fenen Polizei mit einem Schuss aus der Dienstwaffe von ihrem stundenlangen Leiden erlöst werden.

Die Katze gehörte einem 16-jährigen Jungen, der in der Nachbarschaft wohnte.

Es wurde Strafanzeige gegen die drei Jugendlichen gestellt. Alle drei Täter wurden zu einer Freiheitsstrafe

von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt und mussten weitere Auflagen, wie das Reinigen der Skater-

Anlage jeden Sonntag über acht Monate hinweg erfüllen.

Diskutiere folgende Punkte

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Gewalt gegen Schwächere

Für mehr Informationen kannst du unter [email protected] die Broschüre "Menschen, die Tiere

quälen, belassen es selten dabei..." kostenlos bestellen.

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3. Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei.

Leo Tolstoi (1828–1910), Humanist, Autor (u. a. «Krieg und Frieden»)

2. "Das Quälen von Tieren stellt die erste Übungsphase dessen dar, was sich in den Köpfen

der Täter erst zu entwickeln beginnt. Macht durch die Herrschaft über Leben und Tod

eines Tieres ist dabei der Hauptantrieb. Dabei können die Tiere immer größer werden

(Meerschweinchen, Hühner, Katzen, Hunde, Schafe, Pferde). In der Regel geschieht der

Sprung zu menschlichen Opfern in der Form von Kindern oder Prostituierten relativ

schnell. Dabei geht es immer um Macht. Deren Kontext ist allerdings sehr unterschiedlich:

Diese Macht kann dazu dienen, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erhalten oder auch

Selbstwerterhöhung oder Rache an direkt nicht erreichbaren Menschen."

Dr. Christoph Paulus, Aggressionsforscher an der Universität Saarland

Nur allzu oft wird Tiermissbrauch als ein Kinderstreich angesehen. Es ist jedoch gefährlich,

nicht einzugreifen und Statistiken zu ignorieren, die belegen, dass sich Kinder, die Tiere

verletzen, auf einem gefährlichen Weg befinden.

Kannst du nachvollziehen, dass ein Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Tieren

und genereller Gewalt gegen Schwächere besteht?

Wie siehst du das? Wird der Schritt zu Gewalt gegen Menschen durch vorherige

Gewaltanwendungen gegen Tiere kleiner?

Arbeitsblatt 8Seite 2

„Für jeden, der sich einmal daran gewöhnt hat, das Leben irgendeines Lebewesens als lebensunwürdig anzusehen,

besteht die Gefahr, dass er eines Tages auch zu dem Schluss kommt, menschliches Leben sei wertlos“, schrieb der

Humanist Albert Schweitzer.

Bedeutet Tierschutz auch Gewaltprävention?

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Arbeitsblatt 9:

Druck als hilfsmittel

Gemeinnützige Organisationen sind dazu da, Veränderungen in einer Gesellschaft zu bewirken. Sie versuchen, Menschen,

Gemeinden und Regierungen dazu zu bewegen, manche Dinge in einem neuen Licht zu betrachten und demnach positive

Veränderungen vorzunehmen.

Viele Organisationen möchten Veränderungen für die Tiere Einige konzentrieren sich dabei auf ein einzelnes Thema wie etwa

die Jagd oder Tierversuche. Andere wiederum beschäftigen sich mit bestimmten Tieren wie Walen. Einige Gruppen arbeiten

für den Schutz vieler Tierarten, die sich in unterschiedlichen Situationen befinden. Während manche Gruppen daran arbeiten,

eine seltene Molchart in einem bestimmten Park zu retten, arbeiten andere international und setzen sich gegen den Handel

exotischer Tiere wie Schildkröten ein. Die meisten Organisationen finanzieren sich durch Spenden und den Verkauf von

Büchern und anderen Produkten.

Auf welche Themen konzentriert sich deine Gruppe?

Was sind ihre Ziele?

An welchen Aufgaben arbeitet die Gruppe derzeit?

Findest du diese Aufgaben gut?

Wie vermittelt die Organisation den Menschen ihre Ansichten?

Warum verwenden diese Menschen so viel Zeit auf diese Themen?

Was sind ihre Motive?

Ist es gut, dass es diese Gruppe gibt? Warum ja, warum nein?

Sucht euch einige der nachfolgenden Vereine aus und schreibt einen Aufsatz, der die folgenden Fragen beantwortet:

Ärzte gegen Tierversuche

www.aerzte-gegen-tierversuche.de

www.harry-hilft-tieren.de

Güldenstr. 44a, 38100 Braunschweig

0531/609 447 91

Animals Angels e.V.

www.animals-angels.de

Rossertstr. 8, 60323 Frankfurt a. Main

069/707 981 70

WDC Deutschland Whale and Dolphin Conservation

Society

http://de.whales.org

Implerstr. 55, 81371 München

VGT Verein gegen Tierfabriken,

www.vgt.at

Meidlinger Hauptstraße 63/6, 1120 Wien

Österreich

01 / 9291498

PETA Deutschland e.V.

PETA.de; PETAKids.de

Friolzheimer Str. 3a, 70499 Stuttgart

0711 860 591 0

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Arbeitsblatt 10:

Unten siehst du eine Reihe von Schlagzeilen, die in der Zeitung aufgetaucht sind. Was meinst du: Um was geht

es in den Berichten? Welche Meinung vertreten die Journalisten, die solche Überschriften ausgewählt haben?

Was denkst du? Zeigen sie Verständnis? Oder sind sie vielleicht wütend?

Versuchen sie, die Meinung des Lesers zu beeinflussen oder geben sie nur die Fakten wieder?

Beispiel:

Das sinnlose Leiden der Pelz-Tiere nimmt kein Ende! Tierquälerei für den Luxus.

Der Autor verurteilt die Herstellung und das Tragen von Pelz als Modeartikel.

Milch, Fleisch, Eier

Ludwigsburger Kreiszeitung, November 2008

Märkische Oderzeitung, Juni 2007

Sächsische Zeitung, November 2008

Frankfurter Rundschau, Januar 2009

Zirkus, Zoo, Fernsehsendungen

Süddeutsche Zeitung, Dezember 2008

Morgenpost, Dezember 2008

Abendzeitung, Januar 2008

Bild der Frau, Juli 2008

Leid der Kühe

Leben ohne Steak und Bulette

Immer mehr Vegetarier:

Was junge Menschen dazu bewegt, das Fleischessen aufzugeben.

Millionen Bio-Eier sollen

in Wahrheit Käfig-Eier sein

Rettung für Hummer „Georges“

Das Leiden der Dickhäuter

Behörden werfen Circus Krone nicht

tiergerechte Dressur vor

Qual in der Manege

Tierschützer wettern gegen Zustände im „Circus Krone“

Ist Zoo-Tierhaltung noch zeitgemäß?

Pro und Kontra

Arme Affen! Tierquälerei bei der Serie

„Unser Charly“!?

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Zum Thema:

Zum Thema:

Schlagzeilen

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Angeln & Jagd

Hildesheimer Allgemeine Zeitung, September 2008

Märkische Oderzeitung, April 2007

Passauer Neue Presse, November 2006

Nordkurier, Juli 2007

Tierversuche

Yam!, Juli 2004

Münchner Merkur, Juli 2008

Hamburger Morgenpost, März 2008

Stuttgarter Nachrichten, November 2008

Pelz

Stuttgarter Nachrichten, September 2008

NRZ, September 2008

Süddeutsche Zeitung, November 2008

Tierschützer zeigen Fallensteller an

Hund verletzt sich in Fuchsfalle

Angler schützen die Natur – Fische schreien lautlos

Pro Angeln für Kinder – Kontra Angeln für Kinder

Tierschützer und Jäger geraten aneinander

Illegales Angeln offenbar die Regel

Das grausame Schicksal der Versuchstiere

Gefoltert, gequält & ohne Hoffnung

US-Armee

Schießübungen auf lebende Schweine

Anzeige gegen Tierversuchslabor

Tiere sollen in Barsbütteler Institut gequält worden sein

Immer mehr Tiere landen in Versuchslabors

Wer bitte trägt heute noch Pelz?

Streit um das Fell des Bären

Tradition. Für jede Garde-Mütze muss ein Tier sterben.

50 bis 100 sind es jedes Jahr

Kein Mensch braucht heute noch Pelz

Arbeitsblatt 10:Seite 2

Zum Thema:

Zum Thema:

Zum Thema:

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Hier sind fünf Geschichten. Überlege dir eine Schlagzeile dazu, die zeigt,

wie du über dieses Thema denkst.

und jetzt du ...

