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Fachmagazin für Innenarchitektur und Design Nummer 3 | Juni 2016 F F F F F F F F F Fa a a a a a a a a a a a ac c c c c ch h h h h h h h h h h h h h h h hm m m m m m m m m m m m m m m m ma a a a a a a a a a ag g g ga a a a a a a a a a a a az z z z z zi i i i i i i i i i i i in n n n n n n n n n n f f f f f f f f f f ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ür r r I I I In n nn ne e e e e e e e e e e e e en n n n n n n n n n n n n na a a a a a a a a a ar r r r r r r r r r r rch h h h h h h h hi i i i i i i i i i it t t t t t t t t t t t te e e e e e e e e e e e e e e ek k k k k k k kt t t t t t tu u ur r un nd d d d D D D De es s s s s si i i i i i ig g g gn n n Home Electronics: rekordverdächtig Porträt: EOOS Werkschau: Zbären Küchendesign MILANO 16

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Fachmagazin für Innenarchitektur und Design

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Fachmagazin für Innenarchitektur und DesignNummer 3 | Juni 2016

FFFFFFFFFFaaaaaaaaaaaaacccccchhhhhhhhhhhhhhhhhmmmmmmmmmmmmmmmmmaaaaaaaaaaaggggaaaaaaaaaaaaazzzzzziiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnn fffffffffffüüüüüüüüüüüüüürrr IIIInnnnneeeeeeeeeeeeeennnnnnnnnnnnnnaaaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrchhhhhhhhhiiiiiiiiiiittttttttttttteeeeeeeeeeeeeeeekkkkkkkktttttttuuurr unndddd DDDDeessssssiiiiiiiggggnnn

Home Electronics:rekordverdächtig

Porträt:EOOS

Werkschau:Zbären Küchendesign

MILANO 16

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Ditex Intérieur Sàrl, Rue de Vuippens 77, 1630 BulleTel. 026 915 97 97, Fax 026 915 97 [email protected], www.ditexinterieur.ch

Handel ist in unserer Branche bekanntlich

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wir von Ditex-Interieur seit über vierzig Jahren

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Besuchen Sie unsere Showrooms in unserem

Hauptsitz in Bulle und neu auch in Zürich.

Fotos: Casamance News 2016

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Fast sollte man meinen, wir hätten eine spectrooms- Ausgabe für

Reiselustige in Sachen Design produziert: Das Porträt über die

EOOS lockt an die 15. Internationale Architektur-Biennale 2016

nach Venedig. Die Designer sind eines der drei ausgewählten

Teams, die den Österreich-Pavillon in den Giardini gestalten.

Der Salone del Mobile in Mailand ist zwar Vergangenheit. Vieles,

was aber ausserhalb der Messe auf den Fuori Salone und in den

Showrooms präsentiert wurde, ist aber noch bis zum September zu

besichtigen: Lesen Sie dazu unbedingt den Artikel unserer Redak-

torin Suzanne Schwarz, die viele Insider-Informationen preisgibt.

Auch Martina Schober, die mit der südtoskanischen Maremma

stark verbandelt ist, versteht es, ihre Liebe zur Toskana und deren Traditionen,

deren Handwerk und dem Alltagsdesign sinnlich zu vermitteln – und einem

die Augen für die kleinen Details zu öffnen. Und wir berichten von Sonne,

Meer und blauem Himmel, eingefangen in einem Ferienhaus des Architekten

Sandell an der ägäischen Küste: Hier, wo es weniger regnet, kann man sowohl

träumen als auch selber hinreisen.

Und wenn das nicht möglich ist: Auch zuhause kann man sich Träumen hinge-

ben. Die heutige Home Electronic mit ihren phantastischen Bildern und dem

wunderbarem Ton macht’s möglich. Alles miteinander so vernetzt, dass dem

Hochgenuss nichts im Wege steht.

Möglich wäre aber auch, mit spectrooms in Händen auf der eigenen Terrasse in

der Sonne zu liegen – falls sie dann einmal scheint – und sich von den vielen

Themen dieser Ausgabe inspirieren zu lassen.

Ich wünsche Ihnen ein lustvolles Lesevergnügen.

Herzlich

Sigrid Hanke

E D I T O R I A L

I M P R E S S U M «spectrooms» – 4. Jahrgang 2016

Herausgeber Fachkom GmbH

Spinnereistrasse 12, Postfach 1758135 Langnau a. A.

Tel. +41 (0)43 377 89 04 Fax +41 (0)43 377 89 05

E-Mail [email protected] www.spectrooms.ch

Geschäftsleitung Renato Polentarutti

[email protected]

Bettina Meier [email protected]

___

Redaktion Sigrid Hanke Medien arbeit

Trichtenhausenstrasse 81, 8053 Zürich Tel. +41 (0)43 499 99 01

[email protected]

ChefredaktorinSigrid Hanke

[email protected]

Stellvertretende ChefredaktorinSuzanne Schwarz

[email protected]

Art Director Mark Frederick ChapmanNextforce GmbH, Zürich

___

Anzeigen Tel. +41 (0)43 377 89 04 [email protected]

Abonnemente Tel. +41 (0)43 377 89 04

[email protected]

Abopreis Fr. 85.– inkl. MWST

Erscheinung 6-mal jährlich

7000 Exemplare notariell beglaubigt 2015

___

Druckerei galledia ag, 9230 Flawil

ISSN 1664-6835

Titelbild

Salone del Mobile Milano © Andrea Martiradonna

Nachdruck von Texten nur mit Zustimmungder Redaktion und mit

Quellenangaben gestattet.

Mit Projekten von Mitgliedern des Titelbild: Aus der Sonderschau «Stanze. Altre filosofie dell‘abitare». Triennale di Milano, Dienstag bis Sonntag 10.30 bis 20.30 Uhr. Bis 12. September 2016.

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Schweizer Perfektion für zuhause

Mit dem Combi-Steam kocht man gerne.V-ZUG erleichtert Ihnen das Kochen mit einfachen und individuellen Lösungen. Der neue Combi-Steam MSLQ ist das weltweit erste Gerät, das konventionelle Beheizungsarten, Dampf und Mikrowelle in sich vereint. So macht schnelles und gesundes Kochen Freude: vzug.com

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A U S G A B E 3 / 2 0 1 6

I N H A L T

04 Ticker Von Re-Openings, neuen Ausstellungen, Bodenbelägen,

teppichen, Kooperationen und Übernahmen.

06 Porträt Eoos versteht Design als poetische Disziplin, die sich im

Spannungsfeld zwischen Archaik und Hightech bewegt, sowie als kulturelle Dienstleistung an die Gesellschaft.

10 Milano Salone del Mobile – die Messe und ihre Tendenzen.

18 Eurocucina Gekocht wird immer – auch wenn gewisse Trendforscher

voraussagen, dass es bald keine Küche mehr geben wird. Aber muss man überhaupt noch kochen können, oder übernimmt die Technik die Kochkunst?

22 Fuori Salone Die Showrooms in der Zona Tortona, dem Quartier Brera,

die Triennale … Höchst spannend, während der Messe aber

26 Salone Satellite Die Plattform für junge Designer bis 35 und stand dieses Jahr erstmals unter dem Thema «Neue Materialien – Neues Design»

30 Alltagsdesign Von Natur aus trendresistent: Geschichte und Geschichten

aus der Maremma – eigenwillige «Ready-mades» für den Alltagsgebrauch.

34 Teppiche Die Textildesignerin Martina Zünd Gygax spielt mit dem

eklektischen Prinzip und kombiniert geometrische Textil-

der Tropen.

36 Werkschau Zbären ist eine Küchenmanufaktur, die sich mit exklusiven

Traumküchen international einen Namen gemacht hat und dabei auf traditionelle Werte und innovative Professionalität setzt. Eine Werkbesichtigung.

40 Home Electronics Eine Entwicklung, die sich im Rekordtempo ständig selbst

erneuert. Die Trends sind bessere Qualität, ein grösseres Angebot an Inhalten sowie smarte Funktionen – neben Nostalgie-Produkten.

44 Ferienhaus Sonne, Meer und blauer Himmel – eingefangen in einem

Ferienhaus des Architekten Thomas Sandell im malerischen Gümüslük an der ägäischen Küste.

48 House No. 1 ein Kraftort: Das Holzhaus des Künstlers Ugo Rondinone

vereint zugleich japanische Baukunst, die amerikanische Arts & Craft-Bewegung sowie dessen eigene Kunst.

52 Allerlei Von einladenden Bars und schönen Holzböden, einer Sauna

auf zwei Quadratmetern mit drei Erholungsoasen, Lavabos aus Beton, neue Böden im Nu umgestaltet; Termine.

54 WID Eine Rückschau auf den jährlichen «World Interiors Day»,

der diesmal im Stilhaus Rothrist stattfand und unter dem Motto «Interiors Intelligence» stand.

56 Vorschau spectrooms Nr. 4, erscheint im August.

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Als Pionier hat Theo Breisacher 1966 das erste Schrank-Anbau-System als abso- lutes Novum auf dem Schweizer Markt eingeführt – und damit die Firma Alpnach Norm-Schrankelemente gegründet. Der Name steht auch 50 Jahre später – inzwi-schen von der Tochter in zweiter Gene- ration geführt – für hohe Qualität, individuelle Produkte, gute Beratung und perfekte Stauraum-Lösungen. Acht eigene Filialen und die neu umgebaute permanente Ausstellung in Cham zeugen vom Erfolg der Unternehmung. Hier erlebt der Kunde hautnah und spürbar

-gen, kann individuelle Schrankausstat-tungen auf deren Alltagstauglichkeit prüfen und sich die Vorzüge der einzel- nen Schrank-Systeme mit Schiebetüren und Flügeltüren zeigen lassen – inklusive praktischen Zugängen zu Wasser- und Stromverteilern, welche unscheinbar im Schrank integriert sind und beweisen, dass ein Schrank durchaus mehr kann, als «bloss» Gegenstände aufzunehmen und aufzubewahren.

Ausstellung Cham:Alpnach Norm-Schrankelemente AG Alte Steinhauserstrasse 1, 6330 Cham

alpnachnorm.ch

Natuzzi Re-Opening Flagship Store ZürichDrei Wochen haben die Planung und der Umbau an der Zürcher Talstrasse gedauert, nun erscheint der Flagship Store im ele - ganten, modernen und grosszügigen Ambiete. Auf 700 Quadratmetern präsen- tiert Natuzzi zeitlose Möbel, die Design und Funktion kreativ zu verbinden wissen. «Die Modernisierung des Stores an der Zürcher Talstrasse ist erst der Anfang», so Pasquale Junior Natuzzi, «auch die Läden in Etoy und in Dübendorf (hier sogar mit einer Verdoppelung der Ladenfläche) werden an das neue Konzept angepasst.»Neben den Standorten erfährt auch das Natuzzi Service-Angebot eine Aktualisie-rung: Das Swiss Package umfasst zusätz- lich zu einer verlängerten Garantie die Beratung eines Interior Designers, Reinigungs-Kits und, wie gehabt, gratis Lieferung und Entsorgung des alten Sofas. natuzzi.ch

Bodenbelag

abgekupfertInterface, weltweit führender Hersteller von textilem, modularem, nachhaltig produziertem Bodenbelag präsentiert ihre neue Kollektion World Woven™ und folgt damit dem globalen Trend handge-fertigter, traditioneller Materialien. Vom Designer David Oakey entwickelt, vereint die Kollektion modernes Stilempfinden mit der Ästhetik zeitloser traditioneller Textilien wie Tweed und den massge-schneiderten gewebten Textilien, die Oakey aus seiner Kindheit in Grossbritan-nien kennt. «Das Schöne an handgeweb-ten Stoffen ist, dass sie natürlicher sind als die künstliche Gleichförmigkeit maschinell gefertigter Textilien», sagt Oakey. «So entsteht die gleiche Vielfalt, wie wir sie in der Natur erleben», führt Oakey fort. «World Woven schafft keinen direkten, sondern durch Farb- und Texturvariation impliziten Bezug zur Natur. Die Kollektion überzeugt durch das wohnliche Gefühl, das sie erzeugt sowie durch ihre unzäh- ligen Kombinationsmöglichkeiten.»Die World-Woven-Kollektion besteht aus sechs 25 × 100cm-Skinny Planks und drei quadratischen Produktreihen mit jeweils acht Farbvarianten. interface.com

SchranksystemeInspirierende Produktvielfalt erspüren

Duschen und Baden

aus einem Guss

Am 18. Mai wurde unter Anwesenheit von Andreas Dornbracht im talsee FlagshipStore in Hochdorf auf 120 Quadratmetern die neue «purity Ausstellung» eingeweiht. Purity steht für individuelle und fugenlose Dusch- und Badewannen-Lösungen aus Corian. Anders als bei herkömmlichen Bad-Umsetzungen können bei «purity» die Dusche und die Badewanne fugenlos verbunden werden. Sie sprechen dieselbe Designsprache und sind dennoch funktional getrennt. Der stufenlose Walk-in-Einstieg in die Dusche bietet dem Kunden nebst der komfortablen Funktion

auch ästhetisch einen Mehrwert. Bereits seit einiger Zeit besteht eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen talsee und Dornbracht. Beide Firmen sind auf der ständigen Suche nach Innovationen und beobachten den immer aktueller werden- den Trend der Individualisierung von privaten Bädern. Dabei spielen die zwei weiteren Megatrends «Digitalisierung» und «Healthness» eine wichtige Rolle. Durch das gebündelte Know-how entstehen besondere und individuelle Bäder. dornbracht.com | talsee.ch

Grossandrang und strahlende Gesichter: Pasquale Junior Natuzzi und Stefano Rezzin, Regional Manager Europe am Re-Opening des Flagship Stores.

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ÜbernahmeGemeinsam sind wir stärker!WILLISAU SWITZERLAND, ihres Zeichens grösste Herstellerin von Tischen, Stühlen und Wohnmöbeln für den Einrichtungs-bereich in der Schweiz, übernimmt im Zuge einer Nachfolgeregelung von Markus Bischofberger (Inhaber) zum 01.09.2016 die ZUMSTEG SWITZERLAND und wird diese unter Zumsteg Collection AG mit Sitz in CH-6130 Willisau weiterführen. ZUMSTEG ist ein Produzent von hochwertigen Wohn- und Gartenmöbeln. Design, Innovation und Technik zeichnen die Produkte von Willisau Switzerland aus. «Mit der Übernahme von ZUMSTEG SWITZERLAND werden diese Tugenden in perfekter Weise ergänzt und das Sorti - ment sinnvoll vervollständigt», ist Patrick Brunner, CEO Willisau Switzerland, überzeugt. Die Marke ZUMSTEG SWITZER-LAND wird aufrechterhalten. Der Produk- tionsstandort in Full-Reuenthal wird weitergeführt, die Administration und die Endmontage werden in Willisau in Personalunion für beide Firmen konzent-riert. willisauag.ch

Mit VERTICALIS von Hydroplant wird Innen- design neu definiert. Die Natur ist nicht mehr nur Sujet, sie wird selbst zum Künst- ler. Der lebende Wandteppich wächst und wandelt stetig das Erscheinungsbild. Wie ein Gemälde kann das mit unterschied-lichsten Pflanzen und Moosen bepflanzte Modul im Innenraum an jede Wand mon- tiert werden. Dass Pflanzen positiv auf Menschen wirken, ist längsten bekannt. Pflanzen können jedoch weit mehr als nur das Gemüt erfreuen; während der Photosynthese wandeln Pflanzen mit Sonnenlicht Kohlen- dioxid in Zucker und Sauerstoff um, sie binden nachgewiesenermassen Fein- staub und können sogar die Luft reinigen. Zudem sorgen Pflanzen für eine natürlich befeuchtete Atemluft. Der Wandteppich-aufbau: Die Pflanzen wachsen in einer hygienischen Wurzelmatte. Der Wasser-speicher ist nicht sichtbar und dank des integrierten Wassersystems erfolgt eine gleichmässige Bewässerung. Die Dimen sionen betragen 129 × 7,5 × 59 cm. Der Rahmen ist aus Kunststoff in den Farben Schwarz, Weiss oder individuell erhältlich. verticalis.ch | hydroplant.ch

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KooperationRuckstuhl kooperiert mit dem Istituto MarangoniRuckstuhl präsentierte ein gemeinsames Projekt mit der Mode- und Designschule Istituto Marangoni in Mailand. Studierende des Masterstudiums Home Collection ge- stalteten die Inszenierung des Ruckstuhl Showrooms in der Via Cerva anlässlich des Salone del Mobile.Mit der Präsentation «Weaving Senses» wurde die Seele der Marke bestens getrof- fen. Im Mittelpunkt der Inszenierung standen die Fertigung und die Materialien der Naturfaserteppiche von Ruckstuhl. Die präsentierten Teppiche werden aus der Pflanzenfaser Fiqué in Handarbeit in Kolumbien gefertigt. ruckstuhl.com

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P O R T R Ä T

EOOS

Unsere Sympathie gehört dem Irrtum, dem Paradoxen und dem unmittelbaren Gedanken.

Martin Bergmann, Gernot Bohmann

und Harald Gründl lernten sich wäh-

rend ihres gemeinsamen Studiums

an der Hochschule für angewandte

Kunst in Wien kennen. Sie absolvier-

ten dort die Meisterklasse Design bei

Paolo Piva. Im Jahr 1995 gründeten

die drei Freunde gemeinsam das Ate-

lier EOOS, gaben ihrem Unternehmen den Namen eines der Zugpferde des

Sonnenwagens in Ovids «Metamorphosen». Damals entwickelten sie auch be-

reits ihre bis heute bewährte und geschützte Forschungs-Methode. «Poetische

Analyse». EOOS nutzt die poetische Analyse® als Werkzeug für ihre Pro-

duktentwicklungen, um tief sitzende Bilder, Rituale und Mythen zu ergrün-

den, welche die Basis für neue Entwürfe sind. Über die Kultur der menschli-

chen Rituale befragen die drei Designer Sinn und Funk tion von Gestaltung. So

entstehen neue Konzepte in Produkt- und Retaildesign für so unterschiedliche

Kunden wie zum Beispiel Bulthaup, Duravit, Zumtobel, Armani Cosmetics

oder die Bill & Melinda Gates Foundation.

