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Fachgruppenleiter:

Iris:

Lilien:

Hemerocallis: Prachtstauden: Steingartenpfianzen und

alpine Stauden: Gräser und Farne: Zwiebel- und Knollengewächse: Sumpf- und Wasserstauden: Wildstauden: Berichterstattung

über Staudensichtung:

Fritz Köhlein, 8581 Bindlach, Wiesenstraße 4, und Eckatd Berlin, 7950 Biberach/Riß, Marktplatz 5 Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, 8340 Pfarrkirchen, Ringstraße 2, Dr. Karl Wittneben, 3130 Lüchow, Senator-Brünger-Straße 7, Siegfried Ziepke, 6140 Bensheim, Schwanheimer Straße 79 Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße 1 Willi Tangermann, 3204 Nordstemmen bei Hannover

Hans Götz, 7622 Schiltach/Schwarzwald Dr. Simon, 8772 Marktheidenfeld Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße 1 Karl Wachter, 2080 Pinneberg-Etz Wilhelm Schacht, 8201 Frasdorf, Obb.

Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße 1, in Zusammen-arbeit mit dem Leiter des Arbeitskreises Staudensichtung der Sondergruppe Stauden, Prof. Dr. Richard Harren, Fachhochschule Weihenstephan

Wichtiger Hinweis

Die Blätter unserer Zeitschrift sind ab Nr. 2/73 perforiert zur Bildung von Spezial Sammelgebieten.

Zeitraubendes Suchen entfällt, wenn Sie die im Laufe der Zeit erscheinenden Artikel in Ringbüchern oder Sammelmappen einordnen! Die Gruppierung ist jedem freigestellt ; die Zeitschrift kann auch so belassen bleiben oder ein Fachgebiet herausgezogen werden. Nachstehende Einteilung, die mit Nummern versehen ist, stellt lediglich eine Anregung dar.

Jede Seite enthält unten in der Mitte Erscheinungsnummer und die römische Zahl nachstehender Einteilung; zum Beispiel 2/73 — II, d. h. der Artikel ist aus Nr. 2/73, Fachgebiet Lilien.

• Geben Sie bei Ihren Berichten die Nummer mit an, unter welcher eingereiht wer-den soll.

Iris Lilien Hemerocallis Prachtstauden Wildstauden Gräser und Farne Zwiebel- und Knollengewächse Steingartenpflanzen und alpine Stauden Sumpf- und Wasserstauden Züchtung und Staudensichtung Staudenverwendung Staudenpflege Kleine und große Staudenprobleme Gartentips — Sie fragen, wir antworten

XIV Verschiedenes

Zum Titelbild:

Eine Sempervivum-Einzelblüte Foto: Stöhr

(Artikel „Sempervivum" Seite 57)

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Höhere Konzentrationen verursachen schon sehr viele Mutationen, die tödlich für die Keimlinge sind (geringe Zahl noch keimender Samen), während bei niedrigeren Konzentrationen die Ausbeute an mutierten Sämlingen ebenfalls absinken dürfte, da eine immer größere Zahl völlig unbeeinflußter Exemplare zu erwarten ist.

Neue Versuche mit Dimethylsulfat würde ich nach den so gesammelten Erfah-rungen nach folgendem Schema durchführen: 1 ccm Dimethylsulfat in 5 Liter Wasser von Zimmertemperatur geben und gerade so viel Athylalkohol (oder Spiritus) als Lösungsvermittler zugeben, bis sich das Dimethylsulfat völlig gelöst hat. Zu behandelnde Liliensamen mindestens eine halbe Stunde in Wasser einweichen, dann für 5 Minuten in der 0,02prozentigen Lösung baden. Nach 5 Minuten aus der Lösung nehmen und auf Löschpapier oder Zeitung gut abtrocknen lassen. Danach mit Fungizid (Maneb, Mancozeb o. ä.) trocken beizen und aussäen.

Parallel zu diesen Versuchen mit chemischen Mutagenen wurden auch Experi-mente durchgeführt, bei denen Liliensamen mit einem Betatron bestrahlt wur-den. Bei einer Dosis von 1,5 Kilorad keimten noch 32 0/0 der bestrahlten Samen, höhere Dosen führten zur völligen Abtötung.

Es versteht sich, daß außer diesen Keimungsverhältnissen noch nichts über die tatsächlich erzielten Mutationen ausgesagt werden kann, da ja nun erst einmal die Sämlinge zur Blüte gebracht werden müssen. Volle Auswirkung der Muta-tionen ist erst bei der F2-Generation und weiteren Generationen zu erwarten. Ich möchte noch einmal an die im ersten Artikel beschriebenen Vorsichtsmaß-nahmen beim Hantieren mit mutagenen Substanzen erinnern. Wird eine andere Substanz verwendet oder sollen Samen anderer Sorten oder Pflanzengattungen behandelt werden, so können gegenüber der hier bei Liliensamen der Sorte 'Pink Perfection' angewandten Methode Änderungen nötig sein bezüglich Kon-zentration und Behandlungsdauer.

DER STAUDENGARTEN - FRÜHER „IRIS- UND LILIEN" -

Nr. 4/1973

Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der

Gesellschaft der Staudenfreunde zr früher Deutsche Iris- und

Liliengesellschaft e.V.

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Für die Schweizer Iris- und Lilienfreunde (SILF):

Region Hamburg:

Region Westfalen - Ruhrgebiet:

Region Lüneburg: Region Stuttgart-Tübingen: Region Nürnberg: Region Göttingen-Kassel: Region Südbaden: Region Saarland: Region Rheingau: Region Berlin: Region Frankfurt:

Gruppe Schweiz: Peter Geiser CH 4142 Münchenstein1, Parkweg62 Dr. H. Spinner, CH 2500 Biel, Beaumontweg

Gruppe Osterreich: Prof. Franz Kurzmann, A 1040 Wien, Johann-Strauß-Gasse 26

(Die Vorsitzenden der Facharbeitskreise siehe 3. Umschlagseite)

Hubert Hörster, 3141 Mer_htersen Dr. Roman Kellner, 7000 Stuttgart-Sonnenberg, Laustraße 26 Eckart Schmitzer, 85 Nürnberg, Am Bauernwald 48 Dr. Ernst Müller, 3418 Uslar, Rittergut Reitliehausen Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße 1 Albert Rech, 6601 Obersalbach, Reisbacherstraße 7 Elisabeth Scheid, 6222 Geisenheim/Rh., Am Friedhof 3 Dr. Tomas Tamberg, 1000 Berlin 45, Zimmerstraße 3 Margarete Wilhelm, 6050 Offenbach, Friedrichsring 34 3/10

Oskar Stahel, CH 6304 Wallisellen, Guggenbühlstraße 24

Lothar Denkewitz, 2000 Hamburg-Langenhom, Wildes Moor 204, und Karl-Heinz Volkland, 2100 Hamburg-Harburg, Ehestorf erweg 247 d Dipl.-Ing. Theodor Haber, 4354 Datteln, Ostring 23

GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE E. V. - früher „Deutsche Iris- und Liliengesellschaft e. V." (gegründet 1950) -

Gemeinnützige Gesellschaft - Eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Geschäftsstelle: 7250 Leonberg bei Stuttgart, Justinus-Kerner-Straße 11, Fernruf (071 52) 74 64

Die GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE (GDS) als erweiterte „Deutsche Iris- und Lilien-gesellschaft sieht ihre Aufgabe in der Förderung und Verbreitung der Freilandschmuckstauden (Iris, Lilien, Taglilien, allgemeine Prachtstauden, Gebirgspflanzen, Graser und Farne, Zwiebel- und Knollengewächse, Wasser- und Sumpfpflanzen u. a.).

Jahresbeitrag: 25.— DM / 12.— DM für Studenten für die Dauer von 3 Jahren. Im Mitgliedsbeitrag ist der Bezugspreis der Zeitschrift enthalten.

Konten: Postscheckamt Stuttgart 1253 71 - 700

Kreissparkasse Leonberg 101 923

Vorstand: Präsident: Hermann Hald, 7250 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11 1. stellv. Präsident: Gräfin von Stein-Zeppelin, 7841 Laufen/Baden, Post Müllheim 2. stellv. Präsident: Alfred Feßler, Bot. Garten der Universität Tübingen, 7400 Tübingen,

Hartmeyerstraße 121 Schatzmeister: Waltraud Busbach, 8500 Nürnberg, Äußere Sulzbacher Straße 18 Geschäftsführer: Martel Hald, 7250 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11

Beirat (mit Sonderaufgaben betraute Mitglieder, die Delegierten der Regionalgruppen sowie Fachgruppenleiter): Samentauschaktion: Gertrud Symmank, 6236 Eschborn-Niederhöchstadt, Altkönigweg 30 Iris-Bewertung

und -registrierung: Dr. Erich Haslinger, 6450 Hanau, Uhlandstraße 16 Lilien-Bewertung

und -registrierung: Dr. Hartmut Gries, 6050 Offenbach, Starkenburgring 33

Herausgeber und Verlag der Zeitschrift „Der Staudengarten": Gesellschaft der Staudenfreunde e. V. Redaktionsteam: H. und M. Hald, 7250 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11;

Alfred Feßler, Bot. Garten der Universität Tübingen, 7400 Tübingen, Hartmeyer-straße 121 (Fachredaktion).

Den Inhalt der Artikel verantworten die betreffenden Autoren.

Gesamtherstellung: Buchdruck - Offsetdruck Friedrich Aicicelin, 7250 Leonberg, Lindenstraße 1.

Beilagenhinweis: I. Prospekt des Eugen-Ulmer-Verlages, Stuttgart, den wir Ihrer bes. Aufmerk-samkeit empfehlen.

2. Eine Werbekarte.

Erste Ergebnisse der Mutationsversuche an Liliensamen mittels Dimethylsulfat

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Eckart Schnitzer, Nürnberg

In Heft 2/73 unserer Zeitschrift wurde ein Überblick gegeben über mutations-erzeugende Substanzen, außerdem wurde beschrieben, auf welche Weise Lilien-samen mit einer solchen Substanz behandelt wurden.

Inzwischen liegen Ergebnisse vor über die Keimung der so behandelten Samen. Allerdings sind diese Ergebnisse unvollständig, da zwei Partien an einem son-nigen Nachmittag im Treibhaus zu heiß wurden und austrockneten. Der Mor-gen dieses Tages war kalt und regnerisch gewesen, so daß wenig gegossen und keine Lüftung geöffnet wurde. Die anderen Partien standen unter einem Bord im Schatten und blieben unversehrt. Abhängig von der Konzentration des Dimethylsulfat ergaben sich folgende Keimergebnisse:

DMS-Konzentration

°/o

Aussaatmenge

Stück

Keimlinge

Stück

Keimung

0,2 50 24 48 0,1 50 7 14 0,05 50 0,025 50 18 36 0,0125 50 0 21 16 76 Kontrolle

Überraschend ist auf den ersten Blick, daß bei der sehr hohen Konzentration von 0,2 0/0 eine so hohe Zahl von Samen noch keimte, wenn man mit der bei 0,1 0/0 behandelten Partie vergleicht. Es sei jedoch daran erinnert, daß die erste Portion Samen damals ohne Anfeuchten in die 0,2prozentige Lösung gegeben wurde und sich zeigte, daß sie nur schlecht benetzt wurde.

Zwar sind die Ergebnisse nicht vollständig, doch glaube ich trotzdem folgende Schlüsse ziehen zu können: Vor einer Behandlung mit wässrigen Lösungen mutagener Substanzen (hier Dimethylsulfat) sind die Liliensamen mindestens eine halbe Stunde in Wasser einzuweichen. Für die Behandlung mit Dimethyl-sulfat dürfte bei der angegebenen Arbeitsweise die optimale Konzentration bei etwa 0,02 0/0 liegen, wenn man eine Keimung von 50 0/0 gegenüber unbehan-delten Samen als Optimum annimmt.

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terfarnilie. Jung nach den USA gekommen, begann er 1934 mit Lilienzucht, zu dieser Zeit war er schon der bekannteste Nar-zissenzüditer in den Staaten. Die ersten und zugleich schon durchschlagenden Erfolge erreichte de Graaff 1944 mit einer Serie schönster Züchtungen, den Mid-Century-Hybriden, für die er auch bald rationelle Anbaumethoden entwidcelte. Die Lilie 'Enchantmene, heute so schön wie damals, gibt es nun fast zu jeder Jahreszeit in fast jedem Blumenladen Deutschland zu kaufen. Alle jeweils in den Oregon Bulb Farms von Jan de Graaff herangezogenen Lilien-Zwiebeln, die von den autorisierten Importeuren in Europa angeboten werden, erhalten den Zusatz „ Jagra-Lilie". Mit den fast 90 verschiedenen wild vorkommenden Lilien-Arten, die — nur — auf der nördlichen Hemisphäre in Europa, Asien und Nordamerika verteilt vorkommen, haben die Lilienzüchter gearbeitet. Der bei weitem erfolgreichste ist Jan de Graaff. Er hat an die 1000 Züchtunbgen benannt, von denen der deutsche Importeur nahezu 100 als die heute besten anbietet, im Stückpreis zwischen 3,— und 60,— DM variierend. Die Beschriftung der rumänischen 55-Bani-Marke hätte Lahm . (Jagra) oder .Cilium ... (Jan de Graaff) heißen müssen. An die Stelle der Pünktchen käme noch der Sortenname hinzu, den ich allerdings auch nicht anhand der inzwi-schen besorgten farbigen Originalmarke exakt bestimmen kann. Ich bin eben nur Lilienliebhaber; jedoch der Botanische Garten in Bukarest wird wohl wissen, welche „Jagra-Lilie" der Künstlerin Aida Tasgian Constantinescu für ihren grafischen Entwurf zur Verfügung stand. Rumänien hat auch schon früher Lilien auf Briefmarken gezeigt, so Lilium bulbiferum C. auf 20 Bani, 1957, mit dem Zierfeld-Anhänger: Ocrotiti Flora Carpatina (Mi.-Nr. 1649), Cilium croceum auf I Leu, 1964 (Mi.-Nr. 2273). Eine rumänische Briefmarke wies aber auch schon früher einen Fehler auf, und zwar auch eine Marke in Zusammenhang mit einem dortigen Botanischen Gar-ten. Zu dessen 100jährigem Bestehen erschienen 1961 ein Satz von 9 Blumen-briefmarken (Mi.-Nr. 2020 bis 2028) und ein Gedenkblock (Mi.-Nr. 2029). Auf der 40-Bani-Marke (Mi.-Nr. 2024) ist eine Schwertlilie zu sehen, und zwar die Iris Brandzae (Prodan), die in Bessarabien und in der Moldau vorkommt. Der Botaniker Julius Prodan hatte diese Iris-Art bestimmt und nach dem Bota-niker Dr. Marcel Bandza benannt. Das „e" am Schluß des Wortes Brandzae der Iris Brandzae ist bei der Lateinisierung des Namens Brandza hinzugekom-men. Dr. Marcel Brandza (* 1868, t 1934) war der Neffe des großen Bota-nikers Dimitrie Brandza. Dieser Dimitrie Brandza ist rechts auf dem 1,75-Lei-Gedenkblodc zum 100jährigen Bestehen des Bukarester Botanischen Gartens zusammen mit Carel Davila (links) abgebildet. Die Unterschrift unter dem Kopf-Medaillon von Brandza lautet aber versehentlich Dimitrie Brindza statt Dimitrie Brandza, also hat der Grafiker ein „i" statt eines „a" verwendet.

Mit jeder Blume, die wir pflanzen, setzen wir einen friedlichen Akzent in unsere Welt.

(Aus einem Brief)

Liebe Stauden freunde!

Die Erweiterung der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft in die „Gesellschaft der Staudenfreunde" ist nun auch amtlich vollzogen, und Sie erhalten mit dieser Ausgabe die nun gültige Satzung. — Ich möchte Ihnen allen noch einmal danken für Ihr Verständnis und die Bereitschaft, diesen Weg einzuschlagen, der auf weite Sicht gesehen sicher unumgänglich gewesen wäre.

Die Befürchtung mancher Mitglieder, daß der vertraute, familiäre Ton der seitherigen DIG verloren gehen könnte, wird sich als unbegründet erweisen. Im Gegenteil: Durch die Belebung und den systematischen Aufbau der Regio-nalbezirke wird jedem Mitglied die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Gleichgesinnten in erreidibarer Umgebung geboten.

Ein leidiges Kapitel der meisten Gesellschaften stellen weiterhin die Finanzen dar. Wir haben den Beitrag in der Höhe von 25,— DM belassen, obwohl die Preise für den Druck und die Herstellung der Zeitschrift auch laufend gestie-gen sind und auch schon wieder eine drastische Portoerhöhung angekündigt wurde. Eine intensive Mitgliederwerbung wäre nun das sicherste Mittel gegen eine Beitragserhöhung, und es liegt deshalb auch dieser Nummer nochmals eine Werbekarte bei, mit der Sie Ihrer Gesellschaft ein schönes Weihnachts-geschenk durch die Anmeldung eines neuen Mitgliedes bereiten könnten! Des weiteren möchte ich an alle Mitglieder, die dazu in der Lage sind, die herzliche Bitte richten, ihren Beitrag freiwillig zu erhöhen, möchte aber gleichzeitig feststellen, daß diese Bitte niemand als moralische Nötigung verstehen möge. Ich möchte hier auch wieder einmal einen besonderen Dank an unsere Druckerei Aidcelin aussprechen für ihre immer gleichbleibende Bereitschaft, auf die ver-schiedensten Wünsche einzugehen, notfalls auch mit tlberstunden dringliche und kurzfristige Aufträge auszuführen. Unsere Jahrestagung 1974 kann nicht zu dem in Hamburg zunächst geplanten Termin abgehalten werden, da zu jenem Zeitpunkt in Tübingen aridere große Veranstaltungen stattfinden und nicht einmal in der weiteren Umgebung noch Quartiere zu bekommen gewesen wären. Wir haben deshalb den Termin um eine Woche vorverlegt, und zwar von Freitag, 31. Mai, bis Pfingstsonntag, 2. Juni, was wahrscheinlich auch der verhältnismäßig frühen Irisblüte in Tübin-

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gen wegen besser entsprechen dürfte. Abzuwarten und einzukalkulieren ist freilich die Entwicklung der politischen Lage in den nächsten Monaten. Ein evtl. Fahrverbot für Privatwagen an Wochenenden könnte unvorhergesehene Probleme mit sich bringen. Wir wollen nicht schwarz sehen, aber doch alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.

Für die Abwiddung der Samentauschaktion hat sich wieder unsere Frau Sym-mank liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt. Die neue Samenliste liegt dieser Ausgabe bei. Wir danken allen, die zu dieser einzigartigen Aktion in irgendeiner Weise beigetragen haben. Weiteres siehe unter „Gesellschafts-Nachrichten".

Noch etwas habe ich Ihnen mitzuteilen: Wir beginnen in dieser Nummer mit einem Iris-Species-Sammelwerk, welchen Plan ich schon vor Jahren ausgedacht habe, der aber erst jetzt durch die Perforierung unserer Zeitschrift durchführ-bar wird. Herr Köhlein hat in seiner immer gern gegebenen Bereitschaft diese enorme Arbeit übernommen. Es ist beabsichtigt, in jeder Nummer möglichst ein paar Beschreibungen gleichen Schemas zu bringen, und Sie erhalten so mit der Zeit ein Iris-Species-Sammelwerk einmaliger Art. In der nächsten Nummer werden noch grundsätzliche erläuternde Hinweise gegeben.

Und noch als Vorausschau, über die Sie sich sicher auch freuen: Ab Nr. 1/74 beginnt solcher Art auch ein Sammelwerk über Lilien.

Und nun darf ich Ihnen zum bevorstehenden Jahreswechsel mit meiner Frau zusammen alles Gute wünschen. Sie haben sich das schönste Hobby gewählt, das man sich denkenen kann: den Garten mit seinen unerschöpflichen Möglich-keiten, wobei man immer wieder feststellen wird, daß es keine vernünftigere und gesündere Betätigung geben kann als einen Garten zu gestalten und zu pflegen, auch wenn es einmal gilt, harte Arbeit zu leisten. Man darf auch wohl einmal stöhnen, wenn es einem zuviel erscheinen mag, soll aber dabei nicht vergessen, daß Gesundheit und Wohlergehen in zahllosen Fällen kostbare Gegengeschenke der Natur sind!

Bleiben Sie also in allen Wirren der Zeit Ihrem stets gleichbleibend wertvollen Hobby treu und fördern Sie bitte auch im kommenden Jahr mit Ihren Möglich-keiten die Vereinigung der Staudenfreunde — Ihrer Gesellschaft der Stauden-feunde!

Ihr Hermann Hald

Fehler bei rumänischer Briefmarken-Sonderserie „Blumen aus dem botanischen Garten"

Wolfgang F. H. Jacobi, Köln

Die 6wertige rumänische Blumenserie vom 20. Juni 1971 wurde in Heft 20/71 des „sammler-dienstes" auf Seite 1332 beschrieben und auf Seite 1336 abge-bildet. Der 55-Bani-Wert wird als „Life Jagra" im Text und auf dem Marken-bild bezeichnet.

Als Iris-, Lilien- und Hemerocallis-Liebhaber sehe ich jedes „smnriller-dienst"-Heft nach neuen Stücken für meine Iris-usw.-Motivsammlung durch. Auf der 55-Bani-Marke glaubte ich sofort eine Lilie zu erkennen und staunte nicht schlecht, daß die Beschriftung auf eine mir nicht bekannte Pflanze „Life Jagra" lautete. Daß es eine Pflanzenart „Life" geben könnte, war möglich, aber die Abbildung selbst und der Zusatz „Jagra" deuteten auf eine Lilie hin. Es muß also „Lilium" statt „Life" heißen. Eine Verwechslung mit dem rumänischen Wort für eine Lilie scheidet aus, da diese auf rumänisch Crin und nicht etwa Life heißt.

So wie nun „holländische Blumenzwiebeln" ein Handelsbegriff sind, sind „Jagra-Lilien" in wenigen Jahren ein Handelsbegriff, zumindest für die an Lilien näher Interessierten, geworden. „Jagra" ist eine Wortbildung aus den Namens-Anfangsbuchstaben des Lilien-Züchters Jan de Graaff. Jan de Graaff wurde in Holland geboren und stammt aus einer dortigen Blumenzwiebelzüch-

Bild 1: Iris brandzae Prodan auf 40 Bani = Michel Nr. 2024. Der Name Brandza ist hier richtig mit a in der ersten Silbe geschriebeni das „e" am Schluß kommt von der Latinisie-rung des Namens.

Bild 2: Gedenkblock 1,75 Lei Michel Nr. 2029. Der Name Brandza des rechts Abgebildeten ist versehentlich mit Brindza angegeben, also mit i statt a in der ersten Silbe.

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bildeten Primeln aus der Nivalis-Gruppe, Primula bagerni, mit schneeweißen Blüten. Sie standen im Schotterfeld ohne Erde nur im Gesteinsgrus, ihre Wur-zeln reichten bis 50 cm tief in das fließende Sdunelzwasser. Nach der Blüte stirbt die Blattmasse ab, um im nächsten Frühjahr die Humusgrundlage der neuen Pflanze zu sein. Auch eine andere Primelart ist noch recht häufig hier oben zu treffen, sie gehört zu den Yarinosa-Typen.

Von diesem Plateau ist dann auch der berühmte Uschba, das Matterhorn des Kaukasus und Hausberg von Swanetien, zum Greifen nah. Mit seinen 4695 m reckt er sich wie ein Turm in den Himmel. Leider ist Swanetien von dieser Seite des Kaukasus nicht zu erreichen. Es ist aber wohl das interessanteste Land im Kaukasus wegen seiner Bauernhäuser mit Wehrturin, die schon im frühen Mittelalter erbaut und seit Jahrhunderten im Besitz der gleichen Familie sind. Einen weiteren Ausflug unternahmen wir bis in die Ausläufer des Nord-kaukasus. Hier ist wieder eine ganz andere Flora vorherrschend. Leider ist im Juli nichts mehr davon zu sehen, da aller Pflanzenwuchs so gut wie vertrocknet ist und der Rest durch die Schafe abgefressen wurde. An einigen auch für Schafe nicht zugänglichen Stellen konnten dann noch ein paar Samen und Zwiebeln eines kleinen liuscari gesammelt werden. Auch die Samen einer kleinen weißen Campanula wurden noch gefunden. Der eigentliche Blütenreich-tum ist mehr in den Höhenlagen beheimatet. Eine besondere Pflanzenwelt findet man am Fuße des Elbrusgletsdiers. Man erreicht diese Stelle mit der Seilbahn von Asau aus. Hier findet man in einer trockenen Staubschicht, ähnlich wie Vulkanasche, hübsche dunkelblaue 'Pero-nica, silbrige Artemisia, weißfilzige Senecio, kleine harte Polster Draba und auch Saxifraga. Artnamen sind nicht bekannt, die Schönheit der Pflanzen wird dadurch nicht beeinträchtigt. Im Garten bereiten sie wohl doch etwas Schwierig-keiten, bis auf die blaue Veronica, die auch in normalem Gartenboden voran-kommt.

Wie alles Schöne im Leben, geht auch der schönste Urlaub leider viel zu schnell zu Ende. Wir hatten uns nach drei Wochen gerade eingelebt und wußten einigermaßen, wo was zu finden war, da mußten wir wieder abreisen. Auf der gleichen Strecke ging es wieder heimwärts. Unser Gepäck war um einige Kilo schwerer geworden, trotz Zurücklassen einiger nicht mehr benötigter Utensilien. Ohne längeren Aufenthalt erreichten wir wieder die Heimat, um möglichst schnell die gesammelten Schätze in die Erde zu bringen. —

Inzwischen ist der erste Frühling vorbei, und der nächste steht vor der Tür. Ich möchte aber noch sagen, alle Pflanzen haben die Standortveränderung gut überlebt und haben zum Teil sogar Samen getragen. Auch für dieses Frühjahr hoffe ich auf ein neues Erwachsen meiner kleinen Auswahl Kaukasuspflanzen.

IRIS SPECIES-SAMMELWERK

Iris uniflora pallas

Einteilung nach Rodionenko: Genus: 7ris — Subgenus: £imniris — Sectio: 7oniris — Series: Ruthenicae.

Vorkommen: Nord-China, Mongolei, Mandschurei, Zentral-Sibirien.

Beschreibung der Pflanze: Aus dünnen, viel verzweigten Rhizomen treiben dicht die bis 25 cm langen Blätter, die eine frischgrüne Farbe zeigen. Die Blütenstengel sind 15-20 cm lang und einblütig. Die Hängeblätter haben auf weißem Grund eine violette Aderung. Die Domblätter sind einfarbig violett und meist eine Spur heller im Ton. Die Hängeblätter sind etwa 5-6 cm lang und oval-keilförmig, die Domblätter sind etwas kürzer. Die Griffeläste sind gesägt eingeschnitten und hellviolett, waagerecht stehend. Die Blüten stehen bei einem feuchten Frühling zwischen dem Laub, bei einem trockenen etwas höher und gut sichtbar. Die Pflanze ist polsterbildend. Außerhalb der Blütezeit wirkt die Pflanze wie ein Gras. Blätter im Winter absterbend.

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Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: Nur wenig unterschiedlich zu Iris ruthe-

nica Ker gawler („Siebenbürger Gräseriris"). Blätter sind bei Iris uniflora etwas breiter (8-10 mm). Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die stumpfen Hochblätter (im Gegensatz zu den spitzigen von Iris ruthenica). Bei Iris uniflora werden diese bis zur Samenreife erhalten, bei Iris ruthenica ver-trocknen und zerfallen sie ziemlich schnell. Auch die Kronröhre ist bei Iris uniflora kürzer.

Blütezeit: Mai. Durchschnittlicher Blütezeitbeginn im kühleren Oberfanken: 18. Mai.

Pflanzplatz und Boden: Halbschattig — sonnig. In sonnige- Lage blühreicher. Stellt keine großen Bodenansprüche, kommt sowohl in sandigen wie in lehmi-gen als auch in steinigen Böden fort. Ein Optimum dürfte jedoch ein nahr-hafter, anlehmiger Boden sein.

Pflanzzeit und Hinweise: Rhizome sind schlecht zu verpflanzen. Beste Pflanz-zeit ist April. Die Wurzeln sind nur vor und nach der Blüte voll aktiv.

Vermehrung: Wegen der heiklen Verpflanzbarkeit ist Anzucht aus Samen risikoloser. Allerdings ist die Samenproduktion nicht sehr ergiebig. Wenn eine alte Pflanze aufgeteilt wird, Sektoren herausschneiden (wie ein Torte!).

Gartenwert: Empfehlenswerte Staude, die vom Frühling bis in den Herbst gut aussieht, wenn sie auch mehr als Gras denn als blühende Iris in Erscheinung tritt. Bald größere Flächen bedeckend; dies muß im Steingarten berücksichtigt werden. Vorpflanzung vor Sträudiergruppen, auch als Einfassung geeignet. Achtung: es gibt reichblühende und wenig reichblühende Klone.

Benadlarung: Viele robuste Steingartenstauden, besonders solche mit gelben Blütenfarben.

bekannt, sie ähneln kleinen Kugelprimeln. Nach einigem Suchen fanden wir dann auch schöne Bestände von Tritillaria latifolia, die schon Anfang Juli bis auf wenige Exemplare verblüht sind. Einem Pfad folgend, ging es dann weiter am Hang entlang. Er führte über einen Paß in das sagenumwobene Swanetien, wo jedes Haus einen eigenen Festungsturm hat. Leider war jeder mit dem Sammeln und Fotografieren so beschäftigt, daß wir den Paß nie erreichten. Solche Wege nehmen im Hochgebirge kein Ende. Man denkt an der nächsten Ecke das Ziel zu finden, jedoch ist es immer noch weit entfernt. Auf dem Rück-weg überquerten wir ein paar Schneefelder, deren Schneehöhe noch 50-60 cm betrug. Hier möchte ich etwas einflechten. An selbigei Schneefeldern kam ich 7 Tage später wieder vorbei. Der Schnee war restlos geschmolzen. Es blühten aber einige hundert Goldsterne. Sie müssen schon unter der Schneedecke Gewehr bei Fuß gestanden, und nur auf den ersten Sonnenstrahl gewartet haben. Es war auch eine sehr eigene Art, die ich nicht kannte. Jede Zwiebel trug nur eine große Blüte, und statt einer Samenkapsel hat dieser Goldstern kleine Brutzwiebeln. Vielleicht kann er einmal bestimmt werden. Auch einige gelbe Anemonen fanden sich am Wegesrand, aber auch hier wird wieder ein Fachmann die Bestimmung übernehmen müssen. Beim weiteren Abstieg stießen wir wieder auf einige große Felder mit Eilium monadelphum und einige Stellen mit .Acluilegia olympica, eine sehr großblütige blaue, ca. 60 cm hohe Acluilegia. Im Baumbestand der tieferen Lagen — er reicht im Kaukasus bis 2500 m — wuchsen große alte Büsche von Daphne glomerata, Rhododendron und auch verschiedene kleine und größere Salix. Hier aber sollten sich Spezialisten an der Namensgebung versuchen. In den Kiefernnadeln der Wälder fanden wir eine Erdorchidee, Platanthera bifolia, und auch einige Wintergrüngewächse wie Pyrola rotundifolia, Pyrola chlorantha und Pyrola uniflora. Im Tal in Flußnähe schnitten wir Blätter von Neracleum lanatum, um unsere Pflanzenschätze darin zu verpacken. In Blättern verpackt, halten sich Pflanzen sehr lange frisch. Auf jeden Fall besser als in Plastikbeuteln, da sie nicht so schnell faulen. Im Nordkaukasus, besonders aber im Balcsantal, gibt es auch eine Menge Mineralquellen. Im Volksmund heißen sie Narsanquelle oder übersetzt Recken- wasser. Außer Mineralien enthalten sie sehr viel Kohlensäure und sprudeln angenehm. Nach langer Durststrecke waren diese Quellen oft ein langersehntes Labsal. Oberhalb einer der größten Narsanquellen befand sich ein kleines Hochplateau in ca. 3000 m Höhe. Man nannte es frei übersetzt Blumenwiese oder auch Bärenalp, warum konnte niemand sagen. Das gleiche trifft auch auf die meisten Berge zu, die auch ohne Namen sind. Nur die größten hat man benannt. Hier oben wuchsen auch wieder einige besondere botanische Selten-heiten. Wir fanden Anemonen, wie narcissiflora, von etwa 50 cm Wuchshöhe, ebenso auch einige gelbe Anemonen von gleicher Größe. Eine Besonderheit

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auch bei uns Lilium monadelpbum in voller Sonne stehen lassen? Wie schon gesagt, habe ich nicht eine kranke oder kümmerliche Pflanze gesehen. Vielleicht liegt es aber auch an der bei uns doppelt so langen Vegetationszeit. Von Be-kannten, die 14 Tage später an der gleichen Stelle waren, weiß ich, daß von all der Blütenpracht nichts mehr übrig war. Ich selbst habe einige Zwiebeln mit-gebracht und werde sehen, wie sie sich hier entwickeln. Von abgefallenen Schup-pen ließen sich in kurzer Zeit Brutzwiebeln abtreiben. Von mancher Schuppe bis drei Stück.

Beim Abstieg von den „Lilienfeldern" hatte ich dann noch besonderes Glück und fand einige Tritillaria lutea. Ob es die richtige Bezeichnung ist, weiß ich nicht, da einige Experten auch Tritillaria latifolia var. lutea dazu sagen. Ich selbst neige aber doch dazu, Tritillaria lutea für eine eigene Art zu halten, da sie in der Blüte sowie im Blatt viel schlanker als Tritillaria latifolia ist. Am glei-chen Hang waren auch einige Erdorchideen zu finden. Recht häufig war eine Art ähnlich wie ein Bastard zwischen Dactylorctis latifolia und Dactylorcbis maculata. Es soll sich hier aber um eine im Kaukasus heimische Art handeln. Zwei mitgebrachte Exemplare werde ich von Fachleuten bestimmen lassen. Auch nicht ganz selten war das Brandknabenkraut Orchis ustulata, eines der schön-sten kleinen Knabenkräuter. Das fleischfarbene Knabenkraut Dactylorcbis incarnata war ebenfalls ein häufiger Gast an feuchteren Stellen. Für einen botanisch interessierten Besucher sind alle Hänge des Baksantales und seiner Nebentäler reine Fundgruben.

An einem anderen Tag ging es mit dem Sessellift zum Tscheget-Kari-Baschi, ein Berg über 3000 m hoch, der 15 Minuten vom Hotel entfernt ist. Dieser Berg ist für seine Flora sehr berühmt. Hier wächst der seltene Crocus scbaro-

janii, der einzige gelbblühende Herbstcrocus. Nach einigem Suchen fanden sich auch die ersten abgestorbenen Blätter. Sie sind leicht zu erkennen, da dieser Crocus ein fast vierkantiges Blatt hat. Er ist ebenfalls unter unseren Verhältnissen schwer zu halten. Wenn man jedoch für ihn günstige und die richtige Zusammensetzung der Erde wählt, dürfte er auch im Garten zu kulti-vieren sein. In meinem Garten haben schon von Freunden gesammelte Knallen einige Jahre überstanden und geblüht. Samenträger jedoch setzen ein Jahr mit der Blüte aus. Auf diesem Berg wuchs auch das sehr schöne kleine Eritricbium villsum var. caucasicum, welches ebenso fein behaart wie Eritricbium nanum ist. Es bildet keine Polster, sondern eine sternförmige Rosette. Die Blütenfarbe ist nicht so schön wie bei Eritricbium nanum, auch sind die Blüten nicht auf-sitzend, sondern ähneln einer kleinen llyosotis. In der Nähe der abschmelzen-den Schneefelder sahen wir große Flecke der nur im Kaukasus vorkommenden Primula algida und Primula dealbata. Beide Primeln sind bei uns nicht sehr

IRIS SPECIES-SAMMELWERK

Iris sintenisii janka

Einteilung nach Rodionenko: Genus: Iris — Subgenus: Xyridion _ Sectio: Xyridion — Series: gramineae.

Deutsche Serienbezeidmung: Zwergspuria.

Vorkommen: Teilweise in Rumänien, Bulgarien, europäische und asiatische Türkei.

BUtCTINUI. GRADIS411 BOT. CLUI vol_ XV (ISM.

TAB. Xl.

I. bis SWerdsli Jaul. (orig. Exesel.). — FrucM11knoles (o) samt PeriFonre (0.1.112 OrIllelistee 04; 6...serer. = SLerz.Ppe‚nabuhnill =State.ae • e=

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Beschreibung der Pflanze: 15-30 cm hoch. Dünne und harte Rhizome. Die Blätter sind wintergiin, lineal, zugespitzt ca. 0,5 cm breit. Immer schmäler als bei Iris graminea. Stengel etwas kürzer, meist zweiblütig, vereinzelt auch ein-und dreiblütig. Blüten sind sehr schlank. Die eigentliche Grundfarbe der Hänge-blätter ist weiß, die von kräftigen, violetten Adern durchzogen ist. Die Dom-blätter sind dunkelviolettblau. Kronröhre (Perigonröhre) länger als bei 7ris graminea. Die Hüllblätter (Spathen) sind gekielt. Chromosomen: 2 n = 16.

Wichtigste Unterscheidungsmerkmale: Gegenüber anderen Zwergspuria-Arten ist Iris sintenisii leicht zu unterscheiden. Die Blütezeit liegt 8-14 Tage später als bei anderen Arten dieser Serie. Die Blüten stehen gut sichtbar über dem Laub, was bei allen anderen Zwergspurias nicht der Fall ist. Die Blätter sind zwar etwas länger als die Blütenstiele, sie legen sich aber kreisförmig nach außen, während die Stiele etwas mehr aufrecht zur Mitte zu stehen.

Blütezeit: Juni. Durchschnittlider Blütezeitbeginn im kühleren Oberfranken am 20. Juni.

Pflanzplatz und Boden: 7ris sintenisii liebt wie am Heimatstandort auch im Garten einen vollsonnigen Platz. Vorgezogen wird ein schwerer, kalkhaltiger, humusreicher Lehmboden. Düngung mit Kompost

Pflanzzeit und Hinweise: Herbst oder zeitiges Frühjahr. Wurzeln so wenig wie möglich beschädigen. Nicht zu flach pflanzen.

Vermehrung: Nicht besonders einfach. Kleinere Teilstücke benötigen viel Zeit bis zur vollentwidcelten Pflanze. Samen liegen lange. Nach Frosteinwirkung meist erst im folgenden Herbst keimend.

Gartenwert: Zweifelsohne die wertvollste Zwergspuria. Sie ist reichblütig, die Blüten sind gut sichtbar. Das Laub ist auch im Winter dekorativ. Sehr aus-dauernd. Idealer Pflanzplatz ist der Steingarten. Blütenstiele können für kleine Vasen geschnitten werden.

Benachbarung: Niedere Nelkenarten.

her gesehen sicher, denn sie war mehr als doppelt so groß als unser Hellnkraut hat sonst aber große Ähnlichkeit. Die Pflanzen des Kaukasus zeichnen sich oft durch Riesenwuchs aus. Auf einem ausgetretenen Pfad fand ich dann die ersten abgetrockneten Blätter einer Zwiebelpflanze. In solchen Momenten kann man nicht widerstehen und greift schnell zur Schaufel. In kurzer Zeit waren einige Zwiebeln ausgebuddelt. Als dann noch eine Samenkapsel zum Vorschein kam, war es klar, daß es sich um Merendera handelte. Auch die Art war festzu-stellen, da die Blüte aus dem Boden der alten Zwiebel kam, welches nur bei .24erendera raddeana der Fall sein soll. Alle anderen Arten treiben die Blüten aus dem Zentrum der Zwiebel. Die Pflanzen müssefi dort sehr früh, sicher sofort nach der Schneeschmelze blühen, denn am 2. Juli war von der ganzen Pracht außer einigen vertrockneten Blättern nichts mehr zu finden.

Mit zunehmender Höhe wurde dann auch das Gras niedriger, und einige Onosma, evtl. tauricum, standen in voller Blüte. In ca. 2800 in Höhe tauchten die ersten Lilien auf. Erst einzeln, dann immer häufiger. Nach weiteren 200 m waren die Hänge voll von Lilien. In einer solchen Zahl habe ich wilde Lilien noch nie gesehen. Um einen Uberblidc zu haben, begann ich die Pflanzen aus-zuzählen, aber es war ein vergebliches Unterfangen. Ich versuchte es dann mit Schätzen, indem ich ein Stück von 10 x 10 Metern auszählte. Nach mehrmali-gem Uberprüfen kam ich zu einer Anzahl von 15 000 bis 20 000 Lilium mona-delpbum. Sie zogen sich den Hang hinauf bis fast zur Sdireegrenze bei 3200 m. Das Interessanteste jedoch war, daß die größten Exemplare am höch-sten standen. Es kann daran liegen, daß hier keine Blumen gepflückt werden. Dort ist es üblich, nicht eine Lilie zu pflücken, sondern einen ganzen Arm voll. Beim Abstieg findet man dann häufig einen solchen Strauß am Wege. Die Pflanzen selbst sind ohne Ausnahme kräftig und gesund, 12 bis 14 Blüten sind keine Seltenheit. In 3000 m fand ich noch ein Exemplar mit 21 Blüten, leider waren sie noch nicht alle aufgeblüht. Die Pflanzen treiben relativ früh, denn bis Mai liegt in diesen Lagen noch Schnee, und Anfang Juli stehen die Lilien schon in voller Blüte. Der Standort ist nach der Sdineesdunelze sehr feucht, jedoch nicht stauend. Das Schmelzwasser läuft an den ca. 25 cm im Boden stehenden Zwiebeln schnell ab. Dieser Boden besteht aus einer Rohhumusschicht mit mineralischen Einsdessen, stark verwittertes Urgestein. Nimmt man mal etwas Erde in die Hand, so glitzert und funkelt es wie Quarzmehl, dabei ist die Erde aber humos und leicht. Audi was die Drainage anbelangt, sind keine Schwierigkeiten, da die Hänge so steil sind, daß alles Wasser sofort abläuft. Nach der Schneeschmelze und nach jedem Regen scheint die Sonne mit voller Kraft auf die Pflanzen, Schatten gibt es nicht. Sogar auf einem Südhang, der fast 10 Stunden volle Sonne hat, stehen sie in voller Blüte. Sollte man nicht

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Wir, d. h. meine Freunde und ich, flogen Ende Juni 1971 von Berlin über Moskau zu der Stadt der fünf Berge, Pjlatigorsk, einem alten russischen Kurort nördlich des Kaukasus. Pjlatigorsk ist seit über 100 Jahren bekannt durch seine kohlensauren und schwefelhaltigen Quellen und durch den russischen Dichter Michail Lermentow, der im Alter von 27 Jahren im Duell fiel und in Pjlatigorsk begraben wurde. Man kann sein Grab und ein kleines Museum besuchen.

