tagung : gelingensbedingungen guten schulunterrichts die hegge – christliches bildungswerk...

33
TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN Qualitätsmerkmale inklusiven Unterrichts und seine professionellen Anforderungen

Upload: helmut-zenk

Post on 05-Apr-2015

106 views

Category:

Documents


2 download

TRANSCRIPT

Page 1: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

TAGUNG: GELINGENSBEDINGUNGEN

GUTEN SCHULUNTERRICHTSD I E H E G G E – C H R I S T L I C H E S B I L D U N G S W E R K

25.9.2013

P R O F. D R . V E R A M O S E RH U M B O L D T- U N I V E R S I TÄT Z U B E R L I N

Qualitätsmerkmale inklusiven Unterrichts und seine

professionellen Anforderungen

Page 2: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

1. Bildungspolitischer Kontext von Inklusion

2. Inklusion als Qualitätsmerkmal von Schule

3. Unterrichtsforschung im Bereich Inklusion

4. Sonderpädagogische Kompetenzen – Projekt Kompetenzen in inklusive settings (KIS)

5. Forschungen zu beliefs von Lehrkräften im inklusivem Unterricht – Projekt BILF

6. Qualität und Professionalität in inklusiven settings

Qualitätsmerkmale inklusiven Unterrichts und seine professionellen

Anforderungen

Page 3: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Seit PISA neue Qualitätsdebatte um SchuleSchulstrukturelle Veränderungen:

zunehmende DeregulierungAllgemeiner SchülerrückgangHohe Anzahl sog. ‚Risikoschüler/innen‘ (ca. ¼)Uneinheitliches Verständnis

sonderpädagogischer Förderung und Integration/Inklusion in den einzelnen Bundesländern

1. Bildungspolitischer Kontext von Inklusion

Page 4: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Sonderpädagogische Förderung in Deutschland

Quelle: BMAS (2103):Teilhabe-bericht, 93

Page 5: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Inklusionsquoten in Deutschland 2005-2010

Quelle:BMAS(2013):Teilhabe-bericht, 94

Page 6: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Inklusionsquoten nach Bundesländern 2010/11

Quelle:BMAS (2013):Teilhabe-bericht, 95

Page 7: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Förderschule/Inklusion nach Förderschwerpunkten 201o/11

Quelle:BMAS (2013):Teilhabe-bericht, 96

Page 8: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

1. Bildungspolitischer Kontext von Inklusion

Reforming special education cannot be done in isolation; it requires integration with reforms being made in gerenal education.“

(Aron & Loprest 2012, 116)

Output-orientierte Steuerung?„Finland succeeds not by following the

policies recommended by the OECD, but by ignoring them.“

(Meyer & Benavot 2013, 15)

Page 9: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

2. Inklusion als Qualitätsmerkmal von Schule

Ebenen der Schulentwicklung für Inklusion:

Schulleitung (Management/Steuerung, Schul- und Personalentwicklung),

Schulklima/Schulkultur (Gestaltung des Zusammenlebens), Unterricht (Lehr-Lern-Arrangements, Teilhabeplanung), Lernprozessbegleitung (individuelle Entwicklungsplanung und

Förderung), Lernerfassung und Beurteilung (Lernstandsdiagnostik), Lernprozess- und unterrichtsbezogene Zusammenarbeit

(Elternarbeit, Teamteaching), Fortbildung, Qualitätssicherung, Infrastruktur (Kooperationen) und Support (externe

Unterstützung) (Moser 2012a)

Page 10: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

3. Unterrichtsforschung im Bereich Inklusion

1. Effiziente Klassenführung und Zeitnutzung 2. Klarheit und Strukturiertheit 3. Konsolidierung und Sicherung 4. Aktivierung 5. Vielfältige Motivierung 6. Lernförderliches Unterrichtsklima 7. Schülerorientierung und Unterstützung 8. Wirkungs- und Kompetenzorientierung 9. Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen 10. Angebotsvariation von Aufgaben, Methoden und Sozialformen 11. Curriculums- und systembezogene Diagnostik 12. Kooperative Lernformen 13. Individuelle Feedbacks 14. Gestaltung des Zusammenlebens 15. Lernprozess- und unterrichtsbezogene Zusammenarbeit (u.a. Helmke 2009, King-Sears 1997, Schuck 1999, Meijer 2001)