Für seine Arbeiten wurde das Team bisher mit über 130 Designpreisen ausge-

zeichnet, darunter befinden sich die wichtigsten wie der Compasso d’Oro, der

Designpreis Deutschland, mehrere red dot- und iF-Gold-Awards, Best of Neocon

Gold sowie Wallpaper-Auszeichnungen. Das MAK, Museum für angewandte

Kunst in Wien, widmete EOOS 2015 eine eigene Ausstellung, die Einblicke

gab in den Arbeitsprozess und in das umfangreiche und vielschichtige Werk

der Designer. Dies war auch der Anlass, gemeinsam die Monographie «by

EOOS» herauszubringen.

Places for PeopleDas Designteam EOOS hat ein Konzept für die Adaption einer rund 56’000 m2

grossen ehemaligen Zollamtsschule in Zentrumsnähe entwickelt. Orte für

Menschen, Orte, die aufzeigen, wie Architektur ihrem sozialen, gesellschaftli-

chen und ästhetischen Auftrag gerecht werden kann. Mit den Resultaten aus

diesen interaktiv betriebenen Studien tritt Österreich in Venedig auf. Dabei

geht es nicht nur um die Problematik der Integration von Flüchtenden. Eher

darum, wie wir in Zukunft zusammen in unseren Städten und öffentlichen

Räumen leben wollen. www.ortefuermenschen.at

Die Blue Diversion ToiletÜber 2,6 Milliarden Menschen haben noch heute keinen Zugang zu sicheren,

hygienischen sanitären Einrichtungen, ein unerträglicher Missstand. Das fan-

den auch Melitta und Bill Gates und veranstalteten 2011 einen Wettbewerb zur

Neuerfindung der Toilette. Einer Toilette, die überall funktioniert und sowohl

an der Millionärs-Strandparty als auch

in der tiefsten Wildnis funktioniert,

ohne Kanalisation und Fremdenergie.

Und die kaum etwas kostet, sondern

im Gegenteil wertvolle aufbereitete

Produkte und Jobs produziert. EOOS

entwickele gemeinsam mit Forschern

des Schweizer Wasserforschungsins-

tituts Eawag ein viel beachtetes marktreifes Projekt. bluediversiontoilet.com

Möbel- und ProduktdesignSeit 20 Jahren befasst sich das EOOS-Team mit 20 Mitarbeitenden vorwiegend

mit Möbel-, Produkt- und Shop-Design. Das Kunden-Portfolio liest sich wie

das Who’s who der internationalen Hersteller. Am Anfang stand vor allem

Shopdesign. Heute sind ebenso ihre möbelnahen Produkte gefragt und be-

kannt, Entwürfe zum Leben – Arbeiten – Kochen.

Die Beziehung zu ihren Herstellern ist stets eine langfristige. Seit 15 Jahren

entwirft EOOS regelmässig für Duravit, fast ebenso lang gibt es ihre Lamy-

Kugelschreiber. Auch das Kennenlernen kann eine gewisse Zeit dauern, kurz-

fristige Affären sind nicht ihr Ding. Mit Knud Eric Hansen von Carl Hansen &

Son – ihm wurde EOOS vom Inhaber der Bulthaup-Küchen empfohlen – fan-

den erst mal acht Jahre lang immer wieder Gespräche statt, bevor 2015 mit

dem Embrace Chair das erste Produkt präsentiert werden konnte, die Neuinter-

pretation eines klassischen Esstischstuhls. EOOS und der dänische Hersteller

Hansen wollten beide diese Zusammenarbeit, denn EOOS bringt durch lang-

jährige Erfahrung – mit unter anderen der Firma Walter Knoll – wertvolle

Polster möbel-Kompetenz mit und erkannte in der Produktionsweise von Carl

Hansen das Know-how des traditionellen Schreinerhandwerk, mit wertvollem

Holz und heutiger Technologie. «Wir sehen die Produkte vor uns, wenn Han-

sen spricht», sagt EOOS. Und Hansen meint: «Holz mit Polsterung ist ein

schwieriges Unterfangen, EOOS beherrschen das, ihre neuen leichten Polster,

drei dimensional hineingefaltet, verleihen dem Embrace Chair den notwendi-

gen modernen Twist und eine geradezu skulpturale Präsenz.»

Ähnliche Worte auch bei Walter Knoll. Auch hier geht es um die Kunst des

Handwerks, um Kreativität, Liebe zum Material Sattelleder, zum Detail der

Verarbeitung mit klaren Nahtbildern.

Für Fürstenberg Porzellan entwickelte EOOS das Tafelgeschirr Omnia, das aus

nur vier Teilen besteht. «In einer Welt, die sich schneller und schneller dreht,

sehnen wir uns nach einem Stück Unvergänglichkeit und Reduktion auf das

Wesentliche», lautete der Anspruch beider Seiten.

Die Liste mit erfolgreichen Produkten für internationale Hersteller kann end-

los fortgesetzt werden.

An der 15. Internationalen Architektur-Biennnale 2016 in Venedig wird in diesen

Tagen ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte von EOOS geschrieben. Die

Designer sind eines von drei ausgewählten Teams, die den Österreich-Pavillon in

den Giardini bespielen.

Text: Suzanne Schwarz | Porträtfoto: | Fotos: zvg

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Grosszügiger Komfort und eigenwilliger Charakter zeichnen die Polstermöbel «Isanka» aus. walterknoll.de

Die Embrace-Kollektion verkörpert die Synthese von Ästhetik, Handwerkskunst und Komfort. carlhansen.com

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Was einer nicht allein denken könnte, sehen drei! Spüren, wenn ein Produkt reif ist. Wie und wann die drei EOOS-Gründer fühlen, wenn ein Produkt reif ist, ist sicherlich Teil ihres Erfolges.

Was macht die Unverwechselbarkeit von EOOS-Design aus? «Design muss genau richtig zwischen Gegen-

wart und Zukunft liegen. Eben deshalb arbeiten wir ja mit unserer poetischen Analyse®. Diese hilft uns bei

der Ideenfindung und im Verlauf der Ausarbeitung bis hin zum fertigen Produkt.»

EOOS versteht Design als poetische Disziplin, die sich im Spannungsfeld zwischen Archaik und Hightech

bewegt, sowie als kulturelle Dienstleistung für die Gesellschaft. Die Designer glauben an die Kraft von Ob-

jekten mit Authentizität, die Reaktionen ihrer Hersteller und der Konsumenten bestätigen diese Haltung.

Nicht zuletzt deswegen wurden sie im Jahr 2007 vom ORF und den Lesern der Tageszeitung «Die Presse»

zu «Österreichern des Jahres» gekürt. eoos.com

Monographie by: EOOSDesign zwischen Archaik und Hightech, herausgegeben von EOOS und MAK. 300 Seiten mit vielen Bildern und Texten sowie einer Werkeinführung, Übersicht und Werkverzeichnung 1995 – 2015. Erschienen im Birkhäuser Verlag Basel.ISBN 978-3-0356-0605-8 www.birkhauser.com

Das Geschirr «Omnia» besteht aus nur vier Teilen und besticht durch ausgeklügeltes Design, Spiel mit Kontrasten und Vielfalt der Einsatz-möglichkeiten. fuerstenberg-porzellan.com

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Tord Boontjes Tochter Evie zeichnete ihrem Vater einen «Traumfänger» zum Geburtstag, die Inspiration zu den im Senegal von Hand gefertigten Möbeln, moroso.it

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M I L A N O

Salone del

Mobile

Neuer Rekord für den Salone del Mobile: Etwas mehr als 370’000 Besucher fanden in diesem Jahr den Weg ins Messegelände in Rho. Rund vier Prozent mehr als 2014 beim gleichen Angebot: Möbel, Euro cucina, Salone Internazionale Bagno und Salone Satellite. Nicht zu vergessen die vielen Besucher, die es nicht bis zur Messe schafften und sich in den Ausstellungen und Showrooms in der Stadt orientierten.Einmal mehr sollte man nette Verwandte oder Freunde haben, die einen für eine Woche aufneh-men. Selbst dann wäre es unmöglich, all das zu sehen, was man sich im Vorfeld vorgenommen hatte oder nette Menschen während der Design- Woche erzählten. Die Messe am Tage, danach In-szenierungen, Ausstellungen und Events zu besu-chen, bedingt die Kondition eines Leistungssport-lers und minutiöse Planung, nebst einer gewissen Stadtkenntnis. Die Planung gerät schon bald durch-einander, man bewegt sich all’italiana, denn Ent-deckungen und Überraschungen sind so gewiss wie die unmenschliche Dichte in der Metro nach Rho.Dennoch, einmal mehr, das Herz aller Aktivitäten während der Mailänder Design-Woche bleibt die Messe mit ihren unzähligen Hallen und Sonder-shows. Aussteller, die in den letzten Jahren aus un-terschiedlichen Gründen die Messe ausliessen und Neuheiten im Showroom inszenierten, kehrten wieder nach Rho zurück. Was nicht heisst, dass nicht auch der Showroom kunstvoll bespielt wird. Hut ab vor dem Aufwand und der kreativen Leis-tung, die viele Produzenten und Designstudios für die kurze Zeit der Messe leisten. Da werden wahre Raum-Welten der unterschiedlichsten Themen in-szeniert. Locations gesucht und gefunden, die das Verweilen zum sinnlichen Genuss machen und müdeste Füsse wieder auf Trab bringen.

Wir waren tapfer, hörten begeisterten Argumenten zu und sammelten emsig Presseunterlagen der Neuheiten, die überzeugten, neugierig machten, neue Tendenzen aufzeigen oder aus anderen Gründen unverzichtbar scheinen. In den Möbelhal-len, der Eurocucina, dem Salone Bagno und dem Salone Satellite. Selbstverständlich auch in den an-gesagten Quartieren Tortona, Brera, Lambrate und in der City. Schön, wenn auf den folgenden Seiten Entdeckungen möglich sind für jene, die zu Hause blieben und diejenigen, die nach Mailand reisten.

Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg

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Milano MöbelIrgendwie spürte man am Salone 2016 eine Aufbruchstimmung, die nicht so

recht zur Nostalgie und Beliebigkeit passen wollte, die manche neuen Produkte

selbst renommierter und bisher innovativer Hersteller darstellten. Nachhaltige

hochwertige Materialien nebst Kunststoff prägten das Bild. Holz – vorwiegend

Nussbaum und Eiche – Gold, Messing und Marmor sind die Trendmaterialien.

Gelb, von Gold bis Ocker, ist die Farbe des Jahres, beliebt sind ausserdem Ge-

würzfarben, Pastelltöne oder gedecktere Farben wie Schlamm. Flechtwerk aus

unterschiedlichsten Materialien ist omnipräsent.

Technologische Innovation spielt auch in der Einrichtungsbranche eine wichtige

Rolle. Es gibt im Akustikbereich nun Wandverkleidungen, die eine echte Lärm-

dämmung bewirken. Der 3D-Druck ist bereits weit mehr als ein Instrument für

die Prototypenherstellung und erlaubt die unglaublichsten (und unmöglichsten)

Teile herzustellen.

NostalgieDen Eindruck einer gewissen Nostalgie lässt sich vielleicht damit erklären, dass

viele Hersteller grosse Jubiläen feiern und deshalb zu Neuauflagen ihrer Meis-

terwerke der Vergangenheit greifen. Bei Carl Hansen & Søn kehrt der 1950 von

Hans J. Wegner entworfene Sessel «CH 22» mit seinen komplexen Massivholz-

verbindungen wieder zurück. Artek feiert 70 Jahre «Domus Chair» von Ilmari

Tapiovaara. Unter den italienischen Meistern der Vergangenheit finden wir Joe

Colombo, seinen berühmten Stuhl «Tube Chair» zeigt Cappellini.

Knoll International feiert ein doppeltes Jubiläum: die Geburt Harry Bertoias vor

100 Jahren und 50 Jahre Plattner Collection. Ein Anlass, die Ikonen des ameri-

kanischen Designs in 18-karätiges Gold zu tauchen! Anklänge an die traditio-

nelle japanische Architektur lassen sich dagegen in der Kollektion «Lloyd» von

Jean Marie Massaud für Poltrona Frau erkennen, die auf das Spiel mit Schatten

und Fragmentierung der Rückenlehnen setzt.

Nostalgie strahlen auch die antiken indischen Dhurrie-Teppiche aus, die Nani-

marquina in einer zeitgenössischen Version neu auflegt.

Den Retro-oder Mid-Century-Stil erkennt man besonders gut bei den gezeigten

Sesseln. Gute Beispiele sind der Votteler Chair bei Walter Knoll oder der Utrecht

Armchair bei Cassina.

Es fiel auf, dass vielerorts aus einem Entwurf gleich eine ganze Kollektion ent-

stand, aus einer Idee ein komplettes Einrichtungsprogramm. Ökonomisch sinn-

voll, als Resultat nicht unbedingt überzeugend. Viel eher akzeptiert und begreift

man, dass Hersteller Modelle überarbeiten, ergänzen und verbessern, die vor

zehn und mehr Jahren erstmals gezeigt wurden. So auch Moroso mit dem

Sessel «Take a line» von Alfredo Häberli.

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1 | Drei Farbstellungen aus der Utrecht Collection, cassina.com 2 | Der Name passt: Aquario Sideboard mit Gucklöchern, Campana Brüder für bdbarcelona.com. 3 | Das junge schwedisch-französische Designpaar Färg & Blanche bringen mit genähten Teilen aus Holz eine neue Technik für bdbarcelona.com 4 | Sessel Ahus, blastation.se 5 | Giulio Cappellini mit den Candy Tischen. cappellini.it 6 | Wiederentdeckter Klassiker: Der Votteler Chair, 1956 entstanden. walterknoll.de 7 | Reminiszenz an Zaha Hadid und Welt-premiere ihres ZH ONE armchairs, cassina.com 8 | Hocker oder Tisch? Drinnen oder draussen? Egal. SAG von Nendo macht alles mit. mdfitalia.it 9 | Ohne Farbe geht nichts mehr, selbst Büro - stühle werden bunt. Catifa von Lievore Altherr Molina für arper.com 10 | Für die Gegenwart neu entdeckt: Der Mergentime Stuhl auf drei- beinigem Stahlrohrgestell aus den 1930er- Jahren. Friedrich Kiesler, aufgenommen von wittmann.at 11 | Anstelle der immer dünne- ren Metallrohre verwendet Sebastian Herkner für die $Pipe Collection das Gegenteil, die reelle dicke Variante, moroso.it 12 | Rhyth- misches Teppichmotiv in neuen Proportionen, Gebrüder Bouroullec für nanimarquina.com 13 | Ottoman Tabour von Doshi Levien für bebitalia.com 14 | The all plastic chair von Jasper Morrison für vitra.com 15 | Auch ohne Bank geht nichts mehr, egal ob aus Holz, Stein, oder wie hier, Tense in Messing. Piergiorgio Cazzaniga für mdfitalia.it

„Das Highlight der Messe war für mich die wunderschön gestaltete

Aus stellung «Design before Classic». Ohne Vergangenheit keine Zukunft, das vergisst man viel zu oft.

International Press Director

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Neue Möbel und TendenzenIn aller Munde sind Designer wie Patricia Urquiola, Sebastian Herkner, Jasper

Morrison, Jaime Hyon, Nendo, Grcic oder die Gebrüder Bouroullec. Magis prä-

sentiert einen Jaime-Hayon-Stuhl, unverkennbar, etwas schräg, aus mit Glas-

faser verstärktem Polypropylen. Piero Lissoni entwift für Kartell den kleinen,

2,2 Kilogramm leichten Sessel «Piuma» in einem neuen und revolutionären

Spritzguss eines mit Carbonfaser verstärkten thermoplastischen Polymers. Bei

Poliform entwirft der belgische minimalistische Architekt Vincent van Duysen,

diesen Namen muss man sich merken. Der neue Hocker «Sag» von MDF, prä-

sentiert von Nendo, kommt in einer schlichten organischen Form.

Immer schon sah man am Salone clevere Möbelprogramme für kleine Woh-

nungen oder Studios. Systeme zum Bauen einer ganzen Wohnung in nur einem

Raum, wie die Kollektion von Tumidei. Begünstigt allerdings durch die Tatsache

der extrem hohen Räume in den Städten Italiens, wo man leicht noch einen

Mezzanine, eine Arbeits- oder Schlafgalerie über den Wohnraum bauen kann.

Die kompletteste Stoffkollektion am Salone zeigte zweifellos Kvadrat, neu auch

mit Kissen.

Die wenigen französischen Hersteller sind durch ihren verspielten Charme und

ihre Leichtigkeit gut zu erkennen (Chance, petite friture, Ligne Roset). Rosen-

thal entscheidet sich für einen grossen Meister: Mangiarotti.

Punt arbeitet mit Monica Armani und Arik Levy und präsentierte eine konse-

quent wirkende, harmonische «Designkultur», so das Motto des spanischen

Unternehmens. Holz als Material und eine grosse Sorgfalt der Details zeichnet

die Möbel aus. Monica Armanis schlichtes, elegantes Sofa widerspiegelt die

bekannte Handschrift der Designerin und ihr Können, optimale Funktionalität

unter Einsatz des verwendeten Materials zu erreichen. Skulptural und raffiniert

wirkt der von Arik Levy entworfene Tisch, er kombiniert ein Aluminiumprofil

mit einer massiven Holzplatte.

