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Technische Einführung Kamera und Mikrofone

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Page 1: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Technische Einführung

Kamera und Mikrofone

Page 2: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Der Weißabgleich

Was ist der Weißabgleich?

Der Weißabgleich misst die Lichttemperatur des Bildes und sensibilisiert

den Sensor der Kamera dafür. Je nach Licht kann diese nämlich sehr

unterschiedlich sein. Lichttemperatur wird in Kelvin (K) gemessen.

Tageslicht mit Sonnenschein hat bspw. eine Lichttemperatur von über 5300

K, während Kunstlicht unter 3300 K haben kann. Unser Auge passt diesen

unterscheid automatisch an, der Sensor der Kamera kann das aber nicht.

Deswegen sieht ein Bild mit falschem Weißabgleich „verfärbt“ aus. Eine

Außenaufnahme kann blaustichig und eine Innenaufnahme bei Kunstlicht

gelbstichig werden. Um das zu verhindern macht man einen Weißabgleich.

Page 3: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Der Weißabgleich

Wie macht man einen Weißabgleich?

Fotokameras und Camcorder besitzen häufig automatische Weißabgleichoptionen

für Sonnenlicht, Tageslicht bei Wolken, Kunstlicht, fluoreszierendes Licht und

Schatten. Bei professionellen und semi-professionellen Kameras muss man den

Weißabgleich meist manuell vornehmen. Dazu nimmt man eine weiße Fläche (z.B.

ein weißes Blatt Papier) und hält es vor das Objektiv der Kamera. Am Besten man

macht den Weißabgleich dort, wo auch das zu filmende Objekt steht (also nicht

10cm vor der Kamera, sondern etwas weiter weg). Mit der Zoom-Funktion der

Kamera fährt man so nahe an die weiße Fläche heran, bis sie das gesamte Bild

ausfüllt. Dann drückt man auf den Knopf für den manuellen Weißabgleich und der

Kamerasensor passt die Farbtemperatur des Bildes an.

Page 4: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Der Weißabgleich

Warum macht man den Weißabgleich auf diese Art?

Unser Auge kann die Farbtemperatur immer direkt anpassen. Die Kamera

kann das nicht. Um die richtige Farbtemperatur zu berechnen, muss man

sozusagen der Kamera zeigen, wie Weiß aussieht. Daraufhin kann sie alle

anderen Farben berechnen und das Bild sieht natürlich aus.

 

Was gibt es beim Weißabgleich zu beachten?

Man muss darauf achten, dass man jedes Mal, wenn sich die Lichtverhältnisse

ändern, einen neuen Weißabgleich macht. (z.B. von einer Innenaufnahme

nach Draußen, von einer Aufnahme bei Tageslicht zu einer Aufnahme bei

Dämmerung usw.) Symbol für den manuellen Weißabgleich

Page 5: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Die BlendeWas ist die Blende?

Die Blende ist eine Vorrichtung im Objektiv, die den Einfalls des Lichtes auf den Bildsensor regelt. Je

weiter die Blende geschlossen ist, desto weniger Licht fällt auf den Sensor. Außerdem kann man mit

der Blende sogenannte Schärfentiefe erzeugen, also die Scharfstellung eines Objekts im Bild. Dies

wird vor allem in der Fotografie verwendet, kann aber auch beim Film zum Einsatz kommen.

 

Wann wird die Blende eingesetzt?

Die Blende setzt man ein, wenn bspw. das Bild zu hell oder zu dunkel ist oder man Schärfentiefe

erzeugen möchte. Z.B. wenn man einen Interviewpartner hat und dessen Gesicht scharf stellen und

den Hintergrund unscharf stellen möchte.

 

Wo lässt sich die Blende einstellen?

Je nach Kamera stellt man die Blende entweder digital oder manuell an einem kleinen Rädchen ein.

Oft kann man auch die Blende als einen von drei Ringen am Objektiv finden.

Page 6: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Der Neutraldichtefilter (ND-Filter)

  Was ist der ND-Filter?

