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Thesis An die Deutsche Akademie für Management Prüfungsbüro Margaretenstr. 38 12203 Berlin Name, Vorname, ggf. Titel Wielinski, Paulina Teilnehmernummer 101529 Titel der Arbeit Personelle Kunst- und Kulturvermittler als Kommunikationsinstru- ment des Museumsmarketing in Deutschland – Potential, Bedeutung und Zukunftsperspektive in Theorie und Praxis Name der/des zugewiese- nen Betreuerin/Betreuers Dr. Tassilo Schneider X Ich reiche hiermit meine Abschlussarbeit ein und versichere, dass ich die Arbeit selbstständig und ohne Hilfe Dritter angefertigt habe und keine anderen als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Die Arbeit wurde noch bei keiner anderen Stelle als Prüfungsleistung ein- gereicht. X Ich nehme zur Kenntnis, dass bei einer nachweislich abgeschriebenen Arbeit oder Teilen davon die Arbeit als nicht bestanden bewertet wird. In diesem Fall ist die Prüfungsgebühr von 200,00 Euro erneut zu entrichten. Berlin, 25.10.2013 Ort, Datum

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Page 1: THESIS KULTURMANAGEMENT Paulina Wielinski€¦ · mit offener Texteingabe wurden Oberbegriffe aus allen Antworten geschaffen ... Pressemitteilungen, Anzeigen etc.). Andrea Hausmann

Thesis An die Deutsche Akademie für Management Prüfungsbüro Margaretenstr. 38 12203 Berlin

Name, Vorname, ggf. Titel

Wielinski, Paulina

Teilnehmernummer

101529

Titel der Arbeit

Personelle Kunst- und Kulturvermittler als Kommunikationsinstru-ment des Museumsmarketing in Deutschland – Potential, Bedeutung und Zukunftsperspektive in Theorie und Praxis

Name der/des zugewiese-nen Betreuerin/Betreuers

Dr. Tassilo Schneider

X Ich reiche hiermit meine Abschlussarbeit ein und versichere, dass ich die Arbeit selbstständig und ohne Hilfe Dritter angefertigt habe und keine anderen als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Die Arbeit wurde noch bei keiner anderen Stelle als Prüfungsleistung ein-gereicht. X Ich nehme zur Kenntnis, dass bei einer nachweislich abgeschriebenen Arbeit oder Teilen davon die Arbeit als nicht bestanden bewertet wird. In diesem Fall ist die Prüfungsgebühr von 200,00 Euro erneut zu entrichten. Berlin, 25.10.2013 Ort, Datum

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung …………………………………………………………… 1

2. Hauptteil …………………………………………………………….. 4

2.1. Theoretischer Teil

2.1.1. Kunst- und Kulturvermittler als Werbemittel und Teil

der Besucherforschung…………………………………….......... 4

2.1.2. Kunst- und Kulturvermittler als wirtschaftlicher und

politischer Existenzfaktor des Museums…………………............ 5

2.1.3. Kunst- und Kulturvermittler als personale Träger der

musealen Corporate Identity……………………………………. 6

2.1.4. Umsetzung des Potentials der Kunst- und Kulturvermittler

im Audience Development ……………………………………... 8

2.2. Praktischer Teil …………………………………………........... 10

2.2.1. Das Beschäftigungsverhältnis der Kunst- und

Kulturvermittler und ihr Aufgabenbereich im Museum…………. 11

2.2.2. Definition des Begriffs Kunst- und Kulturvermittler und

die Bedeutung für das Museum und die Gesellschaft…………… 13

2.2.3. Die Qualifikation der Kunst- und Kulturvermittler und die

Stärkung ihrer Bedeutung ………………………………………. 17

2.2.4. Die Einbindung der Kunst- und Kulturvermittler in

die Kommunikationspolitik im musealen Bereich……………... 21

2.2.5. Zukunftsperspektiven für die Kunst- und Kulturvermittler

im musealen Betrieb…………………………………………….. 25

3. Zusammenfassung und Fazit……………………………….............. 28

4. Literaturverzeichnis ………………………………………………... 31

5. Anhang 1: Online-Fragebogen ……………………………………… 33

6. Anhang 2: Liste der teilnehmenden Museen ………………………... 35

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1. Einleitung

Die Aufgabe des Museumsmanagements ist, eine Austauschbeziehung

zwischen seinen künstlerischen bzw. kulturellen Objekten und dem Publikum

herzustellen und diese durch Marketing aufrecht zu erhalten 1 . Ein

Marketingkonzept für Museen sichert nicht nur eine Professionalisierung der

eigenen Arbeit, sondern ist insbesondere wichtig als „zusätzliche

Argumentationshilfe(n) für die politische Unterstützung im Kampf um knapper

werdende […] finanzielle Mittel.“2

Bei stetig sinkenden Subventionierungen sind öffentliche sowie privat-

wirtschaftliche Museen auf wachsende Besucherzahlen angewiesen, vor allem

als Legitimationsfaktor ihrer Existenz und für die Selbsterwirtschaftung

finanzieller Mittel. Um ihren kulturpolitischen Zweck zu erfüllen und um ihre

Legitimation zu bewahren, müssen Museen deutlich „extrovertierter“3 und vor

allem „umweltfreundlicher“ 4 werden. Sie müssen gesellschaftliche

Veränderungen aufspüren und in ihre Prozesse mit einbeziehen – kurz: sie

müssen ihr Publikum erforschen. Die Wünsche des Publikums haben sich

gewandelt: Ein Museum wird zur Freizeitstätte, in der nicht primär der

Bildungszweck wahrgenommen wird, sondern der Eventcharakter. So wollen

die Besucher unterhalten und emotional angesprochen werden. Die große

Konkurrenz innerhalb der Museumswelt und zwischen verschiedenen

Freizeitanbietern erhöht den Existenzdruck auf jedes einzelne Museum. Immer

neue Ausstellungen und Angebote müssen entwickelt und kommuniziert

werden.

Personale Kunst- und Kulturvermittler5 können als eine tragende Basis des

musealen Marketingkonzepts in Form eines Kommunikationsinstruments

fungieren und dabei helfen, Besucherbedürfnisse zu erforschen und Interesse

1Eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Begriff des (Kultur-)Marketing findet statt bei:

Günter, B./ Hausmann, A. (2009), S. 9. 2Vgl. Lenders, B. (1995), S. 68. In: Zenkert et al, S. 57-70. 3Vgl. John, H. (2008), S. 21. In: John, H./ Dauschek, A. (2008), S. 15-64. 4Vgl. ebd. S. 21. 5 Die Bezeichnung 'Kunst- und Kulturvermittler' wird im weiteren Text als neutraler

Sammelbegriff verwendet.

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und Aufmerksamkeit für den musealen Zweck zu wecken. Wird dieses

Potential der Kunst- und Kulturvermittler als Kommunikationsinstrument im

musealen Betrieb erkannt und genutzt?

Die Thesis beschreibt im ersten (theoretischen) Teil, wie Kunst- und

Kulturvermittler als Kommunikationsinstrument im musealen Management-

bzw. Marketingbereich in Deutschland eingesetzt werden können. Im ersten

Kapitel wird ihre Funktion als Werbemittel und in der Besucherforschung

erläutert. Das zweite Kapitel beleuchtet ihre Rolle als wirtschaftlicher und

politischer Existenzfaktor des Museums. Welche Bedeutung die Kunst- und

Kulturvermittler für die Corporate Identity des Museums haben, legt das dritte

Kapitel dar und wie Museen mit Unterstützung der Kunst- und Kulturvermittler

im Audience Development (neue) Besuchergruppen ins Museum bringen

können, verdeutlicht das vierte Kapitel.

Der zweite Teil widmet sich der Umsetzung der Theorie in die Praxis.

Anhand einer Online-Befragung wurde untersucht, ob die zuvor erläuterten

theoretischen Möglichkeiten in der Praxis eines musealen Betriebs auch

tatsächlich erkannt und genutzt werden. 400 deutsche Museen aus allen 16

Bundesländern mit unterschiedlicher Größe und thematischer Vielfalt wurden

angefragt (Heimatmuseen, Stadtmuseen, Kunstmuseen, Architekturmuseen,

Museen mit historischen Themen, Naturkundemuseen, Museen mit bestimmten

spezifischen kulturellen Themen, Museumsstiftungen, staatliche wie auch

städtische Museumsverbände). 140 gaben eine positive Antwort (wobei

Stiftungen bzw. Verbände mit mehreren Museen jeweils als eine Antwort

zählen). 92 haben effektiv an der Befragung teilgenommen.

Insgesamt umfasste der Online-Fragebogen 22 Fragen: acht Fragen konnten

mittels Mehrfachauswahl, Eingruppierung und Dichotomie beantwortet

werden, um eine schnelle und einfache Übersicht in der Auswertung zu

gewinnen. 14 Fragen waren per offener Texteingabe zu beantworten; bei diesen

Fragen wurde bewusst auf eine Auswahlmöglichkeit verzichtet, um die

Befragten nicht zu lenken und somit ihren eigenen Standpunkt zu erforschen.

Bei der Auswertung der Mehrfachauswahl-, Eingruppierungs- und dichotomen

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Fragen wurde der Stimmenanteil zu jeder vorgegebenen Möglichkeit gezählt

und wird mit dem prozentualen Anteil genannt. Bei der Auswertung der Fragen

mit offener Texteingabe wurden Oberbegriffe aus allen Antworten geschaffen

und nach ihrer Nennung prozentual errechnet.

Ziel der Befragung war es, zu erfahren, ob personale Kunst- und

Kulturvermittler als Kommunikationsinstrument im musealen Management-

bzw. Marketingbereich wahrgenommen und eingesetzt werden und ob sie in

die Entscheidungsprozesse der Management- bzw. Marketingebene mit

einbezogen werden. Begleitend erfolgte eine allgemeine Untersuchung ihrer

Aufgaben und ihrer Stellung innerhalb des musealen Betriebs statt.

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2. Hauptteil

2.1. Theoretischer Teil

Im theoretischen Teil werden diverse Funktionen der Kunst- und

Kulturvermittler als Kommunikationsinstrument für das Museumsmarketing/-

management aufgeführt. Sie gelten als Grundlage für den späteren Vergleich

zwischen Theorie und Praxis.

