swv - unternehmen Österreich 1/2016
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Das Unternehmens-Magazins des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Österreich (SWV)TRANSCRIPT
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Die Bauwirtschaft
FÜR DIE HOFBURGRudolf Hundstorfer, Kandidat zur Bundes-präsidentschaftswahl 2016, im großen Interview.
RAUCHERZONEN
Rauchen vor dem Lokal: Der SWV fordert eine Lösung zum Schutz der Wirtinnen und Wirte.
1 | 2016
Welche Probleme es gibt, was verbessert gehört
Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich
in der Krise?
Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 04Z035977 „Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich, Mariahilfer Straße 32, 1070 Wien“
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Arbeitsplätze schaffen.
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Impressum | Herausgeber: Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband Österreich, 1070 Wien, Mariahilfer Straße 32, Gerichtsstand: Wien, ZVR-Zahl: 42108716 | Medien-inhaber: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., FN 73819h, HG Wien, 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, www.echo.at. Eigentümerin der VWZ ist die echo medienhaus GmbH. Eigentümerin der echo medienhaus GmbH ist die FFPG Beteiligungs GmbH. Eigentümer der FFPG Beteiligungs GmbH sind Feistl Anton 20 %, Feistl Anton jr. 20 %, Gugler Hermann 20 % und Pöttler Christian 40 % | Geschäftsführung: Mag. Thomas Strachota, Christian Pöttler | Unternehmensgegenstand: Heraus gabe diverser Publi-kationen und Periodika sowie allgemeine Verlagsaktivitäten | Hersteller: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H. | Redaktion: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., Mag. Rudolf Mottinger (Chefredaktion), Dr. Helga Häupl-Seitz, 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1. Grafik: Karim Hashem. Fotoredaktion: Mag. Claudia Knöpfler (Ltg.), Tini Leitgeb. Lektorat: Julia Gartner, MA, Dr. Rosi Horak (Ltg.), Roswitha Singer. Cover: iStock by Getty Images. Druckerei: Leykam Druck GmbH, Bickfordstraße 2, A-7201 Neudörfl | Verlags- & Herstellungsort: Wien | Blattlinie: Informationen des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Entgeltliche Einschaltungen werden mit „entgeltliche Einschaltung“ oder „bezahlte Anzeige“ gekennzeichnet.
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CoverstoryBAUBRANCHE Mit welchen Herausforde-rungen und Problemen sie zu kämpfen hat. Eine Bestandsaufnahme ..................10
INTERVIEW Die neue SWV Wien- Geschäftsführerin Katharina Schinner und SWV Wien-Präsident Fritz Strobl im Gespräch ...............................................05
FORDERUNG Keine Haftung der Wirtin-nen und Wirte wegen Tabakrauch der Gäste vor ihrem Lokal ................................07
WERTSCHÖPFUNGSABGABE Betriebe nachhaltig entlasten, um Investitionen freizusetzen und die Wirtschaft nach-haltig anzukurbeln ..................................09
RUDOLF HUNDSTORFER Der Kandidat der SPÖ für die Bundespräsidentschafts-wahl am 24. April im Interview ..........14
INHALT
> 22PorträtWIEN Elisabeth Mannsberger versteht die Körpersprache der Hunde und lehrt die Vierbeiner in ihrer Hundeschule, in einer Großstadt wie Wien zu leben .22
03Unternehmen Österreich 1 | 2016
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WAS WIR WOLLEN
NOCH NIE WAREN die gesellschaftlichen Systeme so hoch dynamisch wie jetzt. Der Wandel durch die Digitalisierung bringt weitreichende Veränderun-gen in allen Lebensbereichen mit sich. Ein großes Kapitel in diesem Zusammenhang ist die Zukunft der Arbeit. Betriebliche Strukturen verändern sich, Arbeitsplätze gestalten sich komplett neu und nehmen ganz andere Formen der (internationa-len) Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Arbeitsgemeinschaften, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Freiwilligen etc. an. Auch wenn die österreichischen Betriebe an so manche Innova-tionen vorsichtig herangehen, gelten sie internati-onal als gut kompetitiv und vor allem verlässliche Partner. Sie haben die Fähigkeit, sich an die rasant verändernden Gegebenheiten anzupassen und entsprechend den Bedürfnissen des Marktes sowie ihrer Kundinnen und Kunden weiterzuentwickeln.Diese Anpassungs- und Entwicklungsfähigkeit ist
auch von der Politik gefordert, besonders was unser Sozialsystem betrifft. Die Strukturen der Sozi-alversicherungsträger, ebenso wie ihre Leistungen und die Einhebung bzw. Bemessungsgrundlagen der Beiträge, entsprechen oftmals nicht den strukturellen Gegebenheiten der Betriebe und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.In Zeiten rasant ansteigender Technologisierung so-wie Digitalisierung und damit einhergehender Ver-änderung von Beschäftigungsverhältnissen macht es daher wenig Sinn, Sozialtöpfe ausschließlich an der Lohnsumme von Unselbstständigen festzu-machen. Diese Grundlage schrumpft, während eine andere ansteigt. Deshalb fordert der SWV die Einführung einer Digitalisierungsabgabe, etwa für die Füllung des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF). Es geht dabei nicht darum, eine zusätzliche Steuer einzuführen – im Gegenteil. Es geht um eine sinnvolle Ver-änderung der Steuerstruktur im Sinne unserer Familie und Kinder, also unser aller Zukunft.
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Zukunft der ArbeitDANIELA FAZEKAS
BUNDESGESCHÄFTSFÜHRERIN DES SWV ÖSTERREICH
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REGELUNG. Mit der Schaffung des freien Gewerbes „Organisation von Personenbe-treuung“ konnte der SWV eine wichtige Forderung durchsetzen. Die Vermittlung ist damit von der Ausführung gewerbe-rechtlich getrennt. Zusätzlich regelt eine neue Verordnung des Wirtschaftsministe-riums sogenannte „Verhaltensregeln“ für Pflege-Vermittlungsagenturen.
„Ich bin froh über die neuen Regelun-gen“, begrüßt Christoph Matznetter, Prä-sident des SWV, die Verbesserungen für den Berufsstand der Personenbetreuung, „denn bisher waren Personenbetreuerin-nen ihren Vermittlungsagenturen nahezu schutzlos ausgeliefert. Die Verordnung schafft nun mehr Transparenz und Rechts-sicherheit.“
Der Anlass zur Freude hält sich jedoch in Grenzen. „Auch wenn es zu transpa-renteren Regelungen kommt, so fristen die Personenbetreuerinnen noch immer ein Schattendasein“, kritisiert Matznetter. Er fordert Mindeststandards bei der Be-rufsausübung wie auch bei der Vertrags-abwicklung. Aus der Intransparenz der Geschäftsmodelle ist es nämlich schwer nachvollziehbar, wie viel den Pflegerin-
nen und Pflegern vom öffentlichen Pfle-gegeld und den Landeszuschüssen für die 24-Stunden-Betreuung überhaupt zuste-hen würde. Ein Mindesthonorar könnte dies laut Matznetter zum Beispiel verein-fachen.
Verordnung über Standes- und Aus-übungsregeln für die Organisation von Personenbetreuung sind unter www.wirt-schaftsverband.at abrufbar.
Verbesserungen für 24-Stunden-Pflege
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Wichtiger Schritt. Eine neue Verordnung schafft mehr
Transparenz und Rechtssicherheit.
EINSATZ. Aktuell betreuen etwa 56.800 Personenbetreuerinnen und Personenbetreuer rund 27.000 pfle-gebedürftige Menschen. Trotz Ver-besserungen durch eine neue Ver-ordnung braucht es für das Gewerbe noch mehr Rechtssicherheit.
SWV
EINKOMMENSBERICHT. Die Einkommensschere bei den Selbst-ständigen klafft alarmierend weiter auseinander als bei jenen der unselbstständig Beschäftigten – und das bei ohnehin schon sehr geringem Jahreseinkommen“, weist Doris Margreiter, Bundes-frauenvorsitzende des SWV, auf die dramatische Einkommens-situation selbstständiger Frauen hin. Laut Einkommensbericht des Rechnungshofs 2014 be-trugen die mittleren Einkünfte vor Steuern und nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge bei Frauen 7.797 Euro und bei den Männern 14.027 Euro. „Frau-en verdienen damit fast um die Hälfte weniger als selbststän-dige Männer. Wer bitte soll davon noch würdig leben kön-
nen?“, fragt sich die SWV-Frauensprecherin. „Unternehmerinnen arbeiten ‚selbst‘ und ‚ständig‘“, erklärt Margreiter. Der Preis für die unternehmerische Freiheit ist jedoch der zusätzliche Druck, dem sie durch Haushaltsmanagement und Kindererziehung aus-gesetzt sind. „Sie sind von ausgewogener ‚Work-Life-Balance‘ lei-der weit entfernt“, stellt Margreiter ernüchternd fest, „das muss sich ändern.“ Vor allem dann, wenn mit dem digitalen Wandel eine Verschiebung von weiblichen Erwerbstätigen in die Selbst-ständigkeit stattfindet. Immerhin 58,4 Prozent aller neuen Unter-
nehmen wurden im Jahr 2015 von Frauen gegründet, belegen Zahlen der Wirtschaftskammer. Umso wichtiger ist eine besse-re soziale Absicherung gegen Arbeitslosigkeit, „denn Frau-en sowie auch Männer leiden enorm unter der viel zu späten Auszahlung des Krankengeldes ab dem 43. Tag. Der 20-pro-zentige Selbstbehalt sowie die schlechten Aussichten auf die Selbstständigen-Pension tun noch ihr Übriges.“
Faire Bezahlung und Zeit zum Leben
Klare Worte. Den negativen Entwicklungen am Arbeitsmarkt entgegensteuern und eine bessere Absicherung für Frauen.
