spanischkurse madrid

2
Die kleinen, aber feinen Unterschiede: Spanien und Deutschland Spanien und Deutschland sind zwei europäische Länder, und auch wenn zwischen ihnen nur etwa 2000km liegen, zeigen sich viele Unterschiede in der Kultur der beiden Länder. Und damit meine ich nicht die typischen Stereotype, wie den Stierkampf für Spanien und die Bratwurst für Deutschland. Weg mit den Klischees, was ist wirklich anders? Zeitverschiebung der etwas anderen Art Für diejenigen, die nach Spanien reisen und aus dem Flugzeug aussteigen, mögen sich vielleicht fragen: Muss ich meine Uhr umstellen? Nein. Doch trotzdem: die Tage sind lang, die Sonne geht sehr spät unter. Ein paar Tage hier verbracht kommt der Gedanke wieder… “Da muss es doch eine Zeitverschiebung geben.” Ganz unrecht hat man da nicht. Ganz recht aber auch nicht. Spanien lebt seit gut 70 Jahren in der falschen Zeitzone: eigentlich gäbe es schon eine Stunde Zeitverschiebung, jedoch wurde 1940 aus politschen Gründen in die Mitteleuropäische Zeit gewechselt. Trotzdem exisitert immer noch eine gewisse Zeitverschiebung für den Deutschen. Dass die Essenszeiten hier ein bischen anders sind (Mittagessen zwischen 15-16 Uhr und Abendessen zwischen 21-23 Uhr) ist da noch absehbar. Es geht später in die Arbeit, später ins Nachtleben, später ins Bett Der ganze Tagesablauf einfach um ein paar Stunden verschoben. Im Alltag Unterschiede gibt es natürlich nicht nur im Tagesrhythmus, sondern auch im Umgang mit den Spaniern. Um nicht in ein Fettnäpchen zu treten, hier ein paar wesentliche Dinge: Die Hand zur Begrüβung gibt man sich hier eher selten, Küsschen links, Küsschen rechts zwischen Männern, zwischen Frauen, zwischen Mann und Frau ist angebracht. Des Weiteren versüβlichen die Spanier gerne alles und sprechen hauptsächlich mit Diminutiven (“Häuschen, Bierchen, Sträβchen und so weiter). Doch das ist noch nicht alles, man redet sich hier ständig mit Kosenamen an auch fremde

Upload: tandemmadrid

Post on 13-Apr-2017

102 views

Category:

Education


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Spanischkurse madrid

Die kleinen, aber feinen Unterschiede:

Spanien und Deutschland

Spanien und Deutschland sind zwei europäische Länder, und auch wenn zwischen ihnen

nur etwa 2000km liegen, zeigen sich viele Unterschiede in der Kultur der beiden

Länder. Und damit meine ich nicht die typischen Stereotype, wie den Stierkampf für

Spanien und die Bratwurst für Deutschland. Weg mit den Klischees, was ist wirklich

anders?

Zeitverschiebung der etwas anderen Art

Für diejenigen, die nach Spanien reisen und aus dem Flugzeug aussteigen, mögen sich

vielleicht fragen: Muss ich meine Uhr umstellen? Nein. Doch trotzdem: die Tage sind

lang, die Sonne geht sehr spät unter. Ein paar Tage hier verbracht kommt der Gedanke

wieder… “Da muss es doch eine Zeitverschiebung geben.” Ganz unrecht hat man da

nicht. Ganz recht aber auch nicht. Spanien lebt seit gut 70 Jahren in der falschen

Zeitzone: eigentlich gäbe es schon eine Stunde Zeitverschiebung, jedoch wurde 1940

aus politschen Gründen in die Mitteleuropäische Zeit gewechselt. Trotzdem exisitert

immer noch eine gewisse Zeitverschiebung für den Deutschen. Dass die Essenszeiten

hier ein bischen anders sind (Mittagessen zwischen 15-16 Uhr und Abendessen

zwischen 21-23 Uhr) ist da noch absehbar. Es geht später in die Arbeit, später ins

Nachtleben, später ins Bett – Der ganze Tagesablauf einfach um ein paar Stunden

verschoben.

Im Alltag

Unterschiede gibt es natürlich nicht nur im Tagesrhythmus, sondern auch im Umgang

mit den Spaniern. Um nicht in ein Fettnäpchen zu treten, hier ein paar wesentliche

Dinge: Die Hand zur Begrüβung gibt man sich hier eher selten, Küsschen links,

Küsschen rechts zwischen Männern, zwischen Frauen, zwischen Mann und Frau ist

angebracht. Des Weiteren versüβlichen die Spanier gerne alles und sprechen

hauptsächlich mit Diminutiven (“Häuschen, Bierchen, Sträβchen und so weiter). Doch

das ist noch nicht alles, man redet sich hier ständig mit Kosenamen an – auch fremde

Page 2: Spanischkurse madrid

Leute. Vielen Dank mein Herz, Himmel, Sohn etc. Daran muss man sich erst einmal

gewöhnen. Erschrick also nicht, wenn dich im Supermarkt jemand mit Schatz anspricht.

Beim Ausgehen…

Wenn man sich zum weggehen trifft, wird nicht gleich in die nächste Bar gestürmt. Hier

wird sich erst einmal ausgiebig begrüβt und sich gegenseitig auf den neuesten Stand

gebracht. Hat man dann später einen Ort gefunden, wird es in einer gröβeren Gruppe

manchmal schwierig einen Platz zu finden. Auf keinen Fall darf man sich hier zu

anderen Leuten an den Tisch setzen. Dies zeugt von wenig Respekt. Was man durchaus

tun kann, ist nach einem Stuhl zu fragen. Auβerdem geht man immer dort hin, wo am

meisten Leute sind, auch wenn fast kein Platz mehr ist. Neigt sich der Abend zu Ende,

zeigt sich noch ein groβer kultureller Unterschied: das Bezahlen. Hier wird zusammen

bezahlt, egal wer was getrunken hat, die Rechnung wird gerecht auf alle verteilt.

Wichtiger ist hier das Beisammensein und nicht der Wert des Getränks. Salopp gesagt

zahlt man dafür, dass man in Gesellschaft ist, und nicht, das was man getrunken oder

gegessen hat. Trinkgeld wird deswegen auch zu Lasten der Bedienungen sehr wenig

gegeben, da es nur eine Rechnung gibt. Jedoch freuen sich die Kellner, wenn jemand

mal mehr gibt.

Das sind einige Unterschiede, die auf den ersten Blick ins Auge fallen… Es gibt hier

noch viel mehr, aber diese solltet ihr einfach selbst herausfinden. Viel Spaβ beim

spanisch Lernen und dem Entdecken einer etwas anderen Kultur!

Lisa Kunert – Tandem Madrid: Spanischkurse in Madrid: http://de.tandemmadrid.com/