tätigkeitsbericht der arl 2011/2012

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AKADEMIE FÜR RAUMFORSCHUNG UND LANDESPLANUNG LEIBNIZ-FORUM FÜR RAUMWISSENSCHAFTEN TÄTIGKEITSBERICHT www.arl-net.de Forschungs- und Serviceleistungen der ARL Ein Blick nach vorn Kurzdarstellung der ARL Kooperationen 2011/2012

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Page 1: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

AKADEMIE FÜR RAUMFORSCHUNGUND LANDESPLANUNG

LEIBNIZ-FORUM FÜR RAUMWISSENSCHAFTEN

TÄTIGKEITSBERICHT

www.arl-net.de

Forschungs- und Serviceleistungen der ARL

Ein Blick nach vorn

Kurzdarstellung der ARL

Kooperationen

2011/2012

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Tätigkeitsberichtder ARL 2011/2012

Hannover 2013

Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL®)Leibniz-Forum für Raumwissenschaften

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Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012AKADEMIE FÜR RAUMFORSCHUNG UND LANDESPLANUNG (ARL®)Leibniz-Forum für RaumwissenschaftenHohenzollernstraße 11, 30161 Hannover Tel.: +49 511 34842 - 0, Fax: +49 511 34842 - 41, [email protected] (V.i.S.d.P.): Michaela Gräfin von Bullion Schlussredaktion: Cornelia Maria Hein Satz und Layout: Oliver Rose

www.arl-net.de

Druck: BenatzkyMünstermann Druck GmbH, 30559 Hannover Alle Rechte vorbehalten.April 2013

ISSN 1612-3883

AKADEMIE FÜR RAUMFORSCHUNGUND LANDESPLANUNG

LEIBNIZ-FORUM FÜR RAUMWISSENSCHAFTEN

Page 5: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

III

Inhalt

■ ■ ■ ■A B C D

Inhalt

Vorbemerkungen V

A Kurzdarstellung der ARL 1

1 Die ARL 2

2 Organe 5

3 Weitere Einrichtungen 10

4 Disziplinübergreifendes Expertennetzwerk aus Wissenschaft und Praxis 13

5 Aktivitäten des wissenschaftlichen Personals in der Geschäftsstelle 16

B Forschungs- und Serviceleistungen der ARL 31

1 Verbundforschung 32

1.1 Forschungsfeld „Bevölkerung, Sozialstruktur, Siedlungsstruktur“ 33

1.1.1 Grundlegende Themen 33

1.1.2 Länderbezogene Themen 37

1.1.3 Weitere Vorhaben 42

1.2 Forschungsfeld „Wirtschaft, Technik, Infrastruktur“ 43

1.2.1 Grundlegende Themen 44

1.2.2 Länderbezogene Themen 50

1.2.3 Weitere Vorhaben 55

1.3 Forschungsfeld „Natürliche Ressourcen, Umwelt, Ökologie“ 59

1.3.1 Grundlegende Themen 60

1.3.2 Länderbezogene Themen 67

1.3.3 Weitere Vorhaben 70

1.4 Forschungsfeld „Räumliche Planung, raumbezogene Politik“ 77

1.4.1 Grundlegende Themen 78

1.4.2 Länderbezogene Themen 82

1.4.3 Weitere Vorhaben 95

1.5 Überfachliche Aktivitäten 99

2 Landesarbeitsgemeinschaften 101

3 Wissenstransfer 110

3.1 Veranstaltungen der ARL 110

3.1.1 Zentrale Veranstaltungen 110

3.1.2 Regionale Veranstaltungen 113

3.1.3 Weitere Veranstaltungen 119

Page 6: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

IV

■ ■ ■ ■

Inhalt

A B C D

3.2 Veröffentlichungen 134

3.3 Öffentlichkeitsarbeit 138

4 Beratung von Politik und Verwaltung: Gespräche, Stellungnahmen 140

4.1 Parlamentarisches Arbeitsgespräch auf Bundesebene 140

4.2 Weitere Aktivitäten 140

C Kooperationen 1 4 1

D Ein Blick nach vorn 147

Page 7: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

V

Vorwort

Die periodische Berichterstattung über die Arbeit der ARL erfolgt syn-chronisiert mit der Amtszeit des Präsidiums alle zwei Jahre durch den

Tätigkeitsbericht. Die Struktur des Tätigkeitsberichtes ist – wie alle anderen Berichte der ARL auch – an den Kernkompetenzen, den spezifischen Aufgaben und den Leistungen der ARL ausgerichtet:

■ Anwendungsorientierte, transdisziplinäre raumwissenschaftliche For-schung

■ Vermittlung von Informationen und Erkenntnissen, Beratung von Politik, Verwaltung und Gesellschaft insgesamt

■ Weiterentwicklung des personellen NetzwerkesDer Tätigkeitsbericht 2011/2012 informiert über Aktivitäten der ARL in den

beiden letzten Jahren. Im Kern wird der Stand der Projekte in den Bereichen Forschung und Wissenstransfer aufgezeigt, die zum überwiegenden Teil im Arbeitsprogramm 2011/2012 dargestellt sind. Die viermal pro Jahr erschei-nenden ARL-Nachrichten, der E-Mail-Newsletter, die Website der ARL, Pressemitteilungen etc. sind neben den Publikationen und Veranstaltungen der ARL weitere wichtige Bausteine der regelmäßigen Berichterstattung. Zielgruppen des Tätigkeitsberichts sind die Netzwerkakteure der ARL, die Fachgemeinschaft im Aufgabengebiet der Akademie insgesamt, aber auch die interessierte Öffentlichkeit.

In den Vorjahren stand die umfassende und intensive Auseinandersetzung mit den Empfehlungen aus der Evaluierung der Akademie 2007/2008 im

Vordergrund. Im Berichtszeitraum galt es, die Nachfolge des langjährigen Ge-neralsekretärs der ARL, Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, der Ende Februar 2013 in den Ruhestand tritt, rechtzeitig zu regeln. Dabei wurde die Empfehlung aus der Evaluierung aufgegriffen, die Stelle der künftigen Generalsekretärin bzw. des künftigen Generalsekretärs personell eng mit einer fachlich passenden Universität zu vernetzen. Nach der Stellenausschreibung, Vorstellungsge-sprächen sowie Erörterungen in den Organen und weiteren Einrichtungen der ARL hat das Kuratorium am 02.12.2011 Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Institut für Umweltplanung, Abt. Raumordnung und Regionalentwicklung an der Leibniz Universität Hannover (LUH), zum künftigen Generalsekretär der ARL berufen. ARL und LUH haben Anfang 2012 eine entsprechende Kooperati-onsvereinbarung unterzeichnet.

Die verantwortlichen Gremien der ARL haben bestätigt, dass die Empfeh-lungen aus der Evaluierung der Akademie 2007/2008 zum ganz überwie-genden Teil aufgegriffen und umgesetzt worden sind.

Weitere regelmäßige Beratungs- und Arbeitsschwerpunkte waren im Be-richtszeitraum die Qualitätssicherung, der Wissenstransfer, die Weiterent-wicklung des personellen Netzwerkes – und dabei vor allem auch die Nach-wuchsförderung und die Gleichstellung –, die stärkere Internationalisierung der Tätigkeit, die Information und Kommunikation, die fachliche Arbeit von der Forschungsplanung bis zur Projektumsetzung und zur Beratung von Politik, Verwaltung und Gesellschaft insgesamt sowie der Ausbau der institutionellen Zusammenarbeit auf nationaler und europäischer Ebene.

Überblick über Schwerpunkte der ARL-Tätigkeit

Die Stellung des Tätigkeitsberichts im Berichtswesen der ARL

Vorbemerkungen

Wir informieren über Forschungs- und Transferaktivitäten der ARL in den Jahren 2011 und 2012.

Strategische, organisatorische und fachliche Aufgaben

Die Empfehlungen aus der jüngsten Evaluierung hat die ARL umgesetzt.

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VI

Vorwort

Der Sicherung der Qualität unserer Tätigkeit insgesamt und unserer spe-zifischen Produkte messen wir höchste Priorität bei. Dafür haben wir

Bausteine entwickelt und diese in einem Konzept Qualitätssicherung in der ARL gebündelt (siehe www.arl-net.de). Die Qualitätspolitik ist die Grundlage für ein systematisches, strategisches, nutzerorientiertes und den spezifischen Bedingungen der ARL angepasstes Qualitätsmanagement.

Die Sicherung der Exzellenz ist ein zentraler Aspekt der Qualitätssicherung. Sie betrifft in einer Einrichtung wie der ARL nicht nur die neuen Erkennt-nisse, die sie durch ihre inter- und transdisziplinäre raumwissenschaftliche Forschung erzielt, sondern genauso die Akteure des ARL-Netzwerkes. In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat sind die Kriterien für die Zuwahl von Mitgliedern der ARL geprüft und neu gewichtet worden. Vorrang hat das Kriterium „Fachliche Qualifikation“, das sich sowohl auf wissenschaft-liche Exzellenz als auch auf Exzellenz in der Praxis bezieht.

Die ARL beschäftigt sich mit gesellschaftlich bedeutsamen Themen. Sie schlägt bei ihren Forschungen eine Brücke zwischen analytischen

Disziplinen und gesellschaftlichen Problemstellungen. Insofern stehen bei den Forschungen der ARL eine gesellschaftswissenschaftliche Ausrichtung und Transdisziplinarität im Vordergrund. Im Berichtszeitraum haben die verantwortlichen Gremien der ARL ihre Bemühungen forciert, Kriterien zu erarbeiten, um den Transfer der Ergebnisse transdisziplinärer Forschung bewerten zu können. Solche Kriterien sind für künftige Evaluierungen nicht nur der ARL von Bedeutung.

Die kontinuierliche Ergänzung des Netzwerkes von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis des In- und Auslandes ist eine

unserer zentralen Aufgaben mit den Schwerpunkten Nachwuchsförderung und Gleichstellung der Geschlechter.

Bei der Förderung des Nachwuchses spielt das 1998 eingerichtete Junge Forum der ARL eine wichtige Rolle. Es ist im Berichtszeitraum strukturell wei-terentwickelt worden, indem u. a. das Aktivitätsspektrum erweitert wurde. 2011 wurde in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich die erste Internationale Sommerschule der ARL durchgeführt. 2012 fand das Treffen zusammen mit der TU Bratislava statt. Zurzeit laufen die Vorbereitungen mit der Universität Utrecht für die Sommerschule 2013.

Chancengleichheit durch berufliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern ist ein wichtiges Ziel auch der ARL. So ist der Frauenanteil schritt-weise erhöht worden. Da, wo Defizite auftreten, vorrangig bei den Leitungs-positionen, werden diese abgebaut. Die Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer ist aufgrund der besonderen Struktur und Arbeitsweise der ARL vorrangig in der Geschäftsstelle zu errei-chen. Entsprechende Maßnahmen sind ergriffen worden, z.B. ein detaillierter Gleichstellungsplan. Dafür ist die Akademie im September 2012 mit dem Total E-Quality Prädikat ausgezeichnet worden.

Da wir uns bei unseren Forschungsthemen noch stärker an aktuellen internationalen Diskussionen orientieren und die Internationalisierung

der Tätigkeit in der ARL intensivieren wollen, ist der regelmäßige fachliche Austausch, der vor allem mit Österreich und der Schweiz lange Tradition hat, nun auch mit Großbritannien weiter vertieft, mit Frankreich erneuert und mit Russland eingeleitet worden. Dazu leisten auch die Internationalen Sommerschulen der ARL einen wichtigen Beitrag.

Qualitätssicherung

Qualitätssicherung ist oberstes Ge-bot. Dabei hat die Sicherung der Ex-zellenz für uns besonderes Gewicht.

Kriterien für den Wissenstransfer

Wir wollen den Transfer der Ergeb-nisse transdisziplinärer Forschung bewerten.

Weiterentwicklung des personellen Netzwerkes

Exzellenz, Nachwuchsförderung und Gleichstellung sind zentrale Kriterien bei der Weiterentwicklung unseres personellen Netzwerkes.

Stärkere Internationalisierung der Tätigkeit

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VII

Vorwort

Im Berichtszeitraum hat der Europäische Arbeitskreis (EAK) „Comparative Spatial Planning Research“ seine Untersuchungen erfolgreich abgeschlossen. Dadurch bot sich die Möglichkeit, über neue EAK-Themen nachzudenken. Daneben sind eine ganze Reihe von internationalen Kooperationsvorhaben durchgeführt bzw. in Angriff genommen worden. Besonders hervorzuheben ist beispielsweise das INTERREG IV B-Projekt „Baltic Challenges and Chances for local and regional development generated by Climate change – Baltic Climate”, bei dem die ARL Leadpartner ist und das 2012 erfolgreich abge-schlossen werden konnte.

Auch in diesem Berichtszeitraum sind Maßnahmen zur Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit über die ARL und über das Arbeitsfeld der ARL

ergriffen worden. Um das Interesse an der ARL und ihrer Arbeit zu wecken und Interessierten den Einstieg zu erleichtern, ist mit Blick vor allem auf neue und potenzielle Netzwerkakteure der Leitfaden „ARL für Einsteiger“, eine Art kompakte Gebrauchsanleitung, erarbeitet und auf die Website der ARL (www.arl-net.de) gestellt worden. Für die Nutzerinnen und Nutzer der Arbeitsergeb-nisse der Akademie wird die Website immer wichtiger. Deshalb wurde sie von einer Informations- zu einer Kommunikationsplattform weiterentwickelt und im Berichtszeitraum freigeschaltet. Darüber hinaus ist das Leitbild der ARL unter Einbezug vor allem des Wissenschaftlichen Beirats grundlegend überarbeitet worden.

Wir haben in den letzten Jahren im Zuge der Bemühungen um die Weiter-entwicklung der Öffentlichkeitsarbeit die Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Schulgeographen (VDSG) intensiviert. Ein Ergebnis der Zusam-menarbeit im Berichtszeitraum ist eine weitere gemeinsame Broschüre von VDSG und ARL zum Thema „Naturparke”, die beim Geographentag 2012 in Köln vorgestellt wurde.

Wichtigste Arbeitsformen der ARL zur Generierung neuer Erkenntnisse sind die Arbeitskreise, die – regionsübergreifend rekrutiert und zeitlich

befristet – bestimmte Themen analysieren, und die Landesarbeitsgemeinschaf-ten (mit ihren Arbeitsgruppen), die kontinuierlich für bestimmte Teilräume themenübergreifend aktuelle Trends erörtern und aufbereiten. Mehrere Arbeitskreise und Arbeitsgruppen von Landesarbeitsgemeinschaften haben im Berichtszeitraum ihre Untersuchungen erfolgreich abgeschlossen. Nach externer Begutachtung und Überarbeitung durch die Autorinnen und Au-toren wurden bzw. werden die Ergebnisse in den Schriftenreihen der ARL veröffentlicht. Dadurch konnten neue Forschungen gestartet werden. Die Vorhaben werden in diesem Tätigkeitsbericht vorgestellt.

In den Jahren 2011 und 2012 sind insgesamt 12 Hefte der renommierten Fachzeitschrift Raumforschung und Raumordnung (RuR), acht Hefte der ARL-Nachrichten, 27 Ausgaben des E-Mail-Newsletter und das Vademecum 2011/2012 erschienen.

Die Herausgabe von Grundlagenwerken zur Raumentwicklung, Raumpla-nung und raumwissenschaftlichen Forschung gehört zu den Kernkompe-tenzen der ARL. Anfang 2011 ist der Grundriss der Raumordnung und Raument-wicklung erschienen. Die Flaggschiff-Reihe der Grundlagenwerke wird mit der Neubearbeitung des Handwörterbuchs der Raumordnung fortgesetzt, die im Herbst 2012 gestartet wurde und erstmals auch eine Digitalversion vorsieht.

Ferner haben wir allein oder mit Partnereinrichtungen zahlreiche Veran-staltungen durchgeführt, insbesondere zwei ARL-Kongresse sowie diverse Regionalplanertagungen auf LAG-Ebene und Forschungskolloquien. Über diese Initiativen wurde in den ARL-Nachrichten und auf der Website informiert. Weitere Hinweise enthält dieser Tätigkeitsbericht.

Durch regelmäßigen fachlichen Aus-tausch mit Nachbarstaaten, durch Internationale Sommerschulen, Eu-ropäische Arbeitskreise und andere Kooperationsprojekte stärken wir die Internationalisierung unserer Tätigkeit.

Information, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit

Für ein Netzwerk wie die ARL gehö-ren Information, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zu elementaren Voraussetzungen. Wir haben diese Bereiche intensiviert.

Die fachliche Arbeit: Forschung sowie Beratung von Politik, Verwaltung und Gesellschaft insgesamt

Arbeitskreise und LAG-Arbeitsgrup-pen haben ihre Untersuchungen erfolgreich beendet. Neue Gremien wurden eingesetzt.

Unsere Veröffentlichungen und Ver-anstaltungen tragen wesentlich zum erfolgreichen Wissenstransfer bei.

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VIII

Vorwort

In der ARL als anwendungsorientiert und transdisziplinär forschender Ein-richtung hat die Beratung von Politik, Verwaltung und Gesellschaft insgesamt sowie der Wissenstransfer großes Gewicht. Mehr als sechs Jahrzehnte Erfah-rung haben bestätigt, wie wichtig exzellente Forschung für eine erfolgreiche Beratung ist.

Auch in diesem Berichtszeitraum fanden zahlreiche Aktivitäten zur Beratung von Politik und Verwaltung statt. Ad-hoc-Arbeitskreise (AAK) und andere Gremien der ARL lieferten zahlreiche Positionspapiere aus der ARL. Der in-haltliche Bogen reicht von der Strategischen Regionalplanung (Nr. 84) über die zukünftige Ausgestaltung des Risikomanagements in der Raumplanung (Nr. 86), Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen planvoll steuern (Nr. 87), Post-fossile Mobilität und Raumentwicklung (Nr. 89) bis zu den „Zugspitz-Thesen“: Klimawandel, Energiewende und Raumordnung (Nr. 90).

Die ARL hat frühzeitig zum Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) Stellung bezogen und ihre Positionen den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung zugänglich gemacht.

Das traditionelle parlamentarische Treffen mit Abgeordneten der einschlä-gigen Ausschüsse in Berlin wurde 2011 dem Thema „Trassen- und Standort-planung von Großvorhaben“ und 2012 dem Thema „Ländliche Räume: Neue Chancen – neue Konflikte“ gewidmet.

ARL und DASL haben 2012 Handlungsempfehlungen für den plane-rischen Umgang mit raumbedeutsamen, gesellschaftlich relevanten Herausforderungen erarbeitet. Die Empfehlungen sind an die Adresse der Bundespolitik gerichtet. Es entsteht ein kompaktes Papier, mit dem die besondere Kompetenz der räumlichen Planung (von der örtlichen bis zur europäischen Ebene) deutlich gemacht wird. Das geschieht nicht abstrakt, sondern anhand der Themen Klima, Energie und Mobilität, zwischen denen intensive Wechselwirkungen bestehen.

Im Berichtszeitraum wurde die institutionelle Zusammenarbeit auf nationa-ler und europäischer Ebene intensiviert und ausgebaut. Auf einige Koope-

rationen mit europäischen Partnereinrichtungen wurde bereits hingewiesen. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle die Zusammenarbeit der fünf raumwissenschaftlichen Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. ARL, IfL, ILS, IÖR und IRS – 5R-Verbund – arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen und nehmen bei bestimmten Aufgaben und Vorhaben gemeinsam eine wichtige Klammerfunktion innerhalb der raumwissenschaftlichen Forschung in Deutschland wahr. Zu den jüngsten Kooperationsvorhaben gehören For-schungsarbeiten etwa zum Thema „Suburbane Räume als Kulturlandschaften“ (2012 in den Schriftenreihen der ARL veröffentlicht) und wissenschaftliche Kolloquien (2011 in Berlin zum Thema „Kulturlandschaften – Gestaltung versus Trivialisierung“) sowie Projekte im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation der Leibniz-Gemeinschaft. Gemeinsam mit sechs weiteren raumwissenschaftlichen Einrichtungen (BBSR, Difu, IAMO, UFZ, vTI und ZIR) – 11R-Verbund – fand 2011 ein Workshop in Hannover zur Lage und zu den Perspektiven der raumwissenschaftlichen Forschung in Deutschland und 2012 ein Kolloquium in Berlin zur Energiewende statt.

Das auf Initiative der ARL 2001 gegründete Kompetenzzentrum für Raum-forschung und Regionalentwicklung in der Region Hannover (KompZ) hat im Berichtszeitraum ebenfalls mit einer Reihe von Vorhaben auf sich aufmerk-sam gemacht. Dazu zählen Fachforen, die jährliche Ringvorlesung und die Publikationsreihe „Stadt und Region als Handlungsfeld“. Die Ringvorlesungen 2011 und 2012 an der Leibniz Universität Hannover befassten sich mit den Themen „Kommunale Finanznot – Auswirkungen und Lösungsansätze“ und „Nachhaltiges Flächenmanagement – Flächensparen, aber wie?“.

Die Erkenntnisse der ARL bilden die Grundlage für die wissenschaftliche Beratung sowie für die Aus- und Weiterbildung in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Medien und Öffentlich-keit. Wir tragen damit maßgeblich zur sachorientierten politischen Entschei-dungsfindung und zur öffentlichen Meinungsbildung bei.

Ausbau der institutionellen Zusammenarbeit auf nationaler und europäischer Ebene

Wir haben die institutionelle Zusam-menarbeit auf nationaler und euro-päischer Ebene weiter ausgebaut. Das gilt auch für die Kooperation im 5R- und 11R-Verbund sowie im Kom-petenzzentrum am Standort der ARL.

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IX

Vorwort

Darüber hinaus ist die Akademie als geschätzter Partner mit ihrem lei-stungsfähigen Forschungsnetzwerk zur Mitwirkung bei zahlreichen Projekten hinzugebeten worden.

Unsere Geschäftsstelle ist 2008 dem regionalen Netzwerk Ökoprofit in Hannover beigetreten – einem regionalen Umweltmanagementsystem,

das nachhaltiges Handeln und Wirtschaften fördert und prüft. Ökoprofit bedeutet „Ökologisches Projekt für Integrierte Umwelttechnik“. Es ist ein Kooperationsprojekt der Landeshauptstadt und der Region Hannover mit ausgewählten Betrieben. Es wurde im Rahmen der Lokalen Agenda 21 im Jahr 1999 gestartet. Für die Geschäftsstelle ist es eine konsequente praktische Anwendung von Nachhaltigkeitszielen und Umweltschutzanforderungen beim täglichen Arbeiten. Deshalb ist im Berichtszeitraum das Vorhaben im Rahmen von externen Prüfungen, Schulungen etc. fortgeführt worden.

Das Präsidium dankt allen, die im Berichtszeitraum an den zahlreichen Aktivitäten der ARL mitgewirkt und uns unterstützt haben. Das gilt für die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates, des Kuratoriums und des Nut-zerbeirats ebenso wie für die Mitglieder der ARL und die vielen weiteren Mitwirkenden, die sich auf ehrenamtlicher Basis für die ARL engagieren und zum Erfolg der Akademiearbeit beitragen.

Zu danken ist nicht zuletzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle in Hannover für ihren persönlichen Einsatz. Sie koordinieren das personelle Netzwerk, organisieren die laufende Arbeit, stellen den Infor-mationstransfer innerhalb des personellen Netzwerkes und darüber hinaus sicher und betreuen die einzelnen Forschungs- und sonstigen Vorhaben vom Start über die jeweilige Evaluierung bis hin zur Publikation und Verbreitung der Ergebnisse. Auch sie bringen ihr Wissen in die Forschungs- und Bera-tungsvorhaben ein, geben inhaltliche Impulse für neue Forschungen und sind maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass der hohe Ergebnisstandard der ARL stabilisiert und weiterentwickelt werden konnte.

Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard HeinrichsPräsident der Akademie für Raumforschung und Landesplanung – Leibniz-Forum für Raumwissenschaften

Weitere Gesichtspunkte

Auch die Geschäftsstelle der ARL verfolgt konsequent die Nachhaltig-keitsziele.

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1

Kurzdarstellung

A

AKurzdarstellung der ARL

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2

Kurzdarstellung

A

Die Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) erforscht den Raum in seiner physischen Struktur und als Teil gesellschaftlicher Pro-

zesse und analysiert die Möglichkeiten einer nachhaltigen Raumentwicklung. Dies geschieht auf den Feldern Wirtschaft, Soziales, Ökologie und Kultur.

Die ARL ist das zentrale, disziplinübergreifende Netzwerk von Expertinnen und Experten, die in der Raumforschung und Raumplanung arbeiten. Damit bietet sie die ideale Plattform für den raumwissenschaftlichen und raum-politischen Diskurs. Forschungsgegenstand sind räumliche Ordnung und Entwicklung in Deutschland und Europa.

Die Akademie ist eine selbstständige und unabhängige raumwissenschaft-liche Einrichtung öffentlichen Rechts von überregionaler Bedeutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse. Sie wird gemeinsam von Bund und Ländern finanziert und gehört der Leibniz-Gemeinschaft an.

Sie vereint Fachleute aus Wissenschaft und Praxis in ihrem Netzwerk. Da-durch können Grundlagenforschung und Anwendung eine direkte Verbin-dung eingehen – eine wichtige Voraussetzung für eine fundierte Beratung von Politik und Gesellschaft.

Dank ihrer Netzwerkstruktur und der Arbeitsweise in fachübergreifenden Gruppen ermöglicht die ARL den effizienten Informations- und Erfahrungs-austausch zwischen allen Akteuren. So sind erfolgreiche Kommunikation und Wissenstransfer auf allen Ebenen gewährleistet. Auf der Basis des personellen Netzwerks fungiert die ARL als Mittlerin zwischen Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.Nähere Informationen über die ARL finden Sie unter www.arl-net.de.

Die ARL bietet dank ihrer spezifischen Struktur (personelles Netzwerk) und Arbeitsweise (inter- und transdisziplinäre Gruppenarbeit) sowie mit

ihren Transferinstrumenten gute Voraussetzungen, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu erreichen, zu motivieren und in die laufende Arbeit einzube-ziehen. Zudem enthält das ARL-Konzept zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses spezielle Angebote.

Von besonderer Bedeutung ist das Junge Forum, das inzwischen seit 15 Jahren erfolgreich arbeitet. Einmal im Jahr gibt es ein Treffen der Mitglieder. Dort haben junge Menschen die Möglichkeit zu Austausch und Diskussi-on wissenschaftlicher Fragestellungen und Ergebnisse mit anschließender

Publikation. Das Junge Forum ist wie alle ARL-Gremien interdisziplinär zusammengesetzt. Ihm gehören junge Berufstätige aus Wissenschaft und Praxis auf dem Gebiet der Raumforschung und -entwicklung an, überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum.

Die ARL hat ihre „Grundsätze für die Gleichstellung von Frauen und Männern“ erfolgreich umgesetzt. Zehn Jahre nachdem sie die Gleichstellung in ihr Konzept der Qualitätssicherung aufgenommen hatte, ist die Akademie im Sommer 2012 mit dem Prädikat „TOTAL E-QUALITY“ ausgezeichnet worden.

Nachwuchsförderung und Gleichstellung der Geschlechter

v. l.: Die Gleichstellungsbeauftragte der ARL-Geschäftsstelle, Ange-lika Ohlendorf, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesmi-nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, und Eva Maria Roer, Vorstandsvorsitzende der Total E-Quality Deutschland e.V. bei der Übergabe der Urkunde© M. Wodrich

1

Die ARL

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3

Kurzdarstellung

A

Das Mentoring-Programm für junge Wissenschaftlerinnen und Praktikerin-nen der Raum- und Umweltplanung, ein Projekt der ARL mit dem Förderkreis für Raum- und Umweltforschung (FRU) in Zusammenarbeit mit der HafenCity Universität Hamburg, befindet sich bereits in der siebten Staffel und erfreut sich noch immer großen Zuspruchs. Ziel des Programms ist die gezielte Förderung junger Frauen beim Start ins Berufsleben bzw. bei der fachlichen Weiterqualifikation.

Eine besondere Rolle spielt der Förderkreis für Raum- und Umweltfor-schung (FRU) – Vereinigung von Freunden der Akademie für Raumforschung und Landesplanung e.V. 1989 von Akademiemitgliedern gegründet, verfolgt der Verein das Ziel, wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und an die ARL heranzuführen. Die überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen aufgebrachten Mittel des FRU werden vor allem für den jährlich ausgeschriebenen Werner-Ernst-Preis zu wechselnden aktuellen Themen verwendet. Viele frühere Preisträgerinnen und Preisträger sind inzwischen in das personelle Netzwerk und die Arbeitsgremien der ARL integriert.

Förderkreis für Raum- und Umweltforschung

Werner-Ernst-Preis

Ausschreibungsthema 2011:miteinander – gegeneinander – füreinander: Raumentwicklung in Europa 2020Preisträgerin: Carola Fricke, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Ausschreibungsthema 2012:Infrastrukturgroßprojekte: Akzeptanz durch Raumplanung?Preisträger: Christine Eismann, Rheinische Friedrich- Wilhelms-Universität Bonn, Geographisches Institut Martin Kohl, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für kommunale und regionale Planung

© M. v. Bullion

v.l.: Jörg Knieling, Christine Eismann, Martin Kohl© M. Schlote

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4

Kurzdarstellung

A

* incl. übertragbarer Mittel aus dem jeweiligen Vorjahr

Zu berücksichtigen ist in dem Zusammenhang, dass durch die ehrenamtliche Mitwirkung an der Aufga-benerfüllung der ARL Sachleistungen in beträchtlichem Umfang erbracht werden, die mit der Einwerbung von entsprechenden Drittmitteln auf eine Stufe gestellt werden können.

Finanzen

Einnahmen und Ausgaben 2011/2012

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5

Kurzdarstellung

A

Mitglieder des Kuratoriums der ARL

Ingo Christian Hartmann, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin (ab Ende 2012)

Ministerialrat Dr. Axel Kollatschny, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Hannover

Ministerialdirigent Dipl.-Volksw. Werner Müller, Hessisches Ministe-rium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Wiesbaden (bis Ende 2011)

Luise Rau, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin (Anfang/Mitte 2012)

Prof. Dr. Eckard Rehbinder, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Rechtswissenschaft, Frankfurt am Main

Leitender Senatsrat Dipl.-Ing. Peter Schirmer, Gemeinsame Landes-planungsabteilung Berlin-Brandenburg, Potsdam (ab Anfang 2012)

Dipl.-Ing. Kathrin Schneider, Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg, Potsdam (bis Ende 2011)

Abteilungsleiter Dr. Robert Schreiber, Bayerisches Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, München (ab Anfang 2012)

Erster Baudirektor Dipl.-Ing. Wilhelm Schulte, Behörde für Stadtent-wicklung und Umwelt, Freie und Hansestadt Hamburg

Ministerialdirigent Manfred Sinz, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin (bis Ende 2011)

Dr. Fritz Wegelin, ehemals Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), Ittigen (Schweiz)

2

Organe

KuratoriumVorsitzender:Ministerialrat Dr. Axel Kollatschny, Hannover

Das Kuratorium der ARL tritt jährlich zu zwei Sitzungen zusammen. Im Früh-jahr wird regelmäßig der Tätigkeitsbericht beschlossen. Zudem geht es

um die Entlastung von Präsidium und Generalsekretär. In den Herbstsitzungen befasst sich das Kuratorium unter anderem mit den Haushaltsplänen und Programmbudgets für die jeweils folgenden Jahre. Auch im Berichtszeitraum waren die vier Sitzungen von diesem Rhythmus geprägt.

Zu Beginn der Sitzungen berichtete der Präsident über die Arbeit des Präsidi-ums seit der vorangegangenen Kuratoriumssitzung. Der Generalsekretär und der Leiter der Zentralabteilung ergänzten die Berichterstattung. Besondere Erwähnungen fanden beispielsweise die Strategien der ARL zur Förderung des Nachwuchses, insbesondere im Rahmen des Jungen Forums der ARL, zur Internationalisierung der Akademietätigkeit sowie zur Verbesserung des Wissenstransfers. Zudem war das Kuratorium eng in die Wiederbesetzung der Stelle des Generalsekretärs ab 2013 eingebunden und sorgte schließlich für die Berufung des neuen Stelleninhabers. Von besonderem Interesse für das Kuratorium waren regelmäßig die Initiativen der ARL zur Politikberatung, da ein Teil der Kuratoriumsmitglieder an der Schnittstelle von Planungsver-waltung und raumbezogener Politik tätig ist.

2012 befasste sich das Kuratorium intensiv mit dem neuen Leitbild der ARL, das eine Orientierungs-, Integrations-, Koordinations- und Entschei-dungsfunktion nach innen und außen hat und der Positionsbestimmung dient. Zudem sprach es Empfehlungen zur Konzeption und Gestaltung der Neuauflage des „Handwörterbuchs der Raumordnung“ aus und wirkte an der Formulierung ARL-spezifischer Kriterien zur Messung exzellenter For-schungs- und Beratungsleistungen mit. Schließlich berief das Kuratorium am 16. November 2012 das von der Mitgliederversammlung gewählte Präsidium der ARL für die Jahre 2013 und 2014.

Stellvertretende Vorsitzende:Ministerialdirigent Manfred Sinz, Berlin (bis Ende 2011)Luise Rau, Berlin (Anfang/Mitte 2012)Ingo Christian Hartmann, Berlin (ab Ende 2012)

Geschäftsführung:Dr. Andreas Klee ([email protected])

Sitzungen: 4, in Hannover (3) und Wien

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6

Kurzdarstellung

A

Die Mitglieder der ARL kommen einmal im Jahr zu einer Versammlung zusammen. Im Jahr 2011 fand die Sitzung in Nürnberg statt, im Jahr 2012

in Münster. Zu Beginn der Versammlungen berichtete der Präsident über die Aktivitäten des Präsidiums in den jeweils zurückliegenden Monaten. Daran schloss sich jeweils eine Aussprache an. So wurde beispielsweise über lau-fende und geplante fachliche Vorhaben referiert und die Mitglieder hatten die Gelegenheit, zu einzelnen Vorhaben Stellung zu beziehen, Anregungen einzubringen und auf Probleme hinzuweisen. Die Berichte des Präsidenten bezogen sich darüber hinaus auf die Öffentlichkeitsarbeit der ARL, die Evaluierung und die vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Politikberatung. Schließlich fanden in beiden Versammlungen Zuwahlen neuer Akademie-mitglieder und Wiederwahlen statt.

Bei der Mitgliederversammlung 2011 in Nürnberg nahmen Berichte aus der laufenden Gremienarbeit der ARL breiten Raum ein. Den Auftakt machte Prof. Dr. Hans H. Blotevogel, der Ergebnisse des von ihm geleiteten Europäischen Arbeitskreises „Comparative Spatial Planning Research“ vorstellte. Prof. Dr. Theo Kötter stellte in seinem Beitrag „Zwischen Brache und Nutzungsstress“ erste Ergebnisse des Arbeitskreises „Landnutzung und Landnutzungswandel in ländlichen Räumen“ vor. Interessante und für Wissenschaft und Planungs-praxis bedeutsame Entwicklungen in der Landes- und Regionalplanung in Bayern und Baden-Württemberg wurden intensiv diskutiert. Prof. Dr. Christian Jacoby referierte über die Novelle des bayerischen Landesplanungsgesetzes und die Neufassung des Landesentwicklungsprogramms, Verbandsdirektor Karl-Heinz Hoffmann-Bohner über den Ausbau der Windenergie nach dem Regierungswechsel im Südwesten. Die letzten beiden Referenten in Nürn-berg widmeten sich dem Thema „Leitbilder der Raumentwicklung“. Prof. Dr. Markus Hesse stellte erste Ergebnisse eines Forschungsauftrages zum Thema „Wachstum versus Ausgleich – Zur Rekonstruktion des jüngeren Leitbildwan-dels in der deutschen Raumentwicklungspolitik“ vor, Manfred Sinz, ehemals Ministerialdirigent im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick-lung, gab schließlich einen Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte von Leitbildern der Raumentwicklung in Deutschland und skizzierte mögliche Pfade der inhaltlichen Weiterentwicklung.

MitgliederversammlungVorsitz:Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard HeinrichsPräsident der ARL, Schwerin

Geschäftsführung:Geschäftsstelle der ARL ([email protected])

Sitzungen:2, in Nürnberg und Münster

© M. Todoric

84. Mitgliederversammlung der ARL in Nürnberg

Page 19: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

7

Kurzdarstellung

A

Auch bei der Mitgliederversammlung 2012 in Münster standen Berichte aus laufenden Arbeitsgremien im Mittelpunkt. Prof. Dr. Paul Gans referier-te über erste Ergebnisse des Arbeitskreises „Räumliche Auswirkungen der internationalen Migration“, Prof. Dr. Wilfried Erbguth über die Ergebnisse des Arbeitskreises „Maritime Raumordnung“ und Prof. Dr. Martin T.W. Ro-senfeld über die Ergebnisse des Arbeitskreises „Städte und Regionen im Standortwettbewerb: Neue Tendenzen, Auswirkungen und Folgerungen für die Politik“. Aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen im Hinblick auf den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland stand in Münster das Thema „Energiewende – Planung, Konzepte, regionalwirtschaftliche Effekte, Akzeptanz“ auf der Tagesordnung. Raumbezogene Fragen der Energie sind zuvor in der ARL zu einem Forschungsschwerpunkt ausgebaut worden. Gre-mien der ARL haben sich beispielsweise mit räumlicher Politik und Planung für die Energiewende zwischen Regionalisierung und Rekommunalisierung, mit der Trassenproblematik im Zuge der Energiewende, mit Klimawandel und der Nutzung von regenerativen Energien als Herausforderungen für die Raumordnung und mit Governance-Prozessen für erneuerbare Energien intensiv beschäftigt. Hierüber berichteten die Gremienleiter Prof. Dr. Jochen Monstadt, Prof. Dr. Britta Klagge und Dipl.-Geogr. Walter Kufeld.

Weitere Diskussionspunkte bei der Mitgliederversammlung 2012 waren neue oder neu gewichtete Kriterien für die Zu- und Wiederwahl von Mit-gliedern sowie der Wissenstransfer in der ARL. Vizepräsident Prof. Dr. Hans H. Blotevogel hat den Akademiemitgliedern neue transparente Kriterien vorgestellt, die den Nachweis nicht nur von neuem innovativem Wissen durch transdisziplinäre Forschung in der ARL, sondern auch des erfolgreichen Ergebnistransfers mit Blick auf Politik und Verwaltung erbringen können. Solche Kriterien sollen Eingang in die nächste Evaluierung der ARL finden.

© M. Todoric

Mitglieder des Zuwahlausschusses der ARL

Ltd. Ministerialrat Dipl.-Ing. Gerd-Rainer Damm, Ministerium für In-neres und Sport des Saarlandes, Saarbrücken (berufen für die Jahre 2008–2011)

Dipl.-Geogr. Andrea Hartz, Planungsgruppe agl, Saarbrücken (berufen für die Jahre 2012–2013)

Prof. Dr. Dietrich Henckel, Technische Universität Berlin, Institut für Stadt- und Regionalplanung, Berlin (berufen für die Jahre 2010–2013)

Prof. Dr. Johann Jessen, Universität Stuttgart, Städtebau-Institut, Stuttgart (berufen für die Jahre 2008–2011)

Prof. Dr. Helga Kanning, Arbeitsgruppe + Geschäftsstelle Innovative Projekte der angewandten Hochschulforschung beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen an der Fach-hochschule Hannover, Hannover (berufen für die Jahre 2012–2013)

Prof. Dr. Heiderose Kilper, Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung, Erkner (berufen für die Jahre 2010–2013)

Ltd. Regierungsdirektor Dipl.-Geogr. Walter Kufeld, Regierung von Oberbayern, München (berufen für die Jahre 2012–2013)

Prof. Dr.-Ing. Heidi Sinning, Fachhochschule Erfurt, Institut für Stadtfor-schung, Planung und Kommunikation, Erfurt (berufen für die Jahre 2012–2013)

Prof. Dr. Götz von Rohr, Buchholz (berufen für die Jahre 2008–2011)

Page 20: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

8

Kurzdarstellung

A

Organigramm der ARL

Page 21: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

9

Kurzdarstellung

A

Das Präsidium kam im Berichtszeitraum zu acht Sitzungen zusammen. Regelmäßig ging es dabei um die in den Beratungen des Kuratoriums,

der Mitgliederversammlung und des Wissenschaftlichen Beirats zu behan-delnden Sachverhalte sowie um die Auswertung der jeweiligen Ergebnisse. Der Generalsekretär sorgte zudem für eine ständige Information über den Stand der Forschungs- und Transfervorhaben und machte auf Besonderheiten und Probleme der laufenden Arbeit aufmerksam. In jeder Sitzung standen auch mögliche künftige Forschungsthemen auf dem Programm. Ebenso wurde kontinuierlich über die organisatorische, strukturelle und inhaltliche Weiter-entwicklung der Akademie beraten. Hierzu zählten insbesondere Fragen der stärkeren Internationalisierung der Tätigkeit der ARL, Wege der Verbesserung und stärkeren Strukturierung der Nachwuchsförderung, Strategien zur Wei-terentwicklung des personellen Netzwerks der ARL, um insbesondere auch den Anteil der weiblichen und jüngeren Akademiemitglieder zu erhöhen, sowie Änderungen der Arbeitsweise in den Gremien.

Das Präsidium hat sich dafür ausgesprochen, im Rahmen eines sogenannten Profilworkshops eine Diskussion mit Vertretern der wichtigsten Organe und Einrichtungen der ARL darüber zu führen, inwieweit das derzeitige Profil der ARL prägnant, präzise und zukunftsfähig genug ist und ob die Alleinstellungs-merkmale der ARL deutlich genug herausgearbeitet sind. Der Profilworkshop fand Anfang Oktober 2011 in Hannover statt und beinhaltete Diskussionen in den Bereichen „Selbstverständnis und Alleinstellungsmerkmale der ARL vor dem Hintergrund sich wandelnder Rahmenbedingungen und Heraus-forderungen“, „Themengenerierung und -auswahl“, „Arbeitsweise der ARL“, „Generierung des personellen Netzwerks“ sowie „Umgang mit den noch offenen Anforderungen der jüngsten Evaluierung und Gesamtfazit“.

Weitere Beratungspunkte und Beschlüsse des Präsidiums bezogen sich beispielsweise auf folgende Sachverhalte:

Q Das Präsidium hat das Arbeitsprogramm für die Jahre 2011 und 2012 sowie den Tätigkeitsbericht für die Jahre 2009 und 2010 beschlossen.

Q Das Leitbild der ARL wurde entwickelt und verabschiedet. Q Die 2011 erstmals durchgeführte Internationale Sommerschule mit Nach-

wuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern wird verstetigt. Q Das Präsidium hat die Einrichtung eines zweiten Mentoring-Programms

für junge Fachleute beschlossen. Q Das Präsidium hat damit begonnen, Kriterien des spezifischen raum-

bezogenen Wissenstransfers sowie Kriterien zur Messung der Qualität transdisziplinärer Forschung zu entwickeln und zu diskutieren.

Q Das „Handwörterbuch der Raumentwicklung“ soll 2015 in einer vollständig überarbeiteten Neuauflage erscheinen.

Q Für die Zuwahl neuer Akademiemitglieder wurden die Zuwahlkriterien neu gewichtet.

Präsidium

Vorsitz:Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin

Geschäftsführung:Geschäftsstelle der ARL ([email protected])

Sitzungen:8, in Hannover (4), Berlin (3) und Hamburg

Mitglieder:Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin (Präsident)Prof. Dr. Hans H. Blotevogel, Dortmund (Vizepräsident)Prof. Dr.-Ing. Sabine Hofmeister, Lüneburg (Vizepräsidentin)Prof. Dr. Wilfried Erbguth, Rostock (Vizepräsident) (bis 02.11.2011)

Bernhard Heinrichs Hans Heinrich Blotevogel Wilfried Erbguth Sabine Hofmeister

Page 22: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

10

Kurzdarstellung

A

Q Das Präsidium hat mehrere Maßnahmen zur stärkeren Systematisierung der Forschungsplanung der ARL beschlossen.

Als Synthese aus zahlreichen Vorschlägen, die von außen an die ARL heran-getragen oder in ihren Gremien und Einrichtungen vorgebracht wurden, hat das Präsidium mit Blick auf die kommenden Jahre unter anderem folgende Vorhaben festgelegt:

Q Biodiversität und nachhaltige Landnutzung Q Theorien in der Raumplanung Q Raumordnungsrecht Q Räumliche Politik und Planung für die Energiewende Q Neugliederung des Bundesgebiets – oder Kooperation der Bundesländer?

Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats der ARL• Dr.KarenSarahBuchanan,WageningenUniversityandResearchCen-

tre, Centre for Development Innovation, Wageningen (Niederlande), berufen für die Jahre 2008–2011 und 2012–2015

• Prof.Dr.HeinzFaßmann,UniversitätWien, Institut fürGeographieund Regionalforschung, Wien (Österreich), berufen für die Jahre 2006–2009 und 2010–2013

• Prof.Dr.SusanneFrank,TechnischeUniversitätDortmund,Fachge-biet Stadt- und Regionalsoziologie, Dortmund, berufen für die Jahre 2010–2013

• Prof.Dr.HansD.Jarass,GeschäftsführenderInstitutsdirektor,Zentral-institut für Raumplanung, Münster, berufen für die Jahre 2004–2007 und 2008–2011

• Prof.Dr.MichaelKoch,HafenCityUniversitätHamburg,ProfessurStädtebau und Quartiersplanung, Hamburg, berufen für die Jahre 2010–2013

• Prof.Dr.-Ing.StephanMitschang,TechnischeUniversitätBerlin,Institutfür Stadt- und Regionalplanung, Berlin, berufen für die Jahre 2010–2013

• Dr.EditaNemcová,PrognostischesInstitutderSlowakischenAkade-mie der Wissenschaften, Bratislava (Slowakische Republik), berufen für die Jahre 2010–2013

• Prof.Dr.SabineSchlacke,UniversitätBremen,FachbereichRechts-wissenschaft, Bremen, berufen für die Jahre 2012–2015

• Prof.Dr.DanielWachter,Bundesamt fürRaumentwicklung,Bern(Schweiz), berufen für die Jahre 2008–2011 und 2012–2015

3

Weitere Einrichtungen

Wissenschaftlicher BeiratVorsitzender: Prof. Dr. Heinz Faßmann, Wien (bis Ende 2011); Prof. Dr. Daniel Wachter, Bern (ab 2012)

Stellvertretende Vorsitzende: Prof. Dr. Daniel Wachter, Bern (bis Ende 2011); Prof. Dr. Michael Koch, Hamburg (ab 2012)

Geschäftsführung: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Sitzungen: 3, in Berlin, Bratislava (Slowakische Republik) und Hamburg

Mitglieder: siehe gesonderten Kasten

Heinz Faßmann

Daniel Wachter

Der Wissenschaftliche Beirat kam im Berichtszeitraum zu drei Sitzungen zusammen. Die extern zusammengesetzte Einrichtung berät die ARL

in allen wissenschaftlichen und organisatorischen Fragen, z.B. bei der Auf-stellung der Arbeitsprogramme und Programmbudgets. Dies ist auch in den Jahren 2011 und 2012 geschehen. In den drei Sitzungen wurden zahlreiche Anregungen zur inhaltlichen und organisatorischen Weiterentwicklung der Akademie gegeben und es wurden konkrete Vorschläge zur Verbesserung von Produkten vorgebracht.

Bei der Frühjahrssitzung 2011 ging es neben einigen formalen Punkten um die Beratung der Umsetzung der Empfehlungen, die im Rahmen der

Page 23: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

11

Kurzdarstellung

A

Evaluation durch die Leibniz-Gemeinschaft ausgesprochen wurden, sowie um die Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats zur Bilanzierung des Umsetzungsprozesses, die an die Leibniz-Gemeinschaft adressiert wurde.

Die Sitzung im Herbst 2011 widmete sich unter anderem der Nachwuchs-förderung der ARL. Der Wissenschaftliche Beirat hat konstatiert, dass sich die Nachwuchsförderung in der ARL im Laufe der letzten Jahre verbessert hat und dass die strategische Bedeutung erkannt wurde. Gleichwohl machte er einige Vorschläge, wie die institutionelle Ausgestaltung des Jungen Forums verbessert, und seine Autonomie hinsichtlich Organisation und inhaltlicher Profilierung gestärkt werden können. Ein Ergebnis der Diskussion war der Erlass einer Geschäftsordnung und die Einsetzung einer Lenkungsgruppe für das Junge Forum sowie die Ausweitung der Internationalen Sommerschulen der ARL. Darüber hinaus hat der Wissenschaftliche Beirat das Präsidium der ARL darin bekräftigt, Kriterien zur Messung der Qualität und Exzellenz anwendungsorientierter Forschung und Beratung zu entwickeln. Diese Kri-terien sollen unter anderem auch als Beurteilungsgrundlage in die nächste Evaluierung der ARL einfließen. Im Berichtszeitraum wurde hierüber mehrfach intensiv beraten.

In der Frühjahrssitzung 2012 wurde der Entwurf des neuen Leitbildes der ARL intensiv diskutiert. Ferner hat sich der Wissenschaftliche Beirat mit den Krite-rien zur Zuwahl neuer Akademiemitglieder befasst und eine Änderung der Gewichtung der Zuwahlkriterien befürwortet. Er hat sich dafür ausgesprochen, das Kriterium „fachliche Qualifikation“, das sich sowohl auf wissenschaftliche Exzellenz als auch auf Exzellenz in der Praxis bezieht, eindeutig in den Vor-dergrund zu stellen. Auch das Kriterium der bisherigen Mitwirkung in der Akademie sollte eine höhere Bedeutung haben, wohingegen die strukturellen Kriterien weniger bedeutsam eingestuft werden sollten.

Die ARL hat seit 2011 einen Nutzerbeirat. Er setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Nutzergruppen der ARL zusammen:

Planungsverwaltungen auf der Ebene von Bund und Ländern, kommunale Spitzenverbände, Wissenschaft, Wirtschaft, Schulen, Bibliotheken und Presse. Der Nutzerbeirat hat die Aufgabe, die ARL bei der weiteren Entwicklung der Serviceleistungen zu beraten. Dadurch sollen praktische Nutzerprobleme und -interessen frühzeitig erkannt und berücksichtigt sowie die inhaltliche Ausgestaltung und Qualität der Serviceleistungen verbessert werden. Von dem Nutzerbeirat erhofft sich die ARL Anstöße für ihre Dienstleistungen für Raumwissenschaft und Planungspraxis.

Das 18 Personen umfassende Gremium traf sich Ende Juni 2011 zur konstituie-renden Sitzung in Hannover. Dabei wählten die Mitglieder den Vorstand. Den Vorsitz übernahm Gerd-Rainer Damm, Ministerium für Inneres und Sport des Saarlandes, Saarbrücken. Stellvertretender Vorsitzender ist Dr. Arno Bunzel vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in Berlin.