2.1.1. Kunst- und Kulturvermittler als Werbemittel und Teil der

Besucherforschung

Das Museumsmarketing bedient sich in der Regel verschiedener

Kommunikationsinstrumente, wie der Public Relation, der Werbung oder der

Verkaufsförderung, um die musealen Angebote zu vermarkten. Hauptsächlich

werden indirekte Kommunikationsmittel genutzt (Plakate, Pressemitteilungen,

Anzeigen etc.). Andrea Hausmann betont, dass (Kultur-)Marketing nicht nur

eine Reduzierung auf diese Mittel sei6. Marketing ist multidimensional – es ist

eine Abteilung im Betrieb, die Kommunikation des Leitbildes und ein

Kommunikationsinstrument zugleich und sollte seine Multidimensionalität

durch neue Instrumente unterstützen, z.B. in Form der Kunst- und

Kulturvermittler.

Für das Museumsmarketing können sie einerseits als Werbemittel des

musealen Angebotes fungieren, denn sie sind für das Publikum direkte

Kommunikations- und Ansprechpartner, infolgedessen eine glaubwürdige

Mundwerbung7. Durch diesen direkten kommunikativen Austausch kommt es

zu einem Feedback seitens der Besucher. Das Feedback kann weitergeleitet

werden und von Vorteil für das Customer-Relationship-Marketing8 sein. Für

eine erfolgreiche Vermarktung und Vermittlung sind Innovationen und neue

Strategien unablässig. Neue Ideen bringen die Kunst- und Kulturvermittler

somit andererseits als direkte Quelle der Besucherforschung in das Marketing

mit ein. Sie sind Teil der Primärforschung (Field Research), welche neben der

Sekundärforschung (Desk Research) in der Besucherforschung zum Einsatz

kommt. Werden die Bedürfnisse des Publikums in der Strategieentwicklung

6Vgl. Hausmann, A. (2011), S. 37. 7Vgl. Günter, B./ Hausmann, A. (2009), S. 99. 8Vgl. John, H. (2008), S. 20. In: John, H./ Dauschek, A. (2008).

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mit berücksichtigt, kann das Museum eine bessere Unique Selling Proposition

(USP), also ein besseres Angebot, entwickeln und so Zielgruppen gewinnen

und binden.

2.1.2. Kunst- und Kulturvermittler als wirtschaftlicher und

politischer Existenzfaktor des Museums

In dieser Funktion des direkten Kommunikationsinstruments können Kunst-

und Kulturvermittler auch „künstlerische, ästhetische, kulturelle,

bildungspolitische Ziele“ 9 des Museums an die Besucher vermitteln. Der

Besucher muss verstehen können, welchen Mehrwert das künstlerische bzw.

kulturelle Objekt für ihn hat. Kunst und Kultur wiederum brauchen Besucher

als Öffentlichkeit zum Kommunizieren. Ohne Öffentlichkeit bleibt ihr Sinn

verborgen. Um Kunst und Kultur überhaupt begreifen zu können braucht das

Publikum die Kunst- und Kulturvermittler als direkten Ansprechpartner. Sie

bringen dem Publikum das künstlerische und kulturelle Objekt näher und

ermöglichen einen Zugang zu Symbolen, Kontexten und Hintergrundwissen.

Sie vermitteln verbal, um Aussagen zu entschlüsseln oder sie handeln praktisch

(z.B. in Workshops), um die eigene Kreativität zu aktivieren 10 . Durch die

Beschäftigung und Auseinandersetzung mit künstlerischen und kulturellen

Objekten kann der Besucher eine Selbsterfahrung erleben und sein kreatives

Potential aktivieren, welches wertsteigernd ist für das eigene Leben und den

Alltag11.

Die Legitimation eines Museums kann es nur über dieses Bedürfnis der

Menschen an Kunst und Kultur geben. Das Museumsmarketing kann mit Hilfe

der musealen Inhaltsvermittlung durch die Kunst- und Kulturvermittler dieses

Bedürfnis und Interesse für Kunst und Kultur wecken. Besucher dienen als

Multiplikatoren, die bei direktem Kontakt mit einem Ansprechpartner im

Museum später das Erfahrene als positive Mitteilung an die eigene Umwelt

weitergeben. Das Verständnis der musealen Inhalte und ihrer Relevanz erzeugt

9Vgl. Klein, A. (2008), S. 38. In: Mandel, B. (2008), S. 88-95. 10Vgl. Mandel, B. (2008), S.55. In: Mandel, B. (2008), S. 17-87. 11Als Definition von Kultur wird in der Thesis der 'erweiterte Kulturbegriff', der seit den 1970er Jahren den Begriff der Soziokultur prägte, also die Alltagskultur, verwendet. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Begriff der 'Kultur' wird nicht geführt, da dies nicht Inhalt und Zweck der Thesis ist.

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eine intensivere und wachsende Besucherbindung. Denn ohne Besucher

bleiben die Ziele der musealen Einrichtung abstrakt und werden nicht erfüllt,

die Selbsterwirtschaftung finanzieller Mittel bleibt aus und ein Fehlen des

Legitimationsfaktors für weitere Förderungen ist die Folge. So dienen Kunst-

und Kulturvermittler als wirtschaftlicher und politischer Existenzgrund für das

Museum.

2.1.3. Kunst- und Kulturvermittler als personale Träger der

musealen Corporate Identity

Um die zuvor genannten Ziele erfolgreich zu kommunizieren, müssen sich

Museen positionieren. Sie müssen eine eigene Corporate Identity erschaffen12.

Bei der Positionierung wird diese nach außen sowie nach innen kommuniziert.

Die Corporate Identity „sorgt dafür, dass die Bezugsgruppen das Unternehmen

wahrnehmen, erkennen, erinnern und bevorzugen“ 13 . Identifikation und

Vertrauen werden aufgebaut und somit auch die Unterstützung durch die

Zielgruppen gewährleistet. Insbesondere ist die Corporate Communication14 zu

(potenziellen) Zielgruppen wichtig.

Bei einer ständigen Kommunikationsflut seitens des Marketing auf die

Zielgruppen kann sich schnell eine Reaktanz15 bei den Besuchern einstellen.

Durch das Instrument der Kunst- und Kulturvermittler gibt es durch die direkte

Kommunikation keine einseitige Informationsflut, sondern die Möglichkeit

zum Dialog und Informationsaustausch. Ein Museum muss sich für seine

Corporate Identity immer bewusst machen, was bzw. wen der Besucher als

erstes wahrnimmt. Es sind primär die Mitarbeiter, überwiegend die Kunst- und

Kulturvermittler, die für den Besucher das Repräsentationselement der

musealen Einrichtung darstellen. Das Management bzw. den Marketingbereich

sehen die Besucher nicht. Kraft ihrer verbalen Informationsübermittlung und

ihres Verhaltens tragen sie die Museumsidentität an den Besucher.

12Vgl. Dauschek, A. (2002). In: Dreyer, M./ Wiese, R. (2002), S. 11-38. 13Vgl. Herbst, D. (2002), S. 17. 14Für eine ausführliche Erläuterung siehe: Pepels, W. (2011), S. 261ff. 15Hier z.B. das Wegbleiben von Besuchern bzw. keine Steigerung der Besucherzahlen; vgl. Leonardy, L. (2002), S. 41. In: Dreyer, M./ Wiese, R. (Hrsg.) (2002). S. 39-56.

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Um die externe Kommunikation erfolgreich umzusetzen, bedarf es ebenfalls

einer intensiven Kommunikation der Corporate Identity nach innen.

Das Management muss sich dem gesamten Museum mit „Strukturen,

Einstellungen, Motiven und dem Handeln seiner gesamten Institution und

seiner Mitglieder“ 16 widmen, um eine erfolgreiche Corporate Identity zu

kreieren und die Zielgruppen mit Hilfe des Marketings von sich zu überzeugen.

Ein gleicher Informationszugang sollte somit für alle Abteilungen stattfinden

und Kunst- und Kulturvermittler sollten bei der Frage nach der Umsetzbarkeit

einer Strategie eingebunden werden. Sie haben direkten Zugang zu den

Bedürfnissen der Besucher und können neue Ideen zielgruppengerichteter

formulieren.

Vorbehalte gegen eine gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen

Ebenen im musealen Bereich resultieren aus der „Eigenprofilierung einzelner

Abteilungen“17. Auch ein Verlust von Machtpositionen innerhalb des Betriebes

lähmt einen produktiven Austausch. Cornelia Hochmayr plädiert für eine

stärkere Einbindung der Kunst- und Kulturvermittler in die

Managementprozesse: „MuseumspädagogInnen müssten daher schon bei der

Konzeption von Schausammlungen und Ausstellungen mitreden können. […]

Sie sind Anwälte der Interessen der Besucher und sorgen dafür, dass das

Museum deren Sprache spricht“18. Je besser die interne Kommunikation und

Einbindung der Kunst- und Kulturvermittler als gleichwertigen Partner sind,

desto besser und authentischer die Repräsentation der Museumsidentität nach

außen und umso stärker bindet sich der Besucher an die Einrichtung. Kunst-

und Kulturvermittler sollten daher nicht nur eine rein operative Funktion im

musealen Bereich haben, d.h. nur die Inhaltsvermittlung, sondern sollten vor

allem auch im strategischen Management- bzw. Marketingbereich eingesetzt

werden.

16Vgl. Dreyer, M. (2002), S. 80. In: Dreyer, M./ Wiese, R. (Hrsg.) (2002), S. 58-88. 17Vgl. ebd., S. 59. 18Vgl. Hochmayr, C. (2006), S. 24.

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2.1.4. Umsetzung des Potentials der Kunst- und Kulturvermittler

im Audience Development

Die Möglichkeit, alle bisher erläuterten Funktionen der Kunst- und

Kulturvermittler im musealen Bereich auszuschöpfen, entsteht im Audience

Development.