FAIRNESS. Im Rahmen der Klausur des SWV-Bundesfrauen-referates am 27. November 2015 wurde eine bessere soziale Absicherung für selbstständige Frauen gefordert.
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Unternehmen Österreich (UÖ): Frau Schinner, will-kommen zurück im SWV. Schinner: Danke! Es ist schön, wieder hier zu sein.
UÖ: Was haben Sie als neue Geschäftsführerin vor? Schinner: Im ersten Schritt ist es mir wichtig, die in-terne und externe Kommunikation zu verbessern. Ich führe seit meinem Antritt laufend Gespräche, um die Bedürfnisse der Mitglieder und Funktionäre abzufragen. Im zweiten Schritt gilt es, die Transparenz zu verbessern, das bedeutet, dass alle Mitglieder wissen, wofür der SWV steht und wer wofür verantwortlich ist. Außerdem muss die Geschäftsstelle jederzeit für die Mitglieder da sein, das ist ihre Kernaufgabe. Die Gewerbetreibenden wollen ihre Ansprechpartner persönlich kennen und ihre Prob-leme, Herausforderungen mitteilen. Davon abgeleitet er-geben sich Verbesserungsvorschläge, auf deren Basis wir im April ein Konzept für die nächsten Jahre vorlegen.
UÖ: Was heißt das konkret?Schinner: Die KMU haben das Gefühl, sie bleiben auf der Strecke, während für Bankenrettungen alles getan wird und internationale Großkonzerne bevor-zugt werden. Österreich ist ein KMU-Land und kann deshalb nur durch die Förderung und Unterstützung von KMU die heimische Wirtschaft wieder ankurbeln. Neben der Entlastung der KMU und der Belohnung
von Wertschöpfung in Österreich müssen wir die KMU bei ihrem Sprung in ein immer mehr von Technologien getriebenes Zeitalter unterstützen. Wir werden immer mehr zur Wissensgesellschaft, das müssen wir bereits bei der Schulbildung berücksichtigen. Wir haben die Infrastruktur dafür – jetzt müssen wir entsprechend Be-wusstsein zeigen und den Weg in die Digitalisierung mit Beratung und Förderung unterstützen.
UÖ: Hinkt Österreich also hinterher?Schinner: Den Selbstständigen sind die Herausforde-rungen sehr wohl bewusst. Die Unterstützung ist jedoch nicht so, wie sie sein sollte. Wir brauchen ein klares poli-tisches Bekenntnis zu Innovation und Wertschöpfung in diesem Land. Dieses Bekenntnis sehe ich noch nicht. Ich kann in keinster Weise nachvollziehen, warum immer die KMU für die Probleme, die andere verursacht haben, aufkommen sollen. Wertschöpfung und Innovation, die dem Land zugutekommen, müssen sich auch lohnen.
UÖ: Wie bewertet der SWV Wien die aktuelle Entwicklung beim Bundesvergabegesetz?Strobl: Die neue Regelung des Bundesvergabegesetzes bietet für die lokale Wirtschaft eine grundlegende Ver-besserung. Wir werden jetzt darauf drängen, dass das Bestbieterprinzip in der Praxis auch entsprechend An-wendung findet.
SWV zeitgemäß aufstellenZIEL. SWV Wien-Präsident Fritz Strobl und die neue SWV Wien-Geschäftsführerin Katharina Schinner wollen den Verband umkrempeln. Ein Interview.
Engagiert. Katharina Schinner ist seit kurzem Geschäftsführerin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Wien.
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Unternehmen Österreich 1 | 2016
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STANDARDS. Die Stadt Wien wagt den Vorstoß, neue Regeln für private Zimmervermittlung einzuführen. Online-Plattformen, wie Airbnb, 9flats und Wimdu, müssen künftig melden, wer bei ihnen Unterkünfte vermietet. Der SWV fordert dazu faire Re-geln für alle Online-Vermittlungsplattformen. „Wenn die Stadt
Wien für Online-Anbieter von Übernachtungsmöglichkeiten Meldepflichten einführt, war-um dann nicht gleich für alle? Wir brauchen nämlich dringend einheitliche gewerberechtliche Standards für Shared-Economy-Geschäftsmodelle. Dazu zählen auch Checkrobin, Taxi Uber und Co.“, so Katarina Pokorny, Bun-desspartenvorsitzende für Trans-port und Verkehr und Vizeprä-sidentin des SWV. „Einfach weiter zuschauen, wie heimische EPU und KMU sich täglich mit neuen gesetzlichen Auflagen herumplagen müssen, während
andere unbescholten davonkommen“, ärgert sie. Pokorny betont jedoch: „Wir wollen uns nicht gegen neue, moderne Geschäfts-modelle wehren, sondern gemeinsam Antworten auf die Bran-chenveränderungen durch Digitalisierung finden – im Sinne der gerechten Wettbewerbsbedingungen und des erfolgreiches Wirtschaftens für alle.“
ONLINE-VERMITTLUNGSPLATTFORMEN
SWV: Neue Regeln für Shared Economy!
INTERVIEW MIT FRITZ STROBL & KATHARINA SCHINNER
KommR Katarina Pokorny, Spartenvertreterin Transport und Verkehr
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UÖ: Wie geht es Ihnen mit der Registrierkassenverordnung?Schinner: Wenn ein kleiner Marktstand, ein kleines Beisel oder ein Taxifahrer eine Registrierkasse braucht und damit unter Generalverdacht gestellt wird, finde ich das schon selt-sam. Die größeren Probleme liegen bei der Steuerflucht und den Steuererleichterungen für Großkonzerne. Das ist eine kla-re Wettbewerbsverzerrung. Wenn wir bitte von den Kleinen vollkommene Transparenz erwarten, müssen die Großen zuerst Vorbild sein. Sonst haben wir keinen gerechten Markt und schä-digen damit die Unternehmen. Das ist nicht in Ordnung und hier sehe ich viel Verbesserungs- und Kommunikationsbedarf. Strobl: Es ist hierbei schon auffällig, dass genau jene ÖVP-Minister, die früher im Wirtschaftsbund waren, am wenigsten Feingefühl einbringen, wenn es um die Anliegen und Lebens-realität von Selbstständigen geht.
UÖ: Glauben Sie, dass der Umgang mit der Flüchtlingsfrage Auswirkungen auf unsere Wirtschaft hat? Schinner: Wir sollten aus der Geschichte lernen und heute ist ein geeintes Europa wichtiger denn je. Europa hat nicht mehr die Vormachtstellung inne, die wir einst hatten. Indien, China und Brasilien sind weitaus größere Märkte. Europa ist
insgesamt gesehen noch immer die größte Wirtschaftsmacht der Erde. Wir werden aber in der Zukunft nur reüssieren kön-nen, wenn wir gemeinsam handeln. Österreichs Unternehmen machen einen Großteil ihrer Geschäfte in Europa. Wenn Euro-pa zu nationalstaatlichem Denken zurückkehrt, wird sich auch die Wirtschaft zurückentwickeln und wir werden im globalen Wettbewerb nicht konkurrieren können. Das kann nicht der richtige Weg sein. Wir brauchen ein neues positives Bewusst-sein und ein klares Bekenntnis zu unseren KMU. Genau hier-für will ich mich zusammen mit dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband Wien in den nächsten Jahren einsetzen.
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GESETZ. Ab 1. Mai 2018 gilt das generel-le Rauchverbot in allen Gästeräumen der Gastronomie. Rauchende Gäste müssen dann in den Gastgarten oder vor das Lo-kal ausweichen. Das gilt dann auch für den Konsum von E-Zigaretten und Wasserpfei-fen, die schon ab 20. Mai 2016 unter das Tabakgesetz fallen und nur mehr in reinen Raucherbetrieben oder in Raucherräumen konsumiert werden dürfen. Vom neuen Ta-bakgesetz erfasst sind aber auch Heurige, Zeltfeste und Vereinslokale.
Indem die Raucher und Dampfer von E-Zigaretten jedoch vor das Lokal gehen müssen, entsteht eine neue Anrainerprob-lematik. Es ist naheliegend, dass es zu Be-schwerden der Anrainerinnen und Anrainer kommen wird. § 113 Abs. 5 der Gewerbe-ordnung 1994 besagt, dass die Gemeinde dem Betrieb eine frühere Sperrstunde oder eine spätere Aufsperrstunde vorzuschreiben hat, wenn Nachbarn unzumutbar belästigt werden.
REGELUNG GEFORDERT. Auf diese Problematik hat der SWV wiederholt hin-gewiesen und daher in einer Stellungnahme an den zu-ständigen Wirtschaftsminis-ter Reinhold Mitterlehner die gewerberechtliche Rege-
lung von Raucherzonen im Freien gefor-dert. So drängt der SWV etwa darauf, dass die Haftung der Gastronominnen und Gas-tronomen für kurzfristige Emissionen aus-geschlossen wird, die durch Gesprächsge-räusche und Tabakrauch der Gäste vor dem Lokal entstehen. Kurz gesagt: Der Wirt, die Wirtin soll nicht für Belästigungen der Anrainerinnen und Anrainer haften. Außer-dem darf es aus Sicht des SWV zu keiner Vorverlegung von Sperrstunden kommen, da die Anrainerinnen und Anrainer sonst den gewöhnlichen Betrieb der Gastrono-minnen und Gastronome und Tourismus-betriebe beeinträchtigen könnten.
