stift wilten aktuell herbst 2015
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Jahrgang 18 - Ausgabe 2/2015 - Für Mitbrüder und Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes WiltenTRANSCRIPT
Stift Wilten AktuellJahrgang 18 ∙ Ausgabe 3/2015
Für Mitbrüder & Freunde
des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten
Herbst 2015
LEITWORT
Abt Raimund Schreier
OPraem
In der zweiten Strophe des Kirchenliedes
„Sonne der Gerechtigkeit“ (Gotteslob
481) heißt es: „Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, dass sie deine Stimme hört, sich zu deinem Wort bekehrt. Erbarm dich, Herr.“
Wenn wir das Evangelium aufschlagen,
dann finden wir ungefähr ein Drittel der
Jesus-Worte als dringlich; sie stellen den
Menschen vor eine klare Entscheidung,
rufen zur Umkehr, in die Nachfolge. „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Mk
1,16) - so die ersten Worte im Markusevan-
gelium. „Kehrt um!“ „Weck die tote Chri-
stenheit, dass sie deine Stimme hört, sich
zu deinem Wort bekehrt!“
Ist eigentlich Bekehrung noch eine Er-
fahrung, mit der wir rechnen? Rechnen wir
noch mit dem Einfall Gottes in unser Herz,
so dass Er wirklich Veränderung bewirken
könnte, vertieften Glauben, größere Lie-
besfähigkeit, mehr Sehnsucht nach Ihm,
dem lebendigen Gott?
Vor 900 Jahren hat unser Ordensgründer,
der hl. Norbert von Xanten, sich bekehrt –
und zwar radikal. Auf der Titelseite dieses
Heftes sehen Sie ein modernes Kunstwerk
des Tiroler Künstlers Christian Moschen
auf dem Platz vor unserer Stiftskirche, das
Seine Eminenz, Marc Kardinal Ouellet, an
unserem Norbertifest gesegnet hat. Der
Künstler hat eindrucksvoll die bekannte
Szene der Bekehrung des heiligen Norbert
dargestellt: Norbert wird von einem Ge-
witter überrascht. Fast vom Blitz getroffen,
stürzt er vom Pferd und hört die Worte:
„Meide das Böse und tu das Gute!“ Nor-
bert bricht radikal mit seinem egoistischen
und seinem reichen Leben am Königshof.
Er zieht sich 40 Tage in ein Kloster zurück,
um sich dort in Exerzitien ganz Gott zuzu-
wenden, und beginnt dann ein neues Le-
ben. Er hat sein Herz geöffnet, sodass Gott
einziehen konnte.
Das Neue Testament und die gesamte Geschichte der Spiritualität bezeugen sol-
che Beispiele der radikalen Bekehrung.
Ein eindrückliches Beispiel ist auch die
Pfingstpredigt des Petrus, in der er ein
klares Bekenntnis zu Jesus Christus ablegt.
Und wie reagieren seine Zuhörer? Lukas
schreibt in der Apostelgeschichte: „Als sie
das hörten, traf es sie mitten ins Herz“ (Apg
2,37). Sie fragen Petrus: Was sollen wir tun?
Und Petrus antwortet ihnen: Kehrt um!
Umkehr bedeutet Hinkehr zu Gott. Ich
muss mich vom alten Leben abwenden
und mich einem neuen Leben zuwenden,
zu einem Leben im Geist Gottes, durch
den ich getauft und gefirmt worden bin.
Und dieser Geist ist es, der in die eigent-
liche Bekehrung führt; Er kann mich ver-
wandeln, mich hineinführen in ein neues,
besseres, gottgefälliges Leben. Nur so kön-
nen wir auch unsere Gesellschaft, unsere
Kirche erneuern. Erneuerung des Glau-bens, die Erfahrung von echter Bekehrung
hin zu Christus – nichts haben wir mehr nö-
tig!
Zu dieser radikalen Umkehr möchte ich
uns alle einladen.
„Weck die tote Christenheit aus dem
Schlaf der Sicherheit, dass sie deine Stim-
me hört, sich zu deinem Wort bekehrt. Er-
barm dich, Herr.“
Liebe Freunde unseres Stiftes!
„Das neue Gewand“ -
Ausschnitt der Plastik
von Christian Moschen.
Im Hintergrund ist
die Textinstallation
„Metanoia - Umkehr des
Denkens“, ein Ausschnitt
aus dem Kapitel »Eine
Bekehrung« aus Martin
Bubers »Autobiographi-
schen Fragmenten« zu
sehen, ausgeführt nach
einem Konzept Christian
Moschens vom Grafiker
Clemens Bartenbach in
speziell von ihm entwi-
ckelten Schriftzeichen in
Graffititechnik.
LEITWORTLiebe Freunde unseres Stiftes
ACTIOMeide das Böse und tu das Gute
Das neue Gewand - Metanoia
Wallfahrt Locherboden
70. Geburtstag
50 Jahre Priester
40 Jahre Priester und Profess
40 Jahre Profess
Ein großes Fest
Neue Aufgaben
Konventausflug
Konventexerzitien
Wallfahrt der Orden
Wertvolle Früchte
Die rote Ordenscouch
Die Auferstehungssymphonie
Als die Christen die Sprache verloren
Tiroler Landesprozession
Patrozinien und Feste
Die Gänsbacher-Litanei
CONTEMPLATIOZur Geschichte des Stiftes Wilten
Die Einweihung der Stiftskirche 1665
Geistliche Abendmusik
stylus phantasticus
Junge Vokalistinnen in Wilten
COMMUNIOIn Bewegung
Das heilige Öl
herzjesu15
Und meine Töne in meinem Mund
Babel
Sehr gut
Ich werde Rosen regnen lassen
Frisch renoviert
Die Schönheit Mariens
Das Hohelied der Liebe
Gratulation
Du aber stärke deine Brüder und Schwestern
Gottesdienste und Termine
Stift Wilten Aktuell 3
INHALT
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32
Impressum
HerausgeberPrämonstratenser-
Chorherrenstift Wilten
Klostergasse 7
6020 Innsbruck
Tel. 0512/58 30 48
www.stift-wilten.at
Redaktion
Reinhold Sigl
Erscheinungshinweis
4 x im Jahr
Titelbild
Das neue Gewand
Fotos
Norbert Hummel,
Diözese Innsbruck,
Franz Komploi,
Florian Sigl,
Reinhold Sigl,
D. Maximilian Thaler,
Stift Wilten
INHALTSVERZEICHNIS
Weitere Berichte, Predigten, Termine
und Bilder finden Sie auf der Stift-
Wilten-homepage: www.stift-wilten.at
ACTIO
4 Stift Wilten Aktuell
S. E. Marc Kardinal
Ouellet bei der Predigt
Meide das Böse und tu das Gute
Pontifikalamt in der
Stiftskirche Wilten
Mit sehr persönlichen Worten „Ich bin froh
und dankbar, dass ich hier im Stift Wilten
vor 42 Jahren begonnen habe, den hei-
ligen Norbert kennenzulernen, und dass
ich heute aus Anlass des 900. Jahrestages
seiner Bekehrung hierher zurückkehren
darf“, ging Marc Kardinal Ouellet in seiner
Festpredigt auf die bis heute aufrechte
Bedeutung des heiligen Norbert ein.
„Miserando atque eligendo. Die Erinne-
rung an Norberts Bekehrung lässt mich an
dieses Motto von Papst Franziskus denken,
das inspiriert ist von einem Kommentar
Beda des Ehrwürdigen zur Berufung des
Matthäus. Jesus hat den Sünder Matthäus
mit einem Blick der Barmherzigkeit ange-
sehen: miserando, aber er hat in ihm vor
allem den Apostel erblickt, der er dank
der Gnade werden konnte: atque eligen-
do. Das Motto betont die erwählende
Liebe Jesu, welche den Sünder in einen
Verkünder des Evangeliums verwandelt.
Und es ist Matthäus, der uns die Aufzäh-
lung der Seligpreisungen überliefert hat,
Am Norbertisonntag, dem 7. Juni 2015 wurde in der Stiftskirche Wilten das
Jubiläum „900 Jahre Bekehrung des hl. Norbert“ mit einem Pontifikalamt ge-
feiert. S. E. Marc Kardinal Ouellet stand dem Gottesdienst mit seinen Konzele-
branten Bischof Manfred Scheuer und Abt Raimund Schreier vor.
Die Capella Wilthinensis
ACTIO
dieses authentische Portrait Jesu, der die
Kirche durch die Jahrhunderte begleitet,
indem er immer wieder das Ideal der vita
apostolica in ihr wachruft, das im 12. Jahr-
hundert den ‚Prinz des Nordens‘ ergriffen
und so der Lebensform des Prämonstra-
tenserordens Gestalt verliehen hat. Liebe
Freunde, die Dankbarkeit, die uns an die-
sem festlichen Tag innewohnt, führt uns an
das Fundament des Charismas Eures Or-
dens: die Bekehrung des heiligen Norbert.
Hier liegt für jeden von uns dieses Licht des
Wortes Gottes, das unser Leben erhellt, rei-
nigt und verwandelt. In dieser fruchtbaren
Zeit der Erneuerung, bekräftigt durch das
Zeugnis so vieler Märtyrer, sind wir alle zu
einer Gewissenserforschung eingeladen,
mit Herzen, die geöffnet sind für die Gna-
de des Heiligen Geistes. Wenn wir dem
Beispiel des heiligen Norbert folgen, kön-
nen wir nicht Gefangene von Systemen
bleiben, von Gewohnheiten oder eines
zweifelhaften Lebenswandels, welche der
Verkündigung des Evangeliums im Wege
stehen. Lassen wir uns die Freude des
Evangeliums nicht rauben!“ so Kardinal
Ouellet.
