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TRANSCRIPT
zum Tag der offenen Tür auf dem
BAM Testgelände Technische Sicherheit
am 9. September 2009
von 13 bis 22 Uhr
Programm
Ausgewählter Ort 2009
DeutschlandDeutschlandLandLand der der IdIdeeneen
1
Die BAMDie BAM Bundesanstalt für Materialforschung
und -prüfung ist eine wissenschaftlich-techni-
sche Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich
des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Technologie.
Mit unserem Auftrag Sicherheit in Technik und Chemie gewährleisten wir als material-
technische und chemisch-technische Bundes-
anstalt Sicherheit in Technik und Chemie durch
Forschung und Entwicklung •
Prüfung, Analyse, Zulassung •
Beratung und Information •
mit dem Ziel, die Entwicklung der deutschen
Wirtschaft zu fördern.
Allgemeine HinweiseAlle Präsentationen sind für Behinderte zugäng-
lich. Das Betreten des BAM-Geländes geschieht
auf eigenen Gefahr. Auf der Grundlage der
§§ 276, II, 278 BGB kann von der BAM oder
ihren Bediensteten kein Schadenersatz geleistet
werden. Es dürfen nur die für die Veranstaltung
geöffneten Freifl ächen und Räume betreten
werden. Auf dem gesamten Gelände besteht
generelles Rauchverbot. Ausnahmen sind spe-
ziell gekennzeichnete Orte. Bitte folgen Sie den
Hinweisen der BAM-Mitarbeiter.
VerkehrsverbindungenAnfahrt mit öffentlichen VerkehrsmittelnVom Bahnhof Wünsdorf-Waldstadt fahren
zwischen 11:30 Uhr und 22 Uhr Shuttle-Busse
zum BAM TTS und zurück.
Den Bahnhof Wünsdorf-Waldstadt erreichen Sie
mit dem RE 3 und dem RE 7.
Anfahrt mit dem PKWParkplätze stehen außerhalb des Geländes der
BAM zur Verfügung.
AdresseBAM Testgelände Technische Sicherheit
An der Düne 44
15837 Baruth/Mark
Ortsteil Horstwalde
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bam.de
www.tts.bam.de
Texte und Bilder (wenn nicht anders angegeben): BAMUhrz
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2 3
Programm Partner der BAM
1 Forschung mit Energie 22
2 Büroarbeit mal ohne Leid 23
3 Rechner auf der Schulbank 24
4 Es werde Licht! 24
5 Berliner Polizei 25
6 Die Qual der Wahl im Urstromtal 25
7 Viel Holz vor den Häusern 28Baum des Jahres 2009 – Der Berg-Ahorn 28
8 Sägensreiche Betätigung 29
9 Wo Rauch weht, lodert auch Feuer 29
10 Vom Winde verweht 30
11 Feuerwerk – Kunstwerk aus Klang und Licht 31
12 Geplatzte Geschichte(n) 32
13 Marie-Curie-Gymnasium Ludwigsfelde 32
14 Oberstufenzentrum Landkreis Teltow-Fläming 33
15 Sicherheit – selbst für Hufeisen 33
16 Freiwillige vor 34
17 Erst geschüttelt, dann ganz gerührt 35
18 Die Stille nach den Schüssen 36
19 Gemeinde Am Mellensee 37
20 Heben Sie ab! 37
Inhalt
Übersichtskarte 4
Festakt 6
Programm BAM
1 Entlastung einer Gasexplosion 8
1 Weit unterschätztes Risiko 8
1 Gefahr verkannt: Schnell lodert der Brand 9
2 Kleine Partikel, große Wirkung 10
3 Sicherheit für den Ernst-Fall 11
3 Wahrhaft beeindruckend 12
4 Ruf‘ mich an!!! 13
4 Mit den Augen des Computers 14
5 Hoffentlich knallt’s nicht! 15
6 Schadstoffsuche mit Tiefgang 16
7 Brennendes Interesse an Poolfeuern 17
8 Knalleffekte zum Nutzen der Sicherheit 17
9 Tödliche Falle 19
10 Sehen, was Fledermäuse hören 19
11 Dem Bau auf den Grund gehen 20
12 Wird etwa der Deich weich? 21
4 5
Brandprüfstände
Technische Zone
Sprengplatz
Tagungszentrum mitExperimentalflächen
Verkehrs- Versuchsanlage
Prüffeld zur Untersuchungvon Brand- undExplosionsgefahren
Baruth
Sperenberg
Fallversuchsanlage
T 2 34
56 7
89
1
Parkplatz
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56
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Horstwalde
Einfahrtnur mit Berechtigung
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2020
Legende:
i Informationsstand der BAM
T Bustransfer vom Bahnhof
Wünsdorf-Waldstadt – BAM TTS
1 Bus-Shuttle-Haltestelle
1 Programm BAM
1 Programm Partner der BAM
C Catering-Stationen
wc Toiletten
Übersichtskarte
6 7
Festakt
Das BAM Testgelände Technische Sicherheit ist
„Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2009“.
Damit ist es Teil der Veranstaltungsreihe „365
Orte im Land der Ideen“, die gemeinsam von
der Standortinitiative „Deutschland – Land der
Ideen“ und der Deutschen Bank durchgeführt
wird.
An jedem Tag im Jahr steht ein „Ausgewähl-
ter Ort“ in Deutschland im Mittelpunkt und
macht seine Idee mit einer Veranstaltung für
die Öffentlichkeit erlebbar. Ausgewählt werden
können alle kreativen und innovativen „Orte“
aus den Bereichen Gesellschaft, Kunst, Kultur,
Soziales, Bildung, Musik, Sport, Technik, Wirt-
schaft, Umwelt, Energie und Wissenschaft.
Die BAM beschäftigt sich mit den Fragen der
Sicherheit in Technik und Chemie. Dafür hat sie
in den letzten Jahren ein in Europa einzigartiges
Gelände geschaffen, um die technische Sicher-
heit von Gefahrstoffen, Gefahrgütern und deren
Behältern sowie von ganzen Konstruktionen und
zu prüfen, erforschen und weiter zu entwickeln.
Die Idee wurde belohnt: Die BAM wurde mit
ihrem Testgelände Technische Sicherheit in
Horstwalde bei Baruth/Mark zum „Ausgewähl-
ten Ort 2009 im Land der Ideen“ gekürt.
Die Preisverleihung ist verbunden mit einem
Festakt. Zur feierlichen Übergabe von Urkunde
und Pokal haben sich folgende Festredner
angesagt:
Begrüßung durch den Vizepräsidenten der 1.
BAM,
Herrn Prof. Dr. Thomas Böllinghaus
Grußworte des Staatssekretärs des 2.
Bundesministeriums für Wirtschaft und
Technologie,
Herrn Jochen Homann
Grußworte des Wirtschaftsministers von 3.
Brandenburg,
Herrn Ulrich Junghanns
Grußworte des Geschäftsführers von 4.
Marketing für Deutschland GmbH,
Herrn Mike de Vries
Übergabe der Urkunde und des Pokals 5.
durch das Mitglied der Geschäftsführung der
Deutschen Bank Berlin,
Herrn Harald Eisenach
Wo? In der Konferenzhalle im Tagungszentrum
Wann? 14:00 bis 15:00 Uhr
8
Programm BAM
9
ohne Flüssiggas (Propan und/oder Butan) nicht
aus, auch eine wachsende Zahl von Autos fährt
mit solchen Treibstoffen. Die Sicherheitsstan-
dards liegen inzwischen so hoch, dass Unfälle
damit äußerst selten geworden sind.
Deshalb geraten die Gefahren, die von diesem
Brennstoff ausgehen können, leicht in Verges-
senheit. Denn sobald das Gas aufgrund eines
Schadens an Leitungen, am Behälter oder
infolge einer Fehlbedienung frei gesetzt wird,
ist allergrößte Vorsicht von Nöten. Liegt es
Sauerstoff ist brandfördernd.
Test mit Gasgemisch in Modellhäuschen aus Styrodur
schließlich in einem bestimmten Mischungsver-
hältnis zum Luftsauerstoff vor (die Bandbreite
der gefährlichen Konzentration hängt vom
chemischen Aufbau des Gases ab), und kommt
dann noch eine Zündquelle hinzu, explodiert die
Gaswolke.
Als Auslöser genügt ein brennendes Streich-
holz, ein entfl ammtes Feuerzeug, ja sogar
der Einschaltfunken eines Elektrogeräts kann
ausreichen. Im Extremfall sind dann selbst
massiv gebaute Häuser vom Einsturz bedroht.
Die Experimente zeigen dem Laien, dass schon
vergleichsweise kleine Mengen von Gasge-
mischen zu unerwartet brisanten Reaktionen
führen können.
Wann? 14:30, 16:00, 17:30, 19:00 Uhr
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren – Betonplatte
1 Gefahr verkannt: Schnell lodert der Brand
Was? Experiment: Sauerstoff ist brandfördernd,
Versuch an einer Modellpuppe.
Warum? Ohne dieses Gas würden Mensch und
Tier qualvoll ersticken, die meisten Kraftwerke,
Autos, Heizungen stünden still: Sauerstoff. In
der uns umgebenden Luft ist das Element zu
einem Anteil von etwa 21 Prozent vertreten, der
Rest besteht weitgehend aus nicht reaktivem
Stickstoff. Kein Wunder also, dass die Industrie
in hohem Maße darauf angewiesen ist, je nach
Einsatzzweck Sauerstoff auch in reiner Form
und unter hohem Druck zu verwenden.
1 Entlastung einer Gasexplosion
Was? Experiment: Explosion eines Methan-
Luft-Gemisches in einem gegen unzulässigen
Überdruck geschützten Behälter.
Warum? Viele Industriebetriebe können bei der
Produktion ihrer Waren nicht auf explosionsfä-
hige Stoffe und Stoffgemische verzichten. Für
Lagerung und Einsatz dieser Substanzen gelten
daher hohe Sicherheitsanforderungen. Schließ-
lich sind im Ernstfall Gesundheit und Leben von
Mitarbeitern und etwaigen Anwohnern bedroht
und natürlich auch die Produktionsanlagen
selbst.