1. In vielen Ländern Europas sind Wildtiere im Zirkus bereits verboten. Während Tierschützer dieses Verbot auch für

Deutschland fordern, möchten Zirkusbesitzer weiterhin Elefanten, Bären und Affen Kunststücke vorführen lassen.

2. Unsere Meere sterben, weil die Menschen so viel Fisch essen. Fischfangschiffe schaden der Umwelt unter Wasser.

Ozeane, die in der Vergangenheit noch von zahlreichen Walen, Haien, Schildkröten und anderen Tieren bewohnt

waren, sind nun „tote Zonen“.

3. Eine Frau wird wegen Tierquälerei verurteilt. Sie hat vier Hunde bei sich zu Hause verhungern lassen. Sie sagt, sie

hätte nicht genug Geld gehabt, um sie zu füttern.

4. Auf einem Schiff, das Schafe von Australien nach Saudi-Arabien brachte, ist eine Krankheit ausgebrochen. Tausende

Schafe starben und ihre Körper wurden ins Meer geworfen.

5. Zwei Schweine konnten aus einem Schlachthaustransporter entkommen. Sie waren eine Woche auf der Flucht, bevor

man sie fangen konnte. Die beiden wurden auf einen Gnadenhof gebracht, wo sie nun ein schönes Leben führen

können.

Arbeitsblatt 10:Seite 3

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ArbeitsblatT 11

DAS TREFFEN:

Es soll ein Treffen zwischen der japanischen

Walfangindustrie, der norwegischen Walfang-

industrie, Greenpeace, Sea Shepherd und der

Internationalen Walfangkommission (IWC)

stattfinden.

Sollen die Jagd und das Töten von Walen nach Jahren eines Verbots des kommerziellen Walfangs (wobei der Walfang zu "Forschungszwecken" sehr wohl erlaubt ist) erneut zugelassen werden?

1. wie sie zum Walfang stehen,

2. warum der Walfang für sie ökonomisch, historisch und sozial wichtig ODER abstoßend ist, 3. wer bei dem Treffen den gleichen oder einen ähnlichen Standpunkt vertritt,

4. was das beste Ergebnis des Treffens wäre,

5. für welche Zugeständnisse sie sich bei einem Treffen bereiterklären würden.

Teilen Sie die Klasse in fünf Gruppen ein, wobei jede Schülergruppe die Ansichten und Bestrebungen einer

der genannten Teilnehmer vertritt. Jede Gruppe muss sich über ihren Standpunkt informieren, z. B.:

Jede Gruppe muss einen Sprecher nominieren, der aufsteht

und sie repräsentiert. Das Ziel des Treffens ist, dass jede

Gruppe ihre Position verdeutlicht und in Betracht zieht, wie

ihre Ansichten andere Länder und Organisationen beeinflus-

sen. Es soll eine Vereinbarung über die Zukunft des globalen

Walfangs aufgesetzt werden. Dabei muss sich jede Gruppe

über ihre Beziehung zu den anderen klar werden und ent-

scheiden, wie weit sie, unter dem Risiko, andere Länder zu

verärgern, für ihren Standpunkt bereit ist zu gehen.

DIE PROBLEMATIK:Während einige Länder den Walfang als wichtige Tradition und als Ernte natürlicher Güter betrachten, sind andere Nationen strikt gegen diese Praxis und finden sie abstoßend.

Doch das Problem dreht sich nicht nur um die Produkte eines Landes, die ein anderes nicht haben möchte. Der Walfang ist ein hoch kontroverses Thema und dieser Konflikt hat politi-sche, ökonomische sowie soziale, kulturelle und umwelttechnische Konsequenzen.

Die Aufgabe

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Walfang -

ein globales Problem

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JAPAN

GREENPEACE

NORWEGEN

Japan hat eine lange Walfanggeschichte und möchte, dass sich die

Walfangindustrie weiterentwickelt und wieder floriert. In Japan wird

Walfleisch gegessen und die Japaner finden nichts verkehrt daran,

diese Säugetiere ihres Fleisches wegen zu nutzen.

Joji Morishita von der japanischen Far Seas Fisheries Agency hierzu:

„Ich glaube nicht, dass irgendein Land das Recht hat, seine Wertvor-

stellungen anderen Ländern aufzuzwingen, solange diese Länder die

Ressourcen auf eine nachhaltige Art und Weise nutzen. Das ist kultu-

reller Imperialismus. Wir jagen keine seltenen Walarten, nur Spezies,

die reichlich vorhanden sind.“

Norwegen hat genau wie Japan eine lange Walfangtradition und gibt

an, dass diese wichtig für die Wirtschaft des Landes sei. Für die Nor-

weger ist der Walfang nicht schlimmer als das Angeln und sie wün-

schen sich eine florierende Industrie. Weitere Informationen finden

sich auf der Webseite der norwegischen Botschaft unter

www.norwegen.no/ (Suchfunktion „Walfang“).

Arthur Knutsen von der Königlichen Norwegischen Botschaft in

London sagt hierzu: „Norwegen ist kategorisch gegen die Jagd auf

bedrohte Walarten. Es gibt 80 verschiedene Walarten und Norwe-

gen jagt lediglich eine von ihnen – den Zwergwal – in seinen Verbrei-

tungsgebieten im Nordost- und Zentralatlantik. Die Internationale

Walfangkommission (IWC) hat schon mehrere Male bekannt gege-

ben, dass der Zwergwal nicht gefährdet ist.“

Greenpeace ist ein internationaler Interessenverband, der gegen

jede Art des Walfangs ist und der die Ansicht vertritt, dass der Wal-

fang verantwortlich für den extremen Rückgang vieler Walarten ist.

Die Mitglieder von Greenpeace werden direkt aktiv, halten Demons-

trationen ab, betreiben Lobbyarbeit für Regierungen, nehmen an

Tagungen teil und klären die Öffentlichkeit auf. Besuchen Sie

www.greenpeace.de für weitere Informationen.

Greenpeace sagt: „Wir stehen heute der Gefahr gegenüber, dass der

kommerzielle Walfang auf großer Ebene weitergeht. Norwegen setzt

sein kommerzielles Walfangprogramm im Nordatlantik fort und setzt

sich so ganz öffentlich über die Entscheidungen der IWC hinweg.

Japan betreibt Walfang unter dem Deckmantel des „wissenschaft-

lichen“ Walfangs, obwohl das Walfleisch auf dem Markt mit Profit

verkauft wird. Ein Walfangverbot aufzuheben hätte schreckliche

Konsequenzen für die Wale dieser Erde."

NÜTZLICHE INFORMATION

Wale sind warmblütige Säugetiere und atmen

Luft. Sie verbringen ihr gesamtes Leben im

Wasser und bewohnen jeden Ozean der Erde.

Die meisten Walarten leben in sozialen Gruppen,

die ’Schulen’ genannt werden. Einige Schulen

bestehen nur aus drei oder vier Walen, andere

aus mehreren Hundert oder manchmal sogar

aus Tausenden. So schließen sich beispielsweise

mehrere Schulen von Beluga-Walen zu Herden

zusammen wenn sie auf Wanderung gehen -

hierbei entstehen Gruppen von bis zu 10.000

Tieren.

Die Mitglieder der Herde schützen einander,

insbesondere junge, kranke oder verletzte Wale.

Bei einigen Arten halten die sozialen Beziehungen

ein Leben lang. Am stärksten ist die Verbindung

zwischen einer Mutter und ihrem Kalb. Neuge-

borene Wale schwimmen instinktiv innerhalb der

ersten 10 Sekunden ihres Lebens an die Was-

seroberfläche, um Luft einzuatmen und können

nach 30 Minuten bereits schwimmen.

Zur Nahrungssuche können sich Wale zusam-

menschließen, um ihre Beute zu teilen. Wale

sind hochsozial und sehr intelligent; sie haben ein

großes Repertoire an Tönen wie Klicken, Quiet-

schen und Pfeifen, mit denen sie untereinander

kommunizieren. Der Blauwal ist das größte Tier,

das jemals auf der Erde gelebt hat. Es ist auch

das lauteste von allen und stößt Töne von bis zu

188 Dezibel aus, die einen Jumbo-Jet übertönen

können.

Zahnwale jagen mithilfe von Echoortung. Sie

senden einen Ton in hoher Frequenz aus, der an

Objekten abprallt und zum Wal zurückkommt.

Der Wal interpretiert das zurückgekommene

Echo, um Form, Größe, Richtung, Entfernung

und Beschaffenheit des Objekts herauszufinden.

Es ist das gleiche Prinzip, mit dem sich auch

Fledermäuse orientieren.

