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Technische Universität Wien Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft Technische Universität Wien Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft Data Organisation & Consulting Büro DI W. Jereb Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark BASS Band 2 - BRIST Baurestmassen in der Steiermark

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Technische Universität WienInstitut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft

Technische Universität WienInstitut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft

Data Organisation & Consulting

Büro DI W. Jereb

Bauwesen - Abfallstrategienin der SteiermarkBASS

Band 2 - BRIST

Baurestmassen in der Steiermark

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Endbericht

Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark Projekt BASS

Band 2:

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST)

Autoren: Data Organisation & Consulting (DI.Dr. Emmanuel Glenck, DI. Theresia Lahner)

Büro DI W. Jereb (DI Walter Jereb, Mag. Elisabeth Leitner)

in Zusammenarbeit mit: TU Wien (Prof. Dr. Paul H. Brunner, DI.Dr. Elisabeth Schachermayer)

Im Auftrag des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung

Wien, im April 2000

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Projektleitung:

Emmanuel Glenck Projektkoordination:

Elisabeth Schachermayer Layout:

Inge Hengl Impressum:

Technische Universität Wien Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft Abteilung Abfallwirtschaft A-1040 Wien, Karlsplatz 13/226.4 Tel.: +43 1 58 801 226 41 (Sekr.) Fax.: +43 1 504 22 34 E-Mail: [email protected] www: http://awsnt.tuwien.ac.at

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite I

Kurzfassung

Rückstände aus dem Bauwesen stellen die größte Menge an festen Abfällen in der Steiermark dar. Um das Potential (als Rohstoffe bzw. als Umweltbelastung) richtig einzuschätzen, sind nachvollziehbare Angaben über Art und Menge von Baurestmassen notwendig. Die vorlie-gende Studie hatte zum Ziel, am Beispiel Steiermark Methoden zu entwickeln, um eine Be-standsaufnahme der Baurestmassen dieses Bundeslandes zu erstellen. Damit die zukünftige Entwicklung abgeschätzt werden kann (siehe Bände “Lageraufbau im Bauwesen” und “Bau-restmassen in der Zukunft”), wurden die heute eingesetzten Baustoffe sowie die bereits beste-henden Bauwerke ebenfalls berücksichtigt. Um die vorhandenen Daten über Baustoffe und Baurestmassen bestmöglich auszunützen, wurden unterschiedliche Erhebungsmethoden eingesetzt. Am Wertvollsten für Angaben über den Baustoffverbrauch und den Bestand an Bauten erwiesen sich die öffentliche Statistik (ÖSTAT) sowie gezielte Umfragen bei den jeweiligen Bausparten. Gute Bandbreiten über den Anfall an Baurestmassen konnten durch eine Erhebung von Abbrüchen im Hochbau und zusätzlich durch Betreiber von abfallwirtschaftlichen Anlagen erhalten werden. Unter Berücksichtigung von Unsicherheiten können folgende Aussagen gemacht werden (vgl. Abbildung): Im steirischen Bauwesen werden pro Einwohner jährlich rund 9 Tonnen (7,6 t/E.a) Bauma-terialien umgesetzt. Der Bestand an Materialien in Bau- und Netzwerken beträgt rund 540 Millionen Tonnen (460 t/E) wächst pro Jahr mit 1,2 %. An Baurestmassen fallen jährlich mindestens 2 Millionen Tonnen (rund 1,7 t/E.a) an, wobei der Großteil nicht in der Abfall-wirtschaft dokumentiert wird. Der Verbrauch an Baustoffen ist rund 5 mal größer als der Anfall an Baurestmassen. Der Grund liegt darin, dass in einer Wachstumswirtschaft wesentlich mehr Bausubstanz pro-duziert als abgebrochen wird. Aus der Sicht der Bauwirtschaft bedeutet dies, dass Recycling-baustoffe während Wachstumsphasen nur eine untergeordnete Rolle spielen können. In der Steiermark entspricht zur Zeit die erfasste und rezirkulierte Menge an Baurestmassen nur 2 % der jährlich eingesetzten Baustoffmengen. Vom gesamten Abfall aus dem Bauwesen sind rund zwei Drittel Bodenaushub, welcher der-zeit zum Großteil deponiert wird. Im Hinblick auf die Anforderungen des Abfallwirtschafts-gesetzes und der Deponieverordnung ist es deshalb am Vordringlichsten, in Zukunft den nicht verunreinigten Bodenaushub von steirischen Deponien fernzuhalten und verstärkt zu verwer-ten. Die Verwertung der Baurestmassen und die gesicherte Entsorgung der nicht nutzbaren Reste sind notwendig, um die Ziele des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (Schutz von Mensch und Umwelt, Schonung von Rohstoff- und Energiereserven, geringer Verbrauch des Deponievolumens) zu erfüllen. In Zukunft sind die bestehenden abfallrechtlichen Vorschriften auf Bundes- und Länderebene weiter auszuschöpfen. Werden diese Regelungen

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite II

auf der Ebene der Betriebe von Bau- und Abfallwirtschaft, der Gemeinden, Bezirke und Länder auch für die noch nicht erfassten bzw. dokumentierten Baurestmassen optimal vollzogen, können durch ihre Verwertung die Deponien und die Umwelt wirkungsvoll entlastet werden.

SONSTIGEVERWERTUNG UND

ENTSORGUNG

Lagern.b.

AUFBEREITUNGS-ANLAGEN

undBAURESTMASSEN-

DEPONIE

RESTSTOFF-DEPONIEN

BAUWESENSteiermark

Hoch-und

Tiefbau

540

Bau- und Netzwerke

in Tg

Lagerver-änderung 9

Bodenlagerim Bauwesen

eingesetzteBaumaterialien

Lager3,85

+ 11 % p.a.

Güterbilanz der Bauwirtschaft in der Steiermark:Flüsse in Million Tonnen pro Jahr in der Steiermark (Tg/a)

Lager in Millionen Tonnen (Tg)

0,012

0,192

> 3,7

>1,7

0,307

?

0,295

Baurestmassen I

Recyclingmaterialien I

Bodenaushub I

Bauabfälle

Baurestmassen II

Recyclingmaterialien II

Bodenaushub II

+1,2 %p.a.

Stoffflüsse und -lager im System “Bauwirtschaft und Bewirtschaftung von Baurestmassen” in der Steiermark: In einer Wachstumsperiode ist der Verbrauch an Baustoffen wesentlich größer als die anfallenden Baurestmassen. Recyclingbaustoffe könnten theoretisch bei vollständiger Erfassung und Wiederverwertung maximal rund 25 % der in der Steiermark eingesetzten Bau-stoffe ersetzen. Aus der Sicht der Abfallwirtschaft ist die Verwertung der Baurestmassen er-forderlich, um die Anforderungen des Abfallwirtschaftsgesetzes (Deponieraumschonung, op-timale Nutzung der Ressourcen) und der Deponieverordnung zu erfüllen.

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite i

Inhaltsverzeichnis

2 BAURESTMASSEN IN DER STEIERMARK (BRIST)....................................................... 1

2.1 Ziele und Fragestellung ............................................................................................... 1 2.2 Systemdefinition.......................................................................................................... 3

2.2.1 Das Bundesland Steiermark...........................................................................................................3 2.2.2 Systemgrenzen................................................................................................................................4 2.2.3 Das System Bauwirtschaft..............................................................................................................4

2.3 Beschreibung der Vorgangsweise und der Erhebungsmethoden .............................. 11 2.3.1 Einleitung.....................................................................................................................................11 2.3.2 Input in das Bauwesen .................................................................................................................18 2.3.3 Lager im Bauwesen......................................................................................................................27 2.3.4 Output aus dem Bauwesen aufgrund von Bauaktivitäten ............................................................31 2.3.5 Output aus dem Bauwesen aufgrund von Abbrüchen und Erhebungen.......................................34 2.3.6 Verteilung der Baurestmassen in der Bau- und Abfallwirtschaft.................................................55

2.4 Datenerhebung und -auswertung Input ..................................................................... 57 2.4.1 Input in das Bauwesen: Ergebnisse nach Gütergruppen.............................................................57 2.4.2 Input in das Bauwesen: Ergebnisse nach Bautätigkeiten ............................................................59 2.4.3 Gesamtverbrauch an Baumaterialien in der Steiermark .............................................................68

2.5 Datenerhebung und -auswertung Lager..................................................................... 68 2.5.1 Hochbau.......................................................................................................................................68 2.5.2 Tiefbau .........................................................................................................................................71 2.5.3 Lager im Bauwesen: Ergebnisse Baumaschinen und -geräte......................................................77 2.5.4 Zusammenfassung der Ergebnisse für das Lager im Bauwesen ..................................................77

2.6 Datenerhebung und -auswertung Output................................................................... 79 2.6.1 Hochbau.......................................................................................................................................80 2.6.2 Tiefbau .........................................................................................................................................96 2.6.3 Gesamtoutput aus dem Bauwesen..............................................................................................137

2.7 Verteilung der Baurestmassen in der Bau- und Abfallwirtschaft und Verbleib.................................................................................................................... 146 2.7.1 Baurestmassen- und Bodenaushubdeponien..............................................................................146 2.7.2 Behandlungskapazität ................................................................................................................148 2.7.3 Thermische Verwertung .............................................................................................................149 2.7.4 Extrapolation .............................................................................................................................149 2.7.5 Entsorgung.................................................................................................................................150

2.8 Güterbilanz des Bauwesens in der Steiermark ........................................................ 151 2.8.1 Ergebnisse..................................................................................................................................151 2.8.2 Diskussion der Ergebnisse und der Methoden...........................................................................153

2.9 Schlußfolgerungen................................................................................................... 155 2.9.1 Folgerungen bezüglich des Bauwesens......................................................................................155 2.9.2 Folgerungen bezüglich der Abfallwirtschaft..............................................................................158 2.9.3 Folgerungen bezüglich des Gesamtsystems „Bauwirtschaft„ ...................................................160

2.10 Literaturverzeichnis BRIST................................................................................... 161 2.11 Anhang................................................................................................................... 167

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite ii

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildungen: Abbildung 2-1: Systemidentifikation „Bauwirtschaft der Steiermark„ ..................................... 6 Abbildung 2-2: Gliederung des Bauwesens in Bausparten, Unterprozessen und

Lagerbestandteile; verwendete Bezeichnungen................................................................ 8 Abbildung 2-3: Ausgewählte Gemeinden nach Größe und Bezirk (Büro Jereb, 1998) .......... 35 Abbildung 2-4: Verhältnis Einwohner der ausgewählten Gemeinden zur Gesamtein-

wohnerzahl der Steiermark (1.184.720 EW) .................................................................. 36 Abbildung 2-5: Hochrechnungsmodell für die Bauaktivitäten im Hoch- und Tiefbau ........... 53 Abbildung 2-6: Hochrechnungsmodell für den Bestand im Tiefbau ....................................... 54 Abbildung 2-7: Hochrechnungsmodell für den Baurestmassenanfall in der

Steiermark (alle erhobenen Bausparten)......................................................................... 55 Abbildung 2-8: Neugebaute Wohnungen in der Steiermark zwischen 1986 und 1995........... 60 Abbildung 2-9: Fertiggestellte Wohnungen in der Steiermark im Jahre 1995 nach

Gemeindegröße (Quelle: Angaben des ÖSTAT 1996)................................................... 60 Abbildung 2-10: Heutiger Bestand der Außenmauer für Nichtwohngebäude

(ÖSTAT, Stand 1991)..................................................................................................... 61 Abbildung 2-11: Neubau-Aktivitäten im Tiefbau in der Steiermark (Längenangaben

in Laufmeter je Einwohner und Jahr; Quelle: eigene Erhebungen und Hoch-rechnungen) .................................................................................................................... 64

Abbildung 2-12: Sanierungs-Aktivitäten im Tiefbau (Längenangaben in Laufmeter je Einwohner und Jahr; Quelle: eigene Erhebungen und Hochrechnungen)...................... 67

Abbildung 2-13: Gebäude- und Wohnungsbestand in der Steiermark (Stand 1991)............... 69 Abbildung 2-14: Zusammensetzung des Lagers im Bauwesen in der Steiermark

(100 % = 543 Millionen Tonnen oder 457 Tonnen je Einwohner) ................................ 79 Abbildung 2-15: Bestand im Tiefbau (Längenangaben in Laufmeter je Einwohner;

Quelle: eigene Erhebungen und Hochrechnungen) ........................................................ 79 Abbildung 2-16: Aufteilung der Baurestmassenfraktionen in Graz ........................................ 82 Abbildung 2-17: Verteilung des Baurestmassenanfalls in Mg/m² Nutzfläche der ein-

zelnen Abbruchvorhaben in Graz (Büro Jereb, 1998) .................................................... 83 Abbildung 2-18: BRM-Verbleib in Graz (Abbrüche Hochbau) .............................................. 84 Abbildung 2-19: Verteilung des Baurestmassenanfalls in Mg/m² Nutzfläche der ein-

zelnen Abbruchvorhaben in den Gemeinden (Büro Jereb, 1998)................................... 87 Abbildung 2-20: BRM-Anfall nach Wohnbau und Sonstiger Hochbau .................................. 88 Abbildung 2-21: Verbleib der Baurestmassen aus dem Hochbau (Legende: siehe

Abb. 2-18)....................................................................................................................... 89 Abbildung 2-22: Verteilung des Bodenaushubs in der Steiermark........................................ 145 Abbildung 2-23: Extrapolation der Anlieferungen auf Deponien in der Steiermark

(Baurestmassen inkl. Bodenaushub)............................................................................. 149 Abbildung 2-24: Güterbilanz der Bauwirtschaft in der Steiermark (Stand 1995/96)

absolute Werte (n.b. = nicht bestimmt) ........................................................................ 152 Abbildung 2-25: Güterbilanz der Bauwirtschaft in der Steiermark (Stand 1995/96)

Pro-Kopf Werte (n.b. = nicht bestimmt); rund 1,18 Mio. Einwohner in der Stei-ermark ........................................................................................................................... 152

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite iii

Abbildung 2-26: Differenzierte Güterbilanz des Bauwesens in der Steiermark (Gütergruppen im Hoch- und Tiefbau; Anteile Wohn- bzw. Straßenbau in Klammer; Stand 1995/96)............................................................................................. 153

Abbildung 2-27: Differenzierte Güterbilanz des Bauwesens in der Steiermark Anteile (Bodenmaterial im Hoch- und Tiefbau; Wohn- bzw. Straßenbau in Klammer; Stand 1995/96).............................................................................................................. 154

Tabellen: Tabelle 2-1: Eckdaten Bundesland Steiermark (ÖSTAT 1993) ................................................ 3 Tabelle 2-2: Baustatistik 1994 Steiermark (Zahlen für Österreich in Klammer;

ÖSTAT 1997) ................................................................................................................... 3 Tabelle 2-3: Einwohner und Steuerkraft-Kopfquoten der ausgewählten Gemeinden ............. 35 Tabelle 2-4: Datenquellen (Büro Jereb, 1998)......................................................................... 37 Tabelle 2-5: Identifizierter Input an Materialien in das Bauwesen der Steiermark

nach Gütergruppen (gerundete Werte; ÖSTAT 1997) ................................................... 59 Tabelle 2-6: Zunahme des Straßennetzes in der Steiermark (Zeitperiode 1995/96)

aufgrund von Erhebungen in ausgewählten Gemeinden ................................................ 62 Tabelle 2-7: Adaptierungsarbeiten im Straßennetz der Steiermark (Zeitperiode

1995/96) aufgrund von Erhebungen in ausgewählten Gemeinden................................. 66 Tabelle 2-8: Identifizierter Input in das Bauwesen nach Bautätigkeiten und nach

Bausparten in der Steiermark (gerundete Werte) .......................................................... 68 Tabelle 2-9: Eckdaten des Hochbaus in der Steiermark (Bestand Ende 1991; gerun-

dete Werte; Quelle: Angaben des ÖSTAT 1994 und 1996, vgl. Anhang G.2.6-1) ..................................................................................................................................... 69

Tabelle 2-10: Spezifische Massen für ein Wohngebäude in Tonnen pro m³ Brutto-rauminhalt (BRI) und in Tonnen pro m² Nutzfläche (NF) ............................................. 70

Tabelle 2-11: Spezifische Massen für typische Nicht-Wohngebäude ..................................... 71 Tabelle 2-12: Spezifische Massen für den Straßenbau (aus Glenck et al., 1996).................... 72 Tabelle 2-13: Zusammenfassung des Lagers in Straßen (gerundete Werte)............................ 75 Tabelle 2-14: Zusammensetzung des Lagers im steiermärkischen Bauwesen (gerun-

dete Werte)...................................................................................................................... 78 Tabelle 2-15: Aufkommen ausgewählter Abfallgruppen in Österreich (ohne Boden-

aushub) lt. BAWP (UBA, 1998)..................................................................................... 80 Tabelle 2-16: Baurestmassenanfall in Graz 1996 im Hochbau aus Abbrüchen (ohne

Bodenaushub und Baustellenabfälle) ............................................................................. 81 Tabelle 2-17: BRM-Anfall in Mg/m² Nutzfläche in Graz (Büro Jereb, 1998) ........................ 82 Tabelle 2-18: Baurestmassenanfall (ohne Bodenaushub) in Mg/m² Nutzfläche

(Quelle: BRIO, Glenck et al., 1996) ............................................................................... 83 Tabelle 2-19: Verteilung der BRM aus Abbrüchen in Graz auf die Sparten Wohnbau

und sonstigen Hochbau................................................................................................... 83 Tabelle 2-20: Durchschnittlicher Baurestmassenanfall pro Jahr (Mittelwert aus

1995/1996) aus dem Hochbau (Abbrüche und Adaptierungen) in den Gemein-den................................................................................................................................... 85

Tabelle 2-21: Baurestmassenanfall in den Gemeinden im Hochbau aus Abbrüchen (Durchschnitt 1995/96, ohne Bodenaushub und Baustellenabfälle)............................... 86

Tabelle 2-22: BRM-Anfall aus Abbrüchen in Mg/m² Nutzfläche in den einzelnen Gemeinden (Büro Jereb, 1998)....................................................................................... 86

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite iv

Tabelle 2-23: BRM-Anfall aus Abbrüchen in Mg/m² Nutzfläche in den Gemeinden (Büro Jereb, 1998) .......................................................................................................... 87

Tabelle 2-24: Baurestmassenanfall (ohne Bodenaushub) in Mg/m² Nutzfläche (Quelle: BRIO, Glenck et al., 1996) ............................................................................... 87

Tabelle 2-25: Hochgerechneter Baurestmassen-Anfall im Hochbau....................................... 90 Tabelle 2-26: Kennzahlen für die Hochrechnung des Baurestmassen-Anfalls im

Hochbau (vgl. Anhang G.2.6-6) ..................................................................................... 90 Tabelle 2-27: Bodenaushub in Graz (FA 1c, Büro Jereb, 1998).............................................. 93 Tabelle 2-28: Bodenaushub in Graz (FA 1c, Büro Jereb, 1998).............................................. 94 Tabelle 2-29: Hochrechnungsmodelle für den Bodenaushub im Hochbau (Büro

Jereb, 1998)..................................................................................................................... 94 Tabelle 2-30: Bodenaushub aus dem Hochbau in der Steiermark (Büro Jereb, 1998) ............ 95 Tabelle 2-31: Autobahnnetz in der Steiermark (BMfwA, 1998 ergänzt nach Goriupp,

1998) ............................................................................................................................... 96 Tabelle 2-32: Schnellstraßennetz in der Steiermark (BMfwA, 1998) ..................................... 97 Tabelle 2-33: Baurestmassenanfall aus Erhaltungsmaßnahmen im Autobahnbau

(Allitsch, 1998) ............................................................................................................... 97 Tabelle 2-34: Bundesstraßennetz (mit Ersatzstraßen) in der Steiermark (BMfwA,

1998) ............................................................................................................................... 98 Tabelle 2-35: Baurestmassen aus Erhaltungsmaßnahmen im Bundesstraßenbau

(Allitsch, 1998) ............................................................................................................... 98 Tabelle 2-36: Angaben über das Landesstraßennetz in der Steiermark (Allitsch,

1998) ............................................................................................................................... 98 Tabelle 2-37: BRM - Anfall im Zuge von Erhaltungsmaßnahmen bei Landesstraßen

(Baubezirksleitungen, 1998)........................................................................................... 99 Tabelle 2-38: 1996 in Graz sanierte und umgebaute Straßenflächen (Vogelhuber,

1998) ............................................................................................................................. 100 Tabelle 2-39: Baurestmassenanfall aus Erhaltung von Gemeindestraßen und Geh-

wegen in Graz von 1996 (Berechnung Büro Jereb, 1998)............................................ 100 Tabelle 2-40: Bestand, Zuwachs und Sanierung von Gemeindestraßen in den ausge-

wählten Gemeinden (Jahresdurchschnitt der letzten 5-10 Jahre)und daraus an-fallende BRM (Asphaltaufbruch) (Gemeinden, 1998) ................................................. 101

Tabelle 2-41: Daten über den Forststraßenbau in der Steiermark (Edlinger, 1998) .............. 101 Tabelle 2-42: Bestand an Schienenlängen der Eisenbahn in der Steiermark für

1995/96 (BMfWV, 1998) ............................................................................................. 103 Tabelle 2-43: Baurestmassenanfall aus Erhaltungsarbeiten im Schienenbau (Stroh-

häusl, 1998)................................................................................................................... 104 Tabelle 2-44: Bautätigkeiten im Straßenbahnbau für 1995/96 (Perl, 1998) .......................... 104 Tabelle 2-45: Baurestmassen im Straßenbahnbau von 1995/96 (Berechnung Büro

Jereb, 1998)................................................................................................................... 104 Tabelle 2-46: Bautätigkeiten an der Wasserversorgung der Stadt Graz (Weinbauer,

1998) ............................................................................................................................. 105 Tabelle 2-47: BRM- Anfall im Wasserleitungsbau von Graz (Berechnung Büro

Jereb, 1998)................................................................................................................... 105 Tabelle 2-48: Bestand sowie Neubau und Sanierung (Durchschnitt der letzten 5 – 10

Jahre) der Wasserversorgungsleitungen in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)......... 106 Tabelle 2-49: BRM-Anfall im Wasserleitungsbau in den Gemeinden (Berechnung

Büro Jereb, 1998).......................................................................................................... 107

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite v

Tabelle 2-50: Kanalnetz der Stadt Graz (Magistrat Graz, Statistisches Jahrbuch 1996, Predanitsch, 1998) ........................................................................................................ 108

Tabelle 2-51: BRM – Anfall im Abwasserleitungsbau von Graz (Berechnung Büro Jereb, 1998)................................................................................................................... 108

Tabelle 2-52: Bestand sowie Neubau und Sanierung (Durchschnitt der letzten 5 – 10 Jahre) der Abwasserentsorgungsleitungen in den Gemeinden (Gemeinden, 1998) ............................................................................................................................. 109

Tabelle 2-53: BRM – Anfall im Abwasserleitungsbau in den Gemeinden (Berech-nung Büro Jereb, 1998)................................................................................................. 110

Tabelle 2-54: Förderungen im Abwasserentsorgungsbau...................................................... 111 Tabelle 2-55: Neugebaute Stromleitungslängen in Graz (Seiner, 1998) ............................... 112 Tabelle 2-56: Stromleitungsneubau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998) ......................... 112 Tabelle 2-57: Asphaltaufbruch in den Gemeinden durch den Stromleitungs-

bau(Gemeinden, 1998).................................................................................................. 113 Tabelle 2-58: Stromleitungsbau der Steweag (Rauscher, 1998)............................................ 113 Tabelle 2-59: Steweag: Baurestmassenanfall im Stromleitungsbau (Büro Jereb, 1998) ....... 114 Tabelle 2-60: sonstige Bautätigkeiten der Steweag (Rauscher, 1998)................................... 114 Tabelle 2-61: Angaben für den Stromleitungsbau der Steg (Egger, 1998)............................ 114 Tabelle 2-62: Steg: Baurestmassenanfall im Stromleitungsbau (Büro Jereb, 1998) ............. 115 Tabelle 2-63: Fernwärmeleitungsbau in Graz (Neumann, 1998)........................................... 115 Tabelle 2-64: Fernwärmeleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998) ...................... 115 Tabelle 2-65: Baurestmassen im Fernwärmeleitungsbau in den Gemeinden (Gemein-

den, 1998) ..................................................................................................................... 116 Tabelle 2-66: Erdgasleitungsbau in Graz (Lisniker, 1998).................................................... 116 Tabelle 2-67: Erdgasleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998) ............................. 117 Tabelle 2-68: Baurestmassenanfall im Erdgasleitungsbau in den Gemeinden (Ge-

meinden, 1998) ............................................................................................................. 117 Tabelle 2-69: Baurestmassen im Telefonleitungsbau (Mörth, 1998)..................................... 118 Tabelle 2-70: Baurestmassen aus Wildbach- und Lawinenverbauung (Gschwendner,

1998) ............................................................................................................................. 118 Tabelle 2-71: Hochrechnung des Baurestmassen-Anfalls im Tiefbau in der Steier-

mark (gerundete Werte) ................................................................................................ 119 Tabelle 2-72: Bodenaushub aus dem Autobahnbau in der Steiermark (Goriupp, 1998) ....... 121 Tabelle 2-73: Anfall an Bodenaushub aus dem Neubau von Gemeindestraßen (Ge-

meinden, 1998) ............................................................................................................. 123 Tabelle 2-74: Anfall an Bodenaushub beim Neubau von Autobahnbrücken in der

Steiermark (Cermak, 1998)........................................................................................... 124 Tabelle 2-75: Anfall an Bodenaushub beim Neubau von sonstigen Brücken in der

Stmk. (Seiner, 1998) ..................................................................................................... 124 Tabelle 2-76: Bodenaushub aus dem Straßentunnelbau 1995/96 (Sieberer, 1998) ............... 125 Tabelle 2-77: Anfall an Bodenaushub im Wasserleitungsbau von Graz ............................... 126 Tabelle 2-78: Anfall an Bodenaushub im Wasserleitungsbau in den Gemeinden................. 127 Tabelle 2-79: Anfall an Bodenaushub im Abwasserleitungsbau von Graz ........................... 128 Tabelle 2-80: Anfall an Bodenaushub im Bereich der Abwasserversorgung aus Neu-

bau und Sanierung von Abwasserleitungen in den Gemeinden ................................... 129

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite vi

Tabelle 2-81: Neubau Kläranlagen: EGW in der Steiermark (Wiedner, 1998) ..................... 130 Tabelle 2-82: Anfall an Bodenaushub durch Stromleitungsneubau in Graz.......................... 131 Tabelle 2-83: Bodenaushub im Stromleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden,

1998) ............................................................................................................................. 131 Tabelle 2-84: Steweag: Anfall an Bodenaushub im Stromleitungsbau ................................. 132 Tabelle 2-85: Bodenaushub beim Stromleitungsbau der Steg (Egger, 1998) ........................ 132 Tabelle 2-86: Bodenaushub beim Fernwärmeleitungsbau in Graz (Neumann, 1998)........... 133 Tabelle 2-87: Anfall an Bodenaushub beim Fernwärmeleitungsbau in den

Gemeinden (Gemeinden, 1998).................................................................................... 133 Tabelle 2-88: Anfall an Bodenaushub beim Erdgasleitungsbau in Graz ............................... 134 Tabelle 2-89: Anfall an Bodenaushub beim Erdgasleitungsbau in den Gemeinden.............. 134 Tabelle 2-90: Abschätzung des Bodenaushub-Anfalls im Tiefbau in der Steiermark

(gerundete Werte) ......................................................................................................... 135 Tabelle 2-91: Massenpotentiale 1998 für Baurestmassen und Baustellenabfälle in

Österreich (ohne Bodenaushub) ................................................................................... 137 Tabelle 2-92: Literaturangaben über Baurestmassen (Umrechnung auf die Steier-

mark; siehe Zusammenstellung in Glenck et al., 1996: S. 91 ff); Medianwerte fettgedruckt (Bandbreiten in Klammer)........................................................................ 138

Tabelle 2-93: Hochgerechneter Baurestmassen-Anfall in der Steiermark aufgrund von Erhebungen (gerundete Werte).............................................................................. 139

Tabelle 2-94: Erwartete Baurestmassen nach Bausparten in der Steiermark aufgrund von Hochrechnungen und der Güterbilanz (ohne Bodenaushub; gerundete Werte) ........................................................................................................................... 139

Tabelle 2-95: Massenpotentiale für Bodenaushub (SN 31411) in Österreich (BAWP UBA, 1998) und Pro-Kopf Werte (gerundet) ............................................................... 141

Tabelle 2-96: Literaturangaben über Bodenaushub und Umrechnung auf die Steier-mark .............................................................................................................................. 142

Tabelle 2-97: Hochgerechneter Bodenaushub-Anfall in der Steiermark (gerundete Werte) ........................................................................................................................... 143

Tabelle 2-98: Erwarteter Bodenaushub-Anfall aus dem Bauwesen in der Steiermark (gerundete Werte) ......................................................................................................... 144

Tabelle 2-99: Anlieferungen Bauschuttdeponien 1996 und 1997 in der Steiermark; für die Güterbilanz wurde das Erhebungsjahr 1996 herangezogen (Stmk LReg,1998 und 1999 ohne Anspruch auf vollständige Richtigkeit).................. 147

Tabelle 2-100: Deponievolumen der geordneten wasserrechtlich bewilligten Bau-restmassendeponien in der Steiermark; Stand 1. Januar 1995 (Stmk LReg 1996 und eigene Abschätzungen; kein Anspruch auf Vollständigkeit: Datenbank in Entwicklung)................................................................................................................. 150

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite A

Allgemeine Einleitung “ Baurestmassen - Bewirtschaftung in der Steiermark“

Motivation für die vorliegende Studie und Zusammenhänge

Baurestmassen stellen in Westeuropa den größten Abfallanteil dar; er beträgt in Österreich inklusive Bodenaushub rund 57 % des gesamten Abfallanfalles (siehe folgende Abbildung). Die Bewirtschaftung von Baurestmassen ist deshalb von wachsendem Interesse sowohl für die Bauwirtschaft als auch die Abfallwirtschaft. Der Baustoffverbrauch nimmt immer noch zu, und die Baustoffarten verändern sich dauernd. Wegen dem kontinuierlichen Wachstum der Bautätigkeit und der langen Lebensdauer der Gebäude ist der Input in das Bauwesen viel größer als der Output. Damit verschiebt sich das Abfallproblem in die Zukunft, und es besteht eine qualitative und quantitative Diskrepanz zwischen den eingesetzten Baumaterialien und den aus dem Hoch- und Tiefbau stammenden Abfällen. Daraus ergeben sich künftig neue, derzeit noch nicht vorhandene Anforderungen an die Sammlung und Aufbereitung für Bau-restmassen. In dieser Arbeit sollen Grundlagen für eine abfallwirtschaftlich sinnvolle, den Anforderungen einer nachhaltigen Wirtschaftsweise entsprechende zukünftige Bewirtschaf-tung von Baurestmassen in der Steiermark gewonnen werden.

Abfälle mineralischen Ursprungsohne Baurestmassen 4

Holzabfälle ohneHolzverpackungen 3,4

Abfälle aus der Wasseraufbereitung,Abwasserbehandlung undder Gewässernutzung 2,3

Getrennt gesammelteAltstoffe aus Gewerbe undIndustrie 2,3

Sonstige nicht gefährlicheAbfälle 2,1

Gefährliche Abfälle undAltöle 0,74

Abfälle aus Haushalten undähnlichen Einrichtungen 2,8

Baurestmassen undBaustellenabfälle 6,4

Bodenaushub 20

Quelle: Bundesabfallbericht 1998

[Mio t]

Abbildung: Massenpotentiale 1996 der Abfälle in Österreich

(Quelle: Bundes-Abfallwirtschaftsplan, Bundesabfallbericht 1998)

Kenntnisse über Genese, Zusammensetzung und regionales Aufkommen der Baurestmassen sind grundlegend für ihre Bewirtschaftung gemäß der Ziele des Abfallwirtschaftsgesetzes. Im Unterschied zu primären Baustoffen können Baurestmassen aufgrund ihrer stofflichen Eigen-schaften in der Regel nicht direkt wiederverwendet oder abgelagert werden, sondern müssen zuvor in entsprechenden Anlagen aufbereitet werden. Dies ist nur dann weniger der Fall, wenn Gebäude selektiv abgebrochen werden („Rückbau“), was in der Praxis noch selten

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite B

geschieht. Um die Auswirkungen einer abfallwirtschaftlichen Maßnahme und deren Umweltrelevanz einschätzen zu können, ist es grundsätzlich nötig, die Güter- und Stoffbilanz des Bauwesens (Ver- und Entsorgung, Lager) zu kennen. Im Rahmen dieses Projektes wird für ergänzende Projekte (chemische Zusammensetzung von Baustoffen und Baurestmassen; Stoffbilanzen und deren Bewertung) eine Kooperation mit anderen Partnern angestrebt (Bundesländern, Bauinnung, Baustoffindustrie, Bund, Bauschuttrecycling-Verband). Die Steiermärkische Landesregierung hat die Absicht – gemeinsam mit Vertretern der Bau-wirtschaft (Landesinnung), der Abfallwirtschaft und der Technischen Universität Wien – den heutigen Stand bezüglich der Bewirtschaftung von Baurestmassen in der Steiermark zu beur-teilen, und daraus Maßnahmen abzuleiten, die zukünftig zur Erfüllung der Ziele des AWG beitragen. Folgende Gebiete sind von Interesse:

• Umsetzung und Kontrolle des Vollzugs der Gesetze bezüglich Baurestmassen, • Verbesserung der Datenlage bezüglich Baurestmassen und deren Herkunft, • Beurteilung von abfallwirtschaftlichen Maßnahmen, • Klassifizierung der Baustoffe und praxisorientierte Definition von Gütekriterien im

Hinblick auf den Einsatz im Bauwesen, • Definition von Gütekriterien für Baurestmassen, • ökologisch sinnvoller Aufbau des Lagers in Form von Gebäuden und Netzwerken und • konkrete stoffliche Anforderungen an die Baustoffe.

Die bisherigen Ergebnisse haben u.a. gezeigt, dass die Bewirtschaftung von Bau- und Netz-werken nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa mit beträchtlichen Materialströmen verbunden sind. Die problematischen Inhaltsstoffe und die Wiederverwertbarkeit von Bau-restmassen stellen ein ebenso wichtiges Thema dar. Das für das Bundesland Oberösterreich abgeschlossene Projekt "Güterbilanz der Bauwirt-schaft – Baurestmassen in Oberösterreich (BRIO)" hat 1996 Daten über eingesetzte Baumate-rialien, den Bestand an Bau-/Netzwerken und daraus entstehenden Baurestmassen geliefert. Diese Ergebnisse sollen eine Basis für das vorliegende Projekt darstellen. Das Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft der TU Wien hat 1997 für das Land Steier-mark konkrete Empfehlungen über die zukünftigen Anforderungen an die steirische Abfall-wirtschaft für den Übergang zu einer nachhaltigen Stoffflusswirtschaft formuliert. Das Bau-wesen und die Bewirtschaftung von Baurestmassen haben sich als ein Schwerpunkt herausge-stellt. Es wurden konkrete Maßnahmen formuliert, welche als Basis des vorliegenden Projek-tes dienen sollen. Der Bedarf an primären Daten bezüglich Baurestmassen (Feldarbeiten, regi-onsspezifische Werte) wurde mehrfach betont.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite C

Allgemeine Zielsetzung und Fragestellung

Eine sinnvolle Bewirtschaftung von Abfällen aus dem Bauwesen in der Steiermark erfordert auf Landesebene entsprechende Strategien, Konzepte und Maßnahmen. Das vorliegende Pro-jekt leistet dazu einen wesentlichen Beitrag in dem es über die Problematik der Bauabfälle hinaus geht und die gesamte Bauwirtschaft untersucht. Folgende Fragen sollen mit dem vorliegenden Projekt beantwortet werden: 1) Datenlage bezüglich Baurestmassen (exkl. Bodenaushub)

• Versorgung des Bauwesens − Welches sind die mengenmäßig wichtigsten Baumaterialien, die in der Steiermark

eingesetzt werden und die zur Lagerbildung im Bauwesen (Hoch- und Tiefbau) beitragen?

− Welche Daten (Arten, Methoden und Quellen) sind in erster Linie heranzuziehen? Wer verwaltet die Daten in der Steiermark (Bauwirtschaft, Kommunen, Bezirke, Land)? Welchen Unsicherheiten unterliegen die Daten?

• Abfallwirtschaft und Entsorgung des Bauwesens

− Mit welchen Methoden können die Baurestmassen erfasst werden? − Welche Baurestmassen entstehen bei den verschiedenen Bautätigkeiten und wie

viele (Neubau, Instandhaltung, Sanierung, Abbruch)? Wie verteilen sich diese Güter auf die Prozesse der Abfallwirtschaft (Entsorgungspfade)?

− Welche Anlagen bzw. Kapazitäten stehen in der Steiermark zur Behandlung und Entsorgung zur Verfügung? Welche Bedürfnisse bestehen für die Abfallwirtschaft in der Steiermark hinsichtlich der untersuchten Baurestmassen (Behandlungsver-fahren, Verwertungspfade in Hoch- und Tiefbau, Entsorgung von Restmassen)?

• Bestimmung des Lagers im Bauwesen

− Wie groß ist das Lager an Baumaterialien in Bau- und Netzwerken in der Steier-mark? Welche Daten (Arten, Methoden und Quellen) sind heranzuziehen? Wel-chen Unsicherheiten unterliegen die Daten? Wer verwaltet die Daten in der Stei-ermark?

− Lässt sich die zeitliche Lagerveränderung im Bauwesen der Steiermark aufgrund einer Güter- und Stoffbilanz signifikant bestimmen? Welches ist die Bedeutung des Lagers für die zukünftige Abfallwirtschaft?

• Identifikation regionsspezifischer Daten

Bei der Versorgung, im Bauwesen und in der Abfallwirtschaft werden regionsspezi-fische Daten identifiziert: − Welche Größen der Güterbilanz sind regionsspezifisch für die Steiermark? − Welche Daten können aus früheren Arbeiten (z.B. Studien Oberösterreich, Wien,

Deutschland) übernommen werden? − Welche Daten fehlen?

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite D

2) Datenlage bezüglich Bodenaushub Es werden grundsätzlich die selben Fragen wie für die Baurestmassen beantwortet. 3) Kriterien und Maßnahmen zur Bewirtschaftung Weiterhin sollen in diesem Projekt konkrete Maßnahmen zur zielführenden Bewirtschaftung von Baurestmassen hergeleitet und ein Beitrag zur Definition von stofflichen Gütekriterien für den Einsatz an Bau- und Recyclingmaterialien geleistet werden. Folgende Fragen werden beantwortet werden: • Welche Kriterien zur Bewertung von abfallwirtschaftlichen Maßnahmen sollen ausgewählt

werden?

• Mit welchen Größen lassen sich Ist- und Soll-Zustand mit den Zielen des Abfallwirt-schaftsgesetzes (AWG) vergleichen?

• Welche Maßnahmen zum Erreichen des Soll -Zustandes müssen innerhalb und außer-halb der Abfallwirtschaft berücksichtigt werden ? Welche Auswirkungen würden sie haben?

4) Zukünftige Mengen und Maßnahmen

Schließlich soll eine Abschätzung der zukünftigen Mengen von Baurestmassen sowie von ausgewählten Fraktionen vorgenommen werden. Der aus der künftigen Mengenentwick-lung resultierende Bedarf an Behandlungskapazitäten soll dargestellt werden.

• Wie viele Baurestmassen werden künftig anfallen und wie sind sie zusammengesetzt (Fraktionen: z.B. Beton, Stahl, Kunststoffe, Holz)?

• Welchen Bedarf (Sammlung, Aufbereitungskapazität und -technologie) wird die steiri-sche Abfallwirtschaft bezüglich Behandlungsanlagen von Baurestmassen haben?

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite E

Gliederung in vier Teilprojekte

Das vorliegende Angebot zum Projekt BASS „Bauwesen - Abfallwirtschaftstrategien in der Steiermark“ beinhaltet folgende vier Teilprojekte:

sonstige Bereiche

Zukünftige Anforderungen an die steirische Abfallwirtschaft für den Übergang zu einer

nachhaltigen Stoffflußwirtschaft

BASS

2) LAUF: Lageraufbau im Bauwesen

3) MASST: Maßnahmen in der Steiermark

4) BRIZU: Baurestmassen in der Zukunft

1) BRIST: Baurestmassen in der Steiermark

Abbildung: Einbettung des Projektes BASS „Bauwesen - Abfallwirtschaftstrategien in der Steiermark“ im übergeordneten Projekt „Zukünftige Anforderungen an die steirische Abfall-wirtschaft für den Übergang zu einer nachhaltigen Stoffflusswirtschaft“ und Gliederung in 4 Teilprojekte (BRIST, LAUF, MASST und BRIZU)

1) BRIST Baurestmassen in der Steiermark:

Das Ziel des Teilprojektes BRIST besteht darin, die Güterbilanz der Bauwirtschaft (Input ins Bauwesen, Bestand an Gebäuden, und Output aus dem Bestand und dem Bauwesen über die Abfallwirtschaft) in der Steiermark zu ermitteln. Dazu werden der Einsatz von Baumaterialien abgeschätzt, der Aufbau und die Aufenthaltszeit der Lager im Hoch- und Tiefbau gemäss 2) (siehe unten) beschrieben, sowie eine Bestandesaufnahme der Baurestmassen vorgenommen. Der Baurestmassenanfall (Menge, Zusammensetzung) wird zusätzlich anhand von Abbrüchen ermittelt.

Die bestehenden Wissenslücken werden identifiziert und Empfehlungen zur periodischen Datenerhebung und -auswertung bezüglich der Bauwirtschaft werden formuliert.

Die in Oberösterreich gewonnenen Pro-Kopf Werte (vgl. BRIO) werden für die mengenmäßig wichtigsten Güter überprüft bevor sie auf die Steiermark übertragen werden. Der Verbleib der Baurestmassen und des Bodenaushubs ist zu erheben.

Die Gliederung der Güterbilanz erfolgt wie in der Studie BRIO (Hoch- und Tiefbau; Input, Lager, Output) und der Bodenaushub wird gesondert untersucht und aufgrund der Bautätig-keiten in der Steiermark grob abgeschätzt. Die Entwicklung einer Bodenaushubbörse wird hier diskutiert.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite F

2) LAUF Lageraufbau im Bauwesen: Die zeitliche Entwicklung der Lager im Hoch- und Tiefbau wird ermittelt und dargestellt. Die Datenerfassung erfolgt nach Altersstruktur (Zeitklassen, Bestand) und nach Bauweise (baupe-riodenbezogene Fraktionsgliederung). Verwendete Erhebungsmethoden sind mit denjenigen der Studie BRIO vergleichbar.

3) MASST Maßnahmen in der Steiermark Für die Bewertung der abfallwirtschaftlichen Maßnahmen (Varianten der Behandlung und Entsorgung von Baurestmassen) werden die vier Ziele des Abfallwirtschaftsgesetzes als anzu-strebender SOLL-Zustand herangezogen. Die Unterschiede zwischen IST- und SOLL-Zustand werden nach stofflichen Kriterien (z.B. organischer Kohlenstoff) festgestellt. Im nächsten Schritt werden Maßnahmen innerhalb der Abfallwirtschaft (z.B. Trennung, Verwertung, Deponierung) und außerhalb (z.B. Einsatzbereich, Lebensdauer, Trennbarkeit) bewertet. Aufgrund der Diskrepanz zwischen dem IST- und dem SOLL-Zustand soll ein Maßnahmenbündel für die Bauwirtschaft entworfen werden. Gemeinsam mit den Vertretern der Bauwirtschaft und der Landesregierungen werden entsprechende Empfehlungen an die Praxis (Bauwirtschaft, Landesregierung, Abfallwirtschaft) formuliert (z.B. Förderungskriterien, Vollzug, Bauordnung).

4) BRIZU Baurestmassen in der Zukunft: Aufgrund des vergangenen und derzeitigen Lageraufbaus (LAUF) und der Maßnahmen (MASST) wird eine Abschätzung der zukünftigen Mengen von Baurestmassen und deren Be-standteilen vorgenommen. Die Änderung der Zusammensetzung der Baurestmassen über die Zeit (Altersstruktur des Bauwesens) soll von der Bauwirtschaft untersucht werden. Aufgrund eines einfachen und nachvollziehbaren Modells wird versucht, den zu erwartenden künftigen Lageraufbau und den korrespondierenden Baurestmassenanfall abzuschätzen. Stoffliche und zeitliche Aspekte werden berücksichtigt und entsprechende Schlüsse bezüglich Aufberei-tungstechnologien gezogen. Die Ergebnisse werden in Zeitperioden dargestellt. Die Bewirt-schaftung von zukünftigen Baurestmassen (Aufbereitungsbedarf, Kapazität und Einsatz ent-sprechender Technologien) wird qualitativ (z.B. Beton, Stahl, Kunststoffe, Holz) und quanti-tativ (Massen) exemplarisch abgeschätzt werden. Als Ausblick werden konkrete Empfehlun-gen bezüglich einer periodischen Datenerhebung formuliert (z.B. soll BRIST alle 5-10 Jahre wiederholt werden? In den Gemeinden sollen periodische Datenaufzeichnungen eingeführt werden mittels Formblatt, welche z.B. vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung zu-sammengeführt werden könnten). Die anzustrebende periodische Erhebung sollte zu einer Verifizierung bzw. Eichung des Modells führen.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 1

2 Baurestmassen in der Steiermark (BRIST)

Rückstände aus dem Bauwesen stellen die mengenmäßig größte Menge an Abfällen in Öster-reich dar (Bundesabfallwirtschaftsplan 1998). Um das Potential dieser Abfälle einerseits als Rohstoffe und andererseits als Umweltbelastung richtig und rechtzeitig einschätzen zu können, sind Angaben über Art (Gütergruppen, Qualität) und Menge (Tonnen, Kubikmeter) von Baurestmassen notwendig. Das vorliegende Teilprojekt hat zum Ziel, in der Steiermark Methoden zu entwickeln und anzuwenden, die eine Bestandsaufnahme der Baurestmassen dieses Bundeslandes ermöglichen. Damit die zukünftige Entwicklung abgeschätzt werden kann (vgl. Band 3: Lageraufbau im Bauwesen und Band 5: Baurestmassen in der Zukunft), werden die in der Bauwirtschaft heute eingesetzten Baustoffe sowie die bereits existierenden Massen an Gebäuden, Straßen und Netzwerken ebenfalls in die Betrachtung in Form einer Massenbilanz mit einbezogen. 2.1 Ziele und Fragestellung

Frühere Studien (z.B. Glenck et al., 1996) haben gezeigt, dass es eine große Differenz zwi-schen dem berechnetem Baurestmassen-Anfall aus dem Bauwesen und den in der Abfallwirt-schaft registrierten Massen gibt. Einige Hypothesen wurden aufgestellt, um diese Differenz plausibel zu erklären (nicht dokumentierte Entsorgung und Verwertung, Verwendung in wei-teren Branchen, Wiedereinbau vor Ort). Das Ziel des Teilprojektes BRIST besteht darin, die Güterbilanz der Bauwirtschaft (Bauwesen und Abfallwirtschaft) in der Steiermark zu ermitteln (Abschätzung des Einsatzes von Baumaterialien, Beschreibung der Lager im Hoch- und Tiefbau (Bau- und Netzwerke) Bestandsaufnahme der Baurestmassen). Die Ermittlung des Baurestmassenanfalls (Menge, Zusammensetzung) wird zusätzlich anhand von Abbrüchen erfolgen. Die bestehenden Lücken im Informationsfluss zwischen den Beteiligten (Bauwirtschaft, Ab-fallwirtschaft, Behörden) werden identifiziert und Empfehlungen zur periodischen Datener-hebung und -auswertung werden in den Kapiteln 2.3 und 2.4 formuliert. Dies soll einer Ver-besserung der Datenlage dienen. Die in Oberösterreich gewonnenen Pro-Kopf Werte (Glenck et al., 1996) werden für die men-genmäßig wichtigsten Güter überprüft und ggf. auf die Steiermark übertragen. Der Verbleib der Baurestmassen und des Bodenaushubs ist ebenfalls zu erheben.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 2

Folgende Fragen sollen mit dem Teilprojekt beantwortet werden: A) Baurestmassen (exkl. Bodenaushub) A.1) Versorgung des Bauwesens • Welches sind die mengenmäßig wichtigsten Baumaterialien, die in der Steiermark ein-

gesetzt werden und die zur Lagerbildung im Bauwesen (Hoch- und Tiefbau) beitragen? • Welche Daten (Arten, Methoden und Quellen) sind in erster Linie heranzuziehen?

Wer verwaltet die Daten in der Steiermark (Bauwirtschaft, Kommunen, Bezirke, Land)? Welchen Unsicherheiten unterliegen die Daten?

A.2) Abfallwirtschaft und Entsorgung des Bauwesens • Mit welchen Methoden können die Baurestmassen erfasst werden? • Welche Baurestmassen entstehen bei den verschiedenen Bautätigkeiten und wie viel

(Neubau, Instandhaltung, Sanierung, Abbruch)? Wie verteilen sich diese Güter auf die Prozesse der Abfallwirtschaft (Entsorgungspfade)?

• Welche Anlagen bzw. Kapazitäten stehen in der Steiermark zur Behandlung und Entsor-gung zur Verfügung? Welche Bedürfnisse bestehen für die Abfallwirtschaft in der Stei-ermark hinsichtlich der untersuchten Baurestmassen (Behandlungsverfahren, Verwer-tungspfade in Hoch- und Tiefbau, Entsorgung von Restmassen)?

A.3) Bestimmung des Lagers im Bauwesen • Wie groß ist das Lager an Baumaterialien in Bau- und Netzwerken in der Steiermark?

Welche Daten (Arten, Methoden und Quellen) sind heranzuziehen? Welchen Unsicherheiten unterliegen die Daten? Wer verwaltet die Daten in der Steiermark?

• Lässt sich die zeitliche Lagerveränderung im Bauwesen der Steiermark aufgrund einer Güter- und Stoffbilanz signifikant bestimmen?

A.4) Identifikation von regional spezifischen Daten Bei der Versorgung, im Bauwesen und in der Abfallwirtschaft werden spezifische Daten identifiziert: • Welche Größen der Güterbilanz sind spezifisch für die Region Steiermark? • Welche Daten können aus früheren Arbeiten übernommen werden? • Welche Daten fehlen? B) Bodenaushub Bis auf die Bestimmung des Lagers im Bauwesen werden die selben Fragen wie oben be-antwortet.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 3

2.2 Systemdefinition

2.2.1 Das Bundesland Steiermark

Die Steiermark ist, als zweitgrößtes Bundesland Österreichs nach Bevölkerung und drittgröß-tes nach der Landesfläche relativ, dicht besiedelt. Die steirische Bevölkerung nimmt 130 km² Baufläche in Anspruch (0,79 % der Landesfläche in der Steiermark). Die Verkehrsfläche be-trägt wesentlich mehr mit 300 km² (1,82 %). Rund 14.000 Beschäftigten sind in der Bau-branche tätig und die steiermärkischen Unternehmen erwirtschaftet einen Bauproduktionswert von ATS 12.700 pro Einwohner und Jahr. Einige Eckdaten darüber sind in der Tabelle 2-1 zusammengestellt.

Tabelle 2-1: Eckdaten Bundesland Steiermark (ÖSTAT 1993)

Eckdaten Steiermark Österreich

Einwohner 1.184.720 15 % Fläche 16.387 km² 19 % Einwohnerdichte 72 E/km² 94 E/km² Politische Bezirke 17 20 % Gemeinden 543 23 % Bauproduktionswert 1993 12.700 ATS/E.a 15.500 ATS/E.a

Die Bauwirtschaft in der Steiermark stellt ca. 9 % (15,33 Mrd. ATS/a) des Brutto-Produk-tionswertes in Österreich dar. Rund 27 % aller Beschäftigten arbeiten in den Bereichen Indu-strie und Bergbau. Weitere Eckdaten über die Baustatistik sind in der Tabelle 2-2 zusammen-gestellt.