1 Weit unterschätztes Risiko
Berstfolie im Experiment
Versuchsaufbau für einen Test mit explosionsfähigem
Gasgemisch, fotografi ert durch die Fenster des Beobach-
tungsbunkers am Sprengplatz des BAM TTS
Sicherheitstechnische Schutzkonzepte müssen
die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Unfalls
ebenso verringern wie dessen mögliche Folgen.
Kommt es also trotz aller Vorsicht in einem
Behälter zu einer Explosion, dann sollte dieser
nicht zerstört werden. Erreicht wird dies mit
Hilfe von Bauteilen, die so ausgelegt sind, dass
sie zwar bei normalem Betriebsdruck geschlos-
sen bleiben, sich jedoch bei jenen viel höheren
Drücken öffnen, die im Verlauf einer Explosion
entstehen.
Das Beispiel des Experiments zeigt, wie eine in
den Behälter integrierte Berstfolie diese Schutz-
aufgabe als Teil des sicherheitstechnischen
Gesamtkonzeptes erfüllt: Der Explosionsdruck
kann entweichen, Stichfl amme und Druckwelle
werden so abgeleitet, dass sie keinen Schaden
mehr anrichten können.
Wann? 15:00, 16:30, 18:00, 19:30, 20:30 Uhr
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren – vor Haus 413
Was? Experiment: Ein explosionsfähiges
Gasgemisch wird in einen Plastiksack und in
ein Modellhäuschen aus Styrodur eingeleitet
und anschließend gezündet. Hierbei zeigt sich
anschaulich, wie heftig solche Explosionen
verlaufen können.
Warum? Brenngas – in vielen Wohnungen
sorgt Erdgas (also Methan) für warmes Essen,
eine heiße Dusche und im Winter für wohlige
Raumtemperaturen. Campingfreunde kommen
10
Programm BAM
11
Bis dahin müssen aber auch die Transport- und
Lagerbehälter ihre Bauartprüfung erfolgreich
absolviert haben.
Die BAM führt diese amtlichen Bauartprüfungen
zu vielen verschiedenen Einzelaspekten durch,
wobei der Nachweis der Behältersicherheit auch
bei schweren Unfällen im Mittelpunkt steht.
Das bedeutet beispielsweise, dass ein Behälter
einen Absturz aus 5 m Höhe auf einen unnach-
giebigen Untergrund überstehen muss, ohne
dass sein radioaktiver Inhalt freigesetzt wird.
Die Fallversuchsanlage der BAM bietet dazu die
notwendigen Voraussetzungen. Die Fallprü-
fung wird mit einem Behälter der Firma GNS
ausgeführt. Der Behälter hat eine Masse von
10 000 kg.
Wann? ca. 15:30 Uhr
Wo? Fallversuchsanlage
3 Sicherheit für den Ernst-Fall
Was? Experiment: Ein 10 000 kg schwerer
Behälter für schwach- und mittelradioaktive
Abfälle wird aus einer Höhe von 5 m auf ein
2500 Tonnen schweres und unnachgiebiges
Aufprallfundament fallen gelassen. Dieser Fall-
Test ist Bestandteil der Bauartprüfung für das
Endlager Konrad.
Warum? Forschungs- und Entwicklungszen-
tren, Gewerbe und Industrie, medizinische
Einrichtungen sowie Kernkraftwerke: Viele
Institutionen arbeiten mit radioaktiven Stoffen.
Dabei entstehende Abfälle müssen dauer-
haft sicher entsorgt werden. Als Endlager für
schwach- und mittelradioaktive Abfälle soll
in einigen Jahren der Schacht „Konrad“ bei
Salzgitter zur Verfügung stehen.
Fallversuch mit Stahlblechcontainer
Beobachtungsbunker und Fallversuchsanlage
So nutzt zum Beispiel die Petrochemie Sauer-
stoff, um das Rohöl zu Kunststoffen zu verarbei-
ten. Der Vorteil dieses Gases, seine Reaktions-
freude, birgt allerdings Gefahren im Umgang
damit. Zwar ist Sauerstoff selbst nicht brennbar,
aber je größer sein Anteil in einer Gasmischung
ist, desto stärker werden bereits bestehende
Verbrennungsabläufe beschleunigt.
Das Experiment zeigt am Beispiel einer be-
kleideten Puppe anschaulich, wie schnell sich
aus einer kleinen Glut in der Kleidung lodernde
Flammen entwickeln können – deshalb müssen
beim technischen Einsatz von Sauerstoff
besondere sicherheitstechnische Maßnahmen
getroffen werden.
Wann? 14:00, 15:30, 17:00, 18:30, 20:00 Uhr
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren – Haus 402, Raum 104
2 Kleine Partikel, große Wirkung
Was? Experiment: Feiner Kohlestaub wird in
Luft aufgewirbelt und entzündet: Der Staub ver-
brennt schlagartig in einem großen Feuerball.
Warum? Staub – jeder kennt Staub in seiner
häuslichen Gestalt. Da zeigt er sich als lästiger
Niederschlag auf Büchern und Möbeln. In der
industriellen Praxis allerdings stellen Stäube
eine nicht zu unterschätzende Brand- und
Explosionsgefahr dar. Dies belegen schwere
Explosionsunglücke in der Vergangenheit. Auch
heute noch kommt es in Deutschland fast täg-
lich zu einer Staubexplosion! Denn nahezu alle
organischen und viele metallische Stäube sind
brennbar und – wenn sie in Luft aufgewirbelt
werden – explosionsfähig.
Einige Beispiele: Kohlestaub in Kraftwerken,
Holzstäube und Nahrungsmittelstäube wie
Mehl oder Futtermittel. Bei der Oberfl ächen-
bearbeitung von Metallen fallen insbesondere
beim Strahlen, Schleifen oder Polieren feine
Stäube an, in der Textilfertigung sind es feine
Fasern. All diese Partikel weisen verglichen mit
dem meist kompakten Ausgangsmaterial eine
viel größere Oberfl äche auf. Werden sie in Luft
aufgewirbelt, bieten sie dem in der Luft enthal-
tenen Sauerstoff eine große Reaktionsfl äche
an. Liegt zusätzlich zu dem Staub/Luft-Gemisch
eine Zündquelle wie etwa ein energiereicher
Funken oder eine heiße Oberfl äche als Folge
eines heißgelaufenen Anlagenteils vor, kann es
zu einer Explosion kommen.
Das Experiment veranschaulicht, was auch
geringe Mengen Staub in entsprechender
Verteilung anrichten können.
Wann? 14:00 bis 17:00 Uhr, alle 30 Minuten
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren
Staubexplosion
12
Programm BAM
13
4 Ruf‘ mich an!!!
Was? Experiment: Gezeigt wird ein funkbasier-
tes Sensornetzwerk zur Langzeitüberwachung
und zur Schadensfrüherkennung an Bauwerken
und kritischen Infrastrukturen. Erfasst werden
die Messgrößen Dehnung, Temperatur und
Feuchte.
Warum? Auto- und Eisenbahnstrecken sind
geradezu gespickt mit Ingenieurbauten wie Brü-
cken, Unterführungen und Stützbauwerken –
inzwischen auch ganz unterschiedlichen Alters.
Hinzu kommen (quasi-)öffentliche Bauten:
Kongresshallen, Sportarenen, Aussichtstürme
und solche für die Telekommunikation. All diese
Konstruktionen dürfen die Nutzer keinesfalls
gefährden. Doch wie erkennt man den aktuellen
Zustand schnell genug, sobald sich Schäden
herausbilden, wo doch eine personalintensive
Permanentkontrolle allein schon aus Kosten-
gründen ausgeschlossen ist?
Am besten wäre es, das jeweilige Bauwerk
meldete sich von selbst, sobald auch nur der
Ansatz einer Gefahr zu beginnen droht. Genau
diese Technik konnte in der BAM entwickelt
Langzeitüberwachung am Berliner Hauptbahnhof
Untersuchungen zur Ermittlung der Restlebensdauer einer
S-Bahn-Brücke
werden, in Zusammenarbeit mit der Firma
ScatterWeb GmbH, einem Unternehmen für
Spezialelek tronik. An den kritischen Stellen
des Bauwerks werden Sensoren installiert,
die Messgrößen wie Dehnung, Temperatur
und Feuchte aufnehmen. Diese Daten werden
elektronisch verarbeitet und bei einer bedenkli-
chen Veränderung einem Funknetz übergeben,
das gleichsam „nach Hause telefoniert“, also
Ingenieure auf den Plan ruft. Das Besondere an
der Technik ist die Vernetzung zu selbst orga-
nisierenden Knoten („multihop“): Fällt etwa ein
Bauteil der Alarmkette aus, registrieren das die
anderen und delegieren einen neuen „Anrufer“,
bis einer schließlich durchkommt.
Das Experiment veranschaulicht dieses präzise,
robuste und mit Energie sehr sparsam umge-
hende System am Beispiel einer Eisenbahn-
schiene, die während der Vorführung entspre-
chenden Verformungsspannungen ausgesetzt
wird.
Wann? 14:00 bis 19:00 Uhr, mit Unterbrechung
während des 10-Tonnen-Fallversuchs
Wo? Fallversuchsanlage
3 Wahrhaft beeindruckend
Was? Experimente: Fallgewichte werden aus
verschiedenen Höhen auf Prüfkörper unter-
schiedlicher Materialien fallen gelassen, um
deren Materialverhalten bei dynamischen
Belastungen zu untersuchen. Aufnahmen einer
Hochgeschwindigkeitskamera machen die Fall-
versuche an würfelförmigen Holzproben auch
für das bloße Auge sichtbar.
Warum? Die Welt unserer Waren und Güter
entwickelt sich fortwährend weiter. Für deren
Herstellung stehen ganz unterschiedliche Roh-
und Hilfsstoffe, Vor- und Zwischenprodukte
zur Verfügung. Sie müssen sicher angefertigt,
gelagert, transportiert und eingesetzt werden.
Das stellt – je nach Gefährdungspotenzial
der Substanzen – oft hohe Anforderungen an
Behälter und Gerätschaften.