GLEICHSTELLUNG. Weiters fordert der SWV, dass den rauchenden Gästen ein ge-wisser Witterungsschutz zur Verfügung gestellt werden darf, damit diese nicht der Kälte, Wind und Regen ausgesetzt sind. So sollen Gastronominnen und Gas-tronome ihren Gästen auf den Freiflächen ein nicht allseits umschlossenes Zelt oder eine Überdachung ohne aufwendiges Ge-nehmigungsverfahren anbieten können, um so eine bescheidene Art der Gleich-stellung mit den Beherbergungsbetrieben zu erreichen, die ja weiterhin einen Rau-cherraum einrichten dürfen, solange dort keine Speisen und Getränke verabreicht oder eingenommen werden.
Darüber hinaus fordert der SWV auch die Aufhebung der Genehmigungspflicht für das Aufstellen von Beheizungsgeräten vor dem Lokal. Durch solche Maßnah-men könnten Wettbewerbsverzerrun-gen und Bürokratie verringert sowie den Wünschen der Gäste und vor allem der Wirtinnen und Wirte nachgekommen werden.
Auch Tabaktrafiken, die bisher vom Rauchverbot ausge-nommen waren, fallen ab 1. Mai 2018 unter das neue ge-nerelle Rauchverbot, wenn sie Aufgaben der Daseinsvor-sorge erfüllen oder Tabakrauch in einen vom Rauchverbot erfassten Bereich dringt. Das ist z. B. dann der Fall, wenn eine Tabaktrafik Post-Partner ist oder die Tabaktrafik sich in einem Einkaufszentrum befindet. In diesem Fall dürften Tabakerzeugnisse und ihnen gleichgestellte Produkte nicht mehr in diesen Trafiken getestet werden.
RAUCHVERBOT ERFASST VIELE TRAFIKEN
Raucherzone: Lösung notwendig!
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Forderung des SWV: keine Haftung der Wirtinnen und Wirte wegen Tabak-rauch der Gäste vor dem Lokal.
LÖSUNG. Der Nichtraucherschutz in der Gastronomie wird zu Kontroversen zwischen rauchenden Gästen und benachbarten Anrainerin-nen und Anrainern führen. Der SWV fordert daher frühzeitig eine gewerbe-rechtliche Lösung dieser Problematik zum Schutz der Wirtinnen und Wirte.
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Als privater Bestatter mit Gespür für die Be dürf nisse von trauernden Menschen haben
wir es uns zur Aufgabe gemacht, Betroffenen in der Extremsituation eines Trauerfalls mit
möglichst großer und einfühlsamer Unterstützung zur Seite zu stehen und so viel wie möglich
abzunehmen.
Wir begleiten als Familienunternehmen trauernde Angehörige in Ihrer neuen Situation, beraten
professionell, berücksichtigen individuelle Wünsche und übernehmen im Hintergrund die Vielzahl
an administrativen Schritten. Wir sind für Sie da, wenn Sie uns brauchen. Rund um die Uhr und aus
ganzem Herzen.
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Wir erledigen alle Wege für Sie und kommen auch gerne ins Haus!
Wir sind Kooperationspartner des Wiener Verein
Brünner Straße 9, 1210 Wien
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UNTERNEHMERFREUNDLICHES MODELL. Die Regierung steht vor dem Problem, dass mit „Industrie 4.0“ immer weniger Menschen in unser Sozialsystem einzahlen. Daher sucht man nach Geldquellen zur Finanzierung sozialer Sicherungssysteme. „Die Digitalisierung verändert die Form des Arbeitens, immer mehr neue Selbstständi-ge geraten in arbeitsrechtliche Grauzonen“, erklärte SWV-Präsident Matznetter (Bild oben) anlässlich der Klubtagung des SPÖ-Parlamentsklubs in Saalfelden. Um weiterer Prekarisierung und Selbstausbeutung ent-gegenzuwirken, forderte Matznetter vor al-lem eine rechtliche Absicherung für sie und spricht sich für einen Digitalisierungsbei-trag im Sinne der italienischen Wertschöp-fungsabgabe IRAP aus. Für Matznetter sei sie eine wirksame Alternative zur Finan-zierung des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF).
Erstens, weil die Wertschöpfungsabgabe rechtlich und praktisch keine neue Steuer sei, sondern eine Senkung der bisherigen Arbeitgeberbeiträge in den FLAF auslösen würde. Konkret könnte der Dienstgeberbei-trag zum FLAF von 4,5 Prozent auf rund 3 Prozent gesenkt werden.
Zweitens, da Abschreibungen bei dem italienischen Modell gar nicht in die Be-messungsgrundlage fallen, ist sie auch keine Investitionsstrafsteuer, wie oftmals behaup-tet wird. Ganz im Gegenteil, die Beitrags-grundlage wird nicht wie bisher rein aus der Lohnsumme berechnet, sondern es wird die Breite der Wertschöpfung herangezogen; wie zum Beispiel Einkünfte und Einkom-
men aus der Land- und Forstwirtschaft oder aus Vermietung und Verpachtung. Für EPU und Kleinstbetriebe forderte Matznetter ei-nen Freibetrag, damit sie nicht belastet wer-den.
Drittens ist sie ein zukunftsträchtiges Ge-genmodell zum bisherigen Beitragssystem. Durch Industrie 4.0 gerät das Sozialsystem in Österreich zunehmend unter Druck. Je-der zweite Job könnte den Robotern zum Opfer fallen. „Irgendwann wird niemand mehr die Lieferungen von Amazon verpa-cken“, warnte Matznetter. „Und da Maschi-
Unternehmen Österreich 1 | 2016
Faktor Arbeit gerecht entlasten
Hin zur vollen Wertschöpfung
Von der Entlastung durch geringere Dienstgeberbei-
träge würden auch viele KMU
profitieren.
BELASTUNG. Betriebe mit vielen Beschäftigten tragen eine wesentlich schwerere Last zur Finanzierung des Sozialsystems als Betriebe, die den technologischen Fortschritt nutzen und auf vollautomatisierte Arbeit setzen.
nen nun mal nicht in unser Beitragssys-tem einzahlen, müssen wir uns dringend Alternativen überlegen, wie wir unsere sozialen Sicherungssysteme zukünftig fi-nanzieren wollen. Ändern wir daher die Finanzierung des Sozialstaates, weg vom reinen Lohn hin zur vollen Wertschöp-fung.“
ENTLASTUNG. Wenn durch geringere Dienstgeberbeiträge Betriebe nachhaltig entlastet werden, werden auch Investiti-onen freigesetzt und die heimische Wirt-schaft angekurbelt. Für Matznetter wäre ein Digitalisierungsbeitrag jedenfalls ein guter Ansatz, um eine spürbare Lohn-nebenkostensenkung für Betriebe zu er-reichen und ein gerechtes Beitragssystem zur Finanzierung staatlicher Sozial- und Familienleistungen zu schaffen.
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coverstory
10 Unternehmen Österreich 1 | 2016
am Bau?Krise
Veränderungen. Die Bauwirtschaft in Österreich hat besonders in den letzten Jahren mit neuen Herausforderungen und dadurch auch mit neuen Problemen zu kämpfen.
coverstory
11Unternehmen Österreich 1 | 2016
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D ie Auftragslage in der Bauwirtschaft ist nicht gerade rosig. Die Arbeitslosenzahlen steigen (siehe Tabelle Seite 13) und die Großaufträge „liegen nicht auf der Straße“. Besonders die kleinen Bauunternehmen haben mit Problemen zu
kämpfen, die ihre Existenz bedrohen. Immerhin macht die Bauwirt-schaft aber an die 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.
Des einen Freud, des anderen Leid: Die Zugangsbestimmungen zum Unternehmertum und damit auch im Baugewerbe wurden nicht zuletzt durch den damaligen Wirtschaftsminister Martin Bartenstein wesentlich erleichtert. „Das gilt besonders für die zahl-reichen Teilgewerbe in unserer Branche“, erklärt Baurat Alexander Safferthal, Vorsitzender der Bundessparte Gewerbe und Handwerk. Doch mehr Unternehmen bedeuten nicht unbedingt eine Verbes-serung. Der Bauunternehmer weiß, wovon er spricht, und erläutert
das Problem an einem Beispiel aus der Praxis: „Wenn ich drei Jahre lang mit dem Verspachteln von bereits montierten Gipskartonplatten beschäftigt war, werde ich zum Baumeister dieser Tätigkeit. So entstehen im-mer mehr Minibranchen. Mindestlohn gibt es leider oft keinen. Und für mich als Bauunternehmer, der mit einem Projekt beauftragt wurde, sind nun immer mehr Einzelmeister auf der Baustelle tätig.“ Das macht das
Arbeiten nicht gerade einfacher. Außerdem: „Der leichtere Zugang zum Gewerbe hat die Qualität der Unternehmen nicht erhöht. Ich beobachte in vielen Bereichen eher das Gegenteil“, so Safferthal.