Bei unserer Landung auf dem Flugplatz Pjlatigorsk erregten unsere Aufmerk-samkeit viele weiße Blüten. Links unctrechts der Startbahn standen am 30. Juni schon einige tausend Ornithogalum in voller Blüte. Leider war es nicht möglich, eine Pflanze zur Bestimmung zu entnehmen. Dieses Ornithogalum ist auch in der näheren Umgebung der Stadt und dem nächst höheren Berg Masdiok nicht selten.

Am nächsten Morgen ging es im Bus unserem Ziel entgegen. Schon nach ca. zweistündiger Fahrt erreichten wir das Baksantal und fuhren am Ufer des Flusses dem Elbrus entgegen. Die kaukasischen Busfahrer sind auf den nicht sehr breiten Straßen mit Gaspedal und Hupe Meister im Fahren. Hindernisse scheinen sie nicht zu kennen, vielleicht haben sie auch einen sechsten Sinn in der Wahrnehmung? In flotter Fahrt erreichten wir nach 3 Stunden Fahrzeit den einzigen größeren Ort im Baksantal, die Bergarbeiterstadt Tyrnyaus. Hier fanden Geologen 1934 Molybdän, und innerhalb weniger Jahre wurde aus einem kleinen Ort eine Stadt von 70 000 Einwohnern. Nach Fahrt von weite-ren zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, Itkol. An dieser Stelle ist das Baksantal 300 m breit. Der Gebirgsfluß, die Straße und das Hotel teilen sich den wenigen Platz. Links und rechts steigen dann die Berge 3000 m steil nach oben.

Der dem Hotel am nächsten liegende Berg oder Hang war eigentlich der Interessanteste. Wie alle Berge im Hochgebirge, sah er harmlos und friedlich aus, nahm aber, wenn man sich an ihm versuchte, kein Ende. Es lag vielleicht auch daran, daß man ständig etwas Neues sah. Bei Beginn des Aufstiegs konn-ten wir die üblichen alpinen Wiesenpflanzen, aber auch vieles, was bei uns selten oder gar nicht vorkommt, betrachten. Sehr häufig war die Propheten-bhune, Arnebia ectioides, eine Boraginaceae mit gelben Blütenblättern mit je einem braunen Punkt darauf, welcher später blasser wird und zum Teil gänz-lich verschwindet. Sehr hübsch waren auch die verschiedensten Läusekräuter, Pedicularis. Sie waren in Gelb, vorherrschend aber auch in verschiedenen Rottönen vorhanden. Leider sind es keine Gartenpflanzen, da sie zum Keimen eine Wirtspflanze brauchen. Jedoch sind Blüten und Blätter von einmaliger Schönheit. In größeren Höhen fanden wir dann auch die ersten Scutellaria. War es nun unsere heimische alpina oder war es etwas anderes? Vom Wuchs

Wir suchten Iris sintenisii! Fritz Kühlein, Bindlach b. Bayreuth

Wildpflanzen am Heimatstandort suchen, hat für den Pflanzenfreund immer einen besonderen Reiz. Diesmal ging es um. Iris sintenisii. Wir befanden uns etwa im Zentrum von Bulgarien. Die fruchtbare Thralcisdie Ebene mit den großen Obst- und Gemüseflächen war durchquert und das nördliche Balkan-gebirge erreicht Das knapp davor liegende bekannte Tal der Rosen war zu dieser Zeit im September ohne besonderen Reiz. Das Rosenöl wird aus der nur einmal blühenden Rosa damascena 7vtiII. gewonnen, die im Frühling blüht. Große Flächen sind auch mit Lavendel bedeckt zur Gewinnung von Lavendelöl. Steil windet sich die gutausgebaute Straße zum Sipka-Paß. Das eindrucksvolle Denkmal mit den riesigen in die Ebene blidcenden Broncelöwen und der immer lodernden Flamme steht an der höchsten Erhebung und erinnert an den Sieg der Bulgaren und Russen 1877 über die Türken und die Wiedergründung des bulgarischen Staates. In alten Stellungen stehen Feldhaubitzen zur Erinnerung. Für den Pflanzenfreund sind aber die dazwischenstehenden Verbascum-Pflan-zen, die eine extrem tiefgelbe Blütenfarbe haben, viel interessanter. Leider konnte ich die Art nicht bestimmen.

Sanft führte die Straße abwärts nach Norden. In einer engen Schlucht war dann das Tagesziel, das Drianovo-Kloster, erreicht, beziehungsweise das kleine Balkantourist-Hotel. Viel zu bieten hatte das Kloster nicht, und schnell machten wir uns, meine Frau und ich, zu einer Pflanzenexkursion fertig. Wanderschuhe, Stock, Photapparate, Handspaten und Plastikbeutel wurden hervorgeholt. Die Bahnlinie auf der einen Seite der Schlucht wurde überquert, und steil ging es die Hänge in der heißen Nachmittagssonne hoch. Bald sahen wir die ersten 7-relleborus, tiefgelb blühende Centaurea, über allerlei Sträucher rankte Cle-matis tangutica mit ihren dekorativen Fruchtständen. Natürlich blühte im Spätsommer nicht mehr allzu viel, aber dem geübten Auge genügen oft Frucht-stände und Blätter zum Bestimmen. Da waren Daphne-, gentiana- und Dianthus-Arten, Fruchtstände von Muscari zeugten von der Frühlingsblüte. Die Zwiebeln saßen ziemlich tief im Boden. Auch die Uberreste von Allium

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waren zu sehen, wahrscheinlich handelte es sich um Allium pulebellum. Zwi-schen dichten Sträuchern blühten im Schatten duftende zartrosa Cyclamen. Auerwild flog erschreckt hoch, es wird wohl hier sonst selten von Menschen gestört. Trockene, hüfthohe Grasflächen wechselten mit Gestrüpp. An Brom-beersträuchern konnte genascht werden. In einer niederen Grasfläche fanden wir das Ziel unserer Wünsche, einen großen Stock von 7ris sintenisii. Obwohl nicht blühend, unverwechselbar in ihrem Habitus, die derben, schmalen Blätter der Zwergspurias. Es ist die niederste Art, die Blätter und Blüten formen eine Halbkugel, wobei die Blüten frei über den Blättern stehen. Jetzt waren es natürlich die Fruchtkapseln in ihrer typischen Form. Sie wurden als erstes für die Samentauschaktion geerntet, und dann wurde in dem von der Hitze hart-gebrannten roten Lehm gegraben. Es kostete viel Schweißtropfen, bis der Ballen freigelegt war. Endlich war es geschafft. Im Hotel angekommen, kamen feuchte Papiertaschentücher um die Wurzeln und die gesamte Pflanze in eine Plastik-tüte. In dieser Verpackung wurde sie neben anderen Pflanzen im Auto verstaut. Einige Tage später versuchte ich in der Nähe des Schwarzen Meeres 7ris mellita zu finden. In den Literaturhinweisen hieß es: wächst in den Eichen-wäldern in der Nähe von Varna. Die niederen Eichenwälder waren leicht zu finden, doch mit der gewünschten 7ris mellita war es nichts. Eine Arabis-Art war in Felsspalten zu finden, auch £ydhnis coronaria und Euphorbia myrsinites kamen dort öfter vor. Unerwartet stießen wir wieder auf 7ris sintenisii. Sie scheint auf der gesamten Länge des Balkangebirges (600 kin) zu Hause zu sein. Trotz des völlig anderen Standorts unterschied sie sich durch nichts von den Pflanzen aus größerer Höhe. Obwohl 7ris sintenisii eine ansehnliche Pflanze ist und im Steingarten sehr gut wirkt, war sie in keinem bulgarischen Garten zu finden. Wir selbst waren natürlich froh, unsere Pflanzen und vor allem lris sintenisii über die vielen Grenzen gut heimgebracht zu haben. Ich hoffe nun, daß das mitgebrachte Exemplar im kommenden Jahr auch im eigenen Garten blühen wird.

Auf „Pflanzen-Safari" im Norbkaukasus

Rudi Schlamm, Quedlinburg

Der Kaukasus, ein geheinunsumwobenes Gebirge, den Menschen Jahrhunderte lang abwehrend und verschlossen, mit einer interessanten Fauna und eben-solcher Flora, in den letzten Jahren mehr als jedes andere Gebirge den Tou-risten erschlossen, sollte unser Urlaubsziel sein. Welchen Pflanzen- und Lilien-freund reizt es nicht, die Heimat der schönen Cilium monadelphum zu sehen. Nach einigen Informationen durch Bekannte und Freunde, welche schon den

Zentralkaukasus bereist hatten, wurde das Reiseziel Elbrus festgelegt. Unter-halb des Elbrus im Baksantal entstand 1966 das Berghotel Itkol, dem 1968 das ca. 10 lcm entfernte Hotel Asau folgte. Beide Hotels liegen in ca. 2200 in Höhe und sind als Ausgangspunkte für Bergfahrten und Wanderungen bestens geeignet. Bei Asau ist eine Seilbahn, die zum Elbrusgletscher führt und weiter bis zum ewigen Eis gebaut wird. Zur Zeit geht sie erst zum alten Rundblick in 3100 m Höhe. Am Fuße des Tscheget-ICara-Baschi stehen zwei Sessellifts bereit, mit denen man auch bis auf 3050 m Höhe fahren kann.

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Die Johanniskraut-Arten sollte man vor allzu rauhen Winden schützen. In schneelosen Wintern ist deshalb eine Fichtenreisigdedce unerläßlich.

Bei den Freilandgloxinien (7ncarvillea delavayi) ist in ungünstigen Lagen ein Winterschutz empfehlenswert. Man sollte sie deshalb acht Zentimeter tief setzen. In einem kalkhaltigen, durchlässigen und nahrhaften Boden entwickeln sie sich zu interessanten Gartenstauden.

Die Lichtnelken (Lychnis) leiden im Winter unter stauender Nässe. Wenn die Pflanzen in einem humosen und sandigen Boden stehen sowie im Herbst gut ausreifen können, dann bringen sie im nächsten Jahr eine reiche Blüte.

Die Scheinmohn- (Meconopsis-) Arten sind nur an windgeschützten, leicht beschatteten Plätzen ausdauernd. Sehr wichtig ist, daß man die Samenkapseln sofort nach der Blüte abschneidet. Dadurch kräftigt sich der Wurzelstock. Trotz-dem sollte man darauf achten, daß die Meconopsis im Spätherbst und im

Winter trocken stehen.

Tricyrtis, die Krötenklie, ist eine außergewöhnliche Blütenstaude für den Garten des Liebhabers. Vor Einbruch der kalten Herbstfröste beginnt ihre Blütezeit. Im 'Weinbauklima und an gut geschützten Stellen hält die Pflanze ohne Winterschutz im Freien aus. Als Schattenpflanze ist sie auf sehr lauberde-oder torfmullhaltigen Böden kaum zu ersetzen.

Junge Königskerzen (Verbascum) müssen etwas ge5chützt überwintern. Sie bevorzugen einen warmen und sonnigen Gartenplatz. Am schönsten kommen sie zwischen niederen Bodenbededcern, vor Nadelbäumen und dunkelroten Laubgehölzen zur Geltung. Einmal gepflanzt, säen sich die Königskerzen immer wieder aus.

Sind „Sandmenschen„ wirklich so arm dran oder sind sie selbst daran schuld?

Dr. med. vet. Fritz Ewald, Leiferde

„Was soll ich eigentlich in Lüneburg im November, da wird doch nur über Lilien geredet. Von 7ris wollen die hier im Norden doch nichts wissen. Nur Lilien!" So meine Frau. Und ein andermal: „Wenn man die Nachrichtenblätter liest, meint man, nur südlich der Mainlinie wachsen und blühen 7ris. Wie kommt das eigentlich?" Achselzucken meinerseits.

An der fehlenden Liebe zur Bartiris kann es hier im Norden nicht liegen, das beweisen ja die Hamburger. Werden viele vielleicht dadurch vom Pflanzen der Iris abgehalten, weil so oft geschrieben, gesprochen und gedacht wird, die Bartiris brauche einen kräftigen Lehmboden?

Wir — d. h. in erster Linie meine Frau — haben es jedenfalls vor einigen Jahren mit den Bartiris, den Sibiricas und anderen Spedes versucht, und seitdem ist Anfang Juni die Irisblüte Höhepunkt des Gartenjahres. Und wenn man dann noch von „Lehmleuten" so „halbtote" Iris zur Pflege erhält, dann kann man nur jedem Heidebewohner zurufen: Pflanze Iris!

Rhizomfäule, auch bei den neuesten aus den USA importierten Sorten, trat nur auf, wenn die Horste zu dicht geworden sind. Hier hilft dann meist ein Ausschaben und Darüberstreuen von Antibiotika. Meist im zweiten, spätestens jedoch im dritten Jahr lassen die Bartiris trotz intensiver Volldüngergabe mit dem Blühen nach. Wir sind deshalb dazu übergegangen, die Bartiris — auch die neu aufgepflanzten — alle zwei Jahre zu teilen und neu zu setzen. Diese Arbeit ist man dem mangeren Sandboden schuldig.

Ganz oben in der Liste der Blüh- und Vennehrungswilligen stehen: 'Ultra-poise', 'High Above', 'Winter Olympics', 'Debby Rairdon', 'Stepping Out', 'Milestone' (dazu noch besonders regenfest), 'Mary Randall', 'Pacific Pano-rama', 'Allegiance', 'Amethyst Flame' und 'Rippling Waters', um nur einige neuere Sorten zu nennen. Den Kaliforniern 'Dodge of Venice' und 'Lusty Song' ist es wohl bei uns zu kalt. Wohl wachsen die Horste, doch läßt die Blühwilligkeit sehr viele Wünsche offen. Auch 'Goldene Acht', 'Segelfalter' und 'Miss Indiana' haben sich bisher noch nicht bewährt.

Vielleicht noch eine Besonderheit, die auf den Sandboden zurückzuführen ist: Nach der ganz oberflächlichen Pflanzung ziehen sich die Rhizome so tief in die Erde, daß sie ganz von ihr bedeckt sind.

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Kleine unb große Stauben probleme

Alfred Feßler, Tübingen

Iris fast im Suppentopf!

Unser Mitglied Frau Frank aus Puttgarden schreibt, daß sie von einem Blumenfreund im Ausland einige Iris erhalten hätte. Nach durchstandener Aufregung mit dem Zoll, der die Iris nicht freigeben wollte, landeten diese glücklich mit der übrigen Einkaufstasche erst mal in der Küche. Die Tochter hatte das Kochen übernommen, sie selbst im Garten. Plötzlich ein Ruf aus dem Fenster: „Mami, soll ich den komischen Porree auch mit in die Suppe tun?" „Ja, mach' alles mit rein!"

Bei der weiteren Gartenarbeit kam es mir plötzlich in den Sinn: Was hat sie gefragt... ? Komischer Porree, komischer Porree... ?! — Um Gotteswillen, die Iris!

Sie glauben nicht, wie schnell ich in die Küche geflitzt bin. Da lagen sie noch, sauber gewaschen und geputzt, aber noch nicht zerschnipselt!

Inzwischen haben sie schon prächtig geblüht!

Der Italienische Aronstab (Arum italicum) erscheint bereits im Herbst mit seinen Blättern. Vor den kalten Winterwinden läßt sich das saftgrüne Laub nur durch eine Bodenbedeckung mit Tannenzweigen schützen.

Astilben, die mit ihren Wurzeln aus dem Boden herausgewachsen sind, füllt man zwischen den Pflanzen mit einem nahrhaften Humusboden auf. Wenn der Boden ständig feucht gehalten wird, können sie die volle Sonne vertragen.

Die Bambusgräser, das Pfahlrohr und das Pampasgras verlangen einen guten Winterschutz. Im Herbst sind deshalb die Wurzelballen mit Laub, Stroh oder Stalldung abzudecken. Während die Triebe der Bambusgräser nicht entfernt werden dürfen, schneidet man die Halme des Pfahlrohrs und der Pampas-gräse-r im Frühjahr kurz über dem Boden ab.

Die winterharten Chrysanthemen vertragen keine hohe Bodennässe. Deshalb sind die Ausfälle in milden, aber nassen Wintern so groß. Auch die Boden-auswahl spielt eine große Rolle. In leichten Gartenböden können die Pflanzen im Freien stehen. In nassen Lehmböden ist es dagegen ratsam, die Chrysan-themen nach der Blüte auszugraben und in Kisten, Eimer oder Töpfe zu pflanzen. Man bringt sie in einen frostfreien Raum zur Uberwinterung. Im Frühjahr pflanzt man die Chrysanthemen unmittelbar nach Vegetationsbeginn wieder in den Garten.

Von der Hacquetia epipactis werden die Winterfröste ohne Schaden über-standen. Nur in sonnigen und schneelosen Lagen zeigt die Pflanze Frostschädi-gungen. Sie wird deshalb sehr gerne unter schattenspendenden Laubgehölzen angepflanzt. Ein lehmiger Humusboden erleichtert der Pflanze das Wachstum. Die 10 bis 20 Cm hohe 7-facquetia tritt im April/Mai als erster Doldenblütler des Jahres auf. Die köpfchenartigen Blüten gewinnen durch gelbgrüne Hoch-blätter an Intensität. Man kann die Tracquetia ohne Einschränkung für ab-sonnige Plätze empfehlen.

Die Heuchera-Arten vertragen schneelose Winter sehr schlecht. Deshalb ist ein Frostschutz aus Fichtenreisern erforderlich.

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Sempervivum tectorum, Hauswurz. Sie ist die Art, zu der wohl annähernd 80 Prozent aller in Kultur befindlichen Semperviven gehören. Sie stellt die größten Exemplare und ist in Form und Färbung ungeheuer variabel. An den meisten unserer Namenssorten, z. B. 'Othello', 'Commander Hay', 'Seerosen-stern' und ca. 40 anderen Hybriden ist sie beteiligt. Außerdem sind viele Sempervivum-Arten nichts anderes als Synonyme für Sempervivum tectorum.

Von den gelbblühenden Eusempervivum sind zu nennen: Sempervivum grandi-florum und ruthenicum, das sehr schön gezeichnete und seltene S. pittonii und schließlich das stark behaarte kugelige S. ciliosum. Zum Abschluß dieser Gruppe das in Kultur nicht ganz einfach Zu pflegende Sempervivum wulfenii mit seinen graugrünen Blättern, die im Herz der Pflanze spitzkegelig zusam-menstehen und häufig rot gerandet sind. Auch diese Gruppe ist wiederum an vielen Hybriden beteiligt.

Zum Schluß die dritte Gruppe, die jovibarba. Sie blühen alle gelb. Hier haben wir zuerst jovibarba (Sempervivum) heuffelii, die einzige Art, die sich durch Kopfteilung vermehrt und wohl eine der interessantesten Wildformen ist. Es folgen jovibarba allionii, 7. birta, 7. sobolifera und 7. arenaria. Sie bilden in den Blattachseln Tochterrosetten an hauchdünnen Fäden. Wenn sie groß genug sind, fallen sie von der Mutterpflanze herunter und wachsen selbständig weiter. Durch diese Vermehrungsart entstehen dichtgeschlossene Pflanzenteppiche.

Es sei mir nun noch gestattet, eine Bemerkung zur Kulturwürdigkeit zu machen. Für den Gartenliebhaber genügen die vorgenannten Wildformen in Verbindung mit einigen wenigen Varietäten und den ca. 50 Namenssorten, welche in den Staudengärtnereien erhältlich sind. Damit läßt sich eine schöne und interes-sante Sammlung zusammenstellen. Dem Sammler, der sich darüber hinaus intensiv mit den Sempervivum beschäftigen will, sei das Buch „An Account of the Sempervivum Group" von L. R. Praeger, herausgegeben von J. Cramer und H. K. Swann, empfohlen.

Zuchi, Auswahl und Verkauf uon diplaiden Jagtitien Dr. John R. Lambert, Jr.

(Aus dem Englischen übersetzt von Waltraud Busbach, Nürnberg)

Einleitung

Es ist durchaus möglich, daß ich hier das Offensichtliche wiederhole, aber trotzdem hoffe ich, daß einige der Methoden, die ich hier beschreibe, informativ und nüzlich für unsere europäsdien Freunde sind. Wir versuchen hier eine systematische Beschreibung der besten Verfahren von Kreuzung, Registrierung und Einführung von neuen Taglilien-Sorten. Die deutsche Libersetzung wurde von Frl. Busbach, einer Taglilienliebhaberin aus Nürnberg, angefertigt.

1. Von der Bestäubung zum Samenkorn und zum Einpflanzen

Obwohl der Genus Nemerocallis nicht in der westlichen Hemisphäre zu Hause ist, wurden doch die meisten Kreuzungen von Taglilien während des letzten Vierteljahrhunderts von Amerikanern ausgeführt, wovon die meisten, mit weni-gen beachtenswerten Ausnahmen wie der verstorbene Dr. A. B. Staut, Ama-teure waren, die im Hausgarten arbeiteten. Einige hatten rudimentäre Kennt-nisse von Vererbung und Hortikultur und machten „wissenschafdiche Kreuzun-gen". Aber viele taten das nicht, sondern kreuzten aus ästhetischen Gründen. Tatsächlich verdanken wir beiden Gruppen die Verbesserungen, die, insgesamt gesehen, die moderne Taglilie darstellen.

Obwohl ein großer Teil des gegenwärtigen Enthusiasmus durch die Entwidc-lung von neuen und reineren Farben stimuliert wurde, waren nur wenige der wohlbekannten Züchter nur eom Farblichen her motiviert. Form, Substanz, Oberfläche und allgemeines Wachstum waren Hauptprobleme, und die großen „Durchbrüche", wodurch besondere neue Eigenschaften auftauchten, ereigneten sich wohl mehr durch Zufall als durch Planung. Diese verhalfen zum Fort-schritt auf allen Gebieten, nicht nur allein auf dem Farb-Sektor.

Da so viele verschiedene, individualistische Züchter sich damit befaßten, von denen jeder seinen eigenen Weg ging, sind genetisch „reine" Blutlinien — außer bei den Wildformen — schon längst verschwunden. tlberraschungen sind heute das Hauptmerkmal der Taglilien-Zucht — und keine kleine Freude der Züchter. Das Vergnügen, im frühen Morgenlicht in den Garten zu den Taglilien-Sämlin-gen zu gehen, um zu sehen, was wir mit der Hilfe Gottes und der Natur produzierten, ist für die meisten von uns der eigentliche Antrieb zum Züchten,

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der gemeinsame Nenner für alle Züchter, ab nun ihre Richtung wissenschaftlich, ästhetisch oder eine Kombination von beiden ist. Es gibt nichts Schöneres als dieses erste Entzücken, und die unter uns, die das erlebt haben, können nur diejenigen, die das noch nicht kennen, dazu ermutigen, es mit ihnen zu teilen.

Taglilien-Züchtung ist tatsächlich sehr einfach, und die Wachstumseigenschaf-ten der Taglilien sind so, daß man die Resultate des „Bastelns" in einem Mini-mum von 1 Jahr oder einem Maximum von 3 Jahren, je nach Klima, Boden, Wachstums- und Kultivationsmöglichkeiten, sehen kann. Es ist zwar nicht ganz so einfach wie ein ältliches Fräulein vor einigen Jahren meinte: „Man bekommt eine neue Taglilie, wenn man 2 Samenkörner in ein Pflanzloch legt." Wahr-scheinlich sind dann 4 Körner notwendig, wenn man eine tetraplaide Taglilie will — aber dennoch: sehr einfach! Macht man eine Kreuzung ist es die Hauptsache, daß man den Blütenstaub von einer Blüte nimmt und ihn auf den Stempel einer anderen Blüte tupft; im allgemeinen von einer anderen Sorte. Selbstbestäubung ist ungewöhnlich. Der Blütenstaub muß pulverig und fertil sein, das bedeutet im allgemeinen, daß Bestäubungen am frühen Morgen durchgeführt werden sollen. Nur gold-farbener Blütenstaub sollte verwendet werden; weißer Blütenstaub ist hart und unfruchtbar. Gleicherweise muß die Mutterpflanze Samenkapseln ansetzen, die auch fruchtbare Samen bringen, allerdings kann nur Erfahrung dies mit einiger Gewißheit sagen. Einige Sorten sind unfruchtbar, andere setzen nur Kapseln an, wenn sie am Vorabend, ehe sich die Blüte öffnet, bestäubt wurden. Hierfür öffnet man sorgfältig die Knospe und bestäubt den Stempel mit Blütenstaub, der für solche Zwecke im Kühlschrank in einem Schächtelchen aufbewahrt wurde. Fast alle nachtblühenden Sorten müssen auf diese Art bestäubt werden, ebenso wie die meisten der großblumigen Gelben, die während der Nacht aufgehen und morgens voll geöffnet sind. Nehmen wir an, daß nach der Bestäubung kein Regen oder keine extreme Hitze eintritt, dann wachsen während der nächsten paar Stunden die Pollen-körper durch die 3-4 Pollenröhren hindurch, die den Stempel bilden. Manch-mal bilden sich keine Kapseln, manchmal fällt die kleine Kapsel ab, das ist sehr häufig bei extremen Wetterbedingungen, aber im allgemeinen sollten sich voll entwickelte Samenkapseln auf ungefähr 40 Prozent der dipl oi den bestäubten Taglilien bilden, natürlich nur, wenn man nicht jede einzelne Blüte bestäubt hat. Die Kapseln sind reif, wenn sie anfangen zu trocknen und sich oben Risse bilden. Taglilien-Samen haben ungefähr die Größe von Trauben-kernen, sind aber glänzend und schwarz. In meiner Gegend (Nord-Karolina) pflanzen wir im allgemeinen die Samen gleich nach der Ernte in Holzkistchen. Wir verwenden eine Mischung aus

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Die Semperviven setzen sich in Felsritzen fest. Man kann sie selbst an den trockensten Stellen finden, wo keine andere Pflanze diese Trockenheit, verbun-den mit großer Winterkälte, aushalten würde. Sie können Tiefsttemperaturen von minus 30° C aushalten. Was sie verlangen, ist vor allem ein sonniger oder zumindest recht heller Platz und kein nasser Standort. Sie sind dazu geschaf-fen, die dürrsten, engen Ritzen der Trodcenmauern mit ihren Rosettennestern zu füllen und die Löcher von Tuff- und Kalkfelsen zu besiedeln. Kleine Böschungen lassen sich ebenfalls im Steingarten mit dichten, teppichbildenden Arten festigen. Auch vor einem Südfenster oder auf dein Balkon in Töpfen, Schalen oder Kistchen erfreuen sie uns mit ihren vielfältigen Formen und Farben.

Das Wenige, was sie zu ihrem Wohlbefinden benötigen, ist ein gelegentliches Umpflanzen (ca. alle zwei Jahre) und trotz ihrer sprichwörtlichen Trocken-resistenz ab und zu eine Wassergabe. Dabei müssen wir darauf achten, daß wir einen guten Wasserabzug schaffen. Es empfiehlt sich, die Töpfe zu einem Viertel mit Kies zu füllen und darüber das Erdgemisch aus einem Drittel Kompost- oder Blumenerde, einem Drittel Landerde und einem Drittel grobem Sand zu bringen. Legt man auf natürliche Farben, Formen und Größenverhält-nisse Wert, sollte man vor allen Dingen mit Stidcstoffdüngern sehr sparsam sein.

Wie schon erwähnt, begnügt sich unsere Hauswurz mit den dürftigsten Nah-rungsverhältnissen. Kommt sie aber in einen nahrhaften Gartenboden, so kön-nen besonders die Sempervivum-tectorum-Formen zu Größen von zwanzig Zentimeter Durchmesser heranwachsen.

Nun wollen wir uns noch einen kleinen Uberblidc über die kulturwürdigsten Arten verschaffen. Dabei muß bemerkt werden, daß die Gattung Sempervivum eine der kritischsten und am schwierigsten zu bestimmenden Staudengattung ist, zumal sich zahllose Hybriden in Kultur befinden. Doppel- und gärtnerische Phantasienamen vergrößern zusätzlich noch den Wirrwarr der Benennung. Wir beginnen mit der Gruppe der rotblühenden Eusempervivum. Hierher gehören die wohl am stärksten verbreiteten Arten: Sempervivum aractnoideum,

die Spinnweb-Hauswurz, mit den beiden Unterarten glabrescens und tomen-

tosum und vielen Hybriden wie 'Rheinkiesel'; ferner Artbastarde wie S. aracb-

noideum x S. tectorum 'Jubilee' und viele andere mehr.

Sempervivum montanum, stumpfgrüne 3-4 cm große Rose a, rasenbildend,

dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Auch diese Art ist an vielen Hybriden betei-ligt, die aus S. montanum x S. aracbnoideum, S. montanum x S. tectorum,

S. montanum x S. wulfenii hervorgegangen sind. 4/73 - VIII

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stauden, die im Laufe der Zeit größere oder kleinere Siedlungen bilden. Sie werden in zwei Gruppen eingeteilt, die sich vorwiegend auf die Vermehrungs-arten beziehen. Die erste Gruppe, die Eusempervivum, umfaßt die Mehrzahl unserer Hauswurzarten. Sie bildet zur Vermehrung mehr oder weniger lange Ausläufer, an deren Enden sich neue Pflanzen bilden. Die zweite Gruppe, die jovisbarba, ist an Artenzahl wesentlich geringer. Ihr gehören jene Arten an, die sich durch Teilung der Rosetten bzw. Tochterpflanzen in den Blattachseln vermehren. Im Sommer, von Juni bis August, entfalten die Sempervivum auf fleischigen, beblätterten Stielen gabelästige Trugdolden mit sechs- bis achtzehnstrahligen, meist rötlichen oder gelblichen Blüten. Das Verbreitungsgebiet der etwa 30 Arten und nach hunderten zählenden Varietäten, Formen und Hybriden umfassenden Gattung erstreckt sich von den Pyrenäen über die Alpen, die Balkanländer und Kleinasien bis zum Kaukasus. Um nun aber auf die Einführung zurückzukommen, wollen wir uns näher mit den Lebensgewohnheiten und Erscheinungsformen der Hauswurzarten befassen. Erst einige Worte zu ihrem volkstümlichen Namen. Die Sempervivum gehören zu den ältesten „kultivierten" Pflanzen in Europa. Schon zu Zeiten Karls des Großen hatte man Kenntnis von ihnen; er empfahl seinen Pächtern, sie auf die Dächer der Häuser zu pflanzen, um sie so vor dem Blitzschlag zu schützen. Deshalb auch die Namen Donnerwurz oder Donnerbart.

Selbst in unserer Zeit findet man sie noch in ländlichen Gegenden, bei den Bauernhöfen, in Mauerritzen, auf Brunnenstöcken, Torpfeilern und an vielen anderen Stellen. Im Frühling, wenn sie die Sonne erwärmt, füllen sich die etwas schlaff und ledrig gewordenen Rosettenblätter mit Saft und neuer Kraft; die Rosetten über-zieht dann ein farbiger Glanz, und man kann ohne tlbertreibung sagen, daß sie mit vielen unserer Sdunudcpflanzen konkurrieren können.

Dank ihrer großen Anspruchslosigkeit kann sie sich rasch verbreiten. Dort, wo sie nicht gestört wird, wächst sie trotz magerster Bodenbeschaffenheit und den Unbilden der Witterung zu schönen Familien heran. Außer den beiden Vermehrungsarten, durch Ausläufer und durch Teilung der Rosetten bzw. Tochterrosetten, ist natürlich auch eine Samenvermehrung mög-lich. Wenn auch die beiden ersteren im allgemeinen genügen, um den Bedarf an neuen Pflanzen innerhalb kurzer Zeit zu decken, reizt der reichlich gebildete Samen zur Aussaat, was auch ohne Schwierigkeiten zu neuen Pflanzen führt. Dabei ist zu bedenken, daß die überwiegende Zahl aller Sempervivum unter-

einander kreuzt. Aus den Samen kann man dann nicht mehr die Pflanze bekommen, auf deren Vermehrung man ursprünglich bedacht war.

Sand, kompostiertem Kuhmist und Torfmull zu gleichen Teilen als Pflanz-medium. Die Kistchen werden in das Kaltbeet gestellt und regelmäßig gegossen, bis die Keimung beginnt. Die Sämlinge werden dann in Gartenbeete vereinzelt und je nach Wetterlage im Herbst oder im folgenden Frühling ausgepflanzt.

Die zeitraubendste Arbeit habe ich hier weggelassen: die Aufzeichnungen. Sorgfältig .ausgeführte Aufzeichnungen sind wesentlich für alle, deren Ziele wissenschaftlicher Art sind und höchst wünschenswert für alle anderen, denn wenn man die Blutlinien nicht kennt, sind systematische Anzucht, Auskreuzun-gen usw. nicht möglich.

Die einzelnen Züchter verwenden verschiedene Methoden. Ich persönlich schreibe jede Kreuzung in einem Kontrollbuch auf, gebe Datum der Bestäubung an, dann das Jahr und die Nummer der Kreuzung und natürlich Mutter- und Vaterpflanze — also 1. Juni 1973 (197) 3-25 'Nancy Lambert' x 'Dorothy Lambert'. Diese Angaben schreibe ich auch in abgekürzter Form auf ein kleines Pappetikett mit Schnürchen und befestige dieses an der Basis der bestäubten Blüte, wie z. B.

Am Ende des Tages entferne ich systematisch alle unbestäubten Blüten. Liber-flüssige Kaspeln reduzieren die Größe der folgenden Blüten, außerdem sehen die Taglilien-Blüten von gestern bestenfalls unappetitlich aus.

Kapseln und Etiketten werden zusammen geerntet und in kleine Pappbecher gelegt, bis sie gepflanzt werden können. Normalerweise trage ich die frucht-baren Kreuzungen als endgültige Eintragungen in das Zuchtbuch ein. Ich lasse die unfruchtbaren Kreuzungen aus und gebe neue Nummern. Diese neuen Nummern bleiben dann bei der betreffenden Pflanze auf ihrem Weg vom Pflanzen des Samenkornes bis zur Registrierung. Unsere Samenkistdien sind aus Eichenlatten; 58 cm lang, 8 cm breit und 1 cm dick, ergeben sie Kistchen, die 58 x 48 x 8 cm groß sind. Sie haben Zwischenräume für die Drainage, die wir mit einer dünnen Schicht Stroh oder mit Kiefertmadeln bedecken. Das Kistchen wird mit der Erdmischung gefüllt und mit einem Lineal in 16 Furchen unterteilt mit ungefähr 2 cm Abstand. In der oberen linken Ecke beginnend, legt man nun Korn um Korn einer Kreuzung hinein, jeweils mit einem ca. 12 cm langen hölzernen Etikett am Anfang, auf dem die Nummer der Kreu-zung und die beiden Eltern angegeben sind. Später, nach dem Vereinzeln, wird die gleiche Information auf größere hölzerne oder vorzugsweise Metall-Eti-ketten geschrieben. Die Samenkörner werden mit etwas Erde und Vermilculit bedeckt, letzteres um. Auswaschen zu verhindern, die Feuchtigkeit zu erhalten und die Keimung des Unkrautes zu verzögern. Ein Kistchen, auf diese Art bepflanzt, kann bis zu 25 Kreuzungen aufnehmen.

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II. Vom Sämlingsbeet.zur Selektion

Um Platz zu sparen und die Arbeit zu verringern, graben wir unsere Sämlings-beete um und legen sie in Serien von 3 Reihen mit jeweils einem kleinen Weg zwischen diesen Dreierreihen an, damit wir leicht an jede Pflanze heran-kommen können. Der Abstand zwischen jeder dieser 3 Reihen ist ungefähr 20 cm. Die Pflanzen jeder Reihe haben voneinander einen Abstand von unge-fähr 25 cm. Vor jeder Kreuzung ist ein Etikett angebracht, durchlaufend nume-riert. Dies erleichtert das Auffinden der Pflanzen während der Blütezeit. Allen Pflanzen, die uns interessieren, geben wir eine alphabetische Vorsilbe zu ihrer Kreuzungs-Nummer, z. B. die dritte Pflanze aus der Kreuzung 3-25 würde 3-25 C sein, usw. Das ist besonders nützlich, wenn man Geschwister-Kreuzun-gen machen will.

Um die Feuchtigkeit zu halten und die Unkrautkeimung zu verzögern, bedecken wir alle Taglilienbeete mit Kiefernnadeln, die bei uns in Nord-Karolina das billigste Muldt-Material sind. Anderswo kommt anderes Mulch-Material zur Anwendung: Rinde, Trester, ausgedroschene Ähren, Salzheu usw. Was auch immer das Material sein mag, bedenken Sie bitte, daß Taglilien viel Wasser lieben und einen leicht sauren Boden vorziehen. Wann immer wir eine Taglilie verpflanzen, und besonders wenn wir junge Sämlinge aus dem Kaltbeet ver-pflanzen, verwenden wir ein Bewurzelungs-Hormon in wässriger Lösung. Der Handelsname ist „Transplantone". Es setzt sich aus Naphthylacetamid 0,02 0/0 und Vitamin B-1 0,01 0/0 zusammen. Später verwenden wir einen flüssigen Dünger, und wenn die Sämlinge gut angewachsen sind, einen wohlausgewoge-nen Handelsdünger mit Spurenelementen — den letzteren natürlich nur, wenn das Umpflanzen im Frühling oder Sommer erfolgt.

Im allgemeinen sehen wir die Sämlingsbeete nach dem ersten Frost nach und schreiben uns im Zuchtbuch auf, welche Sämlinge einziehen, welche immer-grün oder halbimmergrün sind. Das ist eine Information, die sehr wichtig für eine evtl. geplante Registrierung ist und die nur zwischen dem ersten Frost und scharfer Kälte herausgefunden werden kann.

Welchen Weg man auch immer bei der Züchtung der Taglilien gehen mag, des Züchters wichtigste Aufgabe ist die Auslese. Unter Hunderten, oft auch Tausenden von Sämlingen muß er entscheiden, welche hervorragend genug sind, um sie in seinen Test-Garten zu bringen und sie weiter zu beobachten. Mit etwas Glück wird er unter etlichen tausend Sämlingen einige vollendete Blüten finden, mehrere, die vollkommen werden könnten, wenn sie bessere Bedingungen vorfinden würden als im Sämlingsbeet gegeben sind, und noch andere, die es wert sind, in sein Zuchtprogramm aufgenommen zu werden,

Bemerkungen zur Gattung Sempervivum, der Haus oder Donnerwurz Hefintit Staigle, Tübingen

Foto: Hald

Wenn audi die Erzählung, bei einem Botaniker hätten Hauswurzrosetten, die zehn Jahre in einem Herbar lagen, nach dem Auspflanzen im Garten wieder Wurzeln geschlagen, ins Reich der Fabel gehört, so ist sie doch typisch für ein hervorragendes Merkmal der Pflanzengattung, die hier behandelt werden soll. Vorab einige botanische Einzelheiten über die Sempervivum. Diese Gattung gehört zur Familie der Crassulaceae, der Dickblattgewächse. Es sind Rosetten-

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Wir siedeln diese winterharte Begonien-Art unter Sträudiern, im Windschatten von Gehölzstreifen und im Steingarten an. Durch eingestreutes Laub oder hohlgelegte Nadelreiser erhalten die Knollen eine Schutzdecke. Im Frühjahr ist darauf zu achten, daß beim Abdecken die jungen Triebe nicht beschädigt wer-den. Ende Mai entwickeln die Knollen eine lebhafte Vegetation. Um die Mutterpflanzen keimt ein ganzes Heer kleiner Bulbillen, die im Sommer in den Blattachseln gebildet werden und vor der Winterruhe abfallen. Die Kälte von mehr als 15 Grad Celsius hat den Pflanzen bisher nicht geschadet. Dabei darf man nicht vergessen, daß uns die milden Winter der vergangenen Jahre etwas verwöhnt haben. Periodisch treten alle 5 bis 10 Jahre strenge Fröste auf, die große Ausfälle verursachen. Es ist deshalb nicht ganz sicher, wie Begonia gran-

dis var. evansiana aus dem subtropischen China in kalten I.2gen den Winter übersteht. Man sollte sich durch einen Rüdcsdilag nicht entmutigen lassen, sondern sich so lange an diesen Knollenbegonien freuen, wie es die Natur erlaubt. Wo sich diese winterharten Begonien einmal angesiedelt haben, halten sie unter einer Winterdecke aus, vermehren sich und brechen selbst aus engen Steinfugen hervor. Ihre außerordentlich leichte Vermehrbarkeit durch Brut-knospen und Stecklinge läßt nach einem Katastrophen-Winter eine schnelle Ausbreitung wieder zu.

Begonia grandis var. evansiana ist eine Strauchbegonie mit schief herzförmigen Blättern, die in Schattenlagen von einer stahlblauen Patina überzogen sind. Auf ihrer Blattunterseite sind sie rot gefärbt. Im Garten werden die Pflanzen über einen halben Meter hoch. Im Hochsommer ist der obere Teil der Pflanzen sehr reich mit rosaroten Blüten besetzt.

obwohl sie niemals in den Handel kommen werden. Im allgemeinen muß er um so weniger Kreuzungen, insbesondere weniger Auskreuzungen durchführen, je besser und sicherer er ist im Aufbau seiner eigenen Blutlinien. Alle Pflanzen, die er auswählt, müssen noch im Sämlingsbeet auf Fruchtbarkeit getestet wer-den, denn es ist durchaus möglich, daß es bis zu 2 Jahren dauert bis eine Taglilie nach dem Umpflanzen wieder typische Blüten hervorbringt. Taglilien wachsen nicht gut im Schubkarren, wie mein alter Lehrmeister, der verstorbene Balcer Wynne, zu sagen pflegte!

