skandiablatt 02 & 03 / 16...da die zeit während unserer lösungssuche natürlich unauf-haltsam...
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Skandiablatt 02 & 03 / 16
IMPRESSUM
Redaktion / Administration
Christine Gerber / Jasmin Jenni
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3550 Langnau im Emmental
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Redaktionelle Mitarbeiter
Stefan Ruch, Ruth Ruch, Martina Ruch, Barbara Harisberger,
Timo und Joël Lehner, Daniel Salzmann, Martin Salzmann,
Adrian Kernen, Daniela Dubach, Fritz Sulzer, Samuel Retten-
mund, Hans Rothenbühler, Jasmin Jenni, Christine Gerber
Druck
onlinedruck.ch
Online-Version
http://www.olgskandia.ch/über-uns/skandia-blatt/
Redaktionsschluss
Sonntag, 4. Dezember 2016
Us dr Redaktion
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US DR REDAKTION
Liebe Skandialerinnen, liebe Skandialer
Einige von euch haben sich sicherlich schon gefragt: wo bleibt
denn eigentlich das Skandiablatt 02/16? Der Grund: Unsere
Lösungssuche für den Druck des Skandiablatts. Wir sind aber
schon einen grossen Schritt vorangekommen. Die vorliegende
Ausgabe des Skandiablatts haben wir bei einer kostengünstigen
Online-Druckerei anfertigen lassen. Fällt der Auftrag zu unse-
rer Zufriedenheit aus, werden wir uns längerfristig für diese
Variante entscheiden.
Da die Zeit während unserer Lösungssuche natürlich unauf-
haltsam vorangeschritten und somit bereits der Redaktions-
schluss des Skandiablatts 03/16 naht, haben wir entschieden,
die Ausgaben 02/16 und 03/16 ausnahmsweise zu einer zu-
sammenzufassen.
Wir möchten uns bei allen redaktionellen Mitarbeitern ganz
herzlich für die spannenden Beiträge bedanken! Zwar hätte
eine lückenlose Berichterstattung aller vergangenen Events
dieses Sommers den Rahmen dieser Ausgabe gesprengt, trotz-
dem finden wir es schön, wenn ihr uns freiwillig und unaufge-
fordert eure Berichte zukommen lasst. Je mehr Berichte wir
von euch erhalten, desto lückenloser wird die Aufzeichnung
der zahlreichen Events, an denen wir jeweils teilnehmen.
Als Beilage findet ihr eine Ausschreibung für unseren Emmen-
taler-OL. Vervielfältigen und Verbreiten erwünscht!
Christine Gerber
14. Zürich Marathon
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Herzliche
Gratulation!
Eine Skandiale-
rin zuoberst auf
dem Podest –
was für eine
Leistung!
14. ZÜRICH MARATHON
Kawauchi und Aeschbacher siegen bei misslichen Bedin-
gungen
Temperaturen im tiefen, einstelligen Bereich und Regen, der
zeitweise in Schnee überging, liessen beim 14. Zürich Mara-
thon keine Spitzenzeiten zu. Dafür waren die Rennen der Elite
umso spannender: Der Japaner Yuki Kawauchi setzte sich bei
den Männern vor dem Äthiopier Abere Belay und dem überra-
schenden Romand Julien Lyon durch. Bei den Frauen sorgte
Daniela Aeschbacher für einen viel umjubelten Schweizer
Sieg.
Quelle: www.zurichmarathon.ch
Barbara Harisberger
Pfingststaffel 2016
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PFINGSTSTAFFEL 2016
Die diesjährige von der OLG Bern organisierte Pfista fand am
14. und 15. Mai 2016 im grenznahen französischen Chaux-
Neuve statt.
Dank der Tatsache, dass Thomas Röthlisberger, Christof Röth-
lisberger, Adrian Kernen und Timo Lehner sich bereit erklär-
ten, je 2 Strecken zu laufen und Nina Probst, die uns von extern
zu Hilfe kam, konnte die OLG Skandia mit 2 Teams antreten.
Erfreulich war auch, dass der Nachwuchs der OLG Skandia mit
Lorin Salzmann, Familie Hofer und Familie Oswald Lusten-
berger an diesem Pfingststaffel-Wochenende auch gut vertreten
war.
Wir reisten am Samstag-
abend an, stellten unsere
Zelte auf und machten uns
schon für die ersten Stre-
cken, die noch an diesem
Abend anstanden, bereit.
Nach den ersten absolvier-
ten Strecken wurde bei
Pasta und Kuchen rege
darüber diskutiert und erste
Erfahrungen im Gelände
ausgetauscht und weiterge-
geben.
Die Übernachtung im Zelt
war weniger kalt als erwar-Adrian Hofer
Pfingststaffel 2016
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tet, so dass wir sicher alle gut hätten schlafen können, wäre da
nicht diese Maus unter unserem Zelt gewesen…
Am Pfingstsonntag zeigte sich das Wetter von einer erfreulich
sonnigen Seite, weshalb es noch mehr Freude machte, auf die
Strecken zu gehen. Auf der Schlussrangliste belegte das Team
OLG Skandia 1 (Thomas und Christof Röthlisberger, Christine
und Barbara Stalder und Nina Probst) den 11. und das Team
OLG Skandia 2 (Adrian Kernen, Timo Lehner, Corinne Schei-
degger, Christine Gerber und Lorin Salzmann) den 37. Rang
von insgesamt 52 Teilnehmern.
Christine Gerber
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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SÜDEN ZUM ZWEITEN – ODER WIE ALLES
ANDERS KAM…
Im letzten Skandiablatt habe ich geschrieben, dass ich nach
dem verregneten Portugalaufenthalt im Februar mich auf das
Lauftrainingslager in Portugal Ende April freuen würde. Doch
schlussendlich fiel mein zweiter Südenaufenthalt ins Wasser
und es kam alles anders, als ich mir das anfangs Saison vorge-
stellt hätte…
Testläufe
Am Donnerstag und am Wochenende bevor ich nach Portugal
reisen wollte, fanden die Testläufe für den Weltcup in Polen
und die Europameisterschaften in Tschechien statt. Seit den
guten Resultaten im Frühling wusste ich, dass meine Form
stimmt und eine Selektion für einen der beiden Wettkämpfe
realistisch sein kann, wenn ich an den Testläufen mein Opti-
mum abrufen kann. Die Testlaufserie bestand aus einer Lang-
distanz auf der Karte Schönmatt, einem 3‘000m-Lauf, einem
Sprint in Gelterkinden und der Middle-SM in Möhlin. Leider
unterlief mir in jedem OL-Wettkampf ein grösserer Fehler, so
dass ich nicht eine Optimalleistung abrufen konnte. Trotzdem
waren meine Läufe konstant und solide, es fehlte eben nur der
Ausreisser nach oben.