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SEA SHEPHERD

IWC

Sea Shepherd ist eine Non-Profit-Organisation, die Ermittlungen

anstellt, Fakten aufzeichnet und aktiv gegen Walfänger vorgeht, deren

Handlungen nicht von der IWC genehmigt wurden oder gegen

internationale Abkommen verstoßen. Manchmal werden in diesem

Zuge Walfangschiffe gerammt. Weitere Informationen findet man auf

der Webseite www.sea-shepherd.de.

Sea Shepherd gibt an: „Leider gehen diese illegalen Vorgänge (insbe-

sondere der Walfang) nicht nur weiter, sie sind in den letzten Jahren

sogar eskaliert. Sea Shepherd wird weiterhin die Meeresbewohner

beschützen, solange dies notwendig ist.“

Die Internationale Walfangkommission (IWC) wurde 1946 gegrün-

det, um „für eine ordentliche und rechtmäßige Entwicklung der

Walfangindustrie zu sorgen“. Derzeit setzt sich die IWC aus Ländern

zusammen, die sehr unterschiedliche Ansichten zum Walfang haben.

Weitere Informationen unter www.iwcoffice.org.

Die Internationale Walfangkommission hat unter anderem die Auf-

gabe, Fangquoten für Wale in den Weltmeeren festzulegen. Zudem

definiert die IWC Schutzzonen, in denen nicht gejagt werden darf.

Die IWC sagt: „Die Hauptaufgaben der IWC sind, alle Maßnahmen

wenn nötig zu überprüfen und zu überarbeiten, die neben ande-

ren für den vollständigen Schutz einiger Spezies sorgen sollen; die

Auswahl bestimmter Gebiete als Walschutzgebiete; die Aufstellung

einer maximalen Anzahl an Walen, die in einer Saison gejagt werden

dürfen; …“.

Am besten bereitet ihr euch vor der Schulstunde über die Organisation, die euch zugeteilt wurde, vor.

Forscht nach den Standpunkten der Organisationen. Der Lehrer sollte den Vorsitz dieses Treffens innehaben.

Vielleicht möchte eine Gruppe die Wale selbst vertreten? Das könnt ihr als Klasse entscheiden.

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Arbeitsblatt 12Verschiedene Kulturkreise unterschiedlicher Länder und Zeitepochen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, was ihre derzeitige oder frühere Nutzung von Tieren zu Unter-haltungszwecken anbelangt.

Die Bärenhatz – eine beliebte, jedoch illegale Unterhaltungsform im ländlichen Pakistan – jagt den meisten Menschen heute

einen Schauer über den Rücken. Doch noch vor wenigen hundert Jahren war die Bärenhatz auch in Deutschland ein popu-

lärer Sport. Unten findet ihr eine Reihe von Aktivitäten aufgelistet, bei denen Tiere zur Unterhaltung des Menschen verletzt

oder getötet werden. Ebenso findet ihr Internetadressen, auf denen weitere Informationen zu jedem einzelnen "Sport"

stehen.

Stierkampf

Spanien ist für seine Stierkämpfe bekannt und zieht jedes Jahr

tausende von Zuschauern an. Zuerst wird der Bulle verletzt und

mehrmals auf ihn eingestochen, um ihn zu schwächen. Mit einem

Umhang und einer Art Speer bewaffnet soll der Matador den

bereits verletzten Stier mit einem gezielten Stich töten. Der

Matador wird sehr selten verletzt. Der Stier stirbt vor den Augen

der Zuschauer einen langsamen Tod. Oft ist das Tier noch bei

vollem Bewusstsein, wenn ihm Ohren und der Schwanz als Trophäe

abgeschnitten werden. Mehr Informationen findet ihr unter

PETAKids.de/Stierkampf Bärenhatz Trotz eines weltweiten Verbots finden die Bärenkämpfe noch immer in den ländlichen

Gebieten Pakistans statt. Obwohl diese Praxis weltweit für Kritik sorgt, war die Bärenhatz

auch im mittelalterlichen Europa sehr beliebt. Bären werden durch einen Ring in der Nase

festgekettet und mehrere Hunde auf sie gehetzt. Die Hunde werden auf einen besonders

blutrünstigen Charakter trainiert und der Bär hat keine Chance zu entkommen. Es können

bis zu acht Hunde auf einen Bären gehetzt werden, einer nach dem anderen. Sowohl der

Bär als auch die Hunde werden schwer verletzt und dennoch auch im nächsten Kampf

wieder eingesetzt. Obwohl die Bärenkämpfe auch in Pakistan illegal sind, kommen viele

Menschen, unter ihnen auch Politiker und hohe Polizeioffiziere, zusammen, um sich die

Kämpfe anzusehen.

Hahnenkämpfe

Dieser „Sport“ wurde in großem Ausmaß im alten Persien, Griechenland und Rom praktiziert und war auch

im England des 18. Jahrhunderts bei allen sozialen Klassen sehr beliebt, bis er 1835 verboten wurde. Heute

finden Hahnenkämpfe illegal z. B. in der Untergrundszene statt, sind jedoch in einigen amerikanischen

Staaten und Teilen Asiens und Lateinamerikas noch immer legal. Zwei Hähne werden Schnabel an Schnabel

zum Kämpfen in den Ring gesetzt. Messerscharfe Sporen werden an den starken Beinen der Tiere zum

Kämpfen angebracht. So überrascht es kaum, dass einer der Vögel – manchmal auch beide – seinen Verlet-

zungen in diesem Kampf, der einige Minuten oder eine halbe Stunde dauern kann, erliegt.

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EINE FRAGE

DER KULTUR

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Hundekämpfe Im 18. und 19. Jahrhundert hatten die Hundekämpfe ihre Blütezeit. In den Arenen kämpften alle möglichen Rassen

nicht nur gegen die gleiche Art, sondern auch gegen andere Tiere wie Ratten, Dachse, Wölfe, Wildschweine, Bären,

Löwen und Bullen. In England, dem Ursprungsland dieses "Sports", wurden diese Kämpfe im Jahre 1830 verboten.

Auch in sehr vielen anderen Ländern sind Hundekämpfe inzwischen verboten; in anderen, wie zum Beispiel Korea

oder Afghanistan, allerdings nicht. Hundekämpfe sind in Deutschland strengstens verboten - und dennoch finden sie

hier und auch im benachbarten Ausland illegalerweise statt. Hunde, die für Kämpfe missbraucht werden, müssen ihr

Dasein zwischen den Kämpfen in der Regel unter beengten und nicht artgerechten Bedingungen verbringen - die

schlimmste Strafe für ein soziales Tier, das sich nichts sehnlicher wünscht als einen Begleiter und etwas Unterhaltung.

Um die Hunde "scharf zu machen", lassen die Veranstalter sie zusätzlich hungern, schlagen oder reizen sie und nutzen

kleinere Tiere als "Köder". Die Hunde, die die Kämpfe überleben, tragen oft schwere Verletzungen wie Knochenbrü-

che oder zerquetschte Knorpel davon. Manche verlieren so viel Blut, dass die daran sterben oder sie erliegen dem

Schock, der Dehydrierung, Erschöpfung oder einer entzündeten Wunde, noch Tage nach dem eigentlichen Kampf.

Die "Verlierer" werden oft auf bestialische Weise getötet. Die Polizei bricht immer wieder illegale Hundekampfringe

auf. www.PETA.de (Thema: Tierische Mitbewohner)

Hasenjagd

Es gibt in Großbritannien über 100 Hasenjagden, von denen jede

während der Saison zwei- oder dreimal pro Woche stattfinden

kann. Einige dieser Jagden finden vom Pferd aus statt, andere zu

Fuß. Hasen können Hunde normalerweise mit Leichtigkeit über

kurze Strecken hinweg abhängen, doch "Jagdhunde" werden auf

ihr Durchhaltevermögen gezüchtet und können die Hasen so

über lange Strecken ermüden. Die Population der Feldhasen in

Großbritannien ist stark zurückgegangen und mindestens eine

Hasenjagd ist aufgrund des seltenen Hasenvorkommens auf die

Fuchsjagd umgestiegen. Hasen dürfen zwischen Oktober und

März gejagt werden, was bedeutet, dass eine Hasenmutter gejagt

werden darf und ihre Jungen dadurch ebenfalls zum Sterben

verurteilt sind. Großwildjagd

Für viel Geld können Touristen während eines Urlaubs im Ausland an Großwildjagden

teilnehmen. Es können Löwen, Leoparden, Elefanten oder Breitmaulnashörner in

Afrika gejagt werden; Elche, Karibus oder Grizzly-, Braun- und Schwarzbären in Alaska

und Kängurus, Wildschweine und Wasserbüffel in Australien. Die Tierkörper dürfen

die Jäger behalten und als Trophäen mit nach Hause nehmen. Verdeckte Ermittlungen

haben gezeigt, dass die Tiere häufig unter Medikamenteneinfluss stehen, um sicherzu-

stellen, dass der Jäger erfolgreich ist und der gute Ruf der Jagdorganisatoren bestehen

bleibt.

www.prowildlife.de

Arbeitsblatt 12Seite 2

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Die römischen Spiele In den Amphitheatern des Alten Roms mussten Tiere zur Belustigung

der Zuschauer gegeneinander antreten. Oftmals waren die Kämpfe

ungleich, wie beispielsweise der Kampf eines Elefanten gegen einen

Bullen oder ein Rhinozeros gegen einen Löwen. Bei der Eröffnung des

Kolosseums im Jahre 80 n. Chr. wurden Berichten zufolge 9.000 Tiere

an einem einzigen Tag getötet. Manchmal wurden halb verhungerte

Tiger, Panter oder Löwen auf bewaffnete Gladiatoren losgelassen.