PFUSCH AM BAU. Mit der kompletten Ostöffnung vor mehr als zwei Jahren hat auch ein Wettbewerb „nach unten“ für viele Bauunter-nehmerinnen und -unternehmer eingesetzt. Jeder kann „hineinarbei-ten“ und die Lohnniveaus in den einzelnen Staaten sind unterschied-lich. Zusätzlich werden Steuern und Sozialversicherungsbeiträge von vielen ausländischen Unternehmen gar nicht in die Preise eingerech-net. Kein Wunder, dass sie billiger sind. „Die heimischen Firmen stehen mit dem Rücken zur Wand und können mit den Preisen ein-fach nicht mehr mithalten“, so der SWV-Vizepräsident. Und dazu kommt natürlich auch die Selbstausbeutung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Während wir in Österreich den kollektivver-tragsmäßigen Lohn auszahlen, ein Maurer bekommt bei mir 13,50 Euro pro Stunde, sind es bei Arbeitskräften aus unseren östlichen Nachbarländern manchmal sogar nur 4 Euro.“
Nicht nur die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) kämpft gegen Schwarzarbeit und Dumpinglöhne auf Baustellen in Österreich,
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Mehr als 245.000 Menschen waren im vergangenen Jahr im
Bauwesen beschäftigt.ZAHLEN & FAKTEN
FORDERUNGEN. „Überregulierung, zu viel Bürokratie und die Selbstausbeutung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind einige der Probleme, mit denen die heimische Bauwirtschaft derzeit zu kämpfen hat“, bringt es der Vizepräsident des SWV Österreich Baurat h. c. Dipl.-Ing. Alexander Safferthal auf den Punkt. Gleichzeitig fordert er mehr Anreize für Unternehmen, eine Auftraggeberhaftung und die Einführung einer europäischen Sozialversicherung.
unterstützt wird diese auch von der In-nung, zahlreichen Unternehmen und nicht zuletzt der Finanzpolizei. „Seit 1. März gilt das Bestbieterprinzip für die öffentlichen Aufträge (siehe Seite 13 unten), damit wird dem Preiswettbewerb nach unten ein Riegel vorgeschoben. In anderen Ländern gibt es noch schärfere Maßnahmen wie Zugangskontrollen zu Baustellen. Auch eine ‚Baustellendatenbank‘ für öffentliche Aufträge würde zu mehr Transparenz füh-ren“, regt GBH-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch an.
AUFTRAGGEBERHAFTUNG. Bereits seit 1. September 2009 besteht für Bauunter-nehmen, die Aufträge an Subunternehmen vergeben, eine sogenannte Auftraggeber-haftung für Sozialversicherungsbeiträge des Subunternehmens. „Das Gesetz bezieht sich ausschließlich auf (Bau-)Unternehmen, die Aufträge weitergeben – Privat personen und andere Unternehmen, die einen Auftrag erteilen, sind nicht betroffen. Es geht aus-schließlich um das Verhältnis von General- zu Subunternehmen. Die österreichischen Unternehmen im Bereich der Bauwirtschaft werden in letzter Zeit jedoch vor immer größer werdende Herausforderungen gestellt. Tatsache ist, dass in der Subunternehmerkette immer wieder schwarze Schafe zu finden sind – Scheinfirmen oder Firmen, die vorsätz-lich Lohn- und Sozialdum-ping betreiben und somit den Markt zum Nachteil
von Unternehmen, die die bestehen-den Gesetze be-folgen, verzerren. Es ist daher not-wendig, die Auf-traggeberhaftung auf alle professionellen Auftraggeberinnen und Auftraggeber aus-zudehnen. Insbesondere sollten Haus- und Immobilienverwaltungen, Bauträger und Gebietskörperschaften von der Auftragge-berhaftung erfasst sein“, fordert Safferthal. In erster Linie profitiert nämlich die Auf-traggeberin oder der Auftraggeber vom unsozial erzielten Preis. Durch die Erweite-rung der Auftraggeberhaftung ist es sohin möglich, die schwarzen Schafe in der Sub-unternehmerkette leichter von der Vergabe
auszuschließen. Der SWV fordert daher schon seit langem eine Ausdehnung der Auftraggeber-haftung im Bereich
der Bauwirtschaft. Alle professionellen Auf-traggeberinnen und Auftraggeber müssen von dieser erfasst sein. Dadurch ist es mög-lich, Maßnahmen gegen Sozialdumping in der Bauwirtschaft zu setzen und Missbrauch möglichst zurückzudrängen. „Ein entspre-chender Antrag wurde bereits vom SWV bei der Sitzung im Wirtschaftsparlament am 27. 11. 2015 eingebracht. Eine Lösung dieses Problems steht allerdings leider noch immer aus“, so der Baumeister und Unter-nehmer.
12 Unternehmen Österreich 1 | 2016
Leider gibt es auch in der Bau-wirtschaft „schwarze Schafe“.
Das geht auf Kosten der vielen ehrlichen Unternehmen.
ALEXANDER SAFFERTHAL | SWV-VIZEPRÄSIDENT
Wettbewerbsvorteil. Bauträger, Haus- und Immobilien-verwaltungen und andere sind von der Auftraggeberhaftung noch immer nicht betroffen.
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(4)
Alexander Safferthal: „Alle professionellen Aufträge müssen endlich von der Auftraggeberhaftung erfasst werden.“
ERLEICHTERUNGEN. „Wir ersticken in Bürokratie und unseren Unternehmerin-nen und Unternehmern wird die Arbeit nicht gerade leicht gemacht. Das gilt nicht nur für Wien, sondern auch für alle ande-ren Bundesländer“, so Safferthal, der mit seinem Unternehmen im 22. Wiener Be-zirk ansässig ist. „Es scheint bei uns in der Bauwirtschaft die Maxime ,Evaluieren und regulieren statt betonieren‘ zu gelten. Und wie sieht der Vorsitzende der Bundes sparte Gewerbe und Handwerk das Sozialversi-cherungsproblem (Nichtanmeldung, Fir-men haben ihren Sitz nicht in Österreich etc.), durch das dem Staat auch sehr viel Geld entgeht? „Eine europäische Sozialver-sicherung wäre sehr sinnvoll.“ Allerdings steht eine Entscheidung aus.
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coverstory
Bauwirtschaft ÖNACE 2008
Beschäftigte Personen 2014 2015 Bauwesen, insgesamt 246.799 245.561
Hochbau 55.921 56.531 Tiefbau 34.125 33.899Ausbau und Bauhilfsgewerbe 156.753 155.131Arbeitslose, Bauwesen insgesamt 35.033 37.540Offene Stellen, Bauwesen ingesamt 1.552 1.648
Preisindex 2000 = 100 Bauwesen, insgesamt 139,3 140,1
Hochbau 143,6 146,6Wohnbau- und Siedlungsbau 142,0 144,3Tiefbau 131,0 129,9
Quelle. Statistik Austria. ÖNACE 2008. Die fehlenden Werte können aufgrund der Klassifikations- bzw. Stichprobenänderung nicht berechnet werden.
Bestbieterprinzip schafft bessere Chancen für kleine UnternehmenUMSETZUNG. „Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) haben in den letzten Jah-ren immer we-niger öffentliche
Aufträge erhalten. Umso wichtiger ist es, dass jetzt durch eine Änderung des Ver-gaberechts bei Ausschreibungen verstärkt das Bestbieterprinzip zur Anwendung kommen soll“, so Wirtschaftsverband NÖ-Präsident KommR Günter Ernst. „Die KMU haben bessere Auftragschancen, wenn es nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Qualität ankommt. Das Bestbieterprinzip muss daher nun konsequent umgesetzt werden. Da-rüber hinaus müssen aber noch weitere Maß-nahmen für die KMU folgen.“
Seit 1. März ist die vor kurzem im Parla-ment beschlossene Änderung des Bundes-vergabegesetzes in Kraft getreten. Sie legt fest, dass das Bestbieter prinzip für be-stimmte Vergabeverfahren bei Bau- und Dienstleistungsaufträgen verpflichtend ist. Das betrifft öffentliche Bauaufträge ab einer Million Euro und Aufträge, bei denen der Qualitätsstandard nicht eindeu-tig angegeben werden kann, sodass keine vergleichbaren Angebote möglich sind. Dadurch ist hier nicht mehr nur der nie-drigste Preis ausschlaggebend, wie es beim
Billigstbieterprinzip der Fall ist, sondern auch Qualitätskriterien sind entscheidend.
„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung und folgt unserer langjäh-rigen For derung. Der Wirtschaftsver-band Nieder österreich setzt sich aber weiterhin dafür ein, dass das Bestbieter-prinzip noch stärker verankert und in viel mehr Bereichen angewendet wird, als es die nun erfolgte Gesetzesänderung vorgibt“, informiert Günter Ernst. „Da-rüber hinaus muss die Aufteilung von grö ßeren Aufträgen und Gewerken in
überschauba-re Losgrößen noch wesent-lich umfang-reicher voran-getrieben wer-den, damit sich KMU leichter an Vergabever-fahren beteili-gen können“, so der Wirt-schaftsverband NÖ-Präsident.
