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Studie STORY-BEWERTUNG LESEN, KLICKEN, (bisschen) SCHREIBEN SIMPEL! Durchführung in R 217b (nur noch bis Anfang Juni) Doodle-Poll-Link auf dem Flyer 1 VP STUNDE direkt zum Mitnehmen Wer schnell ist, braucht ca. 15 Minuten Alternativ zur VP-Std.: 4 EURO Das sagen die anderen: „Echt jetzt? Das war‘s?!“ , „Super, ich schaff‘s noch zu Two and a half men.‘“ Fragen? [email protected]!

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Studie STORY-BEWERTUNG

• LESEN, KLICKEN, (bisschen) SCHREIBEN – SIMPEL!

• Durchführung in R 217b (nur noch bis Anfang Juni)

• Doodle-Poll-Link auf dem Flyer

• 1 VP – STUNDE direkt zum Mitnehmen

• Wer schnell ist, braucht ca. 15 Minuten

• Alternativ zur VP-Std.: 4 EURO

• Das sagen die anderen: „Echt jetzt? Das war‘s?!“ , „Super, ich schaff‘s noch zu ‚Two and a half men.‘“

• Fragen? [email protected]!

Einführung in die Sozialpsychologie

Vorlesung BSc Psychologie

Sommersemester 2012

6. Sitzung:

Prof. Dr. Gerald Echterhoff

2

Perzeptuelle Cues der sozialen Wahrnehmung: Bewegung des menschlichen Körpers

Point-Light-Walker: Demo von Vanrie & Verfaillie (2004,

BRMIC), nach Cutting & Kozlowski (1977)

Perzeptuelle Cues der sozialen Wahrnehmung: Bewegung des menschlichen Körpers

Demo von Vanrie & Verfaillie (2004, BRMIC), nach

Cutting & Kozlowski (1977)

Perzeptuelle Cues der sozialen Wahrnehmung: Bewegung des menschlichen Körpers

Demo von Vanrie & Verfaillie (2004, BRMIC), nach

Cutting & Kozlowski (1977)

THEMA: Einstellungen und

Einstellungsänderung

Inhalte:

• Was sind Einstellungen und wie entstehen sie?

• Wie können Einstellungen gemessen werden?

• Wann und wie verändern sich Einstellungen?

• Wie können Einstellungen gegen

„persuasive Angriffe“ immunisiert werden?

• Widerstand gegen „Vorschriften“: Reaktanz

• Zusammenhang Einstellung - Verhalten

6

Ergänzende Literatur

Bohner, G., & Wänke, M. (2002). Attitudes and attitude change. Hove, UK: Psychology Press.

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Was sind Einstellungen?

• Einstellung

– Bewertung von Menschen, Objekten, Ideen

• Drei Arten, je nach Basis:

– affektiv basiert

• emotionale / wertbasierte Reaktion bzgl. Objekt, bei geringer

Begründbarkeit, z.B. Begeisterung, Ärger, Sympathie, Faszination

– kognitiv basiert

• Überzeugung bzgl. Objekt, hohe Begründbarkeit (Argumentation

aufgrund von Vor- und Nachteilen), z.B. zu Haushaltsgeräten,

Atomenergie

– verhaltensbasiert (behavioral)

• Aufgrund von eigenem Verhalten gegenüber Objekt (vgl.

Selbstwahrnehmungstheorie nach Bem, 1972); z.B. Fitnesstraining

9

Wie entstehen Einstellungen?

• Gene, DNS ?!

– Martin et al. (1986):

• größere Übereinstimmung in Einstellungen getrennt

aufgewachsener eineiiger Zwillingen (Jazz etc.)

– Jedoch: es gibt keine „Einstellungsgene“!

– Zusammenhang mit anderen genetisch

mitbestimmten Eigenschaften

• Persönlichkeit

10

Wie entstehen Einstellungen?

• kognitiv basierte Einstellungen

– Schlussfolgerung aus relevanten Fakten

– Einstellung, bei der Bewertung vor allem auf

Überzeugungen bzgl. der Eigenschaften des

Einstellungsobjektes basiert

– Beispiel:

• Uni Münster ist klasse weil…

– eine der größten Unis in D

– viele FahrradfaherInnen

– sehr gute Bewertungen der Lehre im CHE-Ranking

11

Wie entstehen Einstellungen?