1. Warum sind bestimmte Unterhaltungsformen mit Tieren in einigen Kulturkreisen erlaubt,

während sie anderenorts abgelehnt werden?

2. Gibt es zwischen den oben aufgelisteten Formen der Unterhaltung ethische Unterschiede?

Wenn ja, welche?

3. Denkt ihr, dass der Trend von der Verwendung von Tieren im "Sport" weggeht?

4. Glaubt ihr, dass eines Tages alle Unterhaltungsformen, die das Töten von Tieren beinhalten,

verboten werden?

5. Wenn ja: Sollten eurer Meinung nach auch andere Formen der Unterhaltung verboten werden,

bei denen Tiere eingesetzt, jedoch nicht direkt getötet werden, wie Zoos oder Zirkusse?

6. Findet ihr, dass das Töten von Tieren zu Unterhaltungszwecken jemals erlaubt sein sollte?

Sucht euch eine der oben genannten Unterhaltungsformen aus und findet alles darüber heraus.

Ihr könnt dazu z. B. die angegebenen Webseiten nutzen, solltet jedoch auch andere Quellen finden, um

mehrere Perspektiven kennenzulernen. Analysiert die Informationen und ihre Quellen und kommt zu

einer Schlussfolgerung, ob es euch angebracht erscheint, Tiere für derartige Unterhaltungsformen zu

nutzen.

Angeln

Weltweit wird Angeln von vielen Menschen als ein netter Zeitvertreib betrachtet. Ein Haken wird mit einem Köder versehen

und der Angler wartet daraufhin, bis ein Fisch zuschnappt und sich so an dem versteckten Haken aufspießt. Fische können

sich den Haken dabei durch den Mund, den Rachen, die Augen oder ihren Magen stoßen. Einige werden vom Angler

getötet und als Trophäe aufbewahrt; andere werden wieder ins Wasser geworfen, wobei viele von ihnen den Schock und

die Verletzungen nicht überleben. Die Praxis des „Wiederzurückwerfens“ des Fisches nennt man Catch & Release. Dies ist

in Deutschland zwar verboten, aber trotzdem weit verbreitet. Der Fisch überlebt den Schock möglicherweise nicht, stirbt

langsam und qualvoll oder wird von anderen Fischern getötet.

Geangelt wird vom Ufer eines Gewässers, von einem Pier oder einem Boot aus.

www.Fischen-tut-weh.de

AUFGABE

Arbeitsblatt 12Seite 3

Diskussionspunkte

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Arbeitsblatt 13

Was ist der Unterschied?

Diese Diskussion konzentriert sich auf die Frage, warum wir einige Tiere essen, andere jedoch schützen. Nach der nun folgenden Debatte während der Schulstunde sollen alle Schüler einen Aufsatz zu einem dieser drei Themen verfassen.

Diskussion Teil 1:In Korea und anderen Ländern werden Hunde getötet und gegessen,

in China können Affen auf der Speisekarte stehen, in Japan serviert man

uns vielleicht Walfleisch, und in Frankreich und anderen europäischen

Ländern steht Pferdefleisch hoch im Kurs.

Was denken wir darüber? Ist es richtig? Würdest du Hunde-, Affen-,

Wal- oder Pferdefleisch essen, wenn man es dir vorsetzen würde?

Warum ja, warum nein?

Diskussion Teil 2:Hier in Deutschland essen wir Hühner, Schweine, Rinder und Schafe.

Diese Tiere haben mit den oben genannten Tieren viel gemeinsam.

Sie empfinden Schmerz, sind eigenständige Persönlichkeiten und – ließe

man ihnen die Wahl – würden sie sicherlich lieber am Leben bleiben,

als gegessen zu werden! Schweine sind mindestens genauso intelligent

wie Hunde. Hühner sind wunderbare Mütter. Schafe können ganz

schön frech sein, und von Kühen sagt man, sie seien sehr sanfte

Wesen und die einzigen Tiere, die einem alles verzeihen.

Warum würden viele Menschen niemals Hunde essen, verzehren

aber beispielsweise Schweine? Was ist der Unterschied? Ist es in

Ordnung, Schwäne wie Hühner zu essen? Was ist der Unterschied?

Würde man dir einen Koalabär-Burger servieren, würdest du ihn

genauso gerne essen wie einen Rindfleisch-Burger?

Was ist der Unterschied?

AUFSATZ 1: Haben wir das Recht, andere für

den Verzehr von Wal- oder Hunde-

fleisch zu verurteilen?

AUFSATZ 2: Wo ziehen wir eine Grenze bei

dem, was wir essen?

AUFSATZ 3: Findest du es widersprüchlich,

manche Tiere zu schützen und zu

lieben, andere wiederum zu essen

und misshandeln zu lassen?

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Arbeitsblatt 14

Hier findet ihr eine Liste von verschiedenen Aktivitäten, an denen ihr teil-

nehmen oder die ihr organisieren könntet. Stimmt darüber ab, was ihr tun

möchtet – vielleicht habt ihr ja auch eigene Ideen. Erstellt eine Liste aller

notwendigen Aufgaben und verteilt diese untereinander.

Tierschutztag

Organisiert einen Tierschutztag an eurer Schule. Ihr könntet Tierschutzgruppen einla-

den, Infostände aufzubauen. Einige könnten vielleicht einen Vortrag halten oder einen

Film zeigen. Die Gruppen können auch Unterschriftenlisten, Flugblätter und weitere

Informationen für all diejenigen mitbringen, die sich für das Thema interessieren. Ihr

könntet tierfreundliche (vegane) Gerichte anbieten. Und das ist nur der Anfang. Denkt

euch selbst noch mehr aus!Umweltschutz

Verwendet einen Tag darauf, den Lebensraum wild lebender Tiere in eurer

Nähe zu säubern. Glasscherben, Plastikverpackungen oder Tüten können eine

große Gefahr für die Tiere darstellen. Organisiert eine solche Veranstaltung in

eurer Umgebung oder setzt euch mit dem örtlichen Tierschutzverein oder der

örtlichen Umweltschutzgruppe in Verbindung. Gemeinsam mit ihnen könnt ihr

Flüsse von Müllresten säubern – dies verbessert die Wasserqualität und somit

auch die Lebensqualität der Tiere wie Fische und Vögel, die dort leben. Tierheim

Setzt euch mit eurem örtlichen Tierheim in Verbindung und fragt nach, ob ihr dort an

einem Wochenende aushelfen könnt. Vielleicht könnt ihr mit Tieren Gassi gehen, die

Käfige und Zwinger sauber machen, die Tiere füttern oder pflegen. Vielleicht lernt ihr

auch neue Dinge, wie Zäune auszubessern oder Hütten und Ställe zu reparieren.

SpendenTierheime und Tierschutzgruppen brauchen für ihre wichtige Arbeit auch das nötige

Geld. Organisiert eine Spendenaktion wie eine Sportveranstaltung oder ein Konzert

der Schulband. Vielleicht könnt ihr auch eine richtige Theatervorstellung organisie-

ren oder selbst gebackenen Kuchen und Kekse in der Schule verkaufen. Denkt euch

verschiedene Möglichkeiten aus und stimmt darüber ab, was ihr davon durchführen

möchtet. Und denkt daran: Ihr müsst euch nicht nur für eine Möglichkeit entscheiden! Zeitungsartikel

Informiert euch über ein Tierschutzthema, das euch besonders interessiert. Das

kann das Leid der Pandabären in China sein, die schrecklichen Bärenkämpfe in

Pakistan oder etwas ganz in eurer Nähe, wie z. B. die Gefühle von Tieren in Zoos.

Was immer euch interessiert: Schreibt einen Artikel darüber und schickt ihn an eure

Lokalzeitung. Erklärt den Menschen, warum dieses Thema so wichtig ist und was

sie dagegen tun können. Vielleicht fallen euch noch weitere Ideen ein – ihr könnt

natürlich auch mehrere Artikel schreiben und sie an die Zeitung senden!

