studentenwohnungen am stiftsbogen, münchen

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Auslober: Studentenwerk München Anstalt des öffentlichen Rechts, München Betreuung/Vorprüfung: Walter Landherr, München Wettbewerbsart: Begrenzt offener, einstufiger Realisierungswett- bewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsver- fahren zur Auswahl von 31 Teilnehmern Zulassungsbereich: Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Über- einkommmens über das öffentliche Beschaf- fungswesen (GPA) Teilnehmer: Architekten sowie Landschaftsarchitekten in Zu- sammenarbeit mit Architekten. Beteiligung: 29 Arbeiten Termine: Tag der Auslobung 12. 09. 2003 Bewerbungsschluß 20. 10. 2003 Abgabetermin Pläne 27. 01. 2004 Abgabetermin Modell 03. 02. 2004 Preisgerichtssitzung 19. 02. 2004 Fachpreisrichter: Kaspar Kraemer, Köln (Vors.) Gertraud Hautum, StDir., LH München Hanskarl Rattinger, MR, Oberste Baubehörde Prof. Sampo Widmann, München Stellv.: Michael Ziller, München Sachpreisrichter: Dieter Maßberg, Studentenwerk München Petra Seydel, Studentenwerk München Johann Stadler, Bezirksausschuss 20, München Stellv.: J. Dienstbier, Studentenwerk, München Wettbewerbsaufgabe: Das Planungsgebiet „Am Stiftsbogen“ mit einer Gesamtgröße von ca. 12 ha liegt im Südwesten von München. Es ist eine der letzten noch unbe- bauten Größeren Restflächen im Münchener Westen und wurde bisher landwirtschaftlich genutzt. Das Gebiet grenzt an die Autobahn München-Lindau (A96). Für die Bebauung wurde bereits 2002 ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb durchgeführt (siehe wa 11/2002). Der Entwurf des 1. Preises (Geor- gens · Miklautz · Dietrich, München) wurde zur Grundlage des unten abgebildeten Bebau- ungsplanentwurfes. Auf dem nördlichen Teilgelände sollen insge- samt ca. 530 Studentenwohnplätze in Wohn- gruppen entstehen. Die Größe der Wohngrup- pen liegt zwischen 2 und 8 Personen und bestimmt sich nach der Ausstattung der Indivi- dualräume (mit oder ohne eigene Sanitärzelle) und besonderer Bedürfnisse einzelner Be- wohnergruppen (z.B. Paare, Familien und Alleinerziehende mit Kindern, Bewohner mit kör- perlichen Behinderungen). Die Bemessung und die Ausgestaltung der Indi- vidual- und Gemeinschaftsräume sollen Mög- lichkeiten für die eigenständige, persönliche Entfaltung des Bewohners bieten. Distanz und Nähe der Bewohner untereinander müssen glei- chermaßen möglich sein. Sie haben eine Min- destgröße von 13 m 2 , ggf. zuzüglich Vorplatz, Küchenkombination und Sanitärzelle und dür- fen keine Durchgangsräume haben und nicht nach Norden ausgerichtet sein. Küchen und Sanitärräume dürfen nicht über Individualräume erschlossen werden. Die Breite und Tiefe des Raumes soll wegen der erforderlichen Bewegungs- und Stellflächen 3,0 m nicht unterschreiten. Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München wettbewerbe aktuell 5/2004 – 37 Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München 2/6 1. Preis (28.000,–): Spengler · Wiescholek Architekten Stadtplaner, Hamburg Mitarbeit: Annegret Hansen · Lars Heider Nicolai Koretzky · Jens Tepel Thomas Weiss · Michal Zierau Maria Auerbach · Arndt Susmann 2. Preis (18.500,–): Diezinger & Kramer, Eichstätt Norbert Diezinger · Gerhard Kramer Mitarbeit: Johannes Schulz-Hess Kurt Weber · Jochen Handke Modell: Michael Müller · Josef Tröster L.Arch.: Adler & Olesch, München 3. Preis (13.000,–): MORPHO-LOGIC, München Ingrid Burgstaller · Michael Gebhard Architekten Contor, Kiel Volker Scheel · Jochen Agather Mitarbeit: Christoph Pütz 4. Preis (8.500,–): regina schineis architektin Büro für Architektur und Städtebau, Augsburg L.Arch.: Monika Schüller, München Innenarchitekten: Mehring + Häuser Mitarbeit/Modell: Irmgard Heinle Andreas Matievits · Anne Wachsmann 5. Preis (7.500,–): Hetterich Architekten, Würzburg Michael Hetterich · Matthias Hetterich Mitarbeit: G. Frieß · T. Denner Ankauf (4.000,–): G.A.S.-Sahner Architekten Stadtplaner, Stuttgart Prof. Georg Sahner · Clara Sahner Mitarbeit: Alexander Petzak · Ralf Schulz Ankauf (4.000,–): Bär · Stadelmann · Stöcker Architekten, Nürnberg L.Arch.: Werkgemeinschaft Freiraum, Nürnberg Franz Hirschmann Mitarbeit: David Weidelt · Marc Ebersberger Ankauf (4.000,–): SEP Baur & Deby Architekten, München Jochen Baur · Prof. Patrick Deby L.Arch.: Logo Verde Landschaftsarch. GmbH, Landshut, Ralf Kulak Mitarbeit: Gerhard Waibel · Jochen Baur jr. Patrick Lipp · Meike Neuendorf Energie: Friedrich Hamp Ing.-Büro für techn. Gebäudeausrüstung Ankauf (4.000,–): Grüntuch Ernst Planungs-GmbH, Berlin Armand Grüntuch · Almut Grüntuch Ernst Mitarbeit: Olaf Menk L.Arch.: ST raum a, Berlin Schalltechnik: Müller BBM, Berlin Mitarbeit: Volker Raatz · Sebastian Kordowich Jon Ferrer Preisgerichtsempfehlung: Das Preisgericht empfiehlt einstimmig, den Ver- fasser der mit dem 1. Preis ausgezeichneten Arbeit mit den weiteren Planungen zu beauftra- gen. Modellfotos: Walter Landherr, München Wettbewerbsgrundstück Bebauungsplanentwurf