Tabelle 2-2: Baustatistik 1994 Steiermark (Zahlen für Österreich in Klammer; ÖSTAT 1997)

Steiermark Bauunternehmen %-Anteil

Betriebssystematik 410 (13 % von 3.219 in Ö) 100% Hochbau 225 (11 % von 2.058 in Ö) 55 % (64 %) Tiefbau 185 (16 % von 1.161 in Ö) 45 % (36 %) Kammersystematik 410 (3.219 in Ö) 100% Baugewerbe 403 (13 % von 2.994 in Ö) 98 % (91 %) Bauindustrie 7 (3 % von 275 in Ö) 2 % (9 %)

Der Anteil der Unternehmen, die der Bauindustrie zugeordnet werden, ist lt. Kammersyste-matik und im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt sehr gering. Die ÖSTAT-Datener-hebung ordnet die Betriebe dem Bundesland zu, wo sich der Hauptfirmensitz befindet und berücksichtigt daher nicht die Niederlassungen in anderen Bundesländern. Dies kann zur Ver-zerrung der Ergebnisse führen. Diese Tatsache wird den Einsatz an Baumaterialien in diesem Sektor direkt beeinflussen (vgl. Kap. 2.4.1.1).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 4

In der Steiermark sind rund 13 % der österreichischen Unternehmen und 11 % der Beschäf-tigten (136.800 in Österreich) tätig. In diesem Bundesland erfolgen ebenfalls 11 % der Inve-stitionen in der Bauwirtschaft. 2.2.2 Systemgrenzen

Für das System „Bauwirtschaft der Steiermark„ wurden Systemgrenzen auf zwei Ebenen ver-wendet: eine räumliche und eine zeitliche Systemgrenze. 2.2.2.1 Räumliche Grenze

Die politische Grenze des Bundeslandes Steiermark stellt die horizontale Systemgrenze dar. Die vertikale Begrenzung für Tief- und Hochbau umfasst sämtliche ober- und unterirdische Bestandteile der Bau- und Netzwerke (Gebäude, Straßen, Eisenbahn, usw.). Die in der Trag-schicht eingesetzten Materialien (z.B. im Straßenbau, Schienenbau, Leitungsbau, usw.) sind in der vorliegenden Studie eingeschlossen. Das Bodenmaterial und der Bodenaushub stellen einen Sonderfall dar und werden explizit behandelt. 2.2.2.2 Zeitliche Grenze

Für die Güterbilanz werden Daten aus dem Zeitraum 1990-1997 herangezogen (wenn vorhan-den: Bilanzierungsjahre 1995/96) und daraus werden durchschnittliche Werte berechnet bzw. werden Bandbreiten für die Güterflüsse angegeben. Falls diese Daten nicht vorliegen, werden Daten aus früheren Zeitperioden verwendet. 2.2.3 Das System Bauwirtschaft

Das System „Bauwirtschaft der Steiermark„ (siehe Abb. 2-1) besteht aus 4 Hauptprozessen und wird in 2 Teilsystemen gegliedert:

Teilsysteme

Bauwesen Abfallwirtschaft

Prozesse Hochbau Aufbereitungsanlagen für Baurestmassen, Baurestmassen- und Bodenaushubdeponien

Tiefbau Sonstige Verwertung und Entsorgung

In der Steiermark wurden die Aufbereitungsanlagen und die Baurestmassendeponien zusam-mengefügt, da aufgrund der erhobenen Daten eine klare Trennung zwischen Aufbereitung und Ablagerung derzeit nicht möglich ist.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 5

2.2.3.1 Teilsystem "Bauwesen"

Das Bauwesen setzt sich aus dem Hoch- und Tiefbau zusammen. Da Baurestmassen aus dem Hochbau in stofflicher Hinsicht bekanntermaßen sowohl ein qualitatives als auch ein quanti-tatives Problem in der Abfallwirtschaft darstellen, soll vor allem der Hochbau ein Schwer-punkt dieses Teilprojektes sein (Wiederverwertungs- und Entsorgungspfade von Baurestmas-sen aus dem Hochbau derzeit größtenteils unbekannt). 2.2.3.1.1 Inputgüter in das Bauwesen

Folgende Güter werden allgemein für die Versorgung des Bauwesens eingesetzt (Abb. 2-1):

• Rohstoffe, halbfertige Produkte, Ersatzteile, fertige Produkte: in der Systemidentifika-tion unter den Baumaterialien subsumiert

• Produkte aus Aufbereitungsanlagen bzw. Baurestmassendeponien sowie aus der Sonsti-gen Verwertung und Entsorgung: in der Systemidentifikation unter den Recyclingmate-rialien 1 bzw. 2 subsumiert

• Füll- und Bodenmaterial: in der Systemidentifikation unter Bodenmaterial subsumiert • Hilfsstoffe und Betriebsmittel • Baumaschinen und –geräte

Diese Inputgüter werden in jedem Teillager des Bauwesens (Bausparte) eingesetzt. Ausge-schlossen sind hiervon aufgrund deren Irrelevanz die Güter Luft und Wasser, die auf Baustel-len eingesetzt werden. Berücksichtigt wird nur das bauwerksgebundene Wasser (z.B. in Zementstein gebunden). Im Teilsystem Bauwesen (Hoch- und Tiefbau) finden folgende 3 Arten von Bautätigkeiten statt:

• Neubau • Adaptierungen (Um-, Ein-, Auf-, Zu- und Rückbau, Instandhaltung, Sanierung) • Abbruch

Die Aufteilung der Güterflüsse in das Bauwesen werden für diese drei erwähnten Bautätig-keiten abgeschätzt. Das Bauwesen setzt sich aus den beiden Bausparten Hochbau und Tiefbau, welche sich in insgesamt 6 weitere Bausparten gliedern lassen, zusammen. Diese werden im Sinne der Systemidentifikation als Unterprozesse betrachtet und für die Erstellung der Güterbilanz (v.a. Ermittlung der anfallenden Baurestmassen) in unterschiedlicher Tiefe untersucht:

Hochbau: • Wohnbau • Sonstiger Hochbau

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 6

Tiefbau: • Straßenbau (inkl. Brücken- und Tunnelbau) • Schienenbau • Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau • Sonstiger Netzwerksbau (Gas-, Strom-, Erdgas- und Fernwärmeleitungsbau,

Telefonleitungsbau sowie Wasserkraftwerksbau) Die Güterflüsse in das Bauwesen werden – soweit entsprechende Daten vorhanden – auch für diese Bausparten abgeschätzt.

Abbildung 2-1: Systemidentifikation „Bauwirtschaft der Steiermark„

2.2.3.1.2 Lager des Bauwesens

Das Lager, d.h. die bestehende Masse an Bau- und Netzwerken im Bauwesen, teilt sich in 2 Kompartimente:

• Hochbauten (Wohngebäude und Sonstige Gebäude, inklusive Garagen und andere Ge-bäude),

• Tiefbauten (Straßen, Schienenbauten, Kanäle und Kläranlagen, Wasserleitungen, Sons-tige Netzwerke wie Fernwärmeleitungen, Erdgasleitungen, Stromleitungen, Telefonlei-tungen, Wasserkraftwerke).

Die Lagergrößen und Lagerveränderungen wurden für diese Kompartimente bestimmt.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 7

Laut der Studie BRIO (Glenck et al., 1996) stellen die Massen an Baumaschinen und –geräten eine vernachlässigbar kleine Menge dar (< 0,01 Tg/a) und werden daher nicht weiter berück-sichtigt. 2.2.3.1.3 Outputgüter aus dem Bauwesen

Am 1. Januar 1993 ist die Verordnung über die Trennung von Bauabfällen (BauschuttVO) in Kraft getreten (BGBI.-Nr. 259/1991) und schreibt folgende Mengenschwellen vor:

§1. (1) „Wer die Ausführung einer Bau- oder Abbruchtätigkeit im Rahmen eines Bau-vorhabens veranlasst, hat aus den anfallenden Materialien folgende Stoffgruppen zu trennen, sofern die nachstehend angeführten Mengenschwellen je Stoffgruppe über-schritten werden:„

Stoffgruppen Mengenschwelle in

Tonnen je Bauvorhaben Dichte 1 Mg/m³

Volumen in m³(gerundet)

mineralischer Bauschutt 40 1,4 28 Betonabbruch 20 1,4 14 Bodenaushub 20 1,7 12 Baustellenabfälle 10 0,6 17 Asphaltaufbruch 5 1,2 4 Holzabfälle 5 0,5 10 Metallabfälle 2 0,8 2,5 Kunststoffabfälle 2 0,2 10

1 Durchschnittliche Dichte des Materials in einer Mulde (Leervolumen berücksichtigt)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 8

BauspartenTeilsysteme

Untergliederte BauspartenProzesse

LagerbestandteileGüter im Lager

Weitere, verwendete Bezeichnungen der Lagerbestandteile

Hoch- und Tiefbau Hochbauten und TiefbautenGebäude, Bauwerke und Netzwerke

Hochbau Hochbauten BauwerkeGebäude

Wohnbau Wohngebäude Wohnbauten, Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Wohnhausanlagen

Sonstiger Hochbau Sonstige Hochbauten:IndustriegebäudeVerwaltungsgebäude öffentliche Gebäude

Tiefbau TiefbautenBauwerkeNetzwerke

Straßenbau, Straßen:Brückenbau Autobahnen

BundesstraßenSchnellstraßenGemeindestraßenForststraßenGüterwegeRadwegeBrücken, Tunnel

Schienenbau Schienenbauten:EisenbahnStraßenbahn

Wasserversorgungsbau Wasserversorgungsbauten:WasserleitungenWasserbehälter

Abwasserentsorgungsbau Abwasserentsorgungsbauten:KanalsystemKläranlagen

Sonstiger Netzwerksbau Sonstige Netzwerke:FernwärmeleitungenErdgasleitungenStromleitungenWasserkraftwerkeTelefonleitungen

Abbildung 2-2: Gliederung des Bauwesens in Bausparten, Unterprozessen und Lagerbe-standteile; verwendete Bezeichnungen

Lediglich bei Unterschreitung der in der Verordnung vorgegebenen Mengenschwellen müssen Baurestmassen nicht unbedingt einer Verwertung zugeführt werden; sie müssen aber als Baurestmassen deklariert werden.

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Die Bewirtschaftung von Bauabfällen (in dieser Arbeit wird der Begriff „Baurestmassen„ verwendet) im Sinne der vorliegenden Studie umfasst 6 Gütergruppen

• mineralischer Bauschutt • Betonabbruch • Asphaltaufbruch • Holz • Metalle • Kunststoffbauteile

Zusätzliche wurde der Bodenaushub erhoben. Drei Kategorien von Baurestmassen entstehen im Bauwesen: • Die Baurestmassen 1 werden von Bau- und Transportunternehmen gesammelt und Aufbe-

reitungsanlagen sowie Baurestmassendeponien zugeführt. Sie setzen sich aus den 5 oben-genannten Baurestmassen zusammen.

• Die Baurestmassen 2 stellen jene Abfälle aus dem Bauwesen dar, die keinem offiziellen oder derzeit identifizierten Verwertungs- oder Entsorgungsprozess zugeführt werden.

• Die Baurestmassen 3 werden mit gewerblichen Abfällen aus der Steiermark in der Müll-abfuhr gemischt und weitertransportiert. Sie setzen sich hauptsächlich aus Baustellenab-fällen zusammen.

Nicht mitberücksichtigt werden ebenfalls die Altbaumaschinen und -geräte („Altbaugeräte„), welche das System "Bauwirtschaft der Steiermark„ verlassen und dem Prozess „Abfallwirt-schaft„ zugeführt werden (z.B. Shredderanlagen). Ausgeschlossen sind in der Güterbilanz die Güter Abluft und Abwasser, die aus dem Bau-wesen und aus anderen Prozessen anfallen. Für die angegebenen Baurestmassen werden die gesamten Güterflüsse aus dem Bauwesen bestimmt. Zusätzlich werden die Flüsse der Baurestmassen abgeschätzt, verursacht sowohl durch die drei erwähnten Bautätigkeiten als auch aus den erwähnten Bauspar-ten/Unterprozessen stammend. 2.2.3.2 Das Teilsystem „Abfallwirtschaft„

Das Teilsystem „Abfallwirtschaft„ umfasst drei Prozesse: • Baurestmassen-Aufbereitungsanlagen, Bodenaushub- und Baurestmassendeponien, • Sonstige Verwertung und Entsorgung, • Gewerbliche Müllabfuhr.

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2.2.3.2.1 Prozess " Gewerbliche Müllabfuhr"

Der Prozess " Gewerbliche Müllabfuhr" sammelt die z.T. aus dem Bauwesen anfallenden Baurestmassen 3 (BRM 3) gemeinsam mit gewerblichen Abfällen aus der Steiermark. Diese Abfälle werden zum Teil gemeinsam mit den Siedlungsabfällen deponiert (Abfälle 5) oder verlassen das System (Abfälle 3). Ein Teil davon kann in der Praxis den Baurestmassendepo-nien zugeführt werden (Abfälle 1). 2.2.3.2.2 Prozess " Baurestmassen-Behandlung"

Der Prozess "Baurestmassen-Aufbereitungsanlagen, Bodenaushub- und Baurestmassendepo-nien" (in Kürze: BRM-Behandlung) umfasst sämtliche Sortier- und Wiederverwertungsan-lagen (stoffliche/thermische Aufbereitung, mechanisch nasse/trockene Sortierung oder Wiederverwertung) sowie offene und geschlossene Deponierungsanlagen in der Steiermark. In diesen Prozess fließen Güter aus dem Bauwesen (Baurestmassen 1), aus der Müllabfuhr (Abfälle 1) und aus Nachbarregionen (Baurestmassen 4). Die zu behandelnden und bereits behandelten bzw. abgelagerten Baurestmassen können in diesem Prozess zwischengelagert werden. Die Outputgüter sämtlicher BRM-Behandlungsanlagen teilen sich in vier Gruppen: • Die Recyclingmaterialien 1 werden in das Bauwesen zurückgeführt • Die Baurestmassen 5 werden in der Bauwirtschaft außerhalb der Steiermark eingesetzt • Die Abfälle 2 werden der Sonstigen Verwertung und Entsorgung zugeführt • Die Abfälle 4 werden gemeinsam mit den Abfällen 3 in einer Restmülldeponie abgelagert Verschiedene Reststoffe können auch dem Prozess „Sonstige Verwertung und Entsorgung„ zugeführt werden (Abfälle 2). Das Zwischenlager auf Deponien wird nicht erfasst. Es wird angenommen, dass das Zwischenlager auf Deponien konstant bleibt. Der jährliche Gesamtinput minus die den Aufbereitungsanlagen zugeführten Baurestmassen stellt daher die Lagerveränderung des Deponiekörpers dar. 2.2.3.2.3 Prozess "Sonstige Verwertung und Entsorgung"

Der Prozess "Sonstige Verwertung und Entsorgung" umfasst die sonstigen Entsorgungsarten, die mit den obengenannten Prozessen nicht abgedeckt worden sind. Sowohl die Baurest-massen 2 und die Abfälle 2 werden diesem Prozess zugeschrieben. Aus der Sonstigen Ver-wertung können im Bauwesen zusätzlich nicht registrierte Materialien eingesetzt werden (Recyclingmaterialien 2).

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Die Gliederung der Güterbilanz erfolgt wie in der Studie BRIO (Hoch- und Tiefbau; Input, Lager, Output) und der Bodenaushub wird gesondert untersucht und aufgrund der Bautätig-keiten in der Steiermark grob abgeschätzt. 2.3 Beschreibung der Vorgangsweise und der Erhebungsmethoden

2.3.1 Einleitung

Da eine direkte und vollständige Beprobung im Bauwesen nicht möglich ist, bildet die Methodik der Stoffflussanalyse die Basis der Vorgangsweise zur Beschreibung der Güter-bilanz im Bereich der Bauwirtschaft (Bauwesen und dessen Abfallwirtschaft). Diesem Ziel dient im vorliegenden Projekt eine Systemanalyse des Bauwesens in der Steiermark (Festle-gung von Prozessen, Lagern, Systemgrenze und Güterflüssen), die also auch die Versorgung sowie Deponierung, Recycling und weitere Behandlungen von Baurestmassen umfasst. Die Ermittlung der Güterbilanz beruht zum Großteil auf der in der Studie BRIO (Glenck et al., 1996) entwickelten Methodik sowie auf Hochrechnungsmodellen (Abbrüche und Daten in ausgewählten Gemeinden). Weiters ist eine gezielte Datenerhebung in der Steiermark erfor-derlich (Überprüfung der oberösterreichischen Pro-Kopf Werte). 2.3.1.1 Einige Definitionen

Der erste Schritt einer Güterbilanz ist die Erarbeitung einer Systemidentifikation der betrach-teten Region. Unter Systemidentifikation wird die Festlegung der Systemgrenze sowie die Identifizierung der wichtigsten, im System bestehenden Prozesse verstanden. Als Prozess werden die Transformation, die Lagerung oder der Transport von Gütern, bzw. den darin enthaltenen Stoffen, bezeichnet. Prozesse können auch in Unterprozesse unterteilt werden. Sämtliche Gebäude, Netz- und Bauwerke stellen das Lager im Bauwesen dar. Sämtliche De-poniekörper und Ablagerungen stellen das Lager der Abfallwirtschaft in der Steiermark dar. Güter sind definiert als handelbare Substanzen, die aus einem oder mehreren Stoffen (Kohlen-stoff, Eisen, Cadmium, Zinkoxid) oder Materialien bestehen (z.B. Bauholz, Asphalt, Boden-aushub). Dabei kann ihr Handelswert auch negativ sein (z.B. Bauschutt, Straßenaufbruch). Ebenso zählen sogenannte „freie Güter„ (Wasser, Luft) dazu. Die Menge an Gütern wird, sofern keine Daten für das Bilanzierungsjahr 1994/1996 vorlie-gen, durch Daten der davor liegenden Jahre (1990 bis 1993) oder des nachliegenden Jahres (1997), bzw. falls keine Daten aus der Steiermark vorliegen, durch „überregionale„ Literatur-daten abgeschätzt. Güterflüsse werden als Importe bezeichnet, wenn sie von außerhalb der Systemgrenze ins System gelangen. Güterflüsse die das System verlassen, werden als Exporte bezeichnet.

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Die Transporte von Gütern zwischen Prozessen innerhalb des Systems werden Flüsse ge-nannt. Dabei werden Flüsse in einen Prozess als Input und Flüsse aus einem Prozess als Out-put bezeichnet. Der diesen Flüssen zugehörige Prozess ist dann entweder ein Zielprozess oder ein Herkunftsprozess. Des weiteren ist methodisch zu unterscheiden zwischen Flüssen und Fluxen. Ein Fluss hat die Einheit Masse pro Zeit (z.B. Mg Zement/a); ein Flux wird angegeben in Masse pro Zeit und "Querschnitt" (z.B. Mg Zement/(Region*a) oder Mg Zement/(Einwohner*a)). Aus Gründen der Lesbarkeit des Berichtes wurde auf die Unterscheidung im Text verzichtet. Im nächsten Schritt werden die Güterflüsse, die Lager bzw. Lageränderungen quantifiziert. Abschließend werden aufgrund vorhandener Daten die aktuelle bzw. die notwendige Behand-lungs- und Entsorgungskapazität für Baurestmassen in der Steiermark abgeschätzt. Die in diesem Projekt gewählte Vorgangsweise ist gekennzeichnet durch eine Kombination von verschiedenen Erhebungsmethoden, die sowohl eine Plausibilitätskontrolle als auch Ver-gleiche ermöglicht. Die wichtigsten Begriffe sind in einem Glossar im Anhang A ausführlich definiert. Wichtigste Informationsquellen sind bei der Datenerhebung: • die Steiermärkischen Landesregierung • die Bundesstatistik (ÖSTAT) • die ausgewählten Gemeinden • die angefragten Baufirmen • Literaturwerte, Expertenwissen • Hochrechnungen 2.3.1.2 Vorgangsweise bei der Güterbilanzierung

Dabei gliedert sich das Vorgehen in die fünf folgenden Schritte und entsprechende Daten-quellen werden herangezogen: Bestimmung der Inputgüter in das Bauwesen in der Steiermark (Baumaterialienverbrauch) • Einsatz von Roh- und Hilfsstoffen im Bauwesen (Baustatistik 2. Teil, ÖSTAT) • Statistik über die fertiggestellten Gebäude (HWZ und Mikrozensus, ÖSTAT) • Verifizierung und Übertragung von Daten aus der Studie BRIO (Glenck et al., 1996) Bestimmung der Outputgüter aus dem Bauwesen in der Steiermark (Baurestmassenanfall) • Abbrucherhebungen vom Büro Dipl.-Ing. W. Jereb in steirischen Gemeinden

(Kategorisierung von Abbruchvorhaben und der Gebäudenutzung; Aushebung von Ab-bruchbescheiden; Abbruchgrößen feststellen; Abbruchfirmen erheben; Baurestmassen

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ermitteln und auf die Steiermark umrechnen; in einzelne Fraktionen aufteilen; Nacher-hebungen durchführen)

• Der Bodenaushubanfall wird in den einzelnen Bausparten gesondert erhoben und zur Verifizierung wie in der Studie BRIO aufgrund von Bautätigkeiten in der Steiermark grob ermittelt

• Daten der FA 1c über die Aufbereitungsanlagen und Ablagerung von Baurestmassen und Bodenaushub verwenden (Bodenaushub- und Baurestmassendeponien, Hausmüll-deponien, Kies- und Schottergruben, sonstige Ablagerungen)

Bestimmung des Lagers im Bauwesen in der Steiermark • Häuser- und Wohnungszählung (ÖSTAT) • Daten der steiermärkischen Landesinnung des Baugewerbes • Literaturangaben Das allgemeine methodische Vorgehen für die Erstellung der Güterbilanz gliederte sich in die folgenden Schritte: Wahl der Ermittlungsart: für das Bauwesen gütergruppenbezogen bautätigkeitsbezogen bautypenbezogen für die Abfallwirtschaft in der Bauwirtschaft gütergruppenbezogen prozessbezogen Güterbilanzierung mit * Bestimmung der Input- und Outputflüsse und der Lager, * Bilanzierung und Bestimmung der Lageränderungen 2.3.1.3 Methoden

Für die o.a. Schritte war anfänglich geplant, die unten angeführten Methoden zur Ermittlung der erforderlichen Eingangsdaten in Anwendung zu bringen. Im Rahmen der Recherchen musste die Auswahl der Datenquellen bzw. der Methoden jedoch eingeschränkt werden. Die Gründe für die Nichtberücksichtigung von Datenquellen sind an der entsprechenden Stelle an-gegeben: (• = Methode verwendet; o = Methode nicht verwendet)

• Öffentliche Statistik, Baustatistik, • Bauunternehmen, Baustellen (Erhebung und Auswertung von Abbrüchen), • Aufbereitungsanlagen für Baurestmassen, • Baurestmassen- und Bodenaushubdeponien, • Diverse Literaturangaben,

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• Baubehörde, Baupolizei, • Bautätigkeiten der Gemeinden im eigenen Wirkungsbereich,

o Produzenten von Baumaterialien, Baustoffhandel: beide werden im Rahmen der öffent-lichen Statistik berücksichtigt (daher als spezielle Erhebungsmethode nicht notwendig),

o Transportunternehmen (Baumaterialien-Versorgung, Baurestmassen-Entsorgung): die Kooperationsbereitschaft in dieser Branche ist lt. Experten gering; die angesprochenen Unternehmen verwiesen auf eine von der ÖROK herausgegebene Studie (Herry, 1994) über Transporttätigkeiten in Österreich; diese Erhebungsmethode wurde in dieser Studie nicht verwendet (als Erhebungsmethode nicht nutzbar),

o Raumplanung, Grundbuch: als Informationslieferant ausgeschieden, da die enthaltenen Informationen in aufbereiteter Form bereits im Rahmen der öffentlichen Statistik vorlie-gen (als Erhebungsmethode nicht nutzbar),

o Private Bautätigkeiten: nicht quantifiziert, da in den öffentlichen Statistiken bereits ent-halten (als Erhebungsmethode nicht nutzbar),

o Branchen- und Interessensvertretung, Marktforschung (ausgeschieden, da nur Umsatz-daten verfügbar, welche aber bereits im Rahmen der Branchen- und Interessensvertre-tungen abgedeckt sind (als Erhebungsmethode nicht nutzbar).

Diese Ermittlungsarten waren erforderlich, weil es mit keiner der im folgenden beschriebenen Datenquellen alleine möglich war, eine gesamtheitliche Bestandsaufnahme des Bauwesens bzw. eine vollständige Güterbilanz für das Bauwesen zu erhalten. Darüber hinaus konnten durch die Anwendung verschiedener Zugänge zum Datenmaterial einzelne Ergebnisse verifi-ziert werden (Plausibilitätskontrolle). Für die einzelnen Schritte A bis D der Bilanzierung wurden Daten über folgende Erhebungen ermittelt A) Bestimmung der Güterflüsse in das Bauwesen (Baumaterialieneinsatz):

1. Öffentliche Statistik, Baustatistik 2. Gemeinden, Hochrechnungen 3. Literaturangaben

B) Bestimmung des Bestands im Bauwesen (Lager):

1. Öffentliche Statistik, Baustatistik 2. Erhebungen in Gemeinden und in Branchen 3. Baubehörde (Stmk. Landesregierung) 4. Literaturangaben

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C) Bestimmung der Güterflüsse aus dem Bauwesen (Baurestmassen-Anfall):

1. Öffentliche Statistik (Stmk. Landesregierung, FA 1c: Aufbereitungsanlagen für Bau-restmassen, Deponiebetriebe)

2. Baustellen (Abbrüche) 3. Gemeinden, Baubehörde, Hochrechnungen 4. Literaturangaben

D) Bilanzierung:

Für den Schritt der eigentlichen Bilanzierung müssen die unterschiedlich definierten System- und Prozessgrenzen der einzelnen Erhebungsmethoden berücksichtigt werden. Dies bringt etwa mit sich, dass innerhalb des Bauwesens sowohl verschiedene Sparten (Hochbau und Tiefbau) mit Unterprozessen (Wohnbau, sonstiger Hochbau, Straßenbau, Wasserversorgungsbau und Abwasserentsorgungsbau, Schienenbau, sonstiger Netz-werksbau), als auch verschiedene Bauten (z.B. Wohngebäude, Straßen, Leitungen) so-wie verschiedene Bautätigkeiten (z.B. Neubau, Adaptierungen) unterschieden werden müssen. Die Güterbilanzierung erfolgte mit der Zusammenstellung von ausgewerteten Daten (Importflüsse, Lager, Güterflüsse innerhalb des Systems, Exportflüsse). Für die Güter-bilanz wird ein Detaillierungsgrad angestrebt, der später die Erstellung von Stoffbilan-zen (Matrix- und Spurenelemente) des Bauwesens ermöglicht.

Die Informationen wurden auf verschiedene Art erhoben (Beispiele in Klammer):

• exemplarisch ausgewählt in Form einer - Gesamterhebung (Abbrüche Stadt Graz und ausgewählte Gemeinden) - Auswahl nach bestimmten Kriterien (Stichproben in Gemeinden)

und mit verschiedenen Medien: • offizielles Schreiben (Baufirmen) • Fragebogen, Erhebungen vor Ort und persönliche Mitteilungen (Baustellen,

Gemeinden) • per Telefon (Baufirmen, Gemeinden)

Die Ergebnisse (Input, Lager, Output) werden mit Literaturangaben verglichen (z.B. Daten aus der Studie BRIO). Güterflüsse kleiner als 10.000 Mg/a (d.h. 0,1 % vom Input) und Lager kleiner als 1.000.000 Mg (d.h. 0,2 % vom Lager) werden in dieser Studie im Prinzip nicht berücksichtigt.

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2.3.1.3.1 Öffentliche Statistik

2.3.1.3.1.1 Das Österreichische Statistische Zentralamt Das Österreichische Statistische Zentralamt (ÖSTAT) verfügt u.a. über folgende Daten bezüglich des Bauwesens:

a) Die 10-jährlich stattfindende Häuser- und Wohnungszählung (HWZ) ist für die Lager-bestandserhebung dienlich, jeweils in den Jahren der Volkszählung (z.B. 1971-81-91) durchgeführt. Bei der HWZ werden Gebäude und Wohnungen in Österreich erhoben. Als Gebäude im Sinne der HWZ gelten im wesentlichen Baulichkeiten, deren verbaute Fläche mindestens 20 m² beträgt und die Wohnzwecken dienen oder Arbeitsstätten sind. Wohnungen im Sinne der HWZ sind ein Raum oder mehrere Räume mit Neben-räumen, die eine in sich abgeschlossene Einheit bilden und mindestens eine Küche oder Kochnische aufweisen (Bauten mit n Stiegenhäusern werden als n Gebäude aufgenom-men).

b) Wohnungsdaten: Die Erhebung der Wohnbautätigkeit enthält Daten über den Woh-nungsbestand in den Bundesländern und in Gemeinden. Dabei werden sowohl quantita-tive als auch qualitative Wohnungsmerkmale erfasst, wie beispielsweise die Anzahl und Größe der fertiggestellten und bewilligten Wohnungen, die Ausstattung der Wohnungen, Angaben über die Baukosten usw. Die Auswertung des ÖSTAT für die Wohnbautätigkeit finden jährlich statt. Im Rahmen des Mikrozensus werden jährlich Größe, Ausstattung, Rechtsverhältnisse und Wohnungsaufwand einer Auswahl von österreichischen Hauptwohnsitzen sowie Angaben über Beheizung und die Ausstattung mit Garagen- und Abstellplätzen erhoben. Die Ergebnisse werden für die Bundesländer angegeben.

c) Für Unternehmen und Arbeitsgemeinschaften des Hoch- und Tiefbaus wird in der

Baustatistik 2. Teil unter anderem der Einsatz von Roh-, Hilfsstoffen und Halbfabrika-ten dargestellt. Dabei werden für Betriebe der Bauindustrie sowohl mengen- als auch wertmäßige Daten ausgewiesen, während für das Baugewerbe ausschließlich wert-mäßige Daten vorhanden sind. Die jährlich erhobenen Daten werden für Bundesländer angegeben.

d) Die Volkszählung 1991 (Wohnbevölkerung nach Gemeinden mit der Bevölkerungsent-

wicklung seit 1869) wird alle 10 Jahre durchgeführt. Die Ergebnisse werden für die Bundesländer auf Gemeindeebene ausgewiesen.

e) Die Gemeindeflächen (in km²) mit den Anteilen für verschiedene Nutzungen, wie

Landwirtschaft, Wald, Siedlungen, usw. liegen vor. f) Für Bautätigkeiten in Gemeinden (Städte) mit mindestens 5.000 bis unter 10.000 Ein-

wohnern werden bewilligte und fertiggestellte Gebäude bzw. Wohnungen, Nutzfläche im Rahmen der Mikrozensusfortschreibung periodisch erhoben und veröffentlicht.

Generell gilt für die Angaben des ÖSTAT, dass keine Daten aufgrund der gesetzlichen Ge-heimhaltungsbestimmungen veröffentlicht werden, die weniger als 4 Unternehmen innerhalb einer Gliederungseinheit betreffen. Auch die Rückrechnung auf solche Daten wird durch ent-

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sprechende Gegenlöschungen unterbunden. Für die vorliegende Arbeit ist dieser Umstand insofern von Bedeutung, als es dadurch, auch im Zuge einer sogenannten Sonderauswertung (dies sind Aufarbeitungen des im ÖSTAT vorhandenen Datenmaterials nach ausgewählten Merkmalen, wie sie nicht im Rahmen von periodischen Veröffentlichungen stattfinden), kaum möglich ist, Daten zu regionalisieren (z.B. auf die Bezirks- oder Gemeindeebene), da der Großteil davon der Geheimhaltung unterliegt. Noch unergiebiger sind derartige Sonderaus-wertungen für jene an der Bauwirtschaft beteiligten Gewerbebereiche, wo innerhalb einer Wirtschaftsklasse nur eine geringe Anzahl von Betrieben im gesamten Bundesland tätig ist. Die Statistiken des ÖSTAT orientieren sich überwiegend an wirtschaftlichen Kenndaten, d.h. es liegen häufig zu den erhobenen Merkmalen nur Wertangaben vor, aber keine Mengenanga-ben. Die Rückrechnung auf die Menge ist nicht überall direkt möglich und mit entsprechen-den Unsicherheiten behaftet. 2.3.1.3.1.2 Die Steiermärkische Landesregierung Die Stmk. Landesregierung verfügt u.a. über folgende Daten:

a) In den Bauabteilungen der Landesregierung konnten Informationen über einzelne Bau-vorhaben des Landes erhoben werden: Tiefbauabteilungen: Autobahnen, Straßenbau, Brücken- und Wasserbau

b) Betreiber von Baurestmassen-Aufbereitungsanlagen bzw. Deponien 2.3.1.3.1.3 Das Umweltbundesamt Das Österreichische Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht alle 3 Jahre den Bundesabfall-wirtschaftsplan, worin u.a. Daten bezüglich Baurestmassen und Behandlungskapazitäten für Baurestmassen in Österreich enthalten sind. Beim Umweltbundesamt liegt der Verdachts-flächenkataster in digitalisierter Form auf. Die darin enthaltenen Daten über Flächen mit dem Verdacht auf Abfallablagerungen wurden nach dem Kriterium „Ablagerung von Baurest-massen„ sortiert. Für die ausgewiesenen Verdachtsflächen wurde eine Abschätzung des Volumens an darin enthaltenen Baurestmassen vorgenommen. Dies wurde aber in diesem Teilprojekt nicht gemacht: die in der Studie BRIO vorhandenen Abschätzungen wurden auf das Bundesland Steiermark übertragen. 2.3.1.3.1.4 Sonstige öffentliche Statistik Weitere Daten werden aus anderen öffentlichen Quellen herangezogen:

• Wirtschaftsstatistik der Landesenergieversorgungs-Unternehmen • Abwasserentsorgungsunternehmen • Gas- und Wasserversorgungsunternehmen • Fachverband der Industrie und Kammer der gewerblichen Wirtschaft • Fernwärmeunternehmen (Gesamtlänge)

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2.3.1.3.1.5 Literaturangaben Eine Literaturrecherche über folgende Punkte erwies sich als notwendig:

• Einsatz an Baumaterialien im Bauwesen • Zusammensetzung von Gebäuden (Wohnbau, sonstige Hochbauten) • Zusammensetzung von Netzwerken (Straßen, Brücken, Autobahn, Eisenbahn (Anteile

an Beton, Asphalt, Kies, Bodenaushub, Stahl, Holz, usw.) • Wohnbausanierung (Einsatz von Materialien) • Spezifische Massen (z.B. Mg/m² Nutzfläche, Mg/lfm) von Baumaterialien und Bautei-

len sowie • Baurestmassen-Aufkommen (Pro-Kopf Werte)

2.3.2 Input in das Bauwesen

Grundsätzlich wurde der gesamte Einsatz an Baumaterialien in das Bauwesen nach 3 Ge-sichtspunkten ermittelt:

a) nach den Gütergruppen, die im Bauwesen eingesetzt werden b) nach der Art der Bautätigkeit (Neubau, Abbruch, Adaptierungen) c) nach den Bausparten (Wohnbau, Straßenbau usw.)

2.3.2.1 Input: Ermittlung nach Gütergruppen

2.3.2.1.1 Baumaterialien

Der Einsatz von Baumaterialien (Rohstoffe und (halb-)fertige Produkte) in der Steiermark für das Bezugsjahr 1994 wurde aus der Baustatistik 2. Teil (ÖSTAT, 1997) bestimmt. Bei der Identifizierung der in der Steiermark tatsächlich eingesetzten Baumaterialien musste von einer vereinfachenden Annahme ausgegangen werden. Die Baustatistik erfasst nur den Materialverbrauch/-einsatz von Bauunternehmen und Arbeitsgemeinschaften mit Sitz in der Steiermark. Sie unterscheidet jedoch nicht zwischen Baumaterialien, die von diesen Unternehmen im Bundesland Steiermark eingesetzt werden und solchen, die außerhalb des Bundeslandes eingesetzt, exportiert werden. In erster Näherung wird daher angenommen, dass alle in der Baustatistik erfassten, eingesetzten Baumaterialien ausschließlich in der Steiermark eingebaut werden. Weiters weist die Baustatistik keine Importe von Baumaterialien durch externe Unternehmen aus. Es wurde davon ausgegangen, dass der Import von Bautätigkeiten externer Bauunternehmen in die Steiermark in der gleichen Größenordnung liegt, wie der Export von Bautätigkeiten steiermärkischer Bauunternehmen in andere Regionen. Importe und Exporte von Baumaterialien wurden in der Bilanz daher nicht berücksichtigt. Die Güterliste für die Baumaterialien schränkt sich auf die mengenmäßig relevanten Güter-gruppen ein: Nur die mengenmäßig wichtigsten Baumaterialien - sie machen über 99 % der insgesamt eingesetzten Güter aus - wurden hier berücksichtigt:

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• Bau- und Schalungsholz • Baustahl • Betonsteinerzeugnisse • bituminöses Straßenbaumischgut (Asphalt) • Gips • Holzwaren • Kalk • Natursteine • Sand, Kies, Schotter • Transportbeton • Zement • bauwerksgebundenes Wasser (Zementmatrix) • sonstige Zuschlagstoffe • Sonstige Gütergruppen

Die Sonstigen Gütergruppen (jeweils = 0,1 % der Gesamtsumme) sind in der Güterbilanz ent-halten und werden hier nicht gesondert ausgewiesen. Sie müssen jedoch (mit den anderen Gütergruppen) als eine Grundlage für spätere Stoffbilanzen des Bauwesens berücksichtigt werden können. Sie umfassen beispielsweise folgenden Güter:

• Faserzement und Leichtbauplatten aller Art • Stahl- und Metallfenster, -türen, Bauteile aus Stahl und Aluminium • Türen und Fenster aus Holz und aus Verbundmaterialien • Keramische Produkte • Kunststoffprodukte • Bauchemikalien • usw.

Für sämtliche Gütergruppen wurden sowohl Werte- als auch Mengenangaben für die Steier-mark erhoben. Wo Mengenangaben nicht vorhanden waren, wurden durchschnittliche Preise angenommen (Angaben von Baustoffhändlern und eigene Annahmen). Die ebenfalls als Baumaterialien wiedereingesetzten Recyclingmaterialien 1 wurden aufgrund der Datenerhebung über die Aufbereitungsanlagen (Fragebogen der FA 1c) abgeschätzt. Eine Ergänzung bzw. Verifizierung der Daten des ÖSTAT wurde in dieser Studie nicht durchgeführt. Die ÖSTAT-Daten wurden in der Studie BRIO (Glenck et al., 1996) als plau-sibel beurteilt, deshalb wurden hier weitere Recherchen (Geologische Bundesanstalt, SHELL, Transport von Rohstoffen, Montan-Handbuch usw.) nicht unternommen. 2.3.2.1.2 Hilfsstoffe und Betriebsmittel

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Der Einsatz von Hilfsstoffen und Betriebsmitteln in der Steiermark kann aus der Baustatistik (ÖSTAT 1997) bestimmt werden. Informationen über Güter wie Schmieröle und –fette, Sprengstoffe, Zünder, Büro- und Elektromaterial, Schutzkleidung, Batteriefüllungen usw. sind verfügbar. Sie wurden aufgrund ihrer vernachlässigbar kleinen Massen nicht weiter be-rücksichtigt. 2.3.2.1.3 Baumaschinen und -geräte

Der jährliche Verbrauch an Baumaschinen und -geräten wird über den aktuellen Bestand und die durchschnittliche Nutzungsdauer dieser Güter bestimmt. Es wird hier angenommen, dass es keine signifikante Änderung des Bestandes gibt. Der Fluss an alten Baumaschinen und -geräten aus dem Bauwesen entspricht deshalb dem Input. Sie wurden aufgrund ihrer vernach-lässigbar kleinen Massen ebenfalls nicht weiter berücksichtigt. 2.3.2.1.4 Bodenmaterial

Das Bodenmaterial wird in der vorliegenden Studie getrennt von den anderen Gütern in der Bauwirtschaft behandelt. Das Bodenmaterial wird sowohl als Input als auch als Output be-rücksichtigt. Wenn ein Haus auf einer bisher unbebauten Grundfläche errichtet wird, entsteht infolge der Bautätigkeiten eine bestimmte Menge an Bodenaushub, die z.T. in situ oder anderswo (z.B. Massenausgleich, internes Recycling im Landschaftsbau oder im Leitungsbau) eingesetzt wird. Der Rest verbleibt als zu entsorgende Baurestmasse Bodenaushub. Vor der Errichtung des Bauwerkes war das Bodenmaterial ein Teil der Umwelt (Boden). Da-nach bleibt ein Teil im Bauwesen oder wird als Bodenaushub entsorgt (Aufbereitungsanlage, Deponie) und ist damit Teil der Anthroposphäre geworden. Das Bodenmaterial wird deshalb als Input aus der Umwelt in das Bauwesen betrachtet. Die Masse an Bodenmaterial, die während Bautätigkeiten bewegt wird, wird in erster Nähe-rung aus dem Neubauten-Volumen berechnet (z.B. umbauter Kellerraum bei Wohn- und In-dustriegebäuden, Straßenbau, Leitungsbau). Begründungen für gesonderte Darstellung der Datenerhebung und -auswertung sind einerseits die großen Massen an unbelasteten anfallendem Bodenmaterial, das seinem Charakter nach nicht als „Abfall„ bezeichnet werden sollte. Für dieses Material ist weder die Entledigungsab-sicht gegeben (subjektiver Abfallbegriff nach AWG), noch ist der Bedarf einer abfallwirt-schaftlichen Behandlung aus Gründen des Umweltschutzes (objektiver Abfallbegriff) vorhan-den. Der nicht kontaminierte Bodenaushub, welcher im Zuge des Baugeschehens anfällt und am gleichen Ort oder andernorts, jedenfalls innerhalb der Region wiederverwendet wird (Massenausgleich), wird daher getrennt von anderen Baurestmassen betrachtet. Auch im Sinne einer Abfallvermeidung bzw. -verminderung soll letztlich dieser Massenausgleich, bei entsprechender Materialeignung angestrebt werden. Als Abfall im Sinne des AWG, fällt nicht kontaminierter Bodenaushub erst dann ins Gewicht, wenn er zur Ablagerung auf Deponien

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gelangt. Die Deponieverordnung sieht in diesem Sinne die Gestaltung einer „Bodenaushubde-ponie„ vor, wo Bodenaushub gemeinsam mit anderen inerten Abfällen abgelagert werden kann. Im Hinblick auf die Beschreibung der Gesamtmatrix der Baurestmassen kommt es bei Berücksichtigung der großen Massen unbelasteten Bodenaushubs zu einer „Verharmlosung„ der Abfälle aus der Bauwirtschaft. Unbelasteter Bodenaushub stellt für die Abfallwirtschaft aufgrund der großen Massen vordringlich ein logistisches Problem dar. In der Baupraxis wird unter dem Begriff „Bodenaushub„ zunächst jedes anfallende Aushubmaterial angesprochen, d.h. Material, welches nicht nur geogen entstandenen Boden, sondern auch anthropogen ein-gebrachte Materialien zu wesentlichen Anteilen enthält. Derartiger Aushub stellt nicht nur ein quantitatives, sondern vor allem ein qualitatives Problem für die Abfallwirtschaft dar. Auf-grund der unterschiedlichen Verwendung des Begriffes Bodenaushub in Baupraxis und Ab-fallwirtschaft (Bundesabfallwirtschaftsplan 1995 und 1998) resultieren große Unterschiede in der Abschätzung und in der Registrierung der anfallenden Massen an diesen Baurestmassen. Angaben über das Verhältnis von „jungfräulichem„, unbelastetem Bodenaushub zu belastetem Aushubmaterial liegen nicht vor. Das Bodenmaterial hat in der Bauwirtschaft eine besondere Dynamik: Im Gegensatz zu den anderen Baumaterialien (langfristig gespeichert) hat dieses Gut eine relativ kurzfristige Auf-enthaltszeit im Bauwesen (Durchfluss) und wird der Abfallwirtschaft sofort zugeführt. Der Bodenaushub reflektiert kurzfristig die in einer Region ablaufenden Bauaktivitäten und ist daher in einem anderen Zeithorizont zu betrachten. Die Lücken bezüglich Bodenaushubmassen (Differenz zwischen den berechneten Werten aus dem Bauwesen und den derzeit erfassten Massen in der Abfallwirtschaft) liegen eine Größen-ordnung höher als diejenigen von anderen Baurestmassengruppen. Um das Bild nicht zu ver-zerren ist es daher sinnvoll, diese beiden Gruppen voneinander getrennt zu betrachten. Im Hinblick auf die Beschreibung des Lagers ist die Grenze vom bauwerksunabhängigen „Bodenmaterial„ zum Baumaterial „Boden„, welcher Bestandteil der Baukonstruktion ist, nicht immer herzustellen (z.B. Forststraßen, mechanisch verdichteter Untergrund, mittragende Bodenkörper im Tunnelbau). Das Lager an „Bodenmaterial„ wird daher nur dann berücksich-tigt, wenn es als Potential für die Entstehung von „Bodenaushub„, aufgrund der zukünftigen, kurzfristig zu erwartenden Bautätigkeiten abgeschätzt werden kann. Diese Abschätzungen des zukünftig zu erwartenden Güterflusses können beispielsweise anhand der zukünftig zu erwar-tenden Wohnbautätigkeiten oder anhand des zukünftig zu erwartenden Erneuerungsbedarfes an Leitungen vorgenommen werden. 2.3.2.1.5 Sonstige Güter

Luft und nicht bauwerksgebundenes Wasser, die für die Errichtung von Bauwerken benötigt werden (z.B. Druckluft, Wasser zu Reinigungszwecken), wurden nicht berücksichtigt. Weitere Energieträger wie Treibstoffe (z.B. Benzin, Gasöl, Dieselkraftstoff, Petroleum) und Brennstoffe (z.B. Stein- und Braunkohle, Briketts) wurden in der Güterbilanz ebenfalls nicht berücksichtigt.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 22

2.3.2.2 Input: Ermittlung nach Bauaktivitäten

Die Unterscheidung bzw. Abgrenzung von Umbau, Sanierung und Instandhaltung ist auf-grund der heutigen Datenlage relativ schwierig. Wenn überhaupt detaillierte Daten zu den einzelnen Aktivitäten vorliegen, dann in wertemäßiger Form. Deswegen wurde nur die Akti-vität "Neubau" von den sonstigen Bautätigkeiten (Um-, Zu-, Einbau, Instandhaltung und Sanierung) unterschieden (Input in den Abbruch gleich Null). Es erscheint hier weder zielfüh-rend noch machbar, einen tieferen Detaillierungsgrad anzustreben. Hochrechnungsmodelle wurden entwickelt und im Tiefbau (Gemeindestraßen, Strom, Fern-wärme, Erdgas, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung) verwendet, da flächendeckende Informationen derzeit nicht vorhanden sind. Die Methodik der Hochrechnung ist im Kapi-tel 2.3.2.2.2.2. beschrieben. Im Hochbau wurde auf die öffentliche Statistik (ÖSTAT) zurück-gegriffen. 2.3.2.2.1 Neubau

2.3.2.2.1.1 Hochbau Im Hochbau wurde der Wohnbau vom Sonstigen Hochbau unterschieden. Für das Bezugsjahr 1995/96 wurden folgende Größen dabei bestimmt:

• Anzahl neuer Gebäude (in Stück pro Jahr) • Anzahl adaptierte Gebäude (in Stück pro Jahr) • Gebäudegrundfläche (in m² pro Jahr) • Anzahl der Geschosse (Abschätzung des Gebäudevolumens in m³ pro Jahr) • Bauweise der Außenwände (Ziegel, Beton, usw.) • überwiegende Nutzung (Wohnbau, sonstige Nutzungen)

Diese Parameter wurden anhand von ÖSTAT-Daten (HWZ) und eigener Erhebungen (siehe Bautätigkeiten der Gemeinden im eigenen Wirkungsbereich) ermittelt. Die Garagen, Zufahrtstraßen und dergleichen wurden in dieser Studie nicht berücksichtigt, was zu einer Unterschätzung des Materialeinsatzes führen kann. 2.3.2.2.1.2 Tiefbau Im Tiefbau wird der Schwerpunkt der Erhebungen auf den Straßenbau, auf die Bahn und auf die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gesetzt. Als Ergebnis einer ersten Abschät-zung wurden die sonstigen Netzwerke (Strom, Gas, Fernwärme) aufgrund der im Verhältnis zu den anderen Bautentypen relativ kleinen Materialmengen nur mit der Gesamtmasse be-rücksichtigt (keine Gütergruppengliederung). Folgende Größen wurden für die jeweiligen Kategorien ermittelt:

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 23

• Erweiterung des Netzwerkes (in Laufmeter und/oder Quadratmeter) • Materialeinsatz nach Art und Menge (Beton, Asphalt, Kies, Stahl, Kunststoffe, usw. in

Mg/a) 2.3.2.2.2 Adaptierungen

Die Adaptierungen - oder sonstigen Bautätigkeiten - darunter verstehen sich jegliche Arbei-ten, die an bestehenden Objekten durchgeführt werden, gliedern sich in drei Hauptkategorien (Riccabona 1984):

• Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten • Um-, Ein-, Zubauten, Modernisierung, Sanierung • Behebung von Bauschäden

Dabei wurden nur die materialintensiven Bereiche berücksichtigt, nämlich Wohnbau, Sonsti-ger Hochbau, Straßen- und Schienenbau. Die sonstigen Netzwerke (Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Gas, Strom, usw.) wurden aufgrund ihrer mengenmäßigen Geringfügig-keit und aus zeitlichen Gründen vernachlässigt. 2.3.2.2.2.1 Hochbau Wohnbau: Der Einsatz von Materialien für die Wohnbausanierung in Österreich wurde anhand von Lite-raturdaten abgeschätzt. Folgende Annahmen für die Umrechnung auf die Steiermark wurden getroffen:

• gleiche Sanierungsrate wie in Österreich (Massen pro 1.000 Wohngebäude) • gleiche Baumaterialien wie in Österreich werden eingesetzt (in Arten- und Gewichtsan-

teilen) Für Adaptierungen anderer Art (Um-, Einbau, Instandhaltung) liegen derzeit keine Methoden vor. Sonstiger Hochbau: Als obere Schranke für Adaptierungen in Sonstigen Gebäuden wurde diejenige von Wohnge-bäuden angenommen.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 24

2.3.2.2.2.2 Tiefbau Straßenbau: Das zuständige Wirtschaftsministerium verfügt über keine Datei, die Input oder Lagermassen enthält (nur qualitativ schlechte Restmassendaten). Selbst Längen- oder Flächenangaben zum Neubau, Flächenangaben zu Erhaltungsarbeiten für die Kategorien Autobahnen und Bundes-straßen sind nur zum Teil verfügbar. Der Materialverbrauch beim Straßenbau ergibt sich aus der Straßenerhaltung, über die z.T. Statistiken vorliegen, die für Hochrechnungen genutzt wurden konnten. Schienenbau: Der Gesamtinput wird anhand von einer Erhebung bei der ÖBB (Laufmeter: Büro Jereb 1998) abgeschätzt. Folgende Fragen mussten beantwortet werden:

• Wie häufig muss 1 Kilometer Eisenbahnlinie repariert werden? • Welche mengenmäßig relevanten Materialien werden eingesetzt?

