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Smartphones und Tablet PCs - reif für den Unternehmenseinsatz?
Prof. Dr. Wolf Knüpffer Leiter des Mobile Development Centers und des
Studienschwerpunktes E-Business an der Hochschule Ansbach eMail: [email protected]
Mobile Development Center@HS Ansbach Prof. Dr. Wolf Knüpffer
1. Ansbacher Unternehmergespräch am 14.5.12
Prof. Dr. Wolf Knüpffer
Hype um „Mobile Devices“
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Apple bleibt eine Gewinnmaschine: ... Während die iPhone-Verkäufe zum Vorjahr um 88 Prozent zulegten, rauschte der Absatz der iPad-Tablets - deren dritte Generation im März in den Markt eingeführt worden war - um satte 151 Prozent in die Höhe(vom 25.04.2012).
Smartphone-Boom verhilft Samsung zu Rekordgewinn Im ersten Quartal verbuchte Samsung einen Überschuss von rund 3,4 Milliarden Euro. Vor allem die starke Nachfrage nach Smartphones und Tablet-Computern beschert dem Konzern das Rekordergebnis (vom 27.04.2012).
Prof. Dr. Wolf Knüpffer
Die Betton Group hat eine App zur Visualisierung der Collection entwickelt, um Verkaufsgespräche zu unterstützen. Eine zweite App zeigt den Filialbetreibern Präsentationsmöglichkeiten auf. Daneben werden den Mitarbeitern über eine eigene Plattform zahlreiche Office-Apps zur Verfügung gestellt.
Die Deutsche Bank hat 2010 eine erste Beratungsanwendung auf iPads erfolgreich getestet. „Und mittlerweile läuft eine "VorsorgeApp" auf Apple-Tablets in rund 300 Filialen. Mit der Anwendung können die Bankberater ihren potenziellen Kunden eine mit spielerischen Elementen aufgewertete Visualisierung der persönlichen Situation zeigen (Computerwoche 2012).
Die SAP AG „setzt derzeit intern rund
3.500 iPads in der Entwicklung und im Vertrieb
ein“ (Computerwoche 2012)
Unternehmen entdecken Mobile Devices
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DATEV e. G. bietet den Mitgliedern über eine App aktuelle Infos zum Steuerrecht u. Ä. Services an.
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I. App-Angebot für Kunden z. B. Werbung, Information, neue Services, Produktergänzungen.
II. Speziallösungen für Außendienst und Vertrieb
z. B. Produktvisualisierung im Kundengespräch, Beratungsunterstützung, Support.
III. Unterstützung der Geschäftsführung und leitender Mitarbeiter Schnell und mobil Zugriff auf E-Mail, Unternehmensdaten und Anwendungen.
Mögliche Einsatzszenarien (Beispielhafte Auswahl)
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SAP CRM Sales Deutsche Bank
Fidelity Investment
Datev News
MyRemote
Stadt Würzburg Info
Mail Pages Citrix Reciver
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Probleme durch Mobile Devices
• Es existiert eine große Vielfalt an Geräten Ø Gewährleistung von Zugriffsschutz, Datenschutz und Datensicherheit ist
unterschiedlich.
• Geräte werden über Funknetze genutzt Ø Sichere Übertragung der Daten ist zu gewährleisten!
• Mobile Geräte können leicht in falsche Hände geraten
Ø Geschäftsdaten müssen jederzeit gelöscht werden können (Remote Wipe!).
• Installation einer Vielzahl von Anwendungen (Apps) möglich,
Updates erfolgen oft halbautomatisch Ø Schutz vor Schadsoftware ist zu gewährleisten. Ø Benötigte Software ist bereitzustellen und ggf. einzurichten.
• Geräte werden gerne auch privat genutzt
Ø Einhaltung von Sicherheitsstandards ist zu gewährleisten. Ø Trennung von privaten Daten und Geschäftsdaten.
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App-Entwicklung
App- Vertrieb
Aufgabenfelder
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Geräte- und App-Konfiguration
(Configuration Management)
Festlegen von Nutzungsrichtlinien
(Policy Management)
Service und Support
Technische Integration
Geräte- und App-Auswahl sowie deren Verwaltung
(Inventory Management)
Mobile Device Management (MDM)
Durchsetzung von Standards für Gerätesicherheit, Authentifizierung, Verschlüsselung
(Security Management)
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I. App-Angebot für Kunden Ausgangssituation: Die Kunden haben beliebige Endgeräte. Ein Einfluss über die eigene App hinaus ist nicht gegeben. Fragestellungen und Antworten: • Geräteauswahl: Welche Endgeräte sollen unterstützt
werden? ü iOS und Android decken über 50 % des Marktes ab. § Zukunft von Windows Mobile noch unklar.