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Auslober: Studentenwerk München Anstalt des öffentlichen Rechts, München

Betreuung/Vorprüfung: Walter Landherr, München

Wettbewerbsart: Begrenzt offener, einstufiger Realisierungswett-bewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsver-fahren zur Auswahl von 31 Teilnehmern

Zulassungsbereich: Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) sowie dieStaaten der Vertragsparteien des WTO-Über -einkommmens über das öffentliche Beschaf-fungswesen (GPA)

Teilnehmer: Architekten sowie Landschaftsarchitekten in Zu -sammenarbeit mit Architekten.

Beteiligung: 29 Arbeiten

Termine: Tag der Auslobung 12. 09. 2003Bewerbungsschluß 20. 10. 2003Abgabetermin Pläne 27. 01. 2004Abgabetermin Modell 03. 02. 2004Preisgerichtssitzung 19. 02. 2004

Fachpreisrichter:Kaspar Kraemer, Köln (Vors.)Gertraud Hautum, StDir., LH MünchenHanskarl Rattinger, MR, Oberste BaubehördeProf. Sampo Widmann, MünchenStellv.: Michael Ziller, München

Sachpreisrichter:Dieter Maßberg, Studentenwerk MünchenPetra Seydel, Studentenwerk MünchenJohann Stadler, Bezirksausschuss 20, MünchenStellv.: J. Dienstbier, Studentenwerk, München

