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Thomas Genneper Lehrbuch Homöopathie by naturmed Fachbuchvertrieb Aidenbachstr. 78, 81379 München Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157 Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de zum Bestellen hier klicken

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Geleitwort

Der Aufforderung der Herausgeber, dem neuen„Lehrbuch der Homöopathie“ ein Geleitwort aufseinen Weg mitzugeben, entspreche ich aus per-sönlichen und sachlichen Gründen gerne. Ist die-ses Werk doch aus unserem langjährigen gemein-samen Bemühen, der Homöopathie Hahnemannspublizistisch in der „Zeitschrift für Klassische Ho-möopathie“ und didaktisch in den Baden-BadenerHomöopathie-Seminaren Stimme und Durchset-zung zu verleihen, hervorgegangen.

Das vorliegende Lehrbuch ist das erste seinerArt, in dem die Praxis der gewissen Arzneiheilung(Org. § 3) widerspruchslos mit dem adäquatenGrundriss der Hahnemannschen Homöopathie inEinklang steht. Der phänomenologische Grund-zug, der dem Organon letztlich – wenn auchnicht buchstäblich, sondern interpretations-bedürftig – innewohnt, weist zurück auf den„Grundriß der Medizin“, wie ihn Medard Boss inZusammenarbeit mit dem Philosophen MartinHeidegger als Phänomenologie des gesundenbzw. kranken, d. h. privativen menschlichen Da-seins entwickelt hat.

Die Aufgabe, die homöopathische Praxis undihre eigentlichen Grundlagen ohne Dissoziation –

wie dies bis heute noch der Fall ist – zu verbinden,ernötigt allerdings bei uns eine Wandlung desDenkens, die, wie die Wahrheit, d. h. die unver-stellte Offenheit, stets von verblüffender Einfach-heit ist. Martin Heidegger hat sie an den Beginnder „Zollikoner Seminare“ von 1964 gestellt. Ver-standen werden müssen drei wesensverschiedeneWeisen der Annahme: 1. Annahme als bloßes Mei-nen, Denken, Vermuten, Vorstellen. 2. Annahmeals unterstellende Setzung eines nicht selbst Gege-benen als Bedingung einer Hypothese, Supposi-tion. 3. Die Annahme als Vernehmen des schlichtGegebenen, dessen, was sich von sich selbst her alsdas zeigt, was es ist (Phänomen). Die erste Art derAnnahme ist unwesentlich; die zweite fordert Be-weise bzw. Widerlegungen. Die dritte nimmt an,was ihr evident, d. h. eines „Beweises“ unbedürftiggegeben wird. Diese Annahme (acceptio), diesesVernehmen der Phänomene ist von höchster Dig-nität und das „fundamentum inconcussum“ derHahnemannschen Entdeckung der wahren undgewissen Krankenheilung.

Heiden, im Juli 2001Will Klunker

Geleitwort

V

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

Vorwort zur 3. Auflage

Sechs Jahre nach der weitgehend unveränderten2. Auflage wurde nun eine gründliche Überarbei-tung des Lehrbuchs notwendig. Aktuellen didakti-schen Konzepten folgend sind die Kapitel neu an-geordnet und der Text übersichtlicher gestaltetworden. Jedem Kapitel wurde ein zusammenfas-sender Überblick vorausgeschickt, um dem Leserdie wichtigsten Aussagen schon vorab vorzustel-len. Kurze Merksätze dienen als „roter Faden“,der einen leichteren Zugang zum jeweiligenThema ermöglicht und eine rasche Rekapitulationdes Gelesenen erlaubt.

Die inhaltliche Durchsicht führte zu zahlrei-chen Ergänzungen, vertiefenden Erläuterungenund neuen Kapiteln. Die Referententätigkeit derAutoren ergab viele Anregungen durch Kursteil-nehmer, die Anstoß dafür waren, manche Ab-schnitte klarer zu fassen und bestimmte Themenintensiver abzuhandeln. Dafür danken wir.

Wir hoffen nunmehr, mit der 3. Auflage desLehrbuchs unsere gemeinsame Sache noch besserfördern zu können und dem unbefangenen Lesereinen schnellen und doch gründlichen Einstieg indie Homöopathie zu ermöglichen.

Stuttgart und Konstanz, im September 2010Thomas Genneper/Andreas Wegener

Vorwort zur 3. Auflage

VI

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

Vorwort

Im Zuge der wachsenden Anerkennung und ver-breiteten Anwendung der Homöopathie hatgleichzeitig die Anzahl unterschiedlicher Richtun-gen innerhalb dieser Heilmethode deutlich zuge-nommen. Dass aber nicht immer verschiedeneWege zum Ziel führen, zeigt die Ratlosigkeitnicht nur zahlreicher Anfänger, sondern zuneh-mend auch von Fortgeschrittenen, denen die Ori-entierung bei der praktischen Arbeit schwerfällt.Dadurch leidet die Sicherheit der Arzneiwahl, deseigentlichen Kennzeichens dieser auf naturgesetz-lichen Prinzipien beruhenden Heilmethode. Zieldieses Buches ist es deshalb nicht, der bestehen-den Meinungsvielfalt eine weitere Schattierunghinzuzufügen, sondern die Leser in die wahrenGrundlagen der Homöopathie, die den prakti-schen Erfolg gewährleisten, einzuführen. DerenVerständnis erst öffnet den Blick auf das, was Ho-möopathie eigentlich ist: eine wissenschaftlicheArzneiheilmethode, deren Ausübung sich nachklaren Regeln richtet und der im Gegensatz zurnaturwissenschaftlichen Medizin ein menschen-gemäßer Ansatz zugrunde liegt.

Fehlschläge in der homöopathischen Arbeitberuhen nicht selten auf elementaren Missver-ständnissen und Kenntnislücken. Das wurde denAutoren dieses Buches wiederholt als Referentenin ihren Ausbildungskursen deutlich. Zunächst

sollte der dort vermittelte grundlagenorientierteInhalt auf Wunsch der Teilnehmer als Skript fi-xiert werden, dann aber wuchs das Material zueinem solchen Umfang heran, dass auf Vorschlagdes Karl F. Haug Verlages hieraus ein Lehrbuchkonzipiert wurde, das nunmehr vorliegt.

Herausgeber und Autoren danken an ersterStelle den eigentlichen Initiatoren dieses Lehr-buchs, nämlich den Teilnehmern unserer Kurse,die zudem unsere Ausführungen stets kritisch hin-terfragten und damit auch bei uns das Bedürfnisnach Klärung mancher Detailfrage weckten. Wei-terhin danken wir Herrn Dr. Will Klunker für seinewissenschaftliche Unterstützung und Herrn Prof.Dr. Arno Borst für die Durchsicht mehrerer Kapitel.Den Autoren danken wir für ihr Engagement undihre Kooperation und Herrn Dr. Eppenich außer-dem noch für die Korrekturarbeiten. Den Mit-arbeitern des Verlages ist für die über mehrereJahre währende Förderung dieses Werkes zu dan-ken, insbesondere dem damaligen Programmlei-ter, Herrn Rolf Lenzen, der das Projekt anfänglichbegleitete, und der Lektorin Frau Gabriele Müller,die unsere Arbeit mit viel Sachverständnis undGeduld betreut hat.

Stuttgart und Konstanz, im Juli 2001Thomas Genneper/Andreas Wegener

Vorwort

VII

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IVVorwort zur 3. Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VVorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VI

1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Thomas Genneper, Andreas Wegener

Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2 Allgemeine Arzneimittellehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Andreas Wegener

2.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.1.1 Hahnemanns Chinarindenversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92.1.2 Arzneierkenntnis ist Krankheitserkenntnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102.1.3 Hahnemanns Auseinandersetzung mit dem damaligen Arzneiwissen . . . . . . . . . . . . 112.1.4 Erste Ergebnisse für eine wirkliche Arzneierkenntnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112.1.5 Klinische Beobachtungen in der Arzneimittellehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.2 Arzneiprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132.2.1 Allgemeine Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132.2.2 Arznei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.2.3 Versuchsperson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.2.4 Praktische Durchführung der Arzneiprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.2.5 Erst- und Nachwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162.3 Bearbeitung von Prüfungssymptomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.4 Hahnemanns Arzneimittellehren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202.4.1 Hahnemanns erste Symptomensammlung: „Fragmenta de viribus medicamentorum“ 202.4.2 „Reine Arzneimittellehre“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202.4.3 „Die chronischen Krankheiten, ihre eigenthümliche Natur und homöopathische

Heilung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.5 Die primäre Materia medica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242.5.1 Mittelfindung mit der primären Materia medica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242.5.2 Entwicklung von Repertorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252.5.3 Arbeiten mit der primären Materia medica: Der Symptomenvergleich . . . . . . . . . . . 252.5.4 Verifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.5.5 Symptomengrade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.6 Die sekundäre Materia medica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292.6.1 Erste Klasse der sekundären Materia medica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292.6.2 Zweite Klasse der sekundären Materia medica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292.6.3 Dritte Klasse der sekundären Materia medica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322.6.4 Die „Guiding Symptoms“ von Constantin Hering – Klinische Symptome . . . . . . . . . . 332.7 Studium der Materia medica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372.7.1 Einfluss des Arzneiwissens auf die Anamnese und die Symptomenauswahl . . . . . . . . 372.7.2 Der Beginn des Arzneistudiums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Inhaltsverzeichnis

VIII

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

2.7.3 Arzneistudium für Fortgeschrittene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412.8 Gefahren für die Materia medica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