Sie müssen nicht nur chemischen, sondern
auch mechanischen Einfl üssen standhalten, vor
allem bei Unfällen. Der Prüfstand für geführte
Fallversuche simuliert solche Schädigungen:
Hier können Werkstoffe, Bauteile und Kom-
ponenten bei mittleren bis hohen Belastungs-
geschwindigkeiten untersucht werden. Der
Prüfkörper wird hierbei mit (maximal möglichen)
1000 kg und einer Geschwindigkeit von bis
zu 15,3 m/s (das entspricht 55 km/h) einem
Crashtest unterzogen. Zahlreiche Messmetho-
den erlauben es, jede Phase des Deformati-
onsablaufes präzise nachzuvollziehen und zu
analysieren.
Wann? 13:00 bis 20:30 Uhr, mit Unterbrechung
während des 10-Tonnen-Fallversuchs
Wo? Fallversuchsanlage
Prüfstand für geführte Fallversuche bis 1000 kg
14
Programm BAM
15
5 Hoffentlich knallt’s nicht!
Was? Experimente: Dargestellt werden Verfah-
ren zur Prüfung der thermischen Sicherheit von
Transport-, Lagertanks und Druckbehältern. In
weiteren Versuchen geht es um die Ermittlung
des Brandverhaltens und der Wirksamkeit von
Brandschutzmaßnahmen.
Warum? Jede herkömmliche Heizung, jedes
Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor benötigt
Brenn- und Treibstoffe. Diese Flüssigkeiten
oder (Flüssig-)Gase müssen über die gesamte
Verteilungskette hinweg von der Raffi nerie zum
Kunden gebracht werden. Das erfordert ganze
Flotten von Eisenbahn-Kesselwagen, Tankfahr-
zeugen sowie die entsprechenden stationären
Lager im Handel und letztlich auch beim Ver-
braucher. Damit solche Umschließungen auch
bei einem Unfall (wie Ende Juni in Italien) nicht
gleich ihren Inhalt preisgeben und so womöglich
ein gefährliches Schadensfeuer verursachen
oder immens verstärken, müssen sie defi nierte
Anforderungen erfüllen.
Wärmeeintragsversuch mit einem 5000-l-Behälter
Das Brandverhalten eines Behälters wird auch
fotografi sch dokumentiert.
Auf den beiden neuen Prüffeldern der BAM
werden die Transport- und Lagerbehälter und
eventuell vorhandene Sicherheitseinrichtun-
gen gegebenenfalls so lange malträtiert, bis
es knallt. Denn die Versuche sollen ja ganz
bewusst bis an jene Belastungsgrenzen und
bisweilen auch darüber hinaus getrieben wer-
den, die ein Ernstfall mit sich bringt. Hält das
Material nicht durch, dann wird hier kein großer
Schaden angerichtet – die dabei gewonnenen
Erfahrungen hingegen fl ießen in Normen und
Sicherheitsvorschriften ein. Genau das, nämlich
die kontinuierliche Verbesserung der rechtli-
chen Sicherheitsvorgaben auf nationaler und
internationaler Ebene, gehört schließlich zu den
Kernaufgaben der BAM.
Wann? 13:30, 16:00 und 17:00 Uhr
Wo? Brandprüfstände
4 Mit den Augen des Computers
Was? Experiment: Gezeigt wird die dreidimen-
sionale optische Digitalisierung eines Falldorns,
also eines Bauteils im Rahmen der mecha-
nischen Sicherheitsüberprüfung für Trans-
port- und Lagerbehälter vor allem radioaktiver
Abfälle.
Warum? Transport- und Lagerbehälter
insbesondere für radioaktive Abfälle müssen
absolut sicher sein. Deshalb werden die von der
Industrie eingereichten Gefahrgutumschließun-
gen im Verlauf ihrer Bauartzulassung an der
BAM in vielerlei Hinsicht untersucht. Eine dieser
Untersuchungsreihen betrifft die Widerstands-
fähigkeit gegenüber starken Punktbelastungen
– sprich: hält die Hülle einer großen Kraft stand,
die auf eine vergleichsweise kleine Fläche trifft?
Das Werkzeug der Wahl ist hierfür ein stäh-
lerner, stehender Vollzylinder („Dorn“), der mit
genau einstellbarem Impuls (errechnet aus
Masse und Geschwindigkeit) eine empfi ndliche
Stelle des fallenden Behälters trifft. Eine Hoch-
geschwindigkeitskamera nimmt dabei den Vor-
gang auf – nur: Die rein video-optischen Daten
reichen nicht aus, die erforderlichen Informati-
onen zur Widerstandsfähigkeit des Behälters zu
gewinnen. Dazu werden weitere elektrische und
optische 3D-Verfahren eingesetzt. Eines davon
ist die hier in Aktion vorgestellte optische Digi-
talisierung des beanspruchten Dornmaterials.
Es wird anschaulich vorgeführt, wie man mit
aufprojizierten hellen und dunklen Lichtstreifen
rundherum die dreidimensionale deformierte
Oberfl ächengestalt konstruieren kann. Aus
diesen und noch weiteren Informationen kann
der Computer zum Beispiel eine Berechnung
nach der Finite-Elemente-Methode anfertigen.
Hierbei entsteht ein dreidimensionales Rechen-
modell, bei dem auch einzelne Segmente eines
Bauteils präzise darauf untersucht werden kön-
nen, welche Kräfte sie aufzunehmen vermögen.
Erläutert wird dieser komplexe Zusammenhang
am Beispiel der Digitalisierung eines Prüfwerk-
zeugs, des Dorns, wobei weitere in Kombination
angewendete optische Messmethoden als Pos-
terdarstellungen mit diskutiert werden können.
Wann? 14:00 bis 19:00 Uhr
Wo? Fallversuchsanlage
Digitale Darstellung der Verformung eines
Behälter-Stoßdämpfers nach einem Fallversuch
16
Programm BAM
17
7 Brennendes Interesse an Poolfeuern
Was? Experiment: Zu sehen ist ein so genann-
tes Poolfeuer.
Warum? Man denke an folgendes Szenario:
Bei einem Unfall mit einem Transportfahrzeug
laufen große Mengen einer leicht entzündlichen
Flüssigkeit aus. Woher der Stoff auch immer
stammen mag, sofort bilden sich zum Beispiel
in Geländesenken der direkten Umgebung
große Ansammlungen davon – die Fachleute
sprechen von einem „Pool“, einem Becken
oder einer Lache. Je nach der gerade vorherr-
schenden Temperatur verdampft die Flüssigkeit.
Kommt dann noch eine Zündquelle hinzu,
fängt der inzwischen mit dem Luftsauerstoff
vermischte Dampf Feuer, ein so genanntes
Poolfeuer breitet sich aus.
Die dabei entstehende Hitze lässt noch mehr
Flüssigkeit verdampfen, bei ungehindertem
Luftzutritt verstärkt sich der Brand. Doch das
Feuer erwärmt auch die nähere und weitere
Umgebung, was zur Entzündung umliegender
Nachstellung eines Poolfeuers
Gebäude und Lagerbehälter führen kann.
Bei einem Unfall außerorts sind (weitgehend
trockene) Grasfl ächen, Felder bis hin zu ganzen
Wäldern bedroht. Für die Wissenschaftler gilt es
nun, die Eigenschaften von Poolfeuern weiter zu
erforschen. Denn aus solchen Untersuchungen
können Rückschlüsse gezogen werden, die zum
Beispiel für die Festlegung von Schutz- und
Sicherheitsabständen von Bedeutung sind.
Wann? 15:00 bis 18:00 Uhr
Wo? Sprengplatz
8 Knalleffekte zum Nutzen der Sicherheit
Was? Experimente der Sprengstofftechnik:
Vorgeführt werden mehrere Versuche mit
brisanten Materialien für ganz unterschiedliche
Einsatzzwecke.
Warum? Das Janusgesicht der Sprengstoffe:
So nützlich sie z. B. bei der Gewinnung von
Rohstoffen sind, so groß ist die Gefahr im
Umgang mit ihnen. Deshalb muss sich die
BAM sehr intensiv mit diesem brisanten Thema
Karton mit explosivem Inhalt
6 Schadstoffsuche mit Tiefgang
Was? Präsentation und Experiment: Gezeigt
wird das mobile Bodenlabor der BAM, seine
Möglichkeiten der Probenahme und der Vor-Ort-
Analyse auf vorhandene Schadstoffe.
Warum? Seit Beginn der Industrialisierung hat
sich der Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt
drastisch erhöht. Industrielle Produktion,
Abfallbeseitigung sowie Unfälle und Havarien
führten – und führen heute bisweilen immer
noch – zu kritischen Belastungen von Böden
und Grundwasser.
Grund genug also für die BAM, ein mobiles
Bodenlabor auf die Räder zu stellen, um auch
in akuten Fällen ohne Zeitverzug alle Hilfsmit-
tel zur Erkundung des Schadens und seines
Ausmaßes einzusetzen. Die Fachleute können
Feststoff-, Wasser- und Bodenluftproben
entnehmen und diese sofort im mobilen Labor
des Fahrzeugs schnell und präzise analysieren.
So stehen bereits am Ort zuverlässige Daten
zur Verfügung, die sich anschließend durch
umfassendere Experimente im Hauslabor der
Arbeitsgruppe verfeinern lassen.
Zur Entnahme von Bodenproben verfügt der
präsentierte Lkw über hydraulisch angetriebene
Geräte gleichermaßen für die Rammkern- und
die Spiralbohrung.
Das hydraulische Bohrgerät im Einsatz
Wann? 14:30 bis 20:30 Uhr, Bodenproben alle
2 Stunden
Wo? Technische Zone
18
Programm BAM
19
Kohlenmonoxid, das vor allem unter Sauerstoff-
mangel entsteht – wenn die Verbrennung des
kohlenstoffhaltigen Kunststoffs unvollständig
bleibt. Aber auch andere sehr schädliche
Substanzen können freigesetzt werden, je nach
dem vorhandenen Material: PVC bildet zum
Beispiel gasförmige Salzsäure und Polyurethan-
Schaumstoff, zum Beispiel aus Polsterungen,
bildet gasförmige Blausäure.