Da ich am Dienstagmittag nach den Testläufen bereits nach
Portugal flog und die Selektionen erst am Dienstagmorgen ver-
öffentlicht wurden, musste ich meine Tasche für das Trainings-
lager packen. Doch ich wusste, dass ich im Falle einer Selekti-
on meinen Südenaufenthalt nicht antreten würde. So packte ich
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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mit einem sehr zwiespältigen Gefühl. Einerseits freute ich mich
seit langem auf das Lauftrainingslager in der Algarve, anderer-
seits hoffte ich auf eine Selektion für den Weltcup oder die
EM. Die erlösende Nachricht kam dann bereits am Montag-
abend. Ich wurde für die EM in den Disziplinen Sprint und
Long selektioniert! Für den Weltcup Polen reichte es knapp
nicht und ich durfte die Ersatzrolle übernehmen. So konnte ich
mit einem Lächeln auf dem Gesicht am Montagabend meine
Tasche wieder auspacken und die kurzen Hosen in der
Schublade versorgen.
EM-Trainingslager Tschechien
Um an der EM bestens vorbereitet am Start stehen zu können,
verbrachte das Schweizer Team knapp eine Woche in Jeseník,
dem Austragungsort der OL-Europameisterschaften 2016. Der
grösste Teil des Teams reiste direkt vom Weltcup in Wroclaw
Fehler an den Testläufen…
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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Fokus Sprint und Langdistanz
nach Jeseník,
währenddessen
ich, vier weitere
Athleten und ein
Physiotherapeut
aus der Schweiz
anreisten. Ziel
der Woche war
es, einen Ein-
druck vom Ge-
lände und den
Karten zu erhal-
ten. Pro Tag
wurden bis zu
drei unter-
schiedliche OL-
Trainings ange-
boten, damit
sich jeder spezi-
fisch auf seine
Disziplinen vor-
bereiten konnte.
Neben extensi-
ven Einheiten
gab es für jede
Disziplin auch ein intensives Training, so dass wir die gesam-
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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melten Erfahrungen aus den Trainings auch unter Wettkampf-
bedingungen testen konnten.
Da wir erst spät am Abend von Prag zurück in die Schweiz
reisten, hatten wir noch ein paar Stunden Zeit, die Stadt zu be-
sichtigen. Als kleine Stärkung für die Rückreise gönnten wir
uns das beliebte Prager Süssgebäck Trdelník, welches ich sehr
weiterempfehlen kann, sollte jemand von euch einmal in Prag
sein. Am Flughafen wartete dann noch eine kleine „Überra-
schung“ auf uns. Am Gate stand nicht bloss ein normales Flug-
zeug der Swiss, sondern das neue Langstreckenflugzeug
Boeing 777-300ER. Somit kamen wir mit nur 55 Minuten
Flugzeit in den Genuss von grösserer Beinfreiheit und die
Möglichkeit, Filme und Serien zu schauen.
3 days of Belgium 2016
Um meiner Technik den letzten Feinschliff zu verpassen, reiste
ich zusammen mit meinem Bruder in die Region Neufchâteau
nach Belgien. Wie sich später herausstellen sollte, hatte dieser
Feinschliff nicht nur positives… Die Wettkampfserie „3 days
of Belgium“ bestand aus zwei Langdistanzen sowie einer Mit-
teldistanz, die gleichzeitig auch ein WorldRanking Event war.
Das Gelände war schnell belaufbar, doch durch viele kleine
Dickichte wurde die Sicht immer wieder arg eingeschränkt,
was ein präzises Kartenlesen erforderte.
Mein Programm sah so aus, dass ich die erste Etappe als exten-
sives Training absolvierte, den Middle als „normalen“ Wett-
kampf bestritt und die abschliessende Langdistanz in einem
zügigen Tempo lief. Leider gelang mir die Mitteldistanz über-
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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haupt nicht nach Wunsch. Ich liess mich viel zu fest von Geg-
nerinnen stressen, die ich bereits früh im Rennen aufgeholt
hatte. Dadurch folgten auf sehr gute und schnelle Abschnitte
grössere Fehler. Trotzdem reichte es für den 2. Rang. Im Ziel
ärgerte ich mich sehr über meine Fehler, da eine sehr gute Leis-
tung möglich gewesen wäre und ich dadurch viele WRE-
Punkte hätte sammeln können.
Am darauffolgenden Tag hatte ich jedoch eine neue Chance,
die ich dann auch nutze. Mir gelang ein solider Lauf mit klei-
nen Fehlern, wobei ich den Zeitverlust in Grenzen halten konn-
te. Die Leistung wurde mit dem Tagessieg belohnt. Neben dem
Tagessieg reichte es auch in der Gesamtwertung auf das obers-
te Treppchen. Dieses durfte ich in bester Gesellschaft von Re-
mo, der die die Ränge 1 / 3/ 1 erreichte, besteigen. Wir waren
nicht die einzigen Skandialer, die einen Sack mit Spezialitäten
aus der Region mit nach Hause nehmen durften: Barbara Leh-
mann erreichte bei D55 den 3. Gesamtrang.
Gesamtsieger bei DE und HE
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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EM Tschechien
Mein Programm vor der EM war etwas gedrängt. Am Pfingst-
montagabend kam ich von Belgien nach Hause, am Dienstag-
morgen arbeitete ich und am Nachmittag hatte ich noch eine
Zwischenprüfung an der Fachhochschule abzulegen. Somit
freute ich mich, als ich am Dienstagabend im Bett lag und den
Fokus ganz auf die EM richten konnte. Denn am nächsten Tag
flogen wir bereits nach Tschechien. Doch leider streikte in der
Nacht plötzlich mein Magen und ich bekam Durchfall. In Ab-
sprache mit den Trainern und dem Teamarzt entschieden wir,
dass ich noch zu Hause bliebe und erst zwei Tage später nach-
fliegen würde. So verbrachte ich den Tag im Bett und nicht wie
geplant im Flugzeug. Nach medizinischen Abklärungen am
Donnerstag erhielt ich dann am Freitag das definitive OK, dass
meiner Reise nach Tschechien nichts mehr im Wege steht. Die
Blutwerte waren in Ordnung und es deutete nichts auf einen
Infekt hin. Ich musste also etwas Schlechtes gegessen haben.