3 Homöopathische Symptomenlehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Andreas Wegener

3.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513.1.1 Das Symptomenverständnis in der Schulmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513.1.2 Das Symptomenverständnis in der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513.1.3 Die Wesensbestimmung von Krankheit durch einen menschengemäßen Grundriss

der Heilkunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533.1.4 Krankheit als Privation der Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543.1.5 Die wahlanzeigenden Symptome in der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553.2 Die Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 563.2.1 Symptome des Krankheitsfalles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 563.2.2 Pathologische Symptome und klinische Diagnosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 583.2.3 Paradoxe Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 593.2.4 Als-ob-Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 593.2.5 Sequelae-Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603.2.6 Die charakteristischen Symptome der Arznei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 613.3 Die Klassifikation von Symptomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 623.3.1 Akute und chronische Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 623.3.2 Symptomenklassifikation bei akuten Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643.3.3 Symptomenklassifikation bei chronischen Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 653.4 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 683.4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 683.4.2 Die Bedeutung der Gemütssymptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 693.4.3 Symptomengewichtung in akuten Fällen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 713.4.4 Gewichtung bei chronischen Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 723.4.5 Qualität und Rangordnung eines Symptoms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 733.5 Zwei unterschiedliche Wege der Mittelfindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 733.5.1 Von der allgemeinen zur lokalen Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 733.5.2 Von der lokalen zur allgemeinen Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 743.6 Fallbezogene Gewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 753.7 Der Zeitbezug von Symptomen in akuten und chronischen Krankheiten . . . . . . . . 76

Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

4 Die homöopathische Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Thomas Genneper

4.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 814.1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 814.1.2 Krankheitsdiagnose – Arzneidiagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 814.1.3 Die „Kunst“ der Anamneseerhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 824.2 Vorbereitung der Anamneseerhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 834.2.1 Gesprächsrahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 834.2.2 Vorbereitung des Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 844.3 Fallaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 844.3.1 Gesprächseröffnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Inhaltsverzeichnis

IX

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

4.3.2 Spontanbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 854.3.3 Gelenkter Bericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 854.3.4 Aktive Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 914.3.5 Symptomdetails . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 944.3.6 Familienanamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 944.3.7 Fremdanamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 954.3.8 Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 954.3.9 Beobachtungen am Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 964.3.10 Gesprächsabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 974.4 Folgekonsultationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 974.5 Fortgeschrittene Anamneseerhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 984.6 Anamnese bei Kindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 994.7 Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1004.8 Fehler in der Fragetechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1024.8.1 Suggestivfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1034.8.2 Direkte Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1034.8.3 Alternativfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1034.8.4 Unterbrechen des Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1034.9 Fragebögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1044.10 Abschließendes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

5 Mittelfindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

5.1 Mittelfindung nach Kent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107Klaus Holzapfel

5.1.1 Kurzbiografie von James Tyler Kent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1085.1.2 „The patient, not the disease“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1085.1.3 Ein Fallbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1135.1.4 Kritische Würdigung von Kent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1165.2 Mittelfindung mit dem Therapeutischen Taschenbuch von Bönninghausen . . . . . . 118

Andreas Wegener

5.2.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1185.2.2 Bönninghausens Konzept der Kombinatorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1205.2.3 Aufbau und Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1225.2.4 Praktische Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1255.2.5 Abschließende Bewertung des Therapeutischen Taschenbuchs und der

Kombinationsmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1285.3 Mittelfindung nach Boger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

Klaus Holzapfel

5.3.1 Kurzbiografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1305.3.2 Bogers Werk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1315.3.3 Bogers Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

6 Repertorien und Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

Klaus Holzapfel

6.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1446.1.1 Grundproblem und Wesen des Repertoriums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1446.1.2 Das Repertorium von Kent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1466.2 Die Repertorien vor Kent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147

Inhaltsverzeichnis

X

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

6.3 J. T. Kent: Repertory of the Homoeopathic Materia Medica, 1897 . . . . . . . . . . . . . 1526.3.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1526.3.2 Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1536.4 Praktische Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1586.4.1 Die „mechanische Methode“ der Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1596.4.2 Die „künstlerische Methode“ der Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1616.5 Hilfsmittel zum Repertorium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1616.5.1 Repertorisationsbogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1626.5.2 Lochkarteien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1626.5.3 Computerprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1626.5.4 Findbücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1656.6 Deutsche Ausgaben von Kents Repertorium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1656.6.1 Repertorium der homöopathischen Materia medica, übersetzt von W. Erbe. Ulm; 1937 1656.6.2 Kents Repertorium der homöopathischen Arzneimittel, übersetzt von G. v. Keller

und J. Künzli. 14. Aufl. Heidelberg; 1998 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666.6.3 Kent’s Repertorium Generale, hrsg. von J. Künzli und M. Barthel. Berg; 1986 . . . . . . 1666.6.4 Repertorium der homöopathischen Arzneimittel, übersetzt von A. Maier. 3. Aufl.

Kandern; 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666.7 Versuche der Weiterentwicklung und Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666.7.1 Synthetisches Repertorium von H. Barthel und W. Klunker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1666.7.2 Synthesis von F. Schroyens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1676.7.3 Complete Repertory von R. van Zandvoort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1676.8 Abschließende Betrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

7 Homöopathische Gabenlehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

Thomas Genneper

7.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1717.2 Einzelmittelgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1717.3 Darreichungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1727.4 Applikationsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1727.4.1 Orale Einnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1727.4.2 Inhalation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1737.4.3 Äußerliche Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1747.5 Potenzart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1757.6 Potenzhöhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1767.6.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1767.6.2 Ausgangspotenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1777.6.3 Änderung der Potenzhöhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1787.7 Dosierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1797.8 Einnahmezeitpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1817.9 Störende Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

8 Reaktionen auf die Arzneigabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

Thomas Genneper

8.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1868.2 Verschlimmerungsreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1868.2.1 Kurz dauernde Erstverschlimmerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1868.2.2 Lang dauernde Erstverschlimmerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1878.2.3 Spätverschlimmerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

Inhaltsverzeichnis

XI

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8.3 Besserungsreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1888.3.1 Allgemeine Besserung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1898.3.2 Partielle Besserung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1898.3.3 Kurzfristige Besserung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1908.4 Stillstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1908.5 Neue Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918.6 Alte Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1938.7 Absonderungen/Hautreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1948.8 Die 12 Reaktionen nach Kent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1948.9 Hering-Regel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196

9 Die zweite Verordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198

Thomas Genneper

9.1 Bedeutung der zweiten Verordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1999.2 Wiederholung der ersten Verordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1999.3 Wiederholung der Arznei mit veränderter Potenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2019.4 Wahl eines Folgemittels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2029.5 Verabreichung einer Zwischenarznei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

10 Die Verwandtschaften der Arzneien und die Wahl des Folgemittels . . . . . . 206

Andreas Wegener

10.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20710.2 Begriffserklärungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20710.2.1 Antidote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20710.2.2 Homöodote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20810.2.3 Diadote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20810.2.4 Komplementärmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20910.2.5 Das feindliche Mittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20910.2.6 Mittelfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21110.3 Praktische Anwendung der Arzneiverwandtschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21210.4 Die Wahl der Folgearznei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21210.5 Voraussagen und Prognosen über homöopathische Arzneien . . . . . . . . . . . . . . . . 215

Krankheitsformen und ihre Behandlung 219

11 Die Behandlung der akuten Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

Uwe Friedrich

11.1 Grundsätze der homöopathischen Behandlung akuter Krankheiten . . . . . . . . . . . . 22111.2 Die Akutbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22211.3 Die Fallaufnahme und die Bewertung der Symptome bei akuten Krankheiten . . . . 22311.4 Symptomenklassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22411.4.1 Schema zur Symptomenerfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22511.5 Das praktische Vorgehen bei der homöopathischen Behandlung akuter Krankheiten 22611.5.1 Beispiel: Angina tonsillaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22711.6 Mittelgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22811.7 Indikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23011.8 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

Inhaltsverzeichnis

XII

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

12 Die Heilung der chronischen Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231

Andreas Wegener

12.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23212.2 Die Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23212.3 Wahlanzeigende Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23312.4 Die Potenzfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23312.5 Mittelwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23612.6 Zur Methodik des Behandlungsverlaufs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23612.6.1 Reaktionen auf die Mittelgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23612.6.2 Dosierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23812.7 Der Mittelwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23912.8 Behandlung akuter Zwischenkrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24012.9 Heilungsverlauf und Prognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24112.10 Die Arzneien für die chronische Krankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24212.11 Begleitende diätetische Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24312.12 Allopathische (enanthiopathische) Arzneien während der homöopathischen

Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24612.13 Heilungshindernisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24712.14 Begleittherapien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

13 Einseitige Krankheiten und schwere Pathologien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250

Uwe Friedrich

13.1 Einseitige Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25113.1.1 Symptomenarmut bei chronischen Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25113.1.2 Symptomenarmut bei akuten Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25413.1.3 Das sogenannte Lokalübel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25513.1.4 Tumoren als Lokalübel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25613.2 Homöopathische Krebsbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25613.2.1 Verschiedene Behandlungsstrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25713.2.2 Vergleich der Tumorbehandlungsstrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26013.2.3 Vorgehen in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26113.2.4 Palliative homöopathische Krebsbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26213.2.5 Homöopathische Behandlung und krebskranker Patient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262

14 Die Nosoden und Sarkoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264

Andreas Wegener

14.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26514.2 Geschichte der Nosoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26514.3 Die Isopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26714.4 Grundsätzliche Probleme der Nosoden und Sarkoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26814.5 „Erbnosoden“ und ihre Anwendung in der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26914.6 Anwendungsregeln der Nosoden und Sarkoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27114.6.1 Nosoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27114.6.2 Sarkoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27214.7 Nosoden bei Folgen von Infektionskrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27314.8 Impfnosoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27514.9 Nosoden als „Reaktionsmittel“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27614.10 Nosoden als „Infektionsprophylaxe“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277

Inhaltsverzeichnis

XIII

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

15 Fallsammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279

Thomas Genneper und Andreas Wegener

15.1 Fall 1: Akuter Erregungszustand eines Kindes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280Thomas Genneper

15.1.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28015.1.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28015.1.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28015.1.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28115.2 Fall 2: Meningitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

Andreas Wegener

15.2.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28115.2.2 Symptomengewichtung, Repertorisation I und Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28115.2.3 Repertorisation II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28215.3 Fall 3: Augenkontusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282

Thomas Genneper

15.3.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28215.3.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28315.3.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28315.3.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28315.4 Fall 4: Akute Rhinitis und Bronchitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284

Thomas Genneper

15.4.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28415.4.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28415.4.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28415.4.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28415.5 Fall 5: Epikondylitis nach Streptokokkeninfektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285