Falls keine spezifischen Daten für die Steiermark vorlagen, wurden Daten für Österreich erhoben und Angaben aus der Literatur entnommen und für die Steiermark umgerechnet. 2.3.2.3 Input: Ermittlung nach Bausparten

Hier wird der Materialieneinsatz für die verschiedenen Bausparten ermittelt. Wo es Über-schneidungen mit anderen Kapitel gibt, wird darauf hingewiesen. 2.3.2.3.1 Wohnbau

Der Input in das Bauwesen entspricht der Summe des Materialieneinsatzes für Neubauten und Adaptierungen. Daten über die Wohnbaustatistik wurden erhoben und mit Stichproben in aus-gewählten Gemeinden verglichen. Spezifische Massen (Umrechnungsfaktoren) wurden aus der Literatur entnommen (Tonnen Baumaterialien pro m² verbaute Fläche) und auf die Stei-ermark umgerechnet. 2.3.2.3.2 Sonstiger Hochbau

Der gesamte Materialeinsatz in das Bauwesen wird aufgrund einer Sonderauswertung des ÖSTAT und Literaturangaben ermittelt. Folgende Parameter wurden zusätzlich erfasst:

• Anzahl neuer und adaptierter Sonstiger Gebäude pro Jahr (im Jahr 1995/96) • entsprechende Grundfläche und Anzahl Geschosse

2.3.2.3.3 Straßenbau

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 25

Die vorgelegten Angaben über den Einsatz von Baumaterialien in das Bauwesen (Massenin-put) wurden aus Daten über die Längen neu erbauter Straßenstücke sowie über Flächenan-gaben aus der Straßenerhaltung hochgerechnet. Daten beziehen sich auf den Oberbau. Die Daten zu Bodenaushub aus Geländeeinschnitten bzw. zu Materialeinsatz für die Errichtung von Trassen fehlen fast völlig. Dabei ist zu beachten, dass jährlich aktualisierte statistische Daten über Straßenlängen nur für Autobahnen, Bundes-, Landes- und Bezirksstraßen sowie über die Straßen größerer Städte vorliegen. Angaben über Forststraßen und Radwege sind ebenfalls vorhanden. Daten über Gemeindestraßen werden in ausgewählten Gemeinden erhoben und auf die Steiermark hoch-gerechnet. Aus den Daten über neu erbaute Straßenstücke lassen sich bei Annahme bestimmter Straßen-querschnitte (Breiten) und Schichtdicken des Straßenoberbaus die Baumaterialmassen bestim-men, die als Input in den Straßenbau eingehen. 2.3.2.3.3.1 Straßen Für einzelne Straßenkategorien wurden neugebaute und umgebaute Strecken erhoben (auf-grund einer Differenzrechnung zwischen 2 Jahren: Straßenlängen und -flächen. Es wurde beim Input eine identische Zusammensetzung zum Bestand angenommen. 2.3.2.3.3.2 Autobahnen Mit Längenangaben wurde auf den Input des Neubaus hochgerechnet. Der Input aus der Er-haltung kann nur analog zum Bundesstraßenbau geschätzt werden. Für einzelne Autobahnen-kategorien wurden neugebaute und umgebaute Strecken erhoben (aufgrund einer Differenz-rechnung zwischen 2 Jahren: Längen und -flächen). Es wird beim Input eine identische Zu-sammensetzung zum Bestand angenommen. 2.3.2.3.3.3 Brücken Beim Brückenbau liegt keine Statistik der jährlich neu gebauten Brücken vor. Über Schätzun-gen der Brückengrößen, -volumina und -massen aus der Studie BRIO konnten Bestand und Zuwachs geschätzt werden. 2.3.2.3.4 Schienenbau

Der Einsatz von Materialien ist z.Z. im wesentlichen von Bautätigkeiten im Rahmen des Um-baus und der Instandhaltung bestimmt. Es werden derzeit kaum neue Bahnlinien gebaut, wohl aber einzelne Strecken werden ausgebaut (z.B. zweigleisig). Aus der Studie BRIO wurden folgende Informationen gewonnen:

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 26

• Laufmeter (Neubau, Adaptierung) pro Einwohner und Jahr • Gesamtlänge des Netzes • Zusammensetzung eines durchschnittlichen Kilometers Bahnlinie (Gesamtmasse, An-

teile an Schotter, Schienen, Bahnschwellen, Masten, usw.) • durchschnittliche Nutzungsdauer in Jahren

Diese Daten wurden mit Literaturangaben überprüft bzw. ergänzt. 2.3.2.3.5 Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau

2.3.2.3.5.1 Wasserversorgung Berücksichtigt wurden bei der Wasserversorgung die Wasserleitungen. Der Einsatz von Mate-rialien für den Neubau wurde folgendermaßen ermittelt:

• Ausgewählte Gemeinden (Stichproben) • Zuwachs: Differenz zwischen 2 hintereinanderliegenden Jahren • aus der Abschätzung von spezifischen Massen - für verschiedene Rohrmaterialien und

Durchmesser in kg/Laufmeter - ergeben sich die eingesetzten Massen • Vergleich mit Ergebnissen aus der Studie BRIO

2.3.2.3.5.2 Abwasserentsorgung Berücksichtigt wurden bei der Abwasserentsorgung sowohl die Kanalisation (Regen- und Abwasserkanäle) als auch die Kläranlagen. Der Einsatz von Materialien für den Neubau wird folgendermaßen ermittelt:

• Jährliche Datenerhebung des Bestandes (ÖSTAT- Statistisches Jahrbuch Städtebund) • Zuwachs: Differenz zwischen 2 hintereinanderliegenden Jahren • aus der Abschätzung von Dichten - für verschiedene Rohrmaterialien und Durchmesser

in kg/lfm - ergeben sich die eingesetzten Massen • Anzahl neuer Kläranlagen und entsprechende Kapazitäten in m³/a • Ergebnisse aus der Studie BRIO

2.3.2.3.6 Sonstiger Netzwerksbau

Anhand der bestehenden Massen in Sonstigen Netzwerken (Strom-, Gas-, Fernwärme-, und Telefonleitungen) und einer minimalen Nutzungsdauer von 10-15 Jahren (eigene Annahme) wurden die entsprechenden Güterflüsse in den o.g. Bausparten grob abgeschätzt.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 27

2.3.3 Lager im Bauwesen

Das Lager im Bauwesen umfasst sämtliche Bau- und Netzwerke in den Hoch- und Tiefbaube-reichen (Gebäude und Infrastruktur). 2.3.3.1 Lager im Hochbau

Der Hochbau setzt sich aus dem Wohnbau und dem Sonstigen Hochbau zusammen. 2.3.3.1.1 Wohnbau

Unter dem Lager im "Wohnbau" verstehen sich sämtliche Wohnhausanlagen, Ein- und Mehr-familienhäuser. Das Lager umfasst sämtliche Wohngebäude inklusive der Wohngebäude mit Ferienwohnungen und mit Sitz eines landwirtschaftlichen Betriebes und zusätzlicher anderer Nutzung. Die bestehenden Massen an Hochbauten werden durch folgende Methoden ermittelt: • Anzahl der Gebäude und Wohnungen sowie Nutzflächen (HWZ ÖSTAT) • Bauweise der Außenmauer, Altersstruktur (Klassen HWZ ÖSTAT) • Literaturwerte (spezifische Massen von Hochbauten) • Vergleich mit früheren Ergebnissen aus der Literatur (BRIO, Schweiz) Die bestehenden Massen an Tiefbauten werden durch folgende Methoden ermittelt: • Angaben von öffentlichen Einrichtungen und privaten Unternehmen (Erhebung von Lauf-

meter Netzwerke) • Hochrechnungsmodelle aufgrund von ausgewählten Gemeinden (Laufmeter Gemeinde-

straßen) • Vergleich mit früheren Ergebnissen In der Vergangenheit wurden der umbaute Raum und die verbaute Fläche (Erdgeschossfläche) erfasst. Derzeit werden diese Daten gemäß gesetzlicher Regelungen nicht mehr erhoben. 2.3.3.1.2 Sonstiger Hochbau

Das Lager im "Sonstigen Hochbau" umfasst alle Nicht-Wohngebäude (Industrie-, Geschäfts-, Bürogebäude, Werkstätten-, Fabriks-, Lagerhallen, Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Öffentliche Gebäude). Sie wurden unter dem Begriff „Sonstige Gebäude„ subsumiert. Im Verhältnis zum Wohnbau ist der Sonstige Hochbau anhand von veröffentlichten Daten wesentlich schwieriger zu erfassen (Bestand, Masse, Bauweise, Bauvolumen, Nutzfläche,

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 28

usw.). Eine Sonderauswertung der ÖSTAT-Datenbank für Industrie- und Gewerbebauten ist daher notwendig (Beauftragung von der Fa. DO-C and das ÖSTAT, 1998) Die Erhebung des Bestandes an öffentlichen Bauten und Gemeindebauten hat in Oberöster-reich gezeigt, dass diese Massen vernachlässigt werden können (< 1 Tg). 2.3.3.2 Lager im Tiefbau

Der Tiefbau wird hier als Unterprozess des Bauwesens betrachtet, der den Straßenbau, den Schienenbau, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und sonstige Netzwerke (Strom-, Gas-, Fernwärme- und Telefonleitungen) beinhaltet. Erhebungsmethoden und –quellen werden im Kapitel 2.5.2 im Detail beschrieben. 2.3.3.2.1 Straßen

Schätzungen für das Güterlager in Straßenbauwerken gehen aus von statistischen Angaben über die Länge des Straßennetzes sowie von Annahmen für Straßenquerschnitt (Anzahl der Fahrspuren, Spurenbreite, Seitenstreifen etc.) und Zusammensetzung bzw. Schichtdicken des Oberbaus (Tragschicht, Deckschicht). Die Schwankungsbreite, welcher die Dichte der einge-bauten Materialien unterliegt, ist jedenfalls gering im Vergleich zu den Schätzungenauigkei-ten, die für Straßenbreite und Schichtdicken anzunehmen sind. Eine jährlich aktualisierte und verlässliche Statistik über Straßenlängen gibt es nur für Bun-des-, Landes und Forststraßen sowie über die Straßen größerer Gemeinden. Für die übrigen Straßen - Gemeindestraßen, ländliche Straßen, Radwege und Privatstraßen, Parkplätze - liegen statistische Daten nur aus wenigen Zeitpunkten und in unterschiedlicher Zusammen-fassung der Kategorien vor. Eine besonders hohe Unsicherheit herrscht bei Gemeindestraßen sowie ländlichen Wegen, die allerdings aufgrund ihrer großen Gesamtlänge einen wesent-lichen Anteil an der Gesamtmasse des Straßenbaus beanspruchen und daher zur Unsicherheit der Aussage über die Gesamtmasse wesentlich beitragen. Für die Bauausführung von Straßen in Österreich sind die Richtlinien und Vorschriften für den Straßenbau (RVS) maßgeblich, die von der Forschungsgesellschaft für das Verkehrs- und Straßenwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Angele-genheiten herausgegeben und für die Bundesstraßenverwaltung verbindlich erklärt werden. Richtlinie RVS 3.31 regelt die Querschnittsausführung für einzelne Typen von Straßen, RVS 3.63 den Aufbau des Oberbaus. Für die weiter unten angeführten Schätzungen wurden, soweit möglich, Durchschnittswerte angegeben, die auf Angaben der zuständigen Bauabteilungen der Steiermärkischen Landes-regierung über Straßenlängen beruhen. Daneben wurden, um die Relevanz der Massen des Straßenbaus in Relation zum übrigen Bauwesen abzuschätzen, auch obere und untere Schätz-werte ermittelt, die sich aus der Anwendung der RVS-Richtlinien ergeben können. Die RVS gelten erst seit etwa 10 Jahren als Grundlage für den Straßenbau. Straßen, die auf Basis

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 29

älterer Bauausführungen bestehen, weisen dementsprechend davon abweichende Oberbau-Ausführungen aus. Dies trifft vor allem für die Frostschutzschicht zu, die früher teilweise vernachlässigt und zu schwach ausgelegt wurde. Es wurde auf untere und mittlere Schätzwerte zurückgegriffen. In der vorliegenden Studie verwendete mittlere Schätzwerte basieren auf Angaben der Oberösterreichischen Landes-regierung (Glenck et al., 1996) und liegen wahrscheinlich etwas über dem realen Durchschnitt, da sie davon ausgehen, wie derartige Straßen (im Schnitt) heute angelegt werden. Minimalwerte gehen dort, wo die Längen und die Querschnitte unsicher sind, von den unteren Grenzen aus. Die Garagen, Zufahrtstraßen und dergleichen wurden in dieser Studie nicht berücksichtigt, was zu einer leichten Unterschätzung des Lagers führt (< 10 %). 2.3.3.2.2 Autobahn

Der Bestand wird in km erhoben und mit spezifischen Massen (Glenck et al., 1996) in Tg um-gerechnet. 2.3.3.2.3 Brücken

Keine spezifische Angaben waren zum Zeitpunkt der Erhebungen in der Steiermark vorhan-den. Angenommen wurde hier die selbe Brückenanzahl wie in Oberösterreich. 2.3.3.2.4 Schienen

Folgende Parameter wurden für die von der ÖBB betreuten Bahnlinien erhoben:

• gesamte Netzlänge in der Steiermark • übertragen aus der Studie BRIO:

− Kategorien (Gesamtlänge, Anteile von 1-, 2- oder mehrspurigen Linien) − Zusammensetzung Tragschicht (Volumen an Kies und Bodenmaterial) − Anzahl Stück pro Kilometer von Mast, Bahnschwellen, usw. − Zusammensetzung eines durchschnittlichen Kilometers Bahnlinie (Gesamtmasse,

Anteile an Schotter, Schienen, Bahnschwellen, Mast, usw.) − Gewicht einzelner Bestandteile in kg/Stück − Anzahl Bahnhöfe und Dienstgebäude in Oberösterreich

Der Bestand an Straßenbahnlinien wurde hier vernachlässigt (in der Studie BRIO: < 0,1 Tg).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 30

2.3.3.2.5 Wasserversorgung

Die Wasserversorgung besteht aus in der Steiermark befindlichen Wasserleitungen und Was-serbehältern. Folgende Parameter über den Bestand an Wasserleitungen wurden erhoben:

• gesamte Leitungslänge in Laufmeter (ohne Unterscheidung zwischen Zubringer und Verteilnetz)

Aus der Studie BRIO wurden folgende Informationen entnommen:

• Anteile verschiedener Rohrmaterialien und entsprechende Durchmesser • Anzahl Hausanschlüsse • Anzahl Wasserbehälter und Volumen • Dichten (kg/lfm) aus der Literatur und z.T. aufgrund von eigenen Annahmen

2.3.3.2.6 Abwasserentsorgung

Die Abwasserentsorgung besteht aus in der Steiermark befindlichen Abwasserkanälen und Kläranlagen. Folgende Parameter wurden dabei erhoben:

• Leitungslänge vom Straßen- und Hauskanälen in Laufmetern Aus der Studie BRIO wurden folgende Informationen entnommen:

• Anzahl der Kläranlagen und deren Behandlungskapazität • Anteile verschiedener Rohrmaterialien und entsprechende Rohrdurchmesser • Dichten (kg/lfm) aus der Literatur und z.T. aufgrund von eigenen Annahmen • Masse einer durchschnittlichen Kläranlage aus Literaturdaten

2.3.3.2.7 Sonstige Netzwerke

Die sonstigen Netzwerke setzen sich aus folgenden Gütergruppen zusammen:

• Erdgasleitungen: Rohre für den Transport von Gas zu Heizungszwecken • Fernwärmeleitungen: Rohre für den Transport vom heißen Wasser • Stromleitungen: Leitungen für den Transport von Elektrizität • Telefonleitungen: Kabel/Leitungen/Sender für den Transport von Information • Wasserkraftwerke: inkl. zugehörigen Dämmen etc.

Bei diesen Netzwerken wurden die entsprechenden Netzlängen (in Lauf- oder Trassenmeter) und Dichten (in kg/lfm) ermittelt (vollständige Erhebungen und Hochrechnungen) bzw. grob abgeschätzt (Annahmen BRIO).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 31

Angaben über Wasserkraftwerke wurden aus zeitlichen Gründen nicht erhoben, sondern aus der Studie BRIO übernommen (Gesamtlager gleichgesetzt). In Oberösterreich wurden die Wasserkraftwerke zuerst nach Leistung (in Megawatt) gegliedert. Daraus wurden repräsen-tative Stichproben gezogen, das Bauvolumen abgeschätzt und die gesamte Masse für das Bundesland hochgerechnet. Sonstige materialintensive Bauwerke wurden nicht identifiziert (z.B. Lärmschutzwände im Straßenbau, flussbauliche Einbauten usw.). 2.3.3.3 Lager an Baumaschinen und -geräten

Der Bestand an Baumaschinen und -geräten wurde anhand von ÖSTAT-Erhebungen für die Steiermark bestimmt (Baustatistik). Der Wert über das Lager bildete die Basis dafür, um den Verbrauch an Baumaschinen und -geräten und die resultierenden Altgeräte (über die mittlere Nutzungsdauer) abzuschätzen. Die Baumaschinen und -geräte stellen aber einen sehr kleinen Anteil dar (< 0,1 Tg) und werden in der Abfallwirtschaft nicht als Baurestmasse erfasst, son-dern werden direkt Schredderanlagen zugeführt: sie werden daher nicht weiter berücksichtigt. 2.3.4 Output aus dem Bauwesen aufgrund von Bauaktivitäten

Die insgesamt aus dem Bauwesen anfallenden Abfälle werden aufgrund der 3 Bauaktivitäten (Neubau, Adaptierungen, Abbruch) ermittelt. Gegenübergestellt werden die in der Abfallwirt-schaft registrierten Baurestmassen (BRM-Behandlungsanlagen: Sortieranlagen und Depo-nien). Im Bezugsjahr 1996 wurden 48 offene Baurestmassen-Deponien und Aufbereitungsanlagen in der Steiermark von der FA 1c ausgewiesen. Alle dort anfallende Fraktionen wurden erhoben und ausgewertet. Für die Erhebungen der zu den Anlagen gelieferten Mengen wurden die Baurestmassen entsprechend den bei den Anlagen registrierten Kategorien unterschieden in:

• Mineralischen Bauschutt • Betonabbruch • Ziegelabbruch • Bodenaushub • Straßen- und Asphaltaufbruch • Holzabfälle • Metallabfälle • Kunststoffabfälle • Baustellenabfälle • Reststoffe aus Behandlungsanlagen • Sonstige Abfälle (SN 31400)

Unter Verwendung des erhobenen Datenmaterials werden die aktuelle als auch die erforder-liche Kapazität von Entsorgungsanlagen für Baurestmassen in der Steiermark abgeschätzt (siehe Band 5 Baurestmassen in der Zukunft).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 32

2.3.4.1 Bauaktivitäten und Baurestmassen

Das Hauptziel des vorliegenden Kapitels besteht darin, nachvollziehbare Methoden zu ent-wickeln und anzuwenden, die es erlauben, einerseits das gesamte Aufkommen an Baurest-massen zu ermitteln und andererseits die verschiedenen Pfade von Baurestmassen in der Ab-fallwirtschaft zu beschreiben. Die Resultate dieser Methoden wurden gegenübergestellt (Plau-sibilitätskontrolle). 2.3.4.2 Hochbau

2.3.4.2.1 Wohnbau

Neubau: Mit Literaturangaben wurde das Verhältnis Masse Baurestmassen pro m² neubebaute Nutz- oder Grundfläche bestimmt. Mit diesem Faktor konnte das entsprechende Aufkommen an Baurestmassen für die Steiermark umgerechnet werden. Adaptierungen: Die Sanierung wurde anhand von Literaturdaten abgeschätzt. Weitere Bau-tätigkeiten wie Umbau und Instandhaltung wurden nicht ermittelt. Mit spezifischen Massen (Tonnen Baurestmassen pro m² saniertes Gebäude) konnte das entsprechende Baurestmassen-aufkommen abgeschätzt werden und stellt die untere Grenze des Baurestmassenanfalls dar. Abbruch: Die stoffliche Zusammensetzung (Materialien) von Gebäuden und Baurestmassen hängt von den Bausparten ab. Aus zeitlichen Gründen war es in diesem Projekt nicht möglich, die abgerissenen Gebäude nach Alter und Typen zu gliedern und die entsprechenden Men-genangaben über Baurestmassen zu erfassen (dies wird aufgrund der im Teilprojekt Band 3: Lageraufbau im Bauwesen gewonnenen Ergebnisse im Band 5: Baurestmassen in der Zukunft durchgeführt). Um die Baurestmassen ermitteln zu können wurden folgende Parameter ver-wendet:

• Anzahl abgerissener Gebäude • entsprechende Grundfläche sowie • Anzahl der Geschosse • Alter des Gebäudes

2.3.4.2.2 Sonstiger Hochbau

Neubau: Mit der Hilfe von Literaturangaben wurde das Verhältnis Baurestmassen pro m² neu-gebaute Nutz- oder Grundfläche von Gebäuden, die dem sonstigen Hochbau unterzuordnen sind, bestimmt. Flächenbezogene Mengen an Baurestmassen aus dem sonstigen Hochbau wurden jenen pro Quadratmeter bebauter Grundfläche der Wohngebäude gleichgesetzt. Da-nach wurde die Umrechnung für die Steiermark durchgeführt.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 33

Adaptierungen: Derzeit liegt keine Methode vor. Als obere Schranke wurde der Material-verbrauch der Wohnbausanierung angenommen. Abbruch: Wie für den Wohnbau 2.3.4.3 Tiefbau

2.3.4.3.1 Straßenbau

Baurestmassen aus dem Straßenbau ergab sich aus folgenden Bautätigkeiten:

• Straßenneubau (Bodenaushub) • gänzlicher Straßenabbruch • Straßenrückbau und -umbau • Straßenwartung und -instandhaltung

Bodenaushub, der sich bei der Anlage von Straßen in Einschnitten ergibt, wird im Straßenbau in erster Linie zur Errichtung von Dammkörpern an anderen Stellen des Straßenzuges verwendet. Es kommt also i.a. zu einem Massenausgleich in Längsrichtung bzw. wird dieser so weit als möglich angestrebt. Daneben kommt es auch zu einem Massenausgleich in Querrichtung. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die Aushubmassen, die nicht wieder im Straßenbau eingesetzt werden, im Vergleich zu Aushubmassen aus dem Hochbau gering sind. Die Massen aus dem gänzlichen Straßenabbruch wurden hier vernachlässigt, indem bei den Neubauten die Nettogrößen eingesetzt wurden, d.h. der Lagerzuwachs, der sich aus Neubau minus Rückbau bzw. Abbau ergibt, wurde dem Neubau gleichgesetzt. Während für das Lager und für den Neubau die Schwankungsbreiten der relevanten Größen (Straßenbreite, Schichten bzw. Schichtdicken) nicht sehr groß sind bzw. aufgrund der "Richt-linien für den Straßenbau (RVS)" auch von Durchschnittswerten ausgegangen werden kann, sind die sich aus Straßenumbau, -wartung und -instandhaltung ergebenden Outputmassen auf Basis der Angaben über die jeweils jährlich betroffenen Straßenstücke (Längen) nur sehr grob zu berechnen, da die abzutragenden Massen - in erster Linie geht es um die gebundenen Deckschichten - wesentlich vom Zustand der Straßenstücke und vom Verfahren abhängen. Beim sogenannten „Hocheinbau„ fällt beispielsweise kaum Altasphalt an. 2.3.4.3.2 Sonstige Bausparten

Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau: Die Baurestmassen (Neubau und Erhal-tung) wurden in ausgewählten Gemeinden erfasst. Die Bodenverdrängung beim Neubau eines Kanals oder einer Wasserleitung wurde abgeschätzt.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 34

Schienenbau: Für die zu der ÖBB gehörigen Bahnlinien wurde mittels Fragebogen die Direk-tion der ÖBB angefragt. Folgende Parameter wurden erhoben:

• Gesamte Netzlänge, durchschnittliche jährliche Veränderung der Netzlänge • Abschätzung der anfallenden Baurestmassen (in Mg/a, in m³/a oder in Stück/a) • Literaturwerte (Zusammensetzung eines durchschnittlichen Kilometers Bahnlinie,

durchschnittliche Nutzungsdauer) Sonstige Netzwerke: Die Baurestmassen wurden gesondert und in ausgewählten Gemeinden erfasst. Die Bodenverdrängung bei Neurohrlegung wurde ebenfalls abgeschätzt. 2.3.4.4 Bauaktivitäten und Bodenaushub

Siehe Beschreibung im Kapitel 2.7. • Erhebungen Büro Jereb in ausgewählten Gemeinden, Hochrechnungsmodelle • Annahmen und Berechnungen wie in der Studie BRIO 2.3.5 Output aus dem Bauwesen aufgrund von Abbrüchen und Erhebungen

Die im Kapitel 2.3.4 beschriebene Methode dient zur Plausibilitätskontrolle der im vorliegen-den Kapitel ermittelten Output-Daten. Die Verknüpfung dieser beiden Datensätze führt zu verifizierten „wahren Werten„. 2.3.5.1 Auswahl der Gemeinden

Das Bundesland Steiermark besteht aus 17 politischen Bezirken mit insgesamt 543 Gemein-den. 1995 betrug die Einwohnerzahl für die Steiermark 1.184.720 (Grazer Zeitung, 1998). Da eine Gesamterhebung des Anfalls an Baurestmassen aufgrund von Abbrüchen in den steiri-schen Gemeinden den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, wurden neben der Landeshauptstadt Graz noch 10 weitere Gemeinden für stichprobenartige Erhebungen ausgewählt. Die Auswahl der Gemeinden erfolgte nach folgenden Kriterien: ♦ rund 25 % der Einwohner in der Steiermark sollen erfasst werden ♦ Gemeindetypus (Industrie/Handel, Fremdenverkehr, Landwirtschaft) nach Angaben des

Österreichischen Statistischen Zentralamtes (ÖSTAT, 1985)

Industrie/Handel: Judendorf-Straßengel, Leoben, Liezen Fremdenverkehr: Bad Radkersburg, Feldbach, St.Georgen ob Murau, Tauplitz Landwirtschaft: St. Peter am Ottersbach, St. Stefan ob Stainz, Zerlach

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 35

♦ Steuerkraft-Kopfquoten unter Zugrundelegung der Gemeindestatistiken der Wirtschafts-kammer Steiermark (Wirtschaftskammer, 1996). Die ausgewählten Gemeinden weisen jeweils eine im Durchschnitt der Steiermark liegende Steuerkraft-Kopfquote der entspre-chenden Wirtschaftssektoren auf.

Tabelle 2-3: Einwohner und Steuerkraft-Kopfquoten der ausgewählten Gemeinden

Gemeinde Bezirk Einwohner 1991 Steuerkraft-Kopf-quote 1995

Graz Graz 237.810 15.024,75 Bad Radkersburg Radkersburg 1.938 11.936,57 Feldbach Feldbach 4.228 14.511,92 Judendorf-Straßengel1) Graz-Umgebung 4.301 6.624,88 Leoben Leoben 28.897 12.335,64 Liezen Liezen 7.051 10.837,02 St. Georgen ob Murau1) Murau 1.448 7.806,15 St. Peter am Ottersbach Radkersburg 2.477 6.191,50 St. Stefan ob Stainz Deutschlandsberg 2.092 6.197,40 Tauplitz Liezen 1.074 10.129,77 Zerlach1) Feldbach 1.586 5.681,58

Summe Einwohner 292.902 1) In den Gemeinden Judendorf-Straßengel, St. Georgen ob Murau und Zerlach wurden für die Jahre 1995 und 1996 keine Abbruchvorhaben (Abbruch, Sanierungen, Renovierungen, etc.) von den Gemeinden bekannt gege-ben.

LEGENDE:Anzahl der Gemeinden mit

> 100.000 EW

20.000-100.000 EW

5.000-20.000 EW

< 5.000 EW

Murau

Judenburg

Knittelfeld

Voitsberg

Deutschlandsberg

Graz Umgebung

Graz-Stadt

Weiz

Feldbach

Hartberg

Fürstenfeld

Leoben

Bruck/MurMürzzuschlag

Liezen

LeibnitzRadkersburg

Ausgewählte Gemeinden

Abbildung 2-3: Ausgewählte Gemeinden nach Größe und Bezirk (Büro Jereb, 1998)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 36

Einw ohner (S tand 1991)

sons tige Gem einden

erhobene Gem einden

Graz (237.810 EW )

Leoben (28.897 EW )

Liezen (7.051 E W )

Judendorf-S traß engel (4.301 EW )

Feldbach (4.228 EW )

St. S tefan ob S tainz (2.092 EW )

Zerlach (1.586 E W )

Bad Radkersburg (1.938 E W )

Tauplitz (1.074 EW )

St. Peter am Ottersbach (2.477 E W )

St. Georgen ob M urau (1.448 E W )

Abbildung 2-4: Verhältnis Einwohner der ausgewählten Gemeinden zur Gesamteinwohner-

zahl der Steiermark (1.184.720 EW)

In den ausgewählten Gemeinden werden 24,72 % der gesamten Einwohner in der Steiermark erfasst. Für die Erhebung des Baurestmassenanfalls aus dem Hochbau konnten die Gemeinden Juden-dorf-Straßengel, St. Georgen ob Murau und Zerlach in den Hochrechnungen der Baurest-massen jedoch nicht berücksichtigt werden, da in den Jahren 1995 und 1996 den Gemeinden keine Abbruchvorhaben bekannt gegeben wurden. Die Hochrechnungen für das BRM-Auf-kommen aus Abbrüchen basieren somit auf der Landeshauptstadt Graz und 7 weiteren Ge-meinden, wobei 24,10 % der Einwohner der Steiermark (285.567 EW) erfasst werden. Da rund ein Viertel der Steiermark bezogen auf ihre Einwohner untersucht wird, bilden die Daten eine ausreichende Grundlage für weiterführende Auswertungen und Hochrechnungen. 2.3.5.2 Datenquellen

Für die Erhebung des Outputs aus dem Bauwesen mittels Daten der Bauwirtschaft wurde eine Kombination verschiedener Datenquellen gewählt:

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 37

Tabelle 2-4: Datenquellen (Büro Jereb, 1998)

Output aus dem Bauwesen (Daten der Bauwirtschaft) HOCHBAU TIEFBAU Erhebung

Wohnbau

sonstiger Hochbau

Straßen-bau

Schienen-bau

Wasserver-, Abwasser-entsorgung

sonstige Netzwerke1)

sonstige Bau-sparten2)

Baubehörde VD VD Stmk. Landesregierung VD, EB VD, EB VD, k.A. Gemeinden VD, EB VD, EB VD, EB Abbruch-, Entsor-gungsunternehmen

VD, FB VD, FB

Bauunternehmen VD, FB VD, FB Deponiebetriebe VD VD Aufbereitungsanlagen VD VD Ver- u. Entsorgungs-unternehmen

VD, EB VD, EB k.A.

Verkehrsbetriebe (ÖBB, GVB)

? VD, EB

Bauherr (Privatpers., Siedlungsgen.,...)

VD, EB VD, EB

Recycling Börse Bau VD VD VD Öffentliche Statistiken VD VD VD VD VD Literaturangaben VD VD VD Legende: VD vorhandene Daten FB firmeninterne Berechnungen EB eigene Berechnungen ? Daten wurden uns nicht zur Verfügung gestellt (ÖBB) k.A. keine Aufzeichnungen vorhanden

1) sonstige Netzwerke: Strom-, Gas-, Fernwärme- und Telefonleitungen 2) sonstige Bausparten: Wasserbau / Wasserwirtschaft, Wildbach- und Lawinenverbauung, Kraft-

werksbau 2.3.5.2.1 Baubehörde

Grundsätzlich muss jedes Bauvorhaben bei den Baubehörden (Baupolizeiamt, Bauabteilungen in den Gemeinden) angezeigt und um Bau- bzw. Abbruchbewilligung angesucht werden. Dem Antrag müssen i.a. Pläne (Lageplan M 1:1000) und eine ausführliche Beschreibung des Vorhabens angeschlossen werden. Im ergehenden Bau- bzw. Abbruchbescheid sind jeweils Regelungen über die ordnungsge-mäße Trennung und Entsorgung der anfallenden Baurestmassen enthalten, die Durchführung der Arbeiten gemäß Bescheid wird jedoch von der Behörde nicht überwacht. Die Abbruch- bzw. Baubescheide haben eine Gültigkeit von 5 Jahren, innerhalb derer das Vorhaben durchgeführt werden muss. Während der Baubeginn den Behörden mitgeteilt wird,

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 38

wird der tatsächliche Beginn von Abbruchtätigkeiten der Baubehörde oft nicht bekannt gege-ben, so dass für jedes einzelne Vorhaben beim Antragsteller überprüft werden musste, ob der Abbruch tatsächlich stattgefunden hat oder nicht. Baurestmassen: Im Rahmen der Erhebung der im Zuge von Abbrüchen angefallenen Baurestmassen wurden uns von der Baubehörde in Graz (Baupolizeiamt) und den ausgewählten Gemeinden Angaben über ♦ den jeweiligen Antragsteller (Name, Adresse), ♦ die Baustellenadresse, ♦ die Art des Objektes (z.B. Wohnhaus, Garage, etc.), ♦ die Art des Abbruches (Abbruch, Teilabbruch, Sanierung,...) sowie ♦ die Nutzfläche des abgebrochenen Objektes

zur Verfügung gestellt. Bei Unklarheiten konnte noch Einsicht in den Bauakt und die beigeschlossenen Pläne genom-men werden. Bodenaushub: Für die Datenerhebung im Bereich Bodenaushub wurden für Graz die im Jahr 1996 bewillig-ten Neubauten im Baupolizeiamt Graz erhoben. Es wurden uns Angaben über ♦ den jeweiligen Antragsteller (Name, Adresse), ♦ die Baustellenadresse, ♦ die Art des Objektes (z.B. Wohnhaus, Garage, etc.), ♦ die Geschossfläche des Objektes ♦ Kellergeschoss vorhanden ja/nein

zur Verfügung gestellt. Bei Unklarheiten konnte noch Einsicht in den Bauakt und die beigeschlossenen Pläne ge-nommen werden. 2.3.5.2.2 Amt der Steiermärkischen Landesregierung

Das Amt der Steiermärkischen Landesregierung stellte uns für folgende Erhebungen Daten zur Verfügung:

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FA 2b Öffentlicher Verkehr, Verkehrsplanung – Bau von Autobahnen – Bau und Erhaltung von Bundesstraßen – Bau und Erhaltung von Landesstraßen – Bau von Lärmschutzwänden – Bau von Radwegen – Brückenbau – Tunnelbau

FA 2d Straßen- und Brückenerhaltung

– Erhaltung von Straßen FA 2e Agrartechnik

– ländlicher Wegebau FA 3a Wasserwirtschaft

– Schutzwasserbau FA 3b Wasserversorgung, Abwasserentsorgung

– Abwasser-, Wasserleitungsbau, Kläranlagenbau in der Steiermark FA für das Forstwesen

– Bau von Forstwegen Zentralbrückenmeisterei

– Erhaltung von Brücken Weiters erhielten wir von den Baubezirksleitungen Graz-Umgebung, Leibnitz, Bruck a.d. Mur, Feldbach, Liezen und Hartberg Unterlagen über Tätigkeiten in der Straßenerhaltung in den jeweiligen Bezirken. Folgende Parameter wurden ermittelt: ♦ Bestand an Straßen (Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen, etc.), Wasserver- und Ab-

wasserentsorgungsleitungen ♦ Bautätigkeiten für o.a. Tiefbaubereiche in den Jahren 1995/96 (z.B. lfm Kanalneubau im

Jahr 1995) und die daraus anfallenden Baurestmassen bzw. Bodenaushub. ♦ Erhaltung und Sanierung von Straßen und Wasserver- und Abwasserentsorgungsleitungen

in den Jahren 1995/96 (z.B. lfm sanierte Landesstraßen im Jahr 1995) und die daraus an-fallenden Baurestmassen bzw. Bodenaushub.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 40

2.3.5.2.3 Gemeinden

Neben den in den Gemeinden aufliegenden Bau– bzw. Abbruchbescheiden, wurden uns auch Informationen über – Gemeindestraßen – Wasserver-, Abwasserentsorgungsanlagen – sonstige Netzwerke (Strom-, Gas-, Fernwärmeleitungen) zur Verfügung gestellt. Die o.a. Angaben mussten von den Gemeindevertretern zumeist erst selbst erhoben werden, da keine gesammelten Aufzeichnungen vorhanden waren. Folgende Parameter wurden ermittelt: ♦ Bestand an Gemeindestraßen, Wasserver- und Entsorgungsleitungen, Strom-, Gas- und

Fernwärmeleitungen ♦ Bautätigkeiten für o.a. Tiefbaubereiche in den Jahren 1995/96 (z.B. lfm Gemeindestraßen-

neubau im Jahr 1995) und die daraus anfallenden Baurestmassen bzw. Bodenaushub (z.B. kg Asphaltaufbruch/lfm)

♦ Erhaltung und Sanierung für o.a. Tiefbaubereiche in den Jahren 1995/96 (z.B. lfm sanierte Kanalstränge im Jahr 1995) und die daraus anfallenden Baurestmassen bzw. Bodenaushub

♦ durchschnittliche Lebensdauer / Sanierungszeiträume der Bauwerke 2.3.5.2.4 Abbruch- und Entsorgungsunternehmen

Über die Antragsteller wurden sowohl die Abbruchfirmen als auch jene Firmen, die mit der Entsorgung der Baurestmassen / Bodenaushub betraut waren, ermittelt. Die Firmen wurden gebeten, uns ihre Aufzeichnungen über Mengen und Fraktionen der angefallenen Baurest-massen / Bodenaushub sowie deren Verbleib (Deponierung, Recyclierung, Wiedereinbau vor Ort, etc.) bekannt zu geben. Die Angaben erfolgten soweit vorhanden in der Form von Baurestmassennachweisformularen (Anhang J2.4-1). Waren diese nicht vorhanden, so wurden die Mengen über Entsorgungsrech-nungen ermittelt. Die Bauleiter wussten zumeist über die Entsorgungswege Bescheid, so dass diese ebenfalls angegeben werden konnten. Eine weitere Möglichkeit, die angefallenen Baurestmassen zu erheben, stellten die standardi-sierten Leistungsbeschreibungen (z.B. LB-Hochbau vom Bundesministerium für Bauten und Technik) dar, die üblicherweise für jede Baustelle verwendet werden und anhand derer die Firmen ihre Anbote erstellten. Sie wurde ebenfalls als Grundlage für Berechnungen der einge-setzten Massen an Baumaterialien bzw. der angefallenen BRM herangezogen. Beigeschlossene Pläne dienten zur Verifizierung der Angaben der Bau- und Entsorgungs-firmen.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 41

2.3.5.2.5 Bauunternehmen

Da für die Ermittlung des Bodenaushubs im Hochbau v.a. Neubaumaßnahmen von Bedeutung sind, wurden über die Antragsteller (entnommen aus den Bauakten, die uns von der Baupoli-zei zur Verfügung gestellt wurden) die entsprechenden Baufirmen ermittelt. Die Firmen wur-den gebeten, uns ihre Aufzeichnungen über die angefallene Menge an Bodenaushub sowie deren Verbleib (Deponierung, Recyclierung, Wiedereinbau vor Ort, etc.) bekannt zu geben. 2.3.5.2.6 Deponiebetriebe

Im gegenständlichen Projekt wurde keine gesonderte Erhebung der auf den Deponien angelie-ferten Baurestmassen / Bodenaushub durchgeführt, da seitens der Deponiebetreiber im Rah-men der „Steirischen Abfallerhebung„ die angelieferten Mengen bereits an das Amt der Stei-ermärkischen Landesregierung, FA 1c, übermittelt wurden (siehe Kapitel 2.3.6.1 und 2.7.1). 2.3.5.2.7 Aufbereitungsanlagen

Im gegenständlichen Projekt wurde keine gesonderte Erhebung der in Aufbereitungsanlagen recyclierten Baurestmassen durchgeführt. Die aufbereiteten Mengen sind aus den Angaben der „Steirischen Abfallerhebung„ ersichtlich (Differenz zwischen der angelieferten und der deponierten Menge an Baurestmassen) (siehe Kapitel 2.3.6.1 und 2.7.1). 2.3.5.2.8 Ver- und Entsorgungsunternehmen

Die Erhebungen bei den Ver- und Entsorgungsunternehmen bezogen sich auf folgende Krite-rien: ♦ Bestand an Netzwerkleitungen für Wasserver-, Abwasserentsorgung und sonstige Netz-

werke (Strom, Gas, Fernwärme, Telefon) ♦ Bautätigkeiten für o.a. Netzwerke in den Jahren 1995/96 (z.B. lfm Gasleitungsneubau im

Jahr 1995) und die daraus anfallenden Baurestmassen bzw. Bodenaushub (z.B. kg Boden-aushub/lfm)

♦ Erhaltung und Sanierung für o.a. Netzwerke in den Jahren 1995/96 und die daraus anfal-lenden Baurestmassen bzw. Bodenaushub

♦ durchschnittliche Lebensdauer / Sanierungszeiträume Folgende Ver- und Entsorgungsunternehmen wurden kontaktiert und stellten uns Datenmate-rial zur Verfügung:

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 42

Elektrizitätswerk Krempl: Stromleitungsbau in Leoben

Elektrizitätswerk Lugitsch: Stromleitungsbau in Zerlach

Grazer Stadtwerke: Abteilung für Erdgas: Erdgasleitungsbau in Graz Abteilung für Fernwärme: Fernwärmeleitungsbau in Graz Abteilung für Strom: Stromleitungsbau in Graz Bautätigkeiten für das Wasserversorgungsnetz der Stadt Graz

Nahwärmegenossenschaft St. Stefan ob Stainz: Fernwärmeleitungsbau in St. Stefan ob Stainz

PTA: Bauabteilung: Bautätigkeiten der PTA in der Steiermark

Stadtwerke Leoben: Gaswerk: Gasleitungsbau in Leoben Wasserwerk: Bautätigkeiten für die Wasserversorgung in Leoben

Steg Steiermark: Stromleitungsbau in der Steiermark Steg St. Stefan ob Stainz: Stromleitungsbau in St. Stefan ob Stainz

Steirische Ferngas AG: Bereich Feldbach: Ferngasleitungsbau in Feldbach Bereich Judendorf: Ferngasleitungsbau in Judendorf Bereich Trieben: Ferngasleitungsbau in Trieben Bereich Liezen: Ferngasleitungsbau in Liezen

Steirische Fernwärme GmbH: Fernwärmeleitungsbau in Feldbach

Steweag: Zentrale Graz: Bauaktivitäten der Steweag in der Steiermark Filiale Knittelfeld, Stromleitungsbau in Knittelfeld Filiale Liezen: Stromleitungsbau in Liezen Filiale St. Georgen ob Murau: Stromleitungsbau in St. Georgen ob Murau Filiale Feldbach: Stromleitungsbau in Feldbach

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 43

2.3.5.2.9 Verkehrsbetriebe

Die Erhebungen bei Verkehrsbetrieben bezogen sich auf folgende Punkte: ♦ Schienen und Oberbaubestand ♦ Bautätigkeiten in den Jahren 1995/96 (z.B. lfm Gleisneubau im Jahr 1995) und die daraus

anfallenden Baurestmassen bzw. Bodenaushub (z.B. kg Asphaltaufbruch/lfm) ♦ Erhaltung und Sanierung der Gleisanlagen in den Jahren 1995/96 und die daraus anfallen-

den Baurestmassen bzw. Bodenaushub ♦ durchschnittliche Lebensdauer / Sanierungszeiträume Folgende Verkehrsbetriebe wurden kontaktiert und stellten uns Datenmaterial zur Verfügung:

Grazer Stadtwerke AG, Verkehrsbetriebe (GVB): Bauabteilung: Bautätigkeiten der GVB in Graz

Österreichische Bundesbahnen: Bauleitung und Bauplanung für die Obersteiermark: Bautätigkeiten in der Ober-steiermark Bauplanung für die Untersteiermark: Bautätigkeiten in der Untersteiermark Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen der ÖBB in der Steiermark

2.3.5.2.10 Bauherr

Der Bauherr (z.B. Privatpersonen, Siedlungsgenossenschaften, etc.) ist gemäß Bauschutt-trennverordnung verpflichtet, für die Einhaltung der Trennungs- und Verwertungspflichten gemäß o.a. Verordnung zu sorgen. In vielen Fällen hat nämlich nur der Auftraggeber den ent-sprechenden Überblick über das Gesamtbauvorhaben, einzelne Professionisten aber nicht. Daher wurde bei den Erhebungen des BRM-Anfalles im Hochbau bei Unklarheiten auf das Wissen der Auftraggeber zurückgegriffen. Folgende Fragen wurden gestellt: – In welchem Jahr wurde der Neubau / Abbruch durchgeführt? – Sind Aufzeichnungen über die angefallenen BRM (Fraktionen, Mengen) vorhanden? Wenn keine Unterlagen vorhanden waren: – Wie wurden die Baurestmassen entsorgt? – Wie hieß die bauausführende Firma? – Welche Firma führte die Entsorgung der BRM durch? 2.3.5.2.11 Recycling Börse Bau

Die Recycling Börse Bau (RBB) ist eine Einrichtung im Dienste der Wiederverwertung mine-ralischer Baurestmassen, Recycling-Baustoffe und Humus/Kompost.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 44

Die RBB handelt nicht mit den Stoffen, sondern vermittelt Informationen, an welchem Ort und in welchem Zeitraum Material angeboten bzw. benötigt wird. Diese Börse wurde ins Leben gerufen, um eine Österreich weite Informationsplattform zur Wiederverwertung von Baurestmassen darzustellen. Die in der RBB aufscheinenden Angebote und Nachfragen sollen einen Überblick über den BRM-Anfall im Speziellen bezogen auf Bodenaushub bilden (siehe auch Kapitel 4 und 5). 2.3.5.2.12 Literatur und öffentliche Statistiken

Weitere Datengrundlagen bildeten andere öffentliche Quellen:

Amt der Stmk. Landesregierung: Landesstatistik: diverse Statistiken des Landes Steiermark z.B.: Häuser und Woh-nungszählung 1991

Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten: Sektion Bundesstraßen: Statistiken über den Bestand an Straßen in der Steiermark

Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr: Eisenbahnstatistik

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark: Regionalstatistik Steiermark 1997

Magistrat Graz: Amt für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen: Statistisches Jahrbuch 1996

Österreichisches Statistisches Zentralamt: Erhebungsmethoden der ÖSTAT

Umweltbundesamt: Bundesabfallwirtschaftsplan

Zur Verifizierung der erhobenen und berechneten Daten erwies sich eine Literaturrecherche über folgende Punkte als notwendig: ♦ Zusammensetzung von Gebäuden im Hochbau ♦ Zusammensetzung von Bauwerken im Tiefbau (Straßen, Brücken, Autobahn, Eisenbahn,

etc.) ♦ Dichten und spezifische Massen von Baurestmassen ♦ Baurestmassenaufkommen (einwohnerspezifische Daten, BRM-Anfall bezogen auf

Nutzungsflächen, etc.) ♦ Baurestmassenanfall in anderen Ländern

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 45

2.3.5.3 Ermittlung nach Gütergruppen

Grundsätzlich wurden bei der Erhebung der Daten folgende Baurestmassen-Fraktionen unterschieden. Die Unterteilung erfolgt gemäß Baurestmassennachweisformular (siehe An-hang J2.4-1):

Stoffgruppe Schlüsselnummer mineralische Bauschutt 31409 Betonabbruch 31427 Asphaltaufbruch 54912 Holz 17202/17208/17209 Metalle 35103/35302/35304 Kunststoffbauteile 571xx

Baustellenabfälle wurden, da sie nicht auf einer Baurestmassen- bzw. Bodenaushubdeponie abgelagert werden dürfen, so ferne ihre Anfallsmengen erhoben werden konnten (zumeist ge-meinsame Entsorgung mit dem Restmüll, so dass keine Mengen angegeben werden konnten), getrennt von den restlichen BRM behandelt.

Stoffgruppe Schlüsselnummer Baustellenabfälle 91206/55513/55906/18720

Da Bodenaushub keine Baurestmasse im herkömmlichen Sinne darstellt, wurde er einer ge-trennten Betrachtung unterzogen:

Stoffgruppe Schlüsselnummer Bodenaushub 31411/31424

2.3.5.4 Ermittlung nach den einzelnen Bausparten

2.3.5.4.1 Hochbau

2.3.5.4.1.1 Wohnbau Neubau: Der BRM-Anfall aus Neubauten wurde anhand von Literaturdaten (Buwal, ÖSTAT, 1998) abgeschätzt. Der Anfall an Bodenaushub wurde für die Stadt Graz detailliert anhand von Bau-bescheiden ermittelt. Adaptierung: Die im Zuge von Teilabbrüchen, Sanierungs- bzw. Umbauarbeiten angefallenen BRM wurden in den ausgewählten Gemeinden (ohne Graz und Leoben) ermittelt: – Anzahl der Adaptierungen in den ausgewählten Gemeinden – entsprechende Nutzfläche – angefallene Baurestmassen aufgrund von vorhandenen Daten bzw. Berechnungen

(Menge/Fraktion)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 46

– Entsorgungsweg Abbruch: Um die angefallenen Baurestmassen zu ermitteln wurden folgende Parameter verwendet: – Anzahl abgerissener Gebäude in den ausgewählten Gemeinden in den Bezugsjahren – entsprechende Nutzfläche – angefallene Baurestmassen aufgrund von vorhandenen Daten bzw. Berechnungen

(Menge/Fraktion) – Entsorgungsweg Der Baurestmassenanfall wurde für Graz und Liezen ausschließlich aus Abbrüchen ermittelt. Die Ermittlung des Anfalls aus Adaptierung und Neubauten hätte aufgrund der zu erhebenden Datenmengen den Umfang der Studie gesprengt. Für die Gemeinden wurden auch Massen aus Adaptierung ermittelt. 2.3.5.4.1.2 Sonstiger Hochbau Die Erhebungen des BRM-Anfalls in der Gütergruppe „Sonstiger Hochbau„ für Neubau, Adaptierungen und Abbruch erfolgte analog zum Wohnbau. 2.3.5.4.2 Tiefbau

Im Tiefbau wurden Erhebungen in den Bereichen Straßen- und Schienenbau, Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie für Strom, Gas, Fernwärme und Telefon, die unter dem Begriff „Sonstige Netzwerke„ zusammengefasst werden, durchgeführt. 2.3.5.4.2.1 Straßenbau Aus dem Straßenbau ergaben sich Baurestmassen aus folgenden Bauprozessen: ♦ Neubau von Straßen (Bodenaushub) ♦ Umbau, Instandhaltung und Wartung von Straßen (mineralische BRM, Asphaltaufbruch) ♦ Straßenrückbau Bei der Berechnung der anfallenden BRM im Straßenbau wurden Durchschnittswerte (Straßenbreite, Schichtaufbau, Schichtdicken,...), entnommen aus den Richtlinien und Vor-schriften für den Straßenbau (RVS), herangezogen. Damit war es möglich, über die ermittel-ten Straßenlängen aus Neubau und Umbau, die angefallenen Baurestmassen zu berechnen, sofern kein konkretes Datenmaterial (z.B. Ausschreibungsunterlagen) vorhanden war. Zur Erstellung der Güterbilanz wurde auch der Bestand an Straßen ermittelt.

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Die Erhebungen gliederten sich in folgende Bereiche:

– Autobahnen und Schnellstraßen – Bundesstraßen – Landesstraßen – Gemeindestraßen – Forststraßen – ländlicher Wegebau (Güterwege) – Radwege – Brückenbau – Tunnelbau

Die Daten wurden uns vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung und dem Bundes-ministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten zur Verfügung gestellt. Unterlagen über Ge-meindestraßen konnten in den ausgewählten Gemeinden bezogen werden. Die Erhebungen gliederten sich in die Bautätigkeiten ♦ Neubau (km) und ♦ Erhaltung (km) Der Output wurde wie folgt ermittelt: – der jährliche Zuwachs wurde als Differenz des gesamten Straßennetzes in der Steiermark

von 2 aufeinanderfolgenden Jahren berechnet – ausgehend von den jeweiligen Straßenquerschnitten gemäß RVS (RVS, 1991) werden die

anfallenden BRM / Bodenaushub berechnet, wobei eine Unterscheidung zwischen Massen die an Ort und Stelle wieder eingebaut werden und solchen, die verführt werden, getroffen wird.

2.3.5.4.2.2 Schienenbau Der Schienenbau gliedert sich in:

– Schienenbau der Österreichische Bundesbahnen ÖBB – Schienenbau der Privatlinien – Schienenbau der Grazer Verkehrsbetriebe (Straßenbahn)

Die Erhebungen gliederten sich in die Bautätigkeiten ♦ Neubau ♦ Erhaltung ♦ Schienentunnelbau.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 48

Schienenbau der Österreichische Bundesbahnen: Für die zur ÖBB gehörigen Bahnlinien wurden neben dem Bundesministerium für Wissen-schaft und Verkehr die zuständigen Stellen der ÖBB für den Bereich Steiermark befragt. Folgende Parameter wurden erhoben: – Gesamtlänge des Schienennetzes – Aufbau eines durchschnittlichen Laufmeters Bahnlinie (Schotter, Schienen, usw.) – durchschnittliche Nutzungsdauer / Sanierungszeiträume in Jahren – Baurestmassenanfall beim Neubau von Bahnlinien in den Bezugsjahren bzw. pro Lauf-

meter Schiene – Erheben der Sanierungsmethoden für den Bestand und den daraus resultierenden BRM-

Anfall Der Output wurde wie folgt ermittelt: – der jährliche Zuwachs wurde als Differenz de gesamten Schienennetzes in der Steiermark

von 2 aufeinanderfolgenden Jahren berechnet – aus der durchschnittlichen Aushubtiefe und –breite, getrennt nach Neubau und Erhaltung,

werden die anfallenden BRM / Bodenaushub berechnet, wobei eine Unterscheidung zwi-schen Massen die an Ort und Stelle wieder eingebaut werden und solchen, die verführt werden, getroffen wird.