Carl Hansen präsentierte vier unterschiedliche neue Farbkonzepte. Neu gibt es

einen Lounge Chair in der Embrace-Kollektion und einen unglaublich modern

wirkenden schlichten Tisch von Kjaerholm.

Varaschini zeigte schöne Pastels für Polsterelemente und Sofalandschaften so-

wie einen eleganten, Outdoor-geeigneten Lounge Chair mit Flechtbezug. Einen

neuen Weg schlägt Dedon mit seiner Outdoor-Kollektion ein, interessant der

Schaukelstuhl von Sebastian Herkner.

Classicon lässt Konstantin Grcic mit Black Edition eine Kollektion ganz in schwarz

entwerfen, ausserdem das Tagesbett «Ulisse», ein Eileen Gray und Charlotte

Perriand gewidmetes Day Bed. Eine Plattform erhält auch die französische

Designerin Victoria Wilmotte für ihre Side Tables.

16 | TT-Soft-Programm von Alfredo Häberli, alias.design 17 | Monica Armani stellte ein neues Polstermöbel-Konzept vor. puntmobles.es 18 | Detail des neu aufgelegten Wegner Stuhls. carlhansen.com 19 | Gender Armchair wechselt seine identität je nach Farbwahl der Polsterbezüge. Patricia Urquiola für cassina.it 20 | Detail des geflochtenen Bezugs der bequemen Liege Bahia, Calvi & Brambilla, varaschin.it 21 | Klassiker von Kjaerholm in der neuen Farbwelt Carl Hansens. carlhansen.com 22 | Elegant und hochwertig, neue Outdoor-Möbel aus Teakholz, Anonio Citterio für bebitalia.com

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„EMDF Italia mit ihren Produkten verkörpert für mich die Einrichtungs-

welt, die heute sowohl aktuell und gleichzeitig zukunftsweisend ist. Die klaren Formen, die Konsequenz in der Produkte-auswahl, der Messeauftritt und die Präsentation im Show room in Mailand.Die Materialien der neuen Produkte wie Aluminium, Messing oder Verbundwerk-

-chen aber dem Zeitgeist. Zudem passen an

-gend in eine moderne Architektur. Auch das neue Farbkonzept der Textilien entspricht dem Trend: Sehr bunt aber dezent und harmonisch.

Rolf Fischer, Innenarchitekt, Geschäftsführer Die Innenarchitekten Basel

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R U B R I KDie freistehende Wannenarmatur FS1 bildet eine funktionale Skulptur, die elegantes Design und technische Innovation in jedes Badezimmer bringt. Wählen Sie passend zu Ihrem Designkonzept aus einer Reihe hochwertiger, mit höchster Präzision und Sorgfalt hergestellter VOLA Oberflächen.

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Showroom ZürichShowroom Bauarena Volketswil

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Vitra bringt als Re-Edition einen 1949 entstandenen Couchtisch von Charles und

Ray Eames, für ihr eigenes Wohnhaus Pacific Palisades entworfen. Ausserdem

Side Tables der Brüder Bouroullec und einen neuen Tisch sowie den «All plastic

chair» von Jasper Morrison.

Dem Trend zu Sitzbänken entspricht die bereits früher vom Trio Lievore Altherr

Molina für Arper entworfene gepolsterten Bank «Zinta».

Viel Flechtwerk, aus Holz oder Rattan, Metall, Textil, auch mit Harzen versteifte

und verstärkte Schnur sowie afrikanisches Basketweave, oft kombiniert mit wei-

chen Textilien. Für Stühle, Sessel, Liegen, Sofas, für eine neue Haptik, ein sinn-

liches taktiles Gefühl.

LED-Elemente, wie Leuchtkäferchen, werden in Textilien integriert.

Ausgebleichte, «gebrauchte» Teppiche nach wie vor allerorten. Was kommt als

Nächstes? Beton als Material für Inneneinrichtungen ist weiter auf dem Vor-

marsch. Mit farbigen Pigmenten angereichert und verschiedenen Oberflächen,

glatt und kühl anzufassen.

Was kommt eigentlich noch nicht aus dem 3D-Drucker? Allerdings auch oft mit

einem «human touch», bestickt, mit Web- oder Strickeffekt.

Gibt es Interior-Trends?Es ist alles so schön bunt hier! Sogar die Rietvelds bei Cassina in leuchtend gelb

und knallrot. Selbst die Metalle! Da das leicht etwas zuviel des Guten wird,

kommen bereits statt oxidiertem Kupfer und mattiertem Messing neu wieder

Chrom, Edelstahl oder Aluminium, alle hochglänzend

Sofas und Sofaensembles werden immer noch grösser. Reichen die Sitze nicht

aus, nimmt man auf dem gepolsterten Tisch Platz.

Bänke – kurze, lange, aus Holz, gepolstert, mit oder ohne Rückenlehne – sind

überall. Oder dann eine Mischung aus langer gepolsterter Bank und Sofa.

Beistelltische in allen Varianten sind unübersehbar, ob rund, eckig oder oval, ob

aus Holz, Kunststoff oder Metall, mit oder ohne Marmorplatte.

Mein HighlightEines der wirklichen Highlights präsentierte Wittmann mit der Entdeckung der

Möbel von Friedrich Kiesler. Der österreichische Bühnenbildner richtete auch

Häuser und Galerien ein. 1933 erhielt er von Charles und Marguerite Mergent-

heim den Auftrag, ihr Apartment in New York einzurichten. Dafür entwarf er

auch einen Stuhl, den Dreibeinstuhl Mergentheim Chair, nun von Wittmann als

Re-Edition neu aufgelegt. Ganz im Sinne der Tendenz zu «Party-Möbeln» ist die

ebenfalls von Kiesler 1936 entworfene Party-Lounge, ein Sofa, das zur Liege

wird. Der für Mergentheims geplante, aber nie umgesetzte Stahlrohrfreischwin-

ger wird von Wittmann nach einer signierten Originalzeichnung erstmals um-

gesetzt. «Correalistisches Instrument» nannte Kiesler sein Multifunktions-

möbel, ein Entwurf aus dem Jahr 1942 für die Galerie Art of This Century von

Peggy Guggenheim in New York. Ein Möbel mit bis zu 18 unterschiedlichen

Verwendungsmöglichkeiten. Seiner Zeit voraus war Kiesler auch in seiner

Ansicht, dass «Form nicht der Funktion folgt, Funktion folgt der Vision, Vision

folgt der Wirklichkeit.»

23 | Konstantin Grcics blackcollection für classicon.com 24 | Die Installation ist unver- kennbar die Handschrift des Ateliers Oï, für usm.com 25 | Victoria Wilmotte entwift den «Pli» Beistelltisch aus gefaltetem Edelstahl-blech und Glas, für classicon.com 26 | Clevere Möbelsysteme bauen Raum im Raum. tumidei.it 27/28 | Wieder Kind sein dürfen … Design-Stars wie Piero Lissone und Philippe Starck entwer- fen Accessoires für Kinder für cappellini.it

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„Einmal mehr Paola Lenti. Die Vielfalt ihrer Kollektion, die Präsentation

im alten Kloster. Dann auch der neue

Integra tion ist sicher gelungen, ein guter neuer Auftritt und Inspiration für uns. Und sensationell die neuen Kinder-Accessoires von Kartell. Und gute Leuchten bei Flos.

Bruno Maurer, ehem. Inhaber Wohnbedarf Basel, Planung und Beratung

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R U B R I K

Wir stellen unsere neue globale Kollektion vor

World Woven verwebt globale Inspiration mit positiver Veränderung.

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newbedeutet für mich, neue und inspirierende Ideen mitzunehmen, um das Einkaufen für meine Kunden attraktiver zu machen.“

Dirk Bieler,Filialleiter Einzelhandel

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M i l a n oE u r o -c u c i n a Bald wird es keine Küchen mehr geben! Dies ver-künden Menschen, die normalerweise das Gras wachsen hören. Schreckensszenario oder Erlösung? Nachdem grad noch die «Küche als Herz des Hauses» propagiert wurde und entsprechend Platz einnahm, ja Häuser und Wohnungen um die Küche herum ge-plant und gebaut wurden? An der Eurocucina jedenfalls wurde gekocht. In Super- küchen und in allen Sprachen. Da zauberten deut-sche Koch-Koryphäen neben italienischen Maestros im Minutentakt Köstlichkeiten aus Pfanne, Steamer und Backofen. Allerdings, muss man wirklich noch kochen können? Oder einfach eine gekonnte Show abziehen und mittels umfangreichem Programm und Touchscreen das Gewünschte sich selbst überlassen? Einige Firmen bieten diesen Service bereits an, sicher-lich ein neuer Trend am Küchenhorizont. In helveti-schen Küchen Einzug hält ja bereits die Technik des Sous-vide. Das Gericht wird gewürzt, Fleisch allen-falls leicht vorgebraten im Vakuumbeutel verpackt und kann so bis drei Wochen bis zur weiteren Ver-wendung problemlos ruhen.

Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg

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Die Küche ist ja in den letzten Jahren zum Statussymbol geworden. Mit teuren Mate-rialien wie Marmor, Stein und wertvollen Hölzern gebaut. Zudem machte die Tech-nologieforschung rasante Fortschritte und erhält nun gar an der Eurocucina einen eigenen Bereich. Küchen sollen also im-

sein. Valcucine führt zum Beispiel für das System «Genius Loci» ein Touchpad ein, sozusagen eine Wohlfühlschaltung. Elect-rolux präsentiert den Kombisteamer «Pro Smart» mit eingebauter Fernsehkamera, die es erlaubt, über eine App den Garpro-zess zu verfolgen! Die neuen Dampfgarer sind mit einer eigenen Vakuum-Garvor-richtung ausgestattet. Es gibt in die Ab-zugshaube integrierte Smartphone-Halter und USB-Anschluss. Versenkbare Abzüge am Kochfeld kommen, oder dekorativ hängende in Form von Lüstern und Leuch-ten.

Open workshopMan kombiniert unterschiedliche Materi-alien und Farben untereinander. Arbeitet

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sichtbar vorhanden ist. Oder versorgt die gesamte Küchenzeile hinter breiten Türen, wenn sie nicht gebraucht wird. Das Label Diesel, seit einigen Jahren ja auch im Möbeldesign tätig, propagiert drahtver-stärkte Glasschränke, ein Bauglas, kombi-niert mit Eichenfronten, dazu eine Kunst-harz-Ablage.

Grossmutters Küche steht da in perlgrau,

Schubladen. In grosser Zahl über der Mar-mor-Abdeckung angebracht, unten neh-men Holzkuben mit breiten Schubladen Geräte auf. Man sieht ausserdem sehr viel

Holz. Es gibt PVC-beschichteten Stahl in äusserst widerstandsfähigen Lackierungen. Oxydierte Metalle oder Bronze, Kupfer und Messing.Die Insel ist noch prägendes Element mo-derner Küchen. Alno kombiniert Kupfer gebürstet mit Stahl, Naturstein und Hi-Macs, kombiniert gekonnt Natur mit High-tech. Citterio entwirft für Arclinea gross-zügige, attraktive Küchenkonzepte und propagiert Kupfer und die neue Metall-farbe «champagne».

1 | Bunte Ornamentik mit weissen Elementen bei alno.de 2 | Die Insel mit praktischen Rega- len, von Citterio, in der neuen Farbe Champagne, arclinea.it 3 | Die ICON-Kombination mit dem

tion ernestomeda.it 4/5 | Mit den K-Lab-Ele- menten kommt die Lust am Kochen von alleine, ernestomeda.it 6 | Oxydiertes Metall mit Messingbeschlägen zieren die neuen Küchen- herde von lacornue.com 7 | Kühn kombiniert: antikes Holz und modernes Küchendesign. toncelli.it

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Leicht-Küchen arbeiten mit einem neuen Material, auf dem keine Fingerabdrücke zurückbleiben. Architektenentwürfe zei-gen Inseln mit angeschlossener Essbar in Holz und Hochglanzlack. Lamellentüren verschliessen Schrankwände mit auszieh-baren und drehbaren Kästen, Tablaren und Körben, ebenso attraktiv wie funktional.La Cornue, die französische Küche, deren riesige Gasherde aussehen, als gehörten sie ins Gutshaus, lässt jetzt das Metall in Blautönen oxidieren, kombiniert mit Be-schlägen aus Messing und einer Abde-ckung aus Hi-Macs. Ein extragrosser Grill wartet auf Spanferkel, Lamm oder Côte de bœuf. Ob grosse oder kleine Küche, Weinschrank muss sein. Und nach den nostalgisch bun-ten Sibir-Eisschränken bringt Smeg nun

Dolce + Gabbana-Motiven.

Küchen-Zukunft in ReichweiteIm neuen Multifunktionsherd von Franke mit dem extra grossen Innenraum kann man gleichzeitig bis zu vier Speisen garen, ohne dass sich Gerüche und Geschmack vermischen. Dies dank einem für ein kom-plettes Menü ausgelegten Programm. Die patentierte Technologie gewährt optima-le Temperaturkontrolle ohne Vorwärm-zeiten oder Gefahr, die Gerichte zu ver-brennen, und sichert damit ein perfektes Garen mit beträchtlicher Energieeinspa-rung.

8 | Nach wie vor ein wichtiges Element: die Insel mit Zubehör. cappellini.it 9-11 | Mini- malistisches Design, die Wirkung liegt im Material Greystone bzw. Metall und in den gut sichtbar integrierten Bedienungs feldern.boffi.com 12 | Verschwindet hinter Falt- türen und hinterlässt eine perfekte weisse Küche. rastellicucine.it 13 | Vincent van Duysen entwirft perfekt ausgestattete mini- malistische Küchen für dada-kitchens.com

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Der Schockfroster mit neun Funktionen kann fast alles: frosten und auftauen. Nied-rigtemperaturgaren, konservieren und vieles mehr. Der NASA verdanken wir den

die Abscheidung von Äthylen, Bakterien, Virus und Gerüchen. Damit können Le-bensmittel bis zu viermal länger konser-viert werden.Die neue bedienerfreundliche Induktions- Kochfeld-Palette von Whirlpool kombi-niert die modernste Sixth-Sense-Techno-logie mit intuitivem Touch-System und 40 Kochprogrammen sowie mit Schritt für Schritt erläuterten Rezepten. Es genügt, das Gericht und die Zubereitungsart zu wählen, und die optimale Temperatur wird automatisch eingestellt. Aber bitte nicht einfach «Spargel». Sondern Spargel / weiss – grün / medium – durch / dick – dünn, etc. Noch Wünsche?Dennoch, die Frage bleibt, was passiert in Zukunft mit den Küchen, in den Küchen? Wird man wirklich noch selbst kochen, wenn rundherum die leckersten kleinen und grossen, frisch zubereiteten Mahlzei-ten von der Strassenküche oder einem der vielen Restaurants auch zum Mitnehmen angeboten werden? Zeigen hingegen nicht Gemeinschaftsküchen in den neuen Überbauungen, dass grade die Küche dort

wird? salonemilano.it Y EuroCucina

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Leidenschaftlich kochen und geniessen Die Küche ist der kreative Mittelpunkt im Lebensraum. Kochen, essen, diskutieren und geniessen. Ihre Bedürfnisse an die perfekte Küche sind facettenreich - genau so ist unser Sortiment mit Produkten wie Spülen, Armaturen, Öfen, Kochfeldern, Abzugshauben, Abfallsystemen. Gönnen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und lassen Sie sich begeistern von einer Vielzahl von Farben und hochwertigsten Materialien.

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14 | Karim Rashid blickt in die Küchenzukunft, rastellicucine.it 15 | Rezepte gelingen dank Fingertipp und Touchscreen wie von selbst. elecrolux.com 16 | Abzugsysteme werden zu Raumelementen. boffi.com

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M i l a n oF u o r i S a l o n e «Fuori Salone» bedeutet, man besucht – mit Glück an einem Extratag sonst jeweils abends nach der Messe – die Showrooms in der Stadt. Das sind die Zona Tortona, das Quartiere Brera, die Triennale, die Zone rund um Duomo und San Babila, die Porta Nuova und Lambrate. Die Fondazione Prada wäre ebenfalls einen längeren Besuch wert, aber eben …In den Räumen der Triennale finden immer wieder spektakuläre Ausstellungen statt. Man denke nur an die Koch- und Küchenshow während der Expo. Die Triennale ist auch immer Partnerin im Geiste des Salone. In diesem Jahr präsentierte sie die Aus-stellung «Räume. Andere Wohnphilosophien». Von Beppi Finesse kuratiert, dauert sie noch bis zum 12. September 2016. Sie will den Blick auf die be-sondere Aufgabe der Innenarchitektur mithilfe von Architekten auf unser zukünftiges Wohnen richten.

Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg

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Im Istituto Svizzero wurden die Gewinner der Schweizer Designpreise präsentiert. Hans Eichenberger wurde für sein Lebens-werk ausgezeichnet, Die Textildesignerin

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kate. Wenn etwas lange in Erinnerung bleiben wird, dann die Präsentationen der japani-schen Architekten, Designer und Produ-zenten. Sie besitzen die Gabe, ihre Auf-tritte zu etwas ganz Speziellem und doch Verständlichem werden zu lassen. Nicht selten unter gütiger Mithilfe von europäi-schen Gestaltern wie in Mailand etwa dem Atelier Oï oder der Designschmiede ECAL. Produkt, Philosophie und Poesie verschmelzen zu einem Ganzen, so ent-stehen wegweisende Projekte wie die «Casa Gifu» in Brera, eine Zusammenar-beit zwischen Atelier Oï, der Präfektur der Provinz Gifu, Megumi und Thomas Merlo und japanischen Herstellern aus Gifu. Oder das Projekts «2016/Arita», anlässlich des 400-Jahre-Jubiläums der Porzel-lan-Manufakturen in Arita entstanden. Mehrere Designer wurden eingeladen, nach Japan zu reisen und zusammen mit den Familienbetrieben neue Kollektionen zu entwerfen. Mit dabei auch das Schwei-zer Duo Kueng-Caputo. Auch Nendo bril-lierte in seiner Ausstellung «50 Manga Chairs». Er zeigte im Innenhof der Theolo-gischen Fakultät in Brera eine Symbiose aus Comic-Zeichnungen und verspiegel-ten Stuhlobjekten, in denen sich auch die Besucher erkannten.

Kinnasand hat den japanischen Architek-ten Jo Nagasaka mit der Installation «boingboing» im Mailänder Showroom beauftragt. Die vier unterschiedlich gros-sen, runden architektonischen Strukturen

aktuellen Kollektion «Zoom» und aus un-zähligen, Glühwürmchengleichen Licht-leitern, die ins Gewebe eingefügt wurden

Bei Alias weihte der Meister Mario Botta selbst die neue bunte Welt ein. Unge-wohnt, so viel Farbe auf den eher skulptu-ralen Botta-Sesseln. Auf den ersten Blick erkennbar hingegen ist sein für Caran d’Ache entworfener Bleistift, schwarz-

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1 | Tom Dixon machte aus der Rotonda della Besana ein Restaurant für caesarstone.com 2 | Studio Job sind mit ihrem skurrilen Design jetzt auch bei bisazza.com 3 | Bunter gehts nicht, Wohnlandschaft von vitra.com

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4 | In der Oase von Rossana Orlandi entdeckt: neue Ideen und skulpturale Objekte der Chicago Design School. saic.edu 5 | Grandios, die Installation der Produkte der japanischen Provinz Gifu durch atelier-oi.ch. 6 | Einen Umweg wert auch die Präsentation der neuen Kollektionen von paolalenti.it 7 | «Amorphous» nennt der Designer die aus 5000 Teilen bestehende Installation für asahi-glass.com

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-messe MADE machte ebenfalls auf sich aufmerksam. «Space & Interiors» zeigte im Rahmen der Milan Design Week inno-vative Produkte aus dem Bereich Architek-tur und Bauen, darunter unter anderem

sowie spezielle Produkte und Anwen-dungen rund um das Interior Design. Mit dabei eine Reihe zauberhafter Modelle von Inneneinrichtungen. Space & Interiors fand in einem unterirdischen Ausstel-lungsraum der Porta Nuova statt, nahe der neuen Piazza Gae Aulenti und der be-waldeten Häuser, dem Bosco verticale.Seit Jahren präsentiert Marcel Wanders mit MOOOI in den gleichen riesigen Räu-men in der Zona Tortona seine Kollektion. Eine perfekte Inszenierung, Wohnwelten zwischen Kunst und Kitsch, mit raumho-hen Fotos, perfekt abgestimmt auf die neuen Leuchten, Möbel und Teppiche. Eines der Highlights inmitten des Stadt-zentrums war «The Restaurant» in der alt- ehrwürdigen Rotonda della Besana. Eine grandiose Inszenierung von Tom Dixon für Caesarstone und seine Produkte: Show-küche, Restaurant und Pop-up-Store zu-gleich.

ihrer Oase mit einer Auswahl internatio-naler Designer und Kunsthandwerker. Ein wunderbarer Ort, der Entdeckungen er-laubte wie die 150 Jahre alte School of the Art Institute Chicago.Und dann natürlich die umwerfende Prä-sentation der neuen Kollektion von Paola Lenti in den umgebauten Räumen und im Garten des alten Klosters. Ihre Entwürfe für drinnen wie draussen tragen die typi-sche Handschrift der Designerin, ihre Stil-sicherheit und ihr Gefühl für Farbigkeit. Paola Lenti präsentierte elegante, gleich-zeitig verspielte und bunte Sofas, Liegen, Hocker und neu Beistelltische aus Kera-mik. Eine Kollektion für moderne wie tra-ditionelle Ambiente.Man könnte noch seitenweise von den Be-suchen in den Showrooms und Galerien Mailands berichten. Ein «junger» Ort je-doch verdient die Beachtung professio-neller Einrichter, hier entsteht Zukunft:

LambrateDen internationalen Schulen ist die Platt-form rund um die Fabrikhallen von Lam-brate gewidmet. Mit hochkarätiger inter-nationaler Beteiligung. Umso erfreulicher, dass die Studierenden aus Basel mit ihrer Präsentation und ihren Produkten voll-ends überzeugen konnten. Die so gewon-nenen wertvollen Kontakte erlauben Vergleiche und das Sich-Messen mit re-nommierten Ausbildungsstätten. Davon

Schweiz, auch für ihren späteren Berufs-weg.Das Basler Institut für Industriedesign ver-steht sich als Labor und Experimentier-raum und beobachtet den sozialen und technologischen Wandel genau. Das zeig-te auch ihr Stand. Das Projekt der Ret-

tungsdrohne «Aelos» von Gabriel Studer ist top aktuell, denn Drohnen werden zu ständigen Begleitern. Eine sinnvolle Ent-wicklung bei Rettungseinsätzen, die je-doch, geprägt durch militärischen Einsatz und Überwachung, kritisch zu verfolgen ist. Dem Umgang mit unseren Ressourcen ist das urbane Bienenhaus «Bee Concrete» von Laura Küng gewidmet. Fragen zur Nachhaltigkeit stellt sich auch Tabita Walther. Ihre handbetriebene Küchenma-schine «Antrieb» erfüllt alle an das Instru-ment gestellten Anforderungen, ohne elektrischen Strom.Um neue Arbeitsformen kümmerte sich Stefanie Zobrist mit dem Projekt «Ava»,

8 | «Let’s work», Stefanie Zobrist und ihr flexi- bler Arbeitsplatz AVA. 9 | «Back to nature» – die Notwendigkeit zur Verwendung umwelt - schonender natürlicher Materialien dokumen-tiert Damian Schneider mit dem Laubhocker Oluf Host. 10 | «Es funktioniert!», Mechanische Küchenwaage von Nadine Schaub 11 | Lebens- raum für Insekten im urbanen Umfeld: «Bee Concrete» von Laura Küng 12 | Handbetriebene Küchenmaschine «Anrieb» von Tabita Walther 13 | Rettungsdrohne «Aeolos» von Fabio Stancheris und Gabriel Studer

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„Mein persönliches Highlight war der Besuch der Villa Necchi Campiglio.

Was sich hinter den Türen zum Park auftut, war beeindruckend. Dort war vieles von Rang und Namen des österreichischen Möbel designs zu sehen; aber auch sich in der Architektur der Villa aus den 30er- Jahren im Stil des Movimento Moderno frei zu bewegen, war grossartig.

Prof. Werner Baumhakl, Leiter Institut Industrial Design FHNW Basel

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ARWA-TWINPLUSCharakter ist Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls: Die neue, von Andreas Dimitriadis gestaltete Armaturenserie vereint einzig-artige Ästhetik mit herausragender Präzision. Erhältlich in vier verschiedenen Modellen mit rundem und eckigem Auslauf. www.arwa.ch

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Esstische

Stühle

Parkett Regale & SideboardsInnenausbauAnkleide

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M i l a n o S a l o n e SatelliteDer Salone Satellite ist die Plattform für junge Desig-ner bis 35 und stand dieses Jahr erstmals unter dem Thema «Neue Materialien – Neues Design». Das welt-weit bedeutendste Design-Event für junge Gestalter fand bereits zum 19. Mal statt und ist unverzichtbar geworden für junge Talente, die hier vielleicht zum ersten Mal auf die renommiertesten Produzenten der Welt treffen. Wie in den Vorjahren auch, hatte an allen sechs Messetagen das private staunende Publi-kum freien Eintritt. Ein wertvoller Austausch zwi-schen Angebot und Nachfrage, zwischen Unterneh-mern und zukünftigen Kunden und Designern, zwischen Kreativität und Produktion.Der Salone Satellite Award wurde zum 7. Mal ver-geben. Er wurde aus den Entwürfen von 650 Teil-nehmern dieser Veranstaltung ausgewählt. Wie immer hat eine hochkarätige Jury, der international bekannte Persönlichkeiten der Bereiche Design, Planung und Kommunikation angehören, unter der Leitung von Marva Griffin Wilshire, Gründerin und Organisatorin des Salone Satellite, die Ideen der jungen Designer begutachtet. Wie üblich war die Jury bei dieser Auswahl äusserst streng, um das hohe Niveau des Salone Satellite zu bewahren, der den jungen Talenten den Einstieg in den Markt und eine glänzende Karriere bietet.

Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg

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Neue Materialien – neue DesignsDer Salone Satellite bestätigte seine Rolle als Schrittmacher auch in diesem Jahr mit in der grosszügigen Halle dargebotenen Präsentationen zum Thema «New Materi-als – New Design». Die Auswahl der Ex-perten und ihre Erforschung des Neuesten vom Neuen, das die Materialkunde zu bieten hat, erfüllte alle Ansprüche. Die Sonderausstellung «Materioteca» wird übrigens demnächst vom neuen Vitra- Schaudepot übernommen und gezeigt.Die neuen innovativen Materialien lassen die edlen, klassischen Materialien wie

Marmor nicht vergessen, denen eine gros-se Skulptur gewidmet war. Gestiftet von

Salone del Mobile, welche ihre Produkte eben vorwiegend aus diesen Materialien herstellen.

Die AwardsMit Spannung erwartet wurden die prä-mierten Entwürfe. Der ersten Preis reist mit dem Studio Philip Beisheim nach Deutschland. Der faltbare Stuhl entspricht einem Bedürfnis moderner Konsumen-ten. Der funktionale Tisch spart Raum und Transportkosten und steht dennoch stabil. Neu für den Möbelbereich ist auch das verwendete Material, Hypalon, ein ext-rem dauerhaftes Hightech-Material auf Silikonbasis. Gummiert, wasserdicht und bislang für Gummiboote eingesetzt.Der zweite Preis ging an den japanischen Designer Bouillon. Er entwarf ein bisher inexistentes Möbel, den beheizbaren Hocker. Er setzt auf das hölzerne Unterge-stell einen Sitz aus Terrakotta, füllt heisses Wasser – keine Bouillon – ein und sitzt warm und gemütlich. Den dritten Preis errang das Studio Nito, ebenfalls aus Deutschland, für den Bobina Chair. Aus einem einzelnen Faden ent-steht ein dreidimensionales Objekt. Bobi-nen standen dafür Pate, die Garnstruktur mit ihren textilen Eigenschaften. Eine neuartige Herstellungstechnik mit dem Material Bioresin macht aus bunten Baum-wollgarnen strapazierfähige Möbel.

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1 | Philip Bensheim nimmt den ersten Preis mit nach Hause. 2 | Studio Nito mit ihrem Bobina Chair holen sich den dritten Preis. 3/4 | Der zweite Preis geht mit den Bouillon-Designern nach Japan. 5 | Die mit Spannung erwartete Preisverleihung im Salone Satellite

„Das Besondere waren die Reaktionen der Besucher: von erstaunt,

überrascht bis hin zu erfreut und glücklich. Das hat uns gezeigt, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben.

Nil & Tobias, Studio Nito, Preisträger Design-Wettbewerb

Salone Satellite Milano 2016

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I SvizzeriDie Teppiche von Schönstaub und neue Beistelltische von Daniel Wehrli, letztes Jahr waren beide noch getrennt, teilten sich in diesem Jahr den Stand. Die wilden Muster mit Blumen- und Florida-Motiven, die acht neuen Farben und die runden Formen korrespondierten wunderbar mit den spiegelnden Beistelltischen von Da-niel Wehrli.Design by Ini nennt sich das Label des jun-gen in Reinach BL lebenden Amerikaners Ini Archibong. Mit seinen Leuchtern und Accessoires aus farbigem Glas bezaubert er durch Ästhetik und Poesie. «The secret garden» heisst seine Kollektion, und ge-nauso fühlte es sich an.Ini Archibong: «I made A LOT of contacts. Many producers showed interest and I will be following up with them. My plan is to schedule meetings and factory visits to

shown are more collectibles than produc-tion pieces, so it was really a chance to showcase my potential and skill set. I think a lot of manufacturers gravitated to my aesthetic sensibilities and attention to detail. It was a very successful fair for me. I look forward to staying in touch!»Die Kreativen von Juuldesigncouture aus Paradiso, Tessin, planen bereits, in Mai-land einen eigenen Showroom einzurich-ten. Ihre eleganten und neuartigen Pro-dukte kamen ausgesprochen gut an. Wir fragten auch diese Newcomer nach ihren Erfahrungen und Plänen: Alessandro Capone: «Unser Highlight war der zweite Messetag, wir hatten so viele interessierte Besucher an unserem Stand, dass wir nicht einmal zum Essen kamen. Produzenten besuchten uns, mit denen wir seither in Kontakt sind. Unser Wein-schrank ‹Miss Labouche› interessierte na-türlich vor allem Italiener, aber auch Ein-käufer aus Indien und China. Für die Leuchte ‹Audrine› kehrten russische und

allem war der Salone ein grosser Erfolg für uns, schon wegen der vielen Gesprä-che rund um Märkte und Konsumenten-wünsche weltweit.

Im Moment haben wir alle Hände voll zu

und planen Besuche zu interessierten Firmen, zunächst in China und Indien. Der grosse Erfolg am Salone Satellite bedeu-tet für uns, möglichst rasch einen Show-room mit unseren marktreifen Produkten einzurichten.»Wie gut der Salone Satellite für die jun-gen Kreativen funktioniert, zeigen die Beispiele von Sebastian Herkner, vor we-nigen Jahren noch Aussteller, jetzt einer der grossen Designstars; oder Oko Sato, besser bekannt als Nendo. Zu Beginn der 2000er-Jahre stellte er am Salone Satel-lite aus, kurz danach wurde Moroso auf ihn aufmerksam, jetzt hat er ein Studio in Mailand und verbringt die Hälfte seiner Zeit in Europa.

Eine zufriedene Kuratorin

«Mit den Designern und ihren Werken am Salone Satellite war ich sehr zufrieden, ich habe viele neue und interessante Ide-en gefunden. Die Designs wider spiegeln den Puls der Zeit und ihre Bedürfnisse. Und durch unsere Arbeit der letzten Jahre können wir die Besten der besten jungen Designer der Welt präsentieren, darauf sind wir stolz. Man wird ihnen bald bei den erfolgreichsten Produzenten in den Hallen 16 und 20 wieder begegnen.Unser Thema dieses Jahr «neue Materia-lien, neue Designs» mit der Sondershow «Materioteca» war ein grosser Erfolg. Der Kurator des Design Museums in Weil,

im neuen von Herzog de Meuron erbau-ten Schaudepot zeigen. Dies ist eine gros-se Bestätigung für mich und mein Urteil.»

salonemilano.it

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6/10 | Leuchte und Barhocker von juuldesigncouture.com 7/9 | Neue Teppiche von Schönstaub Design und Beistelltische von Daniel Wehrli teilen sich einen Stand. schoenstaub.com 8 | Ini Archibong bezaubert mit seiner poetischen Kollektion. designbyini.com 11 | Grosse Beach - tung fand die Sonderschau Materioteca mit neuen smarten Materialien 12 | Marva Griffin darf einmal mehr sehr zufrieden sein mit ihrem Baby Salone Satellite.

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A L L T A G S D E S I G N

Wie Pflanzen in einem bestimmten Terroir wachsen, so gedeihen in der süd-

lichen Toscana eigenwillige Readymades zum Alltagsgebrauch.

Text und Fotos: Martina Schober

Jedes Ding verdiene mindestens eine zweite Chance, sagt Mario und wuchtet

zentnerweise Traktorschrott zum rostigen Haufen neben dem Haus. Was

schwer nach Messie aussieht, ist auf den zweiten Blick rurales Universalgenie:

Hirte, Tierflüsterer, Mechaniker, Holzfäller, Jäger, Gärtner und Entwerfer von

nützlichen Do-it-yourself-Utensilien, die mit schlichter Schönheit und überra-

schender Eigenwilligkeit gegen Trendiges und schnellen Konsum halten.

Von sprachlicher Korrektheit im Übrigen will der vielseitige Mann nichts wissen.

Er nennt seinen Beruf beim Namen: Contadino. Und ja, er kann mehr als den

Boden bestellen. Er kultiviert traditionelles Handwerk, und das ist ein weites

Feld. Über die Wortklauberei schüttelt er den Kopf. Diese nutze doch bloss der

Obrigkeit, um sich für den klingenden Agricoltore eine neue Einnahmequelle

auszudenken und ihn dann zum Beispiel in einen kostenpflichtigen Traktor-

fahrkurs zu schicken; man staune: Männer und Frauen, die vor mindestens

einem halben Jahrhundert stundenlang zu Fuss zur Schule gingen, wenn sie

nicht eine Egge oder einen Pflug über den Acker lenkten. Purtroppo – leider sei

das jetzt so, heisst es allenthalben, man senkt den Kopf – und schreibt bei der

finalen Prüfung den Mist bei der Banknachbarin ab.

Von Natur aus trendresistentGeschichte und Geschichten aus der Maremma

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A L L T A G S D E S I G N

B I T T E R E S L A N DGesetze, Vorschriften, Normen ändern sich wie die Moden. Alltag ist anders.

