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The Marathon Cult Ein Film von Franco Item Historische Filme aus Davos editionZAUBERBERG

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Ein Film von Franco Item - editionZAUBERBERG - Historische Filme aus Davos

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Page 1: The Marathon Cult

The Marathon CultEin Film von Franco Item

Historische Filme aus Davos

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Titel: The Marathon CultKonzept, Produzent und Hauptkamera: Franco ItemProduktionszeit: Mai 1994 bis März 1996Drehorte: Landschaft Davos, Filisur, Bergün, SertigpassLänge: 58 Minuten / 23 MinutenErstaufführung: Winter 1996, DavosFilm im Auftrag von: Andra Tuffli, Chur, Initiator und OK-Chef Swiss Alpine MarathonBesonderer Dank: Andrea Tuffli und seinem Team

Das Filmteam u.a. mit Renata Beniczky, Ruth Blaser, Michael Dean, Jan Derrer, Ivo Hajnal, Puneet Lal, Romana Stutz, Peter Wolf. Matthias Hüppi (Schweizer Fernsehen), Rolf Schrag (Stadtkanal Basel), Willi Keller, Martin Zinser, Notker Ledergerber, Matthew Kuzhippallil, Josef Burri, Werner Messmer.Die Marathonläufer: Jörg Capol, Jörg Hägler, Mischa Käser, Andreas Schöni, Rosie Swale.

Produktion: © 1996 Davos. Der Film und der Filmtitel sind urheberrechtlich geschützt.

Alpine Marathon: durch Täler und Geröll. Fotos Andy Mettler, Davos

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Mythos Marathon

Startschuss. Die Masse setzt sich in Bewegung. Das Leiden beginnt. Endlose 42 Kilometer liegen vor den Läuferinnen und Läufern. Je-der sucht sein Tempo. Die ideale Vorbereitung gibt es nicht. Wäh-rend die einen Training und Wettkämpfe minutiös planen, starten andere ohne Erfahrung, ohne Vorbereitung. Soll der Bessere gewin-nen. Viktor Röthlin, der beste europäischen Marathonläufer unse-rer Zeit, befasst sich mit jedem erdenklichen Detail bis hin zum Trikot und zur Gummimischung seiner Schuhsohlen. Er ist auf al-les vorbereitet. Er plant Zeitverschiebungen in seine Laufvorberei-tungen ein, stellt seinen Körper sogar auf extreme Klima- und Hö-henwechsel ein. Sein Erfolg gibt ihm Recht. Schritt für Schritt.

Der Marathon schrieb einige der unglaublichsten Kapitel in der Sportgeschichte. Unvergessen die grossen Namen wie Shorter, Cier-pinski, Salazar. Sie lieferten ihren Gegnern Schlachten, gingen an die Grenzen – ja weit über sie hinaus. Und heute? Heute kennt kaum jemand den Namen des aktuellen Olympiasiegers über die Königsdistanz. Wo sind sie geblieben? Die schmerzresistenten, un-erschütterlichen Helden des Marathons? Die Helden der 42,195 km? Wird es einen zweiten Derek Clayton geben, eine zweite Grete Waitz oder Paula Radcliffe? Heute läuft jeder Marathon. Schnelle Zeiten sind unwichtig, Hauptsache, man erreicht das Ziel. Irgendwie und irgendwann. Auch wenns vier Stunden dauert.

Sind die heutigen Läufer alles Warmduscher? Nicht mehr bereit, das Äusserste zu geben, den eigenen Schweinehund zu besiegen, die Gegner zu zermürben und einen weiteren Rekord aufzustellen?

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Laufen. Die ersten fünf Kilometer werden zum Ritual, der Mara-thonläufer verinnerlicht das Laufen, stellt sich geistig auf das Ren-nen ein. Den richtigen Rhythmus finden, das richtige Tempo, die richtige Gruppe, um mit dabei zu sein, wenn der Trainingspartner das Tempo erhöht. Oder wenn das Rennen um den Sieg so richtig losgeht. Waldemar Cierpinski ist genau das gelungen.