Andreas Wegener

15.5.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28515.5.2 Symptomengewichtung und Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28515.5.3 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28615.6 Fall 6: Endogenes Ekzem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286

Thomas Genneper

15.6.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28615.6.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28715.6.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28715.6.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28715.7 Fall 7: Epikondylitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288

Andreas Wegener

15.7.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28815.7.2 Symptomengewichtung und Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28815.7.3 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28815.8 Fall 8: Migräne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288

Andreas Wegener

15.8.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28815.8.2 Symptomengewichtung und Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28815.8.3 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28915.9 Fall 9: Depression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

Andreas Wegener

15.9.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

Inhaltsverzeichnis

XIV

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

15.9.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29015.9.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29015.9.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29015.10 Fall 10: Zustand nach Fazialisparese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291

Thomas Genneper

15.10.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29115.10.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29115.10.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29215.10.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29215.11 Fall 11: Chronische Bronchitis eines Kindes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

Thomas Genneper

15.11.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29215.11.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29315.11.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29315.11.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29315.12 Fall 12: Karpaltunnelsyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

Andreas Wegener

15.12.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29415.12.2 Symptomengewichtung und Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29415.12.3 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29415.13 Chronisches endogenes Ekzem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296

Thomas Genneper

15.13.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29615.13.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29615.13.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29715.13.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29715.14 Infektanfälligkeit mit rezidivierender Sinusitis maxillaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298

Thomas Genneper

15.14.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29815.14.2 Symptomengewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29915.14.3 Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29915.14.4 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29915.15 Adulte Zystennieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300

Andreas Wegener

15.15.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30015.15.2 Symptomengewichtung, Repertorisation und Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30015.16 Migräne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301

Andreas Wegener

15.16.1 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30115.16.2 Symptomengewichtung und Repertorisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30215.16.3 Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302

Inhaltsverzeichnis

XV

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

Grundlagen, Forschung, Pharmazie undGeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303

16 Das Organon der Heilkunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304

Thomas Genneper

16.1 Historischer Abriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30516.1.1 Vorläufer des Organon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30516.1.2 Organon-Auflagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30616.1.3 Verbreitung in der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31016.2 Definition von „Organon“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31016.3 Aktualität und Wert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31116.4 Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31116.5 Inhaltlicher Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31216.5.1 Theoretische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31216.5.2 Praxis der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318

17 Hahnemanns Theorie der chronischen Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329

Andreas Wegener

17.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33017.2 Hahnemanns Verständnis und Theorie der chronischen Krankheiten . . . . . . . . . . . 33017.2.1 Das Miasma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33117.3 Die zeitgenössischen Ursprünge des Miasmenkonzepts Hahnemanns . . . . . . . . . . 33317.4 Die Natur der chronischen Miasmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33417.4.1 Das „beschwichtigende“ Lokalsymptom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33417.4.2 Gestaltwandel („Metaschematismus“) statt „Unterdrückung“ der chronischen

Krankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33517.5 Die chronischen Miasmen: Syphilis, Sykosis und Psora . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33617.5.1 Die Syphilis – Prototyp eines Miasmas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33617.5.2 Sykosis – Feigwarzenkrankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33917.5.3 Psora – „die allgemeinste Mutter der chronischen Krankheiten“ . . . . . . . . . . . . . . . 34017.6 Weiterentwicklung der Miasmentheorie nach Hahnemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34517.6.1 Miasmenmodell nach James Henry Allen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34517.6.2 Miasmenspezifische Prädisposition nach Proceso Sanchez Ortega . . . . . . . . . . . . . . 34617.7 Hahnemanns Miasmenkonzept aus heutiger Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34817.7.1 Zusammenfassung der Miasmentheorie Hahnemanns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34817.7.2 Das heutige Verständnis der Miasmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34917.7.3 Notwendige Korrekturen beim Syphiliskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34917.7.4 Korrekturen beim Konzept der Sykosis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34917.7.5 Psora heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35017.8 Praktische Umsetzung der Miasmentheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35217.8.1 Zuordnung von Arzneimitteln zu Miasmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35217.8.2 Besonderheiten der Anamnese im Hinblick auf die Miasmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35417.8.3 Bewertung der Symptome im Hinblick auf die Miasmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35517.8.4 Thuja occidentalis als Zwischenmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 356

Inhaltsverzeichnis

XVI

aus: Genneper u. a., Lehrbuch Homöopathie (ISBN 9783830473053) © 2011 Karl F. Haug Verlag

18 Die Wissenschaftlichkeit der HomöopathieAnsätze zu ihrer philosophischen Grundlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358

Heinz Eppenich

18.1 Die philosophische Grundlage der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35918.2 Inwiefern ist die Homöopathie eine phänomenologische Medizin? . . . . . . . . . . . . 36018.2.1 Die Stellung des Phänomens in der homöopathischen Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36018.2.2 Zur Beziehung zwischen der philosophischen Grundlage der Homöopathie und

der philosophischen Phänomenologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36218.3 Der Wissenschaftscharakter der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36318.4 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372

19 Forschung in der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373

Uwe Friedrich

19.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37419.2 Grundlagenforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37419.3 Therapieforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37619.3.1 Verblindete, randomisierte, plazebokontrollierte Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37619.3.2 Nicht verblindete, randomisierte Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37619.3.3 Beobachtungsstudien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37619.3.4 Praxisevaluation („outcomes research“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37719.3.5 Bewertung der plazebokontrollierten Doppelblindstudie für die Homöopathie . . . . . 37719.3.6 Bewertung der nicht verblindeten randomisierten Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37819.3.7 Neues Studiendesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37919.3.8 Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38019.4 Eigentliche Homöopathieforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38019.5 Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 381

20 Pharmazie des homöopathischen Arzneimittels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382

Andreas Grimm

20.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38320.2 Arzneigrundstoffe (Ausgangssubstanzen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38420.3 Arzneimittelherstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38420.3.1 Homöopathisches Arzneibuch (HAB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38420.3.2 Arzneimittelherstellung nach Hahnemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38920.3.3 Weitere Verfahren der homöopathischen Arzneimittelherstellung . . . . . . . . . . . . . . 39120.3.4 Bezeichnung von Arzneimittelpotenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39520.4 Die historische Entwicklung der homöopathischen Arzneimittelherstellung . . . . . . 39620.4.1 Varianten bei Dosierung und Herstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39620.4.2 Q-Potenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39820.5 Grundsatzfrage: Verdünnt oder verschüttelt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39820.6 Die Qualität homöopathischer Arzneimittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40020.6.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40020.6.2 Herstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40020.6.3 Besonderheiten und Probleme bei Ausgangssubstanzen (Arzneigrundstoffen) . . . . . . 40120.7 Widersprüche zwischen historischer und heutiger Arzneimittelherstellung

(Eine kritische Betrachtung des HAB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40620.7.1 Änderungen der Nomenklatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40620.8 Pharmazie der Nosoden und Sarkoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40920.8.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409

Inhaltsverzeichnis

XVII

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20.8.2 Psorinum (Psorin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41020.8.3 Lyssinum (Hydrophobinum) „Hundswuthgift“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41120.8.4 Tuberculinum (Bacillinum, „Phthisin“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41120.8.5 Medorrhinum (Sykosin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41220.8.6 Syphilinum (Luesinum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41320.8.7 Carcinosinum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41320.8.8 Andere Nosoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41420.9 Arzneimittelrechtliche Aspekte in der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41420.9.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41420.9.2 Zulassung, Registrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41420.9.3 Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41520.9.4 Herstellung, Abgabe und Rezeptieren von Arzneimitteln durch den Arzt . . . . . . . . . 41520.9.5 Einfuhr ausländischer Arzneimittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 416

21 Samuel Hahnemanns Leben und Wirken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418

Heinz Eppenich

21.1 Vor der Entdeckung der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41921.2 Hahnemanns Chinarindenversuch und das Ähnlichkeitsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . 42121.3 Hahnemann als Diätetiker und Hygieniker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42221.4 Hahnemann und die Psychiatrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42321.5 Entwicklung der Homöopathie im Spannungsfeld von Aufklärung und Romantik . 42521.6 Hahnemann und der animalische Magnetismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43021.7 Hahnemanns weltanschaulicher Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43421.8 Verbreitung der Homöopathie und Ausbau des Lehrgebäudes . . . . . . . . . . . . . . . 43721.9 Dissens und Schisma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43821.10 Letzter Lebensabschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44021.11 Ausblick: Hahnemanns „Testament“ und der Lauf der Homöopathiegeschichte . . . 44121.12 Literaturübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44621.12.1 Lebensbeschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44621.12.2 Kritische Bewertung weiterer Bücher über Hahnemann (in chronologischer

Reihenfolge) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44621.12.3 Weiterführende Literatur zur Weltgeschichte der Homöopathie . . . . . . . . . . . . . . . . 447

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449

22 Herausgeber- und Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450

23 Siglenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451

24 Sonstige Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452

25 Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453

26 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 454

27 Personenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462

28 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464

Inhaltsverzeichnis

XVIII

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● leibliche Allgemeinsymptome (Modalitäten, dieden ganzen Menschen beeinflussen, wie z. B.Sequelae-Symptome, Tageszeit, Periodizitätund Jahreszeit, Temperatur und das Verhältniszur frischen Luft, Wetter, Lage, Bewegung,Ruhe),

● Abneigung, Unverträglichkeit und Verlangen inBezug auf Nahrungsmittel und Getränke,

● Sekretionen, soweit sie nicht lokaler Natur sind(z. B. Blutungen und Gerinnungsstörungen,Schweiß, Urin [nicht Stuhl], Absonderung vongeneralisierten Hautausschlägen), sowie ge-meinsame Eigenschaften verschiedener lokalerAbsonderungen (z. B. klebrige oder wundma-chende Sekrete),

● generalisierte Empfindungen und Eigenheiten(z. B. Berührungsempfindlichkeit, Brennen,Taubheit, Schmerzlosigkeit üblicherweiseschmerzhafter Empfindungen, Infektanfällig-keit, Konvulsionen, Schwäche, Seitenbezug derBeschwerden, Ausstrahlungen, ständigerSymptomenwechsel),

● Hautsymptome (z. B. generalisierte Ausschläge,Juckreiz, Unheilbarkeit von Wunden, Kondylo-me),

● Schlafsymptome (z. B. Insomnie, pathologischeTräume),

● Sexualsymptome (soweit sie endokrine Zu-sammenhänge erkennen lassen, z. B. Menses-symptome, und nicht nur lokaler Natur sind,wie z. B. Entzündungen).