Wettbewerbsaufgabe:Das Planungsgebiet „Am Stiftsbogen“ mit einerGesamtgröße von ca. 12 ha liegt im Südwestenvon München. Es ist eine der letzten noch unbe-bauten Größeren Restflächen im MünchenerWesten und wurde bisher landwirtschaftlichgenutzt. Das Gebiet grenzt an die AutobahnMünchen-Lindau (A96).Für die Bebauung wurde bereits 2002 ein städtebaulicher und landschaftsplanerischerRealisierungswettbewerb durchgeführt (siehewa 11/2002). Der Entwurf des 1. Preises (Geor-gens · Miklautz · Dietrich, München) wurde zurGrundlage des unten abgebildeten Bebau-ungsplanentwurfes.Auf dem nördlichen Teilgelände sollen insge-samt ca. 530 Studentenwohnplätze in Wohn-gruppen entstehen. Die Größe der Wohngrup-pen liegt zwischen 2 und 8 Personen undbestimmt sich nach der Ausstattung der Indivi-dualräume (mit oder ohne eigene Sanitärzelle)und besonderer Bedürfnisse einzelner Be-wohnergruppen (z.B. Paare, Familien undAlleinerziehende mit Kindern, Bewohner mit kör-perlichen Behinderungen).Die Bemessung und die Ausgestaltung der Indi-vidual- und Gemeinschaftsräume sollen Mög-lichkeiten für die eigenständige, persönlicheEntfaltung des Bewohners bieten. Distanz undNähe der Bewohner untereinander müssen glei-chermaßen möglich sein. Sie haben eine Min-destgröße von 13 m2, ggf. zuzüglich Vorplatz,Küchenkombination und Sanitärzelle und dür-fen keine Durchgangsräume haben und nichtnach Norden ausgerichtet sein. Küchen undSanitärräume dürfen nicht über Individualräumeerschlossen werden.Die Breite und Tiefe des Raumes soll wegen dererforderlichen Bewegungs- und Stellflächen 3,0m nicht unterschreiten.

Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München

wettbewerbe aktuell 5/2004 – 37 Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München 2/6

1. Preis (€ 28.000,–):Spengler · Wiescholek Architekten Stadtplaner,HamburgMitarbeit: Annegret Hansen · Lars HeiderNicolai Koretzky · Jens TepelThomas Weiss · Michal ZierauMaria Auerbach · Arndt Susmann

2. Preis (€ 18.500,–):Diezinger & Kramer, EichstättNorbert Diezinger · Gerhard KramerMitarbeit: Johannes Schulz-HessKurt Weber · Jochen HandkeModell: Michael Müller · Josef TrösterL.Arch.: Adler & Olesch, München

3. Preis (€ 13.000,–):MORPHO-LOGIC, MünchenIngrid Burgstaller · Michael GebhardArchitekten Contor, KielVolker Scheel · Jochen AgatherMitarbeit: Christoph Pütz

4. Preis (€ 8.500,–):regina schineis architektinBüro für Architektur und Städtebau, AugsburgL.Arch.: Monika Schüller, MünchenInnenarchitekten: Mehring + HäuserMitarbeit/Modell: Irmgard HeinleAndreas Matievits · Anne Wachsmann

5. Preis (€ 7.500,–):Hetterich Architekten, WürzburgMichael Hetterich · Matthias HetterichMitarbeit: G. Frieß · T. Denner

Ankauf (€ 4.000,–):G.A.S.-Sahner Architekten Stadtplaner, StuttgartProf. Georg Sahner · Clara SahnerMitarbeit: Alexander Petzak · Ralf Schulz

Ankauf (€ 4.000,–):Bär · Stadelmann · Stöcker Architekten, NürnbergL.Arch.: Werkgemeinschaft Freiraum, NürnbergFranz HirschmannMitarbeit: David Weidelt · Marc Ebersberger

Ankauf (€ 4.000,–):SEP Baur & Deby Architekten, MünchenJochen Baur · Prof. Patrick DebyL.Arch.: Logo Verde Landschaftsarch. GmbH,Landshut, Ralf KulakMitarbeit: Gerhard Waibel · Jochen Baur jr.Patrick Lipp · Meike NeuendorfEnergie: Friedrich Hamp Ing.-Büro für techn.Gebäudeausrüstung

Ankauf (€ 4.000,–):Grüntuch Ernst Planungs-GmbH, BerlinArmand Grüntuch · Almut Grüntuch ErnstMitarbeit: Olaf MenkL.Arch.: ST raum a, BerlinSchalltechnik: Müller BBM, BerlinMitarbeit: Volker Raatz · Sebastian KordowichJon Ferrer

Preisgerichtsempfehlung:Das Preisgericht empfiehlt einstimmig, den Ver-fasser der mit dem 1. Preis ausgezeichnetenArbeit mit den weiteren Planungen zu beauftra-gen.