Schienenbau der Grazer Verkehrsbetriebe (Straßenbahn): Ebenso konnten die Baurestmassen aus Neubau- und Erhaltung der Straßenbahngeleise der Stadt Graz erhoben werden. Schienenbau der Privatlinien: Die Erhebung erfolgt anlog den o.a. Methoden und Fragestellungen. 2.3.5.4.2.3 Wasserversorgungs- und Entsorgungsbau Wasserversorgung: Die Erhebungen umfassten sowohl den Neubau von Versorgungsleitungen, Hausanschlüssen, Schiebern und Hydranten als auch deren Erhaltung/Sanierung (Rohrbrüche, etc.): – Bestand in Laufmetern, Stk. – jährlicher Zuwachs in den letzten fünf bis zehn Jahren in Laufmetern / Stk. – jährliche Erneuerung / Sanierung in den letzten fünf bis zehn Jahren Der Output wurde wie folgt ermittelt: – der jährliche Zuwachs wurde entweder konkret für die beiden Bezugsjahre 1995/96 von

den Gemeinden oder als durchschnittlicher Wert für die letzten 5-10 Jahre angegeben – aus der durchschnittlichen Aushubtiefe und –breite, getrennt nach Neubau und Erhaltung

der Künetten, werden die anfallenden BRM / Bodenaushub berechnet, wobei eine Unter-

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 49

scheidung zwischen Massen die an Ort und Stelle wieder eingebaut werden und solchen, die verführt werden, getroffen wird.

Es ist dabei zu berücksichtigen, dass in einigen Jahren in der Steiermark der Vollausbau er-reicht, d.h. eine Sättigung im Neubau erreicht wird, und damit verbunden die Baurestmassen für den Neubau immer geringer werden. Von Bedeutung sind ab diesem Zeitpunkt die Bau-restmassen, die im Zuge von Erhaltungs-/Sanierungsmaßnahmen anfallen. Abwasserentsorgung: Bei der Erhebung wurden – der Bestand (lfm, Stk.) – der jährliche Zuwachs (lfm, Stk.) und – die jährliche Erneuerung / Sanierung an Kanälen und – der Bestand (EGW) – der jährliche Zuwachs (EGW) an Kläranlagen ermittelt. Der Output im Bereich der Kanalisation wurde wie folgt ermittelt: – Ausgehend von den für Abwasseranlagen veranschlagten Fördergeldern für 1995/96

(Machatsch, 1998) und den durchschnittlichen Kosten für die Errichtung eines Laufmeters Kanals (AK, 1997) wurden die Kanalneubaulängen für die Steiermark abgeschätzt.

– aus der durchschnittlichen Künettenaushubtiefe und –breite, getrennt nach Neubau und Erhaltung, werden die anfallenden BRM / Bodenaushub berechnet, wobei eine Unter-scheidung zwischen Massen, die an Ort und Stelle wieder eingebaut werden und solchen, die verführt werden, getroffen wird.

Der Output bei der Errichtung von Kläranlagen umfasst ausschließlich Bodenaushub, der son-stige BRM-Anfall kann vernachlässigt werden. Die Angaben des Amtes der Stmk. Landesregierung, FA 3a (Wiedner, 1998) umfassen den Neubau an Kläranlagen (EGW) im Zeitraum von 1990 – 1997 und den Anfall an Bodenaus-hub pro EGW. Daraus lässt sich eine Abschätzung des anfallenden Bodenaushubs pro Jahr durchführen.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 50

2.3.5.4.2.4 Sonstige Netzwerke Unter dem Begriff „Sonstige Netzwerke„ wurden Strom-, Gas-, Fernwärme- und Telefonlei-tungen zusammengefasst. Die Erhebungen bezogen sich auf: – Bestand an Netzwerken(lfm.) – jährlicher Zuwachs (lfm) und – jährliche Erneuerung / Sanierung (lfm) der o.a. Netzwerke. Der Output wurde für das Versorgungsgebiet der entsprechenden Versorgungsunternehmen (Stadtwerke, Steweag, STEG, PTA, etc. ) wie folgt ermittelt: – aus der durchschnittlichen Künettenaushubtiefe und –breite werden die anfallenden BRM

/ Bodenaushub berechnet, wobei eine Unterscheidung zwischen Massen, die an Ort und Stelle wieder eingebaut werden und solchen, die verführt werden, getroffen wird.

2.3.5.4.2.5 Sonstige Bausparten Unter dem Begriff „Sonstige Bausparten„ wurden die Bereiche Wasserbau/Wasserwirtschaft, Wildbach- und Lawinenverbauung sowie der Kraftwerksbau zusammengefasst. Wasserbau/Wasserwirtschaft: Es werden von Seiten des Amtes der Stmk. Landesregierung, FA 3a keine Aufzeichnungen über den Baurestmassenanfall bei Rutschhangsicherungen und im Flussbau geführt (Lant-scher, 1998), so dass für die gegenständliche Studie keine Angaben gemacht werden konnten. Wildbach- und Lawinenverbauung: Die Erhebung bezog sich auf den Anfall an BRM (Mg/a) im Zuge der Wildbach- und Lawi-nenverbauung. Der Output an BRM wurde für die Bezugsjahre 1995/96 vom Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung bekannt gegeben (Gschwendner, 1998). Kraftwerksbau: Von Seiten der Kraftwerksbetreiber wurden keine Angaben über den Output im Kraftwerks-bau zur Verfügung gestellt, da für die Erhebungsperiode keine Daten vorlagen. Da es sich dabei um singuläre Ereignisse handelt, die nur eine begrenzte Bedeutung hinsichtlich des Ge-samtanfalles an BRM aus dem Tiefbau haben, wurde nicht näher darauf eingegangen. Bei der Betrachtung des Inputs und des Lagers wurden Vergleichsdaten aus der Studie BRIO herangezogen.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 51

2.3.5.4.2.6 Vorgangsweise

1. Ansuchen und Bitte um Unterstützung bei den Erhebungen durch die zuständigen Behör-den- und Gemeindevertreter mit Unterstützung des Amtes der Steiermärkischen Landesre-gierung, FA 1c.

2. Erhebung vorhandener Daten

3. Berechnung des BRM/Bodenaushub-Anfalles

4. Plausibilitätskontrolle: Kontrolle der fehlenden / falschen Daten, Vergleich erhaltener Daten mit Angaben aus der Literatur

5. Hochrechnungen für die Steiermark 2.3.5.5 Erhebungsproblematik

Hochbau: • Die Erhebungen des BRM-Anfalls aus Abbrüchen gestaltete sich sehr zeitaufwendig, da

in der Baubehörde zwar die Abbruchansuchen auflagen, die tatsächliche Durchführung des Abbruches bzw. die ordnungsgemäße Entsorgung der dabei anfallenden BRM jedoch nicht überwacht bzw. kontrolliert wird. Aus diesem Grund mussten sämtliche Antragstel-ler befragt werden.

• Die Entsorgungswege der angefallenen Baurestmassen erwiesen sich als sehr vielschich-

tig: Entsorgung durch Abbruchfirmen: Nachweise mittels Baurestmassennachweisformularen für mineralische BRM und Betonabbruch zumeist vorhanden Wiedereinbau vor Ort: keine Nachweise vorhanden private Verwertung: keine Nachweise vorhanden (v.a. Holzabfälle werden verbrannt oder verschenkt entweder vom Bauherrn selbst oder den Mitarbeitern der Entsorgungsfirmen) Übergabe an Schrott- und Altmetallhändler: keine Nachweise vorhanden Um die Massen und Materialflüsse genau zu verfolgen, mussten somit aufgrund von vor-handenen Planunterlagen die theoretischen Mengen berechnet werden und die mittels Nachweisen dokumentierten Abfallmengen damit verifiziert werden.

• Die Verfolgung der Entsorgungswege zeigte, dass v.a. in den ländlichen Gemeinden die

Objekte meist nicht von Firmen sondern privat abgetragen wurden. Über die ordnungsge-mäße Entsorgung der BRM gab es kaum Aufzeichnungen. Die Auskunftsbereitschaft der Antragsteller war aus Angst vor Strafen gering.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 52

Tiefbau: • Statistiken des Landes Steiermark werden, wie angegeben aus Personalmangel, oft nur

bruchstückhaft geführt. Da sie oft nur für 1-2 Jahre vorhanden sind und nicht über einen längeren Zeitraum können keine zeitlichen Entwicklungstendenzen abgelesen werden (z.B. Asphaltstatistik aus der Straßenerhaltung). Daten werden in den seltensten Fällen kontrolliert.

• Von der BBL Judenburg wurden uns z.B. keine Daten zur Verfügung gestellt, mit dem

Hinweis, dass diese jährlich an die Landesregierung übermittelt werden. Die Daten sind jedoch im Amt der Stmk. Landesregierung nicht zugänglich; sie werden von den zuständi-gen Stellen nicht für die gesamte Steiermark aggregiert und ausgewertet.

• Interne Datenerhebungen erwiesen sich für die Gemeinden als auch für das Amt der Stmk.

Landesregierung als sehr zeitaufwendig, da die Daten nicht in der von uns benötigten Form vorlagen. Oftmals wurde aus diesen Gründen keine Auskunft erteilt.

2.3.5.6 Hochrechnungsmodelle

Die in ausgewählten Gemeinden erhobenen Daten über Bauaktivitäten, Bestand und Baurest-massen werden mittels verschiedenen Modellen für das Bundesland Steiermark hochgerech-net. Die Vorgangsweise ist in den Abbildungen 2-5 bis 2-7 beschrieben: grundsätzlich werden spezifische Größen berechnet (z.B. Laufmeter Erhaltung je km² Gemeindefläche und Jahr und m² Nutzfläche Wohnbau je Einwohner und Jahr). Die aufgrund der verschiedenen spezifi-schen Größen berechneten Ergebnisse werden gegenübergestellt und eine Annahme wird ge-troffen: der wahre Wert ist der Mittelwert bzw. der Median falls mehr als 2 Ergebnisse. 2.3.5.6.1 Bauaktivitäten im Hoch- und Tiefbau

Im Hochbau wurden für ausgewählte Gemeinden Daten über Neubau und Abbruch erhoben und auf das Bundesland Steiermark hochgerechnet. Im Tiefbau wurden für die selben Ge-meinden Daten über Neubau-, Abbruch sowie Erhaltungsaktivitäten erhoben und auf das Bundesland Steiermark hochgerechnet (Abb. 2-5).

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 53

Einwohner(E)

Gemeindefläche(km²)

Neubau HB(m² Nutzfläche/a)

Neubau TB(lfm/a)

Sanierung HB(m² Nutzfläche/a)

Sanierung TB(lfm/a)

Baurestmassen- und Bodenaushubanfallin der Steiermark

(Mg/a)

Hochrechnungen auf die Steiermark

Bestand im HB und TB(m² Nutzfläche, lfm)

Abbruch HB(m² Nutzfläche/a)

Abbruch TB(lfm/a)

Berechnung spezifischer Größen: Anfall je Einheit(kg/E.a, Mg/m² NF (Neubau, Bestand), Mg/km² Gemeindefläche, Mg/m² Abbruch, Mg/lfm)

Baurestmassen- und Bodenaushub-

anfall(Mg/a)

Datenerhebung in ausgewählten Gemeinden:Baurestmassen- und Bodenaushubanfall im Bauwesen (Hoch- und Tiefbau)

Abbildung 2-5: Hochrechnungsmodell für die Bauaktivitäten im Hoch- und Tiefbau

2.3.5.6.2 Bestand im Hoch- und Tiefbau

Der Bestand im Hochbau (Wohnbau, Sonstiger Hochbau) wurde mittels ÖSTAT-Statistiken flächendeckend erfasst, daher wurde keine Hochrechnung benötigt. Im Tiefbau und für ausgewählten Gemeinden wurden – sofern vorhanden – Daten über den Bestand in den einzelnen Bausparten stichprobenartig erhoben und aufgrund von spezifischen Größen (vgl. Kap. 2.3.3.2) auf das Bundesland Steiermark hochgerechnet (Abb. 2-6).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 54

Einwohner Gemeindefläche(km²)

StromGemeinde-straßen Fernwärme Erdgas

Bestand im Tiefbauin der Steiermark

(Tg)

Hochrechnungauf die Steiermark

Bestand(lfm)

Wasser-versorgung

Abwasser-entsorgung

Berechnung spezifischer Größen: Bestand je Einheit(Mg/E.a, Mg/lfm, Mg/km², lfm/E, lfm/km², Mg/km²)

Datenerhebung in ausgewählten Gemeinden:Bestand im Tiefbau

Abbildung 2-6: Hochrechnungsmodell für den Bestand im Tiefbau

2.3.5.6.3 Baurestmassen- und Bodenaushubanfall im Hoch- und Tiefbau

Der Baurestmassen-Anfall wird mit Daten über Bauaktivitäten und aufgrund von spezifischen Größen hochgerechnet (Massenangaben über Baurestmassen je Einwohner, je m² WNF im Neubau, je m² Bestand, je km² Gemeindefläche und je m² Abbruch).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 55

Einwohner Gemeindefläche(km²)

Neubauim Hoch- und Tiefbau

(m²/a, lfm/a)

Adaptierungim Hoch- und Tiefbau

(m²/a, lfm/a)

Bauaktivitäten im Hoch- und Tiefbau in der Steiermark(m²/a, lfm/a, Mg/a)

Hochrechnungen auf die Steiermark

Abbruchim Hoch- und Tiefbau

(m²/a, lfm/a)

Berechnung spezifischer Größen: Bauintensität je Einheit im Hoch- und Tiefbau(lfm/E.a, lfm/km².a)

Datenerhebung in ausgewählten Gemeinden:Bauaktivitäten im Hoch- und Tiefbau

Bausparten: Wohnbau, Sonstiger Hochbau, Gemeindestraßen, Strom, Fernwärme, Erdgas,

Wasserversorgung, Abwasserentsorgung

Abbildung 2-7: Hochrechnungsmodell für den Baurestmassenanfall in der Steiermark (alle erhobenen Bausparten)

2.3.6 Verteilung der Baurestmassen in der Bau- und Abfallwirtschaft

Der berechnete Gesamtanfall aus dem Bauwesen wurde folgendermaßen ermittelt: • Berechnung aufgrund der in der Steiermark stattfindenden Bauaktivitäten (inkl. vor Ort

Recycling und interne Verwendung) • Hochrechnungen aufgrund von Daten in ausgewählten Gemeinden Diese Massen werden den gesamte Anlieferungen an Baurestmassen in geordneten Deponien gegenübergestellt. Hypothesen über den Verbleib werden im Endbericht in der Schlussdis-kussion aufgestellt. 2.3.6.1 Steirische Abfallerhebung

Voraussetzung für die Durchführung von Planungs- und Kontrollaufgaben durch die Dienst-stellen des Landes ist die Nachvollziehbarkeit von Abfallströmen und damit die Erarbeitung einer qualifizierten Datendokumentation.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 56

Daher führt die Fachabteilung 1c periodische Erhebungen bei den Entsorgungsanlagen mittels eines dafür erstellten Fragebogens durch. Die Erhebung der für das gegenständliche Projekt bedeutenden Daten erfolgt im Rahmen der „Steirischen Abfallerhebung„ bei den Betreibern von Bauschuttdeponien, Hausmüll-Deponien sowie Müll- und Klärschlammkompostier-anla-gen. Die Daten reichen lt. Auskunft des Sachbearbeiters bis zum Jahr 1993 zurück. Für jede der o.a. Deponien werden neben einer einmaligen Erhebung der Anlagedaten (Frage-bogen für die „Grunddatenerhebung für Bauschuttdeponien 1996„ im Anhang G.2.8-1 bis G.2.8-4) jährlich die angelieferten Abfallmengen abgefragt (Steirische Anlagenerhebung für Bauschuttdeponien, Hausmüll-Deponien und Müll- und Klärschlammkompostieranlagen). Der Fragebogen wird jährlich (1.Quartal) für die Ergebung der Daten des abgelaufenen Jahres an die Deponiebetreiber ausgesandt. Dieser wird vom Betreiber ausgefüllt und der FA 1c re-tourniert. Die eingehenden Unterlagen werden einer Plausibilitätsprüfung durch die Mitarbei-ter der FA 1c unterzogen, bevor sie in die interne Datenbank des Amtes der Stmk. Landesre-gierung, FA 1c, übernommen werden. Folgende Informationen werden angefordert: ♦ Daten zur Deponie (z.B.: wasserrechtlich genehmigtes Deponievolumen, Kapazitäten,

Einbaudichte) ♦ Angelieferte Abfallmengen und deren Entsorgungswege (Deponierung, Verwertung, Auf-

bereitung) ♦ Zur statistischen Kostenerfassung werden die Betreiber ersucht, noch eine Deponiean-

nahme- und Deponieabgabe- Preisliste beizulegen. Die Auswertung der so erhobenen Daten dient zur Ermittlung der angelieferten Mengen der einzelnen Fraktionen und ihres Entsorgungsweges (Deponierung, Recyclierung, etc.). Weiters können dabei die noch vorhandenen Ablagerungskapazitäten von Deponien verfolgt werden. 2.3.6.2 Recyclinganlagen

Die Erstellung eines Anlagenkatasters für Recyclinganlagen für Baurestmassen ist derzeit im Aufbau begriffen. Es ist geplant, anlog zur Erhebung der Deponien, auch für Aufbereitungs-anlagen neben allgemeinen Daten, die Recyclingmengen, Fraktionen und die Kapazität der Anlagen zu erheben. 2.3.6.3 Erhebungsproblematik

Administration: • ungenügende Aufzeichnungen seitens der Deponiebetreiber • fehlende EDV-Infrastruktur Mengenangaben:

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 57

• Fragebögen werden erst nach mehrmaligem Urgieren retourniert • unvollständig bzw. falsch ausgefüllte Fragebögen • Volumsmäßige Mengenangaben (in m³), keine Gewichtsangaben, da oftmals die Verrech-

nung nicht nach Gewichtsangaben erfolgt • Datenmengen stimmen nicht überein (z.B. es wird mehr deponiert als angeliefert)

Auswertung: • Da im Fragebogen keine Unterteilung der einzelnen Fraktionen im Hinblick auf ihren Ent-

sorgungsweg getroffen wird, kann darüber keine Aussage getroffen werden. Die Frage-stellung lautet lediglich: Von den gesamten, der Anlage zugeführten Baurestmassen wur-den 1995 bzw. 1996 direkt deponiert ..... Mg, direkt verwertet ..... Mg, aufbereitet ..... Mg (siehe „Steirische Anlagenerhebung 1996 bzw. 1997„ im Anhang G.2.8-1 bis 4). Die An-regung des Autors, die Entsorgungswege nach Fraktionen getrennt zu erheben, wurde vom Amt der Stmk. Landesregierung, FA 1c, jedoch bereits aufgegriffen und der Fragebogen entsprechend adaptiert.

2.4 Datenerhebung und -auswertung Input

In der Güterbilanz erfolgt die Angabe der Masse SI-konform in Mega- bzw. Teragramm (Mg, Tg; 1 Mg entspricht 1 Tonne; 1 Tg entspricht eine Million Mg). Um die spezifischen, auf den Einwohner bezogenen Werte (kg pro Einwohner und Jahr, kg/E.a) zu erhalten, müssen die angegebenen Zahlen durch 1185 (entsprechend der im Jahre 1991 Einwohnerzahl in der Stei-ermark in Tausenden) dividiert werden. Der Massenumsatz an Boden im Bauwesen wird in der Güterbilanz separat behandelt (Boden-aushub: Kap. 2.6.1.2, 2.6.2.2, 2.6.3.2 und 2.8.1.2). Das vorhandene Lager an Bodenmaterial im Bauwesen (in Form von Leitungsgräben, Unterbau, usw.) wurde nicht berücksichtigt. 2.4.1 Input in das Bauwesen: Ergebnisse nach Gütergruppen

2.4.1.1 Baumaterialien

In der Steiermark werden insgesamt in der Bauindustrie und im Baugewerbe 7,65 Tg/a (ent-sprechend einem 9 %-Anteil von Österreich) an Roh- und Halbfabrikaten inkl. Wasser ein-gesetzt (ÖSTAT 1997; vgl. Anhang G.2.5-1). Die Bauhilfsgewerbe verbrauchten 1994 in Österreich, vom Wasser abgesehen, zusätzlich 9,5 Tg/a (ÖSTAT 1997), unter der Annahme eines 15 %-igen Anteils daher rund 1,4 Tg/a in der Steiermark an Inputgütern (derzeit keine Gliederung verfügbar). Der Gesamtinput in das Bauwesen kann mit rund 9,05 Tg/a abge-schätzt werden. Der Anteil der Baugewerbe macht mit 6,8 Tg/a rund 90 % des Gesamteinsatzes aus (14,3 % von Österreich). Der Anteil der Bauindustrie macht mit 0,85 Tg/a rund 10 % des Gesamtein-satzes aus (2,4 % von Österreich). Der markante Unterschied zwischen Baugewerbe und

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 58

Bauindustrie ist wahrscheinlich auf die Struktur der Bauwirtschaft in der Steiermark zurück-zuführen, welche eine nicht typische Anzahl von Bauunternehmen in den jeweiligen Sektoren aufweist (vg. Tab. 2-2): es werden mehr Rohstoffe vom Baugewerbe umgesetzt als in der Bauindustrie, die in der Steiermark anteilmäßig gering repräsentiert ist. Weiters erfolgt die Zuordnung der Massen- und Wertangaben nach Bundesland, in welchem sich der Firmensitz befindet. Weitere Abschätzungen (z.B. Datenerhebung über die Transportaktivitäten im Bundesland Steiermark, Förderung mineralischer Rohstoffe, Angaben verschiedener Produktionssektoren usw.) wurden nicht durchgeführt. In Oberösterreich (Studie BRIO) hat sich gezeigt, dass die ÖSTAT-Daten mit anderen Quellen bzw. Erhebungsmethoden sehr gut übereinstimmen. 2.4.1.2 Baumaschinen und –geräte

Mit einem Bestand von ca. 0,08 Mio. Mg in der Steiermark (vgl. Anhang G.2.5-2) und einer abgeschätzten mittleren Nutzungsdauer von 10 Jahren kann der jährliche Verbrauch an Bau-maschinen und -geräten mit 0,008 Mio. Mg/a gerechnet werden (< 0,01 Tg/a). 2.4.1.3 Hilfsstoffe und Betriebsmittel

Insgesamt werden ebenfalls weniger als 0,01 Tg/a (rund 0,002 Tg/a) an Hilfsstoffen und Be-triebsmitteln in der Steiermark eingesetzt, daher nicht näher diskutiert. 2.4.1.4 Sonstige Güter

Der Einsatz von Brenn-, Treibstoffen und Energie in der Bauindustrie und im Baugewerbe beläuft sich auf ca. 0,036 Mio. Mg/a (ÖSTAT 1997; vgl. Anhang G.2.5-3). Davon werden rund 80 % von der Baugewerbe verbraucht. Diese Güter werden im Bauwesen transformiert, letztlich entweichen sie als Abgase (Output-güter) in die Atmosphäre (z.B. Abgase und Abwärme) und werden in der Güterbilanz nicht berücksichtigt. 2.4.1.5 Zusammenfassung des Inputs nach Gütergruppen

Der gesamte Input in das Bauwesen der Steiermark beträgt insgesamt rund 9 Tg/a, wobei die Baumaterialien "Sand, Kies, Schotter", "Beton", "Bituminöses Straßenbaumischgut" und "Zement" rund 80 % dieses Güterflusses ausmachen.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 59

Tabelle 2-5: Identifizierter Input an Materialien in das Bauwesen der Steiermark nach Güter-gruppen (gerundete Werte; ÖSTAT 1997)

Gütergruppen Verbrauch in Mio. Tonnen pro Jahr

Verbrauch in kg/E.a

Sand, Kies und Schotter 4,245 47 % 3.580 Transportbeton 2,135 24 % 1.800 Bituminöses Straßenbaumischgut 0,575 7 % 480 Zement 0,173 2 % 150 Sonstige Gütergruppen 0,523 6 % 450 Gütergruppen Bauhilfsgewerbe 1,4 14 % 1.180 Insgesamt 9,051 100 % 7.640

2.4.2 Input in das Bauwesen: Ergebnisse nach Bautätigkeiten

Das verfügbares Datenmaterial für die Steiermark wurde erhoben und ausgewertet. Wo keine öffentliche Informationen vorhanden waren, wurden spezielle Erhebungen vom Büro DI Jereb in ausgewählten Gemeinden durchgeführt und aufgrund von Modellen und von früheren Er-gebnissen (Studie BRIO) hochgerechnet. 2.4.2.1 Neubau

2.4.2.1.1 Hochbau

Zwischen 1990 und 1995 wurden in der Steiermark rund 4.800 Gebäude neugebaut, dies ent-spricht einem jährlichen Wachstum von ca. 1,7 % des vorhandenen Gebäudelagers (ÖSTAT 1994 und ÖSTAT 1996). Wohnbau: Zwischen 1990 und 1995 wurden in der Steiermark jährlich 5.250 bis 8.354 Wohnungen be-willigt bzw. 5.299 bis 6.881 fertiggestellt (im Schnitt: 7.276 bzw. 6.143; vgl. Anhang G.2.5-4 und G.2.5-5 nach ÖSTAT 1996), was jeweils rund 13 % der gesamten Wohnungen in Öster-reich ausmacht. Die fertiggestellten Wohnungen (rund 4.200 Wohngebäude) stellten 1995 eine gesamt neugebaute Nutzfläche (exkl. Garagen) von 598.647 m2 Nutzfläche pro Jahr dar (mit einer durchschnittlichen Nutzfläche je Wohnung von 87 m²). Rund 65 % der fertigge-stellten Wohnungen werden in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern errichtet (Abb. 2-9). Die spezifische Masse für die Wohneinheit wird mit einem Medianwert von 2,3 Mg/m2 Nutzfläche abgeschätzt (Bandbreite: 0,95-6,3 Mg/m2 je nach Bauweise). Daraus ergibt sich eine Masse von 1,4 Tg/a (Bandbreite: 0,57-3,77 Tg/a). Aus anderen Arbeiten kann eine mittlere Masse von 200 bis 300 Mg pro Wohnungseinheit (Input von 1,4 bis 2,1 Tg) be-rechnet werden (Müller & Winkler 1995), was mit der obigen Abschätzung gut überein-stimmt.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 60

Wohnbau in der Steiermark 1986-1995

0

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996

Anz

ahl W

ohnu

ngen

bew illigte Wohnungen pro Jahr

fertiggestellte Wohnungen pro Jahr

Abbildung 2-8: Neugebaute Wohnungen in der Steiermark zwischen 1986 und 1995

Fertiggestellte Wohnungen nach Gemeindegröße in der Steiermark(nach ÖSTAT 1996)

< 2.000 Einwohner37%

2.001-5.000 Einwohner28%

100.001-1.000.000 Einwohner

24%

5.001-10.000 Einwohner8%

10.001-20.000 Einwohner2%

20.001-100.000 Einwohner

1%

Abbildung 2-9: Fertiggestellte Wohnungen in der Steiermark im Jahre 1995 nach

Gemeindegröße (Quelle: Angaben des ÖSTAT 1996)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 61

Sonstiger Hochbau: Laut einer durchgeführten Sonderauswertung des ÖSTAT wurden in der Steiermark zwischen 1986 und 1991 im Schnitt 620 Neubauten (487 bis 784) pro Jahr errichtet (Anhang G.2.6-7). Die durchschnittliche Gebäudefläche beträgt 650 m2 (403.000 m² NF/a). Angaben über industrielle Hallen und Gebäude sind derzeit nicht vorhanden, d.h. die vorhan-denen Angaben über den Sonstigen Hochbau stellen eine untere Schranke dar. Wird im Zeitraum 1986-1991 eine Lagerzunahme von 1,7 % wie im Wohnbau angenommen, kann das neu gebaute Sonstiger-Hochbau-Volumen mit rund 3 Mio. m³/a (0,45 Mg/m³) ge-rechnet werden, was einer Masse von 1,35 Tg/a entspricht (Bandbreite: 1,3-2,2 Tg/a). Die Bauweise der Außenmauer besteht zu 80 % aus Ziegel (Abb. 2-10).

0%

20%

40%

60%

80%

100%

vor 1

880

1880

bis

191

8

1919

bis

194

4

1945

bis

196

0

1961

bis

197

0

1971

bis

198

0

1981

bis

198

5

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1:nicht wärmedämm. Bauweise (Normalziegel u.ä.) 2:wärmedämmende Bauweise (Hohlziegel u.ä.)3:Holz 4:Beton-fertigteile5:sonstige Bauweise 6:Normalziegel (u.ä.) und Hohlziegel (u.ä.)7:Normalziegel (u.ä.) und Holz 8:Hohlziegel (u.ä.) und Holz9:andere unterschiedliche Bauweise

1

2

34

5 6

897

Abbildung 2-10: Heutiger Bestand der Außenmauer für Nichtwohngebäude

(ÖSTAT, Stand 1991)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 62

2.4.2.1.2 Tiefbau

Straßenbau: Der Zuwachs des Straßennetzes kann nur grob angegeben werden, da für den wichtigsten Teil, die Gemeindestraßen, nur sehr grobe Schätzungen/Vermutungen vorliegen (Umrechnung aufgrund der Studie BRIO, Erhebung in ausgewählten Gemeinden). Für den Straßenbau wurde die Abschätzung der Inputgüter einerseits über den Lagerbestand bzw. dessen Zuwachs und andererseits über eine Hochrechnung von Gemeindedaten vor-genommen. Die Zunahme des Straßennetzes wurde für die Masse der Inputgüter herangezo-gen. Das Straßennetz in der Steiermark wächst jährlich um 1,1 % (922 km/a), was einen massen-mäßigen Zuwachs um 3,26 Tg/a bedeutet (Anhang G.2.6-3). Für die verschiedenen Straßen-typen ergaben sich die folgenden Lagerveränderungen zwischen 1995 und 1996 von 2,8 Tonnen je Einwohner und Jahr (Tab. 2-5).

Tabelle 2-6: Zunahme des Straßennetzes in der Steiermark (Zeitperiode 1995/96) aufgrund von Erhebungen in ausgewählten Gemeinden

Neubau Zunahme in der Zeitperiode 1995/96

Straßentypen km/a % p.a. Mg/lfm Tg/a Mg/E.a Anteil

Autobahnen und Schnellstraßen 2,6 0,6 % 41,2 0,11 0,09 3,3 %

Bundesstraßen 0 0,0 % 12,4 0,00 0,00 0 %

Landes- und Bezirksstraßen 40 1,2 % 8,6 0,34 0,29 10,6 %

Gemeindestraßen 109 0,6 % 5,3 0,58 0,49 17,9 %

Forststraßen (Schotter, Asph.) 500 1,7 % 2,9 1,44 1,21 43,8 %

Güterwege 250 1,0 % 3,0 0,74 0,63 22,9 %

Radwege 20 1,5 % 2,4 0,05 0,04 1,5 %

Insgesamt 922 1,1 % - 3,26 2,76 100 %

Schienenbau Das Eisen- und Straßenbahnnetz in der Steiermark (Bestand 1997: 1.110 km) wächst jährlich um 11,4 km (1 % pro Jahr), was einen Anteil in Österreich von 11 % ausmacht. Dies ent-spricht einem Input in das steiermärkische Bauwesen von 0,078 Tg/a (Anhang G.2.6-2). Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau: Wasserleitungen: Die Länge des Leitungsnetzes in der Steiermark betrugt 1997 6.431 km (rund ein Fünftel des österreichischen Netzes). Der jährliche Neubau konnte mit 110 km/a abgeschätzt werden, was eine Zunahme von 1,7 % p.a. darstellt (Anhang G.2.6-3). Mit einer mittleren Masse von 140 kg/lfm (Glenck et al., 1996), ergibt sich einen Input von 0,015 Tg/a (ohne Leitungsgraben). Die Anzahl neugebauter Wasserbehälter und -speicher wurde in der vorliegenden Studie nicht erfasst.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 63

Kanal: Die Länge des Abwasserkanalnetzes in der Steiermark betrugt 1997 5.769 km. Der Neubau konnte mit 419 km/a abgeschätzt werden, was eine Zunahme von 7,3 % p.a. darstellt (Anhang G.2.6-3). Dieser Zuwachs ist deutlich höher als derjenige in Oberösterreich (2 % pro Jahr laut ÖSB 1994). Mit einer durchschnittlichen Masse von 130 kg/lfm Leitungslänge be-trägt der Input 0,055 Tg/a (ohne Leitungsgraben). Angenommen, dass ca. 10 Kläranlagen im Schnitt jährlich neugebaut werden (Glenck et al., 1996) und eine mittlere Masse von 2.000 Mg/Anlage ergibt sich einen zusätzlichen Input von 0,02 Tg/a. Insgesamt beträgt der Input in den Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau 0,09 Tg/a. Sonstige Netzwerke: Gasleitungen: 1995/96 betrugen die neugebauten Gasleitungen 32,4 km/a. Mit einer maxi-malen Wichte von 50 kg/lfm ergibt sich einen maximalen Input von 0,002 Tg/a (ohne Leitungsgraben).

Fernwärmeleitungen: Die Fernwärmeleitungen nehmen lt. Hochrechnungen jährlich um 12,8 % zu (Neubau: 32.000 lfm/a; vgl. Anhang G.2.6-3). Dies entspricht mit einer maximalen Dichte von 100 kg/lfm einem maximalen Input von 0,003 Tg/a (ohne Leitungsgraben).

Strom- und Telefonleitungen: Der Neubau beträgt insgesamt 940 km/a (ca. 0,8 m/E.a), was einen maximalen Input von < 0,001 Tg/a ausmacht (5 bis 20 kg/lfm).

Wasserkraftwerke: Keine Erhebung durchgeführt. Laut der Studie BRIO (Glenck et al., 1996) beläuft sich der Input in einer Größenordnung von max. 0,3 Tg/a (1 neugebautes Kraftwerk pro Jahr: dies stellt sehr wahrscheinlich eine obere Schranke dar).

Die Sonstigen Netzwerke betragen insgesamt höchstens 0,31 Tg/a.

Materialeinsatz im Bauwesen: Neubau

Hochbau: 2,75 Tg/a

Tiefbau: 3,73 Tg/a

Bauwesen: 6,48 Tg/a

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Neubau-Aktivitäten im Tiefbau:Längenangaben in Laufmeter je Einwohner und Jahr

0,790,55

0,0920,079

0,30

0,034-

0,0170,0100,0020,007

0,420,21

0,23

0,00 0,25 0,50 0,75 1,00

Restliche Bausparten (Telefon)

Stromversorgung

Forststraßen

Ländliche Wege

Gemeindestraßen

Wasserversorgung

Abwasserentsorgung

Erdgasversorgung

Landesstraßen

Bundesstraßen

Radwege

Schienenbau

Autobahn und Schnellstraßen

Fernwärmeversorgung

lfm/E.a

Abbildung 2-11: Neubau-Aktivitäten im Tiefbau in der Steiermark (Längenangaben in Laufmeter je Einwohner und Jahr; Quelle: eigene Erhebungen und Hochrechnungen)

2.4.2.2 Adaptierungen

Die Adaptierungen umfassen den Um-, Zu-, Auf-, Einbau, die Instandhaltung und die Sanie-rung von Bauwerken. Für die Ermittlung der Inputgüter wird keine Bodenverdrängung durch diese Bautätigkeiten angenommen. 2.4.2.2.1 Hochbau

Wohnbau: Die Sanierung im Wohnbaubereich kann für die Steiermark in erster Näherung indirekt über die Wohnbausanierung in Österreich ermittelt werden (FBI 1987 und eigene Annahme: siehe Glenck et al., 1996). Die anderen Bautätigkeiten wie Um-, Zu-, Einbau und Instandhaltung konnten aufgrund der nicht vorhandenen Informationen nicht mitberücksichtigt werden. Unter der Annahme, dass die verschiedenen Bauteile (Dach, Fenster, Fassade etc.) in Österreich gleichmäßig pro Einwohner eingesetzt werden, wird die eingesetzte Masse für die Steiermark mit einem Faktor 0,15 abgeschätzt. Der Einsatz von Materialien zur Wohnbausanierung wird mit 0,1 bis 0,26 Tg/a abgeschätzt, wobei alleine die Dachsanierung drei Viertel davon aus-macht. Da die Wohnbausanierung gewissermaßen einen Prozess im Fließgleichgewicht dar-stellt, sollte der Input für die Sanierung des Wohnbaus etwa dem Aufkommen an Baurest-massen bei dieser Bautätigkeit mengenmäßig gleichen. Für Baurestmassen aus dem Bauwesen wurde insgesamt laut Literaturangaben und umgerechnet auf die Steiermark ein

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Fluss zwischen 0,04 und 0,3 Mio. Mg/a abgeschätzt, was mit diesen Angaben gut überein-stimmt. In der Steiermark wurden 1995 rund 0,002 Tg/a an Baustellenabfällen erfasst. Die eingesetzten Massen für die sonstigen Baumaßnahmen (Um-, Zu-, Auf-, Einbau oder Instandhaltung von Wohnbauten) sollten nach Erfahrung höchstens eine Zehnerpotenz höher liegen als der Input für die Wohnbausanierung, d.h. 0,5-1 Tg/a. Insgesamt wird für die Adaptierungen im Wohnbaubereich ein minimaler Wert von 0,6 Tg/a angenommen. Sonstiger Hochbau: Laut ÖSTAT werden in Österreich an einem Drittel der Gebäudeflächen Sanierungen vorge-nommen (ÖSTAT 1995). Die Sanierung von Sonstigen Hochbauten sollte größenordnungs-mässig die Wohnbausanierung nicht überschreiten und wurde daher mit maximal 0,1 Tg/a angenommen. Die eingesetzten Massen in sonstigen Baumaßnahmen (Um-, Zu-, Auf-, Einbau oder Instandhaltung sonstiger Hochbauten) sollten wie im Wohnbau (unterer Bereich) in der Höhe von 0,5 Tg/a liegen. Insgesamt kann für die Adaptierungen im Nichtwohnbau 0,6 Tg/a angenommen werden. 2.4.2.2.2 Tiefbau

Im Tiefbau sind Informationen über Umbau- und Sanierungsarbeiten derzeit noch unzurei-chend dokumentiert. Da der Neubau relativ besser dokumentiert ist, wurde zuerst der Gesamt-verbrauch an Baumaterialien im Straßenbau ermittelt und dann mit einer Differenzrechnung auf den Verbrauch für Umbau- und Sanierungsarbeiten rückgerechnet. Straßenbau: Insgesamt werden jährlich rund 1.400 km (Tab. 2-6) an Straßen und Wege adaptiert (Umbau, Sanierung), was einen Verbrauch an Baumaterialien von rund 0,7 Tg/a ausmacht. Laut der Studie BRIO (Glenck et al., 1996) konnte aufgrund der Straßendeckenstatistik für die Bundes-und Landesstraßen gezeigt werden, dass im Jahr 1994 rund 5% der Flächen dieser Straßen mit neuen Schichten zwischen 1,2 und 6 cm Dicke ausgestattet wurden, was für die Steiermark (umgerechnet je Einwohner) einem maximalen Input von rund 0,6 Tg/a Asphalt für Adaptierungen entspricht. Beide Abschätzungen liefern ähnliche Werte, die aufgrund der hohen Unsicherheiten (± 50 %) als gleich betrachtet werden sollen. Angenommen wird hier ein Materialeinsatz von 0,7 Tg/a.

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Tabelle 2-7: Adaptierungsarbeiten im Straßennetz der Steiermark (Zeitperiode 1995/96) auf-grund von Erhebungen in ausgewählten Gemeinden

Adaptierungen Zunahme in der Zeitperiode 1995/96

Straßentypen km/a % p.a. Mg/lfm (*) Tg/a Mg/E.a

Autobahnen und Schnellstraßen 0 0,0 % 41,2 0,00 0,00

Bundesstraßen 0 0,0 % 12,4 0,00 0,00

Landes- und Bezirksstraßen 30 0,9 % 8,6 0,02 0,01

Gemeindestraßen 703 3,7 % 5,3 0,42 0,36

Forststraßen (Schotter, asph.) 430 1,4 % 2,9 0,22 0,18

Güterwege 200 0,8 % 3,0 0,04 0,03

Radwege 0 0,0 % 2,4 0,00 0,00

Insgesamt 1.363 1,7 % - 0,70 0,58

(*) Annahme: 1/10 von den Neubau-Werten (vgl. Tab. 2-6) Schienenbau: Rund 36 km (d.s. 3,2 % vom Bestand) werden jährlich in der Steiermark saniert (es wird hier davon ausgegangen, dass die Sanierungsarbeiten sämtliche Adaptierungen um-fassen). Das Netz in der Steiermark (ÖBB und Privatlinien) wurde mit rund 6,5 Tg/a abge-schätzt. Geht man davon aus, dass Adaptierungsarbeiten gleich materialintensiv wie Neubau-arbeiten sind, ergibt sich einen Materialienverbrauch von rund 0,21 Tg/a. Dies stellt aber eine Überschätzung der Masse dar: Die eingesetzten Massen sollten diejenigen vom Neubau nicht überschreiten (0,078 Tg/a). Die Adaptierungen konnten aber wegen Datenmangel nicht direkt bestimmt werden. Unter der Annahme, dass die Nutzungsdauer einer neuen Strecke (bis Ad-aptierungsarbeiten) um 30 Jahre liegt, kann der Input in erster Näherung um 0,22 Tg/a ange-nommen werden, was eine ähnliche Größenordnung liefert. Angenommen werden hier der unter „Neubau„ abgeschätzte Wert von 0,078 Tg/a. Wasserversorgungsbau: 188 km werden jährlich saniert (Hochrechnung), d.s. 2,9 % vom Be-stand. Hier wird ebenfalls davon ausgegangen, dass die Sanierungsarbeiten sämtliche Adaptierungen umfassen und gleich viel Material pro Laufmeter benötigen. Angenommen eine durchschnittliche Dichte von 140 kg/lfm, ergibt sich einen Materialverbrauch von rund 0,026 Tg/a. Abwasserentsorgungsbau: Rund 34 km (d.s. 0,6 % vom Bestand) werden jährlich in der Stei-ermark saniert. Hier wird ebenfalls davon ausgegangen, dass die Sanierungsarbeiten sämtliche Adaptierungen umfassen und gleich viel Material pro Laufmeter benötigen. Angenommen eine durchschnittliche Dichte von 130 kg/lfm, ergibt sich einen Materialverbrauch von rund 0,0045 Tg/a. Die eingesetzten Massen stellen für den Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau insgesamt bereits ein Drittel des Verbrauchs für den Neubau dar.

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Sonstige Netzwerke (Erdgas-, Strom-, Telefon-, Fernwärmeleitungen): Hochgerechnet werden jährlich in der Steiermark 456 km/a an Stromleitungen und 37 km/a an Erdgasleitungen saniert (über Telefon- und Fernwärmeleitungen liegen derzeit keine Angaben über die Sanierung vor). Hier wird ebenfalls davon ausgegangen, dass die Sanierungsarbeiten sämtliche Adaptierungen umfassen und gleich viel Material pro Laufmeter benötigen. Dies macht einen Input von 0,009 bzw. 0,002 Tg/a aus.

Materialeinsatz im Bauwesen: Adaptierungen

Hochbau: 1,2 Tg/a

Tiefbau: 0,82 Tg/a

Bauwesen: 2,02 Tg/a

Sanierungs-Aktivitäten im Tiefbau:Längenangaben in Laufmeter je Einwohner und Jahr

-0,007

0,36

0,590,13

0,0240,0250,025

--

0,030--

0,17

0,00 0,25 0,50 0,75 1,00

Restliche Bausparten (Telefon)

Stromversorgung

Forststraßen

Ländliche Wege

Gemeindestraßen

Wasserversorgung

Abwasserentsorgung

Erdgasversorgung

Landesstraßen

Bundesstraßen

Radwege

Schienenbau

Autobahn und Schnellstraßen

Fernwärmeversorgung

lfm/E.a

Abbildung 2-12: Sanierungs-Aktivitäten im Tiefbau (Längenangaben in Laufmeter je Einwoh-

ner und Jahr; Quelle: eigene Erhebungen und Hochrechnungen)

2.4.2.3 Zusammenfassung des Inputs nach Bautätigkeiten und nach Bausparten

Zusammenfassend konnten bisher 8,5 Tg/a (7.200 kg je Einwohner und Jahr) an Gütern nach Bautätigkeiten identifiziert werden. Da im Hochbaubereich Angaben bezüglich Um-, Einbau und Instandhaltung weitgehend fehlen, kann die tatsächliche Menge von diesem Wert um 20 % abweichen. Im Hochbau werden rund 45 % aller Baumaterialien eingesetzt. Zwischen Wohnbau und Son-stigem Hochbau verteilen sich die eingesetzten Baumaterialien gleichmäßig und der Anteil

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des Neubaus beträgt 70 % des Verbrauchs. Im Tiefbau stellt der Straßenbau die größte Senke an Baustoffen dar. Der Anteil des Neubaus beträgt dieser Anteil zwischen 40 und 95 % je nach Bausparte. Eindeutig ist aber, dass die Sanierungs- und Umbauarbeiten einen relevanten Anteil des gesamten Ressourcenverbrauchs im Bauwesen ausmachen und in der Zukunft eine größere Rolle spielen werden.

Tabelle 2-8: Identifizierter Input in das Bauwesen nach Bautätigkeiten und nach Bausparten in der Steiermark (gerundete Werte)

Input in das Bauwesen in Mio. Tonnen pro Jahr.

in kg/E*a

Bausparten Neubau Adaptierungen Insgesamt (*) Hochbau 2,75 1,2 3,95 (70) 3.300 Wohnbau 1,4 0,6 2 (70) 1.700 Sonstiger Hochbau 1,35 0,6 1,95 (70) 1.600 Tiefbau 3,73 0,82 4,55 (80) 3.800 Straßen 3,26 0,7 3,96 (80) 3.300 Schienen 0,08 0,08 0,16 (50) 130 Wasserversorgung 0,015 0,026 0,04 (40) 30 Abwasserentsorgung 0,075 0,0045 0,08 (95) 70 Sonstige Netzwerke 0,31 > 0,01 0,32 (n.b.) 270 Gesamtinput 6,48 2,02 8,50 (75) 7.100

(*) Anteil Neubau in % n.b. = nicht bestimmt 2.4.3 Gesamtverbrauch an Baumaterialien in der Steiermark

Der Gesamtinput nach Gütergruppen liegt mit rund 9 Millionen Tonnen pro Jahr nicht signifi-kant höher als der Verbrauch an Baumaterialien nach Bausparten bzw. Bautätigkeiten (8,5 Tg/a). Die hohen Unsicherheiten bei den Mengenangaben wie Nutzfläche und Laufmeter sowie bei den spezifischen Massen Mg/m² und Mg/lfm erlauben derzeit nicht, eine Unsicher-heit kleiner als 20 % (d.s. ± 0,85 Tg/a) zu erreichen (Der Unterschied zwischen den beiden Methoden (0,5 Tg/a) könnte lt. Schneider 1998 grob mit den 10 % Schwarzarbeit erklärt wer-den). Angenommen wird hier der Gesamtinput nach Gütergruppen mit 9 Tg/a. 2.5 Datenerhebung und -auswertung Lager

2.5.1 Hochbau

Der Hochbau in der Steiermark umfasst rund 290.000 Gebäude mit einer gesamten Nutz-fläche von 73,6 Mio. m2 bzw. einem Bruttorauminhalt von rund 220 Mio. m³ (ÖSTAT 1994).

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2.5.1.1 Wohnbau

Der Wohnbau in der Steiermark bestand 1991 aus rund 240.000 Wohngebäuden (d.s. 41,1 Mio. m²) und stellen somit 83 % aller Gebäude dar (Tab. 2-9; ÖSTAT 1994 und 1996).

Tabelle 2-9: Eckdaten des Hochbaus in der Steiermark (Bestand Ende 1991; gerundete Werte; Quelle: Angaben des ÖSTAT 1994 und 1996, vgl. Anhang G.2.6-1)

Anzahl Gebäude insgesamt 288.802 (16 % von Österreich) Netto-Zunahme im Schnitt 4.800 Gebäude pro Jahr oder + 1,7 % pro Jahr

Anzahl Wohnungen 472.527 (14 % von Österreich) Netto-Zunahme im Schnitt 6.100 Wohnungen pro Jahr oder 1,3 % pro Jahr

Nutzfläche Wohnbau 87 m2 NF je Wohnungseinheit (90 m2 in Österreich)

insgesamt 41,1 Mio. m2

Bruttorauminhalt Wohnbau 260 m³ BRI je Wohnung

insgesamt 123,3 Mio. m³ (Annahme: 3 m pro m2 NF)

Altersstruktur 68 % der Gebäude wurden seit 1945 errichtet (69 % in Österreich)

Steiermark

49.028

55.644

42.733

67.415

86.128

35.14138.29438.316

24.97527.725

41.459

48.39654.990

24.30128.640

95.144

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

90.000

100.000

vor 1880 1880-1918 1919-1944 1945-1960 1961-1970 1971-1980 1981-1985 1986-1991

Gebäude (G)Wohnungen (W)

Abbildung 2-13: Gebäude- und Wohnungsbestand in der Steiermark (Stand 1991)

Laut Literaturangaben über die Zusammensetzung von Wohngebäuden und eigenen Annah-men über die einzelnen Bauteile war es möglich eine Bandbreite für diese Faktoren zu be-stimmen (Tab. 2-10) und das Gesamtgewicht des Wohnbaus hochzurechnen.

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Tabelle 2-10: Spezifische Massen für ein Wohngebäude in Tonnen pro m³ Bruttorauminhalt (BRI) und in Tonnen pro m² Nutzfläche (NF)

Bautyp (Quelle) Mg/m3 Bruttorauminhalt

Mg/m2 Wohnnutzfläche

Wohnbau 90er mit Keller und Garagestellen (Lahner 1995)

1,5 4,4

Wohnbau 1995 (Gutscher 1996) 0,55 bis 1,05 2,8 bis 6,3 Wohnbau 1960-70 (Cernat et al. 1996) k. A. 4,1 Wohnbau 1970-80 (Paar et al. 1996) 0,4 3,2 Wohnbau 1918 (Chiavistelli et al. 1996) k. A. 2,5 Wohnbau 70er (Hermann 1972) 0,64 2,12 Wohnbau (FGW 1983) 0,68 2,04 Wohnbau 1918-45 (Mersin et al. 1996) k. A. 2 Wohnbau 80er (Leitner et al. 1996) 0,5 1,8 Wohnbau 90er (Eschenbach & Weger 1995) 0,6 1,5 Wohnbau mit Keller (Damberger 1995) k. A. 0,95 bis 1,5 Wohnbau (Baccini & Brunner 1991) 0,5 k. A. Wohnbau (Müller & Winkler 1995) 0,4 - 0,7 k. A. Medianwert 0,6 2,3 Mittelwert 0,7 2,8 Bandbreite 0,4 bis 1,5 0,95 bis 6,3 Annahme für Wohnbauten 0,6 2,3

Mit den o.a. Tabellenwerten ließ sich das Lager Wohnbau in der Steiermark mit einem Me-dianwert von 95 Tg abschätzen (Bandbreite aufgrund von WNF-Werten: 40 bis 260 Tg). 2.5.1.2 Sonstiger Hochbau

Das Lager im Sonstigen Hochbau in der Steiermark bestand 1991 aus rund 50.000 Gebäuden (ÖSTAT 1994). Aus einer Sonderauswertung der HWZ für Nicht-Wohngebäude (Industrie- und Gewerbebauten, landwirtschaftliche Gebäude und sonstige Gebäude) beträgt die gesamte Gebäudefläche in der Steiermark 32,5 Mio. m2 (angenommen eine gleiche Nutzfläche von 650 m² je Gebäude lt. Glenck et al., 1996). Unter der Annahme, dass ein Geschoss 3 Meter hoch ist, beträgt das Gesamtvolumen 97,5 Mio. m³. Aufgrund der relativ stark heterogenen Bauweise und der lückenhaften Datenlage in der Fachliteratur für die Sparte des "Sonstigen Hochbaus" sind spezifische Daten wesentlich schwieriger abzuschätzen als in der Wohnbau-sparte. Die spezifischen Massen (Tab. 2-11) sind 2 bis 3-mal kleiner als diejenigen von Wohngebäuden (vergleichbar auch an den Baukostenunterschieden je m² Nutzfläche für diese beiden Bereiche). Die in der unteren Tabelle angeführten Gebäude stellen typische Gewerbe- und Industriegebäude dar. Weitere Gebäude wie zum Beispiel öffentliche Bauten (Schulen, Verwaltung, etc.) und private Gebäude (Firmen) sind vermutlich den Wohngebäuden ähnlich und können daher mit einem höheren Umrechnungsfaktor belastet werden. Des weiteren wird das Lager im Sonstigen Hochbau mit einem Medianwert von 0,42 Mg/m3 BRI gerechnet wer-den (Wohnbau : Industriebau = 1:1).