Foto: Bruno Müller Prof. Dr. John Lambert am 20. Juli bei Gräfin Zeppelin in Laufen. v.l.n.r. Prof. Lambert, Gräfin Zeppelin, Frl. Busbach, Fr. Lambert

Die Auslese ist nicht ganz so einfach. Im großen und ganzen muß man ab-schätzen, wie der allgemeine Geschmack in einigen Jahren sein wird — d. h. natürlich nur, wenn man vorhat, die Pflanzen auf den Markt zu bringen und

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nicht nur zur eigenen Freude züchtet. Ein guter Züchter muß eine instinktive Reaktion gegenüber den verschiedenen Sämlingen entwickeln, oder wenn ihm das fehlt, muß er das Urteil eines Menschen abwarten, der die Fähigkeit besitzt, kritisch zu betrachten und auszuwählen. Jedoch kann jeder die Höhe eines Blütenstieles, die Größe einer Blüte messen und aufschreiben, ob die Farbe lichtecht ist, sie die Sonnenbestrahlung verträgt, tag- oder nachtblühend ist, oder gar eine verlängerte Blütezeit hat, einmal hinriechen, ob die Blüte duftet, die Blütenknospen pro Stiel zählen und die Verzweigung betrachten. Aber selbst wenn alle diese Faktoren vollkommen sind und die Blüte selbst nicht anziehend ist, war die ganze Ausleseprozedur umsonst. Vor allem muß ein Züchter wissen, ob er das gleiche züchtet wie ein anderer und, was noch wesentlicher ist, ob er sich nicht selbst wiederholt. Diese Auswahl verlangt viele Stunden Arbeit in heißer Sonne und das Beobachten der Pflanzen mit „sehenden" Augen. Die Farbe jeder Taglilie neigt dazu, eine Serie von Farbüberlagerungen zu sein, mit denen das Licht faszinierende Spiele treibt. Das gleiche gilt auch für die Farbfotografie; sogar mit bester Ausrüstung und größter Sorgfalt — immer wieder kommen Farbabweichungen vor. Aus diesem Grunde muß der Züchter, der ein „getreues", die Farbe richtig wiedergebendes Dia sucht, sehr sorgfältig nachprüfen, ob alles stimmt, und vor allem, wenn die Blütezeit vorüber ist, nicht seine Dias mit der Wirklichkeit verwechseln. Es ist zwar absolut möglich, daß eine Taglilie niemals „wiederkehrt", eine ein-malige Schönheit am ersten Tag zeigte, die sie so nie mehr erreicht, wie sie sie im Sämlingsbeet zeigte. Der Züchter muß jedoch vor seinem geistigen Auge das Bild der tatsächlichen Blüte sehen und nicht seine Dias, wie prachtvoll diese auch immer sein mögen.

Obwohl es wie vorher erwähnt auch andere Gründe gibt, weshalb Taglilien-Blüten jeden Abend entfernt werden sollten, dürfte es dem Züchter einen besonderen Ansporn geben, denn dies ist die letzte Chance des Tages, noch einmal jede einzelne Blüte zu betrachten, zu sehen, was die Hitze des Tages und das Sonnenlicht, Wasser und Wind geleistet haben — im guten sowie auch im schlechten Sinne.

Wenn es die Zeit zuläßt, sollte der Züchter in diesen übervollen Tagen eine umfassende Beschreibung aller erfolgversprechenden Sorten anfertigen. Metall-Stäbe neben jedem auserwählten Blütenstiel helfen ihm seine Auslese zu markieren und machen es ihm hoffentlich später möglich, die richtige Pflanze und nicht die daneben auszugraben.

Im allgemeinen würde der Züchter auch daran gut tun, jetzt einen Entwurf der geplanten Registrierung auszufüllen für jede „würdige" Pflanze und diesen

Begonia grandis var. evansiana - eine winterharte Begonie

Alfred Feßler, Tübingen

Wer kennt sie schon, die winterharte Begonia grandis var. evansiana? Im Fach-handel kommt sie kaum zum Angebot. Denn nur wenige Gärtner wissen, daß ihre Knollen im Freien überwintern. Bisher glaubten viele Pflanzenliebhaber, daß sich die große Begoniengattung nur aus Zimmerpflanzen, Sommerblumen und Ballconkastenpflanzen zusammensetzt. Es ist überraschend, daß ausgerech-net eine Blattbegonie den Winter unter einer leichten Fichtendecke überdauert. Wer Mißerfolge bei der Anpflanzung dieser ICnollenbegonie hatte, lasse sich nicht entmutigen. Die häufigste Ursache für das Ausbleiben im Frühjahr ist in einer falschen Platzwahl zu suchen. Begonia grandis var. evansiana muß ge-schützt gegen die kalten Nord- und Ostwinde stehen.

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Boden, im Herbst werden sie wieder aus der Erde genommen und im Keller überwintert. In geschützten Lagen sind die Galtonien, trotz ihrer südafrikani-schen Herkunft, auch in unserem Klima unter einer Laub- oder Torfmulldedce frosthart. Winterschädigungen an den Zwiebeln treten gelegenlich in lehmigen, stark vernäßten Böden auf. Der Boden für die Riesenhyazinthen sollte deshalb durchlässig, humos und nicht zu nährstoffarm sein. In schweren Böden, die zu viel Herbstfeuchtigkeit aufgenommen haben, ist eine ganzjährige Kultur von galtonia nicht ratsam. Die Zwiebeln werden deshalb im Herbst herausgenom- men und im Keller in etwas Torf überwintert. Wenn es möglich ist, die Pflan- zen unter einer Frostschutzdedce mehrere Jahre im Freien zu überwintern, dann entwickeln die Galtonien ein Nest von Zwiebeln mit einem auffallend schönen Blütenflor. In guten Böden bringen die Pflanzen aus einer Zwiebel meist zwei Schäfte mit 10 bis 30 Blütenglocken. Die Farbe der Glocken ist ein zartes Weiß mit grün-lichem Llberzug. Aus überwintenen Zwiebeln sind schon im Juli/August die Kandelaber zu erwarten. Bei der Frühjahrspflanzung setzt der Blütenflor dagegen erst im August/September ein. Eine wesentliche Verfrühung der Riesenhyazinthen kann durch eine Vorkultur in Töpfen erreicht werden. Man legt im Spätwinter die Zwiebeln zu zwei bis vier Stück in Töpfe von 12 bis 14 Zentimeter Durch- messer und pflanzt sie später, nach den Eisheiligen, an Ort und Stelle aus. Bis zum Hochsommer beherrschen sie dann mit ihren weißen, überhängenden Blütenglodcen das Gartenbild. In trockenen Sommern kommen die Fruchtstände zur Reife und streuen ihre Samen in unmittelbarer Nähe der Mutterpflanzen aus. Die erste Saat, die im Herbst schon gekeimt hat, muß frostfrei überwintert werden. Samen, der vor Einritt der ersten Nadufröste noch nicht aufgelaufen ist, kann an Ort und Stelle überwintern. Die Sämlingspflanzen kommen dann nach zwei bis drei Jahren in Blüte. Auf den Schrnudcpflanzenbeeten des Botanischen Gartens Tübingen wird die Verwendungsmöglichkeit von galtonia candicans gezeigt. Von Einzelpflanzen und in Tuffs steigen ihre hohen Kandelaber zwischen der Begonia semper-florens - Sorte 'Organdy', Tagetes 'Spanischer Brokat' und 'Lemondrop', Helio-trop 'Marine', Salvia splendens - Sorten und Calceolaria integrifolia hoch. Als hervorargender Sommerblüher eignet sich die galtonia auch in Verbindung mit Stauden zur Belebung von Treppenaufgängen und niederer Mäuerchen, vor einer Gehölzgruppe und als Schnittblumen in hohen Bodenvasen. Zwang-los in den Garten eingestreut, wirken sie als prachtvolle Solitärstauden. Groß-artig kommen ihre weißen Blütenglocken auch vor einem dunklen Hintergrund zur Geltung.

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aufzuheben für nachträgliche Änderungen und Ergänzungen und mögliche spätere Verwendung.

III. Von der Registrierung zur Einführung

Jede Taglilie, die es wert ist, verkauft oder vermehrt zu werden, ist auch wert benannt und offlziel registriert zu werden. Es hat keinen Zweck sie als „ John's Rote Zuchtsorte" oder „Lamberes 3-25 C" in den Umlauf zu bringen, und noch weniger, verschiedene Pflanzen mit dem gleichen unregistrierten Namen. Seit 1955 besitzt die Amerikanische Hemerocallis-Gesellschaft die alleinige Registrierungsvollmacht für Hemerocallis. Die Gesellschaft arbeitet unter der Aegis des Internationalen Hortikultur-Kongresses und in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Internationalen Kode für Nomenklatur der kultivierten Pflanzen. Gleichgültig in welchem Lande eine Taglilie gezüchtet wird, die Pflanzen müssen formell bei dem Registratur der AHS registriert werden. Diese Funktion wird schon lange Jahre von W. E. Monroe, 2244 Cloverdale Drive, Baton Rouge, Louisiana, ausgeführt. Registrierungs-Formulare sind zu einem geringen Preis von dort erhältlich, und eine Registrierung kostet $ 5,00. Der Registrator veröffentlichte eine Aufstellung aller seit 1893 bis I. Juli 1957 registrierten Taglilien. Seitdem kommt jedes Jahr eine Zusatzliste zu diesem Buch heraus. In dieser Aufstellung sind angegeben: das Verfahren der Registrie-rung, eine Aufzählung der Züchter und Einführer, eine Liste der üblichen Ab-kürzungen und die neuesten Anmeldungen. Genau gesagt wird jede neue Pflanze namentlich aufgeführt, unter Angabe von Höhe des Blütenstieles, der Blütezeit, der Größe der Blüte, Beschreibung der Farbe, Lebensdauer der ein-zelnen Blüte, nacht-, tag- oder länger-blühend, Duft, Art und Farbe der Belaubung, zieht über den Winter ein oder bleibt immergrün, Sämlings-Nummer, Eltern, Züchter und, wenn bereits im Handel, den Namen des ver-mehrenden Betriebes und Datum.

Die formelle Registrierung erfordert das Anbieten einer registrierten Sorte in einem mit Datum versehenen gedruckten oder mechanisch vervielfältigten Katalog, Preisliste, Angebot oder anderer Veröffentlichung. Es sollte über-flüssig sein zu sagen, daß diese Einführung nur durch den Züchter oder seinen bevollmächtigten Agenten gemacht werden sollte. Diejenigen, die in dieser Hinsicht nachlässig waren — z. B. eine Gast-Pflanze einführten —, waren in der Vergangenheit eine Quelle vieler bitterer „Taglilien-Fehden".

Falls nun der Züchter es jedoch vorzog, auch das kleinste Stückchen in seinem eigenen Garten zu behalten, niemandem etwas davon anvertraute, so hat er

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zum Einführungs-Zeitpunkt ein absolutes Monopol über diese Sorte und kann dann verlangen, „was der Kunde gewillt ist zu zahlen" — „was der Markt hergibt". Es ist seine Entscheidung, ob eine neue Sorte eingeführt werden soll oder nicht, aber im allgemeinen sind folgende 2 Faktoren mit im Spiel: sie wertvoll sein aufgrund einer oder mehrerer dieser Gründe. Es ist die 1. die neue Hybride kann eine vollkommen vollendete Pflanze sein, wertvoll für den Garten, eine Ausstellungspflanze und/oder Zuchtsorte, oder 2. kann Aufgabe des Einführers, die Qualitäten anzugeben, die diese Sorte von anderen unterscheiden, die ähnliche Form und Farbe haben. Wenn die Pflanze eine Junior Citation oder andere Belobigungen erhalten hat von Taglilien-Richtern, muß dies audi angegeben werden. Um jedoch völlig sicher zu sein, wie fruchtbar eine Pflanze als Vater- oder Muttersorte ist, muß jedoch der Käufer oft den Züchter direkt fragen.

Die Brauchbarkeit einer Taglilie für den Garten, für eine Ausstellung oder die Zucht hängt ab von der Menge der vorhandenen Pflanzen am Tage der Ein-führung. Vor einigen Jahren war es der Brauch, eine größere Menge von Exemplaren einer Taglilie heranzuzüchten und sie dann zu einem vernünftigen Preis, ca. $ 5,— bis 10,—, einzuführen. Aber in den letzten Jahren hat es sich eingebürgert, daß man eine vielversprechende Taglilie so schnell wie möglich einführt zu Preisen von $ 25,— pro Fächer und höher. Ironischerweise, je höher der Preis, desto höher ist die scheinbare Nachfrage, so daß von einer guten Taglilie, die mit 5 oder 10 Dollar eingeführt wird, angenommen wird, sie sei wertlos. Ich hoffe nur, daß niemand eine wertlose Taglilie einmal einführt — oder wenigstens nur der Konkurrent! Dies gilt besonders für die tetraploiden Sorten, von denen viele lediglich aufgrund der Zuchtmöglichkeiten zu sehr hohen Preisen gekauft werden. Viele dieser künstlich erzeugten Tetras sind schwierige Eltern. Im allgemeinen fehlt den Tetras noch die größere Viel-falt der diploiden Sorten. Aber wenn jemand das Neueste und Beste ausstellen will, besonders wenn er ein erfolgreicher Züchter werden will, so ist es not-wendig, die Kollektion der Taglilien auf dem neuesten Stand zu halten, gleich-gültig wie teuer das ist. Die meisten Amerikaner mit beschränktem Etat haben Tauschvereinbarungen mit ihren Freunden und Bekannten getroffen, eine Methode, die auch in anderen Ländern, wo weniger Liebhaber sind, befolgt werden könnte.

Wenn nun einmal eine neue Sorte eingeführt ist, so liegt der Preis außerhalb der Kontrolle der Züchter, besonders wenn sie ihre Pflanzen in Anbaugebiete verkauft haben, wo sich diese rapide vermehren, z. B. an der Golfküste. Händler, besonders kleine, unterbieten Einführungspreise — eine Methode, die

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Die Riesenhyazinihe, eationia eandicans Alfred Feßler, Tübingen

Die Riesenhyazinthe ist keine Neueinführung unserer Gärtner. Schon vor 100 Jahren erhielt sie das Gastrecht in unseren Anlagen. Bereits in der zwei-ten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die galtonia auf vielen Blütenrabatten vertreten. Von der wissenschaftlichen Botanik wird die Rfesenhyazinthe Galtonia candi-cans genannt. Sie trägt ihren Gattungsnamen zu Ehren des englischen Wissen-schaftlers Sir Francis Galton (1822 bis 1911), des Erforschers der südafrika-nischen Flora. Die Heimat der Galtonie ist das Kapgebiet, dessen Flora eine ganze Reihe von Zierpflanzen hervorgebracht hat. Der Volksmund hat für die Riesenhyazinthe auch die Namen Sommerhyazinthe und Kap-Hyazinthe geprägt. Die Galtonie gehört, wie die Hyazinthe, zur großen Familie der Liliengwächse. Mit der Gattung Hyacinthus hat die Galtonie allerdings wenig gemeinsam. Sie blüht im Hochsommer und kann, mit Einschluß des Blütenstandes, über einen Meter hoch werden. Ihr Doppelname, Tlyacinthus candicans, der vereinzelt,noch zu finden ist, ist nach dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Namengebung falsch. Die Riesenhyazinthen bilden, wie viele Liliengewächse, verhältnismäßig große, gelblichweiße Zwiebeln, die in der Gartenkultur wie Dahlien oder Gladiolen behandelt werden. Im Frühjahr kommen sie 10 bis 20 Zentimeter tief in den

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Da kamen plötzlich die Tage starken Frostes, erste Nacht — 8° C, zweite, dritte — 15, — 18°C ohne Schnee, tagelang. Unglücklicherweise mußte ich nun wegen eines Sturzes auf mangelhaft gestreuter schräger Glatteisfläche mit Rippenbrüchen und Wirbelsäulenstauchung für etwa drei Wochen ins Krankenhaus. Als ich wiederkam, war immer noch kein Schnee gefallen. Die Christrosenblütentriebe lagen flach und schlapp halb ausgetrocknet auf dem Boden. Sie erholten sich auch nicht wieder, als es dann milder wurde und Schneeglöckchen, Winterlinge und Ammur-Adonisröschen nun wirklich anfingen zu blühen. Von einer Samenernte bei den Christrosen konnte nun keine Rede mehr seih. Schade! Und die Lehre: Nach mildem Vorwinter und bei Einsetzen von Barfrostwetter müssen auch knospen- und blütentragende Christrosen geschützt werden. Uber-stülpen von grünen Plastikeimern (5 Liter), die gegen Verwehung mit einem Stein beschwert werden, würde helfen und eine wochen- bis monatelange Blüte sichern. An ihren natürlichen Standorten sind unsere heimischen Christrosen durch eine ausreichene Schneedecke, die bis zum Frühlingstauwetter liegenbleibt, vor Bar-frostzeiten geschützt. Wo im Gebirge solche die Regel waren, gab es eben keine Möglichkeit für das sich Ansiedeln und Gedeihen dieser Pflanzen.

schon etliche aufregende „Fehden" verursachte. Dadurch hat sich indirekt unter den Züchtern etwas eingebürgert, was man am besten „Mache-Deinen-Gewinn-und-renne"-Denkweise nennen könnte. Unser sog. „Hermitage-Plan" ist in dieser Beziehung einmalig. Wir nehmen von Anfang an, daß die Preis-unterbietungen so weit außer Kontrolle sind, daß es zwecklos ist, zu versuchen, etwas zu einem bestimmten Preis zu verkaufen ohne Magengeschwüre zu bekommen. So verkaufen wir nun eine neue Sorte für die Dauer eines Jahres oder bis sie ausverkauft ist, falls dies früher der Fall ist, und geben dann was davon übrig ist als Bonus-Pflanzen an spätere Sendungen.

Außerdem ist der Brauch, Bonus-Pflanzen zu geben, obwohl er sehr weit ver-breitet ist, auch großen Schwankungen unterworfen. Alle Artikel, die „net" markiert sind, zeigen an, daß keine Geschenk-Pflanzen erwartet werden kön-nen. Einige Züchter sind großzügiger als andere. Hin und wieder schickt ein Händler zwei Fächer anstelle eines Fächers. Einige Händler bestehen darauf, daß das Porto ersetzt wird, andere legen aus Dankbarkeit für vorausbezahltes Porto eine Gesdenkpflanze bei.

Abschließend noch einige Worte über den Import von Taglilien aus den Vereinigten Staaten. Das US Deportment of Agriculture, Pflanzenschutz-abteilung, ist die einzige Stelle, die autorisiert ist, numerierte phyto-sanitäre Bescheinigungen auszustellen, die in Uhereinstimmung mit internatio-nalen Verordnungen und den bestimmten Vorschriften der einzelnen Länder sind. Die USDA wendet die Verordnungen mit der normalen Sturheit der gedankenlosen Bürokratie an, eine Haltung, die unwahrscheinliche Situationen hervorrufen kann, vor allem, wenn man bedenkt, daß Taglilien von einem zuverlässigen Züchter relativ krankheits- und insektenfrei sind. Sie werden in örtlich inspizierten Beeten gezüchtet, werden ansgegraben, zurechtgeschnitten, sorgfältigst gewaschen und ohne Erde mit nackten Wurzeln in durchsichtigen Plasiksäckdien zum Versand gebracht. Eigentlich sollte die Inspektion am Versandort/hafen oder Eingangsort alle, selbst die strengsten Hygienebestim-mungen erfüllen. Aber nur zu oft tun sie das nicht, besonders wenn die Ver-ordnungen einige allgemeine Verbote enthalten. Ob zutreffend oder nicht, amerikanische Pflanzen-Inspektoren verbieten automatisch eine Sendung aus einer Gegend, in der Trauben wachsen oder in der ein Japan-Käfer in weniger als 25 km Umgebung gefunden wurde. Falls diese Verbote in den Verordnungen des Import-Landes angegeben sind, bestehen sie auf einer Import-Lizenz aus dem betreffenden Lande, bevor sie überhaupt die Pflanzen ansehen.

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Unter diesen Umständen ist es verständlich, daß manche amerikanische Händler überhaupt nicht ins Ausland schicken — ein Zögern, das von der Tatsache unterstrichen wird, daß in den meisten Staaten nur ein einziges Pflanzenschutz-amt der USDA besteht, und das meistens an einem Ort, der vielfach Hunderte von Meilen entfernt ist.

Abschließend möchte ich sagen, importieren Sie, was Ihnen gefällt, aber bitte treffen Sie alle notwendigen Vorkehrungen rechtzeitig. Nichts ist trostloser und herzzerbrechender als der Gedanke an eine Schachtel sehr teurer Pflanzen, die in der Tretmühle einer amtlichen Bürokratie gefangen ist und deren Inhalt nur Vorschriften als Nahrung erhält.

Auch Christrosen können erfrieren

Dr. Karl Wittneben, Lüchow

Wir hatten, jedenfalls hier im Nordosten der Bundesrepublik, einen langen, mil-den Vorwinter 1971/72, der bis gegen Ende Januar dauerte. Schneeglödcchen zeigten schon ihre weißen Knospenzipfelchen, der Winterjasmin blühte voll, der Wintersduleeball (Viburnum fragrans) daneben verströmte seinen heliotropartigen Duft, die Zaubernuß zeigte erstes Gelb in ihren nach dem letzten heißen und trockenen Sommer sehr reichlich angesetzten Knospen. Prunus subbirtella autum-nalis hatte Zweige mit prallen Blütenknospen, die aufplatzen wollten und ver-einzelt schon rosigweiße Striche durchscheinen ließen. Weiße, rosa und rote Formen der Alpen- oder Schneeheide standen in Blüte, am vollsten die Sorte WINTER BEAUTY. Als erste von allen war wohl die rote Christrose mit ihren stumpfroten, großen, vielblütigen Trieben da. Aber auch die frühe Form der weißen Christrose (elle-borus niger praecox) war fast in voller Blüte. Wir hatten bisher ja höchstens gele-gentlich einmal — 3 oder —5° C Frost gehabt, und das besagte auf dem noch durchwärmten Boden nicht viel. So bot diese Vorfrühlingsgruppe immer wieder einen erfreulichen Anblick. Noch aus einem anderen Grunde war mir der milde Vorwinter angenehm, bot er mir doch Gelegenheit, im Hausgarten noch geplante Änderungen und Neupflan-zungen durchzuführen, für die bei frühem Frosteintritt keine Zeit gewesen wäre. 35 neue Rosensorten konnten noch gepflanzt und gut angehäufelt werden, lau-sende von Kleinzwiebeln mußten aus ihren Horsten vereinzelt und neu gepflanzt werden, Rhododendren und Immergrüne wurden durchdringend gewässert. Trotz-dem blieb noch Zeit, die roten und weißen Christrosen miteinander zu kreuzen. Das war mir im vorigen Jahre gelungen, ich hatte einigen Samen geerntet und ausgesät. Er war aber als Frostkeimer noch nicht aufgegangen. Nun wollte ich es aufs neue versuchen.

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dazu über, 3-lelleborus-Samen im Sommer anzubieten mit dem Vermerk: Neue Ernte! Hier kann ohne Bedenken gekauft werden, wenn nach Sameneingang sofort gesät wird. Im eigenen Garten säen sich Christrosen selbst aus, ein Zeichen, daß Christrosen keine Schwerkeimer sind, wenn der Samen frisch ist.

In Gartencentern und ähnlichen Verkaufsstellen gibt es manchmal großblumige Sorten wie 'Van Keesen', holländischen Ursprungs, die auf Torf kultiviert sind. Sie benötigen eine längere Zeit, um sich im Garten zu akklimatisieren.

Helleborus werden häufig von der Schwarzfledcenkrankheit befallen (Conio-

thyrium hellebori). Besonders Pflanzen, die nicht den richtigen, optimalen Standort haben und die unter Kalkm,angel leiden, werden oft davon befallen. Kranke Pflanzenteile entfernen und mit Dithane Ultra spritzen.

Im Sortiment gibt es einige Arten wie Helleborus lividus ssp. corsicus und

3-telleborus foetidus, die nicht ganz hart sind. Ich habe sie im Garten wieder verloren. So schön sind diese Arten auch wieder nicht, als daß man sie unbe-dingt haben müßte. Was anderes sind die weißen, grünlichen, rosa und roten Namenssorten. Wo einmal solche angeboten werden, sollte man zugreifen.

Mit welchen Pflanzen kombiniert man nun Christrosen? Praktisch eignen sich alle Halbschattenstauden; besonders Farne wirken sehr gut. Ich erinnere mich an Slowenien, dort sind im Triglavgebiet Riesenflächen mit Helleborus zu fin-

den, die mit Cyclamen pur purascens vergesellschaftet sind. Lungenkraut und Leberblümchen, Primeln und Gedenkemein, alles harmoniert gut. Wer noch keine Christrosen im Garten hat, sollte sich schnell welche besorgen.

Your:en und einige Sonderlormen der tilienblide Dr. Karl Wittneben, Lüchow

Bekannt und wenig beliebt sind gefüllte Tigerlilien, bei ihnen sind die Staub-blätter zu mehr oder weniger schönen Blütenblättern umgewandelt. Sie waren sogar schon im Handel. Aber auch bei Schalenlilien, Turban- und anderen Formen treten hin und wieder solche Füllungen auf. Sie haben sich alle bisher als wenig schön erwiesen.

Die klare, einfache Form der Blüten, die aus zwei Reihen von je drei nahezu gleichgestalteten Kelch- und Blütenblättern, sechs Staubblättern und einer dreigeteilten Narbe an dem langgriffeligen Fruchtblatt zusammengesetzt sind, übt eine eigenartig bestechende Wirkung aus, auch auf solche Betrachter, die für Symmetrie sonst wenig ansprechbar sind.

Dieser an sich einfache Blütenaufbau bietet sich uns in recht verschiedenen Formen an. Es gibt Teller-, Schalen-, Turban-, Kelch-, Trichter- und Trompeten-Lilien, von diesen Grundformen jedoch mancherlei Ubergänge, so daß der Züchter oft überlegen muß, wie er eine seiner Zuchtformen bezeichnen soll. Sind die Blütenblätter bei einer Teller- oder Schalenlilie so breit, daß sie sich an ihren Rändern überdedcen, so bleibt es bei der Bezeichnung; sind sie aber so schmal, daß sie es nicht tun, so sind es Sternteller- oder Sternschalen-Lilien-blüten, die entweder aufrecht, seitlich oder hängend stehen können. Bei den Turbanformen legen sich die Blütenblätter bis zum völligen Erblühen nach hinten um. Tun sie es wenig bei normaler Blütenblattbreite, so sind es Stern-turban- wie bei £ilium bansonii, tun sie es völlig, wie bei L. martagon, cbalce-donicum, pyrenaicum u. a., so sind es als Kugelturbanblüten Türkenbundblüten, und nur diese Form sollte so bezeichnet werden, die anderen als Turbanblüten. Sind die Blütenblätter sehr schmal, so sind es Krallenturbane.

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0.44.- isq.v.

Dann gibt es noch eine flache Tellerform, bei der nur die äußersten Spitzen, diese aber gut umgebogen sind, ich nenne sie Krallenteller und habe beson-ders solche gern, deren Spitzen nur etwa bis zum rechten Winkel rückwärts stehen.

tibrigens werden die schmalpetaligen Teller-, Schalen- und Turbanlilien von Damen, die meine Zuchtgärten besuchten und die, wie fast alle Damen, Schnittblumen-Liebhaberinnen sind, immer sehr bewundert und vorgezogen. Sie sind ja in der Blumenstedckunst von eigenartiger Wirkung und hier besonders geeignet. Ich nenne sie daher Ikebana-Lilie und habe sie weiß, ockergelb und rose bis rot. Auch Herr Stahl (Nelken-Stahl) war sehr von ihnen angetan, als er auf Schnittliliensuche meine Zuchtgärten besuchte.

Auch bei den Trichterlilien gibt es manche Libergänge. Die neuen Parkmannii-Hybriden (auratum x speciosum) zeigen von der Trichter- über die Kelch- bis zur Schalen- und Tellerform, cancliclum die seitliche Kelch-, regale die Trichter-, formosanum, pbilippinense und longiflorum die Trompetenform; speciosum dagegen hat die Turbanform.

Libergänge zwischen all diesen Formen bringen die Orleanslilien (aurelian).

Kein Wunder, denn sie sind ja aus einer Kreuzung einer Turban- (benryi) mit einer Triditerlilie (sargentiae) entstanden. Teller-, Krallenteller-, Sternteller-, Schalenteller-, Schalen-, Sternschalen-, Krallenschalen-, Schalentrichter-, Trich-ter-, Glockentrichterformen, alle kann man als langjähriger Züchter beobach-ten. Nur die Trompetenform ist meines Wissens bei ihnen, den Orleans-Hybriden, noch nicht aufgetaucht.

Meine Christrosen

Fritz Köhlein, Bindlach b. Bayreuth

Wie sagt schon Altmeister Karl Foerster: „Es wird durchgeblüht!" Das trifft wohl bei keiner anderen Staude so zu wie bei 7-telleborus niger 'Praecox'. Meist erscheinen schon im Oktober die ersten Blüten. Ende November wird es meist kalt, und einige Fichtenzweige kommen über die Pflanze. Diese Art ist zwar hart, aber man möchte auch bei Schneelage in milderen Perioden einige Blüten „ernten". Alle Knospen, die während des Winters nicht zur Entwicklung kommen, blühen im Vorfrühling auf. Man hat also. oft von Oktober bis März diese hübschen weißen Christrosenblüten.

Ab Januar folgt während milder Witterungsabschnitte die großblumige weiße Christrose, 3-telleborus niger ssp. macrantbus. Im Februar folgt 3-telleborus abcbasicus mit dunkelroten Blüten und etwas später 3-telleborus purpurascens (atrorubens). Den Abschluß bilden im März—April die grün-weißlichen Helle-borus-Hybriden.

Man hört vielfach Klagen über die Christrosen, dabei sind nur einige wenige Punkte zu beachten; um Freude an dieser Gattung zu haben. Ideal ist ein etwa frischer, lehmiger, kalkhaltiger Boden in halbschattiger Lage. Diese Pflanzen benötigen längere Zeit, bis sie sich zu größeren Exemplaren entwickelt haben, und wollen wenig gestört werden, sie können dann uralt werden. Ein Problem ist meist die Samenanzucht. Christrosensamen müssen frisch geerntet sein, wenn man guten Erfolg haben will. Es hat gar keinen Zweck, im Dezember—Januar, wenn die Listen erscheinen, Samen zu bestellen. Meist keimt dann überhaupt nichts, auch nicht nach Frosteinwirkung. Größere Samenfirmen gehen

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gegen den hellen Hintergrund der Astilben 'Diamant' und 'Brautschleier' ge-pflanzt. Hier wäre das leuchtende Tangerinerot von 'Pirate' zur Wirkung ge-kommen, auch das Rotviolett von 'Challenger' hätte sich sicher mit der Astilbe 'Altrosa' oder 'Hyazinth' vertragen, beide Farben hätten sich wahrscheinlich gesteigert. So hat man diese beiden ausgezeichneten Lilienzüchtungen um ihre Wirkung gebracht. 'Sutters Gold' mit großen Martagonblüten von leuchten-dem Chromgelb war dagegen besser gepflanzt, insbesondere am Nachmittag wirkte das satte Gelb der Blütenbälle gut gegen die beschattete Betonmauer.

Liber die Anpflanzung von Trichterlilien und Aurelianhybriden sowie über £. speciosum und der Orientalischen Lilienklasse kann hier nichts gesagt werden, denn die Trichterlilien waren erst vereinzelt am Erblühen, während die Speciosums noch im Knospenzustand waren.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die Auswahl der gezeigten Lilien für die heutige Züchtung repräsentativ war, daß aber gerade die starke Farbigkeit der Asiatischen Lilien sich durch eine entsprechende Benachbarung und durch die Ausnutzung von hellem oder dunklem, audi farbigem Hinter-grund noch mehr zur Wirkung hätte bringen lassen.

Ich hoffe nun, daß ich in der Kürze der mir zur Verfügung gestandenen Zeit nicht allzuviel Lilien übersehen habe, sollte es aber passiert sein, so bitte ich dies mir nicht nachtragen zu wollen.

Eine ganz andere Blütengestalt hat eine Familie der Lilienartigen (£iliiflorae), die sich von ihnen durch einen unterständigen Fruchtknoten unterscheidet, d. h. hier ist der Fruchtknoten unterhalb des Ansatzes der anderen Blütenblätter angeordnet. Es sind die Schwertliliengewädise (7ridaceae), der unsere Wappen-blume, die Gattung kis, angehört. Auf diese nahe Verwandtschaft wurde ich in einem meiner Anzuditgärten auf einem Saatbeet sinnfällig hingewiesen. Ich sah eine orangefarbene Schalenlilie, bei der die 3 Kelchsepalen eine normale waagerechte Stellung hatten, die 3 Blütensepalen aber senkrecht in die Höhe gerichtet waren, wie die Dom-blätter einer Iris. Ich machte ein Farbdia und eine Zeichnung in natürlicher Größe. Ich befruchtete sie mit sich selbst und will sehen, was dabei heraus-kommt. Daß diese Form für manche Gedanken über Abstammung und Art-bildung Anlaß gab, ist verständlich. Auf einem anderen Beet entwickelte sich eine weitere Absonderlichkeit. Hier waren die 6 Tepalen (Kelch- und Blütenblätter gleichgestaltet) von oranger Farbe normal angeordnet, die 6 Staubblätter jedoch zu schmalen, etwas ge-öhrten, gleichgestalteten halblangen weißlichen Blättchen in regelmäßigem Kreise um das nonnale Fruditblatt angeordnet Das sah sehr hübsch aus, beim Abblühen wurden sie mehr und mehr hellorange bis rot. Ich nahm auch hier eine Befruchtung vor, allerdings mit Pollen einer zweiten (Geschwister)-Pflanze, die nicht so schöne regelmäßige umgeformte Staubblätter hatte und bei der an zweien dieser noch Blütenstaub gebildet war. Die Spannung im Züchterleben hört nicht auf. Schon aus diesem Grunde möchte man wenigstens das nächste Jahr noch erleben, auch wenn man sich sagt, das sei vielleicht mit bald 75 Jahren ein bißchen viel verlangt, wo fast

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alles, was mit mir jung war, schon weggestorben ist. Aber man gibt sich Mühe, und das ist wohl auch das Richtige. Wenn ich an all die überraschend schönen Lilien denke, die in diesem Jahre auf meinen Saatbeeten aus mannigfachen Kreuzungen erblüht sind, die noch alle einzeln in einen neuen Garten gepflanzt werden müssen, von mir selber, da andere es nicht können, und wenn ich an all die neuen Kreuzungen denke, die ich dieses Jahr machte, mit neuen späten Arten, und die infolge bisher günstigen Wetters gut ansetzten, so scheint es mir beinahe undenkbar, daß ich diese Arbeit nicht fortführen soll. Ich vergaß zu berichten, daß ich auch von der zuletzt genannten Abart eine Aufnahme und daneben kniend eine Zeichnung in natürlicher Größe machte. Auf ihr ist der Aufbau klarer zu erkennen als auf dem Dia. Und dann gleich noch — aller guten Dinge sind ja drei — eine weitere Änderung in der Form. Es gibt ja, wie aus den vielen jetzt ins Haus fliegenden Blumen-zwiebel-Katalogen ersichtlich ist, Lilienblütige Tulpen. Uund sie sind sehr anmutig in ihrer Form. Daß es aber auch tulpenblütige Lilien geben kann, sah ich auch in diesem Jahr, wieder auf einem anderen Saatbeet. Hier ist die bauchige Form der Darwintulpen gemeint. Eine dritte Zeichnung gibt Ihnen genau Aufschluß über diese weitere Wandelbarkeit der Lilienblüte. Vor mehreren Jahren fand ich zwischen blühenden Schalenlilien (Kabelgarten Beet 10) eine Form, bei der die drei „Kelchblätter", also die äußeren (unteren) der sechs Blütenblätter, um etwa 1 cm unterhalb der drei eigentlichen Blüten-blätter am Blütenstiel angeordnet waren. Diese teilweise verlängerte Blüten-achse war ein Rüdefall in eine sehr alte (hypothetische) Entwidclungsstufe des Blütenstandes. Es ist mir nicht gelungen, diese Form weiterzuziehen, so daß sie ihre Form dauernd behielt. Ich hatte sie mit sich selbst befruchtet, die Nach-zucht aber leider bei meiner vielen Zuchtarbeit aus den Augen verloren.

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Es war sehr schade, daß viele von Dr. Wittnebens Lilien schon verblüht waren, so daß nur über wenige ein Urteil abgegeben werden kann. Ich hätte gerne Wittnebens Lilien gesehen. 'Goldsaum' war eine schöne Schalenlilie mit roten, goldfarben gesäumten Blüten, eine sehr gute und interessante Neuheit. 'Gold-schopf' mit hellgelben Sternschalen war schon im Verblühen, hatte eine gute Farbe, doch scheinen die Blüten zu eng gestellt zu sein, sonst würde sie noch besser wirken. Auch 'Lüchower Entzücken' in goldgelber Farbe war am Ver-blühen. Auch hier könnte der Blütenstand gewinnen, wenn die Blüten nicht so gedrängt stehen würden. Interessant war auch die Kreuzung £. leichtlinii x L. lancifolium (tigrinum) flaviflorum mit einem kräftigen Gelb, ähnlich 'Sutters Gold'. Einige der später gepflanzten Hybriden dürften gut gewesen sein, doch wie schon gesagt, die Blütezeit war vorüber, so daß ein einwandfreies Urteil nicht abzugeben ist.

Gut in Blüte standen die Lilien von Hubert Hörster, Mechtersen. 'Bengalstrain' hatte einen guten Blütenstand mit Blüten von einem kräftigen Rat, stark mit schwarzen Sprenkeln besetzt. 'Moorhexe' zeigte ein gutes leuchtendes Orange. Dr. Reichhardt, Trier, zeigte 'Roter Stern', eine offene sternförmige Schalen-lilie mit schönem Terrakottarot. Auch die Willmottiae-Hybride 'Moselland' hatte Blüten von kräftigem Rot. Ludwig Stellen, Kiel, zeigte den Strain C. 7vtax-

will £. lancifolium, Lilien verschiedener- Güte; es wäre wert die besten auszu-lesen.

Größere Lilienanpflanzungen waren im Gelände zwischen Iris- und 7-temero-callis-Sorten untergebracht. 'Chinoak' (Oregon Bulb Farins) ist eine Lilie mit sehr hellen, lachsgelbfarbenen flachen Schalenblüten, von sehr gutem Aufbau. Sehr geschickt gegen eine dunkelbelaubte Baumgruppe gepflanzt, zeigte sie sich zum Besten. Die hellen, auf gleicher Höhe stehenden Blüten hatten eine ausge-zeichnete Fernwirkung, die durch die stark gelben Hemerocallis im Vorder-grund verstärkt wurde, ein unvergeßlicher Anblick. Dagegen waren die stark gelben Tremerocallis in der Nachbarschaft der Pflanzung der 'Nutmegge? eine Konkurrenz. Besser hätte man sie in die Nachbarschaft der dunkelrot wirken-den Sumachanpflanzung gegeben. 'Nutmegger' wird durch seine unregelmäßige Blüte nie die Fernwirkung von 'Chinook' oder von 'Connecticut Yankee' er-reichen. Diese Pflanzung war voll erblüht und wird durch die Garnierung der Blütenstiele mit Zweitblüten lange Zeit durch ihr kräftiges Orangegelb wirken. Schade, daß die Lilien am Astilbenhang nur Lückenbüßer waren und in keiner Weise in die Begebenheiten des Astilbenhanges einkomponiert waren. Sowohl 'Challenger' wie 'Pirate' sind so gute und einzigartige Lilien, daß sie diese Hintansetzung nicht verdient hätten. Sie standen so ziemlich am höchsten Punkt des Hanges, sehr zerstreut, wo sie nicht wirkten. Besser hätte man sie

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£ilium candidum (Lieferant Hoch, Berlin) war längs der alten Kaskaden in vie-len Gruppen gepflanzt. Diese Pflanzung mit den starken blühenden Pflanzen zusammen mit den Wasserflächen, den dunklen Ufern war hervorragend gut gelungen und schuf viele interessante Durchbilde. Den weißen Madonnenlilien ist in verschiedenen weißblütigen Asiatischen Lilien eine Konkurrenz entstan-den, die aber vorläufig noch nicht besonders ernst zu nehmen ist. Aber die Schnittblumengärtner horchen auf. Die weißeste dieser Hybriden ist 'Snow-drop' (Hoch), eine 30-40 cm hohe Lilie mit weißen, hängenden, türkenbund-artigen Blüten, die im Inneren etwas Grün zeigen. 'White Princess' (Hoch) hat ebenso hängende Blüten in Martagonform von einem kräftigen Cremeweiß. Beide Lilien, Züchtungen von Prof. Patterson (Saskatoon), haben eine gute Haltung. 'Ile de France' ist anscheinend eine Davidii-Hybride mit hängenden Blüten von zartem Ockergelb. 'Northern Princess' (Hoch) ist eine wüchsige Patterson-Hybride, ebenfalls mit hängenden Türkenbundblüten von hellem, angenehmem Rosa. All diese niederen hellfarbigen Lilien bedürfen um zu wirken, eines dunklen Hintergrundes von Stauden oder Kleinsträuchern, was bei der Pflanzung manchmal übersehen worden war.