Die Capella Wilthinensis unter der Lei-
tung von Stiftskapellmeister Norbert
Matsch musizierte die Missa in honorem
Sanctissimae Trinitatis KV 167 von Wolf-
gang Amadeus Mozart.
Stiftsorganist Kurt Estermann spielte an
der Verschueren-Festorgel das Concerto
in a-moll nach Antonio Vivaldi BWV 593
von Johann Sebastian Bach.
Anschließend an das Pontifikalamt wur-
de Christian Moschens Plastik „Das neue
Gewand“ am Stiftsplatz gesegnet.
Clemens Bartenbach hatte dazu die
Textumsetzung „Metanoia - das neue
Denken“ auf großen Graffiti-Tafeln, die
ebenfalls am Stiftsplatz zu sehen sind, er-
arbeitet.
Mit einer Pontifikalvesper in der Stiftskir-
che wurde der Festtag zu Ehren des heili-
gen Norbert abgeschlossen.
Auszug nach dem
Pontifikalamt
S. E. Marc Kardinal Ouellet weiht die Plastik „Das neue Gewand“ am Stiftsplatz
Die Ehrengäste beim Abschreiten der angetretenen Ehrenformationen
Die Pontifikalvesper
ACTIO
6 Stift Wilten Aktuell6 Stift Wilten Aktuell
Das neue Gewand - Metanoia
V. l. n. r.: Abt Raimund
Schreier, Marc Kardinal
Ouellet, Christian
Moschen, Clemens
Bartenbach, Bischof
Manfred Scheuer,
Landtagspräsident
Herwig van Staa
Das Bekehrungserlebnis des heiligen Norbert
kann als Grundlage der künstlerischen Inspi-
ration beider Objekte betrachtet werden.
Das Leben des ca. 30-jährigen Norbert
v. Xanten (* 1080/1085 in Gennep oder
Xanten; † 6. Juni 1134 in Magdeburg)
scheint sich in vorgezeichneten, abgesi-
cherten Bahnen zu entwickeln. Als Hofka-
plan Kaiser Heinrichs V. nahm er an des-
sen Romzug teil, auf dem der Salier 1111
zum Kaiser gekrönt wurde. In der Folge, im
Jahre 1115, soll sich ein Bekehrungserleb-
nis abgespielt haben: Ein Blitzschlag habe
ihn auf einem Ritt zum Damenstift Vreden
zu Boden gerissen. Norbert wandte sich
von seinem bisherigen verweltlichten Le-
ben ab und ließ sich zum Priester weihen.
Er tauschte seine seidene Kleidung gegen
ein härenes Gewand und wurde zu einem
späteren Zeitpunkt, bedingt durch dieses
Erlebnis, zum Ordensgründer der Prämon-
stratenser.
Die Plastik des heiligen Norbert: DAS NEUE GEWAND - Das beschriebene
„Damaskus-Erlebnis“ wird von Bildhauer
Christian Moschen als stürzende Reiter-
Pferd-Plastik in geschmiedeten und ver-
schweißten 5 mm starken Stahlblechteilen
dargestellt. 3 mm starke Stahlblechtafeln,
an einem verdeckten Formstahlgerüst ver-
schweißt, bilden schiefe Ebenen und da-
mit den Sockel der Plastik.
Maße: H/B/T zirka 3,4 m / 3,3 m / 2,5 m
Künstlerische Gestaltung von zwei Objekten am Vorplatz der Stiftskirche
Wilten anlässlich des 900-Jahr-Jubiläums des Prämonstratenserordens.
Christian Moschen
bei der Arbeit
Detailansicht der
Plastik
ACTIO
Die Textinstallation: METANOIA – Umkehr des Denkens - An der 2,5 m hohen und
insgesamt zirka 23 m langen nördlichen
Begrenzungsmauer des Stiftvorplatzes
wurde ein Ausschnitt aus dem Kapitel
„Eine Bekehrung“ aus Martin Bubers „Au-
tobiographischen Fragmenten“ installiert,
nach einem Konzept Christian Moschens
vom Grafiker Clemens Bartenbach in spe-
ziell von ihm entwickelten Schriftzeichen in
Graffititechnik ausgeführt.
Dabei ist besonders die tolle Zusammen-
arbeit mit Schülerinnen und Schülern der
Praxisvolksschule zu erwähnen, die mit
großer Begeisterung und bunter Farben-
pracht ihre ganz persönlichen Bilder und
Gedanken zum heiligen Norbert sprayen
durften, nachdem ihnen die Religionsleh-
rerinnen in der Schule die wichtigsten Stati-
onen des Lebens unseres Ordensgründers
in Bild und Wort vorgestellt hatten.
Wallfahrt LocherbodenZu Ehren des heiligen Norbert fand am 11. Juni 2015 eine Eucharistiefeier am
beliebten Wallfahrtsort Locherboden statt.
Stift Wilten Aktuell 7
Clemens Bartenbach
beim Auftragen der
Schriftzeichen
Detailansicht der
Textinstallation
ACTIO
8 Stift Wilten Aktuell
70. Geburtstag
D. Klemens wurde am 11. Mai 1945 in Tel-
fes im Tiroler Stubaital geboren.
Am 27. August 1963 fand seine Einklei-
dung, am 26. Oktober 1968 seine Feier-
liche Profess und am 29. Juni 1969 seine
Priesterweihe statt.
Als Seelsorger war er in zahlreichen Stifts-
pfarren, zuletzt wirkte er als Pfarrer in Lans
und Sistrans.
Derzeit ist D. Klemens als Subprior, als
Wallfahrtskurat der Wallfahrtskirche Heilig-
wasser, als Archivar und Bibliothekar tätig.
Als großer Kenner unseres Ordensgrün-
ders konnte er auch das sehr zu empfeh-
lende Buch „Norbert von Xanten - Der
Gründer des Prämonstratenserordens und
seine Zeit“ veröffentlichen. Zahlreiche
„Stift Wilten Aktuell“-Beiträge stammen
aus seiner Feder.
D. Klemens H. Halder feierte seiner 70er.
Geboren am 2. Oktober 1937 in Tulfes
führte ihn 1959 sein Weg nach Wilten, wo
er am 3. September 1959 eingekleidet
wurde.
Nach seiner Priesterweihe im Innsbrucker
Dom war D. Bruno zuerst als Kooperator in
Pradl, dann ab 1968 als Rektor des Norber-
tinums und schließlich ab 1970 als Pfarrer in
Natters tätig.
1992 übernahm er das Amt als Pfarrer in
Ellbögen, wo er seither als Seelsorger im
Einsatz ist.
50 Jahre PriesterD. Bruno Kössler empfing am 3. April 1965 die Priesterweihe.
D. Klemens bei der hl. Messe am Locherboden
Von links: D. Bruno und
D. Wernher im Kreuz-
gang des Stiftes
Am 29. Dezember 1952 in Innsbruck ge-
boren führte 1971 der Weg von Raimund
Schreier nach Wilten, wo er am 19. Sep-
tember 1971 eingekleidet wurde.
Nach seiner Priesterweihe am 19. Mai
1977 arbeitete er zuerst als Katechet am
Akademischen Gymnasium in Innsbruck,
als Rektor der Sängerknaben sowie ab
1984 auch als Rektor des Norbertinums.
Am 29. Mai 1992 wurde er zum 55. Abt
des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes
Wilten gewählt.
Abt Raimund ist seither in zahlreichen
Funktionen für die Gemeinschaft in Wilten,
für den Prämonstratenserorden und für die
Orden der Diözese Innsbruck im Einsatz.
ACTIO
Stift Wilten Aktuell 9
D. Wernher Seifert stammt aus Pfunds. Dort
hat er auch am Patroziniumstag des Kirch-
leins Maria Schnee in der „Tschey“ sein 40.
Priesterjubiläum gefeiert, gemeinsam mit
500 Pilgern, darunter Landtagspräsident
DDr. Herwig van Staa sowie die Konzele-
branten Dekan Franz Hinterholzer, Kaplan
Chrysant Witsch und Domkapitular Cle-
mens Bieber aus Würzburg. D. Wernher ist
seit 27 Jahren Pfarrer in Hötting und seit 15
Jahren Militärdekan der Diözese Innsbruck.
Der Jubilar in seiner Ansprache: „Der Gold-
schatz der Kirche ist unser gelebter Glau-
be“.
D. Wernher war auch als Kooperator in
Tulfes-Rinn und Hötting, als Rektor im Nor-
bertinum und als Militärpfarrer in Zypern so-
wie auf dem Golan in Syrien tätig.
40 Jahre Priester und Profess Priesterweihe am 11. Mai und Feierliche Profess am 23. September 1975.
40 Jahre Profess Gemeinsam mit seinem Mitbruder Wernher band sich Raimund Schreier am
23. September 1975 an die Gemeinschaft im Stift Wilten.
Landtagspräsident
Herwig van Staa
gratuliert dem Jubilar
Abt Raimund spricht im
September 2015 in der
Innsbrucker Maria-
Theresien-Straße über
das „Jahr der Orden“.