• affektiv basierte Einstellungen

– Einstellung, die primär auf Gefühlen und Werten basiert

– Religion, Politik, …

– konsistent mit übergeordneten Werten

– 2 zentrale Mechanismen (der Assoziation):

• Klassische Konditionierung

– Übertragung einer emotionalen Reaktion auf neutralen Reiz

• Operante und evaluative Konditionierung

12

Wie entstehen Einstellungen?

• verhaltensbasierte Einstellungen

– Einstellung, die auf Beobachtung des eigenen

Verhaltens gegenüber Einstellungsobjekt beruht

– Selbstwahrnehmungstheorie (Bem, 1972)

– Bsp.: Mag ich X?

• Ich besuche ihn oft, denke oft an ihn, rufe ihn an, bin

glücklich wenn er in meiner Nähe ist, vermisse ihn

wenn er nicht in meiner Nähe ist,…

• Ich mag X!

13

The Attitude CAB

– Cognitive dimension: Facts and beliefs about the object

– Affective dimension: Feelings and emotions about the object

– Behavioral dimension: Information about past, present, or future interactions with the object

Einstellungmessung

• Direkte und indirekte Messung

16

Direct measurement

• Processes in question answering (self-report):

- interpreting the question

- retrieving or constructing attitude-relevant

information

- creating response (adjusting, formatting)

- overtly communicating response

• Rating items

single-item measures

multi-item measures (e.g., Likert scale)

Attitudes (and Social Cognition) 17

Direct measurement

• Countermeasures against reactivity /

response biases in DIRECT measurement:

- use of cover story disguising purpose of study

- ensuring anonymity

- direct appeals: asking for cooperation,

emphasizing importance of accurate answers

- controling bias with social desirability scales

- Bogus pipeline technique (Jones & Sigall,

1971)

Attitudes (and Social Cognition) 18

Schwarz, Strack & Mai (1991)

• Question order: Does the order of questions affect people’s responses?

– Whether we conclude that marital satisfaction is a major or a minor contributor to general life-satisfaction depends on the order in which both questions are asked, with correlations ranging from .18 to .67 as a function of question order.

Indirect measurement of attitudes

• disguised attitude measures (biased responses to factual

knowledge questions)

• non-reactive measures (analyses of archival data or

physical traces, behavior observation in field studies)

• physiological / biopsychological measures (GSR, EMG,

EEG, brain imaging techniques …)

• implicit attitude measures

response-compatibility / latency measures (affective

priming/“bona fide“ pipeline, IAT)

20

(C) Corrugator muscle Zygomaticus maior

(DS) Depressor supercilli

© Friederike Eyssel 2010

Implicit Association Test (IAT)

Blume

oder

positiv

Insekt

oder

negativ

Rose

schön

Ameise

wunderbar

krank

Nelke

Narzisse

kongruenter Durchgang inkongruenter Durchgang

x

x

x

x

x

x

x

Insekt

oder

positiv

Blume

oder

negativ

Tulpe

gut

Käfer

schön

hässlich

Wanze

Rose

x

x

x

x

x

x

x

Affective Priming / Bona fide pipeline

23

From Bohner & Wänke (2002), p. 42

Einstellungsänderung

(a) durch Einfluss anderer Menschen, v.a.:

persuasive Kommunikation

(b) durch eigenes Verhalten:

- Dissonanzreduktion bei counterattitudinal advocacy;

bei unzureichender externe Rechtfertigung;

- Rollenspiel (role playing, „Tu mal so, als ob…“)

- „Saying is Believing-Effekt“ (Higgins & Rholes, 1978;

Echterhoff, Groll & Higgins, 2005)

- In geringem Maß auch Selbstwahrnehmung

24

Persuasive Kommunikation

• Zentrale vs. Periphere Route der Persuasion – Elaboration Likelihood Model (Petty & Cacioppo)

– Heuristic-Systematic model (Chaiken & Eagly)

• Zentrale Route – Überzeugen durch Argumente

– Elaborierte Verarbeitung des Inhalts

• Periphere Route – Überzeugen durch periphere Hinweisreize (Expertise,

Attraktivität, etc.)