Page 11: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

3. Unterrichtsforschung im Bereich Inklusion

Inklusive settings haben leicht positive Effekte auf die kognitiven Kompetenzen und die soziale Integration in der Klasse auf nichtbehinderte Schüler/innen,

bei Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf variieren diese jedoch im Wesentlichen in Abhängigkeit von der Art der Behinderung/Beeinträchtigung;

bezogen auf den Aspekt der kognitiven Selbstkonzepte liegt hier der Befund vor, dass Schüler/innen mit Förderbedarfen bezogen auf die Leistungsdimension schlechtere Werte erzielen

Page 12: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

4. Sonderpädagogische Kompetenzen

Inwiefern unterscheiden sich diese von anderen Lehrkräften, wenn sie gemeinsam Inklusiven Unterricht gestalten?

Bisherige Themen der Integrationsforschung:

soziale und Leistungsentwicklung der beteiligten Schüler/innen kooperative Zusammenarbeit und Teamteaching Formen der Beratung Organisationsformen des Gemeinsamen Unterrichts Effekte integrativer Beschulung für die Einmündung in den

Arbeitsmarkt Kosten integrativer/inklusiver Beschulung Einstellungen von Lehrkräften und Eltern zur

Integration/Inklusion

Page 13: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

4. Sonderpädagogische Kompetenzen

Aufgabenbereiche von Sonderpädagog/innen lt. Fachliteratur: 

Lernstands- und EntwicklungsdiagnostikBeratung- und OrganisationskompetenzLern- und EntwicklungsförderungBinnendifferenzierte UnterrichtungBedarfssensible KommunikationInterdisziplinäre KooperationFörderung des sozialen Lernens

(vgl. auch Moser, Schäfer & Jakob 2010)

Page 14: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Kompetenzen in Inklusiven Settings (KIS)

Stichprobe N=277 Fragebögen, davon 187 Förderschullehrkräfte und 90 Lehrkräfte

ohne förderpädagogische Ausbildung (‚Regelschullehrkräfte‘) – Statistische Relevanz dieser Stichprobe: 90% Vertrauensniveau bei

Grenzwert des Stichprobenfehlers von 5%

Bundesweite Verteilung der Stichprobe:- 32% Berlin- 13% Schleswig-Holstein- 11% Nordrhein-Westfalen- 10% Saarland

Erhebungszeitraum: 12/2012-5/2013

Befragung richtete sich nur an Lehrkräfte, die in der Integration/Inklusion tätig sind

Es folgen vertiefende schriftliche Befragungen

Page 15: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Kompetenzen in Inklusiven Settings (KIS)

Themenbereiche der Ergebnisse:

Anzahl Schulen, an den FöL arbeiten

Tätigkeit in studiertem Förderschwerpunkt

Tätigkeit in spezifischen Unterrichtsfächern

Vergleich Aufgaben Förder- und Regelschullehrkräfte (Klassenunterricht, Verwaltungsarbeit, Kooperation intern/extern, Kooperationsformen, Diagnostik, Beratung, Individuelle Förderung)

Nur knapp 30% der Förderschullehrkräfte, die in der Inklusion tätig sind, leiten eine Klasse (im Vergleich: 17% mit Lehramt an beruflichen Schulen, 69% Lehramt an Gymnasien)

Page 16: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Kompetenzen in Inklusiven Settings (KIS)

1 2 3 4 50

20

40

60

80

100

120

140

124

35

9 101

Anzahl der Schulen, an denen Förderschullehrkräfte arbeiten

Schulen

An

zah

l F

öL

Page 17: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

10

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

86 87

43

55

20

29

66

Vergleich der jeweiligen Studienschwerpunkte und der entsprechenden Tätigkeiten in ihren prozentualen