Wann? 19:00 Uhr
Wo? Sprengplatz
9 Tödliche Falle
Was? Experiment und Videofi lmvorführung:
Nachgestellt wird der Brand eines Pkw nach
einem Unfall. Es werden die Temperaturen
ermittelt und die toxischen Gase analysiert, die
sich dabei im Fahrgastraum bilden.
Warum? Seit Jahrzehnten stattet die Auto-
industrie ihre Produkte mit einem immer höhe-
ren Anteil von Kunststoffen aus. Damit sollen
die Fahrzeuge vor allem an Gewicht einsparen,
was – verglichen mit dem Einsatz von deutlich
schwererem Metall – den Kraftstoffverbrauch
spürbar reduziert.
Im Brandfall jedoch bieten diese Bauteile den
Flammen eine viel bessere Nahrung, was sich
auf die Innenraumtemperatur ebenso aus-
wirkt wie auf die Zusammensetzung und die
Konzentration von Rauchgasen. Gerade diese
Gase sind gefährlich für Menschen, die sich aus
den Fahrgastzellen nicht schnell genug befreien
können. An erster Stelle steht hierbei das giftige
10 Sehen, was Fledermäuse hören
Was? Experiment: Luftultraschall wird mit Hilfe
von Piezoelektret-Folien erzeugt und sichtbar
gemacht.
Warum? Schall, damit bezeichnen wir die
Schwingungen der Luftmoleküle im hörbaren
Bereich, also – je nach Alter und Zustand des
Gehörs – bis etwa 18 000 Hertz. Alles, was da-
rüber liegt, wird Ultraschall genannt. Tiere wie
etwa die Fledermäuse nutzen diese Frequenzen
(bis zu 200 000 Hz) jedoch zur räumlichen
Ausgebrannter Pkw
Fledermäuse nutzen Ultraschall zur Orientiertung.
Ultraschall wird auch bei bestimmten Methoden der
zerstörungsfreien Prüfung eingesetzt, mit dem Ziel der
Schadensverhütung.
im Kontakt mit der Umgebungsluft. „Schlag-
wetter“ nennt das der Bergmann mit Furcht.
Auslöser solcher Katastrophen ist leider allzu
oft der Gebrauch des falschen Sprengmaterials,
denn moderne Sicherheitssprengstoffe für den
Kohlebergbau („Wettersprengstoffe“) verhindern
ein solches „Durchzünden“ wirkungsvoll. Der
Unterschied in der Wirkung beider Sprengstoffe
wird am Beispiel von Kohlestaub demonstriert.
Wann? 15:00 bis 18:00 Uhr, 3 bis 4 Versuche
Wo? Sprengplatz
befassen, ist sie doch als wissenschaftlich-
technische Oberbehörde des Bundes für
solche Produkte zuständig – bis hinab zu den
Silvesterknallern.
Doch selbst wenn manche Zusammenhänge
spaßig wirken mögen, es geht dabei ganz
ernsthaft um Sicherheit. Nehmen wir zum Bei-
spiel nur jenes Pulver, das als Treibladung für
Projektile in Patronen gefüllt wird. Was soll da-
mit schon geschehen, solange es nicht abgefüllt
ist? Nun, hier haben Besucher die Gelegenheit,
einmal zu erfahren, wieviel Wärme der schnelle
Abbrand eines 20-Kilo-Pakets dieser Stoffe
in die Umgebung strahlen kann, sprich: Um
gefährlich zu wirken, muss das Pulver gar nicht
explodieren.
Weiter: Wer Abbruchhäuser in dicht bebauter
Gegend präzise „zusammenfalten“, wer im
Steinbruch exakt bemessene Segmente von
den Hangwänden sprengen will, benötigt eine
genaue Zeitschaltung, um einzelne Ladungen
kontrolliert in vorbestimmten Abständen zur
Detonation zu bringen. Auch diese Vorrichtun-
gen müssen von den BAM-Experten intensiv
geprüft werden. Sie führen den Zuschauern
solche Sprengserien mit geringen Mengen
Explosivstoffs vor.
Und unter Tage? Im Kohlebergwerk lauern noch
größere Bedrohungen: Das Flöz gast Methan
aus, das – mit Luftsauerstoff vermischt – explo-
dieren kann; dies zündet dann den beim Abbau
zuvor entstandenen Kohlestaub, auch er ist ja
Ein BAM-Mitarbeiter testet Celebration Cracker.
20
Programm BAM
21
Pfl anzen strecken ihre Wurzeln darin aus,
Nagetiere buddeln ihre Tunnel darin – die
Schwere solcher Schäden lässt sich bei
Begehungen kaum erkennen. Gemeinsam mit
weiteren Forschungseinrichtungen entwickelten
BAM-Wissenschaftler daher ein automatisches
Warnsystem, das bei Neubau und Sanierungs-
arbeiten in die vorhandene Dichtung eingebaut
werden kann. Es besteht aus einer großfl ächig
eingearbeiteten Quarzglasfaser, die von beiden
Seiten mit Laserlicht unterschiedlicher Frequenz
beschickt wird. Treffen die Wellen aufeinander,
entsteht im Normalzustand ein charakteristi-
sches Streulicht, das von der Messelektronik
überwacht wird. Es ändert sich deutlich, sobald
die Faser nur leicht gedehnt oder abgekühlt
wird. Aus dieser Änderung wiederum kann der
Ort des beginnenden Schadens sehr genau
ermittelt werden, bei einer Gesamtlänge des
Lichtwellenleiters von 10 km auf fast 1 m
genau. Dabei benötigt die Elektronik nur 10 bis
20 Minuten, um signifi kante Signaländerungen
zu erkennen und Alarm auszulösen.
Wann? 15:00 bis 19:00 Uhr
Wo? Am TagungszentrumAnbringen einer Geomatte zur Überwachung eines Deichs
12 Wird etwa der Deich weich?
Was? Experiment: Präsentiert wird ein großfl ä-
chiges faseroptisches System zur Überwachung
von Deichen.
Warum? Mit dem Klimawandel nimmt die Zahl
der extremen Witterungsereignisse zu. Lang
anhaltende Starkregen etwa belasten die Flüsse
über die Grenzen ihrer Kapazität hinaus. Zum
Schutz von Ansiedlungen müssen vorhandene
Deiche gesichert und verstärkt, neue gebaut
werden. Aber wie erkennt man den Zustand,
die Haltbarkeit eines solchen Bauwerks, dessen
Stabilität über die Jahre hinweg bedroht ist?
keit erhalten bleiben, verbieten sich zerstörende
Prüfverfahren von selbst.
Daher entwickelten die Wissenschaftler eine
ganze Reihe unterschiedlicher Techniken, die
das Untersuchungsobjekt im eingebauten
Zustand gleichsam vorsichtig abtasten, aber
dennoch präzise abbilden – das Innenleben
und auch Schadstellen werden dabei sichtbar.
Je nach Material und Einbausituation konnten
dafür Messmethoden entwickelt werden, die
zum Beispiel mit Ultraschall oder mit Radar
arbeiten. Überdies zeigen die BAM-Forscher in
Kooperation mit der Universität Potsdam auch
geophysikalische Methoden zur Erkundung des
Baugrundes.
Wann? 13:00 bis 20:30 Uhr
Wo? Am Tagungszentrum
Orientierung: Die von ihnen ausgesandten Laute
werden von Gegenständen refl ektiert und von
ihren Ohren aufgenommen. Aus den Laufzeit-
unterschieden und Veränderungen der Echos
ergibt sich für sie ein „Bild“ der Umgebung, in
der sie sich bewegen.
Die Forschung hat dieses hier stark verein-
facht dargestellte Prinzip des Luftultraschalls
Materialcharakterisierung mit Luftultraschall
Testkörper auf dem BAM TTS: Gründungspfähle
allerdings vielfältig abgewandelt, verfeinert
und für ganz andere Einsatzzwecke nutzbar
gemacht: Die daraus entstandenen Techniken
werden sehr gern zur berührungslosen und
zerstörungsfreien Prüfung von Bauteilen und
der Bestimmung ihrer Materialeigenschaften
eingesetzt. Die Palette der Stoffe, die damit
untersucht werden können, reicht von Textilien
über Beton und Spezialstähle zu HiTec-Materi-
alien aus Kohlefasern. Kein Wunder also, dass
dieses Verfahren auch bei der Wartung von
Flugzeugen und Bahnen an Stellen zum Einsatz
kommt, wo eine berührungslose Prüfung zur
Schadensverhütung gefragt ist. An der BAM
befasst sich eine ganze Arbeitsgruppe mit der
Fortentwicklung solcher Prüfmethoden, denn
hier geht es auch darum, die Grundlagen für die
Normung von Ultraschallgeräten und -verfahren
zu erweitern
Wann? 13:00 bis 20:30 Uhr
Wo? Tagungszentrum – Haus 201, Raum 100
11 Dem Bau auf den Grund gehen
Was? Gezeigt werden unterschiedliche Verfah-
ren zur zerstörungsfreien Prüfung von Funda-
mentpfählen, Brückenteilen und Bäumen.
Warum? Wer den Zustand von tragenden
Bauteilen in Gebäuden oder an Ingenieurbau-
werken, etwa der Verkehrsinfrastruktur, unter-
suchen will, steht schnell vor einem Problem:
Träger oder gar Fundamente sind nur äußerst
selten für die direkte Begutachtung erreichbar,
schon gar nicht über ihre komplette Ausdeh-
nung hinweg. Soll das Bauwerk nach Möglich-
22
Programm Partner der BAM
23
Imagefoto BLB, Brandenburgischer Landesbetrieb für
Liegenschaften und Bauen (© BLB)
2 Büroarbeit mal ohne Leid
Was? Der Brandenburgische Landesbetrieb
für Liegenschaften und Bauen (BLB) errichtet
nicht nur Gebäude, er kümmert sich auch um
den Wohlfühleffekt in den Büros der künftigen
Beschäftigten.