Als ich zu Hause den Kühlschrank öffnete, entdeckte ich dann
auch den Übeltäter: Es war das Stück Käse, dass ich in Belgien
gewonnen hatte und nun überhaupt nicht mehr frisch aussah…
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass auch zwei andere Skan-
diamitglieder (unterschiedliche Haushalte) kurz nach der Rück-
reise aus Belgien auch an Durchfall litten…
Ich freute mich, als ich am Freitagabend endlich zum Team
dazu stossen konnte. Da am Sonntag für mich bereits die ersten
beiden Wettkämpfe auf dem Programm standen, blieb mir
nicht mehr viel Zeit, mich gross vorzubereiten. Da wir aber
bereits zwei Wochen zuvor in der Region trainierten, wusste
ich, dass ich für die Wettkämpfe bestens gerüstet bin. Am
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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Samstag absolvierte ich die beiden Modelevents Long und
Sprint, damit ich einen Eindruck von der Karte und dem Ge-
lände erhielt.
Es ging Schlag auf Schlag und es war bereits Sonntag, mein
erster Wettkampftag an einem internationalen Anlass auf Elite-
Niveau. Auf dem Weg Richtung Quarantäne kam langsam aber
sicher Nervosität auf, doch ich freute sehr mich auf die bevor-
stehende Sprint-Qualifikation. Der Wettkampf wurde in Je-
seník ausgetragen. Der Anfang der Bahn führte durch den Park,
der Rest des Laufes fand im Stadtzentrum statt. Die Qualifika-
tion war jeweils in drei Heats unterteilt, in denen man unter die
ersten 17 Läuferinnen kommen musste, damit man im A-Final
starten konnte. Mit meinem 16. Platz gelang mir das, wenn
auch etwas knapp. Ich wählte gegen Ende des Rennens zwei
schlechte Routen, was mich rund 30‘‘ kostete.
Zum Glück hatte ich aber keine Zeit, mir viele Gedanken über
meine Leistung zu machen, da am späten Nachmittag bereits
der Final stattfand. So galt es am Nachmittag den Fokus auf
den Final zu richten und die Batterien wieder aufzuladen.
Der Sprintwettkampf oberhalb der Stadt Jeseník, der in park-
ähnlichem Gelände mit Gebäudekomplexen mit zahlreichen
Hotels und Restaurants stattfand, forderte sowohl technisch als
auch physisch. Nicht weniger als 100 Höhenmeter mussten wir
auf der 3 Kilometer langen Bahn überwinden. Erschwert wurde
das ganze durch „künstliche Zäune“, die im Gelände platziert
wurden, um die Routenwahlen entsprechend schwierig zu ge-
stalten. Genau vor einem solchen Zaun stand ich auf dem Weg
zum vierten Posten und ich musste meine Route umplanen, was
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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Sprint Qualifikation und Sprint Final
mich schlussendlich 30‘‘kostete. Etwas ärgerlich ist, dass mei-
ne Route, die ich ganz am Anfang zum 4. Posten wählen woll-
te, eine der besseren gewesen wäre. Doch leider verwarf ich
diesen Gedanken und entschied mich dann für die Route, bei
der ich vor dem Zaun stand… Den Rest des Rennens gelang
mir recht gut, auch wenn ich häufig stehen bleiben musste, um
Karte zu lesen. Mit dem 23. Rang übertraf ich meine Erwar-
tungen. Trotzdem ärgerte ich mich ein wenig, dass ich die Top
20 nur um 11‘‘ verpasste…;)
Nach dem Sprint hatte ich nicht viel Zeit, meine Batterien wie-
der aufzuladen. Am nächsten Tag stand bereits die Langdistanz
Qualifikation auf dem Programm. Um mich für den A-Final zu
qualifizieren, musste ich in meinem Heat wieder unter die ers-
ten 17 Athletinnen laufen. Das Qualifikationsrennen war brutal
hart. Das steile Gelände erwies sich als kräfteraubend, zumal
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bereits der Sprint vom Vortag eine physische Topleistung er-
forderte. Weiter brachte uns das sommerliche Wetter richtig ins
Schwitzen und die Siegerzeit erwies sich auch noch rund zehn
Minuten länger als erwartet. Technisch kam ich ohne grössere
Fehler durch, doch physisch lief ich von Beginn an am An-
schlag. Die Beine fühlten sich sehr schwer an und ich kam
überhaupt nicht vom Fleck. Ich war froh, als ich das Ziel nach
66‘ Laufzeit endlich erreichte. Doch ich wusste, dass es sehr
eng werden würde, den Finaleinzug zu schaffen. Da ich sehr
früh gestartet war, musste ich an der Resultattafel mitansehen,
wie mein Name immer einen Platz weiter nach unten rutschte.
Doch ich hatte das Glück auf meiner Seite und ich schaffte es
mit Rang 17 gerade noch in den A-Final. Das Warten war sehr
nervenaufreibend, aber ich war enorm happy, dass es trotzdem
noch für den Final gereicht hat, auch wenn ich meine Hoffnun-
gen bereits begraben hatte…
Dank Gesprächen mit den Trainern und unserer Sportpsycho-
login, Andrea Binggeli, konnte ich die richtigen Schlüsse aus
der Quali ziehen und stand am nächsten Tag motiviert und mit
Selbstvertrauen am Start. Auf mich wartete eine Langdistanz,
die ihrem Namen gerecht wurde: 10.1km, 430 Höhenmetern
und nur gerade 15 Posten. Das Gelände war ein hügeliger
Wald, durchzogen mit einem vielfältigen Wegnetz, Schneisen
sowie etlichen „grüne“ Partien. Einerseits waren wir physisch
gefordert, andererseits galt es technisch sauber zu laufen und
die langen Routenwahlen möglichst optimal zu absolvieren.
Während des Wettkampfs gab es zwei lange „Riemen“ zu
meistern. Die Beine fühlten sich im Vergleich zum Vortrag viel
frischer an. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich genau
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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wusste, wie ich mental mit dieser Situation umgehen wollte. Es
gelang mir ein solides Rennen ohne grössere Fehler und ich
konnte mich bis zum Schluss pushen. So kam ich total ausge-
pumpt nach knapp 88‘ ins Ziel. Die Belohnung dafür war ein
33. Rang. Leider verpasste ich eine weitere Top 30 Platzierung
nur gerade um 35‘‘…
Da die Langdistanz mein letzter Wettkampf an der EM war und
ich in der Mitteldistanz und der Staffel nicht die Ersatzrolle
innehatte, reise ich bereits am Mittwoch wieder zurück in die
Schweiz. Ich habe die EM sehr genossen und bin mit schönen
Erinnerungen aus Tschechien zurückgekehrt. Ich durfte zahl-
reiche Erfahrungen sammeln, die Lust machen auf mehr und
mich motivieren, weiter hart an mir zu arbeiten und meinen
Weg zu gehen. So will ich an der diesjährigen Studenten-WM
Long Quali und Long Final
Süden zum Zweiten – oder wie alles anders kam…
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in Ungarn dort anknüpfen, wo ich an der EM aufgehört habe!