Bereits bei der konstituierenden Sitzung galt es, zu wichtigen Dokumenten der ARL Stellung zu beziehen. Insbesondere der Tätigkeitsbericht für die Jahre 2009 und 2010 sowie das aktuelle Arbeitsprogramm wurden diskutiert. Die Mitglieder des Nutzerbeirats gaben wertvolle Anregungen für die weitere Bearbeitung der Programme und sprachen darüber hinaus Empfehlungen für die inhaltliche Tätigkeit der ARL in den kommenden Jahren aus. In der zwei-ten Sitzung (Ende 2012) wurden vor allem die Entwürfe zum Tätigkeitsbericht 2011/2012 und zum Arbeitsprogramm 2013/2014 beraten. Zudem fand eine Diskussion zum Thema „Wissenstransfer und Transferkriterien“ statt. Hier ging es auch um die Frage, wie die Mitglieder des Nutzerbeirats in die Vorbereitung der nächsten Evaluierung 2014/2015 einbezogen werden können.

Nutzerbeirat

Leiter:Leitender Ministerialrat Dipl.-Ing. Gerd-Rainer Damm, Saarbrücken

Geschäftsführung:Dr. Andreas Klee ([email protected])

Sitzungen:2, in Hannover

Page 24: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

12

Kurzdarstellung

A

Mitglieder des Nutzerbeirates der ARL

Dipl.-Geogr. Ute Christina Bauer, Pressebüro Transit, BerlinBeigeordneter Dr. Ralf Bleicher, Deutscher Landkreistag, BerlinProf. Dipl.-Ing. Cornelia Bott, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt

Nürtingen-GeislingenDr.-Ing. Arno Bunzel, Deutsches Institut für Urbanistik, BerlinStudiendirektor Dr. Frank-Michael Czapek, Landesschulbehörde Nie-

dersachsen, HannoverLeitender Ministerialrat Dipl.-Ing. Gerd-Rainer Damm, Ministerium für

Inneres und Sport des Saarlandes, SaarbrückenRegierungsdirektor Karl-Hans Eismann, Ministerium für Verkehr und

Infrastruktur Baden-Württemberg, StuttgartDietmar Horn, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick-

lung, BerlinDipl.-Geogr. Frank Liebrenz, Innenministerium Schleswig-Holstein, KielDr. Peter Lintner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, Industrie- und

Handelskammer Schwaben, AugsburgBeigeordneter Hilmar von Lojewski, Deutscher Städtetag, BerlinDipl.-Geogr. Michael Müller-Kammin, Technische Informationsbiblio-

thek und Universitätsbibliothek HannoverDr. Petra Overwien, Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-

Brandenburg, PotsdamDr. Frank Pfeil, Sächsisches Staatsministerium des Innern, DresdenBeigeordneter Norbert Portz, Deutscher Städte- und Gemeindebund,

BonnMinisterialrat Wolfgang Rembierz, Staatskanzlei des Landes Nordrhein-

Westfalen, DüsseldorfRegierungsdirektor Klaus Ulrich, Bayerisches Staatsministerium für Wirt-

schaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, MünchenProf. Dr. Joachim Vogt, Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe

Page 25: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

13

Kurzdarstellung

A

Die ARL ist kein übliches Forschungsinstitut, in dem die verfügbaren Mittel für die Bearbeitung von Forschungsprojekten eingesetzt werden. Viel-

mehr vereint die ARL die Kompetenzen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis auf dem Gebiet von Raumentwicklung, räumlicher Forschung und Raumplanung in einem disziplinübergreifenden Netzwerk. Damit wird ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis von Theorie und Praxis geschaffen und ein Beitrag zur Verbindung von Grundlagenforschung und anwendungsnaher Wissenschaft geleistet.

Der Akademie gehören Mitglieder und weitere Mitwirkende an. Dieses personelle Netzwerk wird zielgerichtet und an strengen Qualitätsmaßstäben orientiert ausgebaut. Gleichstellung der Geschlechter und Nachwuchsförde-rung spielen dabei eine zentrale Rolle.

Zu Mitgliedern der ARL wurden 2011/2012 gewählt:

Q Dr. Kai Böhme, Spatial Foresight GmbH, Heisdorf (Luxemburg), geb. 1972 Q Prof. Dr. Dr. Wolfgang Durner, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität

Bonn, Institut für öffentliches Recht, geb. 1967 Q Prof. Dr. Mariele Evers, Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich

Bildungs- und Sozialwissenschaften, geb. 1966 Q Dr. Cornelia Haase-Lerch, Industrie- und Handelskammer Erfurt, geb. 1970 Q Dr. Maria Lezzi, Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), Ittigen (Schweiz),

geb. 1964 Q Dr. Tanja Mölders, Leuphana Universität Lüneburg, Fakultät Nachhaltig-

keit, geb. 1975 Q Dr. Marco Pütz, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und

Landschaft, Birmensdorf (Schweiz), geb. 1971 Q Dr. Carola Schmidt, Amt für Raumordnung und Landesplanung Vorpom-

mern, Greifswald, geb. 1962 Q Dipl.-Ing. Simone Strähle, Thüringer Landesverwaltungsamt, Weimar,

geb. 1965 Q Prof. Dr. Claus-Christian Wiegandt, Rheinische Friedrich-Wilhelms-

Universität Bonn, Geographisches Institut, geb. 1958Folgende Mitglieder wurden nach Ablauf der zehnjährigen Mitgliedschaft

in der ARL wiedergewählt: Q Dipl.-Ing. Gerd Schäde, Amt für Raumordnung und Landesplanung Mitt-

leres Mecklenburg/Rostock, Rostock, geb. 1954 Q Prof. Dr. Bernd Scholl, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

(Schweiz), Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung, geb. 1953

4

Disziplinübergreifendes Expertennetzwerk aus Wissenschaft und Praxis

Page 26: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

14

Kurzdarstellung

A

Mitglieder der ARL

Stand: April 2013

AKADEMIE FÜR RAUMFORSCHUNGUND LANDESPLANUNG

LEIBNIZ-FORUM FÜR RAUMWISSENSCHAFTEN

Page 27: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

15

Kurzdarstellung

A

Page 28: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

16

Kurzdarstellung

A

In der Geschäftsstelle der ARL sind sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dauerhaft beschäftigt. Ihre Hauptaufgaben liegen in der

wissenschaftlichen und organisatorischen Koordination der Projekte sowie in der Information und Beratung. Dabei werden sie von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt, die projektbezogen zeitlich befristet eingestellt werden. Im Berichtszeitraum sind überdies drei Dok-torandinnen und ein Doktorand in der Geschäftsstelle der Akademie tätig.

Das wissenschaftliche Personal der Geschäftsstelle wirkt nicht nur an ARL-Projekten mit. Es beteiligt sich auch an Aktivitäten anderer raumwissenschaft-licher und sonstiger Einrichtungen aus dem In- und Ausland. Die Auflistung steht stellvertretend für derartige Aktivitäten aller Mitwirkenden in der ARL, weil wegen der Größe des personellen Netzwerkes eine Gesamtstatistik hierüber nicht geführt werden kann.

5

Aktivitäten des wissenschaftlichen Personals in der Geschäftsstelle

Page 29: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

17

Kurzdarstellung

A

Dipl.-Ing. Judith Bornhorst (seit 1. Januar 2012 in der Geschäftsstelle)Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.)

Q Theory and Practice of Strategic Urban Development Planning. Vortrag im Rahmen des Doktorandenworkshops „Planning to Achieve/Planning to Avoid: Purposes and Impacts of Planning; Purposes and Impacts of Plan-ning Research“ der Association of European Schools of Planning (AESOP) am 7. Juli 2012 in Izmir.

Q An Impact Analysis of Strategic Plans in Big Cities as a Basis for a Critical Reflection on Planning Theory and Practice. Vortrag im Rahmen des „5R Young Researchers` Forum 2012“ des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) am 16. Oktober 2012 in Dresden.

Q The Bernd Steinacher Fellowship 2010 – 2012, Metropolitan Visions and Strategies. Vortrag im Rahmen der Konferenz „Development Strategies for Metropolitan Regions and Areas“ des Netzwerks der europäischen Metropolregionen und -räume (METREX) am 19. Oktober 2012 in Wien.

Sonstiges Q Vorlesung/Seminar „Stadt- und Regionalentwicklung“. Lehrauftrag im

Masterstudiengang Stadtplanung an der HafenCity Universität Hamburg.

Dipl.-Ing. Sebastian Ebert(bis 31. Juli 2012 in der Geschäftsstelle)Publikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.)

Q Birkmann, J., Böhm, H. R., Buchholz, F., Büscher, D., Daschkeit, A., Ebert, S., et al. (2011): Glossar Klimawandel und Raumplanung. E-Paper der ARL Nr. 10. Hannover.

Q Ebert, S. (2011): Dealing with Climate Change – The Opportunities and Conflicts of Integrating Mitigation and Adaptation. In: Müller, B. (Hrsg.): Urban Regional Resilience: How do Cities and Regions deal with Change? Heidelberg u. a., 127-129. = German Annual of Spatial Research and Policy 2010.

Q Ebert, S., Kuldna, P. (2012): The BalticClimate Toolkit. In: BalticClimate Newsletter Issue 6/2012.

Q Ebert, S., Tölle, A., Wdowicka, M. (2012): Planung in Deutschland und Polen aus kommunaler Perspektive. Planungsbegriffe in Europa, ARL/UAM. Hannover, Posen.

Q Ebert, S., Walkenhorst, O. (2012): Fallstudie Region Uckermark-Barnim. In: Birkmann, J. et al. (Hrsg.): Anpassung an den Klimawandel durch räumli-che Planung – Grundlagen, Strategien, Instrumente. E-Paper der ARL Nr. 13. Hannover, 121-138.

Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.) Q Future Tasks. Vortrag im Rahmen des 3. Transnationalen Seminars des Baltic

Sea Region Programme Projektes „Baltic Challenges and Chances for local and regional development generated by Climate Change – BalticClimate“ vom 28. bis 30. März 2011in Tallinn/Estland.

Q Adaptation Needs? Adaptive Capacities? Answers from the INTERREG Project BalticClimate. Vortrag im Rahmen der BSSSC/BALTEX-Konferenz am 31. Mai 2011 in Hamburg.

Page 30: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

18

Kurzdarstellung

A

Q Status Quo of Main Outputs and Future Tasks. Vorträge im Rahmen des 5. Lenkungsausschuss-Treffens des Baltic Sea Region Programme Projek-tes „Baltic Challenges and Chances for local and regional development generated by Climate Change – BalticClimate“ vom 6. bis 8. Juni 2011 in Vilnius/Litauen.

Q Lessons Learned in the Planning/Housing Sector. Moderation und Zusam-menfassung einer Session im Rahmen der Abschlusskonferenz des Baltic Sea Region Programme Projektes „Baltic Challenges and Chances for local and regional development generated by Climate Change – BalticClimate“ vom 8. bis. 9. November 2011 in Riga/Lettland.

Q Finalisation of Main Outputs. Vortrag im Rahmen des 6. Lenkungsaus-schuss-Treffens des Baltic Sea Region Programme Projektes „Baltic Chal-lenges and Chances for local and regional development generated by Climate Change – BalticClimate“ vom 9. bis 10. November 2011 in Riga/Lettland.

Q Was bringt der Klimawandel Gemeinden, Städten und Regionen? Vor-stellung des Online-Handlungsleitfaden „BalticClimate Toolkit“ bei der Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi-cherheit des Deutschen Bundestages, Eva Bulling-Schröter (Die Linke), MdB, im Rahmen von „Leibniz im Bundestag“ am 13. Juni 2012 in Berlin.

Dipl.-Ing. Dennis EhmPublikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.)

Q Ebert, S.; Ehm, D.; Wiegand, T. S. (2011): Pathfinding through Climate Change. Policy makers can learn more about how to put into action mi-tigation and adaptation policies – visit the new BalticClimate Toolkit! In: The Parliament Magazine`s Regional Review. Europe`s Cities and Regions (23), 26.

Q Ebert, S.; Ehm, D.; Gräfin von Bullion, Michaela (2012): Was tun, wenn sich das Klima ändert? – „BalticClimate Toolkit“ gibt Antworten. Pressemittei-lung der Akademie für Raumforschung und Landesplanung v. 16.02.2012.

Q Ehm, D.; Jegere, Maira (2011): Conference on finding ways through Climate Change will be held in Riga in November 7th – 9th 2011. In: BalticClimate Newsletter Issue 4. Riga, 2011.

Q Ehm, D. (2011): The BalticClimate Conference held in Riga. In: BalticClimate Newsletter Issue 5. Riga, 2011.

Q Ebert, S.; Ehm, D.; Gräfin von Bullion, Michaela (2012): Das BalticClimate Toolkit – ein anwendungsorientierter Leitfaden zum Klimawandel. In: EUCC-Deutschland: Meer & Küste 3/2012, 40.

Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.) Q Gesamtkoordination und Organisationsleitung sowie diverse Vorträge im

Rahmen des 3. Transnationalen Seminars und des 5. und 6. SteeringTEAM-Treffens mit jeweils rd. 50 Teilnehmern aus acht Ostseeraum-Staaten, so-wie der Arbeitspaketleiter-Treffen 11–15 im Rahmen des Baltic Sea Region Programme Projekts „BalticClimate“ in Berlin, Riga, Tallin sowie Vilnius.

Q Gesamtkoordination und Organisationsleitung der Abschluss-Konferenz „Pathfinding through Climate Change“ des Baltic Sea Region Programme Projekts „BalticClimate“ vom 7. bis 9. November 2011 in Riga/Lettland.

Page 31: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Kurzdarstellung

A

Sonstiges Q Projektkoordinator des Baltic Sea Region Programme Projekts „Baltic

Challenges and Chances for local and regional development generated by Climate Change – BalticClimate“ (2008–2012).

Q Gesamtkonzeption, Produktionsleitung und Übersetzungskoordination des „BalticClimate Toolkit“ in 12 Sprachen. BalticClimate, ersch. auf http://www.toolkit.balticclimate.org (2011) und USB Stick, Riga, 2012.

Q Konzeptionsmitwirkung, Textleitung und Übersetzungskoordination des BalticClimate Toolkit Trailers (3 min) in 12 Sprachen. BalticClimate, ersch. auf http://www.toolkit.balticclimate.org und http://www.youtube.com (2011) sowie USB Stick, Riga, 2012.

Q Konzeptionsmitwirkung, Textleitung und Übersetzungskoordination des „BalticClimate Film - Finding Way through Climate Change“ (27 min) in 12 Sprachen. BalticClimate u. Vides Projekti, ersch. im LVTV 1 (Lettland, 2011) und auf DVD, Riga, 2012.

Q Geschäftsführer des Redaktionsausschusses „Handwörterbuch der Stadt- und Raumentwicklung“ der ARL (ab 2012).

Dipl.-Geogr. Enke FranckPublikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.)

Q Birkmann, J.; Ebert, S.; Franck, E. et al. (2012): Forschungsperspektiven und Handlungsempfehlungen für die Raum- und Umweltentwicklung. In: Birkmann, J.; Schanze, J.; Müller, P.; Stock, M. (Hrsg.) (2012): Anpassung an den Klimawandel durch räumliche Planung – Grundlagen, Strategien, Instrumente. E-Paper der ARL Nr. 13. Hannover, 179-185

Q Birkmann, J.; Franck, E. et al. (2012): „Zugspitz-Thesen“: Klimawandel, Energiewende und Raumordnung. Positionspapier aus der ARL Nr. 90. Hannover.

Q Franck, E. (2012): Maisanbau in Niedersachsen. Ansätze für raumplaneri-sche Steuerungsmöglichkeiten. In: Standort – Zeitschrift für Angewandte Geographie, Vol. 36, H. 4. Seite 194-198. Berlin. DOI: 10.1007/s00548-012-0237-x.

Q Franck, E. (2011): Adaptability of Regional Planning in Lower Saxony to Climate Change. In: Müller, B. (Hrsg.): Urban Regional Resilience: How do Cities and Regions deal with Change? German Annual of Spatial Research and Policy 2010. Berlin/Heidelberg, 121-125.

Q Franck, E.; Overbeck, G. (2012): Raumplanerische Strategien vor dem Hintergrund des Klimawandels. In: Birkmann, J.; Schanze, J.; Müller, P.; Stock, M. (Hrsg.) (2012): Anpassung an den Klimawandel durch räumliche Planung – Grundlagen, Strategien, Instrumente. E-Paper der ARL Nr. 13. Hannover, 89-105.

Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.) Q Moderation des Workshops zum fachlichen Austausch der KLIFF-For-

schungsthemen 2–5 am 16.03.2011 in Hannover. Q Klimaanpassung durch strategische Regionalplanung? Vortrag im Rahmen

des Evaluierungsworkshops des Arbeitskreis „Klimawandel und Raumpla-nung“ der ARL am 24.05.2011 in Frankfurt am Main.

Q Moderation des Themenworkshops „Klimaanpassung unter Unsicherhei-ten in den niedersächsischen Regionen“ der IMPLAN-Arbeitsgruppe am 30.06.2011 in Hannover.

Page 32: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

20

Kurzdarstellung

A

Q Moderation des Themenworkshops „Natur und Landschaft – Freiraum-schutz im Klimawandel“ der IMPLAN-Arbeitsgruppe am 22.09.2011 in Lüneburg.

Q Beratungsstand KLIFF-IMPLAN auf der Fachtagung „Kommunale Klima-politik“ am 04.11.2011in Syke.

Q Freiraumschutz im Klimawandel – Ansätze aus KLIFF-IMPLAN. Vortrag auf der 4. KlimaMORO-Konferenz 08.11.2011 in Berlin.

Q Vortrag im Rahmen eines Workshop der ARL-AG „Klimawandel und Nut-zung von regenerativen Energien als Herausforderungen für die Raumord-nung“ am 09.11.2011 in der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus/Zugspitze.

Q Moderation des Themenworkshops „Land- und Forstwirtschaft“ der IMPLAN-Arbeitsgruppe am 29.11.2011 in Celle.

Q Moderation der Sondersitzung der IMPLAN-Arbeitsgruppe zur Vorstellung der studentischen Abschlussarbeiten am 29.03.2012 in Hannover.

Q Raumplanerische Steuerungsmöglichkeiten beim Energiepflanzenanbau. Vortrag im Rahmen der gemeinsamen Sitzung der ARL-Landesarbeitsge-meinschaften im Norden am 10.05.2012 in Schwerin.

Q KLIFF-IMPLAN. Vortrag bei der Mitgliederversammlung der ARL-Landesar-beitsgemeinschaft Bremen/Hamburg/Niedersachsen/ Schleswig-Holstein am 11.05.2012 in Schwerin.

Q Moderation des Instrumentenworkshops I „Land- und Forstwirtschaft sowie Wasserwirtschaft“ der IMPLAN-Arbeitsgruppe am 03.07.2012 in Hannover.

Q Klimafolgen in der Raumplanung in Niedersachsen. Vortrag auf der Mit-gliederversammlung des Kompetenzzentrums für Raumforschung und Regionalentwicklung in der Region Hannover am 17.10.2012 in Hannover.

Q Moderation des Instrumentenworkshops II „Naturschutz, Tourismus, Siedlungswasserwirtschaft“ der IMPLAN-Arbeitsgruppe am 18.10.2012 in Hannover.

Q Klimaanpassung in der Regionalplanung aus niedersächsischer Sicht. Vortrag auf dem Praxispartnerworkshop „Regionalplanerische Festlegun-gen zur Klimaanpassung in der Metropolregion Hamburg“ der HafenCity Universität am 24.10.2012 in Hamburg.

Sonstiges Q Mitglied im Arbeitskreis Klimaanpassung der niedersächsischen Regie-

rungskommission Klimaschutz Q Mitglied der Lenkungsgruppe des Forschungsverbundes „Klimafolgenfor-

schung – Szenarien für die Klimaanpassung“ in Niedersachsen Q Wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts „Implementierung von

Ergebnissen aus KLIFF in der räumlichen Planung in Niedersachsen (IM-PLAN)“ im Forschungsverbund „Klimafolgenforschung – Szenarien für die Klimaanpassung“

Q Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Bremen/Hamburg/Niedersach-sen/Schleswig-Holstein der ARL

Q Mitglied der Arbeitsgruppe „Governance-Prozesse für erneuerbare Ener-gien“ der ARL

Page 33: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

21

Kurzdarstellung

A

Dr.-Ing. Evelyn GustedtFachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.)

Q Moderation aller Steering Team Meetings 2011/12 mit jeweils 40 bis 60 Teilnehmenden aus acht Ostseestaaten im Rahmen des Projekts „Baltic-Climate“ in Berlin, Riga, Vilnius und Tallin.

Q Moderation der AG „Die Kommissionsvorschläge und die Entwicklung in ländlichen Räumen“ im Rahmen der Tagung „Dasselbe in grün? – Die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013“ am 5. Februar 2011 in Loccum.

Q Teilnahme am Fachgespräch „Qualifizierung von Freiräumen in Stadt und Region“ am 17. November 2011 in Köln.

Q Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden im Aus-schuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Anton Hofreiter zu Fragen der räumlichen Entwicklung am 27. Januar 2012 in Berlin.

Q Moderation der AG „Die Förderung der ländlichen Räume: (wie) kommt man zu einem integrierteren Ansatz?“ im Rahmen der Tagung „Die Begrün(d)ung der Gemeinsamen Agrarpolitik? – Die kommende Reform der GAP“ am 4. Februar 2012 in Loccum.

Q Moderation der Tagung „Gender, Diversity and Urban Sustainability“ der Leibniz Universität Hannover am 27. April 2012 in Hannover.

Q Moderation der Abschlussveranstaltung des ESPON-Projekts „SEMIGRA“ am 8./9. Mai 2012 in Wittenberg.

Q Moderation der Tagung „Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“ (DVAG) am 8./9. Juni 2012 in Neuruppin.

Q Beratungsgespräch mit der Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Eva Bulling-Schröter im Rahmen der Veranstaltung „Leibniz im Bundestag“ am 13. Juni 2012 in Berlin.

Q Moderation der AG „Deutsch-russischer Workshop: Infrastrukturgroß-projekte in Russland“ im Rahmen des ARL-Kongresses 2012 am 21. Juni 2012 in Leipzig.

Q Moderation des 2. Demografie-Kongresses des Landes Sachsen-Anhalt Q „Sachsen-Anhalt 2030 – Gemeinsam Zukunft gestalten“ am 9. Oktober

2012 in Magdeburg. Q Vortrag im Rahmen des Projektes EkoRus „Integration ökologischer

Belange in die Territorialplanung Russlands” am 19. Oktober 2012 in St. Petersburg.

Q Vortrag im Rahmen des Projektes ODECTA (Ordenamiento Territorial y Desarrollo Sostenible en Centroamérica) anlässlich des Zentralamerika-nischen Forums für Raumentwicklung 2012 am 29. Oktober 2012 in San Salvador.

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22

Kurzdarstellung

A

Dr. Martina Hülz (seit 1. Februar 2012 in der Geschäftsstelle)Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.)

Q Der sächsisch-tschechische Grenzraum. Vortrag im Rahmen des Work-shops Grenzraumfragen in Deutschland und Europa anlässlich des Besuchs von Prof. Dr. Kenji Yamamoto, Kyushu University, Japan, am 14.03.2012 in Hannover.

Q Platz da?! Raum für Ideen – Ideen für den Raum. DVAG. Moderation im Rahmen eines internen Workshops zum Zukunftsbild der Region Hanno-ver. Möglichkeiten zur Beteiligung des Deutschen Verbandes angewandter Geographen (DVAG), Regionalforum Niedersachsen, am 08.05.2012 in Hannover.

Dr. Andreas KleePublikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.)

Q Weiland, U; Klee, A.; Knieling, J.; Scholich, D. (2012): Mentoring in der Raum- und Umweltplanung – eine Zwischenbilanz des Mentoring-Programms von ARL und FRU. In: Raumforschung und Raumordnung 70, 1, 65-72.

Q Regelmäßige Editorials für die Zeitschrift „Raumforschung und Raumord-nung“

Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.) Q Im Schatten der touristischen Entwicklung: alttouristische Gemeinden.

Vortrag bei der Arbeitsgruppe „Tourismus und Regionalentwicklung in Bay-ern“ der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern in München am 22. Juli 2011.

Q Spatial Development in Metropolitan Regions. Internationale Sommer-schule der ARL 2011 in Zürich. Moderation einer Session am 30. August 2011.

Q Sommerschule 2011 der Dresden Leibniz Graduate School in Dresden, Moderation von Workshops zum Thema „Writing a convincing abstract“ sowie von Vorträgen der Doktoranden am 13./14. September 2011.

Q Das Forschungsfeld „Ländliche Räume“ in der ARL. Vortrag bei der Mit-gliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der ARL in Cham am 14. Oktober 2011.

Q Spatial Planning in Germany – An Introduction. Vortrag und Kurs im Rah-men der Dresden Leibniz Graduate School in Dresden, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, am 24. April 2012.

Q Moderation des Panels „Nachhaltige Stadtregionen – mehr Risiko, weniger Qualität?“ im Rahmen der IÖR-Jahrestagung „Ökologische Raumentwicklung – eine Positionsbestimmung“ in Dresden am 9. Mai 2012.

Q Multiculturalism in Spatial Development. Internationale Sommerschule der ARL 2012 in Bratislava. Moderation von zwei Sessions am 3./4. Sep-tember 2012.

Q Sommerschule 2012 der Dresden Leibniz Graduate School in Dresden, Moderation von Workshops zum Thema „Writing a convincing abstract“ sowie von Vorträgen der Doktoranden am 17./18. September 2012.

Q Scientific Publishing. Podiumsdiskussion beim 5R-Doktorandentag in Dresden am 16. Oktober 2012.

Page 35: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

23

Kurzdarstellung

A

Q Im Schatten der touristischen Entwicklung – Das Fallbeispiel Bayerisch Eisenstein. Vortrag bei der Arbeitsgruppe „Tourismus und Regionalent-wicklung in Bayern“ der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern in Lenggries am 26. Oktober 2011.

Q Das Konzept der Zentralen Orte in Deutschland. Vortrag bei der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern am 23. November 2012 in München.

Q In der Niedergangsphase der touristischen Entwicklung – Das Fallbei-spiel Bayerisch Eisenstein. Vortrag bei der Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern in Garmisch-Partenkirchen am 29. November 2012.

Sonstiges Q Vorlesung „Räumliche Planung“. Lehrauftrag im Masterstudiengang Geo-

graphie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Q Seminar „Aktuelle Fragen der Raumforschung und Regionalentwicklung“.

Lehrauftrag im Masterstudiengang Geographie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Q Mitglied des Vorstands des Förderkreises für Raum- und Umweltforschung e.V.

Dr. Mareike Köller (bis 30. September 2011 in der Geschäftsstelle)Publikationen (Fachzeitschriten, -bücher etc.)

Q Köller, M. (2011): Different Modes of Foreign Direct Investment in Ire-land. In: Welfens, P.J.J./ Ryan, C. (Hrsg.): Financial Market Integration and Growth. Heidelberg, S. 295-312.

Q Henger, R.; Köller, M. (2011): Fiskalische kommunale Anreize zur Aus-weisung neuer Wohngebiete im regionalen Vergleich. In: Bizer, K. et al. (Hrsg.): Raumordnungsinstrumente zur Flächenverbrauchsreduktion. Baden-Baden, S. 243-274.

Q ARL (2011): Postfossile Mobilität und Raumentwicklung, Positionspapier aus der ARL Nr. 89, Mitautorin.

Q Köller, M. (2012): Übersicht der Fallstudienregionen und ihre allgemeine Position im Standortwettbewerb. In: Rosenfeld, M./ Kauffmann, A. (Hrsg.): Neuer Standortwettbewerb von Regionen. Forschungs- und Sitzungsbe-richt der ARL Nr. 238

Q Fürst, D.; Köller, M. (2012) (Hrsg.): Kommunale Finanznot – Auswirkungen und Lösungsansätze. Frankfurt am Main.

Q Köller, M. (2012): Fläche sparen – Fiskalische Wirkungen neuer Wohnbau-gebiete auf Kommunen. In: Fürst, Köller (Hrsg.), S. 155-174.

Vorträge Q Flächensparen. Kosten-Nutzen-Struktur von Siedlungsentwicklungsmo-

dellen. Vorlesung am 4. Juli 2011 im Rahmen der Ringvorlesung des KompZ, Leibniz-Universität Hannover.

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24

Kurzdarstellung

A

Dipl.-Ing. Peter Müller Publikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.)

Q Birkmann, J.; Schanze, J.; Müller, P.; Stock, M. (Hrsg.) (2012): Anpassung an den Klimawandel durch räumliche Planung – Grundlagen, Strategien, Instrumente. = E-Paper der ARL 13. Hannover.

Q Galler, C.; Müller, P.; Prinzensing, G.; Trautmann, K. (2011): Mehr Raum für Wasser! In: Leibniz-Gemeinschaft (Hrsg.): Wasser: Achtung! Klimawandel – Sekundäreffekte auf das Wasser. = Zwischenruf der Leibniz-Gemeinschaft Heft 1/2011, 20-24.

Q Müller, P. (2012): Nationalparks, Biosphärenreservate, Naturparks und Co. – Ein Wegweiser durch das Begriffsdickicht. In: VDSG – Verband Deutscher Schulgeographen e.V.; ARL – Akademie für Raumforschung und Landes-planung (Hrsg.): Naturlandschaften. Eine Handreichung – nicht nur – für den Geographie-Unterricht. Bretten. = Schriften des Verbandes Deutscher Schulgeographen e.V. 10, 18-27.

Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.) Q Vortrag „Klimawandel und Raumplanung – Projekte und Informationsan-

gebote der Akademie für Raumforschung und Landesplanung“ auf der Regionalplanertagung Baden-Württemberg 2011 „Klimawandel und Aus-bau erneuerbarer Energien: Herausforderungen für die Regionalplanung“ am 14. und 15. April 2011 in Bad Boll.

Q Vortrag „Über Grenzen denken – Grenzüberschreitende Fragen der Raumentwicklung D-CH“ im Rahmen des Workshops „Grenzraumfragen in Deutschland und Europa“ anlässlich des Besuchs von Prof. Dr. Kenji Yamamoto, Kyushu University, Japan am 14. März 2012 in Hannover.

Q Moderation der Arbeitsgruppe „Klimawandel, Energiewende und Ökosys-temdienstleistungen“ im Rahmen der Jahrestagung „Raumentwicklung 3.0 – Gemeinsam die Zukunft der räumlichen Planung gestalten“ des Jungen Forums der ARL vom 6. bis 8. Juni 2012 in Hannover.

Q Vortrag „Landschaftskulturelle Bestände und Forschung der ARL“ auf dem Workshop „Hannover als Standort gartenhistorischer Forschung und gar-tenkünstlerischer, gartenkultureller bzw. landschaftskultureller Bestände“ am 13. Juli 2012 in Hannover.

Sonstiges Q Lehrauftrag „Raum- und Umweltpolitik/ Planungskommunikation“ am

Institut für Freiraumentwicklung der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover.

Page 37: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

25

Kurzdarstellung

A

Dipl.-Geogr. Lena Neubert (ab 1. Januar 2012 in der Geschäftsstelle)Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc. )

Q Integration von Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in die ländliche Regionalentwicklung. Vortrag im Rahmen des 2. Deutsch-Französischen Doktorandenkolloquiums „Développement territorial et acceptation sociale – Raumentwicklung und Sozialverträglichkeit“, 29.–31. März 2012 in Lyon.

Q Ländliche Entwicklung und Klimawandel – Inhalte, Prozesse und Akteure. Vortrag im Rahmen des Nachwuchsworkshops des DGfG-AK Ländlicher Raum „Multiple Transformationen in ländlichen Räumen – Determinanten, Akteure, Folgen“ am 5./6. Juni 2012 in Braunschweig.

Sara Reimann M. Sc.Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.)

Q Raumwissenschaftliches Publizieren im digitalen Zeitalter. Konzeption und Moderation des Workshops beim Forum Stadtforschung im September 2012 in Weimar.

Q Lebensqualität als Konzept in der Bauleitplanung. Konzeption und Mo-deration des Workshops beim Forum Stadtforschung im September 2012 in Weimar.

Q Virtuelle Räume oder Die Bedeutung des realen Ortes in Zeiten von virtu-ellen Prozessen. Leitung der Arbeitsgruppe im Rahmen der Jahrestagung des Jungen Forums der ARL vom 6.–8. Juni 2012 in Hannover.

Sonstiges Q Public Participation in German „local land-use planning”. Vortrag beim

Deutsch-chinesischen Studierendenworkshop an der Bauhaus-Universität Weimar, Juni 2012.

Q Wie ist ein gelungener internationaler, wissenschaftlicher Vergleich auf-gebaut? Vortrag für ein Studierendenseminar an der Bauhaus-Universität Weimar, Juni 2012.

Q COMMIN: Promoting Spatial Development by Creating COMmon MINd-scapes – Introducing the role of COMMIN Ambassadors in a European Network. Konzeption und Moderation des Workshops im Rahmen des ARL-Projekts COMMIN-Andock im Oktober 2011 in Berlin.

Q Öffentlichkeitsbeteiligung in der Bauleitplanung. Seminarleitung und Vortrag im Rahmen der Werkstatt Bürgerbeteiligung des Bürgerbüros Stadtentwicklung Hannover, November 2011.

Q Arbeitskreis Klimawandel der ARL. Moderation des Evaluationsworkshops in Köln, Mai 2011.

Page 38: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

26

Kurzdarstellung

A

Dipl.-Geogr. Anne Ritzinger (seit 1. Juli 2012 in der Geschäftsstelle)Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.)

Q Searching for the village of tomorrow – scenarios on the functionality of Bavarian villages in 2020. Vortrag am 29.08.2012, 32. International Geo-graphical Congress, Commission 07 Sustainability of rural systems, Köln.

Q Demographischer Wandel in Niedersachsen. Vortrag am 27.09.2012, 14. Niedersächsischer Schulgeographentag „Niedersachsen im Wandel: Potenziale im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie“, Hil-desheim.

Q Anforderungen an eine zukunftsfähige dörfliche Entwicklung. Vortrag am 29.11.2012, Expertenworkshop „Dörfer der Zukunft – Das Feuer entfachen. Erfahrungsaustausch, Vernetzung, Verstetigung“, Hanns-Seidel-Stiftung, Akademie für Politik und Zeitgeschehen, Berlin.

Prof. Dr.-Ing. Dietmar ScholichPublikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.) (Auswahl)

Q Fürst, D.; Scholich, D. et al. (2011): Strategische Regionalplanung. Positi-onspapier Nr. 84 aus der ARL. Hannover.

Q Domhardt, H.-J.; Scholich, D. et al. (2011): Raumordnerische Verträge – zielorientiert und aufgabengerecht einsetzen. Positionspapier Nr. 85 aus der ARL. Hannover.

Q Knappe Ressourcen konzentrieren. In: Wirtschaft Elbe Weser, Heft 12/2011. Stade.

Q Stillstand ausgeschlossen! Die Akademie für Raumforschung und Lan-desplanung: 66 Jahre nach ihrer Gründung eine moderne Institution mit breitem Leistungsspektrum. In: STANDORT – Zeitschrift für Angewandte Geographie 3/2012.

Q Strategische Regionalplanung in der Schweiz: Region Graubünden. In: Vallée, D. (Hrsg.) (2012): Strategische Regionalplanung. Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL 237. Hannover.

Q Modell einer Strategischen Regionalplanung in Deutschland (gemeinsam mit Brandt, T. et al.). In: Vallée, D. (Hrsg.) (2012): Strategische Regionalpla-nung. Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL 237. Hannover.

Q Nutzungen im Untergrund vorsorgend steuern – für eine Raumordnung des Untergrundes (gemeinsam mit Bödecker, St. et al.) (2012). Positionspapier aus der ARL Nr. 91. Hannover.

Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.) (Auswahl) Q Raumplanung in Deutschland – Stand und Aufgaben aus einer sich

verändernden Sicht. Vortrag beim Treffen des Landesverbandes Deut-scher Schulgeographen „Geopolitik aktuell – Perspektivenwechsel“ vom 25.–26.02.2011 in Zerbst.

Q Flächenmanagement. Vortrag bei der Versammlung des Kompetenzzent-rums für Raumforschung und Regionalentwicklung in der Region Hannover am 06.04.2011 in Hannover.

Q Hinterlandverkehre und Logistikwirtschaft. Vortrag am 07.04.2011 in Büsum. Q Implementierung von Ergebnissen der Klimafolgenforschung in die

räumliche Planung. Vortrag beim Statusseminar zum Forschungsprojekt Klimafolgenforschung in Niedersachsen am 10.05.2011 in Göttingen.

Page 39: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

27

Kurzdarstellung

A

Q Raumplanung und Logistik. Vortrag beim Internationalen Planertreffen am 09.06.2011 in Basel.

Q Räumliche Steuerung von großflächigen Logistikstandorten und Logistik-infrastrukturen. Welchen Beitrag können Landes- und Regionalplanung leisten? Moderation des Workshops am 29.09.2011 in Hannover.

Q Prozesse und Instrumente der Raumplanung zur Anpassung an den Kli-mawandel. Vortrag im Rahmen des Forschungsverbundes Klimafolgen-forschung in Niedersachsen am 06.10.2011 in Hannover.

Q Herausforderungen und Aufgaben für die Raumplanung – auch mit Blick auf grenzüberschreitende Regionalentwicklung. Vortrag bei der Sächsi-schen Regionalplanertagung am 03.11.2011 in Höckendorf.

Q Geschichte der Raumforschung am Beispiel der ARL. Vortrag im Rahmen des Seminars „Geschichte der Raumforschung und Raumplanung“ an der Leibniz Universität Hannover am 26.01.2012 in Hannover.

Q Gedanken zum Stand und zu den Perspektiven der Raumplanung. Vortrag am 06.06.2012 in Hannover.

Q Was ist unsere Fläche wert? Teilnahme an der Podiumsdiskussion zu ethischen Fragen der Raumentwicklung, gesellschaftlichem Konsens und den Notwendigkeiten zukünftiger Entwicklungsstrategien als Abschluss der Ringvorlesung „Nachhaltiges Flächenmanagement – Flächensparen, aber wie?“ des Kompetenzzentrums für Raumforschung und Regionalent-wicklung in der Region Hannover am 09.07.2012 an der Leibniz Universität Hannover.

Q Klimaanpassung in der räumlichen Planung. Vortrag beim Forum „Klima-schutz in Niedersachsen“ der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz am 18.10.2012 in Hannover.

Q Metropolen und Provinz – nimmt das Gefälle zu? Vortrag im Rahmen der Reihe „In welchen Städten wollen wir leben?“ des Deutschen Bühnenver-eins am 04.11.2012 in Wilhelmshaven.

Q Zur Zukunft der Raumplanung. Vortrag bei der Festveranstaltung „20 Jahre Regionale Planungsverbände in Sachsen“ am 13.11.2012 in Zwickau.

Sonstiges (Auswahl) Q Honorarprofessur am Fachgebiet Raumplanung an der Technischen Uni-

versität Bratislava Q Mitglied im Vorstand des Kompetenzzentrums für Raumforschung und

Regionalentwicklung in der Region Hannover e. V. Q Mitglied des Kuratoriums Klimaschutzregion Hannover Q Mitglied des Internationalen Planertreffens Q Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Bremen/Hamburg/Nie-

dersachsen/Schleswig-Holstein der ARL Q Mitglied der Arbeitsgruppe „Steuerung von Nutzungen im Untergrund“

der LAG Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein der ARL Q Mitglied des Arbeitskreises „Strategische Regionalplanung“ der ARL Q Mitglied des Informations- und Initiativkreises „Regionalplanung“ der ARL Q Mitglied des Arbeitskreises “Politikberatung” der Leibniz-Gemeinschaft Q Mitglied des Arbeitskreises “Nachhaltige Entwicklung” der Leibniz-

Gemeinschaft Q Mitglied des Vorstandes des Förderkreises für Raum- und Umweltfor-

schung e. V.

Page 40: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

28

Kurzdarstellung

A

Q Mitglied im Steering Committee des Leibniz-Centre for Sustainability Impact Assessment

Q Sprecher des Projekts „Implementierung von Ergebnissen aus KLIFF in der räumlichen Planung in Niedersachsen (IMPLAN)“ im Forschungsverbund „Klimafolgenforschung – Szenarien für die Klimaanpassung“

Q Mitglied der Arbeitsgruppe des Projekts „Implementierung von Ergeb-nissen aus KLIFF in der räumlichen Planung in Niedersachsen (IMPLAN)“

Q Mitglied der Lenkungsgruppe des Forschungsverbundes „Klimafolgenfor-schung – Szenarien für die Klimaanpassung“ in Niedersachsen

Q Mitglied der Forschungsinitiative Transdisciplinary Rural Development Studies (TRUST) der Leibniz Universität Hannover

Q Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersach-sens (WIG) e.V., Hannover

Q Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift „Neues Archiv für Niedersachsen“ der WIG

Q Member of the Supervisory Board of the Centre of Excellence (PERSEUS), TU Bratislava

Q Member of the International Editorial Board of ALFA SPECTRA STU: Plan-ning Studies – International Scientific and Professional Journal, Bratislava

Q Member of the Editorial Board of EUROGRAD-magazine, EUROGRAD Institute, St. Petersburg

Q Jurymitglied des Walter-Christaller-Preises des Deutschen Verbandes für Angewandte Geographie

Dr. Andreas StefanskyPublikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.)

Q Interkommunale Zusammenarbeit im Gewährleistungsstaat. Vergleichen-de Analyse in Deutschland, Österreich und Schweiz (2011) Dortmund. Zugleich Dissertation.

Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.) Q Anlässe und Ausprägungen der Verwaltungs- und Gebietsreformen.

Vortrag auf der Herbstsitzung am 01.06.2011 der LAG Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen in Dresden.

Q Zwischen Brache und Nutzungsstress? – Landnutzung und Landnutzungs-wandel in ländlichen Räumen. Vortrag beim Forum Stadt- und Regional-planung in der Region Hannover am 09.12.2012.

Sonstiges Q Forschungspreis der Fakultät Raumplanung 2011 zusammen mit Prof. Dr.

Stefan Greiving (Projektleitung), Prof. Dr. Dietwald Gruehn (Projektleitung), Dr. Mark Fleischhauer, Dr. Christian Lindner, Dr.-Ing. Sven Rannow, Dr. habil. Burghard Meyer, Dr. Andrea Rüdiger.

Page 41: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

29

Kurzdarstellung

A

Dr. Gerd Tönnies (bis 30. Juni 2012 in der Geschäftsstelle)Publikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.)

Q Konze, H.; Scholich, D.; Tönnies, G. (2012): Schweiz: Regionen Bern, Zürich und Graubünden. In: Vallée, D. (Hrsg.): Strategische Regionalplanung. Hannover, 96-120. = Forschungs- und Sitzungsberichte, Nr. 237.

Q Vallée, D.; Brandt, T.; Fürst, D.; Konze, H.; Priebs, A.; Schmidt, P.; Scholich, D.; Tönnies, G.: (2012): Modell einer Strategischen Regionalplanung in Deutschland. In: Vallée, D. (Hrsg.): Strategische Regionalplanung. Han-nover, 170-190. = Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL Nr. 237.

Fachtagungen (Vorträge, Moderationen etc.) Q Demographische Entwicklungen in städtischen und ländlichen Räumen

Norddeutschlands. Vortrag und Diskussion. 2. Norddeutscher Schulgeo-graphentag „StadtZukünfte – Städtischer Wandel im 21. Jahrhundert“ am 16./17. September 2011 in Hamburg.

Dipl.-Geogr. Timm Wiegand Publikationen (Fachzeitschriften, -bücher etc.)

Q BalticClimate Toolkit (2011): Baltic Challenges and Chances for local and regional Development generated by Climate Change. Section: Policy makers. http://www.toolkit.balticclimate.org

Q Ebert, S.; Ehm, D.; Wiegand, T. S. (2011): Pathfinding through Climate Change. Policy makers can learn more about how to put into action miti-gation and adaptation policies – visit the new BalticClimate Toolkit! In: The Parliament Magazine`s Regional Review. Europe`s Cities and Regions (23), 26.

Q Wiegand, T. S. (2011): Projekt BalticClimate stellt seine Zwischenergebnisse vor. 5. SteeringTEAM-Treffen in Vilnius/Litauen. In: Nachrichten der ARL (43) 3, 16-18. Hannover.

Fachtagungen (Vorträge, Moderation etc.) Q Poster-Präsentation „Synergien und Konflikte zwischen Klimaschutz und

Klimaanpassung in der Regionalplanung – am Beispiel der Region Hanno-ver“ auf dem KLIFF(Klimafolgenforschung in Niedersachsen)-Statusseminar am 11. Mai 2011 in Göttingen.

Q Fachtagung „Klimawandel – Was tun wir in Mecklenburg-Vorpommern“ am 22. Juni 2011 in Schwerin. Vortrag über ausgewählte Fallstudien des Baltic Sea Region Projekts „BalticClimate – Herausforderungen und Chan-cen für die lokale und regionale Entwicklung durch den Klimawandel im Ostseeraum“.

Q Mitarbeit und Vorbereitung, Gesamtkoordination sowie Durchführung des 5. SteeringTEAM-Treffens des Baltic Sea Region Projekts „BalticClimate“ vom 5.-9. Juni 2011 in Vilnius/Litauen.

Q Mitarbeit und Vorbereitung, Gesamtkoordination sowie Durchführung der Abschluss-Konferenz „Pathfinding through Climate Change“ des Baltic Sea Region Projekts „BalticClimate“ vom 8.-9. November 2011 in Riga/Lettland.

Q Gesamtkoordination der Tagung Junges Forum der ARL 2012 vom 6.-8. Juni 2012 in Hannover sowie Leitung und Moderation der Arbeitsgruppe „Ökologie, Energie und Ökosystemdienstleistungen“.

Page 42: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

30

Kurzdarstellung

A

Sonstiges Q Geschäftsführer der ARL-Arbeitsgruppe „Räumliche Implikationen der

Wissensgesellschaft in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg Vorpom-mern“ der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern.

Q Studienprojekt „Demographische Entwicklungen in ländlichen Räumen – Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten“. Lehrauftrag am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover.

Page 43: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

31

Serviceleistungen der ARL

B

BForschungs- und Serviceleistungen der ARL

Page 44: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

32

Serviceleistungen der ARL

B

1Verbundforschung

Die ARL nimmt für die raumwissenschaftliche Forschung und Praxis überregional wichtige Forschungs- und Serviceaufgaben wahr, die so

weder von Forschungseinrichtungen innerhalb und außerhalb der Hochschu-len noch von Ressortforschungseinrichtungen des Bundes und von Ländern wahrgenommen werden oder auch wahrgenommen werden können. Im Rahmen der Netzwerkstruktur der ARL wird raumwissenschaftliches Wissen neu organisiert und generiert sowie in intensiven diskursiven Prozessen un-mittelbar in die Praxis transferiert.

Die Forschungs- und Serviceaufgaben der ARL sind vielfältig. Sie lassen sich folgenden Bausteinen zuordnen: Verbundforschung zielt im Kern auf disziplinübergreifende, Wissenschaft und Praxis zusammenführende Arbeits-gremien ab, auch in grenzüberschreitenden und internationalen Bezügen (Teil 1). Die Landesarbeitsgemeinschaften bilden hierbei spezifische regional ausgerichtete Netzwerke (Teil 2). Wissenstransfer findet neben der Tätigkeit in den Arbeitsgremien vorrangig in Form von Veranstaltungen, wissenschaftli-chen und sonstigen Publikationen sowie durch die Website der ARL statt (Teil 3). Wichtige Instrumente der Beratung sind Positionspapiere, Stellungnah-men und Gespräche zu aktuellen raumpolitischen Fragestellungen (Teil 4).

Insbesondere für die Arbeitsgremien gilt, dass aus Kapazitätsgründen neue Vorhaben in der Regel erst dann in Angriff genommen werden können, so-bald andere Initiativen abgeschlossen sind. Bei den in den Teilen B und C in kompakter Form vorgestellten Vorhaben handelt es sich um Aktivitäten, die im Berichtszeitraum abgeschlossen wurden, liefen oder neu gestartet wurden. Die Vorhaben basieren mehrheitlich auf dem Arbeitsprogramm 2011/2012. Aufgrund besonderer Aktualität und Dringlichkeit wurden Initiativen ver-schiedentlich aber auch kurzfristig begonnen.

Die Tätigkeit der ARL vollzieht sich vorrangig in disziplinübergreifenden, transdisziplinären Arbeitsgremien. Die Arbeitsgremien haben die Auf-

gabe, qualifizierte nutzerbezogene Forschung zu leisten. Sie sollen darüber hinaus durch wissenschaftliche Beratung Dienstleistungen für Politik und Verwaltung sowie Beiträge für die wissenschaftliche Ausbildung erbringen. Beide Aufgaben sind eng miteinander verknüpft, denn wissenschaftliche Politikberatung muss auf qualifizierter und fundierter Forschungstätigkeit basieren.

Die Ergebnisse der Arbeitsgremien werden grundsätzlich erst nach po-sitiver Evaluierung in den ARL-Schriftenreihen veröffentlicht. In einzelnen Fällen ist die Publikation außerhalb der ARL möglich, in einem Verlag oder einer Partnereinrichtung. Ist keine Veröffentlichung vorgesehen, findet der Ergebnistransfer auf andere Weise statt, beispielsweise im Rahmen von Ver-anstaltungen. Die Forschungsaktivitäten werden in diesem Tätigkeitsbericht nach Forschungsschwerpunkten gegliedert dargestellt.

Im Sinne ihres wissenschaftlichen Profils bündelt die ARL ihre Forschungs-aktivitäten in themenübergreifenden, durch vielfältige Querbeziehungen miteinander verbundenen Forschungsfeldern, die geeignet sind, die Dimen-sionen nachhaltiger Entwicklung (sozial-kulturell, ökonomisch, ökologisch) miteinander zu verknüpfen. Sie sind entsprechend auf die Verankerung des Integrationsgedankens nachhaltiger Entwicklung in Planung und Politik aus-gerichtet. In der Forschung der ARL werden daher folgende Forschungsfelder zusammengeführt:

■■ Bevölkerung, Sozialstruktur, Siedlungsstruktur■■ Wirtschaft, Technik, Infrastruktur

Page 45: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

33

Serviceleistungen der ARL

B

■■ Natürliche Ressourcen, Umwelt, Ökologie■■ Räumliche Planung, raumbezogene PolitikSie werden entlang von Querschnittsthemen wie Demografischer Wandel,

Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, Energiewende, Mobilität, Landnutzung oder Landschaftsentwicklung integrativ bearbeitet.