Manche Büros können regelrecht krank
machen: Mal steht der Monitor in der prallen
Sonne, dass die Augen nach kurzer Zeit vor
Überanstrengung brennen, mal sind Tisch- und
Sitzhöhen so schlecht abgestimmt, dass sich
bald Rückenschmerzen einstellen. Lange Wege
zu Ablagen für Aktenordner, zu hohe Regale –
wohl jeder kennt schlechte Beispiele. Aber wie
sollte ein perfekter Büroarbeitsplatz gestaltet
sein? Genau dieser Frage geht der Brandenbur-
gische Landesbetrieb für Liegenschaften und
Bauen (BLB) nach. Dessen Experten möchten
ihre bisher gesammelten Antworten darauf gern
noch um Anregungen der Besucher ergänzen,
deshalb werden diese um Mithilfe gebeten. Auf
einer Stellfl äche darf deshalb jeder einmal Ein-
richter seines idealen Büros sein. Selbst solche
Detailfragen sind wichtig für den BLB, schließ-
lich errichtete er nicht nur die Gebäude für die
BAM in Horstwalde, sondern beispielsweise
für das Medienzentrum IKMZ an der Univer-
sität Cottbus oder auch für das Justizzentrum
Potsdam. Die Projekte werden auf Schautafeln
präsentiert, für Kinder gibt es ein Riesen-
Memory mit Bildern von BLB-Einrichtungen. Da
ist ein gutes Gedächtnis gefragt, schließlich hat
der Landesbetrieb mittlerweile mehr als 1000
Gebäude errichtet.
Außerdem zeigt der BLB Fahrzeuge aus
dem Fuhrpark des Landes Brandenburg, der
ökologisch und ökonomisch ausgerichtet ist.
Die Palette reicht vom sparsamen Smart über
eine wachsende Zahl von Erdgasfahrzeugen bis
hin zum wasserstoffgetriebenen „7er-Minister-
BMW.“
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren – Haus 412, Halle 114
Partner: BLB – Brandenburgischer Landes-
betrieb für Liegenschaften und Bauen
1 Forschung mit Energie
Was? Pferdestärken aus Wasser zu entwickeln,
das ist nicht unmöglich – aber es muss elektro-
chemisch zerlegtes Nass sein: Wasserstoff gilt
als Energieträger der Zukunft. Das Projekt CEP
präsentiert eine Technik für das Auto, die heute
schon funktioniert.
Wasserstoff ist einer der erfolgversprechends-
ten Energieträger der Zukunft, denn Wasser-
stoff ermöglicht die Speicherung fossiler und
regenerativer Energien, wie sie zum Beispiel
aus Erdgas, Erdöl, Biomasse, Wind, Sonne und
Wasser gewonnen werden. Viele Fragen seines
Transports konnten – unter anderem an der
BAM – bereits geklärt werden. Kein Wunder,
dass die Industrie an dieser Technik interes-
siert ist. Der Weltmarktführer im Bereich der
Wasserstoffanlagen, die Linde Group, hat daher
die mobile Betankungsstation „trailH2-Gas“
konstruiert. Dieser Spezial-Lkw enthält mehrere
Flaschenbündel mit Wasserstoff, um die Autos
mit dem neuen Antrieb schnell und sicher zu
versorgen.
Die Fachleute bringen den „HydroGen4“ von
GM auf die Veranstaltung mit, die europäische
Version des Chevrolet Equinox Fuel Cell. 440
einzelne Brennstoffzellen sind hier zu einem
Block vereint. Sie versorgen den installierten
Elektromotor mit einer Leistung von 93 kW
(rund 125 PS). Das Auto und der Versorgungs-
truck sind Teil des Demonstrationsprojekts
Clean Energy Partnership (CEP), einem Zusam-
menschluss unterschiedlicher Unternehmen, die
der Wasserstofftechnik zur breiten Anwendung
verhelfen wollen.
Das Projekt wird vom Bund gefördert, auch das
Land Nordrhein-Westfalen gab einen Zuschuss.
In Berlin hat das Projekt eine stationäre Was-
serstoff-Tankstelle auf dem BVG-Betriebshof
Spandau errichtet. Schließlich fahren auch mehr
als zehn BVG-Busse testweise mit Wasserstoff.
Eine weitere Tankstelle wird es in Berlin schon
bald in der Holzmarktstraße geben.
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren – vor Haus 412
Partner: Linde Gas AG
Wasserstofftanks (© Linde Gas)
Füllstation (© Linde Gas)
24
Programm Partner der BAM
25
5 Berliner Polizei
Auch die Berliner Polizei gehört zu den Partnern
der BAM-Veranstaltung. Sie zeigt ihr Spe-
zialfahrzeug, das bei der Untersuchung von
Gefahrguttransporten zum Einsatz kommt, also
zum Beispiel bei Lkw-Verkehrskontrollen und
bei entsprechenden Unfällen. Der Wagen ist mit
Gerätschaften für den Atem- und Körperschutz
der Beamten ausgestattet, auch Messgeräte
6 Die Qual der Wahl im Urstromtal
Was? Die Stadt Baruth präsentiert sich und
ihre Umgebung: Glas mit Geschichte, Holz mit
Hintergrundwissen, Wisente auf der Wiese und
Vögel, die nicht fl iegen.
Die Stadt Baruth ist nicht nur als Namenspatron
des Glogau-Baruther Urstromtals bekannt, das
vor etwa 21 000 Jahren entstand und dessen
Geschichte im Baruther Heimatmuseum präsen-
tiert wird, sondern auch für eine Reihe weiterer
Sehenswürdigkeiten.
Gaslaterne, wie dies ohne Einbußen an Funktion
und Erscheinungsbild gelungen ist. Dem 1991
gegründeten, im Berliner Innovationspark Wuhl-
heide ansässigen Forschungsinstitut gehören
kleine und mittelständische Unternehmen
(KMU), externe Forschungseinrichtungen sowie
natürliche Personen an. Die Wissenschaftler
planen und führen öffentlich fi nanzierte Projekte
durch, sie forschen und entwickeln für KMU
und Institutionen, wenn es um Fragen etwa der
Stadt Baruth, Kirchstaße (© Stadt Baruth)
Optoelektronik, der Sensor-, Halbleiter- und
optischen Messtechnik oder auch um Beschich-
tungstechniken geht.
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren – Haus 414, Halle 102
Partner: OUT – Optotransmitter-Umweltschutz-
Technologie e. V.
zur Suche nach radioaktiven Substanzen sind
an Bord. Zu den häufi gsten Mängeln, die von
den Polizisten festgestellt werden, gehören
Gefahrgutbehälter, die beschädigt und/oder
ungenügend auf der Ladefl äche befestigt sind
sowie unzureichende Begleitpapiere.
Wo? Brandprüfstände
Partner: Berliner Polizei
3 Rechner auf der Schulbank
Was? Schüler zeigen, dass es auch sinnvoll
sein kann, lange vor dem Computer zu sitzen.
Denn nur wer diesen beherrscht, kann moderne
Technik steuern.
Selbst heutige Kleinwagen enthalten ein Vielfa-
ches jener Elektronik, die für die erste Mondlan-
dung vor nun 40 Jahren (Apollo 11, am 21. Juli
1969) vonnöten war – bei der Fehlersuche geht
ohne Computer fast gar nichts mehr. Was das
für das gesamte Berufsbild und die Ausbildung
bedeutet, zeigt das Oberstufenzentrum Technik
Teltow anhand eines Autos anschaulich. Doch
nicht nur das, sondern zum Beispiel auch die
Entwicklung im Maschinenbau: Hier beherr-
4 Es werde Licht!
Was? Der Optotransmitter-Umweltschutz-Tech-
nologie e. V. (OUT) informiert über den aktuellen
Stand der Forschungsarbeiten für die groß
angelegte Nutzung von Leuchtdioden. Darüber
hinaus präsentiert OUT e. V. einen Wasser-
stoffsensor zur Absicherung von Bereichen, in
denen dieses Gas gelagert wird.
Herkömmliche Glühlampen setzen rund 95
Prozent der eingesetzten Energie in nutz-
lose Wärme um, deshalb wird der Handel mit
Glühlampen demnächst EU-weit eingeschränkt.
„Strom sparlampen“ auf Leuchtstoffbasis sollen
sie ersetzen, aber auch sie stellen nicht das
Optimum dar. Denn eine ganz andere Technik
erobert sich immer mehr Einsatzgebiete: die
Leuchtdiode. An Ampeln und an Autos sowie
schen inzwischen computergesteuerte (CNC-)
Maschinen das Terrain. Wie weit die Lerninhalte
reichen, vermitteln Schüler unter anderem
anhand von verschiedenen Sensoren für die
Metallprüfung. Und auch das ist nur ein kleiner
Ausschnitt – schließlich ist das OSZ Teltow das
berufl iche Oberstufenzentrum des Landkreises
Potsdam-Mittelmark im Bundesland Branden-
burg. Nach eigenen Angaben unterrichten 59
Lehrkräfte – verteilt auf drei Standorte – zur
Zeit in 91 Klassen insgesamt 1742 Schülerin-
nen und Schüler in 22 Berufen bzw. Spezialisie-
rungsrichtungen sowie in der Fachoberschule.
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren – Haus 412, Halle 114
Partner: Oberstufenzentrum Technik Teltow
in Taschenlampen sieht man sie inzwischen
häufi ger, den größten Nutzen erwarten
Fachleute jedoch bei der Straßenbeleuch-
tung, denn hier ist das Sparpotenzial immens.
Deshalb wird allenthalben daran geforscht, wie
sich diese Dioden in eine solche Anwendung
integrieren lassen. Die Wissenschaftler des OUT
e. V. zeigen am Beispiel einer umgerüsteten
Thermosimulation für Wasserstoffsensor (© OUT e. V.)
26
Programm Partner der BAM
27
Wildpark JohannismühleTierisch wird es im Wildpark Johannismühle,
am Baruther Ortsteil Klasdorf. Auf dem über
100 Hektar großen Gelände ist – in freier Wild-
bahn – eine ganze Farbenlehre zu besichtigen:
weiße Wölfe, Braunbären und Schwarzspechte,
zum Beispiel. Muffl ons, Wisente, Auerochsen,
Wildpferde, sogar Fisch- und Seeadler lassen
sich hier besuchen. Und da die Eiszeit am Ende
mit ihrem abfl ießenden Wasser ganze Arbeit
geleistet hat, präsentieren sich unterschiedliche
Landschaftsteile, vom tiefen Mischwald bis hin
zu Wiesen und Teichen.