Die Nachkriegsgeneration als Bindeglied zur fast unwirklich anmutenden Ge-

schichte pflegt die täglichen Gewohnheiten, die zuweilen romantisch erscheinen

und zum Image der Toscana beitragen. In Wirklichkeit aber wurde der sumpfige

Landstrich südlich von Livorno bis hinunter nach Civitavecchia erst in den letz-

ten Jahrzehnten zur Postkartenschönheit umgearbeitet. Alles, was als authenti-

scher Landhausstil, Chabbychic oder Vintage-Stil daherkommt, hat seinen Ur-

sprung in der Armut. Der würzige Kräuter-Duft besungen in der Werbung roch

bis zum Zweiten Weltkrieg übel nach «mal aria», schlechter Luft. Die Volkskom-

position Maremma Amara singt ein Lied davon, wie das verseuchte Marschland

die Bergbevölkerung dezimierte, deren einziges Einkommen darin lag, den

Sumpf trockenzulegen. Das Sprichwort «Sta’al fuoco quando è sera, se vuoi la

pelle intera» empfahl, nach Eindunkeln das Feuer besser nicht zu verlassen,

wenn man seine Haut vor Dieben und Wegelagerern retten wollte.

I N S P I R A T I O N S C H R O T TSchwierig seit den Römern war das Leben in dieser Gegend, deren DNA den

Alltag bestimmt und damit das Credo: Nutzt’s nichts, so schad’s nicht und liegt

herum, bis es aufgehoben wird. Aufgehoben zum Aufmöbeln (restyling) oder

aufgehoben für später (Vintage). Wenn nicht gerade eine alte Ape, der obligate

dreirädrige Transportroller oder ein Lamborghini-Traktor aus den Fünfzigern

vor sich hingammeln, dann stört das Altmetall zwar auf den ersten Blick, auf

den zweiten kann es als sprudelnde Inspirationsquelle gesehen werden. Die

offensichtlichste Kreation: Waschmaschinentrommel wird Blumenkübel. Raffi-

nierter: Käfig aus Hühnerdraht wird Holzkorb. Wirklich trendy: Aus Eggen-

scheiben türmt sich ein üppiger Leuchter. Die Schule des Lebens macht das

Design und nicht die wenigen Jahre Schule.

H A U S H E R Z K Ü C H EDicke Mauern aus Steinen vom Feld verbaut mit Ziegelscherben stehen auf

der schweren Erde. Der Putz schlägt Blasen von der aufsteigenden Feuchtigkeit.

Schichten von ausgebleichtem Himmelblau und Lindgrün kalkweiss über-

tüncht sind rauchbraun geworden. Die Fettrückstände lassen sich nicht weg-

pinseln. Eine nackte Glühbirne erleuchtet das Marienbild, die Kommode trägt

eine Fussprothese, kaltes Neon leuchtet die Küche schonungslos aus. Die Kiste

mit der Aussteuer, darin breiige Textilien aus Hanf schläft unter der Häkelzier-

decke für gut. Zu Festtagen backen die letzten Bisnonne ihren Urenkeln im

Forno Süsses, draussen im Garten. Der Holzkochherd, auf dem der Eintopf vor

sich herköchelt, allerdings wird bereits wieder angeschafft. Angrenzend kühlt

die ehemalige Käsekammer die Vorräte: Pastasaucen eingemacht in Bierflaschen,

getrocknete Tomaten, Oliven, Pilze im Olivenöl. Die Tiefkühltruhe ist das Herz-

stück randvoll mit Gemüse aus dem Garten, vakuumiertem Weidefleisch vom

Schwanz zur Schnauze. Würste, Schinken, Zwiebelzöpfe und Knoblauch hängen

von der Decke.

Es ist angerichtet. Familie, Freunde, Erntehelfer nehmen Platz am langen Tisch

beim Kamin, häufig die einzige Wärmequelle im Haus. Der Holzstrunk vor

dem Feuer, abgesessen und blank gerieben während Jahrzehnten, reflektiert

leicht das Flackern der Flammen.

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A L L T A G S D E S I G N

W O H N P O E S I EKastanien- und Eichenholz seien Mitte des letzten Jahrhunderts gegen Resopal

getauscht worden, bedauert Biagio, Ex-Möbelhändler, Restaurator, Künstler und

Erfinder in Personalunion. Die Mehltruhe «la madia» wurde entsorgt und

machte der Küchenwohnwand mit Falschholzfurnier Platz. Ästhetische Leicht-

gewichte hielten in den Siebziger Jahren Einzug zwischen welligen Mauern.

Pflegeleichtes Mobiliar, vom Mund abgespart. Die Erinnerung daran, wie hart

man dafür gearbeitet hatte, macht es schwer, sich vom verwohnten Hochzeits-

schlafzimmer zu trennen. Und so breitet die Puppe ihren zerschlissenen Rock

weiterhin über die Decken. Leise tickt ein Wecker unter der Glasglocke eine

andere Zeit. Jene, in der die Welt auf der Karte über der spartanischen Schlaf-

stätte nur in den Träumen existierte.

Doch zur Poesie der vorgefundenen Räume mischt sich auch seelenloser Trash.

Eine chinesische Porzellankuh ziert die Stube, während vor dem Fenster statt-

liche weisse Chianina-Rinder weiden. Maschinell gepresstes Getier, bemalt

nach Kindchenschema F, ist ein beliebtes Dekoartikel. Das Leben ist kein Zu-

ckerschlecken, scheinen sie ausdrücken zu wollen und trösten als billige Süssig-

keiten das Gemüt. Der Wertewandel wird spürbar. Zugezogene tragen in Land-

liebe abgegriffene Gegenstände glücklich nach Hause und bekommen vom

einheimischen Gast ein künstlich gealtertes Blumentöpfchen als Mitbringsel

zum Abendessen überreicht. Die Worte Love, Peace und Beauty erklären die

darin ausgesetzte Orchidee. Draussen lachen die Sonnenblumen.

M A R K E E I G E N B A UMit alten Möbeln oder Teilen davon und Malutensilien – «Ich bin ein farbiger

Typ» – begegnet Biagio Widersinn und Konsum auf seine eigene Art. Er schätzt

traditionelles Handwerk, zimmerte doch seine Grossvater bereits die Grundaus-

stattung der Haushalte im Dorf. Der umtriebige Nachfolger hat sich und sein

Business jedoch komplett neu erfunden, nachdem die Familie das Möbelhaus

dicht machen musste: Er sammelt Altes und Schräges, flickt und sampelt die

Versatzstücke, was das Zeug hält. In der ehemaligen Seifenfabrikation im Dorf

finden die Stücke neue Liebhaber. Zwar sind Antiquitäten momentan ziemlich

out, aber das Vintage-Business brummt. Und da Marke Eigenbau auch ein Label

ist, bekommt die Kundschaft unter dieser Bezeichnung nicht nur angesagte

Einzelstücke, sondern die darin eingeritzten Geschichten mitgeliefert.

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A L L T A G S D E S I G N

W U N D E R W E R K EEmotionen, die heutiges Design unbedingt wecken möchte, sind auf dem Feld

und in der Cantina wohlfeil. Gefühlvoller als das Surfen bei Pinterest streichen

grosse furchige Hände über eine Scheibe Eichenholz vom Stamm, erwählt, innert

Jahresfrist ein Schneidebrett zu werden. Es sei nicht einfach, das geeignete Roh-

material zu finden, erklärt Mario. Mit der Motorsäge gibt er dem fünf Zenti-

meter dicken Utensil die Kontur. Danach versenkt er es in der Tiertränke sozu-

sagen zum Reifen. Apropos: Das Messer des Urgrossvaters muss noch schnell

repariert werden. Das Drahtstück für den Flick ist sofort gefunden in der Werk-

statt. Das aus gebrauchten Schalungsbrettern robust zusammengezimmerte

Regal für kleinere Eisenwaren ist mit Nägeln gespickt, an denen die Utensilien

hängen, Werkzeuge sind nach Zweck in aufgeschnittenen Waschmittel flaschen

sortiert, in der Kühlbox klimpert der Ausschuss. Was bei aller Vernunft wirklich

zu nichts mehr taugt, das wird dann aber trennungslos auf den Müll geworfen.

Purtroppo kommt in der nahen Mülldeponie sowieso alles zusammen.

E I N F A C H E V E R G N Ü G E NEin Bund flexibler Ruten steckt zwischen Gürtel und Hosenbund und gleicht

einem urchigen Modeaccessoire. Kombiniert mit dem Oberteil im allseits be-

liebten Tarnmuster, lässt der Look auf eine wichtige Mission schliessen. Diese

besteht darin, mit den feinen Zweigen die Reben an die Drähte zu knüpfen.

Cesare, begeisterter Wein- und Obstproduzent, greift auf die alte Machart zu-

rück, weil ihn die hässliche Plastikschnur stört. Das Naturprodukt schneidet er

vom Busch, unten an der Quelle – zum Ärger der Nachbarin; dieser Strauch sei

ihrer, und nun bediene sich daran ein Haufen Leute, nicht das kümmerlichste

Steckchen bliebe für ihren Mann übrig, der noch das Korbflechten beherrscht

– und verschiebt in der Hitze des Gefechts mit Verve die Eisenpfanne auf dem

Holzherd. Eine Kunst, die ihr niemand nachmacht, der Knöpfe zur Temperatur-

regulierung bedient.

Apropos schieben. Feste werden in der Maremma gefeiert, wie sie gefallen.

Anspruchslose Vergnügen, in denen essen, trinken und tratschen im Mittel-

punkt stehen. Das Fest des Steinpilzes, des Esels oder des Frosches. Letzterer

wird beim Paglio in Kleinformat mit seinesgleichen auf einem Karren durch das

Dorf gefahren. Kurzes Kopfkino: Da rennen erwachsene Männer durch die

Gassen, Dolendeckel vermeidend und darauf achtend, dass kein Tier vom Karren

springt. Dopingfälle soll es bei den Fröschen schon gegeben haben, was mindes-

tens so erstaunt wie die Zuschauerin, die sich an Arbeitstagen in ihrem kleinen

Imbiss einer veganen Kundschaft erfreut. Aber hier sieht man gewisse Dinge

nicht so eng. Und so darf am Wegesrand auch die selbstgemauerte Madonnina-

Gedenkstätte stehen und lädt in ihrem Gärtchen zum andächtigen Schauen

übers hügelige Land. Ein ehemaliger Schuljunge, der hier auf seinem täglichen

Weg zum Unterricht vorbeikam, hat als Pensionär den kleinen Garten auf,

wie er sagt, niemandes und aller Land geschaffen. Gegen das Feld hin seien

allerlei Kräuter zu finden, man möge sich doch bedienen, wird die Spaziergän-

gerin freundlich aufgefordert, die sich über das Rural Gardening mitten in der

Natur freut.

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T E P P I C H E

In diesem Projekt thematisiert die Textildesignerin und Interior Stylistin Martina

Zünd Gygax aus Zürich das Zusammenspiel der Gegensätze: Sie spielt mit dem

eklektischen Prinzip und kombiniert geometrische Textilmuster aus dem Bau-

haus mit der üppigen Pflanzenwelt der Tropen.

Text: Suzanne Schwarz | Fotos: zvg

Gekonnt wird dabei das Thema «Einheit der Gegensätze im Eklektizismus» um-

gesetzt: Jeder Teppich zeigt ein Spiel mit Kontrasten, die trotz aller Gegensätz-

lichkeit zu einer ausgewogenen Einheit verschmelzen. Hommagen an die Bau-

haus-Stoffe lassen die avantgardistische Ära der Zwanzigerjahre aufleben und

detailreiche Pflanzenzeichnungen entführen die Betrachter in tropische Gefilde.

Ihre Arbeit lässt konträre Inspirationsquellen verschmelzen, thematisiert Be-

rührungspunkte beider Welten und durchbricht starre Strukturen.

Überlieferte Handwerkstechniken wurden mit einem aktuellen Designverständ-

nis zusammengeführt und daraus textile Boden- oder Wandbilder erschaffen.

So ist eine innovative Teppichkollektion entstanden, die vollständig in der

Schweiz von Hand produziert wird. Der Designerin ist es wichtig, sämtliche

Produkte aus Naturfasern in ökologischen Verfahren herzustellen. Alle ihre

Teppiche erfüllen das Prinzip der Nachhaltigkeit.

Der grafische Teppich «Xylomelum Hexagon» aus Wolle und Sisal wurde aus

Reststücken der Firma Ruckstuhl sowie einer hundertjährigen Kelim-Kamel-

tasche aus Persien hergestellt. Er ist ein Paradebeispiel für das derzeit angesagte

Upcycling, aus nicht mehr Gebrauchtem etwas Neues entstehen zu lassen.

Mustermix und Strukturkontraste mit farblich aufeinander abgestimmten

Sechsecken ergeben ein spannendes Design.

Der Teppich «Xylomelum Quadrat» besteht aus hundert Prozent Leinen und

wurde in der Schweizer Manufaktur Kramis nach der Entwurfszeichnung der

Designerin sorgfältig von Hand getuftet. Die unvollendete botanische Hand-

zeichnung ist eine Hommage an Sydney Parkinson, der als junger Zeichner die

Entdeckungsreise von Captain Cook von 1768 bis 1771 begleitete. Kühn kombi-

niert Martina Zünd sie mit geometrischen Elementen im Bauhausstil.

Mit ihren Teppichentwürfen hat Martina Zünd mit traditionsreichen Technolo-

gien eine neue Ästhetik geschaffen und ein sicheres Gefühl für Zeitgeist offen-

bart. Ihre Teppichkollektion «Tropical Bauhaus» wurde 2014 für den Design-

preis der Gebert Stiftung und 2015 für den Eidgenössischen Designpreis sowie

den Justus-Brinckmann-Förderpreis des Museums für Kunst und Gewerbe

Hamburg nominiert.

Neue ProjekteGemeinsam mit Ramon Zangger, dem designaffinen Schreiner, der das Holz

aus den Wäldern des Engadins aus der rustikalen Ecke geholt hat und mittels

modernster Technik und viel Fantasie moderne Möbel herstellt, arbeitet Martina

Zünd aktuell an einem Interior-Projekt. In Zusammenarbeit mit ihrer Team-

kollegin, der Textildesignerin Sibylle Meili, entwickelt sie dabei das textile Ge-

samtkonzept für exquisite Ferienwohnungen, vom handgewebten Teppich über

die Wandbespannung und Dekorkissen bis zu den Vorhängen. Inspiration für

die Motivsprache der Kollektion sind alte Engadiner Textilien, hierfür haben die

beiden Designerinnen die umfangreiche Textilsammlung des Rätischen Muse-

ums in Chur durchstöbert.

Des Weiteren entwickelt Martina Zünd Konzepte für Büroeinrichtungen, Privat-

wohnungen und Firmenauftritte und ist als Dozentin im Studiengang Mode-

design an der «F+F Schule für Kunst und Design» in Zürich tätig.

Unter ihrem Label «Zündstoff Design» gestaltet und vertreibt sie ihre handge-

fertigten Teppiche, die sie auf Wunsch bezüglich Grösse, Format oder Farbe in-

dividuell herstellen lässt und dazu auch Einrichtungsberatung aus einer Hand

anbietet.

Die Einheit der Gegensätze im Eklektizismus

Xylomelum Quadrat: Zitate mit Fragmenten aus verschiedenen Zeitepochen

Xylomelum Hexagon: grafischer Patchwork-Teppich

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T E P P I C H E

Inspiration zur Teppich-Kollektion «Tropical Bauhaus – Die Einheit der Gegensätze im Eklektizismus».

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ZBÄREN Traditionelle Werte und innovative Professionalität

Zbären ist eine Küchenmanufaktur, die sich mit exklusiven Traumküchen national und international einen Namen macht. Zbären ist gleichzeitig der Name der Familienunternehmung, die in Lenk im wunderschönen Simmental – eher bekannt als Ski- und Erholungsort - ihre Wurzeln hat und hier tiefver-wurzelt ist: Als es darum ging, eine neue Produktionsstätte zu bauen, blieb man dem Standort bewusst treu.

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W E R K S C H A U

Hatte doch 1947 Johann Zbären Senior in einer Scheune gestartet und schon da auf das handwerkliche Geschick «der Einheimischen» gezählt. Treu geblieben ist man auch den bekannten Schweizer Werten wie Qualität, Zuverlässigkeit und Präzision.

Text: Sigrid Hanke | Fotos: Francesca Giovanelli | Fotos Ausstellung: Zbären

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Heute wird die Unternehmung in dritter Generation von Benjamin und Matthias

Zbären geführt, und es sind nach wie vor meist Einheimische, die in der Unter-

nehmung arbeiten. Geändert wurde die Produktionsform, die junge Generation

hat sich längst der neuen Zeit mit computergesteuerten Maschinen, energieeffi-

zienten Anlagen verschrieben – ohne dabei das handwerkliche Feeling, die Schrei-

nerkunst zu vernachlässigen – und damit die inzwischen fast 70-jährige Erfolgs-

geschichte der Zbären-Küchen weitergeschrieben. Heute entstehen im Werk

Lenk pro Jahr rund 40 bis 50 Küchenanlagen, die einzigartig und individuell sind.

Es ist nicht nur die gute Luft des Simmentals, die einem beim Werkrundgang

in der Zbären Manufaktur «atmen» lässt. Es ist auch die Stimmung in der Hal-

le, geprägt vom Duft des Holzes – und nicht zuletzt auch dank den heutigen,

modernsten und energieeffizientesten Abluft- und Entlüftungsanlagen. Gene-

rell wurde beim Neubau der Werkhalle auf Nachhaltigkeit geachtet: Eine Photo-

voltaikanlage auf dem Dach erzeugt Strom für ein ganzes Quartier, geheizt wird

mit erneuerbarer Energie (natürlich Holz), die Wärme wird zurück gewonnen

und das Abwasser sorgfältig von Schadstoffen befreit.