Martina Ruch
Unterstützung des SWISS EOC Team 2016 in Jesenik, Tschechien
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UNTERSTÜTZUNG DES SWISS EOC TEAM
2016 IN JESENIK, TSCHECHIEN
In der Zeit vom 21. Mai 2016 bis 28. Mai 2016 wurden in Je-
senik in Tschechien die Europameisterschaften ausgetragen.
Martina Ruch wurde von swiss orienteering für die Disziplinen
SPRINT und LONG an der EOC 2016 selektioniert. Wir ent-
schlossen uns deshalb das SWISS EOC Team als Fans bei die-
sen beiden Disziplinen zu unterstützen.
Am Samstag flogen wir von Zürich nach Prag und kamen nach
einer gut fünfstündigen Autofahrt im Veranstaltungsort Jesenik
an. Jesenik liegt im Osten von Tschechien, rund 50km von der
polnischen Grenze entfernt. Die Gegend ist sehr bewaldet und
auch hügelig, gegen Polen hin fällt das Gelände dann ab, wird
sehr flach und es öffnet sich eine weite Ebene.
Unterstützung des SWISS EOC Team 2016 in Jesenik, Tschechien
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Am Sonntag
konnten wir am
Vormittag die
Sprint-Quali
(Damen: 3,4km,
20m, 16 Posten),
auf einem Bänkli
sitzend, hautnah
in der schönen
Parkanlage von
Jesenik mitver-
folgen. Der Zie-
leinlauf der
Sprint-Quali war
mitten in Jesenik
auf dem Stadt-
platz.
Erfreulicher-
weise konnten
sich fast alle
Schweizer für
den A-Final qua-
lifizieren, wel-
cher am Nach-
mittag dann im weiteren Umkreis des Event-Centers in einer
Park- und Waldanlage ausgetragen wurde. Der Sprint-Final der
Damen war mit einer Länge vom 2,6km und seinen 100 Hö-
henmetern (!) und 17 Posten nicht zu unterschätzen und ging
auch bei den Topläuferinnen an die Substanz.
Unterstützung des SWISS EOC Team 2016 in Jesenik, Tschechien
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Am Montag wurde dann bereits die Qualifikation (Damen:
6.3km, 230m, 11 Posten) für die Königsdisziplin, die Langdis-
tanz ausgetragen. Das Rennen fand in Bílá Voda in der nörd-
lichsten Gemeinde der Region, in der Nähe der polnischen
Grenze statt. Das Laufgelände lag direkt am nördlichen Ende
Unterstützung des SWISS EOC Team 2016 in Jesenik, Tschechien
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einer schroffen Bergkette, zwischen 350 und 800 m.ü.M. Die
Läuferinnen und Läufer fanden eine Mischung aus steilen
Hängen, tiefere Gräben und zahlreichen kleinen Felsen vor.
Weiter war das Laufgelände auch mit vielen kleinen Buchen
gespickt.
Das kleine Schweizer Fanteam, bestehend aus sieben Personen,
konnte erneut hautnah miterleben, wie die Läuferinnen und
Läufer um den Einzug ins A-Finale bei gut 28 Grad und Son-
nenschein kämpften und die letzten Kräfte mobilisieren muss-
ten. Erfreulicherweise konnten sich wie am Tag zuvor alle ge-
starteten Schweizer für den A-Final qualifizieren.
Ohne Pause und grosse Erholungsmöglichkeiten wurde am
Dienstag dann der Finallauf (Damen: 10,3km, 410m, 15 Pos-
ten) im gleichen Wald, aber einem anderen Geländeteil ausge-
tragen. Am Schluss konnten wir wie beim Sprintfinal am Sonn-
tag, eine weitere Goldmedaille bejubeln.
Am Mittwoch kehrten wir dann von unserem Kurztrip mit vie-
len Eindrücken und guten Erinnerungen wieder nach Hause
zurück.
Stefan und Ruth Ruch
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SWISS O WEEK 2016
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SWISS O WEEK 2016
16. – 23. Juli St. Moritz
Samstag, 16. Juli: Prolog in St. Moritz
Am Tag der Anreise mussten wir genügend Zeit einrechnen,
schliesslich wollte sich unser Elite-Läufer Christof noch für
den Final des Prologs qualifizieren, welcher am 1. Tag der
SOW für die Kategorien DE und HE stattfand. Übrigens waren
wir sehr vorbildlich, was Fahrgemeinschaften bilden anbelangt:
Zusätzlich zu uns vier Leuten aus der WG reiste Adi mit uns
an, so konnten wir das Auto komplett und bis obenhin inklusi-
ve Thule füllen.
Da wir, wie gefühlte 99 % aller anderen Schweizerinnen und
Schweizer auch, an einem Samstag in die Ferien fahren woll-
ten, waren die Strassen dementsprechend überfüllt und Stöffu
schaffte es zwar zur Qualifikation, für eine anständige Mahlzeit
vorher reichte es aber nicht mehr, als einzige Energiereserve
mussten die paar Eggiwilerli herhalten, die wir unterwegs im
Auto geteilt hatten. Leider schaffte er bei der Qualifikation auf
der Karte rund um die Bobbahn St. Moritz den Einzug ins Fi-
nale nicht.
Dafür schafften es Remo und Martina Ruch, welche im Final
auf der Karte St. Moritz Dorf solide Leistungen zeigen konn-
ten: Remo belegte den 11. Schlussrang (von 23 Teilnehmern)
und Martina den 9. Schlussrang (von 12 Teilnehmerinnen).
Nach diesem Nachmittag konnten wir uns also schon etwas an
die Oberengadiner Verhältnisse akklimatisieren. So bezogen
wir unser Ferienhaus in Celerina, wo wir uns für die nächsten
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paar Tage einrichteten und uns bei einem gemütlichen Abend-
essen auf die kommenden Wettkämpfe vorbereiteten.
Christine Gerber
Sonntag, 17. Juli: 1. Etappe in S-chanf
Nach der frostigen Nacht auf dem Zeltplatz, machten wir uns
in den vollen Bussen auf den Weg zur 1. Etappe, welche in S-
chanf stattfand. Auf dem Wettkampfgelände mussten wir eini-
ge Zeit warten bis die Skandiafahne auftauchte und wir alle
Skandialer begrüssen konnten. Das Gelände war relativ gut
belaufbar, dafür gab es für die längeren Kategorien einen
Pflichtübergang, auf dem man den Lauf beinahe entscheiden
konnte. Immerhin hatten wir nach diesem Lauf die längste
Etappe hinter uns. Aufgrund der Hitze im Ziel, musste sich
jemand spontan kurze Hosen kaufen gehen. Als wir fertig wa-
ren mit dem Vergleichen der Zwischenzeiten und der Routen,
gingen wir zurück zu unseren Unterkünften und genossen das
schöne Wetter.