Macht was für die Tiere

es gibt viele möglichkeiten, das leben der tiere

zu verbessern

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Arbeitsblatt 15

Der einfluss des einzelnen

Natürlich ist es einfach, zu denken: „Was kann eine einzige Person schon erreichen?“ Die Antwort lautet jedoch: „Jede Menge, wenn man es wirklich will!“ Tobias erzählt euch seine Geschichte …

"Ich liebe Tiere schon von Kindheit an. Mit dem Hund,

den meine Familie aus dem Tierheim bei uns aufnahm,

spielte ich den ganzen Tag und wir wurden schnell beste

Freunde. Allerdings habe ich keine Verbindung zwischen

dem Hund, der sich auf dem Sofa an mich kuschelte, und

dem Hamburger auf meinem Teller gesehen – bis ich 15

Jahre alt war. Ich besuchte damals auf einem Schulausflug ei-

nen Bauernhof mit Tieren. Als ich die Tiere ansah, wurde mir

langsam bewusst, dass die Kuh, das Huhn oder das Schwein

nur dort lebten, um bei mir auf dem Teller zu landen. Ich wusste

sofort, dass ich sie nicht mehr essen wollte, und lebte seit diesem

Tag vegetarisch. Ein Jahr später, als mein Bruder sah, wie gesund

ich war und wie gut es mir mit meiner Entscheidung ging, wurde

auch er zum Vegetarier. Mit 16 fing ich an, im Tierheim in unserer Nähe mitzuhelfen. Ich ging mit den

Hunden Gassi, pflegte die Katzen und tat alles in meiner Macht Stehende, um

das Leben der Tiere ein kleines bisschen besser zu machen. Ich wusste aber

noch nicht, wie schlecht es vielen Tieren auf der ganzen Welt wirklich ging, bis

ich im Fernsehen eine Reportage über Tiertransporte anschaute. Ich konnte

einfach nicht fassen, wie viele Tiere über Tage hinweg ohne Essen und Trinken

bei jeder Wetterlage Tausende von Kilometern durch Europa gefahren wer-

den, um sie anschließend zu schlachten. Viele Tiere sterben auf der Fahrt an

Erschöpfung oder werden von den anderen Tieren totgetrampelt. Nach dieser

Reportage beschloss ich, mich aktiv für Tiere starkzumachen.

Zuallererst schrieb ich verschiedene Tierschutzorganisationen an, um mehr Informationen zu bekommen. Dabei erhielt

ich Flugblätter, die über Kühe in der Milchindustrie berichteten. Kuhkinder werden wenige Tage nach der Geburt von ihren

Müttern getrennt, damit sie nicht die für sie bestimmte Muttermilch trinken, sondern der Mensch sie trinken kann. Die

männlichen Kuhkinder werden nach der Trennung in enge Mastboxen gesperrt, die so klein sind, dass die Kuhjungen sich

nicht bewegen können, nur damit das Kalbfleisch besonders zart schmecken soll. Ich beschloss, keine Milch mehr zu trinken

und wurde kurze Zeit später Veganer.

Seite 1

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Nachdem ich beschlossen hatte, tierfreundlich zu leben,

fing ich an, aus meinem Kleiderschrank alle Woll- und

Lederprodukte auszusortieren. Schließlich hatte ich

mir das Ziel gesetzt, den Tieren das Leben zu retten,

und mir war klar, dass ich es nur schaffe,

wenn ich alle Produkte vermeide, für die Tiere

leiden und sterben müssen.

Zur gleichen Zeit trat ich einer örtlichen

Tierschutzgruppe bei; die erste Kampagne, an

der ich mich beteiligte, war die Schließung

eines Delfinariums, in dem drei

Delfine ein trostloses Leben fristeten.

Wir organisierten Demos vor

dem Delfinarium, schrieben unzählige

Briefe, sammelten Unterschriften, trafen

uns mit dem Stadtrat - und schließlich konnten

wir erreichen, dass das Delfinarium geschlossen wurde!

Ich erinnere mich noch genau, wie großartig dieses Gefühl war.

Von diesem Zeitpunkt an wusste ich, dass ich etwas verändern kann.

Nach der Schulzeit begann ich ein Studium als Grafikdesigner und layoutete nebenbei Informationsmaterial wie Plakate,

Aufkleber oder Flugblätter für Tierschutzorganisationen.

Zum Ende des Studiums entwarf ich Verpackungen für Milch, Eier und Fleisch, auf denen Bilder zeigten, unter welch

schrecklichen Bedingungen die Tiere wirklich leben mussten - und nicht die typischen lachenden Tiergesichter, die man

immer z. B. auf den Milchtüten sieht.

Diese Verpackungen sollten den Menschen zeigen, was sie eigentlich wirklich tagtäglich einkaufen. Meine Idee erntete

großen Erfolg und ich gewann sogar einen Designpreis.

Für mich war zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich professionell in dieser Richtung weiterarbeiten wollte.

Nach meinem Studium bekam ich die Chance, bei der Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment

of Animals) in Gerlingen bei Stuttgart als Campaigner anzufangen.

Ich betreute den Bereich Ernährung, d. h. ich warb für eine vegane Ernährung. Im Rahmen meiner Arbeit entwarf ich

keine Bilder mehr auf dem Computer, sondern 'auf der Straße'. Ähnlich wie bei einem Poster überlegte ich mir, welche

Aktion die Menschen dazu bringt, über das Leid der Tiere nachzudenken.

In der Anfangszeit las ich wieder ganz viele Informationen, wie damals mit 16 Jahren, als ich die verschiedenen Tierschutz-

organisationen angeschrieben hatte, nur dass ich mittlerweile 26 Jahre alt war.

Es gab noch so vieles, das ich nicht wusste, z. B. wie schlimm die Fleischproduktion für das Klima ist. Weltweit verursacht

die Tierhaltung mehr als doppelt so viel CO² - Emissionen wie der Auto-, Flug- und Schienenverkehr zusammen.

Damit ist der Fleischkonsum einer der Hauptverursacher des Klimawandels.

Arbeitsblatt 15Seite 2

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Eine Kampagne, die ich betreute, richtete sich gegen die schlimmen Hal-

tungs- und Schlachtbedingungen bei KFC (Kentucky Fried Chicken).

Zwei von drei Hühnern erleben den tötenden Kehlschnitt während der

Schlachtung bei vollem Bewusstsein und viele das anschließende Verbrüh-

bad bei lebendigem Leib. Dabei sind Hühner sehr intelligente Tiere, sie

haben ein abstraktes Denkvermögen und können Rechenaufgaben lösen.

Meine Hauptarbeit bestand aus Aktionen und der Aufklärung zu einer

fleischfreien Ernährung. Denn Tiere nicht zu essen ist schließlich die beste

Möglichkeit, sie zu schützen!

Im Rahmen meiner Arbeit besuchte ich mehrere Wochen lang deutsche Schulen und sprach über die Rechte der Tiere.

Ich konzentrierte mich dabei auf Leder, vegane Ernährung und Tierversuche, da diese Themen für die Schüler wichtig

waren. Viele Kinder tragen Schuhe aus Leder oder haben eine Tasche mit Lederbesatz. Die Reaktionen auf meine

Vorträge waren einfach umwerfend und viele Schüler kamen später zu mir und sagten, dass sie ihre Eltern darum bitten

wollten, Schuhe aus synthetischen Materialien zu kaufen und Haushalts-/Kosmetikprodukte, die nicht im Tierversuch

getestet werden. Das hat mich noch einmal richtig angespornt.

Diese Vorträge in Schulen sind für mich immer richtig toll gewesen. Jedes Mal sagte mir mindestens ein Schüler, dass er nie

wieder Fleisch essen will. Bedenkt man, dass der durchschnittliche Fleischesser Hunderte oder Tausende Tiere in seinem

Leben töten lässt, sind das jede Menge gerettete Leben. Wie viele Leben ich wohl schon gerettet habe? Keine Ahnung!

Tausende wahrscheinlich, und ich bin lange noch nicht fertig!"

Verfasse eine Personenbeschreibung über jemanden, der viel für die Tiere getan hat. Du könn-

test eine Tierschutzorganisation, ein Tierheim oder eine Wildtier-Auffangstation kontaktieren.

Vielleicht könntest du mit einem Tierarzt, Naturschützer oder Aktivisten, der gegen die Jagd

kämpft sprechen? Oder hast du einen Freund, der Vegetarier ist oder auf Veranstaltungen Geld

für den Tierschutz sammelt?