In der Fotografie benutzt man als ND-Filter graue, durchsichtige Plättchen, die vor

das Objektiv geschraubt werden. Daher werden diese häufig auch als „Graufilter“

bezeichnet. Zweck dieser Filter ist es, das Bild gleichmäßig abzudunkeln. Bei der

Videokamera hat man einen einfachen Schalter, mit dem man den ND-Filter

einstellen kann.

 

Wann setzt man den ND-Filter ein?

Den ND-Filter benutzt man, wenn das Bild zu hell ist, aber auch wenn nur Stellen des

Bildes zu hell sind (z.B. wenn man den Himmel nur als grelles Weiß sieht). Die

meisten Kameras zeigen automatisch an wann und welchen ND-Filter man benutzen

soll.

Page 7: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Der Neutraldichtefilter (ND-Filter)

Wo finde ich den ND-Filter?

Bei den meisten semi-professionellen Kameras befindet sich ein

Schieberegler an der linken Seite der Kamera, mit dem man den

ND-Filter einstellen kann.

 

Was gibt es beim ND-Filter zu beachten?

Es kann passieren, dass mit dem ND-Filter zwar der Hintergrund gut

zu erkennen ist, aber der Vordergrund zu dunkel ist. In diesem Fall

muss man ausprobieren, ob man die Blende etwas öffnen kann um

wieder mehr Licht auf den Sensor fallen zu lassen.

Page 8: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Der Fokus

  Was ist der Fokus?

Der Fokus des Bildsensors sucht eine oder mehrere Stellen des Bildes aus uns stellt

dort das Bild scharf. Beim automatischen Fokus sucht die Kamera meist die

dunkelste Stelle und stellt dort scharf. Beim manuellen Fokus kann man das Bild

selber an der gewünschten Stelle scharf stellen.

 

Wo finde ich den Fokus?

Zunächst muss an der Kamera vom Automatik- auf den manuellen Modus umgestellt

werden. Dies passiert häufig über einen Schalter an der linken Seite der Kamera. Um

den manuellen Fokus einzustellen dreht man an einem der drei Ringe am Objektiv

der Kamera.

 

Page 9: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Der Fokus

Wie stelle ich den fokussiert man manuell?

Um ein Objekt im Bild scharf zu stellen zoomt man am besten ganz nah an das

Objekt heran und dreht dann solange an dem Ring, bis das Bild scharf wird. Dann

zoomt man wieder heraus und hat somit sein Objekt scharfgestellt.

 

Was gibt es beim Fokus zu beachten?

Hat man den manuellen Fokus eingeschaltet, muss man darauf achten bei jeder

Aufnahme neu scharfzustellen, da sich das Objekt bewegt haben könnte. Bewegt

sich das Objekt während der Aufnahme stark, ist es ratsam den automatischen

Fokus einzuschalten, damit das Objekt immer scharf bleibt.

Page 10: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Mikrofone

 Welche verschiedenen Mikrofone gibt es?

Mikrofone lassen sich anhand verschiedener Kriterien unterscheiden. Zum einen gibt

es Kondensator und dynamische Mikrofone. Beim Kondensator Mikrofon trifft der

Schall auf eine Membran und bringt sie zu schwingen. Diese Mikrofone brauchen eine

externe Energiequelle, sog. Phantomspreisung/+48V (Batterien oder durch Kamera)

und sind wesentlich schallempfindlicher. Beim dynamischen Mikrofon wird der Ton

über eine Magnetspule im Mikrofon übertragen. Diese Mikrofone benötigen keine

Batterien oder Spannungen und sind meistens unempfindlicher.

Zum anderen lassen sich Mikrofone anhand ihrer Richtwirkung, also der Richtung von

der sie Ton aufnehmen, unterscheiden. Man unterscheidet zwischen Kugel-, Acht-,

Keulen- und Nierenmikrofon.

Kugel, Acht, Keule und Niere

Page 11: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Mikrofone

Die meisten Hand- und Ansteckmikrofone sind Kugelmikrofone oder Nierenmikrofone. Kugeln

nehmen den Ton aus allen Richtungen auf und sich daher für Interviews und Sprachaufzeichnungen

besonders eignen. Beim Nierenmikrofon wird vorwiegend in eine Richtung aufgenommen, es wird

ebenfalls bei Interviews eingesetzt und ist bei lauten Umgebungsgeräuschen hilfreich.

Richtrohre sind Keulenmikrofone. Diese nehmen den Ton besonders gezielt aus einer Richtung

aufgrund wesentlich geringer aus anderen Richtungen. Diese Mikrofone eignen sich besonders, wenn

man eine Aufnahme aus höherer Distanz machen muss und Umgebungsgeräusche vermeiden

möchte.

Acht-Mikrofone werden meinst zur Aufnahme im Studio verwendet. Da ein Acht-Mikrofon von zwei

Seiten aufnimmt, eignet sich dieses Mikrofon bspw. wenn zwei Leute gleichzeitig in das Mikrofon

singen.

Ob Kugel oder Niere lässt sich entweder an dem Mikrofon ablesen oder im Handbuch des Mikrofons.

Vom Aussehen her gibt es bei der an der Mirkofonkappe lediglich den Unterschied, dass eine Niere

über Schlitze verfügt und eine Kugel nicht.

Page 12: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

Tonaufnahme

Wie nimmt man Ton auf?

Den Ton kann man entweder über die Kamera, zusammen mit dem Bild aufnehmen, oder über ein

externes Aufnahmegerät. Bei professionellen Produktionen wird der Ton immer extern

aufgenommen. Bei Uni-Projekten reicht eine Aufnahme über die Kamera jedoch meistens völlig aus.

Möchte man den Ton über die Kamera aufnehmen, bietet diese meist zwei Mikrofoneingänge (Input).

Schließt man an beide Eingänge jeweils ein Mikrofon an, nimmt die Kamera über zwei verschiedene

Kanäle bzw. auf zwei Spuren den Ton auf. Dies macht man, wenn man z.B. neben dem Interviewton,

den man mit einem Handmikro aufnimmt, auch die Atmosphäre über ein Richtmikrofon aufnehmen

möchte. In dem meisten Fällen bietet es sich aber an nur über einen Input auf zwei Kanälen

aufzunehmen. In diesem Fall nehmen die Kanäle das gleiche auf und teilen sich in linke und rechte

Spur auf (sprich das was man nachher auf der linken und auf der rechten Box hört).

An der Kamera lässt sich über einen Schiebeschalter einstellen welchen Input man auswählen

möchte.

Page 13: Technische Einführung in Kamera und Mikrofonie

TonaufnahmeWas gibt es bei der Tonaufnahme zu beachten?

Je nachdem welches Mikrofon verwendet wird ist es wichtig den Aufnahmeempfindlichen Teil auf das

aufzunehmende Objekt zu richten. Außerdem muss man darauf achten, dass der richtige Input zur

Aufnahme ausgewählt ist.

Ganz wichtig ist das richtige Aussteuern des Tons. Auf dem Display der Kamera wird der Ausschlag

beider Tonspuren mit kleinen Strichen angezeigt. Schlagen die Striche ins Rote aus, ist der Ton zu laut.

Alles, was zu laut ist, ist später nur noch als ein unangenehmes Kratzen zu hören. Werden kaum

Striche angezeigt, ist der Ton zu leise. Vor der Aufnahme muss der Ton gepegelt werden. Das heißt,

dass man das Mikrofon auf das Objekt richtet und auf dem Display schaut, wie laut es ist. Einen

Interviewpartner kann man z.B. ein paar Sätze sprechen lassen, während man den Ton aussteuert.

Über zwei kleine Rädchen an der linken Seite der Kamera lassen sich die Kanäle unabhängig

voneinander leiser oder lauter stellen. Man muss darauf achten, dass beide Kanäle etwa gleich

ausgesteuert sind.

Hat man bei der Tonaufnahme einen Kopfhörer an, sollte man sich nicht von der subjektiv

wahrgenommenen Lautstärke täuschen lassen. Kopfhörer lassen sich nämlich unabhängig von der

Aufnahme lauter und leiser stellen. Man sollte sich zur Anpassung der Lautstärke immer auf die

Anzeige des Displays verlassen. Über die Kopfhörer kann man aber leichter Störgeräusche ausmachen

(z.B. Summen oder Knacken). Man verwendet am Besten geschlossene Kopfhörer und auf keinen Fall

In-Ear-Kopfhörer.