Timo und Joël Lehner
Montag, 18. Juli: 2. Etappe in God da Staz: Die Luxusbou-
tiquen – so nah und doch so fern!
God da Staz – Stazer Wald! Ein klingender Name nicht nur für
Langlauf-Ohren, sondern auch für OL-Ohren! Im Auto von
Zuoz her kommend, entdeckten wir am Montag kurz vor St.
Moritz Dutzende Orientierungsläufer, die entlang der Haupt-
strasse offenbar in Richtung Start liefen. Die Vorfreude auf das
OL-Erlebnis im God da Staz nahm noch einmal zu. Schon hat-
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ten wir den St. Moritzer See erreicht, als sich ganz nahe vom
See ein riesiges Lager von OL-Läufern abzeichnete. Aha, dort
war also die Besammlung (ein entsprechendes Kroki war ja
während der ganzen Woche nie verfügbar gewesen). Wir lies-
sen unser Auto im grossen Parkhaus im Herzen von St. Moritz
stehen. Zu Fuss gings dann an der feinen Konditorei Hansel-
mann, an der Gucci-Boutique und am Fünfsternehotel Palace
vorbei wieder an den See und zum Lager, das die OL-Familie
aufgeschlagen hatte. Da erreichten wir eine ganz andere Welt!
Und das in weniger als einem Kilometer Distanz zum Hotel
Palace!
Ein Schattenplatz! Das war unser Wunsch. Wir fanden ihn,
aber nur noch an einer ungünstigen Stelle, so steil, dass man
sich fast anseilen musste. Ich war überrascht, wieviele Orien-
tierungsläufer sich bei fast 30 Grad fast nackt der grellen Sonne
aussetzten. Der zunehmende Körperkult zieht offenbar auch da
seine Kreise. Kaum hatte man auf dem Weg zum Start den
Wald betreten, sah man die ganze Schönheit des Geländes.
Weit und breit keine Dornen, lichter Wald, bestehend aus Lär-
chen, Bergföhren und Arven, viele Heidelbeersträucher, ab-
wechslungsreiches Relief. Und schon ging es los. Zum Glück
obsiegte auf dem Weg zum ersten Posten meine Bequemlich-
keit. Ich sah eine recht weite Umlaufroute und zog diese der
Direktroute vor, weil ich befürchtete, in den Stauden nicht vo-
ranzukommen. So war es: Ich konnte dort ein paar Sekunden
gewinnen. Besser gesagt: Ich verlor ein paar Sekunden weniger
auf die Schnellen in meiner Kategorie!
Die nächsten Posten fand ich leidlich. Es folgte eine recht lan-
ge Routenwahlaufgabe. Zu Recht wählte ich wieder eine Weg-
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route, nur leider diejenige auf der falschen Seite. Ich muss aber
auch sagen, dass niemand auf keinem Weg schnell sein kann,
wenn er gegenüber anderen nur über drei statt fünf Gänge ver-
fügt. Weil es ja nur ein Mitteldistanzlauf war, erreichte ich
schon rasch den Höhepunkt des heutigen Tages: Ein paar Pos-
ten in ziemlich flachem Gelände mit nordischem Charakter, die
ich weitgehend vorbereiten konnte. Da wimmelte es nur so von
Orientierungsläufern und Posten! Ich kam gut durch. Dann
aber der Zieleinlauf! Man war fast im Ziel, musste aber zuerst
noch etwa 120 Meter und 10 Höhenmeter bergab rennen, um
diese gleich wieder hochzukämpfen. Natürlich muss man da
nicht mehr Kartenlesen, sondern hier wird der OL auf ganz
andere Art und Weise zu einer Frage des Kopfes, zu einer Fra-
ge des Willens. Zur Erfrischung kaufte ich ein Apfelschorle.
Gereicht wurde er mir von Gian Gilli, dem bekannten Sport-
funktionär. Auch er engagierte sich als Freiwilliger für diese
Swiss O Week. Später, beim Verweilen am Stazer See inmitten
Hunderter anderer OL-Läufer, kam mir der Gedanke, dass die
meisten Gäste im Hotel Palace vielleicht die ganze Woche über
nie ein solches Erlebnis haben, wie wir OL-Läufer es nur schon
mit dieser Etappe im Stazer Wald hatten.
Daniel Salzmann
Dienstag, 19. Juli: 3. Etappe in Diavolezza: Zuerst teuflisch
unterwegs – danach Fachsimplen am Skandia Abend
Nahezu auf dem Berninapass, auf 2100 bis 2300 Metern, wur-
de am Dienstag die dritte Etappe ausgetragen. Schon vor dem
Start konnte die Skandiaequipe den Zieleinlauf inspizieren und
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dabei die ideale Route (ja, auch hier geht es um Sekunden!)
studieren, wurde die Skandiafahne doch direkt daneben gehisst.
Das Gelände der Diavolezza versprach laut Sage gar teuflische
Begegnungen mit «La Diavolezza», einer wunderbaren Berg-
fee, deren Charme junge einheimische Jäger reihenweise erla-
gen und ihr auf Nimmerwiedersehen folgten. La Diavolezza
wurde nicht gesichtet, doch die Bahnen des Weltmeisters Da-
niel Hubmann hielten einige teuflische Herausforderungen be-
reit – war das Laufgelände am Hang doch gespickt mit Steinen,
vielen verschiedenen Geländeformen und Felsen. Die Belauf-
barkeit war es aber schliesslich, die am meisten zu reden gab in
der Skandiagruppe: «Da drinne cha ja nid e Mau dr Tüüfu
seckle» - solche oder ähnliche Gedanken hatte wohl der eine
oder andere Skandialer im steilen, sehr coupierten Gelände
hinunter zum letzten Posten.
Der Lauf des Schreibers im Schnelldurchgang: Kampf mit Al-
penrosen – mal schnell 50 Meter hochkraxeln – ein langer
Riemen, auf dem ich auch die Spuren des rangmässig besten
Skandiamitglieds (gratuliere, Rita, zum 7. Platz!) kreuzte –
sauber die Mulde anlaufen – unterwegs dem verlorenen H16
Läufer helfen, der mich als Dank gleich stehen lässt… – durch
ein Felsband hinunter sauber zum drittletzten Posten –
Highspeed Richtung Ziel – ein teuflischer Spurt – et voilà, ge-
schafft ist es!