Eine Freude war eine sehr gute und wiichsige Gruppe von 'Troika' (Laan, Hoch), einer Davidii-Hybride von schönem Aufbau und mit goldfarbenen, außen braun gezeichneten Martagonblüten. Ähnlich in Form und Aufbau war 'Red Fox' (Laan, Hoch) mit dunkelroten Blüten. Schade, daß diese Lilie zu nieder ist, um im Boden gepflanzt zu wirken, man müßte sie gegen eine weiße Mauer erhöht pflanzen. Nun zu den höheren Asiatischen Hybriden. 'Apeldoorn' (Laan, Hoch) zeigte schön geformte hängende Martagonblüten von einem starken Orangerot. Leider war diese Lilie gegen gelben Mauerpfeffer gepflanzt, statt gegen eine kon-trastierende Farbe, wie violetten Salbei oder dunkelblaue Campanula carpa-tica. Auch 'Weltmeister' (Laan, Hoch) trug auf offenen Schalenblüten ein glühendes Orange zur Schau. 'Red Smoke' (Laan, Hoch) ist in jeder Beziehung eine empfehlenswerte Lilie. Sie wird ca. 80 cm hoch, hat gedeckte dunkelrote Schalenblüten von gutem Aufbau. Man sollte diese Lilie nicht in die volle Sonne setzen, damit die Blüten weniger ausbleichen, das war in Hamburg über-sehen worden. Ein noch dunkleres Rot zeigte 'Red Nighe (Oregon Bulb Fartns, Hoch) in schönen Schalenblüten. Ziemlich ähnlich in der Farbe war 'Red Knighe, eine Davidii-Hybride. Hier paßte das Gelb des Mauerpfefferteppichs ausgezeichnet zu dem dunklen Rot. Einen guten Farbfleck brachte auch 'Dokument' (Laan, Hoch) mit seinen goldfarbenen offenen Schalenblüten. 'Bold Knighe (Riverside Gardens, Hoch) zeigte terrakottarote Blüten mit zuge-spitzten Blütenblättern, leider scheint die Pflanze nur wenige Blüten zu bringen.

.Cilium mariagon am Rieseberg — 131iihen und Vergehen Dr. med. vet. Fritz Ewald, Leiferde

Nicht nur für Freunde einheimischer Orchis-Arten, von Seidelbast und Aron-stab ist der Rieseberg ein Wallfahrtsort, sondern auch für die Lilienfreunde aus Braunschweig und Umgebung. Auf dieser nur knapp 160 m über N.N. liegenden Erhöhung inmitten des sandigen Spargelbodens wachsen seit Men-sdengedenken — selbst älteste Einwohner der umliegenden Ortschaften können sich daran erinnern — die „Martagons" in schwarzem Lehm. (Sandkinder wie unser Junge freuen sich besonders über die noch nie gesehenen Weinberg-schnecken).

Das für uns Lilienfreunde Einmalige bestand darin, daß bis vor wenigen Jahren noch hunderte von „Martagons" auf einer Fläche von wenigen ha blühten. Die Liineburgfahrer 1972 werden sich noch der herrlichen Dias von Dr. Meyer, Wolfenbüttel, erinnern. Leider nimmt die Lilienblüte von Jahr zu Jahr ab. In diesem Jahr blühten noch ca. 50 Lilien, ohne Wildverbiß wären es vielleicht 80 gewesen, etwa 200 hatten ausgetrieben.

Ursache für dieses Zurückgehen sind die Fichten, die hier nach holzwirtschaft-lichen Gesichtspunkten aufgepflanzt worden sind. In den Schonungen, wo die Fichten 1,50 m überschritten, hatten wir nicht einen einzigen Austrieb mehr zu beobachten. Die Lilien fanden sich nur noch an den Wegen und zwischen den kleineren Fichten. Aber auch hier war die Pflanze meist niedriger als der meist noch danebenstehende vertrocknete Stengel vom letzten Jahr.

Eigentlich war (oder ist) es abzusehen, wenn hier das letzte L. martagon blüht — in etwa 5 Jahren. Das sind keine angenehmen Aspekte!

Die riberlegungen bewegten sich dann auch nur um zwei Möglichkeiten, die Lilien zu erhalten. Die Möglichkeit Nr. 1, nämlich eine Auslichtung des Fichten-bestandes, war nicht zu erwarten, da der Besitzer (dieser Teil des Rieseberges ist Privatbesitz) aus Rentabilitätsgründen unbedingt auf die forstwirtsdiaftliche Nutzung angewiesen ist. Blieb noch die Möglichkeit einer Umbettung der Zwie-beln. Ein Gang ins Ungewisse, da nicht viel darüber bekannt ist, ob Lilien bei Verpflanzung in der freien Natur anwachsen oder wegen des Uherwuchses überhaupt austreiben.

Mit der Erlaubnis der Besitzerin, der Familie von Sutterheim in Lauingen, Pappkartons und einem kräftigen Spaten sowie einer kleinen Gartensdiaufel

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zogen meine Frau und ich deshalb eines Tages zur Rettung der „Martagons" aus. Wir hatten uns vorgenommen, nur die am meisten gefährdeten Zwiebeln aus dem Inneren der Schonung auszubuddeln. Verglichen mit dem aber, was dann kam, ist selbst schwere Gartenarbeit eine leichte Buddelei. Bis wir die 80 Zwiebeln zwischen Fichten- und noch älteren Buchenwurzeln herausgepolkt hatten, waren etwa 4 Stunden vergangen und Spaten sowie Schaufel den Beweis ihrer Unverwüstlichkeit schuldig geblieben.

Ein Dank gebührt hier auch Herrn Forstmeiste Lagemann, Königslutter, der die Zwiebeln dann in dem „fiskalischen" Teil des Rieseberges eingepflanzt hat, der als Schutzgebiet erhalten bleiben und forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden soll.

Wir sind gespannt, wie viele der Zwiebeln im nächsten Jahr einen Trieb zeigen. Wir hoffen, daß unsere Arbeit nicht ganz erfolglos war und wir die Aktion im nächsten Jahr beenden können.

Zum Schluß noch einige „technische" Daten: Bei den Lilien handelte es sich um £. martagon, E. martagon 'Albiflorum' und eine rosa E. martagon mit weißen Blütenrändern. Keine einzige Lilie hat rein weiß wie die Sorte 'Album' geblüht. Die Pflanzen an freien Stellen (Wegerändern) waren bis 1,60 m hoch. Blütezahl: 2— 30. Die Zwiebeln waren 8 cm (eine Zwiebelhöhe) vom Boden bedeckt. Nur 2 von 80 Zwiebeln waren 20 cm tief im Erdreich. Allerdings lagen sie unter dichtem Wurzelgeflecht, das nur den Trieb durchließ. Es ist zu vermuten, daß die ursprüngliche Zwiebel von den allmählich dichter werdenden Wurzeln erdrückt wurde und die am Zwiebelboden gebildete Brutzwiebel sich notgedrungen tiefer etablieren mußte. Eine Zwiebelteilung ist in keinem Fall beobachtet worden. Bei allen Lilien fand sich direkt oberhalb der Zwiebelspitze ein einfacher Kranz von 2 — 3 cm langen Stengelwurzeln. (Insofern können die Angaben von Berndt in „Iris und Lilien" 1/1971, Seite 44, nicht bestätigt werden.) Nur bei einer von 80 Zwiebeln wurde eine einzige Brutzwiebel ge-funden. Der Zwiebelumfang war in keinem Fall größer als 16 cm.

Die Lilien auf der 30 Hamburg 1973 Carl Feldmaier, Pfarrkirchen

Am 6. und 7. Juli besuchte ich die IGA. Selbstverständlich war der Haupt-grund die dort ausgepflanzten Lilien zu sehen und zu beobachten. Das Wetter war heiß und schwül, so um 30° C, auch sollte es in Hamburg seit 6 Wochen nicht mehr geregnet haben. Der Durst war die teuerste Angelegenheit, wenn man den ganzen Tag auf der Gartenschau verbrachte. Dieses heiße Wetter hatte trotz reichlichen Wässerns die Schönheit und den Wuchs der Lilien stark beeinträchtigt und sie teilweise frühzeitig zum Verblühen gebracht. Trotzdem war man erstaunt, daß das, was gerade in Blüte war, meist von guter Qualität war.

Es ist mir im Rahmen dieser Besprechung nicht möglich, jede Lilie aufzuführen, die ausgepflanzt war. Manche waren schon vollständig verblüht, andere werde ich sicher wegen der Kürze der Zeit und der gestreuten Pflanzung übersehen haben. Sollten also irgendwelche Lilien nicht erwähnt sein, so ist das kein böser Wille oder eine Zurücksetzung, sondern sie ist mir eben entgangen.

Es hat sehr wohl getan, daß man den Lilien eine gewisse Intimsphäre zuge-billigt hat, indem man sie zusammen mit den Iris in mauerbegrenzte Garten-höfe pflanzte. Weiße Mauern mit Torbögen, Schmiedeeisengitter, bewegtes Gelände, Stufen, Hänge setzten den Maßstab und schufen den Rahmen für diese edlen Gewächse. Als Unterpflanzung wirkten Campanula carpatica in verschiedenen Farben, violettblühender Salbei und gelber Mauerpfeffer mit. Eingestreut waren viele andere Stauden, Kleinsträucher, Zwergkoniferen, Ro-sen. An den weiß gekalkten Wänden prangten blutrote Rosen.

Ohne Ordnung, ganz ungezwungen, kommen wir nun zu der Besprechung der Lilien selbst, und zwar ausschließlich der Asiatischen Hybriden, denn die Trichterlilien und Aurelians waren kaum noch erblüht und die Speciosums steckten noch in den Knospen.

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Zimmerpflanzen — Alte und neue Arten, ihre Behandlung und Vermehrung. Von Dr. h.c. Fritz Encke. Verbesserte 9. Auflage des Buches „Pflanzen für Zimmer und Balkon". 154 Seiten mit 104 Farbfotos und 34 Zeichnungen. In Alkorphanband DM 16,80. Verlag Eugen Ulmer, 7 Stuttgart 1, Postfach 1032.

Es gibt viele Schriften über Zimmerpflanzen, aber nur einen „Encke". Acht Großauflagen — rd. 200 000 Exemplare! — des schönen Buches des bekannten früheren Frankfurter Palmengartendirektors haben nun schon den Weg in alle Welt gefunden, und jede Neuauflage wird vom Verfasser so liebevoll überarbeitet, daß sich deren Anschaffung auch für den lohnt, der schon eine ältere Ausgabe besitzt. Die soeben erschienene 9. Auflage (in der nur noch die Zimmerpflanzen behandelt sind; eine Spezialschrift über Balkonpflanzen befindet sich in Vorberei-tung) ist ein ganz neues Werk geworden, das vor allem dadurch besticht, daß es jetzt durchgehend farbig bebildert ist; ein alter Wunsch vieler Encke-Freunde ist ferner durch das neu hinzugekommene Kapitel „Kranke Zimmerpflanzen" erfüllt. Im übrigen werden nicht nur die altbekannten Zimmerpflanzen besprochen, sondern auch andere reizvolle Gewächse, mit denen einen Versuch zu machen sich lohnt (wußten Sie z. B. schon, wie die aparte Columnea behandelt sein will?). Wir erfahren auch viel Wissenswertes über die Topfpflanzenkultur ohne Erde (Hydro-kultur), die Vermehrung der Zimmerpflanzen, das ausgebaute Blumenfenster, über Pflanzenvitrinen und Zimmergewächshäuser, Wasserpflanzen im Zimmeraquarium und vieles andere mehr. Dieses liebenswerte, sehr gut ausgestattete Buch ist ein ideales Geschenkwerk, mit dem man zu allen Fest- und Feiertagen viel Freude machen kann.

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Der Slaudengarien Nr. 4/1973

GESELLSCHAFTS-NACHRICHTEN TERMINE — NEUE MITGLIEDER — ANZEIGEN

• Redaktionsschluß für Nr. 1/1974: 1. Februar.

• Die nunmehr gültige Satzung unserer „Gesellschaft der Staudenfreunde",

genehmigt und eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, liegt dieser Ausgabe bei.

• Beitrag für 1974

Dieser Ausgabe liegt die Beitragsrechnung für 1974 bei. Laut Satzung § 3, 7 soll der Beitrag bis zum 31. März des laufenden Jahres bezahlt sein. Wenn Sie diesen Termin einhalten, helfen Sie damit unserer Arbeit sehr und ersparen uns viel unnötige Arbeit und Kosten. Wir danken Ihnen im voraus für Ihr Verständnis.

• Wenn Sie Ihre Beitragsüberweisung schreiben: Bitte Absender lesbar schreiben, möglichst in Druckschrift!

• Samentausch-Aktion 1973/74

Dieser Ausgabe 4/73 liegt die neue Samentauschliste bei, die Sie begeistern wird!

Bitte an alle „Verbraucher" (jedes Mitglied kann bestellen, gleich, ob Samen gespendet wurden oder nicht): Erleichtern Sie die Abwicklung dadurch, daß Sie sich unbedingt an die auf der Samenliste und auf dem Bestellzettel ange-gebenen Anweisungen halten! Die weitere und große Bitte: Sie mögen den Unkostenbeitrag so großzügig wie möglich staffeln, da auch für diese Aktion die Kosten erheblich gestiegen sind. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe!

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A 'Armada'

A

'Connecticut King'

A

'Pepper'

A

'Pirate'

A

'Red Fiere'

IC

'Bittersweet'

IC

'Hornbacks Gold'

IC

'Nutmegger'

IV

'Nightingale'

VII

'Sprite'

VII

'Temptation'

kirschrot 120

gelb 120

kräftigrot 110

glänzendrot 100

hell-dunkelrot 100

orangerot 150

hellgelb 150

gelb, rot gepunkt 150

lila 120

rot m. weiß. Rand 150

rosa 150

• Berichtigung für Nr. 3/73

Bitte überkleben Sie in der Nr. 3/73 auf Seite 9 die Iris-Award-Gewinner mit dem beigefügten Berichtigungs-Zettel. Durch ein Versehen wurden nur die nächsten Anwärter dafür genannt. Die Award-of-Merit-Gewinner stimmen.

• Regional-Arbeit / Fachgruppen-Arbeit

Es herrscht manchmal noch etwas Unklarheit über die Stellung der Fach-gruppen in unserer Gesellschaft. Diese sind nötig, um jedem Spezialgebiet gerecht zu werden.

Die Arbeit der Regionalgruppen ist ja klar. Durch die Auswertung der Frage-bögen, welche wir in Nr. 1/74 hoffen bekanntgeben zu können, zeigen sich dann sowohl die Schwerpunkte der Regionalbezirke als auch der Interessen-gebiete auf.

Eine Regionalgruppe kann ohne weiteres für einen gewünschten Fachvortrag den entsprechenden Fachgruppenleiter herbitten, ebenso kann ein Fach-gruppenleiter von sich aus an irgendeinen Regionalbezirk herantreten, innerhalb eines Treffens über sein Fachgebiet zu sprechen. Selbstverständ-lich kann er auch von sich aus zu einer Fachgruppentagung einladen. Einfacher wird es vorläufig noch sein, im Rahmen der Regionalgruppen die Tätigkeit auszuüben.

Kein Fachgebiet soll zu kurz kommen; dies hängt jedoch von der Aktivität der einzelnen Personen ab, und wir hoffen sehr auf eine gern gegebene Mitarbeit.

• Die Bücherei unserer Gesellschaft

scheint langsam auch in Gang zu kommen. Sehr erfreut dürfen wir sein, daß sich freiwillig Frl. Kupferschmidt bereit erklärt hat, die Einordnung zu über-nehmen und dann eine Liste zu fertigen. Wir informieren Sie weiter.

• Wunsch vieler Mitglieder:

Es möge mal wieder eine kleine Ubersicht über Gärten, die zu besonderen Blütezeiten besichtigt werden dürfen, erscheinen. Schreiben Sie also kurz für die nächste Nummer bis 1. Februar 1974.

• Eine Bitte der Leser:

Nennen Sie in Ihren Artikeln bei besonders seltenen Pflanzen auch gelegent-lich eine Bezugsquelle.

• Wiener Internationale Gartenschau 1974

Vom 18. April bis 14. Oktober 1974 findet in Wien eine Internationale Garten-schau statt, die nach der bis jetzt gegebenen Vorausschau allerlei Blüten-höhepunkte bringen wird.

Planen Sie bei einer evtl. Reise nach Osterreich unbedingt auch einen Besuch dieser Gartenschau mit ein, was sich bestimmt lohnen dürfte.

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Aufträge bitte senden an: Albrecht Hoch, 1000 Berlin 44, Postfach 110.

Ab 1. 1. 1974 auch an: Albrecht Hoch, B. V. Hillegom/Holland, B.O.B.

Für meine Einsendungen von Tulpen und Narzissen zur IGA Hamburg 1973 erhielten

wir neben vielen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen als höchste Auszeichnung

den Goldenen Staatspreis der Freien und Hansestadt Hamburg - IGA 1973.

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Unser Garten meisterlich bepaflnzt. Gruppierungs- und Bepflanzungsvorschläge für alle Gartenteile. Von Josef Wohlschlager. 288 Seiten mit 8 Farbtafeln, 21 Zeich-nungen und 26 Fotos; in Alkorphanband DM 28,—. Verlag Eugen Ulmer, 7 Stutt-gart 1, Postfach 1032.

Josef Wohlschlager schreibt im Vorwort dieses nicht alltäglichen Gartenbuchs: „Mancher hat noch gar nicht bemerkt, welchen idealen Ausgleich zu geistiger Berufstätigkeit die Gartenarbeit darstellt. Er betrachtet sie als Last, und so wurde das Schlagwort vom ,intelligenten Faulen erfunden. Aber die wenigsten Intelligen-ten sind faul, und nicht alle Faulen sind intelligent. Gleichwohl — auch wer sich nicht unablässig der Pflege aller möglichen Pflanzen widmen will, soll am Garten Freude haben ..." Bei den sehr zahlreichen „Gruppierungs- und Bepflanzungs-vorschägen für alle Gartenteile", die uns der Untertitel verheißt, wird also zunächst einmal gesagt, wie man mit möglichst wenig Arbeit zum Ziel kommt. Sodann erfahren wir z. B., welche und wieviele Pflanzen wir brauchen, wenn wir Blüten zu jeder Jahreszeit in unseren Garten zaubern möchten und uns dafür eine Fläche von 7, 12, 14, 18 oder mehr qm zur Verfügung steht. Welche Gruppierung und Be-pflanzung am schönsten und wirkungsvollsten ist, hängt aber nicht nur von der Größe, sondern auch von der Lage des Gartens ab; Wohlschlager geht in den Kapiteln „Garten an der Terrasse", „Garten seitlich am Haus und an Wänden", „Vorgarten — schmal, breit, zur Straße offen oder mit einer Mauer abgeschlossen", „Garten am freiliegenden Sitzplatz und vor Gehölzpflanzungen", „Gartenhof", „Dachgarten" u. a. auf alle nur denkbaren Möglichkeiten ein, wobei gezeigt wird, daß man selbst bei gartenfeindlichen Bauvorschriften und halbschattiger oder gar schattiger Lage nicht zu kapitulieren braucht. Auch die Freunde des Steingartens kommen zu ihrem Recht.

• Ubersicht über die 1974 geplanten Treffen der „Gesellschaft der Staudenfreunde"

Jahrestagung 1974: Wie schon im Grußwort erwähnt, muß der in Hamburg zunächst vorgesehene Termin um eine Woche vorverlegt werden. Die Jahres-tagung findet statt von Freitag, 31. Mai, bis Pfingstsonntag, 2. Juni 1974. Das Programm mit allerlei Überraschungen erhalten Sie mit der Nr. 1/74. Bei einer Besprechung in Tübingen zusammen mit Herrn Feßler, Dr. Kellner und Frau Meyer-König haben wir „Programm gemacht"!

Regional-Veranstaltungen

Generell: Jedes Mitglied kann beliebig an einem Regionaltreffen teilnehmen, ist also nicht an seinen eigenen Regionalbezirk gebunden. Nur ist es wün-schenswert, daß die Teilnehmer sich beim entsprechenden Regionalleiter mit einer Karte kurz melden (Organisation).

Die Stimme bei der Wahl des Regionalleiters des eigenen Bezirks kann jedoch nur in eben diesem Bezirk abgegeben werden. Das alles wird ja bei den Treffen erläutert.

Evtl. Unkosten werden bei den Treffen durch einen geringen Unkostenbeitrag gedeckt, da sich die Regionalarbeit selbst tragen muß.

Veranstaltungskalender der Regionalgruppen

Für die nachfolgend aufgeführten Termine werden keine Einladungen ver-schickt. Ausnahmen nur bei Termin-Änderungen.

Von den übrigen Regionen liegen leider noch keine Meldungen vor.

Region Frankfurt

Regionalleiter: Frau Margarete Wilhelm, 6050 Offenbach/Main, Friederichs-ring 343/10

Treffpunkt: Clubzimmer im Restaurant des Palmengartens — Stammtisch am letzten Sonntag jeden Monats ab 14 Uhr

Folgende SO-Programme sind in diesem Rahmen geplant:

30. 12. 1973 Dia-Vortrag von Herrn Ziepke, Bensheim; Thema: Lilien

27. 1. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Wiemer, Offenbach; Thema Alpenflora

24.2. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Dr. Simon, Marktheidenfeld Thema: Grä-ser, Farne

31. 3. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Wörfel, Okriftel; Thema: Sommerblumen

28.4. 1974 Vortrag von Frau Beuchert, Frankfurt, über Kulturgeschichte und Mythologie der Blumen

26,5. 1974 Besichtigung der lris-Sichtpflanzung im Palmengarten und Füh-rung von Besuchern durch Mitglieder der Region Frankfurt

30.6. 1974 Diskussionsnachmittag über Garten und Kulturprobleme

28. 7. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Wörfel, Okriftel; Thema: Blumenzwiebeln und Knollengewächse

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Pforzheimer Alpengarten JOACHIM CARL

753 Pforzheim-Würm • Telefon (0 72 31) 615 34

Gebirgs- und Polsterstauden Zwerg-Nadelhölzer

Zwerg-Blütensträucher Alpenrosen - Rhododendron

Region Stuttgart/Tübingen (gemeinsame Veranstaltungen)

Regionalleiter: Dr. Roman Kellner, 7 Stuttgart-Sonnenberg, Laustraße 26

Tübingen: Stammtisch an jedem 1. Mitwoch im Monat im „Cafe Wanne", Nähe Botanischer Garten

Folgende Treffen sind geplant:

16. 3. 1974 Dia-Vortrag von Ing. Peter Stickler, Stuttgart; Thema: Klein- Herrn Albert Rech, Obersalbach; Thema: Lilien. — Treffpunkt: gewächshäuser für den Hobbygärtner; sowie Dia-Vortrag von 15 Uhr, Restaurant „Eugensplatz", Stuttgart; Straßenbahnhalte-stelle Eugensplatz mit Linie 5 oder 8 zu erreichen (Stadt-zentrum).

16. 11. 1974 Dia-Vortrag von Hans Götz, Schiltach; Thema: Wintergrüne Kleinstauden für den Steingarten. — Treffpunkt: 15 Uhr, Restau-rant „Eugensplatz", Stuttgart.

Größere Treffen sind jeweils für den 1. Samstag in den Monaten Januar, April, Juli, Oktober vorgesehen; auch Rosenfreunde sind dazu eingeladen. Für diese Zusammenkünfte ist das Waldgasthaus in Tübingen-Waldhausen als Treff-punkt vorgesehen (Pkws aus Richtung Stuttgart in Bebenhausen nach Wald-hausen abbiegen).

Anmeldung für die Samstag-Treffen bei Frau Meyer-König, 74 Tübingen, Gottlieb-Olpp-Straße 36, Telefon 0 71 22 / 6 32 98

Region Saarland

Regionalleiter: Albert Rech, 6601 Obersalbach/Saar, Reisbacher Straße 13,

Telefon 0 68 06 / 68 29

Folgende Treffen sind geplant: 8. 3. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Gehder, Wittersheim; Thema: Erdorchi-

deen. — Treffpunkt: 18 Uhr im Gasthaus „Treffpunkt" in Dud-

weiler-Herrensohr. Ende Mai oder Anfang Juni 1974: Besichtigung von Iris-Gärten bei Mitglie-

dern im Raum Saarbrücken. (Genauen Termin bitte beim Regio-nalleiter erfragen.)

6.17.7. 1974 Lilien-Ausstellung im Deutsch-Frazösischen Garten in Saar-brücken mit Sonderschau im Lesepavillon.

Gruppe Schweiz

Regionalleiter: Peter Geiser, CH 4142 Münchenstein 1, Parkweg 2, und Dr. H. Spinner, CH 2500 Biel, Beaumontweg 56 Folgende Treffen sind geplant: 23.2. 1974

Dia-Vortrag von Mathias Jenny, Bot. Garten Zürich; Thema: Die Zentral- und Ostpyrenäen und ihre Pflanzenschätze. — Treff-

punkt: 15 Uhr im Restaurant „Bank", Aarau. Vorgesehen sind weiterhin:

Exkursion zur Narzissenblüte im Kurgarten Badenweiler; Dia-Vortrag von Fritz Schwäble, Esslingen; Thema: Formen der Natur. Die Termine werden noch bekanntgegeben.

Buchbesprechungen

Ich fotografiere Pflanzen. Von Alois Felbinger. 48 Seiten, 60 Abbildungen, Format 22,5 x 24 cm, DM 18,—. Vorzugspreis für Bezieher von „grün Das Garten- magazin" DM 14,80. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart.

Pflanzenfotografie bietet dem Naturfreund großartige Möglichkeiten für eine viel-seitige fotografische Freizeitgestaltung. Sei es, daß Blumen und Pflanzen als Motive ganz allgemein ansprechen; sei es, daß die Vielfalt der pflanzlichen Formen und Farben zu immer neuen Bildideen anregt und zu interssanten fotografischen Darstellungsarten führt. Verglichen mit einschlägigen Büchern über Naturfotografie, die meist der Pflanzenwelt als Bildsektor wenig Raum einräumen, wird hier das ganze Band dieses Spezialthemas aufgerollt. Aus der praktischen Erfahrung des Autors werden eine Fülle von Tips gegeben, von der Motivsuche über die Bild-gestaltung bis zu Tricks und Techniken bei Schwarzweiß- und Farbaufnahmen. Instruktive Fotos und Zeichnungen ergänzen die informativen Texte. — Das Urteil des bekannten Botanikers und Naturfotografen Wilhelm Schacht: Ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Pflanzenfotografie berichtet von seinen Erfahrungen und zeigt auf, wie man von einem Knipser zum Könner werden kann. Ja selbst letztere, die das Fotografieren von Pflanzen schon jahrelang betreiben, werden von diesem gut illustrierten Buch profitieren. Und Karl-Heinz Hanisch schreibt: Eine hervorragende Anleitung für diejenigen, die mit der Kamera gern Bilder von Blumen, Blättern, Zweigen und sonstigen Erscheinungen der Natur machen.

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Stauden, Gräser, Wasserpflanzen

Karl Wachter Holsteinische Staudenzude

208 Pinneberg-Etz

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den Fachgruppenleitern sowie deren Ideen und Initiativen liegen, inwieweit wir hier aus dem bisherigen Rahmen ausbrechen können. Wenn wir alle auch nicht nur Iris, Lilien und Hemerocallis, sondern genau so Stauden aller Art haben, so ist hier vom Gefühl her noch manche Bremse. Das Regionaltreffen in Mechtersen am Bußtag 1973 war ein Versuch in dieser Richtung. Über das Ergebnis werden Sie im nächsten Nachrichtenblatt hören.

Bilder vom Besuch der Liliade 1973 zeigten uns, welche Fortschritte auch die Holländer in der Lilienzucht gemacht haben. Besonders eindrucksvoll aber waren die Dias, die uns Herr Beutnagel von seinen Martagon zeigte. Herr Beutnagel hat sich auf diese Art spezialisiert und herrliche Hybriden gezüchtet, die wir uns im nächsten Jahr zur Blütezeit bestimmt ansehen werden. U. a. sahen wir einen Horst von L. martagon 'Album', den die Mutter von Herrn Beutnagel vor über 40 Jahren gepflanzt hat.

Weiter wurde über Direktbezug von Lilien aus Kanada und Amerika gesprochen. Eine gemeinsame Bestellung läuft bereits. Wir sind gespannt, Näheres über Preise, Qualität, Zollformalitäten sowie Behandlung der ankommenden Sendungen durch die Pflanzenschutzämter zu hören.

Wenn wir auch der Meinung waren, daß die Regionalgruppe Lüneburg nicht gerade faul ist, so wollen wir doch noch aktiver werden. Eine Art Stammtisch wie in Frankfurt ist infolge der großen Entfernungen nicht möglich. Wir wollen uns aber etwa alle 2 Monate jeweils an einem anderen Ort treffen.

Die Braunschweiger Bohnensuppe, die uns vor ein paar Jahren dort serviert wurde, hat starke Konkurenz erhalten: Fräulein Martschinka hatte einen ganzen Wecktopf „Frühlingssuppe" gekocht. Diese schmeckte und duftete, so daß man fast annahm, es seien nach altem Rezept Iris-Rhizome und Lilienzwiebeln mit hineingekommen. Herzlichen Dank unserer Gastgeberin!

Unseren neuen Mitgliedern ein herzliches Willkommen!

Frau Ingrid Aschemann, 3201 Groß Färste, Burgstraße 7

Frau Käthe Marie Barth, 2301 Raisdorf, Am Klosterforst 14

Dr. Baumhauer, Albert-Schweitzer-Apotheke, 414 Rheinhausen, Krefelder Str. 30

Dr. med. W. Bayer, Facharzt für Chirurgie, 7907 Langenau, Lutherstraße 5

Frau Elisabeth Bernstorff, 4923 Extertal I, Bösingfeld

Dr. Rudolf Binder, Arzt für Allgemeine Medizin, 3075 Rodewald m. B. 15, über Nienburgstraße

Frau Eva-Maria Bottke, 3001 Krähenwinkel, Wilsroder Straße 324

Frau Ingrid Cammert, 3511 Staufenberg, Ortsteil Speele, Gut Wissmannshof

Rüdiger von Damaros, Gartenbau-Ingenieur (grad.), 78 Freiburg, Luckenbachweg 44

Frau Rose Lotte Eken, 7801 Umkirch, Am Spitzenwäldele 2

Frau Ruth Ernst, 1 Berlin 42, Schulenburgring 127

Rosmarie Eskuche, Erica- und Staudenkulturen, 3031 Osterholz, Gärtnerei am Söhnholz

Dr. Josef Ferstl, 807 Ingolstadt, Albert-Schweitzer-Straße 24

Karl-Heinz Fischer, 56 Wuppertal-Elberfeld, Altenberger Straße 13

Karl Frauenknecht, Gartenmeister, 8451 Amberg-Neumühle, Nr. 81/2

Hugo Freyberg, 3411 Elvershausen, In der Taake 110

Rupprecht Fritzweiler, 8263 Burghausen, Marienberger Straße 13

Heiko Früchtenicht, 3001 Anderten, Krumme Straße 8

Bernhard Gehring, 45 Osnabrück, Sutthauser Straße 86

Frau Rosel Görlitz, 6601 Bübingen/Saar, Kiefernstraße 31

Frau Klara Haas, 2241 Sarzbüttel, Am Alten Land 18

Paul Haben, Dipl.-Ing., 42 Ob.-Sterkrade Nord, Meisenstraße 38

Franz Heinz, 5401 Münstermaifeld, Postfach 22

Frau F. Herzog-Burger, CH 5737 Menzingen (Schweiz) Herr Hetzel, Treibrosen, 7056 Beutelsbach b. Waiblingen, Stuttgarter Straße 68

Frau Hilde Höhlein, 3392 Runtenbock, An der Trift 19

Günther Höke, 2901 Huntlosen, Wildeshauser Straße 24

Klemens Hüfner, 6251 Langenscheid, Luisenstraße 1 Frau Anneliese Huwyler-Grothe, CH 4900 Langenthal (Schweiz), Bodenstraße 34

Frau Ursula Jacoby, 5419 Dierdorf, Elgerter Straße 8

Arthur Johannsen, 2084 Rellingen/Holst., An der Rellau 25

Hans Joost, 23 Kiel, Martenshofweg 114

Albert Kafitz, 666 Zweibrücken, Kirrbergerstraße 62

Frau Karla Kesselmann, 4421 Rosendahl, Eichenkamp 3

Gerd Kessler, 541 Höhr-Grenzhausen, Im Silbertal 1

Alfred Klenk, 282 Bremen 70, Bökenkamp 16

Frau Ilse Kolb, 6601 Seeheim/Bergstr. 1, Im Bangert 4a

Hermann Krupke, Hof 1037, S 52030 Ljung (Schweden)

Frau Lieselotte Lachnit, 2085 Quickborn, Feldweg 33

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Frau Hilde Lischke, 7 Stuttgart 70, Große Falkestraße 143

Frau Elli Ludwig, 2176 Osten, Deichstraße 17

Alfred Mentel, 21 Hamburg 90, Am Fuchsberg 17

Frau Magdalene Monninger, 7519 Gemmingen, Schleifweg-Höfe

Richard Nitz, 6308 Butzbach, Bachstraße 8

Helmut Oberbeck, Dipl.-Ing., 715 Backnang, Achalmstraße 10

Karl-Hans Odefey, 2396 Sterup, Ostanglerstraße 16

Walter Palm, 2000 Hamburg 62, Bargfelder Weg 14

Frau Ingrid Pasedag, 305 Wunstorf, Lucas-Cranach-Straße 20

Eckehard Pappel, 3033 Schwarmstedt, Am Ring 33

Günther Prochnow, 43 Essen 11, Roßstraße 20

Frau Ute Rakob, 4980 Bünde 1, Wollfeldstraße 29

Frau Dr. med. Eva Ramsauer, 282 Bremen 71, Landrat-Christians-Straße 76

Walter Reisert, Alpenstauden - Schnittblumen, 753 Pforzheim, Trippelweg 34

Dr. Werner Röster, 3251 Hemeringen, Reuterkamp 10

Frau Wiltraut Roth, 851 Fürth, Hätznerstraße 11

Gerald Rüsch, 6451 Hainstadt/Main, Schillerstraße 16

Frau Inge Sindt, 2301 Post Dänischenhagen, Gut Uhlenhorst

Hans-Joachim Schäper, 4272 Kirchhellen-Grafenwald, Pöttering 19

Albert Schmidt, 282 Bremen 77, Pölitzer Straße 4

Werner Schöllkopf, Staudengärtnerei, 7411 Reutlingen-Betzingen, Postfach 113

Norbert Schömer, 6461 Haitz, Waldstraße 12

Karl Schöning, 2324 Hohwacht, Kiefernweg 4

Frau Ute Schöps, 8561 Kirchröttenbach, Haus Nr. 40

Frau Inge Schütz, 6924 Neckarbischofsheim, Mörikestraße 14

Werner Schumacher, 7257 Ditzingen 4, Heimerdinger Straße 25

Frau Gertrud Stegmeier, 717 Schwäbisch Hall - Steinbach, Im Loh 118

Frau Margot Stephan, 4509 Ostercappeln, Nordhausen 9

Frau Pauline Stöckle, 7 Stuttgart-Botnang, Glimmerreichstraße 17

Frau Dr. agr. Hilde Stonys-Eirich, 6969 Hardheim, Schleid 6

Ernst Teufel, 7504 Weingarten, Berliner Straße 7

Frau Waltraute Trostel, 7061 Unterberken üb. Schorndorf, Hauptstraße 62

Frau Katrin Uter, 3003 Ronnenberg 1, Mühlenrär 10

Frau Susanne Voos, 6301 Wißmar, Bergstraße 2

Frau Ilse Wager, 7 Stuttgart-Botnang, Umgelterweg 12c

Frau Gudrun Wagner, 7033 Herrenberg, Wilhelmstraße 10

Frau Hannelore Warncke, 1 Berlin 38, Ilsensteinweg 26

Herbert Weber, Gartengestaltung, 7251 Flacht, Brunnenstraße 22

Wilhelm Weigl, 8224 Chieming/Chiemsee, Hauptstraße 32

Frau Susanne Wiesner, 4401 Nordwalde, Barkhof 29

Frau Erna Zühlsdorf, 1 Berlin 42, Hoeppnerstraße 53

Frau Inge Zumann, 453 Ibbenbüren, Schelderdiekstraße 31

Besuch bei einer großen Blumenfreundin Hubert Hörster, Mechtersen

Das Jahr geht seinem Ende entgegen. Arbeit, aber auch die Freude draußen im Garten werden weniger. Doch schon regt es sich wieder: Eine Einladung flattert ins Haus, und man sitzt bereits im Auto, nur ja nichts zu versäumen.

So trafen sich eine ganze Reihe „Gesellschafter" im- Hause von Fräulein Norgart Martschinka, um mal wieder ihre Worte los zu werden. Fräulein Martschinka befaßt sich außer mit Lilien auch mit Kakteen. Ein ganzer Wohnraum ist „zweckentfrem-det" und übervoll mit Sämlingen. Bei weiterem Wachstum dürfte das Haus wohl nur noch im Keller zu bewohnen sein ... Bei einem „Lokaltermin" stellte ich allerdings fest, daß es sich da unten gar nicht schlecht wohnen ließe; denn es, befanden sich daselbst eine Menge Flaschen voll köstlichen, selbstgemachten Weines.

Im Reihenhausgarten standen zwischen Stauden Lilie an Lilie, alles beschriftet und fein säuberlich mit Torfmull abgedeckt. Die in Kisten befindlichen Aussaaten werden — siehe Kakteen — zur Bepflanzung eines größeren Areals reichen. Wie wir hörten, betreut Frl. Martschinka einen weiteren Garten in Zeven, der nur mal eben ca. 100 km entfernt ist.

Die Themen der Diskussion begannen bei der gerade beendeten IGA. Die Schwie-rigkeiten einer gerechten Bewertung über Wochen hinaus standen zur Debatte. Auch ein weiteres Problem der IGA: Hier Rummel, dort Gartenschau in des Wortes eigenster Bedeutung, fand breiten Raum. Alle waren sich aber darin einig, daß besonders die Irishöfe in jeder Weise das darstellten, was ein Pflanzen-oder Gartenliebhaber von einer Gartenschau erwartet. Hier zeigte sich aber auch, daß nur eine größere Anzahl einer bestimmten Sorte einen Blick- und Anziehungs-punkt für das breite Publikum bildet.

Natürlich kam auch das Thema „Erweiterung unserer Gesellschaft" zur Sprache. Es wird an der Aktivität unserer Regionalleiter und an der Zusammenarbeit mit

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Kreuzungen große Felder. Unter allgemeinem Gelächter erzählte Herr Berlin, mit welchen Schwierigkeiten er bei der Aufzucht der Sämlinge zu kämpfen hatte. Teile der Pflanzungen wurden von weidenden Kühen in die Erde getreten, und das Unkraut überwucherte die kostbaren Sämlinge. Dieses Überhandnehmen des Unkrauts veranlaßte Herrn Berlin auch dazu, sich einem neuen Züchtungsziel zuzuwenden. Von den winzigen Zwergiris kam er auf die meterhohen Büsche der Iris sibirica und der Iris spuria. Selbst ein Löwenzahn findet zwischen diesen Pflanzen keine Lebensmöglichkeit mehr. Und nach den Worten von Herrn terlin werden diese neuen Züchtungen die idealen Pflanzen für den bequemen Gärtner werden. Er hofft, bei den Iris sibirica zu der Farbenpalette wie bei den Hohen

Bartiris zu kommen.

Sehr interessant gestaltete sich die anschließende Diskussion zwischen Herrn Feßler, dem Leiter des Botanischen Garten Tübingen, und Herrn Kümmerle, der Proben der von ihm hergestellten Mist-Kompost-Erde mitgebracht hatte, welche auch für das Demeter-Gemüse verwendet wird. Als Ergebnis dieser Aussprache kamen wir zu dem Schluß, daß das Optimale in der Ernährung der Pflanzen durch eine harmonische organisch-mineralische Düngung erreicht werden kann.

Für alle Pflanzenfreunde war dieser Nachmittag wieder ein sehr anregendes und schönes Zusammensein. Schließlich saß noch ein Häuflein Unentwegter bei schwäbischen Maultaschen oder neuem Wein und Zwiebelkuchen beisammen und unterhielt sich über Gehörtes und Gesehenes bis in den späten Abend.

Hohe Auszeichnung für Dr. Werckmeister

Wie wir erst jetzt erfahren, wurde Herrn Dr. Peter Werckmeister, Dahmes-

höved, im Rahmen des diesjährigen Internationalen Iris-Wettbewerbes in

Florenz, wo er als Preisrichter tätig war, eine kostbare goldene Medaille für

seine großen Verdienste um die Blumenzucht und insbesondere auch um die

Förderung des Iris-Wettbewerbes in Florenz durch den Bürgermeister von

Florenz im Palazzo Vecchio verliehen. Diese Goldmedaille, der Premio

Chiarugi, wurde gestiftet von der Witwe des Botanik- Professors Chiarugi

der Universität Florenz und ist vorgesehen für Personen, die sich um den

Blumenwettbewerb in Florenz besonders verdient gemacht haben.

Wir alle freuen uns darüber sehr und beglückwünschen Dr. Werckmeister

herzlichst zu dieser hohen Auszeichnung.

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Iris — Lilien Rosen — Disteln

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Bericht über das Regionaltreffen am 22.9.1973 in Tübingen

Am 22. September 1973 kamen die Staudenfreunde aus Tübingen und Umgebung wieder zu dem schon traditionellen Vierteljahrestreffen in Tübingen-Waldhausen zusammen.

Auch Herr Hald und seine Frau hatten wieder den Weg zu uns gefunden. Herz-lich begrüßte Frau Meyer-König, die diesen Nachmittag organisiert hatte, die etwa 60 Anwesenden und gedachte dabei auch des am Tage vor diesem Treffen ver-storbenen Tübinger Mitgliedes, Frau Lieselotte Schnapper, eines großen Blumen-freundes, was einen großen Verlust für den Tübinger Kreis darstellt.

Nach der netten Begrüßung durch den Regionalleiter für Stuttgart —Tübingen, Herrn Dr. Kellner, bekamen wir von Herrn Berlin aus Biberach einen Vortrag über die Züchtung von neuen Iris zu hören. In Iris-Liebhaberkreisen ist der Referent kein Unbekannter. Als begeisterter und erfolgreicher Züchter von Schwertlilien zeigte er an Hand von Dias Zwergiris am Naturstandort, die er während seiner Sammelreisen in der Tschechoslowakei, in Ungarn, Osterreich und auf dem Balkan gemacht hatte. Wir waren begeistert von der Farbenpracht und Vielfalt der verschie-denen Species. Diese Pflanzen, die Herr Berlin unter z.T. recht schwierigen Bedin-gungen nach Hause gebracht hatte, wurden nur zur Züchtung gartenwürdiger Sorten herangezogen. Und wie wir sehen konnten, füllten die Ergebnisse dieser

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Am 22. September 1973 kamen die Staudenfreunde aus Tübingen und Umgebung wieder zu dem schon traditionellen Vierteljahrestreffen in Tübingen-Waldhausen zusammen.

Auch Herr Hald und seine Frau hatten wieder den Weg zu uns gefunden. Herz-lich begrüßte Frau Meyer-König, die diesen Nachmittag organisiert hatte, die etwa 60 Anwesenden und gedachte dabei auch des am Tage vor diesem Treffen ver-storbenen Tübinger Mitgliedes, Frau Lieselotte Schnapper, eines großen Blumen-freundes, was einen großen Verlust für den Tübinger Kreis darstellt.

Nach der netten Begrüßung durch den Regionalleiter für Stuttgart —Tübingen, Herrn Dr. Kellner, bekamen wir von Herrn Berlin aus Biberach einen Vortrag über die Züchtung von neuen Iris zu hören. In Iris-Liebhaberkreisen ist der Referent kein Unbekannter. Als begeisterter und erfolgreicher Züchter von Schwertlilien zeigte er an Hand von Dias Zwergiris am Naturstandort, die er während seiner Sammelreisen in der Tschechoslowakei, in Ungarn, Osterreich und auf dem Balkan gemacht hatte. Wir waren begeistert von der Farbenpracht und Vielfalt der verschie-denen Species. Diese Pflanzen, die Herr Berlin unter z.T. recht schwierigen Bedin-gungen nach Hause gebracht hatte, wurden nur zur Züchtung gartenwürdiger Sorten herangezogen. Und wie wir sehen konnten, füllten die Ergebnisse dieser

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Wir alle freuen uns darüber sehr und beglückwünschen Dr. Werckmeister

herzlichst zu dieser hohen Auszeichnung.

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Frau Hilde Lischke, 7 Stuttgart 70, Große Falkestraße 143

Frau Elli Ludwig, 2176 Osten, Deichstraße 17

Alfred Mentel, 21 Hamburg 90, Am Fuchsberg 17

Frau Magdalene Monninger, 7519 Gemmingen, Schleifweg-Höfe

Richard Nitz, 6308 Butzbach, Bachstraße 8

Helmut Oberbeck, Dipl.-Ing., 715 Backnang, Achalmstraße 10

Karl-Hans Odefey, 2396 Sterup, Ostanglerstraße 16

Walter Palm, 2000 Hamburg 62, Bargfelder Weg 14

Frau Ingrid Pasedag, 305 Wunstorf, Lucas-Cranach-Straße 20

Eckehard Pappel, 3033 Schwarmstedt, Am Ring 33

Günther Prochnow, 43 Essen 11, Roßstraße 20

Frau Ute Rakob, 4980 Bünde 1, Wollfeldstraße 29

Frau Dr. med. Eva Ramsauer, 282 Bremen 71, Landrat-Christians-Straße 76

Walter Reisert, Alpenstauden - Schnittblumen, 753 Pforzheim, Trippelweg 34

Dr. Werner Röster, 3251 Hemeringen, Reuterkamp 10

Frau Wiltraut Roth, 851 Fürth, Hätznerstraße 11

Gerald Rüsch, 6451 Hainstadt/Main, Schillerstraße 16

Frau Inge Sindt, 2301 Post Dänischenhagen, Gut Uhlenhorst

Hans-Joachim Schäper, 4272 Kirchhellen-Grafenwald, Pöttering 19

Albert Schmidt, 282 Bremen 77, Pölitzer Straße 4

Werner Schöllkopf, Staudengärtnerei, 7411 Reutlingen-Betzingen, Postfach 113

Norbert Schömer, 6461 Haitz, Waldstraße 12

Karl Schöning, 2324 Hohwacht, Kiefernweg 4

Frau Ute Schöps, 8561 Kirchröttenbach, Haus Nr. 40

Frau Inge Schütz, 6924 Neckarbischofsheim, Mörikestraße 14

Werner Schumacher, 7257 Ditzingen 4, Heimerdinger Straße 25

Frau Gertrud Stegmeier, 717 Schwäbisch Hall - Steinbach, Im Loh 118

Frau Margot Stephan, 4509 Ostercappeln, Nordhausen 9

Frau Pauline Stöckle, 7 Stuttgart-Botnang, Glimmerreichstraße 17

Frau Dr. agr. Hilde Stonys-Eirich, 6969 Hardheim, Schleid 6

Ernst Teufel, 7504 Weingarten, Berliner Straße 7

Frau Waltraute Trostel, 7061 Unterberken üb. Schorndorf, Hauptstraße 62

Frau Katrin Uter, 3003 Ronnenberg 1, Mühlenrär 10

Frau Susanne Voos, 6301 Wißmar, Bergstraße 2

Frau Ilse Wager, 7 Stuttgart-Botnang, Umgelterweg 12c

Frau Gudrun Wagner, 7033 Herrenberg, Wilhelmstraße 10

Frau Hannelore Warncke, 1 Berlin 38, Ilsensteinweg 26

Herbert Weber, Gartengestaltung, 7251 Flacht, Brunnenstraße 22

Wilhelm Weigl, 8224 Chieming/Chiemsee, Hauptstraße 32

Frau Susanne Wiesner, 4401 Nordwalde, Barkhof 29

Frau Erna Zühlsdorf, 1 Berlin 42, Hoeppnerstraße 53

Frau Inge Zumann, 453 Ibbenbüren, Schelderdiekstraße 31

Besuch bei einer großen Blumenfreundin Hubert Hörster, Mechtersen

Das Jahr geht seinem Ende entgegen. Arbeit, aber auch die Freude draußen im Garten werden weniger. Doch schon regt es sich wieder: Eine Einladung flattert ins Haus, und man sitzt bereits im Auto, nur ja nichts zu versäumen.

So trafen sich eine ganze Reihe „Gesellschafter" im- Hause von Fräulein Norgart Martschinka, um mal wieder ihre Worte los zu werden. Fräulein Martschinka befaßt sich außer mit Lilien auch mit Kakteen. Ein ganzer Wohnraum ist „zweckentfrem-det" und übervoll mit Sämlingen. Bei weiterem Wachstum dürfte das Haus wohl nur noch im Keller zu bewohnen sein ... Bei einem „Lokaltermin" stellte ich allerdings fest, daß es sich da unten gar nicht schlecht wohnen ließe; denn es, befanden sich daselbst eine Menge Flaschen voll köstlichen, selbstgemachten Weines.

Im Reihenhausgarten standen zwischen Stauden Lilie an Lilie, alles beschriftet und fein säuberlich mit Torfmull abgedeckt. Die in Kisten befindlichen Aussaaten werden — siehe Kakteen — zur Bepflanzung eines größeren Areals reichen. Wie wir hörten, betreut Frl. Martschinka einen weiteren Garten in Zeven, der nur mal eben ca. 100 km entfernt ist.

Die Themen der Diskussion begannen bei der gerade beendeten IGA. Die Schwie-rigkeiten einer gerechten Bewertung über Wochen hinaus standen zur Debatte. Auch ein weiteres Problem der IGA: Hier Rummel, dort Gartenschau in des Wortes eigenster Bedeutung, fand breiten Raum. Alle waren sich aber darin einig, daß besonders die Irishöfe in jeder Weise das darstellten, was ein Pflanzen-oder Gartenliebhaber von einer Gartenschau erwartet. Hier zeigte sich aber auch, daß nur eine größere Anzahl einer bestimmten Sorte einen Blick- und Anziehungs-punkt für das breite Publikum bildet.

Natürlich kam auch das Thema „Erweiterung unserer Gesellschaft" zur Sprache. Es wird an der Aktivität unserer Regionalleiter und an der Zusammenarbeit mit

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den Fachgruppenleitern sowie deren Ideen und Initiativen liegen, inwieweit wir hier aus dem bisherigen Rahmen ausbrechen können. Wenn wir alle auch nicht nur Iris, Lilien und Hemerocallis, sondern genau so Stauden aller Art haben, so ist hier vom Gefühl her noch manche Bremse. Das Regionaltreffen in Mechtersen am Bußtag 1973 war ein Versuch in dieser Richtung. Über das Ergebnis werden Sie im nächsten Nachrichtenblatt hören.

Bilder vom Besuch der Liliade 1973 zeigten uns, welche Fortschritte auch die Holländer in der Lilienzucht gemacht haben. Besonders eindrucksvoll aber waren die Dias, die uns Herr Beutnagel von seinen Martagon zeigte. Herr Beutnagel hat sich auf diese Art spezialisiert und herrliche Hybriden gezüchtet, die wir uns im nächsten Jahr zur Blütezeit bestimmt ansehen werden. U. a. sahen wir einen Horst von L. martagon 'Album', den die Mutter von Herrn Beutnagel vor über 40 Jahren gepflanzt hat.

Weiter wurde über Direktbezug von Lilien aus Kanada und Amerika gesprochen. Eine gemeinsame Bestellung läuft bereits. Wir sind gespannt, Näheres über Preise, Qualität, Zollformalitäten sowie Behandlung der ankommenden Sendungen durch die Pflanzenschutzämter zu hören.

Wenn wir auch der Meinung waren, daß die Regionalgruppe Lüneburg nicht gerade faul ist, so wollen wir doch noch aktiver werden. Eine Art Stammtisch wie in Frankfurt ist infolge der großen Entfernungen nicht möglich. Wir wollen uns aber etwa alle 2 Monate jeweils an einem anderen Ort treffen.

Die Braunschweiger Bohnensuppe, die uns vor ein paar Jahren dort serviert wurde, hat starke Konkurenz erhalten: Fräulein Martschinka hatte einen ganzen Wecktopf „Frühlingssuppe" gekocht. Diese schmeckte und duftete, so daß man fast annahm, es seien nach altem Rezept Iris-Rhizome und Lilienzwiebeln mit hineingekommen. Herzlichen Dank unserer Gastgeberin!

Unseren neuen Mitgliedern ein herzliches Willkommen!

Frau Ingrid Aschemann, 3201 Groß Färste, Burgstraße 7

Frau Käthe Marie Barth, 2301 Raisdorf, Am Klosterforst 14

Dr. Baumhauer, Albert-Schweitzer-Apotheke, 414 Rheinhausen, Krefelder Str. 30

Dr. med. W. Bayer, Facharzt für Chirurgie, 7907 Langenau, Lutherstraße 5

Frau Elisabeth Bernstorff, 4923 Extertal I, Bösingfeld

Dr. Rudolf Binder, Arzt für Allgemeine Medizin, 3075 Rodewald m. B. 15, über Nienburgstraße

Frau Eva-Maria Bottke, 3001 Krähenwinkel, Wilsroder Straße 324

Frau Ingrid Cammert, 3511 Staufenberg, Ortsteil Speele, Gut Wissmannshof

Rüdiger von Damaros, Gartenbau-Ingenieur (grad.), 78 Freiburg, Luckenbachweg 44

Frau Rose Lotte Eken, 7801 Umkirch, Am Spitzenwäldele 2

Frau Ruth Ernst, 1 Berlin 42, Schulenburgring 127

Rosmarie Eskuche, Erica- und Staudenkulturen, 3031 Osterholz, Gärtnerei am Söhnholz

Dr. Josef Ferstl, 807 Ingolstadt, Albert-Schweitzer-Straße 24

Karl-Heinz Fischer, 56 Wuppertal-Elberfeld, Altenberger Straße 13

Karl Frauenknecht, Gartenmeister, 8451 Amberg-Neumühle, Nr. 81/2

Hugo Freyberg, 3411 Elvershausen, In der Taake 110

Rupprecht Fritzweiler, 8263 Burghausen, Marienberger Straße 13

Heiko Früchtenicht, 3001 Anderten, Krumme Straße 8

Bernhard Gehring, 45 Osnabrück, Sutthauser Straße 86

Frau Rosel Görlitz, 6601 Bübingen/Saar, Kiefernstraße 31

Frau Klara Haas, 2241 Sarzbüttel, Am Alten Land 18

Paul Haben, Dipl.-Ing., 42 Ob.-Sterkrade Nord, Meisenstraße 38

Franz Heinz, 5401 Münstermaifeld, Postfach 22

Frau F. Herzog-Burger, CH 5737 Menzingen (Schweiz) Herr Hetzel, Treibrosen, 7056 Beutelsbach b. Waiblingen, Stuttgarter Straße 68

Frau Hilde Höhlein, 3392 Runtenbock, An der Trift 19

Günther Höke, 2901 Huntlosen, Wildeshauser Straße 24

Klemens Hüfner, 6251 Langenscheid, Luisenstraße 1 Frau Anneliese Huwyler-Grothe, CH 4900 Langenthal (Schweiz), Bodenstraße 34

Frau Ursula Jacoby, 5419 Dierdorf, Elgerter Straße 8

Arthur Johannsen, 2084 Rellingen/Holst., An der Rellau 25

Hans Joost, 23 Kiel, Martenshofweg 114

Albert Kafitz, 666 Zweibrücken, Kirrbergerstraße 62

Frau Karla Kesselmann, 4421 Rosendahl, Eichenkamp 3

Gerd Kessler, 541 Höhr-Grenzhausen, Im Silbertal 1

Alfred Klenk, 282 Bremen 70, Bökenkamp 16

Frau Ilse Kolb, 6601 Seeheim/Bergstr. 1, Im Bangert 4a

Hermann Krupke, Hof 1037, S 52030 Ljung (Schweden)

Frau Lieselotte Lachnit, 2085 Quickborn, Feldweg 33

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Region Stuttgart/Tübingen (gemeinsame Veranstaltungen)

Regionalleiter: Dr. Roman Kellner, 7 Stuttgart-Sonnenberg, Laustraße 26

Tübingen: Stammtisch an jedem 1. Mitwoch im Monat im „Cafe Wanne", Nähe Botanischer Garten

Folgende Treffen sind geplant:

16. 3. 1974 Dia-Vortrag von Ing. Peter Stickler, Stuttgart; Thema: Klein- Herrn Albert Rech, Obersalbach; Thema: Lilien. — Treffpunkt: gewächshäuser für den Hobbygärtner; sowie Dia-Vortrag von 15 Uhr, Restaurant „Eugensplatz", Stuttgart; Straßenbahnhalte-stelle Eugensplatz mit Linie 5 oder 8 zu erreichen (Stadt-zentrum).

16. 11. 1974 Dia-Vortrag von Hans Götz, Schiltach; Thema: Wintergrüne Kleinstauden für den Steingarten. — Treffpunkt: 15 Uhr, Restau-rant „Eugensplatz", Stuttgart.

Größere Treffen sind jeweils für den 1. Samstag in den Monaten Januar, April, Juli, Oktober vorgesehen; auch Rosenfreunde sind dazu eingeladen. Für diese Zusammenkünfte ist das Waldgasthaus in Tübingen-Waldhausen als Treff-punkt vorgesehen (Pkws aus Richtung Stuttgart in Bebenhausen nach Wald-hausen abbiegen).

Anmeldung für die Samstag-Treffen bei Frau Meyer-König, 74 Tübingen, Gottlieb-Olpp-Straße 36, Telefon 0 71 22 / 6 32 98

Region Saarland

Regionalleiter: Albert Rech, 6601 Obersalbach/Saar, Reisbacher Straße 13,

Telefon 0 68 06 / 68 29

Folgende Treffen sind geplant: 8. 3. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Gehder, Wittersheim; Thema: Erdorchi-

deen. — Treffpunkt: 18 Uhr im Gasthaus „Treffpunkt" in Dud-

weiler-Herrensohr. Ende Mai oder Anfang Juni 1974: Besichtigung von Iris-Gärten bei Mitglie-

dern im Raum Saarbrücken. (Genauen Termin bitte beim Regio-nalleiter erfragen.)

6.17.7. 1974 Lilien-Ausstellung im Deutsch-Frazösischen Garten in Saar-brücken mit Sonderschau im Lesepavillon.

Gruppe Schweiz

Regionalleiter: Peter Geiser, CH 4142 Münchenstein 1, Parkweg 2, und Dr. H. Spinner, CH 2500 Biel, Beaumontweg 56 Folgende Treffen sind geplant: 23.2. 1974

Dia-Vortrag von Mathias Jenny, Bot. Garten Zürich; Thema: Die Zentral- und Ostpyrenäen und ihre Pflanzenschätze. — Treff-

punkt: 15 Uhr im Restaurant „Bank", Aarau. Vorgesehen sind weiterhin:

Exkursion zur Narzissenblüte im Kurgarten Badenweiler; Dia-Vortrag von Fritz Schwäble, Esslingen; Thema: Formen der Natur. Die Termine werden noch bekanntgegeben.

Buchbesprechungen

Ich fotografiere Pflanzen. Von Alois Felbinger. 48 Seiten, 60 Abbildungen, Format 22,5 x 24 cm, DM 18,—. Vorzugspreis für Bezieher von „grün Das Garten- magazin" DM 14,80. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart.

Pflanzenfotografie bietet dem Naturfreund großartige Möglichkeiten für eine viel-seitige fotografische Freizeitgestaltung. Sei es, daß Blumen und Pflanzen als Motive ganz allgemein ansprechen; sei es, daß die Vielfalt der pflanzlichen Formen und Farben zu immer neuen Bildideen anregt und zu interssanten fotografischen Darstellungsarten führt. Verglichen mit einschlägigen Büchern über Naturfotografie, die meist der Pflanzenwelt als Bildsektor wenig Raum einräumen, wird hier das ganze Band dieses Spezialthemas aufgerollt. Aus der praktischen Erfahrung des Autors werden eine Fülle von Tips gegeben, von der Motivsuche über die Bild-gestaltung bis zu Tricks und Techniken bei Schwarzweiß- und Farbaufnahmen. Instruktive Fotos und Zeichnungen ergänzen die informativen Texte. — Das Urteil des bekannten Botanikers und Naturfotografen Wilhelm Schacht: Ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Pflanzenfotografie berichtet von seinen Erfahrungen und zeigt auf, wie man von einem Knipser zum Könner werden kann. Ja selbst letztere, die das Fotografieren von Pflanzen schon jahrelang betreiben, werden von diesem gut illustrierten Buch profitieren. Und Karl-Heinz Hanisch schreibt: Eine hervorragende Anleitung für diejenigen, die mit der Kamera gern Bilder von Blumen, Blättern, Zweigen und sonstigen Erscheinungen der Natur machen.

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Unser Garten meisterlich bepaflnzt. Gruppierungs- und Bepflanzungsvorschläge für alle Gartenteile. Von Josef Wohlschlager. 288 Seiten mit 8 Farbtafeln, 21 Zeich-nungen und 26 Fotos; in Alkorphanband DM 28,—. Verlag Eugen Ulmer, 7 Stutt-gart 1, Postfach 1032.

Josef Wohlschlager schreibt im Vorwort dieses nicht alltäglichen Gartenbuchs: „Mancher hat noch gar nicht bemerkt, welchen idealen Ausgleich zu geistiger Berufstätigkeit die Gartenarbeit darstellt. Er betrachtet sie als Last, und so wurde das Schlagwort vom ,intelligenten Faulen erfunden. Aber die wenigsten Intelligen-ten sind faul, und nicht alle Faulen sind intelligent. Gleichwohl — auch wer sich nicht unablässig der Pflege aller möglichen Pflanzen widmen will, soll am Garten Freude haben ..." Bei den sehr zahlreichen „Gruppierungs- und Bepflanzungs-vorschägen für alle Gartenteile", die uns der Untertitel verheißt, wird also zunächst einmal gesagt, wie man mit möglichst wenig Arbeit zum Ziel kommt. Sodann erfahren wir z. B., welche und wieviele Pflanzen wir brauchen, wenn wir Blüten zu jeder Jahreszeit in unseren Garten zaubern möchten und uns dafür eine Fläche von 7, 12, 14, 18 oder mehr qm zur Verfügung steht. Welche Gruppierung und Be-pflanzung am schönsten und wirkungsvollsten ist, hängt aber nicht nur von der Größe, sondern auch von der Lage des Gartens ab; Wohlschlager geht in den Kapiteln „Garten an der Terrasse", „Garten seitlich am Haus und an Wänden", „Vorgarten — schmal, breit, zur Straße offen oder mit einer Mauer abgeschlossen", „Garten am freiliegenden Sitzplatz und vor Gehölzpflanzungen", „Gartenhof", „Dachgarten" u. a. auf alle nur denkbaren Möglichkeiten ein, wobei gezeigt wird, daß man selbst bei gartenfeindlichen Bauvorschriften und halbschattiger oder gar schattiger Lage nicht zu kapitulieren braucht. Auch die Freunde des Steingartens kommen zu ihrem Recht.

• Ubersicht über die 1974 geplanten Treffen der „Gesellschaft der Staudenfreunde"

Jahrestagung 1974: Wie schon im Grußwort erwähnt, muß der in Hamburg zunächst vorgesehene Termin um eine Woche vorverlegt werden. Die Jahres-tagung findet statt von Freitag, 31. Mai, bis Pfingstsonntag, 2. Juni 1974. Das Programm mit allerlei Überraschungen erhalten Sie mit der Nr. 1/74. Bei einer Besprechung in Tübingen zusammen mit Herrn Feßler, Dr. Kellner und Frau Meyer-König haben wir „Programm gemacht"!

Regional-Veranstaltungen

Generell: Jedes Mitglied kann beliebig an einem Regionaltreffen teilnehmen, ist also nicht an seinen eigenen Regionalbezirk gebunden. Nur ist es wün-schenswert, daß die Teilnehmer sich beim entsprechenden Regionalleiter mit einer Karte kurz melden (Organisation).

Die Stimme bei der Wahl des Regionalleiters des eigenen Bezirks kann jedoch nur in eben diesem Bezirk abgegeben werden. Das alles wird ja bei den Treffen erläutert.

Evtl. Unkosten werden bei den Treffen durch einen geringen Unkostenbeitrag gedeckt, da sich die Regionalarbeit selbst tragen muß.

Veranstaltungskalender der Regionalgruppen

Für die nachfolgend aufgeführten Termine werden keine Einladungen ver-schickt. Ausnahmen nur bei Termin-Änderungen.

Von den übrigen Regionen liegen leider noch keine Meldungen vor.

Region Frankfurt

Regionalleiter: Frau Margarete Wilhelm, 6050 Offenbach/Main, Friederichs-ring 343/10

Treffpunkt: Clubzimmer im Restaurant des Palmengartens — Stammtisch am letzten Sonntag jeden Monats ab 14 Uhr

Folgende SO-Programme sind in diesem Rahmen geplant:

30. 12. 1973 Dia-Vortrag von Herrn Ziepke, Bensheim; Thema: Lilien

27. 1. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Wiemer, Offenbach; Thema Alpenflora

24.2. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Dr. Simon, Marktheidenfeld Thema: Grä-ser, Farne

31. 3. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Wörfel, Okriftel; Thema: Sommerblumen

28.4. 1974 Vortrag von Frau Beuchert, Frankfurt, über Kulturgeschichte und Mythologie der Blumen

26,5. 1974 Besichtigung der lris-Sichtpflanzung im Palmengarten und Füh-rung von Besuchern durch Mitglieder der Region Frankfurt

30.6. 1974 Diskussionsnachmittag über Garten und Kulturprobleme

28. 7. 1974 Dia-Vortrag von Herrn Wörfel, Okriftel; Thema: Blumenzwiebeln und Knollengewächse

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A 'Armada'

A

'Connecticut King'

A

'Pepper'

A

'Pirate'

A

'Red Fiere'

IC

'Bittersweet'

IC

'Hornbacks Gold'

IC

'Nutmegger'

IV

'Nightingale'

VII

'Sprite'

VII

'Temptation'

kirschrot 120

gelb 120

kräftigrot 110

glänzendrot 100

hell-dunkelrot 100

orangerot 150

hellgelb 150

gelb, rot gepunkt 150

lila 120

rot m. weiß. Rand 150

rosa 150

• Berichtigung für Nr. 3/73

Bitte überkleben Sie in der Nr. 3/73 auf Seite 9 die Iris-Award-Gewinner mit dem beigefügten Berichtigungs-Zettel. Durch ein Versehen wurden nur die nächsten Anwärter dafür genannt. Die Award-of-Merit-Gewinner stimmen.

• Regional-Arbeit / Fachgruppen-Arbeit

Es herrscht manchmal noch etwas Unklarheit über die Stellung der Fach-gruppen in unserer Gesellschaft. Diese sind nötig, um jedem Spezialgebiet gerecht zu werden.

Die Arbeit der Regionalgruppen ist ja klar. Durch die Auswertung der Frage-bögen, welche wir in Nr. 1/74 hoffen bekanntgeben zu können, zeigen sich dann sowohl die Schwerpunkte der Regionalbezirke als auch der Interessen-gebiete auf.

Eine Regionalgruppe kann ohne weiteres für einen gewünschten Fachvortrag den entsprechenden Fachgruppenleiter herbitten, ebenso kann ein Fach-gruppenleiter von sich aus an irgendeinen Regionalbezirk herantreten, innerhalb eines Treffens über sein Fachgebiet zu sprechen. Selbstverständ-lich kann er auch von sich aus zu einer Fachgruppentagung einladen. Einfacher wird es vorläufig noch sein, im Rahmen der Regionalgruppen die Tätigkeit auszuüben.

Kein Fachgebiet soll zu kurz kommen; dies hängt jedoch von der Aktivität der einzelnen Personen ab, und wir hoffen sehr auf eine gern gegebene Mitarbeit.

• Die Bücherei unserer Gesellschaft

scheint langsam auch in Gang zu kommen. Sehr erfreut dürfen wir sein, daß sich freiwillig Frl. Kupferschmidt bereit erklärt hat, die Einordnung zu über-nehmen und dann eine Liste zu fertigen. Wir informieren Sie weiter.

• Wunsch vieler Mitglieder:

Es möge mal wieder eine kleine Ubersicht über Gärten, die zu besonderen Blütezeiten besichtigt werden dürfen, erscheinen. Schreiben Sie also kurz für die nächste Nummer bis 1. Februar 1974.

• Eine Bitte der Leser:

Nennen Sie in Ihren Artikeln bei besonders seltenen Pflanzen auch gelegent-lich eine Bezugsquelle.

• Wiener Internationale Gartenschau 1974

Vom 18. April bis 14. Oktober 1974 findet in Wien eine Internationale Garten-schau statt, die nach der bis jetzt gegebenen Vorausschau allerlei Blüten-höhepunkte bringen wird.

Planen Sie bei einer evtl. Reise nach Osterreich unbedingt auch einen Besuch dieser Gartenschau mit ein, was sich bestimmt lohnen dürfte.

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Aufträge bitte senden an: Albrecht Hoch, 1000 Berlin 44, Postfach 110.

Ab 1. 1. 1974 auch an: Albrecht Hoch, B. V. Hillegom/Holland, B.O.B.

Für meine Einsendungen von Tulpen und Narzissen zur IGA Hamburg 1973 erhielten

wir neben vielen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen als höchste Auszeichnung

den Goldenen Staatspreis der Freien und Hansestadt Hamburg - IGA 1973.

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Zimmerpflanzen — Alte und neue Arten, ihre Behandlung und Vermehrung. Von Dr. h.c. Fritz Encke. Verbesserte 9. Auflage des Buches „Pflanzen für Zimmer und Balkon". 154 Seiten mit 104 Farbfotos und 34 Zeichnungen. In Alkorphanband DM 16,80. Verlag Eugen Ulmer, 7 Stuttgart 1, Postfach 1032.

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Der Slaudengarien Nr. 4/1973

GESELLSCHAFTS-NACHRICHTEN TERMINE — NEUE MITGLIEDER — ANZEIGEN

• Redaktionsschluß für Nr. 1/1974: 1. Februar.

• Die nunmehr gültige Satzung unserer „Gesellschaft der Staudenfreunde",

genehmigt und eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, liegt dieser Ausgabe bei.

• Beitrag für 1974

Dieser Ausgabe liegt die Beitragsrechnung für 1974 bei. Laut Satzung § 3, 7 soll der Beitrag bis zum 31. März des laufenden Jahres bezahlt sein. Wenn Sie diesen Termin einhalten, helfen Sie damit unserer Arbeit sehr und ersparen uns viel unnötige Arbeit und Kosten. Wir danken Ihnen im voraus für Ihr Verständnis.

• Wenn Sie Ihre Beitragsüberweisung schreiben: Bitte Absender lesbar schreiben, möglichst in Druckschrift!

• Samentausch-Aktion 1973/74

Dieser Ausgabe 4/73 liegt die neue Samentauschliste bei, die Sie begeistern wird!

Bitte an alle „Verbraucher" (jedes Mitglied kann bestellen, gleich, ob Samen gespendet wurden oder nicht): Erleichtern Sie die Abwicklung dadurch, daß Sie sich unbedingt an die auf der Samenliste und auf dem Bestellzettel ange-gebenen Anweisungen halten! Die weitere und große Bitte: Sie mögen den Unkostenbeitrag so großzügig wie möglich staffeln, da auch für diese Aktion die Kosten erheblich gestiegen sind. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe!

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zogen meine Frau und ich deshalb eines Tages zur Rettung der „Martagons" aus. Wir hatten uns vorgenommen, nur die am meisten gefährdeten Zwiebeln aus dem Inneren der Schonung auszubuddeln. Verglichen mit dem aber, was dann kam, ist selbst schwere Gartenarbeit eine leichte Buddelei. Bis wir die 80 Zwiebeln zwischen Fichten- und noch älteren Buchenwurzeln herausgepolkt hatten, waren etwa 4 Stunden vergangen und Spaten sowie Schaufel den Beweis ihrer Unverwüstlichkeit schuldig geblieben.

Ein Dank gebührt hier auch Herrn Forstmeiste Lagemann, Königslutter, der die Zwiebeln dann in dem „fiskalischen" Teil des Rieseberges eingepflanzt hat, der als Schutzgebiet erhalten bleiben und forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden soll.

Wir sind gespannt, wie viele der Zwiebeln im nächsten Jahr einen Trieb zeigen. Wir hoffen, daß unsere Arbeit nicht ganz erfolglos war und wir die Aktion im nächsten Jahr beenden können.

Zum Schluß noch einige „technische" Daten: Bei den Lilien handelte es sich um £. martagon, E. martagon 'Albiflorum' und eine rosa E. martagon mit weißen Blütenrändern. Keine einzige Lilie hat rein weiß wie die Sorte 'Album' geblüht. Die Pflanzen an freien Stellen (Wegerändern) waren bis 1,60 m hoch. Blütezahl: 2— 30. Die Zwiebeln waren 8 cm (eine Zwiebelhöhe) vom Boden bedeckt. Nur 2 von 80 Zwiebeln waren 20 cm tief im Erdreich. Allerdings lagen sie unter dichtem Wurzelgeflecht, das nur den Trieb durchließ. Es ist zu vermuten, daß die ursprüngliche Zwiebel von den allmählich dichter werdenden Wurzeln erdrückt wurde und die am Zwiebelboden gebildete Brutzwiebel sich notgedrungen tiefer etablieren mußte. Eine Zwiebelteilung ist in keinem Fall beobachtet worden. Bei allen Lilien fand sich direkt oberhalb der Zwiebelspitze ein einfacher Kranz von 2 — 3 cm langen Stengelwurzeln. (Insofern können die Angaben von Berndt in „Iris und Lilien" 1/1971, Seite 44, nicht bestätigt werden.) Nur bei einer von 80 Zwiebeln wurde eine einzige Brutzwiebel ge-funden. Der Zwiebelumfang war in keinem Fall größer als 16 cm.

Die Lilien auf der 30 Hamburg 1973 Carl Feldmaier, Pfarrkirchen

Am 6. und 7. Juli besuchte ich die IGA. Selbstverständlich war der Haupt-grund die dort ausgepflanzten Lilien zu sehen und zu beobachten. Das Wetter war heiß und schwül, so um 30° C, auch sollte es in Hamburg seit 6 Wochen nicht mehr geregnet haben. Der Durst war die teuerste Angelegenheit, wenn man den ganzen Tag auf der Gartenschau verbrachte. Dieses heiße Wetter hatte trotz reichlichen Wässerns die Schönheit und den Wuchs der Lilien stark beeinträchtigt und sie teilweise frühzeitig zum Verblühen gebracht. Trotzdem war man erstaunt, daß das, was gerade in Blüte war, meist von guter Qualität war.

Es ist mir im Rahmen dieser Besprechung nicht möglich, jede Lilie aufzuführen, die ausgepflanzt war. Manche waren schon vollständig verblüht, andere werde ich sicher wegen der Kürze der Zeit und der gestreuten Pflanzung übersehen haben. Sollten also irgendwelche Lilien nicht erwähnt sein, so ist das kein böser Wille oder eine Zurücksetzung, sondern sie ist mir eben entgangen.

Es hat sehr wohl getan, daß man den Lilien eine gewisse Intimsphäre zuge-billigt hat, indem man sie zusammen mit den Iris in mauerbegrenzte Garten-höfe pflanzte. Weiße Mauern mit Torbögen, Schmiedeeisengitter, bewegtes Gelände, Stufen, Hänge setzten den Maßstab und schufen den Rahmen für diese edlen Gewächse. Als Unterpflanzung wirkten Campanula carpatica in verschiedenen Farben, violettblühender Salbei und gelber Mauerpfeffer mit. Eingestreut waren viele andere Stauden, Kleinsträucher, Zwergkoniferen, Ro-sen. An den weiß gekalkten Wänden prangten blutrote Rosen.

Ohne Ordnung, ganz ungezwungen, kommen wir nun zu der Besprechung der Lilien selbst, und zwar ausschließlich der Asiatischen Hybriden, denn die Trichterlilien und Aurelians waren kaum noch erblüht und die Speciosums steckten noch in den Knospen.

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£ilium candidum (Lieferant Hoch, Berlin) war längs der alten Kaskaden in vie-len Gruppen gepflanzt. Diese Pflanzung mit den starken blühenden Pflanzen zusammen mit den Wasserflächen, den dunklen Ufern war hervorragend gut gelungen und schuf viele interessante Durchbilde. Den weißen Madonnenlilien ist in verschiedenen weißblütigen Asiatischen Lilien eine Konkurrenz entstan-den, die aber vorläufig noch nicht besonders ernst zu nehmen ist. Aber die Schnittblumengärtner horchen auf. Die weißeste dieser Hybriden ist 'Snow-drop' (Hoch), eine 30-40 cm hohe Lilie mit weißen, hängenden, türkenbund-artigen Blüten, die im Inneren etwas Grün zeigen. 'White Princess' (Hoch) hat ebenso hängende Blüten in Martagonform von einem kräftigen Cremeweiß. Beide Lilien, Züchtungen von Prof. Patterson (Saskatoon), haben eine gute Haltung. 'Ile de France' ist anscheinend eine Davidii-Hybride mit hängenden Blüten von zartem Ockergelb. 'Northern Princess' (Hoch) ist eine wüchsige Patterson-Hybride, ebenfalls mit hängenden Türkenbundblüten von hellem, angenehmem Rosa. All diese niederen hellfarbigen Lilien bedürfen um zu wirken, eines dunklen Hintergrundes von Stauden oder Kleinsträuchern, was bei der Pflanzung manchmal übersehen worden war.

Eine Freude war eine sehr gute und wiichsige Gruppe von 'Troika' (Laan, Hoch), einer Davidii-Hybride von schönem Aufbau und mit goldfarbenen, außen braun gezeichneten Martagonblüten. Ähnlich in Form und Aufbau war 'Red Fox' (Laan, Hoch) mit dunkelroten Blüten. Schade, daß diese Lilie zu nieder ist, um im Boden gepflanzt zu wirken, man müßte sie gegen eine weiße Mauer erhöht pflanzen. Nun zu den höheren Asiatischen Hybriden. 'Apeldoorn' (Laan, Hoch) zeigte schön geformte hängende Martagonblüten von einem starken Orangerot. Leider war diese Lilie gegen gelben Mauerpfeffer gepflanzt, statt gegen eine kon-trastierende Farbe, wie violetten Salbei oder dunkelblaue Campanula carpa-tica. Auch 'Weltmeister' (Laan, Hoch) trug auf offenen Schalenblüten ein glühendes Orange zur Schau. 'Red Smoke' (Laan, Hoch) ist in jeder Beziehung eine empfehlenswerte Lilie. Sie wird ca. 80 cm hoch, hat gedeckte dunkelrote Schalenblüten von gutem Aufbau. Man sollte diese Lilie nicht in die volle Sonne setzen, damit die Blüten weniger ausbleichen, das war in Hamburg über-sehen worden. Ein noch dunkleres Rot zeigte 'Red Nighe (Oregon Bulb Fartns, Hoch) in schönen Schalenblüten. Ziemlich ähnlich in der Farbe war 'Red Knighe, eine Davidii-Hybride. Hier paßte das Gelb des Mauerpfefferteppichs ausgezeichnet zu dem dunklen Rot. Einen guten Farbfleck brachte auch 'Dokument' (Laan, Hoch) mit seinen goldfarbenen offenen Schalenblüten. 'Bold Knighe (Riverside Gardens, Hoch) zeigte terrakottarote Blüten mit zuge-spitzten Blütenblättern, leider scheint die Pflanze nur wenige Blüten zu bringen.

.Cilium mariagon am Rieseberg — 131iihen und Vergehen Dr. med. vet. Fritz Ewald, Leiferde

Nicht nur für Freunde einheimischer Orchis-Arten, von Seidelbast und Aron-stab ist der Rieseberg ein Wallfahrtsort, sondern auch für die Lilienfreunde aus Braunschweig und Umgebung. Auf dieser nur knapp 160 m über N.N. liegenden Erhöhung inmitten des sandigen Spargelbodens wachsen seit Men-sdengedenken — selbst älteste Einwohner der umliegenden Ortschaften können sich daran erinnern — die „Martagons" in schwarzem Lehm. (Sandkinder wie unser Junge freuen sich besonders über die noch nie gesehenen Weinberg-schnecken).

Das für uns Lilienfreunde Einmalige bestand darin, daß bis vor wenigen Jahren noch hunderte von „Martagons" auf einer Fläche von wenigen ha blühten. Die Liineburgfahrer 1972 werden sich noch der herrlichen Dias von Dr. Meyer, Wolfenbüttel, erinnern. Leider nimmt die Lilienblüte von Jahr zu Jahr ab. In diesem Jahr blühten noch ca. 50 Lilien, ohne Wildverbiß wären es vielleicht 80 gewesen, etwa 200 hatten ausgetrieben.

Ursache für dieses Zurückgehen sind die Fichten, die hier nach holzwirtschaft-lichen Gesichtspunkten aufgepflanzt worden sind. In den Schonungen, wo die Fichten 1,50 m überschritten, hatten wir nicht einen einzigen Austrieb mehr zu beobachten. Die Lilien fanden sich nur noch an den Wegen und zwischen den kleineren Fichten. Aber auch hier war die Pflanze meist niedriger als der meist noch danebenstehende vertrocknete Stengel vom letzten Jahr.

Eigentlich war (oder ist) es abzusehen, wenn hier das letzte L. martagon blüht — in etwa 5 Jahren. Das sind keine angenehmen Aspekte!

Die riberlegungen bewegten sich dann auch nur um zwei Möglichkeiten, die Lilien zu erhalten. Die Möglichkeit Nr. 1, nämlich eine Auslichtung des Fichten-bestandes, war nicht zu erwarten, da der Besitzer (dieser Teil des Rieseberges ist Privatbesitz) aus Rentabilitätsgründen unbedingt auf die forstwirtsdiaftliche Nutzung angewiesen ist. Blieb noch die Möglichkeit einer Umbettung der Zwie-beln. Ein Gang ins Ungewisse, da nicht viel darüber bekannt ist, ob Lilien bei Verpflanzung in der freien Natur anwachsen oder wegen des Uherwuchses überhaupt austreiben.

Mit der Erlaubnis der Besitzerin, der Familie von Sutterheim in Lauingen, Pappkartons und einem kräftigen Spaten sowie einer kleinen Gartensdiaufel

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, ?„1— to. :vett', • h's.

alles, was mit mir jung war, schon weggestorben ist. Aber man gibt sich Mühe, und das ist wohl auch das Richtige. Wenn ich an all die überraschend schönen Lilien denke, die in diesem Jahre auf meinen Saatbeeten aus mannigfachen Kreuzungen erblüht sind, die noch alle einzeln in einen neuen Garten gepflanzt werden müssen, von mir selber, da andere es nicht können, und wenn ich an all die neuen Kreuzungen denke, die ich dieses Jahr machte, mit neuen späten Arten, und die infolge bisher günstigen Wetters gut ansetzten, so scheint es mir beinahe undenkbar, daß ich diese Arbeit nicht fortführen soll. Ich vergaß zu berichten, daß ich auch von der zuletzt genannten Abart eine Aufnahme und daneben kniend eine Zeichnung in natürlicher Größe machte. Auf ihr ist der Aufbau klarer zu erkennen als auf dem Dia. Und dann gleich noch — aller guten Dinge sind ja drei — eine weitere Änderung in der Form. Es gibt ja, wie aus den vielen jetzt ins Haus fliegenden Blumen-zwiebel-Katalogen ersichtlich ist, Lilienblütige Tulpen. Uund sie sind sehr anmutig in ihrer Form. Daß es aber auch tulpenblütige Lilien geben kann, sah ich auch in diesem Jahr, wieder auf einem anderen Saatbeet. Hier ist die bauchige Form der Darwintulpen gemeint. Eine dritte Zeichnung gibt Ihnen genau Aufschluß über diese weitere Wandelbarkeit der Lilienblüte. Vor mehreren Jahren fand ich zwischen blühenden Schalenlilien (Kabelgarten Beet 10) eine Form, bei der die drei „Kelchblätter", also die äußeren (unteren) der sechs Blütenblätter, um etwa 1 cm unterhalb der drei eigentlichen Blüten-blätter am Blütenstiel angeordnet waren. Diese teilweise verlängerte Blüten-achse war ein Rüdefall in eine sehr alte (hypothetische) Entwidclungsstufe des Blütenstandes. Es ist mir nicht gelungen, diese Form weiterzuziehen, so daß sie ihre Form dauernd behielt. Ich hatte sie mit sich selbst befruchtet, die Nach-zucht aber leider bei meiner vielen Zuchtarbeit aus den Augen verloren.

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Es war sehr schade, daß viele von Dr. Wittnebens Lilien schon verblüht waren, so daß nur über wenige ein Urteil abgegeben werden kann. Ich hätte gerne Wittnebens Lilien gesehen. 'Goldsaum' war eine schöne Schalenlilie mit roten, goldfarben gesäumten Blüten, eine sehr gute und interessante Neuheit. 'Gold-schopf' mit hellgelben Sternschalen war schon im Verblühen, hatte eine gute Farbe, doch scheinen die Blüten zu eng gestellt zu sein, sonst würde sie noch besser wirken. Auch 'Lüchower Entzücken' in goldgelber Farbe war am Ver-blühen. Auch hier könnte der Blütenstand gewinnen, wenn die Blüten nicht so gedrängt stehen würden. Interessant war auch die Kreuzung £. leichtlinii x L. lancifolium (tigrinum) flaviflorum mit einem kräftigen Gelb, ähnlich 'Sutters Gold'. Einige der später gepflanzten Hybriden dürften gut gewesen sein, doch wie schon gesagt, die Blütezeit war vorüber, so daß ein einwandfreies Urteil nicht abzugeben ist.

Gut in Blüte standen die Lilien von Hubert Hörster, Mechtersen. 'Bengalstrain' hatte einen guten Blütenstand mit Blüten von einem kräftigen Rat, stark mit schwarzen Sprenkeln besetzt. 'Moorhexe' zeigte ein gutes leuchtendes Orange. Dr. Reichhardt, Trier, zeigte 'Roter Stern', eine offene sternförmige Schalen-lilie mit schönem Terrakottarot. Auch die Willmottiae-Hybride 'Moselland' hatte Blüten von kräftigem Rot. Ludwig Stellen, Kiel, zeigte den Strain C. 7vtax-

will £. lancifolium, Lilien verschiedener- Güte; es wäre wert die besten auszu-lesen.

Größere Lilienanpflanzungen waren im Gelände zwischen Iris- und 7-temero-callis-Sorten untergebracht. 'Chinoak' (Oregon Bulb Farins) ist eine Lilie mit sehr hellen, lachsgelbfarbenen flachen Schalenblüten, von sehr gutem Aufbau. Sehr geschickt gegen eine dunkelbelaubte Baumgruppe gepflanzt, zeigte sie sich zum Besten. Die hellen, auf gleicher Höhe stehenden Blüten hatten eine ausge-zeichnete Fernwirkung, die durch die stark gelben Hemerocallis im Vorder-grund verstärkt wurde, ein unvergeßlicher Anblick. Dagegen waren die stark gelben Tremerocallis in der Nachbarschaft der Pflanzung der 'Nutmegge? eine Konkurrenz. Besser hätte man sie in die Nachbarschaft der dunkelrot wirken-den Sumachanpflanzung gegeben. 'Nutmegger' wird durch seine unregelmäßige Blüte nie die Fernwirkung von 'Chinook' oder von 'Connecticut Yankee' er-reichen. Diese Pflanzung war voll erblüht und wird durch die Garnierung der Blütenstiele mit Zweitblüten lange Zeit durch ihr kräftiges Orangegelb wirken. Schade, daß die Lilien am Astilbenhang nur Lückenbüßer waren und in keiner Weise in die Begebenheiten des Astilbenhanges einkomponiert waren. Sowohl 'Challenger' wie 'Pirate' sind so gute und einzigartige Lilien, daß sie diese Hintansetzung nicht verdient hätten. Sie standen so ziemlich am höchsten Punkt des Hanges, sehr zerstreut, wo sie nicht wirkten. Besser hätte man sie

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gegen den hellen Hintergrund der Astilben 'Diamant' und 'Brautschleier' ge-pflanzt. Hier wäre das leuchtende Tangerinerot von 'Pirate' zur Wirkung ge-kommen, auch das Rotviolett von 'Challenger' hätte sich sicher mit der Astilbe 'Altrosa' oder 'Hyazinth' vertragen, beide Farben hätten sich wahrscheinlich gesteigert. So hat man diese beiden ausgezeichneten Lilienzüchtungen um ihre Wirkung gebracht. 'Sutters Gold' mit großen Martagonblüten von leuchten-dem Chromgelb war dagegen besser gepflanzt, insbesondere am Nachmittag wirkte das satte Gelb der Blütenbälle gut gegen die beschattete Betonmauer.

Liber die Anpflanzung von Trichterlilien und Aurelianhybriden sowie über £. speciosum und der Orientalischen Lilienklasse kann hier nichts gesagt werden, denn die Trichterlilien waren erst vereinzelt am Erblühen, während die Speciosums noch im Knospenzustand waren.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die Auswahl der gezeigten Lilien für die heutige Züchtung repräsentativ war, daß aber gerade die starke Farbigkeit der Asiatischen Lilien sich durch eine entsprechende Benachbarung und durch die Ausnutzung von hellem oder dunklem, audi farbigem Hinter-grund noch mehr zur Wirkung hätte bringen lassen.

Ich hoffe nun, daß ich in der Kürze der mir zur Verfügung gestandenen Zeit nicht allzuviel Lilien übersehen habe, sollte es aber passiert sein, so bitte ich dies mir nicht nachtragen zu wollen.

Eine ganz andere Blütengestalt hat eine Familie der Lilienartigen (£iliiflorae), die sich von ihnen durch einen unterständigen Fruchtknoten unterscheidet, d. h. hier ist der Fruchtknoten unterhalb des Ansatzes der anderen Blütenblätter angeordnet. Es sind die Schwertliliengewädise (7ridaceae), der unsere Wappen-blume, die Gattung kis, angehört. Auf diese nahe Verwandtschaft wurde ich in einem meiner Anzuditgärten auf einem Saatbeet sinnfällig hingewiesen. Ich sah eine orangefarbene Schalenlilie, bei der die 3 Kelchsepalen eine normale waagerechte Stellung hatten, die 3 Blütensepalen aber senkrecht in die Höhe gerichtet waren, wie die Dom-blätter einer Iris. Ich machte ein Farbdia und eine Zeichnung in natürlicher Größe. Ich befruchtete sie mit sich selbst und will sehen, was dabei heraus-kommt. Daß diese Form für manche Gedanken über Abstammung und Art-bildung Anlaß gab, ist verständlich. Auf einem anderen Beet entwickelte sich eine weitere Absonderlichkeit. Hier waren die 6 Tepalen (Kelch- und Blütenblätter gleichgestaltet) von oranger Farbe normal angeordnet, die 6 Staubblätter jedoch zu schmalen, etwas ge-öhrten, gleichgestalteten halblangen weißlichen Blättchen in regelmäßigem Kreise um das nonnale Fruditblatt angeordnet Das sah sehr hübsch aus, beim Abblühen wurden sie mehr und mehr hellorange bis rot. Ich nahm auch hier eine Befruchtung vor, allerdings mit Pollen einer zweiten (Geschwister)-Pflanze, die nicht so schöne regelmäßige umgeformte Staubblätter hatte und bei der an zweien dieser noch Blütenstaub gebildet war. Die Spannung im Züchterleben hört nicht auf. Schon aus diesem Grunde möchte man wenigstens das nächste Jahr noch erleben, auch wenn man sich sagt, das sei vielleicht mit bald 75 Jahren ein bißchen viel verlangt, wo fast

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0.44.- isq.v.

Dann gibt es noch eine flache Tellerform, bei der nur die äußersten Spitzen, diese aber gut umgebogen sind, ich nenne sie Krallenteller und habe beson-ders solche gern, deren Spitzen nur etwa bis zum rechten Winkel rückwärts stehen.

tibrigens werden die schmalpetaligen Teller-, Schalen- und Turbanlilien von Damen, die meine Zuchtgärten besuchten und die, wie fast alle Damen, Schnittblumen-Liebhaberinnen sind, immer sehr bewundert und vorgezogen. Sie sind ja in der Blumenstedckunst von eigenartiger Wirkung und hier besonders geeignet. Ich nenne sie daher Ikebana-Lilie und habe sie weiß, ockergelb und rose bis rot. Auch Herr Stahl (Nelken-Stahl) war sehr von ihnen angetan, als er auf Schnittliliensuche meine Zuchtgärten besuchte.

Auch bei den Trichterlilien gibt es manche Libergänge. Die neuen Parkmannii-Hybriden (auratum x speciosum) zeigen von der Trichter- über die Kelch- bis zur Schalen- und Tellerform, cancliclum die seitliche Kelch-, regale die Trichter-, formosanum, pbilippinense und longiflorum die Trompetenform; speciosum dagegen hat die Turbanform.

Libergänge zwischen all diesen Formen bringen die Orleanslilien (aurelian).

Kein Wunder, denn sie sind ja aus einer Kreuzung einer Turban- (benryi) mit einer Triditerlilie (sargentiae) entstanden. Teller-, Krallenteller-, Sternteller-, Schalenteller-, Schalen-, Sternschalen-, Krallenschalen-, Schalentrichter-, Trich-ter-, Glockentrichterformen, alle kann man als langjähriger Züchter beobach-ten. Nur die Trompetenform ist meines Wissens bei ihnen, den Orleans-Hybriden, noch nicht aufgetaucht.

Meine Christrosen

Fritz Köhlein, Bindlach b. Bayreuth

Wie sagt schon Altmeister Karl Foerster: „Es wird durchgeblüht!" Das trifft wohl bei keiner anderen Staude so zu wie bei 7-telleborus niger 'Praecox'. Meist erscheinen schon im Oktober die ersten Blüten. Ende November wird es meist kalt, und einige Fichtenzweige kommen über die Pflanze. Diese Art ist zwar hart, aber man möchte auch bei Schneelage in milderen Perioden einige Blüten „ernten". Alle Knospen, die während des Winters nicht zur Entwicklung kommen, blühen im Vorfrühling auf. Man hat also. oft von Oktober bis März diese hübschen weißen Christrosenblüten.

Ab Januar folgt während milder Witterungsabschnitte die großblumige weiße Christrose, 3-telleborus niger ssp. macrantbus. Im Februar folgt 3-telleborus abcbasicus mit dunkelroten Blüten und etwas später 3-telleborus purpurascens (atrorubens). Den Abschluß bilden im März—April die grün-weißlichen Helle-borus-Hybriden.

Man hört vielfach Klagen über die Christrosen, dabei sind nur einige wenige Punkte zu beachten; um Freude an dieser Gattung zu haben. Ideal ist ein etwa frischer, lehmiger, kalkhaltiger Boden in halbschattiger Lage. Diese Pflanzen benötigen längere Zeit, bis sie sich zu größeren Exemplaren entwickelt haben, und wollen wenig gestört werden, sie können dann uralt werden. Ein Problem ist meist die Samenanzucht. Christrosensamen müssen frisch geerntet sein, wenn man guten Erfolg haben will. Es hat gar keinen Zweck, im Dezember—Januar, wenn die Listen erscheinen, Samen zu bestellen. Meist keimt dann überhaupt nichts, auch nicht nach Frosteinwirkung. Größere Samenfirmen gehen

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dazu über, 3-lelleborus-Samen im Sommer anzubieten mit dem Vermerk: Neue Ernte! Hier kann ohne Bedenken gekauft werden, wenn nach Sameneingang sofort gesät wird. Im eigenen Garten säen sich Christrosen selbst aus, ein Zeichen, daß Christrosen keine Schwerkeimer sind, wenn der Samen frisch ist.

In Gartencentern und ähnlichen Verkaufsstellen gibt es manchmal großblumige Sorten wie 'Van Keesen', holländischen Ursprungs, die auf Torf kultiviert sind. Sie benötigen eine längere Zeit, um sich im Garten zu akklimatisieren.

Helleborus werden häufig von der Schwarzfledcenkrankheit befallen (Conio-

thyrium hellebori). Besonders Pflanzen, die nicht den richtigen, optimalen Standort haben und die unter Kalkm,angel leiden, werden oft davon befallen. Kranke Pflanzenteile entfernen und mit Dithane Ultra spritzen.

Im Sortiment gibt es einige Arten wie Helleborus lividus ssp. corsicus und

3-telleborus foetidus, die nicht ganz hart sind. Ich habe sie im Garten wieder verloren. So schön sind diese Arten auch wieder nicht, als daß man sie unbe-dingt haben müßte. Was anderes sind die weißen, grünlichen, rosa und roten Namenssorten. Wo einmal solche angeboten werden, sollte man zugreifen.

Mit welchen Pflanzen kombiniert man nun Christrosen? Praktisch eignen sich alle Halbschattenstauden; besonders Farne wirken sehr gut. Ich erinnere mich an Slowenien, dort sind im Triglavgebiet Riesenflächen mit Helleborus zu fin-

den, die mit Cyclamen pur purascens vergesellschaftet sind. Lungenkraut und Leberblümchen, Primeln und Gedenkemein, alles harmoniert gut. Wer noch keine Christrosen im Garten hat, sollte sich schnell welche besorgen.

Your:en und einige Sonderlormen der tilienblide Dr. Karl Wittneben, Lüchow

Bekannt und wenig beliebt sind gefüllte Tigerlilien, bei ihnen sind die Staub-blätter zu mehr oder weniger schönen Blütenblättern umgewandelt. Sie waren sogar schon im Handel. Aber auch bei Schalenlilien, Turban- und anderen Formen treten hin und wieder solche Füllungen auf. Sie haben sich alle bisher als wenig schön erwiesen.

Die klare, einfache Form der Blüten, die aus zwei Reihen von je drei nahezu gleichgestalteten Kelch- und Blütenblättern, sechs Staubblättern und einer dreigeteilten Narbe an dem langgriffeligen Fruchtblatt zusammengesetzt sind, übt eine eigenartig bestechende Wirkung aus, auch auf solche Betrachter, die für Symmetrie sonst wenig ansprechbar sind.

Dieser an sich einfache Blütenaufbau bietet sich uns in recht verschiedenen Formen an. Es gibt Teller-, Schalen-, Turban-, Kelch-, Trichter- und Trompeten-Lilien, von diesen Grundformen jedoch mancherlei Ubergänge, so daß der Züchter oft überlegen muß, wie er eine seiner Zuchtformen bezeichnen soll. Sind die Blütenblätter bei einer Teller- oder Schalenlilie so breit, daß sie sich an ihren Rändern überdedcen, so bleibt es bei der Bezeichnung; sind sie aber so schmal, daß sie es nicht tun, so sind es Sternteller- oder Sternschalen-Lilien-blüten, die entweder aufrecht, seitlich oder hängend stehen können. Bei den Turbanformen legen sich die Blütenblätter bis zum völligen Erblühen nach hinten um. Tun sie es wenig bei normaler Blütenblattbreite, so sind es Stern-turban- wie bei £ilium bansonii, tun sie es völlig, wie bei L. martagon, cbalce-donicum, pyrenaicum u. a., so sind es als Kugelturbanblüten Türkenbundblüten, und nur diese Form sollte so bezeichnet werden, die anderen als Turbanblüten. Sind die Blütenblätter sehr schmal, so sind es Krallenturbane.

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Unter diesen Umständen ist es verständlich, daß manche amerikanische Händler überhaupt nicht ins Ausland schicken — ein Zögern, das von der Tatsache unterstrichen wird, daß in den meisten Staaten nur ein einziges Pflanzenschutz-amt der USDA besteht, und das meistens an einem Ort, der vielfach Hunderte von Meilen entfernt ist.

Abschließend möchte ich sagen, importieren Sie, was Ihnen gefällt, aber bitte treffen Sie alle notwendigen Vorkehrungen rechtzeitig. Nichts ist trostloser und herzzerbrechender als der Gedanke an eine Schachtel sehr teurer Pflanzen, die in der Tretmühle einer amtlichen Bürokratie gefangen ist und deren Inhalt nur Vorschriften als Nahrung erhält.

Auch Christrosen können erfrieren

Dr. Karl Wittneben, Lüchow

Wir hatten, jedenfalls hier im Nordosten der Bundesrepublik, einen langen, mil-den Vorwinter 1971/72, der bis gegen Ende Januar dauerte. Schneeglödcchen zeigten schon ihre weißen Knospenzipfelchen, der Winterjasmin blühte voll, der Wintersduleeball (Viburnum fragrans) daneben verströmte seinen heliotropartigen Duft, die Zaubernuß zeigte erstes Gelb in ihren nach dem letzten heißen und trockenen Sommer sehr reichlich angesetzten Knospen. Prunus subbirtella autum-nalis hatte Zweige mit prallen Blütenknospen, die aufplatzen wollten und ver-einzelt schon rosigweiße Striche durchscheinen ließen. Weiße, rosa und rote Formen der Alpen- oder Schneeheide standen in Blüte, am vollsten die Sorte WINTER BEAUTY. Als erste von allen war wohl die rote Christrose mit ihren stumpfroten, großen, vielblütigen Trieben da. Aber auch die frühe Form der weißen Christrose (elle-borus niger praecox) war fast in voller Blüte. Wir hatten bisher ja höchstens gele-gentlich einmal — 3 oder —5° C Frost gehabt, und das besagte auf dem noch durchwärmten Boden nicht viel. So bot diese Vorfrühlingsgruppe immer wieder einen erfreulichen Anblick. Noch aus einem anderen Grunde war mir der milde Vorwinter angenehm, bot er mir doch Gelegenheit, im Hausgarten noch geplante Änderungen und Neupflan-zungen durchzuführen, für die bei frühem Frosteintritt keine Zeit gewesen wäre. 35 neue Rosensorten konnten noch gepflanzt und gut angehäufelt werden, lau-sende von Kleinzwiebeln mußten aus ihren Horsten vereinzelt und neu gepflanzt werden, Rhododendren und Immergrüne wurden durchdringend gewässert. Trotz-dem blieb noch Zeit, die roten und weißen Christrosen miteinander zu kreuzen. Das war mir im vorigen Jahre gelungen, ich hatte einigen Samen geerntet und ausgesät. Er war aber als Frostkeimer noch nicht aufgegangen. Nun wollte ich es aufs neue versuchen.

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Da kamen plötzlich die Tage starken Frostes, erste Nacht — 8° C, zweite, dritte — 15, — 18°C ohne Schnee, tagelang. Unglücklicherweise mußte ich nun wegen eines Sturzes auf mangelhaft gestreuter schräger Glatteisfläche mit Rippenbrüchen und Wirbelsäulenstauchung für etwa drei Wochen ins Krankenhaus. Als ich wiederkam, war immer noch kein Schnee gefallen. Die Christrosenblütentriebe lagen flach und schlapp halb ausgetrocknet auf dem Boden. Sie erholten sich auch nicht wieder, als es dann milder wurde und Schneeglöckchen, Winterlinge und Ammur-Adonisröschen nun wirklich anfingen zu blühen. Von einer Samenernte bei den Christrosen konnte nun keine Rede mehr seih. Schade! Und die Lehre: Nach mildem Vorwinter und bei Einsetzen von Barfrostwetter müssen auch knospen- und blütentragende Christrosen geschützt werden. Uber-stülpen von grünen Plastikeimern (5 Liter), die gegen Verwehung mit einem Stein beschwert werden, würde helfen und eine wochen- bis monatelange Blüte sichern. An ihren natürlichen Standorten sind unsere heimischen Christrosen durch eine ausreichene Schneedecke, die bis zum Frühlingstauwetter liegenbleibt, vor Bar-frostzeiten geschützt. Wo im Gebirge solche die Regel waren, gab es eben keine Möglichkeit für das sich Ansiedeln und Gedeihen dieser Pflanzen.

schon etliche aufregende „Fehden" verursachte. Dadurch hat sich indirekt unter den Züchtern etwas eingebürgert, was man am besten „Mache-Deinen-Gewinn-und-renne"-Denkweise nennen könnte. Unser sog. „Hermitage-Plan" ist in dieser Beziehung einmalig. Wir nehmen von Anfang an, daß die Preis-unterbietungen so weit außer Kontrolle sind, daß es zwecklos ist, zu versuchen, etwas zu einem bestimmten Preis zu verkaufen ohne Magengeschwüre zu bekommen. So verkaufen wir nun eine neue Sorte für die Dauer eines Jahres oder bis sie ausverkauft ist, falls dies früher der Fall ist, und geben dann was davon übrig ist als Bonus-Pflanzen an spätere Sendungen.

Außerdem ist der Brauch, Bonus-Pflanzen zu geben, obwohl er sehr weit ver-breitet ist, auch großen Schwankungen unterworfen. Alle Artikel, die „net" markiert sind, zeigen an, daß keine Geschenk-Pflanzen erwartet werden kön-nen. Einige Züchter sind großzügiger als andere. Hin und wieder schickt ein Händler zwei Fächer anstelle eines Fächers. Einige Händler bestehen darauf, daß das Porto ersetzt wird, andere legen aus Dankbarkeit für vorausbezahltes Porto eine Gesdenkpflanze bei.

Abschließend noch einige Worte über den Import von Taglilien aus den Vereinigten Staaten. Das US Deportment of Agriculture, Pflanzenschutz-abteilung, ist die einzige Stelle, die autorisiert ist, numerierte phyto-sanitäre Bescheinigungen auszustellen, die in Uhereinstimmung mit internatio-nalen Verordnungen und den bestimmten Vorschriften der einzelnen Länder sind. Die USDA wendet die Verordnungen mit der normalen Sturheit der gedankenlosen Bürokratie an, eine Haltung, die unwahrscheinliche Situationen hervorrufen kann, vor allem, wenn man bedenkt, daß Taglilien von einem zuverlässigen Züchter relativ krankheits- und insektenfrei sind. Sie werden in örtlich inspizierten Beeten gezüchtet, werden ansgegraben, zurechtgeschnitten, sorgfältigst gewaschen und ohne Erde mit nackten Wurzeln in durchsichtigen Plasiksäckdien zum Versand gebracht. Eigentlich sollte die Inspektion am Versandort/hafen oder Eingangsort alle, selbst die strengsten Hygienebestim-mungen erfüllen. Aber nur zu oft tun sie das nicht, besonders wenn die Ver-ordnungen einige allgemeine Verbote enthalten. Ob zutreffend oder nicht, amerikanische Pflanzen-Inspektoren verbieten automatisch eine Sendung aus einer Gegend, in der Trauben wachsen oder in der ein Japan-Käfer in weniger als 25 km Umgebung gefunden wurde. Falls diese Verbote in den Verordnungen des Import-Landes angegeben sind, bestehen sie auf einer Import-Lizenz aus dem betreffenden Lande, bevor sie überhaupt die Pflanzen ansehen.

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zum Einführungs-Zeitpunkt ein absolutes Monopol über diese Sorte und kann dann verlangen, „was der Kunde gewillt ist zu zahlen" — „was der Markt hergibt". Es ist seine Entscheidung, ob eine neue Sorte eingeführt werden soll oder nicht, aber im allgemeinen sind folgende 2 Faktoren mit im Spiel: sie wertvoll sein aufgrund einer oder mehrerer dieser Gründe. Es ist die 1. die neue Hybride kann eine vollkommen vollendete Pflanze sein, wertvoll für den Garten, eine Ausstellungspflanze und/oder Zuchtsorte, oder 2. kann Aufgabe des Einführers, die Qualitäten anzugeben, die diese Sorte von anderen unterscheiden, die ähnliche Form und Farbe haben. Wenn die Pflanze eine Junior Citation oder andere Belobigungen erhalten hat von Taglilien-Richtern, muß dies audi angegeben werden. Um jedoch völlig sicher zu sein, wie fruchtbar eine Pflanze als Vater- oder Muttersorte ist, muß jedoch der Käufer oft den Züchter direkt fragen.

Die Brauchbarkeit einer Taglilie für den Garten, für eine Ausstellung oder die Zucht hängt ab von der Menge der vorhandenen Pflanzen am Tage der Ein-führung. Vor einigen Jahren war es der Brauch, eine größere Menge von Exemplaren einer Taglilie heranzuzüchten und sie dann zu einem vernünftigen Preis, ca. $ 5,— bis 10,—, einzuführen. Aber in den letzten Jahren hat es sich eingebürgert, daß man eine vielversprechende Taglilie so schnell wie möglich einführt zu Preisen von $ 25,— pro Fächer und höher. Ironischerweise, je höher der Preis, desto höher ist die scheinbare Nachfrage, so daß von einer guten Taglilie, die mit 5 oder 10 Dollar eingeführt wird, angenommen wird, sie sei wertlos. Ich hoffe nur, daß niemand eine wertlose Taglilie einmal einführt — oder wenigstens nur der Konkurrent! Dies gilt besonders für die tetraploiden Sorten, von denen viele lediglich aufgrund der Zuchtmöglichkeiten zu sehr hohen Preisen gekauft werden. Viele dieser künstlich erzeugten Tetras sind schwierige Eltern. Im allgemeinen fehlt den Tetras noch die größere Viel-falt der diploiden Sorten. Aber wenn jemand das Neueste und Beste ausstellen will, besonders wenn er ein erfolgreicher Züchter werden will, so ist es not-wendig, die Kollektion der Taglilien auf dem neuesten Stand zu halten, gleich-gültig wie teuer das ist. Die meisten Amerikaner mit beschränktem Etat haben Tauschvereinbarungen mit ihren Freunden und Bekannten getroffen, eine Methode, die auch in anderen Ländern, wo weniger Liebhaber sind, befolgt werden könnte.

Wenn nun einmal eine neue Sorte eingeführt ist, so liegt der Preis außerhalb der Kontrolle der Züchter, besonders wenn sie ihre Pflanzen in Anbaugebiete verkauft haben, wo sich diese rapide vermehren, z. B. an der Golfküste. Händler, besonders kleine, unterbieten Einführungspreise — eine Methode, die

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Die Riesenhyazinihe, eationia eandicans Alfred Feßler, Tübingen

Die Riesenhyazinthe ist keine Neueinführung unserer Gärtner. Schon vor 100 Jahren erhielt sie das Gastrecht in unseren Anlagen. Bereits in der zwei-ten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die galtonia auf vielen Blütenrabatten vertreten. Von der wissenschaftlichen Botanik wird die Rfesenhyazinthe Galtonia candi-cans genannt. Sie trägt ihren Gattungsnamen zu Ehren des englischen Wissen-schaftlers Sir Francis Galton (1822 bis 1911), des Erforschers der südafrika-nischen Flora. Die Heimat der Galtonie ist das Kapgebiet, dessen Flora eine ganze Reihe von Zierpflanzen hervorgebracht hat. Der Volksmund hat für die Riesenhyazinthe auch die Namen Sommerhyazinthe und Kap-Hyazinthe geprägt. Die Galtonie gehört, wie die Hyazinthe, zur großen Familie der Liliengwächse. Mit der Gattung Hyacinthus hat die Galtonie allerdings wenig gemeinsam. Sie blüht im Hochsommer und kann, mit Einschluß des Blütenstandes, über einen Meter hoch werden. Ihr Doppelname, Tlyacinthus candicans, der vereinzelt,noch zu finden ist, ist nach dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Namengebung falsch. Die Riesenhyazinthen bilden, wie viele Liliengewächse, verhältnismäßig große, gelblichweiße Zwiebeln, die in der Gartenkultur wie Dahlien oder Gladiolen behandelt werden. Im Frühjahr kommen sie 10 bis 20 Zentimeter tief in den

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Boden, im Herbst werden sie wieder aus der Erde genommen und im Keller überwintert. In geschützten Lagen sind die Galtonien, trotz ihrer südafrikani-schen Herkunft, auch in unserem Klima unter einer Laub- oder Torfmulldedce frosthart. Winterschädigungen an den Zwiebeln treten gelegenlich in lehmigen, stark vernäßten Böden auf. Der Boden für die Riesenhyazinthen sollte deshalb durchlässig, humos und nicht zu nährstoffarm sein. In schweren Böden, die zu viel Herbstfeuchtigkeit aufgenommen haben, ist eine ganzjährige Kultur von galtonia nicht ratsam. Die Zwiebeln werden deshalb im Herbst herausgenom- men und im Keller in etwas Torf überwintert. Wenn es möglich ist, die Pflan- zen unter einer Frostschutzdedce mehrere Jahre im Freien zu überwintern, dann entwickeln die Galtonien ein Nest von Zwiebeln mit einem auffallend schönen Blütenflor. In guten Böden bringen die Pflanzen aus einer Zwiebel meist zwei Schäfte mit 10 bis 30 Blütenglocken. Die Farbe der Glocken ist ein zartes Weiß mit grün-lichem Llberzug. Aus überwintenen Zwiebeln sind schon im Juli/August die Kandelaber zu erwarten. Bei der Frühjahrspflanzung setzt der Blütenflor dagegen erst im August/September ein. Eine wesentliche Verfrühung der Riesenhyazinthen kann durch eine Vorkultur in Töpfen erreicht werden. Man legt im Spätwinter die Zwiebeln zu zwei bis vier Stück in Töpfe von 12 bis 14 Zentimeter Durch- messer und pflanzt sie später, nach den Eisheiligen, an Ort und Stelle aus. Bis zum Hochsommer beherrschen sie dann mit ihren weißen, überhängenden Blütenglodcen das Gartenbild. In trockenen Sommern kommen die Fruchtstände zur Reife und streuen ihre Samen in unmittelbarer Nähe der Mutterpflanzen aus. Die erste Saat, die im Herbst schon gekeimt hat, muß frostfrei überwintert werden. Samen, der vor Einritt der ersten Nadufröste noch nicht aufgelaufen ist, kann an Ort und Stelle überwintern. Die Sämlingspflanzen kommen dann nach zwei bis drei Jahren in Blüte. Auf den Schrnudcpflanzenbeeten des Botanischen Gartens Tübingen wird die Verwendungsmöglichkeit von galtonia candicans gezeigt. Von Einzelpflanzen und in Tuffs steigen ihre hohen Kandelaber zwischen der Begonia semper-florens - Sorte 'Organdy', Tagetes 'Spanischer Brokat' und 'Lemondrop', Helio-trop 'Marine', Salvia splendens - Sorten und Calceolaria integrifolia hoch. Als hervorargender Sommerblüher eignet sich die galtonia auch in Verbindung mit Stauden zur Belebung von Treppenaufgängen und niederer Mäuerchen, vor einer Gehölzgruppe und als Schnittblumen in hohen Bodenvasen. Zwang-los in den Garten eingestreut, wirken sie als prachtvolle Solitärstauden. Groß-artig kommen ihre weißen Blütenglocken auch vor einem dunklen Hintergrund zur Geltung.

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aufzuheben für nachträgliche Änderungen und Ergänzungen und mögliche spätere Verwendung.

III. Von der Registrierung zur Einführung

Jede Taglilie, die es wert ist, verkauft oder vermehrt zu werden, ist auch wert benannt und offlziel registriert zu werden. Es hat keinen Zweck sie als „ John's Rote Zuchtsorte" oder „Lamberes 3-25 C" in den Umlauf zu bringen, und noch weniger, verschiedene Pflanzen mit dem gleichen unregistrierten Namen. Seit 1955 besitzt die Amerikanische Hemerocallis-Gesellschaft die alleinige Registrierungsvollmacht für Hemerocallis. Die Gesellschaft arbeitet unter der Aegis des Internationalen Hortikultur-Kongresses und in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Internationalen Kode für Nomenklatur der kultivierten Pflanzen. Gleichgültig in welchem Lande eine Taglilie gezüchtet wird, die Pflanzen müssen formell bei dem Registratur der AHS registriert werden. Diese Funktion wird schon lange Jahre von W. E. Monroe, 2244 Cloverdale Drive, Baton Rouge, Louisiana, ausgeführt. Registrierungs-Formulare sind zu einem geringen Preis von dort erhältlich, und eine Registrierung kostet $ 5,00. Der Registrator veröffentlichte eine Aufstellung aller seit 1893 bis I. Juli 1957 registrierten Taglilien. Seitdem kommt jedes Jahr eine Zusatzliste zu diesem Buch heraus. In dieser Aufstellung sind angegeben: das Verfahren der Registrie-rung, eine Aufzählung der Züchter und Einführer, eine Liste der üblichen Ab-kürzungen und die neuesten Anmeldungen. Genau gesagt wird jede neue Pflanze namentlich aufgeführt, unter Angabe von Höhe des Blütenstieles, der Blütezeit, der Größe der Blüte, Beschreibung der Farbe, Lebensdauer der ein-zelnen Blüte, nacht-, tag- oder länger-blühend, Duft, Art und Farbe der Belaubung, zieht über den Winter ein oder bleibt immergrün, Sämlings-Nummer, Eltern, Züchter und, wenn bereits im Handel, den Namen des ver-mehrenden Betriebes und Datum.

Die formelle Registrierung erfordert das Anbieten einer registrierten Sorte in einem mit Datum versehenen gedruckten oder mechanisch vervielfältigten Katalog, Preisliste, Angebot oder anderer Veröffentlichung. Es sollte über-flüssig sein zu sagen, daß diese Einführung nur durch den Züchter oder seinen bevollmächtigten Agenten gemacht werden sollte. Diejenigen, die in dieser Hinsicht nachlässig waren — z. B. eine Gast-Pflanze einführten —, waren in der Vergangenheit eine Quelle vieler bitterer „Taglilien-Fehden".

Falls nun der Züchter es jedoch vorzog, auch das kleinste Stückchen in seinem eigenen Garten zu behalten, niemandem etwas davon anvertraute, so hat er

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nicht nur zur eigenen Freude züchtet. Ein guter Züchter muß eine instinktive Reaktion gegenüber den verschiedenen Sämlingen entwickeln, oder wenn ihm das fehlt, muß er das Urteil eines Menschen abwarten, der die Fähigkeit besitzt, kritisch zu betrachten und auszuwählen. Jedoch kann jeder die Höhe eines Blütenstieles, die Größe einer Blüte messen und aufschreiben, ob die Farbe lichtecht ist, sie die Sonnenbestrahlung verträgt, tag- oder nachtblühend ist, oder gar eine verlängerte Blütezeit hat, einmal hinriechen, ob die Blüte duftet, die Blütenknospen pro Stiel zählen und die Verzweigung betrachten. Aber selbst wenn alle diese Faktoren vollkommen sind und die Blüte selbst nicht anziehend ist, war die ganze Ausleseprozedur umsonst. Vor allem muß ein Züchter wissen, ob er das gleiche züchtet wie ein anderer und, was noch wesentlicher ist, ob er sich nicht selbst wiederholt. Diese Auswahl verlangt viele Stunden Arbeit in heißer Sonne und das Beobachten der Pflanzen mit „sehenden" Augen. Die Farbe jeder Taglilie neigt dazu, eine Serie von Farbüberlagerungen zu sein, mit denen das Licht faszinierende Spiele treibt. Das gleiche gilt auch für die Farbfotografie; sogar mit bester Ausrüstung und größter Sorgfalt — immer wieder kommen Farbabweichungen vor. Aus diesem Grunde muß der Züchter, der ein „getreues", die Farbe richtig wiedergebendes Dia sucht, sehr sorgfältig nachprüfen, ob alles stimmt, und vor allem, wenn die Blütezeit vorüber ist, nicht seine Dias mit der Wirklichkeit verwechseln. Es ist zwar absolut möglich, daß eine Taglilie niemals „wiederkehrt", eine ein-malige Schönheit am ersten Tag zeigte, die sie so nie mehr erreicht, wie sie sie im Sämlingsbeet zeigte. Der Züchter muß jedoch vor seinem geistigen Auge das Bild der tatsächlichen Blüte sehen und nicht seine Dias, wie prachtvoll diese auch immer sein mögen.

Obwohl es wie vorher erwähnt auch andere Gründe gibt, weshalb Taglilien-Blüten jeden Abend entfernt werden sollten, dürfte es dem Züchter einen besonderen Ansporn geben, denn dies ist die letzte Chance des Tages, noch einmal jede einzelne Blüte zu betrachten, zu sehen, was die Hitze des Tages und das Sonnenlicht, Wasser und Wind geleistet haben — im guten sowie auch im schlechten Sinne.

Wenn es die Zeit zuläßt, sollte der Züchter in diesen übervollen Tagen eine umfassende Beschreibung aller erfolgversprechenden Sorten anfertigen. Metall-Stäbe neben jedem auserwählten Blütenstiel helfen ihm seine Auslese zu markieren und machen es ihm hoffentlich später möglich, die richtige Pflanze und nicht die daneben auszugraben.

Im allgemeinen würde der Züchter auch daran gut tun, jetzt einen Entwurf der geplanten Registrierung auszufüllen für jede „würdige" Pflanze und diesen

Begonia grandis var. evansiana - eine winterharte Begonie

Alfred Feßler, Tübingen

Wer kennt sie schon, die winterharte Begonia grandis var. evansiana? Im Fach-handel kommt sie kaum zum Angebot. Denn nur wenige Gärtner wissen, daß ihre Knollen im Freien überwintern. Bisher glaubten viele Pflanzenliebhaber, daß sich die große Begoniengattung nur aus Zimmerpflanzen, Sommerblumen und Ballconkastenpflanzen zusammensetzt. Es ist überraschend, daß ausgerech-net eine Blattbegonie den Winter unter einer leichten Fichtendecke überdauert. Wer Mißerfolge bei der Anpflanzung dieser ICnollenbegonie hatte, lasse sich nicht entmutigen. Die häufigste Ursache für das Ausbleiben im Frühjahr ist in einer falschen Platzwahl zu suchen. Begonia grandis var. evansiana muß ge-schützt gegen die kalten Nord- und Ostwinde stehen.

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Wir siedeln diese winterharte Begonien-Art unter Sträudiern, im Windschatten von Gehölzstreifen und im Steingarten an. Durch eingestreutes Laub oder hohlgelegte Nadelreiser erhalten die Knollen eine Schutzdecke. Im Frühjahr ist darauf zu achten, daß beim Abdecken die jungen Triebe nicht beschädigt wer-den. Ende Mai entwickeln die Knollen eine lebhafte Vegetation. Um die Mutterpflanzen keimt ein ganzes Heer kleiner Bulbillen, die im Sommer in den Blattachseln gebildet werden und vor der Winterruhe abfallen. Die Kälte von mehr als 15 Grad Celsius hat den Pflanzen bisher nicht geschadet. Dabei darf man nicht vergessen, daß uns die milden Winter der vergangenen Jahre etwas verwöhnt haben. Periodisch treten alle 5 bis 10 Jahre strenge Fröste auf, die große Ausfälle verursachen. Es ist deshalb nicht ganz sicher, wie Begonia gran-

dis var. evansiana aus dem subtropischen China in kalten I.2gen den Winter übersteht. Man sollte sich durch einen Rüdcsdilag nicht entmutigen lassen, sondern sich so lange an diesen Knollenbegonien freuen, wie es die Natur erlaubt. Wo sich diese winterharten Begonien einmal angesiedelt haben, halten sie unter einer Winterdecke aus, vermehren sich und brechen selbst aus engen Steinfugen hervor. Ihre außerordentlich leichte Vermehrbarkeit durch Brut-knospen und Stecklinge läßt nach einem Katastrophen-Winter eine schnelle Ausbreitung wieder zu.

Begonia grandis var. evansiana ist eine Strauchbegonie mit schief herzförmigen Blättern, die in Schattenlagen von einer stahlblauen Patina überzogen sind. Auf ihrer Blattunterseite sind sie rot gefärbt. Im Garten werden die Pflanzen über einen halben Meter hoch. Im Hochsommer ist der obere Teil der Pflanzen sehr reich mit rosaroten Blüten besetzt.

obwohl sie niemals in den Handel kommen werden. Im allgemeinen muß er um so weniger Kreuzungen, insbesondere weniger Auskreuzungen durchführen, je besser und sicherer er ist im Aufbau seiner eigenen Blutlinien. Alle Pflanzen, die er auswählt, müssen noch im Sämlingsbeet auf Fruchtbarkeit getestet wer-den, denn es ist durchaus möglich, daß es bis zu 2 Jahren dauert bis eine Taglilie nach dem Umpflanzen wieder typische Blüten hervorbringt. Taglilien wachsen nicht gut im Schubkarren, wie mein alter Lehrmeister, der verstorbene Balcer Wynne, zu sagen pflegte!

Foto: Bruno Müller Prof. Dr. John Lambert am 20. Juli bei Gräfin Zeppelin in Laufen. v.l.n.r. Prof. Lambert, Gräfin Zeppelin, Frl. Busbach, Fr. Lambert

Die Auslese ist nicht ganz so einfach. Im großen und ganzen muß man ab-schätzen, wie der allgemeine Geschmack in einigen Jahren sein wird — d. h. natürlich nur, wenn man vorhat, die Pflanzen auf den Markt zu bringen und

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II. Vom Sämlingsbeet.zur Selektion

Um Platz zu sparen und die Arbeit zu verringern, graben wir unsere Sämlings-beete um und legen sie in Serien von 3 Reihen mit jeweils einem kleinen Weg zwischen diesen Dreierreihen an, damit wir leicht an jede Pflanze heran-kommen können. Der Abstand zwischen jeder dieser 3 Reihen ist ungefähr 20 cm. Die Pflanzen jeder Reihe haben voneinander einen Abstand von unge-fähr 25 cm. Vor jeder Kreuzung ist ein Etikett angebracht, durchlaufend nume-riert. Dies erleichtert das Auffinden der Pflanzen während der Blütezeit. Allen Pflanzen, die uns interessieren, geben wir eine alphabetische Vorsilbe zu ihrer Kreuzungs-Nummer, z. B. die dritte Pflanze aus der Kreuzung 3-25 würde 3-25 C sein, usw. Das ist besonders nützlich, wenn man Geschwister-Kreuzun-gen machen will.

Um die Feuchtigkeit zu halten und die Unkrautkeimung zu verzögern, bedecken wir alle Taglilienbeete mit Kiefernnadeln, die bei uns in Nord-Karolina das billigste Muldt-Material sind. Anderswo kommt anderes Mulch-Material zur Anwendung: Rinde, Trester, ausgedroschene Ähren, Salzheu usw. Was auch immer das Material sein mag, bedenken Sie bitte, daß Taglilien viel Wasser lieben und einen leicht sauren Boden vorziehen. Wann immer wir eine Taglilie verpflanzen, und besonders wenn wir junge Sämlinge aus dem Kaltbeet ver-pflanzen, verwenden wir ein Bewurzelungs-Hormon in wässriger Lösung. Der Handelsname ist „Transplantone". Es setzt sich aus Naphthylacetamid 0,02 0/0 und Vitamin B-1 0,01 0/0 zusammen. Später verwenden wir einen flüssigen Dünger, und wenn die Sämlinge gut angewachsen sind, einen wohlausgewoge-nen Handelsdünger mit Spurenelementen — den letzteren natürlich nur, wenn das Umpflanzen im Frühling oder Sommer erfolgt.

Im allgemeinen sehen wir die Sämlingsbeete nach dem ersten Frost nach und schreiben uns im Zuchtbuch auf, welche Sämlinge einziehen, welche immer-grün oder halbimmergrün sind. Das ist eine Information, die sehr wichtig für eine evtl. geplante Registrierung ist und die nur zwischen dem ersten Frost und scharfer Kälte herausgefunden werden kann.

Welchen Weg man auch immer bei der Züchtung der Taglilien gehen mag, des Züchters wichtigste Aufgabe ist die Auslese. Unter Hunderten, oft auch Tausenden von Sämlingen muß er entscheiden, welche hervorragend genug sind, um sie in seinen Test-Garten zu bringen und sie weiter zu beobachten. Mit etwas Glück wird er unter etlichen tausend Sämlingen einige vollendete Blüten finden, mehrere, die vollkommen werden könnten, wenn sie bessere Bedingungen vorfinden würden als im Sämlingsbeet gegeben sind, und noch andere, die es wert sind, in sein Zuchtprogramm aufgenommen zu werden,

Bemerkungen zur Gattung Sempervivum, der Haus oder Donnerwurz Hefintit Staigle, Tübingen

Foto: Hald

Wenn audi die Erzählung, bei einem Botaniker hätten Hauswurzrosetten, die zehn Jahre in einem Herbar lagen, nach dem Auspflanzen im Garten wieder Wurzeln geschlagen, ins Reich der Fabel gehört, so ist sie doch typisch für ein hervorragendes Merkmal der Pflanzengattung, die hier behandelt werden soll. Vorab einige botanische Einzelheiten über die Sempervivum. Diese Gattung gehört zur Familie der Crassulaceae, der Dickblattgewächse. Es sind Rosetten-

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stauden, die im Laufe der Zeit größere oder kleinere Siedlungen bilden. Sie werden in zwei Gruppen eingeteilt, die sich vorwiegend auf die Vermehrungs-arten beziehen. Die erste Gruppe, die Eusempervivum, umfaßt die Mehrzahl unserer Hauswurzarten. Sie bildet zur Vermehrung mehr oder weniger lange Ausläufer, an deren Enden sich neue Pflanzen bilden. Die zweite Gruppe, die jovisbarba, ist an Artenzahl wesentlich geringer. Ihr gehören jene Arten an, die sich durch Teilung der Rosetten bzw. Tochterpflanzen in den Blattachseln vermehren. Im Sommer, von Juni bis August, entfalten die Sempervivum auf fleischigen, beblätterten Stielen gabelästige Trugdolden mit sechs- bis achtzehnstrahligen, meist rötlichen oder gelblichen Blüten. Das Verbreitungsgebiet der etwa 30 Arten und nach hunderten zählenden Varietäten, Formen und Hybriden umfassenden Gattung erstreckt sich von den Pyrenäen über die Alpen, die Balkanländer und Kleinasien bis zum Kaukasus. Um nun aber auf die Einführung zurückzukommen, wollen wir uns näher mit den Lebensgewohnheiten und Erscheinungsformen der Hauswurzarten befassen. Erst einige Worte zu ihrem volkstümlichen Namen. Die Sempervivum gehören zu den ältesten „kultivierten" Pflanzen in Europa. Schon zu Zeiten Karls des Großen hatte man Kenntnis von ihnen; er empfahl seinen Pächtern, sie auf die Dächer der Häuser zu pflanzen, um sie so vor dem Blitzschlag zu schützen. Deshalb auch die Namen Donnerwurz oder Donnerbart.

Selbst in unserer Zeit findet man sie noch in ländlichen Gegenden, bei den Bauernhöfen, in Mauerritzen, auf Brunnenstöcken, Torpfeilern und an vielen anderen Stellen. Im Frühling, wenn sie die Sonne erwärmt, füllen sich die etwas schlaff und ledrig gewordenen Rosettenblätter mit Saft und neuer Kraft; die Rosetten über-zieht dann ein farbiger Glanz, und man kann ohne tlbertreibung sagen, daß sie mit vielen unserer Sdunudcpflanzen konkurrieren können.

Dank ihrer großen Anspruchslosigkeit kann sie sich rasch verbreiten. Dort, wo sie nicht gestört wird, wächst sie trotz magerster Bodenbeschaffenheit und den Unbilden der Witterung zu schönen Familien heran. Außer den beiden Vermehrungsarten, durch Ausläufer und durch Teilung der Rosetten bzw. Tochterrosetten, ist natürlich auch eine Samenvermehrung mög-lich. Wenn auch die beiden ersteren im allgemeinen genügen, um den Bedarf an neuen Pflanzen innerhalb kurzer Zeit zu decken, reizt der reichlich gebildete Samen zur Aussaat, was auch ohne Schwierigkeiten zu neuen Pflanzen führt. Dabei ist zu bedenken, daß die überwiegende Zahl aller Sempervivum unter-

einander kreuzt. Aus den Samen kann man dann nicht mehr die Pflanze bekommen, auf deren Vermehrung man ursprünglich bedacht war.

Sand, kompostiertem Kuhmist und Torfmull zu gleichen Teilen als Pflanz-medium. Die Kistchen werden in das Kaltbeet gestellt und regelmäßig gegossen, bis die Keimung beginnt. Die Sämlinge werden dann in Gartenbeete vereinzelt und je nach Wetterlage im Herbst oder im folgenden Frühling ausgepflanzt.

Die zeitraubendste Arbeit habe ich hier weggelassen: die Aufzeichnungen. Sorgfältig .ausgeführte Aufzeichnungen sind wesentlich für alle, deren Ziele wissenschaftlicher Art sind und höchst wünschenswert für alle anderen, denn wenn man die Blutlinien nicht kennt, sind systematische Anzucht, Auskreuzun-gen usw. nicht möglich.

Die einzelnen Züchter verwenden verschiedene Methoden. Ich persönlich schreibe jede Kreuzung in einem Kontrollbuch auf, gebe Datum der Bestäubung an, dann das Jahr und die Nummer der Kreuzung und natürlich Mutter- und Vaterpflanze — also 1. Juni 1973 (197) 3-25 'Nancy Lambert' x 'Dorothy Lambert'. Diese Angaben schreibe ich auch in abgekürzter Form auf ein kleines Pappetikett mit Schnürchen und befestige dieses an der Basis der bestäubten Blüte, wie z. B.

Am Ende des Tages entferne ich systematisch alle unbestäubten Blüten. Liber-flüssige Kaspeln reduzieren die Größe der folgenden Blüten, außerdem sehen die Taglilien-Blüten von gestern bestenfalls unappetitlich aus.

Kapseln und Etiketten werden zusammen geerntet und in kleine Pappbecher gelegt, bis sie gepflanzt werden können. Normalerweise trage ich die frucht-baren Kreuzungen als endgültige Eintragungen in das Zuchtbuch ein. Ich lasse die unfruchtbaren Kreuzungen aus und gebe neue Nummern. Diese neuen Nummern bleiben dann bei der betreffenden Pflanze auf ihrem Weg vom Pflanzen des Samenkornes bis zur Registrierung. Unsere Samenkistdien sind aus Eichenlatten; 58 cm lang, 8 cm breit und 1 cm dick, ergeben sie Kistchen, die 58 x 48 x 8 cm groß sind. Sie haben Zwischenräume für die Drainage, die wir mit einer dünnen Schicht Stroh oder mit Kiefertmadeln bedecken. Das Kistchen wird mit der Erdmischung gefüllt und mit einem Lineal in 16 Furchen unterteilt mit ungefähr 2 cm Abstand. In der oberen linken Ecke beginnend, legt man nun Korn um Korn einer Kreuzung hinein, jeweils mit einem ca. 12 cm langen hölzernen Etikett am Anfang, auf dem die Nummer der Kreu-zung und die beiden Eltern angegeben sind. Später, nach dem Vereinzeln, wird die gleiche Information auf größere hölzerne oder vorzugsweise Metall-Eti-ketten geschrieben. Die Samenkörner werden mit etwas Erde und Vermilculit bedeckt, letzteres um. Auswaschen zu verhindern, die Feuchtigkeit zu erhalten und die Keimung des Unkrautes zu verzögern. Ein Kistchen, auf diese Art bepflanzt, kann bis zu 25 Kreuzungen aufnehmen.

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der gemeinsame Nenner für alle Züchter, ab nun ihre Richtung wissenschaftlich, ästhetisch oder eine Kombination von beiden ist. Es gibt nichts Schöneres als dieses erste Entzücken, und die unter uns, die das erlebt haben, können nur diejenigen, die das noch nicht kennen, dazu ermutigen, es mit ihnen zu teilen.

Taglilien-Züchtung ist tatsächlich sehr einfach, und die Wachstumseigenschaf-ten der Taglilien sind so, daß man die Resultate des „Bastelns" in einem Mini-mum von 1 Jahr oder einem Maximum von 3 Jahren, je nach Klima, Boden, Wachstums- und Kultivationsmöglichkeiten, sehen kann. Es ist zwar nicht ganz so einfach wie ein ältliches Fräulein vor einigen Jahren meinte: „Man bekommt eine neue Taglilie, wenn man 2 Samenkörner in ein Pflanzloch legt." Wahr-scheinlich sind dann 4 Körner notwendig, wenn man eine tetraplaide Taglilie will — aber dennoch: sehr einfach! Macht man eine Kreuzung ist es die Hauptsache, daß man den Blütenstaub von einer Blüte nimmt und ihn auf den Stempel einer anderen Blüte tupft; im allgemeinen von einer anderen Sorte. Selbstbestäubung ist ungewöhnlich. Der Blütenstaub muß pulverig und fertil sein, das bedeutet im allgemeinen, daß Bestäubungen am frühen Morgen durchgeführt werden sollen. Nur gold-farbener Blütenstaub sollte verwendet werden; weißer Blütenstaub ist hart und unfruchtbar. Gleicherweise muß die Mutterpflanze Samenkapseln ansetzen, die auch fruchtbare Samen bringen, allerdings kann nur Erfahrung dies mit einiger Gewißheit sagen. Einige Sorten sind unfruchtbar, andere setzen nur Kapseln an, wenn sie am Vorabend, ehe sich die Blüte öffnet, bestäubt wurden. Hierfür öffnet man sorgfältig die Knospe und bestäubt den Stempel mit Blütenstaub, der für solche Zwecke im Kühlschrank in einem Schächtelchen aufbewahrt wurde. Fast alle nachtblühenden Sorten müssen auf diese Art bestäubt werden, ebenso wie die meisten der großblumigen Gelben, die während der Nacht aufgehen und morgens voll geöffnet sind. Nehmen wir an, daß nach der Bestäubung kein Regen oder keine extreme Hitze eintritt, dann wachsen während der nächsten paar Stunden die Pollen-körper durch die 3-4 Pollenröhren hindurch, die den Stempel bilden. Manch-mal bilden sich keine Kapseln, manchmal fällt die kleine Kapsel ab, das ist sehr häufig bei extremen Wetterbedingungen, aber im allgemeinen sollten sich voll entwickelte Samenkapseln auf ungefähr 40 Prozent der dipl oi den bestäubten Taglilien bilden, natürlich nur, wenn man nicht jede einzelne Blüte bestäubt hat. Die Kapseln sind reif, wenn sie anfangen zu trocknen und sich oben Risse bilden. Taglilien-Samen haben ungefähr die Größe von Trauben-kernen, sind aber glänzend und schwarz. In meiner Gegend (Nord-Karolina) pflanzen wir im allgemeinen die Samen gleich nach der Ernte in Holzkistchen. Wir verwenden eine Mischung aus

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Die Semperviven setzen sich in Felsritzen fest. Man kann sie selbst an den trockensten Stellen finden, wo keine andere Pflanze diese Trockenheit, verbun-den mit großer Winterkälte, aushalten würde. Sie können Tiefsttemperaturen von minus 30° C aushalten. Was sie verlangen, ist vor allem ein sonniger oder zumindest recht heller Platz und kein nasser Standort. Sie sind dazu geschaf-fen, die dürrsten, engen Ritzen der Trodcenmauern mit ihren Rosettennestern zu füllen und die Löcher von Tuff- und Kalkfelsen zu besiedeln. Kleine Böschungen lassen sich ebenfalls im Steingarten mit dichten, teppichbildenden Arten festigen. Auch vor einem Südfenster oder auf dein Balkon in Töpfen, Schalen oder Kistchen erfreuen sie uns mit ihren vielfältigen Formen und Farben.

Das Wenige, was sie zu ihrem Wohlbefinden benötigen, ist ein gelegentliches Umpflanzen (ca. alle zwei Jahre) und trotz ihrer sprichwörtlichen Trocken-resistenz ab und zu eine Wassergabe. Dabei müssen wir darauf achten, daß wir einen guten Wasserabzug schaffen. Es empfiehlt sich, die Töpfe zu einem Viertel mit Kies zu füllen und darüber das Erdgemisch aus einem Drittel Kompost- oder Blumenerde, einem Drittel Landerde und einem Drittel grobem Sand zu bringen. Legt man auf natürliche Farben, Formen und Größenverhält-nisse Wert, sollte man vor allen Dingen mit Stidcstoffdüngern sehr sparsam sein.

Wie schon erwähnt, begnügt sich unsere Hauswurz mit den dürftigsten Nah-rungsverhältnissen. Kommt sie aber in einen nahrhaften Gartenboden, so kön-nen besonders die Sempervivum-tectorum-Formen zu Größen von zwanzig Zentimeter Durchmesser heranwachsen.

Nun wollen wir uns noch einen kleinen Uberblidc über die kulturwürdigsten Arten verschaffen. Dabei muß bemerkt werden, daß die Gattung Sempervivum eine der kritischsten und am schwierigsten zu bestimmenden Staudengattung ist, zumal sich zahllose Hybriden in Kultur befinden. Doppel- und gärtnerische Phantasienamen vergrößern zusätzlich noch den Wirrwarr der Benennung. Wir beginnen mit der Gruppe der rotblühenden Eusempervivum. Hierher gehören die wohl am stärksten verbreiteten Arten: Sempervivum aractnoideum,

die Spinnweb-Hauswurz, mit den beiden Unterarten glabrescens und tomen-

tosum und vielen Hybriden wie 'Rheinkiesel'; ferner Artbastarde wie S. aracb-

noideum x S. tectorum 'Jubilee' und viele andere mehr.

Sempervivum montanum, stumpfgrüne 3-4 cm große Rose a, rasenbildend,

dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Auch diese Art ist an vielen Hybriden betei-ligt, die aus S. montanum x S. aracbnoideum, S. montanum x S. tectorum,

S. montanum x S. wulfenii hervorgegangen sind. 4/73 - VIII

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Sempervivum tectorum, Hauswurz. Sie ist die Art, zu der wohl annähernd 80 Prozent aller in Kultur befindlichen Semperviven gehören. Sie stellt die größten Exemplare und ist in Form und Färbung ungeheuer variabel. An den meisten unserer Namenssorten, z. B. 'Othello', 'Commander Hay', 'Seerosen-stern' und ca. 40 anderen Hybriden ist sie beteiligt. Außerdem sind viele Sempervivum-Arten nichts anderes als Synonyme für Sempervivum tectorum.

Von den gelbblühenden Eusempervivum sind zu nennen: Sempervivum grandi-florum und ruthenicum, das sehr schön gezeichnete und seltene S. pittonii und schließlich das stark behaarte kugelige S. ciliosum. Zum Abschluß dieser Gruppe das in Kultur nicht ganz einfach Zu pflegende Sempervivum wulfenii mit seinen graugrünen Blättern, die im Herz der Pflanze spitzkegelig zusam-menstehen und häufig rot gerandet sind. Auch diese Gruppe ist wiederum an vielen Hybriden beteiligt.

Zum Schluß die dritte Gruppe, die jovibarba. Sie blühen alle gelb. Hier haben wir zuerst jovibarba (Sempervivum) heuffelii, die einzige Art, die sich durch Kopfteilung vermehrt und wohl eine der interessantesten Wildformen ist. Es folgen jovibarba allionii, 7. birta, 7. sobolifera und 7. arenaria. Sie bilden in den Blattachseln Tochterrosetten an hauchdünnen Fäden. Wenn sie groß genug sind, fallen sie von der Mutterpflanze herunter und wachsen selbständig weiter. Durch diese Vermehrungsart entstehen dichtgeschlossene Pflanzenteppiche.

Es sei mir nun noch gestattet, eine Bemerkung zur Kulturwürdigkeit zu machen. Für den Gartenliebhaber genügen die vorgenannten Wildformen in Verbindung mit einigen wenigen Varietäten und den ca. 50 Namenssorten, welche in den Staudengärtnereien erhältlich sind. Damit läßt sich eine schöne und interes-sante Sammlung zusammenstellen. Dem Sammler, der sich darüber hinaus intensiv mit den Sempervivum beschäftigen will, sei das Buch „An Account of the Sempervivum Group" von L. R. Praeger, herausgegeben von J. Cramer und H. K. Swann, empfohlen.

Zuchi, Auswahl und Verkauf uon diplaiden Jagtitien Dr. John R. Lambert, Jr.

(Aus dem Englischen übersetzt von Waltraud Busbach, Nürnberg)

Einleitung

Es ist durchaus möglich, daß ich hier das Offensichtliche wiederhole, aber trotzdem hoffe ich, daß einige der Methoden, die ich hier beschreibe, informativ und nüzlich für unsere europäsdien Freunde sind. Wir versuchen hier eine systematische Beschreibung der besten Verfahren von Kreuzung, Registrierung und Einführung von neuen Taglilien-Sorten. Die deutsche Libersetzung wurde von Frl. Busbach, einer Taglilienliebhaberin aus Nürnberg, angefertigt.

1. Von der Bestäubung zum Samenkorn und zum Einpflanzen

Obwohl der Genus Nemerocallis nicht in der westlichen Hemisphäre zu Hause ist, wurden doch die meisten Kreuzungen von Taglilien während des letzten Vierteljahrhunderts von Amerikanern ausgeführt, wovon die meisten, mit weni-gen beachtenswerten Ausnahmen wie der verstorbene Dr. A. B. Staut, Ama-teure waren, die im Hausgarten arbeiteten. Einige hatten rudimentäre Kennt-nisse von Vererbung und Hortikultur und machten „wissenschafdiche Kreuzun-gen". Aber viele taten das nicht, sondern kreuzten aus ästhetischen Gründen. Tatsächlich verdanken wir beiden Gruppen die Verbesserungen, die, insgesamt gesehen, die moderne Taglilie darstellen.

Obwohl ein großer Teil des gegenwärtigen Enthusiasmus durch die Entwidc-lung von neuen und reineren Farben stimuliert wurde, waren nur wenige der wohlbekannten Züchter nur eom Farblichen her motiviert. Form, Substanz, Oberfläche und allgemeines Wachstum waren Hauptprobleme, und die großen „Durchbrüche", wodurch besondere neue Eigenschaften auftauchten, ereigneten sich wohl mehr durch Zufall als durch Planung. Diese verhalfen zum Fort-schritt auf allen Gebieten, nicht nur allein auf dem Farb-Sektor.

Da so viele verschiedene, individualistische Züchter sich damit befaßten, von denen jeder seinen eigenen Weg ging, sind genetisch „reine" Blutlinien — außer bei den Wildformen — schon längst verschwunden. tlberraschungen sind heute das Hauptmerkmal der Taglilien-Zucht — und keine kleine Freude der Züchter. Das Vergnügen, im frühen Morgenlicht in den Garten zu den Taglilien-Sämlin-gen zu gehen, um zu sehen, was wir mit der Hilfe Gottes und der Natur produzierten, ist für die meisten von uns der eigentliche Antrieb zum Züchten,

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Kleine unb große Stauben probleme

Alfred Feßler, Tübingen

Iris fast im Suppentopf!

Unser Mitglied Frau Frank aus Puttgarden schreibt, daß sie von einem Blumenfreund im Ausland einige Iris erhalten hätte. Nach durchstandener Aufregung mit dem Zoll, der die Iris nicht freigeben wollte, landeten diese glücklich mit der übrigen Einkaufstasche erst mal in der Küche. Die Tochter hatte das Kochen übernommen, sie selbst im Garten. Plötzlich ein Ruf aus dem Fenster: „Mami, soll ich den komischen Porree auch mit in die Suppe tun?" „Ja, mach' alles mit rein!"

Bei der weiteren Gartenarbeit kam es mir plötzlich in den Sinn: Was hat sie gefragt... ? Komischer Porree, komischer Porree... ?! — Um Gotteswillen, die Iris!

Sie glauben nicht, wie schnell ich in die Küche geflitzt bin. Da lagen sie noch, sauber gewaschen und geputzt, aber noch nicht zerschnipselt!

Inzwischen haben sie schon prächtig geblüht!

Der Italienische Aronstab (Arum italicum) erscheint bereits im Herbst mit seinen Blättern. Vor den kalten Winterwinden läßt sich das saftgrüne Laub nur durch eine Bodenbedeckung mit Tannenzweigen schützen.

Astilben, die mit ihren Wurzeln aus dem Boden herausgewachsen sind, füllt man zwischen den Pflanzen mit einem nahrhaften Humusboden auf. Wenn der Boden ständig feucht gehalten wird, können sie die volle Sonne vertragen.

Die Bambusgräser, das Pfahlrohr und das Pampasgras verlangen einen guten Winterschutz. Im Herbst sind deshalb die Wurzelballen mit Laub, Stroh oder Stalldung abzudecken. Während die Triebe der Bambusgräser nicht entfernt werden dürfen, schneidet man die Halme des Pfahlrohrs und der Pampas-gräse-r im Frühjahr kurz über dem Boden ab.

Die winterharten Chrysanthemen vertragen keine hohe Bodennässe. Deshalb sind die Ausfälle in milden, aber nassen Wintern so groß. Auch die Boden-auswahl spielt eine große Rolle. In leichten Gartenböden können die Pflanzen im Freien stehen. In nassen Lehmböden ist es dagegen ratsam, die Chrysan-themen nach der Blüte auszugraben und in Kisten, Eimer oder Töpfe zu pflanzen. Man bringt sie in einen frostfreien Raum zur Uberwinterung. Im Frühjahr pflanzt man die Chrysanthemen unmittelbar nach Vegetationsbeginn wieder in den Garten.

Von der Hacquetia epipactis werden die Winterfröste ohne Schaden über-standen. Nur in sonnigen und schneelosen Lagen zeigt die Pflanze Frostschädi-gungen. Sie wird deshalb sehr gerne unter schattenspendenden Laubgehölzen angepflanzt. Ein lehmiger Humusboden erleichtert der Pflanze das Wachstum. Die 10 bis 20 Cm hohe 7-facquetia tritt im April/Mai als erster Doldenblütler des Jahres auf. Die köpfchenartigen Blüten gewinnen durch gelbgrüne Hoch-blätter an Intensität. Man kann die Tracquetia ohne Einschränkung für ab-sonnige Plätze empfehlen.

Die Heuchera-Arten vertragen schneelose Winter sehr schlecht. Deshalb ist ein Frostschutz aus Fichtenreisern erforderlich.

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Die Johanniskraut-Arten sollte man vor allzu rauhen Winden schützen. In schneelosen Wintern ist deshalb eine Fichtenreisigdedce unerläßlich.

Bei den Freilandgloxinien (7ncarvillea delavayi) ist in ungünstigen Lagen ein Winterschutz empfehlenswert. Man sollte sie deshalb acht Zentimeter tief setzen. In einem kalkhaltigen, durchlässigen und nahrhaften Boden entwickeln sie sich zu interessanten Gartenstauden.

Die Lichtnelken (Lychnis) leiden im Winter unter stauender Nässe. Wenn die Pflanzen in einem humosen und sandigen Boden stehen sowie im Herbst gut ausreifen können, dann bringen sie im nächsten Jahr eine reiche Blüte.

Die Scheinmohn- (Meconopsis-) Arten sind nur an windgeschützten, leicht beschatteten Plätzen ausdauernd. Sehr wichtig ist, daß man die Samenkapseln sofort nach der Blüte abschneidet. Dadurch kräftigt sich der Wurzelstock. Trotz-dem sollte man darauf achten, daß die Meconopsis im Spätherbst und im

Winter trocken stehen.

Tricyrtis, die Krötenklie, ist eine außergewöhnliche Blütenstaude für den Garten des Liebhabers. Vor Einbruch der kalten Herbstfröste beginnt ihre Blütezeit. Im 'Weinbauklima und an gut geschützten Stellen hält die Pflanze ohne Winterschutz im Freien aus. Als Schattenpflanze ist sie auf sehr lauberde-oder torfmullhaltigen Böden kaum zu ersetzen.

Junge Königskerzen (Verbascum) müssen etwas ge5chützt überwintern. Sie bevorzugen einen warmen und sonnigen Gartenplatz. Am schönsten kommen sie zwischen niederen Bodenbededcern, vor Nadelbäumen und dunkelroten Laubgehölzen zur Geltung. Einmal gepflanzt, säen sich die Königskerzen immer wieder aus.

Sind „Sandmenschen„ wirklich so arm dran oder sind sie selbst daran schuld?

Dr. med. vet. Fritz Ewald, Leiferde

„Was soll ich eigentlich in Lüneburg im November, da wird doch nur über Lilien geredet. Von 7ris wollen die hier im Norden doch nichts wissen. Nur Lilien!" So meine Frau. Und ein andermal: „Wenn man die Nachrichtenblätter liest, meint man, nur südlich der Mainlinie wachsen und blühen 7ris. Wie kommt das eigentlich?" Achselzucken meinerseits.

An der fehlenden Liebe zur Bartiris kann es hier im Norden nicht liegen, das beweisen ja die Hamburger. Werden viele vielleicht dadurch vom Pflanzen der Iris abgehalten, weil so oft geschrieben, gesprochen und gedacht wird, die Bartiris brauche einen kräftigen Lehmboden?

Wir — d. h. in erster Linie meine Frau — haben es jedenfalls vor einigen Jahren mit den Bartiris, den Sibiricas und anderen Spedes versucht, und seitdem ist Anfang Juni die Irisblüte Höhepunkt des Gartenjahres. Und wenn man dann noch von „Lehmleuten" so „halbtote" Iris zur Pflege erhält, dann kann man nur jedem Heidebewohner zurufen: Pflanze Iris!

Rhizomfäule, auch bei den neuesten aus den USA importierten Sorten, trat nur auf, wenn die Horste zu dicht geworden sind. Hier hilft dann meist ein Ausschaben und Darüberstreuen von Antibiotika. Meist im zweiten, spätestens jedoch im dritten Jahr lassen die Bartiris trotz intensiver Volldüngergabe mit dem Blühen nach. Wir sind deshalb dazu übergegangen, die Bartiris — auch die neu aufgepflanzten — alle zwei Jahre zu teilen und neu zu setzen. Diese Arbeit ist man dem mangeren Sandboden schuldig.

Ganz oben in der Liste der Blüh- und Vennehrungswilligen stehen: 'Ultra-poise', 'High Above', 'Winter Olympics', 'Debby Rairdon', 'Stepping Out', 'Milestone' (dazu noch besonders regenfest), 'Mary Randall', 'Pacific Pano-rama', 'Allegiance', 'Amethyst Flame' und 'Rippling Waters', um nur einige neuere Sorten zu nennen. Den Kaliforniern 'Dodge of Venice' und 'Lusty Song' ist es wohl bei uns zu kalt. Wohl wachsen die Horste, doch läßt die Blühwilligkeit sehr viele Wünsche offen. Auch 'Goldene Acht', 'Segelfalter' und 'Miss Indiana' haben sich bisher noch nicht bewährt.

Vielleicht noch eine Besonderheit, die auf den Sandboden zurückzuführen ist: Nach der ganz oberflächlichen Pflanzung ziehen sich die Rhizome so tief in die Erde, daß sie ganz von ihr bedeckt sind.

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waren zu sehen, wahrscheinlich handelte es sich um Allium pulebellum. Zwi-schen dichten Sträuchern blühten im Schatten duftende zartrosa Cyclamen. Auerwild flog erschreckt hoch, es wird wohl hier sonst selten von Menschen gestört. Trockene, hüfthohe Grasflächen wechselten mit Gestrüpp. An Brom-beersträuchern konnte genascht werden. In einer niederen Grasfläche fanden wir das Ziel unserer Wünsche, einen großen Stock von 7ris sintenisii. Obwohl nicht blühend, unverwechselbar in ihrem Habitus, die derben, schmalen Blätter der Zwergspurias. Es ist die niederste Art, die Blätter und Blüten formen eine Halbkugel, wobei die Blüten frei über den Blättern stehen. Jetzt waren es natürlich die Fruchtkapseln in ihrer typischen Form. Sie wurden als erstes für die Samentauschaktion geerntet, und dann wurde in dem von der Hitze hart-gebrannten roten Lehm gegraben. Es kostete viel Schweißtropfen, bis der Ballen freigelegt war. Endlich war es geschafft. Im Hotel angekommen, kamen feuchte Papiertaschentücher um die Wurzeln und die gesamte Pflanze in eine Plastik-tüte. In dieser Verpackung wurde sie neben anderen Pflanzen im Auto verstaut. Einige Tage später versuchte ich in der Nähe des Schwarzen Meeres 7ris mellita zu finden. In den Literaturhinweisen hieß es: wächst in den Eichen-wäldern in der Nähe von Varna. Die niederen Eichenwälder waren leicht zu finden, doch mit der gewünschten 7ris mellita war es nichts. Eine Arabis-Art war in Felsspalten zu finden, auch £ydhnis coronaria und Euphorbia myrsinites kamen dort öfter vor. Unerwartet stießen wir wieder auf 7ris sintenisii. Sie scheint auf der gesamten Länge des Balkangebirges (600 kin) zu Hause zu sein. Trotz des völlig anderen Standorts unterschied sie sich durch nichts von den Pflanzen aus größerer Höhe. Obwohl 7ris sintenisii eine ansehnliche Pflanze ist und im Steingarten sehr gut wirkt, war sie in keinem bulgarischen Garten zu finden. Wir selbst waren natürlich froh, unsere Pflanzen und vor allem lris sintenisii über die vielen Grenzen gut heimgebracht zu haben. Ich hoffe nun, daß das mitgebrachte Exemplar im kommenden Jahr auch im eigenen Garten blühen wird.

Auf „Pflanzen-Safari" im Norbkaukasus

Rudi Schlamm, Quedlinburg

Der Kaukasus, ein geheinunsumwobenes Gebirge, den Menschen Jahrhunderte lang abwehrend und verschlossen, mit einer interessanten Fauna und eben-solcher Flora, in den letzten Jahren mehr als jedes andere Gebirge den Tou-risten erschlossen, sollte unser Urlaubsziel sein. Welchen Pflanzen- und Lilien-freund reizt es nicht, die Heimat der schönen Cilium monadelphum zu sehen. Nach einigen Informationen durch Bekannte und Freunde, welche schon den

Zentralkaukasus bereist hatten, wurde das Reiseziel Elbrus festgelegt. Unter-halb des Elbrus im Baksantal entstand 1966 das Berghotel Itkol, dem 1968 das ca. 10 lcm entfernte Hotel Asau folgte. Beide Hotels liegen in ca. 2200 in Höhe und sind als Ausgangspunkte für Bergfahrten und Wanderungen bestens geeignet. Bei Asau ist eine Seilbahn, die zum Elbrusgletscher führt und weiter bis zum ewigen Eis gebaut wird. Zur Zeit geht sie erst zum alten Rundblick in 3100 m Höhe. Am Fuße des Tscheget-ICara-Baschi stehen zwei Sessellifts bereit, mit denen man auch bis auf 3050 m Höhe fahren kann.

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Wir, d. h. meine Freunde und ich, flogen Ende Juni 1971 von Berlin über Moskau zu der Stadt der fünf Berge, Pjlatigorsk, einem alten russischen Kurort nördlich des Kaukasus. Pjlatigorsk ist seit über 100 Jahren bekannt durch seine kohlensauren und schwefelhaltigen Quellen und durch den russischen Dichter Michail Lermentow, der im Alter von 27 Jahren im Duell fiel und in Pjlatigorsk begraben wurde. Man kann sein Grab und ein kleines Museum besuchen.

Bei unserer Landung auf dem Flugplatz Pjlatigorsk erregten unsere Aufmerk-samkeit viele weiße Blüten. Links unctrechts der Startbahn standen am 30. Juni schon einige tausend Ornithogalum in voller Blüte. Leider war es nicht möglich, eine Pflanze zur Bestimmung zu entnehmen. Dieses Ornithogalum ist auch in der näheren Umgebung der Stadt und dem nächst höheren Berg Masdiok nicht selten.

Am nächsten Morgen ging es im Bus unserem Ziel entgegen. Schon nach ca. zweistündiger Fahrt erreichten wir das Baksantal und fuhren am Ufer des Flusses dem Elbrus entgegen. Die kaukasischen Busfahrer sind auf den nicht sehr breiten Straßen mit Gaspedal und Hupe Meister im Fahren. Hindernisse scheinen sie nicht zu kennen, vielleicht haben sie auch einen sechsten Sinn in der Wahrnehmung? In flotter Fahrt erreichten wir nach 3 Stunden Fahrzeit den einzigen größeren Ort im Baksantal, die Bergarbeiterstadt Tyrnyaus. Hier fanden Geologen 1934 Molybdän, und innerhalb weniger Jahre wurde aus einem kleinen Ort eine Stadt von 70 000 Einwohnern. Nach Fahrt von weite-ren zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, Itkol. An dieser Stelle ist das Baksantal 300 m breit. Der Gebirgsfluß, die Straße und das Hotel teilen sich den wenigen Platz. Links und rechts steigen dann die Berge 3000 m steil nach oben.

Der dem Hotel am nächsten liegende Berg oder Hang war eigentlich der Interessanteste. Wie alle Berge im Hochgebirge, sah er harmlos und friedlich aus, nahm aber, wenn man sich an ihm versuchte, kein Ende. Es lag vielleicht auch daran, daß man ständig etwas Neues sah. Bei Beginn des Aufstiegs konn-ten wir die üblichen alpinen Wiesenpflanzen, aber auch vieles, was bei uns selten oder gar nicht vorkommt, betrachten. Sehr häufig war die Propheten-bhune, Arnebia ectioides, eine Boraginaceae mit gelben Blütenblättern mit je einem braunen Punkt darauf, welcher später blasser wird und zum Teil gänz-lich verschwindet. Sehr hübsch waren auch die verschiedensten Läusekräuter, Pedicularis. Sie waren in Gelb, vorherrschend aber auch in verschiedenen Rottönen vorhanden. Leider sind es keine Gartenpflanzen, da sie zum Keimen eine Wirtspflanze brauchen. Jedoch sind Blüten und Blätter von einmaliger Schönheit. In größeren Höhen fanden wir dann auch die ersten Scutellaria. War es nun unsere heimische alpina oder war es etwas anderes? Vom Wuchs

Wir suchten Iris sintenisii! Fritz Kühlein, Bindlach b. Bayreuth

Wildpflanzen am Heimatstandort suchen, hat für den Pflanzenfreund immer einen besonderen Reiz. Diesmal ging es um. Iris sintenisii. Wir befanden uns etwa im Zentrum von Bulgarien. Die fruchtbare Thralcisdie Ebene mit den großen Obst- und Gemüseflächen war durchquert und das nördliche Balkan-gebirge erreicht Das knapp davor liegende bekannte Tal der Rosen war zu dieser Zeit im September ohne besonderen Reiz. Das Rosenöl wird aus der nur einmal blühenden Rosa damascena 7vtiII. gewonnen, die im Frühling blüht. Große Flächen sind auch mit Lavendel bedeckt zur Gewinnung von Lavendelöl. Steil windet sich die gutausgebaute Straße zum Sipka-Paß. Das eindrucksvolle Denkmal mit den riesigen in die Ebene blidcenden Broncelöwen und der immer lodernden Flamme steht an der höchsten Erhebung und erinnert an den Sieg der Bulgaren und Russen 1877 über die Türken und die Wiedergründung des bulgarischen Staates. In alten Stellungen stehen Feldhaubitzen zur Erinnerung. Für den Pflanzenfreund sind aber die dazwischenstehenden Verbascum-Pflan-zen, die eine extrem tiefgelbe Blütenfarbe haben, viel interessanter. Leider konnte ich die Art nicht bestimmen.

Sanft führte die Straße abwärts nach Norden. In einer engen Schlucht war dann das Tagesziel, das Drianovo-Kloster, erreicht, beziehungsweise das kleine Balkantourist-Hotel. Viel zu bieten hatte das Kloster nicht, und schnell machten wir uns, meine Frau und ich, zu einer Pflanzenexkursion fertig. Wanderschuhe, Stock, Photapparate, Handspaten und Plastikbeutel wurden hervorgeholt. Die Bahnlinie auf der einen Seite der Schlucht wurde überquert, und steil ging es die Hänge in der heißen Nachmittagssonne hoch. Bald sahen wir die ersten 7-relleborus, tiefgelb blühende Centaurea, über allerlei Sträucher rankte Cle-matis tangutica mit ihren dekorativen Fruchtständen. Natürlich blühte im Spätsommer nicht mehr allzu viel, aber dem geübten Auge genügen oft Frucht-stände und Blätter zum Bestimmen. Da waren Daphne-, gentiana- und Dianthus-Arten, Fruchtstände von Muscari zeugten von der Frühlingsblüte. Die Zwiebeln saßen ziemlich tief im Boden. Auch die Uberreste von Allium

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Beschreibung der Pflanze: 15-30 cm hoch. Dünne und harte Rhizome. Die Blätter sind wintergiin, lineal, zugespitzt ca. 0,5 cm breit. Immer schmäler als bei Iris graminea. Stengel etwas kürzer, meist zweiblütig, vereinzelt auch ein-und dreiblütig. Blüten sind sehr schlank. Die eigentliche Grundfarbe der Hänge-blätter ist weiß, die von kräftigen, violetten Adern durchzogen ist. Die Dom-blätter sind dunkelviolettblau. Kronröhre (Perigonröhre) länger als bei 7ris graminea. Die Hüllblätter (Spathen) sind gekielt. Chromosomen: 2 n = 16.

Wichtigste Unterscheidungsmerkmale: Gegenüber anderen Zwergspuria-Arten ist Iris sintenisii leicht zu unterscheiden. Die Blütezeit liegt 8-14 Tage später als bei anderen Arten dieser Serie. Die Blüten stehen gut sichtbar über dem Laub, was bei allen anderen Zwergspurias nicht der Fall ist. Die Blätter sind zwar etwas länger als die Blütenstiele, sie legen sich aber kreisförmig nach außen, während die Stiele etwas mehr aufrecht zur Mitte zu stehen.

Blütezeit: Juni. Durchschnittlider Blütezeitbeginn im kühleren Oberfranken am 20. Juni.

Pflanzplatz und Boden: 7ris sintenisii liebt wie am Heimatstandort auch im Garten einen vollsonnigen Platz. Vorgezogen wird ein schwerer, kalkhaltiger, humusreicher Lehmboden. Düngung mit Kompost

Pflanzzeit und Hinweise: Herbst oder zeitiges Frühjahr. Wurzeln so wenig wie möglich beschädigen. Nicht zu flach pflanzen.

Vermehrung: Nicht besonders einfach. Kleinere Teilstücke benötigen viel Zeit bis zur vollentwidcelten Pflanze. Samen liegen lange. Nach Frosteinwirkung meist erst im folgenden Herbst keimend.

Gartenwert: Zweifelsohne die wertvollste Zwergspuria. Sie ist reichblütig, die Blüten sind gut sichtbar. Das Laub ist auch im Winter dekorativ. Sehr aus-dauernd. Idealer Pflanzplatz ist der Steingarten. Blütenstiele können für kleine Vasen geschnitten werden.

Benachbarung: Niedere Nelkenarten.

her gesehen sicher, denn sie war mehr als doppelt so groß als unser Hellnkraut hat sonst aber große Ähnlichkeit. Die Pflanzen des Kaukasus zeichnen sich oft durch Riesenwuchs aus. Auf einem ausgetretenen Pfad fand ich dann die ersten abgetrockneten Blätter einer Zwiebelpflanze. In solchen Momenten kann man nicht widerstehen und greift schnell zur Schaufel. In kurzer Zeit waren einige Zwiebeln ausgebuddelt. Als dann noch eine Samenkapsel zum Vorschein kam, war es klar, daß es sich um Merendera handelte. Auch die Art war festzu-stellen, da die Blüte aus dem Boden der alten Zwiebel kam, welches nur bei .24erendera raddeana der Fall sein soll. Alle anderen Arten treiben die Blüten aus dem Zentrum der Zwiebel. Die Pflanzen müssefi dort sehr früh, sicher sofort nach der Schneeschmelze blühen, denn am 2. Juli war von der ganzen Pracht außer einigen vertrockneten Blättern nichts mehr zu finden.