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Tabelle 2-11: Spezifische Massen für typische Nicht-Wohngebäude

Quellen Bauten Mg/m3 Bruttorauminhalt

Mg/m² Nutzfläche

Produktionshalle Bitschnau et al., 1996 0,2 1,5 Industriehalle Neumayer et al., 1996 0,3 2 Lagerhalle Ott et al., 1996 0,25 1,3 Produktionshalle Weninger et al., 1996 0,18 0,9 Hotel Müller & Winkler, 1995 0,23 k. A. Brauerei Müller & Winkler, 1995 0,56 k. A. Hütte Müller & Winkler, 1995 > 0,09 k. A. Industriegebäude Müller & Winkler, 1995 0,36 k. A. Medianwert Nicht-Wohngebäude 0,24 1,4 Mittelwert 0,3 1,4 Bandbreite 0,1-0,6 0,9-2 Sonstige Hochbauten (*) 0,42 1,85

(*) angenommen wird hier der Mittelwert aus Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden Daraus ergibt sich ein Lager an Sonstigen Gebäuden von rund 60 Tg (Bandbreite aufgrund von WNF-Werten: 30 bis 135 Tg). Das gesamte Lager im Hochbau beträgt rund 155 Millionen Tonnen (130 Mg/E). Die Ergebnisse aus dem Hochbau (v.a. Wohnbau) stimmen in der Steiermark mit Oberöster-reich gut überein. Generell in Österreich sind Daten über den Sonstigen Hochbau derzeit nicht ausreichend dokumentiert, was eine starke Abweichung mit anderen Abschätzungen erklären kann. 2.5.2 Tiefbau

Hier wurde der Bestand an Straßen, Schienenbauten, Wasserver- und Abwasserentsorgungs-bauten sowie an Sonstigen Netzwerken ermittelt. Für die Umrechnungen wurden spezifische Massen aus einer Zusammenstellung herangezogen sowie eigene Annahmen getroffen (siehe Glenck et al., 1996). Die Lagerabschätzung für Wasserleitungen, Kanäle, Strom-, Telefon-, Gas- und Fernwärmeleitungen erfolgte ohne Berücksichtigung der Leitungsgräben, d.h. es wurden nur die Massen der Rohrleitungen ermittelt. Dadurch kommt es zu einer Unterschät-zung dieser Lagergrößen. Die einzelnen Lager werden aufgrund von Mittelwerten berechnet. Daten über den Bestand im Tiefbau sind im Anhang G.2.6-3 zusammengestellt. 2.5.2.1 Straßen

Für die Massenschätzungen wird im folgenden von einer Dichte von 2,4 g/cm³ für bituminöse Schichten, von 2,2 g/cm3 für obere sowie zementstabilisierte Tragschichten und von 1,9 g/cm³

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für untere Tragschichten ausgegangen. Spezifische Massen sind in der nächsten Tabelle zu-sammengestellt.

Tabelle 2-12: Spezifische Massen für den Straßenbau (aus Glenck et al., 1996)

Straßentyp Mg/Laufmeter Mg/m² Autobahn I (Beton) 38,1 1,66 Autobahn II (Asphalt) 44,3 1,93 Bundesstraßen 12,4 1,78 Landes- und Bezirksstraßen 8,6 1,57 Gemeindestraßen 5,3 0,95 Forststraßen, asphaltiert 3,5 0,87 Forststraßen, Schotterweg 2,3 0,90 Güterwege (bituminös) 3,0 0,93 Radwege 2,4 0,98

2.5.2.1.1 Straßen ohne Autobahnen

Bundesstraßen: Im Jahr 1997 betrugt der Längenbestand an Bundesstraßen in der Steiermark 1.574 km (Angaben der Stmk Landesregierung, 1998). Folgende Informationen über den Straßenbau wurden hier herangezogen: • durchschnittliche Fahrbahnbreite = 7,0 m • Tragschichtdicke = 0,48 m • Dicke der bituminösen Decke mit 0,2 m. Gemäß RVS ergibt sich damit - Querschnitt B6 mit Oberbau nach Lastklasse II, Bautyp 1 - eine durchschnittliche Straßenbreite von 9,0 m. Nimmt man unterschiedliche Straßenbreiten nach RVS (zumindest zweispurig) sowie unterschiedliche Bauweisen an, ergibt sich eine Bandbreite von rund 20 Tg für das Lager. Es ist anzunehmen, dass die hier angegebenen Werte v.a. für die untere Tragschicht etwas überhöht sind, da der Oberbau schon lange beste-hender Straßen häufig v.a. mit - gegenüber heutigen Anforderungen laut RVS - zu dünnen Frostschutzschichten ausgeführt ist. Landesstraßen: Im Jahr 1997 betrugt der Längenbestand an Landesstraßen in der Steiermark 3.331 km (Angaben der Stmk. Landesregierung, 1998). Folgende Informationen über den Straßenbau wurden hier herangezogen: • durchschnittliche Fahrbahnbreite = 6,0 m • Tragschichtdicke = 0,48 m • Dicke der bituminösen Decke = 0,15 m. Gemäß RVS ergibt sich damit - Querschnitt C1 mit Oberbau nach Lastklasse III, Bautyp 2 - eine durchschnittliche Straßenbreite von 7,0 m. Nimmt man unterschiedliche Straßenbreiten nach RVS sowie unterschiedliche Bauweisen an, ergibt sich einen Mittelwert von rund 29 Tg

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für das Lager. Auch hier gilt aus den oben angeführten Gründen, dass die Schätzung des Mit-telwertes über dem wahren Wert liegen dürfte. Gemeindestraßen: Laut Hochrechnung (Anhang G.2.6-3) bestanden 1997 rund 19.195 km an Gemeindestraßen in der Steiermark. Nach Knöbl (1987) bestand im Jahr 1987 in Oberöster-reich ein Netz von Gemeindestraßen in der Länge von 19.295 km, nach BMöWV (1991) ein gesamtösterreichisches Netz von 70.000 km Länge. Für die 13 größten oberösterreichischen Städte enthält die jährlich veröffentlichte Statistik des Städtebundes die Länge des Straßen-netzes. Diese Städte repräsentieren 17 % der Bevölkerung von Oberösterreich und 14 % der Fläche. Eine Hochrechnung über die Fläche ergäbe eine Gesamtlänge von 14.500 km Ge-meindestraßen in Oberösterreich, eine Hochrechnung über die Einwohnerzahl ergäbe nur 12.000 km Länge. Da die Straßenlänge in dünn besiedelten Gemeinden eher proportional der Fläche als der Einwohnerzahl angenommen werden kann, wird für die Abschätzung auf eine Minimallänge von 14.000 km zurückgegriffen, für den Mittelwert wurden - angesichts des Längenwachstums - 20.000 km angenommen, was mit den Ergebnissen in der Steiermark sehr gut übereinstimmt. Das durchschnittliche Lager beträgt somit 102 Tg. Forststraßen: Das Netz betrugt 1997 rund 30.000 km (Angaben der Stmk. Landesregierung, 1998). Nach UBA (1988) weist Österreich 123.000 km Forststraßen auf, was bei einer anteili-gen Waldfläche von 15,4 % am gesamtösterreichischen Wald für die Steiermark 18.900 km Forststraßen entspräche. Keine Informationen über den asphaltierten Anteil sind derzeit vor-handen, deshalb werden Angaben der aktuellen Weginventurdaten der Waldinventur 1986/90 für Oberösterreich herangezogen (ca. 50 % der Laufmeter asphaltiert und 50 % geschottert). Damit ergeben sich für die Forststraßen rund 90 Tg. Neben der Unsicherheit über die Straßenlänge weist die Annahme einer durchschnittlichen Schichtstärke bei Forststraßen be-sonders hohe Unsicherheit auf. Ländliche Wege: Das Netz an Güterwegen umfasst eine Länge von rund 25.000 km (Angaben der Stmk. Landesregierung, 1998). Für Österreich nennt UBA (1988) ca. 75.000 km, was in der Steiermark mit einem Anteil an den landwirtschaftlichen Flächen Österreichs von 13,4 % etwa 10.000 km entspräche. Angenommen wird hier der aktuelle Wert von 25.000 km: Damit ergeben sich für steiermärkische Güterwege ca. 75 Tg. Radwege: Nach Angaben der Stmk. Landesregierung (1998) umfaßt die Steiermark ein Netz von Radwegen in der Länge von 1.300 km. Angenommen wurde dabei eine Breite von 2,5 m. Daraus ergibt sich ein Lager von rund 3 Tg. Die Unsicherheiten der Daten der Gesamtmassen entstammen nur zu einem geringen Teil aus Unsicherheiten der Daten der Straßenlängen, zu einem etwas größeren Teil aus Unsicherhei-ten über Daten der Straßenbreiten, vor allem aber aus Unsicherheiten über die Schichtdicken des Aufbaus, da diese je nach Anwendung und regionalen Gegebenheiten variieren.

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2.5.2.1.2 Autobahnen und Schnellstraßen

Im Jahr 1997 bestanden 440 km Autobahn und Schnellstraßen auf dem Gebiet des Landes Steiermark, wobei eine regionale Unterteilung derzeit nicht vorhanden ist. Angenommen wurde die selbe Bauweise wie in Oberösterreich (39 % Betondecke und 61 % aus bituminösen Decken). In Der Studie BRIO wurden folgende Annahmen getroffen und für die Abschätzung des Lagers in der Steiermark herangezogen: • Ein kleiner Teil der Autobahnstücke ist dreistreifig ausgeführt, der Großteil zweistreifig. • Die Maße des Regelquerschnitts A3 aus RVS 3.31 sowie die Oberbaudaten nach RVS

3.63 werden angewendet. Die Berechnungen auf Basis der Daten der Oberbaudatenbank der Baubehörde der OÖ Landesregierung haben gezeigt, dass die durchschnittlichen Brei-ten (gemittelt über die jeweiligen Streckenlängen im Bereich des Landes Oberösterreich) von den Normbreiten des Profils nur um wenige Prozent abweichen.

• Demnach ergibt sich eine Breite des Oberbaus (ohne Böschungen) von 30 m, mit zwei Straßendecken von je 11,5 m Breite. Böschungen der Autobahnen (Masse i.a. < 1%), Massen der Knoten bzw. Zubringer und Parkplätze sind bei dieser Schätzung nicht be-rücksichtigt.

• Die durchschnittlichen Schichtdicken wurden der OÖ Oberbaudatenbank entnommen (siehe Glenck et al., 1996).

Insgesamt für die Autobahnen und Schnellstraßen ergibt sich ein Lager von rund 18 Tg. 2.5.2.1.3 Brücken

In der Steiermark wurde die Anzahl der Brücken nicht erhoben. Angenommen wird hier der Bestand im Bundesland Oberösterreich: 5.800 Brücken mit einer Gesamtmasse von maximal 10 Tg. 2.5.2.1.4 Zusammenfassung des Lagers "Straßen"

Das gesamte Lager in der Steiermark beträgt rund 349 Millionen Tonnen (ca. 300 Tonnen je Einwohner).

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Tabelle 2-13: Zusammenfassung des Lagers in Straßen (gerundete Werte)

Lager Straßenbauwerke km Tg Anteil Gemeindestraßen 19.195 102 29 % Forststraßen 30.000 90 26 % Ländliche Wege (Güterwege) 24.950 75 22 % Landesstraßen 3.331 29 8 % Bundesstraßen 1.574 20 6 % Autobahn u. Schnellstraßen 440 18 5 % Brücken k. A. 10 3 % Radwege 1.300 3 1 % Insgesamt (gerundet) 80.790 347 100 %

Die Unsicherheiten der Daten der Gesamtmassen entstammen zu einem geringen Teil aus Un-sicherheiten der Daten der Straßenlängen, zu einem etwas größeren Teil aus Unsicherheiten über Daten der Straßenbreiten, vor allem aber aus Unsicherheiten über die Schichtdicken des Aufbaus, da diese je nach Anwendung variieren und überdies bei älteren Straßen i.a. dünner ausgeführt wurden, genaue Daten aber nicht vorliegen. 2.5.2.2 Schienenbauten

Für das Lager der Schienenbauten wurden Skilifte, Sesselbahnen, Seilbahnen sowie Waggons und Lokomotiven, als auch diverse Hallen nicht berücksichtigt. 2.5.2.2.1 Eisenbahn (Österreichische Bundesbahn und private Linien)

Im Jahr 1997 betrug die Gesamtlänge des Netzes 1.110 km. Betrachten wir die Einteilung zwischen 1-, 2- und 4-gleisigen Strecken und die Bahnhofslängen, so steigt die Gesamtlänge auf rund 2.700 km. Das Lager Eisenbahnlinien wird mit insgesamt 6,5 Tg abgeschätzt (Zu-sammensetzung und Berechnungen im Anhang G.2.6-2). 2.5.2.2.2 Straßenbahn

Das Lager Straßenbahn in Form des Straßenbahnnetzes der Stadt Graz wurde nicht berück-sichtigt. Im Bundesland Oberösterreich machen die rund 20 km der Stadt Linz weniger als 0,1 Tg und wurden daher vernachlässigt.

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2.5.2.3 Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbauten

2.5.2.3.1 Wasserversorgungsbau (ohne Leitungsgraben)

1997 umfasste das Netz in der Steiermark 6.260 km an Wasserleitungen (Zubringer und Ver-teilnetz: 5,4 Laufmeter je Einwohner). Annahmen über die Rohrmaterialien wurden aus der Studie BRIO herangezogen (42% aus Gusseisen, 23 % aus Asbestzement, 28 % aus Kunst-stoff, restliche Materialien 7 %). Aus diesen Angaben ergibt sich ein Lager von 1,16 Tg. Der Nutzinhalt der Wasserbehälter betrug in Österreich insgesamt 2,7 Mio. m³ (ÖVGW 1995). Angenommen ein Betonvolumen von 0,1 m³ pro Kubikmeter Nutzinhalt des Behälters ergibt sich eine zusätzliche Masse von 0,07 Tg in der Steiermark. Mit diesen Daten ergibt sich ein Gesamtlager von rund 1,23 Tg. 2.5.2.3.2 Abwasserentsorgungsbauten (mit Kanälen und Kläranlagen, ohne Leitungs-

graben)

Aufgrund der Hochrechnung beträgt das Netz insgesamt 5.281 km (4,5 lfm/E). Angenommen eine identische Bauweise wie in Oberösterreich (130 kg/lfm), ergibt sich ein Lager von rund 0,69 Tg. Derzeit sind keine Angaben vorhanden über den Anteil an Straßen- bzw. Hauska-nälen. Spezifischen Angaben über Anzahl und Bauvolumen von Kläranlagen in der Steiermark konnten nicht erfasst werden. Schätzungsweise bestehen in der Steiermark 319 öffentliche Kläranlagen, d.s. rund 2,7 Anlage je 10.000 Einwohner (Angabe lt. BMLF Stand 1995 exkl. private Anlagen; in Oberösterreich: 3,7 Anlagen je 10.000 Einwohner) mit einer mittleren Masse von jeweils 2.000 Tonnen je Anlage, was einem Lager von 0,64 Tg entspräche. 2.5.2.4 Sonstige Netzwerke

2.5.2.4.1 Stromleitungen (ohne Leitungsgraben)

Aufgrund von Angaben über das Netz der Stadt Graz (5.300 km = 22,3 lfm/E) und von son-stigen Erhebungen beträgt das gesamte Elektrizitätsnetz rund 41.500 km (56.000 km in Ober-österreich). Mit einer abgeschätzten Masse von höchstens 20 kg/lfm ergibt sich ein Lager von 0,83 Tg. 2.5.2.4.2 Telefonleitungen (ohne mobiles Netzwerk und Leitungsgraben)

Das feste Telefonnetzwerk beträgt in der Steiermark 54.000 km (46 lfm/E). Mit einer abge-schätzten Masse von max. 20 kg/lfm ergibt sich ein Lager von 1,08 Tg.

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 77

2.5.2.4.3 Erdgasleitungen (ohne Leitungsgraben)

In der Steiermark konnten 3.909 km Erdgasleitungen mit einem gesamten Versorgungsgebiet von 35 Gemeinden erfasst werden (in Oberösterreich erstreckt sich das Gasleitungsnetz über ca. 1.300 km, vgl. Glenck et al., 1996). Mit eigener Abschätzung der Masse (zwischen 5 und 50 kg/lfm) ergibt sich ein Lager von 0,02 bis 0,2 Tg. 2.5.2.4.4 Fernwärmeleitungen (ohne Leitungsgraben)

Das Netz an Fernwärmeleitungen beträgt insgesamt 242 km (in Oberösterreich sind es 139 km). Mit einer abgeschätzten Masse zwischen 5 und 100 kg/lfm (Durchmesser DN 20 bis DN 600) ergibt sich ein Lager von maximal 0,025 Tg. 2.5.2.4.5 Wasserkraftwerke

In der Steiermark sind derzeit wenige Angaben über bestehende Kraftwerke vorhanden. Die in Oberösterreich in Betrieb befindlichen 147 Wasserkraftwerke machen ein gesamtes Lager von rund 30 Tg aus. Es wurden bisher keine spezifische Angaben über die Wasserstraßen erhoben, daher wurde für die Steiermark der selbe Wert wie in Oberösterreich angenommen. 2.5.2.4.6 Zusammenfassung des Lagers Sonstige Netzwerke

Insgesamt beträgt das Lager der "Sonstigen Netzwerke" höchstens 32 Mio. Mg (ohne Lei-tungsgraben). 2.5.2.5 Zusammenfassung des Lagers im Tiefbau

Insgesamt beträgt das Lager im Tiefbau rund 388 Mio. Mg (327 Mg/E). 2.5.3 Lager im Bauwesen: Ergebnisse Baumaschinen und -geräte

Der Bestand an Baumaschinen und -geräten im Hoch- und Tiefbau beläuft sich bis Ende 1993 in Österreich auf rund 133.000 Geräte mit einer Eigenmasse von 0,47 Tg (Anhang G.2.5-2). Angenommen werden 15 % dieser Geräte im Bundesland Steiermark eingesetzt, ergibt sich ein Lager von 0,07 Tg. 2.5.4 Zusammenfassung der Ergebnisse für das Lager im Bauwesen

Das Gesamtlager des Bauwesens in der Steiermark beträgt rund 543 Tg, was einer Masse von rund 457 Tonnen pro Einwohner entspricht, wobei auf Tiefbau etwa drei Viertel der Gesamtmasse entfallen.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 78

Tabelle 2-14: Zusammensetzung des Lagers im steiermärkischen Bauwesen (gerundete Werte)

Baubereich Bauten Lager Mio. Tonnen Mg/E % Hochbau insgesamt 155 130 28 % Wohngebäude 95 80 60 % Sonstige Gebäude 60 50 40 % Tiefbau insgesamt 388 327 72 % Straßen 347 292 90 % Schienenbauten 6,6 5,6 2 % Wasserleitungen und Wasserbehälter 1,23 1,04 < 0,5% Abwasserkanäle und Kläranlagen 1,33 1,12 < 0,5% Sonstige Netzwerke inkl. Wasserkraftwerke 32,1 27 8 % Baumaschinen und -geräte 0,07 0,06 < 0,5% Lager Bauwesen insgesamt 543 457 100 % Im Hochbau stellen die Wohngebäude etwa 60 % des Bestands dar. Im Tiefbau stellen die Straßen mit etwa 90 % wie in Oberösterreich das mengenmäßig wichtigste Lager dar. Die an-deren Bauten spielen hinsichtlich der Masse eine demgegenüber untergeordnete Rolle.

Lager im Bauwesen (in Millionen Tonnen)

95

60

347

6,6

1,23

1,33

32

Wohngebäude

Sonstige Gebäude

Straßen

Schienenbauten

Wasserleitungen

Abwasserkanäle undKläranlagen

Sonstige Netzwerke

Abbildung 2-14: Zusammensetzung des Lagers im Bauwesen in der Steiermark

(100 % = 543 Millionen Tonnen oder 457 Tonnen je Einwohner)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 79

Bestand im Tiefbau:Längenangaben in Laufmeter je Einwohner

4,53,32,8

1,31,1

21

0,90,40,2

16

25

35

5,3

46

0 10 20 30 40 50

Restliche Bausparten (Telefon)

Stromversorgung

Forststraßen

Ländliche Wege

Gemeindestraßen

Wasserversorgung

Abwasserentsorgung

Erdgasversorgung

Landesstraßen

Bundesstraßen

Radwege

Schienenbau

Autobahn und Schnellstraßen

Fernwärmeversorgung

Abbildung 2-15: Bestand im Tiefbau (Längenangaben in Laufmeter je Einwohner;

Quelle: eigene Erhebungen und Hochrechnungen)

2.6 Datenerhebung und -auswertung Output

Die Massenangaben zum Abfallaufkommen lt. BAWP 1998 basieren auf Erhebungen der Ämter der Landesregierungen, auf Ergebnissen von Branchenkonzepten, auf Auswertungen aus dem Abfalldatenverbund und auf Expertenmeinungen. Sie stellen vor allem bei den nicht gefährlichen Abfällen (mit Ausnahme von Abfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtun-gen) zum überwiegenden Teil Annahmen und damit Massenpotentiale dar, geben aber einen realistischen Überblick über das abfallwirtschaftliche Geschehen in Österreich.

Tabelle 2-15: Aufkommen ausgewählter Abfallgruppen in Österreich (ohne Bodenaushub) lt. BAWP (UBA, 1998) Abfallarten Tg/a Mio m³/a Baurestmassen und Baustellenabfälle (BRM; ohne Bodenaushub) 6,4 2,9 Abfälle mineralischen Ursprungs ohne Baurestmassen und ohne Bodenaushub 4,0 2,3 Holzabfälle ohne Holzverpackungen 3,3 10,1 Abfälle aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen 2,8 17,0 Abfälle aus Wasseraufbereitung, Abwasserbehandlung und Gewässernutzung 2,3 1,5 Getrennt gesammelte Altstoffe aus Gewerbe und Industrie 2,1 6,0 Gefährliche Abfälle 0,76 0,56 Sonstige nicht gefährliche Abfälle 4,9 6,7 Summe 26,5 47,1

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 80

In erster Näherung wurde das gesamte Aufkommen an Baurestmassen in der Steiermark über dasjenige des BAWP 1998 abgeschätzt (15 % der Wohnbevölkerung Österreichs leben in der Steiermark). Daraus ergibt sich ein Aufkommen (ohne Bodenaushub) von 0,96 Tg/a. Unter Berücksichtigung des weitestgehend unbedenklichen Bodenaushubs von rund 20 Tg (3 bis 4,5 Tg für die Steiermark mit einem Anteil von 15 %) erhöht sich das Massenpotential auf rund 46,5 Tg pro Jahr in Österreich. Veränderungen im Gesamtmassenpotential sind nicht als Anstieg des Abfallaufkommens zu interpretieren, sondern auf den verbesserten Wissenstand über den Anfall einiger Abfallarten zurückzuführen, was beim Vergleich der Zahlen zu be-rücksichtigen ist. Die einzig bedeutende Veränderungen gegenüber dem Bundes-Abfallwirtschaftsplan 1995 besteht in der Anhebung des Massenpotentials für Bodenaushub von 15 Tg/a auf 20 Tg/a (+ 35 %!). In den folgenden Absätzen werden die Medianwerte für weitere Berechnungen berücksichtigt, da sie robuster gegenüber Ausreißern in einer Stichprobe sind, als die Mittelwerte. In einem ersten Schritt wird die in der Studie BRIO beschriebene Vorgangsweise verwendet (berechneter Baurestmassen-Anfall aufgrund der Bauaktivitäten in der Steiermark mit den selben Umrechnungsfaktoren und eigenen Annahmen). Diese Ergebnisse werden dann mit Hochrechnungswerten sowie mit in der steiermärkischen Abfallwirtschaft erfassten Werte über Baurestmassen verglichen. 2.6.1 Hochbau

2.6.1.1 HB-Baurestmassen in der Steiermark

2.6.1.1.1 Baurestmassenanfall aufgrund von Erhebungen (Abbruch von Bauobjekten)

In der Landeshauptstadt Graz wurden nach Überprüfung der Bauakten 47 Abbrüche für 1996 ausgewertet (Gypser, 1998). Die Erhebung der Abbrüche in den ausgewählten Gemeinden zeigt folgendes Bild: In den folgenden 7 steirischen Gemeinden wurden 69 Abbruchvorhaben (inklusive Adaptie-rungen) und Adaptierungen für die Jahre 1995 und 1996 bei der Gemeinde angezeigt: • in den Stadtgemeinden Bad Radkersburg (Reiter, 1998), Feldbach (Huber, 1998), Leo-

ben (Stucker, Raunegger, 1998) und Liezen (Waldeck, 1998) und den • Gemeinden St. Peter am Ottersbach (Thuswohl, Totter, 1998), St. Stefan ob Stainz

(Ninaus, 1998) und Tauplitz (Schachner, 1998). In den Gemeinden Judendorf-Straßengel (Paar, 1998), St. Georgen ob Murau (Raffalt, Autischer, 1998) und Zerlach (Suppan, 1998) wurden in den Jahren 1995/96 keine Abbruch-vorhaben gemeldet.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 81

In Summe wurden somit 116 angezeigte Bauvorhaben (Abbrüche und Adaptierungen) für die Erhebung des Baurestmassenanfalles aus dem Hochbau herangezogen. Es werden dabei 24,1 % der steirischen Bevölkerung erfasst. 2.6.1.1.1.1 Baurestmassenanfall aus Erhebungen in Graz (Abbrüche)

Der Baurestmassenanfall für Graz wurde ausschließlich aus Abbrüchen ermittelt (siehe An-hang J2.7- 1). Die Ermittlung der Massen aus Adaptierungs- und Neubaumaßnahmen hätte aufgrund der zu erhebenden Datenmengen den Umfang der Studie gesprengt. In Graz wurden ausgehend von 47 Abbruchgebäuden aus dem Wohnbau und dem sonstigen Hochbau folgender Baurestmassenanfall ermittelt: 53.010 Mg (47 Abbrüche)

Tabelle 2-16: Baurestmassenanfall in Graz 1996 im Hochbau aus Abbrüchen (ohne Boden-aushub und Baustellenabfälle) Baurestmassenfraktion Baurestmassen-anfall

(Mg, gerundet) Baurestmassen-anfall (Gew.-%)

Baurestmassen-anfall (kg/EW.a)

min. Bauschutt 20.000 37,7 84,1 Betonabbruch 10.000 18,9 42,1 min Bauschutt u. Betonabbruch vermischt 20.500 38,7 86,2 Asphaltaufbruch 800 1,5 3,4 Holz 1.400 2,6 5,8 Metall 300 0,6 1,3 Kunststoffbauteile 10 0,02 0,0 Summe 53.010 100,0 222,9

37%

0%1%3%

2%

38%

19%

min. Baus chuttBetonabbruchmin. Baus chutt u . Betonabbruch vermischtA sphaltaufbruchHolzM etallKuns ts toffbauteile

Abbildung 2-16: Aufteilung der Baurestmassenfraktionen in Graz

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 82

In Graz konnten für 45 der 47 Abbruchvorhaben aus dem Jahr 1996 die Nutzflächen (15.873 m²) der Gebäude ermittelt werden. Für 2 Objekte waren die Akten nicht auffindbar. Der Bau-restmassenanfall (ohne Bodenaushub und Baustellenabfälle) dieser 45 Abbrüchen betrug 36.710 Mg (45 Abbrüche).

Tabelle 2-17: BRM-Anfall in Mg/m² Nutzfläche in Graz (Büro Jereb, 1998)

GRAZ

BRM-Anfall (Mg/m² Nutzfläche)

Bandbreite bereinigt*)

Mittelwert 1) Mittelwert 2) Medianwert

Wohnbau 1,08-2,92 2,52 2,29 2,08 sonstiger Hochbau 0,08-3,67 2,34 2,33 1,62 Hochbau gesamt 0,08-3,67 2,43 2,31 1,97 1) durchschnittlicher BRM-Anfall/m² je Baustelle der Gemeinde 2) durchschnittlicher BRM-Anfall/m² je Gemeinde *) Um den Schwankungsbereich für den Wohnbau und den sonstigen Hochbau nicht zu ver-fälschen, wurden die Bandbreiten bereinigt, d.h. „Ausreißer„ (z.B.: untypische Bauwerke) wurden dabei nicht berücksichtigt. Zur Berechnung der Mittel- und Medianwerte wurden alle erhobenen Werte herangezogen (siehe auch Abbildung 2-17: Verteilung des Baurestmassen-anfalls in Mg/m² Nutzfläche).

BRM-Anfall im sonstigen Hochbau

0123456789

10

0 5 10 15 20

Abbrüche

Mg/

m² N

utzf

läch

e

BRM-Anfall im Wohnbau

0

1

2

3

4

5

6

7

8

0 10 20 30

Abbrüche

Mg/

m² N

utzf

läch

e

Abbildung 2-17: Verteilung des Baurestmassenanfalls in Mg/m² Nutzfläche der einzelnen Ab-

bruchvorhaben in Graz (Büro Jereb, 1998)

Der Vergleich der Ergebnisse mit Angaben in der Studie BRIO - Baurestmassenerhebung in Oberösterreich (Glenck et al., 1996) zeigt eine weitgehende Übereinstimmung der Daten.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 83

Tabelle 2-18: Baurestmassenanfall (ohne Bodenaushub) in Mg/m² Nutzfläche (Quelle: BRIO, Glenck et al., 1996)

Baurestmassenanfall (ohne Bodenaushub) Mg/m² Nutzfläche Bandbreite in der Studie BRIO 0,95 – 6,3 Mittelwert in der Studie BRIO 2,8 Medianwert in der Studie BRIO 2,3

Die Sparte Hochbau wird in die Bereiche Wohnbau und sonstiger Hochbau unterteilt. Die im Zuge von Abbrüchen angefallenen Baurestmassen stammen zu 75 % aus dem sonstigen Hochbau und zu 25 % aus dem Wohnbau.

Tabelle 2-19: Verteilung der BRM aus Abbrüchen in Graz auf die Sparten Wohnbau und son-stigen Hochbau

Baurestmassen (Tg)*) Gew.-% Wohnbau 0,013 25 sonstigen Hochbau 0,040 75 Summe 0,053 100 *) BRM ohne Bodenaushub und Baustellenabfälle

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 84

Verbleib der Baurestmassen Die Verfolgung der Entsorgungswege der BRM zeigt, dass mineralischer Bauschutt und Betonabbruch und das Gemisch derselben zu 78 % einem Recycling zugeführt werden, nur 6 % werden deponiert. Der direkte Wiedereinbau erfolgt lt. Angabe der Baufirmen nur bei 3 % der Massen. Für rund 5.500 Mg, also 13 % ist der Entsorgungsweg nicht nachvollziehbar. Im Zuge von 4 Abbrüchen fiel in Graz Asphaltaufbruch an (rund 780 Mg). Für rund 75 % der Massen ist der Entsorgungsweg nicht nachvollziehbar, der Rest wird recycliert. Dieses Ergebnis beruht darauf, dass für jenen Abbruch mit der Hauptmasse an Asphalt (600 Mg) der Entsorgungsweg nicht ermittelt werden konnte. Man kann dieses Ergebnis somit nicht als re-präsentativ für Graz werten, v.a. auch daher, da die Untersuchung zeigte, dass in den rest-lichen Gemeinden Asphaltaufbruch zu fast 100 % recycliert wird. Holzabfälle werden häufig vom Bauherrn selbst verbrannt oder zu diesem Zwecke ver-schenkt, Kunststoffbauteile und Metalle werden zumeist an diverse Entsorgungsfirmen (Schrotthändler) weitergegeben.

Graz - BRM-Verbleib 1996

0

20

40

60

80

100

min

. Bau

schu

tt

Bet

onab

bruc

h

min

. Bau

schu

tt/B

eton

abbr

uch

verm

isch

t

Asp

halta

ufbr

uch

Hol

z

Kun

stst

offb

aute

ile

Met

all

[% ]

Deponie ZwischenlagerEntsorgung RecyclingWiedereinbau Entsorgungsweg unbekannt

Abbildung 2-18: BRM-Verbleib in Graz (Abbrüche Hochbau)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 85

Legende: Verbleib der Baurestmassen gemäß Baurestmassennachweisformular Deponie: BRM werden auf einer Baurestmassendeponie abgelagert Entsorgung: BRM werden speziell verwertet (Def. Entsorger nach Baurestmassennachweisfor-mular; z.B. Schrotthändler)

Wiedereinbau: BRM werden vor Ort direkt wiedereingebaut Zwischenlager: BRM werden bis zur Wiederverwertung zwischengelagert Recycling: BRM werden entsprechend recycliert und wiederverwertet

Entsorgungsweg unbekannt: Entsorgungsweg der BRM ist nicht bekannt, da keine Aufzeichnungen über den Baurestmassenanfall vorhanden waren.

2.6.1.1.1.2 Baurestmassenanfall aus Erhebungen in den Gemeinden (Abbrüche) Da in den Gemeinden die Zahl der reinen Abbrüche im Verhältnis zu Graz sehr klein ist, wurde nicht nur der BRM-Anfall im Zuge von Abbrüchen sondern auch von Adaptierungen (Umbau, Sanierung) erhoben. Eine Ausnahme bildet die Stadtgemeinde Liezen, wo aus-schließlich Daten über Abbrüche zur Verfügung gestellt wurden. Von den 69 Objekten in den sieben Gemeinden der Steiermark wurden folgende Baurest-massen ermittelt:

Tabelle 2-20: Durchschnittlicher Baurestmassenanfall pro Jahr (Mittelwert aus 1995/1996) aus dem Hochbau (Abbrüche und Adaptierungen) in den Gemeinden Gemeinde Bautätigkeit Mittelwert

95/96 (Mg) Gew-% Summe Abbruch /

Adaptierung (Mg) Baurestmassen-anfall (kg/EW.a)

Bad Radkers-burg

Abbruch 485 66% 739

381,3

Adaptierung 254 34% Feldbach Abbruch 113 10%

1.090

257,8 Adaptierung 977 90% Leoben Abbruch 5.033 89%

5.638

195,1 Adaptierung 605 11% Liezen Abbruch 431 k.A. 431 61,1 Adaptierung k.A. k.A. k.A. k.A. St. Peter am Ottersbach

Abbruch 105 100% 105

42,4

Adaptierung 0 0% St. Stefan o.Stainz

Abbruch 675 75% 903

431,6

Adaptierung 228 25% Tauplitz Abbruch 58 100%

58

54,0 Adaptierung 0 0% SummeAbbruch

Summe Adaptierung 6.900 2.064

144,5 50,7

k.A. keine Angaben

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 86

Die detaillierte Baurestmassenerhebung ist dem Anhang zu entnehmen:

Anhang J2.7-2 Tabelle: Baurestmassenerhebung 1995/96 Bad Radkersburg Anhang J2.7-3 Tabelle: Baurestmassenerhebung 1995/96 Feldbach Anhang J2.7-4 Tabelle: Baurestmassenerhebung 1995/96 Leoben Anhang J2.7-5 Tabelle: Baurestmassenerhebung 1995/96 Liezen Anhang J2.7-6 Tabelle: Baurestmassenerhebung 1995/96 St.Peter am Ottersbach Anhang J2.7-7 Tabelle: Baurestmassenerhebung 1995/96 St.Stefan ob Stainz Anhang J2.7-8 Tabelle: Baurestmassenerhebung 1995/96 Tauplitz

Tabelle 2-21: Baurestmassenanfall in den Gemeinden im Hochbau aus Abbrüchen (Durch-schnitt 1995/96, ohne Bodenaushub und Baustellenabfälle)

Abbruch Adaptierung Baurestmassen-fraktion

BRM-Anfall (Mg)

Gewichts-%

BRM-Anfall (kg/EW.a)

BRM-Anfall (Mg)

Gewichts-%

BRM-Anfall (kg/EW.a)

min. Bauschutt 3.647 53 76,4 1.066 52 26,2 Betonabbruch 1.659 24 34,7 641 30 15,8 min. Bauschutt/ Beton vermischt

936 14 19,6 76 4 1,9

Asphaltaufbruch 239 3 5,0 37 2 0,9 Holz 335 5 7,0 225 11 5,5 Metall 84 1 1,8 5 0 0,1 Kunststoffbauteile 0 0 0 14 1 0,3 Summe 6900 100 144,5 2064 100 50,7

Die detaillierte Zusammenfassung der Baurestmassenerhebung, aufgeschlüsselt in die einzel-nen Gemeinden, ist dem Anhang zu entnehmen (Anhang J2.7- 9 Tabelle: Zusammenfassung Baurestmassenerhebung 1995/96 in den Gemeinden).

Tabelle 2-22: BRM-Anfall aus Abbrüchen in Mg/m² Nutzfläche in den einzelnen Gemeinden (Büro Jereb, 1998)

Gemeinde

BRM/m² Nutzfläche (Mg)1)

BRM/m² Nutzfläche (Mg)2)

Bad Radkersburg 5,63 5,63 Feldbach 1,31 1,24 Leoben 1,45 1,39 Liezen 1,41 0,81 St. Peter a. O. 1,80 1,77 St. Stefan ob Stainz 2,58 2,73 Tauplitz 0,77 0,78 Summe 2,05 1,48

1) durchschnittlicher Baurestmassenanfall/m² Nutzfläche je Baustelle der Gemeinde 2) durchschnittlicher Baurestmassenanfall/m² Nutzfläche je Gemeinde

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 87

Tabelle 2-23: BRM-Anfall aus Abbrüchen in Mg/m² Nutzfläche in den Gemeinden (Büro Jereb, 1998)

Gemeinden

BRM-Anfall (Mg/m² Nutzfläche)

Bandbreite bereinigt*)

Mittelwert 1) Mittelwert 2) Medianwert

Wohnbau 0,50-2,67 1,69 1,64 1,43 sonstiger Hochbau 0,45-3,61 1,57 1,26 1,35 Hochbau gesamt 0,45-3,61 2,05 1,48 1,35 1) durchschnittlicher BRM-Anfall/m² Nutzfläche je Baustelle der Gemeinde 2) durchschnittlicher BRM-Anfall/m² Nutzfläche je Gemeinde *) Um den Schwankungsbereich für den Wohnbau und den sonstigen Hochbau nicht zu ver-fälschen, wurden die Bandbreiten bereinigt, d.h. „Ausreißer„ (z.B.: untypische Bauwerke) wurden dabei nicht berücksichtigt. Zur Berechnung der Mittel- und Medianwerte wurden alle erhobenen Werte herangezogen (siehe auch Abbildung 2-19: Verteilung des Baurestmassen-anfalls in Mg/m² Nutzfläche).

BRM-Anfall im sonstigen Hochbau

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

6,00

0 5 10 15 20

Abbrüche

Mg/

m² N

utzf

läch

e

BRM-Anfall im Wohnbau

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

2,50

3,00

3,50

4,00

0 5 10 15 20

Abbrüche

Mg/

m² N

utzf

läch

e

Abbildung 2-19: Verteilung des Baurestmassenanfalls in Mg/m² Nutzfläche der einzelnen Ab-

bruchvorhaben in den Gemeinden (Büro Jereb, 1998)

Der Vergleich der Ergebnisse mit Angaben in der Studie BRIO - Baurestmassenerhebung in Oberösterreich (Glenck et al., 1996) zeigt eine weitgehende Übereinstimmung der Daten.

Tabelle 2-24: Baurestmassenanfall (ohne Bodenaushub) in Mg/m² Nutzfläche (Quelle: BRIO, Glenck et al., 1996)

Baurestmassenanfall (ohne Bodenaushub) Mg/m² Nutzfläche Bandbreite 0,95 – 6,3 Mittelwert 2,8 Medianwert 2,3

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 88

Die Sparte Hochbau wird in die Bereiche Wohnbau und sonstiger Hochbau unterteilt. Die im Zuge von Abbrüchen angefallenen Baurestmassen stammen dabei bezogen auf die ausge-wählten Gemeinden zu 63 % aus dem sonstigen Hochbau und zu 37 % aus dem Wohnbau. Es zeigt sich deutlich, dass in industriell geprägten Gemeinden der sonstige Hochbau, der u.a. Industriebauten umfasst, überwiegt, während in ländlichen Gemeinden, die BRM v.a. aus dem Wohnbau von Bedeutung sind (siehe J2.7-9 Tabelle: Zusammenfassung Baurestmassenerhe-bung 1995/96 in den Gemeinden).

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

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nden

Gra

z

W ohnbauAnteil in %

SonstigerHoc hbauAnteil in %

Abbildung 2-20: BRM-Anfall nach Wohnbau und Sonstiger Hochbau

Verbleib der Baurestmassen

Die Verfolgung der Entsorgungswege der BRM zeigt, dass v.a. in den kleineren Landgemein-den (St.Peter a.O., St. Stefan o.S. und Tauplitz) der Entsorgungsweg der Baurestmassen kaum mittels Entsorgungsnachweisen dokumentiert werden kann (siehe Anhang J2.7- 10 Tabelle: Verbleib der Baurestmassen).

2.6.1.1.1.3 Zusammenfassung der Erhebungen in der Steiermark Für die Erhebung des Baurestmassenanfalles aus dem Hochbau wurden 116 angezeigte Bau-vorhaben (Abbrüche und Adaptierungen) aus Graz und 7 ausgesuchten steirischen Gemeinden herangezogen. Es werden dabei 24,1 % der steirischen Bevölkerung erfasst. Der Baurestmassenanfall aus Abbrüchen für Graz beträgt insgesamt rund 0,053 Tg, daraus ergibt sich ein BRM-Anfall pro Einwohner und Jahr von rund 220 kg für Graz, während in den Gemeinden der Anfall pro EW / a entsprechend der Erhebungen bei rund 145 kg liegt. Der BRM-Anfall je m² Nutzfläche (Medianwert) liegt zwischen 1,97 für Graz und 1,35 in den Gemeinden.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 89

Für Graz und die Gemeinden lässt sich zusammenfassend festhalten, dass 2/3 des anfallenden mineralischen Bauschutts und des Betonabbruchs recycliert (Angaben der Baufirmen) werden. Asphaltaufbruch wird ebenfalls zum überwiegenden Teil recycliert, während Kunststoffbauteile an Entsorgungsfirmen weitergegeben werden. Was in der Folge mit ihnen geschieht, ist nicht bekannt. Holzabfälle werden meistens privat (Heizzwecke), Metallabfälle über Entsorgungsfirmen (Schrotthändler) entsorgt.

BRM-Verbleib 1995/96

0

20

40

60

80

100

min

. Bau

schu

tt

Bet

onab

bruc

h

min

. Bau

schu

tt/B

eton

abbr

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isch

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Asp

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ufbr

uch

Hol

z

Kun

stst

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aute

ile

Met

all

[% ]

Deponie ZwischenlagerEntsorgung RecyclingWiedereinbau Entsorgungsweg unbekannt

Abbildung 2-21: Verbleib der Baurestmassen aus dem Hochbau

(Legende: siehe Abb. 2-18)

Im folgenden Kapitel erfolgt die Hochrechnung der stichprobenartigen Erhebung auf die Stei-ermark anhand verschiedener Methoden. 2.6.1.1.2 Hochrechnung des HB-Baurestmassenanfalls auf die Steiermark

2.6.1.1.2.1 Hochrechnung des Baurestmassen-Anfalls aufgrund von Erhebungen Je nach Hochrechnungsansatz (siehe detaillierte Berechnungen im Anhang G.2.6-6) beläuft sich der gesamte Baurestmassen-Anfall zwischen 0,23 und 0,93 Tg/a (Tab. 2-25). Angenom-men wird hier der Medianwert mit 0,6 Tg/a. Rund 92 % davon besteht aus mineralischen Fraktionen (0,552 Tg/a). Die organischen Fraktionen (Asphaltaufbruch, Baurestholz, Kunst-

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 90

stoffbauteile) machen 7,4 % (0,042 Tg/a) aus, während der Metallanteil unter 1 % (0,005 Tg/a) bleibt.

Tabelle 2-25: Hochgerechneter Baurestmassen-Anfall im Hochbau

Hochrechnung nach... Min. Bauschutt Betonabbruch min. Bauschutt/ Beton AsphaltaufbruchE Einwohneranzahl 131.762 72.086 8.899 6.866

m² Neubau Hochbau 243.420 176.522 22.410 10.695m² Bestand Hochbau 316.708 158.866 301.820 13.353km² Gemeindefläche 521.242 246.416 87.081 19.739

m² Abbau Hochbau 421.728 210.554 58.814 19.309Annahme: Medianwerte 316.708 176.522 58.814 13.353

Anteil 53% 29% 10% 2,2%

Hochrechnung nach... Holz Metall Kunststoffbauteile Summe BRME Einwohneranzahl 12.944 1.258 1.155 234.970

m² Neubau Hochbau 20.460 2.380 3.106 478.994m² Bestand Hochbau 25.198 4.970 223 821.138km² Gemeindefläche 36.338 6.982 14.407 932.205

m² Abbau Hochbau 36.243 6.211 4.880 757.739Annahme: Medianwerte 25.198 4.970 3.106 598.671

Anteil 4,2% 0,8% 0,52% 100%

Anfall Baurestmassen (Mg/a)

Anfall Baurestmassen (Mg/a)

Tabelle 2-26: Kennzahlen für die Hochrechnung des Baurestmassen-Anfalls im Hochbau (vgl. Anhang G.2.6-6)

Hochrechnung nach... Min. Bauschutt Betonabbruch min. Bauschutt/ Beton Asphaltaufbruchkg/E.a 111 61 7,5 5,8

Mg/m² Neubau Hochbau 0,25 0,18 0,023 0,011kg/m² Bestand Hochbau 2,43 1,97 0,16 0,17Mg/km² Gemeindefläche 32 15 5,3 1,2

Mg/m² Abbau Hochbau 0,95 0,47 0,13 0,043

Hochrechnung nach... Holz Metall Kunststoffbauteile Summe BRMkg/E.a 10,9 1,06 0,97 198

Mg/m² Neubau Hochbau 0,021 0,0024 0,0032 0,49kg/m² Bestand Hochbau 0,39 0,026 0,019 5,2Mg/km² Gemeindefläche 2,2 0,43 0,88 57

Mg/m² Abbau Hochbau 0,082 0,014 0,011 1,7

Kennzahlen Baurestmassen

Kennzahlen Baurestmassen

2.6.1.1.2.2 Hochrechnung des Baurestmassen-Anfalls aufgrund der Bauaktivitäten Die lückenhaften Angaben der Aufbereitungsanlagen bezüglich der Herkunft der angelieferten Baurestmassen liefern keinen nachvollziehbaren Hinweis darüber, aus welchen Bausparten die Baurestmassen stammen. Um wirksame Maßnahmen in der Bauwirtschaft

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 91

festzulegen, ist es von zentraler Bedeutung, die Herkunft der anfallenden Baurestmassen zu kennen, um sie dort anzusetzen. Im vorliegenden Kapitel wurde anhand von Literaturangaben das Aufkommen an Baurest-massen (exkl. Bodenaushub) nach Bausparten abgeschätzt und dementsprechend zusammen-gestellt. Die Massen wurden im Text aufgerundet (2. oder 3. Stelle). In Österreich müssen Abbrüche von Gebäuden zwar von den zuständigen Baubehörden ge-nehmigt werden, die entsprechenden Bescheide werden jedoch nicht zentral erfasst. Es gibt daher über die Gebäudeabbrüche so gut wie kein Datenmaterial. Als Grundlage für die nach-folgenden Berechnungen diente die vom ÖSTAT alle zehn Jahre durchgeführte Bestandsauf-nahme von Gebäuden im Rahmen der Häuser- und Wohnungszählung. Aus dem Vergleich des Gebäudebestandes in den Jahren 1981 und 1991 nach unterschiedlichen Bauperioden lässt sich der Abbruch errechnen. Die jährlichen Umbauten (Zusammenlegung von Gebäuden bzw. Wohnungen) spielen dabei eine untergeordnete Rolle (ca. 0,25 % des Bestandes pro Jahr) und weiteren im folgenden nicht näher untersucht. Jährlich werden demnach Österreich weit rund 12.000 Gebäude abgebrochen, die etwa zu zwei Drittel vor 1945 erbaut worden sind (ÖSTAT 1992; 70 % Einfamilienhäuser, 10 % Zweifamilienhäuser, 9 % Mehrfamilienhäuser, 11 % sonstige Objekte). Auf die Steiermark umgerechnet ergibt sich in erster Näherung ein Abbruch von 1.800 Gebäuden pro Jahr. Zwischen 1981 und 1991 wurden jährlich in der Steiermark im Schnitt 2.220 Gebäude bzw. 3.230 Wohnungen abgerissen, was einer Abnahme von 0,6 bis 0,7 % des Bestandes entspricht (nach ÖSTAT 1994; Anhang G.2.6-4). Zwischen 1971 und 1981 wurden lt. Statistik verhält-nismäßig weniger Gebäude abgerissen (nur 1.472). Angenommen eine durchschnittliche Masse von 660 Mg/Gebäude (300 bis 1.400 Mg/Gebäude: siehe Glenck et al., 1996), so kann der gesamte Abbruch im Hochbau mit rund 1,3 Tg/a (0,7 bis 3,1) berechnet werden. Laut ÖSTAT-Angaben beläuft sich die Anzahl an Abbrüchen auf 1,7 je 1.000 Einwohner. 2.6.1.1.2.2.1 Wohnbau

Neubau: Rund 6.900 Wohngebäude (Ein-, Mehrfamilienhäuser, Wohnanlagen) werden jähr-lich in der Steiermark fertiggestellt (1,4 Tg/a). Laut Gutscher (1996) kann angenommen wer-den, dass zwischen 0,04 bis 0,06 Tonnen Baurestmassen pro Tonne verbaute Baumaterialien bei Neubautätigkeiten anfallen (4 bis 6 %). Die dabei anfallenden Baustellenabfälle (Ver-mischte Abfälle, Sperrmüll und Holzabfälle, Verpackungen) können mit insgesamt 0,056 bis 0,084 Tg/a abgeschätzt werden Adaptierungen: Die Masse an Baurestmassen aus der Wohnbausanierung wurde in erster Näherung mit dem eingesetzten Materialverbrauch, d.h. dem Input für die Wohnbausanierung gleichgesetzt (0,1 bis 0,26 Tg/a). Abbruch: Die Anzahl abgerissener Gebäude in der Steiermark pro Jahr konnte über die Ab-bruchbewilligungen aufgrund mangelnder Angaben bei den entsprechenden Behörden nicht ermittelt werden. Der Wohnbau-Abbruch konnte zwischen 1981 und 1991 mit 290.673 m²

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 92

ermittelt werden (Anhang G.2.6-4). Dieser Wert erscheint uns im Vergleich zu den Neubauten (598.647 m²/a) relativ hoch, aber zwischen 1971 und 1981 wurde sogar eine größere Nutzfläche abgebaut (rund 350.000 m²). Mit einer spezifischen Masse von 2,3 Mg/m² Nutzfläche (0,95 bis 4,1 Mg/m² NF: siehe Tab. 2-10), konnte der Abbruch mit 0,67 Tg/a berechnet werden (0,3 bis 1,2 Tg/a). Insgesamt würden aus dem Wohnbau rund 0,9 Tg/a (0,46 bis 1,54 Tg/a) an Baurestmassen anfallen (exkl. Bodenaushub). 2.6.1.1.2.2.2 Sonstiger Hochbau

Neubau und Adaptierungen: Keine Angaben liegen derzeit vor. Umgerechnet auf die Einwoh-ner aufgrund der Studie BRIO entspräche der Anfall aus dieser Bausparte 0,05 Tg/a. Abbruch: Österreichweit können 10 % der abgerissenen Gebäude dem Sonstigen Hochbau zugeordnet werden (ÖSTAT 1992). Daraus ergebe sich in der Steiermark ein jährlicher Ab-bruch von 180 Sonstigen Gebäuden. Unter der Annahme einer mittleren Masse von 1.700 Mg/Gebäude (400 bis 2.200 Mg/Gebäude), konnte der Abbruch mit 0,3 Tg/a berechnet werden (0,07 bis 0,4 Tg/a). Insgesamt wird einen Baurestmassenanfall aus dem Sonstigen Hochbau von 0,35 Tg/a erwar-tet (0,12 bis 0,45 Tg/a). 2.6.1.1.2.3 Gegenüberstellung der Ergebnisse aus Erhebungen und Bauaktivitäten Die Abschätzung des Baurestmassen-Anfalls im Hochbau liefert folgende Ergebnisse: • Hochrechnungen aufgrund von Stichproben: 0,6 Tg/a (0,23 bis 0,93) • Abschätzung aufgrund von Bauaktivitäten: 1,25 Tg/a (0,57 bis 1,99) Die Abschätzung aufgrund von Bauaktivitäten bestätigen die Ergebnisse der Hochrechnungen von Stichproben. Beide Bandbreiten sind ungefähr gleich groß und überlappen sich (Bereich 0,6 bis 0,9). Angenommen wird ein HB-Baurestmassenanfall in der Steiermark von 0,6 Tg/a. Im Wohnbau fällt der größte Teil an HB-Baurestmassen an. Große Unsicherheiten über den Sonstigen Hochbau (Nutzfläche, Bauweise, Bestandsdauer, Anzahl der Abbrüche usw.) lassen keine genauere Abschätzung des BRM-Anfalls zu. Die Verwendung mehrerer Erhebungsmethoden ermöglicht eine Plausibilitätskontrolle bei den erhobenen Informationen. Diskrepanzen zwischen den gelieferten Ergebnissen entstehen dadurch, weil es sich hier um verschiedene Methoden handelt (Stichproben, verschiedene Hochrechnungsansätze, Abschätzung aufgrund von Literaturwerten, Berechnungen aufgrund von Bautätigkeiten usw.).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 93

2.6.1.2 Bodenaushub im Hochbau

2.6.1.2.1 Bodenaushub aufgrund von Erhebungen

2.6.1.2.1.1 Bodenaushub in Graz Es wurden von Graz in allen Bezirken die Baubewilligungen aus dem Jahr 1996 dahingehend eingesehen, die bei Baumaßnahmen anfallenden Bodenaushubmengen möglichst genau zu erfassen. Ausgehend von den so erhaltenen Daten soll auf die Steiermark hochgerechnet wer-den. Für die Berechnung des Bodenaushubes wurden 2 Modelle herangezogen: • Nettobodenaushub-exklusive: BA=BGF*Gh, d.h. der Nettobodenaushub-exclusive ist das Produkt

aus Bruttogeschossfläche mal Geschosshöhe. • Bruttobodenaushub-exklusive: BA=((BGF^0,5)+1)2*Gh*; Gh*=Gh(Mw)+0,6, d.h. beim Brutto-

bodenaushub-exclusive werden die Bearbeitungsfläche und die Fundamenttiefe berücksichtigt. Dabei wird ein Mehraushub für einen Arbeitsraum außen um das Bauwerk herum mit einer Breite von 0,5 Meter entlang der Aussenkanten angenommen. Bei unterkellerten Bauwerken werden zu-sätzlich 0,6 Meter für das Fundament und die Rollierung zur Geschosshöhe addiert. Derselbe Wert wird auch bei Hallen für den Abtrag des Mutterbodens, die Rollierung und die Fundamentierung angesetzt.