(www.wildpark-johannismühle.de)
Straußenfarm Jambo Strauß & CoWer bei so vielen Angeboten geneigt ist, den
Kopf in den Sand zu stecken, fi ndet auch dafür
den passenden Ort: Die Straußenfarm Jambo
Strauß & Co im Baruther Ortsteil Merzdorf. Hier
werden Blauhalsstrauße gezüchtet, eine Kreu-
zung zwischen dem Nordwestafrikanischen und
dem Südafrikanischen Strauß. Diese Laufvögel
sollen übrigens vor etwa 10 000 Jahren bereits
einmal in Europa heimisch gewesen sein.
Winterliche Kälte jedenfalls macht ihnen nichts
aus, berichten die Züchter. Federn und Fett
halten warm, außerdem können die Tiere selbst
entscheiden, ob sie sich lieber im Stall oder
unter freiem Himmel aufhalten.
(www.jambo-strauss.de)
Weinbau in BaruthEin Hinweis für Weinkenner: Voraussichtlich in
diesem Jahr wird erstmals Prädikatswein gekel-
tert – auf einem Hektar Land stehen insgesamt
1300 Stöcke der Rebsorten Helios, Solaris und
Johanniter, berichtet Peter Ilk aus der Stadtver-
waltung. Damit wolle Baruth die Weinbautradi-
tion früherer Jahrhunderte wiederbeleben.
Wo? Brandprüfstände
Partner: Stadt Baruth
Im Wildpark Johannismühle (© Stadt Baruth)
Straußenfarm Jambo Strauß & Co (© Stadt Baruth)
Weinberg (© Stadt Baruth)
Museumsdorf GlashütteDas Museumsdorf Glashütte zum Beispiel
hat mit seinen zerbrechlichen Produkten über
Jahrhunderte hinweg auch die Hauptstadt Berlin
versorgt. Die Oberförsterei Baruth bietet gar
eine ganze Erlebniswelt zum Thema Naturstoff
Holz und tierisch wird’s im Wildpark Johan-
nismühle sowie auf der Straußenfarm Jambo
Strauß & Co. Baruth und seine Ortsteile sind
von Berlin aus sehr einfach zu erreichen: Man
folge der Bundesstraße 96 gut 50 Kilometer
nach Süden. Vom Testgelände Technische
Sicherheit der BAM in Horstwalde aus sind es
sogar nur knapp zehn Kilometer nach Südosten.
Überdies gibt es für Baruth eine Abfahrt von der
Autobahn A 13 und einen Bahnhof an der Linie
Berlin-Dresden.
Geht es nach den erstmaligen urkundlichen
Erwähnungen, dann ist Baruth sogar drei Jahre
früher genannt worden als Berlin, 1234 zu 1237
stehen die Daten.
Gar so alt ist die Glashütte freilich nicht, denn
im dortigen Wald richtete ein Sturm erst zu
Beginn des 18. Jahrhunderts einen mächtigen
Schaden an. Da die Bäume nicht einfach so
verfaulen sollten, rief Graf Friedrich zu Solms-
Baruth 1716 den Glasmachermeister Bernsdorff
aus Lieberose herbei. Das für anderweitige
Zwecke unbrauchbar gewordene Holz war nicht
nur für die Feuerung gut, aus der Asche wurde
auch das fürs Glas benötigte Kaliumcarbonat
(Pottasche) gewonnen. Seine Blütezeit fand
Glashütte im 19. Jahrhundert. Petroleum- und
später auch Gaslampen gewannen neben der
Funktion des Lichtspendens auch ästhetische
Elemente, sie gerieten zum Raumschmuck.
Millionen von Lampenglocken und -zylindern
wurden hier produziert. Die Abnehmer saßen
vorrangig in Berlin, aber auch nach ganz Europa
und später sogar nach Übersee wurde geliefert.
Erst 1980 zwang die Konkurrenz viel größerer
und modernerer Anlagen Glashütte zur Schlie-
ßung, nach der Wende begann hier gleichsam
das zweite Leben als Museumsanlage.
(www.museumsdorf-glashuette.de)
Glashütte im Museumsdorf (© Stadt Baruth)
Für die Glashütte war Holz lange ein Brenn- und
Rohstoff, für die Oberförsterei Baruth und die
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bildet
es eine ganze Erlebniswelt für Schulklassen
und Familien. Die Förster informieren über die
wichtigsten Baumarten des Urstromtales, über
die Bedingungen, unter denen die Pfl anzen am
besten gedeihen und wozu sie als Werkstoff
genutzt werden können. Darüber hinaus erfährt
der Besucher viel über den Stoff- und Wasser-
kreislauf des Biotops Wald. Geschicklichkeits-
und Quizspiele lockern die Wissensvermittlung
auf.
(http://daten2.verwaltungsportal.de/ dateien/
seitengenerator/fl yer_erlebniswelt_holz.pdf)
28
Programm Partner der BAM
29
8 Sägensreiche Betätigung
Was? Wie gestaltet man mit Hilfe einer
Kettensäge aus einem Stück Baumstamm eine
Skulptur? Ganz einfach: man sägt alles weg,
was nicht zu der Figur gehört. Patrick Schrock
aus Horstwalde zeigt’s.
„Ooch, ich sah mal vor ein paar Jahren zu, wie
das jemand gemacht hat, und dann hab‘ ich’s
auch probiert …“ Gut, Patrick Schrock kommt
aus dem Metier, mit seiner Firma Woodwork
baut er zum Beispiel Terrassen aus Hartholz.
Mit Kettensägen kann er also umgehen – er
besitzt natürlich gleich mehrere davon. Ihre Ge-
wichte (vollgetankt) reichen von 3,3 bis 4,8 Kilo,
da wachsen die Arme in die Breite. Schließlich
muss man während der Arbeit ja auch noch die
Feinsteuerung hinbekommen, vor allem dann,
wenn man damit aus einem einen Meter hohen
Stammstück (Durchmesser rund 40 Zentimeter)
fi ligrane Vögel schnitzen will, vorzugsweise
Adler oder Eulen. Die Sägen sind übrigens
9 Wo Rauch weht, lodert auch Feuer
Was? Die Augen von Waldbrandwächtern
können schon einmal ermüden, die Sensoren
von Fire-Watch nicht.
Wir alle haben die Bilder der verheerenden
Waldbrände etwa in Kalifornien, Südfrankreich,
Spanien oder Griechenland im Kopf, wie sie sich
in den vergangenen Jahren zugetragen haben.
Und wenn man daran denkt, dass sie alle von
nur kleinräumigen Quellen aus begonnen haben
– ausgelöst vielleicht von einer achtlos fortge-
worfenen Zigarettenkippe, einer Glasscherbe,
Schnitzen mit der Kettensäge. (© Patrick Schrock)
gar nicht zimperlich, mit ihren 2,5 bis 4,5 PS
Leistung beschleunigen ihre Zweitaktmotoren
die Kette auf 20 Meter pro Sekunde, das sind
72 km/h! Dennoch dauert’s je nach Übung
etwa eine Stunde, bis der Vogel das Licht der
Welt erblickt – je nach Präzision des Gefi eders
und der Übung des Meisters kann’s aber auch
drei Tage in Anspruch nehmen, gibt Schrock zu
bedenken.
Wo? Technische Zone
Partner: Woodwork
Optisches Sensorensystem FireWatch
(© IQ wireless GmbH)
7 Viel Holz vor den Häusern
Was? Wenn die BAM-Fachleute vor ihren Ver-
suchen vorsichtshalber auf Holz klopfen wollen,
dann brauchen sie nicht weit zu gehen: Fünf
Sechstel ihres Areals bestehen aus Wald. Und
darum kümmert sich die Bundesforst-Haupt-
stelle Neubrück mit dem Forstrevier Horstwalde.
Deren Mitarbeiter wiederum „ernten“ pro Jahr
nicht nur 5700 Kubikmeter Holz, sondern
nebenbei auch 1,5 Tonnen Wildbraten.
Das Testgelände Technische Sicherheit dient
zwar in erster Linie Versuchen, die an sich
recht gefährlich sind – sofern sie nicht von den
BAM-Experten vorgenommen werden. Doch
der weitaus größte Teil des insgesamt 1204
Hektar großen Areals ist mit Wald bewachsen
(1087 ha). Für dessen Pfl ege und Nutzung ist
die Bundesforst-Hauptstelle Neubrück mit dem
Forstrevier Horstwalde zuständig, eine Einrich-
tung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(www.bundesimmobilien.de/...bundesforst).
Dabei geht es um viel Holz, der Vorrat beträgt
rund 200 000 Kubikmeter, wobei pro Jahr etwa
6000 Kubikmeter durch natürlichen Wuchs hin-
zukommen. Davon wiederum können im Durch-
schnitt der Jahre 5700 Kubikmeter entnommen
werden – die Bewirtschaftung entspricht also
allen Regeln der Nachhaltigkeit. Und da der
BAM der Bau neuer Gebäude nur gestattet
wurde, wenn sie zum Ausgleich den dortigen
Naturschutz umfangreich fördert, können
die Mittel vom Bundesforstamt für die Land-
schaftsgestaltung eingesetzt werden. So wird
der Bestand an reinem Kiefernwald sukzessive
durch wertvolle Laubbäume ergänzt. Und um
den Tierbestand des Geländes in ökologisch
vertretbaren Grenzen zu halten, gehen die Jäger
des Forstamtes sogar auf die Pirsch. Auf der
Strecke bleiben dabei jährlich um die 50 Stück
Wild, das soll etwa 1,5 Tonnen Braten ergeben
(Achtung: Gewichtsschwund durch Erhitzen).
Wo? Technische Zone
Baum des Jahres 2009 – Der Berg-Ahorn
Was? Gegen 17:30 Uhr wird auf der Wiese
hinter Haus 414 durch einen Vertreter des Bun-
desforstes sowie des Präsidiums der BAM der
diesjährige Baum des Jahres gepfl anzt.