Zu diesem Forschungsfeld gehören im Berichtszeitraum folgende Vorha-ben:

■■ Multilokale Lebensführung und räumliche Entwicklungen■■ Gesundheit als Herausforderung für die Entwicklung von Stadtregionen■■ Räumliche Auswirkungen der internationalen Migration■■ Reurbanisierung■■ Ausstattungsprofile Zentraler Orte unter veränderten Rahmenbedingun-

gen■■ Internationalisierung der Gesellschaft und die Auswirkungen auf die

Raumentwicklung■■ Chancen und Bedingungen der Kooperation im Rahmen der Metropol-

region Mitteldeutschland ■■ Global Suburbanism

1.1Forschungsfeld „Bevölkerung, Sozialstruktur, Siedlungsstruktur“

1.1.1Grundlegende ThemenArbeitskreis Multilokale Lebensführung

und räumliche Entwicklungen Leiter: Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Dortmund/ Hannover

Geschäftsführerin: Dipl.-Ing. Andrea Dittrich-Wesbuer, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Geogr. Anne Ritzinger ([email protected])

Sitzungen: 2, in Hannover

Mitglieder: Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Dortmund/Hannover; Dipl.-Ing. Andrea Dittrich-Wesbuer, Dortmund; Dr. Cédric Duchêne-Lacroix, Basel; Dr. Tatjana Fischer, Wien; Dr. Nicola Hilti, Zürich; Dr. Manfred Perlik, Bozen; Dr. Knut Petzold, Siegen; PD Dr. Joachim Scheiner, Dortmund; Dr. Gabriele Sturm, Bonn; Prof. Dr. Christine Weiske, Chemnitz

Multilokale Lebensformen stellen eine eigenständige soziale Praxis in der Kombination von Wohnen (Sesshaftigkeit) und Mobilität (Migration) dar.

Multilokale Arrangements beziehen mehrere, z. T. weit voneinander entfernte Wohnstandorte in den Lebensalltag von Menschen bzw. sozialen Gruppen ein und erweitern so deren Möglichkeits- bzw. Handlungsraum. Solche mul-tilokalen Lebensstile hat es in den meisten Gesellschaften und zu fast allen historischen Zeiten gegeben. Aktuelle Beweggründe für multilokales Leben sind beispielsweise bessere Erwerbs- oder Bildungschancen z. B. durch die wachsende Erwerbstätigkeit von Frauen oder hohe Mobilitätsanforderungen der Arbeitswelt. Motive können jedoch auch persönliche Beziehungen,

Immer mehr Menschen leben multi-lokal. Sie gestalten ihren Alltag an mehreren, oft weit voneinander ent-fernten Orten. Daraus ergeben sich neue Raumnutzungsansprüche und wachsende raumzeitliche Koordina-tionsbedarfe.

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Freizeitwohnsitze oder die emotionale Bindung zu (Kultur-) Landschaften sein. Durch multilokale Lebensführung werden die Anforderungen an die Gestaltung des Alltagslebens komplexer und es wachsen die raumzeitlichen Koordinations- und Synchronisationsbedarfe. Zugleich nimmt der Zeitanteil des Lebens in den Transitionsräumen zwischen den Wohnstandorten zu und prägt die Lebensgestaltung.

Die zurzeit praktizierten Formen multilokalen Lebens lassen Rückschlüsse auf den gesellschaftlichen Wandel, veränderte Raumnutzungsansprüche und damit auf neue Muster der gesellschaftlichen „Raumproduktion“ zu. Aus raumplanerischer und raumentwicklungspolitischer Sicht werden die Folgen multilokaler Haushaltsführung eher kritisch beurteilt; sie führt zu wachsendem Verkehrsaufwand und zur Erosion des Humanpotenzials in den Fortzugsge-bieten qualifizierter Arbeitskräfte. In positiver Hinsicht ist demgegenüber ein zumindest partieller Einkommenstransfer aus den strukturstarken Arbeitsor-ten in die strukturschwächeren Herkunfts- bzw. Wohnorte festzustellen. Im Zusammenhang mit Tendenzen der Reurbanisierung, wachsenden Anteilen der Ein- und Zweipersonenhaushalte und der Zunahme urban orientierter alleinerziehender Erwachsener können Multilokalisierungstendenzen die in innerstädtischen Gebieten vielfach bestehenden Probleme wie die Verknap-pung von Wohnraum oder steigende Miet- und Immobilienpreise zusätzlich verschärfen.

Diese Thematik wird von einem Arbeitskreis der ARL untersucht. Die Mitglieder des Arbeitskreises wurden durch einen Call for Membership gewonnen und de-cken ein breites fachliches Spektrum ab. Sie haben sich ein umfassendes Arbeitsprogramm gegeben.

© Anne Ritzinger

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Verschiedene Rahmentrends wie die Zunahme der sozialen Ungleichheit, der demografische Wandel, die Entwicklung der Gesundheits- und Sozi-

alwirtschaft und nicht zuletzt der Klimawandel führen in ihren wechselseitigen Zusammenhängen dazu, dass das Thema „Gesundheit der Bevölkerung“ an Brisanz gewinnt. Ein wichtiger problembezogener Forschungsaspekt hängt mit der zunehmenden sozialen Ungleichheit (Polarisierung) der Gesellschaft zusammen, denn sozioökonomische Ungleichheit wirkt sich nicht nur auf das Bildungs- und Wohlstandsniveau, sondern zugleich auf die Gesundheit aus. Mit der wachsenden Konzentration von Armutsbevölkerung in sozial und ökonomisch benachteiligten Stadtquartieren nimmt auch die gesundheitliche Benachteiligung zu.

Von den Teilprozessen des demografischen Wandels spielen die steigen-de Lebenserwartung und die strukturellen Veränderungen im Altersaufbau eine große Rolle. Der Anteil älterer Menschen nimmt kontinuierlich zu. Die Alterung wird insbesondere mit einer starken Zunahme der Hochbetagten (über 80-Jährige) einhergehen. Dies führt zu einer stark wachsenden Zahl hochbetagter, dauerhaft hilfebedürftiger, häufig multimorbider Menschen. Gesundheitsversorgung und -vorsorge werden für Gesellschaft und Wirt-schaft, aber auch für die Raumplanung zu zentralen Herausforderungen im Rahmen der Daseinsvorsorge.

Die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit zwischen unterschiedli-chen sozialen Schichten und Gruppen ist eine typische Querschnittsaufgabe, wie sie – allerdings mit noch breiterem Koordinationsanspruch – auch die Raumplanung mit ihrem alle raumrelevanten fachlichen Belange/Fachpo-litiken übergreifenden, auf ressortübergreifende Koordination gerichteten Ansatz zu leisten hat. Im Mittelpunkt beider Politikbereiche stehen ganzheit-liche, interdisziplinäre und integrierte Konzepte und Handlungsstrategien. Nach Einbindung verschiedener anderer Fachpolitiken (z. B. Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Jugendpolitik) sollte sich die integrierte Stadt- und Regi-onalentwicklungspolitik nun verstärkt der Gesundheitspolitik zuwenden und eine wirksame Verknüpfung mit ihr suchen. In einer stärkeren, auch inter- und intradisziplinären Vernetzung der verschiedenen Programme liegen hohe Synergiepotenziale. Die ARL hat zu dieser Thematik einen Workshop mit Expertinnen und Experten durchgeführt. Derzeit erarbeitet eine Kerngruppe unter der Leitung von Prof. Baumgart (Dortmund) einen Call for Membership.

Arbeitskreis Gesundheit als Herausforderung für die Entwicklung von StadtregionenLeiterin: Prof. Dr.-Ing. Sabine Baumgart, Dortmund

Geschäftsführer: N.N.

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Geogr. Anne Ritzinger ([email protected])

Mitglieder: N.N.

Mit der steigenden Bevölkerungskon-zentration in sozial und ökonomisch benachteiligten Stadtquartieren wächst auch die gesundheitliche Benachteiligung. Hier sind integrierte Ansätze von Planungs- und Gesund-heitspolitik gefragt.

© Anne Ritzinger

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Internationale Wanderungen üben seit langem einen erheblichen Einfluss auf die Raum- und Siedlungsentwicklung in Deutschland und Europa aus.

Sie werden zu einer wachsenden Heterogenität der Gesellschaft und zu wachsenden Anforderungen an die soziale Integration führen. In erster Linie werden hiervon die Kernzonen der großen Metropolregionen, aber auch andere großstädtische Agglomerationsräume betroffen sein.

Die Integrationsfrage wird als „soziale Frage schlechthin“ eingestuft. Der Thematik kommt vor allem in ihrer Verzahnung mit anderen gesellschaftlichen Entwicklungen besondere Bedeutung zu (z. B. Integrationsmechanismen, Verhältnis zwischen Zugewanderten und anderen sozialen Gruppen in der Gesellschaft, spezifische Anforderungen an Wohnstandorte und Lebensräu-me). Bei der Bearbeitung wird von verschiedenen Fachaspekten ausgegangen, die zentrale Bedeutung für den Erfolg oder das Scheitern von Integrationspro-zessen besitzen: Bildung, Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, öffentlicher Raum und soziale Infrastruktur.

Darüber hinaus ist es erforderlich, die Untersuchungen auf verschiedenen räumlichen/raum-politischen (Hand-lungs-)Ebenen durchzuführen. Da Integration zuallererst auf (sub-)lokaler Ebene stattfindet, sind die Kommunen besonders betroffen und gefordert; gleichwohl ist je-doch die regionale Ebene einzubeziehen, auch für sie sind Konzepte und Maßnahmen zu erarbeiten. Auf der großräumigen Betrachtungsebene spielen europaweite Migrationsanalysen und Handlungsansätze eine wichtige Rolle. Hier zeigt sich, dass die künftige Zuwanderung aus den Ländern in Mittel-, Südost- und Osteuropa aller Vor-aussicht nach stark überschätzt wird, nicht zuletzt deshalb, weil diese Länder nach wie vor eher zur demografischen Implosion neigen. Demgegenüber lässt eine interkonti-nentale Betrachtung erkennen, dass sich in Zukunft eher

Arbeitskreis Räumliche Auswirkungen der internationalen MigrationLeiter: Prof. Dr. Paul Gans, Mannheim

Geschäftsführerin: Dr. Christina West, Mannheim

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Gerd Tönnies (bis 30.06.2012); Dipl.-Geogr. Anne Ritzinger (seit 01.07.2012; [email protected])

Sitzungen: 5, in Mannheim (3) und Hannover (2)

Mitglieder: Dr. Gabriela Bloem, Frankfurt am Main; Dr. Hansjörg Bucher, Bonn; Prof. Dr. Jens S. Dangschat, Wien; Prof. Dr. Andreas Farwick, Bochum; Prof. Dr. Heinz Faßmann, Wien; Prof. Dr. Paul Gans, Mannheim; Dr. Martin Geiger, Osnabrück; Dr. Norbert Gestring, Frankfurt am Main; Prof. Dr. Georg Glasze, Erlangen; Dr. Birgit Ursula Glorius, Halle (Saale); Dipl.-Ing. Heike Hanhörster, Dortmund; Dr. Martina Kocks, Bonn; Dipl.-Pol. Sybille Münch, Frankfurt am Main; Prof. Dr. Andreas Pott, Osnabrück; Dr. Ansgar Schmitz-Veltin, Stuttgart; Dipl.-Geogr. Florian Daniel Weber, Erlangen; Dr. Christina West, Mannheim

Die Integrationsfrage gilt als „soziale Frage schlechthin“. Die zunehmende Heterogenität der Gesellschaft stellt wachsende Anforderungen an sozi-ale Integration und Raum- und Sied-lungsentwicklung in Deutschland und Europa.

© Anne Ritzinger

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ein Zuwanderungsdruck aus Afrika und Asien aufbauen wird, wodurch sich völlig andere Anforderungen an die Integration ergeben.

Die Mitglieder des Arbeitskreises haben eine Reihe von Fachbeiträgen zu diesem Themenkomplex vorgelegt, die neben der Bearbeitung fachlicher Fra-gestellungen auch wichtige Anhaltspunkte für regional und lokal differenzierte migrationspolitische Handlungsstrategien geben. Im Januar 2013 werden die Forschungsergebnisse des Arbeitskreises im Rahmen einer Fachtagung präsentiert, zur Diskussion gestellt und anschließend als Forschungsbericht der ARL veröffentlicht.

1.1.2Länderbezogene ThemenArbeitsgruppe Reurbanisierung

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Baden-WürttembergLeiter: Dipl.-Ing. Axel Fricke, Stuttgart; Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop, Stuttgart

Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Philipp Zakrzewski, Stuttgart

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Sitzungen: 4, in Stuttgart (3) und Konstanz

Mitglieder: Dipl.-Volksw. Werner Brachat-Schwarz, Stuttgart; Dipl.-Ing. Axel Fricke, Stuttgart; Prof. Dr. Paul Gans, Mannheim; Dipl.-Geogr. Marco Hereth, Heilbronn; Dipl.-Ing. Roland Jerusalem, Konstanz; Prof. Dr. Johann Jessen, Stuttgart; Dr.-Ing. Holger Keppel, Rottenburg a. N.; Dipl.-Ing. Susanne Metz, Mannheim; Dipl.-Volksw. Heike Schmidt, Stuttgart; Dr. Ansgar Schmitz-Veltin, Stuttgart; Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop, Stuttgart

Die Suburbanisierung hat die Stadtentwicklung in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in starkem Maße geprägt – nun ist

die sogenannte Reurbanisierung in aller Munde. In Fachkreisen wird über das Ende der Stadtflucht und eine Renaissance der Kernstädte debattiert. In Baden-Württemberg sind, wie in anderen Bundesländern auch, in den letzten Jahren Reurbanisierungsprozesse zu beobachten. Die Ursachen, Ausprägungen und Wirkungszusammenhänge der Bevölkerungs- und Be-schäftigungszunahme in den Kernstädten, in denen dieses Phänomen zutage tritt, sind aber häufig noch ungeklärt.

Die transdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe hat im Oktober 2011 ihre Arbeit aufgenommen und nähert sich dem Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Zum einen befasst sie sich mit den Ursachen und Ausprägungen der Reurbansierungsprozesse in Baden-Württemberg. Dabei stehen vor allem statistische Untersuchungen zum Wanderungsverhalten der Bevölkerung im Vordergrund. Zum anderen sollen (inner-)städtische Ausprägungen und Wirkungen von Reurbanisierungsprozessen im Rahmen von kommunalen Fallstudien analysiert werden. Wie verteilen sich die Wanderungsgewinne in städtischen Gebieten? Mit welchen baulich-physischen, ökonomischen und sozialen Veränderungen geht dies einher? Der Arbeitsgruppe geht es dabei aber nicht nur um die Beschreibung der ablaufenden Reurbanisie-rungsprozesse, sie fragt auch nach den Möglichkeiten der raumordnerischen

Trendumkehr in der Stadtentwick-lung? Die Arbeitsgruppe analysiert Reurbanisierungsprozesse in Ba-den-Württemberg und leitet Hand-lungsempfehlungen zur Steuerung der Raumentwicklung daraus ab.

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und stadtplanerischen Gestaltung dieser Prozesse. Wo liegen die Potenziale, aber auch Grenzen der planerischen Steuerung? Welche Handlungsstrategien und Instrumente auf regionaler und kommunaler Ebene eignen sich dazu?

Die Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppe wurden im Oktober 2012 auf der Herbstsitzung der LAG Baden-Württemberg vorgestellt und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern intensiv diskutiert.

Arbeitsgruppe Ausstattungsprofile Zentraler Orte unter veränderten Rahmen- bedingungen – das Beispiel von Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Hessen/Rheinland- Pfalz/SaarlandLeiter: Dr. Gerd Rojahn, Mainz

Geschäftsführerin: Dipl.-Ing. Kirstin Weber-Leibrecht, Mainz

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller (bis 30.10.2011) Dr. Martina Hülz (seit 01.02.2012; [email protected])

Sitzungen: 2, in Mainz

Mitglieder: Dr.-Ing. Andrea Chlench, Saarbrücken; Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Domhardt, Kaiserslautern; Matthias Furkert, Trier; Dipl.-Geogr. Stefan Germer, Kaiserslautern; Dipl.-Ing. Ulrich Groß, Saarbrücken; Dipl.-Volksw. Susanne Linnenweber, Kassel; Dipl.-Ing. Dagmar Meinen, Wiesbaden; Dr. Gerd Rojahn, Mainz; Dipl.-Ing. Kirstin Weber- Leibrecht, Mainz; Prof. Dr. Rainer Winkel, Berlin

Das System der Zentralen Orte wurde in den 1930er Jahren von dem deutschen Geographen Walter Christaller entwickelt. Hier werden Orte

in verschiedene Hierarchiestufen eingeteilt, denen jeweils unterschiedliche Ausstattungsmerkmale zugeschrieben werden. Dabei übernehmen Orte höherer Hierarchiestufen (große Städte) gegenüber Orten niedriger Hierar-chiestufen (Umland) verschiedene Funktionen.

Diese Raumordnungstheorie erfährt im Zuge derzeitiger regionaler Ent-wicklungen, geprägt vom demografischen Wandel und von Migration, eine Renaissance. Auf Grundlage eines umfassenden Verständnisses der Daseinsvorsorge als Wesensinhalt des zentralörtlichen Konzepts will die Arbeitsgruppe daher einen Entwurfskatalog zentralörtlicher Einrichtungen und Indikatoren in Bezug auf Vollständigkeit überprüfen und ergänzen. Dabei ergeben sich folgende Fragen:

■■ Was sind/könnten zentralörtliche Einrichtungen oder Merkmale im LAG-Gebiet sein (Maximalkatalog)?

■■ Wie lassen sich die Einrichtungen/Indikatoren in Bezug auf ihre Zuordnung zu den Ebenen der Zentrenhierarchie bewerten?

Das Zentrale-Orte-Konzept ist nach wie vor aktuell.

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■■ Wann ist welche Einrichtung in welcher Ausprägung typisch für eine zentralörtliche Stufe?

■■ Welches Gewicht ist ihr zuzumessen? ■■ Was ist Muss-Ausstattung (Mindestausstattung), was Soll-Ausstattung

(nice-to-have)?Auf der Herbstsitzung 2012 der LAG hat die Gruppe erste Arbeitsergebnisse

präsentiert. Dabei hat sich gezeigt, dass diese Themen nicht nur in der LAG und in Deutschland, sondern auch in Nachbarländern nach wie vor relevant sind und diskutiert werden.

Quelle: www.diercke.de, 12.09.2012

Konzept der Zentralen Orte nach Christaller

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„Weniger, älter, bunter“ – so lässt sich die Entwicklung des demografischen Wandels hin zu einer schrumpfenden, alternden Gesellschaft beschreiben, in der Migranten eine zunehmende Rolle spielen. Im Jahr 2010 standen die Themen „Migration“ und „Integration“ im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Auch durch die umstrittenen Thesen von Thilo Sarrazin wurde das Thema in die öffentliche Debatte gebracht. Studien, die herausfinden, dass „jeder dritte Deutsche das Land für überfremdet hält“ (Saarbrücker Zeitung, 14.10.2010), fördern diesen Diskurs. Doch wie sieht es tatsächlich mit der Integration von Migrantinnen und Migranten aus? Welche Auswirkungen hat die Migration vor allem auch auf die Raumentwicklung?

Die Arbeitsgruppe befasst sich mit Erklärungsansätzen zur Wahrnehmung des Raumes durch Migrantinnen und Migranten und thematisiert ihre Bedürf-nisse und Anforderungen an den Raum, Potenziale der Internationalisierung der Gesellschaft für die Raumentwicklung und Handlungsstrategien zur Ein-beziehung von Migrantinnen und Migranten in die Planung (insbesondere für das LAG-Gebiet). Räumlich konzentriert sich die Arbeitsgruppe dabei auf re-gionale und lokale Fallstudien städtischer und ländlicher Landschaften in den drei Bundesländern (Landkreis Darmstadt-Dieburg, Frankfurt-Gallusviertel und Frankfurt-Riedberg sowie die ländlichen Gemeinden mit der höchsten Ausländer-quote in Rheinland-Pfalz und im Saarland).

Arbeitsgruppe Internationalisierung der Gesellschaft und die Auswirkungen auf die Raumentwicklung

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Hessen/Rheinland- Pfalz-SaarlandLeiterin: Prof. Dr. Birte Nienaber, Saarbrücken

Geschäftsführerin: Ursula Roos, Saarbrücken

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller (bis 30.10.2011) Dr. Martina Hülz (seit 01.02.2012; [email protected])

Sitzungen: 3, in Saarbrücken, Frankfurt und Mainz

Mitglieder: Dr.-Ing. Gabriela Bloem, Frankfurt a. M.; Prof. Diedrich Bruns, Kassel; PD Dr.-Ing. Jan Hilligardt, Wiesbaden; Prof. Dr. Bernhard Köppen, Landau; Prof. Dr. Dr. Olaf Kühne, Saarbrücken; Prof. Dr. Birte Nienaber, Saarbrücken; Ursula Roos, Saarbrücken

„Weniger, älter, bunter“ – so lässt sich die Entwicklung des demografischen Wandels hin zu einer schrumpfenden, alternden Gesellschaft beschreiben, in der Migranten eine zunehmende Rolle spielen.

© Ursula Roos

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Natürliche wie auch politisch motivierte Treiber sind die Gründe für einen zunehmenden Handlungsdruck bei den Kommunen und Regionen in

Europa. Auf der Seite der natürlichen Treiber führen sinkende Bevölkerungs-zahlen zu einer verstärkten räumlichen Ausdifferenzierung sowie zu einem zunehmenden Standortwettbewerb der Kommunen/Regionen. Letzterer wird durch die Globalisierung zusätzlich verstärkt. Als Folge daraus, aber auch aufgrund allgemeiner gesellschaftlicher Veränderungen lässt sich eine Ökonomisierung des politisch-administrativen Handelns feststellen, die dazu führt, dass der Staat immer mehr die Rolle eines Gewährleisters von Aufgaben des Gemeinwohls einnimmt. Auf der Seite der politisch motivierten Treiber führt die Unterstützung der Metropolregionen zu einer Verstärkung der räumlichen Ausdifferenzierung der Regionen. Zusätzlicher Handlungsdruck

Arbeitsgruppe Chancen und Bedingungen der Kooperation im Rahmen der Metropolregion Mitteldeutschland

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Sachsen/Sachsen- Anhalt/ThüringenLeiter: Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Halle (Saale)

Geschäftsführer: Dr. Albrecht Kauffmann

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Sitzungen: 1, in Halle (Saale)

Mitglieder: Dr. Delal Atmaca, Berlin; Dipl.-Geogr. Markus Egermann, Dresden; Dr. Peter Franz, Halle (Saale); Prof. Dr. Matthias Gather, Erfurt; Dr. Christoph Hornych, Schwerin; Marion Kaps, Sondershausen; Dr. Robert Knippschild, Dresden; Dr. Thilo Lang, Leipzig; Jan Opitz, Leipzig; Andreas Pyschny, Dresden; Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Halle (Saale); Prof. Dr. Günther Schönfelder, Leipzig

Metropolregionen als Motoren der Entwicklung und Bollwerk gegen ökonomischen Druck? Ein weiterer Beitrag der Akademie zur Metropo-lenforschung.

Quelle: www.region-mitteldeutschland.com/lage/

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wird erzeugt durch den Abbau der Fördermittel für die ostdeutschen Länder sowie die verfassungsrechtliche Einrichtung der Schuldenbremse.

Metropolregionen erscheinen geeignet, dem beschriebenen Druck zu be-gegnen, indem die Kräfte von Kommunen und Regionen gebündelt werden. Im Gegensatz zu Stadtregionen, die eine Kernstadt und deren suburbanes Umland umfassen, werden Metropolregionen im Kontext der deutschen Raumordnung zunehmend als großräumige Verantwortungsgemeinschaf-ten propagiert und verstanden, in die nicht nur die (ökonomisch) starken Kommunen, sondern auch schwächere – periphere – Räume einbezogen werden. Das System der Metropolregionen – insbesondere auf europäischer Ebene – scheint zu einer räumlichen Struktur zu führen, die das bestehende System von Oberzentren ergänzt bzw. überlagert. Metropolregionen gelten laut Ministerkonferenz für Raumordnung als „Motoren der gesellschaftli-chen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung“ und sollen „die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit Deutschlands und Europas erhalten und dazu beitragen, den europäischen Integrationsprozess zu beschleunigen“.

1.1.3 Weitere Vorhaben Kooperationsprojekt Global suburbanism:

governance, land, and infrastructure in the 21st centuryLeiter: Prof. Dr. Roger Keil, Toronto (Kanada)

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Ein auf sieben Jahre angelegtes internationales Projekt unter Federführung von Roger Keil, City Institute an der York Universität (Toronto, Kanada), ging

im Frühjahr 2010 an den Start. Das Projekt hat zum Ziel, die Verschiedenartig-keit des weltweit zu beobachtenden Phänomens von Suburbanisierungspro-zessen in ihren diversen geographischen Kontexten zu dokumentieren und zu bewerten. Es wird durch die kanadische „Major Collaborative Research Initiative“ finanziert und unterstützt vom kanadischen „Social Sciences and Humanities Research Council“. In diesem Projekt arbeiten mehr als 50 For-scherinnen und Forscher sowie 18 Partnerinstitutionen rund um die Welt zusammen.

Im November 2011 wurde die projekteigene Website eröffnet: http://www.yorku.ca/suburbs/. Sie hält Informationen über die Teilprojekte, Lehrveran-staltungen, Workshops und Tagungen bereit und bietet Interessierten den virtuellen Diskurs über den “Suburbanicity blog“ an.

Suburbanisierung ist ein weltweites Phänomen – jedoch mit Unterschie-den, die es im jeweiligen geographi-schen Kontext zu bewerten gilt.

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Zu diesem Forschungsfeld gehören im Berichtszeitraum folgende Vorha-ben:

■■ Koordination raumwirksamer Politik■■ Räumliche Politik und Planung für die Energiewende: Zwischen Regiona-

lisierung und Rekommunalisierung?■■ Zusammenhänge von Immobilienmärkten und Raumentwicklung■■ Standortwettbewerb von Regionen■■ Neuausrichtung der Energieversorgung■■ Postfossile Mobilität und Raumentwicklung■■ Tourismus und Regionalentwicklung in Bayern■■ Komplementäre wirtschaftliche Entwicklungspotenziale in Norddeutsch-

land■■ Governance-Prozesse für erneuerbare Energien■■ Wohnungsleerstand im ländlichen Raum■■ Neue Technologien und Raumentwicklung■■ Braunkohlenplanung■■ Leitfaden Netzausbau für die Energiewende■■ Monitor der Infrastrukturkosten im demografischen Wandel in Nieder-

sachsen■■ Räumliche Implikationen der Energiewende

1.2 Forschungsfeld „Wirtschaft, Technik, Infrastruktur“

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Serviceleistungen der ARL

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Kompetenzen sowie der verantwortliche Einsatz von politischen Inst-rumenten sind sowohl vertikal als auch horizontal auf verschiedene

Akteure verteilt. Diese beeinflussen sich in ihrem Handeln gegenseitig und nehmen ebenso wechselseitig Einfluss auf die Ergebnisse der Intervention. Vor diesem Hintergrund ergibt sich Abstimmungsbedarf, der mit folgenden Koordinationsproblemen in Verbindung stehen kann:

■■ horizontal zwischen Ministerien, Ämtern und anderen Verwaltungen;■■ horizontal und vertikal zwischen Fachpolitiken, verschiedenen Politikfel-

dern sowie in Mehrebenenpolitiksystemen wie etwa in der Europäischen Union;

■■ räumlich zwischen benachbarten Kommunen und Regionen.Der Arbeitskreis konzentriert sich auf raumwirksame Politiken, insbesondere

auf Raumordnungs-, Kohäsions- und Regionalpolitik, Verkehrs-, Umwelt-, Innovations- und Agrarpolitik, weil hier in besonderem Maße Koordinie-rungsprobleme auftreten können. Zudem werden die möglichen Wege der

Koordination analysiert, die zu einer Ver-besserung der Politikergebnisse beitragen können. Insgesamt wird nach Anreizen und Strukturen gesucht, die die Koordination im Eigeninteresse und eine Minimierung des Koordinationsbedarfs erreichen, ohne die Ziele der Förder- und Fachpolitiken aus dem Auge zu verlieren.

Kompetenzen sowie der verantwort-liche Einsatz von politischen Instru-menten sind sowohl vertikal als auch horizontal auf verschiedene Akteure verteilt. Diese beeinflussen sich in ihrem Handeln gegenseitig und neh-men wechselseitig Einfluss auf die Ergebnisse der Intervention.

Modell des Akteurzentrierten Institutionalismus

Quelle: Scharpf 2000, 91

1.2.1 Grundlegende Themen Arbeitskreis Koordination raumwirksamer Politik

Leiter: Prof. Dr. Helmut Karl, Bochum

Geschäftsführer: Dipl.-Ök. Serhat Demir, Bochum

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller (bis 30.10.2011); Dr. Martina Hülz (seit 01.02.2012; [email protected])

Sitzungen: 5, in Leipzig, Bochum, Braunschweig, Halle (Saale) und Dresden

Mitglieder: Dr. Kai Böhme, Heisdorf; Dr. Jana Bovet, Leipzig; Prof. Dr.-Ing. Christian Diller, Gießen; Prof. Dr. Nicolai Dose, Duisburg; Dr. Georg Dybe, Potsdam; Dr. Thiemo W. Eser, Luxembourg- Kirchberg; Dipl.-Ing. Carolin Galler, Hannover; Prof. Dr. Dieter Hecht, Bochum; Prof. Dr. Martin Junkernheinrich, Kaiserslautern; Prof. Dr. Helmut Karl, Bochum; Prof. Dr. Wolfgang Köck, Leipzig; Dr. Gerd Lintz, Dresden; Dr. Tanja Mölders, Lüneburg; Prof. Dr. Martin T.W. Rosenfeld, Halle (Saale); Dr. Friedemann Tetsch, Meckenheim; Prof. Dr. Peter Weingarten, Braunschweig

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Den Anteil der Energie aus regenerativen Quellen und die Energieproduk-tivität erheblich zu erhöhen, sind mittlerweile zentrale Ziele der deut-

schen und europäischen Energiepolitik. Hiermit stellen sich nicht nur für die nationale und europäische Politik neue Aufgaben. Indem die Geschwindigkeit auf dem Weg zu einer nachhaltigen Bereitstellung und effizienten Nutzung von Energie mit den Beschlüssen der Bundesregierung deutlich beschleunigt werden soll, stehen auch die lokale und die regionale Politik- und Umset-zungsebene vor umfangreichen Steuerungsaufgaben. Aus dem gegenwärti-gen Wandel lassen sich Chancen für eine nachhaltige Regionalentwicklung erkennen, wie z. B. positive Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte für bestimmte Räume, die Optimierung von Stoff- und Energiekreisläufen und die Inwertsetzung endogener Potenziale. Gleichzeitig zeigen sich aber auch Risiken, wie z. B. Flächen- und Landschaftsverbrauch, Biodiversitätsverluste sowie zunehmende Raumnutzungskonkurrenzen und Standortkonflikte. Daneben kommt es zu räumlichen Umverteilungseffekten.

Diese Entwicklungen stellen die Raum- und Planungswissenschaften sowie die Planungspra-xis vor neue Herausforderungen. Eine engere Verzahnung der raumbezogenen Sektorpolitiken und der Raumplanung wird dringlicher denn je.

Der Arbeitskreis strebt eine kritische Analyse der veränderten Aufgaben und institutionellen Kontexte der räumlichen Planung in der Ener-gieversorgung und -nutzung an. Unter Berück-sichtigung der Erfahrungen aus verschiedenen Regionen in Deutschland und europäischen Nachbarländern werden Empfehlungen für die räumliche Politik und Planung erarbeitet.

Arbeitskreis Räumliche Politik und Planung für die Energiewende: Zwischen Regionalisierung und Rekommunalisierung?Leiter: Prof. Dr.-Ing. Jochen Monstadt, Darmstadt

Geschäftsführer: Susanne Schubert, Darmstadt

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller (bis 30.10.2011); Dr. Martina Hülz (seit 01.02.2012; [email protected])

Sitzungen: 2, in Hannover und Frankfurt

Mitglieder: Prof. Dr. Claudia R. Binder, München; Prof. Dr. Antje Bruns, Berlin; Dipl.-Geogr. Fabian Faller, Walferdange; Dr.-Ing. Jörg Fromme, Dortmund; Prof. Dr.-Ing. Sabine Hofmeister, Lüneburg; Prof. Dr.-Ing. Helga Kanning, Hannover; Prof. Dr. Kristine Kern, Erkner; Prof. Dr. Britta Klagge, Osnabrück; Prof. Dr.-Ing. Jochen Monstadt, Darmstadt; Dipl.-Geogr. Lars Porsche, Bonn; Dr. Susanne Schön, Berlin; PD Dr. Irmi Seidl, Birmensdorf; Dipl.-Geogr. Roland Wernig, Trier

Durch die Beschlüsse der Bundes-regierung zur Energiewende, stehen auch die lokale und die regionale Politik- und Umsetzungsebene vor umfangreichen Steuerungsaufgaben. Aus dem gegenwärtigen Wandel las-sen sich Chancen, aber auch Risiken für eine nachhaltige Regionalent-wicklung erkennen. Der Arbeitskreis strebt eine kritische Analyse der veränderten Aufgaben und institu-tionellen Kontexte der räumlichen Planung in der Energieversorgung und -nutzung an.

© Anne Ritzinger

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Seit Ende der 1980er Jahre sind auf dem Immobilienmarkt vielfältige neue Entwicklungen zu beobachten. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Steue-

rungsmöglichkeiten der Raum- und Stadtplanung in Bezug auf die Entwicklung von Immobilienmärkten zu analysieren. Der Fokus richtet sich nicht nur auf strukturschwache ländliche Räume, vielmehr wird das Geschehen in der gesamten Bundesrepublik abgebildet, in der es ein Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung gibt. Dabei wird auch der Einfluss des demo-grafischen, ökonomischen und sozialen Wandels auf die Immobilienmärkte nachgezeichnet.

Das grundlegende Arbeitsmodell zur Wechselwirkung von Immobilien-märkten und Raumentwicklung betrachtet das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage – mitbestimmt durch verschiedenste marktrelevante Eingriffe insbesondere öffentlicher Akteure – zu verschiedenen Zeitpunkten. Erstes Ziel des Arbeitskreises ist es, das Verständnis der wesentlichen Einflussfaktoren bzw. Modellparameter auf den Ebenen Angebot und Nachfrage sowie die Identifikation und Zusammenstellung der dabei maßgeblich marktrelevan-

ten Eingriffe mit Bezug zur Raument-wicklung zu entwickeln. Ergebnis dieses durch empirische Studien an Fallbeispielen unterstützten Schritts ist die Aufstellung eines vereinfach-ten Modells, das die wesentlichen Parameter zur Beschreibung von Immobilien-Teilmärkten enthält. Aus dem Vergleich dieser Parameter in der Ist-Situation mit der Situation zu anderen Zeitpunkten wird eine modellhafte Abschätzung (Prognose/Szenario) des Einflusses raumbezoge-ner marktrelevanter Entwicklungen („Raumentwicklung“) möglich und es können somit Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die Stadt- und Raumplanung abgeleitet werden.

Arbeitskreis Zusammenhänge von Immobilien- märkten und RaumentwicklungLeiter: Prof. Dr.-Ing. Gerhard Steinebach, Kaiserslautern

Geschäftsführer: Dr.-Ing. Martin Rumberg, Kaiserslautern

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller

Sitzungen: 1, in Frankfurt/Main

Mitglieder: Prof. Dr.-Ing. Klaus Borchard, Königswinter; Dr. Hans-Michael Brey, Berlin; Dipl.-Ing. Christoph van Gemmeren, Düsseldorf; Prof. Dr. Martin Junkernheinrich, Kaiserslautern; Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter, Bonn; Prof. Dr. Michael Nadler, Dortmund; Dipl.-Ing. Martin zur Nedden, Leipzig; Ass. jur. Peter Rohland, Berlin; Dr.-Ing. Martin Rumberg, Kaiserslautern; Prof. Dr.-Ing. Gerhard Steinebach, Kaiserslautern

Abschluss: 09/2011

© J. Meyer

Bei der Analyse der Zusammenhänge von Immobilienmärkten und Raum-entwicklung richtet sich der Fokus nicht allein auf strukturschwache ländliche Räume. Vielmehr wird das Geschehen in der gesamten Bun-desrepublik abgebildet, in der es ein Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung gibt.

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Im Kontext der anhaltenden Globalisierungstendenzen muss bei einer zunehmenden Intensität des Austauschs von Informationen, Gütern und

Dienstleistungen davon ausgegangen werden, dass sich auch der Wettbe-werb zwischen Regionen verschärfen wird („locational competition“). Aus den in vielfacher Hinsicht veränderten Rahmenbedingungen ergeben sich auch neuere Planungs- und Steuerungsansätze. Diese reichen von den un-terschiedlichen Wettbewerbsarten bis hin zu Fragen neuer Strategien der Regional- und Stadtentwicklungspolitik.

Neben der Analyse zum Wettbewerb von Regionen allgemein, wurden acht Fallstudien von verschiedenen Standorten in Deutschland, der Schweiz und Österreich erstellt, um lokale Besonderheiten, Maßnahmen und Strategien herauszufiltern und bisherige Auswirkungen abzubilden.

Am 19./20. April 2012 stellten nicht nur die Mitwirkenden des Arbeitskreises ihre Ergebnisse vor, sondern auch internationale Gäste leisteten mit einem „Blick von außen“ wertvolle Beiträge zum Thema. Viele Elemente des Standort-wettbewerbs sind schon seit mehr als 80 Jahren zu beobachten: der Anstieg des Handels (sektoraler Strukturwandel), der Bedeutungsverlust rohstoff- und arbeitsintensiver Branchen und demgegenüber die Bedeutungszunahme von Humankapital und Wissen, der Wandel vom verarbeitenden Gewerbe hin zum Dienstleistungssektor, die Verstädterungsprozesse auf der einen und Entleerung der ländlichen Räume auf der anderen Seite, der Bedeutungs-verlust von harten Standortfaktoren zugunsten weicher Standortfaktoren etc. Neu daran sind: der Versuch der Politik, wettbewerbliche Elemente in die

Arbeitskreis Standortwettbewerb von RegionenLeiter: Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Halle/Saale

Geschäftsführer: Sebastian Kohler, Halle/Saale (bis 31.12.2009) Dr. Albrecht Kauffmann, Halle/Saale (seit 01.01.2010)

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller (bis 30.10.2011); Dr. Martina Hülz (seit 01.02.2012; [email protected])

Sitzungen: 2, in Halle/Saale und Berlin

Mitglieder: Prof. Dr. Eva Barlösius, Hannover; Prof. Dr. Arthur Benz, Darmstadt; Prof. Dr. Lorenz Blume, Kassel; Dr. Michael Böcher, Göttingen; Dr. Thomas Brock- meier, Halle/Saale; Prof. Dr. Thomas Döring, Darmstadt; Prof. Dr. Gisela Färber, Speyer; Dr. Kurt Geppert, Berlin; Prof. Dr. Martin Gornig, Berlin; Dr. Albrecht Kauffmann, Halle/Saale; Prof. Dr. Helmut Klüter, Greifswald; Sebastian Kohler, Halle/Saale; Dr. Mareike Köller, Frankfurt; Prof. Dr. Heinrich Mäding, Berlin; Prof. Dr. Jörg Maier, Kulm- bach; Dr. August Ortmeyer, Berlin; Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Halle/Saale; Dr. Raymond Richard Saller, München; Dr. Roland Scherer, St. Gallen; Dr. Matthias Schönert, Bonn; Dr. Silvia Stiller, Hamburg; Prof. Dr. Peter Weingarten, Braunschweig

Abschluss: 12/2012

Veröffentlichung: Kauffmann, A.; Rosenfeld, M. T. W. (Hrsg.) (2012): Städte und Regionen im Standortwettbewerb. = Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL 238. Hannover.

© Mareike Köller

Im Kontext von Globalisierungsten-denzen wird der sich verändernde Standortwettbewerb von Regionen allgemein und anhand verschiedener Fallstudien analysiert.

Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL Bd. 238

Page 60: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

B

Vergabe von Fördermitteln einzubauen und zur Durchsetzung staatlicher Zielsetzungen zu nutzen, die Tendenz zur „strategischen Regionsbildung“ sowie die veränderte Schlagkraft einzelner Einflussfaktoren, die die Standorte mehr denn je in einen harten Wettbewerb untereinander zwingen.

Ad-hoc-Arbeitskreis Neuausrichtung der EnergieversorgungLeiter: Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Sitzungen: 1, in Bremen

Mitglieder: Prof. Dr. Wilfried Erbguth, Rostock; Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin; Dr. Peter Runkel, Berlin; Rechtsanwalt Dr. Holger Schmitz, Berlin

Die Akademie bezieht Stellung zu raumordnerischen Aspekten in den Gesetzesentwürfen für eine Energie-wende.

Mit Interesse hat die ARL die Gesetzesvorhaben des Bundes zur Neuaus-richtung der Energieversorgung zur Kenntnis genommen und hierzu

einen Ad-hoc-Arbeitskreis (AAK) eingerichtet. In einem ersten Schritt hat sich der AAK am 14.04.2011 mit einer Stellungnahme zunächst zum Entwurf des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes an den Chef des Bundeskanzleramtes, die Chefs der Staatskanzleien der Länder sowie die Mitglieder der Minister-konferenz für Raumordnung (MKRO) gewandt.

Eine ausführlichere Stellungnahme, die auch eine Positionierung zum Gesetz für eine klimagerechte Stadtentwicklung beinhaltete, ging am 21.06.2011 an:

■■ den Bundestagsausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung■■ den Bundestagsausschuss für Wirtschaft und Technologie■■ den Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ■■ den nationalen Normenkontrollrat■■ die energiepolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Parteien des

Deutschen BundestagesDer AAK äußerte sich zum einen zum Entwurf für ein Netzausbaubeschleu-

nigungsgesetz (NABEG) und empfahl anstelle der verfolgten Bundesfachpla-nung die Einführung eines bundesweiten und die ausschließliche deutsche Wirtschaftszone (AWZ) erfassenden Raumordnungsverfahrens des Bundes in das Raumordnungsgesetz, dessen Ergebnis für die öffentlichen Planungsträger verbindlich sein sollte. Zum anderen erfolgten weitere Anmerkungen zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der klimagerechten Stadtentwicklung in den Gemeinden zu folgenden Punkten:

■■ Gebiete für erneuerbare Energien als Festlegung in Raumordnungsplänen■■ Repowering von Windenergieanlagen■■ Räumliches Gesamtkonzept für den Ausbau der erneuerbaren Energien■■ Solaranlagen im Außenbereich

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Serviceleistungen der ARL

B

Als Ergebnis eines Expertenworkshops im September 2010 wurde der Ad-hoc-Arbeitskreis ins Leben gerufen.

Die Entwicklung der Preise für Treibstoff hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben bewegt. Doch diese Entwicklung hat bisher nur in geringem Umfang zu Verhaltensänderungen geführt. Das prognostizierte Ende fossiler Energieträger und die anhaltende Transportkostensteigerung werden jedoch langfristig zu einem Umdenken nicht nur in den wirtschaftli-chen Tätigkeiten, sondern auch in der alltäglichen Mobilität führen müssen.

Der Ad-hoc-Arbeitskreis hat das Ziel, verstärkt ein Umdenken zu erzeugen, verbunden mit der Entwicklung von Anpassungsstrategien. So werden vermut-lich Flächennutzungskonflikte durch neue Netze von Lagerstätten bei Redu-zierung des Güterverkehrs zukünftig ein erhebliches Problemfeld darstellen. Im Personenverkehr sind bisher kaum Verhaltensänderungen aufgrund von Preiserhöhungen oder Angebotsengpässen der Treibstoffe festzustellen.

In dem erschienen Positionspapier wird darauf hingewiesen, dass die gezielte Verteuerung der fos-silen Mobilität von der Bevölkerung als zusätzliche Belastung und erzwungener Verzicht auf Mobilität wahrgenommen und abgelehnt werden würde, wenn es nicht gelingt, die Internalisierung der externen Kosten des Verkehrs als Bestandteil einer integrierten Strategie der postfossilen Mobilität zu fördern und zu kommunizieren. Dies ist nur mit einer Kombination abgestimmter und einander unterstützender Maßnah-men aus allen Bereichen der Raum- und Verkehrspla-nung möglich, die im Saldo nicht Verluste, sondern Gewinne an Lebensqualität mit sich bringen. Die Förderung ausgewogener polyzentrischer Siedlungs-strukturen als Voraussetzung regionaler Kreisläufe und kurzer Wege bleibt deshalb eine wichtige Aufgabe der Raumentwicklung.

Ad-hoc-Arbeitskreis Postfossile Mobilität und RaumentwicklungLeiter: Prof. Dr. Götz von Rohr, Buchholz

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller

Sitzungen: 3, in Hannover

Mitglieder: Prof. Dr.-Ing. Udo Becker, Dresden; Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann, Berlin; Prof. Dr. Götz von Rohr, Buchholz; Prof. Dr.-Ing. Michael Wegener, Dortmund; Dipl.-Ing. Gerd Würdemann, Niederkassel

Veröffentlichung: Akademie für Raumforschung und Landes- planung (2011): Postfossile Mobilität und Raumentwicklung. Hannover. = Positions- papier aus der ARL, Nr. 89

Eine gezielte Verteuerung der fossilen Mobilität würde von der Bevölke-rung als zusätzliche Belastung und erzwungener Verzicht auf Mobili-tät wahrgenommen und abgelehnt werden, wenn es nicht gelingt, die Internalisierung der externen Kosten des Verkehrs als Bestandteil einer integrierten Strategie der postfossilen Mobilität zu fördern und zu kommu-nizieren.

Trendentwicklungen im Verkehrssystem Deutschland – 2008 bis 2050

Quelle: ARL 2011: 3, Positionspapier Nr. 89

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Serviceleistungen der ARL

B

Der Tourismus hat in Bayern eine große Bedeutung. Seit Jahrzehnten stellen beispielsweise die Alpen und der Bayerische Wald nachgefragte

Urlaubs- und Ausflugsziele dar. Gastronomie, Hotellerie sowie zahlreiche weitere tourismusbezogene Dienstleistungen haben ein großes Wertschöp-fungspotenzial. Dies trifft auch auf Städte sowie auf periphere ländliche Teilräume Bayerns zu. Dort wird der Tourismus häufig als „Hoffnungsträger“ gesehen, der Arbeitsplätze sichern und neu schaffen kann.

Seit einigen Jahren beginnt die touristische Entwicklung in manchen – durch-aus landschaftlich und kulturhistorisch attraktiven – Regionen zu stagnieren oder sie geht sogar zurück. Die Arbeitsgruppe „Tourismus und Regionalent-wicklung in Bayern“ der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern befasst sich mit den Erklärungsansätzen für den Rückgang der touristischen Entwicklung, mit der Diskussion wichtiger touristischer Trends in ihrer besonderen Bedeutung für die bayerischen Destinationen und mit der Frage, wie eine nachhaltige

Tourismusentwicklung im Spannungsfeld zwischen ökonomischem Erfolg und ökologi-scher Verantwortung aussehen kann. Zudem geht es um Fragen der Vereinbarkeit von Windenergieanlagen in touristisch attrakti-ven Regionen, der Entwicklungspotenziale suburbaner Gemeinden im Tourismus, einer klimaverträglichen Mobilität im Tourismus sowie der Perspektiven des Wintersports im Alpenraum angesichts des Klimawandels. Der räumliche Fokus liegt dabei auf den touristi-schen Hauptzielgebieten und den ländlich-peripheren Regionen Bayerns. Es sollen zudem Strategien für die weitere touristische Entwicklung aufgezeigt und Empfehlungen für regionalplanerische Handlungsansätze ausgesprochen werden.

Arbeitsgruppe Tourismus und Regionalentwicklung in Bayern

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft BayernLeiter: Prof. Dr. Hubert Job, Würzburg

Geschäftsführer: Dr. Marius Mayer, Würzburg

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Sitzungen: 4, in Würzburg, München, Augsburg, Lenggries

Mitglieder: Dr. Hellmut Fröhlich, München; Prof. Dr. Hubert Job, Würzburg; Dr. Andreas Klee, Hannover; Dr. Peter Lintner, Augsburg; Prof. Dr. Jörg Maier, Kulmbach; Dr. Daniel Metzler, München; Dr. Reinhard Paesler, Gröbenzell; Prof. Dr. Karl Ruppert, München; Dr. Diana Schödl, Ansbach; Dr.-Ing. Sandra Wappelhorst, Neubiberg; Dr. Jürgen Weber, Landshut; Dr. Sabine Weizenegger, Altusried

1.2.2Länderbezogene Themen

Warum geht der Tourismus in man-chen Regionen in Bayern zurück und wie kann man den Trend umkehren? Die Arbeitsgruppe befasst sich mit diesen Themen im Spannungsfeld zwischen ökonomischem Erfolg und ökologischer Verantwortung.

© Andreas Innao

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Serviceleistungen der ARL

B

Die AG ging der Frage nach, ob die unterschiedlichen Stärken und Funk-tionen des eher ländlich-peripher geprägten Raumes im Bereich der

LAG Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern durch intensivierte Kooperationen und Vernetzungen miteinander einen wirtschaftlichen Entwicklungsschub induzieren können. Im Mittelpunkt der Betrachtungen standen die Bereiche Landwirtschaft und Gesundheitswirtschaft mit dem Nachfragepotenzial der Agglomerationsräume und dem Angebotspotenzial im ländlichen Raum. Ein der Evaluierung dienendes Kolloquium mit Vertrete-rinnen und Vertretern aus der Landwirtschaft sowie der Gesundheitswissen-schaft und -wirtschaft führte Mitte 2012 zu dem Beschluss, die Erkenntnisse der Arbeitsgruppe für die weiterführende Diskussion durch interessierte Fachkolleginnen und -kollegen auf der Website der ARL bereitzustellen.

Arbeitsgruppe Komplementäre wirtschaftliche Entwicklungspotenziale in Norddeutschland

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Berlin/Brandenburg/ Mecklenburg-VorpommernLeiterin: Dipl.-Ing. Petra Ilona Schmidt-Kaden, Schwerin

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Sitzungen: 7, in Berlin

Mitglieder: Prof. Dr. Karl Herman Hübler, Berlin; Dr.-Ing. Robert Knippschild, Dresden; Prof. Dr. Hans Joachim Kujath, Erkner; Dipl.-Ing. Ansgar Kuschel, Neuruppin; Georg Nikelski, Borrentin; Prof. Dr. Monika Rulle, Greifswald; Dr. Rosemarie Siebert, Müncheberg; Dr. Helga Teuber, Berlin; Dipl.-Ing. Bärbel Winkler-Kühlken, Berlin

Abschluss: 12/2012

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Serviceleistungen der ARL

B

Die LAG Bremen/Hamburg/Niedersachsen/Schleswig-Holstein hat 2010 die Arbeitsgruppe „Governance-Prozesse für erneuerbare Energien“

eingerichtet. Sie beteiligt sich damit an der ARL-Thematik „Energiewende“. Nordwestdeutschland bietet vielfältige Potenziale für die Energieerzeu-

gung aus erneuerbaren Quellen sowie für zuliefernde Dienstleistungen und vorgelagerte Industrien. Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen erfolgt vor allem dezentral, d. h. z. B. Stromeinspeisung ins lokale Verteilnetz, Wär-menutzung direkt vor Ort. Koordinations- und Entscheidungsprozesse für (oder gegen) erneuerbare Energien finden auf verschiedenen miteinander verflochtenen Maßstabsebenen statt; an ihnen sind eine Vielzahl unterschied-

licher (lokaler, regionaler, öffentlicher, zivilgesellschaftlicher und privater) Akteure beteiligt.

