sinus ab12 konservativ-etabliertes milieu...sinus c2 adaptiv-pragmatisches milieu die moderne junge...
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Das klassische Establishment
oMittlere bis ältere Generation, mittlere bis höhereBildungsabschlüsse, häufig verheiratet, gehobenere Positionen,gehobene Einkommen, gut situiert
oVerantwortungs- und ErfolgsethikoExklusivitäts- und FührungsansprücheoStandesbewusstsein, unter sich Bleiben-wollen
oReligion als Teil der Familientradition und Hüterin traditioneller WerteoHäufig rationale Auseinandersetzung mit Glaubensfragen
oChristliche Werte als Leitfaden für das AlltagshandelnoBewahrung (konservativer) Werte und TugendenoIndividuelle Zwiesprache mit GottoPflege kirchlicher Rituale
oKirche als Bewahrerin des kulturellen ErbesoKein Zweifel am Fortbestand der katholischen KircheoNehmen den Bedeutungsverlust der Kirche wahr und erwarten
Modernisierung
Sinus AB12 Konservativ-etabliertes Milieu
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Die Sicherheit und Ordnung liebende Kriegs- undNachkriegsgeneration
oDas älteste Milieu, hoher Frauenanteil, viele Rentner undVerwitwete, meist niedrige Formalbildung, kleine bis mittlereEinkommen
oVerhaftet in der alten kleinbürgerlichen Welt bzw. in dertraditionellen Arbeiterkultur
oReligion ist oft Lebensgrundlage und Lebenssinn, gibt Halt undStruktur
oHäufig gläubige Katholiken – von Kindheit an mit vielenbiografischen Bezügen (traditionelle Volkskirche)
oKaum kritische Auseinandersetzung mit Glaube, Religion und KircheoDer christliche Glaube bestimmt oft (noch) den AlltagoHinwendung zum „Herrgott“, Gebete haben einen festen PlatzoKirchgang am Sonntag
oKirche als Heimat und als moralische InstanzoPfarrer als LebenswegbegleiteroEs gibt zu wenig Angebote für die JugendoAngst vor großen UmwälzungenoIm Blick auf Kirche Resignation, wenig Hoffnung (z.B.
Sinus AB23 Traditionelles Milieu
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Die aufgeklärte Bildungselite
oMittlere Altersgruppe, hohe Bildung, häufig verheiratet,mit Kindern im Haushalt, häufig voll berufstätig, viele Selbständigeund leitende Angestellte, hohe Einkommen
oLiberale Grundhaltung und postmaterielle WurzelnoWunsch nach selbstbestimmtem LebenoVielfältige intellektuelle Interessen
oKritischer Zugang zu Religion und GlaubenoOrientierung am Weltethos, Glaube als Basis einer ethischen
Grundhaltungo spirituelle Offenheit und Toleranz gegenüber religiöser VielfaltoVerständnis von Gott als allem innewohnende KraftoGlaubenspraxis MeditationoKleine selbst geschaffene Rituale im AlltagoChristliche Ethik, aber Relativierung des katholischen
Glaubenssystems
oKirche als Sozialagentur für BenachteiligteoSouveränität im Umgang mit KirchenregelnoKirche soll spirituelle Bedürfnisse bedienen
Sinus B1 Liberal-intellektuelles Milieu
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Konsumkritisches/-bewusstes Milieu mit normativen Vorstellungenvom „richtigen“ Leben
oBreite Altersgruppe (30 bis über 60 Jahre), hoher Anteil Geschiedener,hohe Formalbildung, viele Teilzeitbeschäftigte, viele qualifizierteAngestellte und höhere Beamte, mittlere bis gehobene Einkommen
oAusgeprägtes ökologisches und soziales GewissenoGlobalisierungs-SkeptikeroBannerträger von Political Correctness (gegen jegliche Form der
Diskriminierung)
oAktive Sinnsuche, Verantwortungsbewusstsein für eine bessere WeltoAblehnung des normativen Anspruchs der ReligionenoDer persönliche Glaube ist nicht an eine Religion gebunden, häufig
individuelles Glaubens-PatchworkoFaible für fernöstliche spirituelle AngeboteoChristliche Werte als Grundlage einer solidarischen GemeinschaftoAls Christ/in Vorbild sein und selbstverantwortlich handeln
oGroße Distanz zu den Amtskirchen, kirchenkritische GrundhaltungoHohe Austrittsneigung aufgrund vieler Kritikpunkte (z.B.