Es ist „die strategische Entwicklung neuen Publikums für

Kultureinrichtungen“ 19 . Zugänge zu Kunst und Kultur sollen für neue

Interessengruppen geschaffen werden, die bis dato kaum einen Weg ins

Museum gefunden haben. Dabei gilt das Phänomen des „beiläufigen

Kulturkonsums“ 20 als eine der größten Herausforderungen. Laut einer

Datenerhebung des Zentrums für Kulturforschung liegt der ‚harte Kern‘ der

Kulturnutzer bei nur 3-10%21. Wenn man bedenkt, dass nur ein geringer Teil

der Bevölkerung Kultur effektiv nutzt, „während 100% sie bezahlen“22, wird

diese gravierende Nicht-Partizipation der Mehrheit der Bevölkerung deutlich.

Das Museumsmarketing kann mit Hilfe von Audience Development ein

Angebot schaffen, um Kunst und Kultur für alle Bevölkerungsschichten

anzubieten. Das Marketingkonzept für Museen sollte ferner eine

„Gesellschaftsorientierung“ 23 beinhalten und versuchen ein „soziales

Unternehmertum“24 aufzubauen, denn bis heute hat nur ein geringer Teil der

Bevölkerung die Möglichkeit zur Teilhabe an Kunst und Kultur auch aus

finanziellen oder sozialen Gründen25. Die Voraussetzung dafür ist die intensive

Auseinandersetzung mit neuen Zielgruppen aufgrund von Veränderungen in

der Gesellschaft.

19Vgl. Mandel, B. (2009), S. 19. In: Siebenhaar, K. (2009), S. 19-36. 20Kultur ist überwiegend eine Zusatzoption im vielfältigen Angebot der Freizeitmöglichkeiten,

aber selten die Hauptmotivation für einen Museumsbesuch. Vgl. John, H. (2008), S. 23. In: John, H./ Dauschek, A. (2008).

21Vgl. John, H. (2008), S. 77. In: John, H./ Dauschek, A. (2008). Die Angaben variieren in Anhängigkeit vom Autor und seinen Quellen. Vgl. John, H./ Dauschek, A. (2008); Mandel, B. (2008); Timmerberg, V. (2008), S. 103. In: Mandel, B. (2008), S. 96-111.

22Vgl. Timmerberg, V. (2008), S. 103. In: Mandel, B. (2008). 23Vgl. Reussner, E. (2010), S. 50. 24Vgl. ebd. S. 50. 25Ein Museum sollte sozial agieren, in dem es ‚Kultur für alle‘ anbietet: Vgl. Hoffmann, H.

(1981), S. 29.

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Zu den potentiellen neuen Besuchergruppen gehören: die „Kreativ-Klasse“

26, mehr Singles und sogenannte ‚Social Communities‘, die einen ganz neuen

Einsatz medialer Kommunikationsmittel prägen.

Die Bevölkerungsgruppe der über 60-Jährigen wird in den nächsten Jahren

deutlich zunehmen. Besonders für Menschen mit Behinderungen hat

Integration einen hohen Stellenwert. So wäre die Integration im Museum

gleichzusetzen mit der Integration in die Gesellschaft, denn die Besucher des

Museums sind ein Spiegel dieser Gesellschaft. Migranten spielen in

Ausstellungen noch oft keine Rolle, vor allem im Bereich vieler Stadtmuseen.

So können sie sich selbst nicht als Teil der Gesellschaft wiederfinden, da sie

nirgendwo repräsentiert sind. Museen sind aber ein idealer Ort der

Auseinandersetzung, der Erklärung und des Nachdenkens über Stereotype und

tragen somit zur gesellschaftlichen Akzeptanz bei. Menschen, die betroffen

sind von Altersarmut bzw. von sozialen Problemen, fühlen sich meist

ausgeschlossen aus der Teilhabe der Gesellschaft27.

Museen können hier einen wichtigen Beitrag zur dieser Teilhabe leisten,

denn sie gelten seit jeher „als unverzichtbarer individueller

Sozialisationsfaktor“28 . Insbesondere durch die Kunst- und Kulturvermittler

kann dies umgesetzt werden. Sie werden als Teil der Gesellschaft gesehen und

können durch persönliche, individuelle Vermittlung ein Gefühl der Teilhabe am

kulturellen Erbe schaffen und so Integration und Inklusion fördern.

Das Audience Development schließt alle Ebenen eines

Managementprozesses mit ein und ist ein idealer Bereich für die enge

Zusammenarbeit des Museumsmanagements mit seinen Kunst- und

Kulturvermittlern. Benötigt wird eine sehr gute Organisationsstruktur, „eine

abteilungsübergreifende strategisch-operative Praxis“ 29 . Im Audience

Development haben Management und Kunst- und Kulturvermittler die Chance

gemeinsam neue Strategien und Konzepte für das neue Publikum zu

26Schauspieler, Wissenschaftler, Journalisten, Informatiker, Künstler, Medienakteure etc. Die

typische Bildungsbürgerschicht ist im Begriff der Auflösung: Vgl. John, H. (2008), S. 37. In: John, H./ Dauschek, A. (2008).

27Vgl. ebd., S. 37 ff. 28Vgl. Siebenhaar, K. (2009), S. 7. 29Vgl. ebd., S. 9.

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entwickeln und zu realisieren. Traditionelle, klassische Methoden der

Vermittlung müssen aufgebrochen und neu definiert werden mit mehr Blick hin

zur Erlebniswelt und medialen Präsentation 30 . Für alle Ebenen ist eine

gemeinsame und klare Kommunikation nötig. Sie müssen in den Prozess der

Zielgruppenfindung gleichwertig eingebunden werden, was eine hohe

Wertschätzung ihrer Tätigkeit voraussetzt.

Vorbild für das Audience Development ist Großbritannien. Ein

Sonderprogramm wurde entwickelt (1998-2003: New Audiences for the Arts)

mit dem Ziel, Barrieren auszuräumen, die Menschen davon abhalten, sich mit

Kunst zu beschäftigen. Der Arts Council England versteht sich dabei als

nationale Kunstentwicklungsagentur, und nicht nur als Verteiler öffentlicher

Gelder.

In Deutschland wird Audience Development kaum eingesetzt und

weiterentwickelt31. Man weiß um die fehlende Teilnahme der Mehrheit der

Bevölkerung am öffentlichen Kulturleben, dennoch wird wenig unternommen.

Das Kunst- und Kulturgut scheint bis heute einen größeren Stellenwert

einzunehmen, als die Besucher und auch als die Kunst- und Kulturvermittler,

die als Bindeglied fungieren.

2.2. Praktischer Teil/ Auswertung des Online-Fragebogens

Der vorangegangene theoretische Teil beschreibt die Möglichkeiten, die ein

musealer Betrieb hat, um das Potential seiner Kunst- und Kulturvermittler

auszuschöpfen. Doch wie gestaltet sich die Praxis? Wie stark ist die

Einbindung der Kunst- und Kulturvermittler in Management- bzw.

Marketingprozesse?

Der Online-Fragebogen gliedert sich in fünf Fragebereiche: 1. Das

Beschäftigungsverhältnis der Kunst- und Kulturvermittler und ihr

30Die Schaffung einer Erlebniswelt ist natürlich abhängig von der thematischen Ausrichtung eines Museums. Bestimmte historische Themen lassen sich aus Pietätsgründen nicht per Erlebniswelt dem Besucher nahebringen. 31Vgl. Siebenhaar, K. (2009), S. 16. In: Siebenhaar, K. (2009), S. 11-18.

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Aufgabenbereich im Museum. 2. Definition des Begriffs Kunst- und

Kulturvermittler und die Bedeutung für Museen und Gesellschaft. 3.

Qualifikation eines Kunst- und Kulturvermittlers und die Stärkung seiner

Bedeutung. 4. Einbindung der Kunst- und Kulturvermittler in die

Kommunikationspolitik des Museums. 5. Zukunftsperspektiven im musealen

Betrieb für Kunst- und Kulturvermittler.

Die prozentuale Angabe der Antworten richtet sich bei der ersten Frage nach

93 Antworten, bei den nachfolgenden in allen weiteren Befragungsteilen nach

92 erhaltenen Antworten. Vorgegebene Antwortmöglichkeiten sind kursiv

markiert. Zitate aus der Beantwortung sind kursiv und in Anführungszeichen

gesetzt. Aus Datenschutzgründen verbleiben sie ohne direkte Quellenangabe.

2.2.1. Das Beschäftigungsverhältnis der Kunst- und

Kulturvermittler und ihr Aufgabenbereich im Museum

Um eine Grundlage insbesondere für Fragen mit offener Texteingabe zu

sichern, wird im ersten Befragungsteil ein grober Überblick mittels Fragen

nach der Mitarbeiteranzahl der Kunst- und Kulturvermittler, nach ihrer

Festanstellung bzw. der freiberuflichen Tätigkeit und nach ihrem

Aufgabenbereich geschaffen.

Bei mehr als der Hälfte der Befragten (55%) sind wenige Kunst- und

Kulturvermittler beschäftigt (0 bis 10 Vermittler) 32 . Bei 21% 10 bis 20

Vermittler, bei 15% 20 bis 50 Vermittler33 und bei dem geringsten Teil (12%)

50 bis über 100 Vermittler34.

Genau die Hälfte der Befragten (50%) gibt an, dass weniger als 30% der

Vermittler fest angestellt sind (22% der kleinen Museen, 24% der mittleren/

großen Museen sowie 4% der sehr großen Museen). Dies lässt vermuten, dass

gleichzeitig noch zusätzlich freiberufliche Vermittler tätig sind, da 26% der

50% angeben, dass mehr als 50% ihrer Vermittler freiberufliche Mitarbeiter

sind, also in diesem Fall gegenüber den Festangestellten deutlich überwiegen. 32Im Folgenden als 'kleine Museen' bezeichnet; (definiert anhand der Anzahl der im Museum

arbeitenden Kunst- und Kulturvermittler) 33Im Folgenden als 'mittlere/ große Museen' bezeichnet. 34Im Folgenden als 'sehr große Museen' bezeichnet.