Die Cracks der OL-Szene sollten es auch langsam wissen –
eiskalte Bäder dienen der Regeneration. Daher zog es Dänu
und Fränzi, Tinu und Aline auch direkt weiter an den Lagh da
Saoseo, ein Bijou im Val da Camp, einem Seitental des
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Puschlavs. Allerdings haben nicht alle der Genannten die
Chance auf die – zugegeben recht harte – Regenarationsart
gleich stark genützt. Mehr sei hier aber nicht verraten .
Am Abend ging’s auf Initiative von Chrige Gerber gemütlich
zu und her bei Speis und Trank in St. Moritz. Die Erlebnisse
des Tages der dritten Etappe wurden nochmals heiss diskutiert.
Erwähnenswert ist sicherlich die Diskussion bei den HAM
Läufern: «War es jetzt eine Nase oder eben doch eine Mulde
bei Posten 3?»
Kurz gesagt, die 3. Etappe mit dem Begleitprogramm war für
mich ein weiterer teuflisch cooler OL-Tag der unvergesslichen
Swiss O Week 2016!
Tinu Salzmann
SWISS O WEEK 2016
29
Mittwoch, 20. Juli: Ruhetag
Ruhetag. Das heisst erholen von den ersten drei Etappen und
Energie tanken für die letzten drei. Die Strategien dazu waren
variantenreich und wir erzählen euch, was wir für richtig hiel-
ten.
Erholung war für uns oberste Priorität. So schliefen wir in der
norska Unterkunft auf der anderen Seite des Julierpasses solan-
ge bis das Morgenessen schon weggeräumt wurde und wir uns
aus den Resten etwas Feines zusammenstellen mussten.
Nach einigen Runden Brändi Dog im angenehmen Schatten
entschieden wir und die anderen Daheimgebliebenen auf den
nahegelegenen Staudamm zu laufen und dort die Füsse im See
zu kühlen und eine erfrischende Glace zu geniessen. Erst weni-
ge Meter marschiert, sprang plötzlich jemand von uns er-
schreckt in die Höhe. Gerade neben dem Weg auf dem wir lie-
fen schlängelte eine Kreuzotter an uns vorbei.
Nach dem kurzen Schreckmoment liefen wir weiter
schnurstracks den bewachsenen Damm hinauf. Wir waren uns
SWISS O WEEK 2016
30
nicht ganz einig wie viele Höhenmeter wir vernichteten, wir
schätzten zwischen 50 und 150 Höhenmeter. Oben angekom-
men genossen wir die wunderschöne Aussicht auf den See und
die umliegende Bergwelt. Ein herrlicher Tag um die Zeit ein-
fach zu geniessen. Nach kurzem Abkühlen (mehr als die Füsse
lag bei niemandem drin) genossen wir die wohlverdienten
Glaces. Das Highlight des Tages war jedoch das Herunterrol-
len, Springen, Hüpfen, Laufen oder wie auch immer man den
Weg vom Staudamm hinunter bewältigte. Denn auf dem frisch
gemähten Damm kommen einem so einige Ideen wie man da
wieder runterkommen kann.
In der Unterkunft stand für uns Junge noch ein obligates Kraft-
training mit Floos auf dem Programm. Mit einem leckeren
Znacht mit den Norskalern schlossen wir unseren Ruhetag ab.
Die korrekte Zusammensetzung aus Erholung und Auftanken
hatten wir gefunden und waren deshalb wieder frisch für die
nächste Etappe.
Adrian Kernen und
Daniela Dubach
SWISS O WEEK 2016
31
Der Sommer machte Pause – Rothenbühlers hatten
die Schneeschaufeln dabei…
Donnerstag, 21. Juli: 4. SOW-Etappe Maloja – auf den
Spuren Segantinis
Der Ruhetag bot wetter- und temperaturmässig die besten
Vorausset-
zungen, um
die geplanten
Erholungsak-
tivitäten um-
zusetzen und
sich mental
auf die 4.
Etappe ein-
zustellen.
Einzelnen
genügte die
sommerliche
Aussentem-
peratur
nicht; sie
liessen sich
in einer noch wärmeren Backstube in die Geschichte und Her-
stellung der Engadinernusstorte einführen. Dass die meisten
der verarbeiteten Walnüsse(Baumnüsse) aus Kalifornien
stammen, das Endprodukt aber trotzdem dem Swissness-
Gesetz entspricht und als Schweizerprodukt durchgeht, war nur
eine von vielen interessanten Informationen.
Am Tag der 4. Etappe flogen die Schwalben bereits am Mor-
gen tief über den Ferienresidenzen. Der Sommer hatte sich
ganz offensichtlich eine Auszeit genommen. Da der Lauf an
SWISS O WEEK 2016
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diesem Tag nicht in hochalpinem Gebiet ausgetragen wurde,
bestanden für die Wettkämpfer keine witterungsbedingten Ge-
fahren. Der Malojapass mit 1800 m ü.M. war das Zentrum des
Geschehens. Die im Prospekt in Aussicht gestellte Fernsicht
ins Bergell bis Chiovanna konnte man für einmal nur erahnen.
Auch Segantini hätte an diesem Tag die Staffelei wohl eher
nicht im Freien aufgestellt…
Mit dem geräumigen Klubzelt zeigte die Skandia, dass man
mit Schlechtwetter umzugehen weiss. Auch die beim Aufstel-
len und Transport unbeteiligten Mitglieder wussten den „Sch-
ärmplatz“ zu schätzen. Im Oberengadin gibt es kaum einen
Tag, an dem nicht für einen Moment die Sonne scheint. Bereits
gegen Mittag hellte es auf und das legendäre Engadinerlicht
erfreute und erwärmte das OL-Volk.
An diesem Tag gab das Laufgelände viel zu reden und im
Nachgang auch zu schreiben. Der Speaker machte in kurzen,
regelmässigen Abständen nebst in englischer und deutscher
Sprache auch in Norwegisch darauf aufmerksam, dass insbe-
sondere das Startgelände ab Start 2 schwierig zu durchlaufen
sei und man die Sache vorsichtig angehen soll. Was dann aber
auf die Läuferschar zukam, übertraf die Erwartungen der meis-
ten.
Von den drei unterschiedlichen Geländekammern wurden ins-
besondere die überwachsenen Blockfelder und die mit hohen
Heidelbeer- und Alpenrosengebüsch überzogenen Steilhänge
zum Tagesthema. Mehrheitlich war man der Meinung, dass
dieser Teilabschnitt in Bezug auf die Verletzungsgefahr
grenzwertig war. Man konnte nie ganz sicher sein, ob die betre-
SWISS O WEEK 2016
33
tenen Grasdeckel nicht einbrechen und man in ein Loch fallen
würde. Das Navigieren war in diesen unübersichtlichen Passa-
gen äusserst anspruchsvoll. Es ist zu hoffen, dass solche Erleb-
nisse keine Negativwerbung für die SOW 2019 in der Region
rund um Gstaad gemacht haben und die ausländischen OL-
Gäste nicht ausbleiben werden. Während des Kampfes mit der
wilden Natur und sich im Kriechgang bewegend , stellte der
Schreibende bei dieser Gelegenheit fest, dass in dieser Höhe /
diesem Gebiet die diesjährige Heidelbeerernte bescheiden aus-
fallen wird.