Einordnung der Symptome in eineVierfeldertafel

Hahnemann teilte die Symptome desKrankheitsfalles nach § 153 in auffallende,charakterisierende (englische Terminolo-gie: „peculiar“) Symptome und in ge-wöhnliche („common“) Symptome ein.Mit den chronischen Krankheiten wurdedie Trennung zwischen lokalen („particu-lar“) und allgemeinen („general“) Sympto-men bedeutsam. Somit kann ein Patien-tensymptom entweder auffallend oder ge-wöhnlich sein, wobei es zugleich entwederein Lokal- oder Allgemeinsymptom ist.

Vierfeldertafel nach Klunker. Klunker ordnetedieses Geviert in eine Vierfeldertafel [5, S. 78], in

die sich alle Symptome eines Patienten eindeu-tig einfügen lassen (▶ Tab. 3.1). Für den Anfän-ger ist es ratsam, sich diese Zuordnung anzueig-nen und anfangs systematisch einzusetzen. So ver-meidet er die typischen Fehler einer falschenSymptomenauswahl und übt dabei die Klassifika-tion der Symptome, so dass er sie später schon beider Anamnese zuordnen kann.

Somit entstehen 4 Symptomenklassen:● I. Charakteristische Allgemeinsymptome● II. Charakteristische Lokalsymptome● III. Gewöhnliche Allgemeinsymptome● IV. Gewöhnliche Lokalsymptome

Wahlanzeigende Symptome. Hahnemanns Prä-misse des § 153 ordnet die wahlanzeigendenSymptome des Krankheitsfalles den Klassen I undII zu. Die Symptome der Klasse III und IV dienenals Reserve für den Fall, dass die beiden erstenKlassen leer bleiben: dann kann man allerdingsnicht mehr von einer sicheren Arzneiwahl aus-gehen.

Folgendes Beispiel soll diese Zuordnung exem-plarisch aufzeigen:

FallbeispielEin 25-jähriger, kräftiger, untersetzter Patient mit ge-lockten, dunkelblonden Haaren leidet seit ca. 4 Jahrenan zunehmenden Sehstörungen. Bei Tageslicht sieht erschwarze Kreise und Flecken, die einerseits unbewegtim Gesichtsfeld stehen, andererseits in diesem langsamumherziehen können. Bei Sonnenlicht, vor dem sich derPatient durch stark getönte Sonnenbrillen schützt,empfindet er diese Flecken als besonders störend.

Auf diese Sehbeeinträchtigung reagiert der Patientwütend, aufgebracht und verzweifelt. Als er in einerAugenklinik vom untersuchenden Arzt hörte, dasskeine krankhafte organische Veränderung vorliege und

3.3 Die Klassifikation von Symptomen

▶Tab.3.1 Vierfeldertafel nach Klunker [5, S. 78].

CharakteristischeSymptome(peculiars)

GewöhnlicheSymptome(commons)

Allgemein-symptome(generals)

I III

Lokal-symptome(particulars)

II IV

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er auch nur eine unbestimmte Diagnose stellen könne,verließ er empört und abrupt das Zimmer.

Seine Mutter berichtet, dass er zeitweise so außersich ist, dass er den Kopf gegen die Wand schlägt oderihn mit den Fäusten traktiert. In dieser Situation äu-ßerte er: „So kann ich nicht mehr weiterleben“, was dieMutter verständlicherweise sehr ängstigt. Er selbst ver-mutet die Ursache der Beschwerden in einem Skiunfallmit Kopfverletzung vor 4 Jahren, der damals starkeKopfschmerzen auslöste. Weitere Symptome des Pa-tienten sind ein drückender Kopfschmerz, bei dem ge-legentlich Schwindel auftreten kann, verstärkteSchweißneigung, Zittern mit Herzklopfen, Reden undAufschreien im Schlaf sowie wiederholte Fallträume.

Der Patient hinterließ einen sehr aufgeregten,hektischen und ungeduldigen Eindruck.

Symptomenzuordnung im Beispielfall. DieSymptomenzuordnung könnte folgendermaßenaussehen:

I. Auffallende Allgemeinsymptome● Verzweiflung, schlägt den Kopf mit den Fäusten

oder gegen die Wand● Reden und Aufschreien im Schlaf● Fallträume● fraglich: die Sequelae-Symptomatik als Folge

von Kopfverletzung

II. Auffallende Lokalsymptome● schwarze, unbewegte und umherziehende Fle-

cken im Gesichtsfeld● Lichtempfindlichkeit gegen Sonnenlicht

III. Gewöhnliche Allgemeinsymptome● Schweißneigung● Zittern mit Herzklopfen● aufgeregt, hektisch und ungeduldig

IV. Gewöhnliche Lokalsymptome● drückender Kopfschmerz mit gelegentlichem

Schwindel

Unterscheidung zwischen gewöhnlich und auf-fallend. Die Entscheidung, ob ein Symptom ge-wöhnlich oder auffallend ist, zielt allein auf einesichere und rationelle Mittelwahl hin. Gewöhnli-che Symptome („Schweißneigung“) korrespondie-ren mit sehr vielen Mitteln (mit den großen Ru-briken im Repertorium) und leisten daher keinendifferenzierenden Beitrag für die Mittelentschei-

dung. Die Vernachlässigung dieser Symptome beider Mittelwahl heißt aber nicht, dass sie nicht fürden Patienten belastend sein dürfen oder vomArzt für die Diagnose und Einschätzung der Krank-heit nicht ernst genommen werden sollen.

Charakteristische Symptome. Ob ein Symptomcharakteristisch ist, leitet sich u. a. daher ab, ob esvom Patienten näher bestimmt wird. Die Ver-zweiflung des Patienten wird hier durch seine Ge-bärde „schlägt mit dem Kopf gegen die Wand“näher bestimmt und ist damit charakteristisch.Da es nur wenige Mittel mit solchen Symptomengibt (kleine Rubriken im Repertorium), kann mandamit gut differenzieren. „Fallträume“ sind wegenihrer Häufigkeit und wegen fehlendem Zusam-menhang zu den Augensymptomen sonderbar.

Die Intensität trägt aber auch zum Rangeines Symptoms bei. Die §§ 151 und 152führen aus, dass bei akuten Krankheitenihre Intensität mit auffallenderen Sympto-men einhergeht.

Genauso verhält es sich auch bei chronischenKrankheiten: Je intensiver ein gewöhnlichesSymptom wird, um so eher kann der Patientdazu eine nähere Bestimmung, z. B. eine Modali-tät, angeben. Deshalb sind die intensivsten Symp-tome oft auch die charakteristischsten (und zu-gleich „Hauptsymptome“).

Rangordnung. Wenn die auffallenden Allgemein-und Lokalsymptome bestimmt sind, muss jetztentschieden werden, in welcher Rangordnung siezueinander stehen, d. h., welchen Symptomen ausdiesen beiden Klassen das höchste Gewicht für dieMittelfindung beigemessen wird. Diesen Vorgangnennt man Gewichtung.

3.4

Symptomengewichtung

3.4.1 Allgemeines

Wenn nach Anleitung des § 153 die wahlanzeigen-den Symptome des Krankheitsfalles ausgewähltsind, ist zu entscheiden, mit welchem dieserSymptome die Repertorisation begonnen wird.

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Bei der Repertorisation ist eine ökonomische Ar-beitsweise – bei der mit dem geringsten Aufwanddas richtige Ergebnis erzielt wird – wichtig.

Die intelligente Beschränkung auf wenige,aber aussagekräftige Symptome zeichnetdie erfolgreiche homöopathische Praxisaus; Qualität, nicht Quantität bei derSymptomenauswahl ist der Schlüssel zumErfolg.

Gewichtung. Man wählt daher idealerweise amAnfang je nach Angebot eine nicht zu große An-zahl von Symptomen aus, mit denen man die klas-sische Repertorisation (vgl. den Beitrag „Reper-torisation“, ▶ S. 143) durchführt. Diese Über-legung, welchen Symptomen die Führung zu-kommt, nennt man Gewichtung.

Die Gewichtung von Symptomen soll aufeinem ökonomischen und eindeutigenWeg zum ähnlichsten Mittel verhelfen.

Eliminieren von Symptomen. Später, bei fort-geschrittener Materia-medica-Kenntnis, kannman hoch gewichtete Symptome zum Eliminierenverwenden. Um Zeit zu sparen, wählt man dabeiam Anfang nur 1 – 3 dieser Symptome zum Reper-torisieren aus. Das heißt, dass alle Mittel, denendiese Symptome nicht eigen sind, von der wei-teren Mittelfindung ausgeschlossen, „eliminiert“werden (Kap. 6, ▶ S. 143).

Vergleicht man das Gewicht, das der Pa-tient seinen Symptomen selbst beimisst,mit der Gewichtung des Arztes, zeigen sichoft Unterschiede.

So können für den Patienten scheinbar belanglose,unwichtige Symptome, wie z. B. ein Verlangennach bestimmten Speisen, für den Arzt der Schlüs-sel zum Fall werden, während andererseits denPatienten quälende Schmerzen keine differenzie-rende Bedeutung zukommen kann.

Fallbezogene Gewichtung. Wie schon bei derSymptomenklassifikation ist die Art der Erkran-kung, akut oder chronisch, auch für die Gewich-tung bedeutsam. Diese krankheitsbezogene Ge-wichtung lässt sich später in einer fallbezogenenGewichtung (▶ S. 75) teilweise wieder auflösen.