Die AG hat den inhaltlichen Fokus auf Konflikt-, Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenziale erneuerbarer Energien aus einer Governance-Perspektive gelegt. Im Zentrum standen Akteurskon-stellationen sowie Koordinations- und Entscheidungsprozesse in einer Mehrebenen-Betrachtung. Die lokale und die regionale Ebene dienten als Ausgangspunkt. Der Schwerpunkt lag auf der Region Nordwest.

Ausgewählte Ergebnisse hat die AG im Rahmen eines gemeinsa-men Workshops der LAG Nordwest und der LAG Nordost im Mai 2012 in Schwerin vorgestellt.

Arbeitsgruppe Governance-Prozesse für erneuerbare Energien

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Bremen/Hamburg/ Niedersachsen/Schleswig-Holstein Leiterin: Prof. Dr. Britta Klagge, Osnabrück

Geschäftsführerin: Dipl.-Geogr. Cora Arbach, Osnabrück

Geschäftsstelle der ARL: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich

Sitzungen: 8, in Bremen (2), Hamburg (3), Kiel (2) und Rotenburg (Wümme) (1)

Mitglieder: Dipl.-Geogr. Enke Franck, Hannover; Dr.-Ing. Bernhard Heidrich, Oldenburg; Dr. Markus Hirsch- feld, Kiel; Prof. Dr. Britta Klagge, Osnabrück; Dipl.-Geogr. Frank Liebrenz, Kiel; Dr. Martha Pohl, Bremen; Dr.-Ing. Peter Schaal, Oldenburg; Dr. Arne Sünnemann, Bremen; Dipl.-Geogr. Siegfried Thom, Braunschweig; Dr. Brigitte Wotha, Strande

Veröffentlichungen: Arbach, C.; Klagge, B.; Wotha, B. (2012): Biogas- erzeugung in Deutschland als Modell für Europa? Entwicklungen, Probleme und raumplanerische Steuerungsmöglichkeiten.In:Giffinger,R.(Hrsg.): Energie und Raum. = FORUM Raumplanung Band 20. Wien.

Franck, E. (2012): Maisanbau in Niedersachsen. Ansätze für raumplanerische Steuerungsmöglich- keiten. In: Standort – Zeitschrift für Angewandte Geographie, Vol. 36, H. 4, Seite 194-198. Berlin.

Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen erfolgt vor allem dezentral. Umso wichtiger sind Akteurskonstel-lationen und innovative planerische Koordinations- und Entscheidungs-prozesse.

© Oliver Rose

Biogasanlage Kaltenweide

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Serviceleistungen der ARL

B

Die vorliegenden Bevölkerungsvorausberechnungen bis 2020 bzw. 2050 führen zu dem Ergebnis, dass in Deutschland zuerst eine Alterung und

dann eine absolute Abnahme der Bevölkerung zu erwarten ist. Es muss davon ausgegangen werden, dass die dünn besiedelten, ländlich geprägten Regionen, die nicht im Umland großer Städte liegen, von dieser Entwicklung besonders geprägt sein werden. Hier besteht die Gefahr, dass es zu einer negativen kumu-lativen Entwicklung von natürlicher Bevölkerungsentwicklung, Abwanderun-gen, Erwerbsmöglichkeiten und Infrastrukturleistungen kommt. In Anbetracht der weitreichenden Problematik konzentrierte sich die Arbeitsgruppe auf die Fragestellung von Wohnungsleerständen in ländlichen Räumen der Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Dabei wurden zwei grundlegende Ziele verfolgt: die Verbesserung der Informationsgrundlagen über die Ent-wicklung der Leerstände und die Verbesserung des Instrumentariums, um mit Wohnungsleerstand im ländlichen Raum umzugehen bzw. ihn zu vermeiden.

In einem ersten Arbeitsschritt sammelte die Arbeitsgruppe bestehende Informationen über Gebäudeleerstände und betrachtete die Art der Er-mittlungen und Prognosen dieser Daten näher. Dabei war die Problematik der „Self-Fullfilling-Prophecy“ in Kombination mit der Berücksichtigung des Datenschutzes zu bedenken: Falls einzelne Gebiete oder Gemeinden mit einer hohen Leerstandsquote transparent gemacht werden, führt dies zum starken Wertverfall aller Häu-ser des Gebiets und verstärkt wiederum den Leerstand. Die Nachfrage in diesen Gebieten würde weiter fallen und damit wäre sogar eine Stigmatisierung einer Gemeinde möglich.

Im zweiten Arbeitsschritt wurden aufbau-end auf den Informationen der Leerstände bestehende Instrumente analysiert. Die Ar-beitsgruppe konzentrierte sich auf die Frage, welche rechtlichen, finanziellen und sozialen

Arbeitsgruppe Wohnungsleerstand im ländlichen Raum

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Hessen/Rheinland- Pfalz/SaarlandLeiter: Prof. Dr. Harald Spehl, Mainz

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller

Mitglieder: Ltd. Ministerialrat Dipl.-Ing. Gerd-Rainer Damm, Saarbrücken; Prof. Dr.-Ing. Christian Diller, Gießen; Dipl.-Ing. Gertrud Fuchs, Gießen; Dipl.- Ing. Wolfgang Horbach, Kusel; Kurt Rings, Neuer- burg; Prof. Dr. Harald Spehl, Mainz; Prof. Dr. Annette Spellerberg, Kaiserslautern; Prof. Dr.-Ing. Bernd Streich, Kaiserslautern

Abschluss: 3/2011

Veröffentlichung: Harald Spehl (Hrsg.) (2011): Leerstand von Wohn- gebäuden in ländlichen Räumen. Beispiele aus- gewählter Gemeinden der Länder Hessen, Rhein- land-Pfalz und Saarland. = E-Paper der ARL Nr. 12.

Bevölkerungsprognosen der kom-menden Jahrzehnte zeigen Gefahren auf, die in besonderer Weise die dünn besiedelten, ländlich geprägten Regi-onen betreffen, die nicht im Umland großer Städte liegen: Hier besteht die Gefahr, dass es zu einer negativen kumulativen Entwicklung von natür-licher Bevölkerungsentwicklung, Ab-wanderungen, Erwerbsmöglichkeiten und Infrastrukturleistungen kommt.

Quelle: Gemeinde Illingen

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Serviceleistungen der ARL

B

Instrumente geeignet seien, zukünftigen Leerständen in ländlichen Räumen gesellschaftlich zu begegnen. Dabei wurden unterschiedliche Leerstandsfor-men und Problemlagen identifiziert, für die verschiedene Instrumentarien und Instrumentenpakete geeignet sind.

Arbeitsgruppe Neue Technologien und Raumentwicklung

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Sachsen/Sachsen- Anhalt/ThüringenLeiter: Dr. Ludwig Scharmann, Dresden

Geschäftsführerin: Grit Kaps, Dresden

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Mitglieder: Dr. Annedore Bergfeld, Leipzig; Dipl.-Geogr. Thomas Berndt, Pinneberg; Dr. Jana Bovet, Leipzig; Dr. Guntram Bratzke, Dr. Martin Gude, Jena; Dr. Gerhard Heimpold, Halle (Saale); Christoph Hornych, Halle (Saale); Dipl.-Geogr. Jana Liebe, Erfurt; Dr. Grit Ludwig, Leipzig; Dr. Ludwig Scharmann, Dresden; Dipl.- Ing. Marion Schilling, Köthen; Dipl.-Ing. Anja Starick, Müncheberg; Dr. Dominik Weiß, Halle (Saale)

Von welchen technologischen Entwicklungen gehen signifikante räumliche Folgen aus? Welche technologischen Innovationen werden in den drei

Ländern der LAG entwickelt und welche wirken von außen in die Länder hi-nein und werden dabei lediglich adaptiert? Dies waren im Wesentlichen die Fragen, denen die Arbeitsgruppe „Neue Technologien und Raumentwicklung“ während ihrer Arbeit nachging. Der Fokus der infrage kommenden Techno-logien lag dabei zum einen auf der Entstehung von Produktinnovationen in traditionellen Bereichen (z. B. der Chemie-Industrie) und zum anderen auf dem Feld der erneuerbaren Energien.

Die Vorstellung der bisherigen Arbeitsergebnisse der AG gestaltete den ersten Tag der Frühjahrstagung 2011 der LAG. Einige Ergebnisse der bisherigen Arbeit sind:

■■ Durch den stimulierenden Einsatz externer Ressourcen konnten in den drei Bundesländern nicht nur die traditionellen Branchen – wie etwa Chemie, Maschinen- und Anlagenbau –, sondern auch die erneuerbaren Energien und die Biotechnologie etabliert werden.

■■ Auch in den vermeintlich als „alt“ identifizierten Wirtschaftszweigen können durch Netzwerkaktivitäten durchaus neue Produkte und Tech-nologien entstehen.

■■ Regionale Entwicklungskonzepte können einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leisten, wenn es darum geht, regionale Handlungsschwerpunkte zu erarbeiten. Diese Konzepte sind rechtlich nicht normiert, weshalb sie in unterschiedlichen Varianten vorhanden sind. Als informelle Planungs-instrumente leisten sie u. a. einen Beitrag zur Konfliktminderung und Kooperation der verschiedenen Akteure.

■■ Die Raumplanung muss u. a. die technischen Anforderungen an die Er-zeugung erneuerbarer Energien sowie den Freiraumschutz als Nutzungs-anforderungen an den Raum miteinander koordinieren.

Neue Herausforderungen für die Re-gional- und Landesplanung in Sach-sen, Sachsen-Anhalt und Thüringen durch „Neue Technologien“.

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Serviceleistungen der ARL

B

Der IIK ist eine von zwei dauerhaft eingerichteten Plattformen der Akade-mie, die den fachbezogenen Austausch insbesondere von Mitarbeiter/

-innen der mit der Braunkohlenplanung befassten Verwaltungen ermöglicht.Angesichts des vorgesehenen Ausstiegs aus der Steinkohleförderung und

der Kernenergie ist es notwendig, sich mit energiewirtschaftlichen Zukunfts-fragen auseinanderzusetzen. Daher beschäftigen den IIK Fragen zur Erkun-dung, Planung und zu möglichen Aufschlüssen von Zukunftslagerstätten. In der Diskussion um die Zukunft des Bergbaus spielen aber auch aktuelle Entwicklungen auf dem Energiemarkt, die steigenden Ölpreise und die For-derungen der Klimaschutzpolitik eine Rolle.

Seit dem Erscheinen des E-Papers Nr. 8 „Braunkohlenplanung in Deutsch-land – Neue Anforderungen zwischen Lagerstättensicherung, Umweltver-träglichkeit und Regionalplanung“, das auf der Herbsttagung 2009 des IIK vorgestellt wurde, haben sich neue Handlungsfelder für den IIK ergeben, die nicht nur aus Sicht der Raumordnung/-planung bedeutsam sind. Insbesondere die Themen Berg-schäden und öffentliche Sicherheit, Regionalent-wicklung unter den Vorzeichen der Energiepolitik und vor allem die von der Bundesregierung forcierte Energiewende zählen hierzu.

Die erweiterte Herbsttagung 2012 in Naunhof widmete sich diesen neuen Handlungsfeldern, aber auch thematischen Dauerbrennern wie etwa dem Wasserhaushalt. Sie gab dem IIK die Möglichkeit, sich nach außen zu präsentieren und ermöglichte einen revierübergreifenden Austausch zwischen Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, um zukünf-tige Handlungserfordernisse und -schwerpunkte für den IIK zu identifizieren.

Informations- und Initiativkreis BraunkohlenplanungLeiter: Prof. Dr. Andreas Berkner, Leipzig

Geschäftsführer: Dipl.-Geogr. Tobias Thieme, Leipzig

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Sitzungen: 4, in Magdeburg (2), Freiberg, Naunhof

Mitglieder: Prof. Dr. Andreas Berkner, Leipzig; Susanne Brüggemann, Köln; Joachim Diehl, Köln; Dipl.-Staatswiss. Rüdiger Geffers, Cottbus; Heribert Hundenborn, Köln; Dr. Annetta Kirsch, Halle (Saale); Dr.-Ing. Robert Koch, Bautzen; Dipl.- Volksw. Liane Komcyznski, Magdeburg; Dipl.- Geogr. Barbara Mayr-Bednarz, Dresden; Dipl.- Geogr. Vera Müller, Köln; Dr. Dieter Porada, Bergisch Gladbach; Dipl.-Ing. Marion Schilling, Köthen; Michael Sehrig, Gera; Uwe Sell, Cottbus; Mattias Surges, Düsseldorf; Ekkehardt Tandel, Halle (Saale); Dipl.-Geogr. Hans Friedrich Wittmann, Mettmann

Braunkohle in Deutschland: Notwen-dige Energiequelle oder Gefahr für Umwelt und Sicherheit?

© Archiv RWE Power

Tagebaubereich Inden

1.2.3Weitere Vorhaben

Page 68: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

B

Im Sommer 2011 wurde ein umfangreiches Gesetzespaket zur Umsetzung der Energiewende beschlossen. Ein Kernelement ist der beschleunigte

Ausbau des Stromnetzes durch ein koordiniertes Vorgehen in der gesamten Prozesskette von der Bedarfsfeststellung bis zur abschließenden Inbetrieb-nahme. Die ersten Schritte zur Bedarfsfeststellung sind erfolgt (Szenarien, gemeinsamer Netzentwicklungsplan der vier Übertragungsnetzbetreiber). Den Entwurf für den vom Bundesgesetzgeber zu beschließenden verbind-lichen Bedarfsplan will die Bundesnetzagentur noch in diesem Jahr der Bundesregierung vorlegen.

Der Bedarfsplan wird die erforderlichen Ausbaumaßnahmen für das Über-tragungsnetz mit den jeweiligen Anfangs- und Endpunkten festlegen, aber noch nicht die für die Neubaumaßnahmen zu ermittelnden Trassenkorridore. Dies ist gemäß § 4 NABEG Aufgabe der Bundesfachplanung, einer Raumver-träglichkeitsprüfung, die dem Raumordnungsverfahren nach §15 ROG nach-gebildet ist. Sie geht daher inhaltlich – anders als der Name suggeriert – weit über eine reine Fachplanung hinaus.

Im Rahmen der Energiepolitik der Bundesregierung will die Akademie (in Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister) eine Hilfestellung zur Verbesserung der Trassenplanung von Hochspannungsleitungen mittels eines praxisorientierten Leitfadens geben. Dieser Leitfaden konzentriert sich auf die Bundesfachplanung als Raumverträglichkeitsprüfung der Ausbaumaßnahmen für das Übertragungsnetz. Die zu gewinnenden Erkenntnisse werden häufig auch für das Verteilernetz anwendbar sein.

Mit dem Leitfaden wird folgendes Ziel verfolgt: Erarbeitung von konkreten, praxisorientierten Empfehlungen zu einer allseitigen Akzeptanzverbesserung bei gleichzeitiger Straffung des Planungsprozesses auf der Grundlage bishe-riger Erfahrungen bei der Planung für trassengebundene Vorhaben.

ARL-Leitfaden Netzausbau für die Energiewende Leiter: Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Praxisorientierte Arbeitshilfe: Der ARL-Leitfaden zum Netzausbau.

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Serviceleistungen der ARL

B

Im Zuge des demografischen Wandels stehen die kommunalen Träger bei problematischer Haushaltslage vor weiteren Herausforderungen: Abnahme

und Überalterung der Bevölkerung führen zu höheren Pro-Kopf-Kosten bei den Infrastrukturleistungen. Eine Rückführung entsprechender Maßnahmen ist dabei erstens häufig mit hohen Kosten verbunden (Rückbaukosten) und zweitens aufgrund der Verpflichtung des Staates gegenüber der bestehenden Bevölkerung (Daseinsvorsorge) nicht immer möglich.

Ziel des Projektes ist es, ein Instrument für niedersächsische Gemeinden zu schaffen, das kommunalen Entscheidungsträgern die Kostenentwicklung der bestehenden Infrastruktur aufgrund des demografischen Wandels aufzeigt. Es wird von Oktober 2010 bis September 2013 aus Mitteln des Niedersächsi-schen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) durchgeführt. Durch die umfassenden Untersuchungen zu den Auswirkungen des demografischen Wandels wird das Projekt transparent machen, wie sich die Kosten pro Einwohner in unterschiedlichen Gemeindetypen im Zeitverlauf entwickeln werden. Es kann damit die Entscheidungssituation der Kommunen verbessern und ermöglicht ihnen einen langfristigen Umgang mit ihrer Infrastruktur. Das Vorhaben leistet damit einen Beitrag zur zukunftsfähigen und nachhaltigen Stadt- und Gemeindeentwicklung, gerade im ländlichen Raum.

Drittmittelprojekt „MIWnds“ (Monitor der Infrastruktur- kosten im demografischen Wandel in Niedersachsen)Leiter: Prof. Dr. Kilian Bizer, Göttingen

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Martina Hülz ([email protected])

Ziel des Projektes ist es, allen kom-munalen Gebietskörperschaften Niedersachsens ein Instrument zur Verfügung zu stellen, mit dem sie ihre individuellen technischen Inf-rastrukturkosten in einer Prognose im Kontext des demografischen Wandels erkennen können. Hierdurch soll kommunalen und regionalen Entscheidungsträgern ermöglicht werden, auf der Basis von mehr Transparenz und Information langfris-tige infrastrukturelle Entscheidungen zu treffen.

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Serviceleistungen der ARL

B

Auf dem Treffen der 11R-Institute in Dresden wurde vereinbart, dass der Zusammenhalt der Institute zukünftig stärker auf eine inhaltliche Ebene

gebracht werden soll. Es wurde vorgeschlagen, gemeinsam zum Thema „Räumliche Implikationen der Energiewende“ zu arbeiten, da dieses Thema nicht nur transdisziplinär ist, sondern auch eine hohe gesellschaftlichen Re-levanz hat und großer politischer Handlungsdruck besteht.

Das Difu, das IRS, das ILS, das IAMO, das IÖR, das vTI und die ARL wollen gemeinsam ein Positionspapier erarbeiten. Zum einen richtet sich das geplan-te Positionspapier an die Entscheidungsträger aus Raumplanung und Politik. Zum anderen dient es als Grundlage für weitere Forschungsvorhaben und richtet sich daher gleichfalls an das BMBF als Forschungsförderer.Mit dem Positionspapier werden folgende Aspekte untersucht:

A Neue Problemlagen in Räumen und auf Flächen

B Neue Verhältnisse zwischen Räumen

Ana

lytis

ch

1. Bestandsaufnahme: Räumliche Ausprägun-gen der Energiewende (physisch-räumlich und sozio-ökonomisch)

Fragen: Welche neuen räumlichen ProblemlagenundFlächenkonflik-te entstehen?

Fragen: Wie verändert sich das Ver-hältnis zwischen Räumen (begünstig-te/ benachteiligte Räume)?

2. Bestandsaufnahme: Ak-teure und Institutionen

Welche Akteure und Institutionen sind jeweils involviert? Wie werden die Problemlagen wahrgenom-men und verarbeitet? Was ist das Verhältnis von räumlichen Wandel und Institutionenwandel?

Welche Akteure und Institutionen sind jeweils involviert? Wie werden die veränderten Verhältnisse wahrge-nommen und verarbeitet? Was ist das Verhältnis von räumlichem Wandel und Institutionenwandel?

Nor

mat

iv

3. Gerichtet an Entschei-dungsträger: Räumliche Governance-Prozesse und Planungsinstrumente

Welche Governance-Prozesse und Planungsinstrumente sind erforderlich zur Lösung der Problemlagen?

Welche Governance-Prozesse und Planungsinstrumente sind erforder-lich zu Gestaltung des Verhältnisses zwischen Räumen?

4. Gerichtet an die For-schung/BMBF: For-schungsbedarfe, offene Fragen

Welcher Forschungsbedarf besteht? Welche offenen Fragen stellen sich?

Welcher Forschungsbedarf besteht? Welche offenen Fragen stellen sich?

Räumliche Implikationen der Energiewende – 11R-ProjektLeiter: Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Page 71: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

B

Zu diesem Forschungsschwerpunkt gehören im Berichtszeitraum folgende Vorhaben:

■■ Biodiversität und nachhaltige Landnutzung in Großschutzgebieten■■ Klimawandel und Raumplanung■■ Landnutzung und Landnutzungswandel in ländlichen Räumen■■ Risikomanagement als Handlungsfeld in der Raumplanung■■ Suburbane Räume als Kulturlandschaften■■ Wasser und Raumplanung■■ Klimawandel und Nutzung von regenerativen Energien als Herausforde-

rungen für die Raumordnung in Bayern■■ Flächenmanagement■■ Zukunft der Kulturlandschaften im ländlichen Raum■■ BSR INTERREG IV BalticClimate■■ Implementierung von Ergebnissen aus KLIFF in der räumlichen Planung■■ Leibniz-Forschungsverbund Biodiversität■■ Vocational Training in Rural Development and Ecology■■ Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks im Geographieun-

terricht

1.3 Forschungsfeld „Natürliche Ressourcen, Umwelt, Ökologie“

Page 72: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

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Rund 20 Jahre nach dem richtungsweisenden Gipfel in Rio de Janeiro stellt sich die Frage, welche Fortschritte im Bereich der nachhaltigen

Entwicklung erzielt worden sind. Gerade im industrialisierten Deutschland ist aufgrund seiner globalen Verantwortung dieser Frage nachzugehen. In der Fläche betrifft dies vor allem den Aspekt nachhaltiger Landnutzungs-systeme und die damit verbundene Funktion des Erhalts der Biodiversität. Unter Biodiversität ist die Variabilität von Genen, Arten, Populationen, Lebensgemeinschaften, Ökosystemen und deren Wechselbeziehungen zu verstehen. Das Ziel des Erhalts der Biodiversität stellt eine Grundvorausset-zung für nachhaltige Landnutzungssysteme dar. Deren große Variation wird in Deutschland idealtypisch durch das Netz von Schutzgebieten repräsentiert, da diese in unterschiedlichen Gebietskategorien insgesamt rund ein Drittel des staatlichen Territoriums abdecken.

Der Arbeitskreis hat im November 2012 seine Arbeit aufgenommen. Im Fokus der Diskussion der konstituierenden Sitzung standen zunächst die im Call for Membership aufgeworfenen Fragestellungen:

■■ Welchen Beitrag leistet Biodiversität für den Erhalt und die Entwicklung von Ökosystemdienstleistungen der Natur?

■■ Welchen Einfluss haben unterschiedliche Landnutzungssysteme auf die Beschaffenheit von Ökosystemdienstleistungen, d. h. auf den Erhalt und die Entwicklung von Flora und Fauna sowie auf deren Lebensräume? Wie

Arbeitskreis Biodiversität und nachhaltige Landnutzung in GroßschutzgebietenLeiter: Prof. Dr. Hubert Job, Würzburg

Stellv. Leiter: Prof. Dr. Stefan Heiland, Berlin

Geschäftsführer: Dr. Manuel Woltering, Würzburg

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Sitzungen: 1, in Hannover

Mitglieder: Prof. Dr. Stefan Heiland, Berlin; Prof. Dr. Hubert Job, Würzburg; Prof. Dr. Eckhard Jedicke, Frankfurt am Main; Dr. Peter Meyer, Göttingen; Prof. Dr. Birte Nienaber, Saarbrücken; Dr. Tobias Plieninger, Berlin; Dr. Marco Pütz, Birmensdorf; Dr. Sven Rannow, Dresden; Dr. Eick von Ruschkowski, Hannover

1.3.1Grundlegende Themen

Der weltweite Rückgang der Biodiver-sität betrifft auch Deutschland.

sind die verschiedenen Typen von Schutzgebieten hinsichtlich ihres jeweiligen Beitrages zu Erhalt und Entwicklung von Biodiversität zu bewerten?

■■ Wie ist nachhaltige Landnutzung im Kontext von Erhal-tung und Nutzung der biologischen Vielfalt überhaupt zu definieren?

■■ Welche Konfliktmuster durch Raumnutzungskonkur-renzen bestehen für verschiedene Typen von Groß-schutzgebieten? Wie kann mit dem Instrumentarium der Raum- und Umweltplanung damit umgegangen werden?

■■ Welche Rolle kommt dem Wald und dessen Bewirt-schaftung im Hinblick auf Biodiversität und nachhaltige Landnutzung zu? Welche Akzeptanz- und Umsetzungs-© Oliver Rose

Heidelandschaft

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Serviceleistungen der ARL

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probleme sind hinsichtlich des Zwei-Prozent-Ziels sowie des Ziels „Schutz der Biodiversität durch Nutzung“ zu erwarten? Wodurch sind sie begründet und welche möglichen sozialen und ökomischen Vorteile stehen etwaigen Einschränkungen gegenüber?

■■ Welchen Beitrag leistet eine nachhaltige Landnutzung in Großschutzge-bieten für die nachhaltige Regionalentwicklung, insbesondere in struk-turschwachen peripheren ländlichen Räumen?

■■ Welche Rolle kann die Raumplanung bei der Förderung von Ansätzen nachhaltiger Landnutzung spielen, wie können in Großschutzgebieten gewonnene Erfahrungen auf die Gesamtfläche übertragen werden? Über welche Festsetzungsmöglichkeiten verfügt die Raumplanung, um das Ziel von Erhaltung und nachhaltiger Nutzung von Biodiversität in ihre Planwerke aufzunehmen? Reichten das bestehende Instrumentarium bzw. entsprechende Kategorien (Vorranggebiete, Vorbehaltsgebiete etc.) hierfür aus?

Arbeitskreis Klimawandel und RaumplanungLeiter: PD Dr.-Ing. Jörn Birkmann, Bonn

Stellv. Leiter: Prof. Dr. Jochen Schanze, Dresden

Geschäftsführerin: Dipl.-Geogr. Maike Vollmer, Bonn

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Sitzungen: 4, in Frankfurt am Main (3), Köln

Mitglieder: PD Dr.-Ing. Jörn Birkmann, Bonn; Prof. Dr.-Ing. Hans Reiner Böhm, Darmstadt; Dipl.-Ing. Dirk Büscher, Pforzheim; PD Dr. Achim Daschkeit, Dessau; Dr. Mark Fleischhauer, Dortmund; Erster Bürgermeister Dr.-Ing. Stefan Köhler, Friedrichs- hafen; Dipl.-Geogr. Walter Kufeld, München; Prof. Dr. Jochen Schanze, Dresden; Dr. Petra Sommer- feldt, Köln; Prof. Dr. Manfred Stock, Potsdam; Prof. Dr. Gerd Tetzlaff, Leipzig

Veröffentlichung: Birkmann, J.; Böhm, H. R.; Buchholz, F.; Büscher, D.; Daschkeit, A.; Ebert, S.; Fleischhauer, M.; Frommer, B.; Köhler, S.; Kufeld, W.; Lenz, S.; Overbeck, G.; Schanze, J.; Schlipf, S.; Sommer- feldt, P.; Stock, M.; Vollmer, M.; Walkenhorst, O. (2011): Glossar Klimawandel und Raumentwick- lung. = E-Paper der ARL 10. Hannover. http://shop.arl-net.de/media/direct/pdf/e-paper_ der_arl_nr10.pdf

Der Klimawandel beherrscht Politik und Medien in den letzten Jahren wie kaum ein anderes umweltpolitisches Thema. Ausmaß und mögliche

Entwicklung der globalen Klimaänderung sind der breiten Öffentlichkeit spä-testens seit dem Bericht des Weltklimarates im Jahre 2007 bewusst. Sowohl der Klimaschutz als auch die Anpassung an die Folgen des nicht mehr ver-meidbaren Klimawandels weisen eine klare Raumrelevanz auf und zu beiden kann die Raumplanung wichtige Beiträge leisten. Aufgrund der komplexen kausalen Zusammenhänge, der Unsicherheit der Klimaprojektionen und des für Maßnahmen zur Verfügung stehenden Zeitfensters bestehen jedoch noch

Im Umgang mit dem Klimawandel muss sich die räumliche Planung mit zwei Handlungsfeldern ausei-nandersetzen: zum einen mit dem Klimaschutz und zum anderen mit der Anpassung an die nicht mehr ver-meidbaren Folgen des Klimawandels.

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Serviceleistungen der ARL

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viele offene Fragen in Hinblick auf Verfahren, Methoden und Instrumente einer „Anpassungsplanung“, aber auch in rechtlicher Hinsicht.

Der Arbeitskreis befasst sich einerseits damit, welchen Einfluss Raumnut-zungen und -strukturen auf die Emissionen klimarelevanter Gase haben und wie diese durch räumliche Planung verringert werden können. Andererseits wird erörtert, welche Anpassungsstrategien und -maßnahmen notwendig werden und welche Aufgaben dabei der räumlichen Planung zukommen. Der Arbeitskreis versteht sich vor allem als ein Gremium, dass die Vernetzung der relevanten raumwissenschaftlichen Disziplinen sowie der Planungspraxis unterstützt. Arbeitsergebnisse richten sich sowohl an die Wissenschaft als auch an die Praxis. Ziel ist es, einen Überblick über den Stand der Forschung zum Klimawandel aus der Warte der räumlichen Planung zu schaffen sowie raum- und raumplanungsrelevante Aspekte der Klimaanpassung und des Klimaschutzes zu systematisieren und nachvollziehbar darzustellen.

Als ein Ergebnis haben die Mitglieder und Gäste des Arbeitskreises Mitte 2011 ein Glossar zum Thema „Klimawandel und Raumentwicklung“ als E-Paper veröffentlicht. Es umfasst zentrale Begrifflichkeiten, die in der Diskussion um den Klimawandel aus Sicht der Raumwissenschaften von Bedeutung sind. Ter-mini wie „Anpassung“, „Bewältigungskapazität“ oder „Vulnerabilität“ werden hier nicht nur beschrieben und erklärt, sondern auch im Kontext unterschied-licher Disziplinen erläutert. Das Glossar leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Wissenschafts-disziplinen, die sich mit Themen des Klimawandels auseinandersetzen.

Zudem wurden nach einem eintägigen Evaluie-rungsworkshop in Köln, an dem Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis als Gutachte-rinnen und Gutachter teilnahmen, die Textbeiträge für den entstehenden Forschungsbericht „Raum-entwicklung im Klimawandel – Herausforderungen für die räumliche Planung“ inhaltlich fertiggestellt. Die Publikation ist bereits redaktionell bearbeitet und wird 2013 erscheinen.

© Daniel Strauch – fotolia.com

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Serviceleistungen der ARL

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Viele Faktoren, die Einfluss auf das Ob und Wie der Landnutzung haben, verändern sich derzeit. Die Veränderungen der Einflussfaktoren vollzie-

hen sich dabei auf unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Skalen. Die Kenntnisse über den Wandel und das Zusammenwirken dieser Einflüsse hinsichtlich der Landnutzung sind noch unzureichend. Vor diesem Hinter-grund besteht ein erhebliches Forschungsinteresse daran, die Folgen dieser vielfältigen, sich verändernden Einflüsse auf das System der Landnutzung in ländlichen Räumen insgesamt zu erfassen und zu analysieren.

Es ist vorgesehen, ein Positionspapier zu veröffentlichen, in dem Handlungs-empfehlungen zu folgenden Punkten gegeben werden:

■■ Sicherung der Nahrungsmittelproduktion ■■ Energiewende ■■ Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche ■■ Biodiversität / natürliche Ressourcen / Kulturlandschaft

Arbeitskreis Landnutzung und Landnutzungs- wandel in ländlichen RäumenLeiter: Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter, Bonn

Geschäftsführer: Dr. Nils Leber, Bonn

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Sitzungen: 2, in Bonn

Mitglieder: Prof. Dr.-Ing. Klaus Borchard, Bonn; Dr. Joachim Clemens, Bonn; Dr. Matthias Dieter, Hamburg; Prof. Dr. Karin Holm-Müller, Bonn; Prof. Dr. Theo Kötter, Bonn; Prof. Dr. Roman Lenz, Nürtingen; Prof. Dr. Peter Weingarten, Braunschweig

Die Landnutzung und der Landnut-zungswandel in ländlichen Räumen rücken immer stärker in den Fokus der wissenschaftlichen Diskussion.

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Serviceleistungen der ARL

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Der Umgang mit Risiken, die mit raumrelevanten Natur- und Technikgefah-ren verbunden sind, gewinnt in der Gesellschaft wie in der Raumplanung

an Bedeutung. Über das Ziel der Sicherung der Daseinsvorsorge wie auch durch direkte programmatische Vorgaben (z. B. zur Nachhaltigkeit oder zum Hochwasserschutz) ist die Raumplanung im Bereich „Risiko“ grundsätzlich den Schutzgütern und der Vulnerabilität eines Raumes bzw. der Betroffenheit verpflichtet. Raumplanung eröffnet wichtige Handlungsmöglichkeiten zur Re-duzierung der Verwundbarkeit und zur Erhöhung des Bewältigungspotenzials.

Die ARL hat sich in der Vergangenheit dem Thema „Risikomanagement in Umwelt und Technik“ mit einem Arbeitskreis und der Wissenschaftlichen Plenartagung 2003 bereits intensiv gewidmet. In der weiterführenden Bear-beitung des Themas wurde der Fokus weniger auf einzelne Risiken gelegt. Vielmehr wurde als vielmehr die Verwundbarkeit von Räumen und die Rolle der Raumplanung bei der Risikovorsorge, dem Risikomanagement und der Risikokommunikation ins Auge gefasst.

Ziel des Arbeitskreises war es, Handlungsweisen, Methoden und Prüfbau-steine zur Identifikation von Risiken und im Umgang mit Gefährdungen zu entwickeln. Das Verhältnis zwischen Risikovorsorge, Risikonachsorge und

Raumplanung wurde analysiert und eine Methodik zur Festlegung von raumplanungs- und raumrelevanten Risiken konzipiert. Des Weiteren wurde das Verhältnis von Raumstrukturkon-zepten zur Risikoanfälligkeit näher beleuchtet, aber auch das Risikoma-nagement in der planerischen Praxis genauer untersucht (Normenanalyse, Fallstudien). Neben der Konzeption eines Prüfschemas für das Risikoma-nagement in der Raumplanung, mit dem sich Handlungsalternativen im

Arbeitskreis Risikomanagement als Handlungs- feld in der RaumplanungLeiter: Prof. Dr. Jürgen Pohl, Bonn

Geschäftsführer: Dipl.-Geogr. Swen Zehetmair, Bonn

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Mitglieder: PD Dr.-Ing. Jörn Birkmann, Bonn; Prof. Dr.-Ing. Stefan Greiving, Dortmund; Prof. Dr. Jürgen Pohl, Bonn; Dr.-Ing. Karl-Heinz Rother, Mainz; Dr.-Ing. Martin Rumberg, Kaiserslautern; Dipl.-Geogr. Martin Spangenberg, Bonn; Dipl.-Geogr. Roland Wernig, Trier

Abschluss: 12/2011

Veröffentlichungen: Pohl, J.; Zehetmair, S. (Hrsg.) (2011): Risiko- management als Handlungsfeld in der Raum- planung. = Arbeitsmaterial der ARL 357. Hannover.

Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.) (2011): Zukünftige Ausgestaltung des Risikomanagements in der Raumplanung. = Posi- tionspapier aus der ARL 86. Hannover. http://shop. arl-net.de/media/direct/pdf/pospaper_86.pdf

Die Raumplanung kann aufgrund ihrer Ausrichtung eine wichtige Funktion in der Risikovorsorge, im Risikomanagement und in der Risiko-kommunikation übernehmen.

Matrix zum Risikomanagement

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Serviceleistungen der ARL

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Umgang mit raumplanungsrelevanten Risiken identifizieren lassen, wurde u. a. eine interaktive Matrix zur schnellen und unkomplizierten Anwendung des Prüfschemas im planerischen Arbeitsalltag entwickelt (vgl. www.arl-net.de/risiko-matrix).

Arbeitskreis Suburbane Räume als Kulturlandschaften (4R-Kooperationsarbeitskreis)Leiter: Prof. Dr. Winfried Schenk, Bonn

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Mitglieder: Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Hannover; Dipl.-Ing. Ludger Gailing, Erkner; Prof. Dr. Stefan Heiland, Berlin; Dipl.-Ing. Dorothea Hokema, Berlin; Dr. Klaus-Dieter Kleefeld, Köln; Dr. Manfred Kühn, Erkner; Dr.-Ing. Markus Leibenath, Dresden; Prof. Dr.-Ing. Ilke Marschall, Erfurt; Prof. Dr. Axel Priebs, Hannover; Prof. Dr. Isolde Roch, Dresden; Prof. Dr. Winfried Schenk, Bonn; Dr. Sabine Tzschaschel, Leipzig

Abschluss: 06/2012

Veröffentlichung: Schenk, W.; Kühn, M.; Leibenath, M.; Tzschaschel, S. (Hrsg.) (2012): Suburbane Räume als Kultur- landschaften. = Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL 236. Hannover.

Suburbane Räume als Kulturlandschaften zu denken, stellt in Deutschland noch immer eine Provokation dar. Genau diese Perspektive findet sich aber

zunehmend in der internationalen Raumforschung. Zudem wird ein solches Denken auch in einigen europäischen Dokumenten zur Raumentwicklung gefordert. In diesem Sinne versteht auch das 3. Leitbild „Ressourcen bewah-ren, Kulturlandschaften gestalten“ der bundesdeutschen Raumordnung aus dem Jahr 2006 alle Räume als Kulturlandschaften, also auch die suburbanen, und sieht ein solches Kulturlandschaftsverständnis insgesamt als wichtige qualitative Ergänzung traditioneller Raumentwicklungspolitik.

Im Fokus des 4R-Kooperationsarbeitskreises stand die Frage nach dem Mehrwert, der sich für die Planung ergibt, wenn suburbane Räume als Kulturlandschaften betrachtet werden. Ziel war es, für eine bislang vernach-lässigte Raumkategorie mit hoher Bedeutung und Dynamik Möglichkeiten des planerischen Umgangs zu analysieren und diese sowohl theoretisch-konzeptionell aufzubereiten als auch in konkrete Handlungsempfehlungen für die Planungspraxis einfließen zu lassen. Im Arbeitskreis wurden suburbane Räume aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, Governance-Optionen für suburbane Räume analysiert und Handlungsempfehlungen für Politik und Planung erarbeitet.

Der vom Arbeitskreis 2012 veröffentlichte Band zeigt, dass die kulturland-schaftliche Perspektive dazu beitragen kann, suburbane Räume neu wahrzu-nehmen, denn er hilft, ökologische, ästhetische und kulturelle Qualitäten und Potenziale auch in diesen Räumen aufzudecken, obgleich sie ihnen bisweilen abgesprochen werden. Das bedeutet eine Erweiterung der bislang eher funk-tionalen Perspektive der Raumordnung auf diesen hybriden Raumtypus und kann als Ausgangspunkt für adäquate Formen kooperativer Raumentwicklung genutzt werden, wie an unterschiedlichen Fallstudien verdeutlicht wird.

Die Betrachtung von suburbanen Räumen als Kulturlandschaften kann dazu beitragen, bislang verborgene Qualitäten und Potenziale dieser Räume zu entdecken, und die Akteure vor Ort zum gemeinsamen Handeln motivieren.

Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL Bd. 236

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Serviceleistungen der ARL

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Das Element „Wasser“ durchdringt aufgrund seiner physischen Omni-präsenz alle Lebensbereiche und ist auch für die Raumplanung auf

allen Planungsebenen von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig existiert für die Bewirtschaftung der Ressource „Wasser“ eine eigene Fachplanung mit eigenen Instrumenten und Verfahren, die im Wesentlichen Ländersache ist. In diesem Kontext entstehen immer wieder Abstimmungserfordernisse zwischen Raumplanung, Wasserwirtschaft und anderen Fachplanungen, die für den Umgang mit Wasser im Raum ebenfalls von Bedeutung sind. Hinzu tritt der sich ständig vergrößernde Einfluss der europäischen Ebene, so z. B. durch die EG-Wasserrahmenrichtlinie und die EG-Hochwasserrichtlinie, die eine integrative und an Flusseinzugsgebieten orientierte Herangehensweise fordern und einen engen Zeitrahmen zur Umsetzung vorgeben.

Im Mittelpunkt der Tätigkeit des Arbeitskreises stand die Auseinanderset-zung mit dem Verhältnis von Raumplanung und Wasserwirtschaft sowie mit den Möglichkeiten der horizontalen und vertikalen Koordination und Ko-operation. Darüber hinaus wurde das bestehende Planungsinstrumentarium im Umgang mit der Ressource „Wasser“ überprüft, Steuerungsoptionen und -hemmnisse identifiziert und Empfehlungen für eine sach- und umweltgerech-te Organisation des Gewässermanagements erarbeitet. Dabei wurden auch die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels auf Gewässerökosys-teme, Risiken durch Extremereignisse sowie Veränderungen der Wasserver-sorgungssysteme durch den demografischen Wandel berücksichtigt.

Arbeitskreis Wasser und RaumplanungLeiterin: Prof. Dr. Christina von Haaren, Hannover

Geschäftsführerin: Dipl.-Ing. Carolin Galler, Hannover

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Mitglieder: Prof. Dr.-Ing. Stefan Greiving, Dortmund; Prof. Dr. Uwe Grünewald, Cottbus; Prof. Dr. Christina von Haaren, Hannover; Dipl.-Ing. Rudolf Hurck, Essen; Dr. Timothy Moss, Erkner; Prof. Dr. Jochen Schanze, Dresden

Abschluss: 06/2011

Veröffentlichungen: Haaren, C. v.; Galler, C. (Hrsg.) (2011): Zukunfts- fähiger Umgang mit Wasser im Raum. = Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL 234. Hannover.

Galler, C.; Müller, P.; Prinzensing, G.; Trautmann, K. (2011): Mehr Raum für Wasser! In: Leibniz- Gemeinschaft (Hrsg.): Wasser: Achtung! Klima- wandel – Sekundäreffekte auf das Wasser. = Zwischenruf der Leibniz-Gemeinschaft Heft 1/2011, 20-24. http://www.leibniz-gemeinschaft.de/ medien/publikationen/zwischenruf/

Die Ressource „Wasser“ ist lebens-wichtig. Der Arbeitskreis hat Vor-schläge zum nachhaltigen Umgang mit Wasser im Raum entwickelt.

Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL Nr. 234

Zwischenruf der Leibniz-Gemeinschaft Heft 1/2011

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Serviceleistungen der ARL

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Ausgehend von der Tatsache, dass der Klimawandel bereits im Gange ist und dass er durch das Wirken der Menschen verstärkt wird, besteht eine

unmittelbare Handlungsnotwendigkeit der Gesellschaft, ihrer Individuen und Organisationen. Auch die Raumplanung hat hierbei eine bedeutende Rolle, denn der Klimawandel erfordert einerseits planerische Vermeidungsstrategien (Mitigation), z. B. durch die Schaffung nachhaltiger Raum- und Siedlungsstruk-turen, andererseits Anpassungsstrategien (Adaption), z. B. durch Ausweisung von Vorranggebieten für den Hochwasserschutz.

Die Arbeitsgruppe der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern stellt die ak-tuellen Handlungserfordernisse der räumlichen Planung in den Bereichen Klimawandel und – damit in Zusammenhang stehend – Nutzung regenera-tiver Energien in den Mittelpunkt ihrer Untersuchungen. Folgende Themen werden bearbeitet:

■■ Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten und welche Instrumente stehen zur Verfügung?

■■ Wie können die Standorte für flächenhafte Energiegewinnung gesteuert werden (Beispiele Windkraft, Biomasse und Photovoltaik)?

1.3.2 Länderbezogene Themen

Arbeitsgruppe Klimawandel und Nutzung von regenerativen Energien als Herausforderungen für die Raumordnung in Bayern

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft BayernLeiter: Ltd. Regierungsdirektor Dipl.-Geogr. Walter Kufeld, München

Geschäftsführer: Dr. Sebastian Wagner, München

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Sitzungen: 7, in München (6) und Schneefernerhaus (Zugspitze)

Mitglieder: Prof. Dr. Thomas Bausch, Garmisch-Parten- kirchen; Dipl.-Geogr. Claus Hensold, Augsburg; Dipl.-Geogr. Felix Hörmann, München; Prof. Dr.-Ing. Christian Jacoby, Neubiberg; PD Dr. Ralf Klein, Würzburg; Regierungsdirektor Dipl.-Geogr. Axel Koch, Regensburg; Cornelia Kübler, München; Ltd. Regierungsdirektor Dipl.-Geogr. Walter Kufeld, München; Reinlinde Leitz, Fürsten- feldbruck; Dipl.-Geogr. Barbara Merz, München; Prof. Dr. Jürgen Rauh, Würzburg; Dipl.-Kaufm. Hans-Dieter Schulz, München; Ministerialrat Karl Schumacher, München; Oberregierungsrat Dipl.- Geogr. Burchard Schütze, München; Dipl.-Ing. Peter Steuer, München; Dipl.-Geogr. Christine Stiglbauer, Regensburg; Dr. Sebastian Wagner, München

Veröffentlichung: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (2012): „Zugspitz-Thesen“: Klimawandel, Energie- wende und Raumordnung. Hannover. = Positions- papier aus der ARL, Nr. 90.

Der Klimawandel zwingt zum Han-deln. Eine Arbeitsgruppe der LAG Bayern untersucht die aktuellen Anforderungen an die räumliche Planung.

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Serviceleistungen der ARL

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■■ Welche Chancen, aber auch welche Risiken haben regenerative Energien als Wirtschaftsfaktor?

■■ Wie müssen Siedlungsstrukturen im Zeichen des Klimawandels aussehen?■■ Wie können Landnutzung, Entwicklung der Kultur-

landschaft und Naturschutz in Einklang gebracht werden?

■■ Elektromobilität – Komponente eines integrierten klimagerechten Verkehrssystems

■■ Solarenergetische Dachanlagen: Verbreitung, Nutzungspotenziale und Handlungsoptionen der räumlichen Planung

Die Arbeitsgruppe hat im November 2011 einen Work-shop in der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus nahe der Zugspitze durchgeführt. Dort wurden die „Zugspitz-Thesen“ zu Klimawandel, Energiewende und Raumordnung verabschiedet. Der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe ist für Anfang 2013 vorgesehen.

Flächenmanagement ist ein zentrales Thema der Raumplanung. In den letzten Jahren wird es gestärkt durch Flächensparziele, eine umfangreiche

Forschungsförderung und die Tätigkeiten im Rahmen von Programmen des Bundes und der Länder (z. B. MORO, REFINA, BWPLUS etc.). Eine Vielzahl von Ergebnissen und Handlungsempfehlungen liegen für die kommunale, regionale und überregionale Ebene vor. Auch in Baden-Württemberg wurden hierzu viele Anstrengungen unternommen.

Die Arbeitsgruppe hat sich zu ihrer Auftaktsitzung Ende Mai 2011 beim Re-gionalverband Ostwürttemberg in Schwäbisch Gmünd getroffen. Ziel ist es, die vorliegenden Ansätze zum Flächenmanagement in Baden-Württemberg systematisch zu bewerten, um konkrete Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten. In einem ersten Schritt wurden zunächst die bestehenden Ansätze in den Bereichen Monitoring, Strategien, Planung, Förderung und Umsetzung gesichtet und zu einer Synopse zusammengeführt. Zudem haben die Mitglie-der der Arbeitsgruppe damit begonnen, die Wirkungszusammenhänge der Ansätze in und zwischen den verschiedenen Planungsebenen zu analysieren.

Im Oktober 2012 wurden die Zwischenergebnisse auf der 109. Sitzung der LAG Baden-Württemberg in Freiburg vorgestellt und diskutiert. Die Ergebnisse der Diskussion fließen in die weitere Forschung der Arbeitsgruppe ein.

Arbeitsgruppe Flächenmanagement Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Baden-WürttembergLeiter: Dr.-Ing. Hany Elgendy, Karlsruhe

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Sitzungen: 7, in Aalen, Karlsruhe (2), Nürtingen, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart (2)

Mitglieder: Dr.-Ing. Susanne Dahm, Karlsruhe; Dr.-Ing. Hany Elgendy, Karlsruhe; Dipl.-Ing. Stefan Frey, Stutt- gart; Prof. Dr.-Ing. Alfred Ruther-Mehlis, Nürtingen; Dipl.-Ing. Dirk Seidemann, Schwäbisch Gmünd; Dr.-Ing. Dirk Wilske, Karlsruhe

Die Reduzierung der Flächeninan-spruchnahme stellt eine große Her-ausforderung für Politik und Planung dar.

© Andreas Stefansky

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Serviceleistungen der ARL

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Nutzung und Gestalt von Kulturlandschaften werden durch eine Reihe von sehr unterschiedlichen Faktoren beeinflusst: neben den naturräumlichen

Grundlagen und klimatischen Bedingungen selbst, welche die Grundlage für die natürliche Vielfalt und die Landbewirtschaftung darstellen, sind dies beispielsweise die agrarpolitischen Rahmenbedingungen oder der demo-grafische Wandel. Andere Faktoren, wie z. B. der Tourismus, sind einerseits von der Attraktivität einer Landschaft abhängig, können andererseits auch erheblich zur Wertschöpfung und somit zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit einer Region beitragen. Eine genaue Analyse der Beziehungen zwischen den verschiedenen Faktoren ist Voraussetzung dafür, Möglichkeiten der in der aktuellen Diskussion angestrebten „Qualifizierung“ von Kulturlandschaften zu entwickeln.

Gegenstand der Forschungstätigkeit der Arbeitsgruppe war die Analyse der Kulturlandschaftsentwicklung im ländlichen Raum. In ausgewählten Landschaftsräumen – die ein gewisses Spektrum unterschiedlicher natur-räumlicher Bedingungen und Raumtypen abdecken – wurden Fallstudien zum Nutzungswandel und zur Kulturlandschaftsdynamik der letzten Jahrzehnte durchgeführt. Ziel war es, für die einzelnen Landschaften eine Bewertung der unterschiedlichen Potenziale für die Erhaltung und Entwicklung vorzuneh-men. Triebkräfte und Wirkungsketten der Landschaftsentwicklung wurden identifiziert und Steuerungsmöglichkeiten zur Gestaltung der Kulturland-schaften herausgearbeitet.

Arbeitsgruppe Zukunft der Kulturlandschaften im ländlichen Raum Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Baden-WürttembergLeiter: Prof. Dr. Jörg Stadelbauer, Freiburg i. Br.

Geschäftsführer Dipl.-Ing. Thomas Heinl, Heilbronn

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Sitzungen: 2, in Karlsruhe und Freiburg i. Br.

Mitglieder: Dr.-Ing. Susanne Dahm, Karlsruhe; Prof. Dr. Dr. h.c. Theodor J. Dams, Freiburg i. Br.; Dr. Ekkehard Hein, Heilbronn; Dipl.-Ing. Thomas Heinl, Heil- bronn; Dr.-Ing. Holger Keppel, Rottenburg a. N.; Prof. Dr. Werner Konold, Freiburg; Dr. Cornelia Korff, Freiburg; Dr. Peter Seiffert, Mössingen; Prof. Dr. Jörg Stadelbauer, Freiburg i. Br.; Dipl.-Ing. Ludwig Thormählen, Freiburg. i. Br.

Abschluss: 12/2012

In welche Richtung sich die Kultur-landschaften im ländlichen Raum Baden-Württembergs künftig entwi-ckeln, hängt von unterschiedlichen Triebkräften und Wirkungsketten ab, aber auch von den Steuerungsmög-lichkeiten der in Politik und Planung handelnden Akteure.