Rechts von ihm haben
Dir. Friederike Hafner
vom Werk der Frohbo-
tinnen Batschuns und Sr.
M. Luise Eberharter als
Vorsitzende der Regional-
konferenz der Frauen-
orden auf der „Roten
Ordenscouch“ Platz
genommen.
ACTIO
10 Stift Wilten Aktuell
In seiner Predigt verglich Bischof Scheu-
er die Priesterweihe mit dem Aufbruch
zu einer Pilgerfahrt: „Pilgern macht frei
und kann helfen, den Exodus aus Verstri-
ckungen und Lähmungen zu entdecken,
sowie Orientierung für die Seele, für die
Arbeit und für Beziehungen zu finden, das
Geheimnis Gottes zu erahnen. Gott selbst
erscheint an den Wegkreuzungen, an den
Orten, die uns nicht vertraut sind, an de-
nen wir uns nicht auf Sicherheiten stützen
können. Was ist zu tun angesichts dieser
Situation? So fragt Papst Franziskus. Es
braucht eine Kirche, die keine Angst hat,
in die Nacht dieser Menschen hineinzuge-
hen. Es braucht eine Kirche, die fähig ist,
ihnen auf ihren Wegen zu begegnen.“
Eine Woche später feierte Völs, die Hei-
matgemeinde von D. Johannes, Primiz.
Am Freitag erfolgte der Auftakt mit einem
ökumenischen Abendgebet. Am Samstag
wurde eine eucharistische Dankandacht
mit Primizsegen gefeiert. Am Sonntag
begleiteten schließlich die Traditionsver-
bände, die Vereine der Gemeinde sowie
unzählige Gläubige den Primizianten zur
Pfarrkirche, wo der festliche Primizgottes-
dienst stattfand.
Ein großes FestIm vollbesetzten Dom zu St. Jakob in Innsbruck weihte Bischof Manfred
Scheuer am Sonntag, den 28. Juni 2015, Siegmund Bichler aus Osttirol und
für das Stift Wilten D. Johannes Hohenwarter aus Innsbruck zu Priestern.
D. Michael Eschrich ist aus gesundheit-
lichen Gründen nicht mehr in der Pfarre
Neu-Pradl tätig. Er wird aber seelsorgliche
Aufgaben im Wohnheim Pradl überneh-
men.
D. Maximilian Thaler übernimmt die Lei-
tung des neu installierten Seelsorgeraumes
Pradl/Neu-Pradl, D. Johannes Hohenwar-
ter unterstützt ihn dabei als Kooperator. D.
Johannes wird anstelle von D. Augustinus
Kühne Jugendseelsorger des Dekanates
Wilten-Land.
D. Royinson Panachikkal wird Koopera-
tor in Völs.
Neue AufgabenIm Zuge der seit 1. September 2015 gültigen Neubesetzungen in den Wiltener
Pfarreien ist es zu Aufgabenänderungen im Konvent gekommen.
„Wir danken unseren
Mitbrüdern für den Ein-
satz und die Bereitschaft,
sich neuen Aufgaben zu
stellen.“ Abt Raimund
D. Johannes mit Eltern,
Verwandten und seinem
Völser Heimatpfarrer
D. Christoph Pernter
Priesterweihe im Dom zu
St. Jakob
Die beiden Jungpriester
Siegmund Bichler (links)
und Johannes Hohenwar-
ter (rechts) mit Bischof
Manfred Scheuer
ACTIO
Text:
Abt Raimund Schreier
Nach einer kurzweiligen Fahrt wurde die
Trostburg besichtigt. Sie liegt oberhalb der
Ortschaft Waidbruck, in den Hang hinein-
gebaut, und wacht dort über das ganze
Tal. Verständlich, dass die Herren von Wol-
kenstein, die über 600 Jahre hinweg Ei-
gentümer dieser Burg waren, sie zu einem
wahren Kleinod aus- und umgebaut ha-
ben. Die gotische Stube, der Renaissance-
saal, die freskierte Loggia und die sehr
schöne Burgkapelle zeugen vom reichen
Engagement der Herren von Wolkenstein.
Eigentümer der Burg ist heute das Südtiro-
ler Burgeninstitut, das in mühevoller Klein-
arbeit die Burg wieder zu einem Schmuck-
stück herausgeputzt hat.
Nach der Burgbesichtigung ging es
nach Feldthurns – auch die Herren von
Feldthurns waren einst als gefürchtete
Straßenräuber kurz im Besitz der Trostburg,
– wo wir ein fabelhaftes Mittagessen ge-
nießen durften. Die gemeinsame Vesper
bildete den geistlichen Höhepunkt des
Tages, ehe es am Kalterer See nach einer
Jause wieder galt, vom schönen Südtirol
Abschied zu nehmen.
KonventausflugAm Montag, den 22. Juni 2015, führte der jährliche Ausflug des Konventes der
Prämonstratenser von Wilten nach Südtirol.
Stift Wilten Aktuell 11
KonventexerzitienJahresexerzitien mit Generalabt Thomas Handgrätinger in Fürstenried.
Vom 31. August bis 2. September war un-
ser Wiltener Konvent ins Exerzitienhaus
der Jesuiten in Fürstenried/München ge-
fahren, um dort - in bewusstem Abstand
zur täglichen Arbeit - seine Jahresexerziti-
en mit Generalabt Thomas Handgrätinger
zu machen, der in sehr dichten Vorträgen
und Predigten versuchte, „unsere geistli-
che Batterie wieder aufzuladen“.
Das Leben des hl. Norbert und des hl.
Paulus, die beide eine ähnliche Bekeh-
rungsgeschichte hatten, sowie das Leben
Mariens, besonders als „Knotenlöserin“,
stellte er uns als Modelle vor, um gerade in
diesem „Jahr der Orden“ wie auch im Ju-
biläumsjahr „900 Jahre Bekehrung des hl.
Norbert“ unser persönliches wie auch un-
ser Leben als Gemeinschaft wieder ganz
auf Christus auszurichten. Nur so könnten
wir „Flamme sein“, „große Ordensmänner,
begnadete Priester, heiligmäßige Men-
schen“, so der Generalabt. Viele Zitate
von Papst Franziskus, in denen er seine
großen Erwartungen an uns Ordensleute
richtet, machten uns deutlich, dass wir
nicht fähig sind, Christus an der Peripherie
zu verkünden, wenn wir nicht selber täg-
lich umkehren und durch Herzensbildung,
ständiges Gebet und die Feier der hl. Eu-
charistie mit Christus leben.
Text: D. Maximilian
Thaler
Der Konvent bei der Be-
sichtigung der Trostburg
ACTIO
12 Stift Wilten Aktuell
Wallfahrt der OrdenBischof Scheuer: Dienst an Freude und Hoffnung ist gerade in einer krisenge-
schüttelten Kirche gefragt.
Zum Jahr der Orden unternahmen zahl-
reiche Ordensleute aus der Diözese Inns-
bruck am 18. Mai 2015 eine gemeinsame
Wallfahrt zum Stift Stams. Bischof Manfred
Scheuer stand dem Gottesdienst vor.
„Der Dienst an der Freude und an der
Hoffnung ist gerade in einer krisengeschüt-
telten Kirche, in Erfahrungen der Nacht,
der Erfolg losigkeit und der Vergeblichkeit
gefragt“, betonte Bischof Man fred Scheu-
er in seiner Predigt bei der Wallfahrt der
Orden in das Stift Stams. Ordenschristen
sollten keine „Agenten der Resignation“,
son dern Anwälte der Hoffnung sein. „Gott
hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit
gegeben, sondern den Geist der Kraft, der
Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7)
„Der Kirche wird heute vielfach Loslas-
sen und Sterben zugemutet“, so Bischof
Scheuer: „Es braucht die Annahme der
Grenzen, des Un terwegsseins und zugleich
das Verschenken von Lebensmöglichkei-
ten, den Abschied und das Verlassen von
Bindungen und die An nahme des Kreuzes,
das durch das Leben zugemutet wird“.
Und der Bischof weiter: „Jesus selbst hat
seine Jünger dafür in eine lange Schule
genommen. Er gewährt ihnen die lange
Geduld des Lernens, der Vergebung, des
Wachsens und des Reifens.“
Insgesamt, so der Bischof, verspüre er im
Land eine Wertschätzung der Orden, auch
wenn diese nicht immer eindeutig sei.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud
das Stift Stams zu einer ge meinsamen
Agape in das Kloster ein.
Gottesdienst in der
Stiftskirche Stams
Bei der Agape im Kreuz-
gang des Stiftes Stams
ACTIO
Wertvolle FrüchteDas „Jahr der Orden“ ist wahrhaft ein ganz großes Geschenk von Papst
Franziskus und hat bereits viele Früchte hervorgebracht.
Stift Wilten Aktuell 13
Viele Menschen sind auf die Existenz der
Orden aufmerksam geworden und haben
angefangen hinzuhören.
Eine zweite Frucht: Die Ordensleute ha-
ben gelernt, aufeinander zu hören. Bei
den monatlichen Gebetstreffen in einer
der Klosterkirchen und bei Vorträgen über
das Charisma eines Ordensgründers, einer
Ordensgründerin.
Es gibt auch eine Ordensökumene.
Ordensleute haben wieder mehr ange-
fangen, aufeinander zu hören und die
gemeinsamen Stärken und Charismen
zu entdecken, gemeinsam zu beten, ge-
meinsam soziale Projekte anzugehen und
gemeinsam zu reflektieren über ihre Auf-
gaben in unserer konkreten Ortskirche.