An den Olympischen Spielen 1976 in Montreal stand er als Unbe-kannter am Start. Waldemar Cierpinski lief und gewann das Ren-nen überraschend gegen den Favoriten Frank Shorter. Waldemar lief einfach, er tat sein Leben lang nichts anderes. Er lief, um dem tristen Alltag seiner Heimat in der DDR zu entfliehen. Laufen war sein Leben, bedeutete Erfolg und brachte ihn an die Spitze. «Taufen Sie Ihr Kind Waldemar!», schrie der deutsche TV-Kommentator ergriffen ins Mikrofon, als Waldemar Cierpinski erstmals Olympia-sieger wurde. Alle Deutschen – hüben wie drüben – hatten einen neuen Helden. Einen wortkargen kleinen Mann, der rennen konn-te bis zur Bewusstlosigkeit. Und sich nicht wichtig nahm.

Kilometer 8. Erwachen aus der Betäubung. Schock. Wo ist der un-mittelbare Konkurrent? Ist er noch in erreichbarer Nähe? Kann die geplante Zeit eingehalten, das hohe Tempo bis zum Schluss durch-gehalten werden?

Olympische Spiele 1960 in Rom. Der Äthiopier Abebe Bikila hielt immer wieder Ausschau nach der Nummer 26. Sein Coach schärfte ihm ein, das sei sein grösster Gegner. Bikila konnte die 26 aber nirgends entdecken. So erhöhte Bikila das Tempo. Er lief barfuss, weil keine Schuhe in der richtigen Grösse zur Verfügung standen. Er kämpfte mit nackter Haut auf dem harten Pflaster, immer in der Hoffnung, seinen Konkurrenten doch noch einzuholen. Von die-sem fehlte aber weiterhin jede Spur. Nicht verwunderlich, sein Gegner erhielt vor dem Start eine neue Nummer, die 185, und lief

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die ganze Zeit an Bikilas Seite. Bikila erreichte dennoch als Erster das Ziel. Der Schockzustand führte Bikila zum Sieg. Er glaubte sich ein Rennen lang auf der Jagd, war tatsächlich aber der Gejagte.

Kilometer 21. Das Feld hat sich in die Länge gezogen. Die Spitze läuft ihr eigenes Rennen, unerreichbar für die Volksläufer. Sie be-nötigen ein Vielfaches der Zeit. Marathon ist längst zum Volkssport geworden. Eine Herausforderung für Hinz und Kunz.

In den 70er Jahren, da gab es noch Ausnahmetalente, so wie Frank Shorter eines war. Sie machten den Langstreckenlauf populär. Shorter war in den USA ein Star. Neben vier Erfolgen am japani-schen Fukuoka-Marathon gewann er 1972 den Olympia-Marathon in München, sein grösster Triumph. Wobei ihm dort ein Schüler die Show stahl, der mit einer selbstgemalten Startnummer die Absper-

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Über Stock und Stein, und das stundenlang.

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rungen überwand und über die Ziellinie rannte, so dass die Zu-schauer meinten, es handle sich um Shorter. Weniger lustig war vier Jahre später Shorters Titelverteidigung. Bei den Spielen 1976 in Montreal lief Shorter dem unbekannten Cierpinski hinterher. Eine Niederlage, die Shorter nie verdaute. Bald kamen Gerüchte auf, dass die DDR mit Anabolika dopte. Wurde Shorter um seinen zwei-ten Olympiasieg betrogen? Shorter prozessierte jahrelang. Erfolglos.

Heute sind es nicht mehr die Topathleten, die die Massen anziehen, sondern der Mythos Marathon. Egal ob Spitzensportler oder Volks-läufer, egal in welchem Tempo, alle absolvieren dieselbe Strecke. Die Hälfte ist bereits geschafft. Dann muss die zweite Hälfte doch auch zu schaffen sein. Verleugnung. Das Triumphgefühl lässt die Müdigkeit vergessen. Doch es liegen noch 21 Kilometer vor ihnen und die Beine sind bereits müde. Jetzt sind Kämpfernaturen gefragt.