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Dies wird auch durch 14% der Befragten bestätigt, bei denen nur feste

Vermittler angestellt sind; davon 9% kleine Museen, 5% mittlere/ große und

0% der sehr großen Museen. Fest angestellte Vermittler übernehmen in kleinen

Museen auch zusätzliche Tätigkeiten aus anderen Bereichen, wie z.B. der

Öffentlichkeitsarbeit und haben zeitlich begrenzte Festanstellungen. Die

Beschäftigung nur freiberuflicher Mitarbeiter erwähnen 13%; davon 6% kleine

Museen, 5% mittlere/ große und 1% der sehr großen. Mehr festangestellte

Vermittler als freiberuflich tätige werden nur bei 11% genannt.

74% der Befragten geben als Hauptaufgabe der Kunst- und Kulturvermittler

im musealen Bereich Führungen an. Es werden (öffentliche) Führungen durch

die Dauer- sowie Sonderausstellungen für diverse Besucher(gruppen),

Altersstufen und in verschiedenen Sprachen angeboten. Die Umsetzung des

museumspädagogischen Angebots, wie z.B. von Kursen, Workshops,

Veranstaltungen, Festen, Kindergeburtstagen etc. für Kinder, Schulgruppen

aber auch für Erwachsene geben 56% als Aufgabenfeld an. 26% sehen

ebenfalls das Erstellen von Vermittlungskonzepten als wichtigen Arbeitsbereich

an. 1/3 der Befragten (30%) erwähnt die Einbeziehung der Kunst- und

Kulturvermittler in die Ausarbeitung von Ausstellungen und

Kuratorenaufgaben. In die Projektarbeit sind Vermittler bei 13% der Befragten

involviert. Auf den Einsatz der Kunst- und Kulturvermittler in anderen

Bereichen des Museums, wie z.B. der Öffentlichkeitsarbeit oder der Kuratoren,

machen noch einmal 10% aufmerksam.

Am häufigsten bestehen Vermittlungsangebote für Schülergruppen (96%),

Erwachsene (95%), Jugendliche (91%), Kinder und angemeldete Reisegruppen

(jeweils 88%), Individualtouristen (74%) und Schulkooperationen (68%). 53%

gaben an, Angebote für Personen mit besonderen Bedürfnissen zu haben. Bei

den wenigsten Befragten bestehen Angebote für schichtspezifische Gruppen

(16%), für migrationsspezifische Gruppen (25%) und für

geschlechtsspezifische Gruppen (8%). Nur 4% bieten ein Programm für alle

genannten Zielgruppen.

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Die überwiegende Mehrheit der kleinen und mittleren/ großen Museen

beschäftigt freiberufliche Kunst- und Kulturvermittler. So können

Personalkosten für festangestellte Vermittler eingespart werden und ebenso

durch eine Personalunion in mehreren Bereichen. Damit bestätigt sich für den

musealen Bereich Birgit Mandels These, im Kulturbereich generell habe sich

der Trend zu einem Zweit- oder sogar Dritt-Job etabliert und werde

wahrscheinlich weiterhin wachsen35. Die Hälfte der Befragten verweist auf den

überwiegenden Einsatz der freiberuflichen Kunst- und Kulturvermittler, die

mehrere Arbeitgeber vorweisen müssen, um nicht als Schein-Selbstständig zu

gelten. Ein genauerer Einblick in die konkrete Beschäftigungssituation der

festangestellten Kunst- und Kulturvermittler bleibt verwehrt, doch garantiert

eine Festanstellung oft auch keine Vollzeitstelle. Ausgehend von Mandels

These des Zweit- und Drittjobs kann also angenommen werden, dass auch

wahrscheinlich festangestellte Kunst- und Kulturvermittler bei z.B. nur einer

halben Stelle zusätzlich noch eine andere Tätigkeit ausüben.

Die Definition des Aufgabenbereichs der Kunst- und Kulturvermittler lässt

eine hauptsächlich operative vermuten. Sie sind zuständig für die Ausführung

der Vermittlungsangebote und werden für die Präsentation der musealen Inhalte

eingesetzt. Nur 1/3 der Befragten sieht in den Kunst- und Kulturvermittlern

auch einen strategischen Part im musealen Bereich, eingebunden in

Ausstellungskonzeptionen. Im musealen Betrieb sind klar voneinander

getrennte Arbeitsvorgänge in der Ablauforganisation ersichtlich.

2.2.2. Definition des Begriffes Kunst- und Kulturvermittler und

die Bedeutung für das Museum und die Gesellschaft

Im zweiten Befragungsteil sollen der Begriff der Kunst- und Kulturvermittler

definiert und ihre Bedeutung speziell für das Museum und die Gesellschaft

benannt werden.

Kunst- und Kulturvermittler werden hauptsächlich mit der Vermittlung der

künstlerischen und kulturellen Objekte sowie der Ausstellungsinhalte

wahrgenommen und stehen in einem direkten Kontakt zum Besucher (55%). 35Vgl. Mandel, B. (2002), S. 9.

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Sie vermitteln „Hintergründe“ und „Zusammenhänge“ des spezifischen

Angebots eines Museums. 40% benennen die Kunst- und Kulturvermittler

direkt als „Vermittler“. Kunst- und Kulturvermittler ermöglichen somit die

„Teilhabe am kulturellen Erbe“. Sie fungieren als „Übersetzer der Objekte“, als

„Kontaktperson“ und als „Museumsmoderator“. Sie sind „Bindeglied“

zwischen dem Objekt und dem Museumsbesucher, gehen auf deren

Bedürfnisse ein und gestalten ihre Tätigkeit als „Austausch und Anregung“

durch Dialog, Reflexion und Diskussion. Hemmschwellen „gegenüber anderen

(fremden) Kulturen“ können leichter mit Hilfe der Kunst- und Kulturvermittler

abgebaut werden (3%). In einigen Nennungen tritt eine Problematik mit der

Bezeichnung des Begriffes Kunst- und Kulturvermittler bzw.

Museumspädagoge auf. Plädiert wird für die Verwendung der weiblichen

Form, da es sich „um ein weiblich dominiertes Arbeitsfeld“ handele. Diese

Aussage bestätigt zwar erneut eine weitere These von Birgit Mandel, dass

hauptsächlich Frauen im Kulturbereich tätig seien36 . Jedoch ist der Begriff

„Kunst- und Kulturvermittler“ bzw. „Museumspädagoge“ ein neutraler

Sammelbegriff und dient nicht dem Zweck, Frauen auszuschließen.

Problematisch scheint auch die Bezeichnung Kulturvermittler zu sein, wenn

der Begriff Kultur nicht ausreichend definiert wird. Im musealen Bereich sollte

generell der erweiterte Kulturbegriff verwendet werden, der alles von

Menschenhand Geschaffene mit einbezieht37 und somit jeden Menschen als

Teil der Kultur sieht.

Bei 3% der Befragten werden die Kunst- und Kulturvermittler in strategische

Prozesse mit eingebunden, d.h. in die Vorbereitung von Ausstellungen, in die

Konzeption etc.

Bei der Frage nach der spezifischen Bedeutung der Kunst- und

Kulturvermittler für das befragte Museum haben sie für 2% der Befragten gar

keine Bedeutung, jedoch für 97% eine positive. 60% weisen sogar explizit auf

die „wichtige“, „zentrale“ Bedeutung hin. Ihre Tätigkeit ist die „Kernaufgabe“

und „der zentrale Daseinsaspekt“ des Museums. Für 34% der Befragten sind

sie ein wichtiger Faktor für die Vermittlung des Leitbildes eines Museums und

36Vgl. Mandel, B. (2008), S. 9. 37Vgl. Konersmann, R. zitiert bei Fuchs, M. (2012), S. 63. In: Bockhorst et al (2012), S. 63-67.

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erfüllen den kulturpolitischen Auftrag. Sie sind „die, die Geschichte(n) des

Museums nach außen tragen“.

Kunst- und Kulturvermittler werden von 28% als „das Gesicht“ des

Museums bezeichnet und sind wichtig für das Image. Sie sorgen für eine

angenehme Zeit im Museum und hinterlassen gleichzeitig einen

„entscheidenden Eindruck“ bei den Besuchern. 24% sind der Meinung, dass

die „persönliche Vermittlung […]nachhaltiger“ sei, um Aufmerksamkeit und

Interesse der (potentiellen) Besucher zu steigern. 9% ziehen die personalen

Kunst- und Kulturvermittler den technischen Möglichkeiten im Museum vor.

Kunst- und Kulturvermittler erwirtschaften durch ihre Tätigkeit „die

finanziellen Mittel zum Bestehen des Betriebes“ und sind ein wichtiger

Werbefaktor, „da es kaum Werbemittel gibt“, vor allem in kleineren Museen

(8%).

Die Tätigkeit der Kunst- und Kulturvermittler erfährt allgemein eine hohe

Bedeutung, allerdings ergeben sich Probleme einerseits bei finanziellen und

personellen Ressourcen eines musealen Betriebs (3%). Andererseits sprechen

sich 4% der Befragten der großen und sehr großen Museen zur „stark

nachgeordneten Bedeutung“ der Kunst- und Kulturvermittler aus. Es findet

„kaum Einbeziehung der Vermittler“ in Prozesse statt und sie haben „kein

Mitspracherecht“.

Die Bedeutung der Kunst- und Kulturvermittler für die Gesellschaft sehen

52% der Befragten als „herausragend“ und „wichtig“ an. Kunst- und

Kulturvermittler vermitteln Wissen und „Werte“, wie „Freiheit“ und

„Demokratie“ und tragen zur „Persönlichkeitsbildung“ bei. Sie sind eine

Ergänzung zum herkömmlichen Bildungsangebot (39%). Nochmals erwähnen

10%, dass aufgrund der Kunst- und Kulturvermittler kulturelle und

gesellschaftliche Barrieren abgebaut werden können und eine offenere und

tolerantere Gesellschaft entstehen könnte. Allerdings werden parallel die

bereits bei der vorherigen Frage benannten Probleme der Geringschätzung

erwähnt und in ihrer Formulierung sogar intensiviert. So haben die Kunst- und

Kulturvermittler eine „sträflich unterschätze“ Bedeutung und werden „zu

wenig wahrgenommen“. Hinzu kommen 9% der Befragten, die den Kunst- und

Kulturvermittlern keine große Bedeutung für die Gesellschaft beimessen. Sie

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sind der Meinung, dass man „gesellschaftlich gesehen […] auch ohne

Kunstvermittler überleben“ könnte.