Folgende Daten konnten erhoben werden:

Tabelle 2-27: Bodenaushub in Graz (FA 1c, Büro Jereb, 1998) Bezirk BA (Brutto) BA (Netto) BA (Brutto) BA (Netto) (m³) (m³) Mg Mg 1 0 0 0 0 2 823 579 1.481 1.042 3 32.962 27.641 59.332 49.754 4 33.428 27.008 60.171 48.614 5 147.282 126.535 265.108 227.763 6 30.938 29.192 55.689 52.546 7 78.286 69.856 140.915 125.741 8 128.454 98.443 231.217 177.197 9 13.260 10.793 23.869 19.428 10 7.034 5.638 12.662 10.149 11 27.481 23.624 49.467 42.523 12 54.777 48.213 98.599 86.783 13 5.677 4.399 10.219 7.918 14 32.361 26.576 58.250 47.837 15 84.624 73.764 152.322 132.775 16 65.400 48.959 117.720 88.126 17 17.244 8.481 31.039 15.265 SUMME 760.033 629.701 1.368.059 1.133.461 Legende: BA: Bodenaushub BGF: Bruttogeschossfläche Gh: Geschosshöhe

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 94

Tabelle 2-28: Bodenaushub in Graz (FA 1c, Büro Jereb, 1998)

Bodenaushub im Hochbau in Graz (Mg)

Graz gesamt 1.368.059 100 % vor Ort wiedereingebaut 234.598 17 % verführt*) 1.133.461 83 %

*) Entsorgungsweg nicht definitiv nachvollziehbar: entweder auf einer Deponie abgelagert, illegal abgelagert oder vor Ort wiedereingebaut In Graz fallen somit im Hochbau jährlich 1,37 Tg Bodenaushub an, wobei 0,23 Tg vor Ort wiedereingebracht und 1,14 Tg verführt werden. 2.6.1.2.1.2 Bodenaushub in der Steiermark (Hochrechnung) Aufgrund der erhobenen Daten für den Bodenaushub in Graz wurde nach folgenden Modellen der Bodenaushub aus dem Hochbau für die Steiermark hochgerechnet: • Einwohner • Anzahl der Baubewilligungen für Gebäude • Bestand an Gebäuden • Bestand Nutzfläche (m²) im Hochbau • Neubauten im Hochbau (m²/a)

Tabelle 2-29: Hochrechnungsmodelle für den Bodenaushub im Hochbau (Büro Jereb, 1998) Einwohner Baubewilligung

f. Gebäude Bestand HB (Gebäude)

Bestand HB (m² NF)

Neubau HB m²/a (1995)

Graz 237.810 319 32.575 6.515.000 172.198

Steiermark 1.184.720 2.921 288.802 57.760.400 898.143

Anhand dieser Modelle konnten für den Bodenaushub im Hochbau folgende Ergebnisse er-rechnet werden:

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 95

Tabelle 2-30: Bodenaushub aus dem Hochbau in der Steiermark (Büro Jereb, 1998) Hochrechnung nach: Bodenaushub Einwohner Baubewilligung

f. Gebäude Bestand HB (Gebäude)

Bestand HB (m² NF)

Neubau HB m²/a (1995)

gesamt (Tg) 6,8 12,5 12,1 12,1 7,1

verführt*) (Tg) 5,6 10,4 10,0 10,0 5,9 vor Ort wieder-eingebaut (Tg)

1,2 2,1 2,1 2,1 1,2

*) Entsorgungsweg nicht definitiv nachvollziehbar: entweder auf einer Deponie abgelagert, illegal abgelagert oder vor Ort wiedereingebaut

Annahme: In der Steiermark fallen im Hochbau jährlich 12,1 Tg (Medianwert) an Bodenaus-hubmaterial an, von denen 10 Tg (rund 80 %) verführt und 2,1 Tg vor Ort (Verfüllungen, Geländekorrekturen) wiedereingebaut werden.

2.6.1.2.2 Bodenaushub aufgrund von Bauaktivitäten

In diesem Kapitel soll die durch Bautätigkeiten verursachte Materialverdrängung im Bau-wesen der Steiermark grob abgeschätzt werden. Die Wiederverfüllung vor Ort wurde hier nicht berücksichtigt. Aufgrund der Anzahl der Neubauten konnte die Aushubmenge abge-schätzt werden. Die Adaptierungen wurden hier mit einer Bodenverdrängung von Null ange-nommen. Wohnbau: 1995 wurden rund 6.900 Wohneinheiten errichtet (4.200 Wohngebäude). Mit einer durchschnittlichen Grundrissfläche von 200 m2 und einer Fundamentunterkante von 1,5 bis 3 Metern unter der Geländeoberkante (Dichte des Bodenaushubs: 1,8 Mg/m³) kann das Aus-hubvolumen mit 2,3 bis 4,6 Tg/a abgeschätzt werden. Es wird angenommen, dass 50 % als Bodenaushub entsorgt wird, d.h. 1,15 bis 2,3 Tg/a. Der Rest wird als Massenausgleich einge-setzt. Sonstiger Hochbau: Jährlich wurden zwischen 1986 und 1991 im Schnitt 620 Neubauten er-richtet. Mit einer durchschnittlichen Gebäudefläche von 650 m2 und einer Fundamentunter-kante von durchschnittlich 1,5 Metern (Dichte: 1,8 Mg/m³) unter der Geländeoberkante kann das Aushubvolumen mit 1,1 Tg/a abgeschätzt werden. Angenommen wird der zu entsorgende Anteil mit 50 bis max. 100 % (0,55 bis 1,1 Tg/a). Insgesamt werden in der Steiermark zwischen 1,7 und 3,4 Tg/a Bodenmaterial im Hochbau-bereich ausgehoben.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 96

2.6.1.2.3 Gegenüberstellung der Ergebnisse aus Erhebungen und Bauaktivitäten

Die Abschätzung des Bodenaushub-Anfalls im Hochbau liefert folgende Ergebnisse:

• Hochrechnungen aufgrund von Stichproben: 10 Tg/a • Abschätzung aufgrund von Bauaktivitäten: > 1,7 Tg/a

Angenommen wird in der Steiermark der hochgerechnete Anfall von 10 Tg/a. Die Verwendung mehrerer Erhebungsmethoden ermöglicht eine Plausibilitätskontrolle bei den erhobenen Informationen. Diskrepanzen zwischen den gelieferten Ergebnissen entstehen dadurch, weil es sich hier um verschiedene Methoden handelt (Stichproben, verschiedene Hochrechnungsansätze, Abschätzung aufgrund von Literaturwerten, Berechnungen aufgrund von Bautätigkeiten usw.). 2.6.2 Tiefbau

2.6.2.1 Baurestmassen

2.6.2.1.1 Baurestmassen aufgrund von Erhebungen

Die im Zuge von Tiefbaumaßnahmen (Straßen- und Schienenbau, Wasserver- und Abwasser-entsorgung, sonstige Netzwerke usw.) anfallenden BRM setzen sich hauptsächlich aus den drei Baurestmassenfraktionen Asphaltaufbruch, mineralische Baurestmassen (Schotter, Pflas-terungen) und Betonabbruch zusammen. 2.6.2.1.1.1 Baurestmassenanfall im Straßenbau 2.6.2.1.1.1.1 Autobahn- und Schnellstraßenbau

Laut Statistik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten wurde in den Jahren 1995/96 keine Autobahn oder Schnellstraße in der Steiermark gebaut, laut Angaben der Stmk. Landesregierung gab es jedoch 1996 ein Baulos (A2) mit einer Länge von 2,6km. Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-31: Autobahnnetz in der Steiermark (BMfwA, 1998 ergänzt nach Goriupp, 1998)

in Betrieb (km) in Bau (km) Insgesamt (km) Stand Januar 1995 308,853 0,00 308,853 Stand Januar 1996 308,853 2,60 311,453 Stand Januar 1997 311,453 0,00 311,453

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 97

Tabelle 2-32: Schnellstraßennetz in der Steiermark (BMfwA, 1998)

in Betrieb (km) in Bau (km) Insgesamt (km) Stand Januar 1995-1997 128,890 0,00 128,890

Neubau: Beim Neubau von Autobahnen und Schnellstraßen fallen außer Bodenaushub keine Baurestmassen an.

Erhaltung: Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-33: Baurestmassenanfall aus Erhaltungsmaßnahmen im Autobahnbau (Allitsch, 1998)

Jahr Anfall Asphalt-aufbruch (Mg)

Asphalt zwischen-gelagert (Mg)

Asphalt wieder-eingebaut (Mg)

1992 29.000 14.000 15.000 1993 9.300 2.300 7.000 1994 7.400 2.100 5.300 Für die Bezugsjahre 1995 und 1996 stehen keine Daten zur Verfügung, da die Aufzeichnun-gen aufgrund von Personalmangel nicht mehr weitergeführt werden.

Nach Angaben der Studie BRIO (Glenck et al., 1996) werden jährlich etwa 3,5% der Straßen-flächen in einer Stärke von 3 cm abgefräst. Bei einem Bestand an Autobahnen von 308,853 km (∅ Breite der Asphaltfläche: 28 m) und einem Bestand an Schnellstraßen von 128,890 km (∅ Breite der Asphaltfläche: 19 m) ergibt sich daraus ein Asphaltaufbruch von 0,028 Tg/a (Anhang J2.7- 11 - 12 Tabellen Autobahn und Schnellstraßen – Aufbau). Diese Annahme stellt verglichen mit den vorhandenen Aufzeichnungen (Anfall an Asphaltaufbruch 29.000 – 7.400 Mg) die untere Grenze des möglichen Anfalles dar.

Entsprechend der o.a. Tabelle werden rund 2/3 vor Ort wieder verwertet, wobei sich der An-teil mit den Jahren erheblich gesteigert hat. 2.6.2.1.1.1.2 Bundesstraßenbau (mit Ersatzstraßen)

Laut Statistik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten wurde in den Jah-ren 1995/96 keine Bundesstraße in der Steiermark gebaut. Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 98

Tabelle 2-34: Bundesstraßennetz (mit Ersatzstraßen) in der Steiermark (BMfwA, 1998)

in Betrieb (km) im Bau (km) insgesamt (km) Stand Januar 1995-1997 1.574,216 0,00 1.574,216

Neubau: Beim Neubau von Bundesstraßen (mit Ersatzstraßen) fallen außer Bodenaushub keine Baurestmassen an.

Erhaltung: Folgende Daten über Erhaltungsmaßnahmen im Bundesstraßenbau wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-35: Baurestmassen aus Erhaltungsmaßnahmen im Bundesstraßenbau (Allitsch, 1998)

Jahr Anfall Asphalt-aufbruch (Mg)

Asphalt zwischen-deponiert (Mg)

Asphalt wieder-eingebaut (Mg)

1992 46.000 26.300 19.700 1993 41.459 8.872 32.587 1994 45.500 7.200 38.300 Mittelwert 44.320 14.124 30.196 Nach den o.a. Aufzeichnungen fallen jährlich 0,044 Tg Asphaltaufbruch im Bundesstraßenbau an, von denen 1/3 deponiert und 2/3 vor Ort wieder eingebaut werden.

Der Aufbau der Bundesstraßen ist im Anhang dargestellt (Anhang J2.7- 13 Tabelle: Bundes-straße – Aufbau).

2.6.2.1.1.1.3 Landesstraßenbau

Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-36: Angaben über das Landesstraßennetz in der Steiermark (Allitsch, 1998)

Bestand an Landesstraßen (km) 3.331 Neubau an Landesstraßen pro Jahr (km) 40 Erhaltung an Landesstraßen pro Jahr (km) 30

Neubau: Beim Neubau von Landesstraßen fallen außer Bodenaushub keine Baurestmassen an. Erhaltung: Über die zuständigen Baubezirksleitungen wurden die angefallenen Baurest-massen (Asphaltaufbruch) für die Jahre 1995/96 erhoben.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 99

Tabelle 2-37: BRM - Anfall im Zuge von Erhaltungsmaßnahmen bei Landesstraßen (Baube-zirksleitungen, 1998)

Anfall Asphaltaufbruch Bezirk 1995 (Mg) 1996 (Mg) Bezirk Liezen 3.420 2.700 Bezirk Bruck/Mur 10.800 11.700 Bezirk Feldbach 2.420 2.420 Bezirk Hartberg 0 1.320 Bezirk Judenburg 3.500 3.500 Bezirk Leibnitz 5.300 6.540 Bezirk Graz-Umgebung 0 2.880 Summe 25.440 31.060

Nach den o.a. Aufzeichnungen sind somit im Jahre 1995 rund 25.500 Mg und 1996 31.000 Mg an Asphaltaufbruch angefallen, die zu 100 % recycliert wurden. Der Aufbau der Landesstraßen ist im Anhang dargestellt (Anhang J2.7- 14 Tabelle: Landes-straße – Aufbau). 2.6.2.1.1.1.4 Gemeindestraßenbau

Bei der Erhebung des BRM-Anfalles beim Neubau bzw. der Sanierung von Gemeindestraßen wurde zwischen Graz und den ausgewählten Gemeinden unterschieden. Gemeindestraßen in Graz Neubau/Erhaltung: Das Straßennetz der Stadt Graz ist weitestgehend ausgebaut und umfasste mit Stand Ende 1997 eine Gesamtlänge von 666 km. Baurestmassen fallen daher nur bei Erneuerungs- und Erhaltungsmaßnahmen an (Umbau und Sanierung), Neubauten können vernachlässigt werden. Dadurch lässt sich ein Anfall an Bodenaushub ausschließen. Die anfallenden Baurestmassen werden zur Gänze recycliert, an Ort und Stelle wiedereingebaut oder zwischengelagert und wiederverwertet. Folgende Daten bezüglich Erneuerungs- und Erhaltungsmaßnahmen wurden für 1996 in Graz erhoben:

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Tabelle 2-38: 1996 in Graz sanierte und umgebaute Straßenflächen (Vogelhuber, 1998)

Asphaltbelag (m²) Schotteraufbau (Makadam)(m²)

Pflasterung (m²)

Gemeindestraßen 186.000 11.111 530

Gehwege 20.160 0 0

Summe 206.160 11.111 530

Bei 50 % der asphaltierten Flächen wurde nur der Asphaltbelag erneuert, bei den anderen 50 % wurde auch der Oberbau erneuert. Bei Schotterstraßen (untergeordnete Straßen) wurde der gesamte Aufbau erneuert (Vogelhuber, 1998). Ausgehend von den o.a. Angaben wurden anhand von Straßenquerschnitten gemäß RVS (RVS, 1991) die angefallenen Baurestmassen ermittelt (Anhang J2.7- 15 Tabelle: Gemein-destraße – Aufbau):

Tabelle 2-39: Baurestmassenanfall aus Erhaltung von Gemeindestraßen und Gehwegen in Graz von 1996 (Berechnung Büro Jereb, 1998)

Baurestmassenfraktion Menge der BRM in Graz (Mg) Entsorgungsweg Asphaltaufbruch 47.000 recycliert Mineralischer Bauschutt 49.500 recycliert Summe 96.500 100 % recycliert Gemeindestraßen in den Gemeinden: In den 10 ausgewählten Gemeinden der Steiermark wurde, je nach der vorhandenen Daten-lage, entweder von den Jahren 1995/96 oder von den letzten 5 – 10 Jahren sowohl der Zu-wachs als auch die jährliche Erneuerung (Sanierung und Umbau) an Gemeindestraßen erho-ben. Der Straßenquerschnitt zur Ermittlung der anfallenden Baurestmassen wurde aus der RVS entnommen (Anhang J2.7- 15 Tabelle: Gemeindestraße – Aufbau).

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Tabelle 2-40: Bestand, Zuwachs und Sanierung von Gemeindestraßen in den ausgewählten Gemeinden (Jahresdurchschnitt der letzten 5-10 Jahre) und daraus anfallende BRM (Asphaltaufbruch) (Gemeinden, 1998)

Gemeinde Bestand 97 (lfm)

Zuwachs (lfm/a)

Sanierung (lfm/a)

Asphaltauf-bruch (Mg/a)

Bad Radkersburg 10.554 86 325 195 Feldbach 24.600 150 950 570 Judendorf-Straßengel 50.000 500 1.500 900 Leoben 145.654 0 983 590 Liezen 90.000 500 2.600 1.560 St.Georgen o.Murau 34.512 100 1.700 1.020 St.Peter a.O. 142.515 50 2.912 1.747 St.Stefan ob Stainz 50.000 300 1.000 600 Tauplitz 32.400 50 8.000 4.800 Zerlach 70.000 2.000 3.000 1.800 Summe 650.235 3.736 22.970 13.782 In den ausgewählten Gemeinden fallen 13.800 Mg/a an Asphaltaufbruch an, der zu 100% recycliert wird. 2.6.2.1.1.1.5 Forststraßenbau

Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-41: Daten über den Forststraßenbau in der Steiermark (Edlinger, 1998)

Bestand an Forststraßen Anfang 1998 (km) 30.000 Neubau an Forststraßen pro Jahr (km) 500 Sanierungszyklus (Jahre) 6–7 ∅ Fahrbahnbreite + Bankett (m) 4,50

Neubau: Außer Bodenaushub gibt es keinen Baurestmassenanfall.

Erhaltung: Das bei der Erneuerung von Forststraßen anfallende Material (min. Bauschutt: 0,87 Tg/a) wird zur Gänze an Ort und Stelle wieder eingebracht (Anhang J2.7- 16 Tabelle: Forststraße – Aufbau).

2.6.2.1.1.1.6 Ländlicher Wegebau

Das ländliche Straßennetz der Steiermark (Interessentenwege, Privat- und Ortswege) umfasst 24.950 km, davon sind 16.500 km (66 %) in Asphaltbauweise errichtet.

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Jährlich werden im Schnitt 2.500 km an Hofzufahrten und öffentlichen Interessentenwegen neu errichtet, wobei ausschließlich Bodenaushub anfällt. Rund 200 km des ländlichen Straßennetzes werden jährlich saniert. Alle anfallenden Baurestmassen

0,15 Tg/a Asphaltaufbruch 0,09 Tg/a mineralische Baurestmassen (Schotter)

werden dabei wieder vor Ort eingebracht (Wohlmuther, 1998, Anhang J2.7- 17 Tabelle: Güterweg – Aufbau). 2.6.2.1.1.1.7 Radwegebau

Neubau: Im Schnitt werden in der Steiermark jährlich rund 20 km an Radwegen mit einer Fahrbahnbreite von 2,50m (0,25m Bankette, 2,00m Makadamfahrbelag, 0,25m Bankette neu gebaut. Als Baurestmasse fällt dabei nur Bodenaushub an (Müllneritsch, 1998, Anhang J2.7- 18 Tabelle: Radweg – Aufbau). Erhaltung: Da erst im Jahre 1998 Sanierungsarbeiten im Radwegenetz erforderlich wurden, können noch keine Aussagen über den BRM-Anfall im Zuge von Erhaltungsarbeiten gemacht werden. 2.6.2.1.1.1.8 Brückenbau

Neubau: Beim Neubau von Autobahnbrücken und sonstigen Brücken fallen außer Bodenaus-hub keine Baurestmassen an (Cermak, Seiner, 1998). Erhaltung: Als Baurestmassen fallen jährlich 7,5 Mg Betonabbruch und 25 Mg Asphaltauf-bruch an, die komplett wieder recycliert werden (Möstl, 1998). 2.6.2.1.1.1.9 Tunnelbau

Neubau: Beim Neubau von Straßentunneln / Unterflurtrassen: fällt ausschließlich Bodenaus-hub an (Sieberer, 1998). Erhaltung: Lt. Angabe des Amtes der Stmk. Landesregierung wurden keine Erhaltungsmaß-nahmen in den Bezugsjahren 1995/96 durchgeführt (Sieberer 1998). 2.6.2.1.1.1.10 Lärmschutzbauten

Neubau: Bei Lärmschutzbauten fällt nur Bodenaushub an (Büro Jereb, 1998).

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Erhaltung: Lt. Angabe des Amtes der Stmk. Landesregierung wurden keine Erhaltungsmaß-nahmen in den Bezugsjahren 1995/96 durchgeführt (Jauk, 1998). 2.6.2.1.1.2 Schienenbau 2.6.2.1.1.2.1 Eisenbahn (ÖBB und Privatlinien)

Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-42: Bestand an Schienenlängen der Eisenbahn in der Steiermark für 1995/96 (BMfWV, 1998)

Bestand Schienenlänge 1995 (km)

Bestand Schienenlänge 1996 (km)

Differenz (km)

ÖBB 827,373 827,373 0 Privatbahnen 231,517 242,065 10,548 Neubau: Beim Neubau von Schienenanlagen fallen außer Bodenaushub keine Baurestmassen an. Wie beim Neubau von Straßen wird auch beim Schienenneubau ein Massenausgleich ange-strebt. Erhaltung: Erhaltung: Alle 30 Jahre ist es notwendig, die Gleisanlagen (Schotterbett, Schie-nen, Schwellen) zu sanieren. Grundsätzlich stehen für Erhaltungsmaßnahmen des Gleiskör-pers 3 Methoden zur Verfügung: • Die freie Strecke wird maschinenunterstützt saniert. Dabei wird mit einer Reinigungsma-

schine der Oberbau aufgenommen, gesiebt und wiedereingebracht. Es fallen ca. 0,7 Mg mineralischer Bauschutt (Schotter) je Laufmeter Gleis als Baurestmasse an, der zur Gänze vor Ort wiedereingebracht wird.

• Der Oberbau wird mit einer Aushubmaschine entfernt, gebrochen und gesiebt. Darauf

wird der Unterbau entfernt, und das Material des Oberbaus als Frostschutzschicht wieder eingebracht. Es fallen dabei ca. 4 Mg mineralischer Bauschutt (Schotter) je Laufmeter Gleis als Baurestmasse an, der zur Gänze verführt wird.

• Bei der Sanierung des Gleiskörpers von Bahnhöfen werden Ober- und Unterbau zur

Gänze entfernt. Dabei fallen ca. 4 Mg mineralischer Bauschutt (Schotter) je Laufmeter Gleis an, der je nach Eluatklasse (I oder II) vor Ort wiedereingebracht oder verführt wird.

Folgende Daten über Baurestmassen wurden uns für die Jahre 1995/96 zur Verfügung gestellt:

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Tabelle 2-43: Baurestmassenanfall aus Erhaltungsarbeiten im Schienenbau (Strohhäusl, 1998)

1995/96 Mittelwert Entsorgungsweg mineral. Bauschutt (Mg) 33.500 16.750 Wiedereinbau mineral. Bauschutt (Mg) 13.200 6.600 Verfuhr (Deponie) Betonabbruch (Mg) 4.030 2.015 Wiedereinbau Holzabbruch (Mg) 1.980 990 Wiedereinbau Holzabbruch (Mg) 400 200 Entsorgung (thermisch) Metallabbruch (Mg) 5.720 2.860 Wiedereinbau Metallabbruch (Mg) 6.600 3.300 Entsorgung SUMME (Mg) 65.430 32.715 2.6.2.1.1.2.2 Straßenbahnbau

Tabelle 2-44: Bautätigkeiten im Straßenbahnbau für 1995/96 (Perl, 1998)

Baumaßnahme 1995 1996 Neubau (Einfachgleis; lfm) 748 1.676 Erneuerung (Einfachgleis; lfm) 799 1.282

Die Berechnung des Baurestmassenanfalles basiert auf den Baumaßnahmen und dem Aufbau des Gleiskörpers (Anhang J2.7- 19 Tabelle: Straßenbahn):

Tabelle 2-45: Baurestmassen im Straßenbahnbau von 1995/96 (Berechnung Büro Jereb, 1998)

Baumaßnahme mineral. BRM (Mg)

Betonabbruch (Mg)

Asphalt-aufbruch (Mg)

Metall (Mg)

1995 Erneuerung 646 1.063 863 80 Neubau 887 0 448 0 Summe 1.533 1.063 1.311 80

1996 Erneuerung 75 394 1.125 104 Neubau 1.646 375 831 24 Summe 1.721 769 1.956 128

Mittelwert 95/96 1.627 916 1.634 104 Die anfallenden BRM werden nicht vor Ort wieder eingebaut. Sie werden einem Recycling zugeführt.

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2.6.2.1.1.3 Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau 2.6.2.1.1.3.1 Wasserversorgungsbau

Wasserversorgungsbau der Stadt Graz

Der Bestand an Wasserversorgungsleitungen und Hausanschlüssen für die Stadt Graz umfaßt 1.120 km (Stand 1997).

Tabelle 2-46: Bautätigkeiten an der Wasserversorgung der Stadt Graz (Weinbauer, 1998)

Baumaßnahme 1995 1996 Mittelwert 1995/96

Neubau Versorgungsleitungen (lfm) 4.010 6.790 5.400

Neubau Hausanschlüsse (Stk.) 354 356 355

Auswechselungen (lfm) 268 193 231 Rohrbrüche (Stk.) 181 212 197 Schieber u. Hydranten (Stk.) 254 289 272 Die durchschnittliche Aushubtiefe einer Künette beträgt 1,60 m, die durchschnittliche Aus-hubbreite 0,80 m. Bei Schiebern und Hydranten beträgt das Aushubvolumen ca. 2,00 x 2,00 x 2,00 m. (Weinbauer, 1998). Die Hälfte der Hausanschlüsse (∅ Länge 15 m / Hausanschluss) verläuft unter einer Asphalt-deckung (Straße), die andere Hälfte im Freiland. Versorgungsleitungen, Schieber und Hydranten sind zu rund 100 % von Asphalt überdeckt. Anhand dieser Angaben wurde der Baurestmassenanfall ermittelt (Anhang J2.7- 20 Tabelle: Wasserversorgungsbau):

Tabelle 2-47: BRM- Anfall im Wasserleitungsbau von Graz (Berechnung Büro Jereb, 1998)

Graz

Einheit (lfm/a, Stk./a)

Asphaltaufbruch Anfall / Einheit (Mg)

Asphaltaufbruch (Mg/a)

Neubau Versorgungsleitung (lfm) 5.400 0,19 1.026 Neubau Hausanschlüsse (Stk.) 178 2,88 513 Auswechselungen (lfm) 231 0,19 44 Rohrbrüche (Stk.) 197 0,96 189 Schieber und Hydranten (Stk.) 272 0,96 261 Summe 2.033

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In der Stadt Graz fallen jährlich rund 2.000 Mg an Asphaltaufbruch an, der zur Gänze recy-cliert wird. Wasserversorgungsbau in den Gemeinden Folgende Angaben bezüglich Bestand, Neubau und Sanierung von Wasserversorgungsleitun-gen konnten in den ausgewählten Gemeinden erhoben werden. Detailliertere Angaben wie sie in Graz für Hausanschlüsse, Rohrbrüche, Schieber und Hydranten vorliegen, gibt es seitens der Gemeinden nicht.

Tabelle 2-48: Bestand sowie Neubau und Sanierung (Durchschnitt der letzten 5 – 10 Jahre) der Wasserversorgungsleitungen in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinde Bestand 1997 (lfm) Neubau/a (lfm) Sanierung/a (lfm) Bad Radkersburg 22.250 0 1.025 Feldbach 19.000 0 100 Judendorf-Straßengel k.A. 1.000 100 Leoben 159.705 324 130 Liezen 40.000 1.500 100 St.Georgen o.Murau 3.355 0 0 St.Peter a.O. 4.716 280 0 St.Stefan ob Stainz 35.000 1.000 7.000 Tauplitz 5.000 0 300 Zerlach 10.000 1.000 0 Summe 299.026 5.104 7.730 Die Berechnung des Baurestmassenanfalls erfolgt unter der Annahme, dass, im Gegensatz zu Graz, nur rund die Hälfte der Versorgungsleitungen unter einer Asphaltdeckung (Straße) ver-läuft, die andere Hälfte im Freiland. Für die Berechnung der Kubaturen wurden die Angaben von Graz herangezogen. Anhand dieser Daten wurde folgender Baurestmassenanfall in den Gemeinden ermittelt (An-hang J2.7- 20 Tabelle: Wasserversorgungsbau):

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Tabelle 2-49: BRM-Anfall im Wasserleitungsbau in den Gemeinden (Berechnung Büro Jereb, 1998)

Gemeinden Versorgungs-leitungen*)(lfm/a)

Asphaltaufbruch Anfall/lfm (Mg)

Asphaltaufbruch (Mg/a) gerundet

Bad Radkersburg Neubau 0 0,19 0 Erhaltung 513 0,19 97 Feldbach Neubau 0 0,19 0 Erhaltung 50 0,19 10 Judendorf-Straßengel Neubau 500 0,19 95 Erhaltung 50 0,19 10 Leoben Neubau 162 0,19 31 Erhaltung 65 0,19 12 Liezen Neubau 750 0,19 143 Erhaltung 50 0,19 10 St. Georgen ob Murau Neubau 0 0,19 0 Erhaltung 0 0,19 0 St. Peter am Ottersbach Neubau 140 0,19 27 Erhaltung 0 0,19 0 St. Stefan ob Stainz Neubau 500 0,19 95 Erhaltung 3.500 0,19 665 Tauplitz Neubau 0 0,19 0 Erhaltung 150 0,19 28 Zerlach Neubau 500 0,19 95 Erhaltung 0 0,19 0 Summe Gemeinden 6.930 1.318 *) Länge mit Asphaltüberdeckung In den ausgewählten Gemeinden fallen jährlich 1.300 Mg an Asphaltaufbruch an, der einer Recyclinganlage zugeführt wird.

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2.6.2.1.1.3.2 Abwasserentsorgungsbau

Analog zum Wasserversorgungsbau wurde auch der Abwasserentsorgungsbau erhoben. Abwasserentsorgungsbau der Stadt Graz Der Bestand an Abwasserentsorgungsleitungen für die Stadt Graz umfasst 670 km (Stand 1997).

Tabelle 2-50: Kanalnetz der Stadt Graz (Magistrat Graz, Statistisches Jahrbuch 1996, Preda-nitsch, 1998)

Graz 1995 1996 Bestand öffentliches Kanalnetz (km) 591 610 Bestand Hausanschlüsse (Stk.) 24.338 25.145 Neubau öffentlicher Kanal (km) 9,23 19,07 Sanierung (km) 1,5 1,5

Die durchschnittliche Aushubtiefe für die Verlegung von Abwasserleitungen in der Stadt Graz beträgt 5,00 m, die durchschnittliche Aushubbreite des Schachtes 1,90 m. Bis ca. 0,30 m oberhalb des Scheitels wird der Boden getauscht (in Summe ca. 1,50 m). Die durchschnittliche Aushubtiefe für die Verlegung von Hausanschlüssen beträgt 1,60 m, wobei ca. 1/3 des Bodenaushubs ausgetauscht wird. Die Hälfte der Hausanschlüsse (∅ Länge 15 m / Hausanschluß) verläuft unter einer Asphalt-deckung (Straße), die andere Hälfte im Freiland. Entsorgungsleitungen sind zu rund 100% von Asphalt überdeckt (Scherrer, 1998). Anhand dieser Angaben wurde der Baurestmassenanfall ermittelt (Anhang J2.7- 21 Tabelle: Abwasserentsorgungsbau):

Tabelle 2-51: BRM – Anfall im Abwasserleitungsbau von Graz (Berechnung Büro Jereb, 1998)

Graz

Einheit (lfm/a, Stk./a)

Asphaltaufbruch Anfall / Einheit (Mg)

Asphaltaufbruch (Mg/a)

Neubau Abwasserleitung (lfm) 14.150 0,46 6.509 Neubau Hausanschlüsse (Stk.) 404 2,88 1.162 Sanierung (lfm) 1.500 0,46 690 Summe 8.361 In Graz fallen jährlich 8.400 Mg an Asphaltaufbruch im Abwasserleitungsbau an.

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Abwasserentsorgungsbau in den Gemeinden: Folgende Angaben bezüglich Bestand, Neubau und Sanierung von Abwasserentsorgungslei-tungen konnten in den ausgewählten Gemeinden erhoben werden.

Tabelle 2-52: Bestand sowie Neubau und Sanierung (Durchschnitt der letzten 5 – 10 Jahre) der Abwasserentsorgungsleitungen in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinde Bestand 1997 (lfm) Neubau/a (lfm) Sanierung/a (lfm) Bad Radkersburg 15.300 0 800 Feldbach 25.000 0 75 Judendorf-Straßengel k.A. 1.000 100 Leoben 111.000 824 198 Liezen 35.000 1.500 100 St.Georgen o.Murau 22.399 3.803 0 St.Peter a.O. 16.587 2.323 0 St.Stefan ob Stainz 20.000 9.000 0 Tauplitz 11.000 50 300 Zerlach 12.000 1.000 0 Summe 268.286 19.500 1.573 Die Berechnung des Baurestmassenanfalls erfolgt unter der Annahme, dass, im Gegensatz zu Graz, nur rund die Hälfte der Versorgungsleitungen unter einer Asphaltdeckung (Straße) ver-läuft, die andere Hälfte im Freiland. Die Kubaturen wurden wie folgt berechnet: durchschnitt-liche Aushubtiefe: 4,00 m, durchschnittliche Aushubbreite 1,20 m. Die Bodenauswechslung erfolgt in einer Höhe von ca. 0,65 m – (siehe auch Kapitel 2.6.2.2.1.3.2 Bodenaushub aus dem Abwasserentsorgungsbau) (Maninger, Kaschitz, 1998).

Anhand dieser Daten wurde folgender Baurestmassenanfall in den Gemeinden ermittelt (An-hang J2.7- 21 Tabelle: Abwasserentsorgungsbau):

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Tabelle 2-53: BRM – Anfall im Abwasserleitungsbau in den Gemeinden (Berechnung Büro Jereb, 1998)

Gemeinden Entsorgungs-leitungen*)(lfm/a)

Asphaltaufbruch/ Anfall/lfm (Mg)

Asphaltaufbruch (Mg/a) gerundet

Bad Radkersburg Neubau (lfm) 0 0,29 0 Sanierung (lfm) 400 0,29 116 Feldbach Neubau (lfm) 0 0,29 0 Sanierung (lfm) 38 0,29 11 Judendorf-Straßengel Neubau (lfm) 500 0,29 145 Sanierung (lfm) 50 0,29 15 Leoben Neubau (lfm) 412 0,29 119 Sanierung (lfm) 99 0,29 29 Liezen Neubau (lfm) 750 0,29 218 Sanierung (lfm) 50 0,29 15 St. Georgen ob Murau Neubau (lfm) 1.902 0,29 552 Sanierung (lfm) 0 0,29 0 St. Peter a.O. Neubau (lfm) 1.162 0,29 337 Sanierung (lfm) 0 0,29 0 St. Stefan ob Stainz Neubau (lfm) 4.500 0,29 1.305 Sanierung (lfm) 0 0,29 0 Tauplitz Neubau (lfm) 25 0,29 7 Sanierung (lfm) 150 0,29 44 Zerlach Neubau (lfm) 500 0,29 145 Sanierung (lfm) 0 0,29 0 Summe 10.538 3.058 k.A. keine Angaben *) Länge mit Asphaltüberdeckung In den ausgewählten Gemeinden fallen jährlich rund 3.000 Mg an Asphaltaufbruch im Ab-wasserentsorgungsbau an.

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Abwasserentsorgungsbau in der Steiermark: Der Baurestmassenanfall in der Steiermark lässt sich anhand der jährlich im Abwasserlei-tungsbau verwendeten Fördergelder abschätzen.

Tabelle 2-54: Förderungen im Abwasserentsorgungsbau

Jahr Förderung gesamt (Mio. öS)

davon Förderung Kläranlagen (Mio.öS)

davon Förderung Kanalisation (Mio.öS)

1995 1.925,-- 329,-- 1.596,-- 1996 1.985,-- 314,-- 1.671,-- Summe 3.910,-- 643,-- 3.267,-- Förderungssumme / a 1.955,-- 321,50 1.633,50 Bei diesen Beträgen handelt es sich um Nettosummen einschließlich aller Nebenkosten (ca. 15%), wobei sich die Beträge jährlich immer im selben Rahmen bewegen (Machatsch, 1998). Abzüglich der Nebenkosten können somit pro Jahr eine Fördersumme für die Kanalisation von 1.388,475 Mio. öS angenommen werden. Rechnet man mit öS 3.503,87,-- für den Laufmeter gebauten Kanal (AK, 1997), so erhält man dadurch eine Kanalneubaulänge von 396 km pro Jahr. Bei einer durchschnittlichen Künetten-breite von ca. 1,20 m würde das einen Anfall an Asphaltaufbruch (ca. die Hälfte der Ober-fläche hat eine Asphalteindeckung) von ca. 57.000 Mg ergeben. 2.6.2.1.1.3.3 Kläranlagenbau

Der Bestand an Kläranlagen für 1991 wird mit 1.497.731 EGW angegeben. Beim Bau von Kläranlagen fällt v.a. Bodenaushub an, sonstige BRM sind in ihrer Menge zu vernachlässigen (Wiedner, 1998). 2.6.2.1.1.4 Sonstige Netzwerke 2.6.2.1.1.4.1 Stromleitungsbau

In der Steiermark gibt es 78 Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVUs), die eine flächen-deckende Stromversorgung gewährleisten. Stromversorgung der Stadt Graz: Die Stadt Graz wird von folgenden Unternehmen mit Strom versorgt: – Grazer Stadtwerke: Sie versorgen 1/3 der Fläche aber 2/3 der Grazer Bevölkerung mit

Strom. – Steg und – E-Werk Franz.

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Das Bestandsnetz umfasst in Graz rund 1.200 km Hochspannungsleitungen und rund 4.100 km Niederspannungsleitungen (Stand 1997). Neubau/Erhaltung: Bei der Verlegung von Leitungen kann von folgenden Kubaturen ausgegangen werden: Aus-hubtiefe einer Künette: 1,00 m, Aushubbreite: 0,50 m. Die Kabel werden in einem 10 cm tie-fen Sandbett verlegt. In einer Kabeltrasse liegen im Kerngebiet im Durchschnitt 2-3 Kabel, in den Randgebieten kann man 1,5 Kabel (Seiner, 1998) je Kabeltrasse rechnen. Im Raum Graz werden die Leitungen hauptsächlich im Straßenraum verlegt (100 % Asphalt-überdeckung), so dass neben Bodenaushub (ein vollständiger Bodenaustausch ist erforderlich) v.a. Asphaltaufbruch anfällt. Sanierungsarbeiten werden lt. Auskunft der zuständigen Stellen analog den Neubaumaßnah-men getätigt – es wird keine Unterscheidung getroffen. Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-55: Neugebaute Stromleitungslängen in Graz (Seiner, 1998) Jahr Hochspannungsleitung Niederspannungsleitung 1995 10,5 km 27,7 km 1996 13,0 km 32,0 km Mittelwert 95/96 11,75 km 29,85 km

Rechnet man die erhaltenen Daten für Graz hoch (Anhang J2.7- 22 Tabelle: Stromleitungs-bau), fallen in Graz jährlich 7.500 Mg an Asphaltaufbruch an, der recycliert wird (Büro Jereb, 1998). Stromversorgung in den Gemeinden: Folgenden Daten wurden hinsichtlich des Neubaues von Stromleitungen zur Verfügung ge-stellt, Sanierungen wurden keine durchgeführt:

Tabelle 2-56: Stromleitungsneubau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinde Neubau Stromleitungen (lfm/a) Bad Radkersburg k.A. Feldbach 700 Judendorf-Straßengel k.A Leoben 4.009 Liezen 5.243 St.Georgen o.Murau 798 St.Peter a.O. k.A St.Stefan ob Stainz 1.667 Tauplitz 713 Zerlach 6.100 Summe 19.230

k.A.: keine Angaben erhalten

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Die Grundlagen der Berechnungen (Kubaturen) wurden für Graz dargelegt, wobei jedoch nur rund 50 % der Leitungen unter Asphaltabdeckung verlaufen. Daraus ergibt sich folgender An-fall an Asphaltaufbruch (Anhang J2.7- 22 Tabelle: Stromleitungsbau):

Tabelle 2-57: Asphaltaufbruch in den Gemeinden durch den Stromleitungsbau (Gemeinden, 1998)

Gemeinden Neubau an Künetten unter Asphaltabdeckung (lfm/a)

Asphaltaufbruch Anfall (Mg/lfm)

Asphaltaufbruch (Mg)

Bad Radkersburg k.A. 0,12 k.A.

Feldbach 350 0,12 42 Judendorf-Straßengel k.A. 0,12 k.A.

Leoben 2.005 0,12 241 Liezen 2.622 0,12 315 St. Georgen ob Murau 399 0,12 48 St. Peter a.O. k.A. 0,12 k.A.

St. Stefan ob Stainz 834 0,12 100 Tauplitz 357 0,12 43 Zerlach 3.050 0,12 366 Summe 9.617 1.155 k.A.: keine Angaben erhalten Stromversorgung in der Steiermark: Zu den großen Elektrizitätsunternehmen der Steiermark zählen die Steweag und die Steg. Steweag: Die Steweag versorgt 170.000 Kunden (ca. 38 % der Steiermark) und ein Gebiet von 7.644 km² (46,65 % der Steiermark). Folgende Daten über den Neubau von Stromleitungen wurden für die Jahre 1995/96 zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-58: Stromleitungsbau der Steweag (Rauscher, 1998)

Hochspannungs-leitung (km)

Mittelspannungs-leitung (km)

Niederspannungs-leitung (km)

1995 u. 1996 0 60 276 Mittelwert 1995/96 0 30 138

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Tabelle 2-59: Steweag: Baurestmassenanfall im Stromleitungsbau (Büro Jereb, 1998)

Neubau an Stromleitungen unter Asphaltdeckung (lfm/a)

Asphaltaufbruch Anfall (Mg/lfm)

Asphaltaufbruch (Mg)

Steweag 69.000 0,12 8.280 An Baurestmassen fallen, entsprechend der o.a. Angaben, beim Neubau von Leitungen durch die Steweag 8.300 Mg/a Asphaltaufbruch an. Neben dem Leitungsbau wurden von der Steweag jährlich noch folgende Bautätigkeiten durchgeführt: (Mittelwert für 95/96):

Tabelle 2-60: sonstige Bautätigkeiten der Steweag (Rauscher, 1998)

Bautätigkeit Anzahl (Stk.) Trafostationen 77 Umspannwerke 1 Kleinkraftwerke 5 Großkraftwerke *)

*) Das Kraftwerk Fisching wurde in diesem Zeitraum fertiggestellt, das Kraftwerk Deutschfeistritz begonnen (Bodenaushub). Von diesen Bautätigkeiten wurden keine Daten über den Baurestmassenanfall weitergegeben. Steg: Die Steg versorgt 115.000 Kunden (ca. 34 % der Bevölkerung der Steiermark) mit Strom, großteils in ländlichen Regionen. Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-61: Angaben für den Stromleitungsbau der Steg (Egger, 1998)

Baumaßnahme Jahr 1995 Jahr 1996 Mittelwert 95/96Bestand Stromerdleitungen (lfm) Ende 1997: 5.118.900 Neubau Stromerdleitungen (lfm) 310.000 299.500 305.000 Sanierung Stromerdleitungen (lfm) 0 5.800 2.900 An Baurestmassen fallen ca. 18.500 Mg/a Asphaltaufbruch an.

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Tabelle 2-62: Steg: Baurestmassenanfall im Stromleitungsbau (Büro Jereb, 1998)

Neubau / Sanierung an Stromleitungen unter Asphaltdeckung (lfm/a)

Asphaltaufbruch Anfall (Mg/lfm)

Asphaltaufbruch (Mg)

Steg 153.950 0,12 18.474 *) k.A.: keine Angaben erhalten 2.6.2.1.1.4.2 Fernwärmeleitungsbau

Fernwärmeleitungsbau der Stadt Graz: Neubau: Der Raum Graz wird von den Grazer Stadtwerken versorgt, die folgende Daten zur Verfügung stellten: Der Bestand an Fernwärmeleitungen für Graz betrug mit Stand 1997 238,6 km, wobei jeweils 2 Rohre pro Künette verlegt sind.

Tabelle 2-63: Fernwärmeleitungsbau in Graz (Neumann, 1998)

Jahr Neubau Leitungen (lfm) 1995 3.800 1996 8.800 Mittelwert 95/96 6.300

Die Aushubtiefe einer Künette beträgt 1,35 m, die Aushubbreite 1,15 m. Als Baurestmasse beim Bau von Fernwärmeleitungen fallen neben Bodenaushub rund 1.800 Mg Asphaltauf-bruch pro Jahr an (Anhang J2.7- 23 Tabelle: Fernwärmeleitungsbau).

Erhaltung: Bis zum heutigen Zeitpunkt waren noch keine Sanierungsarbeiten erforderlich, da die Netzwerkleitungen noch nicht überaltert sind. Fernwärmeleitungsbau in den Gemeinden: In den ausgewählten Gemeinden ist das Fernwärmenetz noch nicht etabliert. Nur die Gemein-den Feldbach und St. Stefan ob Stainz sind an das Netz angeschlossen. Die Ausgangsdaten zur Berechnung des BRM-Anfalls siehe Graz. Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-64: Fernwärmeleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinde Bestand (lfm)

Neubau 95 (lfm)

Neubau 96 (lfm)

Neubau (lfm/a)

Sanierung (lfm/a)

Feldbach k.A. 1.000 1.000 1.000 0 St.Stefan ob Stainz 3.000 600 600 600 0 Summe 1.600 1.600 1.600 0 k.A.: keine Angaben erhalten

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Aus den o.a. Angaben lassen sich folgende Baurestmassen ableiten (Anhang J2.7- 23 Tabelle: Fernwärmeleitungsbau):

Tabelle 2-65: Baurestmassen im Fernwärmeleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinden Neubau (lfm/a) Asphaltaufbruch Anfall (Mg/lfm)

Asphaltaufbruch (Mg/a)

Feldbach 1.000 0,28 280 St.Stefan ob Stainz 600 0,28 168 Summe 1.600 448 *) k.A. keine Angaben erhalten In den beiden Gemeinden fallen jährlich rund 500 Mg an Asphaltaufbruch an. 2.6.2.1.1.4.3 Erdgasleitungsbau

Erdgasleitungsbau in der Stadt Graz: Der Raum Graz wird von den Grazer Stadtwerken mit Erdgas versorgt. Folgende Daten wur-den zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-66: Erdgasleitungsbau in Graz (Lisniker, 1998)

Jahr Neubau Erdgasleitung (lfm) 1995 20.000 1996 13.700 Mittelwert 95/96 16.850

Die Aushubtiefe für den Erdgasleitungsbau beträgt 1,10 m, die Aushubbreite 0,60 m. In der Stadt Graz kann von einer vollständigen Überdeckung der Leitungen mit Asphalt ausgegan-gen werden, so dass beim Bau jährlich 2.400 Mg an Asphaltaufbruch anfallen (siehe Anhang J2.7- 24 Tabelle: Erdgasleitungsbau).

Erdgasleitungsbau in den Gemeinden: Die Berechnung der Kubaturen erfolgt analog zu Graz. In den Gemeinden Bad Radkersburg St.Georgen o.Murau St.Peter a.O. St.Stefan ob Stainz Tauplitz und Zerlach gibt es keine Erdgasleitungen. Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

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Tabelle 2-67: Erdgasleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinde Bestand (lfm)

Neubau 95 (lfm)

Neubau 96 (lfm)

∅ Neubau (lfm/a)

Sanierung (lfm/a)

Feldbach k.A. 0 13.760 6.666 0 Judendorf-Straßengel k.A. 2.700 2.400 2.550 0 Leoben k.A. 3.700 4.100 3.667 1.700 Liezen 23.266 2.068 2.284 2.176 0 Summe 15.059 1.700 k.A.: keine Angaben erhalten Daraus lassen sich folgende Baurestmassen ableiten:

Tabelle 2-68: Baurestmassenanfall im Erdgasleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinden Erdgasleitungen (lfm/a)

Asphaltaufbruch Anfall (Mg/lfm)

Asphaltaufbruch (Mg/a)

Feldbach Neubau (lfm) 6.666 0,14 933 Sanierung (lfm) 0 0,14 0 Judendorf-Straßengel Neubau (lfm) 2.550 0,14 357 Sanierung (lfm) 0 0,14 0 Leoben Neubau (lfm) 3.667 0,14 513 Sanierung (lfm) 1.700 0,14 238 Liezen Neubau (lfm) 2.176 0,14 305 Sanierung (lfm) 0 0,14 0 Summe 16.759 2.346 Somit fallen in den Jahren 1995/96 ca. 2.400 Mg Asphaltaufbruch pro Jahr in den ausge-wählten Gemeinden an. 2.6.2.1.1.4.4 Telefonleitungsbau

Der Bestand an Telefonleitungen in der Steiermark umfasste Ende 1997 (Mörth, 1998): Erdkabelleitungen: 48.000 km Luftkabelleitungen: 6.000 km

Folgende Baurestmassen aus Bautätigkeiten im Telefonleitungsbau sind in den Jahren 1995 und 1996 in der gesamten Steiermark angefallen, wobei die Länge der neugebauten Künetten im Jahr 1995 360 km und 1996 580 km betrug.

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Tabelle 2-69: Baurestmassen im Telefonleitungsbau (Mörth, 1998)

BRM- Art 1995 1996 Mittelwert Gußasphalt (Mg) 360 270 315 bituminöse Beläge (Mg) 32.995 24.935 28.965 Beton (Mg) 1.675 1.545 1.610 Sand (Mg) 15.675 22.375 19.025 Schotter (Mg) 37.600 46.790 42.195 Summe (Mg) 88.305 95.915 92.110

Damit ergibt sich ein durchschnittlicher Gesamtbaurestmassenanfall von ca. 0,150 Mg pro Laufmeter Künette. 2.6.2.1.1.5 sonstige Bausparten Wildbach- und Lawinenverbauung Folgende Baurestmassen wurden für die Jahre 1995/96 bekannt gegeben:

Tabelle 2-70: Baurestmassen aus Wildbach- und Lawinenverbauung (Gschwendner, 1998)

Jahr Baurestmassenart Menge (Mg) 1995 min. Bauschutt u. Betonabbruch 1.204 1996 min. Bauschutt u. Betonabbruch 848 Mittelwert 95/96 min. Bauschutt u. Betonabbruch 1.026

2.6.2.1.2 Hochgerechneter Baurestmassen-Anfall im Tiefbau für die Steiermark

Insgesamt fallen laut verschiedenen Hochrechnungsansätzen 1,79 bis 2,37 Millionen Tonnen Baurestmassen im Tiefbau in der Steiermark an. Angenommen wurde eine Masse von 2,1 Tg/a (Tab. 2-71). Die mineralische Fraktion macht knapp über die Hälfte des Aufkom-mens aus (1,1 Tg/a) und stammt zu 80 % aus dem Forststraßenbau. Der Asphaltaufbruch (0,98 Tg/a) fällt hauptsächlich in den Sparten Gemeindestraßen und ländlichen Wegen an.