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Dem Pass entgegen im Hochgebirge.

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Dazu gehören Läuferinnen wie Paula Radcliffe, die auch nach Er-brechen – oder nach verrichteter Notdurft am Streckenrand – wei-terrennen, alles vor den TV-Kameras. Es kann ja nicht mehr weit sein bis ins Ziel. Und so rannte Paula die meisten Männer in Grund und Boden bei ihrem Wahnsinnsweltrekord von 2 Stunden 15.

Kilometer 27. Die Belastung ist riesig, die Beine schmerzen. Die Konturen der Umgebung verschwimmen zusehends. Die Mitstreiter scheinen weit weg, obschon sie in unmittelbarer Nähe laufen. Iso-lation. Nun kann niemand mehr helfen, man kämpft alleine. Doch wieso tut man sich diese 42,195 km an, fordert das grosse Leiden heraus? Es mag seltsam klingen, aber manchen sind selbst 42,195 Kilometer nicht genug. Für sie gibt es Ultramarathons wie den Swiss Alpine Marathon in Davos. Die ultimativen Herausforderun-gen. Sie sind der Superlativ in der Marathon-Branche, führen über noch längere Distanzen und noch anspruchsvollere Strecken. Höher, schneller, aber vor allem weiter – wohl eines der Mottos unserer Zeit. Und trotzdem: 42,195 km bleiben 42,195 km. Lang, beinhart, fast un-endlich. Starke, erfolgreiche Läufer sind einsam. Immer auf der Su-che nach der persönlichen Bestzeit, verbringen sie den Grossteil ih-res Lebens mit Trainieren – ohne Schweiss, kein Preis.

Auch der Koreaner Sohn Kee-Chung schuftete hart für seinen Sieg an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. Während der Überfahrt von Korea nach Europa trainierte er auf dem Schiffsdeck. Runde um Runde, Tag für Tag. Alleine. Wochenlang auf den Wellen. Zu-sammen mit dem drittplatzierten Nam Sung-yong war er der erste koreanische Medaillengewinner. Richtig freuen konnte er sich nicht. Sein Vaterland stand zu jener Zeit unter der Herrschaft des japanische Kaisers. So ging der Sieg an Japan. Als bei der Sieger-ehrung die japanische Flagge den Mast emporstieg, brach der Kämpfer für ein freies Korea in Tränen aus.

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Der Piz Kesch und die Ravaisch-Seelein.

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Hier geht’s lang.

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Kilometer 33. Manche nennen es den Hammermann, für die ande-ren ist es schlicht und einfach die Wand. Jeder, der schon einmal einen Marathon gelaufen ist, kennt das Gefühl. Urplötzlich werden die Beine zu Blei, die Arme schwer wie Beton. Nichts geht mehr. Es droht der totale Einbruch. Tausend Gedanken schiessen dem Läu-fer durch den Kopf. Ein Mix aus Hass, Trauer und Wut lähmt den Verstand. Panik – Verzweiflung. Längst hat die Wissenschaft eine nüchterne Erklärung für das gefunden, wovor sich jeder Läufer so sehr fürchtet: Der Läufer deckt seinen Energiebedarf über eine wei-te Distanz mit Kohlenhydraten. Sind die Kohlenhydrat-Speicher aber erschöpft, beginnt der Körper, auf Fettverbrennung umzustel-len. Der Läufer muss sein Tempo dem verlangsamten Fettstoff-wechsel anpassen, er läuft sprichwörtlich gegen die Wand. Wie brutal ein Einbruch sein kann, hat Gabriela Anderson-Schiess am eigenen Leib erfahren.