Zurück zum Werksrundgang: Wirklich eindrücklich ist diese Unterteilung in

der Produktionshalle: Da gibt es zum Einen die CNC-Maschinen, die computer-

gesteuert, millimetergenau und auftragsgerecht die Hölzer bearbeiten. Im Raum

gleich nebenan wird das bearbeitete Holz geprüft, gebogen, furniert und noch-

mals gesägt: traditionelles Handwerk neben komplexer, innovativer Computer-

technik.

Design mit PersönlichkeitJede Zbären-Küche ist eine Einzelanfertigung. Das heisst: Sie wird angepasst an

die Formgebung, den Stil des Projektes, das generelle Umfeld, die Gebräuche

des Landes, den Traditionen. Die beiden Zbären-Brüder designen selbst, in

Abstimmung mit der Bauherrschaft und dem Architekten. Das setzt – neben

ihrem aus der Tradition der Familie übernommenen Know-how – das intensive

Gespräch mit allen Beteiligten voraus. Nur so können persönliche, einzigartige

und der Situation entsprechend Küchen entstehen, die der vollen Zufriedenheit

der Benutzer dienen. Auf die Frage, wer was unter den Brüdern lieber tut, kam

die klare Antwort: «Wir sind ein Team, und jeder ist befähigt, für den anderen

jederzeit die Arbeit zu übernehmen». Heisst ganz einfach: Traumküchen, ge-

macht in der Schweiz – für eine nationale und internationale Kundschaft – mit

einem emotionalen Erlebnis.

5

Impressionen vom Holzlager (im Trend liegt Altholz), vom Planungsbüro, der riesigen Produktionshalle mit Vorbereitungslager und den komplexen CNC gesteuerten Bearbeitungs-maschinen – und daneben, der Schreiner-meister, der nach traditioneller Art das Holz bearbeitet und prüft.

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W E R K S C H A U

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W E R K S C H A U

Zbären Kreativküchen AG

ProduktionSagistrasse 11, 3775 LenkTelefon +41 (0)33 736 37 [email protected]

Showroom SaanenmöserBahnhofstrasse 26, 3777 SaanenmöserTelefon +41 (0)33 744 33 [email protected]

Showroom BernGerechtigkeitsgasse 29, 3011 BernTelefon +41 (0)31 311 18 [email protected]

zbaeren.ch

Synergien mit PartnernBekanntlich bestehen Küchen nicht nur aus Möbeln, auch wenn sie noch so

schön und die Haptik ein grosser Genuss sind. Die Zbären-Leute haben sich

entsprechende Partner gesucht, um ihre individuellen Küchen auch mit ent-

sprechend individuellen Geräten auszustatten. Das sind zum Einen die beiden

Marken Sub-Zero und Wolf, die für hochwertige und funktionale Geräte stehen.

Das sind zum Anderen die Geräte von «La Cornue». Die Legende sagt, das

Albert Dupuy, der Firmengründer von «La Cornue», mit seiner Leidenschaft für

Technik, aus der Erfindung der Gaslaterne es sich zur Aufgabe machte, die zu-

verlässigsten Gasherde der Welt zu bauen. Das betrifft die neue, exklusive Profi-

Linie «Grand Cuisine von Electrolux», gemacht für Profis, die neu auch im pri-

vaten Bereich Eingang findet. Das betrifft aber auch die Firma Moltini, die mit

der Spezialtechnik der Gussglühplatte das Herz jedes Sternekochs höher schla-

gen lässt. Mit dabei ist auch die Firma Kalamazoo, der Hybrid-Fire-Grill, der mit

Zbären an der Giardina 2016 zusammen mit dem Projekt «Rock-Garden» den

Gold Award gewonnen hat: Die imposante Garteninstallation, zusammen mit

der einzigartigen Outdoor-Küche von Zbären war ein einmaliges Erlebnis.

Neben dem Produktionswerk in Lenk verfügt die Zbären in Saanenmöser über

ein zweites Planungsbüro und eine grosszügige Ausstellung. Ganz neu ist der

Showroom mitten im Herzen der Stadt Bern.

Firmengeschichte

1947Die Anfänge der Zbären-Schreinerei waren bescheiden: Johann Zbären be-ginnt damals mit einer Schreinerei in einer alten Scheune.

1975 Die beiden Söhne Hans und Enrico Zbären übernehmen die Schreinerei – zusammen mit einer Sekretärin (der Schwester von Hans und Enrico Zbären), einem Lehrling und einem Teilzeitar-beiter. Der Anfang ist schwer, fünf wei-tere Schreinereien am Ort sind eine grosse Konkurrenz. Darum entschei-den sich die Zbärens, fortan in die Pro-duktion von exklusiven Küchen zu in-vestieren. Das nahe gelegene Gstaad mit seinen internationalen Gästen kommt ihnen dabei zugute. Dank ent-sprechenden Investitionen werden Massanfertigungen möglich. Erste Gross-projekte im Ausland ab 1994 – London, Bermudainseln, New York – folgen.

2000-

rei wird zu einem Unternehmen und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt: Zbären Kreativküchen AG. Es folgen weitere Projekte im Ausland, so in Südfrankreich, London und Mallorca.

2003Ein neuer Showroom mit Planungs-büro und Verkauf wird in Saanenmöser

2006Generationenwechsel in der Geschäfts-leitung: Benjamin und Matthias Zbären leiten den Umbau des Betriebs ein. Höhere Flexibilität und grössere Kapa-zität bringen neue Kunden.

2010 Der alte Standort des Produktionsbe-triebs hat die Grenzen seiner Kapazität erreicht. Der Umzug in die neue Pro-duktionshalle in Lenk ist für das Unter-nehmen ein wichtiger Schritt: Damit sind die Voraussetzungen für grössere Produktionen gegeben.

2015 Zbären-Küchen muss man erleben: Der

der Altstadt von Bern bietet dazu die perfekte Gelegenheit.

Perfektion im höchsten Grad: Fotos von ausgeführten ZBären-Küchen

Die Geschäftsleitung in der dritten Generation: Benjamin (links) und Matthias Zbären

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H O M E E L E C T R O N I C S

Die Heimunterhaltung entwickelt sich im Rekord-tempo. Die Trends sind bessere Qualität, grösseres Angebot an Inhalten sowie smarte Funktionen. Inter-net und WLAN sorgen dafür, dass sich längerfristig alles mit allem verbindet.

Text: Kurt Haupt | Fotos: zvg

Schärfer, individueller und smarter

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1 | Die TV-Soundlösung von Loewe vereint guten Klang mit edlem Design. 2 | Grosse 4K-Modelle, wie die 9000er-Serie von Samsung, dominieren das Stubendesign. 3 | Moderne TV-Geräte, wie das abgebildete Modell 7100 von Philips, zaubern zum Film passendes Licht in die Stube. 4 | Wer beim Kauf seines neuen Fernsehers auf das Label Ultra-HD-Premium achtet, erhält modernste Technik. (Bild: Panasonic) 5 | Multiroom-Lautsprecher, wie der Sonos Play 5, bringen den Sound dorthin, wo man ihn geniessen will. 6 | Soundbars mit Subwoofer, wie die DSH9 von LG, ver leihen dem TV Kino-Tonqualität und lassen sich auch als Multiroom-Lautsprecher nutzen.

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H O M E E L E C T R O N I C S

Radio Beromünster sendete 70 Jahre lang mit unveränderter Technik. Einen Röhren-

nächsten 15 Jahre an. Im Vergleich dazu ist das Entwicklungstempo in der heuti-gen Heimunterhaltung rasant. Beinahe im Jahresrhythmus erscheinen neue Techno-logien. Das Gute von gestern wird dabei permanent durch das Bessere von heute abgelöst.

TV-Bilder wie echtAm deutlichsten zeigt sich das Entwick-lungstempo beim Fernsehen. Obwohl noch gar nicht alle Fernsehsender die Um-

Bildpunkten nachvollzogen haben, kau-fen sich heute Konsumenten bereits TV- Geräte der nächsten Generation. Auf die-sen erstrahlen Bilder und Videos mit einer

(4K/UHD). Die Inhalte kommen aber nicht von Fernsehsendern, sondern von Video-

auch von UHD-BD-Silberscheiben mit Kino-

ihre Stärken auch beim Zeigen der eige-nen Foto- und Heimvideosammlung aus. Denn moderne Handys können bereits

haben seit Jahren einen noch viel höhe-ren Detailgrad.

Gleichzeitig verbessern die TV-Hersteller auch die Farbdarstellung und den Kont-rastumfang. Mit HDR (High Dynamic Ran-ge) ist das Zitronengelb wirklich zitronig. Der höhere Kontrastumfang sorgt dafür, dass Feuerwerk gleissend erstrahlt und

Gassen schleichen.Damit man allerdings die Pracht der neuen Fernsehtechnik wirklich wahrneh-men kann, braucht es wegen der limi-

grössere Bildschirme. Inzwischen sind 65-Zoll-Bilddiagonalen bei 4K-Fernsehern Standard. Diese dominieren entsprechend

sie deshalb an die Wand montiert. Wäh-rend des Tages sind sie dort eine schwarze Fläche, ausser man nimmt den Stromver-brauch in Kauf und nutzt sie als Bühne für Kunstbilder oder Diashows. Die dazu nöti-gen Apps sind auf allen modernen Fern-sehgeräten bereits vorinstalliert.

Praktisch randlos und nur wenige Zenti-meter dick verwöhnen moderne Fernse-her mit gefälligem Design. Der Nachteil ist aber, dass für voluminösen Sound im Gehäuse schlicht kein Platz mehr ist. Die Tonqualität ist also limitiert. Ferner strah-len die meisten Geräte den Ton inzwi-

schen nach hinten ab. Das funktioniert bei Wandmontage recht gut. Ist das TV-Gerät aber inmitten des Raums aufgestellt,

-lung im Raum. Nur wenige Marken, wie beispielsweise Philips, bieten Modelle, an denen sich seitlich zusätzliche Lautsprecher anbrin-gen lassen. Bose hat versucht, Fernseher mit besonders gutem Klang zu verkaufen (Video Wave). Die Produktion wurde aber inzwischen eingestellt.Wer heute seinen neuen Fernseher mit gutem Ton aufrüsten will, greift deshalb meist zu einer sogenannten Soundbar. Dieser Lautsprecherriegel ist nur wenige Zentimeter hoch und tief, aber so breit wie das TV-Gerät.

-den sich darin neben einem Verstärker bis zu einem Dutzend Lautsprecher für per-fekte Sprach- und Musikwiedergabe. Will man auch voluminöse Bässe, wird die Soundbar mit einem Subwoofer in Obst-harassengrösse ergänzt. Der Subwoofer kann versteckt platziert werden und wird bei einigen Herstellern drahtlos mit der Soundbar verbunden.

Ton von hinten und von obenBei Edel-Soundbars, sogenannten Sound- Projektoren, wird der Ton sogar seitlich

-tiert. So entsteht ein Raumklang, bei dem man das Gefühl hat, Geräusche kämen auch von der Seite oder von hinten. Noch mehr Kinogefühl vermitteln Kino- Sound-Systeme, bei denen bis zu 9 Laut-sprecher im Raum befestigt werden müs-sen. Teils können diese drahtlos ange-schlossen werden. Eine optimale Mischung aus Klang und Installationsaufwand bie-tet die Fidelio Soundbar B5/12. An der Seite der Soundbar sind magnetisch zwei Lautsprecher mit Akkus angeheftet. Für Kinogenuss löst man diese ab und positio-niert sie frei im Raum. Die Ton anpassung für den Raumklang erfolgt danach auto-matisch. Neuster Trend beim Kinoton sind Systeme, bei denen der Klang sogar von oben kommt. Man hört dann also, dass ein Heli-

Atmos, DTS:X und Auro-3D gibt es dafür zurzeit allerdings mehrere Standards. Wer keine Lautsprecher an die Decke schrau-ben will, kann ebenfalls Projektionssyste-me nutzen. Diese strahlen den Ton an die

Soundbars mit Dolby Atmos wurden be-reits von Philips (Fidelio), Samsung (HW-K950) und Yamaha (YSP-5600) angekün-digt.

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42 | spectrooms 3/2016

H O M E E L E C T R O N I C S

Musik mit vielen InselnAuch Musik wird heute anders konsu-miert. Nur noch audiophile Anhänger positionieren ihr Sofa genau zwischen zwei passiven Stereolautsprechern der HiFi-Anlage. In den meisten modernen

-lichsten Räumen Aktivlautsprecher, wel-che Empfänger und Verstärker bereits beinhalten. Bespielt werden diese Laut-sprecher direkt von Mobilgeräten via Bluetooth. Bessere drahtlose Aktivlaut-sprecher verbinden sich mit dem heimi-schen WLAN und können dann auch Musik aus dem Internet (Musikmietdienste und Internetradio) oder digitale private Musik-sammlungen (Cloud-Lösungen, Netzwerk-festplatten) abspielen.Solche Aktivboxen gibt es für alle Quali-täts-, Design- und Preisansprüche. Billig-lösungen plärren aus Mono-Lautsprechern im Plastikgehäuse, während Edelaktiv-boxen mit bis zu 7 Lautsprechern in mas-siven Gehäusen perfekten Sound produ-zieren.

Mieten statt sammelnDramatisch verändert hat sich allerdings auch der Musikkonsum. Während man seine Lieblingsmusik früher auf Scheiben gekauft und liebevoll gesammelt hat, ist heute die Musikmiete im Trend. Für einen monatlichen Beitrag von rund 15 Franken kann man auf eine Bibliothek mit bis zu 15 Millionen Songs zugreifen und jeder-zeit abspielen, wonach einem der Sinn steht. Dabei ist neuste Musik jederzeit verfügbar und man muss sich weder um Lagerung noch Ordnung in der Musik-sammlung kümmern. Gesteuert werden Musikdienste meist via Smartphone. Die Wiedergabe ist inzwischen auf praktisch

allen Geräten von TV über Aktivboxen und Multiroomlösungen bis zum edlen Hi-Fi- Verstärker möglich.Auch bei Musikmietdiensten gibt es einen Trend zur Qualität. Denn übliche Dienste wie Spotify liefern Musik nur in kompri-mierter und qualitativ eingeschränkter Art. Verlustfreie Dienste wie Tidal oder Wimp liefern stattdessen Musik in echter CD-Qualität und erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Verlustfreie Musik-verteilung fordert allerdings die Internet-anbindung und das Heimnetz zusätzlich heraus.

Zukunft: mit der Wohnung redenWohin die Entwicklung im modernen Heim geht, ist zumindest teilweise klar. Internetanschluss mit viel Bandbreite und ein schnelles WLAN in den eigenen vier Wänden werden immer wichtiger. Wer

sehen will, muss einen Internetanschluss mit 30 Mbit/s haben. Und wenn im Heim mehrere Personen Videos auf Mobilgerä-

ten konsumieren, ist nur WLAN-Technik mit dem neusten 802.11ac-Standard in der Lage, alle ruckelfrei zu versorgen.Während heute noch Smartphone und Ta-blet wichtigste Steuergeräte sind, dürfte sich das mittelfristig ändern. Nach dem Sprachsteuersystem Alexa von Amazon hat nun auch Google eine entsprechende Lösung für Herbst angekündigt. Ein klei-ner Aktivlautsprecher in Büchsenform lauscht mit einem integrierten Mikrofon permanent in die Wohnung. Mit einem Aktivierungskommando wie «Ok Google» wird er zum Leben erweckt. Dann erfüllt er Wünsche wie «Spiel Beatles im Bade-zimmer» oder beantwortet Fragen «Wie lange ist mein Fahrweg ins Büro?» recht intelligent mit Sprachausgabe. In naher Zukunft sollen so auch Licht und Heizung gesteuert werden können.Allerdings wird nicht jedermann von den

wollen. Schon heute nerven sich viele, dass der smarte Fernseher permanent ei-nem Datensammler erzählt, welche Sen-dungen man sich gerade ansieht. Dass Google in Zukunft im Schlafzimmer mit-lauscht, dürfte sogar bei Technikverlieb-ten die Toleranz bezüglich Verlust der Pri-vatsphäre zum Thema machen.Sicher ist allerdings, dass die technische Entwicklung im Heim rasant weitergeht. So warten beispielsweise auch Waschma-schine, Kochherd und Kühlschrank schon seit Jahren auf einen Intelligenzschub. Das Bessere von heute wird also bald durch das noch Bessere von morgen abge-löst.

Retro in allen Spielarten

Modernes ist digital und Digitales lässt sich selten anfassen. Der Retrotrend bringt das gute alte Feeling voller Erinnerungen zurück. Kein Wunder also, verkaufen sich plötzlich wieder Vinyl-Schallplatten, Plattenspieler, Röh -renverstärker und Radios im 40er-Jah-re-Design mit zweistelligen Wachs-tumsraten. Teilweise wird dabei mit qualitativen Angaben argumentiert, weil sich in analogen Schall platten rillen «echtere» Musik verbirgt und Röhren einen «wärmeren» Sound produzieren. Oft

geht es dabei aber auch schlicht um Lebensgefühl. Eine Schall-platte aus dem Cover zu klauben und liebevoll auf den Platten-

spieler zu legen ist ein anderes Erlebnis, als in der Spotify-App eine vor-

gefertigte Playlist zu star-ten. Beim Einschalten des

Verstärkers zu warten, bis dessen Röhren sanft

orange glühen, hat eben-falls einen meditativen

Aspekt.