Die rechtliche Stärkung des Best-bieterprinzips ist ein
wichtiger Schritt.GÜNTER ERNST | NÖ-PRÄSIDENT
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Wie wür-de ein Bundespräsident Rudolf Hundstorfer sein Amt gestalten? Rudolf Hundstorfer: Ich will eine Hof-burg der offenen Türen. Zwar müsste der Bundespräsident Hundstorfer vieles aus einem anderen Blickwinkel betrach-ten als der Sozialminister Hundstorfer. Aber wenn es etwa um soziale Einschnitte geht, würde ich mit mahnenden Worten und vielen Appellen nach innen und au-ßen aktiv werden und klarmachen, dass es Grenzen gibt. Wesentlich ist ein respekt-voller Umgang. Das war für mich schon immer so.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Heißt das, dass Kanzler und Vizekanzler hinter die berühmte rote Tapetentür geladen werden?Rudolf Hundstorfer: Das heißt, dass ich kein leiser Präsi-dent sein werde. Ich setze sehr auf Gespräche, Ver-handlungen und K o m p r o m i s s e . Damit habe ich einige Erfahrung. Als Bundespräsident kann ich die Ent-scheidungsträger an einen Tisch bringen, wenn es in der Regierung stockt und die
Stabilität gefährdet ist. Dann wird man ja sehen, ob doch noch was geht.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Kann mit einer regen Reisetätigkeit gerechnet werden?Rudolf Hundstorfer: Durchaus. Es geht da-rum, sowohl politische Kontakte zu pflegen als auch wirtschaftli-che. Auslandsreisen mit
Wirtschaftsdelegationen sind gerade für ein Land wie Österreich, das stark export-orientiert ist, wichtig. Wirtschaft und
14 Unternehmen Österreich 1 | 2016
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interview
BUNDESPRÄSIDENTSCHAFTSKANDIDAT. Rudolf Hundstorfer im UNTERNEHMEN ÖSTERREICH- Interview zu seinem Amtsverständnis, zum Bundesheer und zur Flüchtlingsfrage.
BUNDESPRÄSIDENTENWAHL
„Ich will eine Hofburg der offenen Türen“
Ich setze sehr auf Gespräche, Verhandlungen
und Kompromisse.RUDOLF HUNDSTORFER |
BUNDESPRÄSIDENTSCHAFTSKANDIDAT
Rudolf Hundstorfer zur Flüchtlingsfrage:
„Die sehr vernünftigen Beschlüsse der Bundes-
regierung müssen nun abgearbeitet werden.“
In Kontakt. Ob im Unterneh-men, am Stamm-
tisch oder bei Veranstaltungen:
Rudolf Hundstorfer sucht immer das
Gespräch mit den Menschen.
Dujmic, Zinner, Schiffl, SPÖ Niederösterreich (2)
15Unternehmen Österreich 1 | 2016
Arbeitsplätze hängen ja bekanntlich zu-sammen. Hier offensiv zu sein, schafft Jobs. UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Auslands-reisen eines österreichischen Staatschefs haben auch große symbolische Bedeutung. Gibt es ein Land, das aus politischen Grün-den nicht besucht werden sollte? Rudolf Hundstorfer: Das müsste man natürlich im Einzelfall prüfen und dann entscheiden. UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Der Bun-despräsident hat auch die Aufgabe, oberster Hüter der Bundesverfassung zu sein.Rudolf Hundstorfer: Was das betrifft, habe ich aufgrund meiner Regierungstä-tigkeit einen gewissen Kenntnisstand, den ich mitnehme. Es braucht aber sicher da und dort zusätzliche Beratung. Hier würde
ich es ganz ähnlich halten wie Bundesprä-sident Heinz Fischer, der sich Expertisen von unbestrittenen Autoritäten auf dem Gebiet des Verfassungsrechts geholt hat.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Würde eine Regierung mit der FPÖ angelobt wer-den?Rudolf Hundstor-fer: Es zählt natür-lich der Wählerwil-le. Das lässt sich ja nicht wegschieben. Die Wählerinnen und Wähler sind der oberste Souverän – und nicht meine per-sönliche Befindlichkeit. Wichtig ist jeden-falls, dass die Regierung über eine stabile Mehrheit verfügt.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Die Flüchtlinge sind auch im Bundespräsident-schaftswahlkampf ein Thema, das sehr emo-tionalisiert ist.Rudolf Hundstorfer: Gerade hier ist ein Zurück zur Sachlichkeit gefragt. Die Re-gierung hat sehr vernünftige Beschlüsse
gefasst. Die müssen nun abgearbeitet wer-den. Eines ist klar: Mit Ängsten und dem Schüren von Ängsten löst man kei-ne Probleme.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Was würde ein Oberbefehlshaber Hundstorfer für das Bundesheer bedeuten?Rudolf Hundstorfer: Für mich ist klar, und das entspricht auch meinem bisheri-gen teamorientierten Arbeitsstil, dass die offenen Türen auch für Verteidigungsmi-nister und Generalstab gelten. Ich denke auch, dass die zusätzlichen Aufgaben, die sich aus der Flüchtlingskrise ergeben, nicht aus dem laufenden Betrieb möglich sein werden. Der All-Parteien-Antrag des Nationalrats ist hier ein wichtiger Anstoß, sich die Einsparungspläne nochmals anzu-sehen.
UNTERNEHMEN ÖSTERREICH: Wir dan-ken für das Gespräch.
Mit Ängsten und dem Schüren von Ängsten löst
man keine Probleme.RUDOLF HUNDSTORFER |
BUNDESPRÄSIDENTSCHAFTSKANDIDAT
Rudolf Hundstorfer wurde am 19. September 1951 in Wien geboren. Der gelernte Bürokaufmann startete seine politische Laufbahn in der Gewerk-schaft der Gemeindebediensteten (GdG) als Jugendvertrauensperson. 1990 zog Hundstorfer zum ersten Mal in den Wiener Landtag ein, in dem er bis 2007 saß. Von 2003 bis 2007 übte er die Funktionen des Bundesvorsitzen-den der GdG aus. Danach war er bis zu seiner Angelobung zum Sozialminis-ter im Jahr 2008 als Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes tätig. Hundstorfer ist verheiratet, hat eine Tochter und zwei Stiefkinder.
Zur Person
Nicht bei den Ärmsten sparen! Gemeinsam gegen Sozialabbau.
Wien hat ein dichtes soziales Netz, auf das sich alle Wienerinnen und Wiener verlassen können. Die von ÖVP und FPÖ geplante Deckelung und Kürzung der Mindestsicherung treffen vor allem AlleinerzieherInnen und Familien mit Kindern. Wer die Ärmsten der Gesellschaft gegeneinander ausspielt und Feindbilder schafft, gefährdet den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt – das lassen wir nicht zu.
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Unternehmen Österreich 1 | 2016
PRODUKTIDEE. Ursprünglich sollte ein-fach nur eine Latzhose für die damals drei-jährige Mavie, die Tochter von Andreas Moritz, einem der Gründer von Mavienna, entstehen, mit der sie auch ohne fremde Hilfe aufs Klo gehen kann. Weil am Markt nichts dergleichen zu finden war, tat sich Moritz mit dem Textilexperten Christoph Markovsky und anderen mode- und design affinen Menschen zusam-
men, um das Projekt anzugehen. „ Einige unfreiwillige Verzögerungen später“, wie Markovsky sagt, ist der Markteintritt nunmehr geglückt.
Heute umfasst das Sortiment neben den Latzhosen und -röcken auch T-Shirts und entzückende Kleidchen, im Frühling sol-len Kapuzenjacken, Ruderleiberln und die sogenannte „1er-Panier“, eine Bundfalten-hose mit „Taschengeldgarantie“, folgen.
Was ist eigentlich das Besondere an Mavienna? Es sind die „Eckpfeiler“, wie die beiden Jungunternehmer es nennen. Jedes Teil wird ohne Ausnahme in Wien unter fairen Arbeitsbedingungen gefer-tigt. Verwendet werden ausschließlich Produkte aus europäischer Produktion – von den Reißverschlüssen und Nähfäden bis zu den Knöpfen und Schnallen. Ab sofort läuft der Verkauf im Shop in der Webgasse 3, den sich das junge Label auf Einladung der Modedesignerin Sabrina
Vogel mit ihr teilt. Auch online ist Mode von Mavienna erhältlich.
FINANZIERUNG. Spätestens seit Inkraftset-zung des Alternativfinanzierungsgesetzes im Herbst 2015 ist Crowdinvesting in aller Munde. Auch Andreas Moritz und Christoph Markovsky bauen auf diese alternative Finanzierungsmethode. Mit den „Mavienna Eichhörnchen Darlehen“ geben Privatpersonen dem Unternehmen kleine Kredite und erhalten im Gegenzug faire Zinsen und einen Gutschein. Das so akquirierte Kapital benötigt das Label, um die Produktion und die weitere Ent-wicklung ihrer Kollektion vorzufinanzie-ren. „Für 2016 gilt es vor allem, die Pro-duktion und damit die Mitarbeiterinnen finanziell abzusichern und die Kollektion auf Erwachsene auszuweiten, um im Wettbewerb breiter aufgestellt zu sein“, so Moritz.
INNOVATIV. Vor zwei Jahren hatten ein junger Vater und ein „Textilnarr“ den Entschluss gefasst, in Wien Kindermode zu produzieren. Kurz darauf war das Label „Mavienna“ geboren – mit einem besonderen Investmentmodell.