• Vertrieb: Über welche Plattformen soll vertrieben werden?
ü Vertrieb von Android-Apps über beliebige Plattformen möglich. ü Bei Nutzung von App-Store/Android Market Einbehaltung
von 30% des Umsatzes. Entfällt bei kostenlosem Angebot!
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• App-Entwicklung: Welche Entwicklungsstrategie wird gewählt? Alternativen:
1. Native App-Entwicklung: Nutzung der vollen Funktionalität des Gerätes. § Die nativen Entwicklungswerkzeuge sind frei verfügbar. § Entwicklung unter iOS erfordert Registrierung
im iOS Developer Program. 2. Entwicklung einer Web-App im nativen Rahmen: Schnell zu entwickeln.
Funktion bisher eingeschränkt (HTML5?). 3. Plattformübergreifende App-Entwicklung:
ª Schnelle Entwicklung und Wartung. - Suboptimale Nutzung der jeweiligen Systemspezifika. § Hybride Entwicklungswerkzeuge z. T. OpenSource (z. B. PhoneGap).
• Technische Integration und Sicherheitsstandards § Informationszugriff auf ausgewählte und gesicherte Anwendungen beschränken! § Übermittlung sensibler Daten verschlüsseln! § Sicherheitsrelevante Daten (z.B. Login-Daten) sollten möglichst nicht
(unverschlüsselt) auf Endgeräten gespeichert sein.
I. App-Angebot für Kunden
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II. Speziallösungen für Außendienst und Vertrieb
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Ausgangssituation: Hier kann ein Gerätetyp für die Speziallösungen vorgegeben werden. Die Geräte sollten für den Einsatz vor Ort/beim Kunden optimal vorkonfiguriert werden. • Geräteauswahl
Die Endgeräte müssen die Anforderungen der Außendienst- und Vertriebslösung bestmöglich unterstützen (Bildschirmdarstellung, Gerätedesign, Robustheit etc.).
• App-Entwicklung und Distribution Überwiegend Entwicklung einer nativen App, da die Anwendung als Differenzierungsmerkmal beim Kunden dienen soll. Die In-house-Entwicklung und Distribution wird bei iOS durch das Enterprise Developer Program unterstützt. Ø Aufbau eines „Internen App-Stores“.
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II. Speziallösungen für Außendienst und Vertrieb
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Quelle: (Apple. com)
• Gerätekonfiguration • Administration und Konfiguration müssen automatisiert erfolgen
Ø Verteilung definierter Konfigurationsprofile (unter Blackberry OS und iOS möglich).
• Geschäftsanwendungen sowie Kunden und Geschäftsdaten müssen geschützt werden Ø Löschen von Anwendungen und Daten aus der
Entfernung (Remote Wipe). (Keine Funktion von Android!)
Ø Zugriffsschutz durch Codesperre!
• Nutzungsrichtlinien Wichtige Geschäfts- und Kundendaten sollten möglichst nicht auf dem Gerät gespeichert werden! Ø Speicherung in der Cloud! Ø Private Nutzung sollte beschränkt oder zumindest klar getrennt werden
(siehe Szenario III).
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III. Unterstützung der Geschäftsführung und leitender Mitarbeiter
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Ausgangssituation: Oft ist hier bereits eine hohe Gerätevielfalt vorhanden. Anwendungen und Daten werden beliebig, oft gleichermaßen privat und geschäftlich genutzt. Der Trend geht zum „bring your own device“ (BYOD)“. • Geräteauswahl und Gerätesicherheit
Ø Vorgaben für die Geräteauswahl sollten eine Abwägung zwischen den Sicherheitsanforderungen und Präferenzen der Nutzer sein.
Quelle: (Trendmicro 2012) Quelle: (Heise 2012)
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III. Unterstützung der Geschäftsführung und leitender Mitarbeiter
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• Durchsetzung von Nutzungsrichtlinien und Konfiguration Geschäftsdaten und Geschäftsanwendungen benötigen besonderen Schutz (rechtliche Konsequenzen bzw. Sicherheitsrisiko!). Ø Vorgabe von geschäftlich zu nutzenden Apps. Ø Klare Trennung von Geschäftsdaten und privaten Daten
1. durch Trennung in verschiedene „Container“ innerhalb einer integrierten Lösung (vgl. Good for Enterprise, Fixmos).
2. durch Abschottung mehrerer Bereiche durch „Virtualisierung“ (vgl. Lösung „Horizon Mobile“ der Firma VMWare).
Ø Zugriff auf interne Daten und Anwendungen nur über Firewall. Ø Durchsetzung der Nutzungsrichtlinien durch Vorgabe von Konfigurationsprofilen und Steuerung über integrierte MDM-Lösung.