Modellfotos: Walter Landherr, München

Wettbewerbsgrundstück

Bebauungsplanentwurf

1. Preis:

Spengler · Wiescholek, Hamburg

Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung:Die Entwurfsidee zeichnet sich aus durch einewohltuend gegliederte Zeilenbebauung kom-biniert mit einer modifizierten Teppichbebauung,die in ihrer Maßstäblichkeit harmonisch aufeinan-der abgestimmt sind. Es entsteht zwischen dernördlichen Zeile und den südlichen Wohnhöfenein öffentlich belebter Campus. Trotz allerÖffentlichkeit lässt er dennoch private Vorzonenim EG zu. Ähnlich differenziert wie der Campussind die südlichen Wohnhöfe gestaltet. Campus,Wohnhöfe und Freispielbereich im Norden bzw.öffentliche Grünfläche im Süden sind kurzwegigund interessant miteinander verknüpft. Die Sport-flächen im Norden schließen ebenerdig und wie

selbstverständlich an die Nordfassade an. DieLage der Kindertagesstätte in Kombination mitdem großen Mehrzweckraum im Westen orien-tiert sich glücklich auf eine große nach Süd-westen orientierte öffentliche Grünfläche. Die Wohngruppen im Norden wie auch die imSüden sind klar, knapp und ansprechend internerschlossen. Die Zuordnung der Aufenthalts-bereiche und Gemeinschaftsräume innerhalbder Wohngruppen lassen eine barrierefreie Kom-munikation zu und erlauben eine Gruppenidenti-fikation, ohne die umliegenden Individualräumezu belasten. Positiv fällt außerdem die differen-zierte Ausgestaltung der Wohngruppen auf, dieein individuelles Wohngefühl und individuelleGestaltung ermöglichen. Die Maisonetten imNordbau ermöglichen eine hohe Wohnqualitätund eine großzügige Gestaltung der Fassade zur

Stadteinfahrt. Durch das differenzierte Woh-nungsangebot entsteht in beiden Gebäudefor-men eine vergleichbare Wohnquali tät.Der Entwurf zeichnet im Norden die städte-bauliche Figur des Bebauungsplanes genaunach, verlässt jedoch auf der West- und Ostseitedie rote Baulinie. Allerdings wirkt sich der Rück-sprung von der roten Baulinie zu Gunsten einerHofbildung im Westen günstig aus, in Bezug aufden Richtungswechsel der nördlichen Randbe-bauung. Zusätzlich bietet dieser nach Westengewandte Hof eine großzügige Verzahnung mitdem öffentlichen Grünraum. Auch der Rück-sprung von der Baulinie im Osten ist stadträum-lich vertretbar, als der Übergang der Teppich-bebauung ohnedies zum öffentlichen Grün undzur gegenüberliegenden Wohnbebauung neuformuliert ist.

2/6 Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München 38 – 5/2004 wettbewerbe aktuell

Nordansicht

Erdgeschoss

wettbewerbe aktuell 5/2004 – 39 Studentenwohnungen am Stiftsbogen, München 2/6

Die verringerten Abstandsflächen zwischen dernördlichen Bebauung und der südlichen Tep-pichbebauung sind vertretbar durch die Zuord-nung der Wohnhöfe. Außerdem ist die südlichgegenüberliegende Bebauung nur ca. 14 mbreit. Eine Besonnung von West und Südwest istsichergestellt.Der Entwurf bewältigt insgesamt gut dieSchallschutzanforderungen. Die 18 Wohn- undSchlafräume an der Schröfelhofstraße werdendurch eine vorgesetzte Wintergartenkonstruk-tion ausreichend geschützt.