Als sie an den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles bei sengender Hitze ins Stadion einlief, stockte den Zuschauern der Atem. Schiess torkelte wie betrunken über die Bahn, zitterte am ganzen Körper, der linke Arm schlaff, das rechte Bein beinahe steif. Vor ihr lagen die letzten 400 Meter. Nichts für eine Marathonläufe-rin. Nach endlosen 5 Minuten und 44 Sekunden fiel die komplett dehydrierte Schweizerin über die Ziellinie, endlich aufgefangen von den Betreuern, die ihr Leiden aus nächster Nähe zugelassen hatten. Die Anstrengung, die Hitze, der Kampf – zu viel für Ander-sen-Schiess’ Körper. Kurze Zeit später diktierte die Athletin den immer noch geschockten Journalisten in ihre Notizblöcke, dass sie stets bei klarem Verstand gewesen sei, total wach war, der Körper aber einfach gestreikt hätte. Es gelte in solchen Situationen eben, die letzten physischen und psychischen Kräfte zu mobilisieren. Trotzdem, die Entrüstung in der Öffentlichkeit war riesig. Wie konnte man diese zierliche Person nur so leiden lassen, wieso nahm man sie nicht aus dem Rennen? Seit diesem Augusttag in Los

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Angeles weicht man am olympischen Marathon stets der Hitze aus und startet die Rennen schon in aller Herrgottsfrühe.

Kilometer 41. Das Ziel ist zum Greifen nahe. Längst ignoriert der Läufer die höllischen Stiche in den Oberschenkeln, kümmert sich nicht mehr um die brennenden Fusssohlen. Im Kopf keine quälen-den Gedanken mehr, keine Zweifel, keine Angst. Ein altes Mara-thon-Sprichwort besagt, dass der Schmerz geht, der Stolz aber bleibt. Der Stolz darüber, sich selber bewiesen zu haben, dass die eigenen Grenzen viel weiter gesteckt sind als bisher angenommen. Der Stolz darüber, etwas erreicht zu haben, für das man alles geben musste. Bestätigung.

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Schnee im Juli: Ein Alpine-Marathon-Läufer erduldet alles.

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Dieses Gefühl muss auch Alberto Salazar gekannt haben. Der Ame-rikaner war kein Naturtalent. Und das wusste er. Umso härter trai-nierte er. Sein unbändiger Wille trieb in bisweilen so weit, dass er sich in Rennen total verausgabte. So lieferte er sich etwa beim Boston-Marathon 1982 mit seinem Landsmann Dick Beardsley ein Rennen, das als «Duell unter der Sonne» in die Marathon-Ge-schichte einging: Die Entscheidung fiel erst auf der Ziellinie. Sala-zar gewann. Hauchdünn. Allerdings zahlte er einen hohen Preis für seinen Erfolg. Noch Jahre später hatte Salazar mit den gesundheit-lichen Folgen dieser Torturen zu kämpfen.

Es liegt in der Natur der Sache, dass eine solche Sucht bisweilen auch sehr seltsame Blüten treiben kann. Etwa dann, wenn Abebe Bikila nur 40 Tage nach einer Blinddarmoperation wieder einen Marathon gewinnt. Oder wenn sich Alberto Salazar bei einem Lauf dermassen überhitzt, dass seine Betreuer ihn in eine Wanne voller Eis legen, ein Priester sogar die Sterbesakramente überbringt. Es sind genau diese Geschichten, die den Marathon zu einem Mythos machen. Geschichten von Kämpfern, von Siegern. Aber auch von Verlierern. Doch, was ist aus den grossen Läufern der Vergangen-heit geworden? Wo sind die Verbissenheit, Zähheit, der unbändige Wille geblieben? Sehen wir uns die Helden von einst heute an. Nicht selten sind es tragische menschliche Schicksale. Viele Spit-zenläufer der Vergangenheit haben heute noch mit den Folgen ih-res Raubbaus am eigenen Körper zu kämpfen. Die aktuelle Ent-wicklung des Marathonsports von der Spitze zur Masse hin ist also mit Sicherheit nicht die schlechteste. Denn heute geht es nicht mehr darum, schneller ans Ziel zu kommen als alle anderen. Der schnellstmögliche Weg ist heute nicht mehr das einzige Ziel. So auch am Swiss Alpine Marathon. Der Berg-Ultramarathon ist mehr als nur ein Rennen. Der Lauf wird zum Erlebnis, schafft Unvergess-liches. Wer das Ziel erreicht, ist ein Held. Ja, darf sich als Salazar, Cierpinski oder Radcliffe fühlen. An diesem einen Tag in Davos.