Mit der Computerrepertorisation wird die Bewertungvon Symptomen häufig nachlässiger gehandhabt.Durch das mühelose Repertorisieren werden zu vielegewöhnliche Symptome herangezogen, was meist zuden Polychresten führt, da diese mit ihrer großenSymptomenzahl am häufigsten im Repertorium ver-treten sind. Der Anfänger sollte am besten zuerst mitdem Originalrepertorium von Kent die Symptomen-auswahl und Repertorisation erlernen.

3.4.2 Die Bedeutung derGemütssymptome

Während sich Hahnemann in § 153 zur Sympto-menklassifikation äußert, weisen, im Sinne einervorläufigen Andeutung, die §§ 211 und 213 auf dieSymptomengewichtung hin:

„Dieß geht so weit, daß bei homöopathischer Wahleines Heilmittels der Gemüthszustand des Krankenoft am meisten den Ausschlag giebt, als Zeichen vonbestimmter Eigenheit, welches dem genau beobach-tenden Arzte unter allen am wenigsten verborgenbleiben kann.“ (§ 211)

und

„Man wird daher nie naturgemäß, das ist nie ho-möopathisch heilen, wenn man nicht bei jedem,selbst acutem Krankheitsfalle, zugleich mit auf dasSymptom der Geistes- und Gemüths-Veränderungensiehet und nicht zur Hülfe eine solche Krankheits-Potenz unter den Heilmitteln auswählt, welchenächst der Aehnlichkeit ihrer andern Symptome mitdenen der Krankheit, auch einen ähnlichen Ge-müths- oder Geistes-Zustand für sich zu erzeugenfähig ist.“ (§ 213)

Damit ordnet Hahnemann den Gemütssympto-men (einfachheitshalber sind damit auch die Geis-tessymptome gemeint) einen führenden Rang zu.

Gemütssymptome sind Symptome, die denWillen und die Gefühle einschließen. Geis-tessymptome sind Symptome des Intel-lekts, der Konzentration, der Auffassung,Wachheit und des Gedächtnisses.

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Klassifikation der Gemütssymptome. Man darfdie beiden Paragrafen (§§ 211 und 213) aber nichtso verstehen, dass im Krankheitsfall jedes Ge-mütssymptom an erster Stelle stehen muss unddarauf immer die Mittelwahl zu gründen ist.Beim Gemüt gibt es auch, wie in allen anderenBereichen, wenig aussagekräftige Symptome, dieschon bei der Symptomenklassifikation nach derVierfeldertafel ausgeschieden werden müssten. Siedürfen nach § 153 für die Mittelfindung keineRolle spielen.

Nur wenn die Gemütssymptome auffallendund/oder im Sinne des § 153 näher be-stimmt sind, müssen sie an erster Stelleberücksichtigt werden.

Unterscheidung bei akuten und chronischenKrankheiten. Bei akuten Krankheiten ist es dermit Einsetzen der akuten Krankheit veränderteGemütszustand, auf den es ankommt. Bei chro-nisch Kranken ist die Veränderung zum vormaligGesunden bei einer schon lange bestehendenKrankheit oftmals nicht mehr unterscheidbar;deshalb ist hier der auffallende, krankhafte Ge-mütszustand als solcher aufzufinden.

In chronischen Krankheiten sollten u. a. fol-gende Gemütssymptome erfragt werden:● Stimmungslage,● Ängste,● Mitgefühl,● Gewissenhaftigkeit,● Verhältnis zu Gesellschaft und Alleinsein,● mögliche Beschwerden durch seelische Verlet-

zung und die Reaktion darauf, z. B. auf Trost,● Verträglichkeit von Widerspruch.

Bewertung von GemütssymptomenWenn das Verhalten des Patienten zuerst interpre-tiert werden muss, sind manche Gemütssympto-me schwer zu erkennen. Im Gegensatz zu Empfin-dungen und Modalitäten, die der Patient bei sichselbst wahrnehmen kann, ist sich der Krankemancher Gemütssymptome nicht bewusst. Hierkann die Fremdanamnese wichtig sein.

FallbeispielEin 12-jähriges Mädchen wird von ihrer Mutter in derPraxis vorgestellt. Sie leidet seit 3 Wochen an einemHautausschlag in beiden Ellenbeugen. Dort zeigt sich

ein scharf begrenztes, sehr gerötetes Ekzem. Gele-gentlich juckt es. Auffallend ist, dass das Ekzem in bei-den Ellenbeugen genau dieselbe, symmetrische Be-grenzung zeigt. Obwohl der Ausschlag durch die Rö-tung sehr auffällt, stört er sie aber nicht weiter, ab undzu fragen die Freundinnen, was sie da hätte. Es scheint,als würde sie den Ausschlag kaum zur Kenntnis neh-men. Sie ist jetzt auch nur mitgekommen, weil dieMutter so gedrängt hat. Sie selbst findet den Ausschlagnicht störend. Im Gegensatz zu ihrer Gleichgültigkeitdem Ekzem gegenüber achtet sie auf ihr Aussehen undhat sich hübsch gemacht.

Symptomenauswahl und Repertorisation. Der Fallbietet 2 interessante und seltene Symptome. Zumeinen ist die genaue Symmetrie des Ausschlags bemer-kenswert. Das zweite Symptom ist die Gleichgültigkeitdes 12-jährigen Mädchens gegenüber dem deutlichsichtbaren Ekzem. Sie beachtet es nicht weiter. Das fälltdeshalb besonders auf, weil es im Gegensatz zu ihremsonstigen Erscheinungsbild steht. Sie legt Wert auf ihrÄußeres. Trotzdem hat der Ausschlag keine besondereBedeutung für sie.

Für dieses auffallende Gemütssymptom kommenam ehesten 2 Rubriken infrage:● Gemüt, Gesund zu sein, behauptet, trotz schwerer

Krankheit (SR 103). (Allerdings kann man bei diesemEkzem nicht von einer schweren Krankheit spre-chen.)

● Gemüt, Gleichgültigkeit gegen Leiden (SR 107).(Diese Rubrik trifft den Sachverhalt ebenfalls nichtganz exakt, da sie ja nicht „leidet“, sondern dasEkzem nicht in dem Maße zur Kenntnis nimmt, wieman es eigentlich erwarten könnte.)

Mittelgabe und Verlauf. Die Symptome führen zuArnica, ein untypisches Mittel für Ekzeme. Arnica Mheilte.

Symptombetrachtung ohne moralische Wer-tung. Wichtig ist, bei der Bewertung von Gemüts-symptomen nicht in moralische Kategorien zu ver-fallen. Auch ein unangenehmer Mitmensch kannim homöopathischen Sinn gesund sein, z. B. einenergischer, temperamentvoller Mensch, unterdem andere wegen seiner dominanten und grobenArt leiden können, der aber in sich frei und lust-voll sein Leben lebt. Dagegen wäre ein Jähzornigerkrank, weil in der Unausweichlichkeit des Jäh-zornanfalls eine krankhafte Beschränkung liegt.Man neigt dazu, die moralisch-ethische Sichtwei-

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se, die manche Menschen als unsozial verurteilt,mit der pathologischen zu vermengen.

Kulturspezifische Begriffe von gut und bösesind der Homöopathie fremd. Die Homöo-pathie ist keine moralisch heilende oderbewertende Therapie.

Die Homöopathie versetzt „nur“ den Kranken wie-der in den gesunden Stand, über seine ihm gege-benen Möglichkeiten frei zu verfügen. Ein Charak-ter wird durch die homöopathische Behandlungnicht verändert.

3.4.3 Symptomengewichtung inakuten Fällen

Die näheren Bestimmungen desHauptsymptoms

In akuten Fällen fällt die Krankheit in derRegel mit dem Hauptsymptom zusammen.Die näheren Bestimmungen des Haupt-symptoms entscheiden mit den Begleit-symptomen über das heilende Mittel.

Modalitäten. In § 133 heißt es, dass bei der Arz-neiprüfung ein besonderes Augenmerk auf dieModalitäten, die Umstände der Besserung undVerschlimmerung jedes Symptoms zu richten ist.Jeder Prüfer soll sich in verschiedene Lagen ver-setzen, „wodurch das jedem Symptome Eigen-thümliche und Charakteristische offenbar wird“.

Das Charakteristische eines Symptomswird wie in der Prüfung auch im Krank-heitsfall besonders an den Modalitätensichtbar. Hiermit lassen sich die infragekommenden Mittel oft am leichtesten dif-ferenzieren.

Zu den Modalitäten zählt u. a. die Zeit und dasAuftreten der Beschwerden, Besserung und Ver-schlimmerung durch Temperatur, Lage, Ruhe undBewegung, Druck, Berührung, Wetter und frischeLuft („im Freien“).

Sequelae-Symptome. Boger zählt auch Sequelae-Symptome, Veränderungen beim Alleinsein, Essen,Trinken und Absonderungen dazu.

Lokalisation. Die Lokalisation der Beschwerdenist in der Regel weniger aussagekräftig, da die gro-ßen Mittel an den meisten Geweben eine Wirkungentfalten.

Manche Arzneien haben allerdings eine spezi-fische Wirkung auf spezielle Regionen oder Ge-webe, wie z. B. Chelidonium majus zum rechtenSchulterblattwinkel, Ranunculus bulbosus zu denInterkostalräumen oder Hypericum perforatum zuden Nerven der Fingerbeere, so dass hier schondie Lokalisation wahlanzeigend sein kann. We-sentlich bedeutsamer ist eine eindeutig beschrie-bene Ausbreitung oder Seitenbeziehung von Be-schwerden, z. B. der Seitenwechsel von Lac cani-num oder die Ausbreitung von rechts nach linksbei Lycopodium clavatum.

Empfindungen. Die Empfindungen werden oft-mals vom Patienten nur undeutlich wahrgenom-men und beschrieben.

Falls der Patient die Empfindungen nichteindeutig und möglichst spontan benen-nen kann, darf man sie nicht für die Mit-telwahl verwenden.

Als Empfindungen im weiteren Sinn zählen auch„objektive“ Symptome, wie Entzündung, Schwel-lung, Verfärbung usw. Durch ihre Sichtbarkeit be-sitzen sie gegenüber den Schmerzempfindungeneine höhere Sicherheit und können von Fall zuFall wichtig sein.