Lageplan M. 1:2.000Grundrisse, Ansichten, Schnitte M. 1:1.000Detail M. 1:200

2. Obergeschoss

2./4. Obergeschoss

3./5. Obergeschoss

Südansicht

Schnitt B-B Fassade Schnitt

GrundrissSchnitt A-A

1. Preis (€ 70.000,–):sauerbruch · hutton architektenGeneralplanungsgesellschaft mbH, BerlinTom Geister · Markus Pfeiffer · Konrad OpitzAngelika Fehn Krestas · Aline DubachTragwerk: Arup GmbH, BerlinHaustechnik: Arup GmbH, BerlinL.Arch.: Schmelzer + Friedemann, OstfildernVerkehr: Ing.-Büro H. Vössing GmbH, MünchenKüche: Ing.-Büro Schmid + Partner, ErlangenBrandschutz: Hosser · Hass und Partner, BerlinModell: Werk 5, BerlinVisualisierung: Archimation, Berlin

3. Preis (€ 35.000,–):Allmann · Sattler · Wappner, MünchenMarkus Allmann · Amandus SattlerLudwig WappnerMitarbeit: Markus Allmann Pedro Araujo Borges · Carola DietrichSven Gosmann · Kai Homm · Lea KeilhackEna Lloret · Daniel Payer · Martin PlockMarco Raab · Alexandra WagnerL.Arch.: Realgrün, MünchenFassade: Arup Facade Engineering, BerlinHaustech./Energie: Ove Arup Ingenieure, BerlinTragwerk: Werner Sobek Ing. GmbH, StuttgartLicht: Michael Schmidt, MünchenBrandschutz: Hagen Ing. für Brandschutz, KleveVerkehr /Städtebau: Lang + Burkhardt, Münchenmit Michael Angelsberger

3. Preis (€ 35.000,–):Goetz und Hootz Architekten, MünchenMarco Goetz · Katrin Hootzmit Stefan Blume · Anke BrauserMitarbeit: Peter MackesL.Arch.: Vogt Landschaftsarchitekten, MünchenAndreas Kicherer · Matthias RoserTragwerk: Bung GmbH, MünchenGebäudetech.: Kulle & Hofstetter, MünchenBrandschutz: Kersken + Kirchner, MünchenModell: Thomas Egger, MünchenRenderings: Dirk Bayer · Florian Struckmeyer,Kaiserslautern

Ankauf (€ 20.000,–):HPP Hentrich – Petschnigg & Partner KG, DüsseldorfMitarbeit: Volker Weuthen · Rainer FriedrichHeide Eversmann · Stephan MeyerPetra Neuhaus · Lars Wöhrmann · Miro PerossaL.Arch.: WES & Partner, HamburgProf. Hinnek WehbergStatik: Schlaich · Bergermann + Partner, StuttgartFördertechnik: Jappsen + Stangier BerlinGmbH, Oberwesel/RheinHaustechnik: HL-Technik GmbH, München

Ankauf (€ 20.000,–):Schleburg – SAI Architektur und Tragwerks-planung, RosenheimCarl SchleburgMitarbeit: Franz-Xaver Dimpflmaier · Vitus TrinklHelmut Schedel · Dariusz Kalita Karin Rothmayer · Sandra SchwarzTragwerk/Haustechnik /Maschinentechnik:Obermeyer – Planen und Beraten, MünchenIntegrierte Gebäudeplanung/Energie/Umwelt:Transsolar Energietechnik GmbH, MünchenL.Arch.: Ohnes & Schwahn, MünchenHerr SchwahnBrandschutz: HHP Berlin

ADAC-CAMPUS, München

wettbewerbe aktuell 5/2004 – 49 ADAC-CAMPUS, München 11/3

Auslober: ADAC Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V., München

Betreuung/Vorprüfung: CBP Cronauer Beratung PlanungBeratende Ingenieure GmbH, München

Wettbewerbsart: Einstufiger Realisierungswettbewerb als Einla-dungswettbewerb mit 9 Teilnehmern

Teilnehmer: Architekten in Zusammenarbeit mit Landschafts-architekten

Termine: Tag der Auslobung 07. 11. 2003Abgabetermin Pläne 09. 03. 2004Abgabetermin Modell 16. 03. 2004Preisgerichtssitzung 23. 03. 2004

Fachpreisrichter:Prof. Ulrike Lauber, München (Vors.)Stephan Braunfels, MünchenProf. Jörg Homeier, MünchenProf. Karl-Heinz Petzinka, DüsseldorfHadi Teherani, HamburgProf. Ch. Thalgott, Stadtbaurätin, MünchenProf. Christoph Valentin, WesslingF. Meyer, Referat f. Stadtplanung u. Bauordnung