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Serviceleistungen der ARL

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Das „Baltic Sea Region Programme 2007–2013“ Projekt „Baltic Challenges and Chances for Local and Regional Development Generated by Climate

Change – BalticClimate“ befasste sich mit den Auswirkungen des Klimawan-dels im Ostseeraum. Der ARL als Leitpartner oblag die Gesamtkoordination des Projektes mit einem Gesamtbudget von 4,22 Mio. €. Mit 23 Partnerins-titutionen und weiteren sogenannten assoziierten Organisationen aus acht Staaten des Programmraumes wurden die mit und in sieben Pilotregionen entwickelten und erprobten Instrumente im Berichtszeitraum optimiert und fertiggestellt.

1.3.3Weitere Vorhaben BSR INTERREG IV BalticClimate

Leiterin: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt, Hannover

Treffen: 10, in Tallin (3), Riga (3), Berlin (2), Vilnius (2)

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Dennis Ehm ([email protected]) Dipl.-Ing. Sebastian Ebert Dipl.-Geogr. Timm Wiegand ([email protected])

Websites: - http://www.balticclimate.org - http://www.toolkit.balticclimate.org

Projektpartner: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL), Hannover; Regionaler Planungsverband Westmecklenburg, Gabriele Hoffmann, Schwerin; Stockholm Environment Institute (SEI) Tallinn Centre, Piret Kuldna, Tallinn/ Estland; Harju County Government, Heino Alaniit, Harju/ Estland; Harju Public Transport Centre, Terje Villemi, Tallinn / Est- land; Saku Municipality, Kalle Pungas, Saku/ Estland; Rapla County Government, Veiko Raka- selg, Rapla/ Estland; Kehtna Rural Municipality Government, Birgit Kuntu, Kehtna/ Estland; Kohila Rural Municipality Government, Rando Lai, Kohila/ Estland; Regional Council of Central Finland, Hannu Koponen, Jyväskylä/ Finnland; Jyväskylä Regional Development Company Jykes Ltd, Jani Viitasaari, Jyväskylä/ Finnland; Centre for Econo- mic Development, Transport and the Environment for Central Finland, Pirjo Hokkanen, Jyväskylä/ Finnland; Ministry of Agriculture of the Republic of Lithuania, Kristina Dubikovaite, Vilnius/ Litauen; Lithuanian Institute of Agrarian Economics, Zivile Gedminaite-Raudone, Vilnius/ Litauen; Environ- mentalProjectsStateLtd.,MairaJēgere,Riga/ Lettland; Municipality of Ligatne, Aija Ziedina, Ligatne/Lettland;MunicipalityofPārgauja,Rudite Vasile,Pārgauja/Lettland;WestPomeranian Business School, Jerzy Rozwadowski, Stettin/ Polen; Centre for Climate Science and Policy Research – Linköping University, Mattias Hjerpe, Linköping/ Schweden; Region of Gävleborg, Britt- Inger Andersson, Gävle/ Schweden; County Admi- nistrative Board of Gävleborg, Daniel Andersson, Gävle/ Schweden; Municipality of Söderhamn, Ingemar Olofsson, Söderhamn/ Schweden; Munici- pality of Gävle, Lars Westholm, Gävle/ Schweden

Abschluss: 04/2012

Das „BalticClimate Toolkit“, der 12-sprachige Handlungsleitfaden für Politik, Verwaltung und Unternehmen zum Umgang mit den Herausforde-rungen durch den Klimawandel, steht kostenfrei im Internet bereit: www.toolkit.balticclimate.org

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Serviceleistungen der ARL

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Umfragen zu Beginn und gegen Ende des Projekts in allen Pilotregionen gaben Aufschluss über den vorhandenen und sich verändernden Stand der Kenntnisse zur Thematik des Klimawandels. Es wurden im Projekt entwickelte Materialien und Übungen zur Bestanderfassung, für Verwundbarkeitsanaly-sen und diverse Anwendungsbereiche, u. a zum Element „Capitalisation of Climate Change“, bereitgestellt. Darüber hinaus wurden Fallstudien zu den Themen Verkehr/Mobilität, Energie, Wohnen/Bauen und Landwirtschaft durchgeführt. Auf-bauend auf diesen Erfahrungen konnte schließlich in einem engen Austausch mit Wissenschaft, Praxis und Politik ein Set von Instrumenten – das „BalticClimate Toolkit“ – entwickelt werden. Dieses ist kostenfrei auf einer eigenen Website bereitgestellt sowie maßgeblich in allen Ländern des Ostseeraums und selektiv darüber hinaus entsprechenden Institutionen als Offline-Version auf USB-Stick zur Verfügung gestellt worden. Das „Baltic-Climate Toolkit“ ist somit ein internetbasierter, prozess-orientierter Handlungsleitfaden in 12 Sprachen, der auch in anderen, über den Ostseeraum hinausgehenden Ländern angewandt werden kann.

Grafik:JevaKristone

Es ist fünf vor zwölf!

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Serviceleistungen der ARL

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Der Forschungsverbund „Klimafolgenforschung – Szenarien für die Klima-anpassung (KLIFF)“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft

und Kultur soll dazu beitragen, die wissenschaftlichen Grundlagen für die Anpassung an den Klimawandel auf lokaler und regionaler Ebene weiter-zuentwickeln und Forschungsaktivitäten in einem interdisziplinären Ansatz zusammenzuführen.

Ziel des querschnittsorientierten Projekts „IMplementierung von Ergeb-nissen aus KLIFF in der räumlichen PLANung in Niedersachsen“ (IMPLAN) ist es, die Ergebnisse der raumrelevanten Teilprojekte des Forschungsverbunds KLIFF im Dialog mit Expertinnen und Experten aus den Raumwissenschaften sowie der Planungspraxis hinsichtlich ihrer raumplanerischen Relevanz zu analysieren. Darauf aufbauend sowie in Zusammenarbeit mit der Region Hannover als Modellregion sollen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten er-arbeitet werden, die auf andere Regionen übertragbar sind. Die Zielgruppe des Projekts ist in erster Linie die niedersächsische Regionalplanung.

Drittmittel- IMplementierung von Ergebnissen projekt aus KLIFF in der räumlichen PLANung (IMPLAN)Leiter: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Geogr. Enke Franck ([email protected])

Veröffentlichungen: Behnken, K. (2012): Klimawandel als Handlungs- feld der Regionalplanung. Eine sektorale Vulnera- bilitätsanalyse im Landkreis Wesermarsch vor dem Hintergrund einer regionalen Anpassungsstrategie. Masterarbeit am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover.

Eremina, V. (2012): Klimawandel in der Region Hannover. Regionale Vulnerabilitätsanalyse der Handlungsfelder Siedlungsentwicklung, Stadt- planung und Binnenhochwasser. Diplomarbeit am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover.

Franck, E. (2011): Adaptability of Regional Planning in Lower Saxony to Climate Change. In: Müller, B. (Hrsg.): Urban Regional Resilience: How do Cities and Regions deal with Change? German Annual of Spatial Research and Policy 2010. Berlin / Heidelberg. S. 121-125.

Hellmich, M. (2012): Klimawandel als Aufgabe der Regionalplanung – Sektorale Vulnerabilitäts- analysen im Landkreis Celle vor dem Hintergrund regionaler Anpassungsstrategien. Masterarbeit am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover.

KLIFF (2011): Forschungsverbund „Klimafolgen- forschung“. Zwischenbericht 2011. Göttingen.

Lemburg, S. (2011): Meeresspiegelanstieg und Entwässerung am Beispiel des Entwässerungs- verbandes Emden. Bachelorarbeit am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Dieses Querschnittsprojekt zur Kli- mafolgenanpassung bündelt inter-disziplinäre Forschungsaktivitäten mit Raumrelevanz. Ziel ist, eine nie-dersächsiche Anpassungsstrategie zu entwickeln. Zusammen mit der Mo-dellregion Hannover werden konkrete Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet.

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Serviceleistungen der ARL

B

Das Projekt ist im Januar 2009 gestartet und läuft bis Ende 2013. Kooperationspartner der ARL im Projekt sind die Arbeitsgruppe Raumplanung an der Carl von Ossietz-ky Universität Oldenburg und das Dezernat für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover.

Auf dem KLIFF-Statusseminar im Mai 2011 in Göttingen wurden Zwischenergebnisse aus IMPLAN präsentiert.

In ihrer Zwischenevaluation im Oktober 2011 beschei-nigte die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen dem KLIFF-Verbund „große Bedeutung für Niedersach-sen“. Dabei lobten die Gutachter insbesondere das Teilvorhaben zur räumlichen Planung „KLIFF-IMPLAN“ der ARL und ihrer Partner, der Universität Oldenburg und der Region Hannover, für seinen querschnittsorientierten und integrativen Ansatz und empfahlen ausdrücklich die Fortsetzung.

2011 und 2012 wurden neun Workshops der projekt-begleitenden IMPLAN-Arbeitsgruppe zu verschiedenen Aspekten der Klimafolgenanpassung durchgeführt. Die Ergebnisse fließen in den Projekt-Abschlussbericht und den geplanten Leitfaden für die räumliche Planung ein (Fertigstellung 2013).

Der fachliche Beitrag zur Raumplanung für die „Empfehlung für eine nie-dersächsische Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandel“ der Regierungskommission Klimaschutz (Juli 2012) wurde von KLIFF-IMPLAN inhaltlich begleitet

© Katja Busch

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Serviceleistungen der ARL

B

Als eine von 21 Leibniz-Einrichtungen ist die ARL am Leibniz-Forschungsver-bund „Biodiversität“ beteiligt, den die Leibniz-Gemeinschaft eingerichtet

hat. Er hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit einer Anschubfinanzie-rung von 80.000 Euro aus den Mitteln des Impulsfonds des Leibniz-Präsidiums gefördert. Das Gleiche gilt auch für vier weitere Leibniz-Forschungsverbünde, die zu den Themen „Historische Authentizität“, „Nachhaltige Lebensmitteler-zeugung und gesunde Ernährung“, „Nanosicherheit“ und „Bildungspotentiale“ eingesetzt wurden.

Die Leibniz-Forschungsverbünde sind fächerübergreifende Zusammen-schlüsse von unterschiedlichen Institutionen, die wissenschaftlich und gesellschaftlich hochaktuelle Fragestellungen gemeinsam bearbeiten. Die Leibniz-Gemeinschaft wird damit in besonderer Weise der Tatsache gerecht, dass alle großen internationalen wissenschaftlichen Herausforderungen wie etwa Bildung, Ernährung, Gesundheit und Ressourcenverfügbarkeit als Querschnittsaufgaben weder von den Geistes- und Sozialwissenschaften noch von den Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften allein abgedeckt werden können.

Der Leibniz-Forschungsverbund Biodiversität unterteilt sich in die vier Schwerpunktbereiche: „Erfassung, Monitoring, Prognose“, „Ökosystem-leistungen“, „Innovative Schutz- und Managementstrategien“ sowie „Bür-gerwissenschaften.“ Die ARL bearbeitet zusammen mit anderen Instituten die Schwerpunktbereiche „Innovative Schutz- und Managementstrategien“ und „Bürgerwissenschaften“. Sie beschäftigt sich u. a. mit dem Landnut-

zungswandel und den Wirkungen von unterschiedlichen Schutz- und Manage-mentstrategien auf die Vorkommen und Ausbreitung von Arten.

Leibniz-Forschungsverbund BiodiversitätSprecher: Prof. Dr. Klement Tockner, Berlin

Stellv. Sprecher: Prof. Dr. Jörg Overmann, Braunschweig; Prof. Dr. Johannes Vogel, Berlin

Geschäftstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Sitzungen: 1, in Berlin

Mitte 2012 hat die Leibniz-Gemein-schaft den Leibniz-Forschungsver-bund Biodiversität eingerichtet. Die ARL ist daran beteiligt.

Mitglieder des Leibniz-Forschungs-verbundes „Biodiversität“

Quelle: Antrag zur Einrichtung des Leibniz-Forschungsverbun-des Biodiversität

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Serviceleistungen der ARL

B

In diesem EU-TEMPUS-geförderten Projekt fungiert die ARL als einer von insgesamt 29 Partnern aus 6 Staaten. Seit Beginn des Jahres 2010 wird ein

Fort- und Weiterbildungssystem im Bereich der Ökologie und der ländlichen Entwicklung aufgebaut, welches nach Fertigstellung zunächst von den 11 russi-schen Agrarwissenschaftlichen Universitäten genutzt werden soll, um Fortbil-dungsseminare für Verwaltungspersonal in den Regionen anbieten zu können. Es wurden 11 Lehrmodule für ökologische und ländliche Entwicklungsfragen erarbeitet, die speziell auf die Fortbildungsbedürfnisse öffentlicher Bediens-teter auf der Ebene der Bezirke und Rayons ausgerichtet sind.

Alle Module lassen sich der nachhaltigen ländlichen Regionalentwicklung unterordnen. Darunter werden, um nur einige Themen herauszugreifen, Fra-gen von Eco-Labeling, Setzung und Kontrolle von Standards, Ökotourismus, Umstellung auf ökologischen Landbau, Lebensmittelsicherheit, Ökologie und Biodiversität, nachhaltiger Umgang mit Wasserressourcen und ähnli-ches mehr bearbeitet. Die Website des Projekts gibt darüber Aufschluss: http://www.tempus-rudeco.ru/en/.

Die Module bilden die fachliche Grundlage eines „Train-the-Trainer“-Ansatzes. Die Partner aus den EU-Staaten, Frankreich, der Slowakischen Republik, Italien, Polen und Deutsch-land wirken dabei unterstützend. Die ARL hat im Rahmen des Projektes Ende 2010 ein didaktisches Seminar ange-boten, an der Konzeption und Durch-führung eines zweiten didaktischen Seminars in 2011 mitgewirkt und vor allem maßgeblich die Dokumentation beider Seminare durchgeführt.

Drittmittelprojekt Vocational Training in Rural Development and Ecology (RUDECO)Leiter: Dr. Jochim Gieraths, Hohenheim

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Sitzungen: 4, in Stavropol, Hohenheim, Warschau, Ulan-Ude

Seit Beginn des Jahres 2010 wird ein Fort- und Weiterbildungssystem im Bereich der Ökologie und der ländli-chen Entwicklung aufgebaut.

Baustelle für eine touristische Anlage am Baikalsee

Ländliche Siedlungen nahe Ulan Ude/Russland

© Evelyn Gustedt© Evelyn Gustedt

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Serviceleistungen der ARL

B

Die ARL und der Verband Deutscher Schulgeographen (VDSG) kooperie-ren seit 2004 mit dem Ziel, eine breitere Öffentlichkeit und insbesondere

Lehrer und Schüler für Themen der Raumentwicklung zu interessieren und zu sensibilisieren. Die im Rahmen dieser Zusammenarbeit herausgegebenen Handreichungen „Raumplanung heute: Hintergründe, Herausforderungen, Perspektiven“ (2005) und „Kulturlandschaften in Geographie und Raumpla-nung“ (2009) erfuhren eine äußerst positive Resonanz. Zudem beteiligte sich die ARL an verschiedenen Veranstaltungen des VDSG.

Im Berichtszeitraum stand die Beschäftigung mit Nationalparks, Biosphären-reservaten und Naturparks inhaltlich im Fokus der Kooperation. Das Thema ist gerade für den Schulunterricht von besonderer Bedeutung, da eine aktive Auseinandersetzung mit den Großschutzgebieten ein Verständnis dafür schaffen kann, welchen Wert Natur und Landschaft für das Leben und die Gesundheit der Menschen besitzen. Unter dem Titel „Naturlandschaften“ wurde mit Unterstützung des Verbandes Deutscher Naturparke gemeinsam eine neue Handreichung erarbeitet, die im August 2012 erschienen ist. Die Publikation soll nicht nur ein Hilfsmittel für den Geographie-Unterricht sein, sondern allen Interessierten einen Zugang zum Thema „Naturlandschaften“ ermöglichen und eine Informationsbasis bieten. Sie gibt einen ersten Einblick in die unterschiedlichen Facetten des Themas und verweist auf vertiefende Literatur und weiterführende Informationsangebote im Internet.

Die Veröffentlichung gibt einen Überblick über die Großschutzgebiete in Deutschland, die zum Erhalt, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur- und Landschaft beitragen. Zudem werden unterschiedliche Schutzge-bietskategorien vorgestellt, um zu zeigen, was sich hinter dem Begriffsdickicht verbirgt. Darüber hinaus wird die Vielfalt der Aufgaben von Nationalparks, Biosphärenreser-vaten und Naturparks beschrieben. Es werden u. a. auch Antworten auf die im ersten Moment paradox klingende Frage gegeben, warum neben dem „Natur Natur sein las-sen“ auch bestimmte menschliche Nutzungsformen (z. B. Mahd, Beweidung, Schnitt) einen Beitrag zum Schutz von Natur und Landschaft leisten können. Deutlich wird auch, dass die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen, wie z. B. die Gewährleistung von sauberem Trinkwasser, die Bildung von Humus oder die Speicherung von Treib-hausgasen, keine Selbstverständlichkeit ist.

Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks im GeographieunterrichtLeiter: Dr. Frank-Michael Czapek, Hannover; Dr. Reinhard Kurz, Burgwedel; Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover

Geschäftstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Abschluss: 09/2012

Veröffentlichung: Verband Deutscher Schulgeographen e.V.; Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.) (2012): Naturlandschaften. Eine Hand- reichung – nicht nur – für den Geographie-Unter- richt. = Schriften des Verbandes Deutscher Schulgeographen e.V. 10. Bretten.

Natur Natur sein lassen, aber auch wertvolle Kulturlandschaften pflegen und entwickeln.

Kreidefelsen auf Rügen – Nationalpark Jasmund

Quelle: Barnebeck, M. (2008): Weiße Wände – An der Kreideküste. http://www.pixelio.de/media/172514 (28.09.2012)

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Serviceleistungen der ARL

B

Zu diesem Forschungsfeld gehören im Berichtszeitraum folgende Vorha-ben:

■■ Maritime Raumordnung■■ Neugliederung des Bundesgebietes oder Kooperation der Bundesländer?■■ Aufgaben einer strategischen Regionalplanung für eine nachhaltige regi-

onale Entwicklung■■ Comparative Spatial Planning Research■■ Zukunft der Landes- und Regionalplanung in Bayern■■ Regional Governance in Grenzräumen■■ Räumliche Implikationen der Wissensgesellschaft■■ EU-Struktur- und Regionalpolitik für die nordwestdeutschen Teilräume■■ Raumordnung für Nutzungen im Untergrund■■ Die Funktion der Ortskerne für die Stabilisierung Zentraler Orte■■ Grenzüberschreitende Fragen der Raumentwicklung Deutschland-

Schweiz■■ Strategien zukünftiger Raumentwicklung in Baden-Württemberg■■ Koordinierte Regionalentwicklung■■ Einzelhandelsentwicklung in Nordrhein-Westfalen■■ Zukunft der Regionalplanung in Nordrhein-Westfalen■■ Neuaufstellung des Zentrale-Orte-Konzepts in Nordrhein-Westfalen■■ Verwaltungs- und Gebietsreformen■■ Akkreditierung von Raumplanungsstudiengängen■■ Commin – Andock■■ Dresden Leibniz Graduate School■■ Grundriss der Raumordnung und Raumentwicklung■■ IIK Regionalplanung■■ Raumordnungsrecht

1.4 Forschungsfeld „Räumliche Planung, raumbezogene Politik“

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Serviceleistungen der ARL

B

Die Maritime Raumordnung hat mit den Raumordnungsplänen für die Nord- und Ostsee einen wesentlichen Entwicklungsstand erreicht. Auf

dieser Grundlage, aber auch mit Blick auf anstehende neue Nutzungsansprü-che zur See, wie den Meeresbergbau, befasste sich der Arbeitskreis mit aktuel-len und künftig zu erwartenden Aufgabenstellungen und Herausforderungen der Raumordnung zur See. Inhaltliche wie instrumentelle Restriktionen und Defizite sowie Fortentwicklungsmöglichkeiten bzw. -notwendigkeiten der Raumordnung werden in einer Veröffentlichung dargelegt.

1.4.1 Grundlegende Themen Arbeitskreis Maritime Raumordnung

Leiter: Prof. Dr. Wilfried Erbguth, Rostock

Geschäftsführer: Dr. Mathias Schubert, Rostock

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Sitzungen: 4, in Hamburg

Mitglieder: Prof. Dr. Hanns Buchholz, Hemmingen; Christian Dahlke, Hamburg; Dipl.-Ing. Klaus Einig, Bonn; Prof. Dr. Wilfried Erbguth, Rostock; Dr. Evelyn Gustedt, Hannover; Dr. Bernhard Heinrichs, Görslow; Dipl.-Ing. Wulf Hülsmann, Dessau-Roß- lau; Felix Jahn, Oldenburg; Dr. Andreas Kannen, Geesthacht; Dipl.-Ing. Jochen Lamp, Stralsund; Helmuth von Nicolai, Schwerin; Dipl.-Ing. Lothar Säwert, Schwerin; Dr. Ludwig Scharmann, Dresden; Dr. Mathias Schubert, Rostock; Dipl.-Ing. Roland Wenk, Greifswald

Möglichkeiten, Defizite und Entwick-lungspotenzial der Raumordnung auf See werden in den Blick genommen.

18. Rostocker Seerechtsgespräche: Raumordnung AWZ

Quelle: C. Dahlke

Geeignetes Instrument für integrativen Ansatz auch auf dem Meer: Raumplanung

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Serviceleistungen der ARL

B

Nach Art. 29 GG sollen in Deutschland Länder gebildet werden, die nach Größe und Leistungsfähigkeit die ihnen obliegenden Aufgaben erfüllen

können. Ob alle deutschen Länder hinreichend leistungsfähig sind, um ihre Aufgaben effektiv und effizient zu erfüllen, ist umstritten. Angesichts der Fö-deralismusreform, der Auswirkungen der Europäischen Integration und der finanzpolitischen Rahmenbedingungen (Schuldenbremse, Finanzmarktkrise) stellt sich diese Frage in einem neuen Licht.

Der Arbeitskreis befasst sich mit dieser Thematik. Ausgangspunkt ist eine Bestandsaufnahme: Wie stellen sich die Aufgaben und die Leistungsfähigkeit der Länder unter den heutigen Gegebenheiten dar? Im Mittelpunkt stehen Aufgaben, die für die Raumentwicklung des Bundesgebiets von essenzieller Bedeutung sind, also etwa die Raumordnungspolitik selbst, die regionale Wirtschaftsförderung, die Agrarstrukturpolitik oder ausgewählte Bereiche der Infrastrukturpolitik. Ferner sind die finanzwirtschaftlichen und finanzpo-litischen Rahmenbedingungen sowie Verflechtungen zwischen Ländern zu ermitteln. Hiervon ausgehend soll dann untersucht werden, ob und inwieweit ein Bedarf für eine Neugliederung des Bundesgebiets besteht, oder ob die Herausforderungen durch verbesserte Kooperation der Länder oder neue Formen der Koordinierung zwischen Bund und Ländern zu bewältigen sind. Dabei sind kurzfristige Lösungen und eine längerfristig angelegte Staatsreform zu unterscheiden.

Arbeitskreis Neugliederung des Bundesgebietes oder Kooperation der Bundesländer?Leiter: Prof. Dr. Arthur Benz, Darmstadt

Geschäftsführer: Dr. Andreas Stefansky

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Sitzungen: 2, in Hannover, Darmstadt

Mitglieder: Dr. Markus Eltges, Bonn; Prof. Dr. Wilfried Erbguth, Rostock; Prof. Dr. Dr. h. c. Andreas Faludi, Delft; Prof. Dr. Heiderose Kilper, Erkner; Dr.-Ing. Tine Köhler, Darmstadt, Dr. Konrad Lammers, Ham- burg, Ministerialrat a. D. Uwe Leonardy, Bad Honnef; Prof. Dr. Heinrich Mäding, Berlin; Prof. Dr. Wendelin Strubelt, Bonn; Dr. Reinhard Timmer, Berlin; Dr. Swen Zehetmair, Bonn

Nach der erfolgreichen Tagung im September 2011 untersucht die Akademie in einem Arbeitskreis die Frage, ob Fusionen oder Kooperatio-nen der Länder geeignet sind, deren Leistungsfähigkeit sicherzustellen.

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Serviceleistungen der ARL

B

Für eine wirksame regionale Entwicklungspolitik bedarf es einer Bündelung regionalspezifischer Aufgaben mit modernen Instrumentarien in regional

verantwortlichen und legitimierten Institutionen. Zugleich müssen die Poten-ziale der Regionalplanung besser ausgeschöpft werden, um die strategische Ebene „Region“ im interregionalen Wettbewerb erfolgreich positionieren, wichtige neue Themen frühzeitig aufnehmen und die regionale Entwicklung nachhaltig steuern zu können.

Regionalplanung lässt sich nicht mehr auf die Gestaltung des Raumes beschränken, sondern muss in erster Linie Gestaltung von Entwicklungspro-zessen im Raum sein. Im Vordergrund steht die strategische Koordination

der öffentlichen und privaten Akteure unter gemein-samen konzeptionellen Zielvorstellungen (strategische Planung). Nachhaltige Regionalentwicklung ist der Schlüssel für die Modernisierung der Regionalplanung. Sie dient als politisches Steuerrad für eine koordinierte und optimierte „Regionale Entwicklungspolitik“, die interdisziplinär, langfristorientiert und prozessual angelegt ist.

Mit dieser Thematik beschäftigten sich die Mit-glieder des Arbeitskreises. Ziel war die Erarbeitung grundlegender Beiträge für ein fachlich fundiertes, konsistentes Modell einer zukunftsfähigen strategi-schen Regionalplanung, das Aspekten der Regional-entwicklung besondere Bedeutung beimisst und eine Entwicklungssteuerung gleichermaßen in städtischen wie in ländlichen Regionen ermöglicht. Als Grundlage für neue Überlegungen wurde „von anderen Regionen gelernt“, d. h. die unterschiedlichen Modelle und Er-fahrungen im Umgang mit Ansätzen zur strategischen Regionalplanung bzw. Regionalentwicklung wurden aufgegriffen und vergleichend ausgewertet. Durch

Arbeitskreis Aufgaben einer strategischen Regionalplanung für eine nachhaltige regionale EntwicklungLeiter: Prof. Dr.-Ing. Dirk Vallée, Aachen

Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Tobias Brandt, Aachen

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Gerd Tönnies

Mitglieder: Dipl.-Ing. Tobias Brandt, Aachen; Prof. Dr. Dietrich Fürst, Hannover; Dipl.-Ökon. Heinz Konze, Moers; Prof. Dr. Axel Priebs, Hannover; Dipl.-Ing. Petra Ilona Schmidt, Schwerin; Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover; Dr. Gerd Tönnies, Hannover; Prof. Dr.-Ing. Dirk Vallée, Aachen

Abschluss: 07/2012

Veröffentlichungen: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) (2011): Strategische Regionalplanung. Hannover. = Positionspapier aus der ARL, Nr. 84.

Vallée, D. (Hrsg.) (2012): Strategische Regional- planung. Hannover. = Forschungs- und Sitzungs- berichte, Nr. 237.

Regionalplanung muss in erster Linie die Gestaltung nachhaltiger Entwick-lungsprozesse im Raum sein. Das erfordert eine interdisziplinäre, lang-fristig orientierte und prozessuale Ausrichtung.

Quelle: Darstellung ARL, GrafikISB,RWTHAachen

Elemente einer strategischen Regionalplanung

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Serviceleistungen der ARL

B

Gespräche mit Schlüsselakteuren in ausgewählten europäischen Regionen wurden die jeweiligen Vor- und Nachteile der Regionalplanungssysteme eruiert und für den eigenen Bearbeitungsprozess ausgewertet und nutzbar gemacht.

Die Mitglieder des Arbeitskreises haben ihre Untersuchungen 2011 ab-geschlossen und Module mit innovativen Ansätzen für eine strategische Regionalplanung in ländlichen und vor allem (groß-)städtischen Regionen erarbeitet. Die Ergebnisse und wichtige Handlungsempfehlungen für eine stärkere strategische Orientierung der Regionalplanung wurden publiziert.

Der Arbeitskreis leistet über verschiedene theoretische und methodische Analyseansätze einen Beitrag dazu, das Verständnis über Planungssyste-

me (Begriffe, Strukturen, Institutionen) auf der einen und Planungskulturen auf der anderen Seite im Sinne einer gemeinsamen semantischen Durchdringung beider Begriffe zu befördern. Bislang gesammelte Erkenntnisse zur Methodik der Erforschung von Planungskulturen wur-den in einer Sonder-edition der Zeitschrift Planning Research & Practice veröffentlicht. Darüber hinaus wurde eine englischspra-chige Veröffentlichung im Routledge-Verlag (UK) in die Wege geleitet. Autorinnen und Autoren aus acht europäischen Ländern gehen darin auf ihre jeweiligen Planungs-systeme anhand raumpolitisch vorrangiger Themen, z. B. Modernisierung von Pla-nungssystemen, Integration von Sektor-politiken, europäische Einflussnahme, ein.

Europäischer Comparative Spatial Arbeitskreis Planning Research (CSPR)Leiter: Prof. Dr. Hans Heinrich Blotevogel, Dortmund

Stellv. Leiter: Prof. Vincent Nadin, Delft

Geschäftsführer: M. Sc. Mario Reimer, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Sitzungen: 4, in Bochum (3) und Paris

Mitglieder: Prof. Dr. Hans Heinrich Blotevogel, Dortmund; Dr. Giancarlo Cotella, Turin; Ole Damsgaard M. Sc., Stockholm; Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Dortmund; Prof. Dr. Huib Ernste, Nijmegen; Prof. Dr. Anna Geppert, Reims; Prof. Dr. Gina Giannakourou, Athen; Prof. Dr. Uta Hohn, Bochum; Prof. Dipl.-Ing. Arch. Karel Maier, Prag; Prof. Dr. Vincent Nadin, Delft; Mario Reimer M. Sc., Dortmund; Prof. Dr. Umberto Janin Rivolin, Turin; Dr. Loris Servillo, Turin; Dr. Dominic Stead, Delft; Prof. Dr. Peter Weichhart, Wien

Autorinnen und Autoren aus acht Ländern Europas vergleichen die Planungssysteme ihrer Heimatländer.

© Evelyn Gustedt

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Serviceleistungen der ARL

B

Der Freistaat Bayern hat das Bayerische Landesplanungsgesetz novelliert und als Landesplanungs-„Vollgesetz“ konzipiert, indem er von der

Kompetenz zur Abweichung vom Bundesraumordnungsgesetz Gebrauch gemacht hat. Das neue Gesetz ist am 1. Juli 2012 in Kraft getreten. Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe hat den Prozess der Novellierung konstruktiv-kritisch begleitet, Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt und Stellungnahmen – zum Teil im Verbund mit anderen Einrichtungen – erarbeitet.

Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe hat im Berichtszeitraum ihre Arbeit fortgesetzt. Denn nach der Novelle des Bayerischen Landesplanungsgesetzes steht die Gesamtfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms Bayern an. Der bayerische Ministerrat hat im Mai 2012 einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die Arbeitsgruppe ist mehrfach zusammengekommen, um eine Stellungnahme zu erarbeiten. Die Herausforderung ist groß, hat doch der Entwurf des neuen Landesentwicklungsprogramms eine neue Struktur, einen deutlich verringerten Umfang und einen expliziten Bezug zu den aktuellen Herausforderungen für die räumliche Entwicklung Bayerns: demografischer Wandel, Klimawandel einschließlich des Umbaus der Energieversorgung, verstärkter räumlicher Wettbewerb. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe zielten in ihrer Stellungnahme vor allem auf wesentliche, die zentralen Steuerungs-möglichkeiten und -notwendigkeiten betreffende Inhalte und Instrumente. Dazu gehören beispielsweise die Ausweisung Zentraler Orte, das Ziel der gleichwertigen Lebens- und Arbeitsverhältnisse, die Rolle der prosperieren-den Verdichtungsräume, das sogenannte Doppelsicherungsverbot und die landesentwicklungspolitisch begründete Priorisierung von Verkehrsprojekten. Die Stellungnahme wurde dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie zugeleitet.

Ad-hoc-Arbeitsgruppe Zukunft der Landes- und Regionalplanung in Bayern

Ad-hoc-Arbeitsgruppe der Landesarbeitsgemeinschaft BayernLeiter: Prof. Dr.-Ing. Christian Jacoby, Neubiberg

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Sitzungen: 4, in München

Mitglieder: Verbandsdirektor Christian Breu, München; Prof. Dr. Konrad Goppel, München; Dr. Ulrich Höhnberg, München; Prof. Dr.-Ing. Christian Jacoby, Neubiberg; Dr. Andreas Klee, Hannover; Prof. Dr. Manfred Miosga, Bayreuth; Dr. Robert W. Obermeier, München; Verbandsdirektor Markus Riethe, Ulm; Dipl.-Geogr. Peter Schmid, Landshut; Leitender Regierungsdirektor Dr. Jürgen Weber, Landshut

1.4.2 Länderbezogene Themen

Gesetzesnovellierung mit Folgen – die Arbeitsgruppe berät die baye-rische Regierung beim Entwurf des neuen Landesentwicklungspro-gramms.

Page 95: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

B

Ausgangspunkt der Arbeitsgruppe der LAG Berlin/Brandenburg/Mecklen-burg-Vorpommern waren die aktuellen Diskussionen zu den Themen-

feldern Verantwortungsgemeinschaften und Grenzraumentwicklung. Auf der Grundlage einer Analyse sozioökonomischer Parameter im deutsch-polni-schen Grenzraum des LAG-Gebietes wurden die politisch-administrativen Handlungs- und Steuerungsoptionen diskutiert. Einen Schwerpunkt bildeten die Fragen nach den Governance-Formen der grenzüberschreitenden und stadtregionalen Raumentwicklung sowie zur Beeinflus-sung von Verflechtungsformen. Aus den Vorträgen und Diskussionserkenntnissen eines Kolloqiuums gingen zu Beginn des Jahres 2012 Beiträge in einer Sonderedition der Zeitschrift Planning Practice & Research hervor.

Arbeitsgruppe Regional Governance in Grenzräumen

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Berlin/Brandenburg/ Mecklenburg-VorpommernLeiter: PD Dr.-Ing. Thomas Weith, Müncheberg Dipl.-Ing Timo Fichtner, Bremen

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Mitglieder: Dr. Klaus Birkholz, Berlin; PD Dr. Karl Martin Born, Münster; Prof. Dr. Marek Dutkowski, Szczecin; Dipl.-Ing. Timo Fichtner, MBA, Bremen; Dipl.- Geogr. Dipl.-Phil. Jörn Hollenbach, Schwerin; Dr.-Ing. Robert Knippschild, Cottbus; Dipl.-Geogr. Waldemar Okon M. A., Greifswald; Dipl.-Ing. Rüdiger Rietzel, Beeskow; Ltd. Baudirektor Dipl.- Ing. Michael Stoll, Berlin; PD Dr.-Ing. Thomas Weith, Müncheberg

Abschluss: 09/2012

Diskussionen zu den Themenfeldern Verantwortungsgemeinschaften und Grenzraumentwicklung.

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Serviceleistungen der ARL

B

Arbeitsgruppe Räumliche Implikationen der Wissensgesellschaft

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Berlin/Brandenburg/ Mecklenburg-VorpommernLeiter: Dr.-Ing. Axel Stein, Berlin

Geschäftsführer: Dipl.-Geogr. Timm Sebastian Wiegand

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Sitzungen: 3, in Berlin

Mitglieder: Prof. Dr. Peter Dehne, Neubrandenburg; Dr. Georg Dybe, Potsdam; Dr. rer. nat. Michael Heinz, An- klam; Dr. Manfred Kühn, Erkner; Prof. Dr. Hans Joachim Kujath, Erkner; Dipl.-Pol. Uwe Rühl, Pots- dam

Was bedeutet die Entwicklung zur Wissensgesellschaft für periphere Räume? Die Arbeitsgruppe diskutiert Möglichkeiten und Herausforderun-gen.

Die Arbeitsgruppe hat begonnen, sich mit den Herausforderungen zu be-fassen, die die Entwicklung zur Wissensgesellschaft für periphere Räume

mit sich bringt, und mit den Handlungsoptionen, die dortige Akteure haben. Es wurden erste Themenschwerpunkte diskutiert, zu denen künftig jeweils Teams aus Wissenschaft und Praxis Beiträge erarbeiten werden: Versorgung mit medizinischem Wissen, Demografischer Wandel und die Gestaltung einer altersgerechten Arbeitswelt in der Wissensgesellschaft, Bildungslandschaften und Hochschulen in der Region und Mittelzentren als Anker in peripheren Regionen. Jeder Schwerpunkt wird hinsichtlich einer technischen, ökonomi-schen und sozialen Dimension betrachtet.

ökonomische Dimension

soziale Dimension

technische Dimension

Wissens-ökonomieInnovation

Wettbewerbs-fähigkeit

kommunikative und

kreative Kompetenzen

reflexives Lernen, Vernetzung von Bildung

und Gesellschaft

Entrepreneurship (experimentelle Haltung, Ideen-

freude, Kreativität)

Zugehörigkeit zu persönlichen und

virtuellen Netzen

Anschluss an hochleistungsfähige Verkehrs- und Kommunkations-

infrastruktur

Dimensionen der Wissensgesellschaft

Wissensarbeit(Bewerten, Selektieren, Filtern

und Zusammenführen von Wissen)

Quelle: Axel Stein / Berlin, 25.10.2011

Page 97: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

B

Die siedlungsstrukturellen Ausgangsbedingungen sowie die Strukturen und Entwicklungstrends von Bevölkerung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt

in den nordwestdeutschen Küstenländern weisen ein breites Spektrum auf und bedingen sehr unterschiedliche Handlungsbedarfe und -möglichkeiten der regionalen Struktur- und Entwicklungspolitik, die auch in der aktuellen Förderperiode der EU-Strukturpolitik deutlich werden. Gleichwohl gibt es übergreifende und gemeinsame Herausforderungen und Interessen des nordwestdeutschen Raumes, die für ein in Grundzügen abgestimmtes Vor-gehen sprechen.

Vor diesem Hinter-grund hat die Arbeits-gruppe die Ausgestal-tung der regionalen Strukturpolitik im Rah-men der EU-Struktur-fonds-Förderperiode 2007–2013 in den vier beteiligten Ländern einer vergleichenden Analyse unterzogen.

Bei der Analyse der Programme ging es sowohl um die grund-legenden Strategien und Ziele als auch um die konkrete Aus-gestaltung und die Schwerpunkte der

Arbeitsgruppe EU-Struktur- und Regionalpolitik für die nordwestdeutschen Teilräume

Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Bremen/Hamburg/ Niedersachsen/Schleswig-HolsteinLeiter: Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung, Hannover Dr. Guido Nischwitz, Bremen

Geschäftsführer: Dipl.-Geogr. Alexander Skubowius, Hannover

Geschäftsstelle der ARL: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich

Mitglieder: Prof. Dr. Dietrich Fürst, Hannover; Dr. Markus Hirschfeld, Kiel; Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung, Hannover; Dr. Konrad Lammers, Hamburg; Dr. Guido Nischwitz, Bremen; Dipl.-Geogr. Sven-Olaf Salow, Itzehoe; Dipl.-Geogr. Guido Sempell, Ham- burg; Dipl.-Geogr. Alexander Skubowius, Hannover

Abschluss: 05/2012

Veröffentlichung: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (2012): Ausgestaltung der EU-Strukturpolitik der Förderperiode 2007–2013 in den nordwest- deutschen Bundesländern. Hannover. = Arbeits- material der ARL, Nr. 358.

Quelle: BMWi, eigene Berechnungen

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Serviceleistungen der ARL

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Teilprogramme und Maßnahmenschwerpunkte sowie nicht zuletzt um die eingesetzten spezifischen Instrumente. Von besonderem Interesse war dabei die Ableitung der Schwerpunktbildung in den beteiligten Ländern durch spezifische Analysen der Stärken und Schwächen bzw. der Chancen und Risiken (SWOT) oder durch (regional-)politische Prioritätensetzungen. Bei den Förderinstrumenten reicht die Bandbreite dabei von der klassischen einzelbetrieblichen Förderung und eigenkapitalgestützten Ansätzen über die Infrastrukturförderung bis hin zur Förderung von Wertschöpfungsketten, Kompetenzzentren und Netzwerken/Clustern. Die Arbeitsgruppe hat ihre Ergebnisse Anfang 2012 vorgelegt.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben sich zunächst mit einigen grund-legenden Fragen auseinandergesetzt:

■■ Wie ist die Bedeutung und weitere Entwicklung von Nutzungen des Un-tergrundes einzuschätzen?

■■ Zeichnen sich dabei zunehmende Nutzungskonkurrenzen ab, die einen (zusätzlichen) Steuerungs- und Koordinierungsbedarf in Norddeutschland hervorrufen?

■■ Reichen dafür die bisherigen Steuerungsmöglichkeiten bzw. -instrumente aus oder wird künftig eine andere Art der Steuerung von untertägigen Nutzungskonkurrenzen benötigt?

■■ Wird also eine Raumordnung des Untergrundes gebraucht und wenn ja, wie könnte/müsste diese aussehen?

Arbeitsgruppe Raumordnung für Nutzungen im Untergrund Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Bremen/Hamburg/ Niedersachsen/Schleswig-Holstein Leiter: Dipl.-Geogr. Frank Liebrenz, Kiel Dr.-Ing. Stephan Löb, Hannover

Geschäftsführer: Dipl.-Geowiss. Stephan Bödecker, Hannover

Geschäftsstelle der ARL: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich

Sitzungen: 5, in Hannover (4) und Hamburg (1)

Mitglieder: Dipl.-Geowiss. Stephan Bödecker, Hannover; Prof. Dr. Andreas Dahmke, Kiel; Dr. Markus Hirschfeld, Kiel; Dr. Alfred Langer, Hannover; Dipl.-Geogr. Frank Liebrenz, Kiel; Dr. Thomas Liebsch- Dörschner, Flintbek; Dr.-Ing. Stephan Löb, Hannover; Helmuth von Nicolai, Schwerin; Dr. Matthias Schünemann, Schwerin; Prof. Dr. Ugur Yaramanci, Hannover.

Abschluss: 11/2012

Veröffentlichung: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (2012): Nutzungen im Untergrund vorsorgend steu- ern – für eine Raumordnung des Untergrundes. Hannover. = Positionspapier aus der ARL, Nr. 91.

Die Arbeitsgruppe zeigt Möglichkei-ten und Grenzen einer Raumordnung zur Steuerung von Nutzungen im Un-tergrund auf und gibt Hilfestellungen für Politik und Planungspraxis.

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Serviceleistungen der ARL

B

Die Ergebnisse der Untersuchungen hat die Arbeitsgruppe in einem Positionspapier zu-sammengestellt, mit dem Möglichkeiten und Grenzen einer Raumordnung zur Steuerung von Nutzungen im Untergrund aufgezeigt und Hilfe-stellungen gegeben werden. Hauptzielgruppen sind die Politik und die Planungspraxis. Darüber hinaus geht es der Gruppe auch um die Sensibi-lisierung der raumwissenschaftlichen Forschung, vor allem natürlich unter dem Dach der ARL. Insofern sah sie ihre Aufgabe auch darin, den vordringlichen Forschungsbedarf auf diesem Gebiet aufzuzeigen.

CCS-Speicherung Quelle: Wittenbecher 2011

Quelle: Wittenbecher 2011

Lebendige Ortskerne mit einem vielfältigen Mix aus Handel und Dienst-leistungen sowie Freizeit, Kultur, Bildung und Daseinsvorsorge sind we-

sentliche Qualitätsmerkmale Zentraler Orte (ZO) und ein Standortfaktor für Lebens- und Wohnqualität, Identität und Imagebildung sowie Handel und Gewerbe. Die Ortskerne haben eine wichtige Funktion für die Versorgung und als „Gesicht“ der ZO.

ZO zu stabilisieren und zu stärken ist eine wichtige Zukunftsaufgabe der Kommunen und der Raumplanung angesichts der Entwicklungen im Einzel-handel sowie der demografischen Trends. Vor allem die Regionalplanung muss sich „positiv einmischen“, um langfristige Fehlallokationen zu verhin-dern. Für die Sicherung der Funktion der Ortskerne sind neben dem klassi-schen Instrumentarium der Raumplanung Initiativen notwendig, die zum einen die Akteure (insbes. Gewerbetreibende und Eigentümer) bewegen,

Arbeitsgruppe Die Funktion der Ortskerne für die Stabilisierung Zentraler Orte Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Bremen/Hamburg/ Niedersachsen/Schleswig-Holstein Leiter: Dipl.-Geogr. Klaus Mensing, Hamburg

Geschäftsführer: N. N.

Geschäftsstelle der ARL: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich

Sitzungen: 1, in Hamburg

Mitglieder: Dipl.-Ing. Ulrike Anders, Hamburg; Dipl.-Ing. Arndt Hauschild, Osnabrück; Dipl.-Volksw. Eckhard Lammers, Osnabrück; Dipl.-Geogr. Klaus Mensing, Hamburg; Dipl.-Geogr. Anna Neugebauer, Kiel; Dipl.-Geogr. Erk Ulrich, Heide

Ortskerne haben eine wichtige Funk-tion für die Versorgung und als „Gesicht“ von Zentralen Orten. Die Arbeitsgruppe erstellt eine Arbeits-hilfe für die Planungspraxis mit Hand-lungsempfehlungen für Strategien und Instrumente.

CCS-Speicherung

Page 100: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

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etwas zu tun (quasi die „software“) – mit Schwerpunkt auf kooperativen An-sätzen wie Quartiersinitiativen –, und zum anderen die Immobilien bewegen, d. h. marktgängige Flächen durch Umbau und Zusammenlegung schaffen bis hin zu Abriss und Neubau („hardware“). Das privatwirtschaftliche Engagement der Geschäftsleute und Eigentümer ist insofern ein wichtiger Motor.

Zentrale Untersuchungspunkte der Arbeitsgruppe der LAG Nordwest sind (a) die plakative Darstellung ausgewählter ZO unterschiedlicher Stufen bezüglich der Problemlagen im Ortskern sowie der Chancen und Hand-lungsansätze, (b) ein Vergleich der Instrumente BID, PACT und QIN sowie „Zukunftsfonds Ortskernentwicklung Landkreis Osnabrück“ mit Blick auf Akteurskonstellationen, Steuerungseffekte etc. sowie (c) eine Arbeitshilfe für die Landes-, Regional- und Bauleitplanung mit Handlungsempfehlungen (Strategien, Instrumente und gute Beispiele).

In Grenzräumen stoßen unterschiedliche Rechtssysteme, Planungssysteme und Mentalitäten aufeinander. Baden-Württemberg und die Schweiz haben

am Hochrhein eine lange gemeinsame Grenze. Obwohl die Schweiz kein Mit-glied der EU ist, hat die grenzüberschreitende Zusammenarbeit über diverse Programme und Projekte im deutsch-schweizerischen Grenzraum Tradition (z. B. Bodenseeuferplan, Oberrheinische Raumplanerkonferenz oder INTER-REG-Programme u. a.). Es gibt dennoch zahlreiche Aufgaben und Interessen, die beide Seiten berühren und die es zu koordinieren und zu bündeln gilt.

Aus diesem Grund hat die Arbeitsgruppe nicht nur über Grenzen hinweg gedacht, sondern auch über sie hinweg gehandelt. Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler und Praktikerinnen/Praktiker aus Deutschland und der

Arbeitsgruppe Grenzüberschreitende Fragen der Raumentwicklung Deutschland- Schweiz Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Baden-WürttembergLeiter: Dipl.-Ing. Hans-Georg Bächtold, Zürich; Dipl.-Geogr. Karl Heinz Hoffmann; Waldshut- Tiengen

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Sitzungen: 1, in Waldshut-Tiengen

Mitglieder: Dipl.-Ing. Hans-Georg Bächtold, Zürich; Dr. Paul Both, Stein am Rhein; Prof. Dr.-Ing. Dirk Engelke, Rapperswil; Dipl. nat. Susanne Fischer, Basel; Dipl.-Ing. Gottfried Hage, Rottenburg; Dipl.-Geogr. Karl Heinz Hoffmann, Waldshut-Tiengen; Dipl. Arch. Peter Keller, Zürich; Dr. Maria Lezzi, Ittigen; Dipl.Arch.PaulPfister,Biberstein;Dr.MarcoPütz, Birmensdorf; Dr. Roland Scherer, St. Gallen; Prof. Dr.-Ing. Walter Schönwandt, Stuttgart; Dipl.-Ing. Ludwig Thormählen, Freiburg i. Br.

Abschluss: 06/2012

Veröffentlichung: Bächtold, H.-G.; Hoffmann-Bohner, K. H.; Keller, P. (2012): Über Grenzen denken. Grenzüberschrei- tende Fragen der Raumentwicklung Deutschland- Schweiz. = E-Paper der ARL Nr. 15. Hannover.

Quelle: Folie von K. Mensing

Wissenschaftler und Praktiker aus Deutschland und der Schweiz erar-beiten gemeinsam Lösungsansätze für grenzüberschreitende Problem-stellungen.

E-Paper der ARL Nr. 15

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Serviceleistungen der ARL

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Schweiz haben sich im interdisziplinären Diskurs mit grenzüberschreitenden Problemstellungen am Hochrhein kritisch auseinandergesetzt und gemein-sam Lösungsansätze erarbeitet.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sind im Jahr 2012 als E-Paper der ARL Nr. 15 veröffentlicht worden. In der Publikation werden Erfahrungen aus der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zusammengetragen und Herausfor-derungen aufgezeigt, vor denen Politik und Planung auf beiden Seiten des Hochrheins stehen und die sich auch nur gemeinsam adäquat lösen lassen. Die in der Veröffentlichung näher beleuchteten Fallbeispiele verdeutlichen dies und öffnen den Blick für Chancen, die eine noch besser abgestimmte grenzüberschreitende Raumentwicklung böte. Aus den Ergebnissen der Analyse werden zehn Thesen abgeleitet und Handlungsempfehlungen für Politik und Planung formuliert.

Arbeitsgruppe Strategien zukünftiger Raum- entwicklung in Baden-Württemberg Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Baden-WürttembergLeiter: Prof. Dr. Dirk Engelke, Rapperswil

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Mitglieder: Dipl.-Ing. Torsten Beck, Wörth am Rhein; Dr.-Ing. CorinnaClemens,Sindelfingen;Prof.Dr.Dirk Engelke, Rapperswil; Dipl. nat. Susanne Fischer, Basel; Dipl.-Ing. Henrike Jacob, Stuttgart; Dr.-Ing. Wolfgang Jung, Karlsruhe; Dipl.-Ing. Thomas Kiwitt, Stuttgart; Dr.-Ing. Michael Ortgiese, Karls- ruhe;Dipl.-Ing.SteffiRosentreter,Ravensburg; Dipl.-Ing. Annette Schubert, Freiburg

Abschluss: 03/2012

Veröffentlichung: Engelke, D.; Jung, W. (Hrsg.) (2012): Strategien zukünftiger Raumentwicklung in Baden-Württem- berg. = E-Paper der ARL Nr. 14. Hannover.