Die operative Funktion der Kunst- und Kulturvermittler im musealen Betrieb

wird erneut betont. Kunst- und Kulturvermittler müssen offene und

zugängliche Persönlichkeiten sein. Das Erspüren der Besucherwünsche gehört

zu ihren Kompetenzen genau wie das Initiieren von Gesprächen und deren

Moderation - somit eine hohe soziale Kompetenz. 1/3 der Befragten erkennt

bereits, dass Kunst- und Kulturvermittler wichtig sind für die Kommunikation

der Museumsziele und somit also des Leitbildes. Durch ihre Fähigkeit

„Aufmerksamkeit“ bei (potenziellen) Museumsbesuchern zu wecken, schaffen

sie das, was im Marketing durch klassische Instrumente angestrebt wird: ihr

Faktor als Marketinginstrument für die Besucherbindung wird in der Praxis

teilweise wahrgenommen.

Dennoch dominiert eine ideelle Sicht auf die Kunst- und Kulturvermittler

nur als Vermittler der musealen Inhalte an die Öffentlichkeit, aber nicht als

Personen, die an der Entstehung der Inhalte beteiligt sind. Das Hinzuziehen

ihrer Erfahrungen zur Ideenfindung und Konzeptentwicklung neuer Strategien

scheint noch gering zu sein. Erstaunlich ist, dass insbesondere in großen und

sehr großen Museen die Stellung und Anerkennung der Kunst- und

Kulturvermittler schlecht ist und sie dort nicht mehr als diese ausführende

Funktion besitzen (sollen?). Es sind nur wenige, die ihre wirtschaftliche

Bedeutung und einen Legitimationsfaktor in ihnen erkennen.

Obwohl die negativen Nennungen zur Bedeutung der Kunst- und

Kulturvermittler in der Gesellschaft nicht überwiegen, ist es interessant zu

sehen, dass die nüchterne Überlegung (vermutlich aus Erfahrungswerten

gewonnen) existiert: „Was würde passieren, gäbe es keine Kunst- und

Kulturvermittler?“. Es wäre aufschlussreich zu erfahren, ob es tatsächlich diese

wahrgenommene geringe Wertschätzung in der Gesellschaft gibt. Wenn der

Kontrast zwischen der hohen Bedeutung der Kunst- und Kulturvermittler für

die Gesellschaft im musealen Bereich stark ist im Gegensatz zur geringen

Bedeutung in der Gesellschaft, müssten die Gründe dafür erforscht werden. Die

Fragen, die für die Gesellschaft selbst, aber auch für das Museum entscheidend

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sind, lauten: Welches Interesse hat der Besucher am Museum? Welchen

Mehrwert stellt es für ihn dar? So führt diese Fragestellung direkt zum Bereich

der Besucherforschung. Durch die Intensivierung der Besucherforschung und

der Umsetzung ihrer Ergebnisse mit Hilfe der Kunst- und Kulturvermittler als

Instrument kann die Bedeutung von Kunst und Kultur in der Gesellschaft fester

verankert und einer geringeren Wertstellung der Kunst- und Kulturvermittler

vorgebeugt werden.

2.2.3. Die Qualifikation der Kunst- und Kulturvermittler und die

Stärkung ihrer Bedeutung

Im dritten Befragungsteil werden die Eigenschaften eines Kunst- und

Kulturvermittlers, das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten seitens des

musealen Betriebs, Qualitätsstandards einzelner Museen sowie Initiativen zur

Stärkung der Bedeutung der Kunst- und Kulturvermittler erfragt.

Als wichtigste Eigenschaft eines Kunst- und Kulturvermittlers geben alle

Befragten Kommunikationsfähigkeit an. An zweiter Stelle folgen Fachwissen

(98%), vermittelnde Kompetenz (94%), soziale Kompetenz (91%),

Lernbereitschaft (88%) sowie Flexibilität (80%).

2/3 aller Befragten findet Teamfähigkeit (73%), Selbstständigkeit (68%) und

Moderationsfähigkeit (66%) wichtig. Mehr als die Hälfte der Befragten

empfindet Sprachkenntnisse (64%) und psychische Belastbarkeit (63%) als

grundlegend. 40% erachten physische Belastbarkeit als eine wichtige

Qualifikation der Kunst- und Kulturvermittler. 27% finden, dass Kunst- und

Kulturvermittler Managementqualitäten besitzen sollten. Kleine sowie

mittlere/ große Museen gaben diese Eigenschaft an. 0% der befragten sehr

großen Museen unterstützen diese Aussage.

67% der Befragten unterstützen die Kunst- und Kulturvermittler in ihren

Fähigkeiten mit 1 bis 5 Weiterbildungsmöglichkeiten pro Jahr. 13% bieten 5 bis

10 Weiterbildungen an und 3% mehr als 10 Möglichkeiten die eigenen

Fähigkeiten weiter auszubauen. 11% haben keine Möglichkeit der

Weiterbildung ihrer Vermittler, da es an finanziellen Mitteln mangelt oder weil

die eigenständige Weiterbildung vorausgesetzt wird.

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Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in den Bereichen (abhängig von der

thematischen Ausrichtung der befragten Museen): Methodik (54%), Didaktik

(53%), kulturwissenschaftliche/ kulturgeschichtliche Themen (50%),

kunsthistorische Themen (46%), geschichtswissenschaftliche Themen (42%),

Stimm- und Sprachtraining (21%), politische Zusammenhänge (9%) und

Förderung von Sprachkenntnissen (6%). 5% enthalten sich und 6% bilden in

keinem der angegebenen Themen weiter.

Qualitätsstandards der Kunst- und Kulturvermittlung pflegen und

unterstützen 69% der Befragten. Die Mehrheit setzt „selbstgesteckte

Qualitätsstandards“, die regelmäßig durch interne Weiterbildungen gesichert

werden (21%). Qualitätsmanagement, Evaluationen und internes Feedback

verfolgen 16%. Die Rückkoppelung durch das Beschwerdemanagement

nehmen 8% in Anspruch. Nur sehr wenige Befragte geben anerkannte

Qualitätsstandards (Qualitätskriterien des Bundesverbandes

Museumspädagogik, Bundesverband der Kirchenpädagogik, IHK-Ausbildung

und EU-Zertifizierung) für die Vermittlungsarbeit an (4%).

12% der Befragten unterstützen keine Qualitätsstandards der Kunst- und

Kulturvermittlung, da es „zu schwer“ sei diese festzulegen.

Initiativen zur Stärkung der Bedeutung der Kunst- und Kulturvermittler

werden im musealen Bereich von mehr als der Hälfte der Befragten umgesetzt

(62%). Nach innen hin wird die Bedeutung ihrer Tätigkeit über Fortbildungen

und Schulungen (9%) gestärkt. Durch die Pflege der internen Kommunikation,

d.h. durch Besprechungen und Treffen, werden Informationen z.B. über

Änderungen in der Ausstellung, Aktivitäten aller Museumsbereiche sowie „Lob

und Anerkennung“ ausgetauscht (10%). Eine verbesserte Beziehung zwischen

der Managementebene und den Kunst- und Kulturvermittlern entsteht am

besten durch „flache Hierarchien“ und eine „Verzahnung zwischen Direktion,

Marketing und Vermittlung“ (8%). Nach außen hin wird die Bedeutung der

Kunst- und Kulturvermittler durch Projekte und Kooperationen zwischen dem

Museum und z.B. Hochschulen, Schulen, durch Kulturprojekte und ebenso

durch horizontale Kooperationen (Kooperationen mit anderen Museen)

gestärkt (14%). Mittels verschiedener Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit,

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wie der „Berichterstattung über die Tätigkeit der Kulturvermittler“ und der

„Pressearbeit“ wird ihr Aufgabenfeld einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt

und so ihr Image positiv beeinflusst. Neben immateriellen Initiativen geben 3%

an, dass neue oder bessere Räumlichkeiten für die Arbeit der Kunst- und

Kulturvermittler zur Verfügung gestellt werden. Auch materielle Faktoren

können den Kunst- und Kulturvermittlern ihre Bedeutung im musealen Betrieb

zeigen. Eine weitere Wertschätzung aus materieller Sicht wäre eine

„überdurchschnittlich gute Bezahlung“ der Kunst- und Kulturvermittler, die

von 1% der Befragten erwähnt wird. 20% zeigen keine Initiativen zur Stärkung

der Bedeutung und 18% enthalten sich der Antwort.

80% der Befragten verweisen auf eine positive Entwicklung im

Beschäftigungsbereich in den letzten fünf Jahren hin zu mehr Festeinstellungen

der Kunst- und Kulturvermittler. 19% können zu diesem Thema keine positive

Antwort geben. 1% enthält sich.

Vor allem mit sogenannten Soft Skills, wie der kommunikativen, sozialen

und interkulturellen Kompetenz sowie mit Fachwissen sollen Kunst- und

Kulturvermittler agieren. Sehr auffällig ist, dass noch nicht einmal die Hälfte

der Befragten physische Belastbarkeit als eine wichtige Qualifikation der

Kunst- und Kulturvermittler ansieht. Außerordentlicher Stimmeinsatz, wie z.B.

Sprechen über einen längeren Zeitraum, lautes Sprechen, leises Sprechen,

besondere Konzentration beim Artikulieren und bei der Formulierung, ebenso

andauerndes Stehen bei längeren Führungen und das Halten der

Körperspannung gehören zu der physischen Belastung, der ein Kunst- und

Kulturvermittler jeden Tag ausgesetzt ist. Sie setzt eine gute Kondition des

Körpers und der Stimmbänder voraus.

Ebenso eminent ist, dass nur ein geringer Teil der Befragten

Managementqualitäten als wichtige Qualifikation angibt. Nur knapp 1/3 findet,

dass Kunst- und Kulturvermittler Hintergrundwissen zur musealen Aufbau-

und Ablauforganisation und strategische Denkweisen besitzen sollten. Dies

unterstreicht die vorangegangenen Äußerungen zur Einbeziehung der Kunst-

und Kulturvermittler und die Erkenntnis ihrer Funktion als

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Kommunikationsinstrument in Management- bzw. Marketingprozessen, die

sich im Bereich der 30% bewegen. Dennoch ist bemerkenswert, dass obwohl

Kommunikationsfähigkeit als die wichtigste Eigenschaft der Kunst- und

Kulturvermittler benannt wird, diese Qualifikation nur im Bezug zur operativen

Funktion der Inhaltsvermittlung steht, jedoch nicht hinsichtlich ihrer

Verwendung als strategisches Instrument im Museumsmarketing.