Wo? Prüffeld zur Untersuchung von Brand- und
Explosionsgefahren – Haus 414
Partner: Bundesforst
Wald auf dem BAM TTS
30
Programm Partner der BAM
31
benötigt er doch für seine unterschiedlichen
Beratungstätigkeiten (Gutachten etwa zur
Ausbreitung von Luftschadstoffen) sehr viele
unterschiedliche Daten. Das SODAR arbeitet im
Wesentlichen wie das SONAR für die Unter-
wassersuche: Ein Impuls genau defi nierter und
gebündelter Schallfrequenz wird ausgesandt,
anschließend lauscht das Gerät auf zurückge-
worfene Signale, die von den Luftbewegungen
entsprechend verzerrt werden. Die Messtechnik
setzt für die Analyse den Doppler-Effekt ein –
Schall, der von bewegten Quellen ausgeht (oder
eben von bewegten Teilchen refl ektiert wird)
verändert die Tonhöhe, sprich: die Signalfre-
quenz. Der Effekt ist schon beim Martinshorn
der Feuerwehr zu beobachten: kommt das
Fahrzeug auf den Hörer am Straßenrand zu,
liegt die Tonhöhe oben, fährt es von ihm weg,
sinkt sie deutlich. Achtet man auf die Laufzeit
zwischen Aussendung des Schallimpulses
und der Rückkehr der Refl exion, kann die
Höhe ermittelt werden, in der die betreffende
Luftbewegung stattfi ndet. So lassen sich solche
Strömungen auf einem kompletten Höhenprofi l
abbilden, bis zu 400 Meter hoch.
Wo? Technische Zone
Partner: Deutscher Wetterdienst
Sicher einer der Höhepunkte: Das Feuerwerk um 21:09 Uhr
11 Feuerwerk – Kunstwerk aus Klang und Licht
Was? Die Firma PYRO-ART Feuerwerke GmbH
wirft ab 9 Uhr 9 abends leuchtende Zeichen an
den Himmel.
Auf einem Gelände, das vielfältige Explosi-
onen erdulden muss, wenn es darum geht,
die Sicherheit im Alltag zu erhöhen, darf es
schon einmal aus rein ästhetischen Gründen
knallen. Und so wird die Darbietung der Firma
PYRO-ART den Schlussakzent dieses Tages
der offenen Tür in Horstwalde setzen. Klang
und Licht zu einem sehr fl üchtigen Kunstwerk
zusammen zu fügen, hat als „son et lumière“
an Königshöfen insbesondere in Frankreich eine
lange Tradition. Die Verknüpfung von Musik
mit einem Großfeuerwerk freilich erfordert eine
ganz besondere Präzision, sollen Zündung,
Flugbahn und Ausbreitung der Leuchtkörper
bis in eine Höhe von 350 Meter am Nachthim-
mel mit den akustischen Akkorden in Einklang
gebracht werden. Für eine solche Komposition
ist viel Taktgefühl notwendig.
Wo? Sprengplatz
Partner: PYRO-ART Feuerwerke GmbH
einem Lagerfeuer – wird deutlich, wie wichtig
die Früherkennung ist, um größere Schäden
zu verhindern. Aber das Wachtpersonal auf
Feuerschutz-Beobachtungstürmen ist mit seiner
Aufgabe schnell überfordert, wird leicht vom
beständigen Blick über weitgehend gleichförmi-
ge Flächen ermüdet. Doch es gibt eine Technik,
die Tag und Nacht Ausschau halten kann, ohne
glasige Augen zu bekommen – die sind nämlich
schon aus Glas: Die speziellen optischen
Sensorsysteme, auf hohen Türmen installiert,
benötigen nur acht Minuten, um 700 Quadrat-
kilometer Waldgelände über einen Radius von
15 Kilometer hinweg auf gefährliche Rauchsig-
nale zu kontrollieren, und das rund um die Uhr.
Eine Rauchwolke mit der Ausdehnung von zehn
mal zehn Meter wird noch auf eine Entfernung
von zehn Kilometern erkannt. Und dann gibt’s
eine Meldung in der Zentrale, wahlweise per
Funk oder ISDN, wobei das Warnsignal auf den
dortigen Bildschirmen in eine Landkarte einge-
bunden wird, damit die Feuerwehrleute schnell
zum richtigen Ort gesandt werden können.
Die Technik kann auch nachts genau Hinsehen,
denn dem hochaufl ösenden Bildsensor genügt
dann das Licht, das vom Schadensfeuer ausge-
sandt wird, um den Rauch zu detektieren. Hinzu
kommt eine ausgefeilte Auswertungssoftware,
die nur auf die typischen Rauchmuster reagiert.
Die Basistechnik des inzwischen bewährten und
weltweit eingesetzten Systems FireWatch war
seit 1993 am Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt e. V. (DLR) entwickelt worden.
Wo? Technische Zone
Partner: IQ wireless GmbH
10 Vom Winde verweht
Was? Doppler wirkt besser, sagen sich die Ex-
perten vom Deutschen Wetterdienst. Sie nutzen
den vom österreichischen Physiker Christian
Andreas Doppler 1842 theoretisch vorherge-
sagten Effekt heutzutage für die Analyse von
Luftbewegungen bis in eine Höhe von 400
Meter.
Wie man in die Luft hineinruft, so schallt’s eben
nicht wieder heraus – ein Prinzip, das sich
die Technik des SODAR zu Nutze macht, um
Bewegungen in der Atmosphäre zu analysieren:
Richtung und Geschwindigkeit des Windes
sowie Turbulenzen. Und schon wird klar, warum
sich der Deutsche Wetterdienst auch in seiner
mobilen Messeinheit dieses Verfahrens bedient, SODAR-Gerät des Deutschen Wetterdienstes (© DWD)
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Programm Partner der BAM
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15 Sicherheit – selbst für Hufeisen
Was? Auf einer Informationsveranstaltung zum
Thema Sicherheit darf natürlich die Polizei nicht
fehlen. Hier präsentiert sich die Bundespolizei,
vor Jahren noch als „Bundesgrenzschutz“
geläufi g.
Seit einer Neuorganisation am 1. März 2008
sind die über 3000 Polizeibeamten der Bundes-
polizeidirektion Berlin für die Hauptstadt und
das Land Brandenburg zuständig: Sie überwa-
chen im Rahmen des Schengener Abkommens
die EU-Binnengrenze zu Polen auf einer Länge
von 258 Kilometer, sichern den Luftverkehr auf
den Flughäfen Tegel und Schönefeld, schützen
Verfassungsorgane des Bundes und Bundes-
ministerien und sichern Anlagen der Deutschen
Bahn. Am Präventionsmobil erklären Polizeibe-
amte, was Reisende auf Bahnhöfen beachten
sollten, um Unfällen vorzubeugen und sich vor
Diebstählen zu schützen.
Polizistin und Polizist im Einsatz (© Bundespolizei)
14 Oberstufenzentrum Landkreis Teltow-Fläming
Auch das Oberstufenzentrum Landkreis
Teltow-Fläming befasst sich in seinen beiden
Standorten Luckenwalde und Ludwigsfelde
mit den Ausbildungsfeldern Metallbearbeitung
und Kraftfahrzeugtechnik. Hier sind Versuchs-
aufbauten aus den Bereichen Schiffsbau und
Brückenkonstruktionen zu sehen, ebenfalls mit
Computerhilfe. Zudem präsentieren die Schüler
Aufgaben aus der Werkstoffprüfung – sie füh-
ren ein entsprechendes Lernprogramm vor und
haben aus dieser Fachrichtung sogar ein Quiz
für die Besucher zusammengestellt.
Wo? Tagungszentrum – Haus 201, Raum 200
Partner: Oberstufenzentrum Landkreis
Teltow-Fläming
Zur Bundespolizei gehört überdies eine Reiter-
staffel. Die Mitarbeiter einer mobilen Schmiede
können sich also in direkter Nähe zum Einsatz-
ort um die Hufeisen der Vierbeiner kümmern.
Wo? Wiese vor dem Tagungszentrum
Partner: Bundespolizei
12 Geplatzte Geschichte(n)
Was? Die Künstlerin Aoife van Linden Tol
sprengt Bilder, Bücher und andere Stoffe, um
die plötzliche Vergänglichkeit von Materie und
ihres Sinngehalts darzustellen.
Man sollte sie nicht unbedingt eine explosive
Persönlichkeit nennen, dennoch besitzt diese
Künstlerin einige Sprengkraft: Aoife von Linden
Tol nutzt eine ganze Reihe von Materialien
wie Papier, Blech und Ton, um diese mit Hilfe
kleinerer Sprengstoff-Ladungen zu deformieren.
Denn sie ist von der Zerrissenheit fasziniert,
die solche Vorgänge an den unterschiedlichen
Stoffen hinterlassen. Die in London beheimatete
Künstlerin verbindet damit die Ebenen Kraft,
Natur, Material und Zeit – Einfl ussgrößen,
denen (im mehr oder weniger übertragenen
Spreng-Kunst-Objekt von Aoife van Linden Tol
13 Marie-Curie-Gymnasium Ludwigsfelde
Das Messen mechanischer Abläufe steht im
Vordergrund der Arbeit im Leistungskurs Physik
der 11. Klasse am Marie-Curie-Gymnasium
Ludwigsfelde. Die Schüler zeigen Computer-
Algebra-Systeme, mit deren Hilfe die Bewegun-
gen zum Beispiel von Fadenpendeln und Fe-
derschwingern experimentell untersucht, durch
Sensoren erfasst und im Rechner mathematisch
ausgewertet werden können. Der Leistungskurs
befasst sich überdies mit der Videoanalyse von
Bewegungsabläufen: So wird etwa das Be-
schleunigen und Bremsen eines Radfahrers auf
Video aufgezeichnet. Diese zunächst rein opti-
schen Daten werden anschließend im Computer
analysiert und in mathematisch-physikalischen
Werten dargestellt.
Wo? Tagungszentrum – Haus 201, Raum 104
Partner: Marie-Curie-Gymnasium Ludwigsfelde
Sinne) auch jeder Mensch ausgesetzt ist.
Letztlich verweist sie mit ihrer Arbeit auch auf
die Endlichkeit jedweder Existenz.