Die rote OrdenscouchAm 12. September 2015 startete die ROTE ORDENSCOUCH ihre Tournee
durch die Diözese Innsbruck.
Im „Jahr der Orden“ kommt die ROTE OR-
DENSCOUCH vielfältig zum Einsatz – in Fuß-
gängerzonen, bei Festen, in Einkaufszen-
tren, bei öffentlichen Veranstaltungen, ...
Die Orden und säkularen Gemeinschaf-
ten der Diözese Innsbruck gehen auf die
Menschen zu, um mit ihnen auch an unge-
wohnten Orten ins Gespräch zu kommen.
Bei der Auftaktveranstaltung in Innsbruck
bat Moderatorin Birgitt Drewes Vertrete-
rinnen und Vertreter verschiedenster Or-
denseinrichtungen und Säkularinstitute auf
der ROTEN ORDENSCOUCH Platz zu neh-
men.
Sie erzählten, was es bedeutet, „im Or-
den“ zu leben. Sie antworteten auf die Fra-
ge „Warum lebst Du so?“ und machten da-
mit auf die Vielfalt ihrer Berufungen sowie
ihrer Arbeiten aufmerksam. Sie hörten aber
auch einfach zu, um sich mit den Freuden,
Sorgen und Ängsten der Mitmenschen aus-
einanderzusetzen.
Ordensökumene nach dem Gebetstreffen bei den Barmherzigen Schwestern
Auf und rund um die ROTE ORDENSCOUCH stand der Dialog im Zentrum.
ACTIO
14 Stift Wilten Aktuell
Die AuferstehungssymphonieAm Ostersonntag, den 5. April 2015, feierte die versammelte Gemeinde in der
Stiftskirche Wilten das Hochfest der Auferstehung des Herrn.
In seiner Predigt rief Abt Raimund die ös-
terliche Gemeinde auf, „mit großem Jubel
die Ostersymphonie zu spielen, die Sym-
phonie mit dem Motiv der Barmherzigkeit – ganz besonders auch im Hinblick auf das
‚Heilige Jahr 2016‘, das Papst Franziskus
am Barmherzigkeitssonntag 2015 ausrief,
das ‚Jubiläum der Barmherzigkeit‘.
Im letzten Satz dieser österlichen Sym-
phonie können wir dann gleichsam wie
bei einem Schlusschor den Psalm 89,2 an-
stimmen: ‚Misericordias Domini in aeter-
num cantabo‘ – ‚Die Barmherzigkeit des
Herrn will ich in Ewigkeit singen‘. Amen.
Halleluja.“
Als die Christen die Sprache verlorenAm Pfingstsonntag, den 24. Mai 2015, wünschte Abt Raimund „mir und uns
weniger Worte, sondern mehr Taten, ein glaubwürdiges Leben, ausgerichtet an
den Worten und Taten des Jesus von Nazaret.“
Ausgangspunkt seiner Predigt war eine
Geschichte von Herbert Arens, der darin
die Frage stellt: Stellen wir uns vor, Jesus
würde uns heute die Sprache nehmen.
Würden dann die anderen an unserem
Leben merken, dass wir Christen sind?
Die Capella Wilthinensis in der Stiftskirche Wilten
Abt Raimund bei der Predigt am Pfingstsonntag
Die Capella Wilthinensis
musizierte Beethovens
„Messe in C“ op. 86
Komm, Heiliger Geist
ACTIO
Tiroler LandesprozessionDer Weg der Fronleichnamsprozession führte heuer erstmals vom Innsbrucker
Dom zur Basilika Wilten.
Am Donnerstag, dem 4. Juni 2015, feierte
die katholische Kirche das Fronleichnams-
fest. Diese Feier des „Brotes für das Leben
der Welt“ wurde in Innsbruck durch einen-
Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer
und Abt Raimund Schreier im Dom zu St.
Jakob und der Tiroler Landesprozession
begangen.
Heuer wurde bei der Tiroler Landespro-
zession ein neuer Weg gewählt. Er führte
bei strahlendem Sommerwetter vom
Domplatz bis nach Wilten. Die Dompfarre
richtete diese Prozession gemeinsam mit
dem Stift, der Pfarre Wilten und der Pfarre
Heilige Familie-Wilten West aus.
Hunderte Gläubige, darunter Landes-
hauptmann-Stellvertreter Josef Geisler
und die Innsbrucker Bürgermeisterin Chri-
stine Oppitz-Plörer, Traditionsverbände,
Vertreterinnen und Vertreter von Ritteror-
den sowie der Studentenverbindungen
folgten dem Zug vom Dom zur Basilika. Die
Wiltener Musikkapelle mit Kapellmeister
Peter Kostner begleitete die Prozession
musikalisch.
Nach der Prozession waren alle zu einem
Fest beim Bartlmä-Kirchlein eingeladen,
wo Speis und Trank angeboten wurden.
Ein herzliches Danke der Schützenkom-
panie Wilten unter Hauptmann Alexander
Mummert, welche für die Verpflegung im
Bartlmägarten sorgte!
Impressionen der Prozes-
sion durch Innsbruck
ACTIO
16 Stift Wilten Aktuell
Patrozinien und FesteIn den Sommermonaten Juni, Juli und August werden traditionell der Bene-
diktionstag des Abtes, drei „Wiltener“ Patrozinien und das Hochfest des hl.
Regelvaters Augustinus gefeiert.
Benediktionstag von Abt Raimund - Am
Freitag, den 19. Juni wurde in der Stiftskir-
che die Mittagshore gebetet. Vor 23 Jah-
ren wurde Raimund Schreier zum Abt des
Stiftes Wilten benediziert.
Heilige Magdalena, Patrozinium der Magdalenakapelle in Lüsens - Am Diens-
tag, den 22. Juli wurde die heilige Messe
in der Kapelle gefeiert. Anschließend fand
die Almsegnung und der Kirchtag im Al-
pengasthaus Lüsens statt.
Heiliger Laurentius, Patrozinium der Stifts-kirche Wilten - Zum Hochfest des heiligen
Laurentius, dem 1. Patron der Stiftskirche,
wurden am 9. August eine feierliche Ves-
per und ein Hochamt gefeiert.
Heiliger Bartholomäus, Patrozinium des Bartlmäkirchleins in Wilten - Am 24. August
feierten der Konvent und viele Freunde
von St. Bartlmä eine Pontifikalmesse vor
dem Kirchlein, welche von Bläsern der
Capella Wilthinensis musikalisch gestaltet
wurde. Ein herzlicher Dank gilt an dieser
Stelle der Schützenkompanie Wilten, wel-
che für die anschließende, ausgezeichne-
te Agape sorgte.
Hl. Vater Augustinus – Beim Pontifikalamt
am 30. August sprach Abt Raimund zum
Thema „Vom Liebesgefühl zur Liebe“. „Der
Kirchenvater Augustinus, dessen Hochfest
wir heute feiern, wurde einmal nach dem
Glauben an Gott gefragt. Seine Antwort
ist sowohl verblüffend als auch logisch ein-
fach: ‚Holt einen Liebenden her und ihr
begreift, was ich sage!‘ Augustinus bringt
es auf den Punkt: Der Schlüssel unseres
Glaubens ist die Liebe, die im Kreuz Christi
ihr Urbild gefunden hat. Und diese Liebe
dürfen wir erfahren im Mitmenschen, im
Gebet, in der Schöpfung, und vor allem in
den Sakramenten.
Wenn wir die Eucharistiefeier als das
erneute unblutige Opfer Jesu Christi aus
Liebe zu uns sehen, dann sind wir auf den
Kern, auf die Mitte unseres christlichen
Glaubens gestoßen. Hier tauchen wir ein
in die göttliche Liebe, nach der sich unser
Herz so sehr sehnt. Amen.“
Bläser der Capella
Wilthinensis bei der
Mittagshore
Hochamt zu Ehren des
hl. Laurentius Pontifikalamt in der Stiftskirche
Bartlmäfeier in Wilten
ACTIO
Die Gänsbacher-LitaneiAm Freitag, den 11. September 2015, wurde im Rahmen einer Marianischen
Andacht nach vielen Jahrzehnten wieder die Lauretanische Litanei des
bekannten Südtiroler Komponisten Johann Baptist Gänsbacher gesungen.
Stift Wilten Aktuell 17
Geschichte der Säkulumfeier - Die Wiltener
Basilika ist eine der ältesten Wallfahrtskir-
chen Tirols. Bereits im fünften Jahrhundert
wurde von römischen Soldaten hier in Vel-
didena (Wilten) die erste Wallfahrtskapelle
errichtet. Die Geschichte erzählt, dass sie
damals unter vier Bäumen ein Marienbild-
nis gefunden hätten.
Viele Christen sind seither immer wieder
mit ihren großen Anliegen und Nöten zu
unserer „Lieben Frau unter den vier Säu-
len“ gepilgert.
Auch die Äbte des Stiftes Wilten, zu dem
die heutige Rokoko-Basilika gehört, haben
ihren Konvent unter den Schutz Mariens
gestellt, wie alte Äbtesiegel zeigen.
So hat im Jahr 1781 Abt Norbert II. von
Spergs während der großen Wirren um die
Türkenkriege eine neuntägige Andacht
zu Ehren der Muttergottes eingeführt „auf
immer und ewig“. Ewigkeit heißt auf la-
teinisch „saeculum“. Daher wird diese in-
zwischen dreitägige Feier „Säkulumsfeier“
genannt.