Du könntest:

• die Person treffen und sie persönlich interviewen,

• am Telefon mit ihr sprechen,

• ihr einen Fragebogen per E-Mail oder Post senden.

Wenn deine Personenbeschreibung fertig ist, kannst du sie am Schwarzen Brett im Klassenzim-

mer aushängen, um dich daran zu erinnern, wie viel eine einzelne Person erreichen kann!

AUFGABE

Arbeitsblatt 15Seite 3

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Arbeitsblatt 16

Ist fleisch mord?

Lies beide Texte und entscheide dich für ein Thema. Diskutiere in Gruppen die anschließenden Fragen. Schreibe einen Artikel auf der Grundlage einer der beiden Texte.

In dem modernen Schlachthaus, in dem R. M. arbeitet, dauert es 25 Minuten, einen lebendigen Stier in Steaks zu verwan-

deln. Zwanzig Jahre lang war es die Aufgabe von R. M., die Beine von Tieren abzuschneiden. Durchschnittlich 309 Tiere

wurden pro Stunde an ihm vorbeigefahren. Eigentlich sollten die Tiere schon tot sein, bevor sie zu R. M. kamen. Aber oft

war das nicht der Fall. „Sie blinzeln. Sie geben Laute von sich“, sagt er leise. „Der Kopf bewegt sich, die Augen sind weit

aufgerissen und sehen sich um.“ Trotzdem schneidet R. M. die Beine ab. An schlechten Tagen, so sagt er, erreichen Dut-

zende Tiere seine Station bei vollem Bewusstsein. Einige überlebten noch, bis sie zum Schwanz-Abschneider, zum Bauch-

Aufschneider, zum Haut-Abzieher kamen. „Sie sterben – Stück für Stück“, sagt R. M.

Laut eines Gesetzes aus dem Jahre 1997 müssen Kühe mit Bolzenschuss und Schweine mit Elektroschock betäubt werden.

Dies ist allerdings nicht immer der Fall, denn das Personal ist oftmals nicht gut geschult. Es wird ungenau gezielt oder die

Elektrozange nicht lange genug angehalten, was grausame Konsequenzen für die Tiere und die Mitarbeiter nach sich zieht.

Außerdem werden die Zeiten zwischen Betäubung und Entblutungsschnitt häufig überschritten.

Amtsveterinärärzte des Landwirtschaftsministeriums kontrollieren die Behandlung von Tieren in Schlachthöfen, doch die

Durchsetzung der Gesetze wird bei Weitem nicht immer gewährleistet.

In einem Fall gingen die Kontrolleure mehreren Beschwerden über einen Rindfleischproduzenten nicht nach und ein Mit-

arbeiter, der die Probleme dem Tierschutz gemeldet hatte, wurde entlassen. „Ich beschwerte mich bei jedem – ich sagte:

schaut mal, die häuten da drin lebendige Kühe“, sagte W.S. „Es kam immer die gleiche Antwort: Wir wissen das. Aber wir

können nichts dagegen machen.“

Ist fleisch mord?

1. Hast du in einem Text Informationen gefunden, die du vorher nicht kanntest?

2. Was empfindest du beim Lesen des Textes? Welche Gefühle löst er in dir aus?

3. Welchen Eindruck hinterließe der Text wohl als Zeitungsartikel bei der Öffentlichkeit?

4. Welchen Einfluss hätte der Text wohl auf die Fleischindustrie?

5. Warum ist es so wichtig, dass die Öffentlichkeit diese Informationen erhält, so schlimm

sie auch sein mögen?

6. Wem würde die Veröffentlichung dieser Informationen nützen?

7. Wer würde davon profitieren, dass diese Informationen zurückgehalten werden?

8. Könnte ein Zeitungsartikel dieser Art vielleicht dabei helfen, die Situation der Tiere zu

verbessern?

Fragen

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In dem modernen Schlachthaus, in dem R. M. arbeitet, dauert es 25 Minuten, einen lebendigen Stier in Steaks zu verwan-

deln. Zwanzig Jahre lang war es die Aufgabe von R. M., die Beine von Tieren abzuschneiden. Durchschnittlich 309 Tiere deln. Zwanzig Jahre lang war es die Aufgabe von R. M., die Beine von Tieren abzuschneiden. Durchschnittlich 309 Tiere

wurden pro Stunde an ihm vorbeigefahren. Eigentlich sollten die Tiere schon tot sein, bevor sie zu R. M. kamen. Aber oft

In einem Fall gingen die Kontrolleure mehreren Beschwerden über einen Rindfleischproduzenten nicht nach und ein Mit-

arbeiter, der die Probleme dem Tierschutz gemeldet hatte, wurde entlassen. „Ich beschwerte mich bei jedem – ich sagte:

schaut mal, die häuten da drin lebendige Kühe“, sagte W.S. „Es kam immer die gleiche Antwort: Wir wissen das. Aber wir

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Laut eines Gesetzes aus dem Jahre 1997 müssen Kühe mit Bolzenschuss und Schweine mit Elektroschock betäubt werden.

Dies ist allerdings nicht immer der Fall, denn das Personal ist oftmals nicht gut geschult. Es wird ungenau gezielt oder die

Elektrozange nicht lange genug angehalten, was grausame Konsequenzen für die Tiere und die Mitarbeiter nach sich zieht.

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Nur wenige Monate nach der Recherche durfte ein Kamerateam die Schweinezucht offiziell betreten. Die Auswertung

des Filmmaterials zeigt schlimme Zustände:

Hier werden Schweine als Gebärmaschinen benutzt. In diesen „Stallgefängnissen“ können sich die Tiere noch nicht

einmal umdrehen.

Die Ferkel werden nach wenigen Tagen und ohne Betäubung kastriert. Ein qualvoller und schmerzhafter Einschnitt, laut

Gesetz in den ersten Lebenstagen erlaubt.

Auch die Schwänze und Zähne der kleinen Ferkel werden betäubungslos amputiert, sie stören bei der Mast. Dies ist

ebenso gesetzlich genehmigt.

Nahezu alle Schweinemäster praktizieren das betäubungslose Kastrieren der Ferkel – dies findet so gut wie immer in

QS-zertifizierten Betrieben statt.

Erkläre, warum die Pressefreiheit so wichtig ist, um Informationen zu erhalten und um sich eine

Meinung zu bilden. Schreibe einen Zeitungsartikel auf der Grundlage einer der beiden Texte.

Das QS-Qualitätssiegel für Lebensmittel wird von der gleichnamigen QS GmbH („Qualität und Sicherheit GmbH“) mit Sitz in

Bonn vergeben. QS steht für Qualität und Sicherheit und soll dem Verbraucher Vertrauen in Lebensmittel und insbesondere

in Fleischprodukte geben. Durch BSE und weitere (Gammel-)Fleischskandale wurde der Verbraucher stark verunsichert.

Die Website der QS GmbH verspricht im Jahr 2008: „QS – gut für den Verbraucher. Gut für die Wirtschaft“ und „Vertrauen

ist gut. QS ist besser”.

Der Konsument erfährt allerdings nicht, wie die Tiere

gehalten werden.

Das Qualitätszeichen ist in den letzten Jahren immer

wieder in Verruf raten. Recherchen in Intensivtier-

haltungen mit QS-Zertifikation zeigen erschütternde

Zustände. QS-Betrieben wird vorgeworfen, den

Verbraucher durch das Qualitätszeichen zu blenden.

Die Realität in der QS-Schweinemastanlage im sächsi-

schen Rabbitz sieht so aus:

„Die Recherche zeigt, dass der Schweinestall völlig

verdreckt ist. Die geschundenen Tiere sehen kein

Tageslicht. Im hinteren Stall sieht es noch schlimmer

aus. Tiere mit offenen Wunden werden offensicht-

lich nicht tierärztlich behandelt“, so ein Augenzeuge.

Im Januar 2008 berichtete ARD Report München

über diese Mastanlage. Es wurden eine Strafanzeige

gestellt und Auflagen erteilt.

Qualitätssiegel für Tierquälerei?

Arbeitsblatt 16Seite 2

Das QS-Qualitätssiegel für Lebensmittel wird von der gleichnamigen QS GmbH („Qualität und Sicherheit GmbH“) mit Sitz in

Auch die Schwänze und Zähne der kleinen Ferkel werden betäubungslos amputiert, sie stören bei der Mast. Dies ist

Nahezu alle Schweinemäster praktizieren das betäubungslose Kastrieren der Ferkel – dies findet so gut wie immer in

oder:

Arbeitsblatt 17

Bei einer Weltbevölkerung, die die 6-Milliarden-Grenze überschritten hat, ist es unbedingt notwen-

dig, dass wir herausfinden, wie die beschränkten Ressourcen unseres Planeten am besten genutzt

werden können, um sicherzustellen, dass jeder Mensch ausreichend Nahrung hat und unsere Erde für

zukünftige Generationen geschützt wird.