Die Raumentwicklung wird von unterschiedlichen Wandelprozessen geprägt: demografischer Wandel, Globalisierung und ökonomischer

Wandel, Klimawandel und zunehmende Umweltbelastung. Raumplanung muss auf diese Prozesse reagieren; Handlungsmöglichkeiten und Wirksam-keit differieren dabei jedoch zwischen den einzelnen Bereichen stark. Ziel der Arbeitsgruppe war es, Strategiefelder der Raumentwicklung in Baden Württemberg zu identifizieren, mögliche Lösungswege aufzuzeigen und Fragen zur Anpassung der räumlichen Planung selbst kritisch zu reflektieren.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden Anfang 2012 als E-Paper der ARL veröffentlicht. In der Publikation werden nicht nur Handlungsempfehlungen zu den skizzierten Strategiefeldern „Ökologische Leistungsfähigkeit“, „Ökono-mische Leistungsfähigkeit“, „Adaption der Infrastrukturen“ und „Umgang mit Risiken und Unwägbarem“ präsentiert, sondern u. a. auch konkrete Hinweise zur Weiterentwicklung der räumlichen Planung gegeben. Es wird zudem dafür plädiert, dass sich die räumliche Planung in Zukunft auch dem sog. Capacity Building widmen sollte, um in Governance-Prozessen problemlö-sungsorientierte Diskurse mit und zwischen den involvierten Stakeholdern zu ermöglichen bzw. zu verbessern.

Um den zukünftigen Herausfor-derungen in Baden-Württemberg angemessen zu begegnen, benötigt die räumliche Planung problem-lösungsorientierte Strategien und Maßnahmen.

E-Paper der ARL Nr. 14

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Serviceleistungen der ARL

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Regionalentwicklung wird mithilfe einer Vielzahl von Programmen un-terschiedlicher sektoraler Fokussierungen und verschiedenster Mittel-

herkunft betrieben. Dabei überlagern sich in einer Region nicht selten die verschiedenen teilräumlichen und sektoralen Entwicklungsansätze, es bilden sich „Parallelwelten“ regionaler Entwicklungsaktivitäten. Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, derartige Parallelwelten beispielhaft anhand der

teilräumlich-sektoralen Aktivitäten im Rahmen von LEADER und ILEK zu untersuchen und Wege aufzuzeigen, wie die Ziele der Regionalplanung und die Entwicklungsaktivitäten der Umsetzungspraxis besser koordiniert und strategischer aufeinander abge-stimmt werden können.

In einem Evaluierungsworkshop wurden die Ergebnisse als mögliche Andockpunkte für eine verbesser-te Koordinierung diskutiert. Die Beiträge zeigen auf, wie vernetztes Handeln im Sinne einer engeren Verzahnung erzeugt und gestaltet werden kann und auf welche Weise in der Folge Synergieeffekte für beide Ebenen geschaffen werden können. Dabei beschränkt sich die Unter-suchung auf die Betrachtung von je einem ILEK- und LEADER-Projekt pro LAG-Teilraum, die für die jeweilige Regionalplanung im Hinblick auf Steuerung und Koordination relevant sind.

Arbeitsgruppe Koordinierte Regionalentwicklung Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Hessen/Rheinland- Pfalz/SaarlandLeiter: Dipl.-Ing. Theophil Weick, Neustadt/Weinstr.

Geschäftsführer: Dipl.-Geogr. Stefan Germer, Kaiserslautern

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller (bis 30.10.2011); Dr. Martina Hülz (seit 01.02.2012; [email protected])

Sitzungen: 4, in Frankfurt, Trier (2) und Kaiserslautern

Mitglieder: Dipl.-Volksw. Joachim Albrech, Trier; Prof. Dr.-Ing. Christian Diller, Gießen; Dipl.-Ing. Reinhard Guth, Lebach; PD Dr.-Ing. Jan Hilligardt, Wiesbaden; Dipl.-Ing. Harald Metzger, Gießen; Dr.-Ing. Sven Uhrhan, Saarbrücken; Dipl.-Ing. Helmut Ulmen, Wittlich; Dipl.-Ing. Theophil Weick, Neustadt/Wein- str.; Dipl.-Geogr. Roland Wernig, Trier

Veröffentlichung: Weick, T.; Germer, S.; Albrech, J. Wernig, R. (Hrsg.) (2012): Koordinierte Regionalentwicklung: Zielorientierung von Entwicklungsprozessen. Hannover. = Arbeitsberichte der ARL, Nr. 4

Regionalentwicklung wird mithilfe einer Vielzahl von Programmen un-terschiedlicher sektoraler Fokussie-rungen und verschiedenster Mittel-herkunft betrieben. Dabei überlagern sich in einer Region nicht selten die verschiedenen teilräumlichen und sektoralen Entwicklungsansätze, es bilden sich „Parallelwelten“ regiona-ler Entwicklungsaktivitäten.

Integriertes System zur Koordination von Entwicklungsprozessen – Prozessmodell

Quelle: Germer 2012, Arbeitsberichte der ARL 4, S. 8

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Serviceleistungen der ARL

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Die Arbeitsgruppe, in der sowohl Raumwissenschaftler, Regionalplaner, eine Vertreterin der Staatskanzlei NRW als auch Planungsjuristen mit-

gewirkt haben, erstellte eine Untersuchung zur planerischen Steuerung der Einzelhandelsentwicklung. Diese Steuerung ist gleichermaßen auf der Landes- als auch insbesondere der regionalen Ebene notwendig. Die behandelten Themen bezogen sich auf die Entwicklungen und Strukturveränderungen des Einzelhandels in Nordrhein-Westfalen sowie die sich daraus ergeben-den Auswirkungen auf einzelne Standortfaktoren und generell auf die städtebauliche Entwicklung. Die Untersuchungen erfolgten in regio-naler und sektoraler (Betriebstypen des Einzelhandels) Differenzierung.

Einen weiteren Schwerpunkt stell-ten die Möglichkeiten und politi-schen Implikationen der raumpla-nerischen Einzelhandelssteuerung sowie die Analyse und Bewertung einzelner Instrumente dar. Vor dem Hintergrund diverser Gerichtsurteile spielte hierbei vor allem auch die Rechtssicherheit der Einzelhandels-steuerung eine wichtige Rolle, nicht zuletzt die bessere Begründung steuernder Eingriffe in die kom-munale Planungshoheit. In diesem

Arbeitsgruppe Einzelhandelsentwicklung in Nordrhein-Westfalen Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Nordrhein-WestfalenLeiter: Dipl.-Ökon. Heinz Konze, Moers Dr. Michael Wolf, Münster

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Gerd Tönnies

Sitzungen: 4, in Dortmund

Mitglieder: Prof. Dr. Hans H. Blotevogel, Dortmund; Prof. Dr.- Ing. Klaus Borchard, Königswinter; Prof. Dr. Peter Gräf, Aachen; Dr. Susan Grotefels, Münster; Dipl.- Ing. Nina Hangebruch, Hamburg; Dipl.-Ing. Heike Jährling, Düsseldorf; Dr. Heinz Janning, Wettrin- gen; Dipl.-Ökon. Heinz Konze, Moers; Dipl.-Ing. Frank Osterhage, Dortmund; Prof. Dr.-Ing. Dirk Vallée, Aachen; Dr.-Ing. Irene Wiese-von Ofen, Essen; Dr. Michael Wolf, Münster

Abschluss: 07/2012

Veröffentlichungen: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) (2011): Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen planvoll steuern! Hannover. = Positionspapier aus der ARL, Nr. 87.

Konze, H.; Wolf, M. (Hrsg.) (2012): Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen planvoll steuern! Hannover. = Arbeitsberichte der ARL, Nr. 2.

Eine planerische Steuerung der Einzelhandelsentwicklung ist glei-chermaßen auf der Landes- wie auch insbesondere der regionalen Ebene notwendig. Die vorgelegten Untersu-chungen beziehen sich zwar konkret auf Nordrhein-Westfalen, haben jedoch in ihren Aussagen auch eine erhebliche Bedeutung für die anderen Bundesländer.

© Anne Ritzinger

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Serviceleistungen der ARL

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Zusammenhang wurde außerdem eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Einzelhandelsgutachten und ihrer Methodik angestrebt. Ziel war es, Mindestanforderungen für solche Gutachten zu formulieren und für mehr Transparenz zu sorgen.

Das in der Arbeitsgruppe entstandene Positionspapier mit wichtigen Hand-lungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Verwaltung wurde im Rahmen einer Veranstaltung am 6. Juli 2011 in der Staatskanzlei NRW, Düsseldorf, vor-gestellt und mit Vertreterinnen und Vertretern der Staatskanzlei, der Parteien und von Verbänden – insbesondere Einzelhandelsverbänden, Industrie- und Handelskammern sowie kommunalen Spitzenverbänden – intensiv diskutiert. Darüber hinaus hat die Gruppe einen ausführlichen Arbeitsbericht vorgelegt.

Arbeitsgruppe Zukunft der Regionalplanung in Nordrhein-Westfalen Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Nordrhein-WestfalenLeiterin: Prof. Dr.-Ing. Sabine Baumgart, Dortmund

Geschäftsführer: Sabine Benedix, Dortmund Dipl.-Ing. Thomas Terfrüchte, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Gerd Tönnies (bis 30.06.2012) Dipl.-Geogr. Anne Ritzinger (ab 01.07.2012; [email protected])

Sitzungen: 6, in Dortmund (5) und Düsseldorf

Mitglieder: Prof. Dr.-Ing. Sabine Baumgart, Dortmund; PD Dr.- Ing. Jörn Birkmann, Bonn; Prof. Dr. Carl-Heinz David, Münster; Abteilungsdirektor Joachim Diehl, Köln; Dipl.-Ing. Klaus Einig, Bonn; Prof. Dr. Lothar Finke, Dortmund; Dipl.-Ing. Christoph van Gem- meren, Düsseldorf; Prof. Dr.-Ing. Stefan Greiving, Dortmund; Prof. Dr.-Ing. Dietwald Gruehn, Dort- mund; Dipl.-Ökon. Heinz Konze, Moers; Dipl.-Ing. Kirsten Kötter, Düsseldorf; Dipl.-Ing. Tana Petzinger, Essen; Dr. Thomas Rommelspacher, Essen; Dipl.- Ing. Thomas Terfrüchte, Dortmund

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit neueren Konzepten und Ins-trumenten der Regionalplanung und Regionalentwicklungspolitik.

Im Mittelpunkt stehen Steuerungsansätze, Koordinationsstrukturen sowie Fragen der Kompetenzverteilung im Kontext unterschiedlicher Governance-Strategien. Die Arbeit setzt an einer Bewertung bestehender Instrumente der Regionalplanung/-entwicklung in Nordrhein-Westfalen an und zeigt Handlungserfordernisse auf. Da eine enge Verknüpfung mit Aspekten der Kommunalfinanzen bzw. der kommunalen Haushaltsplanung besteht – z. B. im Hinblick auf die Sicherung von Infrastruktureinrichtungen in Zeiten des demografischen Wandels – wird auch diese Thematik mit einbezogen. Weitere Schwerpunkte stellen Fragen des Klimaschutzes und des Ausbaus erneuerbarer Energien sowie die Akzeptanz von Planungsprozessen auf regionaler Ebene dar.

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden als Arbeitsbericht der ARL veröffentlicht.

Regionalplanung und Regionalent-wicklung stehen u. a. durch Klima-wandel und demografischen Wandel vor neuen Herausforderungen. Wie können diese Planungsprozesse in Nordrhein-Westfalen gesteuert und koordiniert werden?

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Serviceleistungen der ARL

B

Der derzeit gültige Landesentwick-lungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP)

wurde 1995 aufgestellt. Das 1989 zuletzt geänderte Landesentwicklungsprogramm (LEPro) ist am 31.12.2011 ausgelaufen. Daher und aufgrund neuerer Rechtsgrundlagen und Rechtsprechung sowie veränderter Rahmenbedingungen (insbesondere de-mografischer Wandel, Klimawandel) ist die Erarbeitung eines neuen umfassenden Landesentwicklungsplans für Nordrhein-Westfalen beabsichtigt. Bei der Neuaufstel-lung des derzeit noch gültigen LEP NRW 1995 erfolgte keine Überarbeitung des Zentrale-Orte-Konzepts. Bei der anstehen-den Zusammenlegung von LEP und LEPro NRW soll das bestehende zentralörtliche System erneut übernommen werden. Die Arbeitsgruppe hat es sich vor diesem Hin-tergrund zum Ziel gesetzt, präzise Kriterien für die empirische Erfassung von zentralört-lichen Clustern zu erarbeiten und ein me-thodisches Vorgehen für eine empirische Validierung des Zentrale-Orte-Konzepts in NRW zu entwickeln. Ein Abgleich der Be-standsanalyse (Analyse der zentralörtlichen Cluster) mit dem bestehenden zentralörtli-chen Konzept (Einstufung der Gemeinden) ist angedacht. Die Arbeitsgruppe zielt darauf ab, das Zentrale-Orte-Konzept im LEP zu überprüfen und Hinweise und Emp-fehlungen für dessen Überarbeitung in der nächsten Fortschreibung vorzuschlagen.

Arbeitsgruppe Neuaufstellung des Zentrale-Orte- Konzepts in Nordrhein-Westfalen Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Nordrhein-WestfalenLeiter: Prof. Dr.-Ing. Stefan Greiving, Dortmund

Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Florian Flex, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Geogr. Anne Ritzinger ([email protected])

Sitzungen: 3, in Dortmund (2) und Düsseldorf

Mitglieder: Prof. Dr.-Ing. Stefan Greiving, Dortmund; Prof. Dr.-Ing. Sabine Baumgart, Dortmund; Prof. Dr. Carl-Heinz David, Münster; Dipl.-Ing. Florian Flex, Dortmund; Dipl.-Ing. Klaus Einig, Bonn; Rudolf Graaff, Düsseldorf; Dr. Susan Grotefels, Münster; Eva-Maria Niemeyer, Köln; Ministerialrat Wolfgang Rembierz, Düsseldorf; Dr. Alexandra Renz, Düsseldorf; Stadtbaurat Stephan Schmickler, Bergisch Gladbach; Dipl.-Ing. Thomas Terfrüchte, Dortmund; Prof. Dr.-Ing. Dirk Vallée, Aachen; Dipl.- Ing. Christoph van Gemmeren, Düsseldorf

Das Zentrale-Orte-Konzept ist ein wesentliches Element der deutschen Raumordnungspraxis. In der fakti-schen Steuerungsfähigkeit zeigen sich jedoch immer deutlichere Defi-zite, die eine Überprüfung notwendig machen.

Ober- und Mittelzentren in Deutschland

Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn: Raumordnungs-bericht 2011, S. 160

Page 106: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

B

Angesichts der in den drei Bundesländern in den vergangenen Jahren durchgeführten Reformen untersucht die AG zum einen deren Wirkun-

gen bzw. Effekte. Zum anderen stehen Stadt-Umland-Beziehungen, deren Organisationsformen und notwendige Reformen im Fokus. Schließlich geht es auch um die Ausgestaltung von Reformprozessen und es soll festgestellt werden, welchen Einflüssen bzw. Bestimmungsfaktoren sie unterliegen.

Unter anderem wurden die praktischen Erfahrungen mit den Eingemeindun-gen der Stadt Sondershausen untersucht. Hierfür lässt sich festhalten, dass die Eingemeindungen nicht nur sinnvoll erscheinen, sondern in Zeiten finanzieller Ressourcenengpässe gesamtwirtschaftlich sogar notwendig sein können.

Hinsichtlich der Möglichkeiten und Grenzen einer kleinräumigen Verwal-tungsstruktur im Freistaat Thüringen konnten Mitglieder der Arbeitsgruppe hinsichtlich bestehender Gebietsstrukturen der öffentlichen und halböffent-lichen Verwaltungsstrukturen – aber auch im Rückblick auf die historische Entwicklung der Gebietszuschnitte – für das Land Thüringen interessante Erkenntnisse herausarbeiten:

Arbeitsgruppe Verwaltungs- und Gebietsreformen Arbeitsgruppe der Landesarbeits- gemeinschaft Sachsen/Sachsen- Anhalt/ThüringenLeiter: Prof. Dr. Martin T.W. Rosenfeld, Halle

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Sitzungen: 4, in Halle (2), Sondershausen, Erfurt

Mitglieder: Prof. Dr. Andreas Berkner, Leipzig; Prof. Dr. Matthias Gather, Erfurt; Martin Geßner, Erfurt; Thomas Gawron, Braunschweig; Dr. Peter Haug, Halle; Prof. Dr. Gerold Janssen, Dresden; Dipl.- Ökon. Marion Kaps, Sondershausen; Regierungs- direktor Frank Krone, Dresden; Claus Michelsen, Halle; Stefan Schard, Sondershausen; Dipl.-Wirt. Ing. Mathias Wilde, Erfurt

Verwaltungs- und Gebietsreformen werden die öffentlichen Verwaltungen auch in Zukunft vor Herausforderun-gen stellen.

■■ Staatliche und kommunale Aufgabenbereiche weisen weniger Einwohner je Ver-waltungseinheit als im Bun-desdurchschnitt auf.

■■ Die gleichen Aufgabenbe-reiche weisen gleichzeitig eine größere Fläche je Ver-waltungseinheit auf als im Bundesdurchschnitt.

■■ Für die Landkreise und bei den Landtagsmandaten weist der Freistaat bezüglich beider Kennziffern kleinere Verwal-tungseinheiten bzw. Wahl-kreise auf.

Quelle: Gather, Geßner

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Serviceleistungen der ARL

B

Das COMMIN-Andockprojekt diente der Förderung eines wechselseitigen Planungsverständnisses mit einem Fokus auf Kommunen im deutsch-

polnischen Grenzraum. Die drei inhaltlichen Elemente des Andockprojek-tes nutzten die bereits auf der Website www.commin.org dokumentierten Ergebnisse des gleichnamigen INTERREG III B-Projektes als Basis:

■■ Aktualisierung vorhandener Textgrundlagen und Printprodukt (verglei-chende Broschüre in Deutsch und Polnisch)

■■ Online-Bereitstellung der Resultate■■ Weiterentwicklung zu einem selbsttragenden, deutsch-polnischen

Online-InformationssystemDie Aktualisierungen und Ergänzungen von vorhandenen Textgrundlagen

wurden sowohl zur Vorbereitung des deutsch- und polnischsprachigen Print-produkts als auch für die Online-Bereitstellung vorgenommen. Der Umfang der Informationen im Web geht über den einiger Gliederungspunkte des Printprodukts deutlich hinaus. Zudem sind die Darstellungen aufgrund der übergeordneten Zielstellung dieser Website-Rubrik auch in englischer Sprache verfügbar. Die Broschüre wurde ebenfalls als Download im Web bereitgestellt. Hinsichtlich des dritten Elements wird allerdings erst die Zukunft zeigen, in-wieweit Internetnutzer an der Aufrechterhaltung und Fortentwicklung einer Online-Datenbasis interessiert sind und sich aktiv einbringen wollen.

1.4.3 Weitere VorhabenDrittmittelprojekt Commin – Andock

Leiterin: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt, Hannover

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Sebastian Ebert

Sitzungen: 1, in Berlin

Abschluss: 07/2013

Förderung des Planungsverständnis-ses im deutsch-polnischen Grenz-raum.

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Serviceleistungen der ARL

B

Die Dresden Leibniz Graduate School (DLGS) soll die raum-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschung und Lehre stärker vernetzen und

dabei insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Sie wird von der ARL, der Technischen Universität Dresden und dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) getragen.

In Dresden fand am 5. März 2012 die Auftaktveranstaltung zur dritten Runde der Graduiertenschule statt. In den nächsten drei Jahren schreiben sechs Stipendiatinnen und Stipendiaten aus vier Ländern ihre Promotion zu einem raumwissenschaftlichen Thema unter dem Leittitel „Urban and regi-onal resilience“. Die erste Kohorte der Graduiertenschule, deren Mitglieder ihre Arbeiten zu einem großen Teil zum Abschluss gebracht haben, startete bereits 2008; die zweite Kohorte kam 2010 hinzu.

Worum geht es bei der Graduiertenschule? Im Zentrum steht die struk-turierte Nachwuchsförderung. Junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler arbeiten im Verbund an ihren Dissertationen. Die Gradu-iertenschule soll dazu dienen,

■■ in einem internationalen und interdisziplinären Kontext exzellente For-schung zu ermöglichen,

■■ kompetentes und kritisches Verständnis zeitgemäßer Theorien und Me-thoden zu fördern,

■■ zu einer effizienten und zeitsparenden Realisierung der Dissertationsvor-haben unter einem verbindenden Thema beizutragen,

Dresden Leibniz Graduate SchoolLeiter: Prof. Dr. Bernhard Müller, Dresden

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Mitglieder des Management Boards: Dr. Andreas Klee, Hannover; Prof. Dr. Bernhard Müller, Dresden; Dipl.-Ing. Sabine Scharfe, Dresden; Dr. Paulina Schiappacasse, Dresden; Prof. Dr. Marcel Thum, Dresden

© Sabine Scharfe, IÖR

Auftaktveranstaltung des dritten Jahrgangs der DLGS

■■ Möglichkeiten zum Erwerb von Schlüs-selqualifikationen für die weitere berufliche Entwicklung anzubieten,

■■ Einblicke in Fragestellungen, die mit der Politikberatung verbunden sind, zu geben sowie

■■ Fähigkeiten zum effektiven Transfer von Forschungsergebnissen zu vermitteln.

Die Forschungen werden in besonderem Maße auch die Belange der Praxis aufgrei-fen und für Akteure vor Ort Handlungs-ansätze bieten. Die Graduiertenschule zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Promovierenden in ein strukturiertes Förderprogramm eingebunden sind. So umfasst das Studienprogramm Vorlesun-gen, Workshops, Sommerschulen und Fachtagungen. Insbesondere in der Vorbe-reitung und Durchführung von Workshops und Tagungen liegt der Beitrag der ARL zur Graduiertenschule.

Nachwuchsförderung der ARL: Pro-movieren im Verbund, internationaler Kontext, Einblick in Politikberatung, Vermittlung von Schlüsselqualifika-tionen.

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Serviceleistungen der ARL

B

Die Grundlagenwerke der ARL – das Handwörterbuch, die europäischen Handbücher der Planungsbegriffe, das sogenannte Methodenhand-

buch und die Grundrisse – dienen dazu, die Entwicklung des jeweiligen Forschungsgebietes anhand des Standes wissenschaftlicher Erkenntnisse zusammenfassend und systematisch aufgearbeitet darzustellen. Sie vermitteln Basis-know-how und entfalten normative Wirkung. Die wissenschaftlichen Grundlagen der raumbezogenen Forschung und Planung werden im Über-blick in den zentralen Werken der Akademie dargestellt, die insgesamt ein Kompendium zum Nachschlagen für Praxis, Studium und Wissenschaft bilden.

Demografischer Wandel, fortschreitende Globalisierung, Verwaltungsmo-dernisierung – Gesellschaft, Politik und Verwaltung befinden sich im Wan-del. Die veränderten Rahmenbedingungen und neuen Herausforderungen machen eine kritische Reflexion und Aktualisierung des Basiswissens in der Raumplanung erforderlich. Infolgedessen hat sich die ARL dazu entschlossen, mit dem „Grundriss der Raumordnung und Raumentwicklung“ ein neues Grundlagenwerk herauszugeben, das die Grundrisse der Raumordnung (1982), der Stadtplanung (1983) und der Landes- und Regionalplanung (1999) sowie das Handbuch Methoden und Instrumente räumlicher Planung (1998) zusammenfasst und aktualisiert.

Der Fokus des 2011 erschienenen Grundrisses der Raumordnung und Raum-entwicklung liegt auf den überörtlichen Stufen der räumlichen Planung, bezieht aber auch die kommunale Ebene und wichtige raumbedeutsame Fachplanungen mit ein. Der Grundriss soll kein Lehrbuchersatz sein, sondern sich sowohl an Praktikerinnen und Praktiker sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch an Studierende der Raumwissenschaften oder ver-wandter Disziplinen richten. Raumordnung und Raumentwicklung werden aus verschiedenen Perspektiven genauer unter die Lupe genommen. Das Grundlagenwerk, an dem 36 Autorinnen und Autoren mitgewirkt haben, vermittelt Hintergrundinformationen, geht auf das Verhältnis von Politik und Planung ein und beleuchtet Grenzen der räumlichen Planung.

Redaktionsausschuss Grundriss der Raumordnung und RaumentwicklungLeiter: Prof. Dr.-Ing. Klaus Borchard, Königswinter

Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Peter Müller, Hannover

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected]); Sara Reimann, M. Sc. ([email protected])

Mitglieder: Prof. Dr.-Ing. Klaus Borchard, Königs- winter; Prof. Dr. Werner Buchner, München; MinDgt. Dipl.-Volksw. Werner Müller, Wiesbaden; Prof. Dr. Axel Priebs, Hannover; Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover; MinDgt. a. D. Dipl.-Ing. Manfred Sinz, Berlin

Abschluss: 06/2011

Veröffentlichung: Akademie für Raumforschung und Landes- planung (Hrsg.) (2011): Grundriss der Raumordnung und Raumentwicklung. Hannover.

Basiswissen für Praxis, Wissenschaft und Studium in einem Nachschlage-werk zusammengefasst.

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Serviceleistungen der ARL

B

Der Informations- und Initiativkreis (IIK) Regionalplanung diskutiert auf der einen Seite aktuelle Fragestellungen der Regionalentwicklung und

Regionalplanung und tauscht hierzu Erfahrungen und Meinungen aus. Auf der anderen Seite werden strategische Überlegungen zur Fortentwicklung der Regionalplanung angestellt. Die Gruppe bereitet neue Forschungsthemen auf, trägt sie an die ARL heran und beteiligt sich an der inhaltlichen Vorbe-reitung von Gremien, Veranstaltungen und anderen Vorhaben der ARL. Der IIK nimmt regelmäßig zur Regionalplanung in Deutschland Stellung und gibt Empfehlungen zur Weiterentwicklung dieser wichtigen Planungsebene.

Im Berichtszeitraum haben die Mitglieder des IIK u. a. die Themen Logistik/Verkehrsinfrastruktur, Raumordnerische Verträge, Kulturlandschaften – me-thodische Handhabung auf der Ebene der Landes- und Regionalplanung, große Infrastrukturprojekte und Regionalplanung, Geodaten sowie pla-nerischer Steuerungsbedarf im Außenbereich aufgegriffen. Eine kleine AG des IIK hat für die Planungspraxis einen Leitfaden zum Umgang mit Logistik erarbeitet, der als E-Paper der ARL Nr. 16 veröffentlicht wurde. Mit dem pla-nerischen Steuerungsbedarf im Außenbereich werden sich die Mitglieder des IIK auch in der folgenden Arbeitsperiode beschäftigen. Hierzu ist ein Positionspapier in Arbeit. Die Zusammenkunft Ende Oktober 2011 in Kassel war die 30. Sitzung seit der Gründung des Gremiums vor 15 Jahren. Präsident

Informations- und Initiativkreis RegionalplanungGeschäftsstelle der ARL: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich

Sitzungen: 4, in Dortmund, Kassel, Erfurt und Ludwigsburg

Mitglieder: Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Hannover; Akad. Dir. Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Domhardt, Kaiserslautern; Wiss. Rat Dipl.-Ing. Klaus Einig, Bonn; Verbands- direktor Dipl.-Geogr. Karl Heinz Hoffmann, Walds- hut-Tiengen; Prof. Dr.-Ing. Christian Jacoby, Neu- biberg; Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Kistenmacher, Kaiserlautern; Ltd. Technischer Direktor Dipl.-Ing. Thomas Kiwitt, Stuttgart; Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling, Hamburg; Dipl.-Ökon. Heinz Konze, Düsseldorf; Regierungsdirektor Dipl.-Geogr. Walter Kufeld, München; Dipl.-Ing. Ansgar Kuschel, Neu- ruppin; Dipl.-Geogr. Frank Liebrenz, Kiel; Dipl.- Geogr. Stefanie Mattern, Würzburg; Dipl.-Ing. Stefano Panebianco, Lüneburg; Erster Regions- rat Prof. Dr. Axel Priebs, Hannover; Dipl.-Ing. Gerd Schäde, Rostock; Prof. Dr.-Ing. Catrin Schmidt, Dresden; Ministerialrätin Dipl.-Ing. Petra Ilona Schmidt-Kaden, Schwerin; Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover; Prof. Dr.-Ing. Stefan Sieden- top, Stuttgart; Ltd. Dir. Dipl.-Ing. Christoph Trine- meier, Mannheim; Prof. Dr.-Ing. Dirk Vallée, Aachen; Regierungsdirektor Dipl.-Ing. Theophil Weick, Neustadt/Weinstraße; Regierungsdirektor Dipl.-Geogr. Roland Wernig, Trier; Dipl.-Geogr. Hildegard Zeck, Hannover.

Veröffentlichungen: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (2011): Raumordnerische Verträge zielorientiert und aufgabengerecht einsetzen. Hannover. = Positionspapier aus der ARL, Nr. 85.

Vallée, D. (2012): Leitfaden Logistik. Hannover. = E-Paper der ARL, Nr. 16.

Der IIK Regionalplanung regt raum-wissenschaftliche Forschung an und gibt – wie mit dem Leitfaden Logistik – konkrete Hilfestellungen für die Praxis.

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Serviceleistungen der ARL

B

und Generalsekretär der ARL würdigten in der Sitzung die vielfältigen Leistungen, diverse wissenschaftliche Anstöße und konkrete, praxisrelevante Hilfestellungen dieser innovativen Gruppe.

Die ARL verfolgt als raumwissenschaftliche Forschungseinrichtung das Ziel, ihre geschichtliche Entwicklung aufzuarbeiten. Dazu gehört auch

die Zeit des nationalsozialistischen Regimes.Unter anderem die von der DFG initiierte Ausstellung „Wissenschaft – Planung

– Vertreibung. Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten“ und in diesem Zu-sammenhang erschienene Veröffentlichungen haben dazu einen zusätzlichen Anstoß gegeben. Im Jahr 2008 veranstaltete die ARL zusammen mit dem BBR eine Tagung zum Thema „Geschichte der Raumplanung: vom Dritten Reich zur Bundesrepublik“.

Im Mai 2009 beschloss das Präsidium, im Rahmen eines Forschungsauftrages eine biographische Skizze über Kurt Brüning erstellen zu lassen. Sie erschien 2010 unter dem Titel „… produktiv kann man in jedem Gewand sein – eine biographische Skizze zu Leben, Werk und Wirkung Kurt Brünings“. Zur Ver-vollständigung des Bildes von Brüning wurde ein weiterer Forschungsauftrag vergeben, der im März 2012 abgeschlossen und unter dem Titel „Wissenschaft-lichkeit und Ideologie im publizistischen Wirken Kurt Brünings“ vorgelegt wurde. Die bisherigen Arbeiten können aber nur als erste Bausteine gesehen werden, eine umfassende Aufarbeitung und Bewertung nach den Maßstäben der historisch-kritischen Geschichtswissenschaft steht bislang noch aus.

Logistikfläche Straubing

© www.falconcrest.com

1.5 Überfachliche Aktivitäten

Die Geschichte der Akademie – ein dunkles Kapitel?

Geschichte der ARLLeiter: Prof. Dr. Heinrich Mäding, Berlin; Prof. Dr. Hans Heinrich Blotevogel, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Mitglieder: Dr. Heinrich Becker, Braunschweig; Dr. Klaus Becker, Wedemark; Prof. Dr. Hans Heinrich Blotevogel, Dortmund; Prof. Dr. Heinrich Mäding, Berlin

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Serviceleistungen der ARL

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Das Präsidium beauftragte während der Bearbeitungszeit des zweiten For-schungsauftrages über Brüning eine kleine Arbeitsgruppe, Vorschläge für eine umfassendere Beschäftigung mit der Akademiegeschichte zu erarbeiten. Es begrüßte die Vorschläge dieser Arbeitsgruppe und bekräftigte deren Absicht, das Thema „Akademiegeschichte“ weiter zu verfolgen. Es wird gegenwärtig geprüft, wie die Befassung mit der Akademiegeschichte durch eine externe Forscherin/einen externen Forscher finanziert werden könnte.

Konrad Meyer (r.), der erste Leiter der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raum-forschung (RAG), stellt den General-plan Ost vor

© Bundesarchiv

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Serviceleistungen der ARL

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Die Landesarbeitsgemeinschaften (LAG) sind Foren für regional orien-tierte Forschung und für den Informationsaustausch auf Länderebene.

Daneben erbringen sie Dienstleistungen für Politik und Verwaltung in den betreffenden Ländern. Sie führen ein- bis zweimal pro Jahr Mitglieder-versammlungen durch. Sieben Landesarbeitsgemeinschaften decken das Gebiet der Bundesrepublik ab: LAG Baden-Württemberg, LAG Bayern, LAG Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern, LAG Bremen/Hamburg/Niedersachsen/Schleswig-Holstein, LAG Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, LAG Nordrhein-Westfahlen und LAG Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen.

2 Landesarbeits- gemeinschaften

© ARL

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Serviceleistungen der ARL

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Zu einer Standortbestimmung im raumwissenschaftlichen Handlungsfeld „Kulturlandschaften“ kam die LAG Baden-Württemberg am 7. und 8.

April 2011 in Bad Wimpfen zu zusammen. Unter dem Titel „Entwicklung der Kulturlandschaft im ländlichen Raum“ stellte die LAG-Arbeitsgruppe „Zukunft der Kulturlandschaften im ländlichen Raum“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Stadelbauer, Institut für Kulturgeographie der Universität Freiburg, ihre Ergebnisse zur Diskussion.

Im Mittelpunkt der Herbstsitzung 2011 am 13. und 14. Oktober in Mannheim stand die Frage, welche Lehren die räumliche Planung aus Stuttgart 21 und Co. ziehen kann. Die Vorträge beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und verdeutlichten u. a., dass die Planung von Großprojekten sowohl im politisch-administrativen Bereich als auch in der Zivilgesellschaft ein neues Denken erfordert: den Willen, einander zu verstehen. Eine partizi-pative Planung kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Beteiligten einander aktiv zuhören, weil sie Wahrnehmungen und Einstellungen der anderen Akteure verstehen wollen.

Die Mitglieder kamen am 29. und 30. März in Stuttgart zu ihrer Frühjahrs-sitzung 2012 zusammen, um sich mit der Umsetzung der Energiewende in Baden-Württemberg zu beschäftigen. Im Fokus der Veranstaltung stand die Kernfrage, welche strategischen und instrumentellen Perspektiven sich aus

Landesarbeitsgemeinschaft Baden-WürttembergLenkungsgruppeLeiter: Prof. Dr.-Ing. Walter Schönwandt, Stuttgart

Stellv. Leiter: Dr.-Ing. Susanne Dahm, Karlsruhe; Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop, Stuttgart

Geschäftsführer: Dipl.-Geogr. Ulrich Schulze, Stuttgart

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Sitzungen: 4, in Bad Wimpfen, Mannheim, Stuttgart und Freiburg

Neue Mitglieder: Prof. Dr. Oscar W. Gabriel, Stuttgart; Dipl.-Ing. Christoph Hemberger, Stuttgart; Dipl.-Ing. Alexander Kuckes, Eisenbach; Dr. Maria Lezzi, Ittigen/Bern; Prof. Dr. Heike Mayer, Bern; Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle, Rottenburg/Neckar; Dipl.-Ing. Hans-Martin Neumann, Vaduz; Prof. Dr. Alfred Ruther-Mehlis, Nürtingen

Kulturlandschaften im Wandel, Leh-ren aus Stuttgart 21, Energiewende, Flächenmanagement und Reurbani-sierung – die Herausforderungen für die Zukunft der Raumentwicklung in Baden-Württemberg sind vielfältig.

© Peter Müller

Sitzung der LAG Baden-Württemberg in Mannheim

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Serviceleistungen der ARL

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der eingeleiteten Wende im Energiebereich für die Raumplanung ergeben. Themen waren u. a. der Wandel der „Energielandschaft“ in Deutschland, der Beitrag der Raumplanung zur Energiewende, die Erarbeitung eines kli-maoptimierten Regionalplans in der Region Hannover, die Anforderungen von Investoren und Projektentwicklern im Bereich erneuerbare Energien an Kommunen und Regionen, die Entwicklung und Umsetzung von integ-rierten Energiekonzepten sowie die Novelle des baden-württembergischen Landesplanungsgesetzes („Windnovelle 2012“). Die Position der LAG Baden-Württemberg zur Windnovelle wurde in einem Papier zusammengefasst und an die Landesplanung übermittelt, um einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.

In der Herbstsitzung 2012 am 11. und 12. Oktober in Freiburg wurden die Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppen „Flächenmanagement“ und „Reur-banisierung“ präsentiert und diskutiert. Die Ergebnisse der Diskussion fließen in die weitere Arbeit der beiden Arbeitsgruppen der LAG ein und tragen so zur Verbesserung der Erarbeitung der geplanten Veröffentlichungen bei.

Landesarbeitsgemeinschaft Bayern LenkungsgruppeLeiter: Leitender Regierungsdirektor Dr. Jürgen Weber, Landshut

Stellvertretende Leiter: Prof. Dr.-Ing. Christian Jacoby, Neubiberg Dr. Robert W. Obermeier, München

Geschäftsführer: Dipl.-Geogr. Peter Schmid, Landshut

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Sitzungen: 4, in Nürnberg, Cham, Pegnitz und Garmisch- Partenkirchen

Neue Mitglieder: Dr. Hellmut Fröhlich, München; Dr. Marius Mayer, Würzburg; Dr.-Ing. Matthias Proske, München; Verbandsdirektor Markus Riethe, Ulm; Dipl.-Geogr. Peter Schmid, Landshut; Dr.-Ing. Diana Schödl, Ansbach; Dr.-Ing. Sandra Wappelhorst, Neubiberg; Dr. Sabine Weizenegger, Altusried;

Die LAG Bayern führte im Berichtszeitraum vier Mitgliederversammlungen durch.

Die erste Versammlung im Frühjahr 2011 fand in Nürnberg statt und hatte das Thema Metropolregionen zum Gegenstand. Die Mitglieder haben dort mit Akteuren der Europäischen Metropolregion Nürnberg diskutiert, wie sich die Region aufgestellt hat, wie Stadt und Land kooperieren und welche Projekte bereits angestoßen worden sind. Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und seinerzeitiger Ratsvorsitzender der Metropolregion, eröffnete die Versammlung und machte in seiner Rede deutlich, dass es kei-ne Alternative zu regionalen strategischen Allianzen in Deutschland gebe. Denn nur die Regionen seien eine wettbewerbsfähige Einheit im weltweiten Konkurrenzkampf um Arbeitsplätze und Wohnstandorte. Christa Standecker erläuterte ausgewählte Projekte der Metropolregion. So stellte sie beispiels-weise die Aktivitäten zur Vernetzung von Wissen in „starken“ Wirtschaftsclus-tern, zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft und zur Gestaltung des demografischen Wandels vor.

Raumentwicklung in Bayern zwi-schen Wachstum und Schrumpfung.

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Serviceleistungen der ARL

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Im weiteren Verlauf der Sitzung standen Einblicke in ausgewählte Koope-rationsprojekte und Strategien auf dem Programm, beispielsweise die Regi-onalkampagne „Original Regional“, die regionale Kompetenzinitiative zum Aufbau eines Netzwerkes, das den Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu den Themen Energieeffizienz, -einsparung und Förderung regenerativer Energien fördert, und die auf Medizintechnik fokussierte Spitzencluster-Organisation „Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg e.V.“. Insgesamt wurde deutlich, dass nicht nur ein breites Spektrum an Aktivitäten aus der und für die Region entstanden ist. Es sind damit auch Wege zu einem Regionalbe-wusstsein in der Metropolregion geebnet worden. Alle Referentinnen und Referenten betonten den Mehrwert, der durch das gemeinsame Agieren, durch flache Hierarchien, durch partnerschaftliches und arbeitsteiliges Vor-gehen für das Leben und Arbeiten in der Region Nürnberg entstanden ist.

Am 14. Oktober 2011 kamen die Mitglieder zu ihrer Herbstsitzung in Cham zusammen. Der Sitzungsort war nicht zufällig gewählt. Der Landkreis Cham ist bei mehreren überregionalen Wettbewerben als ein dienstleistungsfreund-licher und innovativer Standort ausgezeichnet worden. So belegte er 2010 beim Wettbewerb „Region des Jahres 2010“ den zweiten Preis für innovati-ves Regionalmanagement. Dies war Anlass, sich vor Ort mit den Akteuren aus Politik, Verwaltung und Regionalentwicklung über die Perspektiven der Region auszutauschen. Klaus Schedlbauer und Prof. Dr. Markus Lemberger erläuterten die verschiedenen Maßnahmen der Wirtschafts- und Innovati-onsförderung im Landkreis Cham im Rahmen des übergeordneten Regional-managements. In einem weiteren Vortrag stellte Kaspar Sammer die Initiative der „Europaregion Donau-Moldau“ und Caroline Heß von der Industrie- und Handelskammer der Oberpfalz das Projekt „Neue Wege – Neue Welten“ vor, das zum Ziel hat, die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit kleinerer und mittlerer Unternehmen in den Grenzregionen zu stärken.

Die erste Mitgliederversammlung 2012 fand im Altenstädter Schloss in Pegnitz statt. Die Sitzung stand unter dem Thema „Klimawandel und Raumordnung“. Zunächst stellte Ministerialrätin Regine Heiß vom Bayerischen Staatsministe-rium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie die Strategien der obersten bayerischen Landesplanungsbehörde zum Umgang mit den durch den Klimawandel verursachten Herausforderungen vor. Breiten Raum nahmen Vorstellung und Diskussion erster Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Klimawandel und regenerative Energien als Herausforderung für die Raumordnung“ unter der Leitung von Walter Kufeld ein. Dazu zählten auch die „Zugspitz-Thesen“, die von Mitgliedern der Arbeitsgruppe in einem Workshop im November 2011 auf dem Schneefernerhaus entwickelt wurden. Neben der Diskussion grundlegender und übergreifender Gesichtspunkte von Klimaschutz- und Anpassungsstrategien wurden ausgewählte Beiträge aus der Arbeitsgruppe vorgestellt, so beispielsweise zur regionalplanerischen Steuerung der Wind-kraftanlagen in der Planungsregion Oberpfalz-Nord, zu Vorschlägen einer ef-fizienteren Zusammenarbeit von Regionalplanung und Regionalmanagement beim Klimaschutz am Beispiel der Region Oberland, zu den Möglichkeiten der planerischen Steuerung von Photovoltaikanlagen und des Anbaus von Energiepflanzen sowie zu den Chancen und Risiken der Förderung von Elekt-romobilität am Beispiel der Region Mainfranken. Den Abschluss der Veranstal-tung bildete eine Präsentation von Michael Breitenfelder, Geschäftsführer der Regionalmanagement-Initiative „Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz“ mit Sitz in Pegnitz zum Thema „Bioenergieregion Bayreuth und Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz: Was können von unten getragene Initiativen beitragen?“.

Am 29./30. November 2012 kamen die Mitglieder zu einer weiteren Ver-sammlung in Garmisch-Partenkirchen zusammen. Die Sitzung war im Wesent-lichen zwei Themen gewidmet: Tourismus und Verkehr. Im ersten Teil stellten einige Mitglieder der Arbeitsgruppe „Tourismus und Regionalentwicklung in

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Serviceleistungen der ARL

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Bayern“ ihre Beiträge vor. Es fanden lebhafte Diskussionen unter anderem zu den Themen Alpenplan als Teil des Landesentwicklungsprogramms, touristi-sche Entwicklungspotenziale suburbaner Gemeinden und zu Fallbeispielen aus dem Allgäu, Fichtelgebirge und Bayerischen Wald statt. Welche Möglich-keiten E-Mobilität insbesondere in Fremdenverkehrsregionen bietet, stand im zweiten Teil der Veranstaltung auf dem Programm. Schließlich wurde eine neue Arbeitsgruppe zum Thema „Potenziale neuer Mobilitätsformen und -technologien für eine nachhaltige Raumentwicklung“ gegründet. Vorträge des Ersten Bürgermeisters und des Landrats sowie eine Exkursion nach Mur-nau (Konversionsgelände der ehemaligen Kemmel-Kaserne) rundeten die Mitgliederversammlung ab.

Landesarbeitsgemeinschaft Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-VorpommernLenkungsgruppeLeiter: Prof. Dr.-Ing. Peter Dehne, Neubrandenburg

Stellv. Leiterinnen: Prof. Dr. Heiderose Kilper, Erkner Dr. Rosemarie Siebert, Müncheberg

Geschäftsführer: Dr.-Ing. Jens Hoffmann, Neubrandeburg

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Sitzungen: 3, in Berlin, Schwerin und Wittstock

Neue Mitglieder: Prof. Dr. Antje Bruns, Berlin; Prof. Dr. Oliver Ibert, Erkner; Dr. Sabine von Löwis, Berlin; Dr. Axel Stein, Berlin

Raumstrukturell umfasst das LAG-Gebiet höchst unterschiedliche Räume: einerseits den Metropolenraum Berlin, d. h. den Stadtstaat Berlin und

sein brandenburgisches Umland, sowie andererseits die dünn besiedelten ländlichen Räume Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns, aus denen sich die sämtlich eher kleineren städtischen Verdichtungsräume (wie Rostock, Cottbus, Schwerin, Stralsund, Greifswald, Wismar, Neubrandenburg, Frankfurt an der Oder und Brandenburg/Havel) herausheben. Die Raumentwicklungs- und Planungsprobleme in diesem Raum haben daher entweder einen höchst urbanen oder aber einen höchst ländlichen Charakter.

In der Sitzung im Oktober 2011 wurde das Thema „Probleme, Steuerungs- und Handlungsansätze einer integrierten Stadt(teil)entwicklung in Berlin“ be-handelt und durch einen fachmännisch geführten Spaziergang durch Neukölln nebst Fortsetzung der Diskussion mit den Quartiersmanagerinnen ergänzt. Die Frühjahrstagung 2012 fand nach längerer Zeit wieder einmal im Verbund mit der LAG Bremen/Hamburg/Niedersachen/Schleswig-Holstein statt. Es wurde in einem breit gefächerten Spektrum zu den Themen der Energiewende vorgetragen und dis-kutiert. Vor allem standen Fragen der planerischen Steuerung vor dem Hintergrund vielfältiger lokaler und regionaler Beispiele aus den vertretenen Bundesländern auf der Tagesordnung. Festgestellt werden konnte, dass sich die Steuerung intensiv ebenso den Fra-gen der regional optimalen Energieerzeugung widmen müsse wie auch den Fragen des Transports und der Speicherung von Energie. Alle drei Elemente – Erzeugung, Transport und Speicherung – sind raumwirksam, machen allerdings nicht an Verwaltungsgrenzen halt.

Planerische Steuerung regionaler Entwicklung stand bei der LAG auf dem Programm. Besonders im Fokus standen die regional optimale Erzeu-gung, Speicherung und der Transport von Energie.

© Evelyn Gustedt

Innerstädtischer Freiraum Nähe U-Bahnhof Karl-Marx-Straße.

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Serviceleistungen der ARL

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Im Mittelpunkt der Sitzungen der LAG stand im Berichtszeitraum die Dis-kussion von Zwischen- und Endergebnissen der Arbeitsgruppen (siehe die

gesonderten Berichte) und von künftigen Forschungsthemen.Die Mitglieder und Gäste der LAG haben sich bei den vier Treffen im Be-

richtszeitraum mit den Ergebnissen der beiden Arbeitsgruppen „Governance-Prozesse für erneuerbare Energien“ und „Raumordnung für Nutzungen im Untergrund“ ausführlich auseinandergesetzt. Ein gemeinsamer Workshop der LAG Nordwest und der LAG Nordost im Mai 2012 in Schwerin zu erneuerba-ren Energien bot den Mitgliedern der „Governance-Prozesse“ Gelegenheit, ihre Untersuchungsergebnisse vorzustellen und mit den Teilnehmenden zu diskutieren. Darüber hinaus wurde über die Ergebnisse des Evaluierungs-workshops der AG „EU-Struktur- und Regionalpolitik für die nordwestdeut-schen Teilräume“ berichtet und diskutiert. Die Ergebnisse der AG sind 2012 veröffentlicht worden.

Durch den erfolgreichen Abschluss der Untersuchungen bot sich der LAG die Möglichkeit, über künftige Forschungsthemen zu diskutieren. Die LAG hat beschlossen, zum Thema „Die Funktion der Ortskerne für die Stabilisierung Zentraler Orte“ eine neue Arbeitsgruppe einzurichten.

Ferner ist regelmäßig über den Fortgang der Untersuchungen im For-schungsprojekt „Klimafolgenforschung in Niedersachsen“ (KLIFF) berichtet worden. Die ARL ist Leadpartner des Teilvorhabens, bei dem es um die Implementierung von Ergebnissen aus KLIFF in der räumlichen Planung in Niedersachsen (IMPLAN) geht. Zahlreiche LAG-Akteure sind in die Arbeit von IMPLAN einbezogen.

Landesarbeitsgemeinschaft Bremen/Hamburg/Niedersachsen/Schleswig-HolsteinLenkungsgruppeLeiter: Erster Baudirektor Dipl.-Ing. Wilhelm Schulte, Hamburg

Stellv. Leiterinnen: Dr. Martha Pohl, Bremen; Prof. Dr. Mariele Evers, Lüneburg (bis November 2011); Dr. Brigitte Wotha, Strande (ab Dezember 2011)

Geschäftsführerin: Dipl.-Geogr. Anna Neugebauer, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich

Sitzungen: 4, in Büsum, Hamburg, Schwerin und Hannover

Neue Mitglieder: Dipl.-Ing. Martin Beck, Bad Oldesloe; Dr. Ralph Bruns, Lübeck; Dipl.-Geogr. Enke Franck, Hannover; Dr. Markus Hirschfeld, Kiel; Dr. Catrin Homp, Kiel; Prof. Dr.-Ing. Helga Kanning, Han- nover; Dipl.-Volksw. Thilo Ramms, Tostedt; Dipl.- Geogr. Heiner Schote, Hamburg; Dipl.-Geogr. Guido Sempell, Hamburg; Ministerialrat Dipl.-Ing. Christian Wittenbecher, Hannover

Die LAG Nordwest befasst sich mit Governance-Prozessen für erneu-erbare Energien, Raumordnung für Nutzungen im Untergrund, der EU-Strukturpolitik 2007–2013, der Funktion von Ortskernen und mit Klimafragen in der Raumplanung.

Arbeitsmaterial der ARL Nr. 358

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Serviceleistungen der ARL

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Die Sitzungen der LAG im Berichtszeitraum bestanden jeweils aus zwei Teilen: Am Vormittag wurden ausgewählte Aspekte zu relevanten

Fachthemen des LAG-Gebietes eingehend dargestellt und die gemeinsame Arbeit vertieft. Zu diesen Vormittagssitzungen war auch die Fachöffentlichkeit zugelassen, sodass sie ausnahmslos in einem großen Rahmen unter Beteili-gung zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen und regionalen Institutionen von Verwaltung, Politik und z. T. auch der Wirtschaft stattfanden.