BegleitsymptomeZu den Begleit- oder Nebensymptomenakuter Krankheiten zählen alle Beschwer-den, die im unmittelbaren zeitlichen Zu-sammenhang mit den Hauptsymptomenaufgetreten sind (z. B. Gereiztheit, Durst,Hitze, Kälte, Schwäche, Schweißneigung,Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen), wobeiGemütsveränderungen hervorzuhebensind, da sie besonders wichtig sind (s. o.).

Sie taugen für die Mittelwahl, wenn sie ausgeprägtsind und/oder näher bestimmt werden können.Begleitsymptome können allgemeiner oder lokalerNatur sein. Begleitende Allgemeinsymptome(z. B. Durst oder Unverträglichkeit von Wärmebei einer Migräne) sind wichtiger als begleitende

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Lokalsymptome (z. B. Kälte der Füße oder Durch-fall bei Migräne).

Bei den akuten Krankheiten sind die nähe-ren Bestimmungen des Hauptsymptoms(insbesondere die Modalitäten) und dieBegleitsymptome (besonders der ver-änderte Gemütszustand) führend bei derMittelwahl. Eindeutige Sequelae-Sympto-me sind im Allgemeinen bevorzugt zu be-rücksichtigen (▶ S. 60).

Widersprüche zu charakteristischenArzneisymptomen

Es muss darauf geachtet werden, nichtgegen ausgeprägte Modalitäten und Ge-mütssymptome der Arzneimittel zu ver-ordnen. Zum Beispiel kann bei einem Pa-tienten, der eine ausgesprochene Ver-schlimmerung durch fortgesetzte Bewe-gung erfährt, kaum etwas von Rhus toxi-codendron, das die entgegengesetzte Mo-dalität in charakteristischer Ausprägungaufweist, erwartet werden. Ebenfalls darfman sich bei einem ruhigen und mild Ge-stimmten, der an Zahnschmerzen leidet,von Chamomilla nichts erhoffen.

„So wird bei einem stillen, gleichförmig gelassenenGemüthe, der Napell-Sturmhut selten oder nie eine,weder schnelle noch dauerhafte Heilung bewirken,eben so wenig, als die Krähenaugen bei einem mil-den, phlegmatischen, die Pulsatille bei einem frohen,heitern und hartnäckigen, oder die Ignazbohne beieinem unwandelbaren, weder zu Schreck, noch zuAerger geneigten Gemüthszustande“ [NB: in seinerKrankheit !] (Fußnote zu § 213).

Wichtig ist, dass bei akuten Krankheiten keinechronischen Symptome des Patienten (Symptome,die schon vor Ausbruch der akuten Krankheit zu-gegen waren) zur Mittelwahl herangezogen wer-den dürfen!

3.4.4 Gewichtung bei chronischenKrankheiten

Nachdem die Symptome des chronisch Kranken indie 4 Klassen

● I. charakteristische Allgemeinsymptome,● II. charakteristische Lokalsymptome,● III. gewöhnliche Allgemeinsymptome,● IV. gewöhnliche Lokalsymptome

eingeteilt sind, muss jetzt entschieden werden,aus welcher Klasse die wahlanzeigenden Sympto-me bestimmt werden.

Das ähnliche Mittel wird nach den Symp-tomen der ersten und zweiten Klasse (I undII) bestimmt, wobei die Bevorzugung dercharakteristischen Allgemeinsymptome(Klasse I) Kents Praxisanweisung zur Be-handlung der chronischen Krankheitenentspricht.

Sequelae-Symptome. Sie behalten ihren beson-deren Rang, verlieren aber jetzt gegenüber denakuten Krankheiten etwas an Bedeutung, da sichchronische Krankheiten nicht so häufig und ein-deutig wie akute Krankheiten auf ein einzelnesEreignis zurückführen lassen.

Symptome der Klasse III und IV. Sie können fürdie Feinabstimmung wichtig sein und stehengrundsätzlich als Reserve zur Verfügung, wenndie Symptome der ersten beiden Klassen zu spär-lich ausfallen.

Gewichtung der charakteristischenAllgemeinsymptome (Klasse I)Innerhalb der Klasse I stehen (wie bei den akutenKrankheiten):● die Gemütssymptome an erster Stelle, gefolgt

von● den allgemeinen Modalitäten und Empfindun-

gen, die sich hier also nicht auf eine Lokalisa-tion beziehen, sondern den Patienten als gan-zen betreffen (krankmachende Beeinflussungvon Wärme oder Kälte, Zeiten, Wetter, Luftzug,Periodizität usw.). Die lokalen Modalitäten undEmpfindungen wechselnder Hauptsymptomekönnen in der Regel vernachlässigt werden, dasie die chronische Krankheit in ihrem Wesenverfehlen und ihre jeweilige Behandlung nureinen vorübergehenden Erfolg erbringen wür-de.Traditionell werden den allgemeinen Modali-täten und Empfindungen folgende Symptomenachgeordnet (in dieser Reihenfolge):

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● Verlangen, Abneigungen und Unverträglichkei-ten bei den Nahrungsmitteln und Getränken,

● Absonderungen, sofern sie allgemeiner Natursind (z. B. Schweiß, Urin, Absonderungen derHaut; ihre Art und Konsistenz, z. B. klebrig,übelriechend),

● Sexualsymptome (sofern sie einen übergeord-neten Bezug zum Patienten als ganzen besit-zen, also keine Lokalsymptome, z. B. Entzün-dungen, darstellen),

● Schlafsymptome (Schlafstörungen, auffallendeSchlafstellungen, Verhaltensweisen im Schlafusw.).

Gewichtung der charakteristischenLokalsymptome (Klasse II)Die charakteristischen Lokalsymptome werdentraditionell nach dem Kopf-zu-Fuß-Schema ge-wichtet, d. h. die auffallenden Symptome des Kop-fes stehen zuerst, die auffallenden Symptome derExtremitäten zuletzt (vgl. die Anordnung der Ka-pitel im Kent-Repertorium, ▶ S. 154).

3.4.5 Qualität und Rangordnung einesSymptoms

Der Qualität eines Symptoms wird immerder Vorrang vor einer traditionellen Rang-ordnung eingeräumt.

Ein zwar auffallendes und deshalb zur Klasse Izählendes, aber nicht herausragendes Gemüts-symptom tritt bei der Elimination hinter einersehr guten allgemeinen Modalität zurück, wenndiese charakteristischer und eindeutiger auf einMittel verweist. Findet sich ein sehr auffallendesLokalsymptom (Klasse II), das unveränderlich beieiner chronischen Krankheit auftritt (es kann dasHauptsymptom charakterisieren), so kann esebenfalls (bei weniger guten Symptomen der Klas-se I) die Mittelwahl anführen oder wenigstensnach vorne rücken. (Zum Beispiel berichtet eineMigränepatientin von Schmerzen, die immer wievon einem in den Kopf getriebenen Nagel empfun-den werden.)

Unabhängig davon, mit welchem Symptomman im einzelnen Fall die Mittelfindung beginnt,gilt der Grundsatz:

Ziel der Repertorisation ist das Mittel, dasder Totalität der wahlanzeigenden Symp-tome des Krankheitsfalles am ehesten ent-spricht.

3.5

Zwei unterschiedliche Wege derMittelfindungJe nach Symptomatik können deshalb 2 grundsätz-liche Wege gangbar sein:● von der allgemeinen zur lokalen Symptomatik,● von der lokalen zur allgemeinen Symptomatik.

3.5.1 Von der allgemeinen zur lokalenSymptomatik

Mit den Allgemeinsymptomen des Falleswird eine Vorauswahl der infrage kom-menden Arzneien getroffen, die mittels derlokalen Symptome zur Feinabstimmunggebracht wird.

FallbeispielIm Beispiel des jungen Mannes mit der Sehstörung(S. 67 f.) wird daher folgende Gewichtung – vom All-gemeinen ins Lokale – vorgenommen:

1. Gemüt, Selbstmordneigung wegen Schmerzen:Aur., bell., lach., nux-v., sep. (K 85, KD 93, Syn 221)(Da wir über keine „Selbstmordneigung wegen Seh-störungen“ in der Materia medica verfügen, wirdhier das sinngemäß ähnliche Symptom eingesetzt.)

2. Gemüt, Verzweiflung: u. a. Aur., bell., lach., nux-v.,sep. (K 35, KD 119, Syn 253)

3. Gemüt, Schlägt mit dem Kopf gegen die Wand /schlägt sich selbst: Apis., ars., bell., camph., con.,cur., hyos., mag-c., mill., rhus-t., tarent., verat-v.(K 84, KD 87, Syn 192)

4. Gemüt, Schreien im Schlaf: u. a. aur., bell., mag-c.,sep. (K 80, KD 88, Syn 195)

5. Schlaf, Träume vom Fallen: u. a. aur., Bell., Nux-v.,sep. (K 1239, KD 393, Syn 2014)(Nach der Berücksichtigung der Allgemeinsympto-me wird zum Schluss noch das Lokalsymptom – dasHauptsymptom des Patienten – überprüft. Mansollte hier die Beschreibung des lokalen Symptomsnicht zu eng fassen.)

6. Sehen, Farbensehen, schwarze Flecke: u. a. aur.,bell., mag-c., Sep. (K 272, KD 1198, Syn 582)

3.5 Zwei unterschiedliche Wege der Mittelfindung

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Belladonna wird als angezeigtes Mittel sichtbar. Aurumund Sepia, die ebenfalls gut in der Repertorisation ver-treten sind, fehlen bei dem auffallenden Symptom„schlägt mit dem Kopf gegen die Wand“.