Häufigkeiten

Lernen_Lernen EmSoz_EmSozGeistige Entwicklung_Geistige Entwicklung Körperliche Entwicklung_Körperliche EntwicklungSehen_Sehen Hören_HörenSprachliche Entwicklung_Sprachliche Entwicklung

Studienschwerpunkt und Anteil der Tätigkeit in diesem Schwerpunkt

Pro

zen

t

Page 18: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Deuts

ch

Mat

hem

atik

Englis

ch

Spor

t

Gesch

icht

e

Sozial

k./P

oliti

k0.00%

10.00%20.00%30.00%40.00%50.00%60.00%70.00%

Fachunterricht der Förderschullehrkräfte in inklusiven settings

Page 19: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Vergleich Aufgabenverteilung Förder- und Regelschulkräfte in inklusiven settings

Page 20: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Klassenunterricht

Individuelle Förderung

Diagnostik

Beratung

Zusammenarbeit Schulintern

Zusammenarbeit Extern

Verwaltungstätigkeiten

Das Stundendeputat der Förderschullehrkräfte in der Inklusion und die durchschnittliche Häufigkeit der

Aufgaben

Stundendeputat 5 Stundendeputat 10 Stundendeputat 15 Stundendeputat 20

Stundendeputat 25 Stundendeputat 28

Page 21: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Test

s, K

lass

enar

beite

n

Diagn

. D/M

Std.

Diagn

. D/M

Eig.D

iagn

. D/M

Diagn

.WKM

Std.

Diagn

. WKM

Eig.D

iagn

. WKM

0%

40%

80%

120%

160%

200%

Spalte1Regelschullehrkraft

Lernstandserhebungen in inklusiven settings nach Berufsgruppen

D/M= Deutsch/MathematikWKM: Wahrnehmung, Konzentration, Motorik

Page 22: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Ort der Fördermaßnahmen von Förderschullehrkräften

In der KlasseIn KleingruppenEinzelförderung

Page 23: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Deuts

ch/M

athe

Förde

rsch

wer

punk

te

Wah

rneh

mun

g

Konze

ntra

tion

Spra

che

Mot

orik

Lern

stra

tegi

e

Sozial

es L

erne

n0

2

4

6

8

10

Fördermaßnahmen der Förderschullehrkräfte nach Bereichen

0 = nie, 10 = sehr häufig

Page 24: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Kolle

g/in

nen

Eltern

Schü

ler/i

nnen

Koop.

Inst

itutio

nen

0

2

4

6

8

Welche Art von Beratung führen Förderschullehrkräfte in inklusiven settings durch?

0 = nie, 10 = sehr häufig

Ca. 1/3 der befragten Förderschullehrkräfte verfügte über einschlägige Fort-Weiterbildung im Bereich der Beratung

Page 25: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

0123456789

10

7

54

Häufigkeiten der Kooperationsformen der Förderschullehrkräfte

Kooperationsformen

0=

nie

; 10 =

sehr

häufi

g

Page 26: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Notwendige Ausbildungsinhalte für inklusiven Unterricht

(lt. Auskunft der Befragten):

Lernstandsdiagnostik, Didaktik für heterogene Lerngruppen, Beratungstätigkeit, für Kooperation/ Teamteaching und zum Umgang mit starken

Verhaltensauffälligkeiten erforderlich sind.

Page 27: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Fachunterricht i.d.R. in Deutsch/Mathe selten KlassenleitungenDiagnostik und Beratung sind keine exklusiven Arbeitsbereiche

von Förderschullehrkräften die Aufgabenverteilung der unterschiedlichen Lehrkräfte ist quantitativ ähnlich!