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Tabelle 2-71: Hochrechnung des Baurestmassen-Anfalls im Tiefbau in der Steiermark (ge-rundete Werte)

insgesamtBausparte Tg/a

von bis Annahme von bis Annahme von bis Annahme AnnahmeTiefbau 1,10 1,10 1,10 0,69 1,27 0,98 2,08

Straßenbau 1,01 1,01 1,01 0,49 0,87 0,68 1,69Autobahnen und Schnellstraßen 0 0 0 0,028 0,028 0,028 0,028

Bundesstraßen 0 0 0 0,044 0,044 0,044 0,044Landestraßen 0 0 0 0,025 0,031 0,028 0,028

Gemeindestraßen 0,049 0,049 0,049 0,246 0,615 0,430 0,48Forststraßen 0,87 0,87 0,87 0 0 0 0,87

Ländliche Wege 0,09 0,09 0,09 0,150 0,150 0,150 0,24Radwege 0 0 0 0 0 0 0Brücken 0 0 0 0 0 0 0

Tunnel 0 0 0 0 0 0 0Lärmschutz 0 0 0 0 0 0 0

Sonstige Bausparten 0,09 0,09 0,09 0,2 0,4 0,3 0,39Schienenbau 0,025 0,025 0,025 0,002 0,002 0,002 0,027

Wasserversorgung 0 0 0 0,025 0,056 0,040 0,04Abwasserentsorgung 0 0 0 0,061 0,134 0,100 0,1

Stromversorgung 0 0 0 0,031 0,062 0,046 0,046Fernwärmeversorgung 0 0 0 0,009 0,02 0,015 0,015

Erdgasversorgung 0 0 0 0,043 0,099 0,070 0,07Telefonleitungen 0,061 0,061 0,061 0,029 0,029 0,029 0,09

Sonstige Bausparten 0 0 0 0 0 0 0(*) Baurestholz, Metalle, Kunststoffbauteile

k.A.k.A.k.A.

Mineralische Fraktion Asphaltaufbruch Restl. Fraktionen (*)

k.A.k.A.k.A.k.A.

k.A.k.A.k.A.k.A.

k.A.k.A.k.A.k.A.

k.A.k.A.k.A.k.A.

k.A.k.A.

2.6.2.1.3 Berechnete TB-Baurestmassen aufgrund von Bauaktivitäten

In der Steiermark liegen derzeit keine flächendeckenden Informationen über Bautätigkeiten bzw. Baurestmassenanfall im Tiefbaubereich vor. Daten aus der Studie BRIO wurden hier für die Abschätzung des Baurestmassen-Anfalls herangezogen und auf die Steiermark umgelegt. Die Ergebnisse der Erhebungen in den einzelnen Bausparten wurden unter 2.6.2.1.2 zusam-mengestellt und werden hierunter in Klammer kursiv angegeben. 2.6.2.1.3.1 Straßenbau Aus dem gesamten Straßennetz des Bundeslandes Oberösterreich (rund 85.000 km) konnte ein Output von 0,3 bis 0,5 Tg/a ermittelt werden (1,69 Tg/a in der Steiermark: vgl. Kap. 2.6.2.1.2, Tabelle 2-71). Angenommen wird für die Steiermark die selbe Bandbreite für Neubau und Adaptierungen (0,3 bis 0,5 Tg/a), da das Straßennetz (81.000 km in der Steier-mark) in diesem Bereich liegt. Es wird ebenfalls davon ausgegangen, dass der Rückbau in dieser Bausparte nicht stattfindet. 2.6.2.1.3.2 Schienenbau In Oberösterreich konnte bei einer gesamten Netzlänge von rund 950 km (Bestand von 1.110 km in der Steiermark ohne Unterscheidung zwischen 1-gleisig und n-gleisig) mit einem Baurestmassen-Anfall ohne Bodenaushub von ca. 0,02 Tg/a gerechnet werden, d.s.

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0,025 Tg/a umgerechnet auf die Steiermark (0,027 Tg/a lt. Erhebungen). Wird eine mittlere Lebensdauer von 100 Jahren angenommen, so würden die Baurestmassen, bei einem Bestand von 6,5 Tg, 0,065 Tg/a betragen. Angenommen wird eine Bandbreite von 0,025 bis 0,065 Tg/a. 2.6.2.1.3.3 Sonstige Bausparten Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau: Keine Daten über den BRM-Anfall wäh-rend Neubautätigkeiten (Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau: 110 bzw. 420 km/a) liegen derzeit in der Steiermark explizit vor. Der Sanierungsbedarf im Bereich Wasserleitungen bzw. Abwasserkanäle betrug 1997 laut Hochrechnung für die Steiermark rund 188 km/a bzw. 34 km/a (insgesamt 222 km; zum Vergleich in Wien: 50-55 km/a). Unter der Annahme des gleichen Abganges und mit einer angenommenen Masse von 25-120 kg/m ergeben sich für die Steiermark einen maximalen Output von 0,026 Tg/a (0,04 Tg/a lt. Erhe-bungen) an Baurestmassen. Daher sollte der gesamte Anfall höher liegen. Stromleitungen: Es wurde angenommen, dass höchstens 10 % des Materialeinsatzes während Neubauarbeiten (773 km/a) anfällt, d.s. 0,001 Tg/a. Für die Sanierung (456 km/a) fallen höchstens die Hälfte der zu adaptierenden Leitungen als Baurestmassen an, d.s. 0,001 Tg/a. Insgesamt sind es 0,001 Tg/a (0,046 Tg/a lt. Erhebungen). Fernwärmeleitungen: Es wurde angenommen, dass höchstens 10 % des Materialeinsatzes während Neubauarbeiten (32 km/a) anfällt, d.s. 0,001 Tg/a. Für die Sanierung (0 km/a) wird kein Anfall angenommen. Insgesamt sind es 0,001 Tg/a (0,015 Tg/a lt. Erhebungen). Erdgasleitungen: Es wurde angenommen, dass höchstens 10 % des Materialeinsatzes während Neubauarbeiten (32 km/a) anfällt, d.s. 0,001 Tg/a. Für die Sanierung (1,7 km/a) fallen höchstens die Hälfte der zu adaptierenden Leitungen als Baurestmassen an, d.s. 0,001 Tg/a. Insgesamt sind es höchstens 0,001 Tg/a (0,07 Tg/a lt. Erhebungen). Wasserkraftwerke: Keine Daten über Baurestmassen liegen derzeit vor. Wird aber größenord-nungsmäßig eine mittlere Lebensdauer von gesamten Werk von 200 Jahren angenommen, so würden die Baurestmassen, bei einem Bestand von 30 Tg, höchstens 0,15 Tg/a betragen. 2.6.2.1.3.4 Tiefbau-Baurestmassen aufgrund von Bauaktivitäten Insgesamt fallen im Tiefbau aufgrund von Bautätigkeiten 0,5 bis 0,74 Tg/a (2,08 Tg/a lt. Er-hebungen) an Baurestmassen. Die Praxis (Abbrucherhebungen) lässt ein größeres Massenpo-tential vermuten als die Theorie (aufgrund von Annahmen über die Abbruchtätigkeiten). Es handelt sich hier um zwei verschiedene Methoden.

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2.6.2.2 Bodenaushub im Tiefbau

2.6.2.2.1 Bodenaushub aufgrund von Erhebungen

Im Zuge von Tiefbaumaßnahmen (Abwasserentsorgung, Wasserversorgung, sonstige Netz-werke, Straßen- und Schienenbau) fallen v.a. im Neubau große Mengen an Bodenaushub an. Für das vorliegende Kapitel wurden die Daten bezüglich Längen und Kubaturen der Bautätig-keiten in den einzelnen Sparten aus Kapitel 2.6.2.1.1 übernommen und bezüglich des Boden-aushubs erweitert und ausgearbeitet. 2.6.2.2.1.1 Bodenaushub im Straßenbau Speziell im Bereich Straßenbau ist die Menge des anfallenden Bodenaushubs wesentlich von der Geländeform abhängig; je steiler bzw. unebener das Gelände ist, desto höher ist der An-fall. Während beim Bau von Autobahnen und Schnellstraßen kleinräumige Steigungen und Gefälle vermieden werden, werden niederrangigere Straßennetze stärker an topographische Gegebenheiten angepasst und somit der Anfall an Bodenaushub verringert. Ein Massenaus-gleich (Längsverfuhr, Dammschüttungen, etc.) wird angestrebt. Im Straßenbau fallen v.a. im Neubau große Mengen an Bodenaushub an. Die im Zuge von Erhaltungsmaßnahmen anfallenden Mengen sind vernachlässigbar und werden daher nicht berücksichtigt. 2.6.2.2.1.1.1 Autobahn- und Schnellstraßenbau

Neubau: Beim Neubau von Autobahnen und Schnellstraßen fällt ausschließlich Bodenaushub an. In den Jahren 1995/96 gab es in der Steiermark ein Baulos (A2) mit einer Gesamtlänge von 2,6 km. Folgende Daten über den angefallenen Bodenaushub wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-72: Bodenaushub aus dem Autobahnbau in der Steiermark (Goriupp, 1998)

Jahr Länge (km)

Bodenaushub verführt (Mg)

Bodenaushub wiedeingebaut (Mg)

Summe (Mg)

Summe 1995+96 2,6 15.980 15.160 31.140 Mittelwert 95/96 1,3 7.990 7.580 15.570 Prozentanteil 51% 49% 100% In den Jahren 1995/96 fallen somit pro Neubau-Kilometer Autobahn 0,012 Tg Bodenaushub an, davon werden jeweils rund 50 % verführt und 50 % wiedereingebaut. 2.6.2.2.1.1.2 Bundesstraßenbau (mit Ersatzstraßen)

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Neubau: Beim Neubau von Bundesstraßen (mit Ersatzstraßen) fällt ausschließlich Bodenaus-hub an. Es wird eine jährliche Zuwachsrate von ca. 3 % zum Bestand an Bundesstraßen ange-nommen (Ettrich, 1998). Bei einem Bestand von 1.594,939 km (BMfwA, 1996) entspricht das einem Zuwachs von ca. 48 km pro Jahr. Rechnet man mit einem Bodenaushub von ca. 9 m³/lfm neugebauter Bundesstraße, so ergibt das einen jährlichen Bodenaushub von 0,75 Tg, der zu 50 % verführt und zu 50 % vor Ort wieder eingebracht wird. 2.6.2.2.1.1.3 Landesstraßenbau

Neubau: Jährlich werden in der Steiermark ca. 40 km an Landesstraßen neu errichtet (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.1.3). Der Bodenaushub ist zum einen wesentlich von der Geländeform ab-hängig, zum anderen wird das niederrangigere Straßennetz wesentlich stärker den topographi-schen Gegebenheiten angepasst, ein Massenausgleich wird angestrebt und Bodenaushub ent-sprechend vermieden. Rechnet man mit einem Bodenaushub von ca. 8 m³/lfm Landesstraße, so ergibt das einen jährlichen Bodenaushub von 0,544 Tg, der zur Gänze vor Ort wieder ein-gebracht wird. Die Berechnung erfolgte entsprechend einem charakteristischen Aufbau lt. An-hang J2.7- 14 Tabelle: Landesstraße – Aufbau). 2.6.2.2.1.1.4 Gemeindestraßenbau

Bei den Gemeindestraßen wurde zwischen Graz und den ausgewählten Gemeinden unter-schieden. Gemeindestraßen in Graz Das Straßennetz der Stadt Graz ist weitestgehend ausgebaut. Baurestmassen fallen daher nur bei Erneuerungs- und Erhaltungsmaßnahmen an (Umbau und Sanierung). Dadurch lässt sich ein Anfall an Bodenaushub ausschließen (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.1.4). Gemeindestraßen in den ausgewählten Gemeinden Da Gemeindestraßen dem Gelände angepasst trassiert werden, kann bei der Berechnung des Bodenaushubes davon ausgegangen werden, dass nur die Humusschichte abgetragen wird. Dies bedeutet einen Anfall an Bodenaushub von 5,1 Mg/lfm Gemeindestraße (Anhang J2.7- 15 Tabelle: Gemeindestraße – Aufbau).

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Tabelle 2-73: Anfall an Bodenaushub aus dem Neubau von Gemeindestraßen (Gemeinden, 1998)

Gemeinde Zuwachs an Gemeindestraßen (lfm/a)

Bodenaushub (Mg/a)

Bad Radkersburg 86 440 Feldbach 150 765 Judendorf-Straßengel 500 2.550 Leoben 0 0 Liezen 500 2.550 St.Georgen o.Murau 100 510 St.Peter a.O. 50 255 St.Stefan ob Stainz 300 1.530 Tauplitz 50 255 Zerlach 2.000 10.200 Summe 3.736 19.055

In den ausgewählten Gemeinden ist beim Bau von Gemeindestraßen jährlich mit einem Bodenaushub von 0,02 Tg zu rechnen. 2.6.2.2.1.1.5 Forststraßenbau

Neubau: Jährlich werden in der Steiermark rund 500 km an Forststraßen gebaut (Edlinger, 1998, siehe auch Kapitel 2.6.2.1.1.1.5). Beim Neubau von Forststraßen wird von einem Bodenaushub von 3 m³ pro Laufmeter ausgegangen, d.h. dass jährlich theoretisch 2,55 Tg Bodenaushub anfallen würde (Anhang J2.7- 16 Tabelle: Forststraße – Aufbau). Die abgetragene Humusschicht wird zwischengelagert und nach Abschluss der Bauarbeiten wieder zur Begrünung eingesetzt. Das mineralische Gestein wird vor Ort verarbeitet und für den Fahrbahnaufbau verwendet, ca, 1/3 des Materials muss querverführt werden (ab einer Querneigung von 70 %) (Edlinger, 1998). Der Bodenaushub wird somit zu 100 % wieder vor Ort eingebracht. 2.6.2.2.1.1.6 Ländlicher Wegebau

Neubau: Jährlich werden im Schnitt 250 km an Hofzufahrten und öffentlichen Interessenten-wegen neu errichtet. Es fällt dabei nur Bodenaushub an (Wohlmuther, 1998; siehe Kapitel 2.6.2.1.1.1.6). Rechnet man mit einem durchschnittlichen Bodenaushub von 3 m³ pro neugebautem Lauf-meter Weg, so ergibt sich daraus ein Anfall von 1,275 Tg pro Jahr, der aber zu 100 % wieder vor Ort eingebracht wird.

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2.6.2.2.1.1.7 Radwegebau

Neubau: Im Schnitt werden in der Steiermark jährlich rund 20 km an Radwegen neu gebaut (Müllneritsch, 1998, siehe auch Kapitel 2.6.2.1.1.1.7). Ausgehend von einem Anfall an Bodenaushub von 1,2 Mg pro Laufmeter neugebautem Rad-weg, ergibt das einen Anfall von 0,024 Tg/a. Es handelt sich dabei v.a. um Humusabtrag der vor Ort wieder zur Begrünung der Seitenflächen eingebaut wird (Anhang J2.7- 18 Tabelle: Radweg – Aufbau). 2.6.2.2.1.1.8 Brückenbau

Neubau: Beim Neubau von Autobahnbrücken und sonstigen Brücken fällt ausschließlich Bodenaushub an (Cermak, Seiner, 1998). Neubau von Autobahnbrücken:

Tabelle 2-74: Anfall an Bodenaushub beim Neubau von Autobahnbrücken in der Steiermark (Cermak, 1998)

Jahr Objekte Länge (lfm) Anfall an Bodenaushub (Mg)

davon deponiert (Mg)

davon wiederein-gebaut (Mg)

1995 1 328 2.100 600 1.500 1996 2 1.028 7.864 3.582 4.282 Mittelwert 1995/96 1,5 678 4.982

Neubau von sonstigen Brücken:

Tabelle 2-75: Anfall an Bodenaushub beim Neubau von sonstigen Brücken in der Stmk. (Seiner, 1998)

Jahr Objekte Länge (lfm) Bodenaushub (Mg)*) 1995 77 2.300 8.450 1996 67 1.250 4.590 Mittelwert 1995/96 72 1.775 6.520

*) Da keine Mengen auflagen, wurde für ihre Berechnung der Anfall beim Bau von Autobahnbrücken herange-zogen und adaptiert: (4.982/678)/2 = 3,674 Mg/lfm Der Bodenaushub wird zur Gänze vor Ort wieder eingebaut.

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2.6.2.2.1.1.9 Tunnelbau

Straßentunnelbau Neubau:

Tabelle 2-76: Bodenaushub aus dem Straßentunnelbau 1995/96 (Sieberer, 1998)

Jahr Objekte Länge (lfm) Bodenaushub (Mg) *) 1995 1 559 111.800 1996 0 0 0 Mittelwert 1995/96 0,5 279,5 55.900

*) Ausgehend von einer Ausbruchfläche von 80 m², fällt pro Laufmeter Tunnel 80 m³ Aus-bruchmaterial anfallen. Bei einem mittleren spezifischen Gewicht von 2,5 Mg pro m³, fallen somit 111.800 Mg Bodenaushub und min. Baurestmassen (Gestein) an. Der Tunnelausbruch wird zwischengelagert, aufbereitet und wieder eingesetzt. Unterflurtrassen: Neubau: In den erhobenen Jahren 1995/96 gab es keine derartigen Projekte in der Steiermark (Sieberer, 1998). 2.6.2.2.1.1.10 Lärmschutzbauten

Neubau: Jährlich werden rund 40 Mio öS in die Errichtung von Lärmschutzbauten investiert, das entspricht einer Länge von 10 km jährlich (ca. 2.000.--/m² bei einer Höhe von 2,00m) (Müllneritsch, 1998). Unter der Annahme, dass ca. 10 % ein Streifenfundament erhalten. Bei einer durchschnittlichen Aushubtiefe von 1,00 m und einer Aushubbreite von 0,50 m fällt somit jährlich rund 850 Mg Bodenaushub an, der aber vor Ort wieder eingebracht wird (Be-rechnung Büro Jereb, 1998). 2.6.2.2.1.2 Schienenbau 2.6.2.2.1.2.1 Eisenbahnbau (ÖBB und Privatlinien)

Der Bodenaushub hängt sehr von der Topographie des Geländes ab. Man ist immer bestrebt, einen Massenausgleich zu erreichen und durch den Einsatz von Geotextilien wird der Boden-aushub immer geringer. Neubau: In den letzten 10 Jahren sind durch den Neubau von Gleisanlagen 1.000.000 m³ Bodenaushub angefallen. Das entspricht einem jährlichen Schnitt von 100.000 m³ oder 0,17 Tg, die zur Gänze verführt werden (Mitsche, 1998). Erhaltung: Bei Erhaltungsarbeiten im Schienenbau fällt kein Bodenaushub an.

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2.6.2.2.1.2.2 Straßenbahnbau

Neubau/Erhaltung: Es fällt kein Bodenaushub an, da beim Neubau die Gleisanlagen auf be-reits bestehenden Straßen errichtet werden. 2.6.2.2.1.3 Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau 2.6.2.2.1.3.1 Wasserversorgungsbau

Wasserversorgungsbau der Stadt Graz Anhand der von den Grazer Stadtwerken zur Verfügung gestellten Unterlagen konnte folgen-der Bodenaushub ermittelt werden (siehe auch Kapitel 2.6.2.1.1.3.1): Die durchschnittliche Aushubtiefe beträgt 1,60 m, die durchschnittliche Aushubbreite 0,80 m, wobei beim Neubau der Leitungen ca. 1/3 des Bodens ausgetauscht wird. Bei Auswechselun-gen und Rohrbrüchen wird der gesamte Bodenaushub ausgewechselt. Bei Schiebern und Hydranten beträgt das Aushubvolumen ca. 2,00 x 2,00 x 2,00 m. Der Boden wird ebenfalls zur Gänze getauscht (Weinbauer, 1998).

Tabelle 2-77: Anfall an Bodenaushub im Wasserleitungsbau von Graz

Graz Bodenaushub gesamt (Mg)

Bodenaushub verführt (Mg)

Bodenaushub Wiedereinbau (Mg)

Neubau Versorgungsleitung 11.016 3.672 7.344 Neubau Hausanschlüsse 11.225 3.621 7.604 Auswechselungen 471 471 0 Rohrbrüche 2.009 2.009 0 Schieber und Hydranten 3.514 3.514 0 Summe 28.235 13.287 14.948 In der Stadt Graz fallen jährlich 0,015 Tg an Bodenaushub an (Berechnungen ermittelt) An-hang J2.7- 20 Tabelle: Wasserversorgungsbau ). Wasserversorgung in den Gemeinden Anhand der zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.3.1) konnte folgender Bodenaushub in den Gemeinden ermittelt werden:

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Tabelle 2-78: Anfall an Bodenaushub im Wasserleitungsbau in den Gemeinden

Gemeinden Bodenaushub gesamt (Mg)

davon verführt (Mg)

davon wieder-eingebaut (Mg)

Bad Radkersburg Neubau (lfm) 0 0 0 Sanierung (lfm) 2.091 2.091 0 Feldbach Neubau (lfm) 0 0 0 Sanierung (lfm) 204 204 0 Judendorf-Straßengel Neubau (lfm) 2.040 680 1.360 Sanierung (lfm) 204 204 0 Leoben Neubau (lfm) 660 220 440 Sanierung (lfm) 265 265 0 Liezen Neubau (lfm) 3.060 1.020 2.040 Sanierung (lfm) 204 204 0 St. Georgen ob Murau Neubau (lfm) 0 0 0 Sanierung (lfm) 0 0 0 St. Peter a.O. Neubau (lfm) 571 190 380 Sanierung (lfm) 0 0 0 St. Stefan ob Stainz Neubau (lfm) 2.040 680 1.360 Sanierung (lfm) 14.280 14.280 0 Tauplitz Neubau (lfm) 0 0 0 Sanierung (lfm) 612 612 0 Zerlach Neubau (lfm) 2.040 680 1.360 Sanierung (lfm) 0 0 0

Summe 28.272 21.330 6.941 k.A.: keine Angaben erhalten In den ausgewählten Gemeinden fallen jährlich 0,028 Tg an Bodenaushub an, wobei rund 75 % wieder vor Ort eingebaut werden und 25 % verführt werden müssen

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2.6.2.2.1.3.2 Abwasserentsorgungsbau

Analog zum Wasserleitungsbau wurde auch für den Abwasserleitungsbau erhoben. Abwasserentsorgungsbau der Stadt Graz Anhand der von den Grazer Stadtwerken zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.3.2) konnte der Anfall an Bodenaushub ermittelt werden (Berechnungen siehe (Anhang J2.7- 21 Tabelle: Abwasserentsorgungsbau)

Tabelle 2-79: Anfall an Bodenaushub im Abwasserleitungsbau von Graz

Graz Bodenaushub gesamt (Mg)

davon verführt (Mg)

davon wieder-eingebaut (Mg)

Neubau Abwasserleitung 223.995 68.628 155.367 Neubau Hausanschlüsse 25.517 8.231 17.286 Sanierung 23.745 7.275 16.470 Summe 273.257 84.134 189.123 In Graz fallen jährlich im Abwasserleitungsbau 0,273 Tg an Bodenaushub an, wobei rund 70 % vor Ort wieder eingebaut und 30 % verführt werden. Abwasserleitungsbau in den Gemeinden: Anhand der von Gemeinden zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.3.2) konnte folgender Bodenaushub ermittelt werden (Berechnungen siehe Anhang J2.7- 21 Tabelle: Abwasserentsorgungsbau):

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Tabelle 2-80: Anfall an Bodenaushub im Bereich der Abwasserversorgung aus Neubau und Sanierung von Abwasserleitungen in den Gemeinden

Gemeinden Bodenaushub ge-samt (Mg)

davon verführt (Mg)

davon wieder-ein-gebaut (Mg)

Bad Radkersburg Neubau (lfm) 0 0 0 Sanierung (lfm) 5.384 5.384 0 Feldbach Neubau (lfm) 0 0 0 Sanierung (lfm) 505 505 0 Judendorf-Straßengel Neubau (lfm) 6.730 1.330 5.400 Sanierung (lfm) 673 673 0 Leoben Neubau (lfm) 5.546 1.096 4.450 Sanierung (lfm) 1.333 1.333 0 Liezen Neubau (lfm) 10.095 1.995 8.100 Sanierung (lfm) 673 673 0 St. Georgen ob Murau Neubau (lfm) 25.594 5.058 20.536 Sanierung (lfm) 0 0 St. Peter a.O. Neubau (lfm) 15.634 3.090 12.544 Sanierung (lfm) 0 0 0 St. Stefan ob Stainz Neubau (lfm) 60.570 11.970 48.600 Sanierung (lfm) 0 0 0 Tauplitz Neubau (lfm) 337 67 270 Sanierung (lfm) 2.019 2.019 0 Zerlach Neubau (lfm) 6.730 1.330 5.400 Sanierung (lfm) 0 0 0 Summe 141.821 36.521 105.300 k.A.: keine Angaben erhalten In den ausgewählten Gemeinden fallen jährlich 0,14 Tg an Bodenaushub im Abwasserlei-tungsbau an. Der im Zuge von Sanierungsarbeiten anfallende Aushub wird zur Gänze ver-führt, während beim Neubau der Kanalisation nur rund 20 % verführt und rund 80 % wieder-eingebaut werden.

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Abwasserentsorgungsbau in der Steiermark: Wie bereits in Kapitel 2.6.2.1.1.3.2 dargestellt, wurde anhand der eingesetzten Fördergelder ein Kanalneubau für die Steiermark von 396 km/Jahr errechnet. Bei einer durchschnittlichen Künettenbreite von 1,20 m, einer durchschnittlichen Aushubtiefe von 4,00 m würde das einen Anfall an Bodenaushub von 3,23 Tg für die gesamte Steiermark ergeben. Der Bodenaushub wird dabei auf rund 0,65 m Höhe verführt, was einer Menge von 0,53 Tg entspricht (16 %), die restlichen 2,70 Tg werden vor Ort wieder verfüllt. 2.6.2.2.1.3.3 Kläranlagenbau

Neubau: Folgende Daten wurden zur Verfügung gestellt:

Tabelle 2-81: Neubau Kläranlagen: EGW in der Steiermark (Wiedner, 1998)

neu geschaffenes Kläranlagenvolumen in EGW*)

1990 50.000 1991 36.000 1992 45.000 1993 43.000 1994 40.000 1995 50.000 1996 56.000 1997 40.000 ∅ pro Jahr 45.000

*) EGW: Einwohnergleichwert Bei einem durchschnittlichen Raumbedarf von 0,5 m³ pro neu geschaffenem EGW, liegen rund 0,3 – 0,4 m³ im Boden, d.h. es fällt für den Neubau Bodenaushub von ca. 0,6 Mg/EGW an. Jährlich entspricht dies einer Menge von 0,027 Tg, wobei ca. 1/3 der Menge (0,12 m³/EGW oder 0,2 Mg/EGW) verführt und der Rest vor Ort wiedereingebaut wird. Bodenaushub (Tg/a): 0,027 Tg davon verführt: 0,009 Tg davon wiedereingebaut: 0,018 Tg Erhaltung: Im Bereich der Erhaltung ist der Anfall an Bodenaushub zu vernachlässigen. Aus den Jahren 1995/96 ist kein Anfall bekannt (Wiedner, 1998).

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2.6.2.2.1.4 Sonstige Netzwerke 2.6.2.2.1.4.1 Stromleitungsbau

Anhand der zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.4.1) konnte folgender Bodenaushub ermittelt werden: Stromversorgung der Stadt Graz: Neubau/Erhaltung: Folgender Anfall an Bodenaushub wurde errechnet (Berechnung siehe Anhang J2.7- 22 Tabelle: Stromleitungsbau).

Tabelle 2-82: Anfall an Bodenaushub durch Stromleitungsneubau in Graz

Graz Bodenaushub gesamt (Mg)

Bodenaushub verführt (Mg)

Bodenaushub Wiedereinbau (Mg)

Neubau Stromleitung 48.048 48.048 0 In Graz fällt durch den Neubau von Stromleitungen jährlich Bodenaushub von 0,048 Tg an, wobei das gesamte Material verführt wird. Stromversorgung in den Gemeinden: Neubau: Folgender Bodenaushub wurde anhand der erhobenen Daten errechnet (siehe (Anhang J2.7- 22 Tabelle: Stromleitungsbau):

Tabelle 2-83: Bodenaushub im Stromleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinden Bodenaushub gesamt (Mg)

Bodenaushub verführt (Mg)

Bodenaushub Wiedereinbau (Mg)

Bad Radkersburg k.A. k.A. k.A.

Feldbach 567 63 504

Judendorf-Straßengel*) k.A. k.A. k.A.

Leoben 3.247 361 2.886

Liezen 4.247 472 3.775

St. Georgen ob Murau 646 72 575

St. Peter a.O. *) k.A. k.A. k.A.

St. Stefan ob Stainz 1.350 150 1.200

Tauplitz 578 64 513

Zerlach 4.941 549 4.392

Summe 15.576 1.731 13.845

*) k.A. Die Gemeinden werden vom Energieversorgungsunternehmen Steg versorgt. Es wurden keine gemein-despezifischen Daten zur Verfügung gestellt.

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In den Gemeinden fallen jährlich 0,016 Tg an Bodenaushub an, wobei rund 90 % vor Ort wiedereingebaut und nur 10 % verführt werden. Erhaltung: In den Gemeinden wurden ebenso wie in Graz noch keine Erhaltungsarbeiten durchgeführt. Stromleitungsbau in der Steiermark allgemein: Zu den großen Elektrizitätsunternehmen der Steiermark zählen die Steweag und die Steg. Steweag: Neubau: Anhand der zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.4.1) konnte fol-gender Bodenaushub ermittelt werden (Berechnung siehe Anhang J2.7- 22 Tabelle: Stromlei-tungsbau):

Tabelle 2-84: Steweag: Anfall an Bodenaushub im Stromleitungsbau

Steweag Bodenaushub gesamt (Mg)

davon verführt (Mg) davon wieder-eingebaut (Mg)

Neubau 136.080 15.120 120.960 Da es sich hauptsächlich um Überlandleitungen handelt, ist es nicht erforderlich den Boden auszutauschen, so dass rund 90 % des Aushubmaterials wieder eingebaut wird und nur 10 % deponiert / zwischengelagert werden. Von den Bautätigkeiten bei den sonstigen Bauwerken der Steweag (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.4.1) wurden keine Daten für den Bodenaushub weitergegeben (Kraftwerksbauten). Steg: Neubau/Erhaltung: Anhand der zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.4.1) konnte folgender Bodenaushubanfall ermittelt werden:

Tabelle 2-85: Bodenaushub beim Stromleitungsbau der Steg (Egger, 1998)

Steg Bodenaushub gesamt (Mg)

Bodenaushub verführt (Mg)

Bodenaushub Wiedereinbau (Mg)

Neubau/Sanierung 247.050 27.450 219.600

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Da es sich überwiegend um Überlandleitungen handelt, ist es nicht erforderlich den Boden auszutauschen, so dass rund 90 % des anfallenden Aushubmaterials vor Ort wieder eingebaut wird und nur 10 % deponiert werden. 2.6.2.2.1.4.2 Fernwärmeleitungsbau

Fernwärmeleitungsbau der Stadt Graz: Neubau: Anhand der zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.4.2) konnte fol-gender Bodenaushub ermittelt werden (Anhang J2.7- 23 Tabelle: Fernwärmeleitungsbau)

Tabelle 2-86: Bodenaushub beim Fernwärmeleitungsbau in Graz (Neumann, 1998)

Graz Bodenaushub gesamt (Mg)

Bodenaushub verführt (Mg)

Bodenaushub Wieder-einbau (Mg)

Neubau 15.372 10.458 4.914 Die Aushubtiefe für eine Künette beträgt 1,35 m, die Aushubbreite 1,15 m. Der Boden auf einer Höhe von 85 cm für die Errichtung des Frostkoffers ausgetauscht. Daraus ergibt sich somit jährlich 0,015 Tg an Bodenaushub an, wobei nur rund 30 % vor Ort wieder eingebaut und 70 % verführt werden. Erhaltung: An den Fernwärmeleitungen mussten noch keine Erhaltungsarbeiten durchgeführt werden. Fernwärmeleitungsbau in den Gemeinden: Neubau: Anhand der zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.4.2) konnte der Bodenaushub ermittelt werden:

Tabelle 2-87: Anfall an Bodenaushub beim Fernwärmeleitungsbau in den Gemeinden (Gemeinden, 1998)

Gemeinden Bodenaushub gesamt (Mg)

Bodenaushub verführt (Mg)

Bodenaushub Wiedereinbau (Mg)

Feldbach 2.440 1.660 780

St. Stefan ob Stainz 1.464 996 468

Summe 3.904 2.656 1.248

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Es fallen jährlich 0,004 Tg an Bodenaushub an, wobei rund 30 % vor Ort wieder eingebaut und 70 % verführt werden. Erhaltung: An den Fernwärmeleitungen mussten noch keine Erhaltungsarbeiten durchgeführt werden. 2.6.2.2.1.4.3 Erdgasleitungsbau Erdgasleitungsbau in der Stadt Graz: Neubau: (siehe auch Kapitel 2.6.2.1.1.4.3)

Tabelle 2-88: Anfall an Bodenaushub beim Erdgasleitungsbau in Graz Graz Bodenaushub gesamt

(Mg) davon verführt (Mg) davon wieder-eingebaut

(Mg)

Neubau 17.187 17.187 0 Die Aushubtiefe für den Erdgasleitungsbau beträgt 1,10 m, die Aushubbreite 0,60 m. Der Boden wird dabei völlig ausgetauscht. Der gesamte anfallende Bodenaushub von 0,017 Tg/a wird somit verführt (Berechnung siehe Anhang J2.7- 24 Tabelle: Erdgasleitungsbau). Erhaltung: An den Erdgasleitungen wurden im Bezugszeitraum bis jetzt noch keine Erhal-tungsarbeiten durchgeführt. Erdgasleitungsbau in den Gemeinden: Neubau und Erhaltung: Anhand der zur Verfügung gestellten Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.4.3) konnte folgender Bodenaushub ermittelt werden:

Tabelle 2-89: Anfall an Bodenaushub beim Erdgasleitungsbau in den Gemeinden

Gemeinden Bodenaushub gesamt (Mg)

Bodenaushub verführt (Mg)

Bodenaushub Wiedereinbau (Mg)

Feldbach Neubau 44.862 8.866 35.996 Sanierung 0 0 0 Judendorf-Straßengel Neubau 17.162 3.392 13.770 Sanierung 0 0 0 Leoben Neubau 24.679 4.877 19.802 Sanierung 11.441 11.441 0 Liezen Neubau 14.644 2.894 11.750 Sanierung 0 0 0 Summe 112.788 31.469 81.319

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Die Berechnung der Kubaturen wurde analog zu Graz durchgeführt. Als Bodenaushub fallen jährlich 0,113 Tg an, wobei 70 % wieder eingebracht und 30 % verführt werden. 2.6.2.2.1.4.4 Telefonleitungsbau

Neubau und Erhaltung: Lt. der erhobenen Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.4.4) ist kein Bodenaushub angefallen. 2.6.2.2.1.5 sonstige Bausparten Wildbach- und Lawinenverbauung Neubau und Erhaltung: Anhand der erhobenen Daten (siehe Kapitel 2.6.2.1.1.5) ist kein Bodenaushub angefallen. 2.6.2.2.2 Hochrechnung des Bodenaushub-Anfalls im Tiefbau für die Steiermark

Die Hochrechnungen für den Bodenaushub im Tiefbau wurden analog zu den Hochrechnun-gen der Baurestmassen im Tiefbau durchgeführt (siehe Kapitel 2.6.1.2). Die verschiedenen Hochrechnungen sind den Anhängen G.2.6-8 und J.2.7-27 zu entnehmen. Insgesamt fallen jährlich im Tiefbau zwischen 11,3 und 19,1 Millionen Tonnen: angenommen werden 15,2 Tg/a (Tab. 2-90). Der Straßenbau macht mit 5,8 Tg/a rund 40 % des Anfalls, wobei Forststraßen und ländliche Wege mit insgesamt 3,8 Tg/a das größte Potential darstellen. An-dere Bausparten wie die Abwasserentsorgung und die Erdgasversorgung machen rund 30 % bzw. 22 % des Anfalls im Tiefbau. Weitere Bausparten teilen sich die restlichen 8 %.

Tabelle 2-90: Abschätzung des Bodenaushub-Anfalls im Tiefbau in der Steiermark (gerundete Werte)

von bis AnnahmeTiefbau 11,3 19,1 15,2

Straßenbau 5,6 6,0 5,8Autobahnen und Schnellstraßen 0,016 0,016 0,016

Bundesstraßen 0,750 0,750 0,750Landestraßen 0,544 0,544 0,544

Gemeindestraßen 0,328 0,785 0,557Forststraßen 2,550 2,550 2,550

Ländliche Wege 1,275 1,275 1,275Radwege 0,024 0,024 0,024Brücken 0,012 0,012 0,012

Tunnel 0,056 0,056 0,056Lärmschutz 0,001 0,001 0,001

Sonstige Bausparten 5,8 13,1 9,4Schienenbau 0,170 0,170 0,170

Wasserversorgung 0,500 1,200 0,850Abwasserentsorgung 2,700 6,100 4,400

Stromversorgung 0,366 0,781 0,574Fernwärmeversorgung 0,082 0,176 0,129

Erdgasversorgung 1,960 4,660 3,310Telefonleitungen 0 0 0

Sonstige Bausparten 0 0 0

BodenaushubTg/a

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Von dem im Tiefbau anfallenden Bodenaushub werden rund 70 % (11 Tg) vor Ort wieder eingebaut und sind so abfallwirtschaftlich kaum von Bedeutung; rund 30 % (4,2 Tg) des werden jedoch verführt. 2.6.2.2.3 Bodenaushub aufgrund von Bauaktivitäten

Es wurden keine spezifischen Angaben für diese Bausparte gefunden. Daher können nur sehr grobe, mit hohen Unsicherheiten behaftete Abschätzungen gemacht werden. Aufgrund der Anzahl neuer Bauwerke konnte die Aushubmenge abgeschätzt werden. Wie im Hochbau wur-den die Adaptierungen mit einer Bodenverdrängung von Null angenommen: diese Angaben stellen daher eine untere Schranke dar. Straßenbau: Abschätzung 1: Das gesamte Straßennetz wächst jährlich um ca. 1,1 % (3,1 Tg/a). Unter der Annahme, dass ca. 50 % des Bauvolumens an Bodenmaterial ausgetragen werden müssen, ergibt sich eine Bodenaushub-Masse von 1,55 Tg/a. Diese Annahme erscheint gerechtfertigt, als insbesondere im Straßenbau i.a. der Massenausgleich innerhalb eines Bauloses angestrebt wird. Abschätzung 2: Im Bundesland Oberösterreich (keine ähnliche Daten konnten in der Steier-mark gefunden werden) befinden sich Daten zu Bodenaushub nur für Bauvorhaben der Bundesstraßenverwaltung. Der spezifische Anfall an Bodenaushub ergibt sich mit einem Wert von 65.000 Mg/km. Eine Übertragung dieser Daten auf andere Straßentypen ist nicht zulässig, da Bodenaushub zum einen wesentlich von der Geländeform abhängig ist. Zum anderen wird das niederrangigere Straßennetz wesentlich stärker an topographische Gege-benheiten angepasst (Massenausgleich) und Bodenaushub entsprechend vermieden. Wird trotzdem auf die neugebauten Straßen (insgesamt 42,6 km Autobahn, Schnell-, Bundes- und Landesstraßen) hochgerechnet, so beläuft sich der Anfall an Bodenaushub in der Steiermark auf 2,8 Tg/a. Diese Werte weisen darauf hin, dass der Bodenaushub im Straßenbau für die Güterbilanz nicht vernachlässigt werden darf. Angenommen wird an dieser Stelle ein Bodenaushub-Auf-kommen zwischen 1,5 und 2,8 Tg/a. Schienenbau: Die Netzlänge wächst jährlich um ca. 1 %, was einen Wachstum von 11.400 lfm/a bedeutet. Unter der Annahme, dass mindestens 1 m³ Bodenmaterial je Laufmeter neugebauter Strecke ausgetragen werden müssen, ergibt sich eine Bodenaushub-Masse von ca. 0,02 Tg/a. Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau: Insgesamt für die Steiermark beträgt der Kanalzuwachs der Wasserversorgung und der Ab-wasserentsorgung 529.000 lfm/a (110.000 bzw. 419.000 lfm/a). Unter der Annahme, dass die Materialverdrängung eines Kanaleinbaus 0,4 bis 0,8 m³ Bodenmaterial/lfm beträgt (Dichte: 1,7 Mg/m³), beträgt der Aushub insgesamt 0,36 bis 0,72 Tg/a. Für die neugebauten Kläran-lagen (Annahme: 10 Anlagen pro Jahr mit einem spezifischen Materialaushub von 800 m³) können zusätzliche 0,014 Tg/a berücksichtigt werden. Für die neugebauten Wasserbehälter konnten keine Abschätzung gemacht werden.

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Wasserkraftwerke: Für Wasserkraftwerke und Staudämme werden 0,33 Tg/a an Bodenmaterial eingesetzt werden (Annahme: gleich wie in Oberösterreich). Diese Masse verbleibt im Bauwerk und wird daher nicht als Output aus dem Bauwesen gezählt. Sonstige Netzwerke: Für Telefon- und Stromleitungen wurde eine Materialverdrängung von 0,1 m³/lfm angenom-men (eigene Schätzung). Das Netz wächst jährlich im Durchschnitt um insgesamt 940.000 lfm. Damit ergab sich ein Aushub (durchschnittliche Bodendichte: 1,7 Mg/m³) von 0,16 Tg/a.

Für Gas- und Fernwärmeleitungen (jährliche Zunahme von insgesamt 64.400 Trassenmeter pro Jahr) wurde dieser Wert auf 0,4 m³/m gesetzt (Annahme: die Hälfte der Materialverdrän-gung entsteht bei der Abwasserentsorgung). Daraus ergab sich ein Bodenaushub (Dichte: 1,7 Mg/m³) von ca. 0,044 Tg/a. Unter Zugrundelegung dieser Annahmen werden in der Steiermark 2,1 bis 3,8 Tg/a verführtes Bodenmaterial aus dem Tiefbaubereich erwartet (ohne Bodenaushub von Wasserkraftwerken). 2.6.3 Gesamtoutput aus dem Bauwesen

Im vorliegenden Kapitel werden alle Outputdaten gegenübergestellt (Literaturangaben, Be-rechnungen aufgrund von Bauaktivitäten, Hochrechnungen aufgrund und Stichproben und Erhebungen). 2.6.3.1 Baurestmassen

2.6.3.1.1 Massenpotential für Baurestmassen in Österreich

Laut BAWP 1998 fallen jährlich 6,4 Millionen Tonnen Baurestmassen pro Jahr, was ein Auf-kommen in der Steiermark auf die Einwohner umgerechnet von 0,94 Tg/a entspräche.

Tabelle 2-91: Massenpotentiale 1998 für Baurestmassen und Baustellenabfälle in Österreich (ohne Bodenaushub) SN Bezeichnung gemäß ÖNORM S 2100 BAWP 1998 Österreich Umrechnung

Steiermark Tg/a % kg/(E.a) Tg/a 31409 Bauschutt, Betonabbruch

(keine Baustellenabfälle) 3,6 56 450 0,530

31410 Straßenaufbruch 1,7 27 210 0,250 91206 Baustellenabfälle (kein Bauschutt) 1,1 17 140 0,160 31412 Asbestzement u.ä. 0,003 < 0,1 < 0,1 < 0,001 Summe (gerundete Werte) 6,4 100 800 0,940

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2.6.3.1.2 Literaturangaben

Literaturangaben liefern eine Bandbreite (auf das Bundesland Steiermark umgerechnet) von 0,32 bis 1,37 Millionen Tonnen pro Jahr (Median: 660.000 Mg/a). Sie stellen sowohl er-fasste als auch abgeschätzte oder berechnete Massen dar. Gerechnet wurde mit Medianwerten und die Bandbreiten mit Extremwerten (in Klammer):

Tabelle 2-92: Literaturangaben über Baurestmassen (Umrechnung auf die Steiermark; siehe Zusammenstellung in Glenck et al., 1996: S. 91 ff); Medianwerte fettgedruckt (Bandbreiten in Klammer)

Baurestmassen Anfall kg/(E.a)

Steiermark Tg/a

Bandbreite Tg/a

Bodenaushub 2.200 (1.450-3.050) 2,6 1,7-3,6 Straßenaufbruch 195 (90-450) 0,23 0,11-0,53 Bauschutt, Betonabbruch 170 (45-330) 0,2 0,05-0,39 Baustellenabfälle 105 (45-290) 0,12 0,05-0,34 Sonstige Baurestmassen 90 0,1 - Baurestmassen gesamt 2.760 (1.720-4.210) 3,3 2-5 Baurestmassen ohne Bodenaushub 560 (270-1.160) 0,66 0,32-1,37

2.6.3.1.3 Hochrechnungen aufgrund von Erhebungen

Entsprechend der durchgeführten Hochrechnungen beträgt der Gesamtanfall an Baurest-massen (mineralische Fraktion: Betonabbruch, min. Bauschutt und Asphaltaufbruch) zwi-schen 2,04 und 3,27 Tg/a (vgl. Tab. 2-93). Angenommen wurde ein mittlerer Wert von rund 2,7 Tg/a. Vergleicht man die angefallenen Massen im Hochbau mit dem Tiefbau, so entfallen rund zwei Drittel der mineralischen Fraktion und 99 % des Asphaltaufbruches auf den Tiefbau. Insgesamt fallen im Tiefbau rund 80 % der Baurestmassen an.

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Tabelle 2-93: Hochgerechneter Baurestmassen-Anfall in der Steiermark aufgrund von Erhe-bungen (gerundete Werte)

insgesamtBausparte Tg/a

von bis Annahme von bis Annahme von bis Annahme Annahme

Hochbau 0,21 0,86 0,55 0,007 0,020 0,013 0,015 0,058 0,033 0,60

Tiefbau 1,10 1,10 1,10 0,69 1,27 0,98 2,08Straßenbau 1,01 1,01 1,01 0,49 0,87 0,68 1,69

Autobahnen und Schnellstraßen 0 0 0 0,028 0,028 0,028 0,028Bundesstraßen 0 0 0 0,044 0,044 0,044 0,044Landestraßen 0 0 0 0,025 0,031 0,028 0,028

Gemeindestraßen 0,049 0,049 0,049 0,246 0,615 0,430 0,48Forststraßen 0,87 0,87 0,87 0 0 0 0,87

Ländliche Wege 0,09 0,09 0,09 0,150 0,150 0,150 0,24Radwege 0 0 0 0 0 0 0Brücken 0 0 0 0 0 0 0

Tunnel 0 0 0 0 0 0 0Lärmschutz 0 0 0 0 0 0 0

Sonstige Bausparten 0,09 0,09 0,09 0,2 0,4 0,3 0,39Schienenbau 0,025 0,025 0,025 0,002 0,002 0,002 0,027

Wasserversorgung 0 0 0 0,025 0,056 0,040 0,04Abwasserentsorgung 0 0 0 0,061 0,134 0,100 0,1

Stromversorgung 0 0 0 0,031 0,062 0,046 0,046Fernwärmeversorgung 0 0 0 0,009 0,02 0,015 0,015

Erdgasversorgung 0 0 0 0,043 0,099 0,070 0,07Telefonleitungen 0,061 0,061 0,061 0,029 0,029 0,029 0,09

Sonstige Bausparten (keine Erhebung) 0 0 0 0 0 0 0Gesamt 1,31 1,95 1,65 0,70 1,29 1,00 2,68

Anteil Hochbau 16% 44% 34% 1% 1,6% 1,3% k.A. 22%

Anteil Tiefbau 84% 56% 66% 99% 98,4% 98,7% k.A. 78%(*) Baurestholz, Metalle, Kunststoffbauteile

k.A.> 0,03

k.A.k.A.k.A.k.A.

k.A.k.A.k.A.k.A.

k.A.k.A.k.A.k.A.

k.A.k.A.k.A.k.A.

k.A.k.A.k.A.k.A.

Restl. Fraktionen (*)AsphaltaufbruchMineralische Fraktion

2.6.3.1.4 Berechnung aufgrund von Bauaktivitäten (Output aus dem Bauwesen)

Nach Bausparten aufgegliedert beträgt das berechnete Aufkommen an Baurestmassen insge-samt 1,9 Tg/a (1,1 bis 2,7 Tg/a). Der Hochbau stellt mit einem durchschnittlichen Anteil von 70 % die größte Quelle von Baurestmassen dar. Die nicht berücksichtigten Bausparten (z.B. Telefonleitungen) spielen hier vermutlich eine unbedeutende Rolle (Tab. 2-94).

Tabelle 2-94: Erwartete Baurestmassen nach Bausparten in der Steiermark aufgrund von Hochrechnungen und der Güterbilanz (ohne Bodenaushub; gerundete Werte)

Output aus dem Bauwesen in Millionen Tonnen pro Jahr

Bausparten Neubau Adaptierungen Abbruch insgesamt in kg/E.a Hochbau 0,2-0,39 0,37-1,6 0,57-1,99 480-1.700

Wohnbauten 0,056-0,084 0,1-0,26 0,3-1,2 0,46-1,54 380-1.300 Sonstiger Hochbauten 0,05 0,07-0,4 0,12-0,45 100-400

Tiefbau - 0,5-0,74 420-620 Straßen - 0,3-0,5 260-420 Schienen - 0,025-0,065 20-50 Wasserversorgung und - Abwasserentsorgung < 0,026 < 20 Sonstige Netzwerke - < 0,15 < 110

insgesamt - 1,07-2,73 900-2.320

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2.6.3.1.5 Gegenüberstellung der Ergebnisse und Annahme

Aus den verwendeten Methoden ergeben sich sehr große Bandbreiten für den Baurestmassen-Anfall. Hochgerechnet wurde eine gesamte Masse von 2 bis 3,3 Millionen Tonnen pro Jahr (Annahme: 2 bis 3 Tg/a). Die Erhebungen und Hochrechnungen aufgrund von Stichproben bestätigen die obere Schranke des aufgrund der Studie BRIO berechneten Baurestmassen-An-falls:

Anfall in Tg/a Methode von bis Massenpotential in der Steiermark (BAWP 1998) 0,94 Literaturangaben 0,32 1,37 Bauaktivitäten 1,07 2,73 Hochrechnungen aufgrund von Erhebungen 2,04 3,27 Erfasste Menge in der Abfallwirtschaft 0,307 Annahme 2 bis 3

Diese Werte wurden mittels verschiedenen Methoden (direkte Erhebungen, Hochrechnungen, Annahmen, Literaturwerte usw.), was eine Vergleichbarkeit nur bedingt zulässt: • Auf die Steiermark umgerechnete Massenpotentiale lt. BAWP entsprechen lediglich den

deponierten Baurestmassen-Mengen; • Die Literaturwerte wurden beispielsweise mit den unterschiedlichsten Methoden in

verschiedenen Ländern ermittelt; • Mit den Bauaktivitäten wurde das gesamte Baurestmassen-Anfall ermittelt (ohne

Unterscheidung zwischen vor Ort Wiederverwertung, Recycling oder Deponierung); • Die Hochrechnungen wurden aufgrund von Stichproben in der Steiermark und von

verschiedenen Annahmen durchgeführt; • Die in der Abfallwirtschaft erfassten Mengen beinhalten keine Informationen über vor Ort

Wiederverwertung oder Recyclingmaterialien. Der hochgerechnete Anfall für die Steiermark überschreitet deutlich das lt. BAWP Massen-potential und die gängigen Literaturangaben.

Nach Auswertung der Ergebnisse sowohl im Hoch- als auch im Tiefbaubereich zeigt sich, dass aufgrund von Erhebungen und Hochrechnungen mindestens 2 Tg/a an Baurestmassen in der Steiermark erwartet werden (Massenpotentiale). Davon werden zur Zeit in abfallwirtschaftlichen Anlagen rund 0,3 Tg/a erfasst. Die Differenz von mindestens 1,7 Tg/a wird nicht registriert (d.h. nicht von der öffentlichen Abfallwirtschaft erfasst) und daher dem Prozess „Sonstige Verwertung und Entsorgung“ zugeordnet.