Allgemein ist aber anzunehmen, dass in kleinen bis mittleren/großen Museen

die Kommunikation innerhalb der einzelnen Abteilungen intensiver stattfindet.

Insbesondere gestaltet sich der kommunikative Austausch umso intensiver in

Museen mit wenigen Kunst- und Kulturvermittlern und somit insgesamt mit

einer geringen Anzahl der Mitarbeiter in allen Bereichen. Da in kleineren

Museen die Tätigkeit der Kunst- und Kulturvermittlung in Personalunion mit

anderen Bereichen verschmilzt, wird von ihnen ein strategisches

Managementwissen gefordert.

Von den Kunst- und Kulturvermittlern werden hohe Qualifikationen

erwartet, aber nur eine geringe Anzahl der Museen bietet genügend

Weiterbildungsmöglichkeiten an, um sie in den angeforderten Fähigkeiten zu

unterstützen und damit die Qualitätswünsche der Museen zu erfüllen. Eine

Sicherung hoher Standards und das Angebot an Weiterbildungen unterstreicht

jedoch die Wertschätzung der Tätigkeit und der Fähigkeiten der Kunst- und

Kulturvermittler.

Es fällt auf: Die Mehrheit der Museen, in denen auf die Einhaltung von

Qualität Wert gelegt wird, ist insbesondere darauf bedacht, die am häufigsten

benannten Eigenschaften der Kunst- und Kulturvermittler (Fachwissen,

Methodik und Didaktik) zu kontrollieren und zu vertiefen. Es sind zwar

theoretische Ansätze und Konzepte, die gelehrt werden, sie gehören aber nicht

dringend zum Bereich des Museumsmanagement, sondern werden im

separaten Bereich der Museumspädagogik/ Vermittlung angesiedelt.

Eine Orientierungshilfe für Probleme der Qualitätsstandarddefinition wären

die anerkannten Institutionen oder ein intern festgelegter Katalog, der sich an

der eigenen Forderung an die Fähigkeiten der Kunst- und Kulturvermittler

orientiert.

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Die materielle Wertschätzung mittels einer angemessenen Vergütung findet,

wie auch anhand der Befragung ersichtlich wird, in der Praxis kaum

Erwähnung.

Dank der hohen Bedeutung ihrer operativen Tätigkeit scheint der Trend

dahin zu gehen, nicht nur freiberuflich tätige Kunst- und Kulturvermittler

einzustellen, sondern Mitarbeiter auch an das Haus durch Festanstellungen zu

binden. Dies unterstützt wieder eine These von Birgit Mandel, dass Berufe

allgemein im Kulturbereich immer mehr an Attraktivität gewinnen 38 .

Festanstellungen sind für die Kunst- und Kulturvermittler ein Zeichen der

hohen Wertschätzung seitens des Museums.

2.2.4. Die Einbindung der Kunst- und Kulturvermittler in die

Kommunikationspolitik im musealen Bereich

Der vierte Abschnitt fragt nach der Rolle der Kunst- und Kulturvermittler für

die Corporate Identity eines Museums, nach der Intensität des kommunikativen

Austauschs zwischen Kunst- und Kulturvermittlern und der Managementebene,

nach der Einbindung der Vermittler in die Kommunikationspolitik sowie dem

Audience Development.

73% der Befragten messen den Kunst- und Kulturvermittlern für die

Corporate Identity des Museums eine „zentrale“ und „tragende Rolle“ bei. Die

Kunst- und Kulturvermittler sind ein „Markenkern“ des Museums und sorgen

für seine Profilierung nach außen. 28% geben den Kunst- und

Kulturvermittlern die Funktion des „Gesichts“ des Museums. Die Vermittler

„repräsentieren das Museum“ und sorgen „für ersten, meist prägenden

Eindruck“. Wichtig ist auch ein einheitliches Erscheinungsbild der Vermittler

(10%), sichtbar anhand der Kleidung oder der Namensschilder. Darauf, dass

Kunst- und Kulturvermittler in ihrem „professionellen Auftreten und

einheitlichem Gesamterscheinungsbild als Marketing- und

Kommunikationsfaktor“ wirken, wird von einem (!) Befragten hingewiesen.

Als gleichberechtigten Partner innerhalb des musealen Betriebes sehen 2% der

Befragten die Kunst- und Kulturvermittler.

38Mandel, B. (2002). S. 12.

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Keine Bedeutung für die Corporate Identity eines Museums haben die

Kunst- und Kulturvermittler für 24% der Befragten. Sie üben keinen Einfluss

auf die Wirkung des Museums aus. Erneut wird das Problem der geringen

Bedeutung der Kunst- und Kulturvermittler innerhalb des Museumsbetriebes

angesprochen. Zwar werden sie „als selbstverständlicher Teil des Museums

betrachtet, spielen in der Außendarstellung jedoch kaum eine Rolle“. 3% der

Befragten hatten Schwierigkeiten mit dem Verständnis der Fragestellung.

Eine überwiegende Mehrheit der Befragten (84%) bejaht den

kommunikativen Austausch zwischen dem Management- bzw.

Marketingbereich des Museums und den Kunst- und Kulturvermittlern.

Regelmäßige Treffen, abteilungsübergreifend und mit einem sehr guten

Informationsfluss, finden bei 22% statt. Durch einfache Museumsstrukturen

basierend auf wenigen Abteilungen bzw. wenigen Mitarbeitern erfolgt eine

regelmäßige Information mittels verschiedener Kommunikationsmittel, wie

Newsletter und E-Mailverteiler. 26% der Befragten geben die gemeinsame

Planung von Aktivitäten als kommunikativen Austausch an. Die Einbeziehung

der Erfahrungen der Kunst- und Kulturvermittler in neue

museumspädagogische Angebote und die Auswertung der Besucherdaten

werden besprochen.

13% können keine positive Angabe machen, da ein Austausch kaum

stattfindet bzw. nur innerhalb der eigenen Abteilung der Vermittlung.

In die Entscheidungsprozesse der betrieblichen Kommunikationspolitik im

Museum werden die Kunst- und Kulturvermittler laut 63% der Befragten mit

einbezogen. Dabei handelt es sich um die Einbeziehung ihrer Erfahrung in die

Arbeit des Marketing oder der Kommunikationsabteilung. Die Kunst- und

Kulturvermittler erhalten umfassende Informationen über „alle Aktivitäten des

Museums“. Bei 9% werden die Kunst- und Kulturvermittler nur gering über die

betriebliche Kommunikationspolitik informiert und mit in die Entscheidungen

einbezogen. Eine Einbindung in die Managementprozesse findet nur statt,

wenn sie den Bereich der Vermittlung direkt betreffen. Häufig werden

Informationen nur weitergereicht, es erfolgt aber keine spezifische Einbindung

in die Entwicklung dieser Informationen durch die stark hierarchisierte

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Organisationsstruktur des Museums. 21% kennen die Einbindung in die

betriebliche Kommunikationspolitik nicht, da diese „Direktorenaufgabe“ sei.

Die Umsetzung des kommunikativen Austauschs zwischen den Kunst- und

Kulturvermittlern und dem Management- bzw. Marketingbereich eines

Museums fruchtet am häufigsten in der Gestaltung von neuen Projekten oder

Ausstellungen (35%), ebenso in der Mitarbeit von Konzepten für

Vermittlungsangeboten oder Audioguideführungen (22%). Bei 9% kann keine

Umsetzung aufgrund mangelnder Kommunikation zwischen den verschiedenen

Bereichen stattfinden. 21% der Befragten tätigen keine Angaben.

Für den Bereich des Audience Development spielen für fast die Hälfte der

Befragten (47%) die Kunst- und Kulturvermittler eine große Rolle. Sie werden

in die Konzeptfindung und Zielgruppenfindung eingebunden (21%). Allgemein

gelten die Kunst- und Kulturvermittler als Initiatoren für die Ansprache neuer

Zielgruppen; durch ihren direkten Kontakt zum Besucher setzen sie ihre

Kompetenzen ein und schaffen ein neues Angebot für „Senioren, Menschen mit

Behinderung, Migranten, Familien, Individualtouristen, Kitas“. Ihre

Bedeutung für das Audience Development wird laut der Mehrheit in den

nächsten Jahren zunehmen. Eine sehr geringe Rolle der Kunst- und

Kulturvermittler für das Audience Development sehen 10% der Befragten.

Keine Rolle messen 18% den Kunst- und Kulturvermittlern in diesem Bereich

bei. Zu wenig Kenntnis über den Begriff des Audience Development geben

11% an. 9% der Befragten tätigen keine Angaben.

Von der Mehrheit der Befragten werden die Kunst- und Kulturvermittler als

wichtiger Faktor für die Corporate Identity angenommen, wobei

erstaunlicherweise nur knapp 1/3 von ihnen sie als personalen

Identitätsvermittler nach außen wahrnehmen. Genauso sieht knapp 1/3 sie nicht

in dieser Rolle. Es sei erlaubt zu behaupten, dass in diesem Fall die

Kommunikation der Corporate Identity eines Museums nur über die

künstlerischen bzw. kulturellen Objekte stattfindet. Gerade bei größeren

Museen oder Museumsverbänden ist eine starke, einheitliche Corporate

Identity wichtig, kommuniziert über konkrete Personen, damit die Besucher die

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vielen einzelnen Häuser und den komplexen Aufbau dieser Verbände als

Ganzes wahrnehmen können.

Trotz der eindeutigen Mehrheit der Befragten, die sich positiv zum

kommunikativen Austausch zwischen dem Management- bzw.