– Keine elaborierte Verarbeitung des Inhalts

25

Zentrale vs. Periphere Route

26

ELM: Central vs. Peripheral Route

27

Modell der Einstellungsänderung

nach Petty & Cacioppo

28

systematische

Informations-

verarbeitung

EMPFÄNGER

Einstellungs-

änderung

Zentrale

Route

Periphere

Route

heuristische

Informations-

verarbeitung

hohe Elaboration

geringe Elaboration

SENDER

Persuasive

Kommunikation

kein Zeitdruck

gute Textverständlichkeit

großes Vorwissen

gute kognitive Fähigkeiten

keine Ablenkung

hohe persönliche Relevanz

hohe persönliche

Verantwortlichkeit

Einflussfaktoren

Attraktivität, Sympathie

Glaubwürdigkeit, Experten-Quelle

Anzahl der Argumente

hoher Zeitdruck

geringe Textverständlichkeit

geringes Vorwissen

geringe kognitive Fähigkeiten

hohe Ablenkung

geringe persönliche Relevanz

geringe persönliche

Verantwortlichkeit

Einflussfaktoren

Qualität der Argumente

ursprüngliche Einstellung

Zentrale vs. Periphere Route

• Persönliche Relevanz

– Petty, Cacioppo & Goldman (1981)

• Persuasion: Einführung einer zusätzlichen Prüfung

• UV 1: Relevanz

– Uni überlegt Prüfung einzuführen jetzt vs. in 10 Jahren

• UV 2: Argumentenqualität (zentral)

– stark vs. schwach

• UV 3: Expertise (peripher)

– Professor vs. Schüler

• AV: Zustimmung mit Position der Botschaft

29

30

Zentrale vs. Periphere Route

• Ablenkung

– Ist es schwierig Argumenten zu folgen, so wird periphere Route wichtiger

– Ablenkung durch Umweltreize (Lärm)

– Schnelles Sprechtempo, komplizierte Sätze, Fremdwörter…

• Stabilität der Einstellungsänderung

– Persuasion auf zentraler Route

• Zeitlich stabiler

• beeinflusst eher Verhalten

31

Zentrale Route: Individ. Unterschiede

• Need for Cognition (Caciopppo & Petty, 1982)

– Bedürfnis, Dinge zu durchdenken und komplexe

Sachverhalte zu ergründen

– Skala

• Ich würde komplexe Probleme einfachen vorziehen.

• Stundenlanges angestrengtes Nachdenken gibt mir das

Gefühl von Befriedigung

• Die Vorstellung von abstraktem Denken spricht mich

an

• Neue Wege des Denkens zu erlernen begeistert mich

nicht allzu sehr

• … 32

Cacioppo, Petty, & Morris (1983)

Emotion und Persuasion

• Stimmung

– Bestimmt, ob Verarbeitung auf der zentralen vs. peripheren Route erfolgt

– Was führt eher zu einer tieferen Verarbeitung, schlechte oder gute Stimmung?

– Bless et al. (1990)

• Persuasion: Einführung von Studiengebühren

• UV 1: gute vs. Schlechte Stimmung

• UV 2: gute vs. Schlechte Argumente

• AV: Einstellungsänderung

34

35

Angst und Persuasion

• Wann funktioniert Furcht erregende

Kommunikation?

– Ziel: Rezipient durch Angst dazu bringen

Argumente zu verarbeiten

Keine zu große Angst schüren (Ablenkung)

Kombination von Furcht erregender Botschaft und

Handlungsanweisungen (vgl. Leventhal, Watts &

Pagano, 1967)

36

Emotion als Heuristik

(Mood as Information)

• „How do I feel about it?“

• Stimmung als Information über das

Einstellungsobjekt

• Schwarz & Clore (1983)

UV 1: gutes vs. schlechtes Wetter

UV 2: direkter Hinweis (Einfluss des Wetters auf Stimmung

als Thema) oder indirekter Hinweis (beiläufige Frage nach

Wetter) vs. kein Hinweis auf Wetter

AV: Zufriedenheit mit Leben und allgemein

37

Schwarz & Clore (1983, Exp. 2)

Priming

None Indirect Direct

Sunny

Rainy

7.34a 7.29a 7.79a

5.00b 7.00a 6.93a

38

Mean Ratings of General Happiness and Life satisfaction

General happiness

Life satisfaction

Sunny

Rainy

6.57a 6.79a 7.21a

4.86b 6.71a 7.07a

Immunisierung von Einstellungen

• Einstellungsimpfung (McGuire, 1964)

– Einstellungen sind stabiler, wenn pro und contra

Argumente vor dem „persuasiven Angriff“

berücksichtigt wurden

– Impfungsprozess:

• Konfrontation mit schwachen Argumenten die gegen

die eigene Einstellung sprechen

Einstellung robuster gegen massive Angriffe

– wirkt v.a. bei kognitiv basierten Einstellungen

39

Vorsicht Reaktanz!