Der Lauf bot
dann am
Schluss des
Wettkampfes
auch noch
schnell be-
laufbare
Alpweiden,
welche die
Teilnehmer
wieder ver-
söhnlich stimmten.
Leider wurde auch die Skandia nicht von Verletzungen ver-
schont. So musste sich Ursula Rettenmund nach dem Lauf in
die Sanitätsstelle und später zur Beurteilung ins Spital begeben.
Erfreulich war, dass wir sie an der 6. Etappe, wenn auch nur als
Zuschauerin, im Zielgelände wiederum begrüssen konnten.
Wir wünschen ihr auch an dieser Stelle von Herzen rasche und
Auf der Staumauer ging es noch zügig voran…
SWISS O WEEK 2016
34
gute Besserung und hoffen, dass sie das aktuell starke Senio-
rinnenteam bald wieder vervollständigen wird!
Als weitere Besonderheit dieses Laufes ist das Konzept von
Start 2 erwähnenswert. Von der Kartenabgabe bis zum Start-
punkt war eine Pflichtstecke über die Orden-Staumauer zu
absolvieren. Dieses Bauwerk hat die Aufgabe, das Bergell bis
weit nach Italien runter vor Überflutungen bei Starknieder-
schlägen zu schützen. Für einmal leitete die Talsperre die OL-
LäuferInnen über die Betonpiste, vorbei an den 37 Landesflag-
gen, direkt in die Blockfelder.
Aus Sicht der Skandia war nicht nur an der 4. Etappe das Elite-
rennen eine hochinteressante Angelegenheit. In einem Feld
internationaler Spitzenläufer, welche sich kurz vor der WM in
Hochform befanden, lieferten Remo, Martina und Christoph
hervorragende Resultate ab. Die Spitzenplatzierungen sind
umso beachtlicher, als dass man berücksichtigen muss, dass die
drei jungen Skandialer noch nicht auf jahrelange Erfahrungen
in schwierigem Gelände zurückblicken können! Die Resultate
können unter www.solv.ch gewürdigt werden.
Fritz Sulzer
Freitag, 22. Juli: Etappe 5: Furtschellas - baumlos aus-
sichtsreich
Lauf abgebrochen!
Am Morgen als wir bei der Furtschellas Bahn ankamen, wurde
verkündet, dass die Wartezeit 40 Minuten betrage. Aber doch
rechtzeitig kommen wir nach oben und weiter an den Start. Als
SWISS O WEEK 2016
35
ich startete schien die Sonne. Das Gelände auf ca. 2650 Meter
über Meer versprach einen interessanten Lauf. Teilweise war
im Gegensatz zum Vortag schnelles laufen angesagt. Aber bei
uns waren 2 Posten so in die Felsen gesetzt, dass das fortbewe-
gen mehr ein turnen von einem Block zu andern war. Die letz-
ten Posten absolvierte ich im Regen und sofort wurde es auch
kalt. Als ich im Ziel war, kam auch noch Nebel auf.
Steil ging es bei strömendem Regen wieder herunter zur Bahn.
Dort wurde verkündigt, dass die Etappe abgebrochen wurde.
Auch die Bahn fuhr wegen dem Gewitter nicht. So drängten
sich alle anwesenden Läufer, ca. 3000, irgendwie in oder um
die Bahnstation und das Restaurant. Via Lautsprecher wurden
Furtschellas
SWISS O WEEK 2016
36
die anwesenden beruhigt, es habe für alle genug «Schärme»
man solle sich ruhig verhalten.
Einigen wurde die Wartezeit dann doch zu lange, sie nahmen
den Weg talabwärts unter die Füsse. Immer mehr mochten
nicht mehr warten, so dass sich eine Schlange Richtung Sils-
Maria bildete. Wie bekannt wurde sind alle irgendwie vom
Furtschellas runtergekommen.
Sämu Rettenmund
Samstag, 23. Juli 2016: 6. Etappe Sils Maria
Die Schlussetappe der diesjährigen Swiss Orienteering Week
(SOW) wurde oberhalb von Sils Maria und dem Zielgelände
bei der Talstation der Furtschellas-Bergbahn durchgeführt.
Alpweiden sowie detailreiche, teils ruppige und mit hohem
Gras bewachsene Waldpartien wechselten sich ab. Zudem
sorgten Alpstrassen und Wanderwege für Entscheidungen bei
den Routenwahlen. Nochmals waren die Bahnen anstrengend
und man merkte natürlich auch die vorangehenden 5 Etappen
welche auf einer Höhe zwischen 1657 und knapp 2700 Meter
über Meer stattfanden. Dass sich das Wetter eher kühl und be-
reits ab 10.30 Uhr auch regnerisch präsentierte, war leider ein
Makel des Abschlusslaufes. So veranlasste es mehrere Teil-
nehmer/innen nach dem Zieleinlauf auch möglichst rasch die
Heimreise anzutreten. Daher konnten wir den 6 Tage OL auch
nicht richtig Revue passieren lassen. 10x war der zweite Lauf
im Stazer Wald auch der beste Lauf für unsere Mitglieder ge-
folgt vom ersten Lauf, mit Zielankunft im Flab-Lager S-chanf,
in welchem bekanntlich jeweils auch am zweiten Sonntag im
SWISS O WEEK 2016
37
März der Engandin Marathon endet, bei welchem 9 Läu-
fer/innen unseres Vereins das beste Resultat in Abhängigkeit
zur Bestzeit der Kategorienschnellsten erlaufen haben. 5 unse-
rer Skandialer haben auch zum Schlussspurt angesetzt und da-
her hat die Schlussetappe zu ihrem besten Resultat gezählt. Am
dritten (Diavolezza) und vierten Lauf (Maloja) wurde von je 11
Läufer/innen am wenigsten Punkte gesammelt. Nun wünschen
wir all jenen Läufer/innen, welche wegen Verletzungspech
nicht alle Etappen absolvieren konnten, vollständige und gute
Besserung. Herzlichen Dank auch an alle jüngeren Mitglieder
welche Zelt, Klubfahne und das Nachtessen in der Sonne in S.
Murezzan organisiert haben. Speziell zu erwähnen ist auch
Hansruedi Stämpfli, welcher die ganze Woche im Organisati-
onsteam mitgeholfen hat, dass die Zelte auf- und abgebaut
wurden.