Mit zunehmender Höhe wurde dann auch das Gras niedriger, und einige Onosma, evtl. tauricum, standen in voller Blüte. In ca. 2800 in Höhe tauchten die ersten Lilien auf. Erst einzeln, dann immer häufiger. Nach weiteren 200 m waren die Hänge voll von Lilien. In einer solchen Zahl habe ich wilde Lilien noch nie gesehen. Um einen Uberblidc zu haben, begann ich die Pflanzen aus-zuzählen, aber es war ein vergebliches Unterfangen. Ich versuchte es dann mit Schätzen, indem ich ein Stück von 10 x 10 Metern auszählte. Nach mehrmali-gem Uberprüfen kam ich zu einer Anzahl von 15 000 bis 20 000 Lilium mona-delpbum. Sie zogen sich den Hang hinauf bis fast zur Sdireegrenze bei 3200 m. Das Interessanteste jedoch war, daß die größten Exemplare am höch-sten standen. Es kann daran liegen, daß hier keine Blumen gepflückt werden. Dort ist es üblich, nicht eine Lilie zu pflücken, sondern einen ganzen Arm voll. Beim Abstieg findet man dann häufig einen solchen Strauß am Wege. Die Pflanzen selbst sind ohne Ausnahme kräftig und gesund, 12 bis 14 Blüten sind keine Seltenheit. In 3000 m fand ich noch ein Exemplar mit 21 Blüten, leider waren sie noch nicht alle aufgeblüht. Die Pflanzen treiben relativ früh, denn bis Mai liegt in diesen Lagen noch Schnee, und Anfang Juli stehen die Lilien schon in voller Blüte. Der Standort ist nach der Sdineesdunelze sehr feucht, jedoch nicht stauend. Das Schmelzwasser läuft an den ca. 25 cm im Boden stehenden Zwiebeln schnell ab. Dieser Boden besteht aus einer Rohhumusschicht mit mineralischen Einsdessen, stark verwittertes Urgestein. Nimmt man mal etwas Erde in die Hand, so glitzert und funkelt es wie Quarzmehl, dabei ist die Erde aber humos und leicht. Audi was die Drainage anbelangt, sind keine Schwierigkeiten, da die Hänge so steil sind, daß alles Wasser sofort abläuft. Nach der Schneeschmelze und nach jedem Regen scheint die Sonne mit voller Kraft auf die Pflanzen, Schatten gibt es nicht. Sogar auf einem Südhang, der fast 10 Stunden volle Sonne hat, stehen sie in voller Blüte. Sollte man nicht

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auch bei uns Lilium monadelpbum in voller Sonne stehen lassen? Wie schon gesagt, habe ich nicht eine kranke oder kümmerliche Pflanze gesehen. Vielleicht liegt es aber auch an der bei uns doppelt so langen Vegetationszeit. Von Be-kannten, die 14 Tage später an der gleichen Stelle waren, weiß ich, daß von all der Blütenpracht nichts mehr übrig war. Ich selbst habe einige Zwiebeln mit-gebracht und werde sehen, wie sie sich hier entwickeln. Von abgefallenen Schup-pen ließen sich in kurzer Zeit Brutzwiebeln abtreiben. Von mancher Schuppe bis drei Stück.

Beim Abstieg von den „Lilienfeldern" hatte ich dann noch besonderes Glück und fand einige Tritillaria lutea. Ob es die richtige Bezeichnung ist, weiß ich nicht, da einige Experten auch Tritillaria latifolia var. lutea dazu sagen. Ich selbst neige aber doch dazu, Tritillaria lutea für eine eigene Art zu halten, da sie in der Blüte sowie im Blatt viel schlanker als Tritillaria latifolia ist. Am glei-chen Hang waren auch einige Erdorchideen zu finden. Recht häufig war eine Art ähnlich wie ein Bastard zwischen Dactylorctis latifolia und Dactylorcbis maculata. Es soll sich hier aber um eine im Kaukasus heimische Art handeln. Zwei mitgebrachte Exemplare werde ich von Fachleuten bestimmen lassen. Auch nicht ganz selten war das Brandknabenkraut Orchis ustulata, eines der schön-sten kleinen Knabenkräuter. Das fleischfarbene Knabenkraut Dactylorcbis incarnata war ebenfalls ein häufiger Gast an feuchteren Stellen. Für einen botanisch interessierten Besucher sind alle Hänge des Baksantales und seiner Nebentäler reine Fundgruben.

An einem anderen Tag ging es mit dem Sessellift zum Tscheget-Kari-Baschi, ein Berg über 3000 m hoch, der 15 Minuten vom Hotel entfernt ist. Dieser Berg ist für seine Flora sehr berühmt. Hier wächst der seltene Crocus scbaro-

janii, der einzige gelbblühende Herbstcrocus. Nach einigem Suchen fanden sich auch die ersten abgestorbenen Blätter. Sie sind leicht zu erkennen, da dieser Crocus ein fast vierkantiges Blatt hat. Er ist ebenfalls unter unseren Verhältnissen schwer zu halten. Wenn man jedoch für ihn günstige und die richtige Zusammensetzung der Erde wählt, dürfte er auch im Garten zu kulti-vieren sein. In meinem Garten haben schon von Freunden gesammelte Knallen einige Jahre überstanden und geblüht. Samenträger jedoch setzen ein Jahr mit der Blüte aus. Auf diesem Berg wuchs auch das sehr schöne kleine Eritricbium villsum var. caucasicum, welches ebenso fein behaart wie Eritricbium nanum ist. Es bildet keine Polster, sondern eine sternförmige Rosette. Die Blütenfarbe ist nicht so schön wie bei Eritricbium nanum, auch sind die Blüten nicht auf-sitzend, sondern ähneln einer kleinen llyosotis. In der Nähe der abschmelzen-den Schneefelder sahen wir große Flecke der nur im Kaukasus vorkommenden Primula algida und Primula dealbata. Beide Primeln sind bei uns nicht sehr

IRIS SPECIES-SAMMELWERK

Iris sintenisii janka

Einteilung nach Rodionenko: Genus: Iris — Subgenus: Xyridion _ Sectio: Xyridion — Series: gramineae.

Deutsche Serienbezeidmung: Zwergspuria.

Vorkommen: Teilweise in Rumänien, Bulgarien, europäische und asiatische Türkei.

BUtCTINUI. GRADIS411 BOT. CLUI vol_ XV (ISM.

TAB. Xl.

I. bis SWerdsli Jaul. (orig. Exesel.). — FrucM11knoles (o) samt PeriFonre (0.1.112 OrIllelistee 04; 6...serer. = SLerz.Ppe‚nabuhnill =State.ae • e=

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Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: Nur wenig unterschiedlich zu Iris ruthe-

nica Ker gawler („Siebenbürger Gräseriris"). Blätter sind bei Iris uniflora etwas breiter (8-10 mm). Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die stumpfen Hochblätter (im Gegensatz zu den spitzigen von Iris ruthenica). Bei Iris uniflora werden diese bis zur Samenreife erhalten, bei Iris ruthenica ver-trocknen und zerfallen sie ziemlich schnell. Auch die Kronröhre ist bei Iris uniflora kürzer.

Blütezeit: Mai. Durchschnittlicher Blütezeitbeginn im kühleren Oberfanken: 18. Mai.

Pflanzplatz und Boden: Halbschattig — sonnig. In sonnige- Lage blühreicher. Stellt keine großen Bodenansprüche, kommt sowohl in sandigen wie in lehmi-gen als auch in steinigen Böden fort. Ein Optimum dürfte jedoch ein nahr-hafter, anlehmiger Boden sein.

Pflanzzeit und Hinweise: Rhizome sind schlecht zu verpflanzen. Beste Pflanz-zeit ist April. Die Wurzeln sind nur vor und nach der Blüte voll aktiv.

Vermehrung: Wegen der heiklen Verpflanzbarkeit ist Anzucht aus Samen risikoloser. Allerdings ist die Samenproduktion nicht sehr ergiebig. Wenn eine alte Pflanze aufgeteilt wird, Sektoren herausschneiden (wie ein Torte!).

Gartenwert: Empfehlenswerte Staude, die vom Frühling bis in den Herbst gut aussieht, wenn sie auch mehr als Gras denn als blühende Iris in Erscheinung tritt. Bald größere Flächen bedeckend; dies muß im Steingarten berücksichtigt werden. Vorpflanzung vor Sträudiergruppen, auch als Einfassung geeignet. Achtung: es gibt reichblühende und wenig reichblühende Klone.

Benadlarung: Viele robuste Steingartenstauden, besonders solche mit gelben Blütenfarben.

bekannt, sie ähneln kleinen Kugelprimeln. Nach einigem Suchen fanden wir dann auch schöne Bestände von Tritillaria latifolia, die schon Anfang Juli bis auf wenige Exemplare verblüht sind. Einem Pfad folgend, ging es dann weiter am Hang entlang. Er führte über einen Paß in das sagenumwobene Swanetien, wo jedes Haus einen eigenen Festungsturm hat. Leider war jeder mit dem Sammeln und Fotografieren so beschäftigt, daß wir den Paß nie erreichten. Solche Wege nehmen im Hochgebirge kein Ende. Man denkt an der nächsten Ecke das Ziel zu finden, jedoch ist es immer noch weit entfernt. Auf dem Rück-weg überquerten wir ein paar Schneefelder, deren Schneehöhe noch 50-60 cm betrug. Hier möchte ich etwas einflechten. An selbigei Schneefeldern kam ich 7 Tage später wieder vorbei. Der Schnee war restlos geschmolzen. Es blühten aber einige hundert Goldsterne. Sie müssen schon unter der Schneedecke Gewehr bei Fuß gestanden, und nur auf den ersten Sonnenstrahl gewartet haben. Es war auch eine sehr eigene Art, die ich nicht kannte. Jede Zwiebel trug nur eine große Blüte, und statt einer Samenkapsel hat dieser Goldstern kleine Brutzwiebeln. Vielleicht kann er einmal bestimmt werden. Auch einige gelbe Anemonen fanden sich am Wegesrand, aber auch hier wird wieder ein Fachmann die Bestimmung übernehmen müssen. Beim weiteren Abstieg stießen wir wieder auf einige große Felder mit Eilium monadelphum und einige Stellen mit .Acluilegia olympica, eine sehr großblütige blaue, ca. 60 cm hohe Acluilegia. Im Baumbestand der tieferen Lagen — er reicht im Kaukasus bis 2500 m — wuchsen große alte Büsche von Daphne glomerata, Rhododendron und auch verschiedene kleine und größere Salix. Hier aber sollten sich Spezialisten an der Namensgebung versuchen. In den Kiefernnadeln der Wälder fanden wir eine Erdorchidee, Platanthera bifolia, und auch einige Wintergrüngewächse wie Pyrola rotundifolia, Pyrola chlorantha und Pyrola uniflora. Im Tal in Flußnähe schnitten wir Blätter von Neracleum lanatum, um unsere Pflanzenschätze darin zu verpacken. In Blättern verpackt, halten sich Pflanzen sehr lange frisch. Auf jeden Fall besser als in Plastikbeuteln, da sie nicht so schnell faulen. Im Nordkaukasus, besonders aber im Balcsantal, gibt es auch eine Menge Mineralquellen. Im Volksmund heißen sie Narsanquelle oder übersetzt Recken- wasser. Außer Mineralien enthalten sie sehr viel Kohlensäure und sprudeln angenehm. Nach langer Durststrecke waren diese Quellen oft ein langersehntes Labsal. Oberhalb einer der größten Narsanquellen befand sich ein kleines Hochplateau in ca. 3000 m Höhe. Man nannte es frei übersetzt Blumenwiese oder auch Bärenalp, warum konnte niemand sagen. Das gleiche trifft auch auf die meisten Berge zu, die auch ohne Namen sind. Nur die größten hat man benannt. Hier oben wuchsen auch wieder einige besondere botanische Selten-heiten. Wir fanden Anemonen, wie narcissiflora, von etwa 50 cm Wuchshöhe, ebenso auch einige gelbe Anemonen von gleicher Größe. Eine Besonderheit

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bildeten Primeln aus der Nivalis-Gruppe, Primula bagerni, mit schneeweißen Blüten. Sie standen im Schotterfeld ohne Erde nur im Gesteinsgrus, ihre Wur-zeln reichten bis 50 cm tief in das fließende Sdunelzwasser. Nach der Blüte stirbt die Blattmasse ab, um im nächsten Frühjahr die Humusgrundlage der neuen Pflanze zu sein. Auch eine andere Primelart ist noch recht häufig hier oben zu treffen, sie gehört zu den Yarinosa-Typen.

Von diesem Plateau ist dann auch der berühmte Uschba, das Matterhorn des Kaukasus und Hausberg von Swanetien, zum Greifen nah. Mit seinen 4695 m reckt er sich wie ein Turm in den Himmel. Leider ist Swanetien von dieser Seite des Kaukasus nicht zu erreichen. Es ist aber wohl das interessanteste Land im Kaukasus wegen seiner Bauernhäuser mit Wehrturin, die schon im frühen Mittelalter erbaut und seit Jahrhunderten im Besitz der gleichen Familie sind. Einen weiteren Ausflug unternahmen wir bis in die Ausläufer des Nord-kaukasus. Hier ist wieder eine ganz andere Flora vorherrschend. Leider ist im Juli nichts mehr davon zu sehen, da aller Pflanzenwuchs so gut wie vertrocknet ist und der Rest durch die Schafe abgefressen wurde. An einigen auch für Schafe nicht zugänglichen Stellen konnten dann noch ein paar Samen und Zwiebeln eines kleinen liuscari gesammelt werden. Auch die Samen einer kleinen weißen Campanula wurden noch gefunden. Der eigentliche Blütenreich-tum ist mehr in den Höhenlagen beheimatet. Eine besondere Pflanzenwelt findet man am Fuße des Elbrusgletsdiers. Man erreicht diese Stelle mit der Seilbahn von Asau aus. Hier findet man in einer trockenen Staubschicht, ähnlich wie Vulkanasche, hübsche dunkelblaue 'Pero-nica, silbrige Artemisia, weißfilzige Senecio, kleine harte Polster Draba und auch Saxifraga. Artnamen sind nicht bekannt, die Schönheit der Pflanzen wird dadurch nicht beeinträchtigt. Im Garten bereiten sie wohl doch etwas Schwierig-keiten, bis auf die blaue Veronica, die auch in normalem Gartenboden voran-kommt.

Wie alles Schöne im Leben, geht auch der schönste Urlaub leider viel zu schnell zu Ende. Wir hatten uns nach drei Wochen gerade eingelebt und wußten einigermaßen, wo was zu finden war, da mußten wir wieder abreisen. Auf der gleichen Strecke ging es wieder heimwärts. Unser Gepäck war um einige Kilo schwerer geworden, trotz Zurücklassen einiger nicht mehr benötigter Utensilien. Ohne längeren Aufenthalt erreichten wir wieder die Heimat, um möglichst schnell die gesammelten Schätze in die Erde zu bringen. —

Inzwischen ist der erste Frühling vorbei, und der nächste steht vor der Tür. Ich möchte aber noch sagen, alle Pflanzen haben die Standortveränderung gut überlebt und haben zum Teil sogar Samen getragen. Auch für dieses Frühjahr hoffe ich auf ein neues Erwachsen meiner kleinen Auswahl Kaukasuspflanzen.

IRIS SPECIES-SAMMELWERK

Iris uniflora pallas

Einteilung nach Rodionenko: Genus: 7ris — Subgenus: £imniris — Sectio: 7oniris — Series: Ruthenicae.

Vorkommen: Nord-China, Mongolei, Mandschurei, Zentral-Sibirien.

Beschreibung der Pflanze: Aus dünnen, viel verzweigten Rhizomen treiben dicht die bis 25 cm langen Blätter, die eine frischgrüne Farbe zeigen. Die Blütenstengel sind 15-20 cm lang und einblütig. Die Hängeblätter haben auf weißem Grund eine violette Aderung. Die Domblätter sind einfarbig violett und meist eine Spur heller im Ton. Die Hängeblätter sind etwa 5-6 cm lang und oval-keilförmig, die Domblätter sind etwas kürzer. Die Griffeläste sind gesägt eingeschnitten und hellviolett, waagerecht stehend. Die Blüten stehen bei einem feuchten Frühling zwischen dem Laub, bei einem trockenen etwas höher und gut sichtbar. Die Pflanze ist polsterbildend. Außerhalb der Blütezeit wirkt die Pflanze wie ein Gras. Blätter im Winter absterbend.

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gen wegen besser entsprechen dürfte. Abzuwarten und einzukalkulieren ist freilich die Entwicklung der politischen Lage in den nächsten Monaten. Ein evtl. Fahrverbot für Privatwagen an Wochenenden könnte unvorhergesehene Probleme mit sich bringen. Wir wollen nicht schwarz sehen, aber doch alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.

Für die Abwiddung der Samentauschaktion hat sich wieder unsere Frau Sym-mank liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt. Die neue Samenliste liegt dieser Ausgabe bei. Wir danken allen, die zu dieser einzigartigen Aktion in irgendeiner Weise beigetragen haben. Weiteres siehe unter „Gesellschafts-Nachrichten".

Noch etwas habe ich Ihnen mitzuteilen: Wir beginnen in dieser Nummer mit einem Iris-Species-Sammelwerk, welchen Plan ich schon vor Jahren ausgedacht habe, der aber erst jetzt durch die Perforierung unserer Zeitschrift durchführ-bar wird. Herr Köhlein hat in seiner immer gern gegebenen Bereitschaft diese enorme Arbeit übernommen. Es ist beabsichtigt, in jeder Nummer möglichst ein paar Beschreibungen gleichen Schemas zu bringen, und Sie erhalten so mit der Zeit ein Iris-Species-Sammelwerk einmaliger Art. In der nächsten Nummer werden noch grundsätzliche erläuternde Hinweise gegeben.

Und noch als Vorausschau, über die Sie sich sicher auch freuen: Ab Nr. 1/74 beginnt solcher Art auch ein Sammelwerk über Lilien.

Und nun darf ich Ihnen zum bevorstehenden Jahreswechsel mit meiner Frau zusammen alles Gute wünschen. Sie haben sich das schönste Hobby gewählt, das man sich denkenen kann: den Garten mit seinen unerschöpflichen Möglich-keiten, wobei man immer wieder feststellen wird, daß es keine vernünftigere und gesündere Betätigung geben kann als einen Garten zu gestalten und zu pflegen, auch wenn es einmal gilt, harte Arbeit zu leisten. Man darf auch wohl einmal stöhnen, wenn es einem zuviel erscheinen mag, soll aber dabei nicht vergessen, daß Gesundheit und Wohlergehen in zahllosen Fällen kostbare Gegengeschenke der Natur sind!

Bleiben Sie also in allen Wirren der Zeit Ihrem stets gleichbleibend wertvollen Hobby treu und fördern Sie bitte auch im kommenden Jahr mit Ihren Möglich-keiten die Vereinigung der Staudenfreunde — Ihrer Gesellschaft der Stauden-feunde!

Ihr Hermann Hald

Fehler bei rumänischer Briefmarken-Sonderserie „Blumen aus dem botanischen Garten"

Wolfgang F. H. Jacobi, Köln

Die 6wertige rumänische Blumenserie vom 20. Juni 1971 wurde in Heft 20/71 des „sammler-dienstes" auf Seite 1332 beschrieben und auf Seite 1336 abge-bildet. Der 55-Bani-Wert wird als „Life Jagra" im Text und auf dem Marken-bild bezeichnet.

Als Iris-, Lilien- und Hemerocallis-Liebhaber sehe ich jedes „smnriller-dienst"-Heft nach neuen Stücken für meine Iris-usw.-Motivsammlung durch. Auf der 55-Bani-Marke glaubte ich sofort eine Lilie zu erkennen und staunte nicht schlecht, daß die Beschriftung auf eine mir nicht bekannte Pflanze „Life Jagra" lautete. Daß es eine Pflanzenart „Life" geben könnte, war möglich, aber die Abbildung selbst und der Zusatz „Jagra" deuteten auf eine Lilie hin. Es muß also „Lilium" statt „Life" heißen. Eine Verwechslung mit dem rumänischen Wort für eine Lilie scheidet aus, da diese auf rumänisch Crin und nicht etwa Life heißt.

So wie nun „holländische Blumenzwiebeln" ein Handelsbegriff sind, sind „Jagra-Lilien" in wenigen Jahren ein Handelsbegriff, zumindest für die an Lilien näher Interessierten, geworden. „Jagra" ist eine Wortbildung aus den Namens-Anfangsbuchstaben des Lilien-Züchters Jan de Graaff. Jan de Graaff wurde in Holland geboren und stammt aus einer dortigen Blumenzwiebelzüch-

Bild 1: Iris brandzae Prodan auf 40 Bani = Michel Nr. 2024. Der Name Brandza ist hier richtig mit a in der ersten Silbe geschriebeni das „e" am Schluß kommt von der Latinisie-rung des Namens.

Bild 2: Gedenkblock 1,75 Lei Michel Nr. 2029. Der Name Brandza des rechts Abgebildeten ist versehentlich mit Brindza angegeben, also mit i statt a in der ersten Silbe.

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terfarnilie. Jung nach den USA gekommen, begann er 1934 mit Lilienzucht, zu dieser Zeit war er schon der bekannteste Nar-zissenzüditer in den Staaten. Die ersten und zugleich schon durchschlagenden Erfolge erreichte de Graaff 1944 mit einer Serie schönster Züchtungen, den Mid-Century-Hybriden, für die er auch bald rationelle Anbaumethoden entwidcelte. Die Lilie 'Enchantmene, heute so schön wie damals, gibt es nun fast zu jeder Jahreszeit in fast jedem Blumenladen Deutschland zu kaufen. Alle jeweils in den Oregon Bulb Farms von Jan de Graaff herangezogenen Lilien-Zwiebeln, die von den autorisierten Importeuren in Europa angeboten werden, erhalten den Zusatz „ Jagra-Lilie". Mit den fast 90 verschiedenen wild vorkommenden Lilien-Arten, die — nur — auf der nördlichen Hemisphäre in Europa, Asien und Nordamerika verteilt vorkommen, haben die Lilienzüchter gearbeitet. Der bei weitem erfolgreichste ist Jan de Graaff. Er hat an die 1000 Züchtunbgen benannt, von denen der deutsche Importeur nahezu 100 als die heute besten anbietet, im Stückpreis zwischen 3,— und 60,— DM variierend. Die Beschriftung der rumänischen 55-Bani-Marke hätte Lahm . (Jagra) oder .Cilium ... (Jan de Graaff) heißen müssen. An die Stelle der Pünktchen käme noch der Sortenname hinzu, den ich allerdings auch nicht anhand der inzwi-schen besorgten farbigen Originalmarke exakt bestimmen kann. Ich bin eben nur Lilienliebhaber; jedoch der Botanische Garten in Bukarest wird wohl wissen, welche „Jagra-Lilie" der Künstlerin Aida Tasgian Constantinescu für ihren grafischen Entwurf zur Verfügung stand. Rumänien hat auch schon früher Lilien auf Briefmarken gezeigt, so Lilium bulbiferum C. auf 20 Bani, 1957, mit dem Zierfeld-Anhänger: Ocrotiti Flora Carpatina (Mi.-Nr. 1649), Cilium croceum auf I Leu, 1964 (Mi.-Nr. 2273). Eine rumänische Briefmarke wies aber auch schon früher einen Fehler auf, und zwar auch eine Marke in Zusammenhang mit einem dortigen Botanischen Gar-ten. Zu dessen 100jährigem Bestehen erschienen 1961 ein Satz von 9 Blumen-briefmarken (Mi.-Nr. 2020 bis 2028) und ein Gedenkblock (Mi.-Nr. 2029). Auf der 40-Bani-Marke (Mi.-Nr. 2024) ist eine Schwertlilie zu sehen, und zwar die Iris Brandzae (Prodan), die in Bessarabien und in der Moldau vorkommt. Der Botaniker Julius Prodan hatte diese Iris-Art bestimmt und nach dem Bota-niker Dr. Marcel Bandza benannt. Das „e" am Schluß des Wortes Brandzae der Iris Brandzae ist bei der Lateinisierung des Namens Brandza hinzugekom-men. Dr. Marcel Brandza (* 1868, t 1934) war der Neffe des großen Bota-nikers Dimitrie Brandza. Dieser Dimitrie Brandza ist rechts auf dem 1,75-Lei-Gedenkblodc zum 100jährigen Bestehen des Bukarester Botanischen Gartens zusammen mit Carel Davila (links) abgebildet. Die Unterschrift unter dem Kopf-Medaillon von Brandza lautet aber versehentlich Dimitrie Brindza statt Dimitrie Brandza, also hat der Grafiker ein „i" statt eines „a" verwendet.

Mit jeder Blume, die wir pflanzen, setzen wir einen friedlichen Akzent in unsere Welt.

(Aus einem Brief)

Liebe Stauden freunde!

Die Erweiterung der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft in die „Gesellschaft der Staudenfreunde" ist nun auch amtlich vollzogen, und Sie erhalten mit dieser Ausgabe die nun gültige Satzung. — Ich möchte Ihnen allen noch einmal danken für Ihr Verständnis und die Bereitschaft, diesen Weg einzuschlagen, der auf weite Sicht gesehen sicher unumgänglich gewesen wäre.

Die Befürchtung mancher Mitglieder, daß der vertraute, familiäre Ton der seitherigen DIG verloren gehen könnte, wird sich als unbegründet erweisen. Im Gegenteil: Durch die Belebung und den systematischen Aufbau der Regio-nalbezirke wird jedem Mitglied die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Gleichgesinnten in erreidibarer Umgebung geboten.

Ein leidiges Kapitel der meisten Gesellschaften stellen weiterhin die Finanzen dar. Wir haben den Beitrag in der Höhe von 25,— DM belassen, obwohl die Preise für den Druck und die Herstellung der Zeitschrift auch laufend gestie-gen sind und auch schon wieder eine drastische Portoerhöhung angekündigt wurde. Eine intensive Mitgliederwerbung wäre nun das sicherste Mittel gegen eine Beitragserhöhung, und es liegt deshalb auch dieser Nummer nochmals eine Werbekarte bei, mit der Sie Ihrer Gesellschaft ein schönes Weihnachts-geschenk durch die Anmeldung eines neuen Mitgliedes bereiten könnten! Des weiteren möchte ich an alle Mitglieder, die dazu in der Lage sind, die herzliche Bitte richten, ihren Beitrag freiwillig zu erhöhen, möchte aber gleichzeitig feststellen, daß diese Bitte niemand als moralische Nötigung verstehen möge. Ich möchte hier auch wieder einmal einen besonderen Dank an unsere Druckerei Aidcelin aussprechen für ihre immer gleichbleibende Bereitschaft, auf die ver-schiedensten Wünsche einzugehen, notfalls auch mit tlberstunden dringliche und kurzfristige Aufträge auszuführen. Unsere Jahrestagung 1974 kann nicht zu dem in Hamburg zunächst geplanten Termin abgehalten werden, da zu jenem Zeitpunkt in Tübingen aridere große Veranstaltungen stattfinden und nicht einmal in der weiteren Umgebung noch Quartiere zu bekommen gewesen wären. Wir haben deshalb den Termin um eine Woche vorverlegt, und zwar von Freitag, 31. Mai, bis Pfingstsonntag, 2. Juni, was wahrscheinlich auch der verhältnismäßig frühen Irisblüte in Tübin-

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Für die Schweizer Iris- und Lilienfreunde (SILF):

Region Hamburg:

Region Westfalen - Ruhrgebiet:

Region Lüneburg: Region Stuttgart-Tübingen: Region Nürnberg: Region Göttingen-Kassel: Region Südbaden: Region Saarland: Region Rheingau: Region Berlin: Region Frankfurt:

Gruppe Schweiz: Peter Geiser CH 4142 Münchenstein1, Parkweg62 Dr. H. Spinner, CH 2500 Biel, Beaumontweg

Gruppe Osterreich: Prof. Franz Kurzmann, A 1040 Wien, Johann-Strauß-Gasse 26

(Die Vorsitzenden der Facharbeitskreise siehe 3. Umschlagseite)

Hubert Hörster, 3141 Mer_htersen Dr. Roman Kellner, 7000 Stuttgart-Sonnenberg, Laustraße 26 Eckart Schmitzer, 85 Nürnberg, Am Bauernwald 48 Dr. Ernst Müller, 3418 Uslar, Rittergut Reitliehausen Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße 1 Albert Rech, 6601 Obersalbach, Reisbacherstraße 7 Elisabeth Scheid, 6222 Geisenheim/Rh., Am Friedhof 3 Dr. Tomas Tamberg, 1000 Berlin 45, Zimmerstraße 3 Margarete Wilhelm, 6050 Offenbach, Friedrichsring 34 3/10

Oskar Stahel, CH 6304 Wallisellen, Guggenbühlstraße 24

Lothar Denkewitz, 2000 Hamburg-Langenhom, Wildes Moor 204, und Karl-Heinz Volkland, 2100 Hamburg-Harburg, Ehestorf erweg 247 d Dipl.-Ing. Theodor Haber, 4354 Datteln, Ostring 23

GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE E. V. - früher „Deutsche Iris- und Liliengesellschaft e. V." (gegründet 1950) -

Gemeinnützige Gesellschaft - Eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Geschäftsstelle: 7250 Leonberg bei Stuttgart, Justinus-Kerner-Straße 11, Fernruf (071 52) 74 64

Die GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE (GDS) als erweiterte „Deutsche Iris- und Lilien-gesellschaft sieht ihre Aufgabe in der Förderung und Verbreitung der Freilandschmuckstauden (Iris, Lilien, Taglilien, allgemeine Prachtstauden, Gebirgspflanzen, Graser und Farne, Zwiebel- und Knollengewächse, Wasser- und Sumpfpflanzen u. a.).

Jahresbeitrag: 25.— DM / 12.— DM für Studenten für die Dauer von 3 Jahren. Im Mitgliedsbeitrag ist der Bezugspreis der Zeitschrift enthalten.

Konten: Postscheckamt Stuttgart 1253 71 - 700

Kreissparkasse Leonberg 101 923

Vorstand: Präsident: Hermann Hald, 7250 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11 1. stellv. Präsident: Gräfin von Stein-Zeppelin, 7841 Laufen/Baden, Post Müllheim 2. stellv. Präsident: Alfred Feßler, Bot. Garten der Universität Tübingen, 7400 Tübingen,

Hartmeyerstraße 121 Schatzmeister: Waltraud Busbach, 8500 Nürnberg, Äußere Sulzbacher Straße 18 Geschäftsführer: Martel Hald, 7250 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11

Beirat (mit Sonderaufgaben betraute Mitglieder, die Delegierten der Regionalgruppen sowie Fachgruppenleiter): Samentauschaktion: Gertrud Symmank, 6236 Eschborn-Niederhöchstadt, Altkönigweg 30 Iris-Bewertung

und -registrierung: Dr. Erich Haslinger, 6450 Hanau, Uhlandstraße 16 Lilien-Bewertung

und -registrierung: Dr. Hartmut Gries, 6050 Offenbach, Starkenburgring 33

Herausgeber und Verlag der Zeitschrift „Der Staudengarten": Gesellschaft der Staudenfreunde e. V. Redaktionsteam: H. und M. Hald, 7250 Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11;

Alfred Feßler, Bot. Garten der Universität Tübingen, 7400 Tübingen, Hartmeyer-straße 121 (Fachredaktion).

Den Inhalt der Artikel verantworten die betreffenden Autoren.

Gesamtherstellung: Buchdruck - Offsetdruck Friedrich Aicicelin, 7250 Leonberg, Lindenstraße 1.

Beilagenhinweis: I. Prospekt des Eugen-Ulmer-Verlages, Stuttgart, den wir Ihrer bes. Aufmerk-samkeit empfehlen.

2. Eine Werbekarte.

Erste Ergebnisse der Mutationsversuche an Liliensamen mittels Dimethylsulfat

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Eckart Schnitzer, Nürnberg

In Heft 2/73 unserer Zeitschrift wurde ein Überblick gegeben über mutations-erzeugende Substanzen, außerdem wurde beschrieben, auf welche Weise Lilien-samen mit einer solchen Substanz behandelt wurden.

Inzwischen liegen Ergebnisse vor über die Keimung der so behandelten Samen. Allerdings sind diese Ergebnisse unvollständig, da zwei Partien an einem son-nigen Nachmittag im Treibhaus zu heiß wurden und austrockneten. Der Mor-gen dieses Tages war kalt und regnerisch gewesen, so daß wenig gegossen und keine Lüftung geöffnet wurde. Die anderen Partien standen unter einem Bord im Schatten und blieben unversehrt. Abhängig von der Konzentration des Dimethylsulfat ergaben sich folgende Keimergebnisse:

DMS-Konzentration

°/o

Aussaatmenge

Stück

Keimlinge

Stück

Keimung

0,2 50 24 48 0,1 50 7 14 0,05 50 0,025 50 18 36 0,0125 50 0 21 16 76 Kontrolle

Überraschend ist auf den ersten Blick, daß bei der sehr hohen Konzentration von 0,2 0/0 eine so hohe Zahl von Samen noch keimte, wenn man mit der bei 0,1 0/0 behandelten Partie vergleicht. Es sei jedoch daran erinnert, daß die erste Portion Samen damals ohne Anfeuchten in die 0,2prozentige Lösung gegeben wurde und sich zeigte, daß sie nur schlecht benetzt wurde.

Zwar sind die Ergebnisse nicht vollständig, doch glaube ich trotzdem folgende Schlüsse ziehen zu können: Vor einer Behandlung mit wässrigen Lösungen mutagener Substanzen (hier Dimethylsulfat) sind die Liliensamen mindestens eine halbe Stunde in Wasser einzuweichen. Für die Behandlung mit Dimethyl-sulfat dürfte bei der angegebenen Arbeitsweise die optimale Konzentration bei etwa 0,02 0/0 liegen, wenn man eine Keimung von 50 0/0 gegenüber unbehan-delten Samen als Optimum annimmt.

4/73 - II

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Höhere Konzentrationen verursachen schon sehr viele Mutationen, die tödlich für die Keimlinge sind (geringe Zahl noch keimender Samen), während bei niedrigeren Konzentrationen die Ausbeute an mutierten Sämlingen ebenfalls absinken dürfte, da eine immer größere Zahl völlig unbeeinflußter Exemplare zu erwarten ist.

Neue Versuche mit Dimethylsulfat würde ich nach den so gesammelten Erfah-rungen nach folgendem Schema durchführen: 1 ccm Dimethylsulfat in 5 Liter Wasser von Zimmertemperatur geben und gerade so viel Athylalkohol (oder Spiritus) als Lösungsvermittler zugeben, bis sich das Dimethylsulfat völlig gelöst hat. Zu behandelnde Liliensamen mindestens eine halbe Stunde in Wasser einweichen, dann für 5 Minuten in der 0,02prozentigen Lösung baden. Nach 5 Minuten aus der Lösung nehmen und auf Löschpapier oder Zeitung gut abtrocknen lassen. Danach mit Fungizid (Maneb, Mancozeb o. ä.) trocken beizen und aussäen.

Parallel zu diesen Versuchen mit chemischen Mutagenen wurden auch Experi-mente durchgeführt, bei denen Liliensamen mit einem Betatron bestrahlt wur-den. Bei einer Dosis von 1,5 Kilorad keimten noch 32 0/0 der bestrahlten Samen, höhere Dosen führten zur völligen Abtötung.

Es versteht sich, daß außer diesen Keimungsverhältnissen noch nichts über die tatsächlich erzielten Mutationen ausgesagt werden kann, da ja nun erst einmal die Sämlinge zur Blüte gebracht werden müssen. Volle Auswirkung der Muta-tionen ist erst bei der F2-Generation und weiteren Generationen zu erwarten. Ich möchte noch einmal an die im ersten Artikel beschriebenen Vorsichtsmaß-nahmen beim Hantieren mit mutagenen Substanzen erinnern. Wird eine andere Substanz verwendet oder sollen Samen anderer Sorten oder Pflanzengattungen behandelt werden, so können gegenüber der hier bei Liliensamen der Sorte 'Pink Perfection' angewandten Methode Änderungen nötig sein bezüglich Kon-zentration und Behandlungsdauer.

DER STAUDENGARTEN - FRÜHER „IRIS- UND LILIEN" -

Nr. 4/1973

Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der

Gesellschaft der Staudenfreunde zr früher Deutsche Iris- und

Liliengesellschaft e.V.

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Fachgruppenleiter:

Iris:

Lilien:

Hemerocallis: Prachtstauden: Steingartenpfianzen und

alpine Stauden: Gräser und Farne: Zwiebel- und Knollengewächse: Sumpf- und Wasserstauden: Wildstauden: Berichterstattung

über Staudensichtung:

Fritz Köhlein, 8581 Bindlach, Wiesenstraße 4, und Eckatd Berlin, 7950 Biberach/Riß, Marktplatz 5 Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, 8340 Pfarrkirchen, Ringstraße 2, Dr. Karl Wittneben, 3130 Lüchow, Senator-Brünger-Straße 7, Siegfried Ziepke, 6140 Bensheim, Schwanheimer Straße 79 Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße 1 Willi Tangermann, 3204 Nordstemmen bei Hannover

Hans Götz, 7622 Schiltach/Schwarzwald Dr. Simon, 8772 Marktheidenfeld Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße 1 Karl Wachter, 2080 Pinneberg-Etz Wilhelm Schacht, 8201 Frasdorf, Obb.

Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße 1, in Zusammen-arbeit mit dem Leiter des Arbeitskreises Staudensichtung der Sondergruppe Stauden, Prof. Dr. Richard Harren, Fachhochschule Weihenstephan

Wichtiger Hinweis

Die Blätter unserer Zeitschrift sind ab Nr. 2/73 perforiert zur Bildung von Spezial Sammelgebieten.

Zeitraubendes Suchen entfällt, wenn Sie die im Laufe der Zeit erscheinenden Artikel in Ringbüchern oder Sammelmappen einordnen! Die Gruppierung ist jedem freigestellt ; die Zeitschrift kann auch so belassen bleiben oder ein Fachgebiet herausgezogen werden. Nachstehende Einteilung, die mit Nummern versehen ist, stellt lediglich eine Anregung dar.

Jede Seite enthält unten in der Mitte Erscheinungsnummer und die römische Zahl nachstehender Einteilung; zum Beispiel 2/73 — II, d. h. der Artikel ist aus Nr. 2/73, Fachgebiet Lilien.

• Geben Sie bei Ihren Berichten die Nummer mit an, unter welcher eingereiht wer-den soll.

Iris Lilien Hemerocallis Prachtstauden Wildstauden Gräser und Farne Zwiebel- und Knollengewächse Steingartenpflanzen und alpine Stauden Sumpf- und Wasserstauden Züchtung und Staudensichtung Staudenverwendung Staudenpflege Kleine und große Staudenprobleme Gartentips — Sie fragen, wir antworten

XIV Verschiedenes

Zum Titelbild:

Eine Sempervivum-Einzelblüte Foto: Stöhr

(Artikel „Sempervivum" Seite 57)

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Inhalt Seite

Grußwort / Hermann Hald, Leonberg 3 Iris uniflora Pallas (Iris-Species-Sammelwerk) / Fritz Köhlein . 5 Iris sintenisii Janka (Iris-Species-Sanunelwerk) / Fritz Köhlein . 7 Wir suchten Iris sintenisii! / Fritz Köhlein, Bindlach b. Bayreuth 9 Sind „Sandmenschen" wirklich so arm dran oder sind sie selbst daran

schuld? Ein Beitrag zur Irisblüte auf leichten Böden / Dr. med. vet. Fritz Ewald, Leiferde 11

Iris fast im Suppentopf 12 Zucht, Auswahl und Verkauf von diploiden Taglilien /

Dr. John R. Lambert, Jr. (Aus dem Englischen übersetzt von Waltraud Busbach, Nürnberg) 18

Formen und einige Sonderformen der Lilienblüte / Dr. Karl Wittneben, Lüchow 23

Lilium martagon am Rieseberg — Blühen und Vergehen / Dr. med. vet. Fritz Ewald, Leiferde 27

Die Lilien auf der IGA Hamburg 1973 / Carl Feldmaier, Pfarrkirchen 45 Meine Christrosen / Fritz Köhlein, Bindlach b. Bayreuth 49 Auch Christrosen können erfrieren / Dr. Karl Wittneben, Lüchow . 51 Die Riesenhyazinthe Caltonia Candicaus / Alfred Feßler, Tübingen 57 Begonia grandis var. evansiana — eine winterharte Begonie /

Alfred Feßler, Tübingen

Bemerkungen zur Gattung Sempervivum, der Haus- oder Donnerwurz / Helmut Staigle, Tübingen 57

Kleine und große Staudenprobleme / Alfred Feßler, Tübingen . . . 61

Auf „Pflanzen-Safari" im Nordkaukasus [Rudi Schlamm, Quedlinburg 63

Fehler bei rumänischer Briefmarken-Sonderserie „Blumen aus dem botanischen Garten" / Wolfgang F. H. Jacobi 69

Erste Ergebnisse der Mutationsversuche an Liliensamen mittels

Dimethylsulfat / Eckart Schmitzer, Nürnberg 71

GESELLSCHAFTS-NACHRICHTEN 29 Neue Mitglieder 3,3 Hohe Auszeichnung für Dr. Werdmeister 35 Bericht über das Regionaltreffen am 22. 9. 1973 in Tübingen 37 Besuch bei einer großen Blumenfreundin / Hubert Hörster, Mechtersen 39

Buchbesprechungen 41

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Der Sfaudengarlen E 2

; - früher „Iris und Lilien" -