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Spurensuche im Wittumspalais Aufgaben Deutsch lernen im Museum

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Spurensuche im Wittumspalais

Aufgaben

Deutsch lernen im Museum

Spurensuche im WittumspalaisDeutsch lernen im Museum

In Kooperation mit dem Sprachenzentrum der Bauhaus-Universität Weimar und der Klassik Stiftung Weimar

Konzeption und Texte von Christian Hofmann

1. Obergeschoss

2. Obergeschoss

Vor dem Palaisbesuch 4–7

Im Wittumspalais 8–11

Treppenhaus 12

Tafelrundenzimmer 13–18

Rote Salons 19–21

Schlafzimmer 22

Grüner Salon 23

Festsaal 24–26

Kreuzworträtsel 27

Nach dem Palaisbesuch 28–30

Geschichte des Palais 31

Kleines Kabinett

Gang

Schreibzimmer

Mittelflur

Malzimmer

Musikzimmer

Blauer Salon

g r u n d r i s s e | i n h a l t

Herzlich willkommen!

Die Residenz von Anna Amalia – das Wittumspalais – soll nun für die nächsten Momente Ihr Unterrichtsraum sein, in dem Sie nicht nur Sprache lernen und anwenden, sondern auch in die Welt der Anna Amalia eintauchen und interessante Details über das Leben der Herzoginmutter und die Weimarer Klassik erfahren. Gehen Sie mit diesem Heft und mit offenen Augen durch das Palais, entdecken Sie Neues und wiederholen Sie bereits Gelerntes.

Seien Sie kreativ und neugierig!Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken und Lernen.

Die Symbole vor den Aufgaben dienen der Orientierung

Der Raumplan zeigt Ihnen, wo Sie sich im Haus gerade befinden.

Diese Aufgaben können nur im Wittumspalais gelöst werden.

Anna Amalia berich-tet über ihre Zeit und gibt Hinweise.

Diese Aufgaben können unabhängig vom Wittumspalais gelöst werden.

Diese Aufgaben können nach dem Besuch des Wittums-palais’ gelöst werden.

leichte Aufgabe, besonders für An fänger geeignet

Partnerarbeitschwere Aufgabe, für höhere Niveau-stufen

Gruppenarbeit

Worterklärungen

4 Vor dem Palaisbesuch

Wittumspalais

Wit|tum, neutrum und maskulin, w i d e m , masku-lin und feminin: ›Brautgabe; Kirchengut‹. […]∙ vereinzelt für Witwentum durch dessen Vermi-schung mit wittum ›was der Witwe gehört‹∙ in der Anwendung wird meistens ausgedrückt, dass die Schenkung der materiellen Sicherstellung der Frau, besonders für den Fall ihrer Verwitwung, dient, so dass häufig die Bedeutung ›Frauenvermö-gen, Witwenvermögen‹ heraustritt.∙ die Schenkung besteht meistens in Grundvermögen, und das Grundstück kann selbst als widem, wittum bezeichnet werden1

Pa|lais [pa‘lε:] das; - [...ε:(s)], - [...ε:s] <lat.-fr.>: Palast, Schloss 2

Wit|tums|pa|lais, neutrum, Bezeichnung des Palais der Herzogin Anna Amalia, in welchem sie von 1774 bis 1807 wohnte, siehe WILHELM BODE: Damals in Weimar (1910) 24: Wittumspalais im Weimarischen Stadtplan von 1782; ebenso in den Akten des Weimarischen Staatsarchivs, zuerst im Jahre 1789 (Auskunft des Goethe- u. Schiller-Archivs durch H. WAHL). In der Regel von den Zeitgenossen (Goethe) schlechthin als Palais bezeichnet im Unterschied zum Schloss.1

1 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. Leipzig: S. Hirzel 1854–1960. Quellen-verzeichnis 1971., Band 30, Spalten 830–847 (Auswahl und ver-einfacht, C. Hofmann)

2 Duden – Das Fremdwörterbuch, 7. Aufl. Mannheim 2001, [CD-ROM]

Vor dem Palaisbesuch

1

Mit eigenen Worten – Wittumspalais bedeutet:

5Vor dem Palaisbesuch

2a

Rückendiktat – Lesen, Sprechen, Hören, Schreiben

Suchen Sie sich einen Lernpartner, er hat das Rückendiktat 2B (Seite 6). Stellen Sie sich Rücken an Rücken und diktieren Sie einander den Text, füllen Sie die Lücken!

Anna Amalia ( –1807) wurde als braunschweigische im Schloss Wolfenbüttel

(heute: ) geboren. Sie war das von insgesamt 13 von Herzog

Karl I. ( –1780) und seiner Frau Philippine (1712– ). Die junge Anna Amalia bekam

als eine sehr umfangreiche . Ein am Hof unter-

richtete Anna Amalia auch in Literatur und . Außerdem

wurde sie in -, Regenten- und Reichsverfassungsgeschichte, Geografie und den schönen

Künsten unterrichtet, lernte also und Klavierspielen. Im Jahre wurde Anna Amalia

aus dynastischen Gründen mit dem regierenden Herzog August Constantin

von Sachsen- -Eisenach verheiratet. 1757 wurde Anna Amalia

eines Sohnes, des Carl August, die Geburt des Kindes, Constantin, erlebte

ihr nicht mehr. Ernst August II. Constantin, dessen Gesundheit immer etwas

gewesen war, starb bereits nach Ehe 1758. Das des verstor-

benen Herzogs machte Anna Amalia zur Regentin des kleinen Die Regentin führte die

Regierungsgeschäfte sehr umsichtig. Im des Jahres 1775 Anna Amalia die

des Herzogtums an ihren ältesten Sohn . Nun fand die ehemalige

Regentin mehr Zeit für ihre Interessen. Sie zog in das Palais, das damals noch

am lag. Hier fanden auch die berühmten statt, zu denen Anna

Amalia die »Großen der « zum lebhaften Gedankenaustausch über Fragen der

Kunst, , Literatur und einlud. Unter ihnen befanden sich u.a. Goethe, ,

Wieland und 1788 Anna Amalia für zwei Jahre nach .

Fast Jahre später, 1807, sie in Weimar. Heute ist die

in Weimar nach der Herzoging Anna Amalia benannt. Leider wurde diese von einem Feuer

. wurde wieder eröffntet.

3

Was erfahren Sie über Anna Amalia? Schreiben Sie Stichpunkte.

6 Vor dem Palaisbesuch

Suchen Sie sich einen Lernpartner, er hat das Rückendiktat 2A (Seite 5). Stellen Sie sich Rücken an Rücken und diktieren Sie einander den Text, füllen Sie die Lücken!

Anna Amalia (1739– ) wurde als Prinzessin im Schloss

(heute: Niedersachsen) geboren. war das fünfte von insgesamt Kindern von Herzog

I. (1713– ) und seiner Frau Charlotte ( –1801).

Die Anna Amalia bekam als Prinzessin eine sehr Ausbildung. Ein Hauslehrer

am Hof Anna Amalia auch in deutscher und Religion. Außerdem wurde sie

in Staaten-, Regenten- und Reichsverfassungsgeschichte, und den schönen

unterrichtet, lernte also Tanzen und . Im Jahre 1756 wurde Anna Amalia

aus dynastischen mit dem jungen Herzog Ernst

Constantin Herzog von -Weimar- verheiratet. wurde Anna

Amalia Mutter eines , des Erbprinzen , die Geburt des zweiten

, Constantin, ihr Mann nicht mehr. Ernst August II. Constantin, dessen

immer etwas labil gewesen war, bereits nach zweijähriger Ehe .

Das Testament des verstorbenen Herzogs machte Anna Amalia zur des kleinen Herzog-

tums. Die führte die Regierungsgeschäfte sehr . Im Mai des Jahres

übergab Anna Amalia die Regierung des Herzogtums an ihren Sohn Carl August. Nun fand die

Regentin mehr Zeit für ihre geistigen . Sie 1774 in

das , das damals noch am Stadtrand lag. Hier auch die berühmten Tafelrunden

, zu denen Anna Amalia die » der Geistesgeschichte« zum lebhaften

über Fragen der , Musik, und Theater ein-

lud. Unter ihnen befanden sich u. a. , Herder, und Knebel.

reiste Anna Amalia für Jahre nach Italien. Fast 20 Jahre später, , starb sie

in Heute ist die berühmte Bibliothek in nach der Herzogin Anna Amalia benannt.

Leider wurde diese 2004 von zerstört. 2007 wurde die neu aufgebaute Bibliothek

.

3

Was erfahren Sie über Anna Amalia? Schreiben Sie Stichpunkte.

2b

Rückendiktat – Lesen, Sprechen, Hören, Schreiben

7Vor dem Palaisbesuch

4

Ergänzen Sie die wichtigsten Stationen aus Anna Amalias Leben.

24.10.1739

16.03.1756

03.09.1757

28.05.1758

08.09.1758 Geburt des zweiten Sohnes Friedrich Constantin

1774

28.05.1775

1788–1790

10.04.1807

5

Wie alt ist Anna Amalia auf den Bildern. Schätzen Sie ihr Alter oder die Lebensphase?

2. O

BER

gEs

CHO

ss1.

OBE

Rg

EsCH

Oss

8 Im Wittumspalais

6

Ordnen Sie die Begriffe den Bildern zu.

Im Wittumspalais

die Büste, n der Kerzenleuchter, -der Ofen, Öfen der Fächer, -

der Spiegel, - das Gemälde, - das Portrait, s der Schreibsekretär, e

die Harfe, n die Sänfte, n der Ofenschirm, e der Leuchter, -

9Im Wittumspalais

7

Welche Liebhabereien hatte Anna Amalia, und welche Hinweise finden Sie im Palais?

Hobby

Lesen

Hinweis im Palais

Auf Bildern ist sie oft mit Büchern zu sehen. Anna Amalia hatte hier eine eigene Bibliothek.

1775 übergab ich die Regierungsarbeit an Carl August. Danach hatte ich wieder mehr Zeit für meine Liebhabereien (heute würde man Hobbys sagen).

10 Im Wittumspalais

8

Ergänzen Sie die Namen und Lebensdaten im Stammbaum von Anna Amalia. Sie finden alle Personen auf Portraits im Palais.

1712– 1786

1783–1853

anna amalia1739–1807

– –

– – –

– – –

11Im Wittumspalais

9

Ergänzen Sie den Lückentext. Schauen Sie sich dazu den Stammbaum an.

10

Schreiben Sie alle verwandtschaftlichen Beziehungen von Anna Amalia auf, die Sie erkennen.

Anna Amalia war Tochter von

12

Beschreiben Sie eine weitere Person aus dem Stammbaum. Weitere Adjektive finden Sie auf Seite 22 / Aufgabe 34.

11

Beschreiben Sie das Porträt von Ernst August II. Constantin, mit Hilfe der angegebenen Redemittel mündlich.

Er macht auf mich einen kranken / gesunden … Eindruck.•Er wirkt auf mich traurig / fröhlich / nachdenklich / verstört …•Er hat ein gepflegtes / angenehmes … Äußeres / Erscheinungsbild.•Er sieht krank / fleißig / müde … aus.•Er sieht aus, als ob er arbeitet / nachdenkt …•Er hat einen zufriedenen / glücklichen / traurigen / verbitterten … Gesichtsausdruck.•Er erscheint mir einsam / glücklich / verzweifelt … •Er ist groß / klein / dick / mollig / schlank … •Er trägt eine Uniform / Dienstkleidung / formelle; normale Kleidung.•Er ist geschmackvoll / lässig / formell / leger / einfach … gekleidet.•

Herzogin Philippine Charlotte war die Mutter von Anna Amalia, und Herzog Carl I. war ihr

Zwei ihrer hießen Leopold und Karl Wilhelm. Ihr war Friedrich II., er war

König von Preußen. Friedrich der II. und Philippine Charlotte waren . Carl August war

der von Anna Amalia und Ernst August II. Constantin. Prinzessin Luise wurde 1775 Carl

Augusts . Der Erbprinz hieß Karl Friedrich. Karl Friedrich war der

von Anna Amalia und Herzog Ernst August II. Constantin war sein Karl Friedrich heiratete

1804 die russische Zarentochter Maria Pawlowna. Sie wurde damit von Carl August.

1. O

BER

gEs

CHO

ss

12 Treppenhaus

Treppenhaus

13

Schauen Sie sich das Gemälde von Anna Amalia im Treppenhaus an. Ergänzen Sie passende Adjektive, achten Sie auf die Adjektivendungen.

Vor einem Hintergrund sitzt Anna Amalia. Sie hat einen Mantel an, und darunter

trägt sie ein Kleid. Außerdem trägt sie eine Kette mit einem

Anhänger. Am Finger trägt sie einen Ring. Ihre Haare sind von

einem Schleier bedeckt. Anna Amalia hat Augen und einen

Mund. Auf dem Gemälde sitzt sie auf einem Sofa und neben ihr steht ein Tisch.

Auf dem Tisch liegen Bücher, und davor befindet sich ein Stift.

Ich finde, dass Anna Amalia und aussieht.

Ich glaube, dass

1. O

BER

gEs

CHO

ss

13Tafelrundenzimmer

Tafelrundenzimmer

15

Wie viele Gegenstände gibt es hier?

17

Schauen Sie sich den Eintrag aus einem Synonymwörterbuch an. Was ist eine Tafelrunde?

16

Wie spät ist es auf der Uhr?

Anzahl Plural

der Stuhl 17 Stühle

der Spiegel

das Bild

der Tisch

das Fenster

der Leuchter

die Kerze

die Tür

offizielle Zeit

umgangssprachlich

Das Tafelrundenzimmer erinnert an die

geselligen Runden, die Anna Amalia veran-

staltete. der Mitte steht ein

großer runder Tisch, den

sieben Stühle stehen. dem

Tisch befindet sich eine weiße Schüssel.

dem Tisch der Decke hängt ein alter Leuchter. der Wand

den drei Fenstern steht ein kleiner Tisch. dem Tisch stehen zwei Kerzenständer und

ihnen befindet sich eine alte Uhr. dem Tisch hängt ein Bild. dem Bild ist der Onkel

Anna Amalia, Friedrich der II. von Preußen. der Ecke der Tür steht

ein großer Ofen. dem Ofen ist ein Ofenschirm aufgestellt. dem Ofenschirm sind

Blumen einer Vase und ein Vogel zu sehen. Wenn man die Tür den

Bildern mit Anna Amalias Eltern geht, kommt man das nächste Zimmer. Das ist der »Rote Salon«.

Ge|lageEssen, Orgie; (geh.): Bacchanal, Tafelrunde; (ugs.): Trinkerei; (ugs., meist abwertend): Fresserei; (salopp): Besäufnis; (abwertend): Völlerei; (oft abwertend): Schlemmerei; (salopp abwertend): Sauferei; (landsch.): Quas; (scherzh., sonst ver-altend): Schmaus, Zecherei. © Duden – Das Synonymwörterbuch, 3. Aufl. Mannheim 2004

14

Schauen Sie sich im Tafelrundenzimmer um. Ergänzen Sie die passenden Präpositionen.

14 Tafelrundenzimmer

18

Was passierte bei einer Tafelrunde im Wittums palais? Betrachten Sie das Bild, beschreiben Sie die Situation.

15Tafelrundenzimmer

19

Lesen Sie die kleinen Texte von Johann Gottfried Herder und Johann Wolfgang Goethe über die Tafelrun-de bei Anna Amalia. Womit verbrachten Anna Amalia und ihre Gäste die Zeit?

20

Wie würden Anna Amalia und ihre Gäste heute ihre Zeit verbringen?

21

Worüber würde man heute sprechen?

Herder über die Tafelrunde: »Bei der Herzoginmutter wird gewöhnlich montags gelesen. Einige Shakespear-ische Stücke, Lessings Nathan und Emilie, Goethes Iphi-genie, Tasso, Die Vögel, Wielands Pervonte, Liebe um Liebe, Das Vögelchen, Der Zaun u.a. sind so vorgetragen worden, sehr anmutig, und ich muß bekennen, daß Wielands Poesien mir noch nie in einem so reizenden Licht erschienen sind.«

Goethe über die Abendunterhaltung bei Anna Amalia: »… indes einige Karten spielten, andere Musik machten, beschäftigten sich neben Ihro Durchlaucht der Engländer Herr Gore, seine älteste Tochter und ich mit mancherlei Entwürfen und Skizzen. Rat Kraus beobachtete mit malerischem Blick unterweilen die Gesellschaft und faßte gelegentlich manch artiges Bild auf, von welchen Darstel-lungen noch einige übriggeblieben sind«

Ihro Durchlaucht Anrede oder Bezeichnung für die Herzogin

Themen

Politik

16 Tafelrundenzimmer

22

So könnte eine Tafelrunde ausgesehen haben. Platzieren Sie die Gäste der Tafelrunde entsprechend der fiktiven Texte.

Gastgeberin

17Tafelrundenzimmer

anna amalia (1737–1807)Die Herzogin, ist die Gast-geberin der Tafelrunden, die für gewöhnlich jeden

Montag im Wittumspalais statt-findet. Bei der heutigen Runde ist auch Carl August, ihr Sohn, dabei und sitzt neben ihr. Carl Augusts ehemaliger Lehrer Christoph Martin Wieland sitzt zu ihrer Rechten. Wieland ist selbst Vater von 14 Kindern und beide unterhalten sich über Kinder und Erziehungsfragen.

Charles Gore (1729–1807)Er ist gebürtiger Engländer und reist sehr viel. Er besucht sehr oft Weimar.

Man liebt seine Erzählungen über seine Reiseerlebnisse und auch seine Zeichnungen, die er auf jedem Ausflug anfertigt. Er sitzt zwischen Humboldt, der selbst gern reist, und dem Hofmaler von Weimar. Gore unterhält sich mit seinen schräg gegenüber sitzenden Teilnehmern der Runde über Theaterbühnen und die neueste Technik am Theater.

Charlotte von stein (1742–1827)Sie ist, wie ihre Tischnach-barin, eine Hofdame und enge Vertraute von Anna

Amalia. Sie unterhält sich mit ihrer Freundin über ein neues Theater-stück, welches die beiden zusammen mit ihrer Herzogin im Theater ge sehen haben und hört von der Seite immer Geschichten aus dem Weimarer Gymnasium.

Christoph martin Wieland (1733–1813)Der Übersetzer, Philosoph und Lehrer, der 1774 nach

Weimar eingeladen wurde um Carl August zu unterrichten, sitzt neben der Herzogin und spricht mit ihr über die richtige Erziehung und Ausbildung von Kindern. Neben ihm sitzt ein weiterer Philosoph, der zwei Jahre später nach Weimar kam und wie Wieland zum »Weimarer Viergestirn« zählt. Dieser unterhält sich angeregt mit Humboldt.

FriedriCh Freiherr von ein siedel-sCharFenstein

(1750–1828)Er ist der Kammerherr von Anna Amalia und später

Präsident des weimarischen Ober-appelationsgerichts in Jena. Er ist auch sehr literaturinteressiert und verfasst selbst Stücke und wirkt auch selbst an Liebhabertheaterauf-führungen mit. Mit Bertuch spricht er über das Bühnenbild und die Ausstattung eines neuen Theater-stücks, welches er plant.

FriedriCh Justin BertuCh (1747–1822)Bertuch verfolgt viele geschäftliche Aktivitäten in

Weimar und ist unter anderem als geheimer Sekretär für Carl August am Hof tätig. Mit seinem Nachbarn und Charles Gore unterhält er sich über die Ausstattung eines neuen Theaterstückes und über die neuste Theatertechnik aus England. Leider ist er etwas gestört vom Hustenden.

FriedriCh von sChiller (1759–1805)Weil es ihm mal wieder nicht so gut geht, hustet er

an diesem Abend viel und stört damit seine Nachbarn ein wenig, einer unterhält sich über Architektur und vom anderen Nachbarn muss er sich medizinische Ratschläge anhören. Dennoch genießt er den Austausch über die Freiheit und den Humanis-mus, den er mit Humboldt und Herder hat, die auf der gegenüber-liegenden Seite sitzen.

GeorG melChior Kraus (1737–1806)Er ist der Maler der Runde und sitzt neben Charlotte von Stein, die sich mit

Luise von Göchhausen unterhält, zu seiner linken Seite sitzt ein Englän-der, weil dieser sich aber sehr ange-regt über Theatertechnik mit dem Freiherrn von Einsiedel unterhält, zeichnet er ein Bild von der Runde.

herzoG Carl auGust (1757–1828)Carl August freut sich neben seinem Freund Goethe zu sitzen und dessen Geschich-

ten über Italien zu hören. Auch seine Mutter, die auch neben ihm sitzt, hatte ihm schon viel über Italien erzählt.

Johann GottFried herder (1744–1803)Einer der berühmtesten deutschen Dichter und

Dramatiker sitzt ihm gegenüber, ihr gemeinsames Gesprächsthema dreht sich um das Ideal der Freiheit und den Humanismus. Kluge Gedanken kommen auch von dem Denker, der ihm zur rechten Seite sitzt.

Johann Karl auGust musäus (1735–1787)Er ist ein deutscher Schrift-steller, Literaturkritiker,

Schulmann, Philologe und Märchen-sammler und ein sowohl satirischer als auch volkstümlicher Erzähler der Aufklärung. Mit seinen Geschich-ten aus der Schule erheitert er die Hofdamen, die neben ihm sitzen.

Johann WolFGanG von Goethe (1749–1832)Als bekanntester Gast des Abends darf er natürlich

neben seinem Freund, dem Herzog, sitzen. Ihm erzählt er viel von Ital-ien, wohin er 1786 reiste. Obwohl er ein bisschen Angst vor Krankheiten hat, gibt er ab und an einen medizi-nischen Ratschlag an Schiller, der zu seiner Linken manchmal hustet.

luise von GöChhausen (1752–1807)Sie würde viel lieber neben Goethe sitzen, aber nun

sitzt sie gegenüber von dem Maler und neben der anderen Hofdame. Mit ihr kann sie sich aber fabelhaft über ein neues Theaterstück unter-halten, welches sie vor kurzem zusammen gesehen hatten.

Wilhelm von humBoldt (1767–1835)Er beschäftigt sich beson-ders mit Theorien zur Frei-

heit, zum Humanismus und zum Staat. Außerdem ist er sehr sprach-interessiert. In Herder, der neben ihm sitzt, und dem ihm gegenüber-sitzenden Autor der »Räuber« findet er dabei sehr inter essierte Gesprächspartner und Zuhörer.

18 Tafelrundenzimmer

23

Wer spricht in Aufgabe 22 mit wem worüber? Ergänzen Sie die Tabelle.

24

Suchen Sie sich ein Gesprächspaar aus Aufgabe 23 und spielen Sie den Dialog nach. Das Dialoggerüst hilft Ihnen Ihr Gespräch und Ihre Gedanken zu strukturieren.

Gesprächspartner Thema

1. O

BER

gEs

CHO

ss

19Rote Salons

25

Schauen Sie sich um. Wozu dienten die beiden Salons? Vermuten Sie.

26

In der Ecke steht eine große antike Statue. Beschreiben Sie die Frau. Achten Sie auf den Gesichtsausdruck. Der Wortschatz auf Seite 11 hilft Ihnen dabei.

Rote Salons

20 Rote Salons

27

Das »Weimarer Viergestirn«, alle waren gern bei den Tafelrunden von Anna Amalia. Wer war dabei? Suchen Sie im Dichterzimmer und ergänzen Sie.

28

Ergänzen Sie den Steckbrief der Hofdame Göchhausen. In der Ecke neben dem Fenster steht eine Büste von ihr.

Vornamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Familiennamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Rufnamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

geboren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Beruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

gestorben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

29

Formulieren Sie nun in ganzen Sätzen.

Er kam 1772 als erster nach Weimar. Anna Amalia holte ihn als Prinzen erzieher an den Hof. Er war der Lehrer von Carl August.

1775 ist er nach Weimar gekommen. Sein Buch »Die Leiden des jungen Werthers« hatte ihn sehr berühmt gemacht. Er wurde zum besten Freund von Carl August.

Er war Pfarrer an der Stadtkirche St. Peter und Paul. Er wurde 1776 nach Weimar geholt und wurde so zum obersten Mann der evangelischen Kirche im Herzogtum, außerdem war er für das Schulsystem im Herzog-tum verantwortlich.

Er war ein sehr berühmter Dramatiker und Dichter. Er wohnte schon einmal in den Jahren 1787 bis 1789 in Weimar. Im Jahr 1799 zog er mit seiner Familie von Jena nach Weimar.

Hofdame die, Person, die am Hof eines Herrschers lebt und arbeitet© 2003 Langenscheidt

Christoph Martin Wieland

1733 – 1813 – – –

21Rote Salons

30

Richtig oder Falsch?

31

Perspektivwechsel – schreiben Sie als Anna Amalia einen Brief an Goethe aus Rom. Themen und Ideen finden Sie auf den Bildern im Grünen Salon.

Ein Brief von Luise von Göchhausen aus Italien1788 bis 1790 besuchte Anna Amalia mit ihrem Gefolge Italien. Luise von Göchhausen schreibt an Goethe: *Liebster bester Geh.-Rath!… ach, was gäb ich nicht, daß Sie hier wären! Könnt ich Sie durch ein Gelenk meiner mageren Finger erkaufen, ich gäb den ganzen Finger hin und wärs auch der, wo ihr Ring, die Cere, daran steckt. Der Herzogin geht’s wohl. Sie hat dabey den schönsten Genugg noch neben her, geliebt und geschätzt zusein und noch nie ist wohl, nach Aussage aller, einer Teutschen Fürstin so in Rom begegnet worden. Es ist so eine scho-nende Höflichkeit, niemand plagt sie und jeder sucht ihr die Tage froh und leicht zu machen. Morgen ist der große Tag, wo die Herzogin dem Heiligen Vater vorgestellt wer-den wird. Sie hat diesem Schritt nicht entgehen können, da sie selbst vom Papst ausgezeichnete Distinktion erhal-ten hat. Bey geschlossenen Thüren wird sie allein, ohne Dame, beym Papst im Zimmer seyn, und ihr Gefolge im Vorzimmer bleiben. Als eine Distinktion für die Contessa d’alatur werde auch ich, wenn die Herzogin herauskommt, durch die Principessa St. Crocem vorgestellt, welches sonst Personen meines Gelichters nicht gereicht wird. Leben Sie wohl, bester, lieber Geheimrath, ich muß eilen, weil ich mit zurückgehender Post antworten wollte.Gedenken Sie Ihrer, L. göCHHausEn Rom, den 22ten November 88

Distinktion, ene Auszeichnung, s Abzeichen

s Gelichterr gesellschaftliche Stand

beybei

mager dünn

teutschalt für deutsch

seynsein

◯ ◯ Goethe ist auch in Rom.

◯ ◯ Anna Amalia vermisst Goethe.

◯ ◯ Luise Göchhausen vermisst Goethe.

◯ ◯ Jeder nimmt Rücksicht auf Anna Amalia.

◯ ◯ Anna Amalia ist gestresst.

◯ ◯ Anna Amalia zeichnet den Papst aus.

◯ ◯ Anna Amalia schließt sich mit dem Papst ein.

◯ ◯ Luise Göchhausen trifft den Papst.

richtig falsch

plagenplagte, hat geplagt; [Vt]etwas plagt jemanden etwas ist für jemanden (meist ziemlich lange Zeit) unangenehm und belastend, weil Arbeit, Probleme oder Schmer-zen damit verbunden sind; etwas quält jeman-den <die Hitze, der Durst, Schmerzen, Gedanken>: © 2003 Langenscheidt

* Die Rechtschreibung entspricht den Regeln der damaligen Zeit.

1. O

BER

gEs

CHO

ss

22 Schlafzimmer

Schlafzimmer

32

Wie spät ist es auf der Uhr?

33

Auf dem Bett ist ein Gegenstand. Was ist das? Wozu wurde er gebraucht?

35

Beschreiben Sie in ganzen Sätzen die beiden Prinzen mit Hilfe der Adjektive von Aufgabe 34. Der Wortschatz auf Seite 11 hilft Ihnen dabei.

34

Schauen Sie die Portraits an, und ordnen Sie die Adjektive zu. Ergänzen Sie auch eigene Adjektive.

artig — blass — dick — dünn — frech — fröhlich — gelangweilt — gesund — kränklich — lebhaft — lieb — lustig — munter — müde

offizielle Zeit

umgangssprachlich

Gegenüber von meinem Bett hängen drei Bilder. Sie zeigen meinen Ehemann Ernst August Constantin und meine Kinder Friedrich Ferdi-nand Constantin und Carl August.

FriedriCh Ferdinand Constantin Carl auGust

1. O

BER

gEs

CHO

ss

23Grüner Salon

Grüner Salon

36

Einer liest! Einer folgt den Anweisungen. Hören Sie und folgen Sie den Anweisungen. Notieren Sie danach Ihre Beobachtungen. Wie ver ändert sich die Körperhaltung der dargestellten Figur?

1 Stellen Sie sich zwischen die Herderbüste und den Tisch mit der Uhr.

2 Stehen Sie unter den drei Engeln an der Decke?3 Schauen Sie in die Richtung der Tür.4 Schauen Sie nach oben auf die schwebende Figur an der Decke.5 Versuchen Sie, immer auf diese Figur an der Decke zu schauen.6 Gehen Sie langsam und vorsichtig in einem Halbkreis zur Tür.

37

Wie heißen die nächsten beiden Zimmer? Was hat Anna Amalia dort gemacht?

38

Nun haben Sie fast alle Zimmer gesehen. Suchen Sie sich nun ein Zimmer aus und beschreiben Sie es. Sie können auch ein Rätsel daraus machen. (Beispiel Tafelrundenzimmer, Seite 13 / Aufgabe 14)

Name des Zimmers Anna Amalias Tätigkeiten

2. O

BER

gEs

CHO

ss

24 Festsaal

Festsaal

39

Was fällt Ihnen zum Begriff »Liebhabertheater« ein?

Liebhabertheater

Kostüme

sich verkleiden

Im Festsaal wurde Theater gespielt, musiziert und getanzt. Sowohl ich als auch Goethe und andere Personen der Zeit standen hier auf der »Bühne« und führten kleine Theaterstücke auf. Auch heute noch wird der Saal für Veranstaltungen genutzt.

25Festsaal

Fächersprache Ich lernte fleißig Fremd-sprachen, ich sprach Fran-zösisch, Italienisch, Latein und Englisch … und ich ›sprach‹ die »Fächerspra-che«. Die Fächersprache war zu meiner Zeit bei Geselligkeiten und Festen recht weit verbreitet und diente vor allem zum Kokketieren (altes Wort für Flirten) Ein Beispiel: Wenn eine Dame einen Fächer offen an ihre rechte Wan-ge legte, bedeutete das »ja«, an die linke Wange »nein«. Und wenn die Dame einem Herren einen Fächer gab, so konnte er sich sehr glücklich schät-zen, denn das hieß, dass die Dame den Herren sehr mochte.

Kleines Wörterbuch der Fächersprache

FäCherspraChe BedeutunG

Hinter dem Fächer gähnen Gehen Sie weg! Sie langweilen mich.

Mit geschlossenem Fächer über das rechte Auge streifen Wann sehe ich Sie wieder?

Mit geschlossenem Fächer auf sich selbst deuten Ich möchte immer mit Ihnen sein.

Den Fächer mit der rechten Hand hochheben Sind Sie mir treu?

Die Augen hinter dem Fächer verstecken Ich liebe Sie.

Das linke Ohr mit dem Fächer verdecken Verraten Sie unser Geheimnis nicht!

Den Fächer ans Herz führen Ich bin immer Dein.

Den Fächer langsam schließen Ich bin mit allem einverstanden.

Den Fächer offen halten Ich werde darüber nachdenken.

Mit dem Fächer nach unten neben sich deuten Kommen Sie näher.

Die geschlossene Fächerspitze an den Mund legen Vorsicht, man belauscht uns.

Den offenen Fächer mit beiden Händen an die Brust drücken und langsam nach oben schauen

Bitte verzeihen Sie mir.

Mit geschlossenem Fächer immer wieder über den Mund streichen

Ich möchte Sie unter vier Augen sprechen.

Auf den geschlossenen Fächer herabschauen Ich denke immer an Sie.

Den geschlossenen Fächer mit der linken Hand ans Herz drücken

Sind Sie mir treu?

Die Zahl der nichtgeöffneten Stäbe Kennzeichnet eine Uhrzeit, die Zahl der vollen Stunde.

Die Innenseite des offenen Fächers dem Gegenüber zeigen

Ich kann nicht zu Ihnen kommen.

Sein Gegenüber mit dem geschlossenen Fächer verscheuchen

Ich liebe Sie nicht.

Mit dem geöffneten Fächer nach unten zeigen Ich verachte Sie.

Den Fächer lebhaft öffnen und schließen Sie sind mutig.

Den Fächer zornig zusammenfalten und in der Hand drehen

Ich bin böse auf Sie.

Den geschlossenen Fächer zwischen beiden Hand-flächen halten

Ich verlange eine Antwort.

Mit geschlossenem Fächer mehrmals an die Stirn tippen Sind Sie verrückt?

Den geöffneten Fächer zu sich hin bewegen Tanzen Sie mit mir.

Den Fächer ans rechte Ohr halten Ich höre Sie.

Den Fächer am Bändchen baumeln lassen Ich will nicht.

Den geschlossenen Fächer auf die geschlossene linke Hand legen

Ich verstehe Sie nicht.

Den geschlossenen Fächer aufgeregt von der einen in die andere Hand legen

Ich bin sehr besorgt.

40

Fragen Sie an der Kasse des Wittumspalais nach einem Fächer und spielen Sie kleine Fächerdialoge.

26 Festsaal

auFGaBe a (2 Personen)Im Flur zum Grünen Salon finden Sie die Zeichnung »Schäferszene« von Carl August, sie zeigt einen Schäfer und ein Mädchen. Entwickeln Sie einen Dialog oder eine kurze Szene zu einem eigenen Thema oder wählen Sie sich ein Thema aus:· Sie sind Schäfer, aber hassen eigentlich Schafe.· Ein Schaf ist ihnen weggelaufen und sie müssen es wiederfinden.

· Er will ihr seine Liebe gestehen, aber sie erzählt ihm von ihrem neuen Freund.

auFGaBe B (4 Personen)Gehen Sie in den Grünen Salon und schauen Sie sich das Bild »Villa d’ Este« an. Auf dem Gemälde sind vier Personen zu sehen, jeder von Ihnen stellt eine der Per-sonen dar. Spielen Sie einen Dialog oder eine kurze Szene zu einem eigenen Thema oder wählen Sie sich ein Thema aus: · Sie haben den Schlüssel zur Villa verloren. · Eine Person möchte nun nicht mehr mit, weil … · Sie planen eine Geselligkeit (Party).

auFGaBe C (3 Personen)Im Grünen Salon hängt das Bild »Am Albaner See bei Rom«. Auf dem Gemälde sind drei Personen zu sehen, jeder von Ihnen stellt eine der Per sonen dar. Spielen Sie einen Dialog oder eine kurze Szene zu einem eigenen Thema oder wählen Sie sich ein Thema aus:· Das Kind will nicht mehr weiterlaufen.· Der Mann will den Esel kaufen oder verkaufen.· Sie haben sich verlaufen.

auFGaBe d (2 Personen)Am Ende des Flurs zum Musikzimmer befindet sich eine Zeichnung, die Frau von Fritsch und Frau von Imhoff zeigt. Worüber sprechen die beiden Frauen und was machen sie? Denken Sie sich einen Dialog aus oder wählen Sie ein Thema:· Sie sprechen über Goethe.· Sie wollen Anna Amalia einladen und planen eine Tafelrunde bei Frau von Fritsch.

· Sie sprechen über einen Theaterskandal in Weimar.

auFGaBe e (2 Personen)Im ersten Roten Salon ist ein Gemälde, auf dem Anna Amalia mit einer Freundin ausreitet. Worüber sprechen die beiden Frauen? Denken Sie sich einen Dialog aus oder wählen Sie ein Thema:· Sie können sich nicht entscheiden, ob sie nach Tiefurt oder Belvedere reiten.

· Anna Amalia plaudert mit einer Bekannten über die neueste Schuhmode.

· Anna Amalia macht sich Sorgen um ihren Sohn und bittet die Freundin um Rat.

auFGaBe FVeranstalten Sie eine kleine Tafelrunde zu einem Thema. Erinnern Sie sich an Ihre Gedanken auf Seite 15 / Auf gabe 21 in dem Tafelrundenzimmer.

41

Spielen Sie nun selbst Theater! Wählen Sie eine der Aufgaben und bilden Sie entsprechende Gruppen. Seien Sie dramatisch, lustig, gesellig und kreativ, und präsentieren Sie ihr kleines Theaterspiel im Festsaal für die anderen.

27Kreuzworträtsel

42

Kreuzworträtsel

senKreCht

1 Der König von Preußen war Anna Amalias … 2 Heutiger Name des Witwensitzes 3 Ein Dichterfreund Anna Amalias 6 Synonym für Gemälde 9 Farbe eines Salons im Palais 11 Im Festsaal spielte Anna Amalia ... 13 Kopf einer Person aus Marmor oder Stein 14 Wo war Anna Amalia von 1788 bis 1790? 16 Anna Amalia spielte und hörte gern ... 17 Was drückt man aus, wenn man die Augen hin-ter dem Fächer versteckte? 22 Anna Amalia hatte Öfen, heute hätte man eine …

24 Eine Hofdame Anna Amalias, Charlotte von ... 26 Synonym für Urlaub machen; nach Italien … 27 Das Palais war die ... von Anna Amalia. 29 Wie heißt das Instru-ment im Musikzimmer? 30 Deutsches Wort für Palais 31 Früher machte man Licht mit Hilfe einer …

WaaGereCht

4 Name des Lehrers von Anna Amalias Söhnen 5 Farbe des Sofas im »Wohnzimmer« 7 Eine Frau, deren Ehe-mann stirbt, wird zur … 8 So nannte man die gesellige Runde Anna Amalias. 10 Anrede für Könige oder Herzöge 12 Aus diesem Material ist die Treppe im Haus 15 Sprache zum »Flirten« in der damaligen Zeit 18 Synonym für Verlangen, einen Wunsch verspüren 19 Eine der Hofdamen Anna Amalias 20 Was ist in der Vitrine im Mittelflur? 21 Anna Amalia war nur zwei Jahre verheiratet. Sie hatte eine kurze …

23 Name des zweiten Sohnes von Anna Amalia 25 Den Nachlass oder die Hinterlassenschaft nennt man … 28 Anzahl der Fenster in der gelben Ostfassade 32 »Beruf« des Onkels von Anna Amalia 33 Anna Amalia hatte im Palais kein … 34 Woher kommt Maria Pawlowna? 35 Englischer Bekannter Anna Amalias 36 Darin wurde Anna Amalia getragen. 37 Eines der Hobbys Anna Amalias 38 Nach Anna Amalia war ihr Sohn der …

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28 Nach dem Palaisbesuch

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Lesen Sie die zwei Texte über Anna Amalia. Markieren Sie, was Sie über die Herzogin erfahren.

44

Interpretieren Sie die Texte von Aufgabe 43 und ergänzen Sie die Tabelle.

Gräfin Henriette von Egloffstein (1773–1864), die 1799 nach Weimar zog, schrieb Folgendes über Anna Amalia:»Es ist eine Eigentümlichkeit der Jugend, dass sie sich berühmte Menschen auch mit körperlicher Schönheit ausgestattet vorzustellen pflegt. Man denke daher, wie groß mir meine Enttäuschung sein musste, als ich eine kleine, verkrüppelte Gestalt mit großem Kopfe und den starken Zügen ihres Oheims Friedrich des Zweiten von Preußen an der Hand des regierenden Herzogs ins Zimmer treten sah. […] Niemand besaß in höherem Grad die Gabe, Ver-trauen und Liebe zu erwerben, als diese unvergleichende Fürstin. Sie sprach wenig, lobte und tadelte nur durch Blicke, und dennoch elektrisierte sie jeden, dem das Glück zuteil wurde, sich ihr nähern zu dürfen. Eine ihrer eminentesten Eigenschaften bestand darin, die Eigen-tümlichkeit der Menschen zu erkennen, ihr freien Spiel-

raum zu gönnen und jeder Originalität das gebührende Recht angedeihen zu lassen.«

Anna Amalia schrieb über sich: »Nicht geliebt von meinen Eltern, immer zurückgesetzt, meinen Geschwistern in allen Stücken nachgesetzt, nann-te man mich nur den Ausschuss der Natur. Ein feines Gefühl, welches ich von der Natur bekommen hatte, machte, dass ich sehr empfindlich die harten Begegnun-gen fühlte. Es brachte mich öfters zur Verzweiflung […], dass ich einmal mir das Leben nehmen wollte. Durch die-se harte Unterdrückung zog ich mich ganz in mich selbst, ich wurde zurückhaltend: ich bekam eine gewisse Standhaftigkeit, die bis zum Starrsinn ausbrach. Ich ließ mich mit Geduld schimpfen und schlagen, und tat doch so viel wie möglich nach meinem Sinn«(aus: Meine Gedanken, 1772)

Ei|gen|tüm|lich|keitdie; nur Sg; eigenartig; (jemandem/etwas) eigen-tümlich charakteristisch oder typisch (für jeman-den/etwas): mit der ihm eigentümlichen Hand-bewegung

O|heimder; -(e)s, -e; veraltet Onkel

e|mi|nent Adj; meist attr; sehr groß oder hoch <von eminen-ter Bedeutung>; nur adv; verwendet, um Adjektive zu verstärken; sehr: Er ist eminent (sehr) fleißig.

nach|set|zenhier benachteiligen

Ausschuss der; hier: nur Sg; min-derwertige Waren oder Produkte mit Fehlern: möglichst wenig Aus-schuss produ zieren

das gebührende Recht angedeihen lassenetwas beachten, schätzen

Stand|haf|tig|keit die; nur Sg

stand|haft Adj; so, dass einen nichts dazu bringen kann, seine Meinung o. Ä. zu ändern (und nachzugeben); beharrlich <standhaft sein; standhaft bleiben; sich standhaft weigern> © 2003 Langenscheidt

FremdWahrnehmunG(Gräfin von Egloffstein)

selBstWahrnehmunG(Anna Amalia)

meine WahrnehmunG(nach dem Rundgang)

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Nach dem Palaisbesuch

29Nach dem Palaisbesuch

45

Nun haben Sie schon sehr viel über Anna Amalia erfahren. Wie hat wohl ein Tag im Leben der Fürstin ausgesehen?

Herzogin Anna Amalia mit ihrer Begleitung im Park der Villa d’ Este in Tivoli, Johann Georg Schütz, 1789

30

46

Anna Amalia auf einen Blick. Vervollständigen Sie die Übersicht.

47

Gab es in Ihrem Land eine Person wie Anna Amalia? Stellen Sie diese Person kurz vor.

Wichtige Daten

Ihre Freunde

Interessen und Liebhabereien

Meine Meinung

anna amalia1739–1807

Nach dem Palaisbesuch

31

48

Verbalisieren Sie, und formulieren Sie in vollständige Sätzen die Geschichte des Hauses.

1453 wurde hier ein Franziskanerkloster gegründet. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde eine Färberei einge…

1453 Gründung eines Franziskanerklosters

Ende 16. Jh. Einrichtung einer Färberei, die »Schönfärbe«

1766 Erwerb der »Schönfärbe« durch Jacob Friedrich von Fritsch (Minister)

1766–69 Bau des Palais und Einrichtung eines Gartens

1774 Schlossbrand, Anna Amalia zieht ins Wittumspalais um

1775 Kauf des Palais durch Anna Amalia

1775–1806 Zusammenkünfte zur Tafelrunde

1779 Ausbau und Neugestaltung der Seitenflügel

1784/85 Bemalung der Decke im Grünen Salon durch Adam Oeser

1790–1800 »Freundschaftstage« der Luise von Göch hausen (jeweils im Winterhalbjahr)

1791–1797 »Freitagsgesellschaft« unter Leitung Goethes

1806 Plünderung des Palais durch fran zösische Soldaten

1833–46 Nutzung als Sitz des Landtages

1861–70 Nutzung als Atelier für Maler, u.a. Friedrich Preller

1870/71 Restaurierung und Umgestaltung als Museum durch Herzog Carl Alexander

1945 Starke Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

1949 Wiederaufbau und Restaurierung als Museum

1995/96 Erneuerung und Restaurierung der Museumsräume

Geschichte des Wittumspalais

Geschichte des Palais

32 Notizen

Konzeption und TexteChristian Hofmann, Bauhaus-Universität Weimar

RedaktionChristine Ganß, Klassik Stiftung Weimar Christian Hofmann, Bauhaus-Universität WeimarFolker Metzger, Klassik Stiftung Weimar

AbbildungenKlassik Stiftung Weimar

GestaltungGoldwiege | Visuelle Projekte

DruckDruckerei Schöpfel, Weimar

Die Publikation wird gegen eine Schutzgebühr von 2 € abgegeben.

HerausgeberKlassik Stiftung WeimarReferat Forschung und BildungBurgplatz 499423 Weimartel +49 (0) 36 43 | [email protected]

In Zusammenarbeit mit demSprachenzentrum der Bauhaus-Universität WeimarBauhaus-Universität Weimar99421 Weimar

BesucheranschriftCoudraystraße 13a99423 Weimartel +49 (0) 36 43 | 58-23 90/-2391Fax +49 (0) 36 43 | 58-23 92www.uni-weimar.de/slz

© Klassik Stiftung Weimar, 2010

Wittumspalais Am Palais 399423 WeimartEL +49 (0) 36 43 | 545-377

ÖffnungszeitenApril bis Oktober Di–So 10–18 Uhr

November bis März Di–So 10–16 Uhr

Anmeldung für KlassenKlassik Stiftung Weimar | BesucherinformationMarkt 10 99423 WeimartEL +49 (0) 36 43 | 545-400 fax +49 (0) 36 43 | 41 98 16 [email protected]

InformationenKlassik Stiftung Weimar | Referat Forschung und BildungBurgplatz 4 99423 WeimartEL +49 (0) 36 43 | 545-562 [email protected]