• Reaktanz (Brehm)

– Wiederherstellung eingeschränkter Wahlfreiheit

– „Trotz“

• Pennebaker & Sanders (1976)

– Reaktanz bei Graffiti

– UV: „Schreiben Sie unter keinen Umständen an diese

Wand“ vs. „Schreiben Sie bitte nicht an diese Wand“

– AV: Menge der Graffiti

40

Einstellung Verhalten?

• Verhalten häufig unabhängig von Einstellung

(z.B. Massentierhaltung, Rauchen, Coca-Cola)

• Einstellungen können nur dann zur Vorhersage

von spontanem Verhalten dienen, wenn sie in

höchstem Maße zugänglich sind (Fazio, 1990,

2000).

41

Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen, 1991; Ajzen & Madden, 1986)

42

Theorie des geplanten Verhaltens

(Fishbein & Ajzen, 1975)

• Verhaltensintention als Prädiktor für Verhalten

• Verhaltensintention hängt ab von:

– Einstellung gegenüber spezifischem Verhalten

• Was halte ich davon jetzt eine Zigarette zu rauchen?

– Subjektive Normen

• Was denken meine Freude wenn ich rauche?

– Wahrgenommene Verhaltenskontrolle

• Liegt es in meiner Macht zu rauchen oder nicht?

Einstellung ein Prädiktor von Verhalten

Je spezifischer sich Einstellungen auf konkretes

Verhalten beziehen, desto besser Vorhersage

43

Fazit

• Affektiv, kognitiv und verhaltensbasierte

Einstellungen

• Einstellungsänderung bei kognitiver Dissonanz

• Persuasion auf der zentralen vs. peripheren Route

• Immunisierung durch „Einstellungsimpfung“

• Reaktanz

• Einstellungen sind nur ein Prädiktor von Verhalten

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THEMA: Konformität

und sozialer Einfluss

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THEMA: Konformität

und sozialer Einfluss

Inhalte:

• Informativer sozialer Einfluss

• Normativer sozialer Einfluss

• Einfluss von Autoritäten (Gehorsam)

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Konformität: Begriff • Konformität =

- Anpassung an die Position anderer Agenten

(Menschen, Gruppen), die bewirkt wird durch deren

realen oder vorgestellten Einfluss.

- oft synonym mit Mehrheitseinfluss

• Im Alltag weit verbreitet:

– Mehrheitsprinzip als formale Norm

in demokratischen Gesellschaften

– Meinungen, Vorlieben, Mode…

47

2 Arten des sozialen Einflusses

• Informativer sozialer Einfluss

• Normativer sozialer Einfluss

48

Informativer Sozialer Einfluss

• Andere Menschen als nützliche

Informationsquelle in mehrdeutigen

Situationen

• Reduktion von Unsicherheit durch

Beobachtung des Verhaltens anderer

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Muzafer Sherif (1936)

• Autokinetischer Effekt

– Stationärer Lichtpunkt in dunklem Raum

– Schätzung der (scheinbaren!) Bewegung

• Situation der Unsicherheit

=> Informtionsmangel / -not

• Durchgänge:

– alleine vs. in Gruppen

50

– Bedingung 1: erst allein, dann in Gruppe. Persönliche Normen konvergieren in Richtung einer gemeinsamen Gruppennorm.

– Bedingung 2: erst in Gruppe,

dann allein. Früh heraus-

gebildete Gruppennorm bleibt

auch in den Einzelsitzungen

erhalten.

51

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

allein in Gruppe allein

Person 1

Person 2

Person 3

Informativer Einfluss beim autokinetischen Effekt (Sherif, 1936)

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

in Gruppe allein allein

Person 1

Person 2

Person 3Interpretation:

Bei mehrdeutiger Reizsituation

werden die Urteile der anderen

als Bezugsrahmen verwendet.

Akzeptanz vs. Compliance

• Private Akzeptanz

– Konformes Verhalten aus dem ernsthaften Glauben heraus, dass andere Recht haben

• Öffentliche Compliance

– Öffentlich konformes Verhalten

(private Akzeptanz hier nicht notwendig)

Sherif findet Konformität auch wenn Gruppen wieder aufgelöst werden private Akzeptanz

52

Wichtigkeit der Aufgabe

• Nimmt informativer sozialer Einfluss mit steigender Wichtigkeit einer Aufgabe ab oder zu?

• Baron, Vandello & Brunsman (1996):

– Täteridentifikation (line-up)

• Sehr kurze, einmalige Darbietung (0,5 Sekunden) -> Unsicherheit

• 3 eingeweihte Helfer

– UV: Wichtigkeit

• Belohnung von 20$ für die Besten, wichtige Normierung für Täteridentifikation

– AV:

• Zustimmung zu eingeweihten Helfern

53

Baron et al. (1996)

0

10

20

30

40

50

60

Wichtig

Unwichtig

54

Zustimmung in %

Randbedingungen für informativen

sozialen Einfluss

• Mehrdeutigkeit

– Je größer Unsicherheit, desto eher Konformität

• Krise

– Zeitdruck, Angst, Panik erhöhen Konformität

• Expertise

– Je größer Expertise der Informationsquelle, desto eher Konformität

• Wichtigkeit

– Je wichtiger das Urteil, desto eher Konformität 55

Normativer sozialer Einfluss:

Definition • Konformität um von anderen gemocht oder

akzeptiert zu werden

• Führt zu öffentlicher compliance,

nicht unbedingt zu privater Akzeptanz

56

Normativer Sozialer Einfluss

57

Solomon Asch (1956)

• Linienschätzaufgabe

• 8er Gruppen

• Vp an vorletzter Stelle

• Mehrere Durchgänge

– 3. Durchgang: falsche Antwort durch 6

eingeweihte Personen

• AV: Zustimmung zu falscher Antwort

58

59

Ergebnisse

60

Wichtigkeit – die zweite

• Nimmt normativer sozialer Einfluss mit steigender Wichtigkeit einer Aufgabe ab oder zu?

• Baron et al.: – Täteridentifikation (line-up)

• Sehr lange, zweimalige Darbietung (5 Sekunden) -> einfache Aufgabe

• 3 eingeweihte Helfer

– UV: Wichtigkeit • Belohnung von 20$ für die Besten,

wichtige Normierung für Täteridentifikation

– AV: • Zustimmung zu eingeweihten Helfern

61

Baron et al. (1996): Einfache

Aufgabe

0

5

10

15

20

25

30

35

Wichtig

Unwichtig

62

Zustimmung in %

Zur Erinnerung Baron et al. (1996): Schwierige Aufgabe

0

10

20

30

40

50

60

Wichtig

Unwichtig

63

Zustimmung in %

Randbedingungen für

normativen sozialen Einfluss

• Stärke

– Wichtigkeit der Gruppe

• Unmittelbarkeit

– Räumliche und zeitliche Nähe

• Anzahl

– Anzahl der Mitglieder

64

Gruppengröße

65

Normativer sozialer Einfluss

im Alltag

• Mode

– Kleidung, Tatoo, Piercing…

• Körperbild

66

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Minderheiteneinfluss

68

Minderheiteneinfluss

( = Minoritäteneinfluss)

• Voraussetzung:

– Beharrlichkeit und Konsistenz der Minderheit

• Mechanismus:

– Informativer sozialer Einfluss

• Wirkung:

– oft private Akzeptanz

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Einfluss von Autoritäten

• Stanley Milgram

– Lernexperiment

• Zufällige Rollenzuweisung (Lehrer, Schüler)

– Lernen von Wortpaaren

• Bestrafung für falsche Antworten

• 15 – 450 Volt

– Autorität

• Versuchsleiter

• Weißer Kittel

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Milgram-Experiment

• Information – Beschriftung des „Schockgenerators“

• „Leichter Schock“ … „Gefahr: schwerer Schock“ „XXX“

– Rückmeldungen des „Schülers“ • „Autsch!“ „Versuchsleiter! Holen Sie mich

hier raus!“ „(sehr gequälter langer Schrei)“

– Anweisungen des „Versuchsleiters“ • „Fahren Sie bitte fort.“

„Es ist absolut wichtig, dass sie

fortfahren.“ „ Das Experiment verlangt es, dass Sie weitermachen.“ „Sie haben keine andere Wahl. Sie müssen weitermachen.“

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Ergebnisse Milgram-Experiment

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Fazit

• Informativer vs. Normativer sozialer Einfluss

– Unterschiedliche Randbedingungen

• Einfluss von Autoritäten

• „Klassiker“ der Sozialpsychologie

– Sherif

– Asch

– Milgram

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