Mavienna (3)
Das Mavienna- Eichhörnchen-Darlehen
MAVIENNA www.mavienna.com Shop: Webgasse 3, 1060 Wien Öffnungszeiten: Di. 12–16 Uhr, Mi.–Fr. 12–18 Uhr, Sa. 10–17 Uhr sowie nach Verein-barung unter Tel.: 01/908 92 16
INFO-BOX
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Ob ein plötzlicher Unfall oder eine schwerwiegende Krank-heit – ein Schicksalsschlag kann jede/n treffen und das Leben nachhaltig verändern, mitunter sogar die eigene Existenz bedrohen.
NÄMLICH DANN, wenn Arbeits-unfähigkeit die Folge ist und das geregelte Einkommen ausbleibt. In solch ungewissen Situationen ist es von Vorteil, wenn man sich und die Familie abgesichert weiß – beispielsweise mit Multi Protect, der neuen Existenzschutz-versicherung der Wiener Städti-schen. Finanzielle Sicherheit ist keine Frage des Alters, sondern eine des Vorausdenkens. Ab April bringt die Wiener Städtische Ver-sicherung mit Multi Protect einen österreichweit einzigartigen Existenzschutz auf den Markt, der dabei unterstützt, selbst kriti-sche Lebenssituationen zu meistern und die finanzielle Existenz abzusichern, wenn Körper und Gesundheit nicht mehr mitspie-len. So können nicht nur ein drohender Einkommensverlust ausgeglichen und Fixkosten abgedeckt, sondern auch notwen-
dige Behandlungen und bestmögliche Therapien bezahlt werden.„Schwere Er-krankungen oder Unfälle bereiten schon genug Sor-gen. Zumindest die finanzielle Absiche-rung sollte gewähr-leistet sein. Unser neues Produkt Multi Protect hilft dabei, auch im Ernstfall das Leben finanziell zu meistern, den Lebensstandard zu erhalten und die Existenz zu sichern – völlig unkompliziert und
mit kostengünstigen Prämien“, erklärt Mag. Hermann Fried, Vertriebsvorstand der Wiener Städtischen.
Umfangreiche Absicherung bei gesundheitlicher Beeinträchtigung. Multi Protect bietet breitgefächerten Schutz und Sicherheit in kritischen Situationen. Bei Verlust von Grundfähigkeiten wie sehen, sprechen, hören oder orientieren, bei schweren Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lähmung sowie bei Pflegebedürftigkeit, bereits Pflege stufe 1, wird bis zum 65. Lebensjahr eine monatliche Rente ausbezahlt. Damit können finanzielle Verpflichtungen und Grund kosten abgedeckt werden. Wie hoch die Monatsrente tatsächlich ist, wird zuvor vereinbart. Bei Krebserkrankungen wird eine Einmalleistung in Höhe der dreifachen Jahresrente ausbezahlt, denn hier kommt es oft dar-auf an, die besten Behandlungen und Therapien finanzieren zu können. Die Höhe der Leistungen wird mit dem Vertrag festge-legt, um so den Schutz optimal an die indivi duellen Situationen und die persönlichen Bedürfnisse anpassen zu können.
Die Vorteile sprechen für sich. Der neue Existenzschutz ist unkompliziert und deckt alle wichtigen Leistungen in einer ein-zigen Polizze ab. Außerdem besticht Multi Protect durch leistba-re Prämien. Bereits mit weniger als 20 Euro im Monat genießt man umfangreichen Schutz weltweit, was immer man tut. Als preiswerte Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung bietet Multi Protect einen wichtigen Grundschutz für alle Menschen, die manuell arbeiten, ob HandwerkerInnen, FacharbeiterInnen oder PflegerInnen, aber auch für Jungfamilien oder Alleinerzie-herInnen sowie für Selbstständige oder FirmengründerInnen.
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Wiener Städtische Versicherung:
Multi Protect schützt die Existenz
Vertriebs- vorstand Mag. Her-mann Fried
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19Unternehmen Österreich 1 | 2016
porträt
FAMILIENBETRIEB. Den Grundstein zur heutigen „Scho-ber GmbH“ legte Felix Schobers Großvater – mit einem Garten- und Sportstättengestaltungsbetrieb in Linz. Sein Vater Gerhard erweiterte nach und nach das Unter-nehmen um die Bereiche der Gebäude-, Innen- und Außenbetreuung inklusive Winterdienst für Objekte jeder Größe. „Das geschah aus dem wachsenden Bedarf und der Anfrage heraus, neben der Rasen- und gärtneri-schen Pflege wie dem Baum- und Heckenschnitt in den Höfen und Gehwegen in Bauten der Wohnungsgenos-senschaften in Oberösterreich, für die wir schon damals tätig waren, auch eine Innen-und Außenbetreuung der
Gebäude plus Reinigung anbieten zu können. Dass unsere Kunden so-zusagen alles aus einer Hand erhal-ten“, erzählt Felix Schober. Seitdem sind auch zahlreiche private Kun-dinnen und Kunden mit einer Gar-tenbetreuung, einem Winterdienst
oder einer qualifizierten Innenreinigung ihrer Büroge-bäude, Kanzleien oder Ordinationen hinzugekommen, die den Dienstleistungen der Firma Schober vertrauen.
ÜBERGABE. 2001 holte Vater Gerhard seinen Sohn Felix in den Betrieb, um seine Pensionierung vorzubereiten. „Ich habe nach einer Kochlehre im zweiten Bildungs-weg die Lehre zum Bürokaufmann und eine Ausbildung
DIENSTLEISTUNGSUNTERNEHMEN IN OBERÖSTERREICH
Mit Know-how in die Zukunft
Reinigung. Auch die Fensterreinigung wird nach Wunsch von der Firma Scho-ber übernommen.
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Unternehmen Österreich 1 | 2016
Gardening. Von der Gartenbetreuung über die Reinigung des privaten Swimmingpools bis zur landschaftlichen Planung neuer Flächen
reicht das gärtnerische Angebot.
VIELFÄLTIG. Mit dem nötigen Wissen und stets kundenorientiert wird das traditionsreiche Dienstleis-tungsunternehmen Schober GmbH in Linz bereits in dritter Generation mit viel Verve und zusätzlichen Ideen erfolgreich weitergeführt.
zum Denkmal-, Fassaden- und Gebäuderei-nigungsmeister absolviert und es war des-halb naheliegend, den elterlichen Betrieb weiterzuführen“, erzählt der jetzige Fir-menchef schmunzelnd. Seit 2005 managt er allein das Unternehmen, das derzeit rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter be-schäftigt. Und stellt sich, wie sein Vater, flexibel auf die jeweils aktuellen Wünsche und Bedürfnisse der (zukünftigen) Kunden ein, die er mit seinem Unternehmen abde-cken kann.
ERWEITERUNG. So ist die Garten- und Ra-senpflege von einst nicht nur geblieben, sondern hat sich – nicht zuletzt bedingt durch die allgemein wachsende Sehnsucht nach einem eigenen Platz im Freien – ver-größert: Rund 70 Prozent der Firmenauf-träge sind heute (wieder) in diesem Bereich gefragt. „Darüber freue ich mich sehr, da wir uns immer ein ,grünes Herz‘ in der Familie bewahrt haben“, so Felix Schober. Er ist auch Mitglied im Ausschuss der Innung der Gärtner und Floristen in der Wirtschaftskam-mer Oberösterreich. Denn, so weiß
porträt
Unternehmen Österreich 1 | 2016
Traditionsbetriebe brauchen den Mut, etwas Neues zu
probieren und neue Terrains zu betreten.
FELIX SCHOBER | UNTERNEHMER
Das Unternehmen konzentriert sich auf den Großraum Oberöster-reich und Umgebung.Schober GmbH4020 Linz, Wegscheider Straße 24Tel.: 0732/67 33 26 E-Mail:
In frischem Glanz
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er, „es ist heute ja nicht nur die reine Be-treuung der vorhandenen Grünflächen, wie Rasenmähen, Baum- und Heckenschnitt, oder das Reinigen des privaten Swimming-pools gefragt, sondern auch moderne Ideen für die Neugestaltung vorhandener oder neuer Grünflächen, Sitzecken und Per-golen.“ Deshalb bietet er zusätzlich eine professionelle Garten- und Landschaftspla-nung an – und freut sich über jeden Auf-trag: „Hier können wir uns im Team mit unseren Vorschlägen und Entwürfen erst so richtig kreativ ,austoben‘.“ Das Wich-tigste sind dabei natürlich die Wünsche
des Auftraggebers: „Nur wenn der Kun-de zufrieden ist, sind wir es mit unserer Arbeit auch“, so Felix Schober.
DAS ERFOLGSGEHEIMNIS. Nach dem Erfolgsgeheimnis seines Familienunter-nehmens gefragt, sagt Felix Schober ein-fach: „Das, was für alle Firmen immer gelten sollte: alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Team zu sehen und sie dementsprechend zu schätzen. Das muss alles stimmen, sonst geht es nicht. Und natürlich, neben dem kaufmännischen Wissen, viel Eigendisziplin im Umset-zen beweisen. Auch sichere Visionen und neue Ziele müssen wohl durchdacht und geplant werden. Traditionsbetriebe brau-chen den Mut, etwas Neues zu probieren, zu modernisieren und neue Gebiete zu ,erobern‘. Dabei rate ich, flexibel zu blei-ben und stets kundenorientiert zu sein.“
Ob seine Kinder das Unternehmen wei-terführen wollen? „Das kann ich jetzt noch nicht sagen: Mein Bub ist 12 Jahre, meine Tochter 10 Jahre alt. Sie träumen wie alle in ihrem Alter davon, Polizist und Tierärz-tin zu werden“, lacht der Vater.