Sachpreisrichter:C. Lindner-Schädlich, Stadträtin, MünchenPeter Meyer, Präsident des ADAC, MünchenIlse Nagel, Stadträtin, MünchenIngrid Notbohm, Sendling-Westpark, MünchenBoris Schwartz, Stadtrat, MünchenHermann Tomczyk, Sportpräsident des ADACDr. R. Wieczorek, Referent f. Arbeit u. Wirtschaft

Preisgerichtsempfehlung:Das Preisgericht empfiehlt, falls das Gebäuderealisiert wird, dass der 1. Preis träger mit derDurchführung beauftragt werden soll.

Modellfotos: CBP Cronauer Beratung PlanungBeratende Ingenieure GmbH, MünchenLuftfoto: wettbewerbe aktuell

Wettbewerbsaufgabe:Mit 14,6 Millionen Mitgliedern ist das 1903 ge -gründete Traditionsunternehmen ADAC e.V. dergrößte Automobilclub in Europa. Unter demDach des ADAC e.V. ist die ADAC LuftrettungGmbH sowie der ADAC Beteiligungs- und Wirt-schaftsdienst GmbH zusammengefasst.Die ADAC Zentrale ist derzeit in München aufsechs Standorte verteilt, was einer optimalenZusammenarbeit abträglich ist. Nachdem derADAC weiter expandieren will, wird angestrebt,alle Mitarbeiter wieder an einem Standortzusammenzuführen. Nach Prüfung aller in Frage kommenden Stand -orte hat sich der ADAC entschlossen seineHauptverwaltung am Standort Hansastraße zuerrichten. Das Grundstück hat eine Größe voninsgesamt ca. 26.013 m2.Der Planungsbereich liegt südwestlich derBahn linie München-Rosenheim und erstrecktsich entlang der nördlichen Hansa straße bis zurWestendstraße. Die umliegende nähere Bebau-ung weist durchschnittlich IV-VII Geschosse auf,mit Ausnahme des Hochhauses der Fraunhofer-Gesellschaft (siehe wa 4/97 und 11/03) das mitXVIII Geschossen eine Höhe von 65 m erreicht.Aufgrund der hohen Standortgunst wird für dieBaugrundstücke des ADAC eine Geschos-sfläche bis ca. 70.000 m2 für möglich erachtet. Der ADAC möchte die Bürotypen Einzel-,Kombi- und Gruppenbüro realisieren können.Dies bedeutet in der Regel eine Standardtiefeder Baukörper von ca. 14 m. Die Ausnahme zuro.g. Baukörpertiefe bildet ein Hochhaus. Das Raumprogramm gliedert sich u.a. in:– Zentrale Dienste und Stäbe 10.440 m2

– Mitgliedschaft /Verbraucher- 8.310 m2

schutz /Clubdienste– Finanzdienste/Tourismus/Verlag 15.816 m2

– Tagungsbereich 1.060 m2

– ADAC-Welt 1.200 m2

– Casino 2.330 m2

Weiter nördlich bis zur Westendstraße angren-zend an die Gewerbenutzung wurde eine Kern-gebietsnutzung mit Büro- und Dienstleistungfestgelegt.

1. Preis:

sauerbruch · hutton architekten Generalplanungsgesellschaft mbH, BerlinSchmelzer + Friedemann, Ostfildern

Preisgerichtsbeurteilung:In überzeugender Weise formulieren die Ver-fasser vorhandene Zwänge des Städtebaus undentwickeln diese zu einer selbstständigen undgleichermaßen signifikanten Gesamtform. Fast

selbstverständlich entstehen so stadträumlicheBezüge mit hohem emotionalen Charakter.Sowohl die Stellung zur Hansastrasse als auchdas sehr gelungene Einfassen des Sander-hauses führen zur prägnanten und harmoni -schen Gestalt, ebenso der geschwungene Verlauf entlang der Gleisanlagen. So entstehtein städtebaulicher Kanon mit einem hohenWiedererkennungsgrad. Auch gelingt durchdiese Präg nanz eine überzeugende Vorplatz -situation und Gesamterschließung von der Han sastraße und dem seitlich gelegenen Josef-Rank-Weg.Die Funktionsflächen sind richtig angeordnetund im Zusammenhang folgerichtig zugeord-