Die Gänsbacher-Litanei - Heuer, am
Freitag, den 11. September um 19 Uhr,
am ersten Tag der Säkulumsfeier, wurde
in der Basilika Wilten eine sehr alte musi-
kalische Tradition wieder aufgegriffen.
Alte Wiltener erzählten immer wieder, wie
schön es damals war, als jedes Jahr die
„Gänsbacher-Litanei“ gesungen wurde.
Diese „Gänsbacher-Litanei“ „geisterte seit
vielen Jahren“, wohl ebenso lange wie sie
nicht mehr gesungen wurde, durch Wilten
und lebte in Erzählungen fort. Aber was
hatte es damit auf sich?
Der aus Sterzing stammende Komponist,
Dirigent und Tiroler Freiheitskämpfer Jo-
hann Baptist Gänsbacher (* 8. Mai 1778 in
Sterzing; † 13. Juli 1844 in Wien) war häufig
Gast in Wilten und mit vielen Großen sei-
ner Zeit bekannt. Auch als Domkapellmei-
ster an St. Stephan in Wien riss der Kontakt
nach Tirol nicht ab. 1830 komponierte er
für Innsbruck seine „Lauretanische Litanei
in G“, die noch im selben Jahr für Wilten
abgeschrieben wurde. Eintragungen in
den historischen Notenblättern der Stim-
men zeugen von der jahrzehntelangen
Tradition, diese Litanei während der Säku-
lumsfeier zu musizieren. Irgendwann, Mitte
des 20. Jahrhunderts, ist diese Tradition
dann abgerissen. Stiftskapellmeister Nor-
bert Matsch interessierte sich schon seit
langem für dieses Werk und seine beson-
dere Geschichte und hat sich eingehend
damit beschäftigt. Gemeinsam mit Abt
Raimund Schreier und Prior Florian Scho-
mers wurde angedacht, dieses seinerzeit
so beliebte Werk der Gemeinde wieder
zugänglich zu machen. So wurde die
„Gänsbacher-Litanei“ nach Jahrzehnten
wieder ein Höhepunkt im Säkulum.
Marianische Andacht
in der Basilika Wilten
Die Capella Wilthinensis
musizierte die
Lauretanische Litanei
von Johann Baptist
Gänsbacher
18 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
Text:
D. Klemens H. Halder
OPraem
Die Prämonstratenser des Stiftes Wilten
übten von Anfang an die Seelsorge in
der Urpfarre Wilten aus. Im 13. Jahrhun-
dert kamen neue Aufgabenfelder hinzu.
Handel, Gewerbe und Verkehr nahmen
zu, Märkte und Städte begannen eine
größere Rolle zu spielen. Die Nachfrage
nach Salz stieg, es wurde deshalb der
Salzabbau im Nordtiroler Halltal intensi-
viert. Die Feiertagsruhe wurde offensicht-
lich von den Salinenarbeitern öfters nicht
eingehalten. 1244 beauftragte deshalb
Bischof Egno von Brixen „den Propst von
Wilten und seine Brüder,“ auf die Einhal-
tung der Feiertage durch die Arbeiter der
Saline in Thaur zu achten oder ihnen Be-
freiung davon zu gewähren. Somit stan-
den die Prämonstratenser in einer seel-
sorglichen Beziehung zu ihnen. Vor dem
Aufstieg Halls war das Pfarr- und Gerichts-
dorf Thaur mit seinem Schloß der führen-
de Ort in jenem Gebiet. Dort befand sich
übrigens auch eine frühchristliche Kirche
aus dem 5. Jahrhundert, wie es deren
zwei in Wilten und eine in Ampass gege-
ben hatte.
Das südöstliche Mittelgebirge oberhalb
Innsbrucks begann damals eine größere
Rolle zu spielen. Von Hall aus konnten über
die dortigen Dörfer der Markt Matrei und
die Straße zum Brenner gut erreicht wer-
den. Der im 13. Jahrhundert emporwach-
sende Ort Hall wurde nicht nur wegen
des überregionalen Wirtschaftsfaktors
Salz, sondern auch wegen der Schiffbar-
keit des Inns von Hall flussabwärts bedeut-
sam. Der Landesfürst Meinhard II. baute
ab etwa 1280 die Salzgewinnung im Hall-
tal durch Fachleute aus, was ihm selber
bedeutende Einnahmen verschaffte. Die
Söhne Meinhards gewährten dann Hall
bald nach 1300 das Stadtrecht. Am Be-
ginn des 14. Jahrhunderts baute der Bo-
zner und Haller Bürger Heinrich Kuntner
den Weg von Hall über das südöstliche
Mittelgebirge nach Matrei, der vorher
Zur Geschichte des Stiftes Wilten15. Kapitel - Die Seelsorge des Stiftes Wilten im 13. Jahrhundert –
Übernahme der Urpfarren Ampass und Patsch.
Blick von der Thaurer Schloßruine in Richtung Ampass, Aldrans und das Wipptal
Thaur im Großraum
Innsbruck mit Blick auf
die Schloßruine
Stift Wilten Aktuell 19
CONTEMPLATIO
eher nur ein Saumpfad gewesen war, zur
„Salzstraße“ aus.
In Folge des regeren Lebens am süd-
östlichen Mittelgebirge dürfte dort eine
gute Seelsorge wichtig geworden sein. Im
Zuge dieser Entwicklung übergab Bischof
Bruno von Brixen 1256 dem Stift Wilten die
Urpfarre Ampass. Als Grund der Überga-
be nennt der Bischof den Mangel und
die Not des Klosters Wilten. Etwa um diese
Zeit, erst gut 120 Jahre nach ihrer Ankunft,
konnten die Prämonstratenser, die noch
über wenige Besitzungen verfügten, ihr
neues Kloster fertigstellen. Von da an
konnten sie mit den Erträgen und Einkünf-
ten rechnen, die dieser Urpfarre zustan-
den. Das Gebiet der Pfarre erstreckte
sich im Inntal östlich der Sill, umfasste dort
den Ort Amras, und reichte von Ampass
über Aldrans bis nach Rinn und Tulfes. In
der Urkunde wird festgestellt, dass die
Schenkung bei Bruneck errichtet wurde.
Das ist die erste schriftliche Nennung der
Stadt Bruneck, die kurz vorher von Bi-
schof Bruno gegründet worden war. Am
südöstlichen Mittelgebirge wurde dem
Stift Wilten in jener Zeit auch die Urpfar-
re Patsch übergeben. Ein genaues Jahr
der Übergabe ist nicht bekannt. Es wer-
den aber in der Bestätigungsurkunde des
Papstes Alexander IV. von 1260 Wilten,
Patsch und Ampass als Pfarren des Stiftes
angeführt. Zur Urpfarre Patsch gehörten
auch Lans, Sistrans, Vill, Igls und Ellbögen.
In den folgenden Jahrhunderten lebten
in den Pfarrhäusern Ampass und Patsch
maximal zwei bis drei Priester des Stiftes,
die von dort aus auch die Seelsorge an
den Filialkirchen ausübten. An nahege-
legene jedoch wurden Priester vom Stift
Wilten aus zur Seelsorge gesandt.
Im 13. Jahrhundert kamen die im Raum
Matrei ansässigen Rittergeschlechter –
neben anderen adeligen Familien – in
immer stärkeren Kontakt mit dem Stift Wil-
ten. Es hatten die „Aufenstain“ (Ansitz in
St. Kathrein am Eingang des Navistales)
und die Geschlechter der „Matray“ und
„Trautsun“ ihre Grabstätten im Stift Wilten.
Die Grabstätte der Matrey und Trautson
befand sich in der nördlich an die Stifts-
kirche angebauten Kirche des Frauenklo-
sters, die Johannes dem Täufer geweiht
war. Nach Abtragung dieser Kirche vor
1644 wurde jene Grabstätte in die Stifts-
kirche verlegt, wo sie heute noch in der
Der Widum der Urpfarre Ampass, hervorgehoben durch die Toreinfahrt mit dem Doppelkreuz
Urkunde der Über-
tragung der Urpfarre
Ampass an das Stift
Wilten von 1256 mit
dem Siegel des Bischofs
und des Domkapitels
von Brixen (Stiftsarchiv
Wilten).
Quellen:
- Stiftsarchiv Wilten
(ST. A. W.) 087 A 01
- Josef Riedmann, Mit-
telalter. In: Geschichte
des Landes Tirol. Bd. 1,
510-512
- ST. A. W. 033 A 04
- ST. A. W. 001 I
Klemens Halder, Propst
Marquard (vor 1138
bis 1142), Abt Wernher
(1302-1331), 233f.
- ST. A. W., 002 F;
Haidacher, 20.
- ST. A. W., Urkunde 002
C von 1257 u. Urkunde
060 C 01 von 1260;
- Information von DDr.
Ulrich Leinsle OPraem,
21.07.2015.
20 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
Johannes-Seitenkapelle durch die alte
Gruftplatte erkennbar ist. Zeugnis von der
seelsorglichen Tätigkeit des Stiftes Wilten
gibt auch eine Urkunde Bischof Brunos
aus dem Jahr 1286. Darin erteilt er den
Priestern des Stiftes Wilten und dessen
Gästen aus dem Prämonstratenserorden
das Recht, in der ganzen Diözese Brixen
„das Wort Gottes zu predigen und die
reuigen Sünder durch das Sakrament der
Beichte loszusprechen“. Die Predigt- und
Beichtvollmacht wurde im Allgemeinen
nur den Seelsorgspriestern für ihren je-
weiligen Zuständigkeitsbereich erteilt.