Verständlich ist auch, dass viele Men-schen lieber mit einem fassbaren Drehregler die Lautstärke bestimmen, als erst mühsam eine App zu starten

Sich einen Radio in die Küche zu stel-len, der aussieht wie ein Modell aus den 50er-Jahren und in dessen Innern aber modernste DAB+-Technik wer-kelt, macht auch einfach Spass.

woerlein.com | technisat.comrobertsradio.de

7 | Der multiroomtaugliche Beosound 35 verlockt mit seinem Design zu ungewohnten Lösungen. 8 | Multiroom-Lautsprecher finden in der kleinsten Ecke Platz. Im Bild der Tangent Fjord Mini. 9 | Die Multiroomlautsprecher von Bose bieten höchste Tonqualität. Im Bild der Soundtouch 10. 10 | Ist das die Zukunft? Der Lautsprecher von Google erfüllt gesprochene Wünsche und beantwortet Fragen. 11 | Der Bose Soundtouch 20 zaubert dank Fixtasten auf Knopfdruck Wunschmusik in jeden Raum. 12 | Der Lenco TCD-2500 lässt im Retro- Design die alten Schallplatten wieder aufleben. 13 | Keine Angst, der Soundmaster Retro NR912 ist elektrifiziert und spielt neben Kassetten sogar CDs ab. 14 | Der Fonetta von Poet Audio vereint alte Schallplatten mit modernster Digitaltechnik inklusive Streaming von Handy. 15 | Der Roberts Mini Revival scheint aus einem alten US-Kinofilm zu stammen, bietet aber modern sten DAB+-Radioempfang.

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R U B R I K

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H O U S E S A N D E L L , G Ü M Ü S L Ü K , T Ü R K E I

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H O U S E S A N D E L L

Text: Kay von Losoncz | Fotos: Francesca Giovanelli/Kaymedia

Bodrum ist definitiv ein Ort für Menschen, die das Leben geniessen. Das Essen

schmeckt wunderbar, das Meer ist azurblau, die Abende fröhlich und sie wollen

nie enden. Diese türkische Halbinsel bietet für jeden etwas Besonderes – des-

halb ist sie wohl zu einer der beliebtesten Feriendestinationen der letzten Jahre

avanciert. «Bevor wir unser Haus kauften, waren wir noch nie in der Türkei»,

gesteht die Schwedin Ursula Nyquist. Eine Freundin hätte ihr von dem Projekt

Gümüslük Houses erzählt. Daraufhin sind sie und ihr Mann in die Türkei geflo-

gen und haben spontan entschieden, ein Haus in der Wohnanlage nahe des

romantischen Fischerdorfs Gümüslük zu kaufen. Einer der Hauptarchitekten

heisst Thomas Sandell – sein Büro in Stockholm ist unter anderem bekannt für

originelle Wohn- und Ferienhäuser. «Jeder Entwurf sollte ein Unikat sein. Auf

der Halbinsel Bodrum hiess es, den skandinavischen Traum eines mediterra-

nen Dorfes zu realisieren», erklärt der Architekt. Eingebettet in eine Hügelland-

schaft mit Blick auf die Meeresbucht liegen die Häuser in einer terrassierten,

gepflegten Gartenanlage. Olivenbäume, Lavendel, Rosmarin und Oleander –

Pflanzen, die die Sinne erfreuen, wachsen zwischen den weissverputzten Häu-

sern. «Wir kommen aus einem kalten, dunklen Land», meinen Ursula und

Johan. «Deshalb geniessen wir hier das Klima, die Wärme, das Licht und das

Leben draussen so intensiv wie nirgends sonst.»

Ein Haus wie ein HügelDie Aufgabe war, ein Ferienhaus mit drei Schlafzimmern und entsprechenden

Bädern zu bauen. Inspiriert von der Gegend, plante Thomas Sandell ein Haus,

das in diese Hügellandschaft passte – seine Form erinnert an einen sanft abfal-

lenden Hügel. Die langgezogene, rechteckige Grundfläche wird von einer Diago-

nalen durchschnitten: Das so entstandene, nördliche Dreieck bildet das eigent-

liche Wohnhaus, das südliche besteht aus Terrassen, die von hohen, weissen

Mauern umgeben sind. Dank dieser Zweiteilung des Geländes konnten alle

Zimmer zur Aussicht hin orientiert werden und man erlebt die Terrassen als

räumliche Erweiterung des Hauses. «Es war eine besondere Herausforderung,

die skandinavische Wohntradition mit der mediterranen Atmosphäre zu kombi-

nieren», so der Architekt. Dazu gehören Elemente wie eine offene Küche, funk-

tionelle Raumaufteilung ohne Gänge, natürliche Materialien und der

Sonne, Meer und blauer Himmel – eingefangen in einem Ferienhaus

des Architekten Thomas Sandell im malerischen Gümüslük an der

ägäischen Küste.

Summertime in Bodrum

1 | Eine verputzte Mauer mit Durchblick umschliesst die Terrasse mit dreiecks-förmigem Grundriss. Raffiniert: die textile Pergola- beschattung am Eingang. 2 | Diese Hügel-landschaft inspirierte den Architekten zu einem ungewöhnlichen Entwurf – die terrassierte Gartenanlage des Projekts Gümüslük Houses. 3 | Die Form des Hauses mit dreieckigem Grundriss erinnert an einen sanft ansteigenden Hügel. Pergola und Natursteinmauern gehören zum Aussenbild.

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H O U S E S A N D E L L , G Ü M Ü S L Ü K , T Ü R K E I

4 | Blick in Richtung des schmalen Eingangs vom sonnigen Essbereich her: Tisch und Stühle von Ikea, Deckenleuchte von David Trubridge. 5 | Von der Galerie vor dem Elternschlafzimmer überblickt man das gesamte Wohngeschehen im Erdgeschoss. 6 | Vor der Mauerscheibe versteckt sich ein grosszügiger Aussensitzplatz mit Esstisch und Aussicht zur Meeresbucht. Den Garten plante die Hausherrin selbst.

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H O U S E S A N D E L L

direkte Gartenbezug. Ihr Ferienhaus verbinde dies alles meisterhaft, meinen die

Hausbesitzer. Begeistert sind sie nicht nur vom zweigeschossig offenen Wohn-

bereich, in dem auch Küche und Esstisch untergebracht sind. «Wir leben haupt-

sächlich auf den Terrassen. Vor dem Haus wird gegessen, an der Ostseite befin-

det sich eine schattige Lounge und das Schwimmbad liegt nur einen Steinwurf

entfernt.» Zwei Schlafzimmer mit eigenem Bad liegen ebenerdig im Ost- und

Westflügel des Hauses, das Elternzimmer im Obergeschoss besitzt einen klei-

nen Balkon mit Blick aufs Meer.

Ein Mix der KulturenThomas Sandell plante auch Details von Bad und Küche – zur Anwendung

kamen einheimische Keramik und Travertin nebst neutralen Küchenschränken

in Weiss. Raffiniert ist die aus textilen Bändern geflochtene Bedeckung der höl-

zernen Pergolas: Die Schatten erinnern je nach Sonnenstand an das berühmte

Türkische Auge, das gemäss Volksglauben den bösen Blick abwenden soll. Auch

bei der Einrichtung des Hauses half der Architekt mit: «Nicht allzu orientalisch,

sondern ein reduzierter Mix aus internationalem Design und türkischer Hand-

werkskunst.» Denn: Ist man an einen bestimmten modernen Standard gewöhnt,

liegt der eigentliche Reiz dieser Feriendestination wohl an der Mischung zwi-

schen Ost und West: «Wir lieben die authentischen Dörfer der Gegend, das

türkische Essen, die freundlichen Leute und die exotische Kultur», so Ursula und

Johan. Manchmal besuchen sie aber auch die Marina von Yalikavak mit ihrem

luxuriösen Club Billionaire, dem exklusiven Restaurant Cipriani, den Nobel-

hotels und dem prächtigen Jachthafen. «Das Leben hier erinnert an St. Tropez

vor vielen Jahren, wir haben auch viele internationale Freunde gewonnen»,

schwärmen sie. In der Gartenanlage lädt man sich gegenseitig zum Mittag- oder

Abendessen ein, macht Ausflüge zu den historischen Sehenswürdigkeiten der

Halbinsel oder geht zusammen an den Strand. Genauso gut kann man jedoch

die Privatsphäre im eigenen Haus und Garten geniessen. «Die Ferientage hier

sind wirklich etwas Besonders», meint Architekt Thomas Sandell. Der Beweis:

Auch er besitzt ein Haus in Gümüslük.

Thomas Sandell (1959*) erwarb seinen Masterabschluss in Architektur und Bauwesen im Jahr 1985 an der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm. 1995 gründete er zu-sammen mit Ulf Sandberg und Joakim Uebel das Architektur-büro Sandellsandberg mit Sitz in Stockholm, das heute etwa 40 Mitarbeiter zählt. «Wir entwickeln alles – von Stadtgestal-tung bis zum Möbelentwurf. Diese Bandbreite hat uns seit Beginn inspiriert und wurde zum Bestandteil unserer Identi-tät», meint Hauptarchitekt Thomas Sandell. «Wir bemühen uns, die Lösung so einfach, strukturiert und angenehm anzugehen wie nur möglich. Eine enge Zusammen arbeit mit unseren Kunden ist uns ebenso selbstver ständlich wie die Rentabilität eines Projekts.» Das Büro zeichnet für Wohn-, Geschäftshäuser und Hotels in Schweden, Ferienhäuser und viele originelle Ideen: Ob Gartenstuhl Vago für Ikea oder ein Fertighaus von 25 Quadratmetern, das man ohne Baubewil-ligung in Schweden nutzen kann, jedes Projekt ist einzigartig. «Möglich wird dies durch unser Team, bestehend aus Architekten, Innenarchitekten, Produktdesigner und Ingenieuren – sie beurteilen die Aufgaben aus verschiedenen Perspektiven und kommen so zu den besten Ergebnissen.» sandellsandberg.se

7 | Der Wohnbereich an der Ostseite des Hauses, dahinter liegt ein Schlafzimmer.

Auf dem Kelim ein Tisch von B&B Italia, Sofas von Ikea, Körbe von Mudo.

8 | Die Südseite des Hauses verrät dank der hohen Mauer, die die Terrasse umgibt,

noch nichts vom Hausinneren.

Informationen zu Gümüslük Houses: Der internationale Flughafen Milas/Bodrum

liegt nur wenige Kilomenter von der Halbinsel entfernt, Gümüslük liegt an deren Westspitze. Einige der bestehenden Häuser

werden auch vermietet. Informationen unter www.gumuslukhouses.com

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T H E H O U S E N O . 1 , W Ü R E N L O S

«Ich wollte einen speziellen Ort kreieren, der gleichermassen perfekt für

Arbeit und Leben funktioniert. » Ugo Rondinone

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1 | Der Salon mit Blick auf die Eiche. 2 | Seven Magic Mountains vor Las Vegas. 3 | Der Künstler im Haus vor einem seiner Bilder. 4 | Die Bibliothek mit Blick auf den Furtbach 5 | Monumental, aber auch japanisch. Die Sicht vom Bienen- haus aus

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T H E H O U S E N O . 1

Die Frage des Wohnens beschäftigt die Menschen immer intensiver. Das Woh-

nen soll Ausdruck der Persönlichkeit sein. Gleichzeitig ist das Wissen um gute

Architektur und gutes Design Privileg und Prestige. Sowieso hat die Wohnfrage

in unserem Zeitalter der Digitalen Moderne nochmals an Brisanz gewonnen.

Denn jetzt arbeiten viele Menschen dort, wo sie am Morgen aufstehen. Das

höchste Einrichtungsziel ist nicht mehr das Wohnzimmer, sondern der multi-

funktionale Raum, der alles zulässt: Wohnen, Arbeiten, Essen, Unterhaltung,

Sein, Leben.

Künstler sind immer treibende Kraft, wenn es um das Neue geht. Ugo Rondinone,

einer der international erfolgreichsten Schweizer Künstler mit Wohnsitz in Har-

lem, New York, hat es schon immer verstanden, Ausstellungsräume optimal zu

bespielen und eine Atmosphäre zu kreieren, die zugleich vertraut und fremdar-

tig ist. Und Aussenräume. Aktuell ist seine monumentale Installation «Seven

Magic Mountains» entlang der Interstate 15 just bei der Einfahrt nach Las Vegas

zu sehen. Die sieben Totems sind alle über 10 Meter hoch und bestehen aus

aufeinander getürmten Felsbrocken, bemalt in unterschiedlichen Neonfarben.

Die Skulpturen sind kreative Kritik am Simulakra der Destination Las Vegas.

Rondinone sagt: «Der Ort am Interstate befindet sich physisch und symbolisch

in der Mitte zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen. Da sind die

Wüste und die Gebirgskette einerseits und der konstante Verkehrsfluss auf der

Highway zwischen Los Angeles und Las Vegas anderseits.»

Der Schweizer Künstler Ugo Rondinone hat unweit von Zürich in Würenlos ein Holzhaus

gebaut, welches zugleich die japanische Baukunst, die amerikanische Arts & Crafts- Bewegung und seine eigene Kunst zitiert.

Kraftort«the house no. 1» – ein Gesamtkunstwerk von Ugo Rondinone.

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T H E H O U S E N O . 1 , W Ü R E N L O S

Zwei Jahre vor dieser Möblierung der Wüste, 2014, hat Ugo Rondinone sein

«house no. 1» in Würenlos fertiggestellt. Der Entwurf entstand zusammen mit

den Architekten Gabrielle Hächler und Andreas Fuhrimann von afgh Architekten

in Zürich. Auch hier stand ein spezieller Ort am Anfang der Kreation. Das

Grundstück ist auf drei Seiten von Wald umgeben. An der Nord- und Westseite

ist das Grundstück begrenzt durch den natürlichen Verlauf des Furtbaches. Eine

alte gewaltige Eiche und ein Bienenhaus sitzen westlich des Hauses grad beim

Strom. Das freistehende Haus ist auf der natürlich entstandenen Lichtung

platziert.

«The house no. 1» wurde als Gesamtkunstwerk kreiert. Es ist faszinierend zu

sehen, wie typische skulpturale Elemente und Denksysteme aus dem Werk des

Künstlers in einer künstlerischen Synthese zusammenkommen.

Jede Form und jedes Material, welches im Haus verwendet wurde, hat seinen

Ursprung in einer Arbeit des Schweizer Künstlers. The house no. 1 ist zugleich

Kaleidoskop und Synthese seines künstlerischen Schaffens. Trotzdem steht

immer der Mensch im Zentrum. Dass Künstler Häuser bauen, ist eine logische

Entwicklung. Ein Bild, eine Skulptur kann inspirieren. Ein Haus aber kann ein

komplettes Lebensgefühl vermitteln.

Ugo Rondinone hat es geschafft, ein komplettes Wohlgefühl herzustellen. Der

Eintritt auf das Grundstück führt zunächst eine Treppe hinunter zum Hausein-

gang. Das Haus ist direkt am Bach und am untersten Punkt des Grundstücks

platziert. Was entsteht, ist ein Gefühl von Geborgenheit: umgeben von Natur

und zurückgeworfen auf sich selber. Ein typisches Rondinone-Element sind die

Sprossenfenster aus Metall. Das Fenster ist ein wiederkehrendes Symbol in der

Kunst von Ugo Rondinone, eine Metapher für die Transition, die stattfindet zwi-

schen dem Innen und dem Aussen, ein Signifikant für die Fragmentarisierung

der Welt und seines potenziellen Stillstandes.

Beeindruckend ist der Blick aus dem beinahe fünf Meter hohen zentralen Salon

nach draussen. Sichtbar sind Eiche, Bienenhaus, Furtbach. Davor eine Wild wiese.

Bei geöffnetem Fenster geben Gewässer und Vögel ein beruhigendes Klangrau-

schen. Das Cheminée im Hauptwohnraum ist eine Replik seiner Arbeit «John’s

fireplace» und war bereits global in verschiedenen Ausstellungen zu sehen.

Abgetrennt durch einen Vorhang geht es vom Salon direkt in ein kleines Schlaf-

zimmer, welches der Künstler als Hauptgemach vorgesehen hat. Und weiter

geht es in eine Ankleide und ein grosszügiges Badezimmer mit Sauna, welches

wiederum auf die Terrasse mit Aussendusche führt. Das Abwechseln von gross-

räumig zu kleinräumig und zurück erzeugt ein heimatliches Gefühl, bei dem

einem nie langweilig wird. Die Möblierung ist übrigens ebenfalls vom Künstler

eigens produziert oder ausgesucht und angepasst. Alvar-Aalto-Sessel wurden mit

Kelimteppichen bezogen, der lange Esstisch gesandstrahlt und neu bemalt.

Von der Strasse her wirkt das Haus wie ein einstöckiger Pavillon. Das extreme

Volumen kann nur vom Garten in Gänze erkannt und geschätzt werden. Das

gesamte Gebäude ist von Terrassen umgeben, zwei Treppenaufgänge verbinden

die zwei Ebenen. Die Nord- und Westfassade beim Furtbach sind über Grund

platziert, sodass ein Gefühl der Schwebe entsteht. Dies verleiht dem Haus seine

Leichtigkeit und erinnert an traditionelle japanische Bauten. Japanisch wirkt

auch das auskragende Dach. Die Fassade wurde mit Holzzement-Paneelen ver-

kleidet und versetzt uns nach Neuengland. Sämtliche Wände im Innern sind

mit weissem Gips verkleidet und mit Bienenwachs behandelt – so schliesst sich

der Kreis zum alten Bienenhaus auf dem Grundstück.