net. Übersichtlich entsteht so ein zentraler In -nenhof, das Herz der baulichen Anlage. Hier istdie Durchwegung sichergestellt und in der Ein-gangshalle die zentrale Erschließung vorgese-hen. Über eine Treppenanlage wird der internePersonenverkehr von dem öffentlichen getrenntund über eine ringartig und höhergelegene Pas-sarelle in die verschiedenen Kerne verteilt.Geschwungene Wege, aufgeweitete und veren-gende räumliche Situationen geben dem Ent -wurf in allen Ebenen Möglichkeiten und Prä-gungen. Auch können unterschiedlich großeFunktionsbereiche hinsichtlich ihrer Flexibilitätge- und verwandelt werden. Dem Nutzer stehensomit alle Möglichkeiten auch für Unterver-

11/3 ADAC-CAMPUS, München 50 – 5/2004 wettbewerbe aktuell

Lageplan M. 1:5.000

Terrasse am Eingang im 1. Obergeschoß

S- u, U-Bahnhof Heimeranplatz

Durchgang aus Richtung S-Bahnhof Heimeranplatz Ansicht Süd M. 1:1.500

Erdgeschoss M. 1:1.500

wettbewerbe aktuell 5/2004 – 51 ADAC-CAMPUS, München 11/3

mie tungen, Umnutzungen und Erweiterungenoffen. Lediglich die gerundeten Figurationenscheinen zunächst festgelegt, sind aber geradeaufgrund großer flächiger Zusammenhängeentwickelbar. Alles in allem werden so Wege,Flächen und Lichtbezüge im zentral angelegtenEingangsfoyer mit und durch eine filigran undmehrfach gekrümmte stahlgläserne Konstruk-tion zum Eingangserlebnis, bestens geeignetfür die zukünftige Öffentlichkeitsarbeit desNutzers.Kontrovers diskutiert wird die horizontale Tren-nung im Fassadenbereich, ebenso das vor ge -schlagene Farbspektrum. Ist es einerseitsImagefarbe des Nutzers, so mutiert es anderer-

seits im Baukörper zum zufälligen Farbspekt-rum. Auch der Zusammenklang mit der erwei -terten baulichen Umgebung wird noch alsentwicklungsfähig gesehen. Sehr gut ist dage-gen das Gebäude selbst eingebettet in eineüberzeugende Grün- und Stadtplanung, Impulsfür die weitere Entwicklung des gesamtenstädtischen Areals. Insgesamt ist es den Ver-fassern gelungen, Signifikanz, Eigenwilligkeitund Emotion mit den Selbstverständlichkeitenvon Nutzeransprüchen, Wirtschaftlichkeit undÖkologie zu verbinden und nachzuweisen. Soist es ein Beitrag, der den Zielen der Auslobungentspricht, ohne seine Auffassung von Zukunfts -fähigkeit zu leugnen.

Interessant bei diesem Entwurf ist, dass es beidem expressiven Gebäude gelingt, mit un-terschiedlichen Freiräumen auf die jeweiligeRandsituation zu reagieren. Die keilförmige To -pographie für wilde Vegetation zur Bahn hin,dichtere Gehölzpflanzungen nach Westen hin,ein kleiner Baumhain um das Sanderhaus. Er vermittelt sehr wohltuend zwischen die-sem und der neuen Bebauung. Der halböf-fentliche Innenhof bietet vielseitige Möglichkeit-en für die Erweiterung der Nutzungen aus demGe bäude heraus. Er hat sehr viel nutzbareFlächen, die Freiraumtypologien und die ökolo-gischen Vorschläge sind sorg fältig nach ge -wiesen.

Ansicht Ost M. 1:1.500

Querschnitt M. 1:1.500

1. Obergeschoss M. 1:1.500

Regelgeschoss Hochhaus (Gruppen und Zellen) M. 1:1.500