Quelle: (Good Technologies 2012)
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III. Unterstützung der Geschäftsführung und leitender Mitarbeiter
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• Bereitstellung und Verwaltung der Apps Apps, Lizenzen und Konfigurationen sollten zentral verwaltet und bereitgestellt werden. Ø Android: Aufbau eines Softwarearchives und einer Download-Plattform mit
gängigen Werkzeugen möglich. Drittanbieter bieten „Enterprise App Shops“, wo Apps erworben und verwaltet werden können (vgl. Lenovo 2012).
Ø iOS: Das App Store Volume Purchase Program (zzt. nur in USA verfügbar) von Apple erlaubt den Erwerb von Business-Apps in großen Stückzahlen und den Aufbau eines eigenen „App-Stores“.
Quelle: (Apple.com2012)
Prof. Dr. Wolf Knüpffer
Erkenntnisse und Empfehlungen
Allgemein • Smartphones und Tablet PCs werden heute in fast jedem Unternehmen genutzt. Ø Mobile Device Management hat zentrale Bedeutung! Sicherheit der Auswahl der Endgeräte • Die gängigsten Endgeräte gewährleisten technisch durch besondere Konzepte
(Sandboxes, Signed Code) ein sehr hohes Sicherheitsniveau. • Eine Beschränkung auf Blackberry aus Sicherheitsgründen ist nicht mehr
gerechtfertigt. • Windows mobile 7 bietet aktuell eine sehr sichere Lösung, zukünftige Entwicklung
nicht absehbar. • Sicherheitsprobleme entstehen durch
§ die Nichteinhaltung von Sicherheitsstandards durch die Nutzer, § die Vielfalt unterschiedlicher Geräte und Systemversionen von Android.
Ø Management durch integrierte MDM-Lösung und klare Regeln erforderlich. App-Entwicklung • App-Entwicklung ist ähnlich komplex wie klassische Softwareentwicklung. • User Interface Design ist entscheidend, bisher noch native Entwicklung empfohlen.
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Mobile Development Center@HS Ansbach Prof. Dr. Wolf Knüpffer
Viel Erfolg im
„Mobile Business“!
Prof. Dr. Wolf Knüpffer
Quellen I
Wissenschaftliche Arbeiten an der Hochschule Ansbach • Döppers, C. (2011). Tablet-PCs in der Automatisierungstechnik. Unveröffentlichte Bachelorarbeit
an der Hochschule Ansbach.
• Gracklauer, M. (2011). Evaluierung möglicher Ansätze zur plattformübergreifenden Anwendungsentwicklung für mobile Endgeräte. Unveröffentlichte Bachelorarbeit an der Hochschule Ansbach.
• Herbig, T. (2012).Untersuchung über Betriebssysteme für mobile Endgeräte am deutschen Markt unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung einer stern.de-App für Windows 7. Unveröffentlichte Bachelorarbeit an der Hochschule Ansbach.
Fachartikel in Zeitschriften • Hoormann, M. O. (2012). Rechtliche Fallstricke bei der geschäftlichen Nutzung privater
Endgeräte. In: IX 4, 2012. S. 62-65. Heise Verlag.
• Puppe, C. (2012). Privates und Geschäftliches auf einem Gerät voneinander trennen. In: IX 4, 2012. S. 56-60. Heise Verlag.
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Prof. Dr. Wolf Knüpffer
Quellen II
Internet-Artikel und Studien • Computerwoche (2012). Wie Unternehmen iPad & Co. Nutzen. Erschienen am 22.03.12. Abgerufen am 13.05.12 von http://www.computerwoche.de/management/it-strategie/2367428/.
• Good Technologies (2012). Good for Enterprise. Abgerufen am 13.05.12 von http://media.www1.good.com/documents/gfe_brochure.pdf.
• Heise (2012). iOS führt vor Blackberry und Android in Firmennetzwerken. Erschienen am 19.01.12. Abgerufen am 13.03.12 von http://www.heise.de/mobil/meldung/iOS-fuehrt-vor-Blackberry-und-Android-in-Firmennetzwerken-1417450.html.
• Lenovo (2012). Lenovo Launches New Mobile App Shop Just for Businesses. Erschienen am 27.03.12. Abgerufen am 13.05.12 von http://news.lenovo.com/article_display.cfm?article_id=1575.
• Trendmicro (2012). Enterprise Rediness of Consumer Plattforms. Abgerufen am 13.03.12 von http://www.trendmicro.com/cloud-content/us/pdfs/business/reports/rpt_enterprise_readiness_consumerization_mobile_platforms.pdf.
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