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Der Swiss Alpine Marathon

Der Swiss Alpine Marathon fand 1986 erstmals in Davos statt. Der Ul-tramarathon war damals eine Neuheit und stiess von Beginn weg auf grosses Interesse. Seither findet der Anlass jährlich Ende Juli statt.

Die Streckenführung verlief bis 1997 über den Sertigpass. Seit dem Folgejahr führt der Rundkurs via Keschhütte über den Scalettapass zurück nach Davos. Die Läufer bewältigen dabei 78,5 km mit über 2260 m Höhenunterschied.

Das Angebot an Laufstrecken hat sich im Verlauf der Jahre stetig er-weitert. Seit 1999 startet ein Lauf in Bergün und folgt danach über die Marathondistanz von 42 km grösstenteils der Route des Hauptlaufes. Ein zweiter Lauf über die Marathondistanz führt seit 2003 durch nicht-alpines Gelände. Zudem ermöglichen verschiedene kürzere Läufe rund um Davos ein immer breiter werdendes Teilnehmerfeld.

Die ultimativen sportlichen Challenges

Als Ultramarathon bezeichnet man eine Laufveranstaltung, die länger als die klassische Marathondistanz von 42,195 km ist. Die populärste unter diesen Distanzen ist der 100-km-Lauf, so starten auch in der Schweiz mehrere hundert Personen am 100-km-Lauf von Biel. Weltrekordhalter über die Distanz von 100 km ist der Ja-paner Takahiro Sunada mit einer Zeit von 6:13:33. Die letzte sport-liche Herausforderung ist aber der Double Deca Ultramarathon, der über 20 Ironman-Distanzen geht. Die Athleten legen nicht we-niger als 78 Kilometer schwimmend, 3600 Kilometer mit dem Rad und 844 Kilometer laufend zurück. Der Rekord liegt bei 437 Stun-den. Das entspricht zwei Wochen und vier Tagen.

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Swiss Alpine Marathon – die Streckenführung

Bis 1997 (dünn rot eingezeichnet):Start in Davos – Monstein – Wiesen Station – Filisur – Bergün

– Val Tuors – Chants via Sertigpass (2739 m.ü.M.) und Sertig (1861 m.ü.M.) retour nach Davos

Total Laufstrecke: 67,5 km Höhendifferenz: +/– 2100 m

Ab 1998 (rot markiert und mit Pfeilen versehen):Start in Davos – Monstein – Wiesen Station – Filisur – Bergün – Val Tuors – Chants via Keschhütte (2632 m.ü.M.) und Panorama-trail zum Scalettapass (2606 m.ü.M.) retour nach Davos

Total Laufstrecke: 78,5 km Höhendifferenz: +/– 2320 m

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Herausgeber: Stiftung Forum Davos www.edition-zauberberg.ch

Recherche und Text: Im Rahmen des Vertiefungsstudiums Communication Design an der Hoch-schule für Technik und Wirtschaft HTW Chur haben folgende Studentinnen und Studenten recherchiert und getextet:

Andreas Benz, Mels Andrea Flühmann, Dübendorf Thomas Jenni, Bad Ragaz Adrian Pfiffner, Murg Matthias Schneider, Trin-Mulin

Text und Schlussredaktion: Franco Item, Davos

Projektleitung: Franco Item, Davos, Studienleitung Vertiefungsstudium Communication Design an der Hochschule HTW Chur

Riccardo Signorell, Chur, Signorellfilms, Zürich Univ.-Prof. Dr. Ivo Hajnal, Zürich,

Stiftungsratspräsident Stiftung Forum Davos und Stiftungsratspräsident Schweizerische Text Akademie

Layout: Sonja Lina Weber, Divis, Solothurn

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