Frauendiskriminierung)oWunsch nach kirchlicher Demokratisierung und deutliches Eintreten
für die Armen
Sinus B12 Sozialökoligisches Milieu
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Der leistungs- und anpassungsbereite bürgerliche Mainstream
oMittlere Altersgruppe und Ältere, höchster Anteil Verheirateter imMilieu-Vergleich, ältere Kinder im Haushalt oder Empty Nester, mittlereBildung und Einkommen
oGenerelle Bejahung der gesellschaftlichen OrdnungoWunsch nach beruflicher und sozialer Etablierung und nach gesicherten
und harmonischen Verhältnissen
oDer (persönliche) Glaube kann Rückhalt und Orientierungshilfe seinoAber Religion ist weltfremd und wenig alltagstauglichoOrientierung an den Zehn GebotenoGottesbegegnungen im Gottesdienst und durch persönliches BetenoAkzeptanz der ritualisierten religiösen Praxis (z.B. Gebete)oKreuz als zentrales SymboloReligiöse Praktiken sind traditionell überlieferte Pflicht
oGlaube, Religion und Kirche gehören zusammenoNegativimage der Amtskirchen; gelegentlich akzeptiert als
Bürgeragentur vor OrtoKirche bietet ein Stück Heimat, man wünscht sich aber Modernisierung
und mehr Menschlichkeit
Sinus B23 Bürgerliche Mitte
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Die um Orientierung und Teilhabe bemühte Unterschicht
oMittlere Altersgruppe (Schwerpunkt um die 50 Jahre), höchster Anteilan Geschiedenen, viele Alleinlebende, meist niedrige Bildung undEinkommen, höchster Arbeitslosenanteil im Milieuvergleich
oMit starken Zukunftsängsten und RessentimentsoHäufung sozialer Benachteiligungen, geringe Aufstiegsperspektiven,
reaktive GrundhaltungoBemüht, Anschluss zu halten an die Konsumstandards der breiten
Mitte
oZweifel am Sinn des Lebens, Orientierungslosigkeit und FatalismusoWenig Bezüge zu Religion und Glaube, Konzentration auf das DiesseitsoDen wenigen, oft naiv Gläubigen spendet ihr Glauben Trost und
HoffnungoErfahrung, dass das eigene Leben „christlichen“ bzw. „kirchlichen“
Wertvorstellungen nicht entsprichtoEmpfänglich für esoterische Angebote
oHäufig Enttäuschung durch Kirche und kirchliche Vertreter undfolglich Abwendung vom Glauben
oKirche ist eine fremde Welt, im besten Fall eine Instanz für sozialeGerechtigkeit
Sinus B3 Prekäres Milieu
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Die spaß- und erlebnisorientierte moderne Unterschicht / untereMittelschicht
oJüngere Altersgruppen, hoher Anteil an Ledigen,überdurchschnittlicher Anteil an Schülern, Studenten undAzubis, einfache und mittlere Angestellte, Arbeiter undFacharbeiter
oLeben im Hier und JetztoVerweigerung von Konventionen und Verhaltenserwartungen
der Leistungsgesellschaft
oOberflächlicher Bezug zu Normen und Werten, Sinnfragen sindspaßfeindlich
oReligion = Flucht vor der Realität versus Hilfe in der NotoGlaube und Religion haben im Alltag wenig BedeutungoStark individualisierte Glaubenskonzepte – losgelöst von
Kirche, Religion oder sogar GottoAblehnung religiöser Ge- und VerboteoDiffuser GottesbegriffoKeine klassischen GebeteoGroßes Interesse an esoterischen Angeboten und Praktiken
oKirche als einengende Institution oder gänzlich „unbekanntes“Wesen