Während jedes Jahr 15 Millionen Kinder – hauptsächlich in Afrika und in Teilen Asiens – verhungern, leben derzeit

in westlichen Ländern wie Deutschland und USA so viele übergewichtige Menschen wie noch nie. Viele Menschen

meinen jedoch, dass das Problem nicht nur eine ungleiche Verteilung der Güter ist, sondern viel tiefer sitzt. Selbst die

Vereinten Nationen sagen, dass die Tierwirtschaft und damit der Konsum tierischer Produkte einer der Hauptverursa-

cher für die größten Probleme unserer Zeit ist. 1

1. Um ein Kilo Fleisch zu produzieren, muss man bis zu 16kg Getreide an eine Kuh verfüttern. Dies nennt man in der

Agrarindustrie „Veredelungsverluste“. Das meiste Getreide, das in Deutschland angebaut wird,

wird an Tiere verfüttert. Man benötigt aber noch mehr, und so wird es anderen

Ländern importiert - einschließlich der Entwicklungsländer, in denen Hunger an

der Tagesordnung ist.

2. Schon heute enden über 50 % der weltweiten Getreideernten nicht

auf dem Teller, sondern im Trog. Laut Compassion in World Farming

würde mehr Essen und Wasser zur Verfügung stehen, wenn man

direkt auf pflanz liche Kalorien setzen würde. 2

3. Selbst an Fische in "Fischfarmen" muss man bis zu fünf Pfund wild

gefangenen Fisch verfüttern, um ein Pfund des gezüchteten Fischs

zu erhalten. Dies ist in höchstem Maße unproduktiv.

4. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen von 2006 verursacht

die Tierwirtschaft ca. 40 % mehr Treibhausgas-Emissionen als alle

Autos, Lastwagen, Flugzeuge, Geländewagen und Schiffe weltweit

zusammen. Das Worldwatch Institute veröffentlichte, dass die

Tierwirtschaft sogar für 51 % der anthropogen (durch den Menschen

hervorgerufen) verursachten Treibhausgase verantwortlich ist.

Agrarindustrie „Veredelungsverluste“. Das meiste Getreide, das in Deutschland angebaut wird,

wird an Tiere verfüttert. Man benötigt aber noch mehr, und so wird es anderen

Ländern importiert - einschließlich der Entwicklungsländer, in denen Hunger an

Schau dir doch mal diese 11 Fakten an:

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nachhaltige entwicklung:

Klima und welthunger

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5. Allein in Südamerika wurden in den letzten vier Jahrzehnten 40 Prozent des Regenwaldes für Weideflächen oder für

die Produktion von Futtermitteln gerodet. Damit wird unsere „Grüne Lunge“ gefährdet und für viele, teilweise noch

unentdeckte Tierarten bedeutet dies das Aus.

6. Die Überweidung durch Milliarden von Tieren zerstört den Mutterboden – ein Boden, der notwendig für das Pflanzen-

wachstum ist. Durch die Überweidung entstehen Wüsten, die sich immer weiter ausbreiten.

7. Eine Kuh produziert in einem Jahr etwa so viele Treibhausgase wie ein Auto! Die Tiere werden gezüchtet, damit

Menschen an ihre Milch und ihr Fleisch zu kommen. Doch diese Produkte sind laut Öko-Institut wesentlich klima-

schädlicher als Gemüse, Obst oder Getreide. 3

8. Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch emittiert so viel Treibhausgas wie eine Autofahrt von 250 Kilometern

und verbraucht so viel Energie wie eine 100-Watt-Lampe in knapp zwanzig Tagen. 4

9. Ein Mensch isst in seinem Leben durchschnittlich 8 Kühe, 59 Schweine, 454 Hühner, 30 Truthähne, 23 Enten und

Gänse, 28 Kaninchen und 1.900 Fische. 5

10. Die Tierwirtschaft ist sowohl ein enormer Wasserschlucker als auch -verschmutzer. Einerseits müssen Futtermittel

angebaut sowie bewässert werden, und auch die Tiere benötigen Wasser zum Trinken. Das Worldwatch Institute hat

beispielsweise schon vor Jahren berechnet, dass man für die Herstellung von einem Pfund Fleisch ein Jahr lang täglich

duschen könnte! 6 Andererseits gelangen die Abwässer der Millionen Tiere meist ungeklärt in den Wasserkreislauf

zurück, was die Qualität und Menge des verfügbaren Trinkwassers beschränkt.

11. Laut Agenda 21 zur nachhaltigen Entwicklung, die 1992 auf die Zustimmung von 178 Staaten stieß, ist die vegetarische

Ernährung die zukunftsfähige Ernährungsform. „Bodenverschlechterung ist oft die Folge einer übermäßigen Beweidung.

In den USA geht viel Boden verloren - 85 % davon durch Viehzucht. Dazu kommt, dass die Hälfte des Trinkwassers in

diesem Land verwendet wird, um das Vieh zu tränken und um Weiden und Futterpflanzen für das Vieh zu bewässern.

Würden wir vegetarisch leben oder weniger Fleisch essen, brächte dies eindeutige Vorteile für die Umwelt.“ 7

Arbeitsblatt 17

www.goveggie.de

www.waterfootprint.org

www.vegetarismus.ch

www.vegan.at

www.vebu.de/umwelt

Seite 2

Die drei klimarelevantesten Treibhausgase Kohlenstoffdioxid, Methan und Stickoxid werden hier entweder direkt durch

den Verdauungsprozess oder die Ausscheidungen der Tiere können jedoch auch indirekt durch die Produktionsprozesse

und die Abholzung der Wälder fü r Weideflächen oder die Anpflanzung von Futtermitteln entstehen.

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NACHFORSCHUNG

• Sammle Fakten über den Zusammenhang zwischen dem Konsum tierischer

Produkte, Welthunger, der Zerstörung unserer Umwelt und des Klimas.

Die genannten Webseiten können dabei helfen.

SCHRIFTLICH

• Wie beeinflusst unser Essverhalten

a) den Planeten

b) die ärmsten Menschen dieser Welt?

DISKUSSION

• Erste Diskussion: „Global denken, lokal handeln“.

Was bedeutet dieser Ausspruch und inwiefern bezieht er sich auf einen nachhaltigen Lebensstil?

• Zweite Diskussion: „Man kann kein fleischessender Umweltschützer sein“.

Was bedeutet das? Stimmt es?

Quellen 1UN-Bericht vom Dezember 2006 „Livestock’s Long Shadow: Environmental Issues and Options (Der lange Schatten der

Tierwirtschaft)“2 Compassion in World Farming 2004: „The Global Benefits of Eating Less Meat“3 Öko-Institut e.V. Freiburg 2007: „Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln“4 Ogino Akifumi, 2007: “Evaluating environmental impacts of the Japanese beef cow–calf system by the life cycle assessment

method", in: New Scientist magazine, Meat is murder on the environment5 Die Zahlen beruhen auf den Werten des Statistischen Bundesamtes von 20066 Worldwatch Institute 2004: “MEAT - Now, It’s Not Personal! But like it or not, meat-eating is becoming a problem for

everyone on the planet.”7 Offizielle Kinderausgabe der Agenda 21 „Rettungsaktion Planet Erde“ (Meyers Lexikonverlag)

Aufgaben

Arbeitsblatt 17Seite 3

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Arbeitsblatt 18

Tierversuche (Vivisektion) -

Tierquälerei oder Heilung?

Das Wort Vivisektion bedeutet wörtlich genommen das Aufschneiden eines lebendigen Tieres; heutzutage umfasst dieser Begriff jedoch alle Versuche, in denen lebende Tiere benutzt werden. Tierversuche sind noch immer ein sehr emotionales und kontroverses Thema.

Die Befürworter von Tierversuchen

argumentieren folgendermaßen:

Leider gibt es derzeit keine Alternativen zu Tierver-

suchen. Wir müssen lebensrettende Medikamente

erst an Tieren testen, bevor wir sie am Menschen

ausprobieren.

Die Ergebnisse sind vielleicht nicht zu 100 % über-

tragbar, aber sie vermitteln uns einen guten Überblick

über mögliche Auswirkungen auf den Menschen.

Ohne Tierversuche gäbe es viele wichtige Medika-

mente nicht, und es gäbe auch keine Hoffnung auf die

Heilung von Krankheiten wie AIDS und Krebs.

Natürlich macht es niemandem Spaß, Tieren Schmer-

zen und Leid zuzufügen, aber hier heiligt der Zweck

ganz klar die Mittel.