Die Sequelae-Symptomatik bleibt unsicher; sichergilt sie nur für die unmittelbar danach aufgetretenenKopfschmerzen. Ob auch die Sehstörungen damit imZusammenhang stehen, ist fraglich.Materia-medica-Vergleich:● „Mouches volantes, Flammen und Blitze vor den

Augen.“ (EN II, S. 86, Nr. 738)● „[…] schwarze Punkte und Streifen vor den Augen

[…].“ (EN II, S. 86, Nr. 739)● „Er schlägt sich mit Fäusten ins Gesicht.“ (RA I, S. 92,

Nr. 1413)● „Rasende gewaltthätige Wuth.“ (RA I, S. 92,

Nr. 1414)● „Große Unruhe, sie kann auf keiner Stelle lange sit-

zen bleiben; es treibt sie überall fort.“ (RA I, S. 88,Nr. 1329)

● „Im Schlaf […] schreien […].“ (GS II, S. 409)● „Empfindlichkeit der Augen, sie verträgt kein Licht.“

(GS II, S. 377)● „Fast alle Symptome führen zu einer Heftigkeit […].“

(GS II, S. 370)

Mittelgabe und Verlauf. Nach einer Gabe BelladonnaXM (Catellan) verschwanden allmählich die Sehstörun-gen und die damit assoziierten Beschwerden. Ein Jahrspäter war wegen Wiederauftretens der Kopfschmer-zen (ohne Sehstörungen) eine zweite Gabe Belladonnanotwendig.

3.5.2 Von der lokalen zur allgemeinenSymptomatik

Finden sich sehr auffallende Lokalsympto-me, so werden die dafür infrage kommen-den Mittel mit den Allgemeinsymptomendes Falles zur Übereinstimmung gebracht.Man beginnt dann (in akuten und chro-nischen Fällen) die Repertorisation mit die-sen charakteristischen Lokalsymptomenund überprüft anschließend, ob das gefun-dene Mittel zu den Allgemeinsymptomenpasst. Stehen die Allgemeinsymptome imWiderspruch dazu, ist das Mittel falsch.

„Noch ein Wort zu den ungewöhnlichen oder cha-rakteristischen Lokalsymptomen. Sie führen einen zur

Wahl des heilenden Mittels, wenn die Allgemein-symptome zum Fall passen. Zum Beispiel hat Nat-s.beim Liegen auf der linken Seite eine abwärtsdrü-ckende, ziehende Empfindung in der geschwollenen,vergrößerten und schmerzhaften Leber, und, wenn erbeim Stuhlgang sitzt, muß er nur Winde lassen. Eineoder beide dieser lokalen Auffälligkeiten wird zwei-fellos die Aufmerksamkeit des Verordners erwecken,der dann sofort überprüft, ob die Allgemeinsympto-me von Nat-s. zu den Allgemeinsymptomen des Fallespassen. Wenn sich die Natur des Falles von der vonNat-s. unterscheidet, weiß der gute Verordner, daß erdiesem Patienten kein Nat-s. geben darf.“ (del Mas R.Symptoms and Prescriptions. The Homoeopathic Re-corder 1924; 34: 199. Übersetzt vom Verfasser diesesBeitrags.)

FallbeispielEin 58-jähriger Patient leidet seit seiner Jugendzeit anMigräneanfällen. Seit 8 Jahren haben diese „wütenden“Kopfschmerzen an Intensität zugenommen. Sie tretenca. einmal im Monat auf, auffallend verstärkt im Früh-jahr und Herbst und fast immer bei Föhneinbrüchenund Wetterstürzen mit Stürmen. Die Anfälle beginnenplötzlich mit Kopf- und Ohrensausen sowie einemDruckgefühl unter den Augen. Er beschreibt es als „eineMaske, die ins Gesicht drückt“. Es beginnen dann ra-sende Kopfschmerzen, die er nur schwer beschreibenkann. Am ehesten ist es ein Druck- oder Spannungs-schmerz, aber auch ein Stechen über den Augen. Siebeginnen oft nachts, er erwacht davon mit Übelkeit.Erbrechen führt zu geringer Erleichterung. Er hat dannein Bedürfnis nach Ruhe und Dunkelheit. Die Kopf-schmerzen dauern meist 2 Tage und können ebensoplötzlich, wie sie gekommen sind, wieder verschwin-den.

Während der Migräneanfälle hat er ein gedunse-nes, rotfleckiges Gesicht und eine merkwürdige Seh-störung: wenn er in die Ferne blickt, erscheinen ihm dieGegenstände weiter entfernt und verkleinert. 1 – 2Stunden nach Auftreten der Migräne beginnt einegeistige Verwirrung und Benommenheit. In diesen sichsteigernden Verwirrtheitsphasen ist er unruhig und un-ternimmt unsinnige Dinge. Er unterbricht z. B. abruptseine Arbeit (er ist sonst sehr gewissenhaft), um imAuto umherzufahren. „Ich bin wie gesteuert, das Be-wusstsein fehlt mir.“ Nach den Anfällen kann ihm dieErinnerung für diese „Trancezustände“ fehlen. In letzterZeit stürzt er beim Beginn der Migräne 1 oder 2 Fla-schen Bier hinunter, in der Hoffnung, damit die Anfällein ihrem Verlauf abzumildern. Im Nachhinein empfindet

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er dieses hastige Biertrinken als eine Handlung, die derBewusstseinskontrolle entzogen ist. In den beschwer-defreien Intervallen ist er zunehmend „todunglücklich“,beherrscht von der Angst vor dem nächsten Anfall. „Ichbin nicht mehr so wie früher. Früher war ich ehrgeizig;jetzt kann ich nicht mehr, das deprimiert mich. Ich binmit meinen Leistungen unzufrieden.“ Er ergeht sich inSelbstvorwürfen und Grübeleien über seine Situation.Diese depressiven Verstimmungen nach den Migräne-anfällen steigern sich bis zur Ausweglosigkeit. SeineStimmung ist wechselhaft und durch geringfügige An-lässe störbar.

2 (Lokal-)Symptome, die im unmittelbaren Zusam-menhang mit den Migräneanfällen stehen, sind beidiesem Fall entscheidend: „Verwirrung bei Kopf-schmerzen“ und „Gegenstände erscheinen verkleinertund entfernter“. Man würde aber die Mittelwahl ver-fehlen, wenn man das wichtige Allgemeinsymptom„Verzweiflung, bzw. Verzweiflung bei Schmerzen“ un-berücksichtigt ließe. Außerdem ist die allgemeine Mo-dalität der Verschlimmerung im Frühjahr und Herbst inBetracht zu ziehen. Wegen der sehr guten Qualitätder Lokalsymptome ist hier, im Gegensatz zum vori-gen Fallbeispiel („Sehstörungen“), die umgekehrteReihenfolge bei der Gewichtung – vom lokalen zumallgemeinen Symptom – günstiger.● Kopf, Kopfschmerzen mit Verwirrung (K 138,

KD 266, Syn 426): Aur., glon., nat-a., petr., stram.● Sehen, Gegenstände erscheinen klein/weit entfernt

(K 283, KD 1203, Syn 587 + 579): Aur., glon., stram.● Gemüt, Verzweiflung/Verzweiflung durch Schmer-

zen (K 35, KD 119/120, Syn 254): AUR., stram.● Modalitäten, Im Herbst schlechter (K 1345,

KD 2036, Syn 2235): aur., stram.● Modalitäten, Im Frühling schlechter (K 1403,

KD 2034, Syn 2235): aur.

Materia-medica-Vergleich. Die schon durch die Reper-torisation angedeutete Entscheidung für Aurum wirddurch den Materia-medica-Vergleich bestätigt:● „Kopfweh, von früh an, wie von Zerschlagenheit des

Gehirnes, welches beim Nachdenken und Lesen,vorzüglich aber beim Reden und Schreiben bis zuräußersten Heftigkeit und vollkommner Verwirrungder Begriffe steigt; beim Aufhören mit Nachdenken,Sprechen und Schreiben aber jedesmal nachläßt[...]“ (CK II, S. 222, Nr. 55)

● „Schmerzen lassen sie verzweifeln, so dass sie ausdem Fenster springen oder sich herunterstürzenmöchte.“ (GS II, S. 274, übersetzt vom Verfasser)

● „Gegenstände erscheinen kleiner und weiter ent-fernt.“ (GS II, S. 274, übersetzt vom Verfasser)

Mittelgabe und Verlauf. Eine Gabe Aurum metalli-cum XM und nach 5 Wochen eine weitere Dosis Aurummetallicum LM (Catellan) brachten die Kopfschmerzenvollständig zum Verschwinden. Die Stimmungslage hatsich auffallend gebessert und stabilisiert.

3.6

Fallbezogene GewichtungAls allgemeine Regel bei der Symptomen-gewichtung gilt, dass charakteristische undausgeprägte Gemütssymptome bevorzugtberücksichtigt werden sollen. Bei der Be-wertung der weiteren Symptome musszwischen akuten und chronischen Krank-heiten unterschieden werden.

Modalitäten. Der Unterschied wird bei den Mo-dalitäten augenfällig. Die Modalitäten nehmennach den Gemütssymptomen einen bevorzugtenRang ein, da mit ihnen die Mittel sehr gut diffe-renziert werden können. Bei akuten Krankheitenorientiert man sich an den Modalitäten des Haupt-symptoms, die dann meist lokaler Natur sind, d. h.,sie beziehen sich auf einen erkrankten Ort. Beichronischen Krankheiten werden die lokalen Mo-dalitäten zugunsten der allgemeinen, den ganzenMenschen betreffenden Modalitäten zurück-gestellt.

In dieser Frage der lokalen oder allgemeinen Naturder Modalitäten für die Mittelwahl, jeweils bezogenauf den Krankheitsfall, hat sich in der Geschichte derHomöopathie eine Entwicklung vollzogen. Hahne-mann und später Bönninghausen haben die Bedeu-tung der Modalitäten für die Mittelfindung erkanntund herausgearbeitet. Sie trennten aber bei der Mit-telfindung nicht ausdrücklich zwischen akuten undchronischen Krankheiten, so dass sie bei den chro-nischen Krankheiten, wie bei den akuten, die lokalenModalitäten zur Mittelfindung heranzogen.

