schwarm- intelligenz as1-8. rüdiger brause: adaptive systeme, institut für informatik - 2 -...
Embed Size (px)
TRANSCRIPT

Schwarm-intelligenz
AS1-8

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 2 -
Schwarmintelligenz
SciFi-Literatur: 1930: O. Stapledon - Marsinsekten1964: S. Lem - “Der Unbesiegbare”

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 3 -
1. EinleitungWas ist Schwarmintelligenz?Warum ist Schwarmintelligenz interessant?
2. AmeisenalgorithmenNatürliche AmeisenKünstliche AmeisenAnwendung: Das TSP-Problem
3. BienenalgorithmenNatürliche BienenKünstliche BienenAnwendung: Das Scheduling-Problem
Inhalte

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 4 -
Schwarm: „verteilte KI“ eine Menge von (mobilen) Agenten, die miteinander
(direkt oder indirekt) kommunizieren können und im Kollektiv eine verteilte Problemlösung erzielen durch
dezentrale und unüberwachte Koordination (Selbstorganisation)
Robustheit: Das Gruppenziel wird erreicht, auch wenn einige Mitglieder dies nicht können,
wobei dynamische Reaktionen auf eine veränderte Umwelt erfolgen (Adaptivität)
Definition Schwarmintelligenz
Beispiele: • sozial lebende Insekten, • Vogelschwärme, • Fischschulen, • der menschliche Körper

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 5 -
Schwarmintelligenz in der Informatik
Simple Agenten
KommunikationSelbstorganisation
Sementic interaction=>
intelligentes Verhaltenim Kollektiv
Lösung von schwierigen Optimierungsproblemen
Dezentralisierte Daten

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik
Ameisenalgorithmen
Bienenalgorithmen
- 6 -

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 7 -
Ameisenalgorithmen
Agenten = Ameisen

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 8 -
Natürliche Ameisen
Futter
Nest
Ameisenart Linepithema humile aus Argentinien- zur Selbstorganisation fähig- Sementic interactions: Pheromone
Brücken
Versuchsaufbau:

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 9 -
Natürliche Ameisen
Beobachtung

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 10 -
Natürliche Ameisen
dynamische Fakten
stärkere Pheromonbelegung höhere Begehungswahrscheinlichkeit
Kürzerer Weg Ameise ist schneller wieder zurück, höhere Begehungswahrscheinlichkeit
Experiment: gleich lange Wege, aber asymm. Wegsuche
hm
hm
hm
U)kL()kU(
)kU()m(P
unten oben Gesamtzahl
oben Anzahl oben keit rel.Häufig
ModellBeob.: k = 20, h = 2

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 11 -
Künstliche Ameisen
Gemeinsame Analogien
Agenten = künstliche Ameisen, analog zu den echten
optimaler Weg = kürzester Weg zwischen zwei Punkten
Belegung mit Pheromonen (Stigmergy) als zentrale Idee
Wahrscheinlichkeits-gestützte, lokale Entscheidungen
Ant Colony Optimization Algorithms

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 12 -
Künstliche Ameisen
Diskrete Welt mit Übergang zwischen diskreten Zuständen
Interner Zustand (interner Speicher)
Pheromonabsonderung ist problemspezifisch und unnatürlich.
Zusatzfähigkeiten wie Vorhersehen, lokale Optimierung, back-tracking usw.
Unterschiede künstlicher Ameisen zu natürlichen

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 13 -
Künstliche Ameisen
Beispiel Das Traveling Salesman Problem Ant System AS, Dorigo 1996
zufällige Verteilung der Ameisen auf die Städte auf zu Beginn
Kantenwahl: Kante mit höchstem Pheromonspiegel wird bevorzugt
Kantenwahl: privates Gedächtnis Mk der Ameise: Was bin ich schon gelaufen?
Modifikation des Pheromongehalts: local trail updating vs. global trail updating

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 14 -
Künstliche Ameisen
Algorithmus-Grundstruktur:
FOR t=1 TO tmax In der Simulation
FOR ant=1 TO m für alle Ameisen
build_tour TSP wähle eine Tour
NEXT ant
update_pheromone aktualisiere die Markierungen
NEXT t

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 15 -
Künstliche Ameisen: TSP
build_tour TSP Wähle ein Tour Starte bei zufälliger Stadt mit Ameise k
Bilde einmal für alle Kanten von Stadt i
nach Stadt j die relative Gewichtung
Errechne Selektionswahrscheinlichkeit von Ameise k für
Kanten nicht besuchter Städte pijk(t) =
Lagere Pheromone ab: D wij = const ant-density strategyD wij = 1/dij ant-quantity strategy
iNririr
ijijij
d/1)t(w
d/1)t(w)t(a
k
iNrir
ij
)t(a
)t(a
Abstand Stadt i zu j
, a b Konstanten
Pheromone
Alle Wege zu i
Alle nicht besuchten Wege zu i

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 16 -
Künstliche Ameisen: TSP
Update_pheromone
Nach jeder Tourensuche setze für alle Kanten der Tour
wij(t+1) = (1-r) wij(t) + r Dwij(t) Bewertung aktualisieen
mit Bewertung aller Ameisen
und Dwijk(t) = 1/Lk(t) Tourlänge pro Ameise
)()(1
twtw kij
m
kij
ABER: Konvergenzprobleme bei größeren Dimensionenzahl !