In der Sitzung „Großräumige Verantwortungsgemeinschaften“ am 21. März 2011 wurde vor dem Hintergrund des Leitbildes der Raumordnung des Bun-des und der Länder „Wachstum und Innovation“ die Bedeutung von Wachs-tumsbündnissen und großräumigen Verantwortungsgemeinschaften betont. Desweiteren organisierte die Lenkungsgruppe die Herbstsitzung zum Thema „Infrastruktur und nachhaltige Siedlungsentwicklung“, die am 11. November 2011 stattfand. Das Planerforum 2012 zum Thema „Landschaften“ wurde in eine Konferenz der Universität des Saarlandes eingebettet und fand im Februar 2012 in der Aka-demie Otzenhausen statt. Die Frühjahrssitzung im Juni 2012 in Wiesbaden widmete sich dem Thema „Energiewende“. In der Herbstsitzung im November 2012 wurde das Thema „Zentrale Orte“ behandelt, die gleichnamige Arbeitsgrup-pe präsentierte ihre Ergebnisse.

Die Arbeitsgruppe „Koordinierte Regional-entwicklung“ hat ihre Arbeit beendet und die Ergebnisse im Arbeitsbericht der ARL, Nr. 4 veröffentlicht. Die Einrichtung der neuen AG „Internationalisierung der Gesellschaft und die Auswirkungen auf die Raumentwicklung“ wurde vom Präsidium beschlossen; die Arbeitsgruppe hat im Frühjahr 2012 ihre Arbeit aufgenommen.

Landesarbeitsgemeinschaft Hessen/Rheinland-Pfalz/SaarlandLenkungsgruppeLeiterin: Prof. Dr. Ulrike Christine Sailer, Trier

Stellv. Leiter: Prof. Dr. Dr. Olaf Kühne, Saarbrücken; Dipl.-Ing. Martin Orth, Wiesbaden

Geschäftsführerin: Dipl.-Geogr. Andrea Maria Hartz, Saarbrücken

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller (bis 30.10.2011); Dr. Martina Hülz (seit 01.02.2012; [email protected])

Sitzungen: 4, in Frankfurt am Main (2), Wiesbaden und Mainz

Neue Mitglieder: Dr.-Ing. Andrea Chlench, Saarbrücken; Prof. Dr.-Ing. Karina Pallagst, Kaiserslautern; Dipl.-Ing. Kirstin Weber-Leibrecht, Mainz

Die LAG hat sich im Berichtszeitraum mit den Themen Verantwortungsge-meinschaften, Wachstum und Inno-vation, Energiewende und Zentrale Orte befasst.

Völklingen an der Saar

© Olaf Kühne

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Serviceleistungen der ARL

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Die LAG führte im Berichtszeitraum vier Sitzungen, mehrere Mit-gliederversammlungen und eine große Konferenz für Planerinnen und

Planer zum Thema „Mobilität in Stadtregionen. Herausforderungen und Innovationen“ durch.

Die Mitglieder und Gäste der LAG befasten sich bei ihren Treffen regelmäßig mit ausgewählten Themenkomplexen, die hohe fachliche Aktualität besitzen und/oder für die Landesentwicklung von besonderer Bedeutung sind. Hierzu gehörten im Berichtszeitraum die Themen „Kulturhauptstadt RUHR.2010 – Was bleibt?“, „Ausbau der erneuerbaren Energien – Handlungsebene Region“, „Strategien für neue Regionalpläne“ sowie „Die Zukunft der Landesentwick-lungsplanung in NRW“ mit jeweils mehreren Grundsatzreferaten, Fachvorträ-gen und vertiefenden Diskussionen. Außerdem berichteten Vertreterinnen und Vertreter der Landes- und Regionalplanung regelmäßig über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Planung und der Landesentwicklungspolitik. Auch diese Beiträge waren Grundlage für intensive Diskussionen.

Einen weiteren Schwerpunkt der Tätigkeit bildete die Diskussion der Untersuchungser-gebnisse der Arbeitsgruppen (AG) der LAG. Die Mitglieder der AG „Zukunft der Regional-planung in Nordrhein-Westfalen“ beschäftigten sich mit neueren Konzepten und Instrumenten der Regionalplanung und Regionalentwick-lungspolitik im Lande. Im Mittelpunkt stan-den Steuerungsansätze und -möglichkeiten, Entscheidungs- und Koordinationsstrukturen sowie Fragen der Kompetenzverteilung im Kontext unterschiedlicher Governance-Strategien. Weitere Schwerpunkte stellten die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Sicherung von Infrastruktureinrich-tungen, Fragen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung sowie die Akzeptanz von Planungsprozessen auf regionaler Ebene dar.

Die AG „Einzelhandelsentwicklung in Nord-rhein-Westfalen“ ging von der Grundeinschät-

Landesarbeitsgemeinschaft Nordrhein-WestfalenLenkungsgruppeLeiterin: Dr. Susan Grotefels, Münster

Stellv. Leiter: Prof. Dr. Jürgen Aring, Kassel Dipl.-Ing. Christoph van Gemmeren, Düsseldorf

Geschäftsführerinnen: Dipl.-Ing. Angelika Münter, Dortmund (bis 30.06.2011) Dipl.-Ing. Sandra Paßlick, Dortmund (seit 01.07.2011)

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Gerd Tönnies (bis 30.06.2012) Dipl.-Geogr. Anne Ritzinger (seit 01.07.2012; [email protected])

Sitzungen: 4, in Dortmund, Münster, Essen und Düsseldorf

Neue Mitglieder: Prof. Dr. Winfried Schenk, Bonn; Gregor Lange, Münster; Dr. Dominik Weiß, Bonn

Kulturhauptstadt RUHR, Energiewen-de auf Regional- und Landesebene und Strategien für neue Regionalplä-ne gehörten zu den Themen der LAG.

„Kulturhauptstadt RUHR.2010 – Was bleibt?“ z.B. die jüngste Duisburger Land-marke „Tiger & Turtle – Magic Mountain“ auf der Heinrich Hildebrand Höhe. Sie ist mittlerweile einer der größten Besucher-magneten der Stadt und der Region.

© Rainer Schlautmann

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Serviceleistungen der ARL

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zung aus, dass eine planerische Steuerung der Einzelhandelsentwicklung in Nordrhein-Westfalen gleichermaßen auf der Landes- wie auch der regionalen Ebene sinnvoll und notwendig sei. Vor dem Hintergrund diverser Gerichts-urteile spielte hierbei vor allem auch die Rechtssicherheit der Einzelhan-delssteuerung eine wichtige Rolle, nicht zuletzt die bessere Begründung steuernder Eingriffe in die kommunale Planungshoheit. Die Gruppe legte ein Thesen- bzw. Positionspapier zu der Thematik vor und führte darüber hinaus vertiefende Untersuchungen zu einer Reihe wichtiger Fachaspekte durch, die ihren Niederschlag in einem ausführlicheren Arbeitsbericht der ARL fanden.

Die AG „Neuaufstellung des Zentrale-Orte-Konzepts in Nordrhein-West-falen“ hat sich vor dem Hintergrund der Überarbeitung des Landesent-wicklungsplans NRW zum Ziel gesetzt, präzise Kriterien für die empirische Erfassung von zentralörtlichen Clustern zu erarbeiten und ein methodisches Vorgehen für eine empirische Validierung des Zentrale-Orte-Konzepts in NRW zu entwickeln.

Landesarbeitsgemeinschaft Sachsen/Sachsen-Anhalt/ThüringenLenkungsgruppeLeiter: Dr. Ludwig Scharmann, Dresden

Stellv. Leiter: Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Halle; Simone Strähle, Weimar

Geschäftsführerin: Grit Kaps, Dresden

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Sitzungen: 4, in Görlitz, Dresden, Weimar, Merseburg

Neue Mitglieder: Dr. Jana Bovet, Leipzig, Dr. Christoph Hornych, M. Sc., Halle (Saale)

In Görlitz wurde im Frühjahr 2011 eine neue Lenkungsgruppe gewählt. Leiter ist jetzt Dr. Ludwig Scharmann vom Sächsischen Staatsministerium

des Innern, Dresden, Stellvertreterin bzw. Stellvertreter sind Simone Strähle vom Thüringer Landesverwaltungsamt, Weimar, sowie Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld vom Institut für Wirtschaftsforschung, Halle. Auf der Tagung wurde der aktuelle Arbeitsstand der Arbeitsgruppe „Neue Technologien und Raum-entwicklung“ vorgestellt.

Die Herbsttagung 2011 fand in Dresden statt und war schwerpunktmäßig der Darstellung des Arbeitsstandes der AG „Verwaltungs- und Gebietsreformen“ gewidmet. Auf der Mitgliederversammlung in Dresden wurden von der Len-kungsgruppe ausführlich die Themen der geplanten neuen Arbeitsgruppen „Chancen und Bedingungen der Kooperation im Rahmen der Metropolregion Mitteldeutschland“ sowie „Regionalentwicklung 2013/2019 – neue Wege im Lichte von EU-Strukturreform und Solidarpakt“ vorgestellt.

Insbesondere unter den Bedingungen des demografischen Wandels muss die Daseinsvorsorge in den mitteldeutschen Ländern für die Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft sichergestellt werden. Dies war die Kernthese der Frühjahrstagung 2012 der LAG in Weimar. Um die Daseinsvorsorge jedoch sicherstellen zu können, müssen die bisherigen Standards der kommunalen Leistungserbringung an die demografischen Prozesse angepasst werden, so das Ergebnis der Diskussion. Die Herbsttagung 2012 fand in Merseburg statt.

Die Regionalentwicklung im Zei-chen von EU-Strukturreform und Solidarpakt sowie die allgemeine Daseinsvorsorge angesichts des demografischen Wandels waren Schwerpunktthemen der LAG.

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Serviceleistungen der ARL

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Die ARL sorgt für den Austausch raumwissenschaftlicher und raumentwick-lungspolitischer Erkenntnisse innerhalb der Wissenschaft (Forschung

und Lehre), innerhalb der Praxis (Politik und Verwaltung) sowie zwischen Wissenschaft und Praxis auf nationaler und europäischer Ebene. Der Transfer umfasst auch den Erfahrungsaustausch zwischen Teilräumen in Deutschland und Europa sowie zwischen den Generationen.

Der Transfer findet im Rahmen der Gremienarbeit (Abschnitt B.1 und 2) und der Kooperation (Abschnitt C) statt. Darüber hinaus ist die Geschäftsstelle der ARL wesentlich an der Vermittlung von Ergebnissen und Erkenntnissen betei-ligt. Ferner hat die ARL seit einigen Jahren ein Netzwerk von Ansprechpartnern (Botschafter) an den Hochschulen – Universitäten und Fachhochschulen – speziell für den zeitnahen Transfer geschaffen. Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter beteiligen sich am regelmäßigen Informationsaustausch mit der ARL. Weitere wichtige Instrumente des Transfers sind die Veranstaltungen und Veröffentlichungen.

Fachöffentliche Veranstaltungen haben Forums- und Transferfunktion. Es wird unterschieden nach zentralen, regionalen und weiteren Veranstal-

tungen.

Größere öffentliche Veranstaltungen führt die ARL allein oder in Koopera-tion mit anderen Einrichtungen aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung

des In- und Auslandes durch. So findet alljährlich ein ARL-Kongress statt. For-schungskolloquien und Expertengespräche werden zur vertieften Behandlung raumwissenschaftlicher Fachthemen veranstaltet. Sie dienen in der Regel der Vorbereitung neuer Forschungsaktivitäten der ARL – etwa im Rahmen von Arbeitskreisen – und ermöglichen eine Relevanzeinschätzung sowie eine Konkretisierung und erste Strukturierung des betreffenden Themenfeldes. Dabei findet Wissenstransfer in erheblichem Umfang statt. Derartige Veran-staltungen werden auch zur Vorstellung und Erörterung von Arbeitsergeb-nissen durchgeführt und sind damit Teil des Systems der Qualitätssicherung.

3 Wissenstransfer

3.1 Veranstaltungen der ARL

3.1.1 Zentrale Veranstaltungen

ARL-Kongress 2011 Raumentwicklung in Europa 2020 Miteinander – Füreinander – GegeneinanderLeiter: Prof. Dr. Hans Heinrich Blotevogel, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Teilnehmer: 150

Zum ARL-Kongress am 16. und 17. Juni 2011 hatte die Akademie nach Bremen eingeladen. Der Schwerpunkt „Territoriale Kohäsion“ rief bereits beim Call

for Papers das größte Interesse hervor. Aber auch das übrige Themenangebot auf dem Programm, das von „Migration und Integration“ über „Chancen und Risiken erneuerbarer Energien“ und „Anpassung an den Klimawandel“ bis hin zur Problematik von Grenzräumen reichte, stieß auf positive Resonanz. Ein Vorbereitungsteam, dem vor allem Vertreterinnen und Vertreter des Jungen

Wirtschaftliche und soziale Regelsys-teme, die auf der EU-Ebene Gültigkeit haben und Raumentwicklung beein-flussen, müssen harmonisiert und mit den Regelsystemen der Raum-entwicklung verzahnt werden.

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Serviceleistungen der ARL

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Forums der ARL angehörten, hatte die Mehrzahl der Referierenden über einen Call for Papers gewinnen können.

Angesichts vielfältiger Herausforderungen sowie des Miteinanders, Füreinanders und Gegeneinanders, das es bereits zuzeiten der Hanse zwischen den Staaten gab und das das Zusammenwachsen Europas noch heute charakterisiert, wurde die Marginalisierung der Raumordnung in Deutschland auf der Bundesebene kritisch betrachtet. Eine gesamt-europäische Konvergenz der Planungssysteme wurde ebensowenig gesehen wie eine europä-ische Planungsdirektive, die das Problem der Asymmetrie zwischen räumlichen und sozialen Regelsystemen einer Lösung näherbringen könnte. Demgegenüber besteht hinsichtlich der ökonomischen Kräfte, welche die räum-liche Entwicklung fundamental bestimmen, aber nicht dem Regelsystem der räumlichen Planung entsprechen, ein Harmonisierungsprozess auf EU-Ebene. Die Planungssysteme und die sozialen Systeme sind fragmentiert und nationalen Regelwerken unterworfen. Es wurde festgestellt, dass die EU-Integration nicht nur ein rein ökonomisches Projekt bleiben kann, sondern sich auch zu einem sozial und räumlich orientierten Projekt fortentwickeln muss. Dazu sei es erforderlich, dass die EU Kompetenzen ergreife und z. B. durch Richtlinien entfalte.

© Michaela von Bullion

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Serviceleistungen der ARL

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Großprojekte der Infrastruktur stehen zunehmend in bundesweiter Diskussion und Konfrontation, selbst wenn sie sämtliche rechtlichen

Hürden überwunden haben. Derartiges dürfte auch bei der Trassenführung von Höchstspannungsleitungen im Zeichen der Energiewende bevorstehen. In einem demokrati-schen Rechtsstaat muss die Frage beantwor-tet werden, welches die angemessenen und effektiven Mittel und Wege sind, um eine offene und sachbezo-gene Kommunikation zwischen Betreibersei-te, Staat und Bürgerin-nen/Bürgern inner- und außerhalb gesetzlich geregelter Verfahren sicherzustellen.

Die Akademie war daher am 21./22. Juni 2012 in Leipzig ange-treten, die These zu verifizieren, dass ein verstärkter Einsatz der Raumplanung geeignet ist, das Akzeptanzdefizit aufseiten der Bürgerinnen/Bürger, des Staates und der Betreiber von Groß-projekten abzubauen. Dr. Heiner Geißler, Bundesminister a. D., brachte die derzeitige Lage auf den Punkt: „Der Bürgerprotest ist eine Breitenbewegung geworden. Die Zivilgesellschaft inszeniert sich und Politik und politische Parteien müssen reagieren.“

Die Raumordnung könne beim Abbau des Akzeptanzdefizites durchaus als neutraler Mittler fungieren, so Prof. Dr. Wilfried Erb-guth, Rostock, der wissenschaftliche Leiter des Kongresses. Was das Verfahren bislang nicht leisten kann, das kann mitunter ein Mediator bewirken. Er kann helfen, die Prozesse transparenter zu machen, und die Kommunikation zwischen Bürgerinnen/Bürgern, Verwaltungen und Betreibern von Großprojekten als offenen Di-alog gestalten. Erfahrungen mit dem Frankfurter Flughafen und in anderen Projekten haben gezeigt, dass Planungsverfahren sogar kürzer und billiger werden, wenn der Bürgerprotest schon in einer frühen Planungsphase in konstruktive Bahnen gelenkt wird.

Auf der zweitägigen Veranstaltung wurden Vorträge zur Pla-nungsebene und zur Vorentscheidungs- und Projektebene sowie zur Nachsorge gehalten. Integriert in den ARL-Kongress gab es in diesem Jahr erstmals einen deutsch-russischen Workshop, der die thematische Ausrichtung des Kongresses aufgriff. Impulsreferate beleuchteten verschiedene Aspekte von Infrastrukturprojekten in Russland: Finanzierung, ökologische Belange oder auch Realisie-rung durch Public-private-Partnership.

ARL Kongress 2012 Infrastrukturgroßprojekte: Akzeptanz durch RaumplanungLeiter: Prof. Dr. Wilfried Erbguth, Rostock

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Teilnehmer: 200

Der bestehende Wildwuchs der Öf-fentlichkeitsbeteiligung muss durch qualifiziertere Beteiligungen der Öffentlichkeit ersetzt werden. Die Bedeutung der Raumordnung als neutraler Mediator ist zu stärken.

© Michaela von Bullion

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Serviceleistungen der ARL

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Wie lässt sich Planung und Entwicklung grenzüberschreitend gestalten? Dies war das Motto der Sächsischen Regionalplanertagung am 3./4.

November 2011. In Bezug auf die deutsch-tschechische Zusammenarbeit, die einen der Schwerpunkte der Tagung darstellte, ist die Antwort: Die traditi-onell enge Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien bedarf der kontinuierlichen Anstrengung der Akteure beiderseits der Grenze.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, des Klimawandels und auch der von der Bundesregierung beschlossenen Energiewende ist es zwingend erforderlich, dass die Akteure der verschiedenen administrativen Ebenen sowie auch der verschiedenen Fachdisziplinen zusammenarbeiten. Gerade die Raumplanung leistet die erforderliche ganzheitliche und nachhal-tige Betrachtung der Problemstellungen und fungiert als Bindeglied zwischen den Fachplanungen.

Die Prozesse zur Abstimmung der räumlichen Planung sind im Grenzraum oft durch unzureichenden Informationsaustausch und eine unzureichende Datengrundlage beschränkt. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde das säch-sisch-tschechische Projekt CROSS-DATA aufgelegt, das im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung stand. CROSS-DATA ist ein webgestütztes Rauminforma-tionssystem, das die grenzüberschreitende, gemeinsame Raumentwicklung befördern soll.

Die gut besuchte Tagung behandelte nicht nur Aspekte der grenzüber-schreitenden Zusammenarbeit im Politikfeld Raumentwicklung, sondern war auch als zweisprachige Veranstaltung – mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern aus Tschechien – selbst ein Beispiel für den grenzüberschrei-tenden Informationsaustausch.

3.1.2 Regionale VeranstaltungenRegionalplanertagung Sachsen 2011

Leiterin: Dr. Heidemarie Russig, Radebeul

Geschäftstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Teilnehmer: 150

Förderung der grenzüberschreiten-den Zusammenarbeit in der Regio-nalplanung und -entwicklung durch das sächsisch-tschechische Projekt CROSS-DATA.

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Serviceleistungen der ARL

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Im Rahmen der Regionalplanertagung am 14. und 15. April 2011 in Bad Boll am Fuße der Schwäbischen Alb setzten sich die rund 100 Teilnehmerin-

nen und Teilnehmer u. a. mit dem Handlungsfeld „Ausbau erneuerbarer Energien“ auseinander. Diese Thematik ist für die Akteure der räumlichen Planung zwar nicht gänzlich neu, sie bekommt jedoch eine neue Dynamik durch den Klimawandel, die Verknappung der fossilen Energiereserven, die zunehmende Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung, aber auch durch die Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen nach der Atomkatastrophe in Fukushima.

Regionalplanertagung Baden-Württemberg 2011 Klimawandel und Ausbau erneuerbarer Energien: Herausforderungen für die RegionalplanungLeiter: Dipl.-Ing. Dirk Büscher, Pforzheim; MR Hans-Dieter Deuß, Stuttgart

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Teilnehmer: 100

Wissenschaftler und Planungsprak-tiker tauschen sich darüber aus, wie mit den Auswirkungen des Klimawan-dels und dem Ausbau erneuerbarer Energien umzugehen ist.

Ziel der Tagung war es, ein Forum zu bieten, in dem Akteure aus Wissenschaft und Planungspraxis Informationen und Erfahrungen austauschen konnten, um den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels und den Ausbau erneuerbarer Energien im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung proaktiv mit-zugestalten. In den Vorträgen wurde deutlich, dass sich die Regionalplanung in Zukunft nicht nur mit dem Klimaschutz, sondern auch mit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels (z. B. Zunahme von Hitzewellen, Stürmen, Hochwasser- und Starkregenereignissen) beschäftigen muss. Die Tagung wurde vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium als oberster Landesplanungsbehörde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Regionalverbände und der ARL veranstaltet.

© Peter Müller

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Serviceleistungen der ARL

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Das Thema „Landschaften“ erfährt derzeit nicht nur in der Wissenschaft wieder verstärkt Beachtung. Auch unter Praktikern ist dieses von Pers-

pektivenvielfalt geprägte Thema von hoher Relevanz. Mit einem inter- und transdisziplinären Anspruch standen auf der Fachtagung vom 22.-24. Februar 2012 in der Europäischen Akademie Otzenhausen Landschaftstheorien, -praxis und deren internationale Bezüge im Mittelpunkt. Eingebettet in diese Veranstaltung war das Planerforum der Landesarbeitsgemeinschaft Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.

Impulsgeber waren unterschiedliche theoretische und planerische Ansätze, die in zahlreichen Fachvorträgen vorgestellt und hinsichtlich ihrer wechselsei-tigen Einflüsse aufgearbeitet sowie in Diskussionsrunden reflektiert wurden. Dabei wurden vor allem alltagsweltliche Landschaftsbegriffe vorgestellt, die im Kontext internationaler Beispiele ihre Vielfältigkeit verdeutlichten. Die sehr unterschiedlichen Exkurse in die Sprach- und Kulturkreise der Niederlande, Ungarns, Englands, Frankreichs, Schwedens, Polens, des Orients, der Türkei, Japans und Chinas zeigten die vielseitige Verwendung und Einbettung des Landschaftsbegriffs. Zudem wurden die Relevanz des Themas und sein Einfluss auf die Planungspraxis deutlich.

Über den alltagsweltlichen und den wissenschaftlichen Zugang hinaus erhielt Landschaft eine systemische Rationalität in Form von Planung, im überörtlichen, örtlichen und naturschutzfachlichen Kontext. Planungen unterliegen einer Eigenlogik, die mit alltagsweltlichen Vorstellungen von Landschaft vielfach nur lose verknüpft ist. Planer haben dabei nicht selten den Anspruch, die Definitionshoheit über Landschaft zu besitzen. Vor diesem Hintergrund fand eine Verknüpfung zwischen Landschaftstheorie und Planungspraxis statt.

Auf der Veranstaltung wurde der Bezug von Theorie und Praxis in den land-schaftsbezogenen Wissenschaften hervorgehoben. Dank der internationalen Beispiele und der Verknüpfung von Theorie und Praxis konnte zudem die Sichtweise auf den Landschaftsbegriff im deutschsprachigen Raum erweitert werden. Es bleibt abzuwarten, ob eine derartige (Bewusstseins-)Erweiterung über die Veranstaltung hinaus bestehen bleibt und tatsächlich als Ergänzung in die Planungspraxis Einzug hält, die zurzeit eine starke Objektfixierung aufweist und soziale alltagsweltliche Bedürfnisse an Landschaft eher zu wenig reflektiert. Die über die Vorträge hinaus angebotenen Exkursionen mit industriekulturellen und naturräumlichen Schwerpunkten trugen dazu bei, die zuvor gewonnen Informationen und Eindrücke mit Ausschnitten der „saarländischen Wirklichkeit“ zu verknüpfen und festigen.

Planerforum Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland 2012 Landschaften: Theorie, Praxis und internationale BezügeLeiterin: Prof. Dr. Ulrike Sailer, Trier

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Martina Hülz ([email protected])

Teilnehmer: 70

Das Thema „Landschaften“ erfährt derzeit nicht nur in der Wissenschaft wieder verstärkt Beachtung. Auch unter Praktikern ist dieses von Pers-pektivenvielfalt geprägte Thema von hoher Relevanz.

© Martina Hülz, Anne Ritzinger

Landschaftsbilder

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Serviceleistungen der ARL

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Angebote für eine nachhaltige Mobilität in Stadtregionen sind eine aktuelle und auch in Zukunft hochrelevante Herausforderung für Planerinnen

und Planer. Die Entwicklung einer zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur mit ihren Teilsystemen erfordert jedoch auch entschlossenes politisches Handeln. Daher ist nicht zuletzt die enge Kooperation der an der Gestaltung des Verkehrssystems beteiligten unterschiedlichen Akteure eine wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches regionales Mobilitätsmanagement.

Diese aktuelle Thematik stand im Mittelpunkt der 16. Konferenz für Plane-rinnen und Planer in Nordrhein-Westfalen, die am 7. Oktober 2011 in Bochum gemeinsam von der Landesarbeitsgemeinschaft NRW der ARL, dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) sowie der Landesgruppe NRW der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) durchge-führt wurde. Es sprachen Referenten aus der Wissenschaft (RWTH Aachen) und verschiedenen thematisch relevanten Institutionen, wie dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW, dem Landesbetrieb Straßenbau NRW oder dem Verkehrsbund Rhein-Ruhr (VRR). Herausforde-rungen und aktuelle Konzepte für die Mobilität in NRW wurden vorgestellt.

Unter anderem wurde dar-über diskutiert, wie qualitativ hochwertige Verkehrssyste-me in einer Metropolregion aussehen sollten. Gerade in großflächigen Agglomerati-onsräumen ist der Raum für einen bedarfsgerechten Aus-bau der Verkehrsinfrastruktur knapp. Daher müssen zu-kunftsfähige Konzepte verfolgt werden, in denen die Stärken der einzelnen Verkehrsträ-ger zusammengeführt und intelligent vernetzt werden. Es wurde betont, dass in den Stadtregionen ein erheblicher

organisatorischer Anpassungsbedarf im Hinblick auf die Nutzerfreundlichkeit und durchgängige Nutzbarkeit der Verkehrsangebote bestehe. Hier sei ein umfassender Mobilitätsverbund, der den ÖPNV integriert und um weitere An-gebote wie etwa Fahrradvermietsysteme oder CarSharing ergänzt, zu schaffen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung vertieften ihre Diskussio-nen in drei Arbeitsgruppen zu den Themen „Mobilität und sozialer Wandel“, „Management von Mobilität“ und „Baukulturelle Aspekte der Verkehrsinfra-struktur“.

Konferenz für Planerinnen und Planer in Nordrhein-WestfalenMobilität in Stadtregionen – Herausforderungen und InnovationenLeiter: Dr. Susan Grotefels, Münster; Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Dortmund/Hannover; Stadtdirektor a. D. Klaus Fehlemann, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Gerd Tönnies

Teilnehmer: 100

Eine klimafreundliche Entwicklung von Städten und Regionen erfordert flexibles und bedarfsgerechtes Mobi-litätsmanagement.

Quelle:Flyer der Veranstaltung

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Serviceleistungen der ARL

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Die 28. Fortbildungsveranstaltung für Landes- und Regionalplaner in Bayern – veranstaltet von der ARL gemeinsam mit dem Bayerischen

Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie – fand am 10. Juli 2012 in Landshut statt. Rund 80 Fachleute kamen zusammen, um zu diskutieren, wie die Zukunft der räumlichen Planung aussehen kann: welchen Stellenwert haben künftig die rechtlich normierten Elemente räumli-cher Planung, welchen die informellen Instrumente? Wie viel Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist notwendig, wie viel ist sinnvoll? Wie positioniert sich die Regional- und Landesplanung zwischen kaum zu beeinflussenden gesellschaftlichen Entwicklungen, den Interessen von Fachplanungen und Kommunen? Wie kann dieser „Spagat“ künftig besser gelingen?

Fragen dieser Art bewegen nicht nur die in der Praxis tätigen Planerinnen und Planer, sondern sind auch Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Diskussionen. So war es Anliegen der diesjähri-gen Fortbildungsveranstaltung, Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Planungspraxis und Kommunalpolitik zusammenzubringen, um eine Positionsbestimmung vorzunehmen. Der Zeitpunkt dieser Veranstaltung war angesichts der bayerischen Reformen im Bereich der Landespla-nung günstig. Das neue bayerische Landespla-nungsgesetz war seit 1. Juli 2012 in Kraft, der Entwurf für die Gesamtfortschreibung des bayerischen Landesentwicklungsprogramms befand sich in der sogenannten Verbändeanhörung, so dass hierauf immer wieder Bezug genommen werden konnte.

Den Einführungsvortrag hatte Prof. Dr. Axel Priebs, Erster Regionsrat der Re-gion Hannover, übernommen. Sein Thema lautete „Beharrlichkeit und Beweg-lichkeit: Raumordnung im Spannungsfeld der Interessen und Erwartungen“ und hatte zum Ziel, die Herausforderungen aufzuzeigen, die sich aufgrund des übergeordneten und koordinierenden Charakters der räumlichen Planung ergeben. Oftmals sei die Planung „eingezwängt“ zwischen marktwirtschaft-lichen Entwicklungen einerseits und staatlicher Gemeinwohlorientierung andererseits, zwischen Ordnungsfunktion einerseits und Entwicklungsaufga-be andererseits, zwischen rechtlich vorgegebenen Abläufen und Verfahren einerseits und Überzeugungsarbeit und Diskussionen andererseits. Kurzum: Der Möglichkeitsraum, der sich Planerinnen und Planern darstellt, ist nicht immer groß, nicht immer frei von Reibungen und vor allem nicht frei von Einflussnahmen vieler Akteure. Gleichwohl gebe es, und dies machte Priebs an vielen Beispielen deutlich, genügend raumbedeutsame Entwicklungen und Konflikte, zu deren Lösung und Befriedung die räumliche Planung einen Beitrag leisten können. Mit Blick auf die Zukunft gelte es, die Potenziale der

28. Fortbildungsveranstaltung für Landes- und Regionalplaner in BayernRaumordnung: Normierung oder informelle Raumentwicklung?Leiter: Leitender Regierungsdirektor Dr. Jürgen Weber, Landshut

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Teilnehmer: 80

© StMWIVT

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Serviceleistungen der ARL

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räumlichen Planung zu erkennen, zu kommunizieren und auch gegenüber manchen Interessen der Fachplanungsträger und Kommunen durchzusetzen.

An den Vortrag schloss sich eine Podiumsdiskussion an, an der neben Priebs Prof. Dr. Uwe Altrock von der Universität Kassel, Erster Bürgermeister Josef Mend (erster Vizepräsident des Bayerischen Gemeindetages), Oberbürger-meisterin Dr. Birgit Seelbinder (Vorsitzende des Bau- und Planungsausschus-ses des Bayerischen Städtetags) und Landrat Hermann Steinmaßl (Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der regionalen Planungsverbände in Bayern) teil-nahmen. Die Moderation hatte Prof. Dr. Christian Jacoby von der Universität der Bundeswehr München übernommen.

In der Diskussion wurde das eingangs skizzierte Spannungsfeld der räumli-chen Planung sehr deutlich. Insbesondere Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft und der Planungspraxis sehen in der Landes- und Regional-planung ein Steuerungsinstrument, das wichtige Dienste leisten kann, um übergeordnete raumentwicklungspolitische Ziele umzusetzen, um auch von den Kommunen unerwünschte Entwicklungen einzudämmen und um widerstreitende Interessen befrieden zu können. Die Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden sehen dies etwas anders und stellen auf ihre eigene Kompetenz ab, die sie gern gestärkt sähen.

Selbstverständlich konnten in Landshut keine abschließenden Antworten gegeben werden. Allerdings deuteten Überlegungen hinsichtlich einer verbesserten Organisation der Landes- und Regionalplanung einschließlich einer möglicherweise geänderten Aufgabenverteilung zwischen kommunaler, regionaler und Landesebene, sowie hinsichtlich eines gewandelten Selbst-verständnisses der Raumordnung hin zu einer Stärkung der Moderations- und Dienstleistungsfunktion in eine Richtung, die es weiterzudenken gilt.

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Serviceleistungen der ARL

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3.1.3Weitere Veranstaltungen5R-Kolloquium

Kulturlandschaften – Gestaltung versus TrivialisierungLeiter: Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Dortmund; Prof. Dr. Sebastian Lentz, Leipzig; Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover; Prof. Dr. Heiderose Kilper, Erkner; Prof. Dr. Bernhard Müller, Dresden

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected]); Dipl.-Ing. Peter Müller([email protected])

Teilnehmer: 100

Die Diskussion aktueller Herausforderungen an die Kulturlandschafts-forschung, neuer Forschungsperspektiven und zukunftsorientierter

Handlungsansätze der Kulturlandschaftsgestaltung war Ziel des Raumwissen-schaftlichen Kolloquiums 2011. Es fand am 1. Februar 2011 in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund in Berlin statt und wurde von den raumwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft – dem 5R-Netzwerk – veranstaltet. Zum 5R-Netzwerk zählen neben der ARL das Leibniz-Institut für Länderkunde, das Institut für Landes- und Stadtent-wicklungsforschung, das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung und das Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung.

Im Rahmen des Kolloquiums wurden unterschiedliche Ansätze der Kul-turlandschaftsforschung präsentiert und diskutiert. Darüber hinaus wurde anhand von Praxisbeispielen die Qualifizierung von Kulturlandschaften als Handlungsauftrag thematisiert. Im Resümee der Veranstaltung unterstrich Prof. Dr. Heiderose Kilper einmal mehr die Bedeutung der Multiperspektivität, die der Begriff „Kulturlandschaften“ ermöglicht. Sie plädierte zudem dafür, den „Glaubenskrieg“ bei der Betrachtung von Kulturlandschaften zu beenden. Einerseits sind Kulturlandschaften sozial konstruiert, da ihre Betrachtung immer von den Erfahrungen, der Wahrnehmung und der Interaktion der beteiligten Akteure abhängt. Dennoch beruhen die sozial konstruierten Kul-turlandschaften andererseits auf einer physisch-materiellen Basis. Sowohl die sozial konstruierten Kulturlandschaften als auch deren physisch-materielle Basis verändern sich fortwährend. Dabei beeinflussen sich diese beiden eng miteinander verwobenen Prozesse wechselseitig. Somit hat die Betrachtung beider Prozesse ihre Berechtigung, will man die Dynamik der Kulturland-schaften verstehen und die daraus entstehenden Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Dies ist nach Kilpers Einschätzung eine politische Querschnittsaufga-be, die regionale Allianzen sowie ein Gespür für regionale Belange auf Bundes- und Länderebene erfordert.

Die sozial konstruierten Kulturland-schaften in unseren Köpfen beruhen auf einer physisch-materiellen Basis, die sich ebenso wie die sozial kon-struierten Landschaften permanent verändert.

Podiumsdiskussion

© Peter Müller

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Serviceleistungen der ARL

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Wer oder was sind die Raumwissenschaften? Was können sie leisten und wohin wollen sie sich entwickeln? Diese und angrenzende Fragen

diskutierten Raumwissenschaftlerinnen und Raumwissenschaftler der Partner-einrichtungen im 10R-Netzwerk mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Hochschulen am 29. März 2011 in Hannover. Mit dem Kolloquium setzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Debatte über Standortbestimmung und Selbstdefinition fort, die sie vor zwei Jahren begonnenen hatten. Ziel dieser Debatte war, das Selbstverständnis der Raumwissenschaften zu defi-nieren sowie die vordringlichsten Aufgaben und die kommenden Themen raumwissenschaftlicher Forschung zu definieren.

In der Diskussion zeichneten sich folgende Tendenzen für die Zukunft ab: Themen liegen überall, insbesondere in den Grenzbereichen gesellschaftli-cher Entwicklung. Die Raumbetrachtung geht weg vom Raum als geschlos-senem „Container“, hin zu einem Verständnis räumlicher Interdependenz auch über große Entfernungen im Sinne eines „global sense of place“. Des Weiteren betonten die Diskutanten die Notwendigkeit einer eigenständigen Theoriebildung und sahen die Funktion der Politikberatung als „Königsdiszi-plin“ der Raumwissenschaften bestätigt.

10R-KolloquiumRaumwissenschaftliche Forschung in DeutschlandLeiter: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover; Prof. Dr. Sebastian Lentz, Leipzig

Geschäftsstelle der ARL: Michaela v. Bullion

Teilnehmer: 45

Das Einordnen von Daten und das Liefern von Erklärungen und Progno-sen für eine „bessere Politik“ gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Raumwissenschaften.

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Serviceleistungen der ARL

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Österreichisch-Schweizerisch-Deutsche KooperationEntscheidungskriterien und Steuerungsanforderungen zur Realisierung von GroßprojektenLeiter: Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Teilnehmer: 50

Der Schwerpunkt der ersten trilateralen Veranstaltung, die am 20. Januar 2012 in Wien stattfand, war die Realisierung von Großprojekten der städ-

tischen Infrastrukturplanung. Anhand von Erfahrungswerten und Beispielen aus drei Ländern wurden infrastrukturelle Großprojekte einerseits aus der Perspektive der Entscheidungskriterien der planerischen Fachlogik und ande-rerseits aus Sicht der praktischen Umsetzbarkeit betrachtet. Die Veranstaltung war in Kombination mit der Tagung des Departments für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung, Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien entstanden. Kooperationspartner des Departments waren die ARL, die ETH Zürich sowie der VLP-ASPAN (Schweizerische Vereinigung für Landesplanung) und das ARE (Bundesamt für Raumentwicklung, Schweiz). Auch eine Reihe von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswis-senschaftlern nahm an der Veranstaltung teil.

Planerische Fachlogik oder prakti-sche Umsetzung – zwei Perspektiven auf infrastrukturelle Großprojekte in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Besucherturm für die Großbaustelle „Hauptbahnhof Wien“

Großbaustelle „Hauptbahnhof Wien“

© Evelyn Gustedt

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Serviceleistungen der ARL

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Leitbilder, die strategische Ausrichtung der räumlichen Planung sowie deren konkrete Umsetzung anhand von Fallbeispielen wurden bei der erneuten

Begegnung zwischen schweizerischen und deutschen Raumwissenschaftle-rinnen/Raumwissenschaftlern im Januar 2011 in Zürich diskutiert und regten zum Nachdenken im Vergleich der beiden Länder an. Konstatiert wurde eine gewisse empirisch nachweisbare Wahrnehmungsverweigerung der Politik und das nicht ausreichende Bewusstsein für planerische Komplexität – der Pla-nung wurde eine zu geringe Politikrelevanz bescheinigt. Planungsfallbeispiele aus dem schweizerischen Kanton Solothurn sowie aus der Metropolregion Hamburg reicherten die Diskussion an. Erkenntnisse über Planungssysteme anderer europäischer Länder wurden nicht nur als hilfreich hinsichtlich der Reflexion des jeweils eigenen Systems bewertet, sondern dienten auch der Entwicklung eines Modellbaukastens, mit dessen Hilfe die Einordnung von Planungssystemen gelingen kann.

Deutsch-Schweizerische KooperationStrategische Ausrichtung der RaumentwicklungLeiter: Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Teilnehmer: 15

Deutsche und schweizerische Raum-wissenschaftler fordern die Planung zu größerer Politikrelevanz auf.

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Serviceleistungen der ARL

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Deutsch-Britische KooperationUK-German Perspectives on Integrated Spatial StrategiesLeiter: Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Teilnehmer: 15

Am 28. Oktober 2011 fand in Hannover die bisher zweite

Veranstaltung dieser Art statt: eine Kooperation zwischen dem Royal Town Planning Institute (RTPI) und der ARL.

In Referaten gingen britische und deutsche Kolleginnen und Kollegen den Fragen nach der Rolle von Planenden, nach der politischen Bedeutung strategi-scher Planung sowie nach den Veränderungen und Verände-rungsfaktoren räumlicher Pla-nung nach. Verdeutlicht wurde dies an Beispielen aus Glasgow und der Clyde Valley City Region, der Cork Area und der Region Hannover sowie allgemein am Planungssystem Großbritanniens und dessen jüngsten Veränderungen.

Am Ende des Veranstaltungstages waren die Beteiligten unisono der Ansicht, dass Planung stärker das Management positiver Entwicklungen hervorheben müsse. Auch wenn die Politik für langfristig zu planende Entwicklungen oder für das Erstellen von Zukunftsszenarien nicht offen sei, müsse diese Arbeit trotzdem vollzogen werden und in für die Politik nutzbare Teilaspekte zerlegt werden. Darüber hinaus sei es von Bedeutung, Planung und Implementation in dieselben Hände zu legen. Wie die Beispiele zeigten, erwächst daraus eine größere Verantwortungsübernahme.

Das schottische Planungssystem

Quelle: Vortrag v. Grahame Buchan

Umweltschutzaktion auf der Themse, London

Quelle: Vortrag v. Kelvin MacDonald

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Serviceleistungen der ARL

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Eingebettet in den ARL-Kongress, der im Juni 2012 in Leipzig stattfand, wur-de die deutsch-russische Kooperation fortgesetzt. Mit sechs Beiträgen zu

Infrastrukturgroßprojekten aus Russland wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser spezifischen Arbeitsgruppe in eine für deutsche Plane-rinnen und Planer zum Teil doch sehr fremde Welt entführt. Dabei haben die russischen Gäste nicht nur über methodische Herangehensweisen zur statistischen Erfassung von Infrastruktureinrichtungen berichtet, sondern auch ganz konkrete Einblicke in die in Umsetzung befindlichen Vorhaben gegeben. Ökologische Aspekte, die im Zusammenhang mit Infrastrukturgroßprojekten zu berücksichtigen sind, kamen in der Arbeitsgruppe ebenso zur Sprache wie Projekte, die in die nationale Entwicklungsstrategie 2020 eingebettet sind und einem Wachstumsmodell mit einer neuen Sozialpolitik folgen. In der Diskussion wurde die Kluft zwischen den Paradigmen in Deutschland und Russland bei der Herangehensweise und Umsetzung der vorgestellten Projekte mehr als deutlich.

Deutsch-Russische KooperationInfrastrukturgroßprojekte in RusslandLeiter: Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Teilnehmer: 18

Der deutsch-russische Workshop offenbarte die Kluft zwischen den Planungsparadigmen in Deutschland und Russland.

Junges ForumPolyzentrale Stadtregionen – die Region als planerischer HandlungsraumLeiter: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Teilnehmer: 60

Veröffentlichung: Growe, A.; Heider, K.; Lamker, C.; Paßlick, S.; Terfrüchte, T. (Hrsg.) (2012): Polyzentrale Stadt- regionen – Die Region als planerischer Handlungs- raum. Hannover. = Arbeitsberichte der ARL, Nr. 3.

Polyzentrale Stadtregionen sind in vielfältiger Weise ein aktuelles For-schungsfeld der Raumwissenschaften. Oft verstanden als Alternative oder

Gegenentwurf zur monozentrischen Metropole, meint der Begriff zunächst nicht mehr und nicht weniger als städtische Verflechtungen auf regionaler Maßstabsebene. Aus wissenschaftlich-analytischer Perspektive werden solche Verflechtungen aufgedeckt und Regionen abgegrenzt, Metropolfunktionen zugeordnet und nationale und internationale Rankings aufgestellt. Aus pla-nerisch-konzeptioneller Perspektive wird über geeignete Steuerungsformen sowie die institutionelle und finanzielle Ausstattung diskutiert.

Gründe, weshalb die Region – verstanden als räumliche Ebene unterhalb des Landes und oberhalb der kommunalen Ebene – an Bedeutung gewinnt,

Künftige Raumentwicklung steht vor zahlreichen Herausforderungen. Bür-gerbeteiligung und neue Technologi-en sollen bei der Bewältigung helfen.

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Serviceleistungen der ARL

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gibt es viele. Immer wieder werden jedoch zwei Entwicklungen genannt, die ein verstärktes Handeln auf regionaler Ebene notwendig werden lassen, weil die Probleme auf kommunaler Ebene nicht (mehr) gelöst werden können: Die Folgen des demografischen Wandels und des Klimawandels. Aktuelle Diskussionen zu Schrumpfung und Daseinsvorsorge, zu Klimaschutz und Klimaanpassung, zu Energieversorgung und Energiesicherheit und zum Standortwettbewerb um Einwohner, Unternehmen und „kluge Köpfe“ las-sen sich unter den beiden zentralen Herausforderungen der Raumplanung zusammenfassen. Lösungsstrategien zur Bewältigung der Probleme werden mehr und mehr auf regionaler Ebene entwickelt.

Das jährliche Treffen des Jungen Forums der ARL vom 22. bis 24. Juni 2011 griff dieses umfassende Themenfeld auf. Rund 60 Mitglieder des Jungen Forums haben sich in Dortmund mit zentralen Herausforderungen für die Region als planerischem Handlungsraum auseinandergesetzt. Ausgewählte Fragen wurden in vier Arbeitsgruppen vertiefend diskutiert. Hinzu kamen Keynote-Vorträge sowie eine Exkursion im polyzentral strukturierten Ruhrgebiet.

Am Ende der Tagung konnte festgehalten werden, dass es nicht die eine zentrale Herausforderung für polyzentrale Stadtregionen gibt und dass eine Auseinandersetzung mit Begrifflichkeiten (wie dem Regionsbegriff ) unerlässlich ist. Regionen, verstanden als themen- und problembezogene Handlungsräume, sind schließlich handlungsfähiger im Sinne der ihnen zugeordneten Aufgaben und Funktionen, wenn sie auch die dafür nötigen Kompetenzen besitzen.

Exkursion zur Halde Hoheward

© Bernd Lohse

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Serviceleistungen der ARL

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Auf der Jahrestagung des Jungen Forums vom 6. bis 8. Juni 2012 in Hanno-ver diskutierten rund 60 Mitglieder in vier thematischen Arbeitsgruppen

Aspekte zukünftiger Raumentwicklung. ■■ Die Arbeitsgruppe „Virtuelle Räume“ beschäftigte sich mit der Bedeutung

der modernen Informationstechnologien in der Regional- und Stadtpla-nung.

■■ Die Arbeitsgruppe „Räumliche Planung im (Werte-)Wandel“ diskutierte die Frage, ob sich die Raumplanung schon auf dem Weg in die Zukunft befinde.

■■ Die Arbeitsgruppe „Perspektiven der Partizipation“ setzte sich mit der Relevanz von Bürgerbeteiligung in der Raumplanung auseinander.

■■ Um „Klimawandel, Energiewende und Ökosystemdienstleistungen“ ging es in einer weiteren Arbeitsgruppe, in der ökologische Herausforderungen und die Steuerungsfunktion der Raumplanung diskutiert wurden.

Darüber hinaus erfolgten zahlreiche Inputs in Keynote-Vorträgen. Fachex-kursionen auf dem Fahrrad oder zu Fuß führten durch verschiedene Stadt-teile Hannovers. Inhaltich ging es bei den Touren um Brachen in der Stadt, Konflikte der Stadtentwicklung, um die Hochwasserproblematik in der Stadt und „Denkmalschutz in historischen Gartenanlagen“. Am letzten Tag wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen in einem Wandelgang präsentiert und zur Diskussion gestellt. Einig waren sich alle darüber, dass Raumplanung notwendig ist – mehr denn je! Die Herausforderungen der Energiewende, des Klimawandels und des demografischen Wandels sind hierbei wichtige Handlungsbereiche. Als bedeutendste Maßnahmen, um den Herausforde-rungen zu begegnen, wurden die Beteiligung der Bevölkerung und der Einsatz neuer technologischer Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert.

Junges ForumRaumentwicklung 3.0 – Gemeinsam die Zukunft der räumlichen Planung gestaltenLeiter: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected])

Teilnehmer: 60

Klimaschutz und Daseinsvorsorge angesichts der Energiewende und schrumpfender Bevölkerungszahlen – viele Probleme lassen sich kommu-nal nicht mehr bewältigen. Deshalb sucht man Lösungsstrategien auf regionaler Ebene.

Gruppenarbeit

© Lina Trautmann

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Serviceleistungen der ARL

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Mit einer zweitägigen Konferenz am 12. und 13. Mai 2011 in Hannover fand der DFG-geförderte Projektverbund „Konstituierung von Kultur-

landschaft – KULAKon“ einen ersten Abschluss. In vier von der DFG geför-derten Einzelprojekten des Gesamtvorhabens analysierten Forscher, welche gesellschaftlichen Prozesse dazu führen, dass Menschen von Räumen als „Kulturlandschaften“ sprechen und welche Rolle Individuen und Institutio-nen in diesem Prozess spielen. Dabei wurde untersucht, wie Menschen zu unterschiedlichen Bewertungen von Kulturlandschaften, z. B. als „schön“, „schützenswert“ oder „gestört“, kommen, aber auch wie Kulturlandschaften zum Ausgangspunkt regionaler Kooperationsprozesse werden.

Am KULAKon-Projektverbund waren das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, das Leibniz-Institut für Länderkunde, das Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung und das Fachgebiet Land-schaftsplanung am Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Technischen Universität Berlin beteiligt. Der Projektverbund wurde bei der Organisation und Durchführung der Abschlusstagung „Konstituierung von Kulturlandschaft – Wie wird Landschaft gemacht?“ von der ARL tatkräftig unterstützt.

TagungKonstituierung von Kulturlandschaft – Wie wird Landschaft gemacht? (KULAKon)Leiter: Prof. Dr. Stefan Heiland, Berlin; Prof. Dr. Heiderose Kilper, Erkner; Dr. Markus Leibenath, Dresden; Dr. Sabine Tzschaschel, Leipzig

Geschäftsstelle der ARL: Dipl.-Ing. Peter Müller ([email protected])

Teilnehmer: 80

Kulturlandschaften entstehen in den Köpfen der Menschen. Sie werden sozial konstruiert.

© Peter Müller

Page 140: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

128

Serviceleistungen der ARL

B

Der Art. 29 GG sieht vor, dass das Gebiet des Bundes neu gegliedert werden kann, damit die Länder nach Größe und Leistungsfähigkeit

„die ihnen obliegenden Aufgaben wirksam erfüllen können“. Insbesondere sind dabei die Erfordernisse der Raumordnung zu berücksichtigen. Versu-che umfassender Länderneugliederungen sind – von der Fusion von Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern einmal abgesehen – bislang gescheitert, und ihre Geschichte kann als lange Kette von Misser-folgen bezeichnet werden. Zwar wurde das Thema Länderneugliederung nach der gescheiterten Fusion von Berlin und Brandenburg bei der jüngsten Föderalismusreform ausgeklammert. Nichtsdestotrotz spricht insbesondere die mangelnde Leistungsfähigkeit einiger Länder für eine Neugliederung oder zumindest eine stärkere Kooperation zwischen den einzelnen Ländern.

Um den aktuellen Stand der Diskussion darzustellen, hatte die ARL eine Studie in Auftrag gegeben, die von Prof. Dr. Wilfried Erbguth und Friedrich Gebert erarbeitet wurde.