Die diözesanweite Erlaubnis für das Stift
Wilten setzt voraus, dass dort zu Ende des
13. Jahrhunderts ein hohes geistiges und
geistliches Niveau gegeben war.
Die im Stift Wilten vorhandenen Urkun-
den zeigen, dass man zwischen 1257 und
1260 bei der Bezeichnung für den Kloster-
vorsteher von Propst auf Abt wechselte.
Ursprünglich war in den französisch beein-
flussten Gebieten des Prämonstratenser-
ordens die Abt-Bezeichnung, und in den
Gegenden des deutschen Einflusses die
Propst-Bezeichnung üblich. Dann aber
kam es zu einer recht individuellen Vor-
gangsweise der einzelnen Klöster. In der
Ordensregel des hl. Augustinus, welche
die spirituelle Grundlage des Prämonstra-
tenserordens ist, wird der Obere als prae-
positus (= Vorangestellter), zu deutsch
Propst, bezeichnet. Das entspricht dem
biblischen Denken der frühen christlichen
Zeit, in der man noch stärker auf ein ge-
schwisterliches Miteinander ausgerichtet
war. Die Bezeichnung Abt (von abbas =
Vater) spiegelt das spätere patriarcha-
lische Denken in der Kirche wider.
Widum der Urpfarre Patsch
Gruftplatte der Herren
von Matrey und Trautson
am Boden der Johannes-
Seitenkapelle
(Stiftskirche Wilten)
CONTEMPLATIO
Die Einweihung wurde vom zuständigen Bi-
schof von Brixen Sigmund Alfons Graf Thun
am 18. Oktober 1665 vorgenommen. Vor
dem Wiltener Abt Dominikus Löhr und dem
zahlreichen Konvent dürfte der Brixner
Weihbischof Jesse Perkhofer dargestellt
sein, der schon am 6. und 13. Oktober die
sechs Seitenaltäre geweiht hatte.
Bei der Feier war auch der österrei-
chische Kaiser Leopold I. samt seinem Hof
anwesend; der Kaiser ist links vorne im Bet-
schemel zu sehen. 1665 war die Habsbur-
ger Linie, deren Erzherzöge bis dahin das
große Tirol und die Habsburger Vorlande
(in Vorarlberg und Schwaben) von Inns-
bruck aus regiert hatten, ausgestorben.
Dem damaligen fürstlichen Absolutismus
und der Einrichtung einer zentralen Regie-
rung entsprechend, wurde in Innsbruck
kein eigener Regent mehr eingesetzt. Des-
halb weilte der Kaiser damals in Innsbruck,
um die traditionelle Erbhuldigung der Tiro-
ler Stände entgegenzunehmen.
Das Gemälde hat großen Porträtwert; im
Vordergrund ist eine Reihe bedeutender
Persönlichkeiten dargestellt.
In der Menge sind auch Vertreter damals
bereits in Innsbruck ansässiger Männeror-
den zu sehen: (von links) ein Franziskaner,
ein Kapuziner, ein Jesuit und ein Servit.
Viele Personen dürften bald nach dem
Ereignis gemalt worden sein. Fertiggestellt
wurde das Kolossalgemälde (heute im
„Verklärungszimmer“ des Stiftes) erst 1679.
Vielleicht wurde in der Abschlussphase des
Gemäldes manche Ausstattung der Kirche
abgebildet, die 1665 noch fehlte, darun-
ter wohl auch der Hochaltaraufbau. Die
Ausstattung der Kirche, wie wir sie heute
kennen, wurde erst zirka 50 Jahre nach der
Einweihung vollendet.
Zwei Tage nach der Stiftskirche, am 20.
Oktober 1665, wurde auch das Heiligwas-
serkirchlein oberhalb von Igls, das der Wil-
tener Abt erbauen hatte lassen, von Weih-
bischof Jesse Perkhofer geweiht.
Die Einweihung der barocken Stifts-kirche vor 350 Jahren
Bischof Thun von Brixen
mit seinem Domklerus
und Weihbischof Perk-
hofer, sowie Abt Löhr mit
dem Konvent von Wilten
Gemälde von Stefan
Kessler, 1679
(Verklärungszimmer,
Stift Wilten)
Text: D. Klemens H.
Halder OPraem
Eine Beschreibung des Kolossalgemäldes im Stift Wilten über das Ereignis.
16 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
Geistliche Abendmusik An sechs Sommermontagen waren von Juli bis August 2015 international
renommierte Künstlerinnen und Künstler in der Wiltener Basilika zu hören.
Franz Comploi spielte am 27. Juli an der
Reinisch-Orgel Werke von Joseph Haydn,
Gaetano Valerj, Knud Nystedt, Johann
Sebastian Bach und Felix Mendelssohn
Bartholdy.
Stefan Ennemoser und Martin Patscheider an der Barocktrompete, Michael König
am Orgelpositiv und Stiftsorganist Kurt Es-termann an der Reinisch-Orgel musizierten
am 3. August Werke von Franz Schmidt,
Johann Christoph Pezel, Franz Xaver Sai-
ler, Heinrich Ignaz Franz Biber, Petronio
Franceschini, Joseph Alois Holzmann und
Giuseppe Aldrovandini.
Die Sopranistin Clara Sattler und Michael Schöch an der Reinisch-Orgel musizierten
am 10. August Werke von Johann Seba-
stian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart,
Josef Gabriel Rheinberger, Joseph Marx,
Alexandre Guilmant, Max Reger und Felix
Mendelssohn Bartholdy.
Stift Wilten Aktuell 23
CONTEMPLATIO
Helmut Binder an der Reinisch-Orgel spiel-
te am 17. August Werke von Johann Se-
bastian Bach, Max Reger, Marco Enrico
Bossi, Josef Gabriel Rheinberger und Ca-
mille Saint-Saëns.
Claudia Norz an der Barockvioline, Anna Tausch am Barockcello, Albert Knapp am
Orgelpositiv und Dominik Bernhard an der
Reinisch-Orgel musizierten am 24. August
Werke von Johann Heinrich Schmelzer,
Georg Philipp Telemann, Johann Sebasti-
an Bach, Johann Adam Birkenstock, Max
Reger, Heinrich Ignaz Biber und Felix Men-
delssohn Bartholdy.
Stiftsorganist Kurt Estermann und Dominik Bernhard am Orgelpositiv sowie Michael König an der Reinisch-Orgel spielten am
31. August Werke von René Louis Becker,
Marian Müller und die Improvisation a tre
organi „Du Freude der Erde, du himmli-
sche Zier“.
CONTEMPLATIO
24 Stift Wilten Aktuell
Im Grunde braucht es keinerlei Begrün-
dung, Musik von Claudio Monteverdi und
Giovanni Gabrieli in einer Vesper zu pro-
grammieren. Die außergewöhnliche Qua-
lität ihrer Musik ist allgemein anerkannt
und auch das Konzept scheint bekannt
zu sein: Da wird mithilfe der Musik Monte-
verdis und Gabrielis ein historischer Gottes-
dienst „nachgestellt“, sowohl musikalisch
wie auch liturgisch, und versetzt uns so in
die Epoche des Komponisten. In letzter
Zeit ist das ein immer beliebteres Konzept,
wogegen auch gar nichts einzuwenden
ist, außer, dass es bei weitem nicht die ein-
zige Möglichkeit ist, qualitätsvolle Kirchen-
musik alter Meister zu Gehör zu bringen.
Die Prämonstratenser-Chorherren des
Stiftes Wilten feiern seit vielen hundert
Jahren täglich die Vesper. Sie tun das sin-
gend. Die Vesper muss also in diesem Haus
nicht erfunden werden, vielmehr ist sie
eine tragende Säule des liturgischen und
klösterlichen Lebens. Am Ablauf der Ves-
per hat sich über die Jahrhunderte wenig
verändert, einiges aber zuletzt nach dem
II. Vatikanischen Konzil. Derartige Verän-
derungen führen oft zu der verbreiteten
Meinung, Musik aus vergangenen Zeiten
passe nicht mehr in den heutigen Got-
tesdienst. Und schon klafft zwischen der
heutigen Liturgie und der tradierten Musik
eine unüberwindbare Lücke, schon droht
Kirchenmusik gerade dort verloren zu ge-
hen, wofür sie eigentlich geschaffen wur-
de - nämlich im Gottesdienst. Dabei gibt
uns das II. Vatikanische Konzil ganz an-
deres mit auf den Weg: Wir sollen den The-
saurus Musicae Sacrae, also den Schatz
der Kirchenmusik bewahren.
Wenn also mit der Vesper die Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik zu Ende ge-
hen, und wenn die Prämonstratenser mit
dieser Vesper das Hochfest ihres Regelva-
ters Augustinus feiern, dann geschieht im
Grunde das, was jeden Tag im Stift Wilten
passiert, allerdings dem Anlass entspre-
chend in sehr feierlicher Form. Und diese
feierliche Form ist nun die wahre Begrün-
dung, warum Werke von Monteverdi und
Gabrieli musiziert werden.
Im Stift Wilten gibt es ideale Bedin-
gungen für diese Musik. Hervorzuheben ist
einerseits die historische Orgel von Daniel
Herz aus dem Jahr 1675 in mitteltöniger
Stimmung und im Chorton. Diese Orgel tritt
sowohl als Continuoinstrument, solistisch
stylus phantasticusMit einer feierlichen Vesper endeten am 28. August 2015 in der Stiftskirche
Wilten die heurigen Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.
Text: Stiftskapellmeister
Norbert Matsch
Stift Wilten Aktuell 25
CONTEMPLATIO
und auch die Psalmodie begleitend und
führend auf. Andererseits ist die stets klein
und flexibel besetzte hauseigene Capella
Wilthinensis mit der Musik, den speziellen
räumlichen Gegebenheiten der Kirche
und der Liturgie vertraut.
Ein klein wenig möge es mit dieser Pro-
grammierung auch gelungen sein, dem
Motto der diesjährigen Festwochen - „sty-
lus phantasticus“ - gerecht zu werden.
Obwohl dies mit figurierter Musik nahezu
unmöglich ist, weist doch gerade die Mu-
sik Monteverdis außergewöhnlich freie,
konzertierende Abschnitte auf.
Vor kurzem war es der emeritierte Papst
Benedikt, der in seiner ersten öffentlichen
Rede nach dem Rücktritt den großen Mei-
stern der Kirchenmusik breiten Raum gab.
Nehmen wir das als Hinweis, den Thesau-
rus Musicae mit aller Kraft zu bewahren.
Wir Kirchenmusiker haben die Aufgabe,
das zuallererst im Gottesdienst zu tun.
Das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi nach dem hl. Evangelisten Matthaeo -
„Passio“ von Johann Theile am 22. März 2015 in der Stiftskirche Wilten
Junge Vokalistinnen in WiltenSeit einem Jahr nun sind die Puellae Wilthinenses in die Familie der Musica
Sacra Wilthinensis integriert.
Die cirka 20 jungen Damen sind hochak-
tiv, treffen sich wöchentlich zu Proben und
zur Stimmbildung und gestalten Gottes-
dienste in der Stiftskirche sowie weltliche
Konzerte. Ein Höhepunkt im abgelaufenen
Schuljahr war zweifelsohne die Mitwirkung
bei der Passion von Johann Theile. Die
Zusammenarbeit mit professionellen Mu-
sikern war für beide Seiten befruchtend
und erfreulich. Aus diesem Anlass wurden
auch liturgische Gewänder für die Mitwir-
kung in den Gottesdiensten der Stiftskirche
angeschafft.
Zum Abschluss des Arbeitsjahres luden
die Puellae am 27. Juni Eltern, Verwandte
und Freunde zu einem Abschlusskonzert in
den Norbertisaal. Auch Abt Raimund, der
das Projekt von Beginn an wohlwollend
begleitet, genoss wie viele andere den
erfrischenden Auftritt der jungen Vokali-
stinnen, die das neue Arbeitsjahr noch vor
Schulbeginn mit einem intensiven Proben-
tag schon wieder begonnen haben.
Das Abschlusskonzert
im Norbertisaal
26 Stift Wilten Aktuell
COMMUNIO
Mit Dekanatsjugendleiterin Magdalena
Weber und Dekantsjugendseelsorger D.
Augustinus Kühne OPraem wurden die
beiden bisherigen Hauptverantwort-
lichen für die Jugendarbeit im Dekanat
Wilten-Land verabschiedet.
Herzlichen Dank für die geleistete Arbeit!
In BewegungWechsel in der Leitung der Dekanatsjugendstelle Wilten-Land.
Unser der Leitung des
neuen Teams Magdalena
Schranzhofer und
D. Johannes Hohenwarter
findet am 13. November,
um 19.30 Uhr, im Leut-
haus die erste Jugend-
vesper statt.
Das heilige ÖlAbt Raimund spendete auch heuer wieder zahlreichen Jugendlichen das
Sakrament der Firmung.
Massageöl, Speiseöl, Motoröl, Duftöl und
Sonnenöl konnten heuer jeweils zwei Firm-
linge während der Predigt von Abt Rai-
mund aus einem mitgebrachten Rucksack
hervorholen, bevor er der versammelten
Gemeinde die besondere Bedeutung des
heiligen Öles, den Chrisam, darlegte.
„Wir alle sind oder werden mit dem heili-
gen Öl gesalbt, um als Christen genießbar
und Licht zu sein für andere, um andere zu
heilen, um gut zu riechen, den Wohlduft
der Liebe zu verströmen, um als Gesalbte,
d. h. als Christen Verantwortung zu über-
nehmen. Wenn uns dies gelingt, dann wird
unsere Welt, in der wir leben, menschen-
freundlicher, es entsteht eine Welt, in der wir
uns wohlfühlen, in der wir uns gegenseitig
gut riechen können, in der wir uns gernha-
ben und füreinander da sind.“„Wofür verwendest Du dieses Öl?“
Vor dem Bartlmä-
kirchlein nach der
MONTAGNACHT
im Juni 2015
Stift Wilten Aktuell 27
COMMUNIO
Die Organisatoren (Johannesgebetskreis
und Lorettogemeinschaft) wollten unter
dem Motto „Du bist zuerst geliebt“ die
lange Tradition der Herz-Jesu-Verehrung
in Tirol aufnehmen und für die Jugend ge-
stalten.
Jugendliche und junge Erwachsene aus
allen Teilen Tirols, Südtirols sowie aus ande-
ren Bundesländern folgten der Einladung.
Es gab eine Fülle ansprechender Pro-
grammpunkte: Lobpreis, starke Glaubens-
zeugnisse, Katechesen, Workshops, Beicht-
gelegenheiten und Gebet.
Um 18.00 Uhr waren alle eingeladen, mit
Abt Raimund Schreier und dem Konvent
die Vesper zu feiern, um 19.00 Uhr hielt
Bischof Manfred Scheuer den Festgottes-
dienst.
Abgeschlossen wurde das herzjesu15-
Jugendfest mit einem „Abend der Barm-
herzigkeit“. Besinnliche Musik und stim-
mungsvolle Lichteffekte luden ein, bei der
eucharistischen Anbetung in der Basilika
zu verweilen.
herzjesu15Nach dem großen Erfolg im Vorjahr fand am Samstag, den 13. Juni 2015, wieder
das „herzjesu15“-Jugendfest statt, heuer in der Basilika und im Stift Wilten.
COMMUNIO
28 Stift Wilten Aktuell
Und meine Töne in meinem MundAls „begnadet“ bezeichnet Johannes Stecher, Chorleiter der Wiltener Sänger-
knaben, den estnischen Komponisten Arvo Pärt. Zur beiderseitigen Freude
haben sie auf Einladung des Komponisten eine CD aufgenommen.
Vor einiger Zeit sind Arvo Pärt, der wohl er-
folgreichste zeitgenössische Komponist im
Bereich der E-Musik, und das Label „col
legno“ mit einer Anfrage an die Wiltener
Sängerknaben herangetreten: Sie sollten
als erster Knabenchor eine Arvo-Pärt-CD
herausbringen, unter anderem mit einigen
Ersteinspielungen. Das Ergebnis, die CD
„BABEL“, ist nun offiziell erhältlich!
Zum 50er, am 28. April, überraschten die
Wiltener Sängerknaben ihren Chorleiter
Johannes Stecher mit einem Geburtstagsfest.
Herzliche Gratulation!
Babel„Die Wiltener Sängerknaben haben mich überrascht: Mit der Schönheit ihrer
Stimmen und einer Reife, die für einen Knabenchor bemerkenswert ist.“
(Arvo Pärt)
Zum ersten Mal liegt Arvo Pärts großartige
Vokalmusik in einer Einspielung mit Kna-
benchor vor. Im Erscheinungsjahr dieses
Albums wird der estnische Komponist 80
Jahre alt. Vor mehr als vier Jahrzehnten
verstummte er als Musiker, zog sich acht
Jahre lang ganz zurück. Aus dem Schwei-
gen erhob sich eine neue Musik, die ihn
weltberühmt machte. Er sagte: „Ich habe
entdeckt, dass es genügt, wenn ein ein-
ziger Ton schön gespielt wird.“ Aus der Be-
schäftigung mit den Klangkathedralen der
Renaissance und jenen aus noch älterer
Zeit entwickelte er einen persönlichen, un-
verwechselbaren Stil. Religiös motivierte
Musik, die nach einem Ideal der Einfach-
heit strebt. Reduktion auf das Wesent-
liche. Ein immerwährendes Stehenbleiben
und Innehalten: die Ewigkeit. Zugleich ein
stetes Dahinfließen und Fortgetragen-Wer-
den: die Vergänglichkeit der Zeit.
COMMUNIO
Stift Wilten Aktuell 29
Beim Jubiläumsfest im April wurde dem
Team rund um Direktor Christian Grote ein
„sehr gutes“ Zeugnis ausgestellt.
„Die Ausbildung des Nachwuchses für
das Gastgewerbe im Kolleg ist top und
sehr praxisorientiert“, meinte ein Besucher
des Festes.
Auch Abt Raimund Schreier fand loben-
de Worte: „Im Tourismuskolleg herrscht ein
familiäres und sehr kollegiales Umfeld. Mit
solchen Nachbarn hat man keine Sor-
gen.“
V. l. n. r.: Direktor
Christian Grote, Fachleh-
rer Peter Binderlechner,
Absolventin Lisa Kirch-
mair und WKO-Obmann
der Sparte Tourismus
und Freizeitwirtschaft in
Tirol, Nationalrat Franz
Hörl, bei der Diplomver-
leihung im Norbertisaal
des Stiftes Wilten
Sehr gut2015 feierte das Tourismuskolleg Innsbruck sein 40-Jahr-Bestandsjubiläum.
„Wenn wir heute Rosen mit nach Hause
nehmen dürfen, dann sollen sie uns erin-
nern an die Botschaft der hl. Thérèse:
1. Die rote Blüte: Sinnbild für die göttliche
Liebe.
2. Die fünf Kelchblätter: Zeichen des Ver-
trauens und Glaubens sowie der Treue
Gottes zu uns Menschen.
3. Die Dornen: Zeichen des Leidens, das
uns reifen lässt und sich in Liebe verwan-
delt.
4. Das Grün der Blätter: Symbol der Hoff-
nung, dass wir in den Armen des gött-
lichen Vaters getragen und von ihm zur
Heiligkeit geführt werden.“
Ich werde Rosen regnen lassenAbt Raimund Schreier nahm bei der Eucharistiefeier vor dem Reliquienschrein der hl. Thérèse von
Lisieux im Karmel St. Josef und St. Teresa am 15. Mai 2015 eines ihrer Worte auf: „Ich werde im Him-
mel nicht ausruhen, sondern Gutes tun auf Erden; ich werde Rosen regnen lassen“.
COMMUNIO
Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde
das Mauerwerk trockengelegt und der
Vorplatz neu gestaltet.
Im Innenbereich wurden Hochaltar,
Heiligenfiguren, Deckenfresko und Gitter
gereinigt und restauriert sowie Platz ge-
schaffen für einen zeitgemäßen, in Glas
gehaltenen Volksaltar.
Frisch renoviertDie Wallfahrtskapelle Höttinger Bild zeigt sich in neuem Glanz.
Am 4. Juli 2015 segnete Abt Raimund Schreier das renovierte Gotteshaus.
Das Höttinger Bild kann
am besten über den neu
gestalteten Bischof-Ste-
cher-Weg erreicht wer-
den. 14 Textstelen mit
Meditationen von Bischof
Stecher nach Plänen des
Bildhauers Johannes
M. Pittl erweitern den
Kreuzweg von Emmerich
Buchberger und laden
zur Besinnung ein.
Die Schönheit Mariens„Ich bin schön, weil ich liebe“ soll die Muttergottes bei einer Erscheinung in Med-
jugorje gesagt haben. Das macht ihre Schönheit aus: ihre Liebe.
Am Hohen Frauentag, dem 15. August,
zelebrierte Abt Raimund den Festgottes-
dienst in der Jesuitenkirche und wies da-
rauf hin, dass unser Land deshalb so schön
sei, „weil es schöne Menschen gibt, vor
allem innerlich schöne, die sich einset-
zen für einen Verein, für ein Dorf, für eine
Pfarre, für NGOs, für Menschen in Lebens-
gefahr. An der inneren Schönheit dieser
Menschen dürfen wir uns heute erfreuen,
ihnen danken und sie ehren.“
Im Anschluss an den Gottesdienst er-
folgten die feierliche Verleihung von Ver-
dienstkreuzen und - medaillen an 196 Tiro-
lerinnen und Tiroler, die Ernennungen zum
Erbhof und die Auszeichnung für die Le-
bensretter im Riesensaal der Kaiserlichen
Hofburg.
30 Stift Wilten Aktuell
Festgottesdienst in der Jesuitenkirche
Gottesdienst am neu
gestalteten Vorplatz des
Höttinger Bildes
COMMUNIO
Der Balthasar-Neumann-Chor und
das Balthasar-Neuman-Ensemble
gastierten am 21. August unter dem
souveränen, unprätentiösen Dirigat
von Pablo Heras-Casado im Rah-
men der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik in Wilten.
Es wurde selten zu hörende Musik
Das Hohelied der LiebeDie Stiftskirche Wilten ist seit vielen Jahrhunderten ein beson-
derer Ort und bis heute eine Stätte lebendiger klösterlicher Mu-
sikpflege. Für Vokalmusik das 17. Jahrhunderts bietet sie einen
idealen Rahmen.
XXXXXXXXXXXX
Du aber stärke deine Brüder und Schwestern
Wir gratulieren unserem
Zweiten Organisten Dominik
Bernhard und seiner Frau
Maria Theresia zur Hochzeit
am 2. Mai 2015!
Gratulation
- von Michael Praetorius, Hierony-
mus und Jacob (Vater und Sohn)
Praetorius - in höchster Qualität
dargeboten. Der renommierte Mu-
sikkenner Franz Gratl sprach sogar
von „einem Höhepunkt der heu-
rigen Festwochen“. Ein besonde-
rer, nachhaltig beeindruckender
Abend.
Im Namen der Österreichischen
Superiorenkonferenz, im Namen
aller Ordensschwestern und Or-
densbrüder begrüßte Abt Rai-
mund Schreier Kardinal Braz de
Avis mit einem herzlichen „Grüß
Gott“.
Abt Raimund weiter: „Das so-
genannte „Jahr des geweihten
Lebens“ ist Anlass für Ihren Besuch
und die Begegnung mit Ihnen.
Dieses ‚Jahr der Orden‘ – wie wir
es auch nennen – ist wahrhaft ein
ganz großes Geschenk von Papst
Franziskus. Ich bin überzeugt,
dass es hier in Deutschland, in
der Schweiz wie auch in Österrei-
ch viele Früchte hervorgebracht
hat.“
Abschließend bedankte sich Abt
Raimund, „dass Sie heute nach
Ottmaring für eine Begegnung
mit uns Ordensleuten gekommen
sind, um uns Zukunftsvisionen zu
schenken, aber auch um zu hö-
ren, um aufeinander zu hören und
uns zu stärken: Du aber stärke dei-
ne Brüder und Schwestern!“
Kardinal João Braz de Avis, Präfekt der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und für
die Gesellschaften apostolischen Lebens, besuchte am 9. Juli 2015 die „Ottmaringer Tage“ für Chris-
ten des gottgeweihten Lebens.
Das Hohelied der Liebe in der Stiftskirche Wilten
S. E. Kardinal Braz de Avis bei einer
Tagung in Rom
17. Oktober 350 Jahre Weihe der Stiftskirche Wilten18.00 Uhr Pontifikalvesper in der Stiftskirche
Claudio Monteverdi (1567-1643)
aus: „Vespro della beata Maria Vergine“ 1610
„Deus in adiutorium meum intende“
„Dixit Dominus“
„Laetatus sum“
„Lauda Jerusalem Dominum“
Sonata sopra „Sancta Maria, ora pro nobis“
„Duo Seraphim clamabant“
„Magnificat à 7“
Orgelwerke von Nikolaus Bruhns (1665-1697)
Praeludium in G
Capella Wilthinensis
18. Oktober 350 Jahre Weihe der Stiftskirche Wilten10.30 Uhr Pontifikalamt in der Stiftskirche
Motetten zum Kirchweihsonntag
Orgelwerke von Nikolaus Bruhns (1665-1697)
Praeludium in e-moll („kleines“)
Wiltener Sängerknaben
350 Jahre Weihe der Wallfahrtskirche Heiligwasser17.00 Uhr Dankandacht in Heiligwasser
Marc-Antoine Charpentier (1643-1704)
„Te Deum“ H 146
Capella Wilthinensis
1. November Allerheiligen10.30 Uhr Pontifikalamt in der Stiftskirche
Franz Schubert (1797-1828)
Messe in G-Dur D 167
Josef Gasser (Lienz 1873-1957 Neustift)
1910-1923 Regens Chori in Wilten
Zwei Motetten für Allerheiligen
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Toccata und Fuge in d („Dorische“) BWV 538
Capella Wilthinensis
18.00 Uhr Vesper in der Stiftskirche
Orgelwerke von Antonín Dvořák (1841-1904)
Fuga sol minore
2. November Allerseelen6.30 Uhr Konventmesse in der Stiftskirche
Requiem choraliter
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
„Alle Menschen müssen sterben“ BWV 1117
Schola Gregoriana Wilthinensis
19.00 Uhr Requiem in der Basilika
Johann Joseph Fux (1660-1741)
Kaiserrequiem K 51 - K 53
Orgelwerke von Johannes Brahms (1833-1897)
Präludium und Fuge a-moll WoO 9
Capella Wilthinensis
22. November Christkönigssonntag10.30 Uhr Pontifikalamt in der Stiftskirche
Igor Stravinsky (1882-1971)
Mass
Kurt Estermann (*1960 Innsbruck)
„recordare mei“
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Fantasia et Fuga in g BWV 542
Capella Wilthinensis
18.00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
Musik für zwei Orgeln
29. November 1. Adventsonntag18.00 Uhr Lichtvesper in der Stiftskirche
Orgelwerke von Dietrich Buxtehude
(1637-1707)
Magnificat primi toni BuxWV 203
19.00 Uhr Konventmesse in der Stiftskirche
Johann Sebastian Bach
„Nun komm der Heiden Heiland“ BWV 61
Melchior Franck (1580-1639)
„Hosianna dem Sohne Davids“
aus: Deutsche Evangeliensprüche 1623
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Praeludium und Fuge A-Dur BWV 536
Capella Wilthinensis
Gottesdienste und Termine
Das Jahresprogramm 2015 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift-Wilten-homepage (www.stift-wilten.at/Musik) verfügbar.