22 Unternehmen Österreich 1 | 2016
porträt
BERUFEN. Schon als diplomierte Kranken-schwester suchte Elisabeth Mannsberger in ihrer Freizeit einen Ausgleich, der ihr mit ihrem Hund gleichzeitig ein soziales En-gagement bot. Sie fand ihn im Rahmen des österreichweiten sozialen Projekts des Vereins „Schulhund.at“: „Das ist eine tolle Initiative, in der speziell ausgebildete Hun-debesitzer mit ihren Vierbeinern Kinder-gärten und Schulen besuchen, um den Kin-
dern altersgerecht den richtigen Umgang mit den Vierbeinern beizu-bringen und bewusst zu machen: Der Wunsch, einen Hund zu haben, bedeutet Verantwortung für viele Jahre. Und zwar
für alle Familienmitglieder, nicht nur für die Erwachsenen. Ich mache das übrigens bis heute mit meiner weißen Schäferhündin Daily Sunshine sehr gerne.“
AUSBILDUNG. Nach der Einschulung im Verein „Schulhund.at“ war Elisabeth Mannsbergers Leidenschaft erst richtig ge-weckt. In diversen Kursen und Seminaren in Deutschland und Österreich ließ sie sich zur Hundepsychologin nTR® ausbilden, um
SOUVERÄN. Sie versteht die Körpersprache der Hunde und lehrt die Vierbeiner, in einer Großstadt wie Wien zu leben. Elisabeth Mannsberger ist aber auch höchst erfolgreich darin, den Zweibeinern „am Ende der Leine“ den richtigen Umgang mitzugeben.
Hundetrainerin aus Leidenschaft
„Gerade in einer Großstadt wie Wien müssen Hunde
lernen, auf Signale zu hören.“ELISABETH MANNSBERGER
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Zu Besuch. Auch Wiens Tierschutzstadträtin Ulli Sima (M.) besucht gerne die Hundeschule; stets ausgebucht: der „Erste-Hilfe-Kurs“ (u.).
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zunächst eine mobile Betreuung anbieten zu können. Im Juli 2013 konnte sie sich endlich ihren Lebenstraum verwirklichen: eine eigene Hundeschule in Floridsdorf, die Tierbesitzern und ihren Schützlingen zahl-reiche Trainingsprogramme und stets gut besuchte bis ausgebuchte Kurse anbietet. „Ich versuche, jedem interessierten Hunde-besitzer/jeder Hundebesitzerin alle nur er-denklichen Unterstützungen zu geben, um Missverständnisse zwischen ihnen und ih-rem Tier ,aufzudröseln‘ und ihre Beziehung wieder zu einem harmonischen Miteinander gedeihen zu lassen“, ist ihr erklärtes Credo.
HUNDESCHULE. Das harmonische Mitei-nander zu lernen ist für die von der Stadt Wien beauftragte Wiener Hundeführ-scheinprüferin auch beim (freiwilligen, ver-pflichtenden oder angeordneten) Wiener Hundeführschein wichtig. „Jeder Einwoh-ner einer Großstadt wie Wien muss beson-dere Regeln, Grenzen und Pflichten einhal-ten, um die Lebensqualität seiner Nachbarn nicht zu schmälern. Dasselbe gilt auch für Hundebesitzer und ihre Tiere. So müssen Hunde z. B. lernen, brav an der Leine zu gehen und auf Signale zu hören. Für die Be-sitzer gehört u. a. dazu, ihre Schützlinge da-hingehend mit Liebe zu erziehen und auch ihre Hinterlassenschaften auf der Straße auf-
Mutter und Tochter. Elisabeth Mannsber-
ger freut sich, dass Tochter Yvonne als di-
plomierte Tiermasseurin in den Betrieb einsteigt.
porträt
zusammeln und zu entsorgen.“ Neben ihrer gewerblichen Tätigkeit als
Hundetrainerin liegt Elisabeth Mannsber-ger auch die Förderung von Weiterbildung, Qualität und Transparenz für ihre „Sparte“ am Herzen. Deshalb ist sie im Sozialdemo-kratischen Wirtschaftsverband als Berufs-gruppensprecherin der Tierbetreuer Wiens und als stellvertretende Obfrau der Fach-gruppe der persönlichen Dienstleister der Wirtschaftskammer Wien tätig.
TREFFPUNKT. Ihre Hundeschule ist mitt-lerweile ein Treffpunkt für alle geworden. „Die Nachbarn spazieren vorbei, schauen
zu, während wir mit den Hun-den trainieren, und besuchen uns an den Schnuppertagen.“ Was sie besonders freut: „Dass mein EPU durch das Interesse meiner Toch-ter Yvonne langsam zu einem Familienbetrieb wird. Sie hat den Abschluss zur diplomierten Tier-
masseurin gemacht und ermöglicht nun eine optimale Ergänzung zu den bisherigen Angeboten. Gerade ältere Hunde leiden oft an orthopädischen Problemen und dadurch an muskulären Verspannungen.“
Wer die Hundeschule kennenlernen möchte: Das beliebte Sommerfest findet heuer am 20. & 21. August statt. Neben jeder Menge Spiel und Spaß für Zwei- und Vierbeiner warten Vorführungen von Poli-zei- und Rettungshunden sowie zahlreiche Infostände auf die Gäste, wie das TierQuar-Tier Wien, der Verein „Schulhund.at“ und das Veterinäramt der Stadt Wien, zustän-dig für den Tierschutz und damit auch den
Welpenhandel.
„Meine Hundeschule ist mitt-lerweile ein beliebter Treff-punkt für alle geworden.“
ELISABETH MANNSBERGER
1210 Wien, Petritschgasse 30Tel.: 0676/897 246 100E-Mail: office@hundeschule-mannsberger.atwww.hundeschule-mannsberger.atwww.tiermasseur-mannsberger.at
Hundeschule Mannsberger
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Unternehmen Österreich 1 | 201624
aus den bundesländern
V. l.: Volkshilfe Österreich-BGF Dir. Mag. Erich Fenninger, Dagmar Fenninger-Bucher, Wirt-schaftsverband Wr. Neustadt-Bezirksvorsitzen-der KommR Thomas Schaden
Baden. Der Ball des Wirtschafts-verbandes NÖ war einmal mehr ein Treffpunkt für Unternehmerinnen und Unternehmer, Politikerinnen und Politiker.
StR Maria Wieser, Wirtschaftsverband NÖ-Präsident KommR Günter Ernst, LH-Stv. Mag. Karin Renner, Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten Bundesminister a. D. Rudolf Hundstorfer (v. l.)
BADEN: BALL DES WIRTSCHAFTSVERBANDES NÖ
Zeit, das Tanzbein zu schwingenHERVORRAGEND BESUCHT war der Ball des SWV NÖ, der am 13. Februar im Casino Baden stattfand. Unternehmerinnen und Unternehmer aus vielen Branchen und zahl-reiche Verantwortliche aus Bund, Land und Gemeinden kamen zur stimmungsvollen Ballnacht. Unter den Ehrengästen waren auch der Kandidat für das Amt des Bundes-präsidenten Rudolf Hundstorfer und LH-Stv. Mag. Karin Renner. Mit seinem Ball bringt der SWV NÖ auch Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik zusammen.
Wirtschaftsverband NÖ-Präsident KommR Günter Ernst dankte StR Maria Wieser aus Baden und ihrem Ballkomitee für die ausgezeichnete Arbeit bei der Organisation. Eröffnet wurde die Ballnacht mit einer Darbietung der Tanzschule Schweiger. Danach sorgte die Band „Dolce Vita“ für tolle Stimmung. Ein weiteres Highlight war die Mit-ternachtsshow von Kabarettisten Wolf Frank, der mit Stimmparodien, zahlreichen Gags und einer Gesangseinlage beste Unterhaltung bot. Viele und tolle Preise gab es bei der Verlosung. Die Gewinnerinnen und Gewinner der Hauptpreise konnten sich über hoch-wertige Fahrräder, einen großen Flat-TV und eine Reise nach Barcelona freuen.
ENGAGEMENT
1.000 Euro für Kinder-Initiative der VolkshilfeWIRTSCHAFTSVERBAND WIENER NEU-STADT. Einen Spendenbetrag von 1.000 Euro konnte nun der Bezirksvorsitzende des Sozialdemokratischen Wirtschaftsver-bandes (SWV) Wiener Neustadt, KommR Thomas Schaden, an Volkshilfe Öster-reich-Bundesgeschäftsführer Dir. Mag. (FH) Erich Fenninger, DSA, und Dagmar Fenninger-Bucher von der Volkshilfe-Initiative „Kinderzukunft“ übergeben.
Die Wirtschaftsverband-Bezirksorga-nisation Wiener Neustadt hatte an zwei Wochenenden im Dezember mit ihrem Punschstand auf dem Hauptplatz von Wiener Neustadt Spenden für diese Kinder-Initiative gesammelt.
Die Aktion „Kinderzukunft“ der Volkshil-fe kümmert sich um Kinder, die in Not oder armutsgefährdet sind.