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 18 -
Künstliche Ameisen: Modifikation
Update_pheromone
Nach jeder Tourensuche setze für alle Kanten der besten Tour
wij(t+1) = (1-r) wij(t) + r Dwij(t) Tour markieren
mit Dwij(t) = 1/L+ beste Tourlänge aller Ameisen
Online_update_pheromone
Nach jedem Kantenlauf setze
wij(t+1) = (1-g) wij(t) + g w0 Spur verwischen
mit w0 = 1/n Lnn heuristische nearest-neighbor Tourlänge

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 19 -
Ergebnisse
Vergleich mit anderen Verfahren (50-Städte-Probleme)
Simulated
annealing
Ant Colony
System
Elastic N
et
Self Organizin
g
Map
Farthest
Insertio
n

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 20 -
Ergebnisse
Vergleich mit anderen Verfahren
Simulated
annealingAnt C
olony
System Genetic
Algorithms
Evolutionary
Programming
Annealing Genetic
algorithm
Iterationen für beste Integer-Tour

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik, WS 2009
Ameisenalgorithmen
Bienenalgorithmen
- 21 -

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 22 -
Bienenalgorithmen
Agent = Biene

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 23 -
Natürliche Bienen
m Futtersucher
Jede Biene, die zurückkommt, teilt ihr Ergebnis durch Schwänzeltanz mit.
Güte der Futterquelle =
R(Distanz, Futtermenge, Futterqualität)
Zeitl. Länge des Tanzes ~ R
Richtung des Tanzes ~ Himmelsrichtung

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 24 -
Natürliche Bienen
Weitere Futtersucher beobachten zufällig einen Tanz und fliegen los.
Je länger der Tanz dauert, umso mehr Futtersucher fliegen los.
• Gute Futterorte triggern positive Rückkopplung
• Schlechte bedeuten eine relative Abnahme der Bienen

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 25 -
Anwendung: Scheduling von Internet-Servern
?Blumenbeet
Künstliche Bienen
?
HTTP-Anfragen ServerCluster
http://mf.erciyes.edu.tr/abc/

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 26 -
Scheduling
ZuordnungenBlumenbeet Warteschlange
Futtersuchbiene Server
Gruppe der Futtersucher virt. ServerCluster
Bienenstock Menge aller Server
Futterqualität, Menge, Distanz ServiceQualität, Menge, Dauer
Aufwand, Futterort zu wechseln Migrationskosten
Schwänzeltanz Nachricht
Tanzboden Nachrichtenbrett

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 27 -
Künstliche Bienen
Jeder Server si des virt. ServerClusters VSj
• Arbeitet eine Anfrage ab. Ertrag ist cj [€/Auftrag]
• Heftet mit Wahrscheinlichkeit q eine Nachricht ans Brett
• Diese bleibt eine Zeit T = cj A erhalten.
• Vergleicht die eigene Profitrate Pi mit der von Gesamtgruppe Pcolony und errechnet damit Wechsel ri (Pi)
• Futtersucher: Liest mit Wahrsch. ri eine andere Nachricht
vom Brett und befolgt sie.
• oder Scout: wählt direkt mit Wahrsch. rj ein anderes VSj
ri 0,6
f(pi)
0,2 0,02 0,0
0,5 0,85 1,15 pi
ri

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 28 -
Anforderungen
Gemessene Lastanforderungen

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 29 -
Synthetische Daten
Sehr schnelle Anforderungswechsel

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 30 -
Ergebnisse
2-VirtServer-cluster 3-VirtServer-cluster

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 31 -
Ausblick
Forschung in der Schwarmintelligenz hat gerade begonnen
Umsetzung der vorgestellten Modelle basiert auf Annahmen und spiegeln nur teilweise die biologische Realität wider
treibende Aspekte für die Entwicklung der informatischen Modelle sind die Effizienz, Robustheit und Flexibilität der biologischen Vorbildsysteme

Rüdiger Brause: Adaptive Systeme, Institut für Informatik - 32 -
Ausblick