Wo? Brandprüfstände
Partner: Aoife van Linden Tol
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Programm Partner der BAM
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17 Erst geschüttelt, dann ganz gerührt
Was? Wer wissen will, was Offroad-Fahrzeuge
wirklich ertragen können, sollte eine Probefahrt
auf der Verkehrs-Versuchsanlage Horstwalde
nicht versäumen.
Nur die Harten kommen in den Garten – oder
besser: auf das Gelände des Vereins, der sich
der Erhaltung und der Nutzung der Verkehrs-
Versuchsanlage Horstwalde (FKVV) widmet.
Denn sich mit einem richtigen Offroad-Fahrzeug
durchs Gelände schütteln zu lassen, ist
vielleicht nicht jedermanns Sache, anderen
wiederum macht es einen riesigen Spaß. Dabei
begann die Geschichte der Anlage (zunächst bei
Kummersdorf) bitterernst, und zwar während
des Ersten Weltkriegs 1917 mit der Errich-
tung der Versuchsstelle für Förderbahn- und
Kraftwagenbetrieb. 1929 wurde daraus die
erweiterte Kraftfahrversuchsstelle „Verskraft“
für Motorräder, Pkw, Lkw, Zugmittel und Panzer
mit Prüfständen, Werkstätten und Garagen. Von
1938 an wurden die „Schlageberge“ nordöstlich
von Horstwalde einbezogen, also der Bereich
gleich neben den heutigen Einrichtungen der
BAM. Hier erprobten die Militärs Vollketten-,
Halbketten- und Allradfahrzeuge, sie legten
Steigungsbahnen, Kletterhindernisse, Wat-
becken und Verwindungsbahnen an. Nach
Kriegsende nutzte die Rote Armee das Gelände
für ihre militärische Fahrschule, von 1957 an
diente es wiederum als Fahrzeug-Testgelände,
nun der Nationalen Volksarmee. Doch auch die
Hersteller der zivilen DDR-Nutzfahrzeuge (Robur
aus Zittau, IFA W 50 aus Ludwigsfelde) wurden
in solche Erprobungen eingebunden. Nach
der Wende lag dieser Bereich der Horstwalder
Anlagen zunächst brach, bis sich der Verein
1995 seiner annahm. Fünf Jahre später schloss
der Verein einen Pachtvertrag mit der BAM und
kümmert sich seither um die Pfl ege der histori-
schen Einrichtungen. Für interessierte Besucher
bietet sich hier eine seltene Gelegenheit, die
Teststrecken im Wortsinn zu „erfahren“, natür-
lich mit geschulten Fahrern.
Wo? An den Steigungsbahnen
Wann? 13:00 bis 18:30 Uhr
Kosten: 5,- Euro pro Person (Kinder bis
12 Jahre: 3,- Euro), Fahrtzeit ca. 20 Minuten
Partner: Förderverein der Verkehrs-
Versuchsanlage Horstwalde e. V.
Offroad-Fahrzeug auf der Teststrecke der FKVV
16 Freiwillige vor
Was? Das Technische Hilfswerk (THW) ist mit
seinen rund 72 000 ehrenamtlichen Mitar-
beitern ein wichtiger Baustein im Zivil- und
Katastrophenschutz der Bundesrepublik. Seine
Technischen Züge sind in 665 Ortsverbänden
organisiert, so können sie im Notfall schnell
eingreifen und gegebenenfalls ebenso zeitnah
benachbarte Einsatzkräfte herbeirufen. Hier
präsentiert sich der THW-Ortsverband Lucken-
walde mit seinen Gerätschaften und berichtet
über die Tätigkeitsfelder dieser seit 1950
bestehenden Organisation des Bundes.
Die Liste all jener Bedrohungen, zu deren
Abwehr das Technische Hilfswerk herbeigerufen
wird, ist lang. Obenan stehen Naturereignisse
wie Starkregen mit ihren Überschwemmungen,
Stürme, Erdbeben. Menschen sind in Gefahr
und müssen geborgen, wichtige Anlagen der
Infrastruktur (Trinkwasserversorgung, Kommu-
nikations- und Verkehrswege, Elektrizität) in
ihrer Funktion gesichert oder wieder in Stand
gesetzt werden. Aber etwa auch bei Unfällen,
die eine größere Gefährdung von Anwohnern
zum Beispiel wegen freigesetzter Chemikalien
hervorrufen könnten, kommt das THW zum
Einsatz – also praktisch immer dann, wenn die
zuerst eintreffenden Notretter wie Feuerwehr
und Polizei technische Unterstützung benötigen.
Das THW besitzt den Status einer Bundesan-
stalt, einer Bundesoberbehörde; Ausbildung
und Ausrüstung der Einheiten sind einheitlich
organisiert. Das hat den Vorteil, dass alle Tech-
nischen Züge die gleichen Aufgaben erfüllen
können, woher sie auch gerufen werden. Im
Ernstfall wird nur noch die Zahl dieser Züge an
die Größe des Problems angepasst. Jeder Tech-
nische Zug muss überdies über Spezialwissen
aus einer von zwölf Fachgruppen verfügen – die
Palette reicht vom „schnellen Tiefbau unter
widrigen Umständen“ über die Einrichtung einer
starken, netzunabhängigen Stromversorgung
bis hin zur Schnelleinsatzeinheit für Bergungs-
einsätze im Ausland.
Wo? Wiese vor dem Tagungszentrum
Partner: THW – Technisches Hilfswerk und
MHW – Medizinisches Katastrophen-Hilfswerk
Deutschland e. V.
Zwei Männer in Schutzanzügen bei einer Übung zum
Katastrophenschutz
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Programm Partner der BAM
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19 Gemeinde Am Mellensee
Was? Am Mellensee nennt sich eine Gemeinde
nördlich von Baruth ganz bescheiden, dabei
umfasst sie mit ihren acht Ortsteilen (Speren-
berg, Klausdorf, Mellensee, Rehagen, Kum-
mersdorf-Gut, Kummersdorf-Alexanderdorf,
Gadsdorf und Saalow) eine Fläche von etwa
104 Quadratkilometer. Nur ein See, wie der
Name nahelegt? Von wegen, man muss nur
richtig „hinseen“, oder so. Und wenn die Lust
auf sommerlichen Badespaß befriedigt ist, lohnt
20 Heben Sie ab!
Was? Alle diejenigen, die noch nie mit einem
Hubschrauber mitgefl ogen sind, es aber immer
schon einmal wollten, sollten die Gelegenheit
nutzen: Die Hubschrauber- und Flugzeugdienst
GmbH bietet Hubschrauber-Rundfl üge über und
um das BAM TTS an. Mitfl iegen können jeweils
zwei Personen. Natürlich sind auch erfahrene
„Mitfl ieger“ willkommen.
Wo? Parkplatz
Kosten: 35,- Euro pro Person, Flugzeit ca.
10 Minuten
Partner: HFD GmbH – Hubschrauber- und
Flugzeugdienst
sich der Blick übers Festland. Hier gibt’s näm-
lich die längste Draisinenstrecke Deutschlands,
eine äußerst rare und hervorragend restaurierte
Scheunenwindmühle (Saalow), den Geopfad in
den Gipsbrüchen bei Sperenberg – um nur eini-
ge Beispiele zu nennen. Das gesamte Angebot
wird am Stand der Gemeinde vorgestellt.
Wo? An den Steigungsbahnen
Partner: Gemeinde Am Mellensee
© Uli Carthäuser / PIXELIO
18 Die Stille nach den Schüssen
Was? 1875 wurde der Schießplatz Kummers-
dorf eingerichtet und bis zum Ende der NS-Zeit
intensiv für die Erforschung und Erprobung
von Waffen genutzt. Ein Rundgang zu den
übrig gebliebenen Resten stimmt heute noch
nachdenklich.
Das Areal liegt zwischen Luckenwalde und
Wünsdorf, im Süden Berlins: Es gibt kaum eine
Waffentechnik der Zeit zwischen Kaiserreich
und dem Ende des Zweiten Weltkriegs, an der
hier nicht experimentiert wurde. Die Geschich-
te begann 1875 mit der Errichtung eines
Schießplatzes für die Preußische Artillerie-
Prüfungs-Kommission. Deren Aufgabe war es,
Kanonen und Granaten zu untersuchen. Da die
Geschosse mittlerweile eine Reichweite von
mehr als zehn Kilometern erlangten, reichte der
bisherige Platz in Berlin-Tegel nicht mehr aus.
Weit südlich der Stadt wurde das weitgehend
unbewohnte Terrain ausgemacht und einge-
richtet. Abschussvorrichtungen, Beschussziele
und Beobachtungsbunker entstanden, deren
Überreste aus Stahlbeton im Gelände nördlich
von Kummersdorf heute immer noch zu besich-
tigen sind.
Bald nach der Eröffnung wurde die Anlage zur
Heeresversuchsstelle ausgebaut, es siedelten
sich auch andere Ämter an, die Militärs prüften
sogar Brieftauben und Minensuchhunde auf ihre
Kriegstauglichkeit. In den 30iger Jahren fanden
hier die ersten Versuche mit der Antriebstechnik
für die Flugbomben und Raketen des Wernher
von Braun statt, selbst mit Fragen der nuklearen
Zerfallsprozesse befasste man sich von 1939
bis 1944 in der Versuchsstelle Gottow. In Mel-
lensee übten die Pioniere und in den Bunkern
bei Wünsdorf liefen im Zweiten Weltkrieg alle
Telefonleitungen von den Fronten zusammen.
Über das Kernareal informieren Mitglieder des
Historisch-Technischen Museums Versuchsstel-
le Kummersdorf. Sie bieten rund 45-minütige
Touren über das Gelände an. Wer sich mit dem
Thema befassen möchte, sei ausdrücklich auf
solche Führungen verwiesen, denn im Boden
können noch gefährliche Blindgänger lauern.
Wo? An den Steigungsbahnen
Partner: Historisch-Technisches Museum
Kummersdorf
Historisch-Technisches Museum Kummersdorf
denkmalgeschütztes Gebäude
(© HT Museum Kummersdorf)
Sicherheit in Technik und Chemie