Hans Rothenbühler
Auszug aus der Schlussrangliste
HE
104 Teilnehmer
1. Baptiste Rollier ANCO 6:12:03
6. Remo Ruch OLG Skandia 6:47:22
14. Christof Röthlisberger OLG Skandia 7:35:36
DE
58 Teilnehmerinnen
SWISS O WEEK 2016
38
1. Sabine Hauswirth ol norska 5:18:35
Martina Ruch OLG Skandia
HAL
82 Teilnehmer
1. Stefan Altorfer Rüebliland OK+ 4:55:05
7. Thomas Röthlisberger OLG Skandia 5:17:15
56. Timo Lehner OLG Skandia 6:42:52
HAM
97 Teilnehmer
1. Jan Schmid Team Pez & Snapple 3:00:50
38. Adrian Kernen OLG Skandia 4:21:33
48. Daniel Salzmann OLG Skandia
HAK
102 Teilnehmer
1. Jonas Gründler OLG Pfäffikon 2:19:04
21. Martin Salzmann OLG Skandia 3:30:29
HB
68 Teilnehmer
1. Patrick Zumsteg OLK Piz Hasi 2:42:58
39. Hans Rothenbühler OLG Skandia 5:08:19
SWISS O WEEK 2016
39
H45K
98 Teilnehmer
1. Tommy Jauhojärvi Asker siklubb 2:55:42
64. Stefan Ruch OLG Skandia 4:56:37
69. Reto Streit OLG Skandia 5:16:10
H60
102 Teilnehmer
1. Hansruedi Kohler OLG Dachsen 4:08:03
63. Beat Kühni OLG Skandia / OLV Hindelbank
6:41:51
H65
124 Teilnehmer
1. Pekka Marti ol.biel.seeland 3:33:42
40. Walter Marti OLG Skandia 5:25:15
48. Markus Liechti OLG Skandia 5:41:31
73. Fritz Sulzer OLG Skandia
77. Samuel Rettenmund OLG Skandia 6:26:26
H70
71 Teilnehmer
1. Ernst Baumann OL Regio Will 3:22:22
37. Hansueli Gerber OLG Skandia
40. Fritz Siegenthaler OLG Skandia 5:28:56
SWISS O WEEK 2016
40
H18
90 Teilnehmer
1. Andrin Gründler OLG Pfäffikon 3:52:02
74. Joël Lehner OLG Skandia 6:24:56
DAM
82 Teilnehmerinnen
1. Sonja Borner OLV Zug 3:17:22
18. Corinne Scheidegger OLG Skandia 4:22:06
43. Christine Gerber OLG Skandia
DAK
87 Teilnehmerinnen
1. Anna Naef OLG Bern 2:34:06
22. Aline Frank OLG Skandia 4:03:08
51. Jasmin Jenni OLG Skandia 4:31:43
D45
102 Teilnehmerinnen
1. Vroni König-Salmi Turun Suunnistajat 3:19:44
71. Ruth Ruch OLG Skandia 5:36:19
SWISS O WEEK 2016
41
D45K
96 Teilnehmerinnen
1. Kari Chritiansen Sandefjord OK 2:30:14
69. Sonja Streit-Lehmann OLG Skandia 4:57:06
D55K
26 Teilnehmerinnen
1. Regina Neukom OL Zimmerberg 2:30:59
8. Maria Sulzer OLG Skandia 4:03:18
D60
71 Teilnehmerinnen
1. Gerd Bjoerseth Krokstadøra IL 3:38:10
8. Rita Marti OLG Skandia 4:39:15
11. Susi Schlatter OLG Skandia
D65
52 Teilnehmer
1. Ruth Wydenkeller OLG Welsikon 3:25:19
21. Rosmarie Gerber OLG Skandia 5:40:05
40. Ursula Rettenmund OLG Skandia
Geburt von Florian Hofer - Herzliche Gratulation!
42
GEBURT VON FLORIAN HOFER - HERZLI-
CHE GRATULATION!
48. Emmentaler OL, Sonntag, 9. Oktober 2016: BACKAUFRUF!
43
48. EMMENTALER OL, SONNTAG, 9. OKTO-
BER 2016: BACKAUFRUF!
Liebe Skandialerinnen, liebe Skandialer
Schon bald ist es wieder soweit: Wir
vom Team Festwirtschaft sind auf eure
Hilfe angewiesen: Sowohl für unser
Dessertbuffet als auch für unsere
Sandwiches benötigen wir zahlreiche
feine Backwaren!
Zum einen Süsses…:
Torten (v. a. Quark- und Schwarzwäldertorten)
Cakes, Muffins, Früchtewähen etc. (je ausgefallener,
desto beliebter)
…zum anderen Salziges:
Züpfen für Sandwiches
Lasst eurer Kreativität freien Lauf! Wir freuen uns über jeden
Beitrag. Wichtig: Bitte Zutatenliste der Backwaren erstellen,
für unsere Kollegen von der Lebensmittelverordnung.
Bitte melde deine Backpläne bis am 25. September 2016 bei
Christine Gerber an: 079
357 78 09 oder chri-
J + S – Kurs Herbst 2016
44
J + S – KURS HERBST 2016
Gratulationen
45
GRATULATIONEN
Folgende Podestplatzierungen wurden von Skandia-
Mitgliedern an nationalen Läufen und Meisterschaften bisher
erreicht:
3. Nationaler OL Mitteldistanz, 25.6.16:
D35: Christine Stalder, 3. Rang
4. Nationaler OL Langdistanz, 26.6.16:
HAL: Thomas Röthlisberger, 2. Rang
5. Nationaler OL Sprintdistanz, 10.7.16:
D60: Rita Marti, 2. Rang
Zu diesen Erfolgen gratulieren wir herzlich!
Mutationen
46
MUTATIONEN
Neumitglieder
Selina Ingold
Teussenrain 1
3454 Sumiswald
Gönner
Reto Mosimann Christoph Mosimann
Oberfuhren 276 Oberfuhren 276
3534 Signau 3534 Signau
Adressänderungen
Ernst Mischler Felix Späth
Stationsweg 46 Jakobstrasse 61
3646 Einigen D – 57271 Hilchenbach-Müsen
Mitgliederbestand per 30. Juni 2016
Aktive 116
Jugendliche 6
Schüler 7
Total 129
WERDE SKANDIA-MITGLIED!
Und profitiere von den vielen Vorteilen als Klubmitglied. Fülle
das Formular aus und sende es an:
Christine Lehmann
Asylstrasse 32
3550 Langnau
o Mitglied
o Gönner
Name, Vorname:
Strasse:
PLZ / Ort:
Telefon:
E-Mail:
Geburtsdatum:
Datum, Unterschrift: