starke seiten - pvch.ch · pdf filedie herstellung von pvc erfolgt mit chlor: ein stoff, der...
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Starke SeitenOhne Energie: Student isches Wohnen in Heidelberg
Ohne Ris iko: Kunst -Reet für d ie Dachgesta l tung
Ohne Grenzen: Design für d ie Fassade
Sichere SperrzoneUnterwasser-Barriere für Haie
JETZT AUCHALS APP
MEnSCH, WELT UnD PVC · HERbST 2014
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Haie haben zu Unrecht ein relativ schlechtes Image. Erst recht seit Steven Spielberg die Raubfische mit
seiner Kinoproduktion „Der weisse Hai“ zu blutrünstigen Monstern degradierte. In Wahrheit kommt
es nur vereinzelt zu Hai-Angriffen auf den Menschen. Um Schwimmer in Küstenregionen vor diesen
seltenen Attacken zu bewahren, hat ein Expertenteam eine Barriere aus Kunststoff-Rohren mit Magne-
ten entwickelt. Sie schützt nicht nur die Schwimmer, sondern auch Haie und anderes Meeresgetier.
Shark Diving Unlimited in Gansbaai bei Kap-
stadt Tauchgänge in Käfigen an. Mit dem Ziel,
Menschen einen anderen Blickwinkel auf die
faszinierenden Lebewesen zu ermöglichen und
dadurch Vorurteile abzubauen.
Schutz für Mensch und Hai
Das Expertenteam hat die Sharksafe-Barriere
seit 2011 kontinuierlich weiterentwickelt, um
die weit verbreiteten Hai-Netze zu ersetzen.
Sie sind unter anderem in Australien, den USA,
Japan, Argentinien und Südafrika im Gebrauch,
um Raubfische aus den Badebuchten fernzu-
halten. Dabei werden sie jährlich weltweit für
Tausende von Meeresbewohnern zur tödlichen
Das System „Sharksafe Barrier“ will Schwim-
mer vor den Angriffen von Haien schützen,
ohne die Lebewesen dabei zu verletzen
oder gar zu töten. Es handelt sich dabei um
eine Unterwasser-Barriere aus PVC-Rohren,
die Raubfische nicht durchschwimmen. Entwi-
ckelt haben das Schutzsystem Craig O’Connell,
Meeresforscher an der Universität von Mas-
sachusetts Darthmouth/INNOVUS, Professor
Conrad Matthee, Leiter der Abteilung Botanik
und Zoologie an der Stellenbosch Universi-
tät in Süda frika, Sara Andreotti, Doktorandin
in Stellenbosch mit einer wissenschaftlichen
Abschlussarbeit über den Weissen Hai, und
Hai-Experte Mike Rutzen. Letzterer bietet mit
Zuflucht vor ihm suchen. Diese Beobachtung
machte Rutzen, der das Meer auch gerne mal
ohne Schutzvorrichtung in der Gesellschaft
von Haien durchschwimmt. Letztendlich war
es genau diese beobachtete Verhaltensweise,
die das Expertenteam veranlasste, den natür-
lichen Seetang-Vorhang aus Kunststoffrohren
nachzubilden.
Vielversprechende Testphase
Inzwischen hat das Projekt gute Fortschritte
gemacht. Dies zeigt eine Versuchsserie im süd-
afrikanischen Gansbaai, bei der das System 49
Mal jeweils eine Stunde lang im Einsatz war.
Von den 63 Haien, die in das Experiment ein-
gebunden waren, schwamm keiner durch die
künstlich angelegte Rohr-Barriere, obwohl dort
Das Unterwasser-System aus stabilen Rohren wird mit Hilfe von Betonplatten auf dem Meeresgrund verankert. Foto: Sara Andreotti
Wald aus künstlichem Seetang
Das neu entwickelte Unterwasser-Schutzsys-
tem arbeitet mit einer Sperre aus stabilen PVC-
Rohren. Sie schirmt die Badebucht zu beiden
Seiten effektiv ab und reicht vom Meeresgrund
bis an die Wasseroberfläche. Jeder Rohrstrang
besteht aus mehreren Teilen, die durch Ver-
bindungsglieder eine Einheit bilden. So sind
sie beweglich genug, um sich mit den Meeres-
strömungen zu bewegen und stabil genug, um
einen Wellengang von bis zu sieben Metern
Höhe zu überstehen. Damit die Rohrstränge
bei starken Strömungen nicht ins offene Meer
treiben, wird jeder einzelne von ihnen fest
auf dem Meeresboden verankert. Die dazu
benötigten Betonplatten sind in relativ kur-
zer Zeit von Meeresorganismen besiedelt und
bilden dadurch ein künstliches Riff. Optisch
erinnern die Unterwasser-Rohrstränge an dich-
te Vorhänge aus Seetang. Da sie mit Magne-
ten versehen sind, funktioniert das System in
zweierlei Hinsicht. Zum einen reagieren Haie
empfindlich auf magnetische Strahlen und ver-
meiden es deshalb, die künstliche Barriere
zu durchschwimmen. Zum anderen durchquert
insbesondere der vom Aussterben bedrohte
Weisse Hai „Carcharodon Carcharias“ keinen
dieser künstlichen Rohrwälder. Er schwimmt
auch nicht in einen natürlichen Seetang-Vor-
hang, selbst wenn dort Beutetiere wie Robben
Haben das System „Sharksafe Barrier“ entwickelt (von links): Mike Rutzen, Sara Andreotti, Craig O’Connell und Professor aConrad Matthee. Foto: Sara Andreotti
Wenn Robben von Haien verfolgt werden, verstecken sie sich gerne in Vorhängen aus Seetang, weil ihnen die Raubfische dorthin nicht folgen. Das funktioniert auch mit einer künstlichen Barriere aus PVC-Rohren. Foto: Michael Rutzen
Falle, in der sich die Tiere verheddern und letzt-
endlich selbst strangulieren. Schätzungen zufol-
ge sterben allein in den Netzen der Badebuch-
ten von Südafrika jährlich durchschnittlich 460
Haie und viele weitere Lebewesen wie Meeres-
schildkröten, Delphine, Rochen und Seevögel.
So werden gefährdete Fischbestände unnötig
weiter dezimiert. Ein alarmierendes Beispiel
dafür ist der Haibestand, der in den letzten
20 Jahren um bis zu 90 Prozent geschrumpft
ist, was sich nachweislich auf das empfindliche
Ökosystem unter Wasser auswirkt.
HaifiscH-Barriere für sicHere BadeBucHten
Besucher informieren sich bei der Einweihung der neuen Mem branelektrolyse im Vinnolit-Werk über die saubere und energiesparende Technologie zur Herstellung von Chlor und Natronlauge.
Alles im Blick: Die neue Messwarte in Gendorf überwacht alle Prozesse bei der Herstellung von Chlor.
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Die Herstellung von PVC erfolgt mit Chlor: ein Stoff, der früher vorwiegend mit dem Amalgam-
verfahren produziert wurde. Diese Technologie darf nach Dezember 2017 in der EU nicht mehr
angewendet werden. Einige Firmen, wie auch der PVC-Hersteller Vinnolit, haben bereits frühzeitig
vollständig auf ein anderes Verfahren umgestellt. Sie haben damit in eine umweltfreundliche und
energiesparende Produktion investiert, die Emissionen vermeidet und das Klima schützt.
nACHHALTiGE PRODUKTiOn
Das Amalgamverfahren war in Europa jahr-
zehntelang der Standard in der Produktion
des wichtigen Chemiegrundstoffs Chlor –
bis es aufgrund seiner Quecksilberemissionen
in die Kritik geriet. Die Industrie hat gehandelt
und die Emissionen konsequent gesenkt. Aus-
serdem wurde die freiwillige Umstellung des
Amalgamverfahrens auf alternative Technolo-
gien bis 2020 durch die Mitglieder des Herstel-
lerverbandes Euro Chlor vorangetrieben. Ende
2013 veröffentlichte die EU-Kommission eine
verbindliche BVT-Schlussfolgerung: ein Doku-
ment, das neben dem Membranverfahren auch
das heutige Diaphragmaverfahren als Beste
Verfügbare Technik (BVT) für die Chlorproduk-
tion beschreibt. Die Chlorherstellung mit Hil-
fe von Quecksilber wird deshalb bereits Ende
2017 auslaufen.
Selbstverpflichtung vorzeitig erfüllt
Vinnolit, ein Unternehmen der Westlake Grup-
pe, einer der führenden PVC-Rohstoffherstel-
ler in Europa und weltweiter Marktführer bei
PVC-Spezialitäten, hat bereits frühzeitig in
die energiesparende und umweltfreundliche
Membrantechnologie investiert. 100 Millionen
Euro flossen an den Standorten Gendorf und
lung des PVC-Vorprodukts Chlor endgültig vom
Tisch. Auf die Chlorhersteller, die diese Techno-
logie noch heute einsetzen, kommt jedoch eine
grosse Herausforderung zu.
Das Thema Nachhaltigkeit hat für die PVC-Bran-
che hohe Bedeutung: So unterstützt Vinnolit
VinylPlus, die freiwillige Selbstverpflichtung
der europäischen PVC-Branche zur nachhalti-
gen Entwicklung, und beteiligt sich am Respon-
sible-Care-Programm der chemischen Industrie
zur kontinuierlichen Verbesserung von Sicher-
heit, Gesundheits- und Umweltschutz. Damit
die Verfahren kontinuierlich besser werden und
sich der Verbraucher guten Gewissens für PVC
entscheiden kann.
www.vinnolit.com
mal einmal pro Jahr überprüft werden muss:
eine sichere und langlebige Alternative mit
minimalem Wartungsaufwand. Und eine artge-
rechte Lösung. Während Haie die Barriere gar
nicht erst durchschwimmen, schlüpfen klei-
nere Meeresbewohner wie Fische oder Schild-
kröten unbeschadet durch den Rohr-Wald.
Köder versteckt waren. Die Reaktion der Haie
war übrigens immer gleich, unabhängig davon,
ob das System magnetisiert war oder nicht.
20 Jahre funktionstüchtig
Die Entwickler des Systems gehen davon aus,
dass die künstliche Barriere etwa 20 Jahre
lang funktionstüchtig bleibt und dabei maxi-
Das System “Sharksafe Barrier” aus PVC-Rohren – im Hintergrund als schwarze Striemen zu erkennen – hindert Haie daran, in Badebuchten zu schwimmen und Men-schen anzugreifen. Foto: Craig O’Connell
Verhaltensforschung als Basis
Entscheidend dafür, das System aus PVC-Roh-
ren anzulegen, war die intensive Verhaltens-
forschung bei den Meerestieren. Sie ist gene-
rell eine wesentliche Voraussetzung für den
effektiven Schutz der faszinierenden Raub-
fische, so Sara Andreotti. Deshalb beschäftigt
sie sich bereits seit 2007 mit dem Weissen Hai
und arbeitet an der Stellenbosch Universität
in Südafrika unter der Leitung von Professor
Matthee an einer Doktorarbeit über diese vom
Aussterben bedrohte Spezies. Die Forschung
über Haie voranzutreiben und die faszinieren-
den Meeresbewohner zu schützen, das waren
die treibenden Kräfte für die Entwicklung die-
ses Projektes, so Professor Matthee, der die
Doktorarbeit begleitet. Alle Beteiligten wün-
schen sich nun, dass das artgerechte System
nach und nach in möglichst vielen Badebuch-
ten zum Einsatz kommt.
www.oseasfdn.org,
www.sharkdivingunlimited.com,
www.sun.ac.za
Membranverfahren konnte der Stromverbrauch
bei der Chlorerzeugung um rund ein Viertel
gesenkt und der damit verbundene CO2-Aus-
stoss entsprechend reduziert werden.
Mittlerweile werden in der EU 59 Prozent
des Chlors mit Hilfe der Membrantechnologie
gewonnen, 14 Prozent mit der Diaphragma-
technologie und nur noch 25 Prozent mit dem
Amalgamverfahren. Der Technologiewechsel
schlägt sich auch in einem kontinuierlich sin-
kenden Energieverbrauch bei der Chlorerzeu-
gung nieder.
Nachhaltige Zukunft für PVC
Mit dem Ende der Amalgamtechnologie in der
EU ist der zentrale Kritikpunkt bei der Herstel-
Der künstliche Rohr-Wald erinnert an einen Vorhang aus Seetang. Er wirkt abschreckend auf Haie, auch weil er magnetische Strahlen aus sendet. Foto: Sara Andreotti
Um die Haifische anzulocken, wurde das System “Sharksafe Barrier” mit Fischködern ausgestattet. Trotzdem haben die Haie in einer Testreihe nicht ein einziges Mal versucht, die Barriere aus PVC-Rohren zu durchschwimmen.
Foto: Sara Andreotti
Knapsack in die Umstellung der Chlor-Alkali-
Elektrolysen zur Gewinnung von Chlor. Vinnolit
erfüllte damit in 2009 vorzeitig die freiwillige
Selbstverpflichtung der europäischen Chlorher-
steller. Diese Investition war ein Meilenstein
in der Firmengeschichte und ein bedeutender
Schritt in die Zukunft. Denn durch das neue
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iMPRESSUM
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hl-dialog, Alfter
Titelbild: „Sharksafe Barrier“,
Sara Andreotti
EDiTORiAL
ZUKUnFT GESTALTEn PVC-Rohre als künstliche Unterwasser-Barriere einzusetzen, um
Haie aus Badebuchten fernzuhalten, gehört sicher nicht zu den klas-
sischen Einsatzmöglichkeiten der langlebigen Leitungen. Doch die
Schutzvorrichtung aus unserer Titelgeschichte zeigt mal wieder, wie
vielseitig und sicher Produkte aus PVC sind. Zu diesen wichtigen
Aspekten kommen in vielen Fällen auch die nachhaltigen Eigenschaf-
ten innovativer Anwendungen. Ein Beispiel dafür sind die Energie-
sparfenster von Schüco als Teil der Fassadengestaltung in einem
modernen Studentenwohnheim in Heidelberg. Die passivhaustaugli-
chen Kunststoff-Fenstersysteme leisten einen erheblichen Beitrag zur
Energieeffizienz der schönen neuen Gebäude.
Dass es eine beachtliche Anzahl nachhaltiger PVC-Produkte gibt,
das stellt die Branche tagtäglich mit innovativen Anwendungen unter
Beweis. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch der
SolVin Award. Zu den inzwischen fünf Wettbewerben, die der PVC-
Hersteller innerhalb der Branche ausgelobt hat, sind Hunderte von
Vorschlägen eingegangen, darunter auch Ideen für zahlreiche Produk-
te aus recyceltem PVC. Der sparsame Einsatz wertvoller Ressourcen
durch die Wiederverwertung gebrauchter Produkte beschäftigt die
deutsche PVC-Branche bereits seit den 1990-er Jahren. Mit konkre-
tem Ergebnis: Heute gibt es für alle wichtigen Bauprodukte aus PVC
funktionierende Recyclingsysteme, die rege genutzt werden. So zum
Beispiel aktuell in Freiburg. Im Stadtteil Betzenhausen werden acht
Mehrfamilienhäuser mit 194 Wohnungen modernisiert und mit neu-
en wärmedämmenden Kunststofffenstern ausgestattet. Die 1.500
PVC-Altfenster lässt die Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH
werkstofflich recyceln. Das PVC-Rezyklat wird anschliessend für die
Herstellung neuer Fenster- und Bauprofile verwendet.
Ressourceneffizienz fängt aber schon bei der Rohstoff-Herstellung
an, wie das Beispiel von Vinnolit zeigt. Mit der Umstellung auf das
umweltfreundliche Membranverfahren zur Chlor-Erzeugung benötigt
das Unternehmen der Westlake Gruppe etwa ein Viertel weniger
Strom und senkt gleichzeitig den CO2-Ausstoss. Der Weg zu immer
mehr Nachhaltigkeit bestimmt also das Handeln aller Unternehmen
entlang der gesamten PVC-Wertschöpfungskette. So stellt die Bran-
che wichtige Weichen für die erfolgreiche Zukunft ihres multifunktional
einsetzbaren Werkstoffes.
Thomas Hülsmann
Kurt Röschli
Herausgeber „STARKE SEITEN”
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Eine digitale Version dieser Ausgabe gibt es auch als App für alle
Smartphones und Tablet-PCs und steht in den App-Stores von
Google und Apple zum Download für Sie bereit.
Mit dem Projekt „Studentisches Wohnen in Heidelberg“ schafft das dortige Studentenwerk
quali tativ hochwertigen und bezahlbaren Wohnraum für 265 Hochschüler. Die in Modulbau-
weise errichteten Gebäude sind dabei sowohl unter energetischen als auch unter ökonomischen
Gesichtspunkten besonders leistungsfähig. Einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz leistet
die Gebäudehülle mit passivhaustauglichen PVC-Fenstersystemen von Schüco.
nacHHaltiges WoHnkonzept
Entscheidend für den Erfolg führender Unternehmen sind sowohl die Offenheit für den Fortschritt
als auch der Wille zur nachhaltigen Entwicklung. Das hat der PVC-Geschäftszweig der Solvay-
Gruppe früh erkannt und die Branche 2001 mit dem ersten SolVin Award zu Innovationen aufge-
rufen. Inzwischen gingen zu den fünf bisher ausgelobten Wettbewerben Hunderte von Vorschlägen
ein: jeder von ihnen ein Beispiel für die Kreativität und Dynamik der Branche.
Motor für innovationenPreisverleihung im Oktober 2013 im alten Kesselhaus in Düsseldorf: Für die PVC-Branche ist die Verlei-hung des SolVin Awards eine wichtige Plattform für Zukunfts-Trends auf dem PVC-Markt.
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Den einzelnen Gebäuden sind die Pri-märfarben Gelb, Blau und Rot als iden-titätsstiftende Elemente zugeordnet. Die abgestuften Grautöne der Aussenfassade signalisieren Gemeinsamkeit.
Foto
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Beim SolVin Award 2010 holte GF DEKA Gold für ein neu entwickeltes transparentes PVC-Rohrleitungssys-tem zur Zucht von Mikroalgen.
Das Spiel der wechselnden Fenster-achse belebt die Fassadenansicht der fünfgeschossigen Gebäude.
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Die fast vollständig aus recyceltem PVC gefertig-ten Bee Bo®-Profile von Alkor und Deceuninck er-hielten im Jahr 2004 die Auszeichnung in Bronze.
Ausgezeichnet im Jahr 2010: das KBE Sys-tem_88 mm von profine für Tür- und Fenster-profile aus ca. 50 Prozent rezykliertem PVC mit hervorragendem Wärmedämmwert.
Die neuen Studentenwohnungen mit attrak-
tiven Ein- bis Dreizimmerapartments befin-
den sich in drei fünfgeschossigen Ge bäu-
den auf dem Campus „Im Neuenheimer Feld“.
Für die Studenten ein ideales Viertel in unmit-
telbarer Nähe zu zahlreichen universitären
Einrichtungen wie der medizinischen und na -
turwissenschaftlichen Fakultät. Die Aussen-
anlagen bieten zudem PKW-Stellplätze, über-
dachte Fahrrad-Abstellmöglichkeiten, einen
Grillplatz und einen zentralen Waschsalon.
Effiziente Flächennutzung
Wichtig war für den Bauherrn des Projek-
tes, das Studentenwerk Heidelberg, dass die
Apartments hochwertig ausgeführt werden,
möglichst vielen Studenten Wohnraum bieten
und wenig Fläche verbrauchen. Im Rahmen
einer EU-weiten Ausschreibung überzeugte
deshalb auch das Konzept der Münchner
LiWooD AG. Der Anbieter für die Entwicklung,
Planung und Bauausführung solcher Projek-
te schlug ein innovatives Modulbausystem
mit Holztragwerk vor. Das Besondere daran:
Es gewährleistet aufgrund seiner Vor-Ort-
Montage und -Komplettierung neben einem
hervorragenden energetischen Profil auch
eine schnelle Realisierung. So wurde der im
Jahr 2013 fertiggestellte Gebäude komplex in
nur fünf Monaten ab Oberkante Bodenplatte
errichtet.
Patentierte Energiesparfenster
Der Energieeinsatz für Heizung und Warmwas-
serbereitung konnte im Heidelberger Studen-
tenwohnheim durch die energetisch optimierte
Gebäudehülle, Luft-Wasser-Wärmepumpen und
eine leistungsfähige Photovoltaik-Anlage auf
nahezu Null reduziert werden. Einen entschei-
denden Beitrag dazu leisten die patentierten
Energiesparfenster Schüco Alu Inside mit einer
beschichteten Dreifach-Isolierverglasung. Basis
dieses Fenstersystems ist eine passivhaustaug-
liche Profilkonstruktion aus Kunststoff ohne
die sonst übliche Stahlarmierung. So wird eine
massgebliche Gewichtseinsparung bei sehr
guten statischen Werten erreicht. „Wir haben
für dieses Bauprojekt ein hoch isolierendes
7-Kammer-Profilsystem aus PVC eingesetzt
und konnten damit Dämmeigenschaften im
Spitzen bereich von Uf = 0,74 W/m2K erreichen,“
so Dipl. Ing. Daniel Varga. Er ist Bauleiter der
Hans Greimel GmbH & Co. KG aus Herrsching/
Breitbrunn, die – wie auch bei diesem Baupro-
jekt – Kunststoff-Profile von Schüco verarbeitet.
Der Schalldämmwert von 32 Dezibel sorgt für
ruhiges Wohnen, und die erhöhte Bautiefe des
Systems optimiert die Sicherheit der Bewoh-
ner. Für einen ausreichenden Luftaustausch in
Anbetracht der hohen Isolationswirkung sorgt
auch bei geschlossenen Fenstern die integrierte
Schüco Fensterfalzlüftung. Sie arbeitet mit zwei
kleinen Einzellüftern zwischen Blend- und Flü-
gelrahmen, die eine ruhige Luftführung inner-
halb der Räume sicherstellen.
Durchgängiges Farbkonzept
Das Bauprojekt in Heidelberg zeigt deutlich,
dass Gebäude in der heutigen Zeit mit kon-
kurrenzlos niedrigen Energiekosten betrieben
werden können. Dass dies mit einer hohen
Attraktivität bei der Fassaden- und Innenraum-
gestaltung einhergehen kann, beweist auch das
Farbkonzept des Gebäudekomplexes. Während
die abgestuften Grautöne der Aussenfassade
die Gemeinsamkeit der drei Baukörper hervor-
heben, wird die Individualität jedes einzelnen
Gebäudes durch die Zuordnung einer der Pri-
märfarben Gelb, Blau und Rot ausgedrückt.
Zusammen mit den wechselnden Fensterachsen
entsteht dabei ein lebendiges und farbenfrohes
Ambiente, das nicht nur der jungen Generation
gefallen dürfte.
www.schueco.de
Die passivhaustauglichen PVC-Fenster-systeme mit beschichteter Dreifach-Isolier-verglasung und integrierter Fensterfalzlüf-tung unterstützen das nachhaltige Ener-giekonzept des Studentenwohnheims und weisen spitzenmässige Dämmwerte auf.
eine innovative, kreative und umweltgerechte
PVC-Wertschöpfungskette zu engagieren.
Hochkarätige Jury
Die Jury des SolVin Awards setzt sich aus
unabhängigen Experten wie Ingenieuren,
Designern und Journalisten zusammen. Sie
können die Projekte aufgrund ihres breiten
Fachwissens über die PVC-Branche fundiert
bewerten. Einfach ist diese Aufgabe allerdings
Im Jahr 2004 ging die Gold-Auszeichnung an das französische Unternehmen Nicoll für geriffelte Kupplungsstücke zur leichten Verbindung von PVC-Rohren.
von Mikroalgen oder Tür- und Fensterprofile
mit hohem Anteil von Recycling-PVC: Kreati-
vität und Innovation haben wesentlich zum
kommerziellen Erfolg dieser Produkte beige-
tragen. Diese Erfolgsserie werden die Preis-
träger aus dem Jahr 2013 sicherlich fortsetzen.
So wie das Unternehmen Molecor, das Rohre
mit einem Rekorddurchmesser von bis zu 630
Millimetern auf den Markt gebracht hat. Oder
der von BASF SE und Sanquin entwickelte
Blutplättchenbeutel für die Kinderheilkunde,
für den der Weichmacher Hexamoll® DINCH®
eingesetzt wurde. Für die Organisatoren des
SolVin Awards ist der industrielle Erfolg der
eingereichten Projekte die schönste Beloh-
nung und Grund genug, sich auch weiterhin für
Der SolVin Award prämiert alle drei Jahre
bemerkenswerte Projekte aus dem PVC-
Markt. Vergeben werden die Auszeichnun-
gen in Gold, Silber und Bronze in den drei Berei-
chen „Innovation“, „Recycling“ und „Design“.
Ähnlich wie VinylPlus, die freiwillige Selbstver-
pflichtung der europäischen PVC-Branche zur
Nachhaltigkeit, will der SolVin Award Unter-
nehmen entlang der PVC-Wertschöpfungs-
kette motivieren, Energie einzusparen und
die Produkte am Ende ihres Lebenszyklus
wiederzuverwerten. Recyceltes PVC-Material
soll wiederum in innovativen Produkten mit
hohem Mehrwert Verwendung finden. Ein wei-
teres Ziel besteht darin, das Potenzial des
Werkstoffes PVC in den Mittelpunkt zu stellen,
das sich stets aufs Neue im Verbund von Krea-
tivität und Funktionalität entfaltet.
Umwelt an erster Stelle
Das Konzept geht auf. Der Wettbewerb zeigt
eindrucksvoll, dass die PVC-Branche bei der
Entwicklung ihrer Produkte deren gesamten
Lebenszyklus im Blick hat und grossen Wert
auf Wiedergewinnung und Wiederverwertung
legt. „Die Wettbewerber und die Gewinner
des SolVin Awards beweisen, dass die PVC-
Branche mit innovativen Lösungen auf globale
Megatrends reagiert, wie die wachsende Nach-
frage nach Wasser, Energie und Ressourcen-
effizienz“, so SolVin Geschäftsführer Filipe
Constant.
nicht. Die Experten müssen sich pro Katego-
rie auf jeweils einen Preisträger verständigen,
obwohl das Niveau der eingereichten Projekte
sehr hoch ist.
www.solvinaward.com
Grosser Markterfolg
Einige der Preisträger erzielten einen gros-
sen Markterfolg. Ob die Bee Bo®-Profile aus
recyceltem PVC, innovative Abwasserrohre,
transparente High-Tech-Rohre für die Zucht
Ob Deutschland, Dänemark oder Polen: Die Küstenregionen all dieser Länder vereint das Reetdach als
charakteristisches architektonisches Gestaltungselement. Jetzt lässt sich diese traditionelle Dach-
lösung auch aus einem innovativen Material namens Art-Reet realisieren. Dabei handelt es sich um
Halme aus einem Mix aus Cellulose und PVC, die optisch nicht vom Original zu unterscheiden sind.
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Geringe Grenzabstände
„Die Entwicklung eines alternativen Dachma-
terials zu klassischem Reet war längst fällig“,
so Lichter. Zum einen, weil sich Patentanmel-
dungen vor Jahrzehnten auf dem Markt nicht
durchsetzen konnten, da die gewünschte
naturgetreue Optik fehlte. Zum anderen gibt
es Probleme, das an Ufern und in Sumpfge-
bieten wachsende Schilfrohr in ausreichend
Heinz Lichter ist Werkzeugmachermeister. Ein
alter Hase, der sich mit seiner 1979 gegrün-
deten Firma für Extrusionstechnik auf die
Herstellung von Profil- und Rohrwerkzeugen
spezialisiert hat. Seine jüngste Entwicklung ist
eine Extrusionsanlage samt Produkt- und Ver-
fahrenstechnologie, mit der er künstliches Reet
herstellen kann. Kurz: konische Halme in unter-
schiedlicher Länge in Bunde zusammengefasst.
Das Produkt aus Verbundwerkstoff namens Art-
Reet besteht aus dem nachwachsenden Roh-
stoff Cellulose und PVC.
Während das Schilf im Vordergrund wächst und gedeiht, besteht die Dacheindeckung des Hauses aus Art-Reet. Der Verbundwerkstoff aus Cellulose und PVC sieht dem natürlichen Reet zum Verwechseln ähnlich.
Foto
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Mit ihrem Label „RECLAIM BAGS“ versucht die Britin Sophie Postma, modische Taschen aus
gebrauchten Reifenschläuchen und neuen hochglänzenden PVC-Materialien vom verstaubten
Image recycelter Produkte zu befreien. Ein gelungener Versuch. Insbesondere der Mix aus Alt und
Neu verleiht den handgearbeiteten Einzelstücken ihre spannungsreiche Eleganz.
iM KLASSiSCHEn STiL
Die Idee, ein eigenes Label für Recycling-
Taschen zu gründen, kam Postma wäh-
rend ihres Mode-Studiums am Leeds Col-
lege Of Art. Die angehende Designerin wollte
beweisen, dass attraktive Produkte auch aus
gebrauchten Materialien entstehen können,
die andernfalls weggeworfen werden. Für ihre
Kreationen im klassischen Stil verarbeitet sie
grösstenteils ausrangierte Reifenschläuche
mit deutlichen Gebrauchsspuren, die sie zu
Taschen mit ganz klaren Linien zusammen-
fügt. Das Finish, wie die Umschlaglasche, ent-
PVC-Abschnitte, die normalerweise zu indus-
triellen Anwendungen wie Streifenvorhängen
für Lagerhäuser und Kühlregale verarbeitet
werden. Für die strahlenden farbigen Eyecat-
cher verarbeitet Postma dagegen klassisches
Vinyl aus dem Taschen- und Schuhbereich.
Ambitionierter Ausblick
Bisher erledigt die junge Britin alle Arbeiten
rund um das 2012 gegründete Taschenlabel
aus eigener Kraft. Doch das soll sich ändern.
In den nächsten Jahren will sie den Vertrieb
ihrer Kreationen auf eine breitere Basis stel-
len und vielleicht auch trendige Produkte für
Männer entwerfen. Spätestens dann braucht
die ideenreiche Einzelkämpferin personelle
Unterstützung.
www.reclaimbags.co.uk
Klassische Formen mit klaren Linien prägen die Taschen des Labels „RECLAIM BAGS“.
der tradition verpflicHtet
hoher Qualität zu beschaffen. Minderwertiges
Material kann wiederum zur vorzeitigen Alte-
rung der schönen Bedachung führen. Reet-
dächer gelten als Weichdächer. Wegen der
erhöhten Brandgefahr müssen bei ihnen grös-
sere Grenzabstände eingehalten werden. Mit
der Folge, dass die Reet-Eindeckung grossen
Grundstücken vorbehalten ist. Im Gegensatz
dazu handelt es sich bei einer Eindeckung mit
schwer entflammbarem Art-Reet um eine Hart-
bedachung. Sie erlaubt geringere Grenzabstän-
de und lässt sich auch auf kleineren Grundstü-
cken realisieren. Der neue Verbundwerkstoff
vereint dabei die Vorteile des nachwachsen-
den Rohstoffes Cellulose wie höhere Steifig-
keit und geringere Ausdehnung bei Wärme mit
denen des PVC-Materials wie Feuchteresistenz
und Verformbarkeit. Die Halme sind also sehr
widerstandsfähig, witterungsbeständig und
stets von gleichbleibend hoher Qualität.
Erfolgreiches Pilotprojekt
Auf Rügen steht das erste mit Art-Reet einge-
deckte Haus. Der Neubau in traditioneller Bau-
weise wirkt genauso natürlich wie ein Gebäu-
de mit herkömmlichem Reetdach. Zum Einsatz
kamen fast 5.000 Halm-Bündel zu je zwei Kilo-
gramm Gewicht, die von den Dachdeckern mit
den gleichen traditionellen Arbeitsweisen und
den gleichen Werkzeugen verarbeitet wurden
wie klassisches Reet. Ob Traufen, Gauben oder
Krüppelwalmdächer: Die Gestaltungsvielfalt
von Art-Reet steht dem seit Jahrhunderten
eingesetzten Schilfrohr in nichts nach.
Aussichtsreiches Produkt
Lichter sieht gute Marktchancen für sein Pro-
dukt: „An den Küsten von Holland bis nach
Polen soll es 250.000 Reetdächer geben, die
regelmässig saniert oder erneuert werden
müssen. Wenn Art-Reet nur bei einem Prozent
dieser Fälle zum Einsatz käme, wären wir mehr
als zufrieden.“ Jetzt arbeitet der Werkzeugma-
chermeister bereits an den nächsten Aufträgen
und lässt schon fleissig Halme aus Art-Reet
spriessen.
www.art-reet.de Foto
s: H
einz
Lic
hter
Anspruchsvolle Dachgestaltung: Mit dem Verbundwerkstoff Art-Reet lässt sich die Tradition reetgedeckter Häuser auch auf lange Sicht weiter fortsetzen.
Meistens verwendet Sophie Postma für die Umschlag-lasche ihrer Taschen neue transparente PVC-Mate-rialien, die vorwiegend in bewährten industriellen An-wendungen wie Streifenvorhängen eingesetzt werden.
steht dagegen aus neuen Materialien, die den
Taschen erst ihre Eleganz verleihen. Grössten-
teils handelt es sich dabei um transparente
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instituten. Die Ergebnisse bilden auch die Basis
für die Dekore und Farben der Kaschierfolien
RENOLIT EXOFOL, die der Folienspezialist für
Kunststoff-Profile anbietet. Für dieses Jahr sind
drei Themengebiete mit drei Farbwelten identi-
fiziert worden, die von intensiv dunklen Tönen
und Schwarz über tiefe Dunkelblau- und helle
Wassertöne bis zu warmen Farben wie Curry-
gelb und Orange reichen.
Wunsch nach Design und Farbe
Fenster-Systeme in authentischen Holzdesigns
oder warmen Naturtönen liegen voll im Trend.
Inzwischen ist der Anteil von folierten Rahmen
am gesamten deutschen PVC-Fenstermarkt
auf ca. 30 Prozent gestiegen: ein deutliches
Zeichen dafür, dass die Vielfalt von Farben
und Dekoren bei diesem Fassadenelement
immer mehr gefragt ist. Auch für die neue
„proCoverTec“-Kunststoffoberfläche von pro-
fine stehen generell 22 Farben zur Auswahl,
die sich an aktuellen Trends orientieren. Damit
besteht eine weitere Möglichkeit, Fassaden
nach individuellen Vorlieben zu gestalten.
www.profine-group.com, www.renolit.com Foto
s: p
rofin
e Gro
up
Der ins Rötliche gehende Holzton der Fensterprofile dieses Gebäudekomplexes im niederländischen Hoofddorp setzt einen harmonischen Akzent in der Natursteinfassade.
Ton in Ton: Bei dieser Bungalow-Anlage in Quinta da Baroneza (Brasilien) harmonieren die natürlichen Farbtöne der hellen Steinfassade mit den bronzefarbenen Profilen der bodengleichen Fenstersysteme.
Raumhohe Fenster mit schlanken Profilen in Dunkelgrau prägen diese Fassade in Vancouver, Canada.
Verena Becker vom Corporate Designmana-
gement. Mit ihrem Team geben sie seit 2009
eine firmeneigene Trendprognose namens
„Colour Road“ heraus, die Wandlungen in
den Befindlichkeiten von Konsumenten in den
Bereichen Mode und Interior zeigt. „Die Farb-,
Material- und Formvorlieben eines Menschen
sind immer ein kultureller Reflex. Sie sind ein
Indikator für die Verfassung eines Konsumen-
ten“, so Fecht. Das Ergebnis der aufwändigen
Recherchen sind konkrete Trendvorhersagen
für neue Designs, Farben und Oberflächen.
Sie entstehen mit Hilfe von Trendcollagen, die
das gesammelte Material in Form von Fotos,
Stoffen oder interessanten Materialproben
zusammenfassen. Basis dafür ist neben einer
intensiven Recherche eine hervorragende Ver-
netzung mit internationalen Mode- und Trend-
Moderne Energiesparfenster leisten einen elementaren Beitrag zur Fassadengestaltung. Neben
den technischen Eigenschaften wie Wärmeschutz und Schallisolierung interessieren Bauherren
und Architekten deshalb vor allem auch die Dekore und Farben dieser Bauelemente. Folierte oder
beschichtete PVC-Profile bieten hier eine grosse Auswahl trendiger Designs und ermöglichen
dadurch eine breit gefächerte gestalterische Vielfalt.
individualität für die fassade
als Qualitäts- und Serviceanbieter wollen wir
unsere Kunden mit innovativen Produkten
begeistern. Dazu gehört auch, dass wir
Bauherren zur Individualisierung von Fassaden
eine grösstmögliche Auswahl an Farben und
Dekoren für unsere Kunststoff-Fensterprofile
anbieten“, erklärt Dr. Peter Mrosik, Geschäfts-
Den Trends auf der Spur
Helle Eiche oder dunkles Mahagoni, intensive
Blau- oder doch lieber warme Grüntöne: Wer
kann sagen, welches Dekor oder welche Far-
be gerade im Trend liegt und die Menschen
begeistert? Beim Folienhersteller RENOLIT
übernehmen diese Aufgabe Monika Fecht und
führender Gesellschafter der profine Gruppe.
Der Profilhersteller nutzt dabei verschiedene
Möglichkeiten, um die Fenstersysteme mit dem
gewünschten Design zu versehen, beispielswei-
se erhält das Profil eine Kaschierung aus witte-
rungsbeständiger PVC-Folie, eine Beschichtung
mit dem "proCoverTec" Flüssigkunststoff oder
eine farbige Aluminiumschale.
Folie oder Beschichtung
Bei der Folierung wird das Material in einem
industriellen Prozess auf die Kunststoffpro-
file aufgebracht und untrennbar mit diesen
verbunden. Der kaschierte Rahmen benötigt
keinen Anstrich, ist pflegeleicht und behält
sein Aussehen über die gesamte Lebensdauer.
Eine weitere Möglichkeit, um konventionelle
Fenstersysteme deutlich aufzuwerten, bietet
das „proCoverTec“- Beschichtungsverfahren
der profine Group. Die in der Branche einzigar-
tige Oberflächenveredelung erfolgt mit einem
neuartigen Flüssigkunststoff. Sie schützt das
PVC-Fensterprofil dauerhaft vor Schmutz, ist
witterungsbeständig und verleiht ihm eine
edle seidenmatte Optik.