Marketingbereich und den Kunst- und Kulturvermittlern äußert, verläuft die

interne Kommunikation in diesem Fall von der Museumspädagogik/ der

Vermittlung hin zum Managementbereich. Vorherrschend ist das Prinzip

‚Bottom-Up‘. Der weitere Bestandteil des Gegenstromverfahrens, ‚Top-Down‘

(bei dem den Kunst- und Kulturvermittlern Strategien und Änderungen seitens

des Managements bzw. Marketings mitgeteilt würden), vollzieht sich jedoch

seltener. Die einzelnen Bestandteile des Gegenstromprinzips lassen sich in der

internen Kommunikation registrieren, allerdings in einer ungleichen

Ausführung. Umso schwerer wird für die Kunst- und Kulturvermittler die

Informationsmitteilung im Bottom-Up-Prinzip und letztendlich die Umsetzung

ihrer Ideen, wenn sie Ziele und Änderungen der Managementebene nicht

kennen und wenn sie nicht an der Kommunikationspolitik teilnehmen.

Das Audience Development scheint unter den Befragten bekannt zu sein,

jedoch wird es von noch nicht einmal der Hälfte aktiv verfolgt. Die Kunst- und

Kulturvermittler sind aber für diesen Teil der Befragten ein fester Bestandteil

im Audience Development. Doch ein fast so großer Teil der Befragten erkennt

keine Funktion der Kunst- und Kulturvermittler in diesem Bereich. In einigen

Museen wird der Bereich des Audience Development gerade erst entwickelt, so

dass noch keine Erfahrungswerte vorliegen. Markant ist, dass die meisten

Museen ihre Vermittlungsangebote an ‚altbekannte‘ Zielgruppen richten.

Schicht-, migrations- und geschlechtsspezifische Angebote müssen noch

entwickelt werden. Ein weiterer Ausbau der Angebote muss ausgeprägter für

Menschen mit Behinderungen und in Zukunft vor allem für Senioren erfolgen.

Im musealen Bereich in Deutschland bemüht man sich offenkundig um die

Etablierung dieser Art von Publikumsforschung unter Einbeziehung der Kunst-

und Kulturvermittler. Woran es aber oft scheitern kann, sind finanzielle und

personelle Engpässe sowie die Ausführung dieser Aufgabe allein durch den

Managementbereich.

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2.2.5. Zukunftsperspektiven für die Kunst- und Kulturvermittler

im musealen Betrieb

Im letzten Teil der Online-Befragung wird nach der Zukunftsperspektive der

Kunst- und Kulturvermittler im musealen Bereich gefragt. Es werden Fragen

gestellt zu Argumenten für und gegen Kunst- und Kulturvermittler, ob alle

Vorstellungen bezüglich der Vermittlungsangebote bisher realisiert werden

konnten bzw. was nötig wäre, um alle Vorstellungen zu realisieren und wie die

Situation der Kunst- und Kulturvermittler in den nächsten fünf Jahren

eingeschätzt wird.

Für einen zukünftigen Erhalt der Kunst- und Kulturvermittler im musealen

Bereich sprechen sich 84% der Befragten aus. Wie bereits in den

vorhergehenden Fragen zur Bedeutung der Kunst- und Kulturvermittler im

Museum, werden auch bei dieser Frage ähnliche Gründe angeführt

(Inhaltsvermittlung: 34%). Vereinzelt wurde auch bei dieser Frage der

Marketing- und wirtschaftliche Nutzen der Kunst- und Kulturvermittler

angedeutet. 5% der Befragten zweifeln an der Ernsthaftigkeit der Frage, ob es

Argumente für und gegen Kunst- und Kulturvermittler im musealen Bereich

gäbe. Vermittler seien „Teil eines Ganzen. Die Frage antizipiert und suggeriert

einen Gegensatz zwischen Museum und Kulturvermittler“. Der Einwand und

der Zweifel an der Frage sind berechtigt, denn die Mehrheit der Befragten

spricht sich eindeutig für die wichtige Bedeutung der Kunst- und

Kulturvermittler aus. So gibt es bei der Auswertung aller Antworten aber

immer wieder Stimmen, die Zweifel an dieser Bedeutung verkünden39; sei es

ein ideeller Zweifel durch die schlechte Stellung der Vermittler im gesamten

musealen Betrieb oder begründet in finanziellen und personellen Ressourcen

eines Museums. 17% der Befragten erörtern Argumente gegen Kunst- und

Kulturvermittler. Interessant ist hierbei zu beobachten, dass die Mehrheit dieser

Befragten (13%) ihre Argumente auf die schon vielfach betonte schlechte

Wertschätzung der Vermittler innerhalb des musealen Betriebs stützt und nicht

auf mangelnde finanzielle Mittel (4%). Es gibt die allgemeine „mangelnde

Unterstützung durch die Museumsträger“, aber auch eine bewusste Trennung

in „Fachmänner“ und Kunst- und Kulturvermittler. Vermittlung wird als 39Siehe die Auswertung der vorherigen Fragen.

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abgetrennter Bereich vom restlichen musealen Produktionsprozess

wahrgenommen. Ebenso ergeben sich Schwierigkeiten mit freiberuflich tätigen

Kunst- und Kulturvermittlern, die oft keine Identifizierung mit dem Museum

und seinen Zielen haben und zu viel „Individualität“ mitbringen.

Nur 16% der Befragten können alle Vorstellungen bezüglich der Kunst- und

Kulturvermittlung im Museum umsetzen und genauso viele können dies nicht.

13% setzen Wünsche und Vorstellungen nur ansatzweise um. Knapp mehr als

die Hälfte der Befragten (53%) können die Vorstellungen hinsichtlich der

Vermittlung nur zum Teil umsetzen. Damit alle Vorstellungen realisiert werden

können, würden insbesondere mehr Kunst- und Kulturvermittler gebraucht

(45%). 19% wünschen sich mehr festangestellte Vermittler in Vollzeit, um

„Kontinuität zu wahren und Qualität zu sichern“. Einher geht der Wunsch nach

„mehr Geld“ (37%) für die Vermittlungsarbeit und die Ausbildung der Kunst-

und Kulturvermittler. 22% erwähnen auch hier erneut den Wunsch nach mehr

Anerkennung und Einbindung der Kunst- und Kulturvermittler. Die

„Museumsleitung müsste die Wichtigkeit der personalen Vermittlung erkennen

und unterstützen“, so dass sie gesellschaftlich wie auch politisch stärker

geschätzt wird und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen

Museumsbereichen sollte enger gestaltet sein. Mehr Zeit für die Umsetzung der

Vermittlungsangebote wünschen sich 9%. Materielle Aspekte werden ebenfalls

genannt, wie schon zuvor: bessere Räumlichkeiten und einen besseren

Arbeitsablauf wünschen sich 13% sowie eine bessere Bezahlung (6%). 21%

haben keine Angaben getätigt.

In den nächsten fünf Jahren sehen 40% die Zukunft der Kunst- und

Kulturvermittler im musealen Bereich positiv durch ein steigendes,

differenziertes Angebot der Museen an Ausstellungen. Dadurch äußern die

Befragten die Hoffnung auf eine gesteigerte Nachfrage nach

Vermittlungsangeboten und somit auf einen stetig steigenden Stellenwert der

Vermittler. 8% geben einen Trend an hin zur Einstellung von noch mehr

freiberuflichen Kunst- und Kulturvermittlern. 38% verweisen auf einen Status

Quo im Bereich der Kunst- und Kulturvermittler. In Anbetracht der sinkenden

finanziellen Mittel der Museen gibt es keine Möglichkeiten für mehr (feste)

Anstellungen und einen Ausbau der Vermittlungsangebote. Zugleich ändern

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sich die Gewohnheiten der Besucher hin zur „visuellen Aneignung“ und in

einigen Museen wird auch eine Neugestaltung der Inhaltspräsentation

stattfinden müssen, da sich bestimmte thematische Wahrnehmungsaspekte in

der Forschung sowie bei den Besuchern verändern. 13% sehen die

Entwicklung im Bereich der Kunst- und Kulturvermittler negativ. Auch hier

werden finanzielle Engpässe und der Trend hin zur Technisierung der

Vermittlung als Argumente angeführt.

Die Argumente gegen Kunst- und Kulturvermittler scheinen keine

objektiven zu sein. Sie basieren auf subjektiven Faktoren, wie sie bereits im

theoretischen Teil der Arbeit dargestellt werden: Eine strikte und bewusste

Trennung der einzelnen Bereiche im Museum scheint gewollt zu sein, um

hierarchische Strukturen und Weisungspositionen nicht neu zu definieren.

Hinzu kommt die Bestätigung dieser Annahme aus dem Bereich der noch zu

geringen Einbindung der Kunst- und Kulturvermittler in die

Kommunikationspolitik. Einerseits findet ein kommunikativer Austausch im

Bereich der Kunst- und Kulturvermittler hin zum Management- bzw.

Marketingbereich statt. Diese Kommunikation ist lediglich begrenzt auf die

Tätigkeit der Vermittler. Viel seltener findet andererseits eine tatsächliche

Information des Management- bzw. Marketingbereichs über die

Kommunikationspolitik des Museums hin zu den Kunst- und Kulturvermittlern

statt. Sie werden zu selten anerkannt als gleichberechtigter

Kommunikationspartner.

Die positive Einschätzung der zukünftigen Situation der Kunst- und

Kulturvermittler beruht auf dem Hoffnungsprinzip. Es sind ebenfalls keine

realen Fakten, die eine sehr gute Entwicklung im Hinblick auf das

Beschäftigungsverhältnis unterstreichen, sondern Formulierungen im

Konjunktiv („sollte“, „hätte“, „müsste“). Der Wunsch nach einer verbesserten

Situation lässt einen Teil der Befragten an eine positive Entwicklung denken

bezüglich des Beschäftigungsverhältnisses und der Wertschätzung ihrer

Tätigkeit seitens des musealen Betriebs und der Gesellschaft. Die gleiche

Anzahl der Befragten blickt aber auch ernüchtert in die Zukunft und stellt einen

stagnierenden Prozess fest.

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3. Zusammenfassung und Fazit

Die Online-Befragung zur Rolle der Kunst- und Kulturvermittler als

Kommunikationsinstrument im Museumsmarketing in Deutschland zeigt, dass

dieses Potential der Kunst- und Kulturvermittler lediglich von einem kleinen

Teil der Befragten erkannt wird.

