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Page 1: Therapien gegen Alzheimer - · PDF fileEine Demenz-Erkrankung wie Alzheimer lässt sich bislang we-der verhindern noch stoppen. Medikamente können die Er-krankung aber etwas bremsen

Eine Demenz-Erkrankung wieAlzheimer lässt sich bislang we-der verhindern noch stoppen.Medikamente können die Er-krankung aber etwas bremsen.Und sie tragen dazu bei, dassBetroffene weniger Pflege benö-tigen, weniger ängstlich und ag-gressiv sind und länger zuhausebetreut werden können.

Welche Therapien gibt es fürAlzheimer-Kranke?

Derzeit gibt es zwei Wege, umdie geistigen Fähigkeiten beiAlzheimer-Patienten länger zuerhalten. Zum einen kann maneinen Botenstoff im Gehirnverstärken, der für das Gedächt-nis wichtig ist. Das tun die dreiPräparate Aricept®, Exelon® undReminyl®. Diese Medikamentewerden bei leichtem bis mittel-schwerem Alzheimer verwendet.

Zum anderen lässt sich einBotenstoff blockieren, der dieGedächtnisfunktion schwächt.Das ist mit den PräparatenAxura® und Ebixa® möglich. Siewerden Patienten mit modera-tem bis schwerem Alzheimerverordnet.

Was bewirkenAlzheimer-Medikamente?

Von Alzheimer-Arzneien darfman keine Wunder erwarten,aber bei vielen Patienten bessertsich zunächst spürbar das Ge-dächtnis. Sie können sich dannplötzlich wieder besser als zuvoran Dinge erinnern, sie könnenoft auch wieder etwas selbst-ständiger handeln, etwa beim

An- und Ausziehen und der Kör-perpflege. Auch die Orientierungkann sich verbessern. Allerdingshält dieser Zustand meist nichtlänger als ein Jahr an, dann ver-schlechtert er sich wieder.

Was kann man tun, wenn sichder Zustand trotz Medikamentennicht bessert?Man sollte auf jeden Fall nichtsofort die Arzneimittel absetzen.Aus Untersuchungen weiß man,dass sich bei vielen Menschen

der Zustand ohne Medikamenteoft noch viel schneller ver-schlechtert als mit Therapie. Da-her kann es sein, dass die Medi-kamente zwar wirken, das Ge-dächtnis aber trotzdem – wennauch langsamer – immerschlechter wird. Das kann abernur ein Arzt beurteilen.

Zunächst bessert sich derZustand mit der Therapie, wirdnach einiger Zeit aber schlechter.Sollen dann weiter Medikamen-te genommen werden?

Auch hier gilt: Ohne Therapieverschlechtert sich der Zustandoft noch schneller. Die Medika-mente sollten daher nicht ohneRücksprache mit dem Arzt abge-setzt werden.

Nützen Medikamente auchdann noch, wenn Alzheimer-kranke nicht mehr die eigenenAngehörigen erkennen?

Ja, denn die Medikamente wir-ken nicht nur auf das Gedächt-nis, sie können auch Verhaltens-probleme lindern. So wird derUmgang mit vielen schwer kran-ken Alzheimer-Patienten auchdadurch erschwert, dass sieschnell unruhig oder aggressivwerden. Gerade das kann die

pflegenden Angehöri-gen stark belasten.Häufig wird dann zuPsychopharmaka ge-griffen. Deren Neben-wirkungen sind für al-te Menschen aber oftproblematisch. Wirdeine Therapie mit Alz-heimer-Medikamen-

ten beibehalten, sind dagegenseltener und weniger Psycho-pharmaka nötig, und die Alzhei-mer-Kranken können länger zu-hause bei ihren Angehörigenbleiben.

Wann sind wirkungsvollereMedikamente zu erwarten?

Viel Forscher arbeiten mit Hoch-druck an neuen Wirkstoffen. DasProblem ist jedoch: Wird eineAlzheimer-Krankheit erst einmalbemerkt, ist das Gehirn schonstark geschädigt. Sinnvoller wä-ren also Medikamente, die dieKrankheit in einer frühen Phasestoppen oder erst gar nicht ent-stehen lassen. Solche Arzneimit-tel sind aber derzeit noch nichtin Sicht. (mut)

Therapien gegen Alzheimer

w w w . a e r z t e z e i t u n g . d eHEUTE GROSSER KLEINANZEIGENTEIL AB SEITE 13

Medikamente bremsenden Krankheitsverlauf.

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,