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Thema: Motivation, Interesse und Lernprozesse
Literatur:
Schiefele, H.: Motivation im Unterricht
Frederic Vester: Denken, Lernen, Vergessen, München 1978
Jörger, Konrad: Einführung in die Lernpsychologie
Motivation
Speicherung einer Information im Kurzzeitgedächtnis:
Die bewusste Aufnahme einer Information ins Ultrakurzzeitgedächtnis
hängt von der Aufmerksamkeit ab. Die Aufmerksamkeit ihrerseits ist
abhängig von den vorhandenen Assoziationen (mögliche
Gedankenverbindungen). Der Übergang vom Ultrakurzzeitgedächtnis
ins Kurzzeitgedächtnis ist nur möglich, wenn die neue Information
sich an bereits gespeicherten Informationen verankern kann. Je mehr
Assoziationen diese Informationen anspricht, desto größer ist die
Motivation. (vgl. Frederic Vester)
1.) Die Frage nach der Motivation ist die Frage nach dem Warum des
menschlichen Handelns: Warum tut eine Person gerade dies und
nichts anderes?
Motivation: Bezeichnung von im einzelnen unbekannten Faktoren, die
Verhalten in Gang setzen (Aktivation), in eine Richtung steuern
(Akzentuierung) und zu einem befriedigenden Abschluss führen
(Antizipation).
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- Innere Faktoren nennt man Motive (andauernde
Verhaltenstendenzen, erkennbar an der Zielverfolgung)
- Interaktion von Motiven mit äußeren Bedingungen der Situation:
Motivation
- Besonderheiten der Situation, die die Motive der Person
anregen, wirken motivierend.
→ Lehrer können Schüler nicht motivieren! Sie können den
Unterricht so gestalten, dass bereitliegende Motive der Schüler
angeregt werden.
Einteilung der Motive nach verschiedenen Kriterien:
1. Primäre und sekundäre Motive/Bedürfnisse
Primäre: physiologische, angeborenen Grundbedürfnisse
(Durst, Hunger, Schlaf)
Angeborene Selbst- und Arterhaltungstriebe ( Instinkte,
Sexualität)
2. Intrinsische und extrinsische Motivation
Intrinsisch: um der Sache willen
Extrinsisch: Erreichen eines höher gestellten Ziels
→ Im Mathematikunterricht steht die intrinsische Motivation im
Vordergrund
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Einteilung nach Inhaltsbereichen:
• Physiologische Bedürfnisse (körpernahe: Hunger ...)
• Emotional-affektive Motive: Gefühle, Affekte (Liebe, ..)
• Soziale Motive: Macht-, Anschluss-, Leistungs-Motiv
• Kognitive Motive: Neugier, Exploration, Orientierung
Faktoren der Lernmotivation (Heckhausen)
Lernmotivation ist notwendig, da von ihr die Aufmerksamkeit
abhängt! Komplexes Phänomen
Leistungsmotivation: Bestreben, die persönliche Tüchtigkeit in all
jenen Tätigkeiten zu steigern, in denen man einen Gütemaßstab
(individuell) für verbindlich hält. → Individueller Standard
Zwei Dimensionen:
• Starke/schwache Ausprägung; gegenüber anderen Motiven mehr
oder weniger dominant
• zwei verschiedene Formen: Erfolg haben, Misserfolg vermeiden
Erreichbarkeitsgrad:
• Anreiz des möglichen Erfolgs
• Anreiz des Sachbereiches
• Neuigkeitsgehalt
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Lernerfolg (und damit die Schulnoten) hängen nicht von der
Motivationsart ab. Unterschiede liegen im folgenden:
- Ein intrinsisch motivierter Schüler ist von Fremdbekräftigung
unabhängig. Macht er Fortschritte, ist das für ihn Belohnung.
Misserfolg kommt einer Strafe gleich. Die intrinsisch Motivation
erzeugt Selbstbekräftigung.
- Intrinsisch motivierte Schüler haben Interesse am Verstehen.
Extrinsisch motivierte Schüler muss der Lehrer die Ziele
möglichst genau angeben.
Konsequenzen für den Lehrer:
Lob und Tadel bewirken nur bei extrinsisch motivierten Schüler
etwas.
Kausalattribuierung (Ursachenzuweisung)
Unterschiede zwischen erfolgszuversichtlichen und erfolgsängstlichen
Schüler:
Aus Schülersicht lassen sich Erfolg oder Misserfolg auf vier
Möglichkeiten zurückführen:
- Eigne Tüchtigkeit oder Untüchtigkeit
- Ausmaß der eingesetzten Anstrengung (Fleiß, Faulheit)
- Schwierigkeitsgrad der Aufgabe (leicht – schwer)
- Zufall (Glück, Pech)
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Die Ursachentypen lassen sich durch die folgenden Attribute
unterscheiden:
Stabil: gleichbleibend (Tüchtigkeit, Schwierigkeit)
Variabel: von Stunde zu Stunde wechselhaft (Anstrengung und
Zufall)
Internal: der Person innewohnend (Tüchtigkeit und Anstrengung)
External: von der Umwelt und dem Schicksal bestimmt
(Schwierigkeit und Zufall)
internal external
stabil Tüchtigkeit Schwierigkeit
variabel Anstrengung Zufall
Erfolgzuversichtliche
Schüler
Erfolgsängstliche
Schüler
Erfolg Ich bin eben so tüchtig
Ich habe mich
angestrengt (internale
Faktoren)
Die Aufgabe war so
leicht
Ich hatte einfach Glück
(externale Faktoren)
Mißerfolg Das nächste Mal strenge
ich mich mehr an
(variable Faktoren)
Besser kann ich es
einfach nicht
Die Aufgabe war viel zu
schwer
(stabile Faktoren)
→ Mobilisierung → Weder Erfolg
Von neuer Energie noch Misserfolg
Für zukünftige wirkt motivierend
Aufgaben