Die RENOLIT EXOFOL App bietet einen virtuellen Farbfächer. Hier lassen sich Fenster am Bildschirm individuell mit Farben und Deko-ren gestalten. Foto: RENOLIT SE
Monika Fecht (links) und Verena Becker vom Cor-porate Designmanagement bei RENOLIT spüren Trends aus der ganzen Welt auf und beschreiben sie in der Trendprognose „Colour Road“. Foto: RENOLIT SE
Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen PVC-Industrie
CHP
Ziel der Kommunikations-Kampagne ist
es, sowohl über die Vielfalt weicher PVC-
Produkte als auch über deren sichere Ver-
wendung und ihre nachhaltigen Eigenschaften
zu informieren. Aktuell sprechen wir gemein-
sam in erster Linie Architekten und Innenar-
chitekten, Entscheider in Kommunen und im
Gesundheitswesen sowie den Handel an“,
erklärt Thomas Hülsmann, Geschäftsführer der
AGPU Media GmbH.
Starke Anzeigenmotive
Insgesamt sieben Anzeigenmotive hat AGPU
Media für die Kommunikations-Kampagne ent-
wickelt. Sie zeigen exemplarisch die Vielfalt von
Produkten aus Weich-PVC in ganz unterschied-
Witterungsbeständige Membrandächer für Fussballstadien, flexible Hi-Fi-Kabel, Sicherheitsreflektoren
an Schulranzen: Innovative Anwendungen wie diese zeigen die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des
Werkstoffes PVC in unserer modernen Gesellschaft. Abgebildet in professionell gestalteten Anzeigen-
motiven sind sie Teil einer Kommunikations-Kampagne für Produkte aus Weich-PVC. Sie wurde im Juli
2011 von der AGPU Media GmbH im Auftrag mehrerer Partner der PVC-Branche auf den Weg gebracht.
Die Massnahmen der Kommunikations-Kampagne Weich-PVC greifen alle ineinander und verstärken sich so gegenseitig. In diesem Jahr werden sie von 12 Partnern aus der PVC-Wertschöpfungskette unterstützt.
Architekten und Verarbeiter in ihre Architektur-
Büros ein. Hier erfahren die Gäste, wie sich
Architekten neue Produkte aus PVC vorstellen
und diskutieren, wie die Zukunft des Werkstof-
fes aussehen könnte.
Die Partner
Im Jahr 2014 wird die Kommunikations-Kampa-
gne von 12 Partnern aus der PVC-Wertschöp-
fungskette getragen, darunter PVC-Hersteller
und -Verarbeiter sowie Produzenten von Zusatz-
stoffen. „Nicht nur Firmenmitglieder der AGPU
laden wir ein, sich an den Massnahmen zum
Thema Weich-PVC zu beteiligen, auch andere
interessierte Unternehmen und Partner sind
herzlich willkommen“, so Hülsmann, der poten-
zielle Unterstützer gerne detaillierter über die
Ziele, Botschaften und Massnahmen der Kam-
pagne informiert.
www.agpu-media.com
Die Anzeigenmotive der Kommunikations-Kampa-gne sind unter anderem im Architekturmagazin „AIT“ zu sehen. Quelle: „AIT”, 9.2013
AGPU Media hat zusammen mit namhaften Archi-tekten in Kreativ-Workshops neue Einsatzmög-lichkeiten für den Werkstoff PVC skizziert. Die Ergebnisse dieser intensiven Auseinandersetzung dokumentiert das Magazin „MADEby“ in redaktio-nellen Beiträgen. Quelle: „MADEby”, 2.2014
PVC-beschichtete Membrandächer sind nur ein Beispiel für die vielseitigen An-wendungsmög-lichkeiten von Weich-PVC, die im Rahmen der Kommunikations-Kampagne vorge-stellt werden.
150 Lastwagen fuhren zum Start der Kampagne mit den auffallenden Anzeigen-Motiven über deutsche Strassen. Anschliessend wurden die bedruckten LKW-Planen zu 3.000 exklusiven Kuriertaschen verar-beitet. Foto: Wall AG/trans-marketing GmbH
lichen Einsatzbereichen: so zum Beispiel in
Form von nachhaltigen recycelbaren Baumate-
rialien, sicheren Freizeitprodukten wie aufblas-
baren Schwimmfiguren oder zuverlässigen
Anwendungen in der Intensiv-Medizin. Die
Motive erscheinen in einem jährlich wechseln-
den Medienmix. In diesem Jahr werden Anzei-
gen im Wirtschaftsmagazin „brand eins“, im
Germanwings-Bordmagazin „gw“ und im
Architekturmagazin „MADEby“ geschaltet.
Begleitende Befragungen der Aktion beschei-
nigen eine positive Wahrnehmung bei den
Zielgruppen.
Verzahnung aller Massnahmen
Die Motive werden seit dem Kampagnen-Start
äusserst vielseitig eingesetzt. So zum Beispiel
in „STARKE SEITEN“, auf den eigenen Websei-
ten oder als Motiv auf Werbemitteln. Zu Beginn
der Kampagne fuhren ausserdem 150 Werbe-
LKWs mit zwei ausgewählten Motiven über
Deutschlands Strassen und erreichten damit
eine überdurchschnittlich hohe Wahrnehmung.
Kommunikation
Ein Fokus der Kommunikations-Massnahmen
liegt derzeit auf Veranstaltungen für Architekten
und Bauentscheider. In zwei Kreativ-Workshops
hat AGPU Media bereits mit namhaften Vertre-
tern dieser Zielgruppen neue Einsatzmöglich-
keiten für PVC-Materialien in der Architektur
skizziert. Die Ergebnisse dieser intensiven Aus-
einandersetzung dokumentieren mehrere
Video-Beiträge im eigenen YouTube-Kanal
„VinylTV” sowie Artikel im Magazin für Architek-
tur und Design „MADEby“.
Unter dem Motto „Zu Gast bei Freunden“ laden
in diesem Jahr die Workshop-Teilnehmer Andre-
as Herschel, Sebastian Leder, Rainer Kresing
und Ruth Berktold zu mehreren Treffen für
WeicH-pvc iM fokus