Aufbauend auf dieser Grundlage organisierte die ARL im September 2011 in Berlin eine Fachtagung, bei der verschiedene Referentinnen/Referenten aus Wissenschaft und Politik der Frage „Neugliederung oder Kooperation?“ nachgingen. Große Länder sind nicht per se erfolgreicher bei der Wahr-nehmung ihrer Aufgaben als kleinere Länder. In der Diskussion ging es um folgende Fragen: „Was muss getan werden, damit die Länder ihre Aufgaben bewältigen können? Was muss getan werden, um die Leistungsfähigkeit der Länder wieder herzustellen?“

Der Erfolg der Tagung veranlasste das Präsidium der Akademie dazu, sich auch weiterhin mit dem Thema zu beschäftigen. Es hat deshalb den Arbeits-kreis „Neugliederung des Bundesgebietes – oder Kooperation der Bundes-länder?“ eingerichtet.

Tagung Neugliederung des Bundesgebiets – oder Kooperation der Bundesländer?Leiter: Prof. Dr. Wilfried Erbguth, Rostock

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Teilnehmer: 70

Fusion oder Kooperation – was könn-te die geeignete Lösung sein, um die Leistungsfähigkeit der Länder sicherzustellen?

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129

Serviceleistungen der ARL

B

An dem Masterstudiengang PLANET Europe wirkt die ARL als assoziierter Partner mit. Der Studiengang wurde im September 2012 eröffnet und

bietet erstmalig eine umfassende Ausbildung auf dem dynamischen und ausdifferenzierten Gebiet europäischer Raumplanung. Eine wesentliche Rolle spielen die enormen Unterschiede im Vollzug der Planung, die planerischen Kommunikationsprozesse, die über kulturelle wie institutionelle Grenzen hinweggehen müssen, und die Einflussnahme von EU und Weltpolitik auf Planungssysteme. Den assoziierten Partnern obliegt es, für die Studierenden Praktikumsplätze zu vermitteln, Gastvorträge zu halten, Projektarbeitsthemen und Materialien zu offerieren oder Studienreisende zu empfangen.

Masterstudiengang

PLANET Europe: a joint Masters Programme on European spatial planning, environmental policies and regional developmentLeiterin: Dr. Stefanie Dühr, Nijmegen

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Erster Studiengang für europäische Raumplanung eröffnet – die ARL un-terstützt das Projekt als assoziierter Partner.

Quelle: http://www.planet-europe.eu/home.html

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130

Serviceleistungen der ARL

B

Im November 2011 fand zum siebten Mal der Fachkongress „Leitlinien der niedersächsischen Landesentwicklungspolitik“ statt, der vom Niedersäch-

sischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML) sowie der ARL gemeinsam organisiert wurde.

Die Energieproduktion wird vielfältiger sein, denn die Energieträger der Zukunft sind Windkraft, Sonnenstrahlung, Wasserkraft, Biomasse und Erdwär-me. Für eine optimale Energieerzeugung ist es notwendig, die Energieträger in den jeweiligen geographischen und klimatischen Gunsträumen zu nut-zen. Dies induziert einen verstärkten räumlichen Energieaustausch über die Übertragungs- und Verteilungsnetze. Damit keine Engpässe entstehen, ist es erforderlich, die Energiepotenziale der Räume zu erfassen, die Trassenkorri-dore zu planen und die Netze dementsprechend auszustatten. Vielerorts wird ein Ausbau, der teilweise mit einer integrierten Netzausbauplanung über alle Spannungsebenen verbunden sein kann, stattfinden müssen.

Konservative Kraftwerkseinheiten befinden sich meist in den städtischen bzw. suburbanen Räumen. Die Standorte der erneuerbaren Energien liegen jedoch in einem hohen Maße in ländlichen Regionen, wie beispielsweise Windkraftanlagen und Flächen zur Biomasseproduktion. Außerdem sind es in der Regel viele kleine Einheiten der Energieerzeugung, die dispers im Raum verteilt und in der Summe sehr flächenintensiv sind. Darüber hinaus besteht ein Nord-Süd-Gefälle der Erzeugungskapazitäten. Folglich werden in Zukunft mehr Stromleitungen und Speicherungsmöglichkeiten benötigt.

Um eine höheren Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, ist es not-wendig, Transparenz in der Planung durch die Information der Öffentlichkeit zu schaffen. Die Gerechtigkeit bei der Behandlung von Bürgerinteressen so-wie das Vertrauen in die Entscheidungsfähigkeit von Politik und Verwaltung spielen ebenso eine große Rolle. Neben der Information durch Printmedien, Internetplattformen und Veranstaltungen bestehen wichtige Beteiligungs-möglichkeiten in der Planung.

7. FachkongressLeitlinien der niedersächsischen Landesentwicklungs-politik – Räumliche Veränderungen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und der NetzeLeiter: Ministerialdirigent i.R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Stefansky ([email protected])

Teilnehmer: 240

Der Ausbau der erneuerbaren Ener-gien und der Netze hat weitreichende Auswirkungen im Raum, die große Herausforderungen für die Raumpla-nung darstellen.

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131

Serviceleistungen der ARL

B

Expertengespräch Raumentwicklung und MobilitätLeiter: Prof. Dr.-Ing. Klaus Beckmann, Berlin

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Martina Hülz ([email protected])

Teilnehmer: Prof. Dr. Kay Axhausen, Zürich; Prof. Dr. Christine Bauhardt, Berlin; Prof. Dr. Carsten Gertz, Hamburg; Ministerialdirigent a. D. Dr. Bernhard Heinrichs, Schwerin; Prof. Dr.-Ing. Christian Holz-Rau, Dortmund; Prof. Dr. Martin Lanzendorf, Frankfurt am Main; Prof. Dr. Barbara Lenz, Bonn; Prof. Dr. Cordula Neiberger, Aachen; Dipl.-Ing. Gerd Würdemann, Bonn

Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen nicht zuletzt die Mobilität und die Raumentwicklung. Das Expertengespräch „Mobilität

und Raumentwicklung“ richtet seinen Fokus insbesondere auf zwei poten-zielle Handlungsstränge:

■■ Mobilität im Kontext von Energie- und Klimapolitik■■ Mobilität im Kontext von Raum- und Siedlungsentwicklung

Dabei spielen die Fähigkeit, Mobilitätskonzepte angepasst zu entwickeln, technologische Neu-erungen marktfähig zu gestalten und die Variabilität im Modal Split zu erhöhen, eine besondere Rolle. Aufgrund ihrer Raumwirksamkeit ergeben sich aus diesen Aspekten auch neue Rahmenbedingungen für die Stadt- und Regionalent-wicklung und damit auch für die Stadt- und Regionalplanung, wo-mit sich ein neu einzusetzender Arbeitskreis befassen soll. Hier sind eine Bestandsaufnahme der laufenden Prozesse, ein ökono-misches und institutionelles Ver-ständnis ihrer Hintergründe sowie die angemessenen planerischen Reaktionen bzw. Verhaltensweisen Gegenstand der Betrachtungen.

Aktuelle energie- und klimapolitische Veränderungen haben nicht zuletzt Auswirkungen auf die Mobilität und damit auf die Raum- und Siedlungs-entwicklung. In welcher Form und Richtung Raumentwicklungen und Mobilität wirken, ist Gegenstand der Betrachtung.

© Florian Lintzmeyer

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Serviceleistungen der ARL

B

In welcher Art und Weise der Anteil der Energie aus regenerativen Quellen erhöht werden kann, wird aktuell auf breiter Ebene diskutiert. Damit rückt

auch die lokale und regionale Produktion bzw. Gewinnung von erneuerbaren Energien in den Vordergrund. Dies stellt die Raum- und Planungswissen-schaften sowie die Planungspraxis vor neue Herausforderungen. Eine engere Verzahnung der räumlichen Planung mit Landschafts- und Umweltplanungen wird dringlicher denn je.

Vor diesem Hintergrund werden in vielen Regionen derzeit regionale Energiekonzepte erstellt. Diese variieren stark in Bezug auf das jeweilige strategische Vorgehen (z. B. unterschiedliche Ziele und Zeithorizonte), die eingebundenen Akteure (z. B. Regionalplanung, Energiewirtschaft, Kommu-nen) sowie die jeweils berücksichtigten Inhalte (z. B. lediglich Erzeugungs-potenziale erneuerbarer Energien oder auch Potenziale zur Reduzierung des Energieverbrauchs). Die Rolle der Raumplanung bei der Aufstellung und vor allem bei der Umsetzung regionaler Energiekonzepte ist von Region zu Region sehr unterschiedlich. Welchen Beitrag regionale Energiekonzepte zur nachhaltigen Entwicklung der Region zu leisten vermögen, ob und wie dies durch räumliche und umweltbezogene Planung unterstützt werden kann und wie die Einbindung regionaler Energiekonzepte in die nationale Energie-landschaft erfolgen kann, sind weitgehend offene bzw. auf unterschiedliche Weise zu beantwortende Fragen.

Als Ergebnis des Expertengesprächs wurden Fragen und Forschungsfelder identifiziert, die in engem Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen sowie von Wissenschaft und Praxis zu untersuchen sind. Dieses Ergebnis hatte die Einrichtung des Ar-beitskreises „Räumliche Politik und Planung für die Energiewende: Zwischen Regionalisierung und Rekommunalisierung?“ zur Folge.

Fachgespräch Integrierte Energiekonzepte auf lokaler und regionaler EbeneLeiterin: Prof. Dr.-Ing. Sabine Hofmeister, Lüneburg

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Mareike Köller

Sitzung: 1, in Hannover

Teilnehmer: Dipl.-Ing. Anja Brüll, Aachen; Dr.-Ing. Jörg Fromme, Dortmund; Prof. Dr.-Ing. Helga Kanning, Hannover; Prof. Dr. Britta Klagge, Osnabrück; Prof. Dr.-Ing. Jochen Monstadt, Darmstadt

Wie lässt sich der Anteil regenera-tiver Energien nachhaltig steigern? Die Beantwortung dieser Frage ist nicht zuletzt Sache der Raum- und Planungswissenschaften sowie der Planungspraxis und stellt diese vor neue Herausforderungen. Eine engere Verzahnung der räumlichen Planung mit Landschafts- und Um-weltplanungen ist dringlicher denn je.

Quelle: www.ewe.com

Neue Energiekonzepte

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133

Serviceleistungen der ARL

B

Es fanden zwei Expertengespräche statt, in denen der intensive Austausch, eingeleitet durch verschiedene Referate zu Einzelthemen, zu folgenden

Erkenntnissen geführt hat:Raumwissenschaften zeichnen sich durch eine starke Heterogenität der

Methoden aus. Das Forschungs- und Theorieinteresse sowie die Forschungs-orientierung sollten verstärkt werden. In der Debatte über Planungstheorie sind erhebliche Unschärfen zu erkennen, „Soll“ (wie Planung idealerweise sein sollte) und „Ist“ (wie Planung real vonstatten geht) stehen oftmals in einem Missverhältnis. Die wechselseitige Bezugnahme der Grundlagendisziplinen aufeinander ist weitgehend ungeklärt. Zwecks Aufarbeitung und Strukturie-rung des aktuellen Stands des Wissens zur Planungstheorie wurde Ende 2012 ein Call for Membership in die Wege geleitet, um im Frühjahr 2013 die Arbeit durch einen Arbeitskreis der ARL beginnen zu können.

ExpertenworkshopTheorie der RaumplanungLeiter: Prof. Dr. Hans Heinrich Blotevogel, Dortmund; Prof. Dr. Thorsten Wiechmann, Dortmund

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Teilnehmer: 12

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134

Serviceleistungen der ARL

B

Grundlagenwerke der ARL

Grundriss der Raumordnung und Raumentwicklung.Klaus Borchard et al. (Red.) Hannover : 2011. – XXIII, 877 S. : Abb.ISBN 978-3-88838-554-4

Sebastian Ebert, Alexander Tölle, Magdalena Wdowicka:Planung in Deutschland und Polen aus kommunaler Perspektive. = Planowanie w Polsce i w Niemczech z perspektywy gminy.Hannover [u.a.] : 2012. – 119 S. : Abb.ISBN 978-3-88838-542-1

Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL (ISSN 0935-0780)

Bd. 234 Zukunftsfähiger Umgang mit Wasser im Raum. Christina von Haaren, Carolin Galler (Hrsg.) Hannover : 2011. – VII, 220 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-063-1

Bd. 235 Zukunftsfähige Infrastruktur und Raumentwicklung. Handlungserfordernisse für Ver- und Entsorgungssysteme.

Hans-Peter Tietz, Tanja Hühner (Hrsg.) Hannover : 2011. – VI, 260 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-064-8

Bd. 236 Suburbane Räume als Kulturlandschaften. Winfried Schenk, Manfred Kühn, Markus Leibenath, Sabine

Tzschaschel (Hrsg.) Hannover : 2012. – VI, 412 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-065-5

Bd. 237 Strategische Regionalplanung. Dirk Vallée (Hrsg.) Hannover : 2012. – VII, 201 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-066-2

Bd. 238 Städte und Regionen im Standortwettbewerb. Neue Tendenzen, Auswirkungen und Folgerungen für die Politik.

Albrecht Kauffmann, Martin T. W. Rosenfeld (Hrsg.) Hannover : 2012. – VII, 319 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-067-9

Arbeitsmaterial der ARL (ISSN 0946-7807)

Nr. 357 Risikomanagement als Handlungsfeld in der Raumplanung. Jürgen Pohl, Swen Zehetmair (Hrsg.) Hannover : 2011. – VII, 144 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-357-1

3.2Veröffentlichungen

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135

Serviceleistungen der ARL

B

Nr. 358 Ausgestaltung der EU-Strukturpolitik der Förderperiode 2007–2013 in den nordwestdeutschen Bundesländern.

Hannover : 2012. – IX, 249 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-358-8

Arbeitsberichte der ARL (ISSN 2193-1283 [PDF-Version]; ISSN 2193-1542 [Print-Version])

1 Schneller, öfter, weiter? Perspektiven der Raumentwicklung in der Mobilitätsgesellschaft. 13. Junges Forum der ARL, 13. bis 15. Oktober 2010 in Mannheim.

Hans-Peter Hege, Yvonne Knapstein, Rüdiger Meng, Kerstin Rup-penthal, Ansgar Schmitz-Veltin, Philipp Zakrzewski (Hrsg.)

Hannover : 2011. – V, 233 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-371-7 (PDF-Version) ISBN 978-3-88838-372-4 (Print-Version)

2 Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen planvoll steuern! Heinz Konze, Michael Wolf (Hrsg.) Hannover : 2012. – IV, 160 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-373-1 (PDF-Version) ISBN 978-3-88838-374-8 (Print-Version)

3 Polyzentrale Stadtregionen – Die Region als planerischer Handlungsraum. 14. Junges Forum der ARL, 22. bis 24. Juni 2011 in Dortmund.

Anna Growe, Katharina Heider, Christian Lamker, Sandra Paßlick, Thomas Terfrüchte (Hrsg.)

Hannover : 2012. – V, 271 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-375-5 (PDF-Version) ISBN 978-3-88838-376-2 (Print-Version)

4 Koordinierte Regionalentwicklung: Zielorientierung von Ent-wicklungsprozessen.

Theophil Weick, Stefan Germer, Joachim Albrech, Roland Wernig (Hrsg.)

Hannover : 2012. – VI, 129 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-377-9 (PDF-Version) ISBN 978-3-88838-378-6 (Print-Version)

E-Paper der ARL (ISSN 1865-584X)

Nr. 10 Jörn Birkmann et al.: Glossar Klimawandel und Raumentwicklung. Hannover : 2011. – VI, 32 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-728-9

Nr. 11 Hans-Jürgen Back, Dietrich Fürst: Der Beitrag von Hochschulen zur Entwicklung einer Region als

„Wissensregion”. Hannover : 2011. – III, 54 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-729-6

Page 148: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

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Serviceleistungen der ARL

B

Nr. 12 Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen. Beispiele ausgewählter Gemeinden der Länder Hessen, Rhein-land-Pfalz und Saarland.

Harald Spehl (Hrsg.) Hannover : 2011. – V, 101 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-730-2

Nr. 13 Anpassung an den Klimawandel durch räumliche Planung. Grundlagen, Strategien, Instrumente.

Jörn Birkmann, Jochen Schanze, Peter Müller, Manfred Stock (Hrsg.)

Hannover : 2012. – VIII, 204 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-731-9

Nr. 14 Strategien zukünftiger Raumentwicklung in Baden-Württem-berg.

Dirk Engelke, Wolfgang Jung (Hrsg.) Hannover : 2011. – III, 27 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-732-6

Nr. 15 Über Grenzen denken. Grenzüberschreitende Fragen der Raumentwicklung Deutsch-land-Schweiz.

Hans-Georg Bächtold, Karl Heinz Hoffmann-Bohner, Peter Keller (Hrsg.)

Hannover : 2012. – IV, 38 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-733-3

Nr. 16 Dirk Vallée: Leitfaden Logistik. Hannover : 2012. – III, 23 S. : Abb. ISBN 978-3-88838-734-0

PeriodikaNachrichten der ARL (ISSN 1612-3905 [PDF-Version]; ISSN 1612-3891 [Print-Version])8 Hefte – je 4 Hefte in 2011 und 2012

Raumforschung und Raumordnung (ISSN 0034-0111)Ab Jahrgang 2010 gemeinsam herausgegeben mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) Leipzig, dem ILS – Institut für Landes- und Stadtentwick-lungsforschung Dortmund, dem Leibniz-Institut für ökologische Raument-wicklung (IÖR) Dresden und dem Leibniz-Institut für Regionalentwicklung (IRS) Erkner. – Je 6 Hefte in Bd. 69 (2011) und Bd. 70 (2012).

Vademecum der ARL (ISSN 0515-9113)26. Ausgabe 2011/2012.Hannover : 2011. – VIII, 358 S. : Abb. – ISBN 978-3-88838-541-4

Page 149: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

137

Serviceleistungen der ARL

B

Positionspapiere aus der ARL (ISSN 1611-9983)

Nr. 84 Strategische Regionalplanung = Strategic Regional Planning. Deutsche und englische Ausgabe. Positionspapier aus dem

Arbeitskreis „Aufgaben einer strategischen Regionalplanung für eine nachhaltige regionale Entwicklung“ der ARL. Hannover, 2011. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-00847

Nr. 85 Raumordnerische Verträge zielorientiert und aufgabengerecht einsetzen.

Positionspapier aus dem Informations- und Initiativkreises „Regionalplanung“ der ARL. Hannover, 2011 URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-00854

Nr. 86 Zur zukünftigen Ausgestaltung des Risikomanagements in der Raumplanung.

Positionspapier aus dem Arbeitskreis „Risikomanagement als Handlungsfeld in der Raumplanung“ der ARL. Hannover, 2011. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-00869

Nr. 87 Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen planvoll steuern. Positionspapier aus der Arbeitsgruppe „Einzelhandel“ der Lan-

desarbeitsgemeinschaft Nordrhein-Westfalen der ARL. Hannover, 2011. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-00876

Nr. 88 Raumordnerische Aspekte zu den Gesetzesentwürfen für eine Energiewende. Positionspapier aus dem Ad-hoc-Arbeitskreis „Neuausrichtung der Energieversorgung“ der ARL. Hannover, 2011. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-00880

Nr. 89 Postfossile Mobilität und Raumentwicklung. Positionspapier aus dem Ad-hoc-Arbeitskreis „Postfossile Mobili-

tät und Raumentwicklung“ der ARL. Hannover, 2011. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-00896

Nr. 90 „Zugspitz-Thesen“: Klimawandel, Energiewende und Raumordnung.

Positionspapier aus der Arbeitsgruppe „Klimawandel und Nut-zung von regenerativen Energien als Herausforderungen für die Raumordnung“ der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der ARL. Hannover, 2012. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-00905

Nr. 91 Nutzungen im Untergrund vorsorgend steuern – für eine Raumordnung des Untergrundes.

Positionspapier aus der Arbeitsgruppe „Raumordnung für Nut-zungen im Untergrund“ der Landesarbeitsgemeinschaft Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein der ARL. Hannover, 2012. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-00919

Page 150: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

138

Serviceleistungen der ARL

B

Flyer der ARL

Öffentlichkeitsarbeit ist vorrangig eine Aufgabe des Präsidiums der ARL. Es wird dabei von der Geschäftsstelle unterstürzt. Zu diesem Zweck wurde

im Berichtszeitraum eine neue Stelle für Öffentlichkeitsarbeit eingerichtet, in der die Koordination der öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen erfolgt.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Vorstellung von Arbeitsergebnissen und die Positionierung zu aktuellen Fragen der Raumforschung, Raumplanung und Raumentwicklung. Hauptadressaten sind die Vertreterinnen und Vertreter der Medien, der Politik und der Bildungseinrichtungen wie Hochschulen und Schulen. Sie stellen wichtige Multiplikatoren dar.Im Berichtszeitraum wurde die Pressearbeit intensiviert durch

■■ Zahlreiche Pressemeldungen über Publikationen, Veranstaltungen und weitere aktuelle Begebenheiten

■■ Überarbeitung und Erweiterung des Presseverteilers■■ Mitgliedschaft im Informationsdienst Wissenschaft (idw)■■ einige Artikel in Fachpublikationen (z.B. Standort 4/2011 und NordÖR)Des Weiteren konnten diverse Projekte im Bereich Öffentlichkeitsarbeit

konzipiert und umgesetzt werden:■■ Neuer ARL-Image-Flyer in Deutsch und Englisch (Gestaltung als Basis für

geplantes Corporate Design)■■ Neues Messedisplay■■ Neues Leitbild der ARL■■ „ARL für Einsteiger“ als Orientierungshilfe ■■ Diverse Flyer und Plakate zu Veranstaltungen und sonstigen AktivitätenUm die Aktualität der ARL-Website zu erhöhen, wurde die Seite einem

Relaunch unterzogen:■■ Der Einstieg erfolgt jetzt durch eine Seite mit aktuellen Meldungen■■ Der Menüpunkt „Über uns“ bietet schnelle Kurzinformationen über die

ARL■■ Das Leitbild wurde integriert

3.3Öffentlichkeitsarbeit

Selbstdarstellung in Print und Online: lesbar, verständlich und mit neuen Medien präsentiert sich die ARL.

Page 151: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

139

Serviceleistungen der ARL

B

Maßgeblich für die Auswahl der folgenden Rezensionen von Veröffent-lichungen der ARL waren die Erscheinungs- bzw. Aktualisierungsdaten

der rezensierenden Zeitschriften im Berichtszeitraum 2011 – 2012. Für ver-schiedene Publikationen sind weitere Besprechungen zu erwarten.

Grundlagenwerke der ARL (GW)

ARL-Veröffentlichung Rezension in

Grundriss der Raumordnung und Raumentwicklung (2011)

Geographische Zeitschrift, Bd. 100 (2012), H. 1disP – The Planning Review, Bd. 47 (2011), H. 185

Erdkunde, Bd. 65 (2011), H. 4

Flächenmanagement und Boden-ordnung, Bd. 73 (2011), H. 2Raumforschung und Raumordnung, Bd. 69 (2011), H. 4

Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL (FuS)

ARL-Veröffentlichung Rezension in

Bd. 234: Zukunftsfähiger Umgang mit Wasser im Raum (2011)

Raumforschung und Raumordnung, Bd. 70 (2012), H. 1

Bd. 235: Zukunftsfähige Infrastruk-tur und Raumentwicklung (2011)

Raumforschung und Raumordnung, Bd. 69 (2011), H. 4

Bd. 236: Suburbane Räume als Kulturlandschaften (2012)

Raumforschung und Raumordnung, Bd. 70 (2012), H. 6

Bd. 237: Strategische Regional-planung (2012)

disP – The Planning Review, Bd. 48 (2012), H. 3

Arbeitsmaterial der ARL (AM)

ARL-Veröffentlichung Rezension in

Nr. 357: Risikomanagement als Handlungsfeld in der Raum- planung (2011)

Raumforschung und Raumordnung, Bd. 70 (2012), H. 2

Erdkunde, Bd. 66 (2012), H. 3

Studies in Spatial Development (SSD)

ARL-Veröffentlichung Rezension in

No. 8: Megerle, H. E.: Metro-politan Regions as a New Spatial Planning Concept. Aspects of Implementation, Using the Exam-ple of South-Western Germany. Metropolitan Regions and Spatial Development, Part 4 (2009)

Geographische Zeitschrift, Bd. 98 (2010), H. 4 (2011 erschienen)

Rezensionen von ARL-Veröffentlichungen

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140

Serviceleistungen der ARL

B

Im Berichtszeitraum gab es wieder eine Reihe von Veranstaltungen und Ge-sprächen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung. Es

wurden schriftliche Handreichungen zu aktuellen Fragen der Raumforschung, Raumplanung und Raumentwicklung erarbeitet, die den betreffenden Stellen sowie einschlägigen Fachzeitschriften zur Verfügung gestellt wurden.

4 Beratung von Politik und Verwaltung: Gespräche, Stellungnahmen

4.1 Parlamentarisches Arbeitsgespräch auf Bundesebene

ARL im Gespräch mit Parlamenta-riern: Wichtige Themen waren „Ak-zeptanz von Großprojekten durch Transparenz, Bürgerbeteiligung und Straffung“ und der „Wandel der Land-nutzung“.

Auch in 2011 und 2012 lud die ARL Mitglieder des Deutschen Bundestags zu einem Arbeitsgespräch ein. Im Mai 2011 und Juni 2012 fanden diese

Gespräche wie immer in Berlin statt. Die Einladungen gingen dem ausgewähl-ten Thema entsprechend an verschiedene Ausschüsse und deren Mitglieder, deren Vertreterinnen und Vertreter oder Referenten und Referentinnen.

2011 wurde das Thema „Trassen- und Standortplanung von Großvorhaben – Akzeptanz durch Transparenz, Bürgerbeteiligung und Straffung“ durch Impulsreferate von Prof. Dr. Bernd Scholl (Zürich) und Staatssekretärin a. D. PD Dr. Marion Eich-Born (Erfurt) eingeleitet. In der Diskussion schieden sich die Geister darüber, wie Akzeptanz geschaffen werden könne. Dass mit sehr frühzeitig begonnenen, offenen Verfahren, in denen vor allem von Anbeginn nicht nur technische, sondern auch finanzielle Rahmenbedingungen geklärt werden, gute Erfolge zu verzeichnen sind, überzeugte die Teilnehmenden.

2012 stand der Landnutzungswandel auf der Tagesordnung, verknüpft mit den Aspekten neuer Chancen und neuer Konflikte. Prof. Dr. Peter Weingarten (Braunschweig) und Prof. Dr. Christina von Haaren (Hannover) erläuterten den Parlamentariern die Hintergründe, die Dynamik und die enormen Verände-rungen der Landnutzung. Die Einflüsse durch die Landwirtschaft und deren Reglementierung durch die EU-Politik – vornehmlich die gemeinsame Agrar-politik und die Strukturpolitik – wurden in der Diskussion vorrangig behandelt.

Parlamentarisches ArbeitsgesprächLeiter: Ministerialdirigent i. R. Dr.-Ing. Bernhard Heinrichs, Schwerin

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Sitzungen: 2, in Berlin

4.2 Weitere Aktivitäten

Ein Teil der Politikberatung erfolgte wieder unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft. Das Programm „Leibniz im Bundestag“ bringt Abgeordnete

aller Bundestagsfraktionen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch. Im Juni 2012 waren auch zwei Mitarbeiter der ARL-Geschäfts-stelle unter den etwa 70 Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlern, die mit den Volksvertretern sprechen konnten. „Was bringt der Klimawandel Gemeinden, Städten und Regionen?“ lautete das Informationsangebot der Akademie. Eva Bulling-Schröter, Abgeordnete der Fraktion Die Linke und Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestages, interessierte sich für diese Frage, insbesondere für das Rüstzeug zum Umgang mit dem Klimawandel, das der Online-Handlungsleitfaden „BalticClimate Toolkit“ – entwickelt unter der Leitung der ARL – für die praktische Arbeit von Politikerinnen/Politikern, Un-ternehmerinnen/Unternehmern und Raumplanerinnen/Raumplanern bietet.

„Leibniz im Bundestag“ – Wenn Wissenschaft auf Politik trifft

Page 153: Tätigkeitsbericht der ARL 2011/2012

141

Kooperationen

C

CKooperationen

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142

Kooperationen

C

Einige der Projekte, die in den Abschnitten B.1 „Verbundforschung“ und B.3 „Wissenstransfer“ vorgestellt werden, sind Gemeinschaftsaktivitäten der

ARL mit Partnereinrichtungen. Darüber hinaus hat die ARL im Berichtszeit-raum weitere Kooperationsvorhaben in Angriff genommen, neue Netzwerke initiiert und sich in Kooperationsvorhaben und Vernetzungen anderer Ein-richtungen eingebracht. Die projektübergreifenden Vorhaben und Netzwerke werden im Folgenden kurz erläutert.

In der Zusammenarbeit der fünf raumwissenschaftlichen Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft ging es in den Jahren 2011 und 2012 um gemeinsame

Programme und Strategien, aber auch um Fragen vergangener und bevor-stehender Evaluationen, um Qualitätsmanagement und Exzellenzkriterien. Man tauschte Erfahrungen über aktuelle Forschungsvorhaben aus. Beson-dere Aufmerksamkeit erfuhr dabei das BMBF-Projekt „Unbekanntes Terrain? Wissenstransfer in den Sozial- und Raumwissenschaften“, das vom IfL und dem Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) bearbeitet wird. Für das Projekt werden Best-Practice-Beispiele für Wissenstransfer aus allen Einrichtungen im Netzwerk analysiert und verglichen.

5R- und 11R-KooperationSprecher: Prof. Dr. Heiderose Kilper (2011) Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich (2012)

Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee (bis Januar 2011; [email protected]) Michaela v. Bullion (ab Februar 2011)

Sitzungen: 4, in Hannover, Dresden, Berlin, Braunschweig

Networking: 5R und 11R arbeiten in Projekten und in der Öffentlichkeits-arbeit zusammen.

Neues Messedisplay des 5R-Netzwerks

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Kooperationen

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Netzwerkstrukturen sind insbesondere geeignet, die Öffentlichkeitsarbeit durch gemeinsame Aktivitäten zu optimieren. Auch im 5R-Netzwerk wird viel Wert auf effektive Kommunikation und Werbemaßnahmen gelegt. So tauschen die einzelnen Einrichtungen ihre wichtigsten Meldungen aus zur Veröffentlichung in den Journalen der einzelnen Häuser, um den jeweils ei-genen Adressatenkreis an Fachpublikum und Multiplikatoren in Politik und Medien sinnvoll zu ergänzen.

Im Berichtszeitraum beschlossen die Einrichtungen, die vorherige Bezeich-nung „4R+“ durch „5R“ zu ersetzen. Diese Namensänderung machte auch eine optische Erneuerung der Außendarstellung erforderlich. Demzufolge wurde das Logo überarbeitet, der Flyer neu gestaltet und dazu passend die Messewand neu entworfen. Eine entsprechende Anpassung des Webauftritts ist in Arbeit, um das angestrebte Corporate Design zu vervollständigen. Da-bei wird die 5R-Website auf ein dynamisches Content Management System umgestellt. Dies erleichtert die Pflege und entspricht den Anforderungen an ein modernes, barrierefreies Internetangebot.

Auf Initiative des 5R-Netzwerks wird einmal jährlich ein Treffen der fünf Einrichtungen um die Leiter weiterer raumwissenschaftlich orientierter Institute erweitert. Mit dabei ist seit Herbst 2011 das Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig (vTI).

Damit hat sich das Netzwerk von 10 auf 11 raumwissenschaftliche Ein-richtungen erweitert und heißt jetzt 11R-Netzwerk. Über gemeinsame Veranstaltungen der 5R bzw. 11R wurde bereits im Kapitel B berichtet.

Seit Anfang der 1960er Jahre finden einmal im Jahr Treffen von Delegati-onen aus den Niederlanden, Luxemburg, der Schweiz, Österreich und

Deutschland statt. Die Zusammenkünfte dienen der gegenseitigen Informa-tion durch Länderberichte und der gemeinsamen Diskussion aktueller und grundsätzlicher Themen aus Raumplanung und Raumforschung.

Der Kreis umfasst Fachleute aus Planungspraxis und -wissenschaft. Die Mitwirkenden aus der Praxis repräsentieren die nationale Ebene sowie die der Länder, Regionen und Gemeinden. Die Mitwirkenden aus der Wissen-schaft kommen aus dem Hochschulbereich und aus außeruniversitären For-schungseinrichtungen. Deutschland wird durch Ltd. Ministerialrat Dipl.-Ing. Gerd-Rainer Damm, Saarbrücken, Dr.-Ing. Michael Denkel, Frankfurt/M. (ab 2012), Verbandsdirektor Karl Heinz Hoffmann, Waldshut-Tiengen (ab 2012), Dipl.-Ing. Anne Luise Müller, Köln, Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover, Ministerialdirigent Dipl.-Ing. Manfred Sinz, Berlin (bis 2011), und Prof. Julian Wékel, Darmstadt, vertreten.

Beim 49. Treffen 2011 in Basel stand das Thema „Raumplanung und Logis-tik“ im Mittelpunkt von Referaten und Diskussionen. Seitens der Deutschen Delegation steuerte Dietmar Scholich den Werkstattbericht bei. Er ging vor dem Hintergrund der Entwicklung des Güterverkehrs auf die Zusammenhän-

Internationales PlanertreffenGeschäftsstelle der ARL: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich

Veranstaltungen: 2, in Basel und Luxemburg

Teilnehmer: Je 25

Fachleute aus fünf europäischen Staaten tauschen sich seit fünf Jahr-zehnten zu wichtigen Themen der Raumentwicklung aus, zuletzt über Raumplanung und Logistik sowie Raumplanung und Energie.

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Kooperationen

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ge von Raumplanung und Logistik ein. Noch nicht überall wird Logistik als Aufgabenbereich der Raumplanung wahrgenommen, sondern der Verkehrs-planung in Verbindung mit der Wirtschaftsförderung zugeordnet. Das Jubi-läumstreffen zum 50-jährigen Bestehen der Runde fand 2012 in Luxemburg statt und widmete sich inhaltlich dem Thema „Raumplanung und Energie“. Gerd-Rainer Damm ging in seinem Statement auf die Rolle vor allem der

Bundesraumordnung und der Landes-planung bei der Energiewende ein und stellte die bisherigen Überlegungen im Saarland zum Ausbau der erneuerbaren Energien vor.

Nach langjähriger enger Zusammenarbeit von ARL, Region Hannover und Universität Hannover im Rahmen von Forschungsprojekten und

Veranstaltungen ist am 03.09.2001 mit der Unterzeichnung einer Kooperati-onsvereinbarung das Kompetenzzentrum für Raumforschung und Regional-entwicklung in der Region Hannover (KompZ) gegründet worden. Insofern konnten die Mitglieder des KompZ in ihrer Versammlung im November 2011 ihr 10-jähriges Bestehen feiern. Seit dem 04.11.2009 ist das KompZ ein gemeinnütziger Verein (e. V.). Dem Netzwerk gehören zurzeit 22 Einrichtun-gen aus Wissenschaft, Praxis und Wirtschaft an. Der Bogen reicht von der ARL über die Landeshauptstadt Hannover, die Leibniz Universität Hannover und die Region Hannover bis hin zur Norddeutschen Landesbank und zu zahlreichen Planungsbüros.

© Dietmar Scholich

Kompetenzzentrum für Raumforschung und Regionalentwicklung in der Region Hannover e.V.Vorstandsvorsitzender: Dr. Arno Brandt, Hannover

Stellv. Vorsitzende: Prof. Dr.-Ing. Bettina Oppermann, Hannover; Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich, Hannover

Geschäftsführerin: Zita Brandner, Hannover (bis Februar 2011); Natalja Kenkel, Hannover (ab März 2011)

Mitgliederversammlungen: 4, in Hannover

Das von der ARL initiierte Kom-petenzzentrum feiert 10-jähriges Bestehen und hat sich als der Ver-bund in Norddeutschland für raum-wissenschaftliche Forschung und Raumentwicklung mit über zwanzig Einrichtungen aus Wissenschaft und Praxis etabliert.

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Kooperationen

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Ziele und Aufgaben des Netzwerkes sind der wechselseitige Wissenstrans-fer, der Austausch von Informationen und Erkenntnissen, die gemeinsame Forschung, Aus- und Weiterbildung, Politikberatung, Öffentlichkeitsarbeit und Profilierung des Standortes sowie die Erschließung, Bündelung und Nutzbarmachung des raumwissenschaftlichen und raumentwicklungspoli-tischen Know-hows.

Regelmäßige Vorhaben sind ein jährlich stattfindendes Fachforum, eine Ringvorlesung im Sommersemester an der Leibniz Universität Hannover, Weiterbildungsangebote und die Veröffentlichungsreihe „Stadt und Region als Handlungsfeld“. Die Ringvorlesungen 2011 und 2012 waren den Themen „Kommunale Finanznot – Auswirkungen und Lösungsansätze“ und „Nach-haltiges Flächenmanagement – Flächen sparen, aber wie?“ gewidmet. In den Fachforen 2011 und 2012 ging es um die Themen „Kommunale Finanznot – was nun?“ und „Wie kreativ ist Hannover? Perspektiven der Kreativwirtschaft in der Region Hannover“. In der Schriftenreihe erschien im Berichtszeitraum der Band 10 „Kommunale Finanznot – Auswirkungen und Lösungsansätze“.

Neben einer Vielzahl an Veranstaltungen der Partnerinstitutionen findet jährlich eine Network Conference statt. 2011 stand am Standort Warschau

das Thema „Functional Regions – Towards a New Paradigm of Territorial and Cohesion Policy” auf der Tages-ordnung. 2012 befasste sich das Netzwerk anlässlich der Jahreskon-ferenz in Ungarn mit dem Thema „The Role of Renewable Energy for Regional Development”.

Das Netzwerk hat eine umfas-sende Website gestaltet, die detail-lierte Informationen bietet (www.arl-net.de/projekte/spa-cenet).

spa-ce.net – Network of Spatial Research and Planning Institutes in Central and Eastern EuropeLeiter: Prof. Ph. D., M. Arch. Maroš Finka

Geschäftsstelle der ARL: Dr.-Ing. Evelyn Gustedt ([email protected])

Das Foucaultsche Pendel im Kopernikus-Zentrum Warschau

© Evelyn Gustedt

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Kooperationen

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SPECTRA ist das von der STU Bratislava, der ARL, der Universität Grenoble und der Universität Newcastle upon Tyne gemeinsam gegründete mitteleu-ropäische Forschungs- und Ausbildungszentrum in der Raumplanung mit Sitz in Bratislava, das von der EU als Centre of Excellence anerkannt ist. Es ist Mitglied des Netzwerks der Raumforschungsinstitute in Mittel- und Osteuro-pa. SPECTRA hat auch in den Jahren 2011 und 2012 seine Aktivitäten auf dem Gebiet der Forschung, Lehre, Planungspraxis und Politikberatung fortgesetzt.

Zu den Kernaufgaben zählen die Förderung des wissenschaftlichen Nach-wuchses, die Durchführung von wissenschaftlichen und praxisbezogenen Tagungen und von Lehrveranstaltungen. Die derzeit im Mittelpunkt stehenden raumwissenschaftlichen Fragestellungen werden auch weiterhin die Arbeit des Centre in wesentlichen Teilen bestimmen. Dazu gehören u. a. die Themen (a) Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, (b) Standortwettbewerb in Europa, (c) Raumentwicklung und Energieversorgung, (d) europäische, transnationale und grenzüberschreitende Raumentwicklung und (e) euro-päische Planungssysteme und ihre Annäherungsprozesse.

Raumplanerisches Zentrum für Forschung und Weiterbildung in MitteleuropaCentre of Excellence (SPECTRA)Leiter: Prof. Dr.-Ing. Arch. Maroš Finka, Bratislava

Geschäftsstelle der ARL: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich

Als anerkanntes Centre of Excellence fördert SPECTRA den wissenschaft-lichen Nachwuchs und forscht zu gesellschaftlich bedeutenden Frage-stellungen in Europa.

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Ein Blick nach vorn

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DEin Blick nach vorn

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Ein Blick nach vorn

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Die Sicherung der fachlichen Ex-zellenz der Akademie wird auch in Zukunft unser vorrangiges Anliegen sein.

Die ARL entwickelt ihr Selbstver-ständnis, ihr Profil und ihre Beson-derheiten kontinuierlich mit Blick nach vorn weiter, um zukunftsfähig zu bleiben.

Der Blick nach vorn hat unter an-derem zur Weiterentwicklung des Leitbildes der ARL geführt.

Die Zeit zwischen zwei Evaluationen durch den Senatsausschuss Evalu-ierung der Leibniz-Gemeinschaft nutzen die Verantwortlichen in der

ARL, um die Empfehlungen aus der jüngsten Bewertung zügig umzusetzen, neue inhaltliche Impulse zu setzen und notwendige strukturelle Weiterent-wicklungen vorzunehmen. Zentrales Anliegen ist es, die erreichten hohen Qualitätsstandards weiter zu steigern. Nicht nur die Evaluierungen, die Audits des Wissenschaftlichen Beirats und die Zielgruppenbefragungen belegen, dass die ARL über ein beachtliches Renommee in der raumwissenschaftlichen Szene und darüber hinaus verfügt, sondern auch die Nachfrage nach den ARL-„Produkten“. Doch es hat auch in der Vergangenheit nie Anlass gege-ben, sich auf den Lorbeeren ausruhen zu können. Um sich für die Zukunft fit zu halten, ist die regelmäßige und umfassende Qualitätssicherung oberstes Gebot. Mit den Zeiten ändern sich auch die Rahmenbedingungen für die Forschung. Diese gilt es sorgfältig zu beobachten, zu analysieren und daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunftssicherung der Akademie zu ziehen.

Das haben die Verantwortlichen in der Akademie zu gegebener Zeit re-gelmäßig praktiziert. Und das wurde auch im Berichtszeitraum nicht anders gehandhabt. 2011 war dafür der passende Zeitpunkt. Es lagen nicht nur die Empfehlungen der jüngsten Evaluierung, sondern auch des Audits 2010 und der Zielgruppenbefragung 2010 auf dem Tisch. Vor dem Hintergrund sind die Mitglieder des Präsidiums, der Generalsekretär, die Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats, des Kuratoriums und des Nutzerbeirats, weitere Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kreis der Mitglieder der ARL, die Gleich-stellungsbeauftragte, die Sprecherin des Jungen Forums und Vertreter der Geschäftsstelle Anfang Oktober 2011 in Hannover zu einem Klausurworkshop zusammengekommen.

Es galt eine intensive Diskussion darüber zu führen, wo die Akademie derzeit steht, in der Zukunft stehen möchte und was zu tun ist, um dorthin zu kommen. Im Kern ging es deshalb darum zu prüfen, inwieweit das der-zeitige Leitbild der Akademie noch passt, ob das Profil prägnant, präzise und zukunftsfähig genug ist und ob die Alleinstellungsmerkmale der ARL deutlich genug herausgearbeitet sind. Das Leitbild ist Führungsmittel und Kommuni-kationsinstrument zugleich, hat Orientierungs-, Integrations-, Koordinations- und Entscheidungsfunktion; und dieses nach innen und nach außen. Es gibt Antworten auf zentrale Fragenkomplexe:

■ Was ist die ARL? Wer ist die ARL? Wofür steht die ARL? ■ Was bestimmt das Handeln der ARL? Wie wird in der ARL entschieden?

Wie kommuniziert die ARL? Wie wird in der ARL kommuniziert? ■ Was will die ARL erreichen? Wo will die ARL in der Zukunft stehen?Zur Diskussion dieser Fragen wurde der Workshop nach einzelnen Themen

strukturiert. Bevor bei Bedarf an einzelnen Stellschrauben gedreht wird, Kurskorrekturen vorgenommen werden und im Ergebnis gegebenenfalls das Leitbild anpasst wird, standen zunächst eine Standortbestimmung und ein Gesamtüberblick im Vordergrund. Des Weiteren wurden wichtige Teilaspekte diskutiert, die mit Blick auf das Selbstverständnis, die spezifische Struktur und Arbeitsweise sowie die Alleinstellungsmerkmale der Akademie einen hohen Stellenwert besitzen, z. B.: Wie kommt die ARL zu ihren Themen? Wie arbeitet die ARL; haben sich die Forschungsstrukturen bewährt und sind sie zukunftsfähig? Wie entwickelt die ARL ihr personelles Netzwerk weiter?

Die Ergebnisse des Klausurworkshops bildeten eine wesentliche Grundlage für nachfolgende Beratungen im Präsidium, in der Mitgliederversammlung, im Wissenschaftlichen Beirat, im Kuratorium und im Nutzerbeirat, bei denen es regelmäßig auch um das Fitmachen der ARL für die Zukunft ging.

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Ein Blick nach vorn

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0. PräambelDas Leitbild der ARL verdeutlicht, wer sie ist, wofür sie steht, was ihr Handeln bestimmt, was sie erreichen und wo sie in Zukunft stehen will. Es zeigt ihr Selbstverständnis, ihr Profil und ihre Besonderheiten. Es dient als Orientie-rung und zugleich als Kontrollinstrument für das wissenschaftliche Tun, die strategische Position und die künftige Entwicklung.

1. IdentitätDie ARL versteht sich als Kompetenzzentrum für Fragen nachhaltiger Raum-entwicklung im außeruniversitären Forschungsbereich, anerkannt wegen ih-rer ganzheitlichen Perspektive auf die komplexen gesellschaftlich relevanten Herausforderungen von heute und vor allem auch von morgen. Sie erforscht den Raum als Bedingung und Ausdruck gesellschaftlicher Praxis. Bei Pro- blemanalysen und Lösungsvorschlägen werden die Dimensionen nachhal-tiger Entwicklung (sozial, ökologisch, ökonomisch) miteinander verbunden und in ihren vielschichtigen Wechselwirkungen betrachtet. Ziel ist es, neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten für eine am Leitbild Nachhaltigkeit orientierte Raumforschung und Planungspraxis zu entwickeln.

Organisiert ist die ARL als Netzwerk von Fachleuten für Fragen der Raument-wicklung. In- und ausländische Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis forschen und beraten gemeinsam in Gremien der ARL. So hat sich die Akademie als nationales und internationales Forum für den raumwissen-schaftlichen und raumpolitischen Diskurs etabliert.

2. Mission/AuftragUnterschiedliche Interessen- und Nutzergruppen konkurrieren um die Ressource Raum. Damit Veränderungen für alle Beteiligten verträglich sind und Entwicklungsmöglichkeiten für künftige Generationen bleiben, wer-den raumwissenschaftliche Forschung und Raumplanung benötigt. In der ARL wird problemorientierte Grundlagenforschung mit anwendungsnaher Wissenschaft und Wirkungsforschung verknüpft. Dazu werden Erkenntnisse und Perspektiven unterschiedlicher Disziplinen sowie relevantes Erfahrungs-wissen aus der Planungspraxis zu einer neuen inter- bzw. transdisziplinären Wissensbasis zusammengeführt und neue fundierte Erkenntnisse generiert. Letztere bilden die Grundlage nicht nur für weitere Forschungen innerhalb und außerhalb der ARL, sondern auch für eine überzeugende und unab-hängige wissenschaftliche Beratung sowie für die Aus- und Weiterbildung in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Medien und Öffentlichkeit. Die ARL trägt damit maßgeblich zur sachorientierten politischen Entscheidungsfindung und zur öffentlichen Meinungsbildung bei.

3. Werte/Orientierung/NetzwerkkulturWissenschaftliche Qualität, Kommunikation und effizienter Mitteleinsatz haben in der ARL einen hohen Stellenwert. Deshalb wird bei der Ergänzung des Netzwerks vor allem auf fachliche Exzellenz geachtet. Die Gleichstellung von Frauen und Männern und die Nachwuchsförderung sind dabei wesent-liche Anliegen der Akademie. Im Sinne des Generationenvertrages werden frühzeitig junge Menschen in die Arbeitsgremien der ARL eingebunden. Die ARL orientiert nicht nur ihre Forschungen, sondern ihr Handeln insgesamt an den Leitlinien der Nachhaltigkeit. Die Fördermaßnahmen der ARL sind den aktuellen Bedürfnissen angepasst.

Forschung und Beratung werden konsequent an Inter- und Transdisziplina-rität ausgerichtet. Das bedeutet: Bei Lösung zentraler Fragen der künftigen Raumentwicklung arbeiten Wissenschaft und Praxis Hand in Hand. Dank dieser Orientierung und einer stringenten Qualitätssicherung bietet die

Leitbild der Akademie für Raumforschung und Landesplanung

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Ein Blick nach vorn

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ARL exzellente Forschungs- und Beratungsleistungen an. Damit das Wissen schnell von der Quelle in die Forschung, Lehre, Praxis und zu allen anderen Interessierten fließen kann, werden die Arbeitsergebnisse schnell und frei zur Verfügung gestellt.

Die Mitarbeit in der ARL ist ehrenamtlich. Dieser Form des Engagements verdankt die Akademie ihre Effizienz und Effektivität. Sich in der und für die ARL zu engagieren, soll sich aber auch „lohnen“. Deshalb pflegt die ARL eine partnerschaftliche, integrierende, von Respekt und Wertschätzung geprägte Atmosphäre. Die ARL steht für faire Behandlung, Verlässlichkeit, Transparenz und Offenheit. Das ist Voraussetzung für vertrauensvolle, teamorientierte und erfolgreiche Arbeit in Forschungsgremien und anderen Vorhaben, die die Akteure aktiv mitgestalten und bei denen sie gemeinsam Verantwortung tragen. So unterstützt die ARL die Kreativität, Innovationskraft und Leistungs-bereitschaft aller Mitwirkenden. Sie pflegt eine offene Kommunikationskultur und fördert fachliche und soziale Kompetenzen.

4. Vision/Strategische ZieleZentrales Ziel ist auch in Zukunft die Sicherung der fachlichen Exzellenz der Akademie. Dafür entwickelt sie ihr Selbstverständnis, ihr Profil, ihre Be-sonderheiten und vor allem auch ihre Maßnahmen der Qualitätssicherung kontinuierlich weiter.

In Europa ist die ARL Vorreiterin in Sachen Forschung und Beratung für eine nachhaltige Raumentwicklung. Auf ihrem Fachgebiet bleibt sie gefragte Impulsgeberin für Wissenschaft, Politik, Verwaltung und die Gesellschaft insgesamt. Ihren beratenden Einfluss auf Politik, Verwaltung und Gesellschaft baut die Akademie schrittweise aus.

Die ARL festigt ihre strategischen Funktionen als Forum, Dialogplattform und Mittlerin zwischen Wissenschaft und Anwendern in der Zukunft, baut sie aus und macht sie noch besser sichtbar. Zudem systematisiert und pro-fessionalisiert die ARL ihre Beratungsaktivitäten und die gezielte Aus- und Weiterbildung auch weiterhin und intensiviert die Kommunikation nach innen und außen.

Ihre institutionelle Vernetzung treibt die ARL voran und vertieft vor allem auch die internationalen Kontakte. Als gefragte Kooperationspartnerin verfügt sie über langjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen Einrich-tungen und über umfassende institutionelle Verbindungen auf nationaler und internationaler Ebene.

Prof. Dr.-Ing. Dietmar ScholichGeneralsekretär der ARL

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ISSN 1612-3883

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