Seite 1

Tiere in Versuchen zu nutzen ist moralisch akzeptabel, wenn dadurch Menschen

gerettet werden. Wir versuchen fortwährend, die Anzahl der in Versuchen verwen-

deten Tiere zu reduzieren, doch zu diesem Zeitpunkt hängt die Wissenschaft noch

von ihnen ab.

Mithilfe von Tierversuchen konnten bereits Tausende Leben gerettet werden und

es gibt wahrscheinlich niemanden, der das Leben einer Maus dem seines Babys

vorziehen würde.

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1. Informiere dich umfassend über dieses Thema und bewerte die Argumente der Gegner und

der Befürworter von Tierversuchen. Nutze hierzu das Internet, die Bücherei oder kontaktiere

Tierschutzgruppen und wissenschaftliche Einrichtungen. Erstelle einen Bericht inklusive deiner

persönlichen Stellungnahme zu dem Thema. Einige hilfreiche Internetseiten sind auf diesem

Arbeitsblatt aufgelistet.

2. Sieh dir auf den Internetseiten die Statistiken über die Anzahl der in deutschen Laboratorien

verwendeten Tiere an. Wie stellen die unterschiedlichen Gruppen diese Statistiken dar? Sind die

Statistiken der Regierung korrekt? Zeigen sie uns wirklich alles? Nutze die Stichwortsuche und

die aufgelisteten Webseiten, um die genannten Zahlen zu bewerten und erstelle deine eigene

Statistik aller Tiere, die jährlich in deutschen Laboren verwendet und in Zuchtbetrieben zu die-

sem Zweck gezüchtet werden. Wenn sich deine Zahlen von den offiziellen Zahlen unterschieden,

finde heraus warum.

Nützliche WebseitenPETAKids.de

www.datenbank-tierversuche.de

www.aerzte-gegen-tierversuche.de

www.harry-hilft-tieren.de

www.bmelv.de

Stichworte: Verbraucherschutz, Tierschutz und Tiergesundheit, Tierschutz,

Tierschutzberichte 2007, Tiere in der Forschung sowie Tierversuchswesen

Aufgabe

Arbeitsblatt 18

Gegner von Tierversuchen sagen hingegen Folgendes:

Man kann niemals durch das Testen einer Substanz am Tier herausfinden, wie der Mensch darauf reagieren wird.

Stirbt eine Ratte in einem Versuch, den eine Maus hingegen überlebt, dann ist die Reaktion des Menschen darauf ein reines

Ratespiel. Künstlich hervorgerufene Krankheiten unter Laborbedingungen zu studieren sagt niemals etwas über eine Krank-

heit aus, die sich über Jahre hinweg im Menschen entwickelt.

Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Methoden, die sich keiner Tiere bedienen; diese sind zudem verlässlicher, schneller und

kostengünstiger. In vielen Tierversuchen werden nicht einmal lebensrettende Medikamente, sondern Boden- oder Toiletten-

reiniger und andere Haushaltsprodukte getestet.

Vivisektion tötet nicht nur Tiere, sondern auch Menschen. Tausende Menschen mussten bereits sterben, weil sich sogenann-

te Wissenschaftler auf die Ergebnisse von Tierversuchen verließen.

Man sehe sich zum Beispiel den Contergan-Skandal an: Das Medikament wurde nach rigorosen Tierversuchen als sicher

bezeichnet und führte zu Missbildungen bei Tausenden Babys.

Tierversuche müssen abgeschafft werden – zum Wohle von Tier und Mensch.

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Arbeitsblatt 20

Ist Unterhaltung auf Kosten

der Tiere heute noch zeit-

gemäss oder ein Auslaufmodell?

Die Zeit wird kommen, in der Unterhaltung, die auf der Misshandlung und der Tötung von Tieren basiert,

nicht mehr toleriert wird.

Die Zeit wird kommen, aber wann?

Dr. Albert Schweitzer

Tiere in der Film- und FernsehindustrieTiere, die in Fernsehshows auftreten oder in Werbefilmen, Musikvideos und Filmen mitspielen, werden meist unter

Androhung von Schlägen, Elektroschocks oder Futterentzug trainiert.

Denn im Showgeschäft steht vor dem Wohl der Tiere meist das Geldverdienen. Die Organisation American Humane

Association hat zur Aufgabe, die Tierfreundlichkeit von Dreharbeiten zu zertifizieren. Allerdings

ist das nicht ausreichend, da lediglich der Drehort begutachtet wird. Die Versorgung, Unterbringung und das "Training"

der Tiere wird nicht kontrolliert. Tiere, die regelmäßig im Showbusiness eingesetzt werden, werden nachdem sie als

Darsteller ausgedient haben, oftmals an zwielichtige Unterhaltungsunternehmen verkauft. Zoos nehmen die Tiere meist

nur ungern auf, da sie aufgrund einer oft zu frühen Trennung von ihrer Mutter und dem mangelnden Kontakt zu Artge-

nossen schlecht sozialisiert sind.

Das Schicksal von Wildtieren in ZirkussenAlle Tiere, die für die Unterhaltungsbranche Kunststücke vollbringen müssen, werden als reine „Objekte“ betrachtet und

hinter den Kulissen oft geschlagen, damit sie sich nicht verweigern. Diese Tiere verbringen ihr ganzes "Leben" in Gefan-

genschaft, werden in den Wahnsinn getrieben, können nicht mehr rennen, schwimmen oder die beruhigende Berüh-

rung ihrer Mütter spüren. Kurzum: Sie müssen auf alles verzichten, was ihr Leben wirklich lebenswert macht.

Selbst in Gefangenschaft geborene Wildtiere weisen noch nahezu dieselben (Bewegungs-) Bedürfnisse auf wie ihre frei

lebenden Artgenossen. Auch ihre natürlichen Bedürfnisse, insbesondere auch im sozialen Bereich, können diese Tiere

nicht artgerecht ausleben und reagieren häufig mit psychischen Störungen. So ist beispielsweise das Hin- und Herwie-

gen des Kopfes eines Elefanten die Kompensation von Frustration und Aggressivität als unmittelbare Folge des Lebens in

Gefangenschaft.

Seite 1

Mit Mehrheit hat der Bundesrat 2003 und noch-

mals 2011 in einem Initiativantrag an den Bundestag

beschlossen, ein Verbot von Wildtieren im Zirkus

(insbesondere Affen, Elefanten und Bären) zu

erarbeiten. Das Bundesministerium für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist seitdem

aufgerufen, den Beschluss des Bundesrates umzu-

setzen und eine Verordnung zu erlassen, die das

Halten von Wildtieren im Zirkus verbietet. Der

Staat hat durch die Verankerung des Tierschutzes

im Artikel 20a des Grundgesetzes eine besondere

Verantwortung für das Staatsschutzziel Tierschutz

übernommen. Länder wie Österreich, Dänemark,

Schweden, England, Ungarn und Finnland haben

bereits Verbote und/oder starke Einschränkungen erlassen,

da entsprechende Tierarten besondere Ansprüche z. B. hinsichtlich der Ausbruchsicherheit, Größe und Ausstattung von

Gehegen, der Zusammensetzung sozialer Gruppen, des Transportes oder auch an klimatische Gegebenheiten haben, denen

ein Zirkus nicht gerecht werden kann. Zahlreiche erfolgreiche Zirkusse ohne Tiere haben sich von der inzwischen überhol-

ten und falschen Vorstellung verabschiedet, dass die Tiere unsere Spielzeuge sind. Einige Stadtverwaltungen schließen sich

den Argumenten für ein zeitgemäßeres und artgerechtes Zirkuskonzept an und schließen Zirkusse mit Wildtieren bei der

Standplatzvergabe aus.

Diskutiere mit deiner Klasse:

Ist die Unterhaltung auf Kosten der Tiere gerechtfertigt? Falls ja, in welcher Weise?

Tierschützer vergleichen manchmal Tierdarbietungen mit Zurschaustellungen von Menschen aus

vorigen Jahrhunderten. Wie denkst du darüber?

Wer hat deiner Meinung nach Interesse an Tierdarbietungen.

Sammle Argumente für die fünf Interessengruppen:- Betreiber von Zirkussen oder Produzenten von Sendungen mit Tieren als Schauspieler

- Zuschauer

- Tierschutzorganisationen

- Tiere, die für die Unterhaltungsformen benutzt werden

- Fernsehsender oder Stadtverwaltungen, die Filme mit Tieren ausstrahlen bzw. Standplätze

an Zirkusse vermieten

Entstehen Interessenskonflikte? Wenn du entscheiden könntest, wie würdest du den Konflikt lösen?

Welche Ideen und Vorschläge hast du dazu?

Aufgabe

Arbeitsblatt 20Seite 2