Im Durchschnitt nehmen 1/3 aller Befragten die strategische Rolle der

Kunst- und Kulturvermittler im musealen Bereich war. Bei 1/3 der Befragten

sind sie eingebunden in die Entwicklung von Ausstellungskonzeptionen.

Gemeinsam mit der Management- bzw. Marketingebene werden Aktivitäten,

wie neue Strategien und neue Angebote, über einen kommunikativen

Austausch entschieden. Sie besitzen Wissen über strategische und operative

Managementprozesse im Museum und vor allem in kleineren bis mittelgroßen

Museen findet ein intensiver kommunikativer Austausch zwischen den Kunst-

und Kulturvermittlern und der Management- bzw. Marketingebene statt. Kunst-

und Kulturvermittler werden als personales Kommunikationsinstrument in der

Corporate Identity verstanden, die das Leitbild und die musealen Ziele den

Besuchern vermitteln. Durch den direkten Kontakt zum Besucher prägen sie

das Image des Museums und schaffen Interesse und Aufmerksamkeit bei den

Zielgruppen. So werden sie auch als Initiatoren im Prozess des Audience

Development eingesetzt, um neue Zielgruppen zu entdecken. Markant ist, dass

nur ein minimaler Teil der Befragten aus dem Potential der Kunst- und

Kulturvermittler heraus, den wirtschaftlichen Faktor und somit eine

Legitimation (über steigende Besucherzahlen) ihrer Existenz und Förderung

klar formuliert.

Mehrheitlich wird nur ihre Funktion als Vermittler der musealen Inhalte

wahrgenommen. Ebenfalls spricht ca. 1/3 die geringe Bedeutung der Vermittler

in der Corporate Identity, in der Kommunikationspolitik und im Audience De-

velopment an. Auf der einen Seite sollen sie sehr gut qualifiziert sein, belastbar

sein, es finden immer wieder Qualitätskontrollen ihrer Fähigkeiten statt - dem

aber steht auf der anderen Seite nur eine geringe Anzahl an Weiterbildungs-

möglichkeiten gegenüber.

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Hier spiegeln sich Hierarchien und Machtkompetenzen wider. Denn in einer

Aufbauorganisation, die Wert legt auf eine strikte Trennung der Befugnisse

einzelner Abteilungen, werden die Corporate Identity, die Kommunikationspo-

litik und im musealen Bereich auch das Audience Development nur als Be-

standteil der Managementebene begriffen.

Der Bedarf an Kunst- und Kulturvermittlern ist vorhanden. Sie sind ein fes-

ter Bestandteil der Museen, oft schon seit Jahrzehnten. Birgit Mandel nennt

aber ein aktuelles Paradoxon: „Gleichzeitig werden im öffentlichen Kultursek-

tor Stellen abgebaut und solche Dienstleistungen vermehrt outgesourct“40. Dies

birgt Gefahren: Insbesondere muss die Corporate Identity dennoch vermittelbar

bleiben, sonst gibt es Mitarbeiter ohne Profil und Identität; die Qualifizierung

kann nicht eingehalten werden und eine viel zu einseitige interne Kommunika-

tion findet statt. Der Einsatz der Kunst- und Kulturvermittler als Kommunika-

tionsinstrument im Museumsmanagement bzw. -marketing und ihre Bedeutung

innerhalb des musealen Betriebs müssen ausgebaut und gefördert werden.

Trotz oftmals finanzieller und personeller Probleme sollte der Management-

bzw. Marketingbereich eines Museums eine verbesserte interne Kommunikati-

on zu seinen Kunst- und Kulturvermittlern pflegen, und zwar in einem voll-

ständigen und gleichwertigen Gegenstromverfahren. Durch eine gleichberech-

tigte Informations- und Kommunikationssituation wird die Identität aller Mit-

arbeiter zum Museum gestärkt und ihre Wertschätzung steigt, was gleichzeitig

motivationsfördernd wirkt. Ein Umdenken und eine Umgestaltung hinsichtlich

der Aufbauorganisation und der strikten Trennung von Kompetenzen einzelner

Abteilungen hin zu einer gleichberechtigten und flacheren Hierarchie im Mu-

seum schaffen eine neue Basis für Strategien und deren Umsetzung im Hin-

blick auf die sich stetig verändernde externe Umweltsituation eines Museums.

Museen müssen innovativ bleiben, um nicht in eine Starre zu verfallen und so

seine Besucher nicht zu ‚verscheuchen‘. Das Audience Development als

Schmelzpunkt des Potentials der Kunst- und Kulturvermittler und der Ma-

nagementebene, wird sich auch in Zukunft in Deutschland weiter etablieren

40Vgl. Mandel, B. (2008), S. 59.

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müssen, um den kulturpolitischen Auftrag der Museen zu erfüllen und neue

Legitimationsgrundlagen zu erschaffen.

Weiterhin müssen finanzielle Träger angeworben werden. Kunst- und Kul-

turvermittler unterstützen durch ihre Funktion als Kommunikationsinstrument

das Marketingkonzept und wirken als wichtiges Mittel im Beschaffungsmarke-

ting eines Museums.

Am Schluss der Arbeit steht ein Plädoyer für die Öffnung und Neugestaltung

der musealen Struktur und für eine bessere Zusammenarbeit der verschiedenen

Ebenen der Aufbaustruktur. Es ist ein Zuspruch für das Wagnis, neue Wege in

der Kommunikationspolitik des Museumsmarketing zu betreten, um hier von

den Erfahrungen und Fähigkeiten der Kunst- und Kulturvermittler zu profitie-

ren und ihr Potential als direktes Kommunikationsmittel für die gezielte An-

sprache der Zielgruppen noch stärker auszuschöpfen.

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4. Literaturverzeichnis

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� Siebenhaar, Klaus (Hrsg.) (2009a): Audience Development oder die

Kunst, neues Publikum zu gewinnen. Berlin.

� Siebenhaar, Klaus (2009b): Audience Development oder eine Liebesbe-

ziehung fürs Leben. S. 16. In: Siebenhaar, Klaus (2009). Audience De-

velopment oder die Kunst, neues Publikum zu gewinnen. Berlin. S. 11-

18.

� Timmerberg, Vera (2008): Kulturvermittlung und Evaluation. Zum Ver-

hältnis von Prozessen der Kulturvermittlung und der Erfahrung ihrer

Wirkung. In: Mandel, B. (Hrsg.) (2008): Audience Development, Kul-

turmanagement, Kulturelle Bildung. Konzeptionen und Handlungsfel-

der der Kulturvermittlung. München. S. 96-111.

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5. Anhang 1: Liste der teilnehmenden Museen

An der Online-Befragung haben folgende museale Einrichtungen teilgenommen:

Stadtmuseum Abensberg

Museum Kunst der Westküste Alker-

sum

Lindenau Museum Altenburg

Otto-Lilienthal Museum Anklam

Kunstsammlungen und Museen Augsburg

Staatliches Textil- und Industriemuseum Augs-

burg

Portal zur Geschichte Bad Ganders-

heim

Grafikmuseum Bad Steben

Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-

Württemberg

Geschichtspark Bärnau-Tachov

Berlinische Galerie

Der Bundesbeauftragte für die Unter-

lagen des Staatssicherheitsdienstes der

ehemaligen Deutschen Demokrati-

schen Republik

Deutsches Historisches Museum Berlin

Deutsche Kinemathek – Museum für Film und

Fernsehen Berlin

Forum Willy Brandt Berlin

Jüdisches Museum Berlin

Haus der Wannseekonferenz Berlin

S-Bahn-Museum Berlin

Berliner Unterwelten e.V.

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-

Brandenburg

Fridericus Servicegesellschaft der Preußischen

Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Museum im Frey-Haus Brandenburg

Deutsches Bergbaumuseum Bochum

Beethoven-Haus Bonn

Gerhard-Marcks-Museum Bremen

Overbeck Museum Bremen

Paula Modersohn-Becker Museum Bremen

Volkskundemuseum Burglengenfeld

Kunstsammlungen Chemnitz

Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cott-

bus

Wendisches Museum Cottbus

Museen Deggendorf

Stiftung Bauhaus Dessau

Museum für Pilger und Wallfahrer Dettelbach

Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Angermuseum Erfurt

Schifffahrtsmuseum Flensburg

Museum Junge Kunst Frankfurt/ Oder

Vonderau Museum Fulda

Museum für Architektur und Ingenieurskunst

Gelsenkirchen

Westfälisches Glockenmusem Gescher

Museen Gottorf

Deutsches Goldschmiedehaus Hanau

Historisches Museum Hannover

Kunsthalle Faust Hannover

Museum August Kestner Hannover

Deichtorhallen Hamburg

Altonaer Museum Hamburg

Bergedorf Museum Hamburg

Museum für Völkerkunde Hamburg

Museumslandschaft Hessen Kassel

Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt

Stadtmuseum Ingolstadt

Klostermuseum Kloster Zinna Jüter-

bog

Staatliche Kunsthalle Kassel

Medizin- und Pharmaziehistorisch

Sammlung Uni Kiel

Franz-Marc-Museum Kochel am See

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Grassi Museum für angewandte Kunst Leipzig

Stadtmuseum Leipzig

Kunstsammlungen Limburg

Museumszentrum Kloster Lorsch

Die Lübecker Museen

Kunsthalle Mannheim

Schlossmuseum Murnau

Museum Tuch und Technik Neumünster

KPZ Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum

der Museen in Nürnberg

Gasometer Oberhausen

Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönen-

feld

Museum für Westfälische Literatur Oelde

Oberhausmuseum Passau

Filmmuseum Potsdam

Kaiserin-Elisabeth-Museum Pöcking

Staatliches Museum Schwerin

Europäisches Museum für Porzellan Selb

Rheinisches Industriemuseum Solingen

Dom zu Trier

Vitra Design Museum Weil am Rhein

Klassik Stiftung Weimar

Museum Wiesbaden

Lutherhaus Wittenberg

Mainfränkisches Museum Würzburg

Martin von Wagner Museum Würzburg

Regionalmuseum Archäologiepark Xanten

Vielen herzlichen Dank.

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6. Anhang 2: Online-Fragebogen

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