Seltener Beratung von kooperierenden Institutionen häufigste Kooperationsform ist Klassenunterricht mit

Differenzierung durch andere Lehrkraftder größte Anteil an Fördermaßnahmen findet im

Klassenunterricht stattFördermaßnahmen mehr auf Fachunterricht als auf

Förderbereiche bezogenNur in den Förderbereichen Lernen und Em.Soz. finden sich hohe

fachspezifische Einsätze (mit mehr als 80%)1/3 verfügt über Fortbildung im Bereich Beratungdie wöchentliche Fahrtzeit von FöL, die an mehr als 2 Schulen

eingesetzt ist, beträgt 2 Stunden

Erhobenes Profil der Berufstätigkeit von Förderschullehrkräften in inklusiven

settings

Förderpädagogische Berufsprofile sind offenbar insbesondere Ergebnis lokaler

Schul- und Teamentwicklungen

Page 28: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

5. Forschungen zu Beliefs der Lehrkräfte im inklusiven Unterricht

Laut Hattie (2009) sind etwa 30% der Varianzen von Schüler/innenleistungen auf Merkmale der Lehrkräfte und des Unterrichts rückführbar, wohingegen etwa 50% den individuellen Eingangsvoraussetzungen und sozialen Herkunftsmerkmale der Schülerinnen zugerechnet werden

(vgl. auch Reusser 2011, 14)

Page 29: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

5. Forschungen zu Beliefs der Lehrkräfte im inklusiven Unterricht

Untersuchung ‚Beliefs Lehrkräfte im Bereich schulischer Förderung‘ (BILF)

Sonderpädagog/innen unterscheiden sich von Grundschullehrkräften bezüglich der Bereiche individueller Förderung, psychiatrisch-medizinischer Überzeugungen zu Behinderung sowie einer Selektionsorientierung– diese sind unabhängig von eigener integrativer Erfahrung, Alter und Geschlecht (vgl. Kuhl et al. 2013)

Page 30: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Beliefs von Sonderpädagog/innen

selektions-orientiert

psychiatrisch orientiert

Förder-/ Lebenslagen-

bezogen/ dialogisch orientiert

unabhängig von Alter, Geschlecht und Erfahrung im GUDetaillierte Ergebnisse in: Kuhl, J./Moser, V./Schäfer, L./Redlich, H. (2103): Zur empirischen Erfassung von beliefs von Förderschullehrerinnen und -lehrern. In: Empirische Sonderpädagogik. Heft 1, 3-24

Page 31: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Beliefs von Sonderpädagog/innen

bisherigen Befunde legen nahe, dass es professionsbezogene Überzeugungen bei Lehrerinnen und Lehrern gibt

alle gefundenen Unterschiede sind auf den Faktor Lehramt zurückzuführen

innerhalb der Gruppe der Förderschullehrkräfte spielen Geschlecht oder Erfahrungen im GU keine Rolle

widerspricht der Annahme, dass Überzeugungen institutionell am Arbeitsplatz erzeugt werden

Aktuelle Folgeuntersuchung:

Inwiefern werden Beliefssysteme durch Hochschulen erzeugt oder sind bereits bei Studieneintritt vorhanden?

Page 32: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

6. Qualität und Professionalität in inklusiven settings

Neues Qualitätsverständnis von Inklusion – Outputs sind nicht nur in schülerseitigen Kompetenzen messbar

Offenbar sich wandelndes Berufsverständnis der Förderschullehrkräfte von förderschwerpunktbezogenen hin zu unterrichtsfachbezogenen Fördermaßnahmen

Erhalt unterschiedlicher Professionen sichert ‚zweiten Blick‘, drückt sich u.a. in unterschiedlichen ‚beliefs‘ aus

Aufgabenwahrnehmung der beteiligten Professionellen ist Aufgabe von Schul- und Teamentwicklungsprozessen

Inklusiver Unterricht hat gegenüber anderem guten Unterricht keine eigenen Qualitätsmerkmale

Inklusion benötigt förderliche Haltungen der Lehrkräfte, die im Schulprogramm verankert werden müssen

Page 33: TAGUNG : GELINGENSBEDINGUNGEN GUTEN SCHULUNTERRICHTS DIE HEGGE – CHRISTLICHES BILDUNGSWERK 25.9.2013 PROF. DR. VERA MOSER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Qualitätsmerkmale inklusiven Unterrichts und seine professionellen Anforderungen

Ich danke für die Aufmerksamkeit!