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2.6.3.2 Bodenaushub

2.6.3.2.1 Potentielle Bodenaushub-Massen im Bauwesen in der Steiermark

Die angegebene Masse stellt einen Mittelwert aus in unterschiedlichen Datenquellen angege-benen Schätzungen dar (BMUJF: BAWP 1998): „Das geschätzte Volumen von rund 20 Tg/a beinhaltet nur den zu Geländekorrekturen einge-setzten oder auf Deponien verbrachten Anteil. Jene Masse, die konkrete Baumaßnahmen am Ort des Aushubes für Verfüllungen, Anschüttungen, etc. verwendet wird, ist nicht enthalten.„

Tabelle 2-95: Massenpotentiale für Bodenaushub (SN 31411) in Österreich (BAWP UBA, 1998) und Pro-Kopf Werte (gerundet)

Bundesland Anfall in Tonnen pro Jahr Anteil kg/E.a Burgenland 900.000 4,5 % 3.300 Kärnten 1.200.000 5,9 % 2.200 Niederösterreich 2.948.000 14,6 % 2.000 Oberösterreich 4.800.000 23,8 % 3.600 Salzburg 800.000 4,0 % 1.700

Steiermark 4.500.000 22,3 % 3.800 Tirol 1.255.000 6,2 % 2.000 Vorarlberg 983.000 4,9 % 3.000 Wien 2.783.000 13,8 % 1.800 Gesamt in Tonnen 20.169.000 100,0 % 2.600 Die spezifischen Massen weichen innerhalb der Bundesländer sehr stark voneinander ab (1,7 bis 3,8 Tonnen je Einwohner und Jahr). Der Anteil an Bodenaushub in der Steiermark ist im Vergleich zu den anderen Bundesländern bis auf Oberösterreich sehr hoch. 2.6.3.2.2 Literaturangaben

Das Aufkommen an Bodenaushub liegt entsprechend der Literaturangaben umgerechnet auf die Steiermark um 2,7 Tg/a (2.300 kg/E.a). Das Aushubmaterial stellt die mengenmäßig größte Unbekannte innerhalb des Abfallaufkommens aus dem Bauwesen dar. Um hohe Trans-port- und Deponiekosten zu vermeiden, wird es vermutlich zum größten Teil wiederverwen-det (v.a. Massenausgleich im Bauwesen, Aufschüttungen, Einsatz in Deponien als Deck-schicht, Verwendung im Landschaftsbau).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 142

Tabelle 2-96: Literaturangaben über Bodenaushub und Umrechnung auf die Steiermark

Quelle Bodenaushub in kg/(E.a)

Tg/a in der Steiermark

GUA 1988 3.050 3,6 Grüner 1990 2.700 3,2 Bansch 1990 2.700 3,2 TPB 1995 2.550 3,0 UBA 1995 1.900 2,2 WAB 1991, Kluger 1990 1.450 1,7 Medianwert 2.300 2,7 Bandbreite 1.450 bis 3.050 1,7 bis 3,6 Mittelwert 2.500 3

2.6.3.2.3 Hochrechnungen aufgrund von Erhebungen

Der erwartete Anfall an Bodenaushub aus dem Bauwesen beträgt jährlich rund 27,3 Millionen Tonnen (18,1 bis 31,6 Tg/a). Die wichtigsten Bausparten sind die Forststraßen, die ländlichen Wege, die Abwasserentsorgung und die Erdgasversorgung. Der Tiefbau macht einen durchschnittlichen Anteil von 44 %, der Hochbau dagegen 56 % der Baurestmassen aus. Laut Hochrechnungen beträgt der Anteil an Bodenaushub, der vor Ort wieder eingebaut wird, im Tiefbau 73 % (11 Tg/a), im Hochbau 59 % (7,1 Tg/a), insgesamt 66 % (18,1 Tg/a). Die restlichen 34 % werden verführt und sind somit ein bedeutender Faktor für die Abfallwirt-schaft. Dies entspräche einem Bodenaushub-Anfall von insgesamt 9,2 Tg/a.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 143

Tabelle 2-97: Hochgerechneter Bodenaushub-Anfall in der Steiermark (gerundete Werte)

Bauspartevon bis Annahme

Hochbau 6,8 12,5 12,1

Tiefbau 11,3 19,1 15,2Straßenbau 5,6 6,0 5,8

Autobahnen und Schnellstraßen 0,016 0,016 0,016Bundesstraßen 0,750 0,750 0,750Landestraßen 0,544 0,544 0,544

Gemeindestraßen 0,328 0,785 0,557Forststraßen 2,550 2,550 2,550

Ländliche Wege 1,275 1,275 1,275Radwege 0,024 0,024 0,024Brücken 0,012 0,012 0,012

Tunnel 0,056 0,056 0,056Lärmschutz 0,001 0,001 0,001

Sonstige Bausparten 5,8 13,1 9,4Schienenbau 0,170 0,170 0,170

Wasserversorgung 0,500 1,200 0,850Abwasserentsorgung 2,700 6,100 4,400

Stromversorgung 0,366 0,781 0,574Fernwärmeversorgung 0,082 0,176 0,129

Erdgasversorgung 1,960 4,660 3,310Telefonleitungen 0 0 0

Sonstige Bausparten (keine Erhebung) 0 0 0Gesamt 18,1 31,6 27,3

Anteil Hochbau 37% 40% 44%

Anteil Tiefbau 63% 60% 56%

Tg/aBodenaushub

2.6.3.2.4 Berechnung aufgrund von Bauaktivitäten (Output aus dem Bauwesen)

Für die vorgenommenen Abschätzungen wurde für Adaptierungen in allen Bausparten kein Aufkommen an Bodenaushub vorausgesetzt. Erwartet wird ein Bodenaushub-Anfall aus dem Bauwesen von mindestens 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Hoch- und Tiefbau tragen dazu in etwa gleichmäßig bei.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 144

Tabelle 2-98: Erwarteter Bodenaushub-Anfall aus dem Bauwesen in der Steiermark (gerun-dete Werte)

Berechneter Anfall Bausparten Tg/a kg/E*a Hochbau 1,65 bis 3,4 1.400 bis 2.800 Wohnbau 1,15 bis 2,3 950 bis 1.900 Sonstiger Hochbau 0,55 bis 1,1 450 bis 900 Tiefbau 2,1 bis 3,8 1.800 bis 3.200 Straßenbau 1,5 bis 2,8 1.300 bis 2.400 Schienenbau 0,02 20 Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau 0,39 bis 0,77 330 bis 650 Sonstige Netzwerke 0,21 180 Wasserkraftwerke 0 0 insgesamt (gerundet) 3,75 bis 7,2 3.200 bis 6.000

2.6.3.2.5 Gegenüberstellung der Ergebnisse

Die Hochrechnungen aufgrund von Erhebungen zeigen einen Gesamtanfall von 27,3 Tg pro Jahr (18,1 bis 31,6) an Bodenaushub, davon werden rund 2/3 wiedereingebaut und die rest-lichen 35 % der Abfallwirtschaft zugeführt. Aus den verwendeten Methoden ergeben sich sehr große Bandbreiten für den Bodenaushub-Anfall. Angenommen wird in der Abfallwirtschaft eine abgelagerte Masse von mindestens 4 Millionen Tonnen pro Jahr:

Anfall in Tg/a Methode von bis Massenpotential in der Steiermark (BAWP 1998) 4,5 Literaturangaben 1,7 3,6 Bauaktivitäten 3,7 7,2 Hochrechnungen aufgrund von Erhebungen 9,6 Erfasste Menge in der Abfallwirtschaft 0,295 Annahme für den Bodenaushub-Anfall mindestens 4

Diese Werte wurden mittels verschiedenen Methoden (direkte Erhebungen, Hochrechnungen, Annahmen, Literaturwerte usw.), was eine Vergleichbarkeit nur bedingt zulässt: • Auf die Steiermark umgerechnete Massenpotentiale lt. BAWP entsprechen lediglich den

deponierten Baurestmassen-Mengen; • Die Literaturwerte wurden beispielsweise mit den unterschiedlichsten Methoden in

verschiedenen Ländern ermittelt; • Mit den Bauaktivitäten wurde das gesamte Baurestmassen-Anfall ermittelt (ohne

Unterscheidung zwischen vor Ort Wiederverwertung, Recycling oder Deponierung); • Die Hochrechnungen wurden aufgrund von Stichproben in der Steiermark und von

verschiedenen Annahmen durchgeführt;

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 145

• Die in der Abfallwirtschaft erfassten Mengen beinhalten keine Informationen über vor Ort Wiederverwertung oder Recyclingmaterialien.

Nach Auswertung der Ergebnisse sowohl im Hoch- als auch im Tiefbaubereich zeigt sich, dass aufgrund von Erhebungen und Hochrechnungen mindestens 4 Tg/a an Bodenaushub in der Steiermark erwartet werden. Davon werden zur Zeit in abfallwirtschaftlichen Anlagen rund 0,3 Tg/a erfasst (< 10 % der erwarteten Massen). Die Differenz von mindestens 3,7 Tg/a wird nicht registriert (d.h. nicht von der öffentlichen Abfallwirtschaft erfasst) und daher dem Prozess „Sonstige Verwertung und Entsorgung“ zugeordnet.

Es wurden keine spezifischen Angaben für den Bodenaushub gefunden. Daher können teil-weise nur sehr grobe, mit Unsicherheiten behaftete Abschätzungen gemacht werden. Vor allem im Hochbau konnte aufgrund der Anzahl neuer Bauwerke die Aushubmenge abge-schätzt werden. Für die vorgenommenen Abschätzungen wurde für Adaptierungen in allen Bausparten kein Aufkommen an Bodenaushub vorausgesetzt.

HOCHBAU TIEFBAU

Bodenaushubgesamt: 12,1 Tg

Bodenaushubgesamt: 15,2 Tg

Verfüllungvor Ort:2,1 Tg

Annahme: 50%Wiedereinbau:

5 Tg

Bodenaushubverführt:

5 Tg

Bodenaushubverführt:4,2 Tg

Verfüllungvor Ort:11 Tg

Entsorgungsweg unbekannt(Geländekorrektur, Deponie):

8,9 Tg

Anlieferung auf Deponie(Stmk. Landesregierung 1996):

0,3 Tg

Abbildung 2-22: Verteilung des Bodenaushubs in der Steiermark

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 146

2.7 Verteilung der Baurestmassen in der Bau- und Abfallwirtschaft und Verbleib

Im Folgenden wurden ausgewertete Daten (Deponievolumen, Anlieferungen) aufgrund der bisher von der Steiermärkischen Landesregierung zur Verfügung gestellten Unterlagen zu-sammengestellt. Es wurde weder Untersuchungen über den tatsächlichen Verbleib von Baurestmassen in der Steiermark noch Annahmen über das Potential in möglichen „Senken„ getroffen. Als Senke wurden folgende Möglichkeiten betrachtet: bautechnische Maßnahmen, Verfüllung von Bau-stellengruben, Wiederverfüllung von Kies- und Schottergruben, Ablagerungen in Verdachts-flächen, Einsatz in Forststraßen, Künetten, Reststoff- und Massenabfalldeponien, Baurest-massen- und Bodenaushubdeponien, Export und thermische Verwertung. Die Abschätzung in Oberösterreich (Studie BRIO: Glenck et al., 1996) haben gezeigt, dass insgesamt bis zu ca. 5,4 Tg/a an Baurestmassen der Sonstigen Verwertung und Entsorgung zugeordnet werden können. Das „Entsorgungspotential„ in Oberösterreich liegt daher in der selben Größenord-nung wie die für das Bundesland Oberösterreich berechneten Lücken in der Güterbilanz (3,8 bis 6,9 Tg/a). Der Text wurde auszugsweise aus dem Bericht „Zukünftige Anforderungen an die Abfallwirt-schaft in der Steiermark für den Übergang zu einer nachhaltigen Stoffflusswirtschaft„ ent-nommen (Brunner et al., 1997). 2.7.1 Baurestmassen- und Bodenaushubdeponien

Insgesamt befinden sich in der Steiermark 48 geordnete Baurestmassen- und Bodenaushubde-ponien. Darunter sind 33 Anlagen für eine stoffliche Verwertung von Baurestmassen vorhan-den. Angaben über Typus und Anzahl verschiedener Aufbereitungsanlagen sind im Kataster für Abfallbehandlungsanlagen vorhanden (Stand 8. Mai 1996) und die Datenbank in Ent-wicklung begriffen. In wasserrechtlich bewilligten Bodenaushub- und Baurestmassendeponien fielen 1996 insge-samt 0,603 Tg an Baurestmassen an (Anhang G.2.8-1). Rund 0,41 Tg/a wurden deponiert und 0,193 Mio. Mg wurden an Aufbereitungsanlagen angeliefert bzw. als Abdichtungsmaterial in Deponien verwendet (Abfälle werden auch in Baurestmassendeponien zwischengelagert und in einem späteren Zeitpunkt einer Verwertung zugeführt). Die einzelnen Fraktionen an Bau-restmassen sind in der Tabelle 2-99 zusammengestellt (Angaben über den deponierten Anteil sind derzeit nicht vorhanden). Der Anteil der mineralischen Fraktion (Betonabbruch und mineralischer Bauschutt) nimmt seit 1994 ab: von 58,5 % auf 43,9 %. Eine vernachlässigbar kleine Menge an Bauschutt und Bodenaushub (0,012 Mio. Mg/a) wurde geordneten Reststoff- und Massenabfalldeponien zugeführt (Stmk LReg, 1998). Der erwartete Baurestmassen-Anfall in der Steiermark beträgt mindestens 1 Tg/a bzw. min-destens 2 Tg/a für den Bodenaushub. Die erfassten Baurestmassen stellen 30 % dieser Masse dar bzw. 15 % beim Bodenaushub. Der globale Erfassungsgrad in genehmigten Anlagen der

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 147

Abfallwirtschaft (Deponien und Aufbereitung) beläuft sich daher auf rund 20 % und nimmt seit 1994 ständig zu (davon wird hier ausgegangen, dass der tatsächliche Anfall aus dem Bau-wesen in dieser Zeitperiode relativ konstant geblieben ist.

Tabelle 2-99: Anlieferungen Bauschuttdeponien 1996 und 1997 in der Steiermark; für die Güterbilanz wurde das Erhebungsjahr 1996 herangezogen (Stmk LReg, 1998 und 1999 ohne Anspruch auf vollständige Richtigkeit)

Erhebungsjahr: 1996 Baurestmassen a

angelieferte Mengen

1996 (Mg)

Anteilb

deponierte Mengen

1996 (Mg)

c=a-bDifferenz

1996(Mg)

Bodenaushub 295 322 49,0% k.A. k.A.Betonabbruch 39 560 6,6% k.A. k.A.Asphaltaufbruch 24 732 4,1% k.A. k.A.Holzabfälle 1 001 0,2% k.A. k.A.Metallabfälle 2 0,0% k.A. k.A.Kunststoffabfälle 52 0,0% k.A. k.A.Baustellenabfälle 68 0,0% k.A. k.A.min. Bauschutt 224 822 37,3% k.A. k.A.Reststoffe aus 0 0,0% k.A. k.A.Straßenaufbruc 11 769 2,0% k.A. k.A.sonstige Abfälle SN 31400 5 242 0,9% k.A. k.A.

Gesamtmengen 602 570 100,0% 410 080 192 490Anteil 68% 32%Baurestmassen ohne 307 248WR. Genehmigtes Deponievolumen (m³) 8 607 880 Bestand

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 148

Erhebungsjahr: 1997Baurestmassen (*) a

angelieferte Mengen 1997

(Mg)

Anteilb

deponierte Mengen 1997

(Mg)

c=a-bDifferenz

1997(Mg)

Bodenaushub 316.236 47,0% 306.670 9.566Betonabbruch 38.232 5,7% 12.743 25.489Asphaltaufbruch, Bitumen 20.959 3,1% 4.577 16.382Holzabfälle 105 0,0% 105 0Metallabfälle 167 0,0% 167 0Kunststoffabfälle k.A. k.A.Baustellenabfälle k.A. k.A.min. Bauschutt 286.297 42,5% 170.749 115.548Reststoffe aus Behandlungsanlagen k.A. k.A.Straßenaufbruch 11.173 1,7% 10.383 790sonstige Abfälle SN 31400 24 0,0% 24 0

Gesamtmengen 673.193 100,0% 505.418 167.775Anteil 75% 25%Baurestmassen ohne Bodenaushub 356.957WR. Genehmigtes Deponievolumen (m³) 7.964.080 Bestand(*) Abraummaterial vom Bergbau Mürzzuschlag (15'000 Mg) nicht inkludiert

Diesen Mengen stehen folgende hochgerechnete (gerundete) Massen gegenüber: Fraktion Hochrechnung

Tg/a erfasste Mengen

Tg/a (1997) Anteil max.

Bodenaushub > 4 0,316 < 10 % min. Baurestmassen 1,31 bis 1,95 0,325 < 25 % Asphalt- und Straßenaufbruch 0,70 bis 1,29 0,032 < 5 % Rest (Holz, Metalle, Kunststoffe) > 0,03 nicht bestimmt - insgesamt (exkl. Bodenaushub) 2,04 bis 3,27 0,357 < 20 % Angaben über die Verteilung von Baurestmassen zwischen Baurestmassen- bzw. Bodenaus-hubdeponien und Aufbereitungsanlagen sind derzeit nicht vorhanden. 2.7.2 Behandlungskapazität

Laut Österreichischem Baustoff-Recycling-Verband (BRV, 1996) gibt es 9 beim BRV ange-meldete Anlagen für Baurestmassen in der Steiermark. Weder Aufbereitungskapazität noch Mengenangaben für die jeweiligen Baurestmassengruppen sind in diesen Unterlagen angege-ben. Laut Steiermärkischer Landesregierung (Stmk LReg, 1996) gibt es 31 Anlagen für Bau-restmassen in der Steiermark, mit einer Kapazität von insgesamt ca. 1,4 Tg/a (lt. BRV: 108

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 149

Baurestmassen-Aufbereitungsanlagen mit einer Behandlungskapazität von insgesamt ca. 5 Tg/a, d.h. ein durchschnittlicher Umsatz von 45.000 Tonnen pro Anlage und Jahr). Sowohl die Auslastung als auch die Behandlungskapazität nach Baurestmassenarten sind derzeit nicht dokumentiert. Weitere Möglichkeiten der Verwertung von Baurestmassen wie bautechnische Verwertung (z.B. Massenausgleich, Einsatz im Straßen- und Leitungsbau) sind derzeit nicht dokumentiert. Die Behandlungskapazität ist auf jeden Fall größer als der in der Abfallwirt-schaft erfasste BRM-Anfall, d.h. weitere Aufbereitungsanlagen sind derzeit nicht notwendig. 2.7.3 Thermische Verwertung

Die aktuelle Verbrennungskapazität für nicht gefährliche und brennbare Abfälle liegt in Österreich um 0,36 Tg/a (z.B. Zementindustrie). Es gibt derzeit keine Angaben über die thermische Verwertung von Baurestmassen. Das Abfallaufkommen aus dem Baugewerbe, welches nach den abfallwirtschaftlichen Zielsetzungen thermisch behandelt werden könnte, beträgt insgesamt 0,065 Tg/a (davon 0,021 Tg/a Baustellenabfälle, 0,012 Tg/a Bau- und Abbruchholz lt. Stmk LReg, 1992). Über den Rest (ca. 50 %) gibt es derzeit keine Angaben. 2.7.4 Extrapolation

Aufgrund einer Extrapolation vorhandener Angaben über die Anlieferungen kann für das Jahr 2000 mit einem jährlichen Anfall von rund 800.000 Tonnen (Baurestmassen und Bodenaus-hub) gerechnet werden.

Angelieferte Baurestmassenin der Steiermark (in Tonnen pro Jahr)

0250.000500.000750.000

1.000.0001.250.0001.500.0001.750.0002.000.0002.250.0002.500.0002.750.0003.000.000

1994

1996

1998

2000

2002

2004

grauer Bereich: Extrapolation

Angelieferte Baurestmassenin der Steiermark (in Tonnen pro Jahr)

0

250.000

500.000

750.000

1.000.000

1.250.000

1.500.000

1.750.000

2.000.000

2.250.000

2.500.000

2.750.000

3.000.000

Massenpotential 1996: 2 bis 3 Tg/a

Erfaßte Menge:Prognose 2004 = 0,5 bis 0,8 Tg/a

Abbildung 2-23: Extrapolation der Anlieferungen auf Deponien in der Steiermark (Baurestmassen inkl. Bodenaushub)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 150

2.7.5 Entsorgung

Unter dem Begriff „Entsorgung„ werden die geordnete Deponierung (deklarierte Ablagerung an offiziellen Standorten) und die sonstige Ablagerung (z.B. Ablagerung auf Verdachts-flächen, nicht deklarierter Einsatz im Straßenbau) von Baurestmassen verstanden. Der Anlagekataster der Fachabteilung 1c des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung weist mit dem Stand 1. Januar 1997 eine Restkapazität von geordneten wasserrechtlich be-willigten Baurestmassendeponien in der Steiermark von insgesamt 8,6 Mio. m³. Das gesamte verfüllte Volumen an bereits abgelagerten Baurestmassen beträgt in der Steiermark rund 2,4 Mio. m³ (1,4 Mio. m³ geschlossenes Deponievolumen plus 1 Mio. m³ bereits deponierte Baurestmassen), was mit einer Dichte von 1,6 Mg/m³ einer Masse von 3,85 Tg entspricht. Zusätzliche 28 Baurestmassendeponien befinden sich in Planung mit einem geschätzten De-ponievolumen von 4,5 Mio. m³ (Stmk Lreg 1996). Im Jahr 1996 gab es in der Steiermark 19 Zwischenlager für Asphalt- und Betonaufbruch, eine Geländeauffüllung mit Inertstoffen und eine Deponie für Erd- und Aushubmaterial, alle mit unbekannter Kapazität und Auslastung. Es gab ebenfalls 18 Hausmülldeponien mit einem genehmigten Deponievolumen von insgesamt ca. 8,3 Mio. m³ und einer Restkapazität von 3,8 Mio. m³. Die deponierte Abfallmenge betrug 1995 0,47 Mio. m³. Anteile von Baurestmassen an den einzelnen Deponievolumina sind unbekannt; 1995 betrug der deponierte Bauschutt ca. 1 Gew. % der Anlieferungen. Unter gleichbleibendem Baurestmassenfluss in die Bodenaushub- und Baurestmassendepo-nien reicht die genehmigte Restkapazität für ca. 30 Jahre aus. Das geplante neue Deponie-volumen würde diesen Zeitraum auf insgesamt 50 Jahre verlängern. Aus mengenmäßiger Sicht besteht aufgrund dieser Tatsache derzeit kein Handlungsbedarf bezüglich Baurest-massendeponien in der Steiermark. Tabelle 2-100: Deponievolumen der geordneten wasserrechtlich bewilligten Baurestmassen-deponien in der Steiermark; Stand 1. Januar 1995 (Stmk LReg 1996 und eigene Abschätzun-gen; kein Anspruch auf Vollständigkeit: Datenbank in Entwicklung)

a) geschlossene Baurestmassendeponien: Volumen 1,4 Mio. m³ (2,25 Tg) b) offene Baurestmassendeponien: BEREITS VERFÜLLTES VOLUMEN

ca. 1 Mio. m³ (1,6 Tg)

RESTKAPAZITÄT AM 1.1.1996 7,136 Mio. m³ angelieferte Abfallmengen (1996) 0,6 Tg (0,37 Mio. m³;

angenommene Dichte = 1,6 Mg/m³) DEPONIERTE ABFALL-MENGEN (1996)

0,41 Tg (0,26 Mio. m³) angenommene Dichte = 1,6 Mg/m³)

Restkapazität am 1.1.1997 6,876 Mio. m³ (minus rund 4 % pro Jahr) reicht für 11 Tg oder 27 Jahre

c) geplante Baurestmassendeponien: Volumen 4,9 Mio. m³

reicht für 7,8 Tg oder 20 Jahre

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 151

Der Anlage- und Deponiebedarf für Baurestmassen und Bodenaushub ist in der Steiermark derzeit nicht vorhanden (Anlagen nicht ausgelastet). Der gesamte Deponiekörper beträgt 3,85 Tg (exkl. Sonstige Verwertung und Entsorgung) und weist eine jährliche Wachstumsrate von ca. 11 %. Geht man von einer vollständigen Deponie-rung der abgeschätzten anfallenden Baurestmassen aus, so beträgt die Wachstumsrate 30 %. 2.8 Güterbilanz des Bauwesens in der Steiermark

2.8.1 Ergebnisse

2.8.1.1 Baumaterialien, Bauwerke und Baurestmassen

Der gesamte Input in das Bauwesen der Steiermark beträgt insgesamt nach Gütergruppen rund 9 Tg/a. Dieser Wert stimmt mit Berechnungen aufgrund von Bauaktivitäten (8,5 +Tg/a) sehr gut überein. Das Gesamtlager des Bauwesens in der Steiermark beträgt rund 540 Tg, wobei auf Tiefbau etwa 70 % der Gesamtmasse entfallen.

Aufgrund von Erhebungen und Hochrechnungen werden ca. 2,7 Tg/a (2 bis 3 Tg/a) an Baurestmassen in der Steiermark erwartet (Abb. 2-24). Erfasst werden zur Zeit in abfallwirtschaftlichen Anlagen 0,307 Tg/a (rund 10 % der erwarteten Massen). Die Wachstumsrate in der Abfallwirtschaft (11 % p.a.) liegt eine Größenordnung höher als diejenige im Bauwesen (1,2 % p.a.).

Die spezifischen Werte (Pro-Kopf) sind in der Abbildung 2-25 zusammengestellt.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 152

SONSTIGEVERWERTUNG UND

ENTSORGUNG

Lagern.b.

AUFBEREITUNGS-ANLAGEN

undBAURESTMASSEN-

DEPONIE

RESTSTOFF-DEPONIEN

BAUWESENSteiermark

Hoch-und

Tiefbau

540

Bau- und Netzwerke

in Tg

Lagerver-änderung 9

Bodenlagerim Bauwesen

eingesetzteBaumaterialien

Lager3,85

+ 11 % p.a.

Güterbilanz der Bauwirtschaft in der Steiermark:Flüsse in Million Tonnen pro Jahr in der Steiermark (Tg/a)

Lager in Millionen Tonnen (Tg)

0,012

0,192

> 3,7

>1,7

0,307

?

0,295

Baurestmassen I

Recyclingmaterialien I

Bodenaushub I

Bauabfälle

Baurestmassen II

Recyclingmaterialien II

Bodenaushub II

+1,2 %p.a.

Abbildung 2-24: Güterbilanz der Bauwirtschaft in der Steiermark (Stand 1995/96)

absolute Werte (n.b. = nicht bestimmt)

SONSTIGEVERWERTUNG UND

ENTSORGUNG

Lagern.b.

AUFBEREITUNGS-ANLAGEN

undBAURESTMASSEN-

DEPONIE

RESTSTOFF-DEPONIEN

BAUWESENSteiermark

Hoch-und

Tiefbau

460.000

Bau- und Netzwerke

in kg/E

Lagerver-änderung 7.600

Bodenlagerim Bauwesen

eingesetzteBaumaterialien

Lager3.200

+ 11 % p.a.

Güterbilanz der Bauwirtschaft in der Steiermark:Flüsse in Kilogramm je Einwohner und Jahr (kg/E.a)

Lager in Kilogramm je Einwohner (kg/E)

10

160

> 3.100

1.400

260

?

250

Baurestmassen I

Recyclingmaterialien I

Bodenaushub I

Bauabfälle

Baurestmassen II

Recyclingmaterialien II

Bodenaushub II

+1,2 %p.a.

Abbildung 2-25: Güterbilanz der Bauwirtschaft in der Steiermark (Stand 1995/96) Pro-Kopf Werte (n.b. = nicht bestimmt); rund 1,18 Mio. Einwohner in der Steiermark

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 153

2.8.1.2 Bodenmaterial und Bodenaushub

Im Zuge von Bautätigkeiten werden jährlich insgesamt im Hoch- und Tiefbau 18 bis 32 Tg Bodenmaterial bewegt (Annahme: 27 Tg/a). Der Großteil (65 %) wird in bautechnischen Maßnahmen wieder eingesetzt. Derzeit werden weniger als 10 % des in der Abfallwirtschaft anfallenden Bodenaushubs (0,3 von angenommenen 4 Tg/a) in der steirischen Abfallwirt-schaft dokumentiert und erfasst (Abb. 2-24 und 2-25) und stellt daher eine mengenmäßig gleich bedeutende Masse in Deponien dar. Mögliche Senken für die Differenz konnten im Rahmen dieser Studie weder identifiziert noch speziell untersucht werden. 2.8.2 Diskussion der Ergebnisse und der Methoden

2.8.2.1 Baurestmassen

Generell unterscheidet sich der Hochbau in seiner Dynamik deutlich vom Tiefbau. Die einge-setzten Baumaterialien, die Bestandsdauer der Bauwerke sowie die Wiederverwertbarkeit der anfallenden Baurestmassen weisen auf spezifische Eigenschaften hin. Es ist daher erforder-lich, die Güterbilanz zu differenzieren und den Hoch- vom Tiefbau getrennt zu analysieren (Abb. 2-26). Die Ableitung von Kennzahlen liefert für andere Regionen und Bundesländer eine erste Näherung des Güterumsatzes im Bauwesen. Im Hochbau wird mengenmäßig gleich viel Baumaterialien wie im Tiefbau eingesetzt (3,95 bzw. 4,55 Tg/a). Das Lager im Hochbau wächst jährlich um rund 2,2 % (0,6 % im Tiefbau), was zu einer Verdoppelung des Lagers nach 50 Jahren (160 Jahren im Tiefbau) führt. Der Wohnbau verursacht generell 50 bis 60 % des Güterumsatzes im Hochbau (der Straßen-bau 80 bis 90 % im Tiefbau). Die anfallenden Baurestmassen stellen 0,39 % des Lagers dar (ähnlich mit 0,54 % im Tiefbau). Das Verhältnis zwischen Output und Input beträgt im Hoch-bau 15 % (45 % im Tiefbau).

155+ 2,2 % p.a.

3,95

+ 3,35

0,6

(Anteil Wohnbau)

(50)

(60)

Baumaterialien Bestand Baurestmassen

Hochbau: Güterbilanz (exkl. Boden)(Flüsse in Mio. t/a; Lager in Mio. t)

388+ 0,6 % p.a.

4,55

+ 2,45

2,1

(Anteil Straßenbau)

(90)

(90)

Baumaterialien Bestand Baurestmassen

Tiefbau: Güterbilanz (exkl. Boden)(Flüsse in Mio. t/a; Lager in Mio. t)

0,4 % vom Lager15 % vom Input

0,5 % vom Lager45 % vom Input

(50) (80)

Abbildung 2-26: Differenzierte Güterbilanz des Bauwesens in der Steiermark (Gütergruppen

im Hoch- und Tiefbau; Anteile Wohn- bzw. Straßenbau in Klammer; Stand 1995/96)

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 154

2.8.2.2 Bodenaushub

Anhand der gewonnenen Daten lässt sich erkennen, dass es eine sehr große Lücke im Informationsfluss zwischen Bauwirtschaft und Behörde gibt, und jetzt der Zeitpunkt gekom-men ist, um über Methoden zur Verbesserung der Datenlage zu diskutieren. Zukünftige Anforderungen an die steirische Abfallwirtschaft und konkrete Maßnahmen kön-nen anhand der vorliegenden Ergebnisse formuliert und ausgearbeitet werden. Der mengenmäßig wichtige Bodenaushub stammt größtenteils aus dem Tiefbau, wird dort aber zu 73 % vor Ort wiederverwertet. Der Bodenaushub stellt für uns aber auch den mengen-mäßig größten Unsicherheitsfaktor dar. Der Bodenaushub-Anfall im Hochbau liegt in der selben Größenordnung wie im Tiefbau (12,1 bzw. 15,2 Tg/a). Der globale Wiedereinbau (Verwendung des Bodenmaterials in bau-technischen Maßnahmen) beträgt rund 65 % des Anfalls (im Tiefbau wesentlich höher als im Hochbau).

Boden

12,1

7,1

5

Anfall Wiedereinbau Abfall

Hochbau: Bodenmaterial(Flüsse in Mio. t/a; Lager in Mio. t)

Boden

15,2

11

4,2(40)

Tiefbau: Bodenmaterial(Flüsse in Mio. t/a; Lager in Mio. t)

(Anteil Straßenbau)

30 % vom Input40 % vom Input

(70)

(Anteil Wohnbau)

Anfall AbfallWiedereinbau

Abbildung 2-27: Differenzierte Güterbilanz des Bauwesens in der Steiermark Anteile

(Bodenmaterial im Hoch- und Tiefbau; Wohn- bzw. Straßenbau in Klammer; Stand 1995/96)

Aus den Betrachtungen der Ergebnisse ergeben sich folgende Problemstellungen: 1. Der Begriff Bodenaushub wird von allen Beteiligten sehr unterschiedlich verwendet, und

daraus resultieren große Unterschiede in der Abschätzung und in den derzeit erfassten Massen an Bodenaushubmaterial. Die sich ergebende Differenz könnte möglicherweise zum Teil im Bauwesen intern recy-cliert oder nicht deklariert einer Deponie zugeführt werden. Diese Menge wird heutzutage auf unerfasste Weise bewirtschaftet. Nicht relevant ist die Verführung in ein anderes Bundesland, da die Kosten für den Ent-sorgungsweg sehr hoch sind.

2. Die Verwertung und der Entsorgungsweg sind sehr schwer nachvollziehbar.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 155

Auch sind die Lücken zwischen den auf Deponien angelieferten Massen und den berech-neten Werten aus dem Bauwesen nicht gering. Unklar ist, was mit dieser restlichen Menge passiert.

3. Die Datenlage über den Bodenaushub in der Steiermark ist nicht ausreichend.

Probleme bei den Erhebungen für den Bodenaushub sind ungenügende Aufzeichnungen und auch die fehlende EDV-Infrastruktur aller Beteiligten. Voraussetzung für eine sinnvolle Kontrolle ist die Nachvollziehbarkeit der Verwertung und Entsorgung und damit verbunden die Erarbeitung einer qualifizierten Datendoku-mentation. Hierbei muss der Bedarf an primären Daten bezüglich des Bodenaushubs (regionsspezifi-sche Werte, Feldarbeiten) noch einmal betont werden.

4. Eine ordnungsgemäße Deponierung und somit ein ordnungsgemäßer Vollzug der Bau-

und Abfallgesetze muss angestrebt werden. Die auf Deponien angelieferten Mengen stellen nur einen Bruchteil der tatsächlich anfal-lenden Massen an Bodenaushub dar. Aufgrund von lückenhaften Angaben der Deponiebetreiber im Rahmen der jährlichen Fra-gebogenaktion lassen sich die Angaben nicht verifizieren. Unbelastet anfallendes Bodenmaterial, welches im Zuge von Baumaßnahmen anfällt und größtenteils vor Ort oder innerhalb der Region wiederverwendet wird (z.B. Massenaus-gleich im Straßenbau) sollte seinem Charakter nach nicht als Abfall bezeichnet werden, da für dieses Material weder die Entledigungsabsicht gegeben ist, noch der Bedarf einer ab-fallwirtschaftlichen Behandlung aus Gründen des Umweltschutzes vorhanden ist.

Da es sich im großen und ganzen nicht um Abfall im Sinne des ALSAG handelt, empfiehlt sich besonders hier der Gebrauch einer Bodenaushub-Recycling-Börse, um die Deponien weitestgehend zu entlasten. 2.9 Schlussfolgerungen

2.9.1 Folgerungen bezüglich des Bauwesens

2.9.1.1 Materialien ohne Boden

Im Folgenden zeigt die Güterbilanz des Bauwesens der Steiermark mehrere wesentliche Phä-nomene:

A) Die Bilanz des Bauwesens ist nicht ausgeglichen. Wesentlich mehr Baumaterialien fließen in den Prozess (9 Millionen Tonnen pro Jahr eingesetzt), als Baurestmassen das Bauwesen verlassen (2 bis 3 Tg/a). Die Masse an Baurestmassen, die in abfall-wirtschaftlichen Anlagen registriert wurden (0,3 Tg/a in Deponien), ist daher min-destens um eine Zehnerpotenz kleiner als die Masse des Verbrauches an Baumate-rialien.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 156

B) Mehr als 95 % der eingesetzten Baumaterialien verbleiben langfristig im Bauwesen (sämtliche Bauwerke: 540 Tg). Die restliche Masse verlässt kurzfristig das Bau-wesen als Baurestmassen (Baustellenabfälle, Verschnitt usw.) wieder.

C) Die mittlere Nutzungsdauer (Aufenthaltszeit) des Großteils der eingesetzten Bau-

materialien im Bauwesen liegt größenordnungsmäßig bei etwa 50 bis 100 Jahren. Materialanwendungen im Bauwesen und Bestandsdauer der Bauwerke haben daher langfristige qualitative und quantitative Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft und die Umwelt in der Steiermark. Derzeit fehlen die dafür notwendigen ökonomischen Anreize.

D) Eine Verlängerung der Aufenthaltszeiten von Baumaterialien und Bauteilen (Sanie-rungsmaßnahmen) wäre anzustreben, die eine entsprechende Verringerung der aus dem Abbruch resultierenden Baurestmassen zur Folge hat. In diesem Zusammen-hang ist ein stofflicher und energetischer Vergleich mit weiteren Maßnahmen (z.B. selektiver Rückbau, Sortierung und Aufbereitung von gemischten Baurestmassen) durchzuführen, um die optimale Ressourcennutzung von Baumaterialien im Bau-wesen zu definieren.

E) Der Einsatz von Recyclingbaustoffen im Bauwesen (< 0,2 Tg/a) macht derzeit rund 2 % aller Baumaterialien (9 Tg/a) aus. Sogar bei 100 %-iger Wiederverwertung aller entstehenden Baurestmassen (erfasst und nicht registriert: 2 bis 3 Tg/a; es wird angenommen, dass höchstens 75 % davon als Recyclingmaterial verwendet werden kann) würde derzeit dieser Anteil auf 15 bis 25 % steigen (1,5 bis 2,25 Tg/a). Allerdings ist dieser Prozentsatz nur möglich, wenn alle anfallende Baurestmassen erfasst werden. Da dies derzeit nicht der Fall ist, können heute nur 2 % der Baumaterialien durch Recyclingmaterialien ersetzt werden. Die Ressourcenausschöpfung der mineralischen Materialien (als sekundäre Rohstoffe) wird bei gleichbleibendem Wachstum dadurch nicht wesentlich vermindert. Bei Abnahme des Rohstoffeinsatzes im Bauwesen wird die Wiederverwertung von Baurestmassen an Bedeutung gewinnen.

F) Derzeit gehen etwa 45 % der eingesetzten Baustoffe in den Hochbau. Zukünftig werden Hochbauten im Verhältnis zu Straßen an Bedeutung gewinnen. Derzeit fallen mehr Baurestmassen aus dem Tiefbau (80 % des gesamten Massenpotentials, großteils wiederverwertet), als aus dem Hochbau an. In der Abfallwirtschaft werden mehr Baurestmassen aus dem Hochbau als aus dem Tiefbau registriert.

G) Kenntnisse über die stoffliche und chemische Zusammensetzung der Bauwerke

(v.a. im Hochbau) ist im Sinne eines präventiven und ökologischen Ressourcen-management im Bauwesen sowie in der Abfallwirtschaft erforderlich.

Das Bauwesen wird dominiert durch die Speicherung von Baumaterialien im Bau- und Netz-werkslager. Die Bedeutung des Bodens in diesem System konnte durch die Güterbilanz nicht hinreichend geklärt werden. Es ist aber anzunehmen, dass durch den Eintrag von Bauschutt in den Boden zu einer lokalen qualitativen Beeinträchtigung der Bodenmatrix kommt.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 157

Das Gesamtlager an Bau- und Netzwerken in der Steiermark beträgt 540 Tg, wobei auf den Hochbau ein Viertel und auf den Tiefbau etwa drei Viertel der Gesamtmasse entfallen. Auf-grund der Differenzbildung zwischen Input und Output ergibt sich eine Lagerzunahme von 6 bis 7 Tg pro Jahr, d.s. 1,1 bis 1,3 % pro Jahr. Dies entspricht, bei gleichbleibender Tendenz einer Verdoppelung der Masse sämtlicher Bauwerke nach ca. 2-3 Generationen. Für das Lager im Hochbau ist der Wohnbau derzeit wichtiger als der Sonstige Hochbau (angenommen, die in der Häuser- und Wohnungszählung (HWZ) nicht erfassten Gebäude können vernachlässigt werden). Im Tiefbau stellt der Straßenbau das mengenmäßig wichtigste Lager dar. Die Lager in Form anderer Bauwerke (Eisenbahn, Wasserleitungen, Abwasserkanäle, Sonstige Netzwerke) spielen hinsichtlich der anfallenden Massen eine untergeordnete Rolle. Keine Aussage bezüglich der Inhaltsstoffe (z.B. Schwermetalle, PVC, organische Imprägnierungsmittel) und deren Umweltrelevanz können gemacht werden. Der Hochbau stellt derzeit die größte Quelle von Bauschutt und Baustellenabfällen für die öffentliche Abfallwirtschaft dar, die Daten liegen aber gleichzeitig mit der größten Bandbreite vor. Die bisher nicht erfassten Bausparten (Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Sonstige Netzwerke) spielen hier eine untergeordnete Rolle, sofern die darin enthaltenen Stoffe unbe-denklich sind. Gleichzeitig bestehen für die Abfälle aus dem Hochbau (Bauschutt und Baustellenabfälle) die größten Unsicherheiten in den Ergebnissen, was die Dringlichkeit der genaueren Untersu-chung dieser Sparte erhöht. 2.9.1.2 Bodenmaterial

Das Bauwesen der Steiermark zeigt bezüglich Boden mehrere wesentliche Phänomene:

A) Jedes Jahr werden insgesamt über 25 Tg an Boden durch Bauaktivitäten der steirischen Bauwirtschaft bewegt, wobei der abgeschätzte Bodenaushubanfall in der Abfallwirtschaft mindestens 4 Tg/ beträgt. Ein Bruchteil dessen wird derzeit nachvollziehbar dokumentiert (0,3 Tg/a).

B) Der Bodenaushub entsteht hauptsächlich in Zuge von Neubauwerken. Diese

Bauaktivitäten haben daher kurzfristige Auswirkungen auf die freie Deponiekapa-zität.

C) Aus dem Hochbau entsteht ungefähr gleich viel Bodenaushub wie aus dem

Tiefbau. Die Verwertung und der Entsorgungsweg sind sehr schwer nachvollzieh-bar.

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 158

2.9.2 Folgerungen bezüglich der Abfallwirtschaft

2.9.2.1 Baurestmassen ohne Bodenaushub

Die Güterbilanz der Abfallwirtschaft bezüglich Baurestmassen zeigt mehrere wesentliche Phänomene:

A) Die zu erwartenden Abfallmengen aus dem Bauwesen (2-3 Tg/a) unterscheiden sich von den in der Abfallwirtschaft registrierten Abfällen (0,3 Tg/a) mindestens um das Siebenfache. Die Bekanntgabe der abfallrelevanten Daten seitens der Baube-triebe, der Transportunternehmen, der Deponiebetriebe und der Aufbereitungsan-lagen konnte bisher nicht zufriedenstellend erreicht werden. Die Bau- und Entsor-gungspraxis müssen daher mit weiteren Methoden (z.B. Stichprobenkontrolle) unter-sucht werden.

B) Der Bauschutt (v.a. mineralische Fraktion) stellt hier die wichtigste Unbekannte dar (derzeit werden weniger als 20 % erfasst und dokumentiert). Weniger als 5 % des Asphaltaufbruchs werden derzeit erfasst, dokumentiert und zum Großteil wiederverwertet. Die restlichen Mengen werden u.a. direkt vor Ort verwertet.

C) Im Tiefbau ist die Verwertungsschiene bereits gut ausgebaut; der Recyclingan-teil liegt in dieser Sparte (v.a. im Straßenbau mit dem Vor-Ort Recycling) höher als im Hochbau und die daraus entstehenden Baurestmassen sind aus weniger Baustof-fen zusammengesetzt, daher leichter zu behandeln. Diese Bausparte stellt daher ein geringeres Problem für die Abfallwirtschaft dar.

D) Die heute betriebene Abfallwirtschaft in der Steiermark stellt Senken für die Baurestmassen dar, nur 2 % des Materialverbrauchs im Bauwesen verlassen die Abfallwirtschaft wieder als registrierte Recyclingmaterialien. Bestenfalls könnten sämtliche Baurestmassen, d.h. unter Berücksichtigung einer 100 %-igen Wieder-verwertung (75 % Effizienz bei Aufbereitungsanlagen) der nicht registrierten Bau-restmassen in der Sonstigen Verwertung und Entsorgung, theoretisch 25 % des heutigen Materialverbrauchs setzen.

E) Etwa zwei Drittel der registrierten Baurestmassen werden derzeit recycliert. Dies bedeutet für das gesamte Bauwesen, dass der Anteil von registrierten Recyclingmate-rialien höchstens 2 % der insgesamt eingesetzten Baumaterialien ausmacht. Die Wiederverwertung von Baurestmassen (v.a. von Bauschutt und Straßenaufbruch) trägt hingegen einen wesentlichen Beitrag zur Schonung von Deponieräumen bei.

F) Die Bedeutung der Exporte von Baurestmassen für die Abfallwirtschaft in der Steiermark kann derzeit aufgrund der Datenlage nicht genau ermittelt werden. Auf-grund der hohen Transportkosten sind Importe und Exporte von Baurestmassen in und aus dem Bundesland vermutlich unbedeutend. Daher stellt das Bundesland die letzte Senke für Baurestmassen dar.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 159

G) Bezüglich des Vollzuges und dem Ausschöpfen bereits bestehender abfallrecht-licher Regelungen auf Bundes- und Landesebene besteht Handlungsbedarf. Bei-spielsweise konnte der Vollzug der Verordnung über die Trennung von Bauabfällen (BauschuttVO) anhand des vorhandenen Datenmaterials nicht nachgewiesen werden. Genauso musste bei befragten Baubetrieben festgestellt werden, dass diese der Auf-zeichnungspflicht für Abfälle (Abfallnachweisverordnung) nicht vollständig nach-kommen (Durchschnittlich wurde bei rund 40 % der Abbrüchen der Anfall und Ver-bleib mittels BRM-Nachweisformularen dokumentiert, wobei in Graz der Prozent-satz (50 %) höher lag als in den Gemeinden (23 %). Ähnliches gilt für Aufzeichnun-gen zur Fortschreibung des Steiermärkischen Abfallwirtschaftskonzeptes. Diese sieht u.a. vor, dass die Gemeinden, Bezirksabfallverbände und Städte Aufzeichnungen über Abfallbehandlungsanlagen nach Art, Menge, Herkunft und Verbleib der über-nommenen Abfälle führen.

2.9.2.2 Bodenaushub

Die Untersuchung des Bodenaushubs in der Abfallwirtschaft zeigt folgende Phänomene:

A) Die zu erwartenden Mengen aus dem Bauwesen (4 Tg/a) unterscheiden sich von den in der Abfallwirtschaft registrierten Massen (0,3 Tg/a) mindestens um das Zehn-fache. Die freiwillige Bekanntgabe der abfallrelevanten Daten seitens der Baube-triebe, der Transportunternehmen, der Deponiebetriebe und der Aufbereitungsan-lagen konnte bisher nicht erreicht werden. Die Bau- und Entsorgungspraxis müssen daher mit weiteren Methoden untersucht werden.

B) Die mengenmäßig größte Unbekannte in der Abfallwirtschaft (verglichen mit den anderen Abfallgruppen) ist das Bodenmaterial bzw. der Bodenaushub (derzeit wer-den weniger als 10 % der bewegten Bodenmassen erfasst und dokumentiert).

C) Die Bedeutung der Exporte von Bodenaushub für die Abfallwirtschaft in der

Steiermark kann derzeit aufgrund der Datenlage nicht genau ermittelt werden. Auf-grund der hohen Transportkosten sind Importe und Exporte von Erdmaterial in und aus dem Bundesland vermutlich unbedeutend. Daher stellt das Bundesland die letzte Senke für den Bodenaushub dar.

D) Bezüglich des Vollzuges und dem Ausschöpfen bereits bestehender abfallrecht-

licher Regelungen auf Bundes- und Landesebene besteht Handlungsbedarf. Bei-spielsweise konnte der Vollzug der Verordnung über die Trennung von Bauabfällen (BauschuttVO) anhand des vorhandenen Datenmaterials nicht nachgewiesen werden. Genauso musste bei befragten Baubetrieben festgestellt werden, dass diese der Auf-zeichnungspflicht für Abfälle (Abfallnachweisverordnung) nicht vollständig nach-kommen. Ähnliches gilt für Aufzeichnungen zur Fortschreibung des Steiermär-kischen Abfallwirtschaftskonzeptes. Diese sieht u.a. vor, dass die Gemeinden, Be-zirksabfallverbände und Städte Aufzeichnungen über Abfallbehandlungsanlagen nach Art, Menge, Herkunft und Verbleib der übernommenen Abfälle führen.

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 160

2.9.3 Folgerungen bezüglich des Gesamtsystems „Bauwirtschaft“

2.9.3.1 Baurestmassen ohne Bodenaushub

Die Güterbilanz des Systems „Bauwirtschaft der Steiermark“ zeigt mehrere wesentliche Phä-nomene:

A) Sowohl die eingesetzten Baustoffe als auch die entstehenden Baurestmassen verblei-ben im Bundesland. Die absolute Speicherung von Gütern erfolgt schneller im Bau-wesen als in der Abfallwirtschaft, aber der Zuwachsrate im genehmigten Deponie-körper (+11 % jährlich) ist eine Zehnerpotenz größer als diejenige im Bauwesen (+1,2 % pro Jahr).

B) Die zu erwartenden Abfälle aus dem Bauwesen (2 bis 3 Tg/a) unterscheiden sich von den in der Abfallwirtschaft registrierten Abfällen (0,3 Tg/a) um mindestens das Sie-benfache (<15 % erfasst). Die entstehenden Baurestmassen werden durch die Sons-tige Verwertung und Entsorgung nicht dokumentiert und diffus in der Steiermark verteilt.

C) Bei der Bewirtschaftung von Stoffen sind Entscheidungsgrundlagen über die unter-schiedlichen Abbruch- und Rückbauvarianten erforderlich. Der selektive Rückbau soll als wichtige Maßnahme in Richtung optimale Ressourcennutzung von Baustof-fen unterstützt bzw. mit ökologischen und ökonomischen Grundlagen belegt werden.

D) Recycling mineralischer Baurestmassen ist hinsichtlich der Deponieraumschonung

(Ziel des AWG) derzeit noch nicht wirksam. E) Die derzeit durch die Rohstoffgewinnung verursachten Leervolumen stellen mindes-

tens das Dreifache des Baurestmassen-Volumens dar. Die Wiederverfüllung dieser entstandenen Leervolumen sowie Ausgleichsmaßnahmen könnten unter Umständen eine mögliche Verwertung darstellen. Limitierend dafür ist hier u.a. die stoffliche Qualität der Baurestmassen.

2.9.3.2 Bodenaushub

A) Die Deponien, die Landschaft und der Boden sind Senken für den Bodenaushub, welcher die Verfüllungsrate in diesen Senken erheblich beschleunigt. B) Ausschlaggebend für die Schonung des Deponievolumens ist die große Menge an Bodenaushub, die derzeit auf Deponien abgelagert wird. Erste Priorität müssen daher Maßnahmen haben, die (unbelasteten) Bodenaushub von Deponien fernhalten (z.B. Einführung einer Bodenbörse).

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 161

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Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 163

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Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 166

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Vogelhuber SR (1998), Magistrat Graz, Referat für Straßenbau; persönliche Mitteilung über den Straßenbau in Graz.

WAB (1991) Abfallwirtschaftskonzept für das Bundesland Oberösterreich, Welser Abfallbe-seitigung GmbH, Stadtplatz 1, A-4600 Wels.

Waldeck H. (1998), Baurechtsamt Stadtgemeinde Liezen; persönliche Mitteilung über Ab-bruchobjekte der Stadtgemeinde Liezen.

Weinbauer Ing. (1998), Grazer Stadtwerke, Abteilung für Wasserversorgung; persönliche Mitteilung über den Wasserversorgungsbau in Graz.

Weninger A., Maierbrugger G., Luptacik A. & Kovacic G. (1996) Zusammensetzung einer Produktionshalle in Skelettbauweise mit tragenden Elementen aus Stahl, Seminararbeit Abfallwirtschaft I, Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft, TU Wien.

Page 184: Technische Universität Wien Data Organisation & Consulting ... · Technische Universität Wien Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft Data Organisation

Bauwesen - Abfallstrategien in der Steiermark

Baurestmassen in der Steiermark (BRIST) Seite 167

Wiedner J. Dipl.-Ing., Baurat (1998), Amt der Stmk. Landesregierung, FA IIIa (Wasserwirt-schaft); schriftliche Mitteilung über den Bau von Kläranlagen in der Steiermark.

Wohlmuther U. Dipl.-Ing. Prov. Oberkommissär (1998), Amt der Stmk. Landesregierung, FA IIe (Agrartechnik); persönliche Mitteilung über den ländlichen Wegebau in der Steier-mark.

2.11 Anhang