Kent kritisierte dieses Vorgehen und betonte,dass bei den chronischen Krankheiten nicht die loka-len Modalitäten des Hauptsymptoms (z. B. die lokaleBesserung einer Migräne) herangezogen werdendürften, sondern nur die Modalitäten, die den ganzenMenschen betreffen (z. B. die allgemeine Unverträg-lichkeit von warmen Zimmern), weil nur die all-gemeinen Modalitäten die chronische Krankheit desMenschen wirklich erfassen.

3.6 Fallbezogene Gewichtung

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Es gibt Krankheitsfälle, die beiden Vorgehenswei-sen Recht geben. Mitunter gibt es chronischeKrankheiten, die durch ein Hauptsymptom cha-rakterisiert sind. Diese Fälle lassen sich mit einercharakteristischen Modalität des Hauptsymptomslösen.

Andererseits gibt es chronische Fälle, die durchmehrere, sich abwechselnde und veränderlicheHauptsymptome charakterisiert sind. Zum Beispielleidet eine Patientin gelegentlich an Ellbogen-schmerzen, ab und zu an Verdauungsstörungenund zusätzlich an einer Dysmenorrhö. Jedes dieser3 Hauptsymptome hat seine eigenen, lokalen Mo-dalitäten, die sich womöglich noch untereinanderwidersprechen und sich zusätzlich noch von einerallgemeinen Modalität der Patientin unterschei-den können. Hier wäre es falsch, mit den lokalenModalitäten der Hauptsymptome das chronischeMittel bestimmen zu wollen. Jetzt ist die Vor-gehensweise von Kent gefordert, bei der die all-gemeine Modalität der Patientin für die Mittelfin-dung herangezogen wird. Es scheint also auf denFall anzukommen, welche der beiden Vorgehens-weisen die richtige ist. Dieser Widerspruch, dersich in solch einer pauschalen Bewertung von Mo-dalitäten zeigt, lässt sich mit einer fallbezogenenGewichtung auflösen.

Fallbezogene Gewichtung bedeutet, dassdie Modalitäten nicht statisch als lokaleoder allgemeine Modalitäten verstandenwerden, sondern diese Unterscheidungvom jeweiligen Krankheitsfall abhängiggemacht wird.

Modalität allgemeiner Natur. Leidet ein Krankeran einer schweren Migräne, so ist eine gleichför-mige Modalität der Kopfschmerzen nicht als bloßelokale Modalität zu verstehen. Sie bezieht sichzwar auf seinen schmerzenden Kopf, ist alsodaher lokal, seine Schmerzen aber greifen so nach-drücklich in das Leben des Kranken ein, dass die-ser von seinen Schmerzen ganz erfüllt ist. Bessernsich jetzt diese Schmerzen durch eine „lokale“Modalität, z. B. kalte Umschläge, so findet ja derganze Patient Erleichterung, nicht nur eine distan-ziert wahrgenommene Lokalisation. Damit bekä-me jetzt diese „lokale“ Modalität einen allgemei-nen Rang und kann im Einklang mit der chro-nischen Symptomengewichtung zur Mittelwahlherangezogen werden.

Modalität lokaler Natur. Die andere Patientin,die an verschiedenen, mit jeweils unterschiedli-chen Modalitäten verknüpften Beschwerden lei-det, wird davon nicht in dieser tiefgründigenWeise beeinträchtigt, wie es bei der schweren Mi-gräne der Fall ist. Die jeweiligen Modalitäten bes-sern zwar, aber der lokale Befund wird distanzier-ter wahrgenommen; diese Modalitäten sind dahernicht allgemeiner Natur. In diesem Fall dürfen sienicht zur Auswahl des chronischen Mittels heran-gezogen werden.

Ob eine Modalität einen allgemeinen oderlokalen Rang einnimmt, bestimmt sichauch vom jeweiligen Krankheitsfall.

3.7

Der Zeitbezug vonSymptomen in akuten undchronischen KrankheitenBei der Anamnese begegnet man Symptomen, dieaus unterschiedlichen Zeiten und Stadien der zubehandelnden Krankheit stammen.

Akute Krankheiten. Bei akuten Krankheiten be-schränkt sich von vornherein die wahlanzeigendeSymptomatik auf die aktuellen Symptome. Aberauch hier spielt innerhalb dieser aktuellen Ver-änderungen die Zeit eine Rolle. Hahnemannschreibt in § 152 des Organon:

„Je schlimmer die acute Krankheit ist, aus destomehren, aus desto auffallendern Symptomen ist siegewöhnlich zusammengesetzt […].“

Um so mehr sich also eine akute Krankheitzu einem Höhepunkt steigert, um so deut-licher wird die Symptomatik, nach der manverordnen kann. Die zuletzt entstandenenSymptome sind hier die intensivsten undaussagekräftigsten, wenn sie frühere ablö-sen, die dann ihre Bedeutung verlieren.

Deshalb ist es auch ratsam, bei akuten Krankhei-ten nicht zu früh zu verordnen, sondern die volleAusprägung der Symptomatik abzuwarten. Dervermeintliche Zeitnachteil wird durch das passen-de Mittel schnell wieder eingeholt.

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Chronische Krankheiten. Bei chronischen Krank-heiten ist die zeitliche Trennungslinie zwischengesund und krank nicht so einfach wie bei akutenKrankheiten festzulegen. Der Beginn der chro-nischen Krankheit liegt oft im Unbestimmten, oft-mals ist sie eine Lebenskrankheit. Hahnemannschreibt zwar, dass die „bedeutungsvollsten Mo-mente aus der ganzen Krankheits-Geschichte deslangwierigen Siechthums“ (ORGVI § 5) berück-sichtigt werden müssen. Aber:

Die Symptome, die jetzt präsent sind, sindfast immer wichtiger als bereits vergange-ne Symptome.

Sonderfall zur Heranziehung vergangenerSymptome. Hahnemann gibt einen konkretenSonderfall an, wann vergangene Symptome zurMittelwahl herangezogen werden sollen. Chro-nisch kranke Patientinnen, die sich währendihrer Schwangerschaft ungewöhnlich wohl fühlenund beschwerdefrei sind, sollen in der Schwanger-schaft dennoch homöopathisch behandelt werden.Grundlage der Verordnung der dann beschwerde-freien Patientinnen sind „die erinnerlichen Symp-tome des Krankheits-Zustandes vor der Schwan-gerschaft.“ (CK I, S. 173)

Bei chronischen Krankheiten müssen diebereits vergangenen Symptome je nachAusprägung, Rezidivneigung und Beson-derheiten von Fall zu Fall berücksichtigtwerden (z. B. wenn jetzt nichts Charakte-ristisches vorliegt, vgl. auch das Fallbeispielvon Lippe auf ▶ S. 61). Allgemein gültigeRegeln, wann und welche vergangenenSymptome in chronischen Krankheitenherangezogen werden müssen, lassen sichnicht aufstellen, dies muss der Entschei-dung im konkreten Einzelfall vorbehaltenbleiben.

Orientierung am aktuellen Zustand. Im All-gemeinen verfährt man am sichersten, wennman vom jetzigen Zustand ausgeht. Was nichtjetzt ist, muss auch nicht behandelt werden.

Im Verlauf der Behandlung können vergange-ne Symptome nicht nur vorübergehend, sonderndauerhaft wieder erscheinen. Dann sind sie aktu-ell und bedürfen unter Umständen eines anderenMittels.

Zeitpunkt des Auftretens des Symptoms.Neben der Beurteilung des Werts der schon ver-gangenen Symptome stellt sich noch die Frage, obder Zeitpunkt des Auftretens der jetzt präsentenSymptome für die Mittelwahl von Bedeutung ist.

Die zuletzt aufgetretenen Symptome sindam wichtigsten.

„In allen chronischen und sich dahinziehenden Fäl-len sind die zuletzt aufgetretenen Symptome, auchwenn sie nicht besonders aussagekräftig sind,immer am wichtigsten für die Mittelwahl. Die äl-testen haben die geringste Bedeutung; die Sympto-me, die dazwischen liegen, müssen entsprechendihres Erscheinens angeordnet werden.“ (Hering C.Analytical Repertory of the Symptoms of the Mind.New York; 1881. Reprint: New Delhi; 1995: 24.Übersetzt vom Verfasser dieses Beitrags.)

Symptome der höchsten Vitalität. Boger nenntin einer akuten Krankheit die zuletzt entstande-nen Veränderungen die „Symptome der höchstenVitalität“. Sie zeigen das jetzt für die Krankheitnotwendige Heilmittel am deutlichsten an (vgl.§ 152). Insbesondere für die Wahl des Folgemittels(▶ S. 211 ff.) ist dies wichtig.

Fallbeispiel„Vor zwei Wochen suchte mich ein geschwächter75jähriger Bauer auf, der plötzlich an heftigen Stichenüber der rechten Hüfte, die zur Blase ausstrahlten, er-krankte. Dabei hatte er einen quälenden Harndrang,Angst, extreme Ruhelosigkeit und reichliche Schweißebei jedem Schmerzanfall. Dieser Zustand bestand seiteinigen Tagen. Das Mittel war nicht recht klar, aber ichwagte es, ihm Aconit zu verabreichen, das auch dieSchmerzen nach jeder Gabe für einige Stunden fastvollständig linderte. Nach zwei Tagen wurde aberdeutlich, daß kein richtiger Fortschritt zu verzeichnenwar, außer, daß ein sehr signifikantes neues Symptomauftauchte – eine blaue Zunge. Ob diese blaue Zungeein (problematischer) Effekt der vier oder fünf Gabenvon Aconit zuvor war oder eine alarmierende Entwick-lung, muß uns nicht zu sehr bekümmern, aber sicher istes das zuletzt entstandene und daher das vitalsteSymptom. Er erhielt daher Gymnocladus, in der sechs-ten Potenz, alle vier Stunden eine Gabe. Nach derzweiten Gabe waren die Schmerzen vollständig ver-schwunden, und es blieb nur ein großes Schwächege-fühl zurück. Es war entweder eine großartige Kur oderein wunderbarer Zufall, er glaubte nicht an den letzte-

3.7 Der Zeitbezug von Symptomen in akuten und chronischen Krankheiten

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