Sinus BC23 Hedonistisches Milieu
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Die multioptionale, effizienzorientierte Leistungselite
oAltersschwerpunkt zwischen 30 und 50 JahreoHohe Bildungsabschlüsse, höchster Anteil voll Berufstätiger,
hoher Anteil Lediger, hohe Positionen, viele Selbständige, hohesEinkommen
oGlobal-ökonomisches DenkenoKonsum- und Stil-AvantgardeoHohe IT- und Multimedia-Kompetenz
oGlaube an mentales Vermögen des einzelnen, häufig Ablehnung derGottesidee
oGeneralverdacht gegenüber den etablierten ReligionenoGlaube widerspricht den Kernwerten Rationalität und
EigenverantwortungoGlaube als „Exit-Strategie“ aus den Zwängen des AlltagsoPrinzip der Nächstenliebe als Fundament der GesellschaftoAblehnung von Frömmigkeit und GottesfurchtoWenig spirituelle Erfahrung; Gebet als innerer Dialog
oKirche als Zeitgeistkorrektiv und InspirationoKirche als Dienstleisterin für die Inszenierung familiärer Meilensteine
Sinus C1 Milieu der Performer
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Die ambitionierte kreative Avantgarde
oJüngstes Milieu, viele Singles, hohe Bildung, teilweise noch inAusbildung, unter den Berufstätigen viele Selbständige, Freiberufler,qualifizierte und leitende Angestellte
oMental und geographisch mobiloOnline und offline vernetztoAuf der Suche nach neuen Grenzen und Lösungen
oLebenssinn durch Grenzerfahrungen, häufig Patchwork-Religion(selbst gebastelt)
oKeine Festlegung auf einen Glauben oder eine Weltanschauung,stattdessen Glaube als individuelles Konzept jenseits der bestehendenReligionen
oOffenheit für unterschiedliche spirituelle AngeboteoGelebte Spiritualität in der Auseinandersetzung mit sich selbstoZehn Gebote als Universalwerte
oAblehnung des institutionalisierten und ritualisierten kirchlichenLebens
oKirche ist gut für andere, man selbst braucht sie nichtoNeigung zu Rückzug und AustrittoKein Reformwille im Blick auf Kirche
Sinus C12 Expeditives Milieu
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Sinus C2 Adaptiv-pragmatisches Milieu
Die moderne junge Mitte unserer Gesellschaft
oAltersschwerpunkt unter 40 Jahren, jede/r Zweite verheiratet, häufignoch ohne Kinder, viele leben noch im Elternhaus, mittlere bisgehobene Bildung u. Einkommen
oAusgeprägter Lebenspragmatismus und NutzenkalküloZielstrebig und kompromissbereit, hedonistisch und konventionell,
flexibel und sicherheitsorientiertoStarkes Bedürfnis nach Verankerung und Zugehörigkeit
oSinnfragen sind Alltagsfragen, Dominanz der Leistungs- undErfolgsethik
oGlaube und Religion sind alltagsfern, aber Offenheit für KasualienoBetrachtung von Religion und Glaube unter NützlichkeitsaspektenoWunsch nach spirituellen WellnessangebotenoDie Frage nach Gott spielt im Alltag keine RolleoBeten ist nur mit Kindern relevant
oKirche ist diskreditiert und nicht alltagsrelevant, hat allenfallsDienstleisterfunktion
oWunsch nach mehr Lebensnähe der Kirche und Verjüngung desLeitungspersonals
oBiblische Aussagen sollten mehr in Alltagskontexte eingebundenwerden
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