Kunstarchitektur zum KaufenAktuell arbeitet Ugo Rondinone am Entwurf für «house no. 2». Das «house no.1»

geben. Das Grundstück ist 3650 Quadratmeter gross, das Haus bietet 360 Quad-

-zimmer, eine Gästetoilette und eine Sauna. Bei Interesse freut sich Michelle Nicol auf Ihre Kontaktnahme, [email protected], +41 43 311 30 90. houserondinone.com

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6 | Das Studio im ersten Obergeschoss, das auch Schlafzimmer oder Showroom sein kann. 7 | Der erste Blick aufs Haus, wenn man von der Strasse her kommt. 8 | Ugo Rondinones Vasensammlung in der Bibliothek. 9 | Das Schlafzimmer – ganz ohne visuelle Ablenkung.

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spectrooms 3/2016 | 51

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52 | spectrooms 3/2016

ALLERLEI

Auf hölzernem Boden

Zwischen Säntis und Churfirsten liegt die kleine Ortschaft Wildhaus. Inmitten

dieser idyllischen Toggenburger Berglandschaft steht das Hotel Hirschen Wild-

haus. Das traditionelle Hotel ist sowohl im Winter Ziel für Wintersportler und

Schneefreunde als auch im Sommer ein beliebter Ausgangspunkt für Wande-

rungen in der alpinen Natur. Bereits seit dem Jahr 1861 bewirtschaftet die Familie

Walt den Hirschen und Simone Müller-Walt führt zusammen mit ihrem Ehe-

mann den Betrieb mittlerweile in sechster Generation.

Mit den jungen Nachfolgern in der Hotelleitung zogen auch neue Ideen und

Vorstellungen in das Traditionshotel mit ein. «Chrüter & Choller» heisst die

erneuerte Hotelbar, die mit Blues & Bourbon und bluesiger Livemusik eine ab-

wechslungsreiche Besonderheit in Wildhaus darstellt. Neben dem neuen Bar-

programm hat das Hotelierpaar gemeinsam mit dem Architekturbüro Bänziger

Lutze aus Berneck, St. Gallen, ein neues Gestaltungskonzept entwickelt. So sollte

der lange aus der Mode gekommene Alpencharme wieder im Haus Einzug hal-

ten. Entstanden ist eine Mischung aus modernem und rustikalem Stil. Neben

viel Holz sorgen die Architekten mit gedeckten Farben und gedämpftem Licht

Quadratmetern Platz und passt sich damit den sich ver-ändernden räumlichen Gegebenheiten der Schweizer Wohnlandschaft an. Die fortschreitende Urbanisierung und das verdichtete Bauen führen langfristig dazu, dass immer mehr Menschen in Wohnungen anstelle von Einfamilienhäusern leben. Auch wenn grosszügig ausgelegt, bietet eine Eigentums- oder Mietwohnung weniger Fläche für Zonen ohne Primärfunktion, wie beispielsweise eine Sauna. Die Lösung von Küng be-steht also in dieser sehr kompakten Schwitzkabine, die den anderen Modellen ästhetisch und technisch in

wie ihr Name sagt, auf kleinstem Raum drei verschie-

bei hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtig-

und länger bei Temperaturen um 55° und 45 Prozent Feuchtigkeit. Die dritte Art ist weniger ein Saunabad als eine Wärmetherapie dank Infrarot-Wärmepaneelen, die geschickt in die Rückwände eingelassen sind. Infra-rot ist eine gesundheitlich völlig unbedenkliche, als Wärme spür-, aber nicht sichtbare Lichtwelle. Sie er-wärmt nicht die Luft, sondern dringt durch die Haut ein und wirkt somit genau dort, wo Wärme besonders gut tut: im Gewebe, in den Gelenken, Organen und Kno-chen. Die Heilungsfähigkeit von Gewebe beispiels-weise steigt mit zunehmendem Infrarot-Energiespie-gel. Über die Blut- und Lymphgefässe verbreitet sichdie Wärme schliesslich im ganzen Körper und regt

Beispiel für zeitgenössisches Wohnen auf kleinerem Raum, aber mit allen Annehmlichkeiten.

kuengsauna.ch

für eine gemütliche Atmosphäre. «Bei manchen Hotels wird der Alpencharme

bereits wieder übertrieben, der «Ultra-Alpencharme» sozusagen. Wir haben

versucht, für den Hirschen einen modernen Mittelweg – den sogenannten «Alp-

stein-Chic» zu finden», sagt Björn Lutze von Bänziger Lutze Architekten. Für

die moderne Komponente sorgten die Architekten mit Retromöbeln des deut-

schen Herstellers Zeitraum. Sie sind aus massivem Holz und die verschieden-

farbigen Polsterungen setzen frische Farbakzente im Raum und lockern so die

ganze Atmosphäre auf. Auf dem Boden der Bar wurde «Trendpark Eiche 35»

von Bauwerk Parkett verlegt. «Bauwerk ist ein regionaler Hersteller und optisch

bietet der Boden genau das, was wir uns vorgestellt haben», erklärt der Archi-

tekt. Das gebürstete Parkett hat eine Deckschicht aus naturgeölter Eiche. Die

«35» in der Produktbezeichnung bedeutet eine stärkere Maserung des Holzes.

Damit wird der natürliche, alpine Charakter nochmals unterstrichen. Auch das

Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt beim Parkettboden: «Wir haben bereits bei

anderen Projekten eine sehr gute Erfahrung mit diesem Produkt gemacht. Und

auch nach Jahren sieht der Boden einfach noch gut aus», ergänzt Björn Lutze. bauwerk-parkett.ch

Drei Erholungsoasen auf kleinstem Raum

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spectrooms 3/2016 | 53

Frische Farben, neuer Style – warum nicht ein-

fach mal den Boden wechseln? In Wohnungen,

Shops oder Büros sind schnelle Belagswechsel

ohne grossen Aufwand immer gefragter. Des-

halb hat UZIN die Produktpalette und das An-

wendungsspektrum der patentierten switchTec-

Klebetechnologie weiterentwickelt. Mit der neu-

en Produkt-Generation Sigan lassen sich 80 Pro-

zent aller elastischen und textilen Bodenbeläge

– beispielsweise auch von homogenem Kaut-

schuk und textilen Belägen mit Vlies-, SDR-, TR-

und Latex-Schaumrücken – in Rekordzeit ohne

Lärm und Schmutz erneuern – und bei Bedarf

wieder rückstandsfrei entfernen. Dabei wird

eine mikroperforierte Spezialfolie beidseitig mit

unterschiedlichen Klebstoffen beschichtet – je

nach den Erfordernissen des Untergrunds bzw.

des zu verlegenden Belags.

Sigan-Produkte von UZIN sind lösemittelfrei,

verfügen über den Blauen Engel, Emicode EC1

Plus, die bauaufsichtliche Zulassung des DIBt,

und erreichen mit unterschiedlichen Bodenbelä-

gen die Baustoffklassen Bfl S1, Cfl S1 bzw. B1.

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Lavabos aus Beton

Kreationen der Beton-Manufaktur in Eini--

sicht. Mit viel Handarbeit, Know-how und Leidenschaft entstehen am Thunersee Be-tonobjekte für designbewusste Kunden. Dabei kommen die Eigenschaften des na-

-gen. Die Anmutung von Rohheit ist genau-so erwünscht wie die Reduktion auf das Wesentliche. Möglich wird die überra-schende Materialisierung durch den Hoch-

zum Einsatz kommt. Er bietet eine bis zu fünfmal höhere Festigkeit, was ein Arbei-ten mit massiv dünneren Wandstärken und ohne Armierungseisen erlaubt. Mit seiner feinen Struktur, seinem Dehnverhalten und seinen ästhetischen Vorzügen garan-tiert er ein Höchstmass an Gestaltungs-freiheit.Jedes der drei (Pandora, Thalassa, Elara)von der renommierten Designschmiede atelier oï entworfenen Lavabos wird von den Spezialisten in der Beton-Manufaktur manuell gefertigt – als Einzelstück, das sei-nen Besitzern dauerhaft Freude bereiten wird. betonmanufactur.ch

AGENDA

Tendence

Die Tendence ist die internationale Konsumgütermesse rund um die Themen Wohnen und Schenken. Für den Handel der ideale Ordertermin für das Weihnachtsge-schäft. Ausserdem Trendplattform für die Neuheiten des kommenden Frühjahrs. Dazu ein paar Zahlen: Auf der Tendence 2015 präsentierten vier Tage lang 1100 Aus-steller aus 47 Ländern auf einer Fläche von 92’600 Brut-toquadratmetern ihre neusten Produkte und 27’466 Be-sucher aus 83 Ländern besuchten die Messe. Dabei gehörte die Schweiz zu den Top Ten Besucher nationen.

-kaufserlebnisse: Im Angebotsbereich Living zeigen inter-nationale Aussteller alles von aktuellem Interior Design über trendige Wohnaccessoires bis hin zu saisonalen

zeitloses und modern-puristisches Wohndesign auf emotionale, klassische und elegante Einrichtungskon-zepte mit hochwertigen Möbeln, Textilien, Leuchten und Wohnaccessoires.Erstmals gibt es auch einen «Ethical Style Guide»: Anhand von Kategorien wie «Eco-Friendly Materials», «Fair & So-cial Production», «Re-/Upcycling Design», oder «Hand-made Manufacturing» informiert der Ethical Style Guide über die unterschiedlichen Aspekte von Nachhaltigkeit bei den entsprechenden Tendence-Ausstellern. Neu ist ebenfalls «Village», eine Inszenierung, die auf-zeigen will, was am Point-of-Sale alles möglich ist. Und Inspiration für die Sortimentszusammenstellung, wich-tige Impulse für die Laden- und Schaufenstergestaltung, aber auch Starthilfe beim Onlinehandel bietet das um-fangreiche Vortrags- und Workshop-Programm der Messe. tendence.com

Was Tendence

Wann 27. bis 30. August 2016

Wo Messe Frankfurt, Deutschland

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Sigan 2 für neue elastische und textile Beläge auf bestehende ela- stischen und keramischen Belä gen. Neu mit Spezial-Folienträger.

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W I D – W O R L D I N T E R I O R S D A Y

Text: Suzanne SchwarzFotos: Marcel Baechler, Innenarchitekt VSI.ASAI.

Der von der VSI.ASAI. (Vereinigung Schwei-zer Innenarchitekten/Architektinnen) be-reits zum vierten Mal in Folge organisierte WID World Interiors Day fand im Stilhaus Rothrist statt. Anlass war die bedeutende, im Stilhaus präsentierte Sammlung mit Möbeln und Objekten des kürzlich verstor-benen Innenarchitekten VSI Leo Zimmer-mann.

tional Federation of Interior Architects) initiierte WID World Interiors Day zur Förderung der professionellen Innenarchi-tektur jeweils Ende Mai statt. In diesem Jahr unter dem Motto «Interiors Intelli-gence».Thomas Wachter, Präsident VSI.ASAI. wür-digte in seinem Grusswort die Verdienste

des bekannten Innenarchitekten Leo Zim-mermann. Er habe die Aufgabe der Innen-architektur als Schnittstellezwischen Bau-en und Einrichten verinnerlicht und perfekt umgesetzt. Die Innenarchitektur mit dem Blick von innen nach aussen be-deute, dass zwei Disziplinen mit demsel-ben Objekt arbeiten, jedoch eine andere Zielsetzung verfolgen und unterschiedli-che baukulturelle Aufgaben erfüllen.«Intelligent gestaltete Räume sind Team-work zwischen Innenarchitekten und Bau-herrschaft»; Prof. Dominic Haag-Walthert brachte das WID-Motto auf den Punkt und präsentierte drei kurze Podiumsgesprä-che zwischen Innenarchitekten VSI und ihren Bauherrschaften. Spannende Einbli-cke in eine intensive Beziehung auf Zeit, aufgezeigt an Beispielen eines privaten

temporären Ausstellung.Nicole Gottschall von Go Interiors sprach mit Lara Zwyssig über die Zeit der Ein-richtung ihres Einfamilienhauses. Die Hauptaufgabe bestand darin, die gegen-sätzlichen Gestaltungswünsche des Bau-herren-Ehepaars – puristisch versus ver-spielt – zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden. Immer mit dem Ziel, für beide ihre ganz persönliche Wohn- und Wohlfühlatmosphäre mit stimmiger Emo-tionalität zu erzeugen.Catherine Nussbaumer von Catnuss Sàrl, begleitet von Cornelia Meyer, Museologin, stellte das anspruchsvolle Projekt einer

temporären inter aktiven Ausstellung im Literaturmuseum Zürich vor. Basierend auf dem Thema Insel in der Literatur ent-stand die Szenographie zum Thema «In-seln. Paradies und Hölle», umgesetzt in sechs Räumen. Das wichtige Kernstück der Inszenierung, der Einstimmungsraum für die Besucher, sollte bereits auf die Ambivalenz des Themas einstimmen. Das dritte Projekt, der neue Auftritt der Bank Linth mit ihren Filialen, stand ganz im Zeichen der Dienstleistung. «Richtig einfach» – das Motto der Bank, sollte sicht-bar sein und auch am Firmensitz gelebt werden. Die Bank als Begegnungszone, Transparenz, Einbettung in der Regio wa-ren Eckpfeiler der gewünschten Innen-architektur. Marianne Daepp im Gespräch mit Marco di Biase lobte die Klarheit des ausgeschriebenen Wettbewerbs, die kon-struktive Zusammenarbeit während dem wichtigen Prozess der Evaluation und die

Bauherrschaft. Die kurzen Beiträge wurden moderiert von den VSI-Innenarchitekten Marc Briefer, Mia Kepenek und Michael Josef Heusi. Die Gäste erlebten drei spannende Einblicke in völlig unterschiedliche Aufgaben, bei denen die Intelligente Innenarchitektur der Schlüssel zum Erfolg ist. Der Anlass wurde unterstützt durch die VSI.ASAI.-Fördermitglieder Keramik Laufen AG und Arwa . www.vsi-asai.ch

WID World Interiors Day 2016 – Einblick in

die Innenarchitektur

Impressionen der Podiumsgespräche und der Hommage an Leo Zimmermann: 1 | Catherine Catnuss mit Cornelia Meyer und Mia Kepenek 2 | Samm lung Leo Zimmermann 3 | Marc Briefer, Lara Zwyssig und Nicole Gottschall 4 | Thomas Wachter, Präsident VSI.ASAI. mit Prof. Dominic Haag-Walthert 5 | Marianne Daepp, MarcoBiasi, Michael Heusi 6 | Iria Degen

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V O R S C H A U�f ��� 2016

spectrooms Nr. 4/2016 erscheint am 12. August 2016

Wer regelmässig in der Zürcher Gastronomieszene unterwegs ist, war mit grosser Wahrscheinlichkeit auch schon in einem Lokal, das von Leslie Nader1 und ihrem Team gestaltet worden ist – Das Porträt. Selbst die grössten Puristen geniessen Vintage- Eleganz, Solo-Shows, limitierte Designserien und junges Design an der Design Miami Basel.2 Entde-ckungen sind wie immer vorprogrammiert.Gespannt sind wir auch auf die gleichzeitig vorge-stellten Preisträger der Swiss Design Awards. Mit dem Designer und Innenarchitekten Hans Eichen-berger erhält einer der ganz Grossen der Schweizer Kreativszene den Grand Prix Design des Bundes-amts für Kultur.Marc Held, Architekt und Designer machte in den 1980-er Jahren Furore mit seinen Möbelentwürfen. Danach baute er sich auf der griechischen Insel Skopelos sein Traumhaus.Die japanische Provinz Gifu,3 UNESCO Weltkultur-erbe seit 2014, ist die Heimat der besten Kunsthand-werker. Man denke nur an die Noguchi-Leuchten aus Washi-Papier, an Schwerter und Messer aus Damaszener-Stahl, an Keramikobjekte oder Möbel aus Zedernholz. Jetzt gelangen einzelne Produkte auch nach Europa, teilweise designt vom Atelier Oï.4

Auf typischen Schweizer Werten basiert die Unter-nehmensphilosophie der Keller Spiegelschränke AG.5 Das Unternehmen setzt auf starkes Design, optimale Raumausausleuchtung und handgefertigte Quali-tät – Die Werkschau.

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Dieses historisches Gebäude wurde im Jahr 1900 erbaut. Nach einer Kernsanierung erstrahlt das herrschaftliche, direkt am Rhein gelegene Haus von aussen und innen in neuem Glanz. Ehemals als Zollstation und Gasthaus genutzt, dient es heute als Wohnhaus. Die Holzfenster der Linie «madera» von swisswindows fügen sich harmonisch in die

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Moderne Technik harmonisch mit einer bestehenden oder sogar historischen

Bausubstanz zu verbinden, stellt den Reiz bei einer Renovation dar. Wir schätzen es, durch

das Vertrauen der Bauherren regelmässig solchen Herausforderungen zu begegnen. Dadurch können unsere Fachkräfte abtei-

lungsübergreifend ein umfassendes Know-how erarbeiten und einbringen, wodurch das

Aussergewöhnliche zum Standard wird.Sergio Belda, Leiter Produktionswerk

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geschichtsträchtige Fassade ein. Zu den Besonder-heiten, die den Charme des Objekts ausmachen, zählen auch zahlreiche Rundfenster und aufge-klebte Sprossen. Als Sanierungsexperte konnte der Fenster- und Türenhersteller swisswindows seine Erfahrung und sein Wissen bei diesem denkmal-geschützten Komplex optimal miteinbringen.

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Grenzen waren gestern. Heute ist FREESTILE – die neue Fliesenkollektion von OBJECT CARPET. 16 Designs, 64 Kolorits. Frei verlegbar und frei in der Anordnung der Muster, frei von Schadstoffen und recyclingfähig, frei von Konventionen und überall in der Welt zu Hause.

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