MIT EINEM EINSTIMMIGEN BESCHLUSS auf dem Landesparteitag der SPÖ OÖ wurde eine „Task Force EPU“ ins Leben geru-fen, der künftig alle interessierten Teilorganisationen, Experten
und Interessierte angehören sollen und die als Thinktank für die Landes-SPÖ in die-sem Bereich fungiert. Mit der Forderung einer so-genannten „Task Force“ will der SWV einen Diskurs an-regen, welcher der Partei in dieser Form bislang fehlte. Eine Bündelung des Know-hows und unterschiedlicher Sichtweisen erscheinen da-her als sinnvoller Weg, um die Öffnung der SPÖ in die-sem Bereich voranzutreiben.Veranstaltungsformate, Dis-kussionen im Kleinen wie
im größeren Bereich, Erfahrungsaustausch, wissenschaftliche Begleitung – aus diesem Mix soll ein schlagkräftiger Forde-rungskatalog entstehen. All das passiert auf Initiative des SWV und seiner Präsidentin Doris Margreiter. Start: Frühjahr 2016.
SWV
OÖ
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Mehr Chancen für EPU
Thinktank. Aus der Bündelung des Know-hows soll ein effizienter Forderungskatalog entstehen.
aus den bundesländern
25Unternehmen Österreich 1 | 2016
SWV NÖ: ERFOLGSMODELL DER LEHRLINGSAUSBILDUNG STÄRKEN!
FÖRDERUNG. Der Vizepräsident und Spartenvorsitzende des SWV NÖ im Gewerbe und Handwerk, KommR Anton Pöchhacker, setzt sich auch dafür ein, dass die Schulen in der Vorbereitung der jungen Menschen auf den Berufseinstieg mehr unterstützt werden.
„Für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes ist es von ent-scheidender Bedeutung, dass es auch in Zukunft genügend Fachkräfte gibt. Das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung hat dabei eine zentrale Aufgabe.
Schon bisher haben die öffentliche Hand und die Wirtschaftskammer viele Maßnahmen für die duale Ausbildung und die Auszubildenden gesetzt. Auch der Wirtschaftsverband
hat sich hier durch Vorschläge und die Arbeit seiner Branchenexpertinnen und -experten intensiv eingebracht. Weil es aufgrund der Bevölkerungsentwicklung weniger junge Menschen gibt als noch vor einigen Jahren, hat die Zahl der
Lehrlinge zuletzt jedoch abgenommen. Umso wichtiger ist es, dass diesem Rückgang in der Facharbeiterausbildung durch eine Förderung der Ausbildungsbetriebe und eine gezielte schuli-sche Hilfestellung für die angehenden Lehrlinge entgegengetreten wird. Den Unternehmen muss die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen erleichtert werden. Und die Absolventinnen und Absolventen der Pflichtschulen müssen jene Basisqualifikationen
haben, die sie für eine Lehre benötigen.“ In Niederösterreich wurden 2015
mehr als 16.800 Lehrlinge ausgebil-det. Österreichweit waren Ende 2015 rund 110.000 Lehrlinge in 29.164 Lehrbetrieben in Ausbildung. Der Anteil der Jugendlichen, die eine Lehre begin-nen, beträgt in Niederösterreich rund 36 Prozent. Insgesamt gibt es über 200 anerkannte Lehrberufe in unterschiedlichs-ten Bereichen. Die Bedeutung der Lehre zeigt sich nicht nur daran, dass sie den ausgebildeten Fachkräften eine sehr gute Basis für die weitere berufliche Zukunft bietet. Die „Lehre mit Matura“ ermöglicht außerdem ein Studium an Universitäten oder Fachhochschulen.
„Wie wichtig die duale Ausbildung ist, kann man aber auch daran ersehen, dass rund 35 Prozent der Selbstständigen in Österreich einen Lehrabschluss als höchs-te abgeschlossene Ausbildung haben. Kein anderer Ausbildungsweg bringt so viele Unternehmerinnen und Unternehmer her-vor wie die Lehre“, informiert Pöchhacker.
Vizepräsident Anton Pöchhacker: Erfolgsmodell der Lehrlingsausbil-dung muss weiter gestärkt werden.
SWV OÖ-Präsidentin Doris Margrei-ter: „Die Task Force EPU soll schon in Kürze starten.“
Zusätzliche Lehrstellen und bessere Qualifikation
SWV
NÖ
> SWV-ANTRAG WURDE ANGENOMMEN
aus den bundesländern
Unternehmen Österreich 1 | 201626
KommR Wolfgang Reiter
NICHT JEDES MAL ein neues Parkticket erwerben, sondern mit dem Kauf einer Plakette das Entgelt für Kurzparkzonen pauschal entrichten – aber nicht für je-dermann, sondern nur für Betriebe, die mit Fahrzeugen dort regelmäßig parken müssen. Mit diesem Anliegen ist der Landespräsident des Salzburger Wirt-schaftsverbandes KommRat Wolfgang Reiter an den Klubobmann der SPÖ-Gemeinderatsfraktion der Stadt Salzburg Bernhard Auinger herangetreten.„Mehrmals wöchentlich muss ich oder einer meiner Mitarbeiter für Montage-arbeiten in die Innen-stadt fahren. Dafür brauchen wir immer ein Parkti-cket. Das ist umständlich und nerven-aufreibend“, ärgert sich Reiter. Und damit sollte Schluss sein, wenn es nach der rot-schwarzen Mehrheit im Stadtse-nat geht, denn auch die ÖVP steht dem Ansinnen positiv gegenüber. SP-Klubob-mann Bernhard Auinger hat einen An-trag eingebracht, wonach Handwerksbe-triebe künftig pauschal Plaketten kaufen können, die das Kaufen von Tickets überflüssig machen. Eine gute Idee, alleine Verkehrsstadtrat Johann Padutsch von der Bürgerliste steht wieder auf der Bremse. Antragsteller Auinger will aber nicht lockerlassen.
NACH DEM DERZEITIGEN STAND dürfen Handwerker bei Störfällen nicht mit dem Auto in die Altstadt einfahren beziehungsweise erhal-ten sie den Code für den Poller nur dann, wenn der zuständige Beamte die Erledigung des Auftrags als unaufschiebbar feststellt. Wenn das nicht der Fall ist, kann es Tage dauern, bis eine Störung behoben werden kann. „Die aktuelle Lösung ist sowohl für uns als Auftragneh-mer und natürlich auch für die Kunden unzumutbar“, ärgert sich der Landespräsident des Salzburger Wirtschaftsverbandes KommRat Wolfgang Reiter. „Ich hatte schon selbst den Fall, dass bei einer Konditorei in der Altstadt der Back-ofen ausgefallen ist und ich den Code für den Poller nicht erhalten habe. Ich musste dann mit dem Fahrrad in die Altstadt fahren, was natürlich mit dem Werkzeug kein
leichtes Unterfangen ist. Zudem kann ich den Schaden noch nicht abschätzen, im schlimmsten Fall muss der gesamte Backofen oder sonstige größere Geräte ausge-tauscht werden. Und das lässt sich nur mit dem Auto transportieren“, berichtet Reiter und fordert eine rasche Lösung für eine freie Zufahrt in die Altstadt bei Störungen und Reparaturen.Unterstützung erhält Salzburgs Lan-despräsident auch von der SPÖ, wie Wirtschaftssprecher Gemein-derat Hermann Wielandner zusagt. „Die jetzige Praxis muss gestoppt werden und die bürokratischen Hürden gehören abgebaut. Wir plädieren dafür, dass die Hand-werksbetriebe direkt den Code beim Magistrat erhalten, damit sie bei Störfällen schnell in die Altstadt einfahren können“, betont Wie-landner.
> INTERESSE BEI DEN FIRMEN
Parkplakette statt Tickets für Salzburgs Betriebe
Bürokratische Hürden behindern Betriebe in der Salzburger Altstadt
Hürde. Gerade bei technischen Gebrechen sind schnelle Reparaturen wichtig. Poller sind da oft ein Hindernis.
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Spi
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SWV/
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ZUSAMMENARBEIT AUSBAUEN
INFORMATIONSVERANSTALTUNG
Registrierkassenpflicht GEMEINSAM MIT DER Türkischen Unternehmer Gemein-schaft Vorarlberg (TUG) lud der SWV Vorarlberg zu einer In-formationsveranstaltung zum Thema „Registrierkassenpflicht“ ein. Reinhold Einwallner, Präsident des SWV Vorarlberg, freu-te sich, neben rund 100 türkischstämmigen Unternehmerin-nen und Unternehmern auch den türkischen Generalkonsul Cemal Erbay und den Vorsitzenden der Österreichischen Islamischen Föderation, Abdi Tasdögen, begrüßen zu dürfen. Einwallner betonte die Bedeutung und die Vielschichtigkeit der türkischen Unternehmen in Vorarlberg – ein Beleg für eine gelungene Integration. Resul Ekrem Gönültas, Vizepräsi-dent des SWV Österreich, erläuterte die Herausforderungen und Regelungen zur Registrierkassenpflicht. Einwallner und Gönültas sprachen sich außerdem für eine zukünftige enge Zusammenarbeit mit TUG aus.
SWV Vorarlberg-Präsident Ing. Reinhold Einwallner
Johann Duzic-RoßmannSanitär-, Heizungs- und Lüftungs-techniker(Installateur – Leoben)
Mag. Elisabeth SommerbauerMode und Bekleidungs-technik (Schneiderin – Puch bei Weiz)
Karlheinz WinklerBeförderungs-gewerbe mit Personen-kraftwagen(Taxler – Graz)
Uns hat der SWV geholfen!SEIN BESTES TUT